-
Diese
Erfindung betrifft ein Titanoxid-Zirkoniumoxid- oder Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulver
und ein Verfahren zu dessen Herstellung. Insbesondere betrifft sie
ein neues Titanoxid-Zirkoniumoxid- oder Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulver,
das als Katalysatorträger
oder als Cokatalysator insbesondere zur Reinigung von Kraftfahrzeugabgasen,
oder als Katalysatorträger
zur Verwendung in Schwefel-enthaltenden Gasen mit hoher Temperatur
geeignet ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung des Pulvers.
-
Zur
Verbesserung der Eigenschaften eines Titanoxid-Pulvers, das als
Katalysatorträger
oder als Cokatalysator verwendet wird, wird häufig Zirkoniumoxid als Additiv
in Kombination mit einem Erdalkalimetall, einem Übergangselement und einem Seltenerdelement
verwendet.
-
Beispielsweise
beschreibt JP-A-58-143839 (der Ausdruck „JP-A", der hier verwendet wird, steht für eine „ungeprüfte veröffentlichte
japanische Patentanmeldung")
einen Katalysator zur Beseitigung von Stickstoffoxiden, der (A)
ein modifiziertes komplexes Oxid, das durch Behandeln eines binären komplexen
Titan-Zirkonium-Oxids mit Barium, (B) ein Vanadiumoxid und (C) ein
Oxid und/oder ein Sulfat von mindestens einem Element, das aus der
Gruppe bestehend aus Wolfram, Molybdän, Zinn, Chrom, Mangan, Cer
und Eisen ausgewählt
ist, umfasst. Folglich ist bekannt, dass die kombinierte Verwendung
von Zirkoniumoxid einen Katalysator bereitstellt, der eine hohe
Aktivität
in einem breiten Temperaturbereich und eine hohe Raumgeschwindigkeit
aufweist, ohne von Sauerstoff, SOx, Kohlensäuregas,
Dampf, Halogenverbindungen und Kohlenwasserstoffen, die in Abgasen
vorhanden sind, oder durch Smog beeinflusst zu werden, und der ein
geringes Vermögen
zur Oxidation von SO2 zu SO3 aufweist.
-
JP-A-8-192051
beschreibt einen Katalysator zur Reinigung von Abgasen, der einen
Träger,
welcher ein komplexes Titan-Zirkonium-Oxid umfasst, eine NOx-Speicherkomponente, die aus Alkalimetallen,
Erdalkalimetallen und Seltenerdelementen ausgewählt ist und auf dem Träger geträgert ist,
und ein Edelmetall umfasst, das auf dem Träger geträgert ist. Demgemäß ist in
dem Fachgebiet bekannt, dass ein Katalysator, der ein komplexes
Titan-Zirkonium-Oxid
als Träger
aufweist, bezüglich
einer Vergiftung durch Sulfat- oder Sulfitionen weniger empfindlich
ist als ein Katalysator, der einen Aluminiumoxidträger aufweist,
dass sich ein Sulfat einer NOx-Speicherkomponente,
das durch die adsorbierten Sulfat- oder Sulfitionen erzeugt worden
ist, bei einer niedrigen Temperatur leicht zersetzt, und dass der
komplexe Titan-Zirkonium-Oxidträger
verglichen mit einem Titanträger
eine verbesserte Wärmebeständigkeit
und eine verbesserte Azidität
aufweist.
-
Auf
diese Weise wurden bisher zahlreiche Versuche unternommen, Titanoxid
eine Wärmebeständigkeit
zu verleihen und die Oberflächenazidität von Titanoxid
durch die Zugabe von Zirkoniumoxid zu verbessern, während die
Beständigkeit
von Titanoxid gegen eine Schwefelvergiftung beibehalten wird. Es
war jedoch nicht bekannt, dass die vorgesehenen Effekte durch eine
feste Lösung
von Zirkoniumoxid in einer Anatasphase von Titanoxid oder durch
eine feste Lösung
von Titanoxid in einer tetragonalen Phase von Zirkoniumoxid verstärkt werden
können,
und dass die Verwendung eines solchen Pulvers einer festen Lösung als
Träger
einen Katalysator mit einer beträchtlich
verbesserten Leistung bereitstellt.
-
JP-B-7-24774
(der Ausdruck „JP-B", der hier verwendet
wird, steht für
eine „geprüfte japanische
Patentveröffentlichung") schlägt einen
Träger,
der eine oxidierbare Substanz und/oder Stickstoffoxid enthält, für einen
Katalysator zur Behandlung von Abgasen vor, der ein anorganisches
hochschmelzendes Oxid umfasst, das durch Wärmebehandlung eines Materials,
das eine Titanverbindung und eine Zirkoniumverbindung enthält, bei
660 bis 900°C
erhalten wird, wobei das anorganische hochschmelzende Oxid 20 bis
90 mol-% TiO2 und 10 bis 80 mol-% ZrO2 und mindestens 20 Gew.-% eines komplexen
Titan-Zirkonium-Oxids mit der Kristallstruktur von ZrTiO4 enthält.
Dieser Vorschlag sieht die Bereitstellung eines Trägers vor,
der einen Katalysator mit einer hohen Reinigungsleistung und einer
verbesserten Wärmebeständigkeit
dadurch bereitstellt, dass der Vorteil der starken Feststoffazidität und der
höheren
Wärmebeständigkeit
von ZrTiO4, die höher ist als die Wärmebeständigkeit
von Titanoxid allein oder von Zirkoniumoxid allein, genutzt wird.
Bezüglich
des anorganischen hochschmelzenden Oxids ist es daher essenziell,
dass es mindestens 20 Gew.-% ZrTiO4 enthält.
-
Die
JP-B-7-24774 erwähnt
jedoch nicht die Bedeutung der Verhinderung einer Schwefelvergiftung
und einer fehlenden Reaktivität
eines alkalischen Salzes bei hoher Temperatur, bei dem es sich um
eine NOx-Speicherkomponente handelt, bei
Katalysatoren des NOx-Speicher- und Reduktionstyps. Die Veröffentlichung
legt auch nicht nahe, dass es sich bei dieser Bedeutung vielmehr
um ein Schlüsselmerkmal
dahingehend handelt, dass das Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver frei
von basischen Stellen auf dessen Oberfläche ist.
-
Es
ist schlichtweg unbekannt, dass eine hohe Leistung bezüglich der
vorstehend genannten Schwefelvergiftungsbeständigkeit und der fehlenden
Reaktivität
mit einer NOx-Speicherkomponente erhalten werden könnte, und
zwar nicht in einem Bereich, der vorwiegend ZrTiO4 umfasst,
sondern in einem Titanoxid-reichen System einer festen Lösung, das
vorwiegend eine Anatasphase umfasst, oder in einem Zirkoniumoxid-reichen System
einer festen Lösung,
das vorwiegend eine tetragonale Phase umfasst.
-
JP-A-6-304477
beschreibt ein komplexes, amorphes Zirkonium-Titan-Oxid (teilweise
kristallin, jedoch vollständig
amorph) mit einem ZrO2:TiO2-Gewichtsverhältnis von
5:95 bis 95:5, sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung. Wie es
jedoch in der vorstehend genannten JP-B-7-24774 gelehrt wird, weist ein komplexes
Zirkonium-Titan-Oxid, das durch ein allgemeines Kopräzipitationsverfahren
hergestellt wird, nach einer Wärmebehandlung
bei 700°C
oder bei höheren
Temperaturen eine Zusammensetzung auf, die vorwiegend ZrTiO4 umfasst. Die Kristallstruktur gemäß der vorliegenden
Erfindung (eine Struktur, bei der Titanoxid als feste Lösung in
einer tetragonalen Phase von Zirkoniumoxid gelöst ist, wobei um die Körner der
festen Lösung
eine geringe Menge an ZrTiO4 oder einer
monoklinen Phase von Zirkoniumoxid vorliegt; wird nachstehend detailliert beschrieben)
wird durch das Kopräzipitationsverfahren
nicht erhalten. Ferner beschreibt JP-A-6-304477 lediglich das amorphe
komplexe Oxid von Zirkonium und Titan, wobei nur das allgemeine
Kopräzipitationsverfahren als
Herstellungsverfahren genannt wird. Demgemäß ist offensichtlich, dass
das amorphe (partiell kristalline, jedoch vollständig amorphe) komplexe Zirkonium-Titan-Oxid,
das in JP-A-6-304477 diskutiert wird, dann, wenn es als Träger für einen
Katalysator des NOx-Speicher-Reduktionstyps verwendet
wird, eine schlechte Wärmebeständigkeit
und Alkalibeständigkeit
aufweist, wie dies bei der oxidierbaren Substanz der Fall ist, die das
anorganische hochschmelzende Oxid umfasst, das in JP-B-7-24774 beschrieben
ist. Es ist völlig
unbekannt, dass es bezüglich
des Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers wichtig ist, dass es nicht nur
amorph ist, sondern dass es auch selbst nach einer Wärmebehandlung
eine große
spezifische Oberfläche
aufrechterhalten kann.
-
Wir
haben im Hinblick auf Versuche, die Wärmebeständigkeit eines Titanoxidpulvers
ohne Veränderung
seiner Eigenschaft, dass nur saure Stellen mit wenigen basischen
Stellen auf der Oberfläche
vorliegen, zu verbessern, keine Literatur gefunden. Es ist auch
nicht bekannt, dass eine feste Lösung
eines Titan-Zirkonium-Oxids, bei der Zirkoniumoxid als feste Lösung in
einer Anatasphase von Titanoxid gelöst ist, oder bei der Titanoxid
als feste Lösung
in einer tetragonalen Phase von Zirkoniumoxid gelöst ist,
sowohl eine hervorragende Wärmebeständigkeit
als auch eine hervorragende Schwefelvergiftungsbeständigkeit
aufweist.
-
Bezüglich einer
festen Lösung
eines Oxids beschreibt JP-A-9-221304 eine feste Lösung eines
Cer-Zirkonium-Oxids, erwähnt
jedoch keine feste Lösung
eines Oxids, bei der Zirkoniumoxid oder Titanoxid als feste Lösung in
Titanoxid bzw. Zirkoniumoxid gelöst
ist.
-
Käufliches
Titanoxidpulver (Titanoxidpulver mit einer kristallinen Anatasphase)
weist eine so schlechte Wärmebeständigkeit
auf, dass die spezifische Oberfläche
beim Erhitzen auf eine hohe Temperatur extrem vermindert wird. D.h.,
es kann nach dem Abschluss einer Hochtemperaturbehandlung keine
gewünschte
spezifische Oberfläche
aufrechterhalten. Keines der verfügbaren Titanoxidpulver, mit
Ausnahme des TiO2-SiO2-Systems,
behält
eine spezifische Oberfläche
von 45 m2/g oder mehr bei, wenn es 5 Stunden
in der Luft bei 800°C erhitzt
wird.
-
JP-A-9-926
beschreibt einen Katalysator zum Reinigen von Abgasen, der einen
Träger
aus einem komplexen Ti-Zr-Al-Oxid, auf dem eine NOx-Speicherkomponente
geträgert
ist, und einen Edelmetallkatalysator umfasst. Es ist somit bekannt,
dass eine Kombination aus Titanoxid, Zirkoniumoxid und Aluminiumoxid
beide Effekte des komplexen Ti-Zr-Oxids bezüglich des Verhinderns einer
Schwefelvergiftung und der Verbesserung der Wärmebeständigkeit und der Effekte von
Aluminiumoxid, die Wärmebeständigkeit
weiter zu verbessern, aufweist. Es ist jedoch nicht in dem Fachgebiet
bekannt, dass diese Effekte des Verhinderns einer Schwefelvergiftung
und der Verbesserung der Wärmebeständigkeit,
die durch das ternäre
Ti-Zr-Al-Oxid erzeugt
werden, verbessert werden können,
wenn das komplexe Ti-Zr-Oxid in diesem ternären Oxidsystem eine feste Lösung eines
Oxids ist, bei der Zirkoniumoxid oder Titanoxid als feste Lösung in
Titanoxid bzw. Zirkoniumoxid gelöst
ist.
-
M.
J. Bannister et al., Journal of the American Ceramic Society, 69
(11), 269 (1986) beschreiben Messungen der Löslichkeit von TiO2 in
tetragonalem ZrO2 bei Temperaturen von 1300°C, 1400°C und 1500°C.
-
O.
Yamaguchi und H. Mogi, Journal of the American Ceramic Society,
72 (6), 1065 (1989) beschreiben eine systematische Untersuchung
der Bildung von ZrTiO4 aus amorphen Materialien,
die durch die gleichzeitige Hydrolyse von Zirkonium- und Titanalkoxiden
hergestellt werden.
-
A.
Bianco et al., Journal of the European Ceramic Society, 18, 1235
(1998) beschreiben die Herstellung von Zirkoniumtitanaten über polymere
Vorstufen. Oxidpulver wurden durch Kalzinieren der polymeren Vorstufen
bei Temperaturen im Bereich von 460 bis 1200°C erhalten.
-
F.
Capel et al., Ceramics International, 25, 639 (1999) beschreiben
die Beziehung zwischen Struktur-elektrische Eigenschaften in TiO2-dotierten, stabilisierten tetragonalen
Zirkoniumoxidkeramiken. Dieses Dokument beschreibt Yttriumoxid-dotiertes
tetragonales Zirkoniumoxid (Y-TZP), das mit bis zu 20 mol-% TiO2 gemischt ist, wobei das Gemisch bei 900°C kalziniert
und dann bei 1300 bis 1450°C
gesintert wird.
-
EP 0 370 523 beschreibt
einen Träger
für einen
Abgasbehandlungskatalysator, der ein anorganisches hochschmelzendes
Oxid umfasst, das ein Mischoxid aus Titan und Zirkonium enthält, das
die Kristallstruktur von ZrTiO
4 aufweist,
und das durch Wärmebehandeln
einer Substanz, die eine Titanverbindung und eine Zirkoniumverbindung
enthält,
bei einer Temperatur im Bereich von 600 bis 1000°C hergestellt wird, sowie einen Katalysator
zur Behandlung eines Abgases, der eine auf dem Träger abgeschiedene,
katalytisch aktive Komponente umfasst.
-
EP 0 585 053 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung eines Alkohols durch eine Reduktionsreaktion in
der Gegenwart eines Zirkonium-Titan-Oxidkatalysators. Der Katalysator
wird durch Kopräzipitation
eines Zirkoniumsalzes und eines Titansalzes mit wässrigem
Ammoniak hergestellt.
-
Die
soziale Anerkennung der Bedeutung des Umweltschutzes nimmt mehr
und mehr zu und der Bedarf zur Reinigung von Abgasen von Kraftfahrzeugen,
usw., hat zugenommen. In dieser Situation liegt die Reinigungsleistung
der Katalysatoren des Standes der Technik weit unterhalb des gewünschten
Niveaus.
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
neuen Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers
und eines neuen Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulvers, die
eine hohe Beständigkeit
gegen eine Vergiftung mit sauren Substanzen, wie z.B. Schwefelverbindungen,
aufweisen, solche vergiftende Substanzen, die einmal adsorbiert
worden sind, einfach desorbieren, und selbst nach dem Erhitzen bei
einer hohen Temperatur eine hohe spezifische Oberfläche beibehalten
können.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines neuen
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers und
eines neuen Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulvers, die eine
beträchtlich
verbesserte Wärmebeständigkeit
aufweisen, ohne die Eigenschaft von Titanoxiden, wenige basische
Stellen auf der Oberfläche
aufzuweisen, zu beeinträchtigen.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Verfahren
zur Herstellung dieser neuen Pulver.
-
Die
Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden durch die Gegenstände der
Ansprüche
1 bis 3, 12 und 13 gelöst.
Weitere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver,
ein Yttriumoxid-enthaltendes
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver und ein Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulver
bereit, die eine hervorragende Beständigkeit gegen die Vergiftung
durch saure Substanzen und hervorragende Eigenschaften des Desorbierens
der sauren Substanzen aufweisen, selbst nach einer Behandlung bei
einer hohen Temperatur eine große
spezifische Oberfläche
beibehalten und deren Wärmebeständigkeit
beträchtlich
erhöht
ist, ohne die Eigenschaft von Titanoxid, dass wenige basische Stellen
auf der Oberfläche
vorliegen, zu verändern.
Daher stellt die vorliegende Erfindung Pulver bereit, die als Katalysatorträger oder
als Cokatalysator, insbesondere als Katalysatorträger oder
als Cokatalysator zum Reinigen von Kraftfahrzeugabgasen, oder als
Katalysatorträger
zur Verwendung in Schwefel-enthaltenden
Gasen mit hoher Temperatur geeignet sind.
-
1A und 1B ist
jeweils ein Graph der spezifischen Oberfläche der in den Beispielen 1
bis 9 und den Vergleichsbeispielen 1 bis 5 erhaltenen Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvern
(TiO2: 0 bis 100 Gew.-%), wobei die 1A eine
graphische Darstellung der Tabelle 1 ist, welche die Beziehung der
spezifischen Oberfläche der
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver nach einer Wärmebehandlung von 5 Stunden
bei 500°C
und des Zirkoniumoxidgehalts zeigt, und die 1B eine
graphische Darstellung der Tabelle 1 ist, welche die Beziehung der spezifischen
Oberfläche
der Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver nach einer Wärmebehandlung von 5 Stunden
bei 800°C
und des Zirkoniumoxidgehalts zeigt.
-
2 zeigt
Röntgenbeugungsmuster
der 5 Stunden bei 500°C
kalzinierten Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver
(TiO2: 0 bis 100 Gew.-%).
-
3 zeigt
Röntgenbeugungsmuster
der 5 Stunden bei 800°C
kalzinierten Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver
(TiO2: 0 bis 100 Gew.-%).
-
4A und 4B zeigen
die Ergebnisse eines temperaturgesteuerten Ammoniak-Desorptionstests.
-
5A und 5B zeigen
die Ergebnisse eines temperaturgesteuerten Kohlendioxid-Desorptionstests.
-
6 ist
eine graphische Darstellung der Tabelle 4 und zeigt den Einfluss
von Yttriumoxid (Y2O3)
auf die spezifische Oberfläche
eines Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers.
-
7 ist
eine graphische Darstellung der Tabelle 5 und zeigt die Beziehung
der spezifischen Oberfläche
der Pulver der Beispiele 2 und 8, des Vergleichsbeispiels 6 und
des Referenzbeispiels und der Wärmebehandlungstemperatur.
-
8 ist
eine graphische Darstellung der Tabelle 7 und zeigt die Beziehung
der spezifischen Oberfläche
der Pulver der Beispiele 11 und 12 und des Vergleichsbeispiels 7
und der Wärmebehandlungstemperatur.
-
9 ist
eine graphische Darstellung der Tabelle 8 und zeigt das NOx-Speichervermögen bezogen auf die Temperatur
der Katalysatoren, die unter Verwendung der Pulver der Beispiele
11 und 12 und des Vergleichsbeispiels 7 als Träger hergestellt worden sind.
-
Die
Gewichtsprozentangaben, welche die Anteile von Oxidkomponenten in
einem Pulver darstellen, wie z.B. von Titanoxid, Zirkoniumoxid und
Yttriumoxid, wie sie hier verwendet werden, sind solche, wie sie durch
ICP (Massenspektroskopie mit induktiv gekoppeltem Plasma) erhalten
werden.
-
Die
Volumenprozentangaben, welche die Anteile einer kristallinen Phase
und einer amorphen Phase darstellen, wie sie hier verwendet werden,
sind solche, die durch Pulver-Röntgenbeugung
erhalten werden. Die Gewichtsprozentangaben, welche die Anteile
einer kristallinen Phase und einer amorphen Phase darstellen, sind
solche, die aus den vorstehend genannten Volumenprozentangaben und
den jeweiligen Dichten berechnet werden.
-
In
dem erfindungsgemäßen Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver
(1) ist mindestens ein Teil des Zirkoniumoxids in der kristallinen
Phase von Titanoxid unter Bildung einer festen Lösung gelöst, oder mindestens ein Teil des
Titanoxids ist in der kristallinen Phase von Zirkoniumoxid unter
Bildung einer festen Lösung
gelöst.
Solche Zustände
einer festen Lösung
werden durch die Peakverschiebung der kristallinen Phase von Titanoxid
(Anatas), wie es in der Tabelle 2 (2) gezeigt
ist, und durch die Peakverschiebung der kristallinen Phase von Zirkoniumoxid
(tetragonale Phase), die in der Tabelle 3 (3) gezeigt
ist, sichtbar. Die Details werden später beschrieben.
-
Das
Pulver, das eine solche feste Lösung
umfasst, kann selbst nach einer Hochtemperaturbehandlung eine große spezifische
Oberfläche
beibehalten, so dass ein Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver mit einer hervorragenden
Beständigkeit
bezüglich
einer Vergiftung durch saure Substanzen und einer hervorragenden
Eigenschaft des einfachen Desorbierens der adsorbierten sauren Substanzen
bereitgestellt wird. Ferner kann das Pulver in ein Titan oxid-Zirkoniumoxid-Pulver
mit einer stark verbesserten Wärmebeständigkeit
umgewandelt werden, ohne die Eigenschaft, wenige basische Stellen
auf der Oberfläche,
die für
Titanoxid charakteristisch ist, zu beeinträchtigen.
-
Das
amorphe Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver (2), welches das Pulver (1)
erzeugen kann, behält
ebenfalls selbst nach einer Hochtemperaturbehandlung eine große spezifische
Oberfläche
bei, so dass ein Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver mit einer hervorragenden
Beständigkeit
gegen eine Vergiftung durch saure Substanzen und hervorragende Eigenschaften
einer einfachen Desorption adsorbierter saurer Substanzen bereitgestellt
wird. Ferner kann das Pulver (2) in ein Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver
mit einer stark verbesserten Wärmebeständigkeit
umgewandelt werden, ohne die Eigenschaft des Titanoxids, wenige
basische Stellen auf der Oberfläche
aufzuweisen, zu beeinträchtigen.
-
Die
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver (3), (4), (5) und (6) der vorliegenden
Erfindung, die 3 bis 30 Gew.-% Zirkoniumoxid enthalten und bei denen
das Titanoxid eine kristalline Anatas-Phase aufweist, behalten eine spezifische
Oberfläche
von 45 m2/g oder mehr bei, wenn sie 5 Stunden
in der Luft bei 800°C
wärmebehandelt
werden. In diesen Pulvern ist mindestens ein Teil des Zirkoniumoxids
in der Anatasphase gelöst,
so dass eine feste Lösung
gebildet wird. Der Rest des Zirkoniumoxids, der nicht gelöst ist,
liegt in der Form eines komplexen Oxids, das die Zusammensetzung
ZrTiO4 oder (Ti,Zr)O2 aufweist,
oder in der Form einer tetragonalen Phase vor und ist um das Titanoxid
verteilt.
-
Die
Tatsache, dass ein Teil des Zirkoniumoxids in der Anatasphase von
Titanoxid gelöst
ist, ergibt sich aus der Peakverschiebung der Anatasphase, die in
der Tabelle 2 (2) gezeigt ist, wie es nachstehend
beschrieben wird. Der Peak wird auf die Seite des kleineren 2θ-Winkels verschoben,
d.h. es besteht eine Tendenz dahingehend, dass die Gitterkonstante
zunimmt, was mit der festen Lösung
von Zirkoniumionen im Einklang steht, die einen größeren Ionenradius
als Titanionen aufweisen.
-
Ferner
umfassen die bei 800°C
kalzinierten Pulver gemäß der Tabelle
3 und der 3, die einen Zirkoniumoxidgehalt
bis zu 20 Gew.-% aufweisen, im Wesentlichen eine Anatasphase, während ein
Peak, welcher der (111)-Ebene einer Phase eines komplexen (Ti,Zr)O2-Oxids zugeordnet wird, bei 2θ = 30,64°, was dem ersten
Peak der Phase des komplexen (Ti,Zr)O2-Oxids entspricht,
bei einem Zirkoniumoxidgehalt von 30 Gew.-% erscheint. Es ist somit
ersichtlich, dass das Zirkoniumoxid, das nicht als feste Lösung in
der Anatasphase gelöst
ist, in der Form der Phase des komplexen (Ti,Zr)O2-Oxids
vorliegt. Aufgrund der Tatsache, dass eine solche Bildung einer
kristallinen Phase ungeachtet der Probenahmepositionen bestätigt wird,
wird davon ausgegangen, dass die Phase des komplexen (Ti,Zr)O2-Oxids fein in der Anatasphase verteilt
ist.
-
Der
Gehalt der Phase des komplexen (Ti,Zr)O2-Oxids
beträgt
weniger als 20 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% oder weniger, noch
mehr bevorzugt 5 Gew.-% oder weniger.
-
Wenn
der Zirkoniumoxidgehalt in den Bereich von 3 bis 30 Gew.-% fällt, behält das Pulver
eine spezifische Oberfläche
von 45 m2/g oder mehr bei, wenn es 5 Stunden
in der Luft bei 800°C
wärmebehandelt
wird, wie es in den Beispielen gezeigt ist (Tabelle 1 und 1B).
Außerhalb
des genannten Zirkoniumoxidgehalts kann eine solche große spezifische
Oberfläche
nach der Wärmebehandlung
bei 800°C
nicht sichergestellt werden. Dies scheint darauf zurückzuführen sein,
dass der Zirkoniumoxidgehalt innerhalb dieses Bereichs in der Anatasphase
von Titanoxid gelöst
werden kann, so dass die kristalline Phase stabilisiert wird, und
auch dass die Zirkoniumoxidkörner,
die zwischen den Titanoxidkörnern
vorliegen, ein Sintern verhindern.
-
Das
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver (7) der Erfindung, das in einem Anteil
von 90 Vol.-% oder mehr amorph ist, umfasst 60 bis 85 Gew.-% Zirkoniumoxid
und behält
eine spezifische Oberfläche
von 140 m2/g oder mehr nach einer Wärmebehandlung
für 5 Stunden
in der Luft bei 500°C
und eine spezifische Oberfläche
von 35 m2/g oder mehr nach einer Wärmebehandlung
für 5 Stunden
in der Luft bei 800°C
bei, wie es in der Tabelle 1 und den 1A und 1B gezeigt
ist.
-
Das
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver (8) der Erfindung, bei dem die kristalline
Phase Zirkoniumoxid mit einer tetragonalen Phase umfasst, Titanoxid
in einer Menge von 15 bis 40 Gew.-% vorliegt, mindestens ein Teil des
Titanoxids in der tetragonalen Phase gelöst ist und der Gesamtgehalt
eines komplexen Oxids mit der Zusammensetzung ZrTiO4 oder
(Ti,Zr)O2, von Zirkoniumoxid in einer monoklinen
Phase und von Titanoxid in einer Anatasphase weniger als 20 Gew.-%
beträgt,
weist eine spezifische Oberfläche
von 35 m2/g oder mehr auf, wenn es 5 Stunden
in der Luft bei 800°C
behandelt worden ist, wie es in der Tabelle 1 und in der 1B gezeigt
ist.
-
Das
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver der Erfindung, das einen Zirkoniumoxidgehalt
von 60 bis 85 Gew.-% aufweist und das durch Erhitzen bei Temperaturen
von 500°C
oder weniger erhalten wird, umfasst eine amorphe Phase in einem
Anteil von 90 Vol.-% oder mehr. Wenn es auf 600°C oder höher erhitzt wird, liegen ausgeschiedene
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Körner vor,
in denen Zirkoniumoxid eine tetragonale Phase aufweist, in der Titanoxid
in einer festen Lösung
vorliegt, wie es in der 3 gezeigt ist.
-
Gemäß der 3 (und
der Tabelle 3) wird der Peak, welcher der (101)-Ebene des Zirkoniumoxids
mit tetragonaler Phase zugeordnet wird, mit zunehmendem Titanoxidgehalt
verschoben, was zeigt, dass Titanoxid als feste Lösung darin
vorliegt. D.h., der Peak wird auf die Seite des größeren Winkels
(2θ) verschoben,
d.h. es besteht eine Tendenz dahingehend, dass die Gitterkonstante
kleiner wird, was mit der Tatsache im Einklang steht, dass der Ionenradius
von Titanionen kleiner ist als derjenige von Zirkoniumionen. Ferner
erscheint gemäß der Tabelle
4 (und der 3) eine geringe Menge einer
monoklinen Phase von Zirkoniumoxid, wenn der Zirkoniumoxidgehalt
80 Gew.-% oder mehr beträgt,
und eine geringe Menge einer Phase eines komplexen (Ti,Zr)O2-Oxids erscheint bei einem Zirkoniumoxidgehalt
von 70 Gew.-% oder weniger. Der Gehalt der Phase des komplexen (Ti,Zr)O2-Oxids in dem Pulver (8) beträgt weniger
als 20 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% oder weniger, besonders bevorzugt
5 Gew.-% oder weniger.
-
Das
vorstehend beschriebene Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver, das einen
Zirkoniumoxidgehalt von 3 bis 30 Gew.-% oder 60 bis 85 Gew.-% aufweist,
kann ferner Yttriumoxid enthalten. Die kombinierte Verwendung von
Yttriumoxid führt
zu einer weiteren Verbesserung der Beibehaltung der spezifischen
Oberfläche,
insbesondere wenn das Pulver bei Temperaturen von mehr als 900°C verwendet
wird. Ein bevorzugter Yttriumoxidgehalt beträgt 0,5 bis 10 Gew.-%, mehr
bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%, insbesondere 1 bis 3 Gew.-% (vgl. die Tabelle
5 und die 6). Der Effekt von Yttriumoxid
ist bei 10 Gew.-% gesättigt.
-
Das
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver (12) der Erfindung ist ein Pulver,
das durch Einstellen der durchschnittlichen Teilchengröße des vorstehend
beschriebenen Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers
auf 1 μm
oder kleiner und dispergierendes Mischen mit einem Aluminiumoxidpulver
erhalten wird. Mit dem Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver und dem Aluminiumoxidpulver,
die in einem stark dispergierten Zustand vorliegen, können die Eigenschaften
des Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers effektiver bereitgestellt werden
und darüber
hinaus bringt das dispergierte Aluminiumoxidpulver eine weitere
Verbesserung der Wärmebeständigkeit
mit sich.
-
D.h.,
in dem Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver (12) ist das Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver
stark in einem Aluminiumoxidpulver dispergiert, so dass es eine
erhöhte
Beständigkeit
gegen eine Vergiftung durch saure Substanzen, wie z.B. Schwefel,
aufweist. Ferner kann das Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver, da es durch das wärmebeständige Aluminiumoxid
gehalten wird, des sen große
spezifische Oberfläche
bis zu einer hohen Temperatur aufrechterhalten. Diese Effekte sind
bei dem Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver (15) besonders ausgeprägt, das
durch einheitliches Dispergieren des Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers
in einem Aluminiumoxidpulver mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,1 μm oder weniger
erhalten wird.
-
Der
gegenseitig dispergierte Zustand der Teilchen der festen Lösung von
Titanoxid-Zirkoniumoxid
und der Aluminiumoxidteilchen wird nachstehend detaillierter beschrieben.
In der vorliegenden Erfindung wird der dispergierte Zustand von
Teilchen als durchschnittliche Teilchengröße der Teilchen ausgedrückt. Die
durchschnittliche Teilchengröße kann
wie folgt erhalten werden.
-
Mindestens
10 zufällig
unter einem Transmissions- oder Rasterelektronenmikroskop ausgewählte Felder
einer Probe, und zwar sowohl monokristalline als auch polykristalline,
wurden photographiert, und die maximale Größe (bezogen auf den Teilchendurchmesser)
von 200 oder mehr Körnern
pro Mikrographie wurde gemessen, um einen arithmetischen Mittelwert
zu erhalten, der als durchschnittliche Teilchengröße der Körner der
festen Lösung
von Titanoxid-Zirkoniumoxid und der Aluminiumoxidkörner eingesetzt
wird.
-
Das
Verfahren der Teilchengrößenmessung
ist nicht auf die vorstehend beschriebene Bildverarbeitung beschränkt und
es können
andere Verfahren eingesetzt werden, die äquivalente Ergebnisse liefern.
Beispielsweise stellt in Fällen,
bei denen verschiedene Arten von Teilchen mechanisch gemischt werden,
ein Teilchengrößenverteilungsmessverfahren
mit einem Laserbeugungssystem äquivalente
Ergebnisse bereit. Mit einem dynamischen Lichtstreuverfahren kann
dies ebenfalls erreicht werden. Wenn die Teilchen während des
mechanischen Mischens (vorzugsweise Mahlens) zerkleinert werden,
muss der dispergierte Zustand jedoch nach dem Mahlen durch die Bildverarbeitung
bestätigt
werden.
-
Während der
Begriff „Teilchengröße", der hier verwendet
wird, die Teilchengröße jeder
Komponente angibt, die das Pulver bildet, wobei die Teilchen eine
bimodale Größenverteilung,
einschließlich
offensichtlich grober Teilchen oder mikrofeiner Teilchen, zeigen,
sollten solche Teilchen, die von der vorwiegenden Teilchengrößenverteilung
abweichen, bei der Berechnung der durchschnittlichen Teilchengröße ausgeschlossen
werden. Der Ausdruck „vorwiegende
Teilchengrößenverteilung", der hier verwendet
wird, soll bedeuten, dass das Gesamtvolumen der Teilchen, die zu
der Verteilungskurve gehören,
50 Vol.-% oder mehr der gesamten Teilchen beträgt. Der Begriff „durchschnittlich", der hier verwendet
wird, soll für
den häufigsten
Durchmesser jeder einzelnen Verteilung stehen, standardisiert durch
das Volumen.
-
Bezüglich der
Körner
der festen Lösung
von Titanoxid-Zirkoniumoxid, die zwischen den Aluminiumoxidkörnern verteilt
sind, hat „eine
durchschnittliche Teilchengröße von 1 μm oder weniger" die folgende technische
Signifikanz. Wie es vorstehend erwähnt worden ist, weisen die
Körner
der festen Lösung
von Titanoxid-Zirkoniumoxid nahezu keine basischen Stellen auf ihrer
Oberfläche
auf, so dass saure Substanzen, wie z.B. Schwefel, kaum darauf adsorbiert
werden, und wenn sie adsorbiert werden, leicht wieder davon desorbiert werden.
Daher verhindern die Körner
effektiv eine Vergiftung durch solche sauren Substanzen. Andererseits wird
ein Edelmetall, das als aktives Zentrum eines Katalysators dient,
auf der Oberfläche
von Aluminiumoxidkörnern
bis zu hohen Temperaturen stabiler geträgert als auf den Körnern der
festen Lösung
von Titanoxid-Zirkoniumoxid. Es ist daher vorgesehen, Aluminiumoxidkörner und
die Körner
der festen Lösung
von Titanoxid-Zirkoniumoxid mechanisch zu mischen. Es wurde bestätigt, dass
ein mechanisches Gemisch aus einem Aluminiumoxidpulver und einem
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver den Effekt der Verminderung der Schwefelvergiftung
ausübt,
während
ein Edelmetall bis zu hohen Temperaturen gehalten wird. Unter Berücksichtigung des
Mechanismus, durch den die Körner
der festen Lösung
von Titanoxid-Zirkoniumoxid
die Beständigkeit
gegen eine Schwefelvergiftung bewirken, kann davon ausgegangen werden,
dass durch möglichst
feines Mischen des Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers mit einem Aluminiumoxidpulver
bessere Ergebnisse erhalten werden.
-
Gemäß eines
allgemeinen Mischvorgangs ist es jedoch extrem schwierig, diese
zu Mischen, während ihre
Teilchengröße auf 1 μm oder kleiner
eingestellt wird. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung waren
dahingehend erfolgreich, den vorstehend genannten stark dispergierten
Zustand durch ein Verfahren zu erhalten, das den Schritt des Synthetisierens
der Körner
der festen Lösung
von Titanoxid-Zirkoniumoxid in einer Lösung in der Gegenwart eines
Aluminiumoxidpulvers umfasst.
-
Das
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver (12), in dem die Körner der
festen Lösung
von Titanoxid-Zirkoniumoxid
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 1 μm oder kleiner dispergiert sind,
zeigt verglichen mit einem Fall, bei dem ein lediglich mechanisches
Gemisch aus Aluminiumoxidkörnern
und Körnern
der festen Lösung
von Titanoxid-Zirkoniumoxid als Katalysatorträger verwendet wurde, eine erhöhte Beständigkeit
gegen eine Vergiftung.
-
Die
Verbesserung des gegenseitig dispergierten Zustands der beiden Pulver
kann durch die Verwendung eines Aluminiumoxidpulvers mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 1 μm oder kleiner
sichergestellt werden. In diesem Fall ist das Edelmetall auf dem
Aluminiumoxid näher
an den Körnern
der festen Lösung
von Titanoxid-Zirkoniumoxid angeordnet, wodurch ein noch besserer
Effekt der Verhinderung einer Vergiftung erhalten wird. Dieser Effekt der
Verhinderung einer Vergiftung wird weiter verstärkt, wenn die Körner der
festen Lösung
von Titanoxid-Zirkoniumoxid und die Aluminiumoxidkörner feiner
dispergiert werden.
-
Der
vorstehend genannte Effekt ist noch ausgeprägter, wenn beide Pulver mit
einer Teilchengröße von 0,1 μm oder kleiner,
insbesondere 0,07 μm
oder kleiner dispergiert sind, was durch ein bevorzugtes Mahlen oder
durch das vorstehend beschriebene Verfahren, bei dem die Körner der
festen Lösung
von Titanoxid-Zirkoniumoxid in der Gegenwart eines Aluminiumoxidpulvers
synthetisiert werden, nicht erreicht werden konnte. Ein so fein
dispergierter Zustand kann erreicht werden durch (i) ein Verfahren,
das den Schritt des Bildens eines Niederschlags aus einer gemischten
wässrigen
Lösung
eines Aluminiumsalzes, eines Titansalzes und eines Zirkoniumsalzes
durch eine pH-Einstellung umfasst, oder (ii) ein Verfahren, das
die Schritte des separaten Bildens von Niederschlägen aus
einer wässrigen
Lösung
eines Aluminiumsalzes und einer gemischten wässrigen Lösung eines Titansalzes und
eines Zirkoniumsalzes und des Mischens der Niederschläge umfasst. Wenn
das Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver
mit dem Aluminiumoxidpulver in einem dispergierten Zustand gemischt
wird, zeigt das resultierende Pulvergemisch eine spezifische Oberfläche von
100 m2/g oder mehr, nachdem es 5 Stunden
in der Luft bei 800°C
wärmebehandelt
worden ist. Ferner ist es gemäß eines
Verfahrens, das in dem nachstehend genannten Beispiel 11 gezeigt
ist, möglich,
ein Mischpulver aus einem Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver und einem
Aluminiumoxidpulver zu erhalten, wobei jedes Pulver eine durchschnittliche
Teilchengröße von 0,07 μm oder kleiner
aufweist, wobei das Mischpulver eine spezifische Oberfläche von
110 m2/g oder mehr nach einer Wärmebehandlung
für 5 Stunden
bei 800°C
aufweist. Obwohl nicht klar ist, warum das Mischpulver eine solche
höhere
spezifische Oberfläche
zeigt, wird davon ausgegangen, dass das Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver
einheitlich in dem Aluminiumoxidpulver dispergiert ist und dass
dies eine solche hohe spezifische Oberfläche verursacht.
-
Es
ist bevorzugt, dass das Aluminiumoxidpulver ein Seltenerdelementoxid
(z.B. Lanthanoxid) oder ein Erdalkalimetalloxid (z.B. Bariumoxid)
in der Form einer festen Lösung
oder eines komplexen Oxids enthält.
Ein solches Aluminiumoxidpulver zeigt eine verbesserte Wärmebeständigkeit
und ist folglich mehr bevorzugt.
-
Das
erfindungsgemäße Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulver
kann als Katalysatorträger entweder
allein oder in einer Kombination mit käuflichem Aluminiumoxidpulver
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 3 bis 7 μm verwendet
werden. In dem erstgenannten Fall beträgt der Aluminiumoxidgehalt vorzugsweise
20 bis 80 Gew.-%, mehr bevorzugt 40 bis 60 Gew.-%, und das Aluminiumoxidpulver
weist vorzugsweise eine durchschnittliche Teilchengröße von 0,1 μm oder kleiner
auf.
-
In
dem letztgenannten Fall kann das erfindungsgemäße Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulver
mit z.B. dem gleichen Gewichtsprozentanteil eines käuflichen
Aluminiumoxids mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 3
bis 7 μm
gemischt werden. Das Gemisch kann als solches verwendet oder in
einem auf einen Träger
aufgebrachten Zustand verwendet werden. Das Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulver, das
hier eingesetzt werden soll, weist vorzugsweise einen Aluminiumoxidgehalt
von 5 bis 30 Gew.-%, insbesondere von 10 bis 20 Gew.-%, auf. Auch
in diesem Fall ist es bevorzugt, dass das Aluminiumoxidpulver in dem
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulver eine durchschnittliche
Teilchengröße von 0,1 μm oder kleiner
aufweist.
-
Eine
der hervorragendsten Eigenschaften des Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers,
des Yttrium-enthaltenden
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers und des Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulvers
gemäß der vorliegenden
Erfindung, die vorstehend beschrieben worden sind, besteht darin,
dass eine große
spezifische Oberfläche
aufrechterhalten werden kann, selbst nachdem das Pulver bei einer
hohen Temperatur behandelt worden ist.
-
Ein
Titanoxidpulver ist im Allgemeinen durch wenige basische Stellen
auf dessen Oberfläche
gekennzeichnet. Diesbezüglich
besteht eine andere Eigenschaft der erfindungsgemäßen Pulver
darin, dass die Wärmebeständigkeit
stark verbessert werden kann, ohne dass diese Eigenschaft von Titanoxid
beeinträchtigt
wird. Somit zeigen die erfindungsgemäßen Pulver, da sie wenige basische
Stellen auf den Kristalloberflächen
aufweisen und stattdessen saure Stellen in einer Menge und einer
Intensität,
die denjenigen von Titanoxid allein entsprechen oder stärker als
bei diesem vorliegen, eine hervorragende Beständigkeit gegen eine Vergiftung. D.h.,
sie adsorbieren kaum vergiftende saure Substanzen, wie z.B. SO2-Gas, und desorbieren leicht die sauren Substanzen,
wenn diese adsorbiert worden sind.
-
Da
sie die vorstehend beschriebenen Eigenschaften aufweisen, sind das
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver,
das Yttrium-enthaltende Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver und das Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulver
gemäß der vorliegenden
Erfindung als Katalysatorträger
oder als Cokatalysator zum Reinigen von Abgasen von Kraftfahrzeugmotoren
geeignet. Da ein Katalysator zum Reinigen von Kraftfahrzeugabgasen
einen auf einem Träger
geträgerten
Edelmetallkatalysator aufweist, ist es bezüglich des Trägers erforderlich, dass
er eine große
spezifische Oberfläche
aufweist, die ausreichend ist, um die Edelmetallkomponente in einem
stark dispergierten Zustand zu trägern, und zu ermöglichen,
dass die Katalysatorkomponente effektiv mit Abgasen in Kontakt kommt.
Der Träger
muss auch die große
spezifische Oberfläche
bei den hohen Temperaturen beibehalten, bei denen der Katalysator
eingesetzt wird.
-
Da
die erfindungsgemäßen Pulver
eine überlegene
Schwefelvergiftungsbeständigkeit,
Alkalibeständigkeit
und Wärmebeständigkeit
aufweisen, sind sie besonders gut als Träger von Katalysatoren des NOx-Speicher- und Reduktionstyps geeignet,
die eine NOx-Speicherkomponente, die ein Alkalimetall
oder ein Erdalkalimetall umfasst, in einer hohen Konzentration enthalten
(z.B. 0,1 mol oder mehr pro Liter eines Wabenkatalysators), und
die einer hohen Temperatur in einer oxidierenden Atmosphäre ausgesetzt
sind, bei der Schwefel kaum desorbiert wird.
-
Der
Träger
von Katalysatoren des NOx-Speicher- und
Reduktionstyps wird nachstehend spezifisch erläutert.
-
Wenn
das in dem Aluminiumoxidpulver dispergierte Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver
als Träger
eines Katalysators verwendet wird, der die Zusammensetzung [Ba (0,2
mol) + K (0,1 mol)]/[Pt (2 g) + Rh (0,1 g)]/Träger (120 g) aufweist, mit anderen
Worten: Wenn 2 g Pt und 0,1 g Rh auf 120 g des Trägers adsorbiert
worden sind und ferner 0,2 mol Bariumacetat und 0,1 mol Kaliumacetat
darauf geträgert
worden sind, zeigt der Katalysator dann, wenn beide Pulver mit einer
Teilchengröße von 1 μm oder kleiner
dispergiert worden sind, das vorstehend genannte NOx-Speichervermögen von
mindestens 7 μmol/0,5
g Kat. bei 600°C,
und wenn beide Pulver mit einer Teilchengröße von 0,1 μm oder kleiner dispergiert werden,
dann zeigt der Katalysator ein NOx-Speichervermögen von
mindestens 9 μmol/0,5
g Kat. bei 600°C,
wie es in dem nachstehenden Beispiel gezeigt ist.
-
Da
ferner die erfindungsgemäßen Pulver
die Eigenschaften von Titanoxid beibehalten, wenige basische Stellen
auf der Oberfläche
aufzuweisen und saure Stellen in einer Menge und einer Intensität, die denjenigen
von Titanoxid allein entsprechen oder stärker als bei diesem sind, aufzuweisen,
sind sie gegen eine Schwefelvergiftung sehr beständig. Darüber hinaus weisen sie eine
hohe Wärmebeständigkeit
auf. Demgemäß sind sie
für einen
allgemeinen Gebrauch als Träger
von Katalysatoren geeignet, die in Schwefel-enthaltenden Gasen mit
hoher Temperatur verwendet werden.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren zur Herstellung des
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers, des
Yttrium-enthaltenden Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers und des Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulvers,
die vorstehend beschrieben worden sind, bereit.
-
Das
Verfahren zur Herstellung des Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers und
das Verfahren zur Herstellung des Yttrium-enthaltenden Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers
sind dadurch gekennzeichnet, dass sie den Schritt des heftigen Rührens einer
wässrigen
Ausgangsmateriallösung,
die ein Titansalz und ein Zirkoniumsalz (und ein Yttriumsalz in
dem letztgenannten Verfahren) enthält, umfassen.
-
Das „heftige
Rühren", auf das hier Bezug
genommen wird, kann als Scherrate ausgedrückt werden. Eine bevorzugte
Scherrate beträgt
1000 s–1 oder
mehr, insbesondere 10000 s–1 oder mehr. Das heftige
Rühren kann
mittels eines Homogenisators (Scherrate: 13000 s–1)
kombiniert mit einem herkömmlichen
Propellerrührer
für ein
einheitliches Rühren
zweckmäßig bewirkt
werden.
-
Das
Titansalz, das in dem Verfahren verwendet werden kann, ist nicht
speziell beschränkt,
und umfasst Titantetrachlorid, Titanoxysulfat, Ammoniumtitanoxyoxalat,
Titannitrat und andere wasserlösliche
Titansalze. Das einzusetzende Zirkoniumsalz ist nicht speziell beschränkt und
umfasst Zirkoniumoxysulfat, Zirkoniumoxychlorid, Zirkoniumoxynitrat,
Zirkoniumnitrat und andere wasserlösliche Zirkoniumsalze. Die
einzusetzenden Yttriumsalze umfassen Yttriumnitrat.
-
Es
ist bevorzugt, dass die wässrige
Ausgangsmateriallösung
wässriges
Wasserstoffperoxid und ein oberflächenaktives Mittel enthält. Bei
der Zugabe von Wasserstoffperoxid werden Titanionen und Zirkoniumionen
in komplexe Ionen umgewandelt und nähern sich bezüglich des
pH-Werts, bei dem sie ausfallen, einander an. Als Ergebnis besteht
eine Tendenz dahingehend, dass das Mischen von Titanoxid und Zirkoniumoxid in
dem Kopräzipitat
auf einem atomaren Niveau stattfindet. Wenn in dem System ein oberflächenaktives
Mittel vorliegt, wachsen dann, wenn während der Kopräzipitation
ein uneinheitlicher Abschnitt gebildet wird, Körner, die vorwiegend Zirkoniumoxid
umfassen, und Körner,
die vorwiegend Titanoxid umfassen, in den Mizellen des oberflächenaktiven
Mittels in Richtungen derart, dass die Zusammensetzung einheitlich
wird. Als Ergebnis können
Teilchen einer festen Lösung,
die eine einheitliche Zusammensetzung aufweisen, einfach gebildet
werden.
-
Das
oberflächenaktive
Mittel, das in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet
werden kann, umfasst anionische, kationische oder nichtionische
oberflächenaktive
Mittel. Insbesondere sind oberflächenaktive
Mittel bevorzugt, die Mizellen bilden, die in ihrem Inneren einen
kleinen Raum aufweisen, wie z.B. kugelförmige Mizellen. Diejenigen
mit einer kritischen Mizellenkonzentration von 0,1 mol/Liter oder
weniger, vorzugsweise von 0,01 mol/Liter oder weniger, sind bevorzugt.
Der Ausdruck „kritische
Mizellenkonzentration" bezeichnet
die minimale Konzentration einer Lösung eines oberflächenaktiven
Mittels, die für
die Bildung von Mizellen erforderlich ist.
-
Die
erfindungsgemäßen Verfahren
umfassen auch den Schritt des Trocknens und Kalzinierens eines Niederschlags,
der durch Zugeben eines pH-Einstellmittels zu der wässrigen
Ausgangsmateriallösung
unter heftigem Rühren
erhalten worden ist. Zur Herstellung des Pulvers in einer stabilen
Weise wird der Trocknungs- und Kalzinierungsschritt aus dem folgenden
Grund vorzugsweise mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von
100°C/Stunde
oder weniger durchgeführt.
Das Erhitzen des Mischpulvers wird in der Gegenwart beträchtlicher
Mengen von Salzen, die als Nebenprodukt erzeugt worden sind, wie
z.B. von Ammoniumnitrat, durchgeführt. Die Nebenproduktsalze
in dem Niederschlag unterliegen durch die katalytische Wirkung von
Titanionen, während
die Temperatur erhöht
wird, häufig
einer Selbsterwärmung
oder Selbstentzündung.
Als Ergebnis besteht eine Tendenz dahingehend, dass die Temperatur
des Pulvers höher
ansteigt, als dies erforderlich ist, was zu einer verminderten spezifischen
Oberfläche
führen
kann. Eine solche abrupte Selbsterhitzung wird bei einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit
von 100°C/Stunde
oder weniger, insbesondere bei 50°C/Stunde
oder weniger, effektiv unterdrückt.
-
Das
Verfahren zur Herstellung des Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulvers
umfasst die Schritte:
- (a) Herstellen einer
wässrigen
Ausgangsmateriallösung,
die ein Titansalz, ein Zirkoniumsalz und ein Aluminiumsalz umfasst,
wobei die Konzentration des Titansalzes und des Zirkoniumsalzes
so eingestellt wird, dass ein Titanoxid/Zirkoniumoxid-Endgewichtsverhältnis von
97/3 bis 70/30 oder 40/60 bis 15/85 erhalten wird;
- (b) Zugeben eines pH-Einstellmittels zu der wässrigen
Ausgangsmateriallösung,
während
zur Bildung eines Niederschlags heftig gerührt wird; und
- (c) Trocknen und Kalzinieren des Niederschlags.
-
Das
Verfahren zur Herstellung des Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulvers
umfasst alternativ die Schritte:
- (a) Herstellen
einer wässrigen
Ausgangsmateriallösung,
die ein Titansalz und ein Zirkoniumsalz umfasst, wobei die Konzentration
des Titansalzes und des Zirkoniumsalzes so eingestellt wird, dass
ein Titanoxid/Zirkoniumoxid-Endgewichtsverhältnis von 97/3 bis 70/30 oder
40/60 bis 15/85 erhalten wird;
- (b) Herstellen einer wässrigen
Ausgangsmateriallösung,
die ein Aluminiumsalz enthält;
- (c) Zugeben eines pH-Einstellmittels zu jeder der wässrigen
Ausgangsmateriallösungen,
die in den Schritten (a) und (b) hergestellt worden sind, während zur
Bildung eines Niederschlags heftig gerührt wird;
- (d) einheitliches Mischen der im Schritt (c) erhaltenen Niederschläge; und
- (e) Trocknen und Kalzinieren des gemischten Niederschlags.
-
Während der
Herstellung der wässrigen
Ausgangsmateriallösung,
die das Titansalz, das Zirkoniumsalz und das Aluminiumsalz enthält, kann
ein Element, das die Wärmebeständigkeit
des Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers oder des Aluminiumoxidpulvers
erhöhen
kann, wie z.B. ein Seltenerdelement (z.B. Y, La) und ein Erdalkalimetallelement
(z.B. Ba) in einer Konzentration von 10 mol-% oder weniger, bezogen
auf das Kation, zugesetzt werden. Wenn ferner die wässrige Ausgangsmateriallösung, die
das Titansalz und das Zirkoniumsalz enthält, hergestellt wird, kann
ein Seltenerdelement, wie z.B. Y, der Lösung in einer Konzentration
von 10 mol-% oder weniger, bezogen auf das Kation, das in dem schließlich erhaltenen
Pulver enthalten ist, zugesetzt werden, und auch wenn die wässrige Ausgangsmateriallösung, die
das Aluminiumsalz enthält,
hergestellt wird, kann ein Seltenerdelement, wie z.B. La, oder ein
Erdalkalimetallelement, wie z.B. Ba, der Lösung in einer Konzentration
von 10 mol-% oder weniger, bezogen auf das Kation, das in dem schließlich erhaltenen
Pulver enthalten ist, zugesetzt werden.
-
Die
Bedeutung und die Präferenz
von „heftigem
Rühren", auf das hier Bezug
genommen wird, sind mit denjenigen identisch, wie sie vorstehend
bezüglich
des Verfahrens zur Herstellung des Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers
beschrieben worden sind. Die Zugabe von wässrigem Wasserstoffperoxid
und eines oberflächenaktiven
Mittels zu der wässrigen
Ausgangsmateriallösung
und die Steuerung der Temperaturanstiegsgeschwindigkeit in dem Trocknungs-
und Kalzinierungsschritt sind in diesem Verfahren aus den gleichen
Gründen,
wie sie vorstehend beschrieben worden sind, ebenfalls bevorzugt.
Die Details und die bevorzugten Mittel für diese Vorgänge, die
vorstehend beschrieben worden sind, gelten auch hier.
-
Gegebenenfalls
kann vor dem Schritt des Trocknens und der Kalzinierung ein Schritt
des Konzentrierens des Niederschlags durch Filtration oder Dekantieren
und/oder ein Schritt des Entfernens von Nebenprodukten durch Waschen
und dergleichen durchgeführt
werden. Diese zusätzlichen
Schritte erhöhen
die Grenze der Temperaturanstiegsgeschwindigkeit, steigern jedoch
die Herstellungskosten.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend detaillierter unter Bezugnahme
auf Beispiele beschrieben, jedoch sollte beachtet werden, dass die
Erfindung nicht darauf beschränkt
ist. Falls nichts anderes angegeben ist, beziehen sich alle Prozentangaben
auf das Gewicht.
-
Beispiele 1 bis 9 und
Vergleichsbeispiele 1 bis 5
-
Herstellung eines TiO2-xZrO2-Pulvers (x
= 0 bis 100%):
-
Eine
wässrige
Titantetrachloridlösung
mit einer Konzentration von 27,5%, bezogen auf TiO2,
und eine wässrige
Zirkoniumoxynitratlösung
mit einer Konzentration von 18%, bezogen auf ZrO2,
wurden gemäß der Tabelle
1 abgewogen und in 1000 g Wasser gelöst. Der Lösung wurden 160 g 30%iges wässriges
Wasserstoffperoxid und 24 g eines nichtionischen oberflächenaktiven
Mittels (Reokon 1020H, von Lyon Corp. hergestellt) zugesetzt, um
eine wässrige
Ausgangsmateriallösung
herzustellen.
-
Die
wässrige
Ausgangsmateriallösung
wurde in einem mit einem Propeller ausgestatteten Homogenisator
einheitlich gerührt
(Scherrate: 13000 s–1) und verdünntes wässriges
Ammoniak (456 g 25%iges wässriges
Ammoniak, die mit 1000 g Wasser verdünnt wurden) wurde der Lösung unter
Rühren
zugesetzt, wobei ein Niederschlag gebildet wurde.
-
Der
Niederschlag wurde bei 150°C
getrocknet und dann mit einer Geschwindigkeit von 50°C/Stunde auf
500°C erhitzt,
wobei der Niederschlag bei dieser Temperatur 5 Stunden kalziniert
wurde, so dass ein Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver erhalten wurde.
Die spezifische Oberfläche
des resultierenden Pulvers wurde gemessen. Das Pulver wurde 5 Stunden
bei 800°C
weiter kalziniert und die spezifische Oberfläche wurde erneut gemessen.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 1 gezeigt und in den 1A und 1B graphisch dargestellt.
-
Aus
der Tabelle 1 und den 1A und 1B ist
ersichtlich, dass die in den Beispielen 1 bis 5 hergestellten Pulver,
die einen Zirkoniumoxidgehalt von 3 bis 30% aufweisen, alle eine
spezifische Oberfläche
von 45 m2/g oder mehr selbst nach dem Erhitzen
für 5 Stunden
bei 800°C
aufweisen, wohingegen die spezifische Oberfläche des Pulvers von Vergleichsbeispiel
1 (ZrO2: 0%) extrem klein ist und diejenige
der Pulver von Vergleichsbeispiel 2 (ZrO2:
40%) und von Vergleichsbeispiel 3 (ZrO2:
50%) ebenfalls klein ist.
-
Andererseits
weisen die Pulver der Beispiele 5 bis 9, die einen Zirkoniumoxidgehalt
von 60 bis 85% aufweisen, eine hohe spezifische Oberfläche von
140 m2/g oder mehr auf, nachdem sie 5 Stunden
bei 500°C erhitzt
worden sind, wohingegen die spezifische Oberfläche der Pulver des Vergleichsbeispiels
4 (ZrO2: 90%) und des Vergleichsbeispiels
5 (ZrO2: 100%) weniger als 140 m2/g beträgt
(vgl. die 1A). Ferner wird bei den Pulvern
der Beispiele 5 bis 9 nach einem Erhitzen für 5 Stunden bei 800°C eine spezifische
Oberfläche
von 35 m2/g oder mehr aufrechterhalten,
während
die spezifische Oberfläche
der Pulver der Vergleichsbeispiele 1 bis 5 nach der gleichen Wärmebehandlung
weniger als 35 m2/g beträgt (vgl. die 1B).
-
Von
den bei 800°C
kalzinierten Pulvern weist das Pulver von Beispiel 2 (ZrO
2: 10%) die größte spezifische Oberfläche auf.
Von den bei 500°C
kalzinierten Pulvern weist das Pulver von Beispiel 7 (ZrO
2: 70%) die größte spezifische Oberfläche auf,
die 200 m
2/g übersteigt und 201,3 m
2/g erreicht (vgl. die
1A und
1B). Tabelle
1
- * Bezogen auf die Gesamtmenge an TiO2 und ZrO2
-
In
den 2 und 3 sind die Röntgenbeugungsmuster der bei
500°C kalzinierten
TiO2-ZrO2-Pulver bzw. der bei 800°C kalzinierten TiO2-ZrO2-Pulver der Beispiele 1 bis 5, 7 und 8 und
der Vergleichsbeispiele 1 bis 5 gezeigt.
-
Die
in der 2 gezeigten Röntgenbeugungsmuster
zeigen, dass die bei 500°C
kalzinierten Pulver, die einen ZrO2-Gehalt
von 60% (Beispiel 5), 70% (Beispiel 7) und 80% (Beispiel 8) und
eine große
spezifische Oberfläche
aufweisen, amorph sind. Aus der 2 ist ersichtlich,
dass bei einem ZrO2-Gehalt von 50% oder weniger
eine Anatasphase von TiO2 erscheint und
dass eine tetragonale Phase oder eine monokline Phase von ZrO2 bei einem ZrO2-Gehalt von 90% oder
mehr erscheint.
-
Die
Röntgenbeugungsmuster
(3) der bei 800°C
kalzinierten Pulver zeigen, dass eine Rutilphase von TiO2 mit einem Gehalt an ZrO2 von
Null (0% ZrO2) erzeugt wird. Wenn der ZrO2-Gehalt 5% oder mehr beträgt, besteht
die kristalline TiO2-Phase aus einer Anatasphase
ohne Rutilphase, was kristallographisch zeigt, dass die Pulver eine
verbesserte Wärmebeständigkeit
aufweisen.
-
Die
der (200)-Ebene des Anatas-TiO2 in den in
den 2 und 3 gezeigten Röntgenbeugungsmustern
(mit CuKα1
gemessen) zugeordneten Peaks sind in der nachstehenden Tabelle 2
angegeben. Während
der Peak der Anatasphase (200) von 100% TiO2 2θ = 48,04° beträgt, wenn
das Pulver bei 500°C
kalziniert worden ist, ist ersichtlich, dass sich der Peak mit dem
ZrO2-Gehalt auf die Seite eines kleineren
Winkels verschiebt, was zeigt, dass ZrO2 als
feste Lösung
in der Anatasphase von TiO2 vorliegt.
-
-
Ferner
sind die Peaks, die der (101)-Ebene der tetragonalen Phase von ZrO2 zugeordnet sind, und die Peaks, die der
(111)-Ebene der Phase des komplexen Oxids (Ti,Zr)O2 zugeordnet
sind, die in den in den 2 und 3 gezeigten
Röntgenbeugungsmustern
(mit CuKα1
gemessen) zugeordnet werden, in der nachstehenden Tabelle 3 angegeben.
-
-
Wenn
die Pulver, die einen ZrO2-Gehalt von 60%
oder mehr aufweisen, bei 800°C
kalziniert werden, umfasst die kristalline Phase vorwiegend eine
tetragonale Phase von ZrO2. Während der
Peak der tetragonalen Phase von 100% ZrO2 2θ = 30,24° beträgt, wenn
das Pulver bei 800°C
kalziniert wird, wird festgestellt, dass sich der Peak mit dem TiO2-Gehalt zu der Seite mit größerem Winkel
verschiebt, was zeigt, dass TiO2 als feste Lösung in
der tetragonalen Phase von ZrO2 vorliegt.
-
Bei
einem ZrO2-Gehalt im Bereich von 10 bis
50% liegt gleichzeitig eine Phase des komplexen Oxids (Ti,Zr)O2 vor. Der Peak, welcher der (111)-Ebene
der Phase des komplexen Oxids zugeordnet wird, verändert sich
ebenfalls mit dem ZrO2-Gehalt, was die Veränderung
des Ti/Zr-Verhältnisses
in dieser Phase zeigt.
-
Der
Aufbau der kristallinen Phase der bei 800°C kalzinierten Pulver, der gemäß ihrer
Röntgenbeugungsmuster
analysiert worden ist, ist in der nachstehenden Tabelle 4 zusammengefasst,
worin ein Kreis (O) einen Anteil von mehr als 20% symbolisiert,
ein Dreieck (Δ)
einen Anteil von kleiner als 20% symbolisiert und das Zeichen × einen
Spurenanteil symbolisiert oder bedeutet, dass die kristalline Phase
nicht nachgewiesen wurde.
-
Aus
der Tabelle 4 können
die folgenden Feststellungen erhalten werden. Die TiO2-ZrO2-Pulver
der Beispiele 1 bis 4, worin der Titanoxidkristall eine Anatasphase
umfasst und die einen Zirkoniumoxidgehalt von 3 bis 30% aufweisen,
enthalten weniger als 20% des komplexen Oxids (Ti,Zr)O2.
In den TiO2-ZrO2-Pulvern
der Beispiele 5 bis 9, worin die kristalline Phase eine tetragonale
Zirkoniumoxidphase umfasst und einen Titanoxidgehalt von 15 bis
40% aufweist, beträgt
der Gesamtgehalt des komplexen Oxids (Ti,Zr)O2,
des monoklinen Zirkoniumoxids und des Anatas-Titanoxids weniger
als 20%.
-
Tabelle
4 Aufbau
der kristallinen Phase nach der Kalzinierung bei 800°C
-
Die
TiO2-ZrO2-Pulver
von Beispiel 2 (ZrO2: 10%), von Beispiel
7 (ZrO2: 70%), von Vergleichsbeispiel 1 (ZrO2: 0%) und von Vergleichsbeispiel 5 (ZrO2: 100%) wurden einem temperaturgesteuerten
Ammoniak (NH3)- und Kohlendioxid (CO2)-Desorptionstest (TPD-Test) unterzogen
und die sauren Stellen und basischen Stellen der Oberfläche wurden
gemessen. Die Ergebnisse des TPD-Tests sind in den 4A, 4B, 5A und 5B gezeigt.
Es wird festgestellt, dass die Pulver der Beispiele 2 und 7, die
ZrO2 enthalten, auf ihrer Oberfläche nur
saure Stellen mit wenigen basischen Stellen aufweisen, und zwar ähnlich wie
das Pulver von Vergleichsbeispiel 1 (100% TiO2).
Andererseits wird festgestellt, dass auf der Oberfläche des
Pulvers von Vergleichsbeispiel 5 (100% ZrO2)
sowohl saure Stellen als auch basische Stellen vorliegen.
-
Testbeispiel
-
Um
die Einflüsse
von Yttriumoxid auf die spezifische Oberfläche eines Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers
zu untersuchen, wurden TiO2-ZrO2-Pulver
mit dem gleichen Gewichtsverhältnis
von TiO2-ZrO2-Pulver
wie im Beispiel 2 (TiO2:ZrO2 =
9:1) plus einer variierenden Menge an Y2O3 auf der Basis der Gesamtmenge des fertiggestellten
Oxids hergestellt und 5 Stunden bei 900°C kalziniert. Die spezifische
Oberfläche
des kalzinierten Pulvers ist in der Tabelle 5 gezeigt und in der 6 graphisch
dargestellt.
-
-
Aus
der Tabelle 5 und der 6 ist ersichtlich, dass die
Zugabe von Y2O3 zu
einer Zunahme der spezifischen Oberfläche führt. Die Zugabe von 0,5% Y2O3 erzeugt einen
signifikanten Effekt und der Effekt erreicht bei einer Zugabe von
2% ein Maximum. Die Zugabe von mehr als 3% führt nicht zu einer weiteren
Verbesserung.
-
Beispiel 10
-
Herstellung eines TiO2-10%ZrO2-2%Y2O3-Pulvers
-
In
1000 g Wasser wurden 383,7 g einer wässrigen Titantetrachloridlösung mit
einer Konzentration von 27,5%, bezogen auf TiO2,
66,7 g einer wässrigen
Zirkoniumoxynitratlösung
mit einer Konzentration von 18%, bezogen auf ZrO2,
und 8,14 g einer wässrigen
Yttriumnitratlösung
mit einer Konzentration von 29,48%, bezogen auf Y2O3, und 160 g 30%iges wässriges Wasserstoffperoxid
und 24 g eines nichtionischen oberflächenaktiven Mittels (Reokon
1020H, von Lion Corp. hergestellt) gelöst, um eine wässrige Ausgangsmateriallösung herzustellen.
-
Die
wässrige
Ausgangsmateriallösung
wurde in einem Homogenisator einheitlich gerührt und verdünntes wässriges
Ammoniak (456 g 25%iges wässriges
Ammoniak verdünnt
mit 1000 g Wasser) wurde der Lösung
unter Rühren
zugesetzt, so dass ein Niederschlag gebildet wurde. Der Niederschlag
wurde bei 150°C getrocknet
und dann mit einer Geschwindigkeit von 50°C/Stunde auf 500°C erhitzt,
wobei der Niederschlag bei dieser Temperatur 5 Stunden kalziniert
wurde, so dass ein Yttriumoxid-enthaltendes Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver
erhalten wurde. Das resultierende Pulver wurde bei 600°C, 700°C, 800°C oder 900°C 5 Stunden weiter
kalziniert und die spezifische Oberfläche wurde gemessen. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in der Tabelle 6 gezeigt und in der 7 graphisch
dargestellt.
-
Vergleichsbeispiel 6 und
Referenzbeispiel
-
Ein
Niederschlag wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel 2 gebildet,
mit der Ausnahme, dass das Rühren
mit einem Homogenisator nicht durchgeführt wurde. Der Niederschlag
wurde bei 150°C
getrocknet, worauf in der gleichen Weise wie im Beispiel 2 bei 600°C, 700°C, 800°C oder 900°C 5 Stunden
kalziniert wurde. Die spezifische Oberfläche der resultierenden Pulver
wurde gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 6
und in der 7 gezeigt.
-
Als
Referenz wurde die spezifische Oberfläche eines käuflichen Titanpulvers mit Anatasphase
in der gleichen Weise gemessen. Das im Beispiel 2 erhaltene, bei
500°C kalzinierte
Titan oxid-Zirkoniumoxid-Pulver wurde entsprechend bei verschiedenen
Temperaturen für
5 Stunden kalziniert und die spezifische Oberfläche wurde gemessen.
-
Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 6 und in der 7 gezeigt.
-
-
Wie
es aus der Tabelle 6 und der 7 ersichtlich
ist, weist das Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver von Beispiel 2, das durch das
Verfahren erhalten wurde, welches den Schritt des Rührens in
einem Homogenisator umfasst, nach einer Wärmebehandlung selbst bei hohen
Temperaturen von 800°C
oder 900°C
eine große
spezifische Oberfläche
auf. Entsprechend dem Pulver von Beispiel 2 weist das Yttriumoxid-enthaltende
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver von Beispiel 10, das ebenfalls durch
das Verfahren erhalten wurde, welches den Schritt des Rührens in
einem Homogenisator umfasst, nach einer Wärmebehandlung bei hoher Temperatur eine
große
spezifische Oberfläche
auf. Im Gegensatz dazu unterlag das Pulver von Vergleichsbeispiel
6, das durch ein Verfahren erhalten wurde, das den Schritt des Rührens in
einem Homogenisator nicht umfasst, einer beträchtlichen Verminderung der
spezifischen Oberfläche
bei der Behandlung bei hoher Temperatur. Das Gleiche gilt für das käufliche
Titanoxidpulver. Es ist auch ersichtlich, dass das bei 900°C kalzinierte
Produkt des Yttriumoxid-enthaltenden Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers
von Beispiel 10 eine größere spezifische
Oberfläche
aufweist als das bei 900°C
kalzinierte Produkt des Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulvers von Beispiel 2, während es
den gleichen Aufbau der kristallinen Phase, der mittels der Röntgenbeugungsmuster
analysiert worden ist, wie das Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver von
Beispiel 2 aufweist.
-
Beispiel 11
-
Herstellung eines 50%Al2O3-35%ZrO2-15%TiO2-Pulvers
-
In
1000 g Wasser wurden 441,2 g einer wässrigen Aluminiumnitratlösung mit
einer Konzentration von 13,6%, bezogen auf Al2O3, 65,4 g einer wässrigen Titantetrachloridlösung mit
einer Konzentration von 27,5%, bezogen auf TiO2,
und 233,3 g einer wässrigen
Zirkoniumoxynitratlösung
mit einer Konzentration von 18%, bezogen auf ZrO2,
gelöst,
und 160 g 30%iges wässriges
Wasserstoffperoxid und 24 g eines nichtionischen oberflächenaktiven
Mit tels (Reokon 1020H, von Lion Corp. hergestellt) wurden der Lösung zugesetzt,
um eine wässrige
Ausgangsmateriallösung
herzustellen.
-
Die
wässrige
Ausgangsmateriallösung
wurde in einem Homogenisator einheitlich gerührt und verdünntes wässriges
Ammoniak (456 g 25%iges wässriges
Ammoniak verdünnt
mit 1000 g Wasser) wurde der Lösung
unter Rühren
zugesetzt, so dass ein Niederschlag gebildet wurde. Der Niederschlag
wurde bei 150°C getrocknet
und dann mit einer Geschwindigkeit von 50°C/Stunde auf 500°C erhitzt,
wobei der Niederschlag bei dieser Temperatur 5 Stunden kalziniert
wurde, so dass ein Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulver
erhalten wurde. Das resultierende Pulver wurde bei 600°C, 700°C oder 800°C 5 Stunden
weiter kalziniert und die spezifische Oberfläche wurde gemessen. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in der Tabelle 7 gezeigt und in der 8 graphisch
dargestellt. Es wurde gefunden, dass es sich bei dem resultierenden
Pulver um ein Gemisch aus einem ZrO2-TiO2-Pulver mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,05 μm und einem Al2O3-Pulver mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von 0,04 μm handelte.
-
Beispiel 12
-
Das
im Beispiel 7 hergestellte Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver, das eine
durchschnittliche Teilchengröße von 5 μm aufwies,
und ein Aluminiumoxid-Pulver, das eine durchschnittliche Teilchengröße von 2 μm aufwies,
wurden so abgewogen, dass das gleiche TiO2:ZrO2:Al2O3-Gewichtsverhältnis wie
im Beispiel 11 erhalten wurde, und in einer Kugelmühle für 10 Stunden
trocken gemischt, so dass ein Mischpulver erhalten wurde. In dem
Mischpulver wies das Titanoxid-Zirkoniumoxid-Pulver eine durchschnittliche
Teilchengröße von 0,7 μm auf und
das Aluminiumoxidpulver wies eine durchschnittliche Teilchengröße von 0,8 μm auf.
-
Das
resultierende Mischpulver wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel
11 bei 500°C,
600°C, 700°C oder 800°C 5 Stunden
wärmebehandelt
und die spezifische Oberfläche
der kalzinierten Pulver wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in der
Tabelle 7 und in der 8 gezeigt.
-
Vergleichsbeispiel 7
-
Ein
käufliches
Titanoxidpulver mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,5 μm, ein käufliches Zirkoniumoxidpulver
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 1,1 μm und ein Aluminiumoxidpulver
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 2 μm wurden in dem gleichen TiO2:ZrO2:Al2O3-Gewichtsverhältnis wie
im Beispiel 11 gemischt und in einer Ku gelmühle für 10 Stunden trocken gemischt.
Das resultierende Mischpulver wurde in der gleichen Weise wie im
Beispiel 11 bei 500°C,
600°C, 700°C oder 800°C 5 Stunden wärmebehandelt
und die spezifische Oberfläche
der kalzinierten Pulver wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in der
Tabelle 7 und in der 8 gezeigt.
-
-
Das
Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulver von Beispiel 11, bei
dem es sich um ein Mischpulver eines ZrO2-TiO2-Pulvers mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,05 μm und eines
Al2O3-Pulvers mit
einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,04 μm handelt,
behält
selbst nach einer Behandlung bei hoher Temperatur eine große spezifische
Oberfläche
bei. Das Pulver von Beispiel 12, bei dem es sich um ein Gemisch
eines ZrO2-TiO2-Pulvers mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von 5 μm und eines
Al2O3-Pulvers mit
einer durchschnittlichen Teilchengröße von 2 μm handelt, behält ebenfalls
selbst nach einer Behandlung bei hoher Temperatur eine große spezifische
Oberfläche
bei, jedoch ist es etwas schlechter als das Pulver von Beispiel
12.
-
Im
Gegensatz dazu ist das Titanoxid-Zirkoniumoxid-Aluminiumoxid-Pulver
von Vergleichsbeispiel 7, das aus einem käuflichen Titanoxidpulver und
einem käuflichen
Zirkoniumoxidpulver hergestellt worden ist, bezüglich der spezifischen Oberfläche nach
der Behandlung bei hoher Temperatur schlechter als die Pulver der Beispiele
11 und 12, obwohl das Titanoxidpulver eine durchschnittliche Teilchengröße von 0,5 μm aufweist
und das Zirkoniumoxidpulver eine durchschnittliche Teilchengröße von 1,1 μm aufweist.
-
Ein
Katalysator mit der Zusammensetzung [Ba (0,2 mol) + K (0,1 mol)]/[Pt
(2 g) + Rh (0,1 g)]/Träger (120
g) wurde unter Verwendung von jedem der bei 500°C kalzinierten Pulver der Beispiele
11 und 12 und des Vergleichsbeispiels 7 als Träger hergestellt. D.h., 2 g
Pt und 0,1 g Rh wurden auf 120 g des Trägers adsorbiert und 0,2 mol
Bariumacetat und 0,1 mol Kaliumacetat wurden ferner darauf geträgert.
-
Jeder
so hergestellte Katalysator wurde einem 800°C-Wärmebeständigkeitstest (Hochtemperatur-Dauerbeständigkeitstest)
und anschließend
einem 600°C-Schwefelvergiftungsdauerbeständigkeitstest
gemäß den folgenden
Testverfahren unterzogen. Nach dem Testen wurde das NOx-Speichervermögen des
Katalysators gemäß dem folgenden
Verfahren bewertet. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle
11 gezeigt und in der 9 graphisch dargestellt.
-
1) 800°C-Wärmebeständigkeitstestverfahren (Hochtemperatur-Dauerbeständigkeitstestverfahren)
-
Verfahren:
-
1
g des Katalysators wurde 5 Stunden einer Atmosphäre bei 800°C ausgesetzt, die von einem
fetten Modellgas (2 min) zu einem mageren Modellgas (2 min) abwechselte,
die jeweils die in der nachstehenden Tabelle 8 gezeigte Zusammensetzung
(Vol.-%) aufwiesen. Das Gas wurde mit einer Geschwindigkeit von
1 Liter/min eingespeist. Tabelle
8
- Anmerkung: * A/F: Luft/Kraftstoff-Verhältnis
-
2) Schwefelvergiftungsdauerbeständigkeit
(600°C)-Testverfahren:
-
Ein
Quarzrohr mit einem Innendurchmesser von etwa 10 mm wurde mit 1
g des Katalysators, der dem vorstehend beschriebenen Hochtemperatur-Dauerbeständigkeitstest
unterzogen wurde, befüllt
und in eine Dauerbeständigkeitstestvorrichtung
eingesetzt. Ein fettes Modellgas und ein mageres Modellgas mit den
in der Tabelle 9 gezeigten Zusammensetzungen (Vol.-%) wurden abwechselnd
mit einer Geschwindigkeit von 0,5 Liter/min für jeweils 30 s eingespeist.
Währenddessen
wurde die Gaseinlasstemperatur während
eines Zeitraums von 30 min von Raumtemperatur bis 600°C erhöht, wobei
diese Temperatur 4 Stunden gehalten wurde. Die Menge an Schwefel,
die dem Katalysator zugeführt
wurde, betrug 1,5 mol pro Mol der Gesamtmenge an Barium und Kalium,
die auf 1 g des Katalysators geträgert waren.
-
-
3) Bewertung des NOx-Speichervermögens
-
Ein
röhrenförmiger katalytischer
Festbettreaktor wurde jeweils mit 0,5 g des Katalysators, der dem 800°C-Wärmebeständigkeitstest
(Hochtemperatur-Dauerbeständigkeitstest)
und dem 600°C-Schwefelvergiftungsdauerbeständigkeitstest
in dieser Reihenfolge unterzogen worden ist, beschickt. Der Katalysator
wurde durch Einspeisen eines mageren Gases mit der in der Tabelle
10 gezeigten Zusammensetzung (Vol.-%) mit einer Geschwindigkeit
von 3 Liter/min in einer mageren Atmosphäre gehalten, um NOx in
der Form von Nitrat zu speichern, und durch Einspeisen eines fetten
Gases mit der in der Tabelle 10 gezeigten Zusammensetzung (Vol.-%)
für 3 Sekunden
in einer fetten Atmosphäre
gehalten, um NOx zu N2,
usw., zu reduzieren. Die Gaseinlasstemperatur (Reaktionstemperatur)
wurde von 200 bis 600°C
variiert, wie es in der Tabelle 11 gezeigt ist. Die Menge des reduzierten
NOx (μmol/0,5
g Katalysator) wurde als das NOx-Speichervermögen des
Katalysators verwendet.
-
-
-
Die
Ergebnisse der Tabelle 11 und der 9 zeigen,
dass die Katalysatoren, welche die Pulver der Beispiele 11 und 12
als Träger
umfassen, bei jeder Reaktionstemperatur mit Ausnahme von 200°C ein viel
höheres
NOx-Speichervermögen aufweisen als der Katalysator,
der das Pulver von Vergleichsbeispiel 7 als Träger umfasst.
-
Während die
Erfindung detailliert und unter Bezugnahme auf spezielle Beispiele
dafür beschrieben worden
ist, ist dem Fachmann klar, dass dabei verschiedene Veränderungen
und Modifizierungen vorgenommen werden können.