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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Amplifikation und Detektion
von Zielnucleinsäuremolekülen. Genauer
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf Verfahren und Reagenzien
zum Zurückhalten
amplifizierter Zielnucleinsäuremoleküle innerhalb
einer Zelle bei einer in-situ-Amplifikation sowie zum Detektieren der
amplifizierten Moleküle.
Die vorliegende Erfindung verbessert somit die in situ erfolgende
Amplifikation und Detektion eines Zielnucleinsäuremoleküls.
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Die
in-situ-Amplifikation und -Detektion von Nucleinsäuremolekülen ist
bei der Diagnose, Prognose, Arzneimittelwirksamkeitsbestimmung,
Gewebepathologiebewertung, Patientenüberwachung und bei vielen anderen
klinischen und Forschungsanwendungen nützlich.
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Hintergrund der Erfindung
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Verfahren
zur Untersuchung verschiedener Aspekte der Genexpression wurden
entwickelt, um Fragen zu beantworten, die sich zum Beispiel darauf
beziehen, wie Zellen ihre verschiedenen Funktionen erfüllen, wie Krankheitserreger
Wirtszellen beeinflussen und wie Zellen in einen bösartigen
Zustand verwandelt werden. Bei einem Verfahren können RNA-Moleküle isoliert,
in einer flüssigen
Phase amplifiziert und dann detektiert werden. Dieses Verfahren
lässt jedoch
nicht erkennen, welche Zellen das RNA-Molekül, das von Interesse ist, produzieren.
In manchen Fällen
ist es wichtig zu wissen, welcher Prozentsatz einer Zellpopulation
oder welche Untergruppe einer Zellpopulation bestimmte RNA-Moleküle exprimiert.
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Bei
den meisten Herpesvirusinfektionen stimmt die klinische Erkrankung
zum Beispiel mit der Produktion bestimmter Virus-RNAs bei aktiven
Infektionen überein,
wohingegen sie mit der Produktion anderer Virus-RNAs oder einer
Virus-DNA, die während
einer latenten Infektion produziert wird, nicht übereinstimmt. Als weiteres
Beispiel wurde HHV-8, das als der Verursacher des Kaposi-Sarkoms
gilt, in Kaposi-Sarkom-Biopsien und peripheren Blutproben gefunden.
In-situ-Untersuchungen zeigen, dass eine Virusinfektion auf die
endotheliale (Spindel)-Zellkomponente abzielt, welche als zentrale
Zelle bei der Pathogenese der Läsion
gilt. Es wird angenommen, dass bestimmte Transcripte eine Virusreplikation
anzeigen, und durch eine Detektion dieser Transcripte können latente
vo aktiven Infektionen unterschieden werden (Zhong et al. (PNAS 93:6641(1996)).
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Die
in-situ-Amplifikation kann auch zum Nachweis von Infektionen mit
dem menschlichen Papillomavirus (HPV) und zum Bestimmen der Rolle,
die das Virus während
der Transformation von Gebärmutterhalszellen
spielt, eingesetzt werden (siehe
US-Patent
Nr. 5,506,105 ). Bestimmte HPV-Transcripte werden nur in Zellen
produziert, die tatsächlich
in den bösartigen
Zustand verwandelt wurden, und die Detektion dieser Transcripte
stimmt daher spezifisch mit dem Nachweis einer frühen Malignität überein.
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Die
Nucleinsäureamplifikation
wurde vorteilhafterweise auch zum Nachweis einer HIV-1-Exposition bei
seronegativen Sexualpartnern von HIV-1-seropositiven Personen, bei
HIV-1-seronegativen Säuglingen und
Kinder und bei Beschäftigten
im Gesundheitswesen, die versehentlich HIV-1-positivem Blut oder HIV-1-positiven
Körperflüssigkeiten
ausgesetzt wurden, eingesetzt. Die Fähigkeit, einzelne Zellen, die
entweder latent oder produktiv infiziert wurden, unter dem Mikroskop
zu identifizieren, wäre
sehr nützlich,
um einen latenten Zustand von einem Notfall abzugrenzen. Dies wäre nicht
nur für
das Verständnis
der Entwicklung einer Infektion, sondern auch als direkterer quantitativer
Maßstab
für die
Wirkung einer Antivirustherapie von Nutzen. Die Fähigkeit,
einzelne infizierte Zellen zu identifizieren, würde weiters auch dabei helfen,
den Mechanismus der HIV-1-Übertragung
zu verstehen.
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Es
besteht daher beträchtliches
Interesse am Detektieren der Verteilung und/oder Expression von RNA-Molekülen in Zellen
und Geweben. Die in-situ-Amplifikation von RNA-Zielen liefert beispielsweise
eine leistungsfähige
Methode zum Differenzieren von Nachbarzellen in einem histochemischen
oder zytochemischen Präparat
bezüglich
einer somatischen Mutation, pathogenen Infektion, onkogenen Transformation,
der Immunkompetenz und -spezifität,
des Differenzierungszustands, des Entwicklungsursprungs, eines genetischen
Mosaik-Mongolismus, der Zytokinexpression und anderer Charakteristika,
die für
das Verständnis
sowohl normaler als auch pathologischer Zustände in eukaryotischen Organismen
nützlich
sind.
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In
manchen Fällen
sind die Spiegel der Zielnucleinsäuren ausreichend hoch, so dass
sie mit einer in-situ-Hybridisierung unter Verwendung einer markierten
Sonde sichtbar gemacht werden können.
Zumindest eine Beschränkung,
die solchen Techniken anhaftet, ist jedoch die Kopienzahl des Zielmoleküls; die
Detektion von RNA-Molekülen
durch Hybridisierung erfordert typischerweise Dutzende bis Hunderte
Kopien des Zielnucleinsäuremoleküls pro Zelle.
In vielen Fällen
sind die Zielnucleinsäuremoleküle, die
von Interesse sind, nur in niedrigen Spiegeln vorhanden, in welchem
Fall andere Techniken eingesetzt werden müssen.
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Eine
PCR wurde eingesetzt, um Nucleinsäuren in geringer Kopienzahl
zu amplifizieren, so dass ausreichende Mengen an Zielsequenz für eine Hybridisierung
und anschließende
Sichtbarmachung verfügbar sind
(Haase et al., PNAS 87:4971, 1990).
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Während diese
Technik das Problem einer geringen Kopienzahl überwindet, haben Verfahren,
die Temperaturzyklen involvieren, möglicherweise eine schädliche Wirkung
auf die Struktur von Zellen und Geweben. Nach dem Temperaturzyklus
könnte
es beispielsweise schwierig sein, die Zellen, die das gewünschte Transcript
enthalten, zu identifizieren oder zu klassifizieren, wodurch die
durch Anwendung des PCR-Verfahrens gewonnenen Vorteile und nützlichen
Informationen reduziert werden.
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Die
Empfindlichkeit einer PCR-Amplifikation wurde mit der Ziel-Lokalisierung
einer in-situ-Hybridisierung kombiniert, um eine in-situ-PCR zu
schaffen, wobei die PCR in chemisch fixierten Zellen durchgeführt wird
(Haase et al 1990, PNAS 87:4971). Haase et al. verwendeten eine
Reihe überlappender
Primerpaare, die für überlappende
Zielsequenzen innerhalb des Genoms ausgewählter Organismen spezifisch
waren, um die Retention amplifizierter Zielnucleinsäuren innerhalb
zellulärer
Kompartimente zu verbessern.
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Eine
Variation der herkömmlichen
PCR ist die RT/PCR, welche Ziel-RNA-Sequenzen in Untersuchungsproben mittels
komplementärer
DNA (cDNA)-Sequenzen, die aus der Ziel-RNA reverse-transcribiert wurden,
detektiert; die cDNA wird dann unter Anwendung einer herkömmlichen
PCR detektiert (Kawasaki et al., 1988, PNAS 85(15):5698, und Rappolee
et al., 1989, J. Cell. Biochem. 39:1–11). Frühere Verfahren, welche die
RT/PCR nutzen, haben jedoch ebenfalls gewisse Beschränkungen,
einschließlich
der Tatsache, dass die RT/PCR zusätzlich zu ihrer schädlichen
Wirkung auf die Morphologie erfordert, dass nur RNA in einem DNA-Hintergrund
amplifiziert wird. In-vitro-RT/PCR-Verfahren lösen dieses Problem auf zwei
allgemeinen Wegen: 1) die DNase-Behandlung und 2) die Unterscheidung
des RNA-Amplifikationsprodukts vom DNA-Amplifikationsprodukt. Option
1 ist bei in-situ-Aufbereitungen schwieriger durchzuführen als
bei Reaktionen in Lösung.
Option 2 erfordert üblicherweise,
dass die zwei möglichen
Amplifikationsprodukte verschiedene Größen haben und auf einem Gel
unterschiedlich gelöst
werden. Option 2 erfordert auch, dass die zwei möglichen Produkte mit verschiedenen
Sequenzen und unterschiedlich markierten Sonden hybridisieren, wodurch
auch diese Option bei in-situ-Verfahren eingeschränkt wird.
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Die
in-situ-Amplifikationsverfahren leiden auch an dem Problem, dass
die Amplifikationsprodukte, bei denen es sich um kleine Moleküle handelt,
infolge von Permeationen, die in der Zelloberfläche gebildet wurden, um Amplifikationsreagenzien
das Eindringen in die Zelle zu ermöglichen, aus der Zelle diffundieren
können.
Somit besteht die Notwendigkeit, das Auftreten dieses Phänomens,
das als Entweichen bezeichnet wird, zu verhindern. In-situ-Amplifikationsverfahren
erfordern somit ein Gleichgewicht zwischen erstens einer ausreichenden
Permeabilisierung der Zellmembran, um zu ermöglichen, dass die Amplifikationsreagenzien
die Zielnucleinsäure
erreichen, und zweitens der Aufrecht erhaltung einer ausreichenden
Integrität
in der Membran, um ein Entweichen des amplifizierten Zielmaterials
zu verhindern und eine Detektion zu ermöglichen.
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Bei
den Verfahren zur Lösung
des Entweichungsproblems während
einer in-situ-PCR-Amplifikation wurden
multiple Primersets verwendet. Solche Verfahren produzieren überlappende
Amplifikationsprodukte in verschiedenen Größen, wobei die Produkte teilweise
doppelsträngig
sind und jeder Strang überhängende Enden
hat, die miteinander hybridisieren können, um große Konkatemere
zu bilden und die Diffusion aus der Zelle zu verzögern. Die
Verwendung multipler Primerpaare zur Lösung des Entweichungsproblems
hat jedoch neben den obenstehenden Nachteilen, die mit einer Standard-in-situ-PCR
zusammenhängen
(z. B. eine schlechte Morphologie aufgrund des Temperaturzyklus),
zusätzliche
Nachteile, einschließlich
der erhöhten
Ausgaben für
deren Produktion und des inhärenten
Problems, dass es bei vielen Zielorganismen, wie z. B. krankheitserregenden
Viren, schwierig ist, auch nur einige kurze Sequenzen zu finden,
die gute Primer- und Sondenstellen ergeben. Die Verwendung multipler
Primerpaare hat auch den Nachteil einer Erhöhung der Wahrscheinlichkeit einer
nichtspezifischen Hintergrundamplifikation. Andere wichtige abnorme
Zielsequenzen, wie z. B. aktivierte Onkogene, inaktivierte Tumorsuppressorgene
und onkogenische Chromosomen-Translokationen, involvieren außerdem somatische
Punktmutationen und Chromosomen-Neugruppierungen, die von der elterlichen
(normalen) Sequenz nur zu unterscheiden sind, wenn sie aus einzelnen
Primerpaaren amplifiziert wurden.
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Somit
besteht ein Bedarf an verbesserten Methoden zum Zurückhalten
amplifizierter Zielnucleinsäuremoleküle innerhalb
einer Zelle und damit dem Verbessern der Amplifikations- und Detektionsresultate.
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist somit die Bereitstellung von Methoden
zum Verbessern der Detektion eines Zielnucleinsäuremoleküls nach einer in-situ-Amplifikation.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Methoden
zum Zurückhalten
eines amplifizierten Zielnucleinsäuremoleküls innerhalb einer Zelle nach
einer in-situ-Amplifikation.
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Wiederum
eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer
effizienten Methode zum Detektieren eines Zielnucleinsäuremoleküls, sobald
dieses in situ amplifiziert wurde.
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Noch
eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Methoden
zum Aufrechterhalten der richtigen Morphologie von Zellen und Gewebeschnitten.
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Kurzfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Reagenzien
zur in-situ-Amplifikation
von Zielnucleinsäuremolekülen. Die
Detektion von Nucleinsäuren
in Zellen durch eine thermophile in-situ-Strangverdrängungsamplifikation
ist in der
WO 97/11196 geoffenbart.
Die vorliegende Erfindung löst
ein mit der in-situ-Amplifikation zusammenhängendes, als Entweichen bezeichnetes
Problem, das von der Permeabilisierung von Zellmembranen, um Amplifikationsreagenzien
das Eindringen in die Zelle zu ermöglichen, herrührt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit ein Verfahren zur Verhinderung
des Entweichens eines amplifizierten Zielnucleinsäuremoleküls aus einer
Zelle bereit. Das Verfahren umfasst den Schritt des Aussetzens der Zelle
einem neuartigen, „Molekülklebeband" genannten Reagens,
das in die Zelle eindringt und mit dem amplifizierten Zielmolekül hybridisiert,
um einen Komplex zu bilden. Durch Bildung eines solchen Komplexes
kann das amplifizierte Zielmolekül,
das andernfalls klein genug ist, um aus der Zelle zu entweichen,
für eine
in-situ-Detektion innerhalb der Zelle bleiben.
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Die
vorliegende Erfindung kann mit den meisten, wenn nicht allen Arten
von Amplifikationsreaktionen, einschließlich der einen Temperaturzyklus
umfassenden Amplifikation, wie z. B. PCR und RT-PCR, praktiziert werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird unter Anwendung einer isothermen
Amplifikation, einschließlich
der isothermen Amplifikation auf Transcriptionsbasis, wie z. B.
der auf Nucleinsäuresequenzen
basierenden Amplifikation (NASBA), praktiziert.
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Bei
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann das Molekülklebeband,
das mit dem amplifizierten Zielmolekül einen Komplex bildet, weiters
an einen oder mehrere intrazelluläre Bestandteile, wie z. B.
Actin, binden.
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Das
Zielnucleinsäuremolekül kann jedes
Nucleinsäuremolekül, einschließlich DNA
und RNA, und deren Analoga sein und ist vorzugsweise RNA.
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Zusätzlich zu
gezüchteten
oder sonstigen Zellen können
die Verfahren und Reagenzien der vorliegenden Erfindung zum Amplifizieren
und Detektieren von Zielnucleinsäuremolekülen in anderen
Proben, einschließlich
Gewebeschnitten, verwendet werden. Die Zelle, innerhalb der ein
Zielnucleinsäuremolekül erfindungsgemäß amplifiziert
und detektiert wird, kann weiters eine aus einer Mehrzahl von suspendierten
Zellen sein.
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Das
amplifizierte Zielnucleinsäuremolekül kann erfindungsgemäß in situ
detektiert werden oder alternativ nach einer Zelllyse unter Anwendung
verschiedener Detektionsverfahren, welche das Vorhandensein des
amplifizierten Zielmoleküls
bestätigen
können.
Wenn die Detektion in situ erfolgt, sind auch verschiedene Detektionsverfahren
und detektierbare Markierungen nützlich.
Beispielsweise kann das Molekülklebeband selbst
eine detektierbare Markierung, vorzugsweise eine fluoreszierende
Komponente, umfassen.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
und Reagenzien bieten den Vorteil, dass sogar das kleinste amplifizierte
Zielnucleinsäuremolekül innerhalb
einer permeabilisierten Zelle zurückgehalten werden kann, um
seine Detektion zu ermöglichen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 stellt
einen Komplex eines Molekülklebebands
und eines amplifizierten Zielmoleküls gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung dar.
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2 zeigt
die in situ erfolgende Fluorescein-konjugierte Anti-Digoxigenin-Detektion von H9-Zellen
in gemischten Zellpopulationen von 0% infizierten Zellen, 50% infizierten
Zellen und 100% infizierten Zellen, wie in Beispiel 4 beschrieben.
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3 zeigt
die in-situ-Fluorescein-Detektion von Lymphknotenschnitten eines
mit SIV infizierten Affen, wie in Beispiel 5 beschrieben.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Wie
obenstehend dargelegt, stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Verhinderung des Entweichens eines amplifizierten Zielnucleinsäuremoleküls aus einer
Zelle nach einer in-situ-Amplifikation bereit. Das „Entweichen" wird verhindert
als Folge eines „Molekülklebeband" genannten Reagens,
das in die Zelle eindringt und mit dem amplifizierten Molekül hybridisiert,
um einen Komplex zu bilden. Die Bildung des Komplexes verhindert
das Entweichen. Im Allgemeinen ist das Molekülklebeband imstande, Komplexe
mit amplifizierten Zielmolekülen
zu bilden, wo auch immer die amplifizierten Zielmoleküle in einer
in-situ-Reaktion zu finden sind.
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Der
Begriff „Entweichen" und andere Formen
dieses Worts (z. B. Entweichung, entweichend) sind definiert als
das unerwünschte
Austreten eines amplifizierten Zielnucleinsäuremoleküls aus einer Zelle, was während und
nach einer in-situ-Amplifikation des Zielmoleküls geschehen kann. Das Entweichen
kann beispielsweise infolge einer Permeabilisierung der Zellmembran,
um Amplifikationsreaktanten zwecks Bewirkung einer in-situ-Amplifikation
das Eindringen in die Zelle zu ermöglichen, auftreten. Die Öffnungen
in der Membran, die als Folge der Permeabilisierung zurückbleiben,
können
Amplifikationsprodukten, die klein genug sind, um durch diese Öffnungen
zu passen, das Austreten und somit das Entweichen aus der Zelle
ermöglichen.
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Der
Begriff „verhindern" und andere Formen
des Worts werden allgemein verwendet, um das Hemmen, Verringern
und/oder Stoppen eines Entweichens zu umfassen.
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Der
Begriff „Molekülklebeband" ist so definiert,
um verschiedene Formen von Nucleinsäuremolekülen, einschließlich einzelsträngiger sowie
doppelsträngiger
Moleküle,
welche die Funktion des Zurückhaltens
eines amplifizierten Zielnucleinsäuremoleküls innerhalb einer Zelle bei
einer in-situ-Amplifikation erfüllen,
zu umfassen. Das Molekül klebeband
kann durch verschiedene Mechanismen bewirken, dass das amplifizierte
Zielnucleinsäuremolekül innerhalb
der Zelle bleibt.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung kann das Molekülklebeband
bei einer Amplifikation mit einer oder mehreren Kopien des Zielmoleküls hybridisieren.
Die Hybridisierung kann beispielsweise zwischen getrennten Nucleinsäuresequenzbereichen
am Molekülklebeband
und komplementären
Bereichen am amplifizierten Zielmolekül erfolgen. Diese Ausfürungsform
kann somit die Bildung von Komplexen oder Konkatemeren bewirken,
die ein oder mehrere Moleküle
eines Molekülklebebands
umfassen, wobei ein erster Sequenzbereich des Molekülklebebands
mit einem komplementären
Bereich einer ersten Kopie des amplifizierten Zielmoleküls (oder
Amplikons) hybridisiert und ein zweiter Sequenzbereich des Bands
mit einem komplementären Bereich
einer zweiten Kopie des amplifizierten Moleküls hybridisiert. Die erfindungsgemäß gebildeten
Komplexe oder Konkatemere umfassen typischerweise eine Mehrzahl
von Molekülen
eines Molekülklebebands,
das mit komplementären
Bereichen an einer oder mehreren Kopien des amplifizierten Zielmoleküls hybridisiert
und dadurch bewirkt, dass mehrfache Kopien des amplifizierten Zielmoleküls miteinander
komplexiert werden. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist
beispielsweise in 1 dargestellt, welche eine Mehrzahl von
Molekülklebebändern (grau)
zeigt, die erstens mit einem komplementären Bereich am 5'-Ende des amplifizierten Zielmoleküls (schwarz)
und zweitens mit einem komplementären Bereich stromaufwärts vom
3'-Ende des amplifizierten
Zielmoleküls
hybridisieren. Wie zuvor dargelegt, sollten die Größen der
erfindungsgemäß gebildeten
Komplexe und Konkatemere die Größen der
meisten, wenn nicht aller Öffnungen,
die, wie obenstehend beschrieben, zum Beispiel infolge der Permeabilisierung
der Membran in der Zellmembran vorhanden sind, größtenteils übersteigen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann der durch die Wechselwirkung zwischen einem amplifizierten
Zielmolekül
und dem Molekülklebeband
gebildete Komplex als zusätzliches
Mittel zur Verhinderung eines Entweichens weiters mit einem intrazellulären Bestandteil,
wie z. B. einer Organelle oder einem Strukturprotein (z. B. Actin),
interagieren.
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Das
Molekülklebeband
kann eine Vielzahl von verschiedenen Längen aufweisen, wobei ein länger bemessenes
Molekülklebeband
imstande ist, die Wechselwirkung zwischen mehrfachen Kopien des
amplifizierten Zielmoleküls
zu bewirken. Das Molekülklebeband
sollte lang genug sein, um einen Komplex zweier oder mehrerer Kopien
eines amplifizierten Zielmoleküls
oder alternativ einen Komplex von mindestens einer Kopie des amplifizierten
Zielmoleküls
und einem intrazellulären
Bestandteil zu bilden. Die Länge
des Molekülklebebands
kann von etwa 20 Nucleotiden bis zu einer Nucleotidlänge, die
mit der Länge
des Zielmoleküls
kompatibel ist, d. h. einer Länge,
die vorzugsweise kürzer
als die Nucleotid länge
des Zielmoleküls
ist und die Amplifikation des Zielmoleküls nicht störend beeinflusst, variieren.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Länge
des Molekülklebebands
von etwa 20 bis etwa 60 Nucleotiden reichen, und zwar mit einem
noch bevorzugteren Bereich von etwa 30 bis etwa 50 Nucleotiden.
Zusätzliche
Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Molekülklebebands werden aus der
nachfolgenden Beschreibung und den nachfolgenden Beispielen ersichtlich.
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Außerdem können, falls
erforderlich, gemäß der vorliegenden
Erfindung Maßnahmen
ergriffen werden, um sicherzustellen, dass das Molekülklebeband
nicht als Primer fungiert. Diese Maßnahmen können beispielsweise das Blockieren
des 3'-Endes des
Molekülklebebands
umfassen, um jegliche Startreaktion zu verhindern.
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Das
Molekülklebeband
kann DNA- oder RNA-Sequenzen oder deren Analoga, wie z. B. peptidhaltige Nucleinsäuren, umfassen.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann das Molekülklebeband eine detektierbare Markierung
umfassen und fungiert somit sowohl als Molekülklebeband als auch als Detektionssonde. 1 zeigt
ein Beispiel eines fluoreszierenden Molekülklebebands, bei dem die Fluorescein-Komponente
sowohl mit dem 5'-
als auch mit dem 3'-Ende des Bands verbunden
(z. B. kovalent gekoppelt) ist.
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Das
erfindungsgemäße Molekülklebeband
kann mittels einer handelsüblichen
Synthese von Oligonucleotiden gemäß vorbestimmten Spezifikationen
für die
Nucleotidsequenz des Bands hergestellt werden. Diese Spezifikationen
können
festgelegt werden, indem beispielsweise zwei getrennte Sequenzbereiche
im Zielnucleinsäuremolekül ausgewählt und
ein Oligonucleotid, das getrennte, zu den obenstehenden Bereichen komplementäre Bereiche
enthält,
synthetisiert wird. Ein Beispiel dafür ist in 1 dargestellt,
welche eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt. Das Molekülklebeband kann dann in einer
Amplifikationsreaktion, wie z. B. der bevorzugten NASBA-Reaktion,
experimentell getestet werden, wobei die Fähigkeit des Molekülklebebands,
ein Entweichen des amplifizierten Zielmoleküls zu verhindern, unter Anwendung
der hier beschriebenen Detektionsverfahren gemessen werden kann.
Der Begriff „Nucleinsäure" ist so definiert,
um DNA und RNA und deren Analoga zu umfassen, und ist vorzugsweise
RNA. Die erfindungsgemäßen Verfahren
sind weiters nicht auf die Detektion von mRNAs beschränkt. Andere
RNAs, die möglicherweise
von Interesse sind, umfassen tRNAs, rRNAs und snRNAs.
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Der
Begriff „intrazellulärer Bestandteil" bezeichnet jeglichen
Bestandteil innerhalb einer Zelle, der imstande ist, in manchen
Fällen
nach einer Modifikation mit dem Molekülklebeband zu reagieren, und
weiters bewirkt, dass der Komplex aus Molekülklebeband und amplifiziertem
Zielnucleinsäuremolekül innerhalb
der Zelle zurückgehalten
wird.
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Der
intrazelluläre
Bestandteil (die intrazellulären
Bestandteile) kann bzw. können
somit ein zusätzliches
Mittel zur Verhinderung eines Entweichens liefern. Intrazelluläre Bestandteile
können
beispielsweise Organellen und intrazelluläre Strukturproteine, wie z.
B. Actin, umfassen.
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Der
Begriff „Primer", wie hier verwendet,
bezieht sich auf ein Oligonucleotid, das zu einer Nucleinsäuresequenz
(als Matrize oder Zielsequenz) komplementär ist und unter geeigneten
Bedingungen (z. B. Puffer, Salz, Temperatur und pH-Wert) deren Synthese
in Gegenwart von Nucleotiden und eines Mittels zur Nucleinsäurepolymerisation,
wie z. B. einer DNA-abhängigen
oder RNA-abhängigen
Polymerase, fördern
kann. Ein Primer sollte lang genug sein, um mit einem geeigneten
Zielbereich zu hybridisieren, und sollte imstande sein, die Synthese
komplementärer
Nucleinsäuresequenzen
in Gegenwart von Polymerisationsmitteln zu fördern. Ein typischer Primer
enthält
eine Sequenzlänge
von mindestens 10 Nucleotiden und ist zur Zielsequenz im Wesentlichen
komplementär
oder homolog. Primer enthalten vorzugsweise etwa 15–26 Nucleotide,
längere Primer
sind jedoch ebenfalls nützlich,
und zwar beispielsweise bei Techniken, die auf einer Transcription
beruhen, wie z. B. bei einer NASBA, bei der einer der Primer eine
zusätzliche,
einen Polymerase-Promotor codierende Promotorsequenz enthält.
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Der
Begriff „Promotorsequenz" definiert ein Oligonucleotid,
das von einer Polymerase, wie z. B. RNA-Polymerase, erkannt wird.
Im Prinzip kann jede Promotorsequenz eingesetzt werden, für die es
eine bekannte und verfügbare
Polymerase gibt, welche imstande ist, die Initiationssequenz zu
erkennen. Bekannte und nützliche
Promotoren umfassen jene, die von bestimmten Bakteriophagen-RNA-Polymerasen,
wie z. B. Bakteriophage T3, T7 oder SP6, erkannt werden. Die Verwendung
der Promotorsequenz als Teil des Primers, z. B. des Ausgangspunkts
für eine
Verlängerungsreaktion,
kann weiters bei bestimmten Ausführungsformen der
Erfindung blockiert werden. Eine besonders bevorzugte Promotorsequenz
ist jene, die den T7-RNA-Polymerase-Promotor (AATTCTAATACGACTCACTATAGGG)
codiert, welcher Promotor bei einer NASBA, einem bevorzugten erfindungsgemäßen isothermen
Amplifikationssystem auf Transcriptionsbasis, verwendet wird.
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A. Proben
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Wie
obenstehend dargelegt, können
die erfindungsgemäßen Verfahren
und Reagenzien für
die in-situ-Amplifikation und -Detektion verschiedener Arten von
Proben, einschließlich
Gewebeschnitten und suspendierter Zellen, verwendet werden.
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Gewebe-
und Zellproben, die in Verbindung mit der Erfindung verwendet werden,
können
von verschiedenen Säugetierquellen,
einschließlich
menschlicher Gewebe- und Zellproben, ohne darauf beschränkt zu sein,
erhalten werden. Zellproben können
aus abgesaugtem Gewebe und Körperflüssigkeiten
gewonnen werden. Die Erfindung kann bei transformierten oder hyperplastischen
Zellen oder bei aus Karzinomen erhaltenen Zellen verwendet werden.
Menschliche Blutzellen, insbesondere periphere mononukleare Blutzellen (PBMCs),
werden beispielsweise häufig
zur Untersuchung von HIV-1 und HIV-2 verwendet.
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Gewebeschnitte
können
auf mehreren verschiedenen Wegen erhalten werden, was das Kryostat-Schnittverfahren
oder das Mikrotomieren oder Ähnliches
einschließt.
Gewebe kann aus einer Reihe verschiedener Quellen, einschließlich fester
Organe, wie z. B. Gehirn, Milz, Knochen, Herz, Gefäßgewebe,
Lunge, Niere, Leber, Hirnanhangdrüse oder endokriner Drüse, Lymphknoten,
dispergierter primärer
Zellen, Tumorzellen oder anderer, gewonnen werden. Lymphgewebe und
vermutete Tumorgewebe und -zellen sind für klinische Proben von besonderer
Wichtigkeit.
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Die
Gewebe können
vor der Schnittanfertigung gemäß herkömmlichen
Methoden vorbehandelt werden. Eine geschnittene Gewebeprobe kann
durch herkömmliche
Techniken, welche die nachfolgende Bearbeitung nicht beeinträchtigen,
fixiert werden. Die besondere Art und Weise, in der eine Gewebeprobe
fixiert wird, ist nicht entscheidend, solange die Integrität der Zielnucleinsäuremoleküle gewahrt
bleibt und der Fixiervorgang nicht die nachfolgenden Verfahrensschritte
beeinträchtigt.
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Zell-
und Gewebeproben können
auch durch Standardtechniken, wie z. B. Abschabung, Spülung oder Biopsie,
erhalten werden. Primäre
Zellen oder etablierte Zelllinien können in einer Kultur auf einem
Träger
gezüchtet
oder in einer Suspension gezüchtet
und auf einen Träger
zentrifugiert werden.
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B. Voramplifikationsbearbeitung
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Zell-
und Gewebeproben können
durch jede bekannte herkömmliche
Fixiertechnik fixiert werden. Eine bevorzugte Fixiertechnik zur
Verwendung bei der vorliegenden Erfindung umfasst eine Kombination
aus vernetzenden und präzipitiven
Fixierungsmitteln für
Zellen sowie vernetzende Fixierungsmittel alleine (wie z. B. neutrales
10%iges gepuffertes Formalin) für
das Gewebeschnittverfahren. Das ausgewählte Zielnucleinsäuremolekül kann somit
genauso wie die Zell/Gewebe-Morphologie gut konserviert werden.
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Gewebe-
und Zellproben werden auf herkömmlichen
Wegen für
die Mikroskopie vorbereitet, was die Dehydratation und Rehydration
der Proben mit bekannten Lösungsmitteln,
gefolgt von Waschungen mit Standardpuffern, wie z. B. phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS), umfassen kann. Da weiters bekannt ist, dass für eine in-situ-Amplifikation vorbereitete
Zellen zerbrechlich sein können,
sollten die Zentrifugenzeiten und -geschwindigkeiten sorgfältig gewählt werden,
um gute Resultate zu erhalten. Die Geschwindigkeiten und Zeiten,
die in den nachfolgenden Beispielen, in denen H9-Zellen verwendet
werden, angegeben sind, könnten beispielsweise
eine geringfügige
Anpassung für
unterschiedliche Zelltypen erfordern.
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Zellproben
können
auf geeigneten Trägern,
wie z. B. Objektträgern
für die
Lichtmikroskopie oder Gittern für
die Elektronenmikroskopie, gezüchtet
oder alternativ ohne Träger
gezüchtet
und später
auf den Träger aufgebracht
werden.
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C. Amplifikationsverfahren
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Wie
obenstehend dargelegt, kann eine Amplifikation unter isothermen
Bedingungen durchgeführt
werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
ein isothermes Amplifikationssystem auf Transcriptionsbasis basierend
auf den koordinierten Aktivitäten
von drei Enzymen (Reverse Transcriptase, RNase H und RNA-Polymerase)
und zwei DNA-Oligonucleotiden (hier als Primer bezeichnet), die
für die
Zielsequenz spezifisch sind, durchgeführt werden. Das Verfahren beginnt
mit einer RNA-Matrize und synthetisiert abwechselnd DNA und RNA.
Beginnend mit der gewünschten
RNA-Matrize, einem Primer, dNTPs und einer Reverse Transcriptase
wird im Speziellen ein RNA/DNA-Hybrid erzeugt. Die RNA wird durch
RNase H-Aktivität aus
dem Hybrid abgebaut. Unter Verwendung des zweiten Primers wird dann
eine doppelsträngige
DNA durch die Reverse Transcriptase hergestellt, und die doppelsträngige DNA
fungiert daraufhin als Matrize zum Synthetisieren großer Mengen
an RNA, wobei die RNA-Polymerase in Gegenwart von NTPs verwendet
wird. Diese synthetisierten RNA-Moleküle können dann in nachfolgenden
Amplifikationszyklen als Matrizen dienen. Einer der Primer besitzt
neben den zur Matrize komplementären
Sequenzen zusätzliche
Sequenzen, die zum Erzeugen eines Promotors und einer Transcriptionsinitiationsstelle
erforderlich sind. Bevorzugte Promotoren und Transcriptionsinitiationsstellen
sind jene, die von Bakteriophagen-RNA-Polymerasen, wie z. B. T3,
SP6 und T7, erkannt werden. Die drei enzymatischen Aktivitäten können von
drei separaten Enzymen, Reverse Transcriptase, RNase H und RNA-Polymerase,
oder nur von zwei Enzymen, Reverse Transcriptase und RNA-Polymerase,
wobei die RNase-Aktivität
von der Reverse Transcriptase geliefert wird, bereitgestellt werden.
Die Reverse Transcriptase ist vorzugsweise die Vogel-Myeloblastosevirus-Reverse-Transcriptase (AMV-RT),
und bei der RNA-Polymerase handelt es sich um die T7-RNA-Polymerase.
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NASBA
ist ein bevorzugtes isothermes Amplifikationssystem auf Transcriptionsbasis
zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung. Das NASBA-Verfahren
ist in den
U.S.-Patenten Nr. 5,409,818 und
5,554,527 geoffenbart, welche
hier durch Bezugnahme aufgenommen sind. NASBA umfasst die Verwendung
der T7-RNA-Polymerase, um multiple RNA-Kopien aus einer einen T7-Promotor
umfassenden Matrize zu transcribieren.
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Eine
weitere Technik zur Amplifikation von Nucleinsäuren ist das sogenannte Amplifikationssystem
auf Transcriptionsbasis (TAS). Das TAS-Verfahren ist in der internationalen
Patentanmeldung Nr.
WO 88/10315 beschrieben,
welche hier durch Bezugnahme aufgenommen ist. Amplifikationstechniken
auf Transcriptionsbasis umfassen üblicherweise das Behandeln
von Zielnucleinsäuren
mit einem Paar von Oligonucleotiden, von denen eines eine Promotorsequenz
zum Erzeugen einer einen funktionellen Promotor inkludierenden Matrize umfasst.
Multiple RNA-Kopien können
aus der Matrize transcribiert werden und als Basis für eine weitere
Amplifikation dienen.
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Andere
Amplifikationstechniken auf Transcriptionsbasis sind in der
EP 408295 beschrieben, welche hier
durch Bezugnahme aufgenommen ist. Die
EP
408295 betrifft hauptsächlich
ein Amplifikationsverfahren auf Transcriptionsbasis mit zwei Enzymen.
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Wie
obenstehend dargelegt, kann die Amplifikation auch unter Verwendung
von Temperaturzyklen durchgeführt
werden. Eine bevorzugte Technik ist die Polymerase-Kettenreaktion (PCR),
die in den
US-Patenten Nr. 4,683,202 und
4,683,195 beschrieben ist,
welche hier durch Bezugnahme aufgenommen sind.
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Das
PCR-Verfahren kann auch zum Amplifizieren eines gewünschten
RNA-Ziels eingesetzt werden. Diese (als RT-PCR bekannte) Technik
umfasst einen vorbereitenden Schritt, bei dem eine Reverse Transcriptase
(RT) zur Anwendung kommt, um eine zum RNA-Ziel komplementäre einzelsträngige DNA-Sequenz
zu erzeugen. Diese DNA-Sequenz wird dann mit einem zweiten Primer
umgesetzt, um einen zweiten DNA-Strang zu erzeugen, der zum ersten
Strang komplementär
ist. Diese doppelsträngige
DNA kann daraufhin mittels einer PCR amplifiziert werden.
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D. Detektionsverfahren
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Im
Stand der Technik sind zahlreiche Verfahren zur in-situ-Detektion
von Nucleinsäuren
bekannt, von denen jedes bei den erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden
kann. Detektionsverfahren gehören
typischerweise einem von zwei allgemeinen Typen an: 1) der Einbau
eines markierten Nucleotids während
der Amplifikationsreaktion, und 2) die Hybridisierung mit einer
markierten Nucleinsäure
oder einem Analogon, die bzw. das spezifisch mit einem Bereich eines
Amplifikationsprodukts hybridisiert.
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Bei
beiden allgemeinen Verfahren kann die Markierung ein radioaktives
Isotop, ein Enzym oder jedwede andere Komponente sein, die imstande
ist, ein nachweisbares Signal zu erzeugen, einschließlich kalorimetrischer,
fluoreszierender, chemilumineszierender und Elektronendichte-Signale.
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Eine
Autoradiographie mit 3H-, 125I-, 14C- oder 32P-markierten
Sonden kann eingesetzt werden, wobei das Isotop Teil der Basen-
oder Zuckerkomponenten ist oder über
irgendeine Bindungsgruppe mit dem Nucleotid verbunden ist. Andere
Markierungen umfassen Liganden, die kovalent an eine Sonde gebunden
sind. Der Ligand bindet dann an einen Anti-Liganden, welcher entweder
von Natur aus detektierbar ist oder kovalent an ein nachweisbares
Signalsystem, wie z. B. ein Enzym, einen Fluorophor oder eine chemilumineszierende
Verbindung, gebunden ist. Die Enzyme, die von Interesse sind, umfassen
Phosphatasen, Esterasen oder Glycosidasen oder Oxidoreductasen wie
z. B. Peroxidase. Fluoreszierende Verbindungen umfassen Fluorescein und
dessen Derivate, Rhodamin und dessen Derivate, Dansyl, Umbelliferon
etc.. Chemilumineszierende Verbindungen umfassen Luciferin und 2,3-Dihydrophthalazindione.
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Eine
Detektion kann beispielsweise als Resultat einer Biotin-Avidin-Wechselwirkung
erfolgen, wobei das Avidin mit Fluorophoren, Enzymen oder anderen
Markierungen markiert ist. Die Fluorophore, die von Interesse sind,
können
Phycobiliproteine, Fluorescein oder dergleichen umfassen. Die Enzyme
können
Meerrettichperoxidase, Phosphatase oder dergleichen umfassen. Alternativ
können
Markierungen, wie z. B. Kolloidgold oder Ferritin, zur Detektion
durch Elektronenmikroskopie eingesetzt werden.
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Molekulare
Signale können
ebenfalls zur Detektion eines Amplifikationsprodukts eingesetzt
werden (Tyagi und Kramer, Nature Biotech. 14:303, 1996). Molekulare
Signale sind Nucleinsäuresonden,
die das Vorhandensein von Zielnucleinsäuren erkennen und anzeigen.
Die Signal-Moleküle
sind im Speziellen einzelsträngige
Nucleinsäuren
oder Nucleinsäureanaloga,
die eine Stamm- und Schleifenstruktur besitzen. Der Schleifenabschnitt
der Moleküle
ist eine Sondensequenz, die zur Zielsequenz komplementär ist; der
Stamm wird durch das Wiederverbinden von zwei komplementären Armsequenzen
auf beiden Seiten der Sondensequenz gebildet. Eine fluoreszierende
Komponente ist am Ende des einen Arms angebracht, und eine fluoreszierende
Quenchkomponente ist am Ende des anderen Arms angebracht. Wenn der
Schleifenabschnitt ein Hybrid mit der Zielsequenz bildet, werden
der Fluorophor und der Quencher getrennt, und der Fluorophor fluoresziert
bei Bestrahlung mit ultraviolettem Licht. Wenn der Schleifenabschnitt
nicht mit einer Zielsequenz hybridisiert, bleiben der Fluorophor
und der Quencher eng beieinander und der Fluorophor fluoresziert
nicht.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann das amplifizierte Zielmolekül aufgrund einer oder mehrerer
nachweisbarer Markierungen am Molekülklebeband detektiert werden.
Die nachweisbare Markierung kann die oben genannten Arten von Markierungen
umfassen.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
auch in Verbindung mit immunologischen Verfahren, wie z. B. der
Immunfärbung
oder der fluoreszenzaktivierten Zellsortierung (FACS), eingesetzt
werden. Eine mehrfache Färbung
z. B. von Zelloberflächenantigenen
ermöglicht
eine Krankheitsdiagnose und -prognose basierend auf den Infektionsraten
zellulärer
Subpopulationen. Eine in-situ-Amplifikation in Verbindung mit anderen Färbungsverfahren,
die bei Blut- oder Biopsieproben von Patienten, von denen angenommen
wird, dass sie mit einem lymphotrophen Retrovirus, wie z. B. HIV-1,
infiziert sind, angewandt werden, sollte wertvolle Prognoseinformationen
z. B. über
den Anteil von CD4+ (Oberflächenantigen)-Zellen,
die spezifische Virusgene exprimieren, liefern.
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Wie
obenstehend dargelegt, kann das amplifizierte Zielmolekül nach einer
Zelllyse mittels verschiedener Detektionsverfahren detektiert werden,
um das intrazelluläre
Vorhandensein des amplifizierten Zielmoleküls zu bestätigen. Ein Verfahren ist die
Elektrochemilumineszenzchemie (ECL), bei der eine biotinylierte
Oligonucleotid-Einfangsonde
verwendet wird, die durch eine Biotin-Avidin-Wechselwirkung an der
Oberfläche
einer Streptavidin-beschichteten Magnetperle immobilisiert ist.
Das System verwendet auch eine Oligonucleotid-Detektorsonde, welche
mit einem unabhängigen
Bereich des Amplifikationsprodukts hybridisierbar ist. Die Detektorsonde
ist mit Ruthenium markiert, welches das ECL-Signal erzeugen kann.
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die nachfolgenden
Beispiele beschrieben, die zur Veranschaulichung dargelegt sind
und nicht dazu gedacht sind, die Erfindung in irgendeiner Weise
einzuschränken.
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BEISPIEL 1
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Isothermes Standard-Amplifikationsverfahren
I (Zellen auf Objektträgern)
Voramplifikation:
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Gezüchtete Zellen
werden gesammelt und bei 1400 U/min (377 g) 10 Minuten lang geschleudert.
Die Zellen werden zweimal mit 1X PBS bei 1200 U/min (270 g) 8 Minuten
lang gewaschen. Die Zellen werden in 1X PBS bei einer Konzentration
von etwa 5–10X
106/ml resuspendiert und in 1 Volumen Zellen
zu 9 Volumen Fixierungsmittel (1:1 Aceton:Methanol) 30 Minuten lang
fixiert. Die Zellen werden dann einmal mit 1X PBS gewaschen und
bei einer Konzentration von 2X 105/ml in
1X PBS resuspendiert. Die Zellen werden auf silanisierten (Shandon
Lipshaw)-Objektträgern
bei 700 U/min 5 Minuten lang mit einer Zellzahl von 5 × 104/Objektträger geschleudert (250F1/Objektträger von
2 × 105 Zellen/ml). Die Objektträger werden
dann 3 Stunden bis eine Nacht lang bei Raumtemperatur (R. T.) lufttrocknen
gelassen und bei R. T. 2 Minuten lang mit dd H2O
gewaschen und wiederum mindestens 30 Minuten lang bei R. T. luftgetrocknet.
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NASBA-Amplifikation:
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Die
Amplifikation wird in einer 20 μl-Reaktion
erzielt, welche eine 15 μl-Lösung enthält, die
folgende Komponenten umfasst: 40 mM Tris, pH 8,5; 12 mM MgCl2; 70 mM KCl; 5 mM DTT; 1 mM dNTPs (jeweils);
jeweils 2,0 mM rATP, rCTP und rUTP (Mischung aus UTP und Digoxigenin-markiertem
UTP); 1,5 mM rGTP; 0,5 mM ITP; 15% DMSO; 0,2 μM Primer 1 und Primer 2; 4-Picomol-Molekülklebeband,
1,5 M Sorbit und 5 μl
Enzymgemisch, das 2,1 μg
BSA enthält;
32 Einheiten T7-RNA-Polymerase; und 25,6 Einheiten AMV-Reverse-Transcriptase
(AMV-RT). Wenn Digoxigenin-UTP verwendet wird, sollte die Konzentration
des Dig-UTP etwa 10–20%
der gesamten UTP-Konzentration ausmachen.
-
Das
Verfahren wird folgendermaßen
durchgeführt:
- 1. Gutes Vermischen des ersten 15F1-Reaktionsgemisches
und danach Hinzufügen
des zweiten 5FL-Enzymgemisches und sanftes Vermischen (ohne Schleudern).
- 2. Hinzufügen
von insgesamt 20F1 in die Reaktionskammer (MJ Research) an der Oberseite
des Objektträgers
und sorgfältiges
Abdichten der Kammer.
- 3. 2-stündiges
Inkubieren der Objektträger
bei 41EC auf einem „Hybaid"-Objektträger-Inkubator.
-
Nachamplifikation:
-
Der
Objektträger
wird zweimal mit 1X PBS, zweimal mit 0,5X PBS und zweimal mit ddH2O gewaschen, und zwar bei jeder Waschung
5 Minuten lang. Mit Ethanol wird dehydriert: 50%, 2 Minuten; 70%,
2 Minuten; 90%, 2 Minuten; 95%, 2 Minuten; und 100%, 2 Minuten,
und etwa 10 Minuten lang wird luftgetrocknet. Die Proben werden
dann mit 5%igem Serum, 1%igem fötalem
Rinderserum, 5%igem BSA bei R. T. 1 Stunde lang Serumblockiert (unter
Verwendung desselben Serums, von dem Anti-Dig abgeleitet wurde),
und der Anti-Dig-Antikörper
wird über
Nacht bei 4EC aufgebracht. Die Proben werden dann zweimal mit 1X
PBS, zweimal mit ddH2O gewaschen. Das Substrat
wird danach hinzugefügt,
falls ein Enzym-konjugierter Anti-Dig-Antikörper verwendet wird, oder die
Zellen werden sofort unter einem Mikroskop kontrolliert, falls ein
FITC-konjugierter Anti-Dig-Antikörper oder
ein Fluorescein-markiertes Molekülklebeband
verwendet wird.
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BEISPIEL 2
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Isothermes Standard-Amplifikationsverfahren
II (Zellen in Suspension) Voramplifikation:
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Gezüchtete Zellen
werden gesammelt und bei 1400 U/min (377 g) 10 Minuten lang geschleudert.
Die Zellen werden zweimal mit 1X PBS bei 1200 U/min (270 g) 8 Minuten
lang gewaschen. Die Zellen werden in 1X PBS bei einer Konzentration
von etwa 5–10X
106/ml resuspendiert und in 1 Volumen Zellen
zu 9 Volumen Fixierungsmittel (1:1 Aceton:Methanol) 30 Minuten lang
fixiert. Die Zellen werden dann zweimal mit 1X PBS bei 53 g 15 Minuten
lang gewaschen. Die Zellen werden daraufhin einem 5-minütigen Pronase-Aufschluss bei 37EC
unterzogen. Dem Aufschluss folgt eine 10-minütige Wärmeinaktivierung bei 90EC.
Die Zellen werden dann wiederum zweimal mit 1X PBS bei 53 g 15 Minuten
lang gewaschen. Nach der letzten Waschung bleiben die Zellen in
einem Volumen von 1X PBS, um 30F1 nicht zu übersteigen, falls die Ausgangszellzahl
2,5–5,0 × 106 Zellen betrug.
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NASBA-Amplifikation:
-
Die
Amplifikation wird in einer 20 μl-Reaktion
erzielt, welche 1) eine 10 μl-Lösung enthält, die
folgende Komponenten umfasst: 40 mM Tris, pH 8,5; 12 mM MgCl2; 70 mM KCl; 5 mM DTT; 1 mM dNTPs (jeweils);
jeweils 2,0 mM rATP, rCTP und rUTP (Mischung aus UTP und Digoxigenin-markiertem
UTP); 1,5 mM rGTP; 0,5 mM ITP; 15% DMSO; 0,2 μM Primer 1 und Primer 2; 4-Picomol-Molekülklebeband,
1,5 M Sorbit, 2) 5 μl
Enzymgemisch, das 2,1 μg
BSA enthält;
32 Einheiten T7-RNA-Polymerase; und 25,6 Einheiten AMV-Reverse-Transcriptase
(AMV-RT). (Wenn Digoxigenin-UTP verwendet wird, sollte die Konzentration
des Dig-UTP etwa 10–20%
der gesamten UTP-Konzentration ausmachen.), und 3) 5F1 Zellen in
1X PBS aus dem obenstehenden Voramplifikationsschritt.
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Das
Verfahren wird folgendermaßen
durchgeführt:
- 1. Gutes Vermischen des ersten 10F1-Reaktionsgemisches
und danach Hinzufügen
des zweiten 5FL-Enzymgemisches und sanftes Vermischen (ohne Schleudern).
- 2. Hinzufügen
der obigen 15F1 (obige Komponenten 1 und 2) zu 5F1 Zellen in einem
Eppendorf-Röhrchen. Sanftes
Vermischen der insgesamt 20F1 in dem Röhrchen.
- 3. 2-stündiges
Inkubieren der Röhrchen
bei 41EC.
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Nachamplifikation:
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Die
Zellen werden zweimal mit IX PBS bei 53 g 15 Minuten lang gewaschen.
Die Proben werden dann mit 5%igem Serum, 1%igem fötalem Rinderserum,
5%igem BSA bei R. T. 1 Stunde lang Serum-blockiert (unter Verwendung
desselben Serums, von dem Anti-Dig
abgeleitet wurde), und der Anti-Dig-Antikörper wird über Nacht bei 4EC aufgebracht.
Die Proben werden dann zweimal mit 1X PBS gewaschen. Das Substrat
wird danach hinzugefügt,
falls ein Enzym-konjugierter Anti-Dig-Antikörper verwendet wurde, oder
die Zellen sind bereit für
die Analyse durch einen FACS-Apparat, falls ein FITC-konjugierter
Anti-Dig-Antikörper
oder ein Molekülklebeband
verwendet wurde. Wenn ein handelsübliches Fluoreszenzsystem in
Kombination mit einem Enzym-konjugierten Anti-Dig-Antikörper verwendet
wird, wird die vom Hersteller empfohlene Vorgehensweise nach einer Übernacht-Antikörperinkubation
befolgt.
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BEISPIEL 3
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Isothermes Standard-Amplifikationsverfahren
III (Gewebeschnitte) Voramplifikation:
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Ein
fixierter Standardgewebeschnitt wird zweimal mit Xylol jeweils 5
Minuten lang entparaffiniert, gefolgt von zweimaligem Waschen in
100%igem Ethanol jeweils für
5 Minuten. Der Schnitt wird dann bei jeder Behandlung 2 Minuten
lang mit 95%igem, 90%igem, 70%igem und 50%igem Ethanol rehydriert,
gefolgt von 2 Minuten mit ddH2O. Der Schnitt
wird danach einem Protease-Aufschluss unterzogen, und zwar durch
eines der beiden Verfahren: (A) Dispase II- und Pronase-Mischung
für 30
Minuten bei 37EC, oder B) Protease K für 30 Minuten bei 37EC. Bei
beiden Verfahren müssen
die Enzyme nach dem 37EC 10 Minuten lang bei 90EC inaktiviert werden.
Nach dem Protease-Aufschluss wird der Schnitt zweimal mit 1X PBS
gewaschen, und zwar bei jeder Waschung 2 Minuten lang, gefolgt von
zweimaligem Waschen mit ddH2O, wobei jede
Waschung 2 Minuten dauert. Der Schnitt wird dann bei jeder Behandlung
2 Minuten lang mit 50%igem, 70%igem, 90%igem, 95%igem und 100%igem
Ethanol dehydriert, gefolgt von einer etwa 10-minütigen Lufttrocknung.
-
NASBA-Amplifikation:
-
- Gleich wie in Beispiel I.
-
Nachamplifikation:
-
- Gleich wie in Beispiel I.
-
BEISPIEL 4
-
Die
Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Molekülklebebands
beim Zurückhalten
amplifizierter Zielnucleinsäuremoleküle innerhalb
einer Zelle wurde untersucht.
-
Zwei
Kulturen von H9 (immortalisierten menschlichen T-Zelllinien)-Zellen
wurden (in RPMI mit 10%igem fötalem
Kälberserum)
gezüchtet
und für
die Zählung
mit Trypanblau gefärbt.
Eine Kultur wurde mit HIV-1 IIIB infiziert, die andere Kultur hingegen
nicht. Die Zellen wurden wie folgt zugeordnet: Gruppe I enthielt 0%
infizierte Zellen; Gruppe II enthielt 50% infizierte Zellen; und
Gruppe III enhielt 100% infizierte Zellen. Siehe 2.
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Proben
jeder Gruppe von Zellen wurden für
eine Amplifikation vorbereitet und gemäß den Verfahren im obigen Beispiel
1 amplifiziert, was, wie beschrieben, den Einbau von Digoxigenin-UTP
umfasste. Die verwendeten NASBA-Primer sind in einem HIV-Amplifikations- und
Detektionskit auf NASBA-Basis („Nuclisens HIV-QT") enthalten, das
bei Organon Teknika, Durham N. C., erhältlich ist. Die Hälfte der
Zellen jeder Gruppe wurde nach der Dehydratation lysiert, während die
andere Hälfte
gemäß den obenstehenden
in-situ-Verfahren behandelt
wurde. Alle Gruppen wurden danach einer Detektion unterzogen, wobei
entweder ein FITC-konjugierter Anti-Dig-Antikörper für die in-situ-Detektion oder
ECL-Detektor- und
Einfangsonden für
die lysierten Zellen verwendet wurden.
-
Wie
in Tabelle 1 dargestellt, wurde bei den nach der Dehydratation lysierten
Zellen mittels ECL-Detektion festgestellt, dass bei Verwendung eines
Molekülklebebands
das amplifizierte Zielmolekül
im Inneren von Zellen nachweisbar war, was durch „positiv" angezeigt wurde,
während
bei Fehlen eines Molekülklebebands (MT)
kein nachweisbares amplifiziertes Zielmolekül innerhalb der Zellen zurückblieb,
was durch „negativ” angezeigt
wurde. Das Molekülklebeband
enthielt die Sequenz:
-
Die „negativen" und „positiven" Bezeichnungen, die
den ECL-Signalen innerhalb von Zellen (mit oder ohne Molekülklebeband)
entsprachen, wurden basierend auf den für die Gruppen I–III auf
experimentellem Wege erhaltenen ECL-Zahlen festgelegt. Im Speziellen
wird das ECL-Signal als negativ erachtet, wenn die ECL-Zahl weniger
als 2,5 Mal der Wert eines vorbestimmten ECL-Assay-Negativs ist
(welches basierend auf einem im ECL-System verwendeten Standardalgorithmus
berechnet wird, der ebenfalls Teil des Detektions- und Einfangsonden
umfassenden „Nuclisens
HIV-QT"-Kits von
Organon Teknika ist.) Tabelle
1
| ECL-Signale
innerhalb | ECL-Signale
innerhalb |
| von
Zellen (ohne MT) | von
Zellen (mit MT) |
Versuch
1 | negativ | positiv |
Versuch
2 | negativ | positiv |
-
Bei
der restlichen Hälfte
der Zellen, die gemäß den in-situ-Verfahren
des Beispiels 1 behandelt wurden, was die Verwendung von FITC-markierten
Anti-Dig-Antikörpern
einschließt,
zeigt 2, dass ein Entweichen aus HIV-infizierten Zellen
in Gruppe 11 (50% infiziert) und Gruppe III (100% infiziert) bei
Vorhandensein eines Molekülklebebands
verhindert wurde. In 2 ist dies (insbesondere bei
den H9IIIB-Zellen der Gruppe III) durch die Lokalisierung der Fluorescein-markierten
NASBA-Signale nur im zytoplasmatischen Abschnitt der infizierten
Zellen dargestellt (wie durch die dunkleren Bereiche gekennzeichnet,
welche die helleren inneren Kernbereiche umgeben), welche Signale
im die Zellen umgebenden Medium fehlen.
-
Anhand
dieser Versuchstypen können
die idealen Bedingungen für
eine isotherme in-situ-Amplifikation
unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Molekülklebebands bestimmt werden.
Der Fachmann würde weiters
verstehen, dass die obenstehenden Verfahren bei Bedarf zu modifizieren
sind, um die vorliegende Erfindung mittels alternativer Amplifikationssysteme,
wie z. B. Systeme auf Basis eines Temperaturzyklus, zu praktizieren.
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BEISPIEL 5
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Lymphknotenschnitte
von einem mit SIV infizierten Affen und einem nicht mit SIV infizierten
Affen (die beide mit Formalin fixiert waren) wurden in Xylol (2
Mal für
jeweils 5 Minuten) und Ethanol (2 Mal für jeweils 5 Minuten) dehydriert
und in Ethanol (95%, 90%, 70% und 50%, jeweils für 2 Minuten) rehydriert. Die
Schnitte wurden danach bei 37EC 30 Minuten lang Dispase 11 (0,6
U bzw. 1,2 U) und einem Pronasegemisch-Aufschluss ausgesetzt. Dem
Aufschluss folgte eine 10-minütige
Wärmeinaktivierung
bei 90E C. Die Schnitte wurden dann zweimal in PBS und zweimal in
Wasser gewaschen und mit Ethanol (50%, 70%, 95% und 100%, jeweils
für 2 Minuten)
dehydriert und luftgetrocknet.
-
Eine
isotherme Amplifikation wurde dann wie obenstehend beschrieben unter
Verwendung von Primern aus dem GAG-Gen von SIV folgendermaßen durchgeführt:
-
Ein
FITC-markiertes Molekülklebeband
wurde erfindungsgemäß als Detektionssonde
sowie zur Verhinderung eines Entweichens eingesetzt. Das Molekülklebeband
enthielt die Sequenz: TTAGCTCCATTAGTGCCAACAGGCTCAGCTCCGTCTTGTCAGGG,
und war sowohl am 5'-
als auch am 3'-Ende
des Moleküls FITC-markiert. 3 zeigt
in der linken Tafel („SIV-infiziertes
LN") die Lokalisierung
des NASBA-Signals im Verhältnis
zum zytoplasmatischen Bereich der Zelle und das Fehlen einer Fluorescein-Markierung
im umgebenden Medium (und somit die Verhinderung eines Entweichens
aus den infizierten Zellen in dieses).
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Zusammenfassend
bieten die erfindungsgemäßen Verfahren
mehrere signifikante Vorteile gegenüber anderen im Stand der Technik
bekannten in-situ-Amplifikationsverfahren.
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Erstens
ermöglicht
das erfindungsgemäße Molekulkiebeband
die Retention von kleinen Amplifikationsprodukten und erlaubt somit
die Amplifikation und Detektion von Zielen jeglicher Größe.
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Zweitens
ermöglicht
eine bevorzugte Ausführungsform
einer isothermen Amplifikation auf Transcriptionsbasis eine spezifische
Amplifikation von RNA in einem DNA-Hintergrund.
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Drittens
konserviert die bevorzugte Ausführungsform
einer isothermen Amplifikation auf Transcriptionsbasis die Zellmorphologie
und liefert somit Informationen, die über das hinausgehen, was mittels
Temperaturzyklusverfahren erhalten werden könnte. SEQUENZPROTOKOLL