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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Dingen.
Insbesondere bietet die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Verbesserung von Oberflächenbeschaffenheit
oder Oberflächencharakteristiken
eines Films aus Material, etwa aus Silizium, Silizium-Germanium oder anderen.
Die vorliegende Erfindung kann beispielsweise angewandt werden zur
Behandlung oder Glättung
eines gespaltenen Films aus einem Schichttransferprozess für die Herstellung
integrierter Schaltungen. Jedoch besitzt die Erfindung selbstverständlich einen
umfassenderen Anwendungsbereich; sie ist auch einsetzbar zur Glättung eines
Films für
andere Substrate, z.B. von mehrschichtigen integrierten Schaltungsvorrichtungen,
dreidimensionalen Verpackungen integrierter Halbleitervorrichtungen,
photonischen Vorrichtungen, piezoelektronischen Vorrichtungen, mikroelektromechanischen
Systemen (MEMS), Sensoren, Aktoren, Solarzellen, flachen Anzeigetafeln
(z.B. LCD, AMLCD), dotierten Halbleitervorrichtungen, biologischen
und biomedizinischen Vorrichtungen und dergleichen.
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Integrierte
Schaltungen werden auf Chips aus Halbleitermaterial gefertigt. Häufig enthalten
diese integrierten Schaltungen Tausende, ja sogar Millionen von
Transistoren und anderen Vorrichtungen. Insbesondere ist es wünschenswert,
so viele Transistoren wie möglich
innerhalb eines gegebenen Halbleiterbereichs unterzubringen, weil
eine größere Anzahl
von Transistoren typischerweise eine größere Funktionalität verschafft,
und es gilt, je kleiner ein Chip, desto mehr Chips pro Wafer und
desto niedrigere Kosten. Einige integrierte Schaltungen werden auf
einem Slice oder einem Wafer aus Einkristall (monokristallinem)-Silizium
gefertigt, das gemeinhin als „Bulk"-Siliziumwafer bezeichnet
wird. Vorrichtungen auf einem solchen Bulk-Siliziumwafer sind typischerweise
voneinander isoliert. Eine Vielfalt von Verfahren ist bereits vorgeschlagen
oder verwendet worden, um diese Vorrichtungen auf dem Bulk-Siliziumwafer
voneinander zu isolieren, wie z.B. ein Verfahren zur lokalen Oxidation
von Silizium (LOCOS), Grabenisolation, u.a. Allerdings sind diese
Verfahren nicht frei von Einschränkungen.
Beispielsweise verbrauchen herkömmliche
Isolationstechniken eine erhebliche Menge wertvollen Waferoberflächenbereichs
auf dem Chip und erzeugen als Produkt des Isolationsprozesses häufig eine
nicht ebene Oberfläche.
Eine oder beide dieser Überlegungen
schränken allgemein
den Grad der Integration ein, die in einem gegebenen Chip erreichbar
ist. Zusätzlich
erfordert eine Grabenisolation häufig
einen Prozess des reaktiven Ionenätzens, der äußerst zeitaufwendig ist und sich
gegebenenfalls nur unter Schwierigkeiten präzise ausführen lässt.
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Eine
Herangehensweise zur Erzielung von VLSI (Very Large Scale Integration)
oder ULSI (Ultra Large Scale Integration) besteht in der Verwendung eines
SoI (Semiconductoron-Insulator)-Wafers. Bei einem SoI-Wafer befindet
sich typischerweise eine Schicht aus Silizium auf einer Schicht
aus einem Isolatormaterial. Zur Herstellung des SoI-Wafers wurde bereits
eine Vielzahl von Verfahren vorgeschlagen oder eingesetzt. Zu diesen
Verfahren zählt
unter anderem das Wachsenlassen einer dünnen Schicht aus Silizium auf
einem Saphirsubstrat, das feste Zusammenfügen einer Siliziumschicht mit
einem Isoliersubstrat und das Bilden einer isolierenden Schicht
unter einer Siliziumschicht in einem Bulk-Siliziumwafer. In einer
integrierten SoI-Schaltung wird eine im Wesentlichen vollständige Vorrichtungsisolation
häufig
mithilfe herkömmlicher
Vorrichtungsverarbeitungsmethoden erreicht, indem jede Vorrichtung,
einschließlich
der Unterseite der Vorrichtung, mit einem Isolator umgeben wird.
Ein Vorteil, den SoI-Wafer gegenüber Bulk-Siliziumwafern
aufweisen, besteht darin, dass der für die Isolierung zwischen den
Vorrichtungen auf einem SoI-Wafer erforderliche Bereich kleiner
ist als jener, der typischerweise für die Isolierung auf einem Bulk-Siliziumwafer
benötigt
wird.
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SoI
besitzt gegenüber
Bulk-Siliziumtechnologien auch noch andere Vorteile. Beispielsweise
bietet SoI im Vergleich zu Bulk-Siliziumwafern eine einfachere Fertigungssequenz.
Zudem können
auf einem SoI-Wafer hergestellte Vorrichtungen eine bessere Resistenz
gegenüber
Strahlung, weniger photoinduzierten Strom und weniger Übersprechen
aufweisen als auf Bulk-Siliziumwafern gefertigte Vorrichtungen. Allerdings
sind viele Probleme, die bezüglich
der Herstellung von Vorrichtungen auf Bulk-Siliziumwafern bereits
gelöst
wurden, hinsichtlich der Fertigung von Vorrichtungen auf SoI-Wafern
noch zu bewältigen.
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Beispielsweise
müssen
SoI-Wafer im Allgemeinen auch poliert werden, um jegliche Oberflächenunregelmäßigkeiten
vom Siliziumfilm zu entfernen, der über der isolierenden Schicht
liegt. Unter anderem umfasst das Polieren gewöhnlich das chemisch-mechanische
Polieren, kurz CMP genannt. Im Allgemeinen ist CMP zeitaufwendig,
teuer und zwecks Entfernung von Oberflächenunregelmäßigkeiten
unter Umständen
nur schwer kosteneffizient durchführbar. Das heißt, dass
eine CMP-Maschine teuer ist und zudem große Mengen Slurry- Gemisch benötigt, die
ebenfalls nicht billig sind. Darüber
hinaus kann das Slurry-Gemisch in hohem Maße sauer oder ätzend sein.
Demzufolge besteht die Möglichkeit,
dass das Slurry-Gemisch
die Funktionalität
und die Zuverlässigkeit
der Vorrichtungen beeinflusst, die auf dem SoI-Wafer gefertigt werden.
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EP-A1-0971395 offenbart
ein Verfahren zur Entfernung einer beschädigten Schicht von einer delaminierten
Oberfläche
einer SoI-Schicht, bevor das Wachsenlassen einer epitaktischen Schicht
möglich ist.
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Aus
dem oben Dargelegten ist ersichtlich, dass ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung eines Substrats, wie z.B. eines SoI-Wafers, in hohem Maße erwünscht ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Behandlung eines Films aus Material geboten.
Insbesondere stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Behandlung einer gespaltenen Oberfläche zur Verfügung, bei
dem eine Kombination aus Wärmebehandlung
und chemischer Reaktion zum Einsatz kommt, die eine im Wesentlichen glatte
Filmschicht aus der gespaltenen Oberfläche formen kann.
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Die
vorliegende Erfindung bietet nach Anspruch 1 ein Verfahren zur Behandlung
eines Films aus Material, das sich z.B. auf Silizium festlegen lasst.
Dieses Verfahren beinhaltet das Bereitstellen eines Substrats, das
eine gespaltene Oberfläche
umfasst, die einen vorbestimmten Oberflächenrauheitswert aufweist.
Des Weiteren sind in dem Substrat wasserstoffhaltige Partikel verteilt,
die von der gespaltenen Oberfläche
bis zu einem Bereich vorgesehen sind, der unter der gespaltenen
Oberfläche
liegt. Vorzugsweise kann der Rauheitswert der Oberfläche in Abhängigkeit
von der Ausführungsform
um etwa achtzig oder neunzig Prozent oder auch um mehr gesenkt werden.
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Mittels
der vorliegenden Erfindung werden zahlreiche Vorteile gegenüber vorher
vorhandenen Verfahren erzielt. Beispielsweise verschafft die vorliegende
Erfindung ein effizientes Verfahren zur Formung einer im Wesentlichen
gleichmäßigen Oberfläche auf
einem SoI-Wafer.
Zusätzlich
wird die im Wesentlichen gleichmäßige Oberfläche mithilfe
einer gängigen
Wasserstoffbehandlung und üblicher Ätztechniken
geschaffen, die mit herkömmlichen
epitaktischen Werkzeugen zu erledigen sind. Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung bietet überdies
eine gleichmäßige Schicht,
die sich für
die Herstellung integrierter Schaltungen eignen kann. Darüber hinaus beruht
die vorliegende Erfindung auf Gasen aus standardmäßiger Herstellung,
wie z.B. HCl und Wasserstoffgas. In bevorzugten Ausführungsformen
kann die vorliegende Erfindung während
des Verfahrens sowohl die Integrität der Verbindungsschnittstelle
als auch die Kristallstruktur verbessern, und zwar bei gleichzeitiger
Verringerung der Schäden
im Substrat. In Abhängigkeit
von der Ausführungsform
sind einer oder mehrere dieser Vorteile vorhanden. Dieselben und
weitere Vorteile oder günstige
Eigenschaften sind in der vorliegenden Spezifikation durchgängig beschrieben,
insbesondere nachstehend.
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Diese
und weitere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sowie ihre Vorteile und Merkmale sind
in Verbindung mit dem unten Dargelegten und den beigefügten Zeichnungen
detaillierter erläutert.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1-5 sind
vereinfachte Diagramme mit Querschnittdarstellung, die ein Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung veranschaulichen, bei dem ein Silizium-auf-Isolator-Substrat geformt
wird, und
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6 und 7 sind
vereinfachte Diagramme von Versuchsergebnissen.
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BESCHREIBUNG DER SPEZIFISCHEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Behandlung eines Films aus Material zur
Verfügung
gestellt. Insbesondere bietet die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Behandlung einer gespaltenen Oberfläche mittels einer Kombination aus
Wärmebehandlung
und chemischer Reaktion, die eine im Wesentlichen glatte Filmschicht
aus der gespaltenen Oberfläche
formen kann. Die Erfindung erschließt sich besserem Verständnis anhand
der Zeichnungen und der nachstehenden Beschreibung.
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Ein
Verfahren zur Fertigung eines Silizium-auf-Isolator-Substrats kann
folgendermaßen
kurz umrissen werden:
- (1) Bereitstellen eines
Donor-Siliziumwafers (der mit einem dielektrischen Material überzogen
sein kann);
- (2) Einbringen von Partikeln in den Siliziumwafer bis zu einer
gewählten
Tiefe, um eine Dicke des Siliziumfilms festzulegen;
- (3) Bereitstellen eines Zielsubstratmaterials (das mit einem
dielektrischen Material überzogen
sein kann);
- (4) Festes Zusammenfügen
des Donor-Siliziumwafers mit dem Zielsubstratmaterial durch Verbinden
der Implantatfläche
mit dem Zielsubstratmaterial;
- (5) Erhöhen
der allgemeinen mechanischen Spannung (oder Energie) des Implantatbereichs in
ausgewählter
Tiefe ohne Auslösen
eines Spaltungsvorgangs (optional);
- (6) Versehen eines ausgewählten
Bereichs der fest zusammengefügten
Substrate mit mechanischer Spannung (oder Energie) mittels eines
Fluidstrahls, um einen kontrollierten Spaltungsvorgang in der gewählten Tiefe
auszulösen;
- (7) Verschaffen zusätzlicher
Energie für
die fest zusammengefügten
Substrate zwecks Aufrechterhaltung des kontrollierten Spaltungsvorgangs, um
die Dicke des Siliziumfilms aus dem Siliziumwafer zu befreien (optional);
- (8) Fertigstellen des festen Zusammenfügens des Donor-Siliziumwafers
mit dem Zielsubstrat (optional);
- (9) Endbearbeitung der Oberfläche aus gespaltenem Film durch Ätzen und
Wasserstoffbehandlung;
- (10) Bilden einer epitaktischen Schicht (z.B. aus Silizium,
Silizium-Germanium), die über
der endbearbeiteten Oberfläche
liegt; und
- (11) Durchführen
verbleibender Schritte, falls notwendig.
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Zur
obigen Abfolge von Schritten gehört
ein Schritt des Auslösen
eines kontrollierten Spaltungsvorgangs mittels einer Energie, die
auf einen ausgewählten
Bereich bzw. auf ausgewählte
Bereiche einer mehrschichtigen Substratstruktur angewandt wird,
um eine Spaltungsfront bzw. -fronten zu bilden. Dieser Schritt des
Auslösens
startet einen Spaltungsprozess in kontrollierter Weise, indem die
Menge an Energie begrenzt wird, die auf das Substrat beaufschlagt
wird. Die weitere Ausbreitung des Spaltungsvorgangs kann dadurch
erfolgen, dass ausgewählten Bereichen
des Substrats zusätzliche
Energie zugeführt
wird, um den Spaltungsvorgang aufrechtzuerhalten, oder dass die
Energie aus dem Schritt des Auslösens
verwendet wird, um für
eine weitere Ausbreitung des Spaltungsvorgangs zu sorgen. Die Schritte
werden auch zur Endbearbeitung der gespaltenen Oberfläche benutzt,
wobei z.B. eine Kombination aus Ätz-
und Wasserstoffbehandlung für
den Siliziumwafer verwendet wird. Diese Sequenz von Schritten stellt
lediglich ein Beispiel dar und grenzt die Tragweite der hierin definierten
Ansprüche
nicht ein. Weitere Einzelheiten bezüglich der obigen Abfolge von
Schritten werden nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
erläutert.
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Bei
den 1-5 handelt es sich um vereinfachte
Diagramme mit Querschnittdarstellung von Substraten, die einem erfindungsgemäßen Fertigungsprozess
für einen
Silizium-auf-Isolator-Wafer unterzogen
werden. Der Prozess beginnt mit dem Bereitstellen eines Halbleitersubstrats,
das dem in 1 dargestellten Siliziumwafer 2100 ähnelt. Das Substrat
oder der Donor enthält
einen zu entfernenden Materialbereich 2101, bei dem es
sich um einen dünnen,
verhältnismäßig gleichmäßigen Film
handelt, der aus dem Substratmaterial stammt. Der Siliziumwafer
beinhaltet eine obere Fläche 2103,
eine untere Fläche 2105 und
eine Dicke 2107. Außerdem umfasst
der Materialbereich eine Dicke (z0) innerhalb der
Dicke 2107 des Siliziumwafers. Gegebenenfalls liegt eine
dielektrische Schicht 2102 (z.B. Siliziumnitrid, Siliziumoxid,
Siliziumoxynitrid) über
der oberen Fläche
des Substrats. Das vorliegende Verfahren bietet eine Technik zum
Entfernen des Materialbereichs 2101 mittels der folgenden
Abfolge von Schritten für
die Fertigung eines Silizium-auf-Isolator-Wafers.
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Ausgewählte energetische
Partikel 2109 werden durch die obere Fläche des Siliziumwafers bis
zu einer gewählten
Tiefe implantiert, welche die Dicke des Materialbereichs festlegt,
der als dünner Materialfilm
bezeichnet wird. Wie veranschaulicht, besitzen die Partikel in der
gewählten
Tiefe (z0) eine gewünschte Konzentration 2111.
Zur Implantation der energetischen Partikel im Siliziumwafer lässt sich eine
Vielzahl von Verfahren anwenden. Zu diesen Verfahren zählt die
Ionenimplantation, bei der z.B. ein Beamline-Ionenimplantationsgerät genutzt
wird, das von Unternehmen wie etwa Applied Materials, Eaton Corporation
und Varian hergestellt wird. Alternativ dazu erfolgt die Implantation
unter Einsatz von Plasmaimmersionsionenimplantation (PIII). Darüber hinaus
kann die Implantation mithilfe einer Ionendusche stattfinden. Selbstverständlich sind
die eingesetzten Verfahren anwendungsabhängig.
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Für das Verständnis der
vorliegenden Erfindung ist es von Nutzen zu wissen, dass in Abhängigkeit
von der Anwendung allgemein Partikel mit geringerer Masse ausgewählt werden,
um die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung des Materialbereichs
zu verringern. Dies bedeutet, dass sich Partikel mit geringerer
Masse problemlos durch das Substratmaterial zur gewählten Tiefe
bewegen, ohne den Materialbereich wesentlich zu beschädigen, den
die Partikel durchqueren. Bei den Partikeln mit geringerer Masse
(bzw. den energetischen Partikeln) kann es sich beispielsweise um
beinahe alle (z.B. positiv oder negativ) geladenen und/oder neutralen
Atome oder Moleküle
oder Elektronen oder dergleichen handeln. In einer spezifischen
Ausführungsform
können die
Partikel neutral und/oder geladen sein und Ionen von Wasserstoff
und dessen Isotope, Ionen von Edelgasen, wie z.B. Helium und dessen
Isotope und Neon einschließen.
Die Partikel können
auch aus Verbindungen wie z.B. Gasen abgeleitet werden, etwa aus Wasserstoffgas,
Wasserdampf, Methan und weiteren Wasserstoffverbindungen, und es
können
andere Partikel mit geringer Atommasse sein. Alternativ dazu kann
es sich bei den Partikeln um jedwede Kombination aus den obigen
Partikeln und/oder Ionen und/oder molekularen Spezies und/oder atomaren
Spezies handeln.
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Im
Verfahren wird ein Schritt genutzt, bei dem der Implantat-Siliziumwafer
an ein Werkstück oder
einen Zielwafer gefügt
wird, wie 2 zeigt. Das Werkstück kann
auch aus einer Vielzahl anderer Substrattypen bestehen, etwa aus
jenen, die bestehen aus einem dielektrischen Material (z.B. Quarz, Glas,
Siliziumnitrid, Siliziumdioxid), einem leitenden Material (Silizium,
Polysilizium, Materialien der Gruppe III/V, Metall) und aus Kunststoffen
(z.B. auf Polyimid basierenden Materialien). Jedoch handelt es sich im
vorliegenden Beispiel beim Werkstück um einen Siliziumwafer.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
werden die Siliziumwafer unter Anwendung eines thermischen Niedrigtemperaturschritts
miteinander verbunden oder verschmolzen. Das thermische Niedrigtemperaturverfahren
gewährleistet
im Allgemeinen, dass die implantierten Partikel im Materialbereich
keine übermäßige mechanische
Spannung hervorrufen, was einen unkontrollierten Spaltungsvorgang
bewirken könnte.
In einem Aspekt vollzieht sich der Prozess des festen Zusammenfügens bei
niedriger Temperatur durch einen Prozess des Selbstzusammenfügens. Insbesondere
wird ein Wafer gestrippt, um die Oxidation zu beseitigen (oder ein
Wafer wird nicht oxidiert). Mit einer Reinigungslösung wird
die Oberfläche
des Wafers behandelt, damit sich O-H-Bindungen auf der Waferoberfläche bilden.
Ein Beispiel für eine
Lösung,
die zur Reinigung des Wafers benutzt wird, ist ein Gemisch aus H2O2-H2SO4. Die Waferoberflächen werden mit einem Trockner
getrocknet, um jegliche Flüssigkeits-
oder Partikelreste von den Waferoberflächen zu entfernen. Das Selbstzusammenfügen findet
dadurch statt, dass eine Fläche
des gereinigten Wafers an der Fläche
eines oxidierten Wafers platziert wird.
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Alternativ
dazu findet ein Selbstzusammenfügungsprozess
statt, indem eine der zusammenzufügenden Waferoberflächen durch
Plasmareinigung aktiviert wird. Durch die Plasmareinigung wird insbesondere
die Waferoberfläche
angeregt, wobei aus Gasen wie Argon, Ammoniak, Neon, Wasserdampf und
Sauerstoff gewonnenes Plasma eingesetzt wird. Die aktivierte Waferoberfläche 2203 wird
an einer Fläche
des anderen Wafers platziert, auf der sich ein Oxidationsüberzug 2205 befindet.
Die Wafer sind mit freiliegenden Waferflächen sandwichartig angeordnet.
Auf jede dieser freiliegenden Waferflächen wird ein ausgewähltes Maß an Druck
beaufschlagt, um den einen Wafer mit dem anderen selbsthaftend zusammenzufügen.
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Als
Alternative dazu wird ein auf den Waferoberflächen aufgetragener Klebstoff
verwendet, um einen Wafer fest auf den anderen zu fügen. Zu
den verwendbaren Klebstoffen zählen
Stoffe vom Epoxid- oder Polyimidtyp und Ähnliche. Auch Spin-on-Glass-Schichten lassen
sich einsetzen, um die Fläche
eines Wafers fest auf die eines anderen zu fügen. Zu den Spin-an-Glass(SoG)-Materialien
gehören
u.a. Siloxane oder Silikate, die häufig mit alkoholbasierten Lösungsmitteln
oder dergleichen gemischt werden. SoG kann als Material aufgrund
der niedrigen Temperaturen (z.B. 150 bis 250 Grad Celsius) erwünscht sein,
die oft erforderlich sind, um SoG nach seiner Anwendung auf die
Oberflächen
der Wafer auszuhärten.
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Alternativ
dazu lässt
sich eine Vielzahl anderer Niedrigtemperaturverfahren zur Verbindung
des Donorwafers mit dem Zielwafer einsetzen. Beispielsweise besteht
die Möglichkeit,
ein elektrostatisches Zusammenfügungsverfahren
zu verwenden, um die beiden Wafer miteinander zu verbinden. Insbesondere
werden eine oder beide Waferoberflächen aufgeladen, damit sie
einander anziehen. Darüber
hinaus kann der Donor-Wafer mit dem Zielwafer mittels einer Vielfalt
bekannter gängiger
Verfahren verschmolzen werden. Die Art des eingesetzten Verfahrens
hängt selbstverständlich von
der Anwendung ab.
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Nach
dem festen Zusammenfügen
der Wafer zu einer sandwichartigen Struktur 2300, wie sie
in 3 dargestellt ist, sieht das Verfahren einen kontrollierten
Spaltungsvorgang zwecks Entfernung des Substratmaterials vor, um
einen dünnen
Film aus Substratmaterial 2101 zu erhalten, der über einem Isolator 2305 auf
dem Zielsiliziumwafer 2201 liegt. Das kontrollierte Spalten
erfolgt dadurch, dass Energie aus Energiequellen auf dem Donor-Wafer und/oder
auf dem Zielwafer selektiv platziert oder positioniert oder zielgerecht
ausgerichtet wird 2301, 2303. Es ist beispielsweise
möglich,
einen Energieimpuls bzw. Energieimpulse zur Auslösung des Spaltungsvorgangs
zu nutzen. Der Impuls bzw. die Impulse wird bzw. werden durch den
Einsatz einer Energiequelle geliefert, bei der es sich unter anderem um
eine mechanische Quelle, eine chemische Quelle, eine elektrische
Quelle oder eine thermische Quelle bzw. um einen Kühlkörper handeln
kann.
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Der
kontrollierte Spaltungsvorgang wird mittels eines beliebigen der
zuvor erwähnten
oder eines anderen Verfahrens ausgelöst und ist anhand 3 veranschaulicht.
Beispielsweise sieht ein Verfahren zur Auslösung des kontrollierten Spaltungsvorgangs einen
Schritt zur Leitung von Energie 2301, 2303 zu einem
ausgewählten
Bereich des Substrats vor, um einen kontrollierten Spaltungsvorgang
in der gewählten
Tiefe (z0) im Substrat auszulösen, woraufhin
sich der Spaltungsvorgang mithilfe einer sich ausbreitenden Spaltungsfront
vollzieht, damit ein Abschnitt des Substratmaterials befreit wird,
der aus dem Substrat zu entfernen ist. In einer spezifischen Ausführungsform
bedient sich das Verfahren eines einzigen Impulses zur Auslösung des
Spaltungsvorgangs, wie zuvor erwähnt.
Alternativ dazu nutzt das Verfahren einen Auslösungsimpuls, gefolgt von einem
weiteren Impuls oder von sukzessiven Impulsen für ausgewählte Bereiche des Substrats.
Als Alternative dazu liefert das Verfahren einen Impuls zur Auslösung des Spaltungsvorgangs,
der durch entlang dem Substrat gescannte Energie aufrechterhalten
wird. Als weitere Alternative dazu kann Energie quer durch ausgewählte Bereiche
des Substrats gescannt werden, um den kontrollierten Spaltungsvorgang
auszulösen und/oder
aufrechtzuerhalten.
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Gegebenenfalls
wird eine Energie oder mechanische Spannung des Substratmaterials
zu einem Energieniveau hin erhöht,
das zwar für
die Auslösung
des Spaltungsvorgangs notwendig ist, aber nicht zur Auslösung des
Spaltungsvorgangs ausreicht, bis gemäß der vorliegenden Erfindung
ein Impuls oder viele aufeinanderfolgende Impulse auf das Substrat
gerichtet wird bzw. werden. Der Gesamtenergiezustand des Substrats
lässt sich
mit einer Vielfalt von Quellen erhöhen oder senken, z.B. mit einer chemischen,
mechanischen, elektrischen oder thermischen Quelle bzw. mit einem
Kühlkörper, die
allein oder in Kombination zum Einsatz kommen. Die chemische Quelle
kann Partikel, Fluide, Gase oder Flüssigkeiten umfassen. Außerdem kann
diese Quelle eine chemische Reaktion beinhalten, um die mechanische
Spannung im Materialbereich zu verstärken. Eingebracht wird die
chemische Quelle in Form einer Flut, in zeitlich variierender, räumlich variierender oder
kontinuierlicher Weise. In anderen Ausführungsformen wird eine mechanische
Quelle aus Rotation-, Translations-, Kompressions-, Expansion- oder
Ultraschallenergie gewonnen. Auch die mechanische Quelle lässt sich
in Form einer Flut, in zeitlich variierender, räumlich variierender oder kontinuierlicher Weise
einbringen. In weiteren Ausführungsformen wird
die elektrische Quelle unter einer angelegten Spannung oder einem
angelegtem elektromagnetischen Feld ausgewählt, eingebracht in Form einer Flut,
in zeitlich variierender, räumlich
variierender oder kontinuierlicher Weise. In noch weiteren Ausführungsformen
wird bezüglich
der thermischen Quelle bzw. des Kühlkörpers zwischen Bestrahlung,
Konvektion oder Ableitung entschieden. Diese thermische Quelle kann
ausgewählt
werden unter einem Photonenstrahl, Fluidstrahl, Flüssigkeitsstrahl,
Gasstrahl, elektromagnetischen Feld, Elektronenstrahl, einer thermoelektrischen
Heizung und einem Ofen, u.a.. Hinsichtlich des Kühlkörpers kann die Wahl auf einen
Fluidstrahl, einen Flüssigkeitsstrahl,
einen Gasstrahl, ein kryogenes Fluid, eine supergekühlte Flüssigkeit,
ein thermoelektrisches Kühlmittel,
ein elektromagnetisches Feld, usw. fallen. Ähnlich wie bei den vorhergehenden
Ausführungsformen
wird die thermische Quelle in Form einer Flut, in zeitlich variierender,
räumlich
variierender oder kontinuierlicher Weise angewandt. Ferner besteht
die Möglichkeit, jede
der obigen Ausführungsformen
anwendungsab hängig
in Kombination oder sogar separat einzusetzen. Selbstverständlich ist
der Typ der benutzten Quelle von der Anwendung abhängig. Wie
angemerkt, erhöht
die Gesamtquelle ein Niveau an Energie oder mechanischer Spannung
im Materialbereich, ohne den Spaltungsvorgang im Materialbereich
auszulösen,
bevor Energie zur Auslösung
des kontrollierten Spaltungsvorgangs zugeführt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird im Verfahren eine Temperatur aufrechterhalten, die unter einer
Temperatur zur Einbringung der Partikel in das Substrat liegt. Während des
Schritts zur Energiezuführung
zwecks Auslösung
der Ausbreitung des Spaltungsvorgangs wird in einigen Ausführungsformen
die Substrattemperatur zwischen -200 und 450 Grad Celsius gehalten.
Ferner ist es möglich,
die Substrattemperatur auf einer Temperatur unter 400 oder unter
350 Grad Celsius zu halten. In bevorzugten Ausführungsformen nutzt das Verfahren
einen Kühlkörper zur
Auslösung
und Aufrechterhaltung des Spaltungsvorgangs, der sich bei Bedingungen
vollzieht, die erheblich unter Raumtemperatur liegen.
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In
einer alternativen bevorzugten Ausführungsform kann es sich bei
der mechanischen und/oder thermischen Quelle um einen Fluidstrahl handeln,
der gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung unter Druck gesetzt wird (z.B. durch
Kompression). Der Fluidstrahl (bzw. der Flüssigkeits- oder Gasstrahl)
trifft auf einen Randbereich des Substrats 2300 auf, damit
der kontrollierte Spaltungsvorgang ausgelöst wird. Der Fluidstrahl aus
einer komprimierten oder unter Druck stehenden Fluidquelle wird
auf einen Bereich in der gewählten
Tiefe 2111 gerichtet, um eine Dicke des Materialbereichs 2101 vom
Substrat 2100 zu spalten. Der Fluidstrahl trennt den Bereich 2101 vom
Substrat 2100, die sich voneinander in der gewählten Tiefe 2111 trennen. Der
Fluidstrahl lässt
sich so regulieren, dass der kontrollierte Spaltungsvorgang zwecks
Trennung des Materials 2101 vom Substrat 2100 ausgelöst und aufrechterhalten
wird. In Abhängigkeit
von der Anwendung bietet sich die Möglichkeit, den Fluidstrahl
in Bezug auf Richtung, Ort und Stärke zu regulieren, um den gewünschten
kontrollierten Spaltungsprozess zu erhalten.
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Ein
abschließender
Schritt des festen Zusammenfügens
findet gemäß einigen
Ausführungsformen
zwischen dem Zielwafer und dem dünnen Materialbereichfilm
statt, wie aus 4 ersichtlich. In einer Ausführungsform
weist ein Siliziumwafer eine ihn überziehende Schicht aus Siliziumdioxid
auf, deren Wachstum thermisch und über der Fläche liegend erfolgt, bevor
der dünne
Materialfilm gereinigt wird. Das Siliziumdioxid kann auch durch
eine Vielzahl anderer Verfahren, wie z.B. die chemische Phasenabscheidung,
gebildet werden. Bei diesem Verfahren lässt das zwischen den Waferoberflächen vorhandene
Siliziumdioxid diese miteinander verschmelzen.
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In
einigen Ausführungsformen
wird die oxidierte Siliziumoberfläche entweder des Zielwafers oder
des dünnen
Materialbereichfilms (des Donor-Wafers) weiter zusammengepresst
und einer oxidierenden Umgebung 2401 ausgesetzt. Diese
oxidierende Umgebung kann in einem Diffusionsofen zur Dampfoxidation,
Wasserstoffoxidation oder dergleichen vorliegen. Eine Kombination
aus Druck und oxidierender Umgebung lässt die beiden Siliziumwafer an
der Oxidoberfläche
bzw. -schnittstelle 2305 miteinander verschmelzen. Diese
Ausführungsformen erfordern
häufig
hohe Temperaturen (z.B. 700 Grad Celsius).
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Alternativ
dazu werden die beiden Siliziumoberflächen weiter zusammengepresst
und einer zwischen den beiden Wafern angelegten Spannung ausgesetzt.
Die angelegte Spannung erhöht
die Temperatur der Wafer, damit eine feste Bindung zwischen den
Wafern herbeigeführt
wird. Dieses Verfahren begrenzt die Menge von Kristallfehlern, die
in die Siliziumwafer während
des Zusammenfügungsprozesses eingebracht
werden, da im Wesentlichen keine mechanische Kraft benötigt wird,
um den Vorgang des Zusammenfügens
zwischen den Wafern auszulösen. Selbstverständlich ist
der Einsatz eines Verfahrens von der Anwendung abhängig.
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Nach
dem festen Zusammenfügen
der Wafer verfügt
das Silizium-auf-Isolator-Substrat über ein Zielsubstrat
mit einem dieses überziehenden
Film aus Siliziummaterial und einer Oxidschicht, die sandwichartig
zwischen dem Zielsubstrat und dem Siliziumfilm angeordnet ist, wie 5 darstellt.
Die gelöste
Oberfläche
des Films aus Siliziummaterial ist häufig rau 2404 und
benötigt
eine Endbearbeitung. Die Rauheit der Oberfläche bei Siliziumwafern beläuft sich
oft auf etwa zwei bis acht Nanometer RMS oder mehr. Häufig sollte
diese Rauheit vor weiterer Verarbeitung beseitigt werden. In und
auf der gelösten Oberfläche befindet
sich eine Konzentration wasserstoffhaltiger Partikel aus dem vorhergehenden
Implantationsschritt.
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Um
die Oberfläche 2404 glatt
zu machen oder zu behandeln, wird das Substrat einer Wärmebehandlung 2401 in
einer wasserstoffhaltigen Umgebung unterzogen. Zusätzlich wird
das Substrat einem HCl-Ätzmittel,
einer halogenhaltigen Verbindung, ausgesetzt. Für das Verständnis der vorliegenden Erfindung
ist es nützlich
zu wissen, dass HBr, HI, HF und andere Stoffe verwendet werden können und dass
es sich bei dem Ätzmittel
auch um eine fluorhaltige Verbindung, wie z.B. SF6,
CxFx, handeln kann.
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Das
vorliegende Substrat wird einer Behandlung unterzogen, die in einer
Kombination aus Ätzmittel
und Wärmebehandlung
in wasserstoffhaltiger Umgebung besteht. Bei dem Ätzmittel
handelt es sich um HCl-Gas, und zur Wärmebehandlung wird ein Wasserstoffgas
herangezogen. Das Ätzgas
ist ein Halogengas, nämlich
HCl. Für
das Verständnis
der vorliegenden Erfindung ist es nützlich zu wissen, dass auch
HF, HI, HBr, SF6, CF4,
NF3 und CCl2F2 verwendbar sind. Überdies kann das Ätzgas mit
einem weiteren Halogengas, z.B. Chlor- oder Fluorgas, gemischt werden.
Zwar lässt
sich die Wärmebehandlung
mithilfe eines Ofens durchführen,
wird aber bevorzugt mit einem Werkzeug zur raschen thermischen Bearbeitung,
z.B. einem RTP-Werkzeug, vorgenommen. Alternativ dazu kann das Werkzeug
in einer epitaktischen Kammer bestehen, die über Lampen zur schnellen Erhitzung
eines Substrats verfügt. In
einer Ausführungsform,
in der ein Siliziumwafer und Wasserstoffgas benutzt werden, kann
das Werkzeug das Substrat in Abhängigkeit
von der Ausführungsform
mit einer Rate von ungefähr
10 Grad Celsius/Sekunde und mehr oder von 20 Grad Celsius/Sekunde
und mehr erhitzen.
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Bei
einer Ausführungsform
wird davon ausgegangen, dass die Wasserstoffpartikel in der gelösten Oberfläche den
Prozess der Oberflächenglättung verbessern.
Hierbei wurden die Wasserstoffpartikel auf einer Temperatur gehalten,
bei der sie nicht aus dem Substrat herausdiffundieren. Die Konzentration der
Wasserstoffpartikel liegt in einem Bereich von 1021 bis
5 × 1022 Atomen/cm3. Die
Konzentration der Wasserstoffpartikel kann ungefähr bei mindestens 6 × 1021 Atomen/cm3 liegen.
Die jeweilige Konzentration der Wasserstoffpartikel lässt sich
in Abhängigkeit von
der Ausführungsform
regulieren.
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Des
Weiteren ist es für
das Verständnis
der vorliegenden Erfindung nützlich
zu wissen, dass das vorliegende Substrat einem Wasserstoffbehandlungs-
oder Implantationsverfahren unterzogen werden kann, bevor die Wärmebehandlungen
erfolgen. Hierbei wird das Substrat, einschließlich des gelösten Films,
mittels Implantation, Diffusion oder einer beliebigen Kombination
daraus wasserstoffhaltigen Partikeln ausgesetzt. In einigen Ausführungsformen, in
denen Wasserstoff aus dem anfänglichen
Implantat herausdiffundiert ist, kann ein nachfolgender Wasserstoffbehandlungsvorgang
erfolgen, um die Konzentration von Wasserstoff im gelösten Film
zu erhöhen.
Das vorliegende Wasserstoffbehandlungsverfahren ist bei Substraten
durchführbar,
die mithilfe von kontrollierten Spaltungsverfahren, wie des Smart CutTM-Verfahrens
der SoItec SA, u.a., gefertigt werden, aus denen sich nach Ablösung ein
unebenes oder raues Oberflächenfinish
ergeben kann. Ein nach Glättung
oder Oberflächenbehandlung
endbearbeiteter Wafer ist in 5 dargestellt.
Hierbei umfasst der endbearbeitete Wafer eine im Wesentlichen glatte
Oberfläche 2601,
die sich im Allgemeinen als gut genug zur Herstellung integrierter
Schaltungen erweist, ohne dass sie wesentlich poliert wird oder dergleichen.
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Überdies
kann im vorliegenden Verfahren zur Endbearbeitung der gespaltenen
Oberfläche
eine Kombination aus Ätzmittel,
Abscheidung und Wärmebehandlung
genutzt werden, um den gespaltenen Film zu glätten. Hierbei ist es für das Verständnis der vorliegenden
Erfindung nützlich
zu wissen, dass der gespaltene Film wasserstoffhaltigen Verbindungen, wie
z.B. HCl, HBr, HI, HF und dergleichen, ausgesetzt werden kann. Zusätzlich wird
der gespaltene Film beispielsweise einer Abscheidung während einer
Zeit unterzogen, zu welcher der Film den wasserstoffhaltigen Verbindungen
ausgesetzt ist, welche Abschnitte des gespaltenen Films ätzen. Wird
beispielsweise ein gespaltener Siliziumfilm verwendet, kann die
Abscheidung mithilfe einer siliziumhaltigen Verbindung stattfinden,
wie z.B. mit Silanen, etwa SixClyHz, SiH4,
SiClx, und anderen Siliziumverbindungen.
Dementsprechend unterzieht das vorliegende Verfahren den gespaltenen
Film einer Kombination aus Ätzen
und Abscheidung mithilfe einer wasserstoffhaltigen Verbindung und
einer siliziumhaltigen Verbindung. Zusätzlich wird die gespaltene
Oberfläche
einer Wärmebehandlung
unterzogen, während sie
der Kombination aus Ätzmittel
und Abscheidungsgas ausgesetzt ist. Zwar lässt sich die Wärmebehandlung
in einem Ofen durchführen,
wird aber bevorzugt mittels eines Werkzeugs zur raschen thermischen
Bearbeitung, also einem RTP-Werkzeug, vorgenommen. Alternativ dazu
kann das Werkzeug in einer epitaktischen Kammer bestehen, die über Lampen
zur raschen Erhitzung eines Substrats verfügt. In einer Ausführungsform,
in der ein Siliziumwafer und Wasserstoffgas verwendet werden, kann
das Werkzeug das Substrat in Abhängigkeit
von der Ausführungsform
mit einer Rate von etwa 10 Grad Celsius/Sekunde und mehr oder von
20 Grad Celsius/Sekunde und mehr erhitzen.
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In
einer spezifischen Ausführungsform durchlauft
das Silizium-auf-Isolator-Substrat eine Serie von Verarbeitungsschritten,
um auf demselben integrierte Schaltungen zu bilden. Erläutert sind
diese Verarbeitungsschritte in S. Wolf: „Silicon Processing for the
VLSI Era", (Band
2), Lattice Press (1990).
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Obwohl
sich die obige Beschreibung auf einen Siliziumwafer bezieht, sind
auch andere Substrate verwendbar. Beispielsweise kann es sich bei
dem Substrat um beinahe jedes Substrat vom monokristallinen, polykristallinen
oder selbst vom amorphen Typ handeln. Zusätzlich ist das Substrat aus
III/V-Materialien, wie z.B. Galliumarsenid, Galliumnitrid (GaN),
u.a. herstellbar. Es besteht außerdem
die Möglichkeit
zur Verwendung des mehrschichtigen Substrats gemäß der vorliegenden Erfindung.
Das mehrschichtige Substrat umfasst ein Silizium-auf-Isolator-Substrat, eine Vielzahl
sandwichartig angeordneter Schichten auf einem Halbleitersubstrat und
zahlreiche andere Arten von Substraten. Zusätzlich beziehen sich die obigen Ausführungsformen
im Allgemeinen darauf, dass ein Energieimpuls gegeben wird, um einen
kontrollierten Spaltungsvorgang auszulösen. Der Impuls lässt sich
durch Energie ersetzen, die quer durch einen ausgewählten Bereich des
Substrats gescannt wird, um den kontrollierten Spaltungsvorgang
auszulösen.
Des Weiteren kann Energie quer durch ausgewählte Bereiche des Substrats
gescannt werden, um den kontrollierten Spaltungsvorgang zu unterstützen oder
aufrechtzuerhalten. Ein Fachmann auf diesem Gebiet ist mühelos dazu
in der Lage, eine Vielzahl von Alternativen, Modifikationen und
Variationen zu erkennen, die anwendbar sind.
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Während das
oben Dargelegte eine vollständige
Beschreibung spezifischer Ausführungsformen darstellt,
besteht die Möglichkeit
zur Anwendung von verschiedenen Modifikationen, alternativen Konstruktionen
und Äquivalenten.
Deshalb sind die obige Beschreibung und die obigen Erläuterungen
nicht als Einschränkung
der Tragweite der vorliegenden Erfindung anzusehen, die durch die
beigefügten
Ansprüche
definiert ist.
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VERSUCH:
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Um
das Prinzip und die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung unter
Beweis zu stellen, wurden die folgenden Versuche durchgeführt. Diese
sollen den Leser beim Verständnis
der allgemeinen Konzepte in Bezug auf Schichttransferverfahren unterstützen, die
sich alle wesentlich unterscheiden. Die Verfahren werden zur Fertigung
von SoI-Wafern eingesetzt. Es bestehen zumindest zwei grundlegende
Methoden, die Herstellung von SoI-Wafern anzugehen. Bei der ersten
handelt es sich um SIMOX (Separation by Implantation of Oxygen),
die eine frühe SoI-Technik
darstellt, die in Silizium implantierten Sauerstoff nutzt, gefolgt
von einem Annealing mit hoher Temperatur. Die zweite ist eine Schichtübertragungsmethode,
von der erwartet wird, dass sie SIMOX im Hinblick auf die Herstellung
von SoI-Volumenmaterial
künftig
ersetzen wird. Möglicherweise nicht
ausschließlich
umfassen diese Methoden wie folgt: BESOITM (Bonded
and Etched Back Silicon an Insulator), ELTRANTM (Epitaxial
Layer TRANsfer), der das Spalten entlang einer Schicht aus porösem Silizium
einbezieht, Smart CutTM, bei dem ein Wafer Wasserstoff
als Implantat erhält,
mit einem anderen Wafer fest zusammengefügt und entlang der implantierten
Schicht thermisch gespalten wird, und schließlich den kontrollierten Spaltungsprozess,
der von der Silicon Genesis Corporation (SiGen) entwickelt wurde.
Bei den drei letztgenannten Verfahren ist die Oberfläche der
transferierten SoI-Schicht rau, und zur Glättung der Oberfläche werden
andere Methoden verwendet. Ein hierzu gängiges Verfahren wird als Touch-Polishing-Technik
bezeichnet, die das mechanische Reinigen und Scheuern mittels einer CMP-Vorrichtung
einschließt.
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Im
vorliegenden Beispiel wollten wir die Oberflächenbeschaffenheit/-charakteristiken
einer SoI-Schicht verbessern, die mittels eines kontrollierten Spaltungsprozesses
gespalten wird, der sich auch für
andere Verfahren einsetzen lässt.
Eine Kombination (einschließlich
einer gleichzeitigen Kombination) aus chemischer und thermischer
Behandlung des SoI-Wafers
wird im vorliegenden Beispiel benutzt. Des Weiteren kommt im vorliegenden
Beispiel eine atmosphärische „Epi"-Kammer für Einzelwafer von
Applied Materials zum Einsatz, und zwar die Epi CenturaTM.
Diese Kammer verfügt über zwei
Module mit Radiallampenanordnungen, um Strahlungswärme für den Wafer
zu liefern. Die Kammer besitzt eine geschlossene Temperaturregelschleife
mit programmierbarem PID, der zwei optische Pyrometer nutzt, die
in der Lage sind, eine unabhängige
Temperaturmessung sowohl am Wafer als auch am Suszeptor vorzunehmen.
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Bei
dem verwendeten Wafer handelte es sich um einen Siliziumwafer mit
acht Zoll Durchmesser, in den Wasserstoffgas implantiert wurde.
Die Implantation erfolgte mit einer Dosis von 6 × 1016 Atomen/cm2 und einer Energie von etwa 60 KeV. Der
Implantat-Wafer wurde mit einem Handle-Substrat fest zusammengefügt, das
ebenfalls ein Wafer mit acht Zoll Durchmesser war. Die fest zusammengefügten Substrate
wurden einer Wärmebehandlung
unterzogen, um sie noch stärker
zusammenzufügen.
Nach Abschluss des Zusammenfügens
wurde an den fest zusammengefügten
Substraten ein Spaltungsprozess vorgenommen. Hierbei wurden die
fest zusammengefügten
Substrate mittels eines kontrollierten Spaltungsprozesses gespalten,
der die Implantat-Oberfläche
aus dem restlichen Abschnitt des Substrats durch einen Strahl aus
fluidisiertem Gas spaltet. Der gespaltene Film verfügte (bis
zur Implantattiefe) über
eine ausgewählte
Konzentration an wasserstoffhaltigen Partikeln, da die Spaltung
bei Raumtemperatur stattfand, die den Wasserstoff nicht wesentlich
aus der gespaltenen Oberfläche
diffundiert. Obgleich der durch das Gas gespaltene Film sehr gleichmäßig und
glatt war, benötigte
er noch etwas Endbearbeitung.
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Um
die Oberfläche
in den richtigen Zustand zu versetzen, wurde der gespaltene Film
einer Kombination aus Wärmebehandlung
und chemischer Reaktion unterzogen. Insbesondere haben wir den gespaltenen
Wafer in die Epi-Kammer gegeben. Als Nächstes haben wir HCl und H2 in Gasform in die Epi-Kammer gelassen,
in der die gespaltene Siliziumoberfläche den Gasen ausgesetzt war.
Außerdem wurde
die Oberfläche
einer Umgebung mit hoher Temperatur überlassen, um nicht nur eine
kontrollierte und reversible Reaktion zwischen Silizium und HCl zu
fördern,
sondern auch um die Siliziumatomoberflächenmobilität zu verbessern. Durch die
Kammertemperatur wurde das Substrat auf etwa 1000 Grad Celsius und
insbeson dere auf bis zu ungefähr
1200 Grad Celsius gehalten. Der Kammerdruck wurde allgemein bei
ungefähr
1 Atmosphäre
gehalten, aber es sind auch andere Werte möglich. Die HCl-Fließrate lag
unter 1 Standardliter/Minute, und der Wasserstoffgasdurchfluss betrug
etwa 100 Standardliter/Minute. Weitere Parameter wurden in standardgemäßer Weise
reguliert. Zusätzlich
gehen wir davon aus, dass die Anwesenheit von H2-Restmolekülen in der oberen
SoI-Oberflächenschicht
und in der gespaltenen Oberfläche
als Ergebnis der zuvor durchgeführten
H2-Implantation die SoI-Oberflächenmodifikation weiter
verbessert.
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6 und 7 sind
Diagramme gespaltener Oberflächen,
die vermessen wurden. Die vorliegenden Diagramme stellen lediglich
Beispiele dar, welche die Tragweite der Ansprüche hierin nicht begrenzen.
Zunächst
wurden die Oberflächen,
die gespalten worden waren, bezüglich
ihrer Oberflächenrauheit
vermessen. Die anfängliche
Oberflächenrauheit
lag in einem Bereich von etwa 4,0-8,0 nm RMS laut Messung mit Rasterkraftmikroskop
(AFM) nach dem Tapping Mode von Digital Instruments. Diese anfänglichen
Messungen 600 der Rauheit sind durch das Bild aus 6 erläutert. Nach
Anwendung des vorliegenden Verfahrens wurde die Oberflächenrauheit
auf unter 0,1 nm 700 reduziert, was durch das Bild aus 7 veranschaulicht
ist. Anders als herkömmliches
Touch-Polishing, das sich auf die Entfernung einiger Dutzend nm
beschränkt,
kann der vorliegende Versuch eingesetzt werden, um die Dicke der
SoI-Schicht bis auf ein paar hundert oder sogar bis auf ein paar
Dutzend Nanometer zu reduzieren, ohne die Gleichmäßigkeit
der Schicht zu verschlechtern. Soll eine dickere Schicht entfernt
werden, besteht die Möglichkeit,
eine Kombination aus hohen und niedrigen Entfernungsraten zu benutzen,
während
weiterhin ausgezeichnete SoI-Oberflächencharakteristiken aufrechterhalten
werden. Zusätzlich
ist das vorliegende Verfahren trocken, was bedeutet, dass es bei
einigen Anwendungen im Wesentlichen frei von nassen Batch-Chemikalien
und dergleichen ist. Dementsprechend haben wir mithilfe unserer
Versuche einige der Vorteile der vorliegenden Erfindung gegenüber herkömmlichen
Techniken dargelegt.
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Dieser
Versuch hat nur als Beispiel gedient, das die Tragweite der Ansprüche nicht
beschränkt. Ein
Fachmann auf diesem Gebiet würde
viele weitere Variationen, Alternativen und Modifikationen erkennen.
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Während es
sich bei dem oben Dargelegten um eine vollständige Beschreibung der spezifischen Ausführungsformen
handelt, können
verschiedene Modifikationen, alternative Konstruktionen und Äquivalente
eingesetzt werden. Deshalb sind die obige Beschreibung und die obigen
Erläuterungen
nicht als Begrenzung der Tragweite der vorliegenden Erfindung anzusehen,
die durch die beigefügten
Ansprüche
definiert ist.