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Die
Erfindung betrifft eine holographische Volumengitterstruktur mit
hoher Dispersion. Sie wird insbesondere in Impulsverdichtungs- oder
-dehnungsvorrichtungen angewendet, zum Beispiel zur Erzeugung von
ultrakurzen Laserimpulsen mit sehr hoher Energie. Sie wird auch
auf dem Gebiet der optischen Telekommunikationen angewendet, zum
Beispiel für
Wellenlängenteilungs-
oder Wellenlängensperrfilter-Multiplexvorrichtungen.
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Auf
den Gebieten der Physik oder der Chemie erfordern zahlreiche Behandlungen
die Anwendung von sehr kurzen und sehr starken Laserimpulsen. Auf
dem Gebiet der Plasmaphysik ist es zum Beispiel notwendig, sehr
starke Laserimpulse zu erzeugen. Impulse mit sehr hoher Spitzenleistung
werden auch in der Materialbearbeitung benötigt, wo sie ermöglichen,
Konturen herzustellen, die sauberer und genauer sind, da die Erwärmung der
bearbeiteten Materialien geringer ist.
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Gegenwärtig wendet
man zur Erzeugung von Laserimpulsen mit einer sehr hohen Spitzenleistung
(Terawatt oder Petawatt) die CPA-Technik (Chirped Pulse Amplification)
an. Diese Technik besteht darin:
- – einen
niederenergetischen Femtosekundenimpuls zu dehnen, um aus ihm einen
Nanosekundenimpuls zu machen,
- – seine
Energie zu verstärken,
- – den
erhaltenen hochenergetischen Impuls zu einem Femtosekundenimpuls
zu verdichten.
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Auf
diese Weise erhält
man einen ultrakurzen hochenergetischen Impuls, das heißt mit einer sehr
hohen Spitzenleistung.
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Klassischerweise
realisiert man die Impulsdehn- und -verdichtungsoperationen mit
Hilfe von Beugungsgittern nach einem durch Treacy empfohlenen Aufbau
(IEEE Journal of Quantum Electronics, Vol. QE-5 Nr. 9, Sept. 19969,
S. 454–458),
von dem ein vereinfachtes Schema in der 1 dargestellt
ist. Der in der 1 dargestellte Aufbau, zum Beispiel ein
Impulsverdichter, umfasst insbesondere zwei zueinander parallele
Beugungsgitter 11, 12. Das erste Gitter 11 empfängt gemäß einem
Einfallwinkel θ,
bezogen auf die Normale, einen eintreffenden Laserimpuls FIN (mit einem einfachen Pfeil dargestellt),
dessen Wellenlängenkomponenten
um eine mittlere zentrale Wellenlänge λ0 herum
variabel sind. Der gebeugte Strahl wird dann seinerseits durch das
parallel angeordnete zweite Gitter 12 gebeugt, woraus ein zum
einfallenden Strahl paralleler Strahl resultiert. Dieser Strahl
wird durch Rücksendeeinrichtungen 13 zum
zweiten Gitter 12 zurückgesandt
(mit Doppelpfeil gekennzeichneter Strahl), wobei der Rückweg mit
dem Hinweg identisch ist, woraus ab dem ersten Gitter 11 der
Austrittsstrahl FOUT resultiert. Man benutzt
die Eigenschaft von Beugungsgittern, Komponenten verschiedener Wellenlängen gemäß einem von
der Wellenlänge
abhängigen
Winkel unterschiedlich zu beugen. So stellt die 1 den
optischen Weg von zwei Komponenten mit der Wellenlänge λ (gestrichelte
Linie) und λ' (durchgezogene Linie),
wobei λ' größer ist
als λ. Der
optische Weg und folglich die Durchlaufzeit der λ'-Komponente
ist größer als
die der λ-Komponente,
so dass die Energie des Impulses für alle Wellenlängen in
dem Ausgangsstrahl FOUT in einem sehr kurzen
Zeitraum konzentriert ist.
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Diese
bisher verwendeten Beugungsgitter sind geätzte Gitter, das heißt Gitter,
die an der Oberfläche
geätzte
Striche mit einer gleichmäßigen Teilung
umfassen. Jedoch befriedigen sie nicht vollständig. Ein Nachteil der geätzten Gitter
ist nämlich,
dass ihr Leistungsgrad von ungefähr
90% nur eine geringe Verdichtungseffizienz von ungefähr 65% liefert.
Ein anderer Nachteil dieser geätzten
Gitter besteht darin, dass ihre Laserfestigkeit (tenue au flux laser)
gering ist. Zum Beispiel haben die geätzten Gitter aus Gold bei einem
Impuls der Wellenlänge
1053 nm und einer Dauer von 250 Femtosekunden eine Laserfestigkeit (tenue
au flux laser) unter 1 J/cm2.
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Folglich
können
die Benutzer von Installationen, die viel Energie liefern, in der
Praxis nicht die volle Leistung ausnutzen wie bei einer effizienten Verdichtungs-
oder Dehnvorrichtung.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile des Stands der Technik
zu beseitigen.
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Dazu
besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, eine holographische Volumengitterstruktur
mit hoher Dispersion zu tiefem, die insbesondere ihre Integration
in einen Aufbau des Treacy-Typs ermöglicht und die außerdem eine
sehr große
Dehnungs- und/oder
Verdichungseffizienz sowie eine bessere Laserfestigkeit (tenue au
flux laser) als die Beugungsgitter nach dem Stand der Technik aufweist.
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Folgende
Dokumente betreffen bekannte holographische Volumengitterstrukturen
mit hoher Dispersion:
- US-A-4 834 474 ;
- LOISEAUX B ET AL: 'Phase
volume holographic grating for high energy lasers' SOLID STATE LASERS FOR
APPLICATION TO INERTIAL CONFINEMENT FUSION: SECOND ANNUAL INTERNATIONAL CONFERENCE,
PARISS, FRANCE, 22.–25.
OKT. 1996, Vol. 3047, Seiten 957–962, Proceedings of the SPIE – The International
Society for Optical Engineering, 1997, SPIE-Int. Soc. Opt. Eng.
USA;
- JUNE-KOO RHEE ET AL: 'CHIRPED-PULSE
AMPLIFICATION OF 85-FS PULSES AT 250 KHZ WITH THIRD-ORDER DISPERSION
COMPENSATION BY USE OF HOLOGRAPHIC TRANSMISSION GRATINGS' OPTIC LETTERS, US,
OPTICAL SOCIETY OF AMERICA, WASHINGTON, Vol. 19, Nr. 19, 1. Oktober
1994, Seiten 1550–1552;
- TSUNG-YUAN YANG ET AL: 'Femtosecond
laser pulse compression using volume Phase transmission holograms' APPLIED OPTICS,
1. Juli 1985, USA, Vol. 24, Nr. 13, Seiten 2021–2023; und
- LOISEAUX B ET AL: 'CHARACTERIZATION
OF PERPENDICULAR CHIRPED PHASE VOLUME GRATING PAIRS FOR LASER PULSE
STRECHING' OPTICS
LETTERS, US, OPTICAL SOCIETY OF AMERICA, WASHINGTON, Vol. 21, Nr.
11, 1. Juni 1996, Seiten 806–808.
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Die
Erfindung betrifft eine holographische Volumengitterstruktur mit
hoher Dispersion, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein holographisches
Transmissionsvolumengitter umfasst, realisiert auf einem Reflexionsträger, wobei
das genannte Gitter durch bezüglich
der Ebene des Trägers
geneigte Schichten gebildet wird, der Neigungswinkel dieser Gitterschichten,
definiert in Bezug auf die Normale zum Träger, und die Teilung dieser
Gitterschichten so gewählt
sind, dass ein Lichtstrahl von gegebener mittlerer Wellenlänge, der
in die genannte Struktur unter einem gegebenen Einfallwinkel einfällt, das
Gitter ein erstes Mal durchquert, durch den Reflexionsträger reflektiert
wird, das Gitter ein zweites Mal durchquert und durch das Gitter
nur bei einer dieser beiden Durchquerungen gebeugt wird.
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Außer diesen
Anwendungen auf dem Gebiet der Verdichtung und/oder Dehnung von
Impulsen ermöglicht
der stark streuende Charakter der erfindungsgemäßen Struktur weitere Anwendungen,
vor allem auf dem Gebiet der optischen Telekommunikationen. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung des Typs Wellenlängenteilungs-Multiplexing (oder
WDM für 'Wavelengths Division
Multiplexing') oder
eine Wellenlängensperrfiltervorrichtung,
welche die erfindungsgemäße Gitterstruktur
anwenden.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen klarer aus der nachfolgenden
Beschreibung hervor, die sich auf die beigefügten Figuren bezieht:
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die 1 zeigt
ein vereinfachtes Schema eines sogenannten Treacy-Aufbaus (schon
beschrieben);
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die 2 zeigt
eine erste Realisierungsart der erfindungsgemäßen Gitterstruktur mit einem Transmissionsgitter
mit geneigten Schichten über
einem dielektrischen oder holographischen Spiegel;
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die 3 zeigt
eine zweite Realisierungsart der erfindungsgemäßen Gitterstruktur mit einem Transmissionsgitter
mit senkrechten Schichten über einem
holographischen Spiegel mit geneigten Schichten;
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die 4 zeigt
das Schema eines Beispiels einer Vorrichtung des WDM-Typs mit der
erfindungsgemäßen Gitterstruktur.
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In
den Figuren tragen gleiche Elemente dieselben Bezugszeichen.
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Die 2 und 3 zeigen
zwei Realisierungsbeispiele einer erfindungsgemäßen holographischen Volumengitterstruktur.
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Die
erfindungsgemäße Gitterstruktur
umfasst vor allem ein holographisches Transmissionsvolumengitter,
realisiert auf einem Reflexionsträger. Das Volumengitter wird
gebildet durch eine dicke Schicht (einige 10 μm) aus einem holographischen Material,
die Gitterschichten mit einer bestimmten Teilung Λ umfasst,
die in Bezug auf die Ebene des Trägers der Schicht um einen bestimmten
Winkel ϕ geneigt sind, definiert in Bezug auf die Normale
des Trägers.
Der Neigungswinkel ϕ und die Gitterschichtenteilung Λ werden so
gewählt,
dass ein Lichtstrahl mit einer bestimmten mittleren zentralen Wellenlänge λ0,
der die Struktur unter einem bestimmten Einfallwinkel θ erreicht,
das Gitter ein erstes Mal durchquert, durch den Reflexionsträger reflektiert
wird, das Gitter ein zweites Mal durchquert und durch das Gitter
nur bei einer der beiden Durchquerungen gebeugt wird. In der Praxis,
wenn der Einfallwinkel des Strahls gegeben ist (vorteilhafterweise ähnlich dem
Brewster-Winkel, um die Grenzflächenreflexionen
zu vermeiden), bestimmt man die Teilung der Gitterschichten in Abhängigkeit
von der mittleren zentralen Wellenlänge. Der Neigungswinkel der
Gitterschichten wird in Abhängigkeit
von der Art des verwendeten Reflexionsträgers gewählt, um bei der ersten und
der zweiten Durchquerung eine Dissymmetrie einzuführen in
die Ausbreitungsrichtung des Strahls in Bezug auf die Richtung der
Schichten, was die Beugung bei einer einzigen der genannten Durchquerungen
ermöglicht.
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Dank
dieser Struktur tritt der gebeugte Strahl gemäß einem Winkel ähnlich dem
Neigungswinkel θ aus.
Die so realisierte Gitterstruktur hat eine sehr hohe Dispersion,
was sie geeignet macht für
einen Aufbau des Typs Treacy wie oben beschrieben. Die realisierte
Vorrichtung ist also sehr effizient. Die Effizienz eines Volumengitters
liegt tatsächlich über 98 %,
was ermöglicht,
eine Verdichtungseffizienz von ungefähr gleich 92% zu erreichen,
also einen Gewinn in der Größenordnung
von 40% in Bezug auf die geätzten
Gitter. Zudem haben die holographischen Materialien gute Laserfestigkeiten
von zum Beispiel ungefähr
23 J/cm2 und 4 J/cm2 pro
Impuls der Wellenlänge
1053 nm und der Dauer 250 Femtosekunden.
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Bei
der erfindungsgemäßen Gitterstruktur benutzt
man anstatt eines mit direkter Beugung arbeitenden Reflexionsgitters
erfindungsgemäß ein Transmissionsvolumengitter,
das zum Beispiel den einfallenden Strahl, ohne ihn zu beugen, passieren lässt bis
zu dem Reflexionsträger,
und das dann anschließend
den reflektierten Strahl beugt (mit einem von der Wellenlänge abhängigen Beugungswinkel). Man
ersetzt also die direkte Beugung durch eine Sequenz "Transmission ohne
Beugung-Reflexion-Transmission mit Beugung" oder "Transmission mit Beugung-Reflexion-Transmission
ohne Beugung", wobei
die Transmission ohne Beugung und die Transmission mit Beugung durch
dieselbe, das holographische Transmissionsvolumengitter enthaltende
Schicht realisiert wird. Außer
einer besseren Laserfestigkeit in Bezug auf die geätzten Gitter
nach dem Stand der Technik, hat diese Struktur zum Beispiel in Bezug
auf holographische Reflexionsgitter den Vorteil, in technischer
Hinsicht sehr viel leichte herstellbar zu sein. Um die gleiche Dispersion
zu erreichen, hat der Anmelder nämlich
gezeigt, dass die Teilung der Schichten in einem Reflexionsgitter
kleiner sein muss und der Neigungswinkel der Schichten groß (einige
zehn Grad), was das Einschreiben des Gitters mit den üblichen
zum Einschreiben in die klassischen holographischen Materialien
benutzten Wellenlängen
in der Praxis sehr schwierig macht.
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Nach
einer ersten Realisierungsart der Erfindung, dargestellt in der 2,
ist das Transmissionsvolumengitter ein Gitter mit in Bezug auf die
Ebene des Trägers
geneigten aber zu diesem nicht senkrechten Schichten, realisiert
auf einem Reflexionsträger,
der gemäß einem
Beispiel ein dielektrischer Spiegel oder ein holographischer Spiegel
mit nicht geneigten Schichten ist. Der Anmelder hat gezeigt, dass
man bei einem Strahl, der wie vorhergehend unter einem Winkel θ von ungefähr 60,5° in die Struktur einfällt, mit
einem Neigungswinkel der Schichten des Reflexionsgitters von ungefähr 89° in Bezug
auf die Normale des Trägers
den gewünschten
Effekt erzielt.
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Nun
werden die Realisierungsbeispiele der 2 und 3 detaillierter
beschrieben, die Baukomponenten mit erfindungsgemäßen Gitterstrukturen,
angepasst an Impulsverdichtungs- oder -dehnungseinrichtungen, umfassen,
zum Beispiel eine Vorrichtung zur Erzeugung ultrakurzer hochenergetischer
Impulse gemäß eines
Aufbaus des Treacy-Typs. Die unten dargestellten Strukturen sind
an YAG:Neodym-Laser-Impulse angepasst (mittlere zentrale Wellenlänge von
ungefähr
1,053 μm).
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Die
beschriebenen Komponenten funktionieren bei einer sogenannten parallelen
(oder transversal magnetischen TM) Polarisation, so dass das elektrische
Feld sich in der durch die Normale der Baukomponente und dem Vektor
des einfallenden Strahls definierten Ebene befindet. Der Einfallwinkel entspricht
ungefähr
dem Brewster-Winkel, was ermöglicht,
die Reflexion an der Grenzfläche
zwischen dem äußeren Medium
und der Struktur zu reduzieren. Er wird festgelegt in Abhängigkeit
von der vorgesehenen Anwendung. In dem Beispiel der 2 und 3 ermöglicht ein
gemäß einem
Winkel θ von
ungefähr
60,5° in
Bezug auf die Normale des Trägers einfallender
Strahl, den Zwängen
des Treacy-Aufbaus zu entsprechen.
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Das
in der 2 dargestellte Bauelement umfasst einen Träger 20,
der aus Glas sein kann, zum Beispiel des Typs BK7. Der Träger 20 ist
mit einem Spiegel 21 überzogen,
der den Reflexionsträger bildet.
Der Spiegel 21 ist zum Beispiel ein multidielektrischer
Spiegel. Nach einer Realisierungsart der Erfindung kann er durch
einen Stapel von SiO2-HfO2-Schichtpaaren gebildet
werden. Zum Beispiel kann die äußere Schicht
eine SiO2-Schicht sein. Nach einer Variante
kann es sich auch um ein Reflexionsvolumengitter mit nicht geneigten
Schichten handeln (holographischer Spiegel), angepasst an die Wellenlänge des
einfallenden Strahls.
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Gemäß diesem
Beispiel ist der Spiegel 21 mit einer laserfesten Pufferschicht 22 überzogen,
die ihrerseits selbst mit einem holographischen Material 23 überzogen
ist (einige 10 μm)
und das holographische Transmissionsvolumengitter bildet. Die Pufferschicht 22 kann
zum Beispiel aus einem transparenten Material wie SiO2 sein,
vorzugsweise abgeschieden mittels einem Sol-Gel-Verfahren. Sie hat
vorteilhafterweise eine Brechzahl, die ungefähr derjenigen des holographischen
Materials 23 entspricht, und eine Dicke, die so ist, dass
das holographische Gitter für
die Wellenlänge
des betreffenden Laserimpulses nicht mehr der Sitz von Interferenzen
zwischen der einfallenden Welle und der reflektierten Welle ist.
Das holographische Material ist zum Beispiel vom Typ bichromatische
Gelatine, Fotopolymer oder ein durch ein Sol-Gel-Verfahren realisiertes
Material. Laserfestigkeitsversuche im Femtosekundenbetrieb haben nämlich ein
gutes Verhalten der genannten Materialien gezeigt (zum Beispiel
4 bis 5 J/cm2 für die bichromatische Gelatine
und 2 J/cm2 bei einem Fotopolymer).
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In
dem Beispiel der 2 ist das verwendete Material
zum Beispiel ein fotopolymeres Material, das Schichten mit einer
Teilung Λ (einige
hundert Nanometer) aufweist, die um einen Winkel ϕ von
im Wesentlichen gleich 2° geneigt
sind in Bezug auf die Normale des Trägers. Entsprechend dem Einfallwinkel α des Laserstrahls
in Bezug auf diese Schichten beträgt die Teilung für den sich
ausbreitenden Strahl Λ/cosα. Es gibt
einen kritischen Einfallwinkel des Laserstrahls in Bezug auf diese
Schichten, für
den die Teilung der Wellenlänge
des Lasers (oder einem Vielfachen oder einem Divisor dieser Wellenlänge) entspricht.
Bei diesem kritischen Winkel αcr ist das Gitter stark beugend und sendet
den Strahl unter einem Winkel zurück, der von der Wellenlänge abhängt. Wenn
man sich von diesem Winkel auch nur um 1 oder 2° entfernt, ist das Gitter nicht
mehr beugend, so dass der Laserstrahl es unmodifiziert durchquert.
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Um
Reflexionsverluste zu vermeiden, kann man zwischen dem äußeren Medium
und dem genannten holographischen Volumengitter eine Antireflexschicht 24 vorsehen,
insbesondere wenn der einfallende Strahl senkrecht polarisiert ist.
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Es
folgt ein Zahlenbeispiel für
diese Realisierungsart.
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Die
Dicke des Spiegels 21 beträgt ungefähr 10 μm, die der Pufferschicht 22 ungefähr 25 μm, das holographische
Material 23 hat eine Indexmodulation von 0,04 und eine
Dicke von ungefähr
30 μm. Die Schichten
sind mit einem Winkel ϕ von ungefähr 2° zur Normalen des Trägers geneigt
und die Teilung Λ der
Schichten beträgt
ungefähr
630 nm für
die gewählte
mittlere Wellenlänge
(1,053 μm).
Die Indizes der Antireflexschicht 24, der Pufferschicht 22 und
der Spiegelschicht 21 sind im Wesentlichen gleich.
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Nach
der in der 2 dargestellten Realisierungsart
ist die eintreffende Welle Einwirkungen wie folgt ausgesetzt. Sie
durchquert die Grenzfläche
zwischen der Luft und der Antireflexschicht 24. Die Reflexionsverluste
sind aufgrund des Zustands der Polarisation und des Einfallwinkels
minimal. Sie durchquert dann die Antireflexschicht bis zu der Grenzfläche mit
der holographischen Schicht und dann die holographische Schicht.
Der Einfallwinkel des Strahls in Bezug auf die Gitterschichten der
holographischen Schicht ist ausreichend verschieden von dem kritischen
Winkel αcr, um die holographische Schicht durchlässig bleiben
zu lassen für
den Strahl. Dies ist dem Winkel ϕ (Neigungswinkel der Gitterschichten) geschuldet,
der ungefähr
2° beträgt. Die
Einfallwelle durchquert anschließend die Pufferschicht, wird
in dem dielektrischen Spiegel reflektiert und durchquert wieder
die Pufferschicht in Richtung holographisches Gitter der Schicht 23.
Aber auf dem Rückweg
ist der Eintrittswinkel in die Gitterschichten anders: er entspricht
beinahe dem kritischen Winkel. Dies bewirkt eine sehr starken Beugung
durch das holographische Gitter, was zu einer Modifizierung des
Austrittswinkels in Abhängigkeit
von der Wellenlänge
führt. Die
austretenden Strahlen durchqueren dann die Grenzfläche zwischen
der holographischen Schicht und der Luft. Die Reflexionsverluste
sind minimal aufgrund des Polarisationszustands und Winkeln um 60°.
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Ein
Strahl einer mittleren Wellenlänge
von 1053 nm mit einem Einfallwinkel von 60,5° hat also einen Austrittswinkel
von 51,9°,
wobei der Austrittwinkel mit der Wellenlänge variiert. Man kann also zum
Beispiel ein Transmissionsgitter realisieren, dessen Kennwerte so
sind, dass im Wesentlichen 100% der unter 60,5° einfallenden Welle das Transmissionsgitter
durchqueren, und im Wesentlichen 100% der vorher transmittierten
und dann durch den Reflexionsträger
reflektierten Welle durch das Gitter gebeugt werden, um dann unter
durchschnittliche 51.9° auszutreten.
Gitter mit hoher Beugungseffizienz und großer Dimension (Durchmesser
im Wesentlichen gleich 150 mm) sind gemäß der Erfindung auf dielektrischen
Spiegeln realisiert worden. Selbstverständlich, nach dem Prinzip der
umgekehrten Ausbreitung des Lichts, kann man auch mit einem Stahl
arbeiten, der unter einem Winkel θ von ungefähr 52° in die Struktur einfällt. Dieser
wird bei der ersten Durchquerung der holographischen Schicht 23 gemäß einem von
der Wellenlänge
abhängigen
Winkel gebeugt. Die derart gebeugten Strahlen werden durch den Spiegel 21 reflektiert,
dann ohne Beugung durch das holographische Gitter transmittiert,
um unter einem Winkel von ungefähr
60° aus
der Struktur auszutreten.
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Mit
Bezug auf die 3 wird nun eine zweite Realisierungsart
einer erfindungsgemäßen Gitterstruktur
für einen
YAG:Neodym-Laser mit einer mittleren Wellenlänge von 1053 nm beschrieben.
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Die
in der 3 dargestellte Baukomponente umfasst einen Träger 30,
der bedeckt ist von einem holographischen Spiegel 31 mit
in Bezug auf die Schicht schwach geneigten Gitterschichten (ϕm = 89° in
Bezug auf die Normale der Schicht), der den erfindungsgemäßen Reflexionsträger bildet.
Der holographische Spiegel hat in diesem Beispiel ebenfalls einen
Wellenlängenstreuungseffekt,
der aber gering ist aufgrund der schwachen Neigung der Schichten
in Bezug auf den Träger.
Eine Pufferschicht 32, die laserfest ist und ähnliche
bzw. gleiche Eigenschaften wie die in Verbindung mit der ersten
Realisierungsart beschriebene hat, bedeckt den holographischen Spiegel 31.
Ein holographisches Material 33 desselben Typs wie das
oben beschriebene ist derart auf der Schicht 32 abgeschieden,
dass es das holographische Transmissionsvolumengitter bildet. Jedoch sind
die Gitterschichten in diesem Beispiel im Wesentlichen senkrecht
zu der Schicht (ϕ = 0°).
Der Einfallwinkel beträgt
im Wesentlichen 60,5° und
der Beugungswinkel ist im Wesentlichen gleich 51,9° für die mittlere
Wellenlänge
1053. Eine Antireflexschicht 34 kann ebenfalls vorgesehen
werden.
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In
diesem Beispiel erzielt man die Dissymmetrie bei der ersten und
zweiten Durchquerung dank der Neigung der Gitterschichten des holographischen
Reflexionsvolumengitters, das den Reflexionsträger 31 bildet. Die
dargestellten Beispiele sind nicht erschöpfend, und diese Dissymmetrie,
welche die Beugung durch das Transmissionsgitter nur bei einer der
Durchquerungen ermöglicht,
kann auch mit anderen Ausführungskonfigurationen
des Transmissionsgitters und des Reflexionsträgers realisiert werden. Unter
den Vorteilen der in den 2 und 3 dargestellten
Beispielen kann man die Realisierung einer Multischichtstruktur
nennen, die dünn
und sehr laserfest ist, insbesondere weil es nicht notwendig ist, zwischen
den das Transmissionshologramm und den Reflexionsträger bildenden
Schichten zusätzliche Schichten,
zum Beispiel aus Glas, einzufügen,
die eventuell keine sehr hohen Energien aushalten würden.
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Die
in den 2 und 3 beschriebenen Baukomponenten
betreffen insbesondere Impulsverdichtungs- und -dehnungseinrichtungen
sowie eine Vorrichtung zur Erzeugung von Impulsen mit sehr hoher
Spitzenleistung, die solche Impulsverdichtungs- und/oder -dehnungseinrichtungen umfassen.
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Weitere
Anwendungen der erfindungsgemäßen Gitterstruktur – zum Beispiel
auf dem Gebiet der optischen Telekommunikationen – können vorgesehen
werden, die von ihrer hohen Beugungsleistung und ihrer großen Effizienz
profitieren.
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Die 4 beschreibt
einem auf dem Gebiet der optischen Telekommunikationen klassischen
Aufbau für
das Wellenlängenteilungsmultiplexing
(oder WDM für "Wavelengths Division
Multiplexing").
Dieser Aufbau umfasst eine Kollimationsoptik 41 und ein Beugungselement 42.
Die Optik 41 bildet aus einem aus einer optischen Faser 43 stammenden
Lichtstrahl einer bestimmten mittleren Wellenlänge einen auf das Beugungselement 42 gerichteten
parallelen Strahl FIN, um die Komponenten
des Strahls (oder Kanals) mit den verschiedenen Wellenlängen zu trennen.
In dem Schema der 4 sind zwei Komponenten mit
den Wellenlängen λ und λ' dargestellt.
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Die
Erfindung schlägt
eine Multiplexvorrichtung vor, welche die erfindungsgemäße holographische
Volumengitterstruktur, gebildet durch das Beugungselement 42,
anwendet. Nach der Erfindung wird es durch ein Transmissionsvolumengitter 421 gebildet,
realisiert auf einem Reflexionsträger 422. Seine hohe
Dispersionsfähigkeit
ermöglicht,
Wellenlängen
aufzulösen,
die nur durch einige Nanometerbruchteile getrennt sind (0,2 bis
0,5 nm), was sehr vorteilhaft sein kann, insbesondere dann, wenn
man mit vielen Kanälen
arbeiten will. Die Teilung der Gitterschichten des Volumengitters 421 wird
in Abhängigkeit
von der mittleren zentralen Wellenlänge des einfallenden Strahls
bestimmt (zum Beispiel um 1,5 μm
herum).
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Die
Erfindung schlägt
auch eine Wellenlängenspenfiltervorrichtung
für optische
Telekommunikationen vor, die ermöglicht,
eine bestimmte Wellenlänge
von einem Wellenlängenpaket
zu trennen. Erfindungsgemäß umfasst
sie eine holographische Volumengitterstruktur mit hoher Dispersion
wie oben beschrieben. Die Charakteristika der Struktur werden gewählt, um
die Struktur an die zu sperrende Wellenlänge anzupassen, was die Beugung
der Komponente mit der genannten Wellenlänge des einfallenden Strahls
bei einer der Durchquerungen des Transmissionsgitters ermöglicht.
Die Komponenten mit den anderen Wellenlängen werden von der Struktur
ohne Beugung reflektiert und verlassen daher die Struktur mit einer
anderen Richtung als die der Beugung ausgesetzte Komponente, was
ermöglicht,
sie zu trennen.
-
IN DER BESCHREIBUNG GENANNTE
REFERENZEN
-
Diese
Liste der durch den Anmelder genannten Referenzen dient nur dazu,
dem Leser zu helfen und ist nicht Teil der europäischen Patentschrift. Obwohl
sie mit einem Höchstmaß an Sorgfalt
erstellt worden ist, können
Fehler oder Weglassungen nicht ausgeschlossen werden und das EPA
lehnt in dieser Hinsicht jede Verantwortung ab.
-
In der Beschreibung genannte
Patentschriften
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-
In der Beschreibung genannte Nichtpatentliteratur
-
- • TREACY.
IEEE Journal of Quantum Electronics, September 1969, Vol. QE-5(9),
454–458
- • LOISEAUX
B et al. Phase volume holographic grating for high energy lasers.
SOLID STATE LASERS FOR APPLICATION TO INERTIAL CONFINEMENT FUSION:
SECOND ANNUAL INTERNATIONAL CONFERENCE, 22. Oktober 1996, Vol. 3047, 957–962
- • Proceedings
of the SPIE – The
International Society for Optical Engineering. SPIE-Int. Opt. Eng.,
1997
- • JUNE-KOO
RHEE et al. CHIRPED-PULSE AMPLIFICATION OF 85-FS PULSES AT 250 KHZ
WITH THIRD-ORDER DISPERSION COMPENSATION BY USE OF HOLOGRAPHIC TRANSMISSION
GRATINGS: OPTIC LEITERS, US, OPTICAL SOCIETY OF AMERICA, 1. Oktober
1994, Seiten 1550–1552
- • TSUNG-YUAN
YANG et al. Femtosecond laser pulse compression using volume Phase
transmission holograms. APPLIED OPTICS, 1. Juli 1985, Vol. 24, (13),
2021–2023
- • LOISEAUX
B et al. CHARACTERIZATION OF PERPENDICULAR CHIRPED PHASE VOLUME
GRATING PAIRS FOR LASER PULSE STRECHING. OPTICS LEITERS, US, OPTICAL
SOCIETY OF AMERICA, 1. Juni 1996, Vol. 21 (11), 806–808.