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Diese
Erfindung betrifft eine duroplastische Epoxydpulverbeschichtungszusammensetzung
und insbesondere eine Epoxydpulverbeschichtungszusammensetzung,
die angepasst wurde, um den Einschluss von Blasen in dem daraus
gebildeten Beschichtungsfilm während
des thermischen Härtens
bei geringen Temperaturen zu verhindern.
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Messing
ist ein viel verwendetes Material zum Aufbau von vielen Handelsartikeln.
Teile, die aus Messing geformt sind, erfordern im allgemeinen eine
klare Deckbeschichtung ("coat
finish"), um ihren
Glanz und Erscheinung ("appearence") zu verbessern und
einen Schutz gegen Abnutzung oder gegen die Umwelt zu erreichen.
Lösungsbasierte
flüssige
Beschichtungen sind für
solche Zwecke getestet worden, sie sind aber nicht in der Lage,
die erforderliche Leistung zu bieten. Lösungsmittelbasierte Beschichtungen
enthalten ebenfalls alarmierend hohe Gehalte von gefährlichen,
flüchtigen
organischen Verbindungen, welche dazu neigen, sich während des
Aushärtens
zu verflüchtigen,
was es notwendig macht, den Dampf von flüchtigen Bestandteilen aufzunehmen
und zu sammeln, was sehr kostspielig ist.
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Haftungsgebundene
(„fusion
bonded"), duroplastische
Pulverbeschichtungszusammensetzungen sind ebenfalls verwendet worden,
um Messingteile zu beschichten. Pulverbeschichtungen bieten eine
Zahl von Vorteilen gegenüber
Flüssigbeschichtungen.
Z.B. ist die Korrosions- und Kratzfestigkeit denen von Flüssigbeschichtungen
deutlich überlegen.
Außerdem
sind Pulverbeschichtungen nahezu frei von schädlichen, flüchtigen, organischen Lösungsmitteln,
die normalerweise in Flüssigbeschichtungen
vorhanden sind und geben demnach wenig, wenn überhaupt, flüchtige Bestandteile
während
des Aushärtens
ab, was die Lösungsemissionsprobleme
und Gefahren für
die Gesundheit der Arbeiter, die mit Beschichtungsvorgängen arbeiten,
löst.
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Da
Messingteile, z.B. mit Messing überzogene
Zink Spritzgussteile, anfällig
gegenüber
dem Ausgasen während
des Erhitzens sind, sind im allgemeinen duroplastische Pulverbeschichtungen
bevorzugt, die in der Lage sind, bei niedrigen Temperaturen auszuhärten, wie
z.B. unterhalb von 177°C
(350°F),
um das Ausgasen des Substrates während
des Aushärtens
und permanente Narbenbildung („scarring") der Endbeschichtung ("finish coating") zu minimieren.
Niedrigere Härtungstemperaturen
sind ebenfalls erwünscht,
da Messing bei höheren
Temperaturen dazu neigt, zu bleichen oder zu trüben.
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Unter
den kommerziell erhältlichen
Niedrigtemperatur-härtenden
duroplastischen Pulverbeschichtungen ist die GMA-Acrylpulverbeschichtung
die am meisten verwendete in der Messing-veredelnde Industrie. GMA-Acryle
bieten Beschichtungen mit außergewöhnlicher
Glätte
und Klarheit, leiden jedoch ebenfalls an einer Zahl von Nachteilen,
einschließlich
schlechter Adhäsion
und eher hohen Kosten, was für
die Messing- veredelnde Industrie immer schwieriger tragbar ist.
Versuche wurden unternommen, um GMA-Acryle durch herkömmliche
duroplastische Epoxydpulverbeschichtungen zu ersetzen, wie solche
basierend auf standard nicht-kristallinen Epoxydharzen, z.B. Bisphenol
A-artigen Epoxydharze, Standard-Härtungsmittel für Epoxydharze,
z.B. Dicyanodiamid, gemeinsam mit Standardkatalysatoren, z.B. 2-Methylimidazol.
Während
Epoxyde eine verbesserte Adhäsion
und reduzierte Kosten bieten, führt
das Härten
dieser Beschichtungen bei den gewünschten Niedrigtemperatur-Härtungsbedingungen
im allgemeinen zu Blaseneinschluss in der Endbeschichtung, was besonders
störend
vom Standpunkt des Aussehens und der Filmqualität ist.
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Es
wird angenommen, dass der Blaseneinschluss während der Anwendung des Pulvers
erfolgt. Insbesondere wenn die Pulverbeschichtung auf das Substrat
aufgetragen wird, wird angenommen, dass Luft in die Pulverpartikel
eingeschlossen wird, wenn sie auf dem Substrat abgeschieden werden.
Wenn das Pulver zu schmelzen, fließen oder letztlich zu härten beginnt,
muss die Luft aus der Beschichtung entweichen, bevor die Endbeschichtung
härtet,
oder sie wird als kleine Blasen dispergiert in der ganzen Beschichtung
eingeschlossen. Mit herkömmlichen
duroplastischen Epoxydpulverbeschichtungen scheint der letztere
Effekt bei den gewünschten
Niedrigtemperatur-Härtungsbedingungen
stattzufinden, wobei angenommen wird, dass es, zumindest zum Teil,
auf vergleichbar hohe Schmelzviskositäten, die bei solchen Temperaturen
erfahren werden, zurückzuführen ist.
In einer klaren Beschichtung sind solche Blasen besonders insoweit
problematisch, dass sie dazu neigen, ein unerwünschtes, trübes Aussehen zu erzeugen, das
die Klarheit („distinctness") des Bildes der
Endbeschichtung stört,
d.h. die Schärfe
des Bildes, das durch die Beschichtungsoberfläche reflektiert wird. Messingbeschichtungen
sollten jedoch eine hohe und optisch konsistente Klarheit des Bildes
aufweisen, um jemandem zu ermöglichen,
durch die Endbeschichtung zu sehen als wenn man auf ein poliertes
Messingteil schaut.
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Was
benötigt
wird, ist eine duroplastische Epoxydpulverbeschichtungszusammensetzung,
die an das Härten
bei niedrigen Temperaturen unterhalb 177°C (350°F) angepasst ist als auch den
Blaseneinschluss in der Endbeschichtung während des Hitzehärtens bei
besagten niedrigen Temperaturen verhindert.
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Die
vorliegende Erfindung besteht in einer duroplastischen Epoxydpulverbeschichtungszusammensetzung
in partikulärer
Form, umfassend eine filmbildende Mischung von:
- a)
Mindestens einem nicht-kristallinen Epoxydharz;
- b) 5 bis 15 Gew.-%, basierend auf der Summe der Komponenten
(a) und (b), mindestens eines kristallinen Epoxydharzes, um den
Einschluß von
Blasen innerhalb eines gehärteten
Beschichtungsfilms, gebildet aus der Pulverbeschichtungszusammensetzung,
zu reduzieren oder zu beseitigen; und
- c) ein Härtungsmittel,
um das Aushärten
der besagten Zusammensetzung zu einem duroplastischen Zustand zu
erleichtern,
wobei besagte Zusammensetzung im wesentlichen
frei von opaken Füllstoffen
und Pigmenten ist und bei Temperaturen unterhalb von 177°C (350°F) zu einem
duroplastischen Zustand gehärtet
werden kann, um eine im wesentlichen trübungsfreie, blasenfreie, klare
Beschichtung zu erhalten.
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Die
bevorzugte Beschichtungszusammensetzung hat eine relativ niedrige
Viskosität,
wenn sie zum Härten
geschmolzen wird, so dass sie bei niedrigen Temperaturen sofort
fließen,
sich vereinigen („coalesce") und entgasen kann,
bevor ein duroplastischer Zustand erreicht wird und in einem Extruder
unter Standardbedingungen noch schmelzverarbeitet werden kann und
bei Raumtemperatur lagerungsstabil ist.
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Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, ein beschichtetes Substrat
bereitzustellen, bevorzugt ein klar beschichtetes Messingsubstrat,
das eine duroplastische Pulverbeschichtungszusammensetzung der zuvor
erwähnten
Art aufweist, beschichtet und darauf gehärtet, während das Substrat im allgemeinen
bei einer Temperatur unterhalb der Substrat-Entgasungs- und/oder Zersetzungstemperatur
ist, mit der resultierenden Endbeschichtung, die bemerkenswerter
Weise wenig oder keinen Blaseneinschluss und weniger oder keine resultierende
optische Trübung
darin aufweist.
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Die
geringen Mengen von kristallinem Epoxydharz werden in die Zusammensetzung
hinzugegeben, um die Niedrigtemperatur-Entgasungseigenschaften der
Zusammensetzung zu verbessern und so den Blaseneinschluss in dem
Beschichtungsfilm, der daraus während
des Aushärtens
gebildet wird, zu reduzieren oder zu beseitigen, insbesondere bei
eher niedrigen Härtungstemperaturen,
die von bestimmten Substraten benötigt werden, besonders solchen
aus Messing, ohne jedoch die Fähigkeit
der Zusammensetzung zur Schmelzverarbeitung und der Lagerung in
herkömmlicher
Art und Weise zu beeinträchtigen.
Die duroplastische Pulverbeschichtungszusammensetzung dieser Erfindung
ist daher nützlich
in der Bereitstellung von im wesentlichen trübungsfreien Beschichtungen
auf Substraten, die niedrige Härtungstemperaturen
erfordern, wie z.B. Messingteile. Unsere Entdeckung, dass die Zugabe
von geringen Mengen von kristallinem Harz den Blaseneinschluss bei
niedrigen Härtungstemperaturen
in den obigen Formulierungen verhindert, war wirklich unerwartet.
Es gibt keinen Hinweis auf diesen unerwarteten Vorteil in der Literatur.
US-A-5,414,058 (Ono) offenbart Beschichtungspulver, in welchen ein
nicht-kristallines Epoxydharz mit 50% oder mehr eines kristallinen Epoxydharzes
und einem Härtungsmittel
gemischt wird, aber es wird keine Verbesserung bei der Pulverentgasung
erwähnt.
Darüber
hinaus ist uns kein weiterer Stand der Technik bekannt, der Mischungen
von nicht-kristallinen und kristallinen Epoxydharzen zur Verwendung
in duroplastischen Pulverbeschichtungen betrifft, welcher die neuen
Filmeigenschaften, die hierin beschrieben werden, erreicht.
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JP-A-10152644
offenbart den Einschluss einer Arylimidazolin-Verbindung in eine
Pulverbeschichtungsmischung eines amorphen Epoxidharzes mit 1 bis
20 Gew.-% eines kristallinen Epoxydharzes, um die Einheitlichkeit
zu verbessern und Nadellöcher
("pinholes") zu reduzieren.
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JP-A-07196952
offenbart eine Pulverbeschichtungsmischung, die ein nicht-kristallines
Epoxydharz mit 0,1 bis 50 Gew.-% eines kristallinen Epoxydharzes
umfasst, zu welcher ein Polyesterharz hinzugegeben wird, um Glanz,
Farbe, Hitzebeständigkeit
und Nicht-Verklebungseigenschaften
("anti-blocking
properties") zu
verbessern.
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Die
Erfindung stellt ebenfalls ein Verfahren zum Erhalt von im wesentlichen
trübungsfreien,
klaren Beschichtungen dar, die wenige oder keine optischen Blasendefekte
auf der Substratoberfläche
aufweisen, die anfällig
für das
Ausgasen und/oder Zersetzung während
des Heizens bei erhöhten
Temperaturen sind, bevorzugt auf einer Oberfläche, die aus Messing besteht,
umfassend der Anwendung einer Niedrigtemperatur-Pulverbeschichtungszusammensetzung
der vorgenannten Art auf einer Substratoberfläche und dem Härten der Pulverbeschichtung
auf dem Substrat bei Temperaturen, die ausreichend sind zum Härten der
Pulverbeschichtungszusammensetzung und unterhalb der Ausgasungs-
und/oder Zersetzungstemperatur des Substrates sind. Durch diese
Erfindung wird ebenfalls ein Substrat bereitgestellt, das anfällig für das Ausgasen
und/oder Zersetzen während
des Heizens ist, bevorzugt ein Messingsubstrat, das beschichtet,
bevorzugt klar beschichtet ist, mit einer im wesentlichen trübungsfreien
Schicht einer gehärteten
duroplastischen Epoxydpulverbeschichtungszusammensetzung, welche
in ihrem ungehärteten
Zustand die Zusammensetzung der oben genannten Beschaffenheit umfasst.
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In
dieser Beschreibung werden alle Anteile und Prozentsätze, die
hierin angegeben sind, durch das Gewicht angegeben, wenn es nicht
anders gekennzeichnet ist. Die nicht-kristalline Epoxydharzkomponente plus
die kristalline Epoxydharzkomponente werden ebenfalls hierin als
das "Harzsystem" betrachtet und sind gleich
100 Teile. Gehalte anderer Komponenten werden als Teile relativ
zu 100 Teilen des Harzsystems ("phr") berechnet. Weiterhin,
wie hier verwendet, definiert der Begriff "nicht-kristallines Epoxyd" (andererseits als "amorphes Eypoxyd" bezeichnet) allgemein
Epoxydharze, welche keine oder Spuren von einem Kristallisations-
oder Schmelzpunkt aufweisen, die durch Differential Scanning Calorimetry
(DSC) bestimmt werden. Während
der Begriff "kristallines
Epoxyd" hier verwendet
wird, um kristallines als auch halb-kristallines Material zu bezeichnen
und allgemein Epoxydharze mit einem erkennbaren Kristallisations-
oder Schmelzpunkt anhand von DSC definiert.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden duroplastische Epoxydpulverbeschichtungen bereitgestellt,
die verbesserte Niedrigtemperatur-Entgasungseigenschaften aufweisen
und im wesentlichen blasenfreie und trübungsfreie Beschichtungen erzielen,
wenn sie bei besagten niedrigen Temperaturen gehärtet werden, während die
Pulver, aus denen die Beschichtungen hergestellt werden, immer noch
gute Lagerungsstabilität
und Schmelzverarbeitbarkeit aufweisen. Die Epoxydpulverbeschichtungszusammensetzungen
dieser Erfindung schließen
normalerweise ein nicht-kristallines Epoxydharz, ein Härtungsmittel
und einen Katalysator ein, wobei die Verbesserung ist, dass eine
geringe Menge an kristallinem Epoxydharz, die in das Harzsystem der
Zusammensetzung anstelle von einigem nicht-kristallinen Epoxydharz
eingebracht ist, ausreicht, um den Blaseneinschluss innerhalb des
gehärteten
Beschichtungsfilms, der daraus gebildet wird, zu verhindern. "Blasenfrei" bedeutet, dass die
eingeschlossenen Blasen zu einem solchen Maß reduziert sind, dass eine
sichtbare Trübung
durch das menschliche Auge nicht ohne fremde Hilfe in der Beschichtung
erkannt werden kann. Es ist möglich,
dass eine nähere
Untersuchung winzige Blasen innerhalb der Beschichtung aufdecken
kann; sie sind jedoch nicht ausreichend, um das ästhetische Aussehen und die
gewünschte
Klarheit der Beschichtung, wie durch herkömmliche Standards gefordert,
zu stören.
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Die
nicht-kristallinen Epoxydharze, die hier verwendet werden, schließen Bisphenol
A-artige Epoxydharze, welche Diglycidylether von Bisphenol A sind,
normalerweise hergestellt durch die Reaktion von Epichlorhydrin
und Bisphenol A, ohne auf diese begrenzt zu sein, ein. Die Bisphenol
A-artigen Epoxydharze, die hier verwendet werden, sind bevorzugt
feste Harze, welche eine Tg, gemessen durch DSC, von größer als 40°C aufweisen,
bevorzugt größer als
55°C, so
dass die Pulver, die von solchen Harzen gemacht werden, lagerungsstabil
sind, eine Epoxydfunktionalität
von 2 oder größer, bevorzugt
2 bis 4, und ein Epoxydäquivalentgewicht
von 600 bis 1100, bevorzugt 600 bis 750, aufweisen.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung wird das nicht-kristalline Epoxydharz
mit einer ausreichenden Menge von kristallinen Epoxydharz vermischt,
um den Blaseneinschluss während
des Niedrigtemperaturhärtens
zu reduzieren oder zu beseitigen. Die kristallinen Epoxydharze,
die hierin verwendet werden, sind bevorzugt feste Harze, welche
eine Tm aufweisen, gemessen durch DSC, die größer ist als die Tg des nicht-kristallinen
Harzes, bevorzugt größer als
ungefähr
90°C, so
dass die Pulver, die aus solchen Harzen hergestellt werden, in einem
herkömmlichen
Extruder schmelzverarbeitet werden können, ohne a) wesentliche Verarbeitungsverzögerungen
zu verursachen, während
man auf das Rekristallisieren der kristallinen Harze wartet und
b) eine wesentliche Reduktion in der Lagerungsstabilität des Pulvers
als ein Ergebnis der Zerstörung
der kristallinen Struktur, eine Epoxydfunktionalität von 2
oder größer, bevorzugt
2 bis 3, und ein Epoxydäquivalentgewicht
von 50 bis 500, bevorzugt 100 bis 300 aufweisen. Solche Harze können durch
herkömmliche
Techniken hergestellt werden, wie z.B. durch Reaktion von Epichlorhydrin
mit einem zwei- oder
mehrwertigen ("di-
or polyhydric")
Monomer, von dem bekannt ist, dass es eine limitierte Rotation mit
Epichlorhydrin aufweist.
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Beispiele
für geeignete
kristalline Epoxydharze schließen
Pre-Polymere, ausgewählt
aus der Gruppe aus Tetramethylbisphenoldiglycidylether, Bisphenol
S Diglycidylether, 2,5-Di-t-butylbenzol-1,4-diglycidylether, Hydrochinondiglycidylether,
2,5-Di-t-butylhydrochinondiglycidylether, Terephthalsäurediglycidylether,
Diglycidylisophthalat, Triglycidylisocyanurat und Epoxypropoxydimethylbenzylacrylamid,
welche ebenfalls in US-A-5,414,058 beschrieben, ein, sind ohne auf
diese begrenzt zusein. Tetramethylbisphenoldiglycidylether ist ein
besonders bevorzugtes kristallines Epoxydharz dieser Erfindung.
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Die
Menge an kristalliner Substanz, die in die Pulverbeschichtungszusammensetzung
eingebunden wird, ist kritisch für
den Erfolg dieser Erfindung. Nur eine geringe Schwellenmenge ("threshold minimum amount") des obigen kristallinen
Harzes ist erforderlich, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Während diese
kritische untere Grenze mit der speziellen kristallinen Substanz,
die angewendet wird, variieren kann, wird im allgemeinen eine so
geringe Menge wie ungefähr
5% des Gewichtes des kristallinen Harzes, basierend auf dem Gesamtgewicht
des kristallinen und nicht-kristallinen Epoxydharzes, ausreichend
sein, um den Blaseneinschluss innerhalb des Beschichtungsfilms,
wenn er bei den gewünschten
niedrigen Temperaturen gehärtet
wird, zu reduzieren oder beseitigen. Im allgemeinen ist gefunden
worden, dass unterhalb von 5 Gew.-% des kristallinen Harzes, eine
effektive Blasenreduktion in den meisten Fällen nicht erhalten werden
kann. Es ist gefunden worden, dass im allgemeinen, wenn das kristalline
Harz die obere Grenze von 15 Gew.-% überschreitet, die Lagerungsstabilität der Pulverbeschichtung
insbesondere dazu neigt, sehr schlecht zu werden als ein Ergebnis
des starken Verklebens bei Raumtemperatur, was das Pulver unmöglich für kommerzielle
Anwendungen macht.
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Ein
Härtungsmittel
wird normalerweise in die Pulverbeschichtungen dieser Erfindung
eingebunden, um die Epoxydharze an den Epoxydstellen querzuvernetzen
und die gewünschten
duroplastischen Eigenschaften der Beschichtung bereitzustellen,
obwohl es möglich
ist, die Beschichtung ohne ein Härtungsmittel zu
härten.
Die Härtungsmittel,
die hier verwendet werden, sind bevorzugt feste Materialien, die
mindestens zwei funktionelle Gruppen, die mit Epoxydgruppen reagieren,
aufweisen. Beispiele für
geeignete Härtungsmittel
schließen
Dicyanodiamid, Bisphenol A, Bisphenol S, Bisphenol A-Epoxydaddukt
eines aliphatischen Polyamins, das eine primäre oder sekundäre Aminogruppe
aufweist, ohne auf diese begrenzt zu sein, ein, wobei Dicyanodiamid
bevorzugt ist. Allgemein wird das Härtungsmittel in einer Menge
von 0,7 bis 1,7 Äquivalente, bevorzugt
1,1–1,4 Äquivalente
der funktionalen Gruppe pro einem Äquivalent der Epoxydgruppe
angewendet, die in der Pulverbeschichtungszusammensetzung vorliegen.
Normalerweise ergibt dies einen Bereich von 3 bis 7 phr des Härtungsmittels
in der Pulverbeschichtungszusammensetzung, bevorzugt 4,5 bis 5,5
phr.
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Obwohl
es möglich
ist, die Pulverbeschichtung ohne die Anwendung von Katalysatoren
zu härten
oder querzuvernetzen, ist es normalerweise wünschenswert, einen Härtungskatalysator
in der Pulverbeschichtungszusammensetzung dieser Erfindung einzusetzen,
um die Härtungsreaktion
in wirtschaftlich akzeptablen Geschwindigkeiten ablaufen zu lassen.
Die Härtungskatalysatoren,
die hier verwendet werden, sind bevorzugt feste Materialen, von
den bekannt ist, dass sie eine Epoxydringöffnungsfunktion fördern und
die Bildung von Etherbindungen zwischen Epoxydharzen fördern. Besonders
bevorzugte Katalysatoren schließen
2-Methylimidazol,
2-Phenylimidazol, als auch Bisphenol A Epoxydaddukte der besagten
Imidazole, ein, ohne auf diese begrenzt zu sein, wenn niedrigere
Temperaturen/schnellere Härtungen
gewünscht
sind. Die Menge an Katalysator, die angewendet wird, beträgt in der
Pulverbeschichtung im allgemeinen von 0,01 bis 0,3 phr, bevorzugt 0,05
bis 0,1 phr.
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Die
Pulverbeschichtungszusammensetzung dieser Erfindung ist klar, d.h.
im wesentlichen frei von opaken Pigmenten und Füllstoffen, so dass sie gehärtete Beschichtungsfilme
erzeugt, die im wesentlichen transparent sind.
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Zusätzlich zu
den oben genannten Komponenten kann die duroplastische Pulverbeschichtungszusammensetzung
dieser Erfindung gewöhnliche
Additive wie z.B. Standard-Trockenfließadditive ("dry flow additives"), Verlaufsmittel („flow control agents"), Ausgleichsmittel
(„leveling
agents"), Entgasungsmittel,
Antioxidantien, UV-Absorber, Lichtstabilisatoren, etc. enthalten,
ohne auf sie begrenzt zu sein.
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Die
Härtungstemperaturen
der obigen Pulver werden in gewissem Rahmen variieren, abhängig von den
verschiedenen Bestandteilen, die angewendet werden. Es ist jedoch
besonders wichtig, dass die Beschichtungspulver die Fähigkeit
zur Härtung
bei niedrigen Temperaturen ohne das Einschließen von Blasen innerhalb des
gehärteten
Beschichtungsfilms, der daraus gebildet wird, besitzen. Substrate,
die anfällig
für das Ausgasen
und/oder Zersetzung beim Heizen sind, wie z.B. Messingteile, erfordern
im allgemeinen eine Härtungstemperatur
unterhalb 177°C
(350°F).
In Übereinstimmung
damit ist es erforderlich, dass die Pulverbeschichtung dieser Erfindung
formuliert wird, um zu einem duroplastischen Zustand bei einer Temperatur
unterhalb 177°C
(350°F)
zu härten,
bevorzugt 163–177°C (325°F–350°F), innerhalb
wirtschaftlich sinnvoller Zeiten, z.B. 30 Minuten oder weniger,
bevorzugt 15 Minuten oder weniger, während sie dennoch im wesentlichen
blasenfreie und trübungsfreie
Beschichtungsfilme erzeugen. Bevorzugt werden die Pulverbeschichtungszusammensetzungen
dieser Erfindung wenig oder keine Blaseneinschlüsse während des gesamten Härtungsablaufs ("cure schedule") erfahren.
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Pulverbeschichtungen
dieser Erfindung werden in gewohnter Art und Weise hergestellt.
Zunächst
wird eine bekannte Mischung („intimate
mixture") durch
trockene Vermischung aller Formulierungsbestandteile in einem Mischer
gebildet. Die trockene Mischung wird dann in einem Mischextruder
durch Erhitzen oberhalb des Schmelzpunktes des Harzes und weiterer
Bestandteile schmelzend vermischt, wo notwendig, so dass das Extrudat
eine vollständig
durchmischte und homogene Mischung ist. Extrusion wird bevorzugt
bei Temperaturen entweder unterhalb oder nahe bei Tm des kristallinen
Epoxydharzes durchgeführt,
um eine effiziente Schmelzverarbeitung und die gewünschten
Lagerungsstabilitäten
zu erhalten. Gasförmige
oder superkritische Fluide, z.B. CO2, können zu
dem Extruder hinzugegeben werden, um die Extrusionstemperaturen
besser zu kontrollieren. Danach wird die extrudierte Zusammensetzung
schnell gekühlt
und fest und dann in Späne
("chips") zerteilt. Danach
werden die Späne
unter Kühlen
in einer Mühle
gemahlen und, wenn notwendig, die Teilchen gesiebt und nach der
Größe sortiert.
Die durchschnittliche Partikelgröße, die
für elektrostatische
Anwendungen erwünscht
ist, ist im allgemeinen zwischen ungefähr 20 und 60 μm. Sobald
die trockenen, schüttfähigen ("free-flowing") Pulver dieser Erfindung,
welche nun mindestens ein nicht-kiristallines Epoxydharz und mindestens
ein kristallines Epoxydharz enthalten, hergestellt sind, sind sie
für die
Anwendung auf das zu beschichtende Substrat bereit.
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Die
Pulverbeschichtung dieser Erfindung kann dann durch jede herkömmliche
Pulverbeschichtungstechnik auf das Substrat aufgetragen werden,
obwohl elektrostatische Aufbringung, z.B. elektrostatisches Sprühen im allgemeinen
bevorzugt ist. In elektrostatischen Sprühbeschichtungen werden normalerweise
elektrostatische Sprühkabinen
angewendet, welche Anordnungen („banks") von Koronaentladung ("corona discharge") oder triboelektrische
Sprühpistolen
und ein Regenerierungssystem zum Recyceln des überschüssigen Pulvers ("overspray powders") in die Pulverzufuhr
beherbergen. Das Substrat wird zu der Anwendungszeit zumindest an
der Oberfläche
erhitzt und/oder direkt danach auf eine Temperatur gleich oder über der
Temperatur gebracht, die benötigt
wird, um die Pulverbeschichtung zu härten und unterhalb der Ausgasungs- und/oder
Zersetzungstemperautur des Substrates ist, so dass die Beschichtungspartikel
genügend
schmelzen, fließen
und einen glatten, kontinuierlichen Beschichtungsfilm bilden und
dann zu einem duroplastischen Zustand härten, ohne das Substrat zu
zersetzen. Das Heizen kann in Infrarot-, Konvektionsöfen, oder
einer Kombination von beiden durchgeführt werden, obwohl Infrarotöfen bevorzugt
sind. Zeit und Temperatur der Endhärtung werden in gewisser Weise
in Abhängigkeit
von den Beschichtungspulvern, die angewendet werden und den Anwendungsbedingungen
variieren. Unabhängig
von der Härtungszeit
und den Temperaturen, die angewendet werden, werden die Beschichtungsfilme,
die auf dem Substrat erzeugt wurden, jedoch eine visuell einheitliche
Erscheinung aufweisen und keine eingeschlossenen Blasen haben, die
die ästhetische
Erscheinung und die Klarheit („distinctness") des Bildes stören, die von
herkömmlichen
Standards gefordert wird, vorausgesetzt, dass die Pulverbestandteile
vor der Härtung
genügend
geschmolzen sind.
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Die
Pulverbeschichtungszusammensetzungen sind besonders geeignet zur
Anwendung auf metallische Substrate, insbesondere Messing, die anfällig für das Ausgasen
und/oder Zersetzen während
des Erhitzens sind. Da die obigen Pulver angepasst wurden, um bei
relativ niedrigen Temperaturen zu härten, sind sie ebenfalls geeignet
zur Anwendung auf andere Arten von hitzeempfindlichen Substraten,
wie z.B. Holzsubstraten, z.B. Hartholz, Hartfaserplatten, laminierter
Bambus, Holzverbundwerkstoffe, Spanplatte, elektrisch leitfähige Spanplatte
(„electrically
conductive particle board"),
hoch, mittel- oder niedrigdichte Faserplatte, Masonitplatte und
weitere Substrate, die eine wesentliche Menge Holz enthalten als
auch Plastik, z.B. ABS, PPO, SMC, BMC, Polyolefine, Polycarbonate,
Acryle, Nylon und weitere Copolymere, welche sich normalerweise verformen
oder ausgasen, wenn sie mit herkömmlichen
Hitze-härtenden
Pulvern beschichtet oder erhitzt werden, ebenso mit Papier, Karton
und hitzebeständigen,
metallischen Verbundstoffen und Komponenten, die einen metallischen
oder nicht-metallischen, hitzeempfindlichen Aspekt aufweisen und
möglicherweise
eine variable Masse besitzen. Die Beschichtungen dieser Erfindung
sind ebenfalls geeignet für
typische hitzebeständige
Substrate, wie Hochtemperaturmetalle, Stahle und weitere Legierungen,
Glas, Keramik, Kohlenstoff und Graphit.
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Diese
Erfindung wird nun ausführlicher
durch spezifische Beispiele beschrieben.
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Beispiel 1
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Klare Epoxydpulverbeschichtungen
erhalten von 0, 1, 5, 10 und 20 Teilen kristallinem Harz
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Die
folgenden Bestandteile wurden in der Schmelze in der Art und Weise
vermischt, die in der unten aufgeführten Tabelle beschrieben wird,
um Pulverbeschichtungen bereitzustellen, die von 0, 1, 5, 10 und
20 Teilen kristallinem Epoxyd und 100, 99, 95, 90 und 80 Teilen
nicht-kristallinen Epoxyd erhalten wurden, um die Vorteile beim
Blaseneinschluss zu demonstrieren, die durch diese Erfindung bereitgestellt
werden.
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Fußnoten in
der Tabelle
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- 1 Araldite GT 7013 ist ein Bisphenol
A-artiges Epoxydharz, das eine Tg von 55°C aufweist, ein Epoxydäquivalentgewicht
von 650–725
und eine Epoxydfunktionalität
von 1,9 bis 2, verkauft durch Ciba Specialty Chemicals.
- 2 Epon RSS 1407 ist ein Tetramethylbisphenoldiglycidolether
kristallines Epoxydharz, das eine Tm von 108°C aufweist, ein Epoxydäquivalentgewicht
von 166 und eine Epoxydfunktionalität von 2, verkauft von Shell
Chemical.
- 3 Dihard 100 S ist ein Dicyanodiamid-Härtungsmittel,
verkauft von SKW Chemical.
- 4 Tinuvin 900 ist ein Benzotriazol UV-Absorber,
verkauft von Ciba Specialty Chemicals.
- 5 622 ist ein Benzotriazol UV-Absorber,
verkauft von Ciba Specialty Chemicals.
- 6 Aluminiumoxid C ist ein geschäumtes Aluminiumoxid-Trockenfließadditiv
("dry flow additive"), verkauft von Sullivan
Associates.
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Ergebnisse
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Jede
Pulverformulierung, die oben aufgelistet ist, wurde elektrostatisch
mit einer Glimmentladungspistole auf separate polierte Messingplatten
in einer Menge aufgesprüht,
die ausreicht, um nach dem Härten
63,5 bis 76,2 μm
(2,5–3,0
mil) dicke, trockene Filme auf der Platte zu erhalten. Nach der
Anwendung des Pulvers wurde für
Blasentestzwecke die Platte zuerst bei 121°C (250°F) für 5 Minuten gehärtet, auf
Raumtemperatur abgekühlt
und dann weiter bei 163°C
(325°F)
für 3 Minuten
gehärtet,
um einen klaren Beschichtungsfilm auf dem Substrat zu erzeugen.
Diese Platten wurden nach Blasen und Filmklarheit beurteilt. Die Leistungsergebnisse
für die
individuellen Beschichtungspulver und die Beschichtungsfilme, die
daraus gebildet wurden, sind in der Tabelle unten aufgeführt.
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Fußnoten in der Tabelle
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- 1 Die Klarheitsdaten für jede Probe
wurden unter Verwendung eines Nikon-optischen Mikroskops bei 200-facher
Vergrößerung gesammelt,
durch das die Blasen beobachtet wurden. Keine Blasen bedeutet, dass
nahezu keine Blasen beobachtet wurden.
- 2 Die Verklebungsdaten für jede Probe
wurden gesammelt durch Platzieren des Pulvers in einem Probenröhrchen und
Aussetzen des Pulvers von einem Gewicht von 100 g für 24 Stunden
bei 140°F.
Die Pulver wurden auf einer Skala von 1 bis 10 bewertet, wobei 1
ein schüttfähiges („free flowing") Pulver nach 24
Stunden ist und 10 ein voll gesintertes Material. Verklebungswiderstand
(„blocking
resistance") von
ungefähr
6 oder weniger ist wirtschaftlich akzeptabel.
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Die
Ergebnisse zeigen den Bereich über
welchen der Ansatz der Erfindung eingesetzt werden kann, um Blaseneinschluss
für Pulverbeschichtungen
zu verhindern. Bei 1% kristallinem Harz enthält die Beschichtung nach dem
Härten
noch Blasen. Bei 5% und oberhalb davon sind die Beschichtungen blasenfrei.
Bei 20% kristallinem Harz zeigt die Beschichtung extreme Verklebungen,
welches es für
die kommerzielle Anwendung unpraktisch macht.
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Beispiel 2
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Klare Epoxydpulverbeschichtungen
erhältlich
von 0 bis 5 Teilen kristallinem Harz
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Die
folgenden Bestandteile wurden in der gleichen Art und Weise wie
in Beispiel 1 schmelzend-vermischt, um Pulverbeschichtungen bereitzustellen,
die entsprechend von 0 bis 5 Teilen kristallinen Epoxyd und 100
und 95 Teilen nicht-kristallinen Epoxyd aufweisen, um ferner die
Anwendbarkeit dieser Erfindung zu zeigen.
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Fußnoten in der Tabelle
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- 1 Casamine OTB ist 1-(o-Tolyl)biguanid
Härtungsmittel,
verkauft von Swan Chemical.
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Ergebnisse
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Die
individuellen Beschichtungen wurden dann in der gleichen Art und
Weise wie in Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse sind in der Tabelle
unten aufgeführt.
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Die
obigen Ergebnisse bestätigen,
dass die Einbindung von mindestens 5% kristallinem Epoxydharz in
die Pulverbeschichtungszusammensetzung den Blaseneinschluss verhindert
und die sichtbare Entwicklung einer Trübung auf der Oberfläche der
Beschichtung während
des Härtens
bei Temperaturen, die für
Messingteile geeignet sind, verhindert.