-
Diese
Erfindung betrifft Dosierungsformen und Zusammensetzungen zur Bereitstellung
einer wirksamen Therapie für
Patienten, die eine Behandlung mit Reboxetin benötigen. Insbesondere ist die
Erfindung auf Dosierungsformen und Zusammensetzungen zur dauerhaften
Abgabe von Reboxetin gerichtet, so daß eine einmal tägliche Verabreichung
eine wirksame Therapie bietet.
-
Substituierte
Morpholinderivate, die eine Aktivität auf das zentrale Nervensystem
und insbesondere Antidepressivumsaktivtät aufweisen, sind in dem US-Patent
Nr. 4 229 449 beschrieben.
-
Die
erste Verbindung dieser Klasse, die als Antidepressionsmittel entwickelt
wurde, ist Reboxetin mit dem chemischen Namen 2-[α(2-ethoxyphenoxy)benzyl]morpholin.
Reboxetin unterscheidet sich von anderen Antidepressionsmitteln
dadurch, daß es
ein selektiver Inhibitor der Noradrenalinaufnahme ist. Es gibt Anzeichen
dafür,
daß Reboxetin
mindestens ebenso wirksam wie die gut etablierten tricyclischen
Antidepressiva ist und daß es
als ebenso wirksam wie die neueren selektiven Inhibitoren Wiederaufnahme
von Serotonin ist. Außerdem
ist Reboxetin gut verträglich
und es scheint, daß es
ein geringeres Potential für
Nebenwirkungen als einige andere Antidepressiva hat.
-
Das
US-Patent Nr. 5 804 209 beschreibt pharmazeutische Zusammensetzungen,
die bioadhäsive Stärken und
Arzneimittel, einschließlich
inter alia Reboxetin enthalten, hauptsächlich zur Freisetzung von
Arzneimitteln über
den nasalen Weg, obwohl andere Verabreichungswege genannt sind.
Die bioadhäsive
Natur der Stärken
wird beschrieben als zunehmende Zeit, bei der das Arzneimittel an
der Adsorptionsstelle verbleibt, verglichen mit Arzneimitteln, die
aus nicht-bioadhäsiven
Zusammensetzungen freigesetzt werden. Die US-Patente Nr. 0 628 070,
6 046 193 beziehungsweise 6 066 643 beschreiben ein Verfahren, bei
dem Reboxetin verwendet wird, um eine gegensätzlich aufsässige Störung zu behandeln, ein Verfahren
das Reboxetin verwendet, um Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom zu behandeln
und pharmazeutische Zusammensetzungen und Verfahren bei denen Reboxetin
zusammen mit Moxonidin verwendet wird.
-
Die
GB 2167407 A offenbart
pharmazeutische Zusammensetzungen, die das RR- oder SS-Enantiomer
von Reboxetin enthalten, die Zusammensetzungen werden in Form von
Tabletten, Pillen oder Kapseln, oder Sirups, Tropfen, Injektionslösungen oder
Suppositorien hergestellt.
-
European
Neuropsychopharmacology, 7, Suppl. 1, 1997, S. 37-47 offenbart eine
Studie über
die Wirksamkeit und Tolerierbarkeit von Reboxetin verglichen mit
Imipramin, bei der Patienten Tabletten oder Kapseln mit Reboxetin
gegeben wurden.
-
Reboxetinmethansulfonat,
eine pharmazeutisch akzeptable Salzform des Arzneimittels wird außerhalb
der Vereinigten Staaten als ein Produkt in Form zur sofortigen Freisetzung
als orale Dosierungsform von Pharmacia und Upjohn Co. vertrieben
und wird zur Zeit für
die Vermarktung in den Vereinigten Staaten untersucht. Im allgemeinen
setzen Dosierungsformen zur sofortigen Freisetzung im wesentlichen
das gesamte Arzneimittel innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums,
z.B. innerhalb Minuten nach der Verabreichung frei. Wenn der Bolus
des freigesetzten Arzneimittels absorbiert ist, steigt die Arzneimittelkonzentration
im Plasma typischerweise schnell auf eine maximale oder Spitzenkonzentration
und nimmt nachfolgend so wie das Arznei mittel einem "Clearance" unterliegt ab, d.h.
es wird innerhalb des Gewebes verteilt, gebunden oder lokalisiert,
biotransformiert und/oder ausgeschieden. Die Geschwindigkeit des
Arzneimittelclearance hängt
von vielen Faktoren ab, wird aber im allgemeinen für ein bestimmtes
Arzneimittel charakteristisch sein und kann durch einen Parameter
beschrieben werden, der bekannt ist als Halbwertszeit der Arzneimitteleliminierung,
t1/2, der als die Zeitdauer definiert ist,
in der die Arzneimittelkonzentration im Plasma um die Hälfte abnimmt.
Im allgemeinen wird während
eines Teils des Zeitraums, in denen die Arzneimittelkonzentration
im Plasma ansteigt, die Spitze erreicht und nachfolgend abnimmt,
das Arzneimittel seine therapeutische Wirkung zeigen, d.h. die Arzneimittelkonzentration
im Plasma erreicht oder übersteigt
eine therapeutisch wirksame Konzentration für die zu behandelnde Erkrankung
oder den unbehandelten Zustand. Außerdem werden an einem bestimmten
Zeitpunkt während
dieses Zeitraums die therapeutischen Wirkungen verschwinden, d.h.
wenn die Arzneimittelkonzentration im Plasma auf ein Niveau abnimmt,
daß unterhalb
einer therapeutisch wirksamen Konzentration liegt. Während eines
Bereichs dieses Zeitraums, der in dem Bereich liegt, an der die
Spitzenkonzentration erreicht wird, d.h. wenn die Arzneimittelkonzentration
im Plasma ihren höchsten
Bereich aufweist, können
zusätzlich oft
unerwünschte
Nebenwirkungen des Arzneimittels festgestellt werden.
-
Nach
Verabreichung jeder nachfolgenden Dosis der Dosierungsform zur sofortigen
Freisetzung steigt die Arzneimittelkonzentration im Plasma schnell
auf die Spitzenkonzentration an und nimmt nachfolgend ab. Wenn eine
konstante Arzneimitteldosis und Dosierungsform kontinuierlich bei
konstanten periodischen Dosierungsintervallen verabreicht wird,
kommt ein Muster einer Akkumulation des Arzneimittels vor, bei dem "steady-state" Arzneimittelkonzentrationen
im Plasma eventuell erreicht werden. Die steady-state Bedingung
ist durch ein Muster des Anstiegs und Abfalls der Arzneimittelkonzentrationen
im Plasma charakterisiert, die jeder verabreichten Dosis folgt,
das sich identisch während
jedes Dosierungsintervalls wiederholt. Die sich wiederholenden Spitzen
und Tiefen können
gemittelt werden, um die durchschnittliche steady-state Arzneimittelkonzentration
im Plasma zu bestimmen, die in dem Patienten aufrechterhalten wird.
Die Arzneimitteldosierung, die Freisetzungsrate der Dosierungsform
des Arzneimittels und die Länge
des Dosierungsintervalls beeinflußt die Magnitude der steady-state
Konzentrationsspitzen- und tiefen im Plas ma, die bei jedem Dosierungsintervall erreicht
werden. Für
Arzneimittel, die in Dosierungsformen zur sofortigen Freisetzung
verabreicht werden, können
im allgemeinen relativ hohe Konzentrationen im Plasma nach der Verabreichung
nicht vermieden werden. Demgemäß müssen Dosis
und Dosierungsintervall so ausgewählt werden, die eine vertretbare
Balance zwischen dem Erreichen der steady-state Arzneimittelkonzentrationen
im Plasma zu erhalten, die eine wirksame Therapie sicherstellen
und die so gut wie möglich
problematische Spitzen und/oder Tiefen der Konzentrationen im Plasma
während
jedes Dosierungsintervalls zu verhindern.
-
Die
Wirksamkeiten der Therapie mit Antidepressiva hängt im allgemeinen vom langfristigen,
kontinuierlichen Gebrauch des Arzneimittels ab, das in geeigneten
Intervallen verabreicht wird, um einen therapeutisch wirksamen Mittelwert
der steadystate Arzneimittelkonzentration im Plasma während jedes
Dosierungsintervalls aufrechtzuerhalten. Antidepressive Mittel können im
allgemeinen mit störenden
dosisabhängigen
Nebenwirkungen verbunden sein, wenn die Arzneimittelspitzenkonzentrationen
im Plasma relativ hoch sind, wohingegen Zeiträume des Wirkungsverlustes mit
geringen Arzneimittelkonzentrationen im Plasma an Tiefpunkten verbunden
sein können.
Demgemäß müssen handhabbare
Dosierungsintervalle, die für
verfügbare
Dosierungsstärken
für bestimmte
Dosierungsformen geeignet sind, ausgewählt werden, um eine befriedigende
Balance zwischen dem Erreichen der mittleren steady-state Arzneimittelkonzentrationen
im Plasma zu erhalten, die eine wirksame Therapie sicherzustellen
und um so gut wie möglich,
problematische Spitzen- und/oder Tiefwerte der Konzentrationen im
Plasma während
jedes Dosierungsintervalls, zu vermeiden.
-
Die
zur Zeit bekannten Reboxetindosierungsformen zur sofortigen Freisetzung
müssen
wenigstens zweimal täglich,
d.h. alle 12 Stunden, verabreicht werden, um durchschnittliche steady-state
Reboxetinkonzentrationen im Plasma, die für die therapeutische Wirksamkeit
ausreichend sind, zu schaffen. Das Arzneimittel wird relativ schnell
aus der Dosierungsform zur sofortigen Freisetzung abgegeben, was
zu relativ hohen Arzneimittelkonzentrationen im Plasma nach jeder
Dosis führt.
Das Schema einer täglichen
Verabreichung führt
dazu, daß die
Spitzenarzneimittelkonzentrationen im Plasma jeden Tag zweimal vorkommen.
Demgemäß können dosisabhängige Nebenwirkungen,
wie orthostatische Hypertonie, die während des Zeitraums vorkommen
können,
der im Bereich der Zeit dieser Spitzenarzneimittelkonzentrationen
im Plasma liegt, zweimal während
jedes 24-stündigen
Zeitraums bei Patienten, die mit konventioneller Reboxetintherapie
behandelt werden, d.h. mit zweimal täglicher Dosis von Reboxetin
zur sofortigen Freisetzung, vorkommen.
-
Im
Hinblick auf die obigen Ausführungen
könnte
es ein Vorteil im Stand der Technik sein, Verfahren und Vorrichtungen
zu schaffen, um Patienten mit wirksamen steady-state Reboxetinkonzentrationen
im Plasma versorgen, wobei relativ geringere Spitzenreboxetinkonzentrationen
im Plasma während
des Dosierungsintervalls vorhanden sind. Auf diese Weise wird das
Potential für
Probleme, die mit Spitzenwerten verbunden sind, minimiert. Zusätzlich sollte
es ein Vorteil sein, Verfahren und Vorrichtungen mit wirksamen steady-state Reboxetinkonzentrationen
im Plasma für
Patienten bereitzustellen, wobei weniger Spitzenwerte der Konzentrationen
im Plasma pro Tag geschaffen werden, d.h. durch Bereitstellung eines
ausgedehnten Dosierungsintervalls von vorzugsweise 24 Stunden. Auf
diese Weise kommt nur eine Spitzenarzneimittelkonzentration im Plasma
jeden Tag vor, wobei auch das Potential für alle Probleme, die mit Spitzenwerten
verbunden sind, minimiert werden. Außerdem führt ein einmal tägliches
Dosierungsschema zu einem einfacheren und angenehmeren Arzneimitteltherapieschema,
die die Patientencompliance verbessern könnte, die ein besonders wichtiger
Gesichtspunkt bei Langzeittherapien, wie einer Antidepressionstherapie,
ist.
-
Dosierungsformen
für die
dauerhafte Freisetzung von vielen verschiedenen pharmazeutischen
Mitteln sind aus dem Stand der Technik bekannt, jedoch sind solche
Dosierungsformen für
Reboxetin nicht bekannt. Obwohl vielleicht eine Vielzahl von Dosierungsformen
mit dauerhafter Freisetzung für
die Abgabe von bestimmten Arzneimitteln bekannt sind, muß nicht
jedes Arzneimittel geeignet sein, aus solchen Dosierungsformen aufgrund
verschiedener Faktoren abgegeben zu werden, einschließlich Arzneimittellöslichkeit,
-absorption, -metabolismus und anderen physikalischen, chemischen
und physiologischen Parametern, die für das Arzneimittel und die
Art der Abgabe einzigartig sein können. Demgemäß besteht
ein Bedarf an effektiven Dosierungsverfahren, Dosierungsformen und
-vorrichtungen für
die einmal tägliche
Dosierung von Reboxetin.
-
In
einem Aspekt umfaßt
die Erfindung eine Dosierungsform zur dauerhaften Freisetzung, die
eine osmotische Zusammensetzung umfaßt, umfassend eine rebo xetinhaltige
Verbindung und eine quellbare Polymerkomponente oder eine reboxetinhaltige
Verbindung in einer Mischung mit einem osmotischen Mittel innerhalb
eines Innenraums, dieser Innenraum ist durch eine semipermeable
Membran definiert, durch die Reboxetin durch eine Abgabeöffnung,
die in der semipermeablen Membran gebildet wird oder herstellbar
ist, abgegeben werden kann.
-
Es
werden hier Dosierungsformen zur dauerhaften Freisetzung beschrieben,
die an die Freisetzung von Reboxetin oder dessen pharmazeutisch
akzeptablen Salz angepaßt
sind, mit einer Freisetzungsrate, die zu niedrigeren Spitzenwerten
in der Reboxetinkonzentration im Plasma nach der Verabreichung der
Dosis führt,
als bei denen, die nach Verabreichung von Reboxetindosierungsformen
zur sofortigen Freisetzung erhalten werden.
-
Ebenso
ist eine Dosierungsform zur dauerhaften Freisetzung beschrieben,
die an die Freisetzung von Reboxetin oder dessen pharmazeutisch
akzeptablen Salz angepaßt
sind, mit einer Freisetzungsrate, so daß die Verabreichung von nur
einer Dosis pro Tag eine wirksame Therapie mit Reboxetin sicherstellt.
Auf diese Weise wird die Anzahl der Spitzenwerte der Reboxetinkonzentrationen
im Plasma, die während
jeder 24-stündigen
Periode vorkommen, halbiert, verglichen mit der Anzahl, die vorkommt,
wenn eine zweimal-tägliche
Dosierungsform mit sofortiger Freisetzung verabreicht wird.
-
In
einem anderen Aspekt umfaßt
die Erfindung eine osmotische Zusammensetzung für die Dosierungsform zur dauerhaften
Freisetzung der vorliegenden Erfindung.
-
Es
werden auch Zusammensetzungen zur dauerhaften Freisetzung von Reboxetin
und ein Carrier beschrieben. Der Carrier kann ein Kohlenhydrat,
einschließlich
Maltodextrin oder Zucker, sein. Die Zusammensetzung kann mit einer
Kraft von etwa 3500 Newton oder mehr, typischerweise 3500 bis 5000
Newton komprimiert werden.
-
Die
oben beschriebenen Merkmale und Vorteile ebenso wie alles weitere
werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung der Erfindung
und den beigefügten
Ansprüchen
ersichtlich.
-
Weitere
Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus den
folgenden Zeichnungen (nicht maßstabsgetreu
gezeichnet) deutlich, in denen
-
1 eine
perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer osmotischen
Dosierungsform zur dauerhaften Freisetzung in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung ist;
-
2 ein
Ausschnitt aus einer anderen Ausführungsform der Dosierungsform
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, die eine zweischichtige Dosierungsform
zeigt, ist;
-
3 eine
Querschnittsansicht einer noch weiteren Ausführungsform der Dosierungsform
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, die eine dreischichtige Dosierungsform
zeigt, ist;
-
4 eine
graphische Darstellung der stündlichen
Freisetzungsraten aus einer Dosierungsform, die wie in Beispiel
2 beschrieben, hergestellt wurde, ist;
-
5 eine
graphische Darstellung der stündlichen
Freisetzungsraten aus einer Dosierungsform, die wie in Beispiel
3 beschrieben, hergestellt wurde, ist;
-
6 ein
Profil der Reboxetinkonzentration im Plasma nach einer einzelnen
4 mg Dosis aus drei verschiedenen Dosierungsformen, ist;
-
7 ein
simuliertes Profil der Reboxetinkonzentration im Plasma nach einer
kontinuierlichen in Intervallen verabreichten Dosis mit drei verschiedenen
Dosierungsformen ist.
-
Die
vorliegende Erfindung wird besser unter Bezugnahme auf die folgenden
Definitionen, die Zeichnungen und beispielhafte Offenbarung, die
hier geliefert wird, verstanden. Zum Zwecke dieser Offenbarung sollen
die folgenden Definitionen angewendet werden:
Die vorliegende
Erfindung betrifft ein Dosierungsform zur Bereitstellung einer kontrollierten
und dauerhaften Abgabe des Antidepressivums Reboxetin. Das Reboxetinmolekül hat zwei
asymmetrische Kohlenstoffatome. Deshalb können zwei verschiedene Diastereomere
existieren, die zu vier verschiedenen Enantiomeren führen. Das
Arzneimittel Reboxetin kann als das Racemat (d.h. eine optisch nicht
aktive Form des Arzneimittels), als eine einzelnes Diastereomer
oder Enantiomer oder als deren Mischungen verwendet werden. Die
freie Basenform von Reboxetin ist in Übereinstimmung mit der allgemeinen
pharmazeutischen Praxis typischerweise als ein pharmazeutisch akzeptables
Salz zur Einlagerung in einer oralen Dosierungsform formuliert.
Demgemäß betrifft
der Ausdruck "Reboxetin", es sei denn, es
wird anders angezeigt, entweder die freie Basenform oder eine pharmazeutisch
akzeptable Salzform des Arzneimittels und schließt die nicht optisch aktiven
und optisch aktiven Formen des Arzneimittels entweder einzeln oder
als Mischungen ein.
-
Mit "pharmazeutisch akzeptables
Säureadditionssalz" oder "pharmazeutisch akzeptables
Salz", die hier
synonym verwendet werden, sind solche Salze gemeint, in denen das
Anion nicht signifikant zur Toxizität oder pharmakologischen Aktivität des Salzes
beiträgt,
und die die pharmakologischen Äquivalente
der Reboxetinbase sind. Diese sind in dem US-Patent Nr. 4 229 449
beschrieben.
-
Beispiele
von pharmazeutisch akzeptablen Säuren,
die zum Zweck der Salzbildung nützlich
sind, schließen,
nicht abschließend,
Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Iodwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Zitronensäure,
Methansulfonsäure,
Fumarsäure,
Apfelsäure,
Maleinsäure
und Mandelsäure
und andere ein.
-
Mit "Dosierungsform" wird eine pharmazeutische
Zusammensetzung oder Vorrichtung bezeichnet, die ein aktives pharmazeutisches
Mittel umfaßt,
zum Beispiel Reboxetin oder ein pharmazeutisch akzeptables Säureadditionssalz
davon, die Zusammensetzung oder Vorrichtung enthält wahlweise andere inaktive
Bestandteile, d.h. pharmazeutisch akzeptable Hilfsstoffe, wie oberflächenaktive
Mittel, Disintegrantien, Bindemittel, Verdünnungsmittel, Gleitmittel,
Stabilisatoren, Antioxidantien, osmotische Mittel, Farbstoffe, Weichmacher, Überzugsmittel
und dergleichen, die bei der Herstellung und Förderung von pharmazeutischen
Mitteln verwendet werden.
-
Die "Freisetzungsrate" eines Arzneimittel
bezieht sich auf die Menge an Arzneimittel, die aus einer Dosierungsform
pro Zeiteinheit freigesetzt wird, z.B. Milligramm Arzneimittel,
die pro Stunde freigesetzt werden (mg/Std.). Arzneimittelfreisetzungsraten
für Arzneimitteldosierungsformen
werden typischerweise gemessen als eine in vitro-Rate des Lösungvorgangs
gemessen, d.h. als Menge an Arzneimittel, die aus der Dosierungsform
pro Zeiteinheit unter geeigneten Bedingungen und in einer geeigneten
Flüssigkeit
freigesetzt wird. Die Lösungstests,
die in den hier beschriebenen Beispielen verwendet werden, werden
mit Dosierungsformen durchgeführt,
die in metallischen Spiralprobehaltern plaziert sind, die mit einem
USP Type VII Bad-Indexer
verbunden sind und in etwa 50 ml angesäuerten Wassers (pH = 3), das
in einem Wasserbad mit konstanter Temperatur bei 37°C äquilibriert
ist, eingetaucht sind. Aliquots der Lösungen der Freisetzungsrate
werden in ein Chromatographie system injiziert, um die Mengen des
freigesetzten Arzneimittel während
des Testzeitraums zu bestimmen.
-
Zur
Klarheit und Einfachheit wird hier die Konvention zur Bestimmung
des Zeitpunkt der Verabreichung des Arzneimittels als Stunde Null
(t = 0) und die Zeitpunkte der folgenden Verabreichungen in passenden
Zeiteinheiten, z.B. t = 30 Minuten oder t = 2 Stunden etc. verwendet.
-
Wie
hier verwendet, es sei denn es wird anders angegeben, bezieht sich
eine Arzneimittelfreisetzungsrate, die bei bestimmten Zeiten "nach der Verabreichung" erhalten wurde,
auf die in vitro Arzneimittelfreisetzungsrate, die zu bestimmten
Zeiten nach Durchführung
eines passenden Lösungstest
erhalten wurde. Die Zeit bei der eine bestimmte Prozentzahl des
Arzneimittels innerhalb einer Dosierungsform freigesetzt wurde, wird
als "Tx"-Wert bezeichnet,
wobei "x" die Prozente an
Arzneimittel sind, die freigesetzt wurden. Zum Beispiel ist eine
herkömmlich
verwendete Referenzmessung zur Bestimmung der Arzneimittelfreisetzung
aus der Dosierungsform die Zeit bei der 90% Arzneimittel, die in
der Dosierungsform vorliegen, abgegeben wurden. Diese Messung wird
als "T90" für die Dosierungsform
bezeichnet.
-
Eine "Dosierungsform zur
sofortigen Freisetzung" bezeichnet
eine Dosierungsform, die Arzneimittel im wesentlichen vollständig innerhalb
eines kurzen Zeitraums nach der Verabreichung freisetzt, d.h. im
allgemeinen innerhalb weniger Minuten bis etwa 1 Stunde.
-
Mit
einer "Dosierungsform
zur dauerhaften Freisetzung" wird
eine Dosierungsform bezeichnet, die das Arzneimittel im wesentlichen
kontinuierlich über
viele Stunden freisetzt. Dosierungsformen zur dauerhaften Freisetzung
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung weisen T90-Werte
von wenigstens etwa 8 Stunden oder mehr und vorzugsweise etwa 15
Stunden oder mehr auf. Die Dosierungsformen setzen Arzneimittel über dauerhafte
Zeiträume
kontinuierlich über
wenigstens etwa 10 Stunden, vorzugsweise etwa 12 Stunden oder mehr
und noch bevorzugter 16 bis 20 Stunden oder mehr frei.
-
Dosierungsformen
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung zeigen einheitliche Freisetzungsraten
von Reboxetin über
einen verlängerten
Zeitraum innerhalb des dauerhaften Freisetzungszeitraums auf. Mit "einheitlicher Freisetzungsrate" wird eine durchschnittliche
stündliche
Freisetzungsrate bezeichnet, die nicht mehr als etwa 30% und vorzugsweise
nicht mehr als 25% entweder von der vorherigen oder der nachfolgenden
durchschnittlichen stündlichen
Freisetzungsrate variiert. Mit "verlängertem
Zeitraum" wird ein
kontinuierlicher Zeitraum von wenigstens etwa 4 Stunden, vorzugsweise
6 bis 8 Stunden oder mehr, noch bevorzugter 10 Stunden oder mehr
bezeichnet. Zum Beispiel beginnt die beispielhafte osmotische Dosierungsform,
die hier beschrieben ist, im allgemeinen Reboxetin in einer einheitlichen
Freisetzungsrate innerhalb von etwa 2 Stunden bis etwa 6 Stunden
nach der Verabreichung freizusetzen und die einheitliche Freisetzungsrate wird über einen
verlängerten
Zeitraum, wie oben definiert, kontinuierlich fortgesetzt, bis wenigstens
etwa 70% und vorzugsweise wenigstens etwa 85% des Arzneimittels
aus der Dosierungsform abgegeben wurde. Die Freisetzung von Reboxetin
wird danach kontinuierlich über
mehrere Stunden fortgesetzt, obwohl sich die Freisetzungsrate im
allgemeinen etwas gegenüber
der einheitlichen Freisetzungsrate verlangsamt.
-
Ein
allgemein verwendeter Indikator der Verfügbarkeit des Arzneimittels
ist die Arzneimittelkonzentration, die innerhalb des Bluts oder
Plasmas oder anderen geeigneten Körperflüssigkeiten oder Gewebe eines Patienten
nach Verabreichung des Arzneimittels erhalten wird, im allgemeinen
als Masse pro Volumeneinheit, typischerweise Nanogramm pro Milliliter.
Der Einfachheit halber wird diese Konzentration ("Cp") als "Arzneimittelkonzentration
im Plasma" oder "Plasmakonzentration" im weiteren bezeichnet,
mit der gemeint ist, daß die gemessene
Arzneimittelkonzentration in jeder geeigneten Körperflüssigkeit oder Gewebe miteingeschlossen ist.
Die Arzneimittelkonzentration im Plasma wird zu jedem Zeitpunkt
als Ctime, wie C9h oder
C24h etc. bezeichnet.
-
Ein
Muster der Arzneimittelanreicherung nach kontinuierlicher Verabreichung
einer konstanten Dosis und Dosierungsform mit konstanten Dosierungsintervallen
erreicht eventuell einen steady-state Zustand, wobei die Spitzenwerte
der Plasmakonzentration und Tiefstwerte der Plasmakonzentration
im wesentlichen innerhalb jedes Dosierungsintervall identisch sind.
Wie hier verwendet, wird die steady-state maximale (Spitzen)Arzneimittelkonzentration
im Plasma als Cmax bezeichnet und die minimale
(Tiefst)Arzneimittelkonzentration im Plasma als Cmin bezeichnet.
Die Zeit nach der Arzneimittelverabreichung, bei der steady-state
Spitzenwertkonzentrationen im Plasma und Tiefstwertkonzentrationen
im Plasma vorkommen, werden als Tmax beziehungsweise
Tmin bezeichnet.
-
Der
Fachmann wird erkennen, daß die
Arzneimittelkonzentrationen im Plasma, die bei Einzelpersonen erhalten
werden, infolge der Verschiedenheit innerhalb von Patienten bei
vielen Parametern, die die Arzneimittelabsorption, -verteilung,
-metabolismus und -ausscheidung beeinflussen, variieren. Aus diesem
Grund, es sein denn, es ist anders angegeben, werden die durchschnittlichen
Werte von Gruppen von Probanden verwendet, die hier zum Zwecke des
Vergleichs der Arzneimittelkonzentrationen im Plasma und zur Analyse
der Beziehungen zwischen in vitro Lösungsraten der Dosierungsformen
und in vivo Arzneimittelkonzentrationen im Plasma verwendet werden.
-
Eine
Beziehung zwischen einer verabreichten Dosis an Reboxetin und der
Magnitude des Spitzenwerts der Reboxetinkonzentration im Plasma,
die nach der Verabreichung der Dosis erhalten wurde, wird hier verwendet,
um die signifikanten Unterschiede zwischen den Dosierungsformen
und -verfahren der vorliegenden Erfindung und den bekannten Dosierungsformen
zu veranschaulichen.
-
Wie
weiter unten detailliert beschrieben wird, wird zum Beispiel ein
numerischer Wert ohne Einheiten durch Berechnung des Verhältnisses
des numerischen Werts des durchschnittlichen Cmax (ng/ml)
gegenüber dem
numerischen Wert des Dosis (mg), d.h. Cmax/Dosis
abgeleitet. Die Differenz in den Werten der abgeleiteten Verhältnisse
charakterisiert die Reduktion der Magnitude des Spitzenwerts der
Reboxetinkonzentrationen im Plasma nach der Verabreichung der Reboxetindosierungsformen
zur dauerhaften Freisetzung der vorliegenden Erfindung verglichen
mit dem Spitzenwert der Reboxetinkonzentrationen im Plasma nach
der Verabreichung von bekannten Dosierungsformen zur sofortigen
Freisetzung. Die Verabreichung von Dosierungsformen in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung liefert vorzugsweise einen steady-state
Zustand von Cmax/Dosis-Verhältnissen
von weniger als etwa 30 und bevorzugter von weniger als etwa 25.
-
Es
wurde überraschenderweise
gefunden, daß Dosierungsformen
zur dauerhaften Freisetzung von Reboxetin, die T90-Werte
von 8 Stunden oder mehr, vorzugsweise 15 Stunden oder mehr aufweisen
und die Reboxetin in einer einheitlichen Freisetzungsrate über einen
längeren
Zeitraum freisetzen, hergestellt werden können.
-
Die
Verabreichung solcher Dosierungsformen einmal täglich schafft therapeutisch
wirksame steady-state Reboxetinkonzentrationen im Plasma. Die beispielhaften
Dosierungsformen zur dauerhaften Freisetzung von Reboxetin, Verfahren
zur Herstellung solcher Dosierungsformen und Verfahren zur Verwendung
solcher Dosierungsformen, die hier beschrieben sind, sind auf osmotische
Dosierungsformen zur oralen Verabreichung ausgerichtet. Zusätzlich zu
den hier beschriebenen osmotischen Systemen sind jedoch im Stand
der Technik viele Ansätze
bekannt, um dauerhafte Freisetzung von Arzneimitteln aus oralen
Dosierungsformen zu erreichen. Diese verschiedenen Ansätze schließen beispielsweise
Diffusionssysteme, wie Reservoirvorrichtungen und Matrixvorrichtungen
ein, Auflösungssysteme,
wie verkapselte Auflösungssysteme
(einschließlich zum
Beispiel ("tiny
time pills") und
Matrixauflösungssysteme,
Kombinationen von Diffusion/Auflösungssystemen
und Ionenaustauschharzsysteme, wie in Remington's Pharmaceutical Sciences, 1990 ed.,
pp. 1682-1685 beschrieben, ein. Reboxetindosierungsformen, die in Übereinstimmung
mit diesen anderen Ansätzen
arbeiten, werden von dem Umfang der unten genannten Ansprüche in dem
Ausmaß umfaßt, indem
die Charakteristiken der Arzneimittelfreisetzung und/oder die Charakteristiken
der Reboxetinkonzentration im Plasma, wie sie in den Ansprüchen genannt
sind, durch solche Dosierungsformen entweder im wahrsten Sinne des
Wortes oder äquivalent
beschrieben werden.
-
Osmotische
Dosierungsformen verwenden im allgemeinen osmotischen Druck, um
eine Antriebskraft zu erzeugen, um Flüssigkeit in einen gebildeten
Raum wenigstens teilweise durch eine semipermeable Wand aufzunehmen,
die die freie Diffusion einer Flüssigkeit
aber nicht die eines Arzneimittels oder osmotischen Mittels, ermöglicht,
wenn vorhanden. Ein signifikanter Vorteil von osmotischen Systemen
ist, daß sie
pH-Wert unabhängig
und daher kontinuierlich bei der osmotisch vorbestimmten Geschwindigkeit über einen
verlängerten Zeitraum
arbeiten, gerade wenn die Dosierungsform durch den gastrointestinalen
Trakt geleitet wird und auf verschiedene Mikroumgebungen stößt, die
signifikant verschiedene pH-Werte haben. Eine Übersicht solcher Dosierungsformen
wurde in Santus and Baker, "Osmotic
drug delivery: a review of the patent literature", Journal of Controlled Release 35 (1995)
1-21 gefunden.
-
Die
folgenden US-Patente, die alle dem Inhaber der vorliegenden Anmeldung
ALZA Corporation gehören,
sind auf osmotische Dosierungsformen gerichtet, Nr. 3 845 770,
3 916 899, 3 995 631, 4 008 719, 4 111 202, 4 160 020, 4 327 725,
4 519 801, 4 578 075, 4 681 583, 5 019 397 und 5 156 850.
-
1 ist
eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer osmotischen
Dosierungsform zur dauerhaften Freisetzung in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung. Die Dosierungsform 10 umfaßt eine Wand 12, die
einen Innenraum (nicht in 1 gezeigt)
umgibt und einschließt.
Der Innenraum enthält
eine Zusammensetzung, die Reboxetin oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salz davon, umfaßt,
wie unten detaillierter beschrieben wird. Die Wand 12 ist
mit wenigstens einer Öffnung
zur Arzneimittelabgabe 13 zur Verbindung des Innenraums
mit der äußeren Umgebung
der Anwendung ausgestattet. Demgemäß wird nach der oralen Aufnahme
der Dosierungsform 10 die Flüssigkeit durch die Wand 12 aufgenommen
und Reboxetin wird durch die Abgabeöffnung 13 freigesetzt.
-
In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung enthält
der Innenraum eine einzelne Komponentenschicht, die hier als Arzneimittelschicht
bezeichnet wird, die Reboxetin in einer Mischung mit ausgewählten Hilfsstoffen
umfaßt,
die daran angepaßt
sind, einen osmotischen Aktivitätsgradienten
zum Antreiben einer Flüssigkeit
von einer äußeren Umgebung
durch die Wand 12 und zur Bildung einer freisetzbaren Reboxetinformulierung
nach Aufnahme dieser Flüssigkeit
zu schaffen. Wie weiter unten detaillierter beschrieben wird, können die
Hilfsstoffe ein geeignetes Suspensionsmittel, hier auch als Arzneimittelträger bezeichnet,
und ein osmotisch aktives Mittel, d.h. ein "Osmagent", enthalten. Andere Hilfsstoffe, wie
Gleitmittel, Bindemittel etc. können
auch enthalten sein. Während
des Einsatzes bewirkt der osmotische Aktivitätsgradient nach der oralen Aufnahme
der Dosierungsform 10 über
die Wand 12, daß die
Magenflüssigkeit
durch die Wand 12 aufgenommen wird, wobei eine freisetzbare
Reboxetinformulierung, d.h. eine Lösung oder Suspension, innerhalb
des Innenraums gebildet wird. Die freisetzbare Reboxetinformulierung
wird durch die Abgabeöffnung 13 freigesetzt,
solange Flüssigkeit
kontinuierlich in den Innenraum eindringt. Wenn die Freisetzung
der Arzneimittelformulierung geschieht, wird Flüssigkeit weiterhin aufgenommen,
wobei eine kontinuierliche Freisetzung angetrieben wird. Auf diese
Weise wird Reboxetin in einer dauerhaften und kontinuierlichen Weise über einen
verlängerten
Zeitraum freigesetzt.
-
2 ist
eine Schnittansicht einer anderen Ausführungsform einer Dosierungsform
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung. In dieser Ausführungsform enthält der Innenraum 15 einen
zweischichtigen gepreßten
Kern, der einen ersten Bestandteil mit einer Arzneimittelschicht 16 und
einen zweiten Bestandteil mit einer Dehnungsschicht 17 umfaßt. Arzneimittelschicht 16,
wie oben unter Bezugnahme auf 1 beschrieben,
umfaßt
Reboxetin in einer Mischung mit ausgewählten Hilfsstoffen. Wie unten
detaillierter beschrieben wird, umfaßt der zweite Bestandteil mit
der Dehnungsschicht 17 osmotisch aktive Mittel, enthält aber
kein Arzneimittel. Die osmotisch aktiven Mittel in dem zweiten Bestandteil
der Schicht umfassen im allgemeinen ein Osmagent und einen oder
mehrere Osmopolymere(n) mit einem relativ hohen Molekulargewicht,
die quillen, wenn Flüssigkeit
aufgenommen wird, so daß diese
Osmopolymere nicht durch die Abgabeöffnung 13 passieren.
Zusätzliche
Hilfsstoffe, wie Bindemittel, Gleitmittel, Antioxidantien und Colorationsmittel
können
auch in der Dehnungsschicht 17 vorhanden sein. Der zweite
Komponentenschicht wird hier als eine dehnbare oder als eine Dehnungsschicht
bezeichnet, weil, wenn Flüssigkeit
aufgenommen wird, die Osmopolymere quellen und gegen die freisetzbare
Arzneimittelformulierung dem ersten Komponentenarzneimittelschicht
drücken,
um damit die Freisetzung der Arzneimittelformulierung aus der Dosierungsform
zu erleichtern. Während
des Einsatzes bewirkt der osmotische Aktivitätsgradient nach der oralen
Aufnahme der Dosierungsform 10 über die Wand 12, daß die Magenflüssigkeit
durch die Wand 12 aufgenommen wird, wobei aus der ersten
Komponentenarzneimittelschicht 16 eine freisetzbare Reboxetinformulierung
gebildet wird und gleichzeitig die/das Osmopolymere(n) in der zweiten
Komponentendehnungsschicht 17 quellen. Die freisetzbare
Reboxetinformulierung wird durch die Abgabeöffnung 13 freigesetzt,
solange die Flüssigkeit
kontinuierlich in den Innenraum einzudringt und die Dehnungsschicht
weiter quillt. Wenn die Freisetzung der Arzneimittelformulierung
geschieht, wird Flüssigkeit
weiterhin aufgenommen und die Dehnungsschicht quillt weiter, wobei
eine kontinuierliche Freisetzung angetrieben wird. Auf diese Weise
wird Reboxetin in einer dauerhaften und kontinuierlichen Weise über einen
verlängerten
Zeitraum freigesetzt.
-
3 ist
eine Querschnittsansicht einer weiteren anderen Ausführungsform
der Dosierungsform in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung. In dieser Ausführungsform enthält der Innenraum 15 einen dreischichtigen
gepreßten
Kern mit einer ersten Arzneimittelkomponentenschicht 16,
einer zweiten Komponentendehnungsschicht 17 und einem dritten
Komponetenbarriereschicht 18, die die Arzneimittelschicht 16 von
der Dehnungsschicht 17 trennt. Die in 3 dargestellte
Ausführungsform
schließt
auch eine Innenwand 19, eine Außenwand 12 und eine
Abgabeöffnung 13 ein.
Arzneimittelschicht 16, wie oben unter Bezugnahme auf 1 beschrieben,
umfaßt
Reboxetin in einer Mischung mit ausgewählten Hilfsstoffen. Dehnungsschicht 17 umfaßt, wie
oben unter Bezugnahme auf 2 beschrieben,
osmotisch aktive(s) Mittel, enthält
aber kein Arzneimittel. Die Zusammensetzung der dritten Komponentenbarriereschicht 18 ist
gegenüber
der Zusammensetzung der Arzneimittelschicht 16 inert und
im wesentlichen undurchlässig,
so daß verhindert
wird, das das Arzneimittel der Arzneimittelschicht 16 und
die Komponenten der Zusammensetzung der Dehnungsschicht 17 vermischt
werden. Die Innenwand 19 ist für den Durchfluß von Magenflüssigkeit,
die in den Raum 15 eintritt, durchlässig und hat eine Schmierfunktion,
die die Beweglichkeit der Arzneimittelschicht 16, der Dehnungsschicht 17 und
der Barriereschicht 18 hin zu der Abgabeöffnung 13 erleichtert.
Die Innenwand 19 kann aus hydrophilen Materialien und Hilfsstoffen
gebildet sein. Die Außenwand 12 ist
semipermeabel und ermöglicht
der Magenflüssigkeit
in den Raum 15 zu dringen, aber verhindert den Durchlaß von Materialien,
die im Kern in Raum 15 enthalten sind. Die freisetzbare
Reboxetinformulierung wird aus der Abgabeöffnung 13, wie oben
im Hinblick auf die Ausführungsform
der 2 beschrieben ist, freigesetzt.
-
Die
Wand 12 ist so gebildet, daß sie für den Durchfluß einen äußeren Flüssigkeit,
wie Wasser und biologischen Flüssigkeiten,
durchlässig
ist und im wesentlichen für
den Durchfluß von
Reboxetin, dem Osmagent, dem Osmopolymer und dergleichen nicht durchlässig ist.
Als solche ist sie semipermeabel. Die selektiven semipermeablen
Zusammensetzungen, die für
die Bildung der Wandung verwendet werden, sind im wesentlichen nicht
erodierbar und sie sind in biologischen Flüssigkeiten während der
Lebensdauer der Dosierungsform nicht löslich.
-
Ausgewählte Polymere
zur Bildung der Wand 12 umfassen semipermeable Homopolymere,
semipermeable Copolymere und dergleichen. Solche Materialien umfassen
Celluloseester, Celluloseether und Celluloseesterether. Die Cellulosepoly mere
haben eine Substitutionsgrad (DS) ihrer Anhydroglucoseeinheit von größer als
0 bis zu einschließlich
3. Der Substitutionsgrad (DS) stellt die durchschnittliche Anzahl
von Hydroxylgruppen dar, die ursprünglich auf der Anhydroglucoseeinheit
vorhanden waren, die durch eine Substitutionsgruppe ersetzt wurden
oder die in eine andere Gruppe umgewandelt wurden. Die Anhydroglucoseeinheit kann
teilweise oder vollständig
durch Gruppen, wie Acyl-, Alkanoyl-, Alkenoyl-, Aroyl-, Alkyl-,
Alkoxy-, Halogen-, Carboalkyl, Alkycarbamat-, Alkylcarbonat-, Alkylsulfonat-,
Alkylsulfamat-, semipermeable Polymere bildende Gruppen und dergleichen
substituiert werden, wobei der organische Anteil von einem bis zwölf Kohlenstoffatome,
vorzugsweise von einem bis acht Kohlenstoffatome aufweist.
-
Die
semipermeablen Zusammensetzungen schließen typischerweise ein Mitglied
ausgewählt
aus der Gruppe Celluloseacylat, Cellulosediacylat, Cellulosetriacylat,
Celluloseacetat, Cellulosediacetat, Cellulosetiacetat, Mono-, Di-
und Tricellulosealkanylate, Mono-, Di- und Trialkenylate, Mono-,
Di- und Triaroylate und dergleichen ein. Beispielhafte Polymere
schließen
Celluloseacetat mit einem DS von 1,8 bis 2,3 und einem Acetylgehalt
von 32 bis 39,9%; Cellulosediacetat mit einem DS von 1 bis 2 und
einem Acetylgehalt von 21 bis 35%; Cellulosetiacetat mit einem DS
von 2 bis 3 und einem Acetylgehalt von 34 bis 44,8%; und dergleichen
ein. Noch speziellere Cellulosepolymere schließen Cellulosepropionat mit
einem DS von 1,8 und einem Propionylgehalt von 38,5; Celluloseacetatpropionat
mit einem Acetylgehalt von 1,5 bis 7% und einem Acetylgehalt von 39
bis 42%; Celluloseacetatpropionat mit einem Acetylgehalt von 2,5
bis 3%, einem durchschnittlichen Propionylgehalt von 39,2 bis 45%
und einem Hydroxylgehalt von 2,8 bis 5,4%; Celluloseacetatbutyrat
mit einem DS von 1,8, einem Acetylgehalt von 13 bis 15% und einem
Butyrylgehalt von 34 bis 39%; Celluloseacetatbutyrat mit einem Acetylgehalt
von 2 bis 29%, einem Butyrylgehalt von 17 bis 53% und einem Hydroxylgehalt
von 0,5 bis 4,7%; Cellulosetriacylat mit einem DS von 2,6 bis 3,
wie Cellulosetrivalerat, Cellulosetrilamat, Cellulosetripalmitat,
Cellulosetrioctanoat und Cellulosetripropionat; Cellulosediester
mit einem DS von 2,2 bis 2,6, wie Cellulosedisuccinat, Cellulosedipalmitat,
Cellulosedioctanoat, Cellulosedicaprylat und dergleichen; und gemischte Celluloseester,
wie Celluloseacetatvalerat, Celluloseacetatsuccinat, Cellulosepropionatsuccinat,
Celluloseacetatoctanoat, Cellulosevaleratpalmitat, Celluloseacetatheptanoat
und dergleichen ein. Semipermeable Polymere sind aus dem US-Patent
Nr. 4 077 407 bekannt und können
durch die Verfahren synthetisiert werden, die in Encyclopedia of
Polymer Science and Technology, Vol. 3, pp. 325-354, (1964), Interscience
Publisher Inc., New York, NY beschrieben werden.
-
Zusätzliche
semipermeable Polymere zur Bildung der Außenwand 12 schließen Celluloseacetaldehyddimethylacetat;
Celluloseacetatethylcarbamat; Celluloseacetatmethylcarbamat; Cellulosedimethylaminoacetat;
semipermeable Polyamide; semipermeable Polyurethane, semipermeable
sulfonierte Polystyrole; quervernetzte selektiv-semipermeable Polymere,
die durch die induzierte Mitfällung
von einem Anion und einem Kation gebildet werden, wie in den US-Patenten
Nr. 3 173 876; 3 276 586; 3 541 005; 3 541 006 und 3 546 142 offenbart
sind; semipermeable Polystyrolderivate; semipermeables Poly(Natriumstyrolsulfonat);
semipermeables Poly(vinylbenzyltrimethylammoniumchlorid); und semipermeable
Polymere, die eine Fluidpermeabilität von 10–5 bis
10–2 (cc.
mil/cm hr.atm) aufweisen, ausgedrückt pro Atmosphäre einer
hydrostatischen oder osmotischen Druckdifferenz über eine semipermeable Wand,
ein. Die Polymere sind aus dem Stand der Technik aus den US-Patenten Nr. 3 845
770; 3 916 899 und 4 160 020 und aus dem Handbook of Common Polymers,
Scott and Roff (1971) CRC Press, Cleveland, OH, bekannt.
-
Die
Wand 12 kann ein Flußregulationsmittel
enthalten. Das Flußregulationsmittel
ist eine Verbindung, die zugegeben wird, um die Regulierung der
Fluidpermeabilität
oder den Fluß durch
die Wand 12 zu fördern. Das
Flußregulationsmittel
kann ein Mittel zur Erhöhung
des Flusses oder eine Mittel zur Erniedrigung des Flusses sein.
Das Mittel kann vorher ausgewählt
werden, um den Fluß der
Flüssigkeit
zu erhöhen
oder zu vermindern. Mittel die einen bemerkbaren Anstieg der Permeabililtät gegenüber Flüssigkeiten,
wie z.B. Wasser, produzieren, sind oft im wesentlichen hydrophil,
wohingegen diejenigen, die eine bemerkbare Verminderung gegenüber Flüssigkeiten,
wie z.B. Wasser, produzieren, sind im wesentlichen hydrophob. Die
Menge an Regulator in der Wand, wenn er darin inkorporiert ist,
ist im allgemeinen von etwa 0,01 Gewichts-% bis 20 Gewichts-% oder
mehr. Die Flußregulationsmittel
können
mehrwertige Alkohole, Polyalkylenglykole, Polyalkylendiole, Polyester
von Alkylenglykolen und dergleichen einschließen. Typische Flußverstärker schließen Polyethylenglykol
300, 400, 600, 1500, 4000, 6000 und dergleichen; Glykole mit niedrigem
Molekular gewicht, wie Polypropylenglykol, Polybutylenglykol und
Polyamylenglykol: die Polyalkylendiole, wie Poly(1,3-propandiol),
Poly(1,4-butandiol), Poly(1,6-hexandiol) und dergleichen; aliphatische
Diole, wie 1,3-Butylenglykol, 1,4-Pentamethylenglykol, 1,4-Hexamethylenglykol
und dergleichen; Alkylentriole, wie Glycerin, 1,2,3-Butantriol,
1,2,4-Hexantriol, 1,3,6-Hexantriol und dergleichen; Ester, wie Ethylenglykoldipropionat,
Ethylenglykolbutyrat, Butylenglykoldipropionat, Glycerolacetatester
und dergleichen, ein. Zur Zeit bevorzugte Flußverstärker schließen die Gruppe der bifunktionalen
Block-Copolymer-Polyoxyalkylen-Derivate des Propylenglykols, bekannt
als Pluronics (BASF) ein. Ausgewählte
Mittel zur Verminderung des Flusses schließen Phthalate, die mit einer
Alkyl- oder Alkoxy- oder mit sowohl einer Alkyl- als auch einer
Alkoxygruppe substituiert sind, wie Diethylphthalat, Dimethoxyethylphthalat,
Dimethylphthalat und [Di(2-ethylhexyl)phthalat], Arylphthalat, wie
Triphenylphthalat und Butylbenzylphthalat; unlösliche Salze, wie Calciumsulfat,
Bariumsulfat, Calciumphosphat und dergleichen; unlösliche Oxide,
wie Titanoxid; Polymere in Pulverform, als Granulat und ähnlichen
Formen, wie Polystyrol, Polymethylmethacrylat, Polycarbonat, Polysulfon;
Ester, wie Zitronensäureester,
die mit langkettigen Alkylgruppen verestert sind, inerte oder im
wesentlichen wasserundurchlässige
Füllmittel;
Harze, die mit wandbildenden Materialien auf Cellulosebasis kompatibel
sind und dergleichen, ein.
-
Andere
Materialien, die in der semipermeablen Wand vorhanden sein können, sind
Materialien, die der Wand Flexibilitäts- und Elongationseigenschaften
verleihen, um die Wand 12 weniger brüchig werden zu lassen und ihr
Reißfestigkeit
zu verleihen. Geeignete Materialien schließen Phthalatweichmacher, wie
Dibenzylphthalat, Dihexylphthalat, Butyloctylphthalat, gradkettige
Phthalate mit sechs bis elf Kohlenstoffen, Diisononylphthalat, Diisodecylphthalat
und dergleichen ein. Die Weichmacher schließen Nichtphthalate ein, wie
Triacetin, Dioctylacetat, epoxidiertes Tallat, Triisoctyltrimellitat,
Triisononyltrimellitat, Saccharoseacetatisobutyrat, epoxidiertes
Sojabohnenöl
und dergleichen. Die Menge an Weichmacher, wenn sie in der Wand
inkorporiert sind, liegt bei etwa 0,01 Gewichts-% bis 20 Gewichts-%
oder höher.
-
Der
zweite Komponentendehnbare, d.h. der Dehnungsschicht 17 umfaßt eine
Dehnungsverdrängungszusammensetzung,
die in Kontakt mit der geschichteten Anordnung mit dem ersten Bestandteil
mit der Arzneimittelschicht 16, wie in 2 dar gestellt,
ist oder die in Kontakt mit einer geschichteten Anordnung mit der
Barriereschicht 18, wie in 3 dargestellt,
ist. Die Dehnungsschicht umfaßt
ein Polymer, das eine wässerige
oder biologische Flüssigkeit
aufnimmt und quillt, um die Arzneimittelzusammensetzung durch die
Austrittsmittel der Vorrichtung zu treiben. Ein Polymer mit geeigneten
Aufnahmeeigenschaften kann, wie hier, als ein Osmopolymer bezeichnet
werden. Die Osmopolymere sind quellbare, hydrophile Polymere, die
mit Wasser und wässerigen
biologischen Flüssigkeiten
in Wechselwirkung treten und in einem hohen Ausmaß quellen oder
sich ausdehnen, typischerweise zeigen sie eine 2 bis 50fachen Volumenzunahme.
Die Osmopolymere können
nicht-quervernetzt und quervernetzt sein, aber in einer bevorzugten
Ausführungsform
sind sie wenigstens leicht quervernetzt, um ein Polymernetzwerk
zu schaffen, daß zu
groß und
verschränkt
ist, um die Dosierungsform zu verlassen. Daher wird in einer bevorzugten
Ausführungsform
die dehnbare Zusammensetzung während
ihren operativen Lebensdauer innerhalb der Dosierungsform festgehalten.
-
Charakteristische
Verdrängungspolymere
zur Flüssigkeitsaufnahme
umfassen Mitglieder ausgewählt aus
Poly(alkylenoxid) mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 1 Million bis 15 Millionen, die durch Poly(ethylenoxid) und
Poly(alkalicarboxymethylcellulose) mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 500000 bis 3500000 dargestellt werden, wobei
das Alkali Natrium, Kalium oder Lithium ist. Beispiele von zusätzlichen
Polymeren für
die Herstellung der Dehnungsverdrängungszusammensetzung umfassen
Osmopolymere, die Polymere aufweisen, die Hydrogele bilden, wie
Carbopol® Säurecarboxypolymer,
ein Polymer eines Acryl quervernetzt mit einer Polyallylsaccharose,
auch als Carboxypolymethylen bekannt und Carboxyvinylpolymer mit
einem Molekulargewicht von 250000 bis 4000000; Cyanamer® Polyacrylamide;
quervernetzte wasserquellbare Indenmaleinsäureanhydridpolymere; Good-rite® Polyacrylsäure mit
einem Molekulargewicht von 80000 bis 200000; Aqua-Keeps® Acrylatpolymerpolysaccharide,
zusammengesetzt aus kondensierten Glucoseeinheiten, wie Diester-quervernetztes
Polygluran; und dergleichen. Ausgewählte Polymere, die Hydrogele
bilden, sind im Stand der Technik aus dem US-Patent Nr. 3 865 108,
erteilt für
Hartop; dem US-Patent Nr. 4 002 173, erteilt für Manning; dem US-Patent Nr.
4 207 893, erteilt für
Michaels; und im Handbook of Common Polymers, Scott and Roff, Chemical
Rubber Co., Cleveland, OH, bekannt.
-
Geeignete
Osmagenten, auch als osmotisch gelöste Stoffe oder osmotisch aktive
Mittel bekannt, die sowohl in der Arzneimittelschicht als auch der
Dehnungsschicht der Dosierungsform gefunden werden können, sind
solche, die einen osmotischen Aktivitätsgradienten über die
Wand 12 zeigen. Geeignete Osmagenten umfassen ein Mitglied
aus der Gruppe bestehend aus Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Lithiumchlorid,
Magnesiumsulfat, Magnesiumchlorid, Kaliumsulfat, Natriumsulfat,
Lithiumsulfat, Kaliumhydrogenphosphat, Mannitol, Harnstoff, Inositol,
Magnesiumsuccinat, Weinsäure,
Raffinose, Saccharose, Glucose, Lactose, Sorbitol, anorganische
Salze, organische Salze und Kohlenhydrate.
-
Beispielhafte
Lösungsmittel,
die zur Herstellung der Komponenten der Dosierungsform geeignet
sind, umfassen wässerige
oder inerte organische Lösungsmittel,
die nicht nachteilig die Materialien, die in dem System verwendet
werden, beeinträchtigen.
Die Lösungsmittel
schließen
allgemein Mitglieder ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus wässrigen
Lösungsmitteln,
Alkoholen, Ketonen, Estern, Ethern, aliphatischen Kohlenwasserstoffen,
halogenierten Lösungsmitteln,
Cycloaliphaten, Aromaten, heterocyclische Lösungsmittel und deren Mischungen
ein. Typische Lösungsmittel
sind Aceton, Diacetonalkohol, Methanol, Ethanol, Isopropylalkohol,
Butanol, Essigsäuremethylester,
Essigsäureethylester,
Essigsäureisopropylester,
Essigsäure-n-butylester,
Methylisobutylketon, Methylpropylketon, n-Hexan, n-Heptan, Ethylenglykolmonoethylether,
Ethylenglykol-mono-essigsäureethylester,
Methylendichlorid, Ethylendichlorid, Propylendichlorid, Kohlenstofftetrachloridnitroethan,
Nitropropantetrachlorethan, Ethylether, Isopropylether, Cyclohexan,
Cyclooctan, Benzol, Toluol, Benzin, 1,4-Dioxan, Tetrahydrofuran,
Diethylenglykoldimethylether, Wasser, wässerige Lösungsmittel, die anorganische
Salze, wie Natriumchlorid, Calciumchlorid und dergleichen enthalten;
und deren Mischungen, wie Aceton und Wasser, Aceton und Methanol,
Aceton und Ethanol, Methylenchlorid und Methanol und Ethylendichlorid
und Methanol.
-
Die
Barriereschicht 18 umfaßt ein Material, daß hinsichtlich
der Zusammensetzung der Arzneimittelschicht 16 inert ist,
und undurchlässig
ist, um so zu verhindern, daß das
Arzneimittel aus der Arzneimittelschicht 16 in die Dehnungsschicht 17 eindringt.
Geeignete Materialien schließen
wasserunlösliche
Polymere, Fette, Fettsäuren
und Fettsäureester,
die bei Umgebungs- und Körpertemperaturen
fest sind, und Wachse ein. Ausgewählte wasserunlösliche Polymere
schließen
Ethylcellulose, Celluloseacetat, Polyvinylchlorid, Copolymere aus
Polyethylen und Vinylacetat, Poly(methylmethacrylat), Acrylpolymere,
wie Eudragit® L
oder Eudragit® R,
Polycaprolacton, Poly(Milch-co-Glykol)säurepolymere (PGLA), Polyethylen
mit hoher Dichte, Kautschuk, Styrolbutadien, Poylsilikon, Nylon,
Polystyrol, Polytetrafluorethylen und halogenierte Polymere, ein.
Ausgewählte
Wachse schließen
Paraffinwachs und Bienenwachs ein. Ausgewählte Fette, Fettsäuren und
Fettsäureester
schließen
C16-C24-langkettige Fettsäuren, Ester
solcher langkettiger Fettsäuren,
wie Stearinsäure
und Oleinsäure
und Mischungen der vorgenannten Verbindungen ein. Mischungen der
oben beschriebenen Materialien können
verwendet werden, z.B. eine Mischung aus Ethylcellulose und Stearinsäure, die
zur Zeit bevorzugt sind.
-
Die
Innenwand 19 umfaßt
ein Mitglied ausgewählt
aus Hydrogelen, Gelatine, Polyethylenoxide mit niedrigem Molekulargewicht,
z.B. weniger als ein Molekulargewicht von 100000, Hydroxyalkylcellulose,
z.B. Hydroxethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxyisopropylcellulose,
Hydroxybutylcellulose und Hydroxyphenylcellulose, und Hydroxyalkylalkylcellulose,
z.B. Hydroxypropylmethylcellulose, und deren Mischungen. Die Hydroxyalkylcellulosen
umfassen Polymere, die ein durchschnittliches Molekulargewicht von
9500 bis 1250000 haben. Zum Beispiel sind Hydroxypropylcellulosen
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht zwischen 80000 bis
850000 verwendbar. Die Innenwand 19 kann hergestellt werden
aus üblichen
Lösungen oder
Suspensionen der vorhergenannten Materialien in wässerigen
Lösungsmitteln
oder inerten organischen Lösungsmitteln.
Bevorzugte Materialen für
die Innenwand 19 schließen Hydroxypropylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Povidon [Poly(vinylpyrrolidon)],
Polyethylenglykol, und deren Mischungen ein. Bevorzugter sind Mischungen
aus Hydroxypropylcellulose und Povidon, die in organischen Lösungsmitteln,
insbesondere organischen polaren Lösungsmitteln, wie niedrige
Alkohole mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise Ethanol, hergestellt
werden, Mischungen aus Hydroxyethylcellulose und Hydroxypropylmethylcellulose,
die in wässeriger
Lösung
hergestellt werden und Mischungen aus Hydroxyethylcellulose und
Polyethylenglykol, die in wässeriger
Lösung
hergestellt werden. Am meisten bevorzugt ist eine Innenwand 19,
die eine Mischung aus Hydroxypropylcellulose und Povidon umfaßt, die
in Ethanol hergestellt ist. In geeigneter Weise kann die Innenwand 19 als
eine Unterschicht durch gebräuchliche
Beschichtungsverfahren aufgebracht werden. Das Gewicht der Unterschicht,
das auf dem dreischichtigen Kern aufgebracht wird, kann mit der
Dicke der Unterschicht korrelieren. Während der Herstellungsverfahren
kann die Dicke der Unterschicht durch die Kontrolle des Gewichts
der Unterschicht, die bei dem Beschichtungsverfahren aufgenommen
wurde, kontrolliert werden.
-
Die
Arzneimittelschicht 16 umfaßt eine Zusammensetzung, die
aus einer pharmazeutisch wirksamen Menge an Reboxetin oder eines
pharmazeutisch akzeptablen Salzes davon gebildet ist, und einen
Träger.
Der Träger
kann hydrophiles Polymer aufweisen. Das hydrophile Polymer stellt
ein hydrophiles Polymerteilchen in der Arzneimittelzusammensetzung
bereit, das bei der einheitlichen Freisetzungsrate des aktiven Mittels
und einem kontrollierten Abgabemuster mitwirkt. Ausgewählte Beispiele
dieser Polymere sind Poly(alkylenoxid) mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 100000 bis 750000, einschließlich Poly(ethylenoxid),
Poly(methylenoxid), Poly(butylenoxid) und Poly(hexylenoxid); und
einer Poly(carboxymethylcellulose) mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 40000 bis 400000, dargestellt durch Poly(alkalicarboxymethylcellulose),
Poly(Natriumcarboxymethylcelllulose), Poly(Kaliumcarboxymethylcellulose),
und Poly(Lithiumcarboxymethylcellulose). Die Arzneimittelzusammensetzung
kann eine Hydroxypropylalkylcellulose mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 9200 bis 125000 zur Verstärkung der Abgabeeigenschaften
der Dosierungsform umfassen, wie durch Hydroxypropylethylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylbutylcellulose und Hydroxypropylpentylcellulose
dargestellt; und einem Poly(vinylpyrrolidon) mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 7000 bis 75000 zur Verstärkung der Flußeigenschaften
der Dosierungsform. Bevorzugt unter diesen Polymeren sind Poly(ethylenoxid)
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 100000 bis 300000.
Träger,
die in der Magenumgebung erodieren, d.h. bioerodierbare Träger werden
besonders bevorzugt. Andere Träger,
die in die Arzneimittelschicht 17 inkorporiert sein können, schließen Kohlenhydrate
ein, die eine ausreichende osmotische Aktivität zeigen, wenn sie einzeln
oder in Kombination mit anderen Osmagenten verwendet werden. Solche
Kohlenhydrate umfassen Monosaccharide, Disaccharide und Polysaccharide.
Ausgewählte
Beispiele schließen
Maltodextrine (d.h. Glucosepolymere, die durch die Hydro lyse von
Getreidestärke
hergestellt werden) und Zucker umfassend Laktose, Glucose, Raffinose,
Saccharose, Mannitol, Sorbitol und dergleichen, ein. Bevorzugte
Maltodextrine sind diejenigen, die ein Dextroseäquivalent (DE) von 20 oder
weniger, vorzugsweise ein DE sich erstreckend von etwa 4 bis etwa
20 und meistens 9 bis 10, aufweisen. Als nützlich wurde ein Maltodextrin
mit einem DE von 9 bis 12 gefunden.
-
Es
wurde festgestellt, daß die
oben beschriebenen Kohlenhydrate, vorzugsweise Maltodextrin in der Arzneimittelschicht 17 ohne
Zugabe eines anderen Osmagent verwendet werden können und die gewünschte Freisetzung
von Reboxetin aus der Dosierungsform erhalten werden kann, während eine
therapeutische Wirkung über
einen verlängerten
Zeitraum und bis zu 24 Stunden bei einer einmal täglichen
Dosierung geschaffen wird. Ein zusätzlicher Vorteil der Verwendung
dieser Materialien als Träger
ist, daß sie
eine minimale Reaktivität
mit den Reboxetinmolekülen
zeigen, die eine relativ aktive sekundäre Amingruppe enthalten, die
mit Hilfsstoffen und Verunreinigungen reagieren kann, und so Abbauprodukte
bildet. Demgemäß sind Reboxetinzusammensetzungen
und die oben beschriebenen Kohlenhydrate, insbesondere Maltodextrin,
stabil (d.h. sie bilden nur minimale Mengen an Abbauprodukten über die
Zeit) über
einen längeren
Zeitraum, als wenn andere Hilfsstoffe verwendet werden. Eine Langzeitstabilität der Zusammensetzungen
ermöglicht
es, Dosierungsformen herzustellen, die eine lange Haltbarkeit zeigen,
zusätzlich
zu den ökonomischen
Vorteilen von einmal täglichen
Dosierungsformen, die hier beschrieben werden.
-
Die
Reboxetinschicht ist typischerweise eine trockene Zusammensetzung,
die durch Zusammenpressen des Trägers
und des Arzneimittels als eine Schicht, und die dehnbare oder Dehnungsschicht,
wenn vorhanden, als zweite Kontaktschicht gebildet wird. Die Arzneimittelschicht 16 wird
als eine Mischung gebildet, die Reboxetin und den Arzneimittelträger enthält. Die
Arzneimittelschicht kann aus Teilchen durch Vermahlung gebildet
werden, was die Größe des Arzneimittels
und die Größe des beigefügten Polymers,
der für
die Herstellung der Arzneimittelschicht verwendet wird, ergibt,
typischerweise als einen Kern, der die Verbindung gemäß der Art
und Weise der Erfindung enthält.
Die Mittel zur Herstellung der Teilchen schließen Granulierung, Spraytrocknung,
Sieben, Lyophilisierung, Zerstoßen,
Mahlen, Gasstrahlmahlen, Strahlmahlen und Hacken ein, um die beabsichtigte
Mikro-Partikelgröße zu produzie ren.
Das Verfahren kann mittels Größenreduzierungsausstattung,
wie einer Mikropulverisierungsmühle,
einer Flüssig-Energiemahlanlage,
einer Mahlanlage, einer Walzmühle,
einer Hammermühle,
einer Abriebsmühle,
einem Kollergang, einer Kugelmühle,
einer Vibrationskugelmühle,
einer Pulverschlagmühle,
einer Zentrifugalschlagmühle,
einem Grob.Zerkleinerer und einem Fein-Zerkleinerer, durchgeführt werden.
Die Größe der Teilchen
kann durch Sieben bestimmt werden, einschließlich Siebrost, Flachsieb,
Vibratorsieb, Siebtrommel, Schüttelrost,
Rüttelsieb
und Schüttelsieb.
Die Verfahren und Ausrüstungen
zur Herstellung der Arzneimittel- und Trägerpartikel sind in Pharmaceutical
Sciences, Remington, 17th Ed., pp. 1585-1594 (1985); Chemical Engineers
Handbook, Perry, 6th Ed., pp. 21-13 bis 21-19 (1984); Journal of
Pharmaceutical Sciences, Parrot, Vol. 61, No. 6, pp. 813-829 (1974);
und Chemical Engineer, Hixon, pp. 94-103, (1990), offenbart.
-
Wahlweise
können
Tenside und Abbaumittel in der Arzneimittelschicht verwendet werden.
Beispiele der Tenside sind solche mit einem HLB-Wert zwischen etwa
10 bis 25, wie Polyethylenglykol 400 Monostearat, Polyoxyethylen-4-sorbitanmonolaurat,
Polyoxyethylen-20-sorbitanmonooleat, Polyoxyethylen-20-sorbitanmonopalmitat,
Polyoxyethylen-20-monolaurat, Polyoxyethylen-40-stearat, Natriumoleat
und dergleichen. Abbaumittel können
ausgewählt
werden aus Stärken,
Tonen, Cellulosen, Algen und Gummi und quervernetzten Stärken, Cellulosen
und Polymeren. Ausgewählte
Abbaumittel schließen
Maisstärke,
Kartoffelstärke,
Croscarmelose, Crospovidon, Natriumstärkeglycolat, Veegum HV, Methylcellulose,
Agar, Bentonit, Carboxymethylcellulose, Alginsäure, Guar Gum und dergleichen,
ein.
-
Die
Beschichtung in einem Tiegel wird in geeigneter Weise verwendet,
um die fertige Dosierungsform, mit Ausnahme der Abgabeöffnung,
zu schaffen. In dem Tiegelbeschichtungssystem wird die wandungsbildende
Zusammensetzung für
die Innenwand oder die semipermeable Wand ggf. durch aufeinanderfolgendes Sprühen der
entsprechenden Wandzusammensetzung auf den gepreßten einschichtigen, doppelschichtigen oder
dreischichtigen Kern, der das Arzneimittel bei dem einschichtigen
Kern; der die Arzneimittelschicht und die Dehnungsschicht bei dem
zweischichtigen Kern; oder der die Arzneimittelschicht, die Barriereschicht
und die Dehnungsschicht bei dem dreischichtigen Kern erreicht, was
von Rollieren in einem rotierenden Tiegel begleitet wird. Ein Tiegelbeschichter
wird auf Grund seiner Verfügbarkeit
in kommerzieller Größenordnung
verwendet. Andere Techniken zur Beschichtung des gepreßten Kerns
können
verwendet werden. Einmal beschichtet, wird die Umwandung in einem
Gebläseofen
oder in einem temperatur- und feuchtigkeitkontrolliertem Ofen getrocknet,
um die Dosierungsform von Lösungsmittel(n),
die bei der Herstellung verwendet werden, zu befreien. Die Trocknungsbedingungen
werden auf der Basis der verfügbaren
Ausstattung, der Umgebungsbedingungen, Lösungsmittel, Überzüge, Beschichtungsdicke
und dergleichen in herkömmlicher
Weise ausgewählt.
-
Andere
Beschichtungstechniken können
ebenfalls verwendet werden. Zum Beispiel können die Umwandung oder die
Wände der
Dosierungsform mit einer Technik gebildet werden, bei der das Luftstromverfahren
verwendet wird. Dieses Verfahren besteht aus Suspendieren und Rollieren
des einschichtigen, zweischichtigen oder dreischichtigen Kerns in
einem Strom aus Luft und der die semipermeable Wand bildenden Zusammensetzung,
bis die Wand auf dem Kern aufgebracht ist. Das Luftstromverfahren
ist sehr gut für
die Bildung der Wand der Dosierungsform in abhängiger Weise geeignet. Das
Luftstromverfahren ist in dem US-Patent Nr. 2 799 241; in J. Am.
Pharm. Assoc., Vol. 48, pp. 451-459 (1959); und ibid., Vol 49, pp.
82-84 (1960), beschrieben. Die Dosierungsform kann auch mit einem
Wurster® Luftstrombeschichter
beschichtet werden, bei dem zum Beispiel Methylenchlorid als Colösungsmittel
für das
wandbildende Material verwendet wird. Ein Aeromatic® Luftstrombeschichter
kann verwendet werden, der ein Colösungsmittel verwendet.
-
Dosierungsformen
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung können
mit Standardtechniken hergestellt werden. Zum Beispiel kann die
Dosierungsform mit der Naßgranuliertechnik
(wet granulation technique) hergestellt werden. Bei der Naßgranuliertechnik
werden das Arzneimittel und der Träger unter Verwendung eines
organischen Lösungsmittels,
wie vergälltem
wasserfreiem Ethanol als Granulierflüssigkeit, vermischt. Die restlichen
Bestandteile können
in einem Teil der Granulierflüssigkeit,
wie dem oben beschriebenen Lösungsmittel,
gelöst
werden und diese letztere hergestellte Naßmischung wird langsam zu der
Arzneimittelmischung zugefügt,
die unter kontinuierlicher Mischung in dem Mixgerät gemischt
wird. Die Granulierflüssigkeit wird
zugefügt,
bis eine nasse Mischung hergestellt ist, wobei die nasse Mischung
dann durch ein vorherbestimmtes Sieb auf die Ofenschalen gedrückt wird.
Die Mischung wird für
18 bis 24 Stunden bei 24°C
bis 35°C in
einem Gebläseofen
getrock net. Die trockenen Granulate werden dann nach Größe sortiert.
Als nächstes wird
Magnesiumstearat oder ein anderen geeignetes Gleitmittel zu dem
Arzneimittelgranulat gegeben und das Granulat wird dann in Mühlkugeln
gegeben und in einer Kugelmühle
für 10
Minuten gemischt. Die Zusammensetzung wird zu einer Schicht gepreßt, zum
Beispiel in einer Manesty® Presse oder einer Korsch
LCT-Presse. Für
einen zweischichtigen Kern wird die arzneimittelenthaltende Schicht
gepreßt
und eine ähnlich
hergestellte nasse Mischung der Zusammensetzung der Dehnungsschicht,
wenn vorgesehen, wird gegen die arzneimittelenthaltende Schicht
gepreßt.
Im Fall der Herstellung des dreischichtigen Kerns werden die Granulate
oder Pulver der Arzneimittelschichtzusammensetzung, der Barriereschichtzusammensetzung
und der Dehnungsschichtzusammensetzung nachfolgend in einer mit
einer geeigneten Größe versehenden
Preßform
mit dazwischenliegenden Verpressungsschritten plaziert, die jeweils
bei jeder der ersten zwei Schichten angewendet werden, gefolgt von
einem endgültigen
Verpressungsschritt nachdem die letzte Schicht der Preßform zugefügt wurde,
um den dreischichtigen Kern zu bilden. Die dazwischenliegende Verpressung
erfolgt typischerweise mit einer Kraft von etwa 50-100 Newton. Die
Endstufenverpressung erfolgt typischerweise mit einer Kraft von
3500 Newton oder mehr, oft 3500 bis 5000 Newton. Die einschichtigen,
zweischichtigen oder dreischichtigen verpreßten Kerne werden einer Trockenauftragspresse,
z.B. Kilian® Dry
Coater Presse zugeführt
und nachfolgend mit den Wandmaterialien, wie oben beschrieben, beschichtet.
Eine oder mehrere Abgabeöffnungen
werden in das Arzneimittelschichtende der Dosierungsform gebohrt
und beliebige wasserlösliche Überzüge, die
farbig sein können
(z.B. Opadry colored coatings) oder klare (z.B. Opadry Clear), können die
Dosierungsform überziehen,
um die endgültige
Dosierungsform zu schaffen.
-
Bei
einer anderen Herstellung werden das Arzneimittel und die anderen
Bestandteile, die die Arzneimittelschicht aufweist, vermischt und
in einer festen Schicht verpreßt.
Die Schicht weist Abmessungen auf, die den inneren Abmessungen der
Fläche
der Schicht entsprechen, die in der Dosierungsform vorgesehen ist,
und weist auch Abmessungen auf, die der zweiten Dehnungsschicht,
wenn vorgesehen, entsprechen, zur Bildung einer Kontaktanordnung
damit. Das Arzneimittel und die anderen Bestandteile können auch
mit einem Lösungsmittel
in einer festen oder semifesten Form durch bekannte Verfahren, wie
Kugelmühlen,
Kalandrieren, Rühren
oder Mischwalzen vermischt werden und dann in eine vorhergewählte Form
gepreßt
werden. Als nächstes,
wenn vorgesehen, wird die Osmopolymerzusammensetzung in ähnlicher
Weise in Kontakt mit der Arzneimittelschicht gebracht. Die Schichtung
der Arzneimittelformulierung und der Osmopolymerschicht kann durch
bekannte Zweischichtpreßtechniken
hergestellt werden. Einem analogen Verfahren kann für die Herstellung
eines dreischichtigen Kerns gefolgt werden, i dem die Barriereschicht
vorhanden ist. Die verpreßten
Kerne können
dann mit dem Material für
die Innenwand und dem Material für
die semipermeable Wand, wie oben beschrieben, beschichtet werden.
-
Ein
anderes Herstellungsverfahren, daß verwendet werden kann, umfaßt das Mischen
der pulverförmigen
Bestandteile für
jede Schicht in einem Wirbelschichtgranulator. Nachdem die pulverförmigen Bestandteile
in dem Granulator vermischt sind, wird eine Granulierflüssigkeit,
zum Beispiel Poly(vinylpyrrolidon) in Wasser, auf die Pulver gesprüht. Die
beschichteten Pulver werden dann in dem Granulator getrocknet. Dieses Verfahren
granuliert alle die Bestandteile, die darin vorhanden sind, während die
Granulierflüssigkeit
zugegeben wird. Nachdem die Granulate getrocknet sind, wird ein
Gleitmittel, wie Stearinsäure
oder Magesiumstearat, unter Verwendung eines Mixers, z.B. V-Mixer
oder "tote blender", mit dem Granulat
gemischt. Die Granulate werden dann in der oben beschriebenen Weise
gepreßt.
-
Die
Dosierungsform der Erfindung ist mit wenigstens einer Abgabeöffnung versehen.
Die Abgabeöffnung
kooperiert mit dem gepreßten
Kern für
die einheitliche Freisetzung des Arzneimittels aus der Dosierungsform
zusammen. Die Abgabeöffnung
kann während
der Herstellung der Dosierungsform oder während der Arzneimittelabgabe
durch die Dosierungsform in einer vorliegenden flüssigen Umgebung
geschaffen werden. Die Ausdrücke "Abgabeöffnung", "Freisetzungsöffnung" oder "Arzneimittelabgabeöffnung" oder ähnliche
Ausdrücke,
wie sie hier verwendet werden, schließen eine Mitglied ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einem Durchgang, einer Öffnung, einem Loch oder einem
Bohrloch ein. Der Ausdruck schließt auch eine Öffnung ein,
die aus einer Substanz oder einem Polymer gebildet wird, die erodieren,
sich auflösen
oder aus der Außenwand
durchsickern, um dabei die Abgabeöffnung zu bilden. Die Substanzen
oder Polymere können
beispielsweise eine erodierbare Poly(glykol)säure oder Poly(milch)säure in der
semipermeablen Membran, ein gelatineartiges Filament, ein durch
Wasser entfernbarer Poly(vinylakohol), eine durchsickerbare Verbindung, wie
ein durch Flüssigkeit
entfernbarer Porenbilder, der ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus anorganischen oder organischen Salzen, Oxiden und Kohlenhydraten,
einschließen.
Ein Auslaß oder
eine Vielzahl von Auslässen
kann durch Durchsickern eines Mitglieds ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Sorbitol, Lactose, Fruktose, Glucose, Mannose, Galactose, Talose,
Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumcitrat und Mannitol, gebildet
werden, um eine einheitlich dimensionierte Porenausgangsöffnung zu
schaffen. Die Abgabeöffnung
kann irgendeine Form haben, wie rund, dreieckig, quadratisch, elliptisch
oder dergleichen, um die einheitliche Dosierungsdosisfreisetzung
des Arzneimittels aus der Dosierungsform zu gewährleisten. Die Dosierungsform
kann mit einem oder mehreren Ausgängen in einer räumlich-getrennten
Beziehung oder in einer oder mehreren Oberflächen der Dosierungsform konstruiert
sein. Bohren, einschließlich
mechanischem oder Laserbohren, kann verwendet werden, um die Abgabeöffnung durch
die semipermeable Wand zu bilden. Solche Ausgänge und Ausstattungen zur Bildung
solcher Ausgänge
sind in den US-Patenten Nr. 3 916 899 von Theeuwes and Higuchi und
in dem US-Patent Nr. 4 088 864 von Theeuwes et al. offenbart. Es
ist zur Zeit bevorzugt, wenigstens bei der dreischichtigen Dosierungsform,
zwei Abgabeöffnungen
mit gleichem Durchmesser zu verwenden.
-
Reboxetin
(Äquivalent
der freien Base) wird in der Arzneimittelschicht in therapeutisch
wirksamen Mengen für
eine einmal tägliche
Dosierung bereitgestellt. In Übereinstimmung
mit dem Stand der Technik wurden für viele Patienten Reboxetindosen
von 4–10
mg/Tag, am häufigsten
8 mg/Tag, die in aufgeteilten Dosierungen in einer Dosierungsform
zur sofortigen Freisetzung, die zweimal täglich aufgenommen werden, als
therapeutisch wirksam festgestellt. Nach einer Gabe einer 4 mg Reboxetindosis
(Äquivalent
der freien Base) in einer Dosierungsform zur sofortigen Freisetzung
wurde innerhalb von 2 Stunden Spitzenplasmareboxetinkonzentrationen
von etwa 130 ng/ml erhalten. ABPI Compendium of Data Sheets and
Summaries of Product Characteristics 1988-99, Edronax®, ein
Produkt von Pharmacia & Upjohn.
-
In Übereinstimmung
mit den oben genannten Informationen, die durch die Erfahrungswerte
mit den bekannten Dosierungsformen zur sofortigen Freisetzung erhalten
wurden, kann Reboxetin in der Arzneimittelschicht in den Dosierungsformen
zur dauerhaften Freisetzung der vorliegenden Erfindung in Mengen
von weniger als 1 mg bis hin zu 10 mg oder mehr, wenn gewünscht, bereitgestellt
werden. In den zur Zeit bevorzugten Ausführungsformen mit einer einzelnen
Arzneimittelschicht der einmal täglichen
Dosierungsformen in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung umfaßt die Arzneimittelschicht
Reboxetinmethansulfonat in einer Dosis von 4 mg Reboxetin (Äquivalent
der freien Base) pro Dosierungsform. Zwei verschiedene Ausführungsformen
solcher Dosierungsformen sind in Beispiel 1 beschrieben. Diese unterschiedlichen
Dosierungsformen haben T90-Werte von mehr
als 12 Stunden und setzen Reboxetin über einen kontinuierlichen
Zeitraum von mehr als 22 Stunden frei. Innerhalb von etwa 2 Stunden
nach der Verabreichung setzt jede der unterschiedlichen Dosierungsformen
Reboxetin in einer gleichmäßigen Freisetzungsrate,
die über
einen längeren
Zeitraum von etwa 5 Stunden oder mehr fortgesetzt wird, frei.
-
In
einer zweischichtigen Ausführungsform
einer einmal täglichen
Dosierungsform n Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung umfaßt
die Arzneimittelschicht Reboxetinmethansulfonat in einer Dosis von
4 mg Reboxetin (Äquivalent
der freien Base) pro Dosierungsform. Diese Ausführungsform wird unten in Beispiel 2
erläutert.
Die Dosierungsformen haben einen T90-Wert
von etwa 9 Stunden oder mehr und führen zu einer Freisetzung von
Reboxetin über
einen kontinuierlichen Zeitraum von wenigstens 12 Stunden. Innerhalb
von etwa 3 Stunden nach der Verabreichung wird Reboxetin in einer
gleichmäßigen Freisetzungsrate,
die über
einen verlängerten
Zeitraum von etwa 5 Stunden oder mehr fortgesetzt wird, freigesetzt.
Nach diesem verlängerten
Zeitraum der gleichmäßigen Freisetzungsraten
wird die Arzneimittelfreisetzung für mehrere Stunden fortgesetzt,
bis die Dosierungsform verbraucht ist.
-
In
einer weiteren zweischichtigen Ausführungsform einer einmal täglichen
Dosierungsform, in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, umfaßt die Arzneimittelschicht
Reboxetinmethansulfonat in einer Dosis von 4 mg Reboxetin (Äquivalent
der freien Base) pro Dosierungsform. Diese Ausführungsform wird unten in Beispiel
3 erläutert.
Die Dosierungsformen haben einen T90-Wert
von etwa 15 Stunden oder mehr und führen zu einer Freisetzung von
Reboxetin über
einen kontinuielichen Zeitraum von wenigstens 24 Stunden. Innerhalb
von etwa 5–6
Stunden nach der Verabreichung wird Reboxetin in einer gleichmäßigen Freisetzungsrate,
die über
einen verlängerten
Zeitraum von etwa 7–8
Stunden oder bevorzugter 10 Stunden oder mehr fortgesetzt wird,
freigesetzt. In diesem verlängerten
Zeitraum der gleichmäßigen Freisetzungsraten
wird die Arzneimittelfreisetzung für mehrere Stunden fortgesetzt,
bis die Dosierungsform verbraucht ist.
-
In
einer dreischichtigen Ausführungsform
einer einmal täglichen
Dosierungsform, in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung, umfaßt die Arzneimittelschicht
Reboxetinmethansulfonat in Dosen von 4, 6, 8 und 10 mg Reboxetin
(Äquivalent
der freien Base) pro Dosierungsform. Diese Ausführungsform wird unten in den
Beispielen 4–6
erläutert.
Die Dosierungsformen haben eine T90-Wert
von etwa 15–16
Stunden oder mehr und führen
zu einer Freisetzung von Reboxetin über einen kontiniuerlichen
Zeitraum von wenigstens 24 Stunden. Innerhalb von etwa 2–6 Stunden
nach der Verabreichung wird Reboxetin in einer gleichmäßigen Freisetzungsrate,
die über
einen verlängerten
Zeitraum von etwa 7–8
Stunden oder bevorzugter 10 Stunden oder mehr fortgesetzt wird,
freigesetzt. In diesem verlängerten
Zeitraum der gleichmäßigen Freisetzungsraten
wird die Arzneimittelfreisetzung für mehrere Stunden fortgesetzt,
bis die Dosierungsform verbraucht ist.
-
Dosierungsformen
dieser Erfindung zeigen eine dauerhafte Freisetzung eines Arzneimittels über einen
kontinuierlichen Zeitraum, der einen verlängerten Zeit einschließt, wenn
das Arzneimittel in einer gleichmäßigen Freisetzungsrate freigesetzt
wird, die in einem Standardfreisetzungstest, wie dem hier beschriebenen,
bestimmt wird. Wenn sie einem Individuum verabreicht wird, schaffen
die Dosierungsformen der Erfindung Blutplasmaarzneimittelkonzentrationen
bei dem Individuum, die über
einen längeren
Zeitraum weniger variabel sind, als die, die mit Dosierungsformen
zur sofortigen Freisetzung erhalten werden. Wenn die Dosierungsformen
dieser Erfindung auf einer kontinuierlichen einmal-täglichen
Basis verabreicht werden, stellen die Dosierungsformen der Erfindung
therapeutisch wirksame mittlere steady-state Plasmareboxetinkonzentrationen
sicher, indem sie steady-state Plasmareboxetinkonzentrationen, die
zu einem späteren
Zeitpunkt nach der Verabreichung der Dosis auftreten, liefern und
die eine geringere Magnitude als die steady-state Spitzenplasmareboxetinkonzentratrionen
zeigen, die nach einer zweimal täglichen
Verabreichung einer Dosierungsform zur sofortigen Freisetzung auftreten.
-
Die
Dosierungsformen können
so angepaßt
werden, daß Reboxetin
in einer anhaltenden Freisetzungsrate von zwischen etwa 0,2 mg/Std.
bis etwa 0,6 mg/Std. über
einen verlängerten
Zeitraum von wenigstens etwa 4 Stunden, vorzugsweise 5–6 Stunden
oder mehr, noch bevorzugter 10 Stunden oder mehr freigesetzt wird.
-
Die
Anwendung der oralen Verabreichung von Reboxetindosierungsformen
an einmal täglich
einem Individuum zur Behandlung von Depression wird bevorzugt. Andere
Erkrankungszustände
und -bedingungen, die als Depressionssymptome festgestellt oder
klinisch diagnostiziert wurden, können mit den Reboxetindosierungsformen
der Erfindung behandelt werden. Zusätzlich können Erkrankungszustände und
-bedingungen, die in Verbindung mit Depression festgestellt oder
nicht festgestellt werden können,
aber die auf eine Behandlung mit Reboxetin ansprechen, auch mit
den Dosierungsformen der Erfindung behandelt werden.
-
Bevorzugte
Verfahren zur Herstellung der Dosierungsformen der vorliegenden
Erfindung sind im allgemeinen in den nachfolgenden Beispielen beschrieben.
Alle Prozentangaben sind Gewichtsprozent, es sei denn, es wird anders
angegeben.
-
Beispiel 1
-
Osmotische
Dosierungsformen, die eine einzelne Arzneimittelschicht in dem Innenraum
zur Bereitstellung einer dauerhaften Freisetzung von Reboxetin umfassen,
werden in Übereinstimmung
mit aus dem Stand der Technik bekannten Herstellungsverfahren gemacht.
Zwei verschiedene Ausführungsformen,
die unterschiedliche Gewichte, d.h. Dicken, der semipermeablen Membran
haben, werden wie folgt hergestellt.
-
Eine
Arzneimittelkomponentenschichtzusammensetzung wurde durch Mischen
von 3,5 g Reboxetinmethansulfonat, 92 g Mannitol und 4 g Hydroxypropylmethylcellulose
(Methocel E5 Markenbezeichnung des Produkts von Dow Chemical Co.,
Midland, MI) in einem Mixer unter langsamer Zugabe von 24 ml Ethanol,
um ein einheitliches Granulat zu erhalten, hergestellt. Das nasse
Granulat wurde durch ein Sieb mit einem 20 mesh-Sieb gesiebt und über Nacht
unter Umgebungsbedingungen getrocknet. Das trockene Granulat wurde
erneut durch ein 20 mesh-Sieb gesiebt. Als nächstes wurden 0,5 g Magnesiumstearat
zugegeben und für
3 Minuten gemischt. Das Granulat wurde in 150 mg Portionen gegreßt, um einzelschichtige
Kerne, die etwa 5,25 mg Reboxetinmethansulfonat (etwa 4,0 mg Äquivalent
der freien Base an Reboxetin) enthielten, zu bilden. Das Verpressen
wurde mit einem Carrer-Presse und ei nem standardmäßigen für runde
konkave 9/32'' Tablettenwerkzeug
mit einer Kraft von 0,25 t erreicht.
-
Eine
semipermeable Membranlösung
wurde aus einer Mischung umfassend Celluloseacetat (CA 398-10 mit
einem Acetylgehalt von 39,8%, Produkt von Eastman Chemicals, Kingsport,
TN) und einem Ethylenoxidpropylenoxid-Ethylenoxidtriblockcopolymer (Poloxamer
F68 Markenprodukt von BASF Corp., Mt. Olive, NJ) in einem Verhältnis von
75:25 hergestellt. Die beiden Bestandteile wurden in einer Mischung
aus 99,5% Aceton und 0,5% Wasser gemischt und die Mischung wurde
erwärmt
und für
2,5 Stunden gemixt, um eine 5% Feststofflösung zu bilden. In einem Tiegelbeschichter
wurde die Lösung
dann auf die gepreßten
Kerne mit circa zwei unterschiedlichen Gewichten gesprüht: 12,3
mg (Dosierungsform A) und 21,9 mg (Dosierungsform B). Eine 10 mil
Abgabeöffnung
wurde in jeden beschichteten Kern gebohrt und die Dosierungsformen
wurden in einem Gebläseofen
bei 45°C
für 16
Stundengetrocknet, um verbliebenes Lösungsmittel zu entfernen.
-
Die
Freisetzungsraten von drei Proben der unterschiedlichen Dosierungsformen
wurden in zweistündigen
Intervallen über
einen Zeitraum von 22 Stunden unter Verwendung eines in vitro Lösungstests,
der hier an anderer Stelle beschrieben ist, bestimmt. Sowohl Dosierungsform
A als auch Dosierungsform B zeigten eine kontinuierliche Freisetzung
von Reboxetin über
diesen Zeitraum mit T90-Werten von mehr
als 12 Stunden beziehungsweise mehr als 18 Stunden. Die Freisetzungsraten
von 5 Proben der unterschiedlichen Dosierungsformen wurden auch
stündlich über 8 Stunden
mit den in Tabelle 1 gezeigten Ergebnissen bestimmt.
-
-
Wie
in Tabelle 1 gezeigt, beginnt Dosierungsform A die Freisetzung von
Reboxetin mit einer einheitlichen Rate innerhalb von 2 Stunden und
setzt die kontinuierliche Freisetzung für etwa 5 Stunden, d.h. bis
zur sechsten Stunde fort. Dosierungsform B beginnt die Freisetzung
mit einer einheitlichen Rate innerhalb von 2 Stunden und setzt die
kontinuierliche Freisetzung während
der Meßzeit,
d.h. bis zur achten Stunde fort.
-
Beispiel 2
-
Osmotische
Dosierungsformen, die einen zweischichtigen gepreßten Kern
umfassen, bestehend aus einer Arzneimittelschicht und einer Dehnungsschicht
im Innenraum zur Bereitstellung einer dauerhaften Freisetzung von
Reboxetin werden in Übereinstimmung
mit aus dem Stand der Technik bekannten Herstellungsverfahren hergestellt.
Kurz dargestellt, werden die Arzneimittelschichtzusammensetzung,
die Reboxetinmethansulfonat, ein Osmagent und andere aktive Bestandteile
enthält,
und die Dehnungsschichtzusammensetzung, die Osmagenten und hoch
viskose Polymere enthält,
einzeln unter Verwendung von Wässeriger-Flüssigkeits-Wirbelschichtgranulationstechniken
hergestellt. Die Zusammensetzung werden zu Standard-rundbikonvexen
zweischichtigen Tablettenkernen unter Verwendung von bekannten Kernpreßtechniken
verpreßt. Die
Beschichtung der Tablettenkerne mit der semipermeablen Membranzusammensetzung
wird in einem Tiegelbeschichter mit Aceton/Wasser als Lösungsmittelsystem
durchgeführt.
Die Arzneimittelabgabeöffnung
wird durch die Membran auf der Arzneimittelschichtseite mit einem
automatischen Laser gebohrt. Die Dosierungsformen werden dann getrocknet,
um restliches Aceton zu entfernen und jede überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen.
-
Jede
hergestellte Dosierungsform enthielt: Arzneimittelschicht
5,47
mg | Reboxetinmethansulfonat
(etwa 4 mg Äquivalent
der freien Base von Reboxetin mit einem Umrechnungsfaktor von 0,7653
und einschließlich
Einstellungen, um ein 4% Überschußsystem
auszugleichen und 99,3% Reinheit der verwendeten Charge) |
67,08
mg | Polyethylenoxid
200K |
6,15
mg | Natriumchlorid |
2,87
mg | Povidon
K29-32 |
0,41
mg | Magnesiumstearat |
0,02
mg | butyliertes
Hydroxytoluol |
Dehnungsschicht
43,32
mg | Polyethylenoxid
2000K |
20,40
mg | Natriumchlorid |
3,40
mg | Hydroxypropylmethylcellulose
2910,5 cps |
0,68
mg | rotes
Eisentrioxid |
0,17
mg | Magnesiumstearat |
0,03
mg | butyliertes
Hydroxytoluol |
semipermeable
Membran
15,8
mg | Celluloseacetat
(39,8% Acetylgehalt) |
0,2
mg | Polyethylenglykol
3350 |
-
Herstellung
des Arzneimittelschichtgranulats
-
Eine
Bindemittellösung
wird durch Auflösen
von Povidon K29-32 in Wasser hergestellt. Das Natriumchlorid wird
mit einem 40 mesh-Sieb sortiert und ein Wirbelschichtgranulator
("FBG")-Behälter wird
mit den benötigten
Mengen Reboxetinmethansulfonat, Polyethylenoxid 200K (Union Carbide
Corporation), Natriumchlorid und Povidon K29-32 bestückt. Die
Bindemittellösung,
die oben hergestellt wurde, wird in den Behälter während des Mischens gesprüht. Das
Granulat wird in dem FBG getrocknet und durch ein 7 mesh-Sieb gewalzt. Als
nächstes
werden die benötigten
Mengen Antioxidans, butyliertes Hydroxytoluol, und Gleitmittel,
Magnesiumstearat, mit einem 40 mesh-Sieb sortiert und in das Granulat
in einem "tote"- oder V-Mixer vermischt.
-
Herstellung
der Dehnungsschicht
-
Eine
Bindemittellösung
wird durch Auflösen
von Hydroxypropylmethylcellulose 2910 ("HPMC")
in Wasser hergestellt. Natrimchloridpulver und rotes Eisentrioxid
wer den durch Sieben sortiert. Ein Wirbelschichtgranulator ("FBG")-Behälter wird
mit den benötigten
Mengen an Polyethylenoxid 2000K, HPMC, Natriumchlorid und rotem
Eisentrioxid bestückt.
Nach dem Mischen der trockenen Materialien in dem Behälter, wird
die oben hergestellte Bindemittellösung zugegeben. Das Granulat
wurde in dem FBG-Behälter
bis zum Zielfeuchtigkeitsgehalt getrocknet, durch ein 7 mesh-Sieb
gewalzt und in einen "tote"- oder V-Mixer überführt. Die
benötigten
Mengen an butyliertem Hydroxytoluol und Magnesiumstearat wurden
mit einem 40 mesh-Sieb sortiert und in das Granulat in dem "tote"- oder V-Mixer gemischt.
-
Zweischichtkernverpressung
-
Eine
Zweischichtpresse wird auf standardmäßig runde 9/32 inch konkave
Ausstanzen und Preßformen
eingestellt. Zwei Fülltrichter
werden auf die Presse gesetzt und das Arzneimittelschichtgranulat
wird in einen hineingegeben. Die Arzneimittelschichteinstellung
wird durchgeführt,
um Körner
mit einem einheitlichen Zielgewicht zu bilden. Als nächstes wird
das Dehnungsschichtgranulat in den verbliebenen Fülltrichter
gegeben und die zweite Schichteinstellung wird durchgeführt. Während des
Verpressen verbinden sich die Arzneimittelschicht und die Dehnungsschicht
miteinander, um zweischichtige Kerne mit einheitlichen Kerngewicht, Dicke,
Härte und
Zerreibbarkeit mit Längen
von etwa 4 mm und einem Durchmesser von etwa 7 mm zu bilden.
-
Herstellung
der semipermeablen Membran und Membranbeschichtung
-
Aceton
wird mit Celluloseacetat gemischt, bis das Celluloseacetat vollständig aufgelöst ist.
Polyethylenglykol 3350 und Wasser werden in einem getrennten Behälter gemischt.
Die beiden Lösungen
wurden gemischt bis die resultierende Lösung klar war. Die Beschichtungslösung hat
bei der Verwendung etwa 5% Feststoffe. Zweischichtkerne, die wie
oben herstellt wurden, wurden in eine rotierende, perforierte Tiegelbeschichtungseinheit
gegeben. Das Beschichtungsgerät
wird gestartet und nachdem die gewünschte Temperatur erreicht
ist, wird die Beschichtungslösung
einheitlich der rotierenden Tablettenschicht zugeführt, bis
das gewünschte
Membrangewicht erreicht ist.
-
Bohren und
Trocknen des membranbeschichteten Systems
-
Eine
25 mil Arzneimittelabgabeöffnung
wird durch die beschichtete Membran in die Arzneimittelschicht mit
einem automatischen Laser gebohrt. Die Dosierungs formen werden bei
45°C in
einen Ofen mit Feuchtigkeitskontrolle und 45% RH gegeben, um das
restliche Aceton zu vermindern. Schließlich werden die Dosierungsformen
bei 45°C
und Umgebungsfeuchtigkeit getrocknet, um alle überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen.
-
Freisetzungsraten
von zwölf
Proben der Dosierungsformen, die wie beschrieben hergestellt wurden, wurden
in stündlichen
Intervallen über
einen Zeitraum von 12 Stunden mit einem in vitro Lösungstest
bestimmt, der an anderer Stelle beschrieben ist. Die Dosierungsformen
zeigten eine kontinuierliche Freisetzung von Reboxetin über diesen
Zeitraum mit einem T90-Wert von mehr als
9 Stunden. Die durchschnittlichen Freisetzungsraten in mg/Std. für den 12
Stundenzeitraum waren, wie folgt: ,026; ,298; ,483; ,443; ,470;
,453; ,426; ,393; ,256; ,111 und ,049. Diese Ergebnisse sind mit
Standardabweichungsbalken in graphischer Form in 4 gezeigt.
Innerhalb eines Zeitraums von 3 Stunden nach der Verabreichung wurde
demgemäß Reboxetin
mit einer einheitlichen Freisetzungsrate freigesetzt, die über einen
verlängerten
Zeitraum von wenigstens etwa 7 Stunden, d.h. bis zur neunten Stunde
fortgesetzt wurde.
-
Beispiel 3
-
Osmotische
Dosierungsformen, die einen zweischichtigen gepreßten Kern
umfassen, bestehend aus einer Arzneimittelschicht und einer Dehnungsschicht
im Innenraum zur Bereitstellung einer dauerhaften Freisetzung von
Reboxetin, wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel 2 beschrieben,
hergestellt, mit der Ausnahme, daß das Gewicht der semipermeablen
Membranbeschichtung erhöht
wurde. Jede hergestellte Dosierungsform enthielt die identische
Arzneimittelschicht- und Dehnungsschichtkomponenten, wie oben beschrieben.
Bei der semipermeablen Membran wurde jedoch das Gewicht erhöht (und
daher die Dicke), um 15,8 mg Celluloseacetat (39,8% Acetylgehalt)
und 0,2 mg Polyethylenglykol 3350 aufzuweisen.
-
Freisetzungsraten
von zwölf
Proben der Dosierungsformen, die wie beschrieben hergestellt wurden, wurden
in zweistündigen
Intervallen über
einen Zeitraum von 24 Stunden mit einem in vitro Lösungstest
bestimmt, der an anderer Stelle beschrieben ist. Die Dosierungsformen
zeigten eine kontinuierliche Freisetzung von Reboxetin über diesen
Zeitraum mit einem T90-Wert von ungefähr 18 Stunden.
Die durchschnittlichen Freisetzungsraten in mg/Std., die nach 2
Std., 4 Std., 6 Std., 8 Std., 10 Std., 12 Std., 14 Std., 16 Std.,
18 Std., 20 Std., 22 Std. und 24 Std. gemessen wurden, waren wie
folgt:,013; ,118; ,311; ,255; ,253; ,246; ,237; ,220; ,148; ,068;
,033 und ,023. Diese Ergebnisse sind mit Standardabweichungsbalken
in graphischer Form in 5 gezeigt. Innerhalb eines Zeitraums
von 5–6
Stunden nach der Verabreichung wurde demgemäß Reboxetin mit einer einheitlichen
Freisetzungsrate freigesetzt, die über einen verlängerten
Zeitraum von wenigstens etwa 11 Stunden, d.h. bis zur sechzehnten
Stunde fortgesetzt wurde.
-
Beispiele 4A–4D
-
Die
vorherigen allgemeinen Verfahren wurden analog für die Herstellung der dreischichtigen
Dosierungsformen, die 4 mg, 6 mg 8 mg und 10 mg enthielten mit den
folgenden Zusammensetzungen. Die zweischichtige Kernverpressung
wurde modifiziert, um einen intermediären Verpressungsschritt einzuschließen, um
die Barriereschicht zu bilden. Eine zusätzlicher Beschichtungsschritt
wurde angewendet, um die Innenwand zu bilden. Alle Prozentangaben
sind Gewichtsprozente. Bei der Herstellung der maltodextrinhaltigen
Arzneimittelzusammensetzung wurde eine 10%ige Maltodextrinlösung in
Wasser als Bindemittel für
die Tablettenherstellung der Arzneimittelschicht verwendet. Beispiel
4A Arzneimittelschicht
5,3
mg (3,7%) | Reboxetinmethansulfonat
(etwa 4 mg Äquivalent
der freien Base von Reboxetin) |
135,8
mg (94,3%) | Maltodextrin
M100 |
2,9
mg (2%) | Stearinsäure (pflanzlichen
Ursprungs) |
Dehnungsschicht
61,64
mg (63,55%) | Polyethylenoxid
7000K |
29,1
mg (30%) | Natriumchlorid |
4,85
mg (5%) | Hydroxypropylmethylcellulose
2910,5 cps |
0,39
mg (0,4%) | gelbes
Eisentrioxid |
0,97
mg (1%) | Magnesiumstearat |
0,05
mg (0,05%) | butyliertes
Hydroxytoluol |
Barriereschicht
29,7
mg (99%) | Ethylcellulose |
0,3
mg (1%) | Stearinsäure (pflanzlichen
Ursprungs) |
Innenmembran
(Unterschicht)
17,5
mg (70%) Hydroxypropylcellulose (Klucel EF) | 7,5
mg (30%) Povidon (PVP K29-32) |
Angewendet
aus 95%/5% Wasser/Ethanol. Membrangewicht: 25 mg. | |
semipermeable
Membran
54,4
mg (99%) | Celluloseacetat
(39,8% Acetylgehalt) |
0,2
mg (1%) | Polyethylenglykol
3350 |
Membrangewicht: | 55
mg |
Abgabeöffnung: | 30
mil, Tablettenabmessungen: 5,6 mm Durchmesser und 13,3 mm Länge. |
Beispiel
4B Arzneimittelschicht
7,84
mg (5,53%) | Reboxetinmethansulfonat
(etwa 6 mg Äquivalent
der freien Base von Reboxetin) |
134,1
mg (92,5%) | Maltodextrin
M100 |
2,9
mg (2%) | Stearinsäure (pflanzlichen
Ursprungs) |
Dehnungsschicht
61,64
mg (63,55%) | Polyethylenoxid
7000K |
29,1
mg (30%) | Natriumchlorid |
4,85
mg (5%) | Hydroxypropylmethylcellulose
2910,5 cps |
0,39
mg (0,4%) | gelbes
Eisentrioxid |
0,97
mg (1%) | Magnesiumstearat |
0,05
mg (0,05%) | butyliertes
Hydroxytoluol |
Barriereschicht
29,7
mg (99%) | Ethylcellulose |
0,3
mg (1%) | Stearinsäure (pflanzlichen
Ursprungs) |
Innenmembran
(Unterschicht)
17,5
mg (70%) | Hydroxypropylcellulose
(Klucel EF) |
7,5
mg (30%) | Povidon
(PVP K29-32) |
Angewendet
aus 95%/5% Wasser/Ethanol. Membrangewicht: 25 mg. | |
semipermeable
Membran
54,4
mg (99%) | Celluloseacetat
(39,8% Acetylgehalt) |
0,2
mg (1%) | Polyethylenglykol
3350 |
Membrangewicht: | 55
mg |
Abgabeöffnung: | 30
mil, Tablettenabmessungen: 5,6 mm Durchmesser und 13,3 mm Länge. |
Beispiel
4C Arzneimittelschicht
10,45
mg | (7,2%)
Reboxetinmethansulfonat (etwa 8 mg Äquivalent der freien Base von
Reboxetin) |
131,7
mg (90,8%) | Maltodextrin
M100 |
2,9
mg (2%) | Stearinsäure (pflanzlichen
Ursprungs) |
Dehnungsschicht
61,64
mg (63,55%) | Polyethylenoxid
7000K |
29,1
mg (30%) | Natriumchlorid |
4,85
mg (5%) | Hydroxypropylmethylcellulose
2910, 5 cps |
0,39
mg (0,4%) | gelbes
Eisentrioxid |
0,97
mg (1%) | Magnesiumstearat |
0,05
mg (0,05%) | butyliertes
Hydroxytoluol |
Barriereschicht
29,7
mg (99%) | Ethylcellulose |
0,3
mg (1%) | Stearinsäure (pflanzlichen
Ursprungs) |
Innenmembran
(Unterschicht)
17,5
mg (70%) | Hydroxypropylcellulose
(Klucel EF) |
7,5
mg (30%) | Povidon
(PVP K29-32) |
Angewendet
aus 95%/5% Wasser/Ethanol. Membrangewicht: 25 mg. | |
semipermeable
Membran
54,4
mg (99%) | Celluloseacetat
(39,8% Acetylgehalt) |
0,2
mg (1%) | Polyethylenglykol
3350 |
Membrangewicht: | 55
mg |
Abgabeöffnung: | 30
mil, Tablettenabmessungen: 5,6 mm Durchmesser und 13,3 mm Länge. |
Beispiel
4D Arzneimittelschicht
13,1
mg (9%) | Reboxetinmethansulfonat
(etwa 10 mg Äquivalent
der freien Base von Reboxetin) |
129
mg (89%) | Maltodextrin
M 100 |
2,9
mg (2%) | Stearinsäure (pflanzlichen
Ursprungs) |
Dehnungsschicht
61,64
mg (63,55%) | Polyethylenoxid
7000K |
29,1
mg (30%) | Natriumchlorid |
4,85
mg (5%) | Hydroxypropylmethylcellulose
2910, 5 cps |
0,39
mg (0,4%) | gelbes
Eisentrioxid |
0,97
mg (1%) | Magnesiumstearat |
0,05
mg (0,05%) | butyliertes
Hydroxytoluol |
Barriereschicht
29,7
mg (99%) | Ethylcellulose |
0,3
mg (1%) | Stearinsäure (pflanzlichen
Ursprungs) |
Innenmembran
(Unterschicht)
17,5
mg (70%) | Hydroxypropylcellulose
(Klucel EF) |
7,5
mg (30%) | Povidon
(PVP K29-32) |
Angewendet
aus 95%/5% Wasser/Ethanol. Membrangewicht: 25 mg. | |
semipermeable
Membran
54,4
mg (99%) | Celluloseacetat
(39,8% Acetylgehalt) |
0,2
mg (1%) | Polyethylenglykol
3350 |
Membrangewicht: | 55
mg |
Abgabeöffnung: | 30
mil, Tablettenabmessungen: 5,6 mm Durchmesser und 13,3 mm Länge. |
-
Beispiel 5
-
Dosierungsformen,
die die Äquivalente
von 4 mg, 6 mg, 8 mg und 10 mg Reboxetinäquivalent (als Reboxetinmethansulfonat)
enthielten, wurden in Übereinstimmung
mit den vorherigen Verfahren hergestellt und die vorherigen Zusammensetzung
der Beispiele 4A–4D
wurden verwendet, mit der Ausnahme, daß die semipermeable Membran
mit 100% Celluloseacetat (CA 398) hergestellt wurde und zwei Abgabeöffnungen,
jeweils 20 mil Durchmesser, in das Ende der Arzneimittelschicht
der Dosierungsform gebohrt wurde. Die so hergestellten 4 mg, 6 mg
8 mg und 10 mg Dosierungsformen haben einen T90-Wert
von etwa 16 Stunden und setzen Reboxetin über einen kontinuierlichen
Zeitraum von wenigstens 24 Stunden frei.
-
Beispiel 6
-
Dosierungsformen
wurden in Übereinstimmung
mit den vorherigen Verfahren hergestellt und die vorherigen Zusammensetzungen
der Beispiele 4A–4D
wurden verwendet, mit der Ausnahme, daß die semipermeable Membran
mit 88% Celluloseacetat (CA 398) und 12% Polyvinylacetat GB 40 (Union
Carbide Corporation) hergestellt wurde und zwei Abgabeöffnungen,
jeweils 20 mil Durchmesser, in das Ende der Arzneimittelschicht
Dosierungsform gebohrt wurde. Die so hergestellten 4 mg, 6 mg, 8
mg und 10 mg Dosierungsformen haben einen T90-Wert
von etwa 16 Stunden oder mehr und setzen Reboxetin über einen
kontinuierlichen Zeitraum von wenigstens 24 Stunden frei.
-
Beispiel 7
-
Ein
verallgemeinertes Herstellungsverfahren zur Herstellung einer dreischichtigen
Dosierungsform unter Verwendung von Maltodextrin als Träger ist
unten beschrieben. Die Prozentangaben für die Materialien entsprechen
den Dosierungsformenmengen, die oben für die einzelne Einheit der
Reboxetindosis beschrieben sind. Die Arzneimittelschicht besteht
aus Maltodextrin, Reboxetin und Stearinsäure. Basierend auf der Chargengröße und der
besonderen Einheitsdosis von Reboxetin in der hergestellten Dosierungsform
werden geeignete Mengen an Reboxetin und Maltodextrin, Güteklasse
M100 (bezogen von Grain Processing Incorporated) mit einem Dextroseäquivalent
(DE) von nicht mehr als 20, und Reboxetin durch Besprühen mit
einer kleinen Menge Maltodextrin (1,5 bis 1,7 Gewichts-%) gelöst in Wasser
als eine Bindemittellösung
in einem Wirbelschichtgranulator agglomeriert. Fünf Gewichtsprozent Reboxetinüberschuß kann am
Anfang des Granulierungsverfahrens vorhanden sein, um den Arzneimittelverlust
während
des Verfahrens auszugleichen. Die nasse Agglomerierung oder Granulat
wird auf einen Targetwassergehaltendpunkt von 8,5 Gewichts-% innerhalb eines
Bereichs von 7,5 bis 9,5 Gewichts-% getrocknet. Das trockene Granulat
wird durch ein 7 mesh-Sieb in einer Fluid-Luft-Walze geführt, um
die groben Körnchen,
die sich bei dem Granulierungsverfahren gebildet haben, zu reduzieren.
Die geeignete Menge an Stearinpulver wird dann zur dem Granulat
gegeben.
-
Die
Barriereschicht wird durch Mischen von Ethylencellulosepulver (Hercules
Chemical) und Stearinsäurepulver
in einem "tote"-Behalter hergestellt.
Die Partikel größe der Ethylcellulose
wird auf der Basis ihrer Kapazität
ausgewählt,
zu fließen
und während
des Verfahrens der Kernverpressung der dreischichtigen Tablette
zu komprimieren. Im allgemeinen fließt Ethylcellulose mit einer übermäßig feinen
Partikelgröße während des
Verpressungsverfahrens nicht gut. Eine geeignete Partikelgrößenverteilung
ist charaktierisiert durch 0%, die durch eine 20 mesh-Sieb zurückgehalten
werden, durch 24% werden, die mit einem 40 mesh-Sieb zurückgehalten
werden, durch etwa 34%, mit mit einem 60 mesh-Sieb zurückgehalten
werden, durch etwa 22%, die mit einem 100 mesh-Sieb zurückgehalten
werden, durch etwa 11%, mit einem 200 mesh-Sieb zurückgehalten werden
und durch etwa 9%, die in dem Tiegel (mehr als 300 mesh) zurückgehalten
werden. Weil sich diese Verteilung als nützlich herausgestellt hat,
können
andere ähnliche
Verteilungen, die die Menge der Feinanteile begrenzen, so daß sie nicht
nachteilig den Fluß während der
Tablettenpressung beeinträchtigen,
für die
Herstellung der Barriereschicht äquivalent
verendet werden.
-
Die
Dehnungsschicht wird aus Polyox 7000K, Hydroxypropylethylcellulose
(HPMC), Natriumchlorid und Stearinsäure hergestellt. Eine kleine
Menge des HPMC wird in Wasser gelöst und als Bindemittellösung gesprüht, um den
Pulvern, Polyox, HPMC und Natriumchlorid zu helfen, eine Agglomerisation
unter Verwendung eines Wirbelschichtsprühgranulationsverfahren zu bilden.
Das nasse Granulat wird auf einen Targetendpunkt von weniger als
oder gleich 0,6 Gewichts-% mit einem Bereich von weniger als oder
gleich 2 Gewichts-% getrocknet. Das trockene Granulat wird durch
eine Fluid-Luft-Walze geführt,
um die großen
Klumpen zu minimieren, die sich während des Granulierungsverfahrens
gebildet haben können,
und dann wird das Granulat mit Stearinsäure gemischt.
-
Die
drei Granulate werden in eine 55-Stationen-Korsch-Rotationsmaschine
gegeben, um dreischichtige kapselförmige Tabletten zu formen,
wobei Standardtablettentechniken mit einem 3/16'' tief-konkaven
Werkzeug verwendet werden. Die Abfolge des Einfüllens in die Preßformaushöhlungen
ist Arzneimittelschicht, Barriereschicht und Dehnungsschicht. Die
Arzneimittel- und Barriereschichten werden mit einer Verpressungskraft von
etwa 50-100 Newton gestampft und die dreischichtige Tablette wird
mit einem Druck von 3500 Newton oder mehr, typischerweise 3500-5000 Newton mit einer
Geschwindigkeit von etwa 1100 Tabletten pro Minute gepreßt. Die
Pressung bei 3500 Newton wird zur Zeit bevorzugt. Das Targetarzneimittel schichtgewicht
ist 145 mg mit einem Bereich von 143 bis 147 mg. Das Targetarzneimittelschicht-
und Targetbarrierenschichtgewicht ist 175 mg mit einem Bereich von
172 bis 178 mg. Das Targetgewicht des gesamten Kerngewichts ist
272 mg innerhalb eines Bereichs von 269 bis 275 mg. Die Targetkerndicke
ist 13 mm innerhalb eines Bereichs von 12,8 bis 13,2 mm. Die Targetzerreißbarkeit
ist Null Prozent innerhalb eines Bereichs von weniger oder gleich
1%. Typischerweise liegt die Zerreißbarkeit innerhalb eines Bereichs
von etwa 0,1%.
-
Der
dreischichtige Kern wird in einem Rotationstiegelbeschichter, wie
einem 52'' Vector Hi-coater,
mit einer Beladung von entweder 120 oder 240 kg mit Standardbeschichtungstechniken
beschichtet, um ein 25 mg Unterschichtlaminat mit 70% Hydroxypropylcellulose
und 30% PVP K29-32 zu bilden. Eine Beschichtungslösung wird
durch Lösen
der Feststoffe HPC und PVP in 100% Ethanol SDA 3A hergestellt. Eine
Tablettenladung, die bei 9 UPM rotiert, wird mit der Beschichtungslösung mit
einer Sprührate
von 100 ml/min/Düse
mit einem Bereich von 90 bis 110 ml/min/Düse und einer Ablufttemperatur
von 35°C
(Bereich 33°C
bis 37°C)
besprüht.
-
Eine
Geschwindigkeitskontrollmembran mit einer festen Formulierung von
88% Celluloseacetat 398-10 (Eastman Kodak) und 12% Polyvinylacetat
G 40 (Union Carbide) wird als nächstes
auf die Oberfläche des
Unterschichtlaminats aufgebracht. Eine Membranbeschichtungslösung wird
zuerst durch Lösen
von Celluloseacetat 398-10
und Polyvinylacetat in einem Lösungssystem
von 95/5 Gewichtsprozent Aceton und Wasser hergestellt. Die rotierende
Tablettenladung wird bei 9 UPM mit der Beschichtungslösung mit
einer Rate von 150 ml/min/Düse
(Bereich 140 bis 160) mit einer Ablufttemperatur von 35°C (Bereich
33 bis 37°C)
besprüht, um
ein Membranlaminat von 32 mg (Bereich 30 bis 34 mg) zu bilden.
-
Die
beschichteten Tabletten werden dann in einem Feuchtigkeitsofen bei
45°C und
einer relativen Feuchtigkeit von 45% für 5 Tage getrocknet, um restliches
Ethanol und Aceton zu entfernen. Typischerweise ist die kombinierte
restliche Ethanol- und Acetonkonzentration in den getrockneten Tabletten
im Bereich von 1000 parts per million (ppm).
-
Ein
farbiges Überzugslaminat
und ein klares Überzugslaminat
können
nachfolgend über
die getrocknete Tablette für
das Produkterscheinungsbild aufgebracht werden.
-
Klinische
Daten
-
Plasmakonzentrationen
nach Einzeldosen
-
Die
Pharmakokinetiken der Reboxetindosierungsformen in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung und den bekannten Dosierungsformen
zur sofortigen Freisetzung werden in einer randomisierten, open-label,
Einzeldosis, Drei-Wege-Crossover
Studie mit 12 gesunden männlichen
und weiblichen Individuen miteinander verglichen. Bei jeder Behandlung
wird eine einzelne 4 mg Dosis Reboxetinmethansulfonat als Dosierungsform
zur sofortigen Freisetzung und in zwei verschiedenen Dosierungsformen
zur dauerhaften Freisetzung verabreicht. Die zwei verschiedenen
Dosierungsformen zur dauerhaften Freisetzung sind oben in den Beispielen
2 und 3 beschrieben und weisen T90-Werte
von etwa 9 Stunden beziehungsweise etwa 18 Stunden auf.
-
Jeder
Einzeldosisbehandlung folgte eine siebentägige Auswaschzeitperide. Die
erhaltenen Plasmareboxetinkonzentrationsprofile sind in 5 gezeigt
(offene Kreise für
die Dosierungsform zur sofortigen Freisetzung, ausgefüllte Kreise
und Sterne für
die Darreichungsformen zur dauerhaften Freisetzung mit einem T90-Werte von etwa 9 Stunden beziehungsweise
etwa 18 Stunden). Die mittleren Cmax Werte
(nl/ml) waren folgende: 117,69 für
die Dosierungsform zur sofortigen Freisetzung; 68,38 für die Darreichungsformen
zur dauerhaften Freisetzung mit einem T90-Wert
von etwa 9 Stunden; und 48,52 für
die Darreichungsformen zur dauerhaften Freisetzung mit einem T90-Wert von etwa 18 Stunden. Der durchschnittliche
Tmax (Std.) nach der Verabreichung der Dosierungsform
zur sofortigen Freisetzung war genau 2 Stunden, während nach
der Verabreichung der Dosierungsformen zur dauerhaften Freisetzung
die durchschnittlichen Tmax-Werte 10,7 Stunden
und 23 Stunden für
Darreichungsformen zur dauerhaften Freisetzung mit einem T90-Werte von etwa 9 Stunden beziehungsweise
etwa 18 Stunden.
-
Steady-state
Plasmakonzentrationen
-
Reboxetin
hat eine Eliminierungshalbwertzeit (t1/2)
von etwa 13 Stunden. Allgemein ist eine kontinuierliche Dosierung über eine
Zeitdauer von etwa vier Eliminierungshalbwertzeiten nötig, um
steady-state Bedingungen zu erhalten. Demgemäß werden steady-state Bedingungen
nach ungefähr
52 Stunden nach der Initiierung einer kontinuierlichen intermittierenden
Dosierungsvorschrift annähernd
erzielt. Mittlere steady-state Plasmareboxetinkonzentrationen wurden
nach einer Dosierung alle 24 Stunden mit 4 mg Dosis Reboxetinmethansulfonat
in zwei verschiedenen Dosierungsformen zur dauerhaften Freisetzung
mit T90-Werten von etwa 9 Stunden beziehungsweise
etwa 18 Stunden und nach einer Dosierung alle 12 Stunden mit 2 mg
Dosis Reboxetinmethansulfonat (gesamte tägliche Dosis = 4 mg) in einer
Dosierungsform zur sofortigen Freisetzung über einen Zeitraum von vier
Tagen (96 Stunden) simuliert.
-
Die
simulierten Plasmareboxetinkonzentrationsprofile sind in graphischer
Form in 6 gezeigt (unterbrochene Linie
für die
Dosierungsform zur sofortigen Freisetzung und gestrichtelte Linie
und durchgezogene Linie für
die Dosierungsformen zur dauerhaften Freisetzung mit T90-Werten
von etwa 9 Stunden beziehungsweise etwa 18 Stunden). Es zeigt sich,
daß nicht
nur die Spitzenplasmareboxetinkonzentrationen niedriger sind nach
Verabreichung der Dosierungsformen zur dauerhaften Freisetzung enthaltend
4 mg Reboxetin als bei der Spitzenplasmareboxetinkonzentrationen
nach Verabreichung der Dosierungsformen zur sofortigen Freisetzung
enthaltend genau 2 mg Reboxetin, sondern auch die Zahl der Spitzenplasmareboxetinkonzentrationen über einen
Zeitraum von 4 Tagen mit den Behandlungsvorschriften der Dosierungsform
zur dauerhaften Freisetzung ist nur halb so hoch wie die mit der
Behandlungsvorschrift Dosierungsform zur sofortigen Freisetzung
vorkommt, d.h. 4 gegen 8.
-
Die
Verabreichung von Dosierungsformen in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung liefert vorzugsweise steady-state C
max/Dosis-Verhältnisse
von weniger als 30 und noch bevorzugter weniger als 25. Die C
max, T
max und C
max/Dosis-Verhältnisse
nach Verabreichung der Dosis bei t = 72 Stunden sind unten in Tabelle
2 gezeigt: Tabelle
2
-
Bei
der Simulation ist die Zeit der steady-state Spitzenplasmareboxetinkonzentrationen
signifikant unterschiedlich für
die der Dosierungsformen zur dauerhaften Freisetzung von Reboxetin
verglichen mit der Dosierungsform zur sofortigen Freisetzung. Die
Dosierungsform zur sofortigen Freisetzung bildet Spitzen nur 1,4 Stunden
nach der Verabreichung der Dosis, während die Dosierungsformen
zur dauerhaften Freisetzung verzögerte
Spitzen nach 10 Stunden beziehungsweise 9,8 Stunden zeigen. Die
steady-state Cmax/Dosis-Verhältnisse
nach der Verabreichung der Dosierungsformen zur dauerhaften Freisetzung
enthaltend 4 mg Reboxetin sind weniger als halb so hoch wie das
Verhältnis
nach der Verabreichung der Dosierungsform zur sofortigen Freisetzung.
-
Die
niedrigeren Magnitudenspitzen, die nach der Verabreichung der Dosierungsformen
zur dauerhaften Reboxetinfreisetzung der vorliegenden Erfindung
erhalten werden, sind weniger wahrscheinlich mit dem Vorkommen von
lästigen
Nebenwirkungen bei den Patienten verbunden. Darüber hinaus ist die Anzahl der Spitzenplasmareboxetinkonzentrationen,
die während
jeden Tages vorkommen, halbiert und das Potential für das Vorkommen
von spitzenwertbezogenen Nebenwirkungen ist entsprechend um die
Hälfte
mit den einmal täglichen
Dosierungsintervallen der Dosierungsformen zur dauerhaften Freisetzung
reduziert, wenn sie mit den konvnetionellen zweimal täglich verabreichten
Dosierungsformen zur sofortigen Freisetzung verglichen werden.