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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen neuen biomolekularen
Komplex, der durch hydrophobe Wechselwirkungen gebildet wird, auf
ein Verfahren zur Herstellung des Komplexes und auf die Verwendung des
Komplexes zur Herstellung von pharmakologisch aktiven Zusammensetzungen
für die
Behandlung verschiedener Krankheiten.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Viele
wichtige Arzneimittel umfassen Proteine und Peptide oder bestehen
aus Proteinen und Peptiden, z.B. Insulin und Hormone usw. Die weitergehenden
Entwicklungen in der Proteinchemie machen es in hohem Maße wahrscheinlich,
dass zahlreiche therapeutisch wirksame Proteine oder Peptide noch
entdeckt oder synthetisiert werden. Proteine und Peptide werden
jedoch im gastrointestinalen Trakt verdaut und sind somit für eine orale
Verabreichung ungeeignet. Daher werden Protein- und Peptid-Arzneimittel
derzeit parenteral, z.B. durch subkutane Injektion, verabreicht.
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Verschiedene
Formulierungen, einschließlich
Liposomeneinkapselung, wurden als Abgabevehikel für Proteine
vorgeschlagen. Zusätzlich
zum Schutz der Protein-Arzneimittel vor Verdauung müssen ihre
Resorption im Körper
und der nachfolgende Transport zu den Zielorganen sichergestellt
werden. Sie müssen
auch in aktiver Form an die Zielorgane abgegeben werden. Die Umgebung
im gastrointestinalen Trakt und die Funktionen des gastrointestinalen
Trakts haben bisher die Erreichung dieser Ziele wirksam verhindert.
Es ist z.B. bekannt, dass Proteine und Polypeptide nur absorbiert
werden, nachdem sie verdaut und zu kurzen Peptiden oder Aminosäuren reduziert
wurden.
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Es
kann der Schluss gezogen werden, dass die pharmazeutische Forschung
heutzutage entschlossen ist, die Fähigkeit von Arzneimitteln,
die biologischen Membranen zu durchdringen, zu verbessern. Ein Ansatz besteht
darin, Biomoleküle
in ein Trägersystem,
z.B. bioadhäsive
Gele, Liposome oder Mikroperlen, einzuschließen. Ein anderer Ansatz besteht
darin, Peptide und verwandte biologische Moleküle durch organische Verbindungen
zu ersetzen, die für
eine orale Abgabe konzipiert sind und eine Molekülmasse von weniger als 500
Dalton haben. Diese Strukturen werden auf Aktivierung löslicher
Rezeptoren, z.B. in Mikrotiterplatten mit 96 Sonden oder in einem
sogar noch dichteren Format, durchgemustert. Eine sehr große Anzahl
von Strukturen kann in einfacher Weise in kurzer Zeit beurteilt
werden, wobei Techniken wie Hochleistungsscreening und kombinatorische
Chemie angewendet werden. Allerdings wurde bisher nur eine sehr
begrenzte Anzahl von potentiellen Arzneimittelkandidaten mit einer
aktiven Struktur gefunden, obgleich die Forschung vor mehr als einem
Jahrzehnt begonnen wurde.
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Hyaluronsäure ist
ein natürlich
vorkommendes Glycosaminoglycan, das aus einem linearen Polymer aus
Repetiereinheiten von Glucuronsäure
und N-Acetylglucosamin besteht. Das Molekulargewicht kann in Abhängigkeit
von der Quelle über
einen weiten Bereich variieren. Hyaluronsäure liegt in mehreren Tiergeweben vor
und in einigen spezifischen Organen, z.B. Hahnenkämmen, kommt
sie in Konzentrationen vor, die für eine Extraktion im kommerziellen
Maßstab
hoch genug sind. Solche Gewebe enthalten Hyaluronsäure mit
einem weiten Bereich der Molekulargewichte und werden während einer
komplexen Serie von Extraktions-, Reinigungs- und Sterilisationsschritten
gereinigt. Dies führt
zu einem Endprodukt, das ein hohes Molekulargewicht innerhalb eines
beachtlich engen Molekulargewichtsbereichs hat. Hyaluronsäure ist
nicht-toxisch, wird im Körper
leicht abgebaut und ist somit für
eine pharmakologische Verwendung geeignet.
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Ein
im Handel verfügbares
Hyaluronsäureprodukt
ist HEALON® (Kabi
Pharmacia AB, Uppsala, Schweden), das ein durchschnittliches Molekulargewicht
von etwa 4.000.000 Dalton hat. Es gibt viele Literaturstellen, die
sich auf die Verwendung von viskoelastischen HA-Produkten in der
Ophthalmologie und auf die Herstellung solcher Produkte, einschließlich der
Herstellung chemisch-modifizierter HA, beziehen.
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STAND DER
TECHNIK
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In
der WO 90/05522 wird Hyaluronsäure
als ein Träger
zur langsamen Freisetzung in einem subkutan injizierten Depot mit
langsamer Freisetzung zusammen mit einem Bindungsprotein für z.B. GH
oder IGF genannt. Die aktiven Substanzen sind durch kovalente Bindungen
an die Hyaluronsäure
gebunden.
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Hyaluronsäure wurde
auch eingesetzt, um die Adhäsion
von Biomolekülen
an biologischen Membranen zu verbessern und somit die Internalisierung
von Biomolekülen
zu verbessern. Allerdings ist die medizinische Hauptverwendung von
Hyaluronsäure
derzeit die Verabreichung von gereinigter Hyaluronsäure (tierischen
Ursprungs oder durch Verwendung von rekombinanten Zellen synthetisiert)
direkt an Stellen, an denen entweder eine mechanische Funktionsbarriere
erforderlich ist (Viskochirurgie, Viskoprotektion, Viskoseparation,
z.B. in der Augenchirurgie) oder dysfunktionelles Gewebe mechanisch
supplementiert werden kann (Viskosupplementierung, Viskoaugmentation,
z.B. in der kosmetischen Chirurgie).
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Es
hat sich gezeigt, dass Chitosan, ein kationisches Polymer, als Abgabevehikel
für DNA
fungiert. In der WO 98/01160 wird ein teilchenförmiger Komplex aus Chitosan
und Nukleinsäure
vorgeschlagen, um als neuer, nicht-viraler Vektor zur Gentherapie
zu wirken. Es wird erläutert,
dass das Chitosan die Plasmid-DNA zu einem Nanopartikel von zwischen
10 nm und 1 μm
komprimiert und dem komprimierten Material geeignete Oberflächencharakteristika
verleiht, die zu einem guten Anhaften des Partikels an der Oberfläche der
Zielzelle führen,
gefolgt von einer Internalisierung und einer Expression des codierten
Materials. Es wird nahegelegt, dass dieser Komplex die Expression
von Nukleinsäuren
in Epithelgeweben, z.B. dem GI-Trakt, der Vagina, dem Rektum, der
Nasenhöhle,
den Lungen und der Mundhöhle
verstärkt.
Die Offenbarung der WO 98/01160 ist bedeutenderweise auf Chitosan,
ein Polyglucosamin, das aus Meeresevertebraten oder dem Exoskelett von
Insekten extrahiert wird, beschränkt
ist. Chitosan ist somit eine Substanz, die für den menschlichen Körper fremd
ist und kann durch den menschlichen Körper mit Ausnahme der Möglichkeit
eines bakteriellen Abbaus, der möglicherweise
im Kolon erfolgt, nicht metabolisiert werden.
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In
einem anderen Dokument, WO 97/15330, wird Hyaluronsäure zur
Verwendung als DNA-Träger
zur Gentherapie vorgeschlagen, um eine abnormale Retinavaskularisierung
zu behandeln. In dieser Offenbarung wird die Nukleinsäure nicht
komprimiert und die Hyaluronsäure
wird lediglich als Targeting-Agens verwendet, was auf ihrer Fähigkeit,
an Zellmembranen zu binden, beruht.
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In
der WO 90/09780 wird vorgeschlagen, dass ein Gemisch aus Insulin
und DEAE-Dextran
oder Chitosan an die Schleimhautoberfläche eines Menschen, z.B. die
Schleimhautoberfläche
der Vagina, des Auges, des Kolons oder der Nasenhöhle, abgegeben
wird.
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AUFGABEN DER
ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Herstellung von
verfügbaren
Biomolekülen, die
zur effizienten Aufnahme im Körper
eines Säugers
geeignet sind und insbesondere nach oraler Verabreichung, und die
nach oraler Verabreichung eine therapeutische Wirkung zeigen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Biomolekül verfügbar zu
machen, das die Hirn-Blut-Schranke passiert.
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Eine
weitere Aufgabe besteht darin, eine Hormonformulierung zur oralen
Verabreichung verfügbar
zu machen, wobei die Formulierung in vivo nach oraler Verabreichung
eine therapeutische Wirkung aufweist.
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Noch
eine andere Aufgabe besteht darin, eine Insulinformulierung für eine orale
Verabreichung verfügbar
zu machen, wobei die Formulierung nach oraler Verabreichung in vivo
eine therapeutische Wirkung aufweist.
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Noch
eine andere Aufgabe besteht darin, eine Wachstumshormonformulierung
für eine
orale Verabreichung verfügbar
zu machen, wobei die Formulierung nach oraler Verabreichung in vivo
eine therapeutische Wirkung aufweist.
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Noch
eine andere Aufgabe besteht darin, eine Heparinformulierung für eine orale
Verabreichung verfügbar
zu machen, wobei die Formulierung nach oraler Verabreichung eine
therapeutische Wirkung in vivo aufweist.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Medikament
zur oralen Abgabe therapeutisch aktiver Biomoleküle verfügbar zu machen, wodurch die
Notwendigkeit zur parenteralen Verabreichung, z.B. durch Injektionen,
entfällt.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, neue biomolekulare
Komplexe zur Verwendung in der Herstellung eines Medikaments zur
Behandlung verschiedener Krankheiten verfügbar zu machen, wobei ein therapeutisch
aktives Biomolekül
oral abgegeben wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung löst
die obigen Probleme, indem sie einen neuen Komplex zwischen einem pharmakologisch
aktiven Biomolekül
und Hyaluronsäure,
der hydrophobe Wechselwirkungen beinhaltet, verfügbar macht. Die vorliegende
Erfindung stellt auch neue therapeutische Formulierungen und ihre
Verwendung bei der Herstellung eines Medikaments für therapeutische
Anwendungen bereit.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Komplex zwischen einem Biomolekül und Hyaluronsäure, dadurch
gekennzeichnet, dass der Komplex durch hydrophobe Wechselwirkungen zwischen
den Komponenten gebildet ist.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Komplex zwischen einem Biomolekül und Hyaluronsäure dadurch
gekennzeichnet, dass das Biomolekül im wesentlichen hydrophob
gemacht ist und in Hyaluronsäure
eingeschlossen ist.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Komplex dadurch gekennzeichnet,
dass die Größe des Biomoleküls reduziert
ist, vorzugsweise auf weniger als etwa 10 % seiner ursprünglichen
Größe.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist der Komplex dadurch gekennzeichnet, dass das Biomolekül ein Peptid
ist.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist der Komplex dadurch gekennzeichnet, dass das Biomolekül ein Protein
ist.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist der Komplex dadurch gekennzeichnet, dass das Biomolekül ein Glycoprotein
ist.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist der Komplex dadurch gekennzeichnet, dass das Biomolekül ein Polynukleotid
ist.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist der Komplex dadurch gekennzeichnet, dass das Peptid
unter den folgenden Substanz-Gruppen ausgewählt ist: Hormone, Neuropeptide,
Signalpeptide, Peptidantibiotika, Peptidantigene, Antibiotika und
natürlich
vorkommende oder synthetische Aminosäurepolymere.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist der Komplex dadurch gekennzeichnet, dass das Peptid
unter den folgenden Substanzen ausgewählt ist: Insulin, Wachstumshormon,
humanes Wachstumshormon, Glucagon, Kortikotropin, Oxytocin, Bradykinin,
Thyreotropin-Releasingfaktor und Thyreotropin, Enkephaline und Peptid-Antibiotika.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist der Komplex dadurch gekennzeichnet, dass das Polynukleotid
unter den folgenden ausgewählt
ist: Plasmide, DNA, RNA, cDNA, mRNA, rekombinante DNA, rekombinante
RNA und Kombinationen davon.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist der Komplex dadurch gekennzeichnet, dass die Hyaluronsäure Hyaluronsäure mit
einem Molekulargewicht von weniger als etwa 400 kDa, vorzugsweise
im Intervall von 60 bis 360 kDa ist.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist der Komplex dadurch gekennzeichnet, dass die Hyaluronsäure Hyaluronsäure mit
einem Molekulargewicht von etwa 150 kDa ist.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Medikament zur oralen Abgabe
von Biomolekülen,
dadurch gekennzeichnet, dass das Biomolekül in den oben definierten Hyaluronsäure-Komplex eingearbeitet
ist und dass der resultierende Komplex einem Patienten oral verabreicht
wird.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines
Komplexes aus einem Biomolekül
und Hyaluronsäure,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die folgenden Stufen
umfasst:
- a) Auflösen von Hyaluronsäure in einer
Elektrolytlösung,
- b) Zugeben des Biomoleküls
zu der gelösten
Hyaluronsäure
und
- c) Dialysieren der Lösung
bei etwa neutralem pH.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die Säure
in Stufe a) aus Salzsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure
und Essigsäure ausgewählt wird
und der pH im Bereich von 1,0 bis 3,0 liegt.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrolytlösung von
Stufe a) Kationen, die unter NH4 +, K+, Na+, Ca2+, Mg2+, Zn2+, Fe2+, Fe3+ ausgewählt sind,
und Anionen, wie z.B. Sulfat, Nitrat, Chlorid, Hydroxid und Acetat
enthält.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
das Verfahren dadurch charakterisiert, dass der pH in Stufe c) im
Intervall von 5,5 bis 7,5, vorzugsweise im Intervall von 6,0 bis
7,0, liegt.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass die Hyaluronsäure Hyaluronsäure mit
einem Molekulargewicht von weniger als etwa 400 kDa, vorzugsweise
im Intervall von 60 bis 360 kDa, ist.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass die Hyaluronsäure Hyaluronsäure mit
einem Molekulargewicht von etwa 150 kDa ist.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Insulin für die Herstellung
eines Komplexes mit Hyaluronsäure
zur Verwendung als Medikament zur Behandlung von Diabetes.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Wachstumshormon
zur Herstellung eines Komplexes mit Hyaluronsäure zur Verwendung als Medikament
für die
Behandlung von Wachstumshormon-Defizienzien.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Wachstumshormon
für die
Herstellung eines Komplexes mit Hyaluronsäure zur Verwendung als Medikament
für die Prävention
von Transplantatabstoßungen.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Heparin oder bioaktiven
Derivaten davon für
die Herstellung eines Komplexes mit Hyaluronsäure zur Verwendung als Medikament.
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Erfindungsgemäß werden
Peptide reversibel komprimiert, z.B. von einer Größe von 2,4
nm auf weniger als 0,3 nm, wodurch ihre Fähigkeit, biologische Membranen
zu durchdringen, wie z.B. die Darmwand, verbessert wird. Ein Plasmid-DNA-Konstrukt
wurde reversibel von 87 nm auf weniger als 10 nm komprimiert, wodurch
die DNA-Struktur für
einen freien Durchgang durch die Kernpore verbessert wurde. In ähnlicher
Weise wurden erfindungsgemäße Komplexe
mit Wachstumshormon, Insulin und Heparin produziert und getestet.
Ein Weg zur Herstellung dieser neuen hydrophoben Komplexe sind pH-Änderungen,
Eliminierung der molekularen Ladung und von molekularen Bindungen,
Entfernung von Wasser und Ionen und eine abschließende Stabilisierung
mit Hyaluronan.
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Der
vollständige
biologische Effekt der komprimierten Peptide wurde in biologischen
Assays und in vivo bewiesen. Die Größe und die dauerhaften hydrophoben
Eigenschaften des Peptids, erhalten bei pH 6, legen eine verbesserte
orale Bioverfügbarkeit
nahe. Die Komprimierung eines Plasmid-DNA-Komplexes von etwa 87
nm auf etwa 7,5 nm legt die Möglichkeit
nahe, eine verbesserte Transfektionseffizienz zu erreichen.
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Diese
reversibel komprimierten Komplexe können auf neuen Wegen verabreicht
werden und vermeiden daher die Notwendigkeit einer parenteralen
Verabreichung. Die neuen Wege, die für diese Komplexe verfügbar gemacht
wurden, umfassen eine orale, pulmonale, nasale und topische Verabreichung
und einen intrazellulären
Transport.
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Die
Vermeidung einer parenteralen Verabreichung wird eine Arzneimittelanwendung
angenehmer machen, z.B. für
ambulante Patienten, Patienten mit Selbstmedikation und speziell
für Kinder
und ältere
Patienten. Ein Arzneimittel gemäß der Erfindung
wird auch einfacher zu handhaben sein, was zu einer verbesserten Compliance
führt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird in der folgenden Beschreibung, den folgenden Beispielen
und den beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben;
in den Zeichnungen zeigen:
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1 den
hydrodynamischen Radius in nm als Funktion der Hyaluronsäurekonzentration
in μg/ml
in verschiedenen Verdünnungen;
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2 das
kinetische Blutglucoseprofil bei 6 Ratten, die einen Insulin-Hy-Komplex
(2,44 mg/ml, 9,5 E) durch subkutane Injektion erhalten;
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3 das
kinetische Blutglucoseprofil in 6 Ratten, die eine Insulinreferenz
(4,56 mg/ml, 17,8 E) durch subkutane Injektion erhalten;
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4 eine
AFM (Atomic Force Microscopy)-Fotografie einer Probe des Insulin-Hy-Komplexes mit einer
Konzentration von 134 E Insulin/ml, die deutlich sichtbare Punkte
zeigt;
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5 eine
AFM-Fotografie einer Probe des Insulin-Hy-Komplexes mit einer Konzentration
von 40,4 E Insulin/ml, die deutlich sichtbare Punkte zeigt;
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6 die
Blutglucosespiegel in 3 Ratten nach oraler Verabreichung eines Insulin-Hy-Komplexes (1 ml, 28
E/ml);
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7 die
Blutglucosespiegel in 3 Ratten nach oraler Verabreichung eines Insulin-Hy-Komplexes, wobei
Ratte Nr. 1 und Nr. 2 eine Hungerdiät machten und Ratte Nr. 1 0,2
ml 134 E/ml oder 27 E erhielt, Ratte Nr. 2 1 ml 62 E erhielt und
Ratte Nr. 3 normale Nahrung und 1 ml 62 E Insulin erhielt;
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8 die
Blutglucosespiegel in 2 Ratten nach subkutaner Verabreichung der
Insulinreferenz (0,065 ml, 4 mg/ml, 6,8 E); und
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9 die
Gewichtszunahme in % bei Hx-Ratten, die den rhGH-Komplex erhalten,
im Vergleich zu Ratten, die nicht mit rhGH behandelt wurden, und
Placebo.
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BESCHREIBUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bildung
eines Komplexes zwischen Hyaluronsäure und einem Biomolekül, der hydrophobe
Wechselwirkungen involviert, auf die orale Verabreichung dieser
Biomoleküle
und auf verschiedene Verfahren, die die Verabreichung dieser Biomoleküle beinhalten. Wenn
die notwendigen hydrophoben Stellen zur Komplexbildung nicht verfügbar sind,
wird das Biomolekül
wenigstens teilweise durch ein Verfahren hydrophob gemacht, das
hierin Komprimierung bzw. Kompression genannt wird. Die Erfindung
stellt somit ein Verfahren zur Herstellung von komprimierten Biomolekülen und
Komplexen gemäß der Erfindung
bereit.
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In
der Beschreibung werden die folgenden Ausdrücke verwendet werden:
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Der
Ausdruck "Biomolekül" wird in der Beschreibung,
den Beispielen und den Ansprüchen
verwendet, um alle Moleküle,
synthetische und natürliche,
zu definieren, die in vivo eine Wirkung aufweisen. Beispiele für Biomoleküle umfassen
Peptide, Proteine, Glycoproteine, Glycosaminoglucane und Zucker.
Der Ausdruck "pharmakologisch
aktive Substanz" wird
als Synonym für
den obigen Begriff verwendet.
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Der
Ausdruck "Peptid" umfasst Hormone,
Neuropeptide, Signalpeptide, Peptidantibiotika, Peptidantigene und
andere natürlich
vorkommende oder synthetische Aminosäurepolymere.
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Unter
den natürlich
vorkommenden, rekominanten und synthetischen Peptiden, die zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, sind Hormone, wie z.B. Insulin, Wachstumshormon
und humanes Wachstumshormon, Glucagon, Kortikotropin, Oxytocin,
Bradykinin, Thyreotropin-Releasingfaktor und Thyreotropin, Enkephaline
und Peptidantibiotika.
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Der
Ausdruck "Proteine" beinhaltet Enzyme,
Transportproteine, Nährstoff-
und Speicherproteine, kontraktile oder motile Proteine, Strukturproteine,
Abwehrproteine, regulatorische Proteine und andere Proteine entsprechend
einer Textbuchdefinition.
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Unter
natürlich
vorkommenden, rekombinanten und synthetischen Proteinen, die zur
Verwendung gemäß der Erfindung
geeignet sind, sind Enzyme, z.B. Oxidoreduktasen, Transferasen,
Hydrolasen, Lyasen, Isomerasen und Ligasen; Transportproteine, wie
z.B. Metalloproteine, Hämoproteine,
Phosphorproteine, Glycoproteine und Lipoproteine; Abwehrproteine,
z.B. Proteine, die bei der Immunabwehr teilnehmen, beispielsweise
Immunglobuline, Antikörper,
Proteine, die bei der Gewebereparatur beteiligt sind, z.B. Fibrinogen,
Thrombin usw.; regulatorische Proteine, wie z.B. Hormone, Wachstumsfaktoren,
beispielsweise epidermaler Wachstumsfaktor (EGF), Nervenwachstumsfaktor
(NGF), Fibroblastenwachstumsfaktor (FGF), von Thrombozyten abgeleiteter
Wachstumsfaktor ("platelet
derived growth factor")
(PDGF), Erythropoietin, Zytokine, Lymphokine, einschließlich Interleukine
(IL-1, IL-2 usw.) und Interferone.
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Der
Ausdruck "hydrophobe
Bindung" wird im
vorliegenden Kontext verwendet, um Bindungen zu definieren, die
im wesentlichen hydrophober Natur sind und durch Kräfte über weite
Entfernungen, z.B. van der Waals-Kräfte, zwischen hydrophoben Teilen
eines Biomoleküls
und den hydrophoben Teilen eines Moleküls, das das Biomolekül umgibt,
beeinflusst werden.
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Die
Ausdrücke "Kompression" bzw. "Komprimierung" und "komprimiert", wie in "komprimiertes Biomolekül", werden in diesem
Text verwendet, um eine reversible Größenreduktion zu definieren,
die an den Biomolekülen
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
durchgeführt
wird.
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Der
Ausdruck "reversibel" bedeutet in diesem
Kontext, dass das Biomolekül
nach Kompression und Verabreichung an einen Säuger, insbesondere nach oraler
Verabreichung an einen Säuger,
seine biologische Wirkung in vivo beibehält oder wieder erlangt.
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Mit "Hyaluronsäure" ist Hyaluronsäure sowohl
in protonierter als auch in nichtprotonierter Form, ungeachtet ihrer
Herkunft, gemeint. Die Erfindung umfasst somit die Verwendung von
Hyaluronsäure
sowohl tierischen als auch bakteriellen Ursprungs, z.B. Hyaluronsäure, die
durch genetisch modifizierte Organismen produziert wird. Im allgemeinen
umfasst die Erfindung die Verwendung aller Hyaluronsäurederivate,
die die physiologischen Eigenschaften, die mit Hyaluronsäure in Verbindung
stehen, nicht gefährden.
Ferner umfasst die Erfindung die Verwendung von Derivaten und Komplexen,
die im menschlichen Gastrointestinaltrakt in Hyaluronsäure umgewandelt
werden können.
Die Hyaluronsäuremoleküle liegen
normalerweise in Form von Schleifen vor, allerdings hat der Erfinder
der vorliegenden Erfindung überraschenderweise
gefunden, dass sie in Gegenwart von Protonen, H+,
begradigt werden können.
Wenn demnach HCl zu einer Lösung
von Hyaluronsäure eines
vorbestimmten Molekulargewichts gegeben wird, werden die Moleküle gerade
werden und positiv geladen werden.
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Vorzugsweise
wird Hyaluronan (Hy) mit einem Molekulargewicht im Bereich von 80
bis 360 kDa, bevorzugter Hy mit einem Molekulargewicht von etwa
150 kDa, verwendet.
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Eine
optimale Kompression (= Kompressionsgröße) und optimale hydrophobe
Eigenschaften von Plasmid (vorzugsweise kleiner als etwa 10 nm)
und Peptiden (vorzugsweise weniger als etwa 0,3 nm) werden durch
Eliminierung von Ladung und molekularen Bindungen durch Zusatz von
HCl zu pH < 2 und
unterschiedlichen Ionen gefunden. Diese Ionen sind Kationen: NH4 +, K+,
Na+, und Anionen: Sulfate, Chlorid, Carbonate, Acetate.
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Ein
stabiler Komplex/ein stabiles Polymer wird durch Hy, das das Plasmid
umgibt, bzw. die Peptide umgibt, gebildet, wenn Hy seine Struktur
zurück
zu einer gekräuselten
Struktur, wenn der pH auf pH 6 geändert wird, verändert. Es
ist dann möglich,
die Lösungen
auf die gewünschte
Stärke
zu verdünnen.
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Der
resultierende Polymerkomplex kann in Form eines Präzipitats,
einer kolloidalen Lösung
oder einer echten Lösung,
vorzugsweise in Form einer kolloidalen Lösung, hergestellt werden. Der
Komplex kann auch in Form eines lyophilisierten Pulvers hergestellt
werden.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung des
hydrophoben biomolekularen Komplexes. Das Verfahren umfasst die
Schritte:
- a) Solubilisierung des Polymers und
Solubilisierung der polaren Biostruktur durch Zusatz einer Säure;
- b) Zusammenbrechen der polaren Biostruktur durch Zusatz eines
Elektrolyten, in dem die polare Biostruktur über den Punkt des Zusammenbruchs
der polaren Biostruktur gebracht wird, und Verändern der hydrodynamischen
Radii zu einer komprimierten Mindestgröße; und
- c) Dialysieren der biomolekularen Struktur, wobei ein komprimierter
hydrophober Komplex mit versteckten polaren Gruppen und dem die
Biostruktur umgebenden Polymer erhalten wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Säure
in Stufe a) Salzsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure
oder Essigsäure
und ist der pH kleiner als 3 und liegt vorzugsweise im Bereich von
1,0 bis 2,5.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
enthält
der Elektrolyt in Stufe b) Kationen, wie z.B. NH4 +, K+, Na+, Ca2+, Mg2+, Zn2+, Fe2+, Fe3+, und Anionen,
wie z.B. Sulfate, Chlorid und Acetate.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der hydrophobe biomolekulare Komplex
als Medikament verwendet.
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Es
ist überraschend,
dass Hyaluronsäure
in der Art, die in der vorliegenden Beschreibung und den Beispielen
beschrieben wird, verwendet werden kann, da ein Problem, das mit
Hyaluronsäure
verbunden ist, seine extreme und unerwünschte Adsorption von Peptiden
ist. Dies ist ein bei der Herstellung von Hyaluronsäure für medizinische
Zwecke gut dokumentiertes Problem, da hier eine Peptidkontamination
oder eine Oligonukleotidkontamination (z.B. DNA, RNA) das Produkt
für eine
Verwendung ungeeignet macht, da die verbleibenden Peptide für den Patienten
pyrogen oder reizend sind.
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Ein
Problem, das für
die Verabreichung von Insulin spezifisch ist, ist das sehr enge
Dosisintervall, das von den Patienten toleriert wird. Es ist daher
in hohem Maße überraschend,
dass der Komplex aus Hyaluronsäure
und Insulin gemäß der vorliegenden
Erfindung bei niedrigen Dosen eine Wirkung ergibt und auch bei sehr
hohen Dosen toleriert wird, wie es in den in vivo-Experimenten gezeigt
wird.
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Die
erfindungsgemäßen Komplexe
aus Biomolekülen
und Hyaluronsäure
sind auch für
eine parenterale Verabreichung geeignet. Bei dieser Anwendung haben
sie die Vorteile einer andauernden Wirkung und einer höheren Dosistoleranz.
Außerdem
wird die Notwendigkeit einer chemischen Modifizierung der Substanzen – anders
als bei Bildung des Komplexes mit Hyaluronsäure – vermieden.
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Ein
Komplex gemäß der Erfindung
wird dem Patienten oral, in Form einer Suspension, einer Kapsel, einer
Tablette, einer enterisch beschichteten Kapsel oder einer anderen
oralen Abgabeform, die Vehikel und Adjuvanzien, welche üblicherweise
für orale
Präparationen
verwendet werden, einschließen,
verabreicht.
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Ein
Komplex gemäß der Erfindung
wird dem Patienten transdermal in Form einer Suspension, eines Gels
oder einer Paste oder einer anderen oralen Abgabeform, die Vehikel
und Adjuvanzien enthält,
die üblicherweise
für transdermale
Präparationen
eingesetzt werden, verabreicht.
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Ein
erfindungsgemäßer Komplex
wird dem Patienten nasal in Form eines Aerosols einer Flüssigkeit oder
fester Partikel oder als andere nasale Abgabeform, die Vehikel und
Adjuvanzien, die üblicherweise
für nasale
Präparationen
verwendet werden, enthält,
verabreicht. Ähnlich
wie bei der nasalen Verabreichung kann der erfindungsgemäße Komplex
oral durch Inhalation in Form eines Aerosols einer Flüssigkeit
oder fester Partikel oder als andere Abgabeform, die Vehikel und
Adjuvanzien, die üblicherweise
für Präparationen
verwendet werden, die zur Inhalation bestimmt sind, verabreicht
werden.
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Obgleich
der erfindungsgemäße Komplex
für eine
orale Abgabe speziell geeignet ist, kann er auch subkutan oder intramuskulär verabreicht
werden. Bei parenteraler Verabreichung wird der erfindungsgemäße Komplex
eine bessere Bioverfügbarkeit
aufweisen und kann als Präparation
mit verlängerter
Freisetzung fungieren.
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Die
Verwendung von Hyaluronsäure
hat einen speziellen Vorteil, dass nämlich endogene Wege zur Metabolisierung
der Hyaluronsäure
leicht verfügbar
sind. Da der menschliche Körper
eine hohe Kapazität
besitzt, große
Mengen an Hyaluronsäure
zu metabolisieren, belasten die kleinen Mengen, die gemäß der vorliegenden
Erfindung therapeutisch angewendet werden, den systemischen Metabolismus
nicht signifikant zusätzlich.
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Der
erfindungsgemäße Komplex
und die erfindungsgemäßen Verfahren
haben auch einen beachtlichen Vorteil dadurch, dass derzeit verfügbare Pharmazeutika,
die für
den menschlichen Gebrauch zugelassen sind, effizienter eingesetzt
werden können
und – im
Fall einer oralen Verabreichung – über einen neuen Verabreichungsweg,
der bisher für
diese Pharmazeutika nicht zugänglich
war, abgegeben werden können.
Da sowohl Hyaluronsäure
als auch die zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung vorgeschlagenen Pharmazeutika gründlich untersucht sind, können die
Tests, die für
die neuen Komplexe erforderlich sind, auf ein Minimum beschränkt werden.
-
Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht außerdem darin, dass die Herstellungskosten
für die meisten
dieser neuen Arzneimittel geringer sein werden als die Kosten für die Stammarzneimittel,
da es weniger strenge Erfordernisse für die sterile Herstellung von
oral verabreichten Arzneimitteln gibt.
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1: Der Einfluss
einer pH-Änderung
auf den hydrodynamischen Radius
-
Es
wurde eine wesentliche Pufferkapazität in einer wässrigen
Hy-Lösung
beobachtet, wenn verdünnte Säuren zugesetzt
wurden. Lösungen
starker Säuren
sollten infolge des Zusammenbrechens der polymeren Hy-Struktur und
auch im Hinblick auf einen Verlust der Acetylgruppe vermieden werden.
Die Zeit für
Untersuchungen von Hy mit verschiedenen Plasmid/Peptiden sollte
daher auf etwa 30 min begrenzt werden.
-
Die
Partikelgröße von Hy
wurde bei pH-Änderungen
studiert. Die dynamische Lichtstreuung, 500 mV, wurde für 3 Hy-Konzentrationen,
90, 30 und 10 μg/ml,
bestimmt. Malvern, ZetaMaster S, Version PCS: V 1,26 wurde zur Bestimmung
des pH und des ζ-Potentials
verwendet.
-
Die
resultierenden Relaxationszeitverteilungen sind bei allen Bedingungen
im wesentlichen single-modal. Die Peak-Breite nimmt im allgemeinen
mit steigender Konzentration ab, und zwar infolge eines größeren Signal-Rausch-Verhältnisses.
-
1 zeigt
den hydrodynamischen Radius (Rn) in nm (0 – 300) als Funktion der Hy-Konzentration in μg/ml. Die
berechneten hydrodynamischen Radii liegen für die unverdünnten Proben
und die mit Wasser verdünnten
Proben auf derselben Linie. Proben, die mit Säure verdünnt wurden, haben eine beträchtlich
größere Partikelgröße. Die
echten Partikelgrößen im Gegensatz
zu den scheinbaren Werten, die durch Wechselwirkungen beeinflusst
werden, sind bei begrenzten Konzentrationen 65 nm (Wasserlösungen)
und 105 (säureverdünnt). Es
ist erwähnenswert,
dass die gestreuten Intensitäten
für die
unverdünnten
Proben und die mit Wasser verdünnten
Proben dieselben sind, der Wert für die mit Säure verdünnten aber der 2-Fache ist; z.B. 11
kHz für
die mit Wasser verdünnten
und 26 kHz für
die mit Säure
verdünnten
Lösungen.
Dies steht in Übereinstimmung
mit einer Zunahme der Partikelabmessungen in mit Säure verdünnten Hy-Lösungen.
Dies ist ein Hinweis dafür,
dass die Hy-Struktur bei Zusatz einer starken Säure von einem gewundenen Zylinder
in eine gerade Linie gedehnt wird.
-
Hy
mit einem Molekulargewicht von 150 k Dalton wird positiv geladen
(3,1 bis 16,9 mV), wenn der pH sich von pH 6,5 zu 1,5 ändert. Partikelgrößenmessungen
durch dynamische Lichtstreuung, 500 mV, zeigen, dass die Hy-Struktur
bei Zugabe einer starken Säure
von einem gewundenen Zylinder zu einer geraden Linie gestreckt wird.
Der pH wird von 6,5 auf 1,5 geändert
und der hydrodynamische Radius wird fast verdoppelt oder von 65
zu 105 nm verändert.
-
BEISPIEL 2: Herstellung
eines Komplexes von Insulin und Hyaluronan zur oralen und parenteralen
Verabreichung
-
Das
Ziel dieser Studie war es, zu beurteilen, ob der Insulinkomplex
biologische Wirkung hatte, die Dauer einer solchen Wirkung zu beurteilen
und die Dosis zu bestimmen, die erforderlich ist, um eine signifikante Abnahme
beim Blutglucosespiegel zu erhalten.
-
Die
verwendeten Substanzen waren:
- – Humanes
rekombinantes Insulin (Roche)-Lyophilisat, steril, spezifische Aktivität > 26 E/mg.
- – Hyaluronan
(Hy), Molekulargewicht 150.000 Dalton, hergestellt durch fraktionierte
Hydrolyse. Das mittlere Molekulargewicht wurde durch Größenausschlusschromatographie
(SEC) bestimmt.
-
Die
folgenden Präparationen
wurden zur parenteralen Verabreichung an Streptozotocin-Diabetes-Ratten
verwendet:
- 1) Eine Placebo-Lösung, bestehend
aus einer wässrigen
isotonischen Natriumchlorid-Lösung
(0,9 %)
- 2) Ein Komplex von Insulin-Hy (2,44 mg/ml), Dosis 3 × 0,05 ml
oder 9,5 E/Ratte und Tag
- 3) Humanes Insulin, (rDNA), Dosis 3 × 0,005 ml oder 17,8 E proRatte
und Tag
- 4) Humanes Insulin (rDNA) Ultartard, 100 IE/ml (3,5 mg/ml))
von Novo Nordisk, Dosis 100 μl
Suspension oder 10 IE pro Ratte und Tag
-
Die
Präparationen
wurden unter sterilen Bedingungen hergestellt.
-
Hilfslösungen waren:
-
Aqua
Sterilisata (Kabi Pharmacia AB Schweden); humane Albumin-Lösung, 200
mg/ml (Pharmacia & Upjohn);
isotonische Natriumchloridlösung
(0,9 % 1, pH 6,0, Kabi Pharmacia AB, Schweden); 1 M Natriumsulfat;
1 M und 6 M Salzsäure;
5 M Natriumhydroxid; isotonischer Tris-Puffer (10 mM pH 6,5, Natriumchlorid,
0,9 %) und hypotonischer Tris-Puffer
(10 mM, pH 6,5).
-
Vor
einer Verwendung wurden alle Lösungen
durch ein 0,22 μm-Filter
filtriert.
-
2.1. HERSTELLUNG EINES
ERFINDUNGSGEMÄSSEN
INSULIN-KOMPLEXES
-
Es
wurden verschiedene molare Verhältnisse
von Insulin:Hy in den folgenden Produktionsbeispielen verwendet:
Ein molares Verhältnis
von 12:1 für "Präparation
I" und 15:1 für "Präparation
II".
-
PRÄPARATION
I
-
Eine
definierte Insulinmenge (45 mg) wurde in eine sterilisierte Glasflasche
gegeben. Hy (92 mg) wurde langsam in Natriumsulfat (6,5 ml, 1 M)
in einem sterilen Glasbehälter
gelöst.
Das Mischen wurde unterbrochen, als die Lösung transparent wurde. Dann
wurde 1 M Salzsäure
zu dem Hy-Gemisch bis pH 1,5 bis 1,58 gegeben. Danach wurde das
Insulin (45 mg) zu der Hy-Lösung
gegeben und aufgelöst.
Das Gemisch (pH 1,5) wurde leicht dispergiert und in Dialysebeutel
transferiert.
-
PRÄPARATION
II
-
Eine
definierte Insulinmenge (45 mg) wurde in eine sterilisierte Glasflasche
gegeben. Hy (78,9 mg) wurde langsam in Natriumsulfat (7,0 ml, 1
M) in einem sterilen Glasbehälter
gelöst.
Das Gemisch wurde transparent werden gelassen. Es wurde 1 M Salzsäure zugegeben,
um einen pH von 1,6 zu erreichen. Dann wurde Insulin (45,1 mg) zusammen
mit Salzsäure
(0,2 ml, 1 M) und Natriumsulfat (0,8 ml, 1 M) unter geeignetem Auflösen des
Insulins (pH 1,80) zu der Hy-Lösung
gegeben. Das Gemisch wurde in Dialysebeutel transferiert.
-
2.2. HERSTELLUNG EINER
INSULIN-REFERENZLÖSUNG
-
PRÄPARATION III
-
Insulin
(40mg) wurde in einer isotonischen Natriumchloridlösung (8,0
ml) in einer sterilisierten Glasflasche gelöst. Der pH wurde auf 1,8 eingestellt.
Die resultierende transparente Lösung
wurde in Dialysebeutel verteilt.
-
2.3. DIALYSE-VERFAHREN
FÜR EINEN
ERFINDUNGSGEMÄSSEN
INSULIN-Hy-KOMPLEX
-
Für das Dialyseverfahren
wurden sechs Dialysebeutel (Spectra Pore R MWCO 6-8000), jeweils mit einem
Volumen von 4 ml, hergestellt. Die drei Präparationen (3×2) wurden
in einen Becher, der eine Pufferlösung enthielt, gelegt. Das
Dialyseverfahren wurde entsprechend Tabelle 1 unten durchgeführt.
-
Pufferlösungen:
isotonischer Tris-Puffer (10 mM, pH 6,5, 0,9 % NaCl), im folgenden "isotonisch" genannt, und ein
hypotonischer Tris-Puffer (10 mM, pH 6,5), im folgenden "hypotonisch" genannt, wurden
jeweils zur Dialyse der Präparationen
verwendet.
-
Das
Dialysemedium wurde nach unterschiedlichen Zeitintervallen ausgetauscht.
Der pH des Mediums außerhalb
der Dialysebeutel wurde nach jedem Dialysezeitraum gemessen und
die Präparationen
wurden untersucht. Der pH überstieg
zu keinem Zeitpunkt pH 6,5. Nach der Dialyse wurde der Inhalt der
Dialysebeutel für
jede Präparation
gesammelt und in sterile Glasflaschen transferiert, die verschlossen
wurden und bei +4°C gelagert
wurden. Diese Lösungen
wurden als "Stammlösungen" der fertigen Insulin-Hy-Komplexe
gemäß der Erfindung
und "Insulin-Referenz" bezeichnet.
-
TABELLE
1. Dialyseplan für
Insulin-Hy-Komplex
-
Die
erste Stammlosung "Praparation
I" hatte ein Volumen
von 9,5 ml und einen pH von 6,4 und hatte das Aussehen einer transparenten
Lösung/eines
transparenten Gels mit einer gewissen Trübheit/einem gewissen Präzipitat.
Die Aminosäureanalyse
wurde durchgeführt
und zeigt eine Konzentration von 5,16 mg/ml Insulin oder 134 E/ml.
Präparation
I wurde zur
- i) Rasterkraftmikroskopie ("Atomic Force Microscopy" = AFM) und
- ii) oralen Verabreichung an Ratten (Dosis 0,2 ml, 27 E)
verwendet.
-
Die
zweite Stammlösung "Präparation
II" hatte ein Volumen
von 15,5 ml und einen pH von 6,4 und ein Aussehen einer transparenten
Lösung
mit einer gewissen Trübe/etwas
Präzipitat.
Es wurde eine Aminosäureanalyse
durchgeführt
und sie zeigte eine Konzentration von 2,44 mg/ml Insulin oder 63
E/ml. Präparation
II wurde für:
- i) subkutane Injektionen in Ratten und
- ii) kinetische Studien bei 6 Ratten, subkutane Injektion,
verwendet.
-
Die
dritte Stammlösung "Präparation
III" hatte ein Volumen
von 8,2 ml und einen pH von 6,4 und hatte ein Aussehen einer transparenten
Lösung.
Es wurde eine Aminosäureanalyse
durchgeführt
und diese zeigte eine Konzentration von 4,57 mg/ml Insulin oder
118,9 E/ml.
-
Präparation
III wurde als Insulin-Referenzlösung
verwendet. BEISPIEL
3: Subkutane Verabreichung eines Insulin-Hy-Komplexes, Präparation
II Die Zusammensetzung des Insulin-Hy-Komplexes war:
Präparation
II | 6,080
ml |
humanes
Albumin | 0,27
% |
Konzentration | 2,44
mg/ml Insulin oder 63 E/ml |
-
Die
Zusammensetzung der Insulin-Referenz war:
Präparation
III | 4,0
ml |
humanes
Albumin | 0,27
% |
Konzentration: | 4,57
mg/ml Insulin oder 118,9 E/ml |
-
Ultratard
100 IE/ml Novo Nordisk, Dosis 100 μl oder 10 E.
-
Als
Placebo wurde eine physiologische Natriumchlorid-Lösung (0,9
% NaCl, pH 6,0, Kabi Pharmacia AB, Schweden) verwendet.
-
Vier
Gruppen aus 6 Ratten erhielten subkutane Injektionen mit dem Insulin-Hy-Komplex (0,05 ml × 3), die
Insulin-Referenz-Lösung
(0,05 ml × 3),
Ultratard 100 IE/ml, Dosis 100μl
oder 10 IE, bzw. Placebo.
-
Die
Blutglucosespiegel wurden für
9 Stunden verfolgt. Die Blutglucosewerte waren für Ultratard 7,58 mMol/l, für die Insulinreferenzlösung 8,52
mMol/l, für
den Insulin-Hy-Komplex
9,78 mMol/ml und für
Placebo 20,36 mMol/ml.
-
Das
kinetische Verhalten wurde für
den Insulin-Hy-Komplex, 2,44 mg/ml, gegeben 0,05 ml × 3, und
für die
Insulinreferenzlösung,
4,56 mg/ml, gegeben 0,05 ml × 3,
untersucht.
-
Die
Blutglucosespiegel wurden nach subkutanen Injektionen verfolgt.
Siehe 2 und 3.
-
Diese
Studien legen eine volle biologische Aktivität des erfindungsgemäßen Insulin-Hy-Komplexes nahe.
-
BEISPIEL 4: Charakterisierung
des Polymer-Hy-Insulin-Komplexes durch AFM (Rasterkraftmikroskopie)
-
Verdünnte Lösungen der
Insulinreferenz, Hyaluronan (Hy) 150.000 Dalton und des Insulin-Hy-Komplexes,
wurden auf Glimmer-Chips gegeben und durch "Tapping-AFM" untersucht. Unter den angewendeten Bedingungen
wurde festgestellt, dass weder die Insulinre ferenz noch Hy selbst
zu deutlichen Bildern führte. Proben
des Insulin-Hy-Komplexes, die wie oben beschrieben hergestellt worden
waren, lieferten allerdings bei einer Insulinkonzentration von 134
E/ml (siehe 4) und bei einer Insulinkonzentration
von 40,4 E/ml (siehe 5) deutlich sichtbare Punkte.
Dies zeigt an, dass die Komplexe vorliegen, isoliert und identifiziert
werden können
und dass der Komplex unter den angewendeten Lagerungsbedingungen
stabil ist.
-
BEISPIEL 5: Orale Verabreichung
des Insulin-Hy-Komplexes
-
Die
Aufgaben dieser Studien waren es, den Dosislevel und die Konzentration
des Insulin-Hy-Komplexes in Streptozotocin-diabetischen Ratten zu
bestimmen, indem eine messbare Absorption von oral verabreichtem
Insulin in Form des erfindungsgemäßen Insulin-Hy-Komplexes gefunden
wird. Der Blutglucosespiegel wird beobachtet, um eine mögliche Wirkung
des Komplexes zu detektieren. Die Sprague Dawley-Ratten wurden durch
einen Schlauch in den Magen mit 1 ml der Proben gefüttert.
-
5.1. INSULIN-PRÄPARATION
ZUR ORALEN VERABREICHUNG
-
Zur
oralen Verabreichung an Streptozotocin-diabetischen Ratten (Streptozotocin
i.v.; 40 mg/kg Körpergewicht
Ratten) wurden die folgenden Präparationen
hergestellt:
Insulin-Hy-Komplex: 0,4, 3,2 und 28 E/ml. Gegebene
orale Dosis 1 ml – 0,4,
3,2, bzw. 28 E
Referenz-Insulin-Lösung zur subkutanen Injektion,
rekombinantes humanes Insulin, 3,86 mg/ml oder 33,4 E/ml. Gegebene
subkutane Dosis 65 μl – 6,5 E.
-
Die
Insulin-Hy-Komplexe wurden im wesentlichen, wie es oben beschrieben
wurde (Beispiel 2), hergestellt und aseptisch in Injektionsphiolen
transferiert. Bei den oralen Präparationen
wurde humanes Albumin, 0,27 %, weggelassen.
-
Die
Lösungen
von 0,4 und 3,2 E/ml Insulin-Hy-Komplexen waren transparent. Die
28 E/ml-Lösung
war trüb.
Der Gehalt der Lösungen
wurde unter Verwendung der Aminosäureanalyse untersucht.
-
Die
Gemische waren in den Phiolen bei 8°C vor der oralen Verabreichung
enthalten. Die Stabilität
der Lösungen
bei 8°C
wurde als mindestens 2 Monate festgestellt (keine physikalischen
oder biologischen Veränderungen
der Präparationen
wurden beobachtet).
-
Der
Insulin-Hy-Komplex wurde mit 0,4, 3,2 und 28 E/ml Streptozotocin-diabetischen
Ratten oral verabreicht (Streptozotcin i.v.; 40 mg/kg Körpergewicht).
-
5.2 REFERENZPRÄPARATION
-
Rekombinantes
humanes Insulin, 3,93 mg/ml oder 102 E/ml (gegebene Dosis 65 μl = 6,6 E),
3,0 ml, wurde aseptisch hergestellt. Der pH wurde auf 5 bis 6 eingestellt
und die Lösung
war transparent. ZUSAMMENSETZUNG:
Rekombinantes
humanes Insulin 11,8 mg | steriles
Wasser 1600 μl |
humanes
Albumin 50 μl | physiologisches
Natriumchlorid 1360 μl |
-
5.3 DOSISLEVEL DER ORALEN
VERABREICHUNG/RATTEN BEI NORMALER ERNÄHRUNG
-
Der
Blutglucosespiegel in Ratten, denen die Insulinreferenz oral verabreicht
wurde, änderte
sich nicht signifikant. Bei einem Dosislevel von 28 E/l reagierte
eine von drei Ratten mit einer Senkung des Blutglucosespiegels (siehe 6).
Der Dosislevel für
den oral verabreichten Insulinkomplex wurde mit 28 E geschätzt. Diese
Dosis führte
zu einer Verringerung des Glucosespiegels für mehr als 3 Stunden (die Messungen
wurden nach 3 h beendet).
-
5.4 DOSISLEVEL BEI SUBKUTANEN
VERABREICHUNGEN
-
Insulinreferenz
(4,56 mg/ml, 0,05 ml × 3):
17,8 E führte
zu einer Abnahme des Blutglucosespiegels von 20,3 mMol/l auf 8,5
mMol/l für
mehr als 8 Stunden
Ultratard 100 IE/ml (3,5 mg/ml) humanes
Insulin (rDNA), Novo Nordisk, Dosis 100 μl Suspension oder 10 E:10 E
führten
zu einer Senkung des Blutglucosespiegels von 20,3 mMol/l auf 7,6
mMol/l für
mehr als 8 h.
-
Insulin-Hy-Komplex
(2,44 mg/ml 0,05 × 3):
9,5 E führte
zu einer Senkung des Blutglucosespiegels von 20,3 mMol/l auf 9,7
mMol/l für
mehr als 8 h.
-
5.5 RATTEN MIT HUNGERDIÄT
-
Ratten
wurden während
einer Nacht fasten gelassen, aber mit Wasser versorgt. Am Morgen
wurde der Blutglucosespiegel bestimmt. 3 Ratten wurden bezüglich der
oralen Absorption untersucht. Zwei von ihnen waren auf Hungerdiät und wurden
mit 26,8 E bzw. 62 U oral behandelt. Eine von ihnen, die nicht auf
Diät war, wurde
oral mit 62 E behandelt. Zwei Referenzratten erhielten subkutane
Injektionen. Alle Ratten reagierten mit einer Senkung des Blutglucosespiegels,
wie in den 7 und 8 gezeigt
ist.
-
Die
Differenzen zwischen den Resultaten können durch das Aktivitätsmuster
der Ratten erläutert
werden, wobei die Tatsache berücksichtigt
wird, dass der Insulin-Hy-Komplex den Ratten am Morgen, als der
Magen mit Nahrung gefüllt
war, verabreicht wurde.
-
Sechs
Streptozotocin-diabetischen Ratten wurde der Insulin-Hy-Komplex
in einer Dosis von 28 E oder mehr oral verabreicht. Vier von ihnen
reagierten mit einer Senkung des Blutglucosespiegels. Zwei von ihnen reagierten
nicht. Dies legt nahe, dass ein zufriedenstellender Grad der oralen
Insulinabsorption bei Verabreichung in komplexierter Form gemäß der Erfindung
erreicht wurde. Die Variationen in den Resultaten legen auch nahe,
dass verschiedene Parameter, die die Tests beeinflussen, z.B. Aktivitätsperiode
der diabetischen Ratten, Nahrungsmittelinhalt in ihrem Gastrointestinaltrakt
usw., standardisiert werden sollten. Die Studien und Resultate,
die bei Ratten erhalten werden, sind allerdings in hohem Maße relevant
und können
auf Menschen übertragen
werden, die an Diabetes Typ I und Typ II leiden.
-
BEISPIEL 6: Herstellung
des erfindungsgemäßen Heparin-Hy-Komplexes
-
Heparin
(16,1 mg) mit einem Molekulargewicht von 7.500 Dalton (Sigma) wurde
in einer sterilisierten Glasflasche verteilt. Hyaluronan (30,0 mg)
wurde langsam in Natriumsulfat (1,2 ml, 1 M) in einem sterilisierten Glasbehälter aufgelöst und gerührt, bis
es transparent war. Salzsäure
(0,85 ml, 1 M) wurde bis zu einem pH von 1,48 zugesetzt. Das Heparin
wurde dann zu der Hyaluronan-Lösung
gegeben und aufgelöst.
Das Gemisch wurde in Dialysebeutel transferiert.
-
6.1 DIALYSE-VERFAHREN
FÜR DEN
ERFINDUNGSGEMÄSSEN
HEPARIN-Hy-KOMPLEX
-
Zwei
Dialysebeutel (Spectra Pore R MWCO 6-8000), jeder mit einem Volumen
von 4 ml, wurden hergestellt. Die Präparationen (1×2) wurden
in einen Becher, der eine Pufferlösung enthielt, gegeben. Das
Dialyseverfahren wurde nach dem unten in Tabelle 2 angegebenen Plan
durchgeführt.
-
Pufferlösung: Ein
hypotonischer Tris-Puffer (10 mM, pH 7,5), "hypotonisch" bezeichnet, wurde verwendet, um die
Präparationen
zu dialysieren.
-
TABELLE
2: Dialyseplan für
Heparin-Hy-Komplex
-
Das
Dialysemedium wurde nach verschiedenen Zeitintervallen gewechselt.
Der pH des Mediums außerhalb
der Dialysebeutel wurde nach jedem Dialysezeitraum gemessen und
die Präparationen
wurden untersucht. Der pH überstieg
zu keinem Zeitpunkt pH 6,5. Nach der Dialyse wurde der Inhalt der
Dialysebeutel gesammelt und in eine sterile Glasflasche transferiert,
die verschlossen wurde und bei 4°C
gelagert wurde.
-
Der
dialysierte Heparin-Hy-Komplex hatte ein Volumen von 1,05 ml und
einen pH von 7,2 und hatte das Aussehen einer transparenten Lösung. Die
Präparation
wurde zur Partikelgrößenbestimmung
in einem Malvern ZetaSO-Gerät,
Version PCS v1.29.1 verwendet. Die Größe pro Volumen wurde mit 1272
nm für
diese Präparation
bestimmt.
-
Das
obige Beispiel zeigt die Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
auch auf Heparin.
-
BEISPIEL 7: Plasmid-Hy-Komplex
-
Dieses
Beispiel erläutert
den Mechanismus von Hy beim Erhalt einer dauerhaften kompakten Plasmid-DNA-Struktur.
Die Genexpression des Plasmids ist für Chloramphenicol Acetyl Transferase,
CAT, codiert.
- Lösung
1: Plasmid pRc/CMV-CAT, doppelsträngige, Ringschlussstruktur
~6400 Basenpaare, Molekulargewicht 4.250.000 Dalton, 200 μl, wurden
in der Konzentration von 130 μg/ml
verwendet.
- Lösung
2: 10,4 mg Hy, Molekulargewicht 150.000 Dalton, wurden in 100 ml
Wasser in einer Konzentration von 104 μg/ml gelöst.
- Lösung
3: 2 M NaCl
- Lösung
3.1: 0,15 M NaCl wurde verwendet
- Lösung
4: 1 M NaOH
- Lösung
5: 1 M HCl
-
Die
angestrebte Endlösung;
500 μl wurden
formuliert, so dass sie enthielten:
-
-
250 μl werden
unter einer pH-Verschiebung von pH 7,4/2,4 auf 500 μl verdünnt und
durch 2 M NaCl präzipitiert.
-
DIALYSEVERFAHREN
-
Verwendet
wurde ein Dialyseschlauch, Spectra/Pore Membrane MWCO 6-9.000 Record
Nr. 132645.
-
Der
Schlauch wurde in destilliertem Wasser für 1 h erweicht. Der Schlauch
wurde dann geschnitten, und an einem Rand des Schlauchs wurde eine
Dialyseklemme angepasst. Es wurden 500 μl in den Beutel gefüllt. Das
Füllen
erfolgte mit einer sterilen Mikropipette. Der andere Rand des Schlauchs
wurde mit einer Dialyseklemme versehen und der resultierende Beutel
wurde für
30 h dialysiert. Dann wurde die Integrität der Membran kontrolliert.
Die dialysierte Lösung
wurde mit einer sterilen Mikropipette abgesaugt und das Volumen wurde
bestimmt (μl).
-
HERSTELLUNGSSCHRITTE
-
200 μl der Plasmidlösung 1 (0,13 μg/ul), 26 μg, wurden
bei 24°C
aufgetaut. Es wurde positiv geladenes Hy hergestellt. Der pH von
Lösung
2 wurde untersucht und mit pH 8,33 bestimmt. Der pH-Wert der Hy-Lösungen wurde
untersucht, um ein positives ζ-Potential
der Hy-Struktur zu erhalten; siehe Tabelle 3.
-
TABELLE
3: Azidifizierung von Hy
-
TABELLE
4: Kontrolle von abweichendem pH
-
In
Beispiel 1 wurde festgestellt, dass sich das ζ-Potential von einer negativ
in eine positiv geladene Struktur ändert (ζ-Potential von –69,3 auf
+8,9 ––– +16,9
mV). Die Resultate waren nicht konsistent, d.h., wenn die Azidität zu einem
niedrigeren pH < 1,75
geht, gibt das gemessene ζ-Potential
eine erhöhte
negativ geladene Struktur von Hy (–4,4, –5,1, –17,9) an), siehe Tabelle 5.
-
TABELLE
5: Positive Ladung der Hy-Struktur
-
Hy,
das in stark sauren Lösungen
vorliegt, sollte wegen des Zusammenbruchs der Hy-Struktur und eines Verlustes der Acetylgruppen
vermieden werden. Die Zeit zur Bildung eines Komplexes zwischen
Hy und unterschiedlichem Plasmid in stark saurer Lösung sollte
daher auf etwa 30 min begrenzt sein.
-
LÖSUNG ZUR BILDUNG EINES KOMPLEXES:
-
Hy-Lösung, pH
1,75, wurde in den Studien zur Bildung eines Komplexes mit dem Plasmid
verwendet. Die Proben wurden innerhalb von 30 min gegen 0,15 M NaCl
dialysiert, um den pH zu erhöhen.
-
In
dieser Studie wurden 101 μg/ml
Hy, pH 1,75, zur Herstellung des komprimierten Komplexes ausgewählt, obgleich
das gemessene ζ-Potential
negativ war. In einer Lösung
von 94,5 μg/m1
Hy, pH 1,08, waren einige gemessene Werte positiv, allerdings wurden
die Werte von 101 μg/ml
Hy, pH 1,75, noch beigesteuert.
-
101 μg/ml Hy,
pH 1,75 (0,11×101,4
= 11,1 μg
Hy) oder 110 μl
Hy 11,1 μg
Hy wurden mit Lösung
1, Plasmid-Lösung
(pRc/CMV-CAT, 0,13 μg/μl) oder 200 μl pRc/CMV-CAT
vermischt, innerhalb von 30 min wurden 26,0 μg Plasmid zugesetzt.
-
Lösung 3,
2 M NaCl, 50 μl,
Zugabe von destilliertem Wasser, 150 μl
End-Lösung Σ 510 μl
-
Die
End-Lösung,
510 μl,
wurde für
1 Stunde bei 25°C
inkubiert und dann gegen Lösung
3.1, 0,15 M NaCl, dialysiert. Das Dialyseverfahren und die Membran
wurden zweimal täglich,
um 9 p.m. und 4 a.m., untersucht.
-
Tag
1 (6 h); Tag 2 (24 h); Tag 3 (24 h); Tag 4 (24 h); Tag 5 (13 h), Σ 91 h.
-
Der
Hy-Plasmid-Komplex wurde so formuliert, dass er enthielt (510 μl):
pRc/CMV-CAT | 26 μg/50,98 μg/ml/12,0
nM |
Hy
(150.000 Dalton) | 11,1 μg/21,76 μg/ml/14,5
nM |
-
PHYSIKALISCH-CHEMISCHE
BEURTEILUNG
-
- Lösung
1, Plasmid pRc/CMV in 0,15 M NaCl (1+1) 130/2 μg/ml 30,57/2 pM)
- Lösung
2, Hy 150.000 Dalton 104 μg/ml(69,3
pM) in destilliertem Wasser
-
Die
fertige Lösung
des Komplexes – (pRc/CMV-CAT+Hy)
50,98+21,76 μg/ml
in 0,15 m NaCl
-
Diese
wurden durch dynamische Lichtstreuung, Malvern Instruments England
Zeta Master Version PCS: v. 1,26 untersucht. Das untersuchte Volumen
war ≌ 500 μl.
-
TABELLE
6: Volumendurchmesser (Durchmesser in nm) des Hy-Plasmid-Komplexes
im Vergleich zu dem Plasmid pRc/CMV und Hy 150.000 Dalton
-
Das
Plasmid pRc/CMV-CAT wurde von 87,1 nm auf 7,5 nm komprimiert.
-
Die
Verfahren involvieren Azidifizierung, Bildung eines Komplexes, Salz-
und Dialysebehandlung bei einem Molverhältnis von Plasmid/Hy 150.000
Dalton von 0,83–0,85:1.
-
Die
dynamische Lichtstreuung identifiziert den Durchmesser des Komplexes
pRc/CMV-CAT-Hy (7,5 nm).
-
Positive
Ladung der Hy-Struktur (HypH 8,8 ζ-Potential – 51 bis –69 mV → HypH 1,75 1,6 ± 2,3 mV,
pH-Verschiebung
(pH < 2 → pH 6) und Änderung
der Ionenkonzentration von 2 M NaCl in 0,75 M bildet den Komplex.
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Es
wird gezeigt, dass der komprimierte Zustand des Komplexes stabil
ist, wenn die Bestimmungen nach 3-monatiger Lagerung bei 5–8°C durchgeführt wurden.
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BEISPIEL 8: Herstellung
des erfindungsgemäßen Plasmid-Hy-Komplexes
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Ein
Plasmid-Hy-Komplex wurde zur Verwendung bei Transfektionsstudien
in Zellen und für
eine physikalisch chemische Charakterisierung nach drei (3) Monaten
Lagerung hergestellt.
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Die
Herstellung erfolgt mit einem neu hergestellten Plasmid (Konz. 0,67 μg/ml) bei
den folgenden Änderungen:
ein neues Molverhältnis
Plasmid/Hy von 0,1128 (Molverhältnis
Plasmid / Hy von 0,085), Chargengröße 1020 μl (520 μl), pH 1,65 und 1,8 (pH 1,75
und 1,08).
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Die
Komplexbildung basiert auf einer positiven Ladung der Hyaluronan
(Hy)-Struktur (HYDest. W. ζ –61,5±8,5 mV/Hy ζpH 1.65 –2,4 ± 2,2 mV,
HYDest. W. ζ –61,5±8,5 mV/Hy ζpH
1.80 –4,0mV±1,9 mV).
Der Komplex wird durch eine pH-Verschiebung (pH ≤ 2 / ≌ 6) und eine Ionenkonzentrationsänderung
(NaCl 2 M / 0,075 M) gebildet. Der Plasmid-Hy-Komplex wird nach
3-monatiger Lagerung bei 5–8°C bestimmt
und durch eine Plasmidkompression des Plasmids von 356 (98,9–507) nm
bei einer pH-Verschiebung 1,65 ≥ 6,0
nach 84,41 nm bei pH-Verschiebung 1,80 ≥ 6,0 nach 69,0 nm, identifiziert
durch dynamische Lichtstreuung (siehe Tabelle 7), charakterisiert.
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Es
wurde kein optimales Molverhältnis
für die
Plasmidkompression gefunden.
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Nach
3-monatiger Lagerung bei 5 bis 8°C
resultierte das Molverhältnis
Plasmid/Hy 0,1128 in einer Kompression von 98,9–507 nm zu 69,0 bei pH 1,8
und zu 84,41 nm bei pH 1,65. Für
ein Molverhältnis
Plasmid / Hy 0,085 wurde das Plasmid von 87 nm auf 7,5 nm bei pH
1,75 komprimiert. Es gab allerdings Hinweise, dass das neue Plasmid
unrein war, was erklärt,
dass ein Größenverteilung
mit einem Peak bei 98,9 und einem Peak bei 507 nm festgestellt wurde.
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BEISPIEL 9: Herstellung
des erfindungsgemäßen rhGH-Hy-Komplexes
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Dieses
Beispiel erläutert
die Kompression von rhGH. Durch Änderung
des pHs zu einer stark sauren Lösung
(pH 1,5) wird Hy geladen von einem gewundenen Zylinder zu einer
geraden Linie gedehnt. Bei diesem pH ist rhGH leicht löslich. Die
Größe der rhGH-Partikel
wird durch die Geschwindigkeit der pH-Veränderung und der Änderung
der Ionenkonzentration von 2 M zu 0,15 M NaCl gedämpft. Das
verwendete pH-Intervall ist 7 – 1,5 – 5,0 (pI)
bei einem konstanten Verhältnis
von rhGH:Hy. Hy stabilisiert die Dispersion bei der Änderung ihrer
Struktur zu der gewundenen Struktur bei etwa pH 6–7.
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Die
Präparationen
wurden mit HI-HPLC analysiert. Die Partikelgröße des komprimierten und des nicht-komprimierten
rhGH wurde nach 30 Tagen Lagerung bei 5 bis 8°C durch Lichtstreuung, Z-Master,
bestimmt. Der Durchmesser der gemessenen Partikel wird als Mittelwert
von 6 Messungen angegeben.
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20,78
mg Hy mit einer Molmasse von 150 KDa wurden in 900 μl destilliertem
Wasser gelöst
und für mehr
als 1 Stunde reagieren gelassen. Der pH der Hy-Lösung von 9,2 wurde mit 50 μl Wasser
und 50 μl
1 M HCl auf pH 1,51 eingestellt.
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30,65
mg lyophilisiertes rhGH wurden in der Hy-Lösung gelöst. Das Molverhältnis rhGH:Hy
ist 10:1. 1 M HCl wurde in Portionen von 10 μl zugesetzt, um eine klare Lösung zu
erhalten und den pH in der Lösung von
1,7 auf 1,48 zu ändern,
wobei die Lösung
bei diesem pH klar war. Das Endvolumen war 1000 μl. Die Lösungen wurden in 2 Teile aufgeteilt
und in 2 Beutel transferiert, die als Dialyseschlauch MWCO 6–8000, Spectra
Pore R. erweicht in Tris-Puffer, 10 mM, pH 7,8, für 24 h präpariert
worden waren.
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9.1 NICHT KOMPRIMIERTES
rhGH
-
30,7
mg rhGH wurden in 990 μl
destilliertem Wasser, pH 7,4, gelöst, das Endvolumen der Lösung, pH 7,0,
wurde auf 1000 μl
eingestellt. Die Lösung
wurde in 2 Teile aufgeteilt und in 2 Beutel (Beutel 1, Beutel 2), die
in Tris-Puffer, 10 mM, pH 7,8, für
24 Stunden erweicht, transferiert wurden.
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9.2 DIALYSEVERFAHREN
-
Die
Schläuche
wurden in Tris-Puffer, 10 mM, pH 7,9, dialysiert. Die Lösung mit
einem Volumen von 600 ml wurde dreimal gewechselt. Siehe Tabelle
8.
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TABELLE
8: Dialyseverfahren MWCO 6-8000, Spectra Pore R
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Das
oben hergestellte komprimierte rhGH und das nicht-komprimierte rhGH
wurden für
einen analytischen Assay verwendet (in situ bestimmte biologische
Aktivität
und zur Partikelgrößenbestimmung).
Die zur Partikelgrößenbestimmung
des komprimierten rhGH verwendeten Konzentrationen waren 7,6 mg/ml
und 9,3 mg/ml und für
nicht-komprimiertes rhGH war die Konzentration 15 mg/ml. Die Messungen,
Mittelwerte aus 6 Messungen, erfolgten bei 25°C.
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HI-HPLC
des komprimierten und des nicht-komprimierten rhGH. Der HI-HPLC-Assay
wird üblicherweise
verwendet, um die biologische Aktivität von rhGH zu bestimmen.
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TABELLE
9: Analyse von rhGH
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Die
Werte, die für
komprimiertes rhGH, 41 Beutel 1 und 41 Beutel 2, Tabelle 9, erhalten wurden, liegen innerhalb
der Grenzen für
eine bestätigte
(gute) biologische Aktivität.
Die Werte liegen auch in derselben Größenordnung wie für das unbehandelte
Peptid, nicht-komprimiertes
rhGH. Dies legt nahe, dass das Verfahren zum Komprimieren von rhGH
die biologische Aktivität
von rhGH nicht ändert,
wie es durch das HI-HPLC-Verfahren bestimmt wird.
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Partikelgrößenbestimmung
von komprimiertem und nicht-komprimiertem rhGH wurde durch Lichtstreuung,
Z-Master, durchgeführt.
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TABELLE
10: Partikelgrößenbestimmung
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Die
Werte, die für
den Volumendurchmesser für
nicht-komprimiertes rhGH und komprimiertes rhGH erhalten werden,
zeigen, dass der Durchmesser für
komprimiertes rhGH von 75 nm in 23 nm geändert wird und dass ein Kuchen
oder Partikel erhalten wird/werden. Dies legt nahe, dass das Verfahren
zum Komprimieren von rhGH die Partikelgröße von rhGH deutlich reduziert.
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BEISPIEL 10: Biologische
Aktivität
des rhGH-Hy-Komplexes und von nicht-behandeltem rhGH
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14,9
mg Hy mit einer molaren Masse von 150 KDa wurden in 1200 μl 1 M Na2SO4 gelöst und für mehr als
1 Stunde umsetzen gelassen.
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Der
pH der Hy-Lösung,
pH 7,6, wurde mit 100 μl
Wasser und 330 μl
1 M HCl auf pH 1,51 unter Erhalt einer klaren Lösung eingestellt. HCl wurde
langsam zugegeben und beim Passieren von pH 3,8 wurde ein Präzipitat
beobachtet.
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22
mg lyophilisiertes rhGH wurden in der Hy-Lösung aufgelöst. Das Molverhältnis rhGH:Hy
ist 10:1. 1 M HCl wurde in Portionen unter Erhalt einer klaren Lösung zugegeben.
Der Ausgangs-pH war 2,77. 40 μl
1 M HCl wurden zugesetzt, um den pH in der Lösung von 2,77 auf 1,52 zu ändern.
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Die
Lösung
war nicht vollständig
klar. Beim Transferieren in den Dialysebeutel wurde ein Verlust
der Lösung
erhalten. Das Endvolumen war 1240 μl. Die Lösungen wurden in zwei Teile
aufgeteilt und in zwei Beutel transferiert, welche als Dialyseschlauch
aus MWCO 6-8000, Spectra Pore R., erweicht in 10 mM Tris-Puffer, pH
7,8, präpariert
worden waren.
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10.1 NICHT-KOMPRIMIERTES
rhGH
-
22
mg rhGH wurden in 990 μl
destilliertem Wasser, pH 7,4, gelöst. Das Endvolumen der Lösung wurde auf
1240 μl
eingestellt. Die Lösung
wurde in 2 Teile aufgeteilt und in 2 Beutel (Beutel 1, Beutel 2),
die in Tris-Puffer, 10 mM, pH 7,8, erweicht worden waren, transferiert.
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10.2 DIALYSEVERFAHREN
-
Die
Schläuche
wurden in Tris-Puffer, 10 mM, pH 7,9, dialysiert. Die Lösung, Volumen
600 ml, wurde dreimal ausgetauscht. Siehe Tabelle 11.
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TABELLE
11. Dialyseverfahren MWCO 6-8000, Spectra Pore R
-
Das
oben hergestellte komprimierte rhGH und nicht-komprimierte rhGH
werden für
einen biologischen Assay (in situ bestimmte biologische Aktivität), in vivo-biologische
Aktivität
und zur Partikelgrößenbestimmung verwendet.
Die zur Partikelgrößenbestimmung
eingesetzten Konzentrationen für
komprimiertes rhGH waren 5,3 mg und 1,5 mg und für nicht-komprimiertes rhGH war die Konzentration
5–10 mg.
Die Größe wird
als Mittelwert von 10 Messungen angegeben und die Größenbestimmung
erfolgte bei 18, 25 und 30°C.
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10.3 ANALYSE von rhGH
-
Die
HI-HPLC-Analyse von komprimiertem und nicht-komprimiertem rhGH wurde
durchgeführt.
Der HI-HPLC-Assay wird üblicherweise
verwendet, um die biologische Aktivität von rhGH zu bestimmen.
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TABELLE
12: Analyse von rhGH
-
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Die
Werte, die für
komprimiertes rhGH, 41 (Beutel 1), 41 (Beutel 2) und 51 (Beutel
1+2), Tabelle 12, erhalten wurden, liegen innerhalb von Grenzen
für eine
akzeptierte biologische Aktivität.
Die Werte sind auch in derselben Größenordnung wie für das unbehandelte
Peptid, nicht-komprimiertes rhGH (4 und 5, Beutel 1 und 2); dies
legt nahe, dass das Verfahren zum Komprimieren von rhGH die biologische
Aktivität
von rhGH, wie sie durch das HI-HPLC-Verfahren
bestimmt wird, nicht verändert.
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Der
hydrodynamische Radius und das Molekulargewicht von nativem rhGH
und dem rhGH-Hy-Komplex
wurde mit DynaPro 801 bestimmt; siehe Tabelle 13.
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TABELLE
13: Eigenschaften von komprimiertem rhGH
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Der
Radius von komprimiertem rhGH ist kleiner als von nicht-komprimiertem
rhGH. Das heißt,
es wird geschätzt,
dass bei einer Konzentration von 5,3 mg/ml eine komprimierte Einheit
von rhGH einen hydrodynamischen Radius von 0,22–0,29 nm und bei 1,5 mg/ml
von 0,70–0,77
nm hat. Es wird geschätzt,
dass nicht komprimiertes rhGH bei einer Konzentration von 14,5 mg/ml
einen hydrodynamischen Radius von 2,4 nm hat. Es wurde festgestellt,
dass die Zahl der Einheiten an komprimiertem rhGH, die in einem
Polymer enthalten ist, von der Konzentration der Lösung abhängt. Bei
Verdünnung
wurden keine Agglomerate der Polymeren gefunden.
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10.4 Biologische Aktivität
-
Die
biologische Aktivität
von komprimiertem rhGH und nicht komprimiertem rhGH wurde nach parenteraler
Injektion in Ratten mit herausgeschnittener Hypophyse (Hx) beurteilt.
Die Dosisantwort 0,04 IE/ml und 0,16 IE/ml komprimierten rhGH und
nicht-komprimiertem
rhGH wurde in Gruppen von 10 Hx-Ratten beurteilt. Eine Gruppe wurde
mit einer Placebolösung
(Rinderalbumin, 12,5 ml (200 mg/ml) wurde mit isotonischer NaCl auf
1000 ml verdünnt.
Diese Lösung,
die 1,25% Albumin enthielt, wurde als Placebo verwendet und auch
um die Lösungen
von komprimiertem rhGH und nicht-komprimiertem rhGH auf Dosen für Tierversuche
zu verdünnen,
verwendet) behandelt.
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Lösungen aus
den Dialyseschläuchen,
die komprimiertes rhGH, 5,3 mg/ml, und nicht-komprimiertes rhGH, 14,2 mg/ml, enthielten,
wurden aseptisch mit destilliertem Wasser verdünnt und analysiert; komprimiertes
rhGH, 0,23 mg/ml oder 0,69 IE/ml, und nicht-komprimiertes rhGH 0,48 mg/ml oder 1,45
IE/ml.
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Injektionslösungen von
komprimiertem und nicht-komprimiertem rhGH wurden durch Verdünnung mit dem
Verdünnungsmittel
1,25% Albuminlösung
zu der gewünschten
Stärke,
niedrige Dosis 0,04 IE/ml und hohe Dosis 0,16 IE/ml, hergestellt.
Das Verdünnungsmittel
1,25% Albuminlösung
wurde als Placebo verwendet.
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9 veranschaulicht
die Gewichtszunahme in Prozent verabreichte Dosis (Behandlung mit
rhGH in IE/kg Körpergewicht
für verschiedene
Dosen). Die Dosisantwort für
komprimiertes und nicht-komprimiertes rhGH in Prozent Gewichtszunahme
nach subkutaner Injektion ist für
Hx-Ratten in Tabelle 14 gezeigt.
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TABELLE
14. Gewichtszunahme in %, angegeben als Mittelwert von 10 Hx-Ratten
(X
n=10in%)
-
Eine
Dosisantwort in % Gewichtszunahme wird für komprimiertes und nicht-komprimiertes
rhGH in 9 und Tabelle 14 bewiesen. Für komprimiertes
rhGH wurde eine 8%ige Ge wichtszunahme für die 0,32 IE/kg-Dosis und
eine 10 %ige Gewichtszunahme für
die 1,22 IE/kg-Dosis aufgezeichnet. Für nicht-komprimiertes rhGH
wurde eine 8%ige Gewichtszunahme für 0,32 IE/kg und eine 12 %-ige
Gewichtszunahme für
1,24 IE/kg aufgezeichnet. Für
Placebo wurde keine Gewichtszunahme erhalten.
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Die
Dosisantwort, die für
komprimiertes rhGH in Hx-Ratten erhalten wurde, legt nahe, dass
nach Komprimierung der rhGH-Struktur eine vollständige biologische Wirkung erhalten
werden kann.