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Allgemein
betrifft die Erfindung die Herstellung von Metallocenen, die als
stereoregulierte Olefinpolymerisationskatalysatoren brauchbar sind.
Im Besonderen geht es um ein Verfahren zur Metallisierung von Cyclopentadienylligandensalzen
mit bestimmten Übergangs-,
Lanthanoid oder Actinoidmetallverbindungen, bei denen es sich um
tertiäre
heteroaromatische Aminaddukte der Metallhalogenide handelt.
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Wie
in der Technik bekannt, können
Metallocene durch Umsetzen einer Metallverbindung der Formel MXn, in der M das Metall, n je nach der Valenz von
M eine ganze Zahl von 1 bis 6 und X unabhängig davon eine anionische
Ligandengruppe oder eine neutrale Lewis-Base-Ligandengruppe mit
bis zu 30 Atomen, die kein Wasserstoff sind, wie Hydrid, Halogen,
Alkyl, Aryl, Silyl, Germyl, Aryloxy, Alkoxy, Amid und Siloxy ist,
mit einem Alkalimetall oder einem Magnesiumhalogenidsalz eines Cyclopentadienylliganden
in einem Lösungsmittel
wie Ether hergestellt werden.
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DE 197 39 946 A offenbart
ein Verfahren zur Herstellung eines Metallocens, bei dem eine anfängliche
Ligandenverbindung mit einem Addukt der Formel (I) M
1X
nD, in der M
1 ein
Metall der Gruppe 3 bis 6 oder ein Lanthanoid oder Actinoid, vorzugsweise
Titan, Zirconium oder Hafnium ist, X ein Halogen sein kann, n 2
bis 6 ist (d.h. die Oxidationszahl von M
1),
a eine ganze Zahl oder eine Bruchzahl ist und 0 < a ≤ 4
ist, und D für
einen linearen, cyclischen oder verzweigten Oligo- oder Polyether
mit mindestens zwei Sauerstoffatomen oder einen Oligo- oder Polythioether
mit mindestens zwei Schwefelatomen steht.
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Chirale
Metallocene eignen sich für
die Synthese von Polyolefinen. Genauer gesagt liefert die racemische
Form des Metallocens stereoregulierte Poly(α-olefine) und ist außerdem wesentlich
aktiver als die Mesoform, die nur ataktische Polymere erzeugt. Erwünscht ist
eine effiziente Synthese chiraler Metallocene, die in der Metallierungsstufe
die Bildung des racemischen Isomers begünstigt. Wir haben jetzt herausgefunden,
dass man durch Verwendung bestimmter tertiärer heteroaromatischer Aminaddukte eines
Metallhalogenids bei der Reaktion mit dem Salz des Cyclopentadienylliganden,
eine verbesserte Herstellung des racemischen Isomers und/oder bessere
Produktausbeuten erzielen kann, insbesondere wenn man ein Kohlenwasserstoffreaktionslösungsmittel
oder einen Verdünner
verwendet und die Reaktion bei Umgebungs- bzw. Raumtemperatur durchführt.
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren zur Herstellung eines chiralen Metallocens zur Verfügung gestellt,
das die Umsetzung eines Salzes eines eine asymmetrische bis(Cyclopentadienyl)-Einheit enthaltenden
Ligaeden mit einem tertiären
heteroaromatischen Aminaddukt eines Übergangs-, Lanthanoid- oder
Actinoidmetallhalogenids in einem organischen Lösungsmittel oder Verdünner zur
Erzeugung des chiralen Metallocens umfasst.
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Chirale
Metallocene, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden
können,
enthalten vorzugsweise ein Metall der Gruppen 3 bis 10 oder der
Lanthanoid- und Actinoidreihe des Periodensystems der Elemente,
stärker
bevorzugt ein Übergangsmetall
der Gruppe 4 bis 6, das mit einem ein Paar Cyclopentadienyleinheiten,
von denen mindestens eine asymmetrisch ist, enthaltenden Liganden
koordiniert ist. Diese Einheiten sind stereorigide; z.B. sind sie
durch eine Verbrückungsgruppe verbunden.
In diesem Zusammenhang werden die Metalle anhand des IUPAC Periodensystems
der Elemente identifiziert, das in der Ausgabe der "Chemical & Engineering News" vom 4. Februar 1985
aufgeführt
ist. Die Cyclopentadienylkomponenten können mit einer oder mehreren
Gruppen wie Halogen, Amino, Mercapto, Phosphino sowie C1-C20-Hydrocarbyl, Silanhydrocarbyl oder Halogenhydrocarbyl
substituiert werden und Einheiten umfassen, bei denen es sich um
kondensierte Strukturen mit mehreren Ringen handelt, wie z.B. Indenyl,
Benzoindenyl oder Fluorenyl. Diese Strukturen können hydriert und/oder weiter
substituiert werden. Die anderen Gruppen des Metallatoms umfassen üblicherweise
Hydrid, Halogen, Hydrocarbyl oder Halogenhydrocarbyl mit bis zu etwa
6 Kohlenstoffatomen. Solche chiralen Metallocene und ihre Verwendung
als Katalysatoren bei der Herstellung isotaktischer Olefinpolymere
sind z.B. in US-A-5,017,714,
5,036,034, 5,145,819, 5,296,819, 5,296,434, 5,324,800 und 5,329,033
beschrieben. Typische Verbrückungsgruppen
umfassen siliciumhaltige Brücken
mit 1 bis 4 Atomen, die aus Silanylen, Silaalkylen, Oxasilanylen
und Oxasilaalkylen wie Dimethylsinalylen ausgewählt sind. Die chiralen Metallocene
sind Gemische racemischer Diastereomere, die keine Symmetrieebene
haben. Im Gegensatz dazu haben die Mesoisomere eine Symmetrieebene, die
zwischen den Ringen durch das Metall verläuft, und sind deshalb achiral.
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Spezifische
nicht einschränkende
Beispiele chiraler Metallocene umfassen racemisches:
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- [ 1,1'-Dimethylsilanylenbis(3-methylcyclopentadienyl)]zirconiumdichlorid;
- [ 1,.1'-Dimethylsilanylenbisindenyl]zirconiumdichlorid;
- [ 1,1'-Dimethylsilanylenbis(4,5,6,7-tetrahydroindenyl)]zirconiumdichlorid;
- [1,1'-(1,1,2,2-Tetramethyldisilanylen)bis(3-methylcyclopentadienyl)]- zirconiumdichlorid;
- [ 1,1'-(1,1,2,2-Tetramethyldisilanylen)bis(4,5,6,7-tetrahydroindenyl)]- zirconiumdichlorid;
- [1,1'-Dimethylsilanylenbis(3-trimethylsilanylcyclopentadienyl)]zirconium
dichlorid;
- [1,1'-(1,1,2,2-Tetramethyldisilanylen)bis(3-trimethylsilanylcyclopentadienyl]- zirconiumdichlorid;
- [ 1,1'-(1,1,3,3-Tetramethyldisilanylen)bis(4,5,6,7-tetrahydroindenyl)]- zirconiumdichlorid;
- [ 1,1'-(1,1,4,4-Tetramethyl-1,4-disilanylbutylen)bis(4,5,6,7-tetrahydroindenyl)]- zirconiumdichlorid;
- [1,1'-(2,2-Dimethyl-2-silapropylen)bis(3-methylcyclopentadienyl)]zirconium
dichlorid;
- [ 1,1'-Dimethylsilanylenbis(3-methylcyclopentadienyl)]titandichlorid;
- [ 1,1'-Dimethylsilanylenbisindenyl]titandichlorid;
- [ 1,1'-Dimethylsilanylenbis(4,5,6,7-tetrahydroindenyl)]titandichlorid;
- [.1,1'-(1,1,2,2-Tetramethyldisilanylen)bis(3-methylcyclopentadienyl)]- titandichlorid;
- [ 1,1'-(1,1,2,2-Tetramethyldisilanylen)bis(4,5,6,7-tetrahydroindenyl)]- titandichlorid;
- [ 1,1'-Dimethylsilanylenbis(3-trimethylsilanylcyclopentadienyl)]titandichlorid;
- [ 1,1'-(1,1,2,2-Tetramethyldisilanylen)bis(3-trimethylsilanylcyclopentadienyl)]- titandichlorid;
- [ 1,1'-(1,1,3,3-Tetramethyldisilanylen)bis(4,5,6,7-tetrahydroindenyl)]- titandichlorid;
- [ 1,1'-(1,1,4,4-Tetramethyl-1,4-disilanylbutylen)bis(4,5,6,7-tetrahydroindenyl)]
- titandichlorid;
- [ 1,1'-(2,2-Dimethyl-2-silapropylen)bis(3-methylcyclopentadienyl)]titandichlorid;
- [ 1,1'-Dimethylsilanylenbis(3-methylcyclopentadienyl)]hafniumdichlorid;
- [1,1'-Dimethylsilanylenbisindenyl]hafniumdichlorid;
- [ 1,1'-Dimethylsilanylenbis(4,5,6,7-tetrahydroindenyl)]hafniumdichlorid;
- [1,1'-(1;1,2,2-Tetramethyldisilanylen)bis(3-methylcyclopentadienyl)]- hafniumdichlorid;
- [ 1,1'-(1,1,2,2-Tetramethyldisilanylen)bis(4,5,6,7-tetrahydroindenyl)]- hafniumdichlorid;
- [ 1,1'-Dimethylsilanylenbis(3-trimethylsilanylcyclopentadienyl)]hafniumdichlorid;
- [ 1,1'-(1,1,2,2-Tetramethyidisilanylen)bis(3-trimethylsilanylcyclopentadienyl)]- hafniumdichlorid;
- [ 1,1'-(1,1,3,3-Tetramethyldisilanylen)bis(4,5,6,7-tetrahydroindenyl)]- hafniumdichlorid;
- [1,1'-(1,1,4,4-Tetramethyl-1,4-disilanylbutylen)bis(4,5,6,7-tetrahydroindenyl)]
hafniumdichlorid;
- [ 1,1'-(2,2-Dimethyl-2-silapropylen)bis(3methylcyclopentadienyl)]- hafniumdichlorid;
- Dimethylsilylbis(1-(2-methyl-4-ethylindenyl))zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilylbis(1-(2-methyl-4-isopropylindenyl))zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilylbis(1-(2-methyl-4-tert-butylindenyl))zirconiumdichlorid;
- Methylphenylsilylbis(1-(2-methyl-4-isopropylindenyl))zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilylbis(1-(2-ethyl-4-methylindenyl))zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilylbis(1-(2,4-dimethylindenyl))zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilylbis(1-(2-methyl-4-ethylindenyl))zirconiumdimethyl;
- Dimethylsilyl(2-methyl-4,5,6,7-tetrahydro-1-indenyl)2-zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilylbis(2-methyl-4,5-benzoindenyl)zirconiumdichlorid;
- Ethylen(2-methyl-4,5,6,7-tetrahydro-1-indenyl)2-zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilyl(2-methyl-4,5,6,7-tetrahydro-1-indenyl)2-dimethylzirconium;
- Phenyl(methyl)silyl(indenyl)2-zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilyl(2,3,5-trimethyl-1-cyclopentadienyl)2-zirconiumdichlorid;
- Dimethylgermyl(indenyl)2-zirconiumdichlorid;
- Ethylen(indenyl)2-zirconiumdichlorid;
- Methylen(3-t-butyl-1-cyclopentadienyl)2-zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilyl(4,7-dimethyl-1-indenyl)2-zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilanylbisindenylthoriumdichlorid und Dimethylsilanylbisindenyluraniumdichlorid.
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Die
Metallocene werden dadurch hergestellt, dass man zuerst die entsprechende
Ligandenverbindung unter Verwendung eines Alkalimetalls, eines Alkalimetallsalzes,
eines Magnesiumsalzes oder eines Grignard-Reagenz entprotoniert,
um ein Alkalimetall-, Magnesium- oder Magnesiumhalogenidsalz des Liganden
zu bilden. Beispiele für
Entprotonierungsmittel umfassen Na-Pulver, RLi, NaH, LiH und RMgX, wobei
R C1-C10-Hydrocarbyl
und X Halogen ist. Bevorzugt werden Alkyllithiumverbindungen wie
Methyllithium, n-Butyllithium, s-Butyllithium, t-Butyllithium und Phenyllithium.
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Geeignete
Reaktionslösungsmittel
für die Entprotonierungsreaktion
sind aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoff- oder Halogenkohlenstofflösungsmittel
sowie acyclische oder cyclische Ether. Gemischte Ether- und Kohlenwasserstoff- bzw. Halogenkohlenwasserstofflösungsmittel
in Verhältnissen
von 9 : 1 bis 1 : 9 Volumen Ether auf das Kohlenwasserstofflösungsmittel
und vorzugsweise 4 : 1 bis 1 : 2 lieferten zufriedenstellende Ergebnisse. Beispiele
geeigneter Lösungsmittel
umfassen Diethylether, Tetrahydrofuran (THF), Ethylenglycoldimethylether,
Hexane, Cyclohexan, Heptan, Pentan, Toluol, Benzol, Xylol und Chlorbenzol.
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Das
Ligandensalz wie das Dilithiumsalz aus der Entprotonierung wird
mit einem tertiären
heteroaromatischen Aminaddukt einer Übergangs-, Lanthanoid- oder
Actinoidmetallverbindung, vorzugsweise einem tertiären heteroaromatischen
Aminaddukt eines Metallhalogenids, wie z.B. einem Metallhalogenid
der Gruppe 4 bis 6, umgesetzt, um das racemische Metallocen herzustellen.
Geeignete heteroaromatische Amine zur Herstellung der Addukte, die
die Herstellung von Metallocenen mit einer verbesserten Ausbeute
an dem racemischen Isomer bewirken, umfassen Verbindungen wie Pyridin, α-Picolin, β-Picolin, γ-Picolin,
Chinolin, Isochinolin, Chinaldin und Acridin. Man kann auch ein
Gemisch aus zwei beliebigen oder mehreren dieser Verbindungen verwenden.
Das bevorzugte heteroaromatische Amin ist Pyridin. Ein Verhältnis von
Metallchlorid zum heteroaromatischen Amin von 1 : 0,5 bis 1 : 5
begünstigt
verbesserte Ausbeuten am racemischen Metallocen. Vorzugsweise verwendet
man das heteroaromatischen Amin in äquimolarer Menge bis zu einem Überschuss
von 10 %. Vorzugsweise wird das heteroaromatische Aminaddukt des
Metalls vor dem Mischen mit dem Liganden hergestellt.
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Nicht
einschränkende
Beispiele für Übergangs-,
Lanthanoid und Actinoidmetalle umfassen Ti, Zr, Hf V, Cr, La, Ce,
Th, U. Bevorzugt werden die Metalle der Gruppe 4 Ti, Zr und Hf in
Katalysatoren verwendet.
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Die
Addukte können
in Kohlenwasserstofflösungsmitteln
der vorstehend für
die Entprotonierungsreaktion aufgeführten Art und vorzugsweise
in Toluol hergestellt werden. Das Addukt kann z.B. durch Filtration
vom Lösungsmittel
abgetrennt oder das Addukt im Lösungsmittel
kann zur Herstellung des verbrückten
Metallocens, d.h. bei der Metallierungsreaktion, verwendet werden.
Im Falle von Zirconiummetallocenen haben Gemische von THF und Toluo1
gute Ausbeuten an einem mit racemischem Isomer angereicherten Produkt
geliefert.
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Beim
Durchführen
der Metallierungsreaktion verwendet man vorzugsweise ein gemischtes
Lösungsmittel
aus Kohlenwasserstoff und Ether (Toluol/THF). Die Temperatur der
Metallierungsreaktion ist nicht kritisch und kann im Bereich von –20 bis
120°C und
vorzugsweise 0 bis 60°C
liegen. Vorzugsweise verwendet man die stöchiometrische Menge bis 10
% Überschuss
des Metalladdukts zum Ligandensalz. Eine kleine Menge des Metallocenprodukts
(z.B. Mengen im Bereich von 0,05 bis 5 Gew.-% des Metalladdukts)
und/oder des Etherlösungsmittels
(THF) (vorzugsweise Mengen, die bezogen auf das gesamte Lösungsmittel
1 bis 20 Gew.-% betragen) können der
Adduktaufschlämmung
vor der Metallierungsreaktion zugesetzt werden.
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Auf
Wunsch kann die Reaktion wie folgt durchgeführt werden:
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Vermischen
von (i) einer Lösung
eines Salzes eines eine asymmetrische bis-(Cyclopentadienyl)-Einheit enthaltenden
Liganden (in welcher chemischen Form auch immer dieser in einer
solchen Lösung
vorliegt) und (ii) eines organischen flüssigen Mediums, enthaltend
eine Lösung
oder Aufschlämmung
eines tertiären
heteroaromatischen Aminaddukts eines Übergangs-, Lanthanoid- oder
Actinoidmetallhalogenids (in welcher chemischen Form auch immer
dieses in einer solchen Lösung
vorliegt) enthält,
wobei mindestens 50 Gew.-% des flüssigen Lösungsmittels der Lösung von
(i) ein oder mehrere flüssige
aliphatische oder cycloaliphatische Polyether sind und mindestens
50 Gew.-% des flüssigen Lösungsmittels
oder Verdünners
der Lösung
oder Aufschlämmung
von (ii) ein oder mehrere flüssige
aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe
sind. Typischerweise setzt sich ein eventuell vorhandener Rest des
flüssigen
Lösungsmittels
der Lösung
von (i) aus einem oder mehreren flüssigen Kohlenwasserstoffen
zusammen, die aliphatische, cycloaliphatische und/oder aromatische Kohlenwasserstoffe
sein können.
Beispiele solcher Polyether umfassen 1-Ethoxy-2-methoxyethan, 1,2-Diethoxyethan, 1-tert-Butoxy-2-ethoxyethan, 1-tert-Butoxy-2- methoxyethan, Dimethylether
von Diethylenglycol, Diethylether von Diethylenglycol, tert-Butylmethylether
von Diethylenglycol, Dimethylether von Triethylenglycol, 1,3-Dioxolan,
2-Methyl-1,3-dioxolan, 1,3-Dioxan und ähnliche flüssige Hydrocarbylpolyether.
Wie zwischen den aliphatischen und cycloaliphatischen Polyethern
werden die aliphatischen Polyether stärker bevorzugt, und von letzteren
wird 1,2-Dimethoxyethan (Glyme) besonders bevorzugt. Das Salz des
eine asymmetrische bis(Cyclopentadienyl)-Einheit enthaltenden Liganden
kann vorher hergestellt und zugesetzt oder ansonsten mit dem oder
den verwendeten Polyethern vermischt werden. Der eine asymmetrische
bis(Cyclopentadienyl)-Einheit enthaltende Ligand kann auch in situ
in dem oder den verwendeten Polyethern hergestellt werden. Ebenso
können
vor, während und/oder
nach der Herstellung eines Teils des eine asymmetrische bis(Cyclopentadienyl)-Einheit
enthaltenden Liganden in situ in dem oder den verwendeten Polyethern
zusätzliche
vorher hergestellte, eine asymmetrische bis(Cyclopentadienyl)-Einheit
enthaltende Liganden zugesetzt oder auf andere Weise mit dem Polyether
oder der teilweise gebildeten Ligandenlösung vermischt werden. Ein
Weg zur Durchführung
dieser Reaktion besteht darin, eine Lösung oder Aufschlämmung des
Liganden zur einer Lösung
oder Aufschlämmung
des Addukts zu geben. Die Lösung oder
Aufschlämmung
des Liganden kann der Lösung oder
Aufschlämmung
des Addukts auch portionsweise zugesetzt und das resultierende Gemisch
geschüttelt
werden.
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Ebenso
kann ein etwa übrigbleibender
Rest des flüssigen
Lösungsmittels
oder Verdünners
der Lösung
oder Aufschlämmung
von (ii) im vorstehenden Absatz aus einem oder mehreren flüssigen aliphatischen
und/oder cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffen oder einem oder
mehreren flüssigen Ethern
und/oder Polyethern, oder Gemischen aus einem oder mehreren solchen
Kohlenwasserstoffen und einem oder mehreren solchen Ethern zusammengesetzt
sein. Stärker
bevorzugt besteht das zur Herstellung der Lösung oder Aufschlämmung von
(ii) verwendeten Lösungsmittel
bzw. der Verdünner
im Wesentlichen zur Gänze
aus einem oder mehreren solchen flüssigen Kohlenwasserstoffen.
Beispiele solcher Kohlenwasserstoffe umfassen ein oder mehrere flüssige Hexane,
Heptane, Octane, Nonane, Decane, Undecane, Dodecane, Cyclohexan,
Methylcyclohexan, ein oder mehrere flüssige Dimethylcyclohexane,
Benzol, Toluol, ein oder mehrere Xylole, Ethylbenzol, Propylbenzol,
ein oder mehrere Diethylbenzole, Butylbenzol, Pentylbenzol, Tetrahydronaphthalin
und ähnliche
flüssige
paraffinische, cycloparaffinische oder aromatische Kohlenwasserstoffe
sowie Gemische aus beliebigen dieser Substanzen, darunter Gasolinfraktionen,
BTX und Petroleumether. Die aroma tischen Kohlenwasserstoffe werden
für diese Verwendung
bevorzugt, und von diesen werden die mononuklearen aromatischen
Kohlenwasserstoffe mit 6 bis 8 Kohlenstoffatomen stärker bevorzugt.
Besonders bevorzugt wird Toluol. Das tertiäre heteroaromatische Aminaddukt
des Übergangs-,
Lanthanoid- oder Actinoidmetallhalogenids kann vorher gebildet und
dann dem oder den verwendeten Kohlenwasserstoffen zugesetzt bzw.
auf andere Weise damit vermischt werden. Es ist auch möglich, das
Addukt in dem bzw. den verwendeten Kohlenwasserstoffen in situ herzustellen.
Ebenso kann vor, während
und/oder nach der Herstellung eines Teils des Addukts in situ in
dem bzw. den verwendeten Kohlenwasserstoffen zusätzliches vorher hergestelltes
Addukt dem bzw. den Kohlenwasserstoffen oder der teilweise gebildeten
Adduktlösung
oder -aufschlämmung
zugesetzt bzw. auf andere Weise damit vermischt werden.
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Vorzugsweise
wird die Lösung
von (i) – d.h. die
vorstehende Ligandenlösung – der Lösung oder Aufschlämmung von
(ii) – d.h.
der vorstehenden Adduktlösung
oder -aufschlämmung
zugesetzt. Diese Ausführungsform
der Erfindung gilt für
die Synthese chiraler verbrückter
Metallocene von Übergangs-, Lanthanoid-
und Actinoidmetallhalogeniden im Allgemeinen, und wird vorzugsweise
im Zusammenhang mit Reaktionen mit Halogeniden (vorzugsweise Chloriden
oder Bromiden) von Metallen der Gruppe 4 bis 6 verwendet, insbesondere
im Zusammenhang mit der Herstellung chiraler verbrückter Zirconium-
und Hafniummetallocene.
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Reaktionen,
in denen der Ligand das Dilithiumsalz eines Dimethylsilylbis(indens)
oder das Dilithiumsalz eines Dimethylsilylbis(2-methylindens) ist und
in denen das Addukt ein tertiäres
heteroaromatisches Aminaddukt von Zirconiumtetrachlorid oder Zirconiumtetrabromid
ist, z. B. ein Pyridinaddukt von Zirconiumtetrachlorid, sind beispielhaft.
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Die
Erfindung wird anhand folgender Beispiele näher veranschaulicht, aber nicht
eingeschränkt.
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Beispiel 1
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A. Herstellung von Lithiumindenid
(Li-Ind)
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Unter
N2 wurde ein Gemisch aus 51,6 g (0,115 Mol)
Inden von technischer Qualität
(92,5 % gemäß GC-Analyse,
vorgereinigt durch eine neutrale Aluminiumoxidsäule), 186,3 g trockenem Diethylether
und 8,0 g getrocknetem Toluol (über
einen 4 A-Molekularsieb) in einen 1-Liter-Kolben eingebracht. Der
Kolben war mit einem Rührwerk,
einem Kondensator und einem Thermometer ausgerüstet. Zu dem Gemisch gab man
tropfenweise in zwei Teilen insgesamt 172 ml (0,4316 Mol) n-Butyllithium
(2,5 M in Hexanen). Man ließ während der
Zugabe die Topftemperatur bis zum Rückfluss (38°C) ansteigen. Wenn man 150 ml
Butyllithium zusetzte, wurde die Zugabe angehalten, und die Analyse
(NMR) des Gemischs zeigte, dass 22 ml mehr Butyllithium erforderlich
waren, um die Reaktion zum Abschluss zu bringen. Nach dem Einspeisen
der berechneten Menge Butyllithium zeigte die Endanalyse des Reaktionsgemischs
99 % Umwandlung und 99 % Ausbeute an Lithiumindenid (Li-Ind). Das
Gemisch wurde für
die nächste
Reaktion unverändert
verwendet.
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B. Herstellung von Dimethylsilylbis(inden)
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Das
wie vorstehend beschrieben erhaltene Li-Ind-Reaktionsgemisch wurde
in einem Eisbad gekühlt.
Bei einer Topftemperatur von 5°C
gab man tropfenweise insgesamt 26,3 g (0,2037 Mol, bezogen auf das
bestimmte enthaltene Li-Ind) Dichlordimethylsilan zu. Als man 20
g des Silans zugesetzt hatte, wurde die Zugabe angehalten und das
Gemisch auf Raumtemperatur erwärmen
gelassen. Die Reaktion wurde analysiert (NMR in Deuterobenzol),
und dabei wurde berechnet, dass weitere 4 g Silan erforderlich waren,
um die Reaktion zum Abschluss zu bringen. Nach Zugabe der berechneten
Menge Silan wurde die Reaktion analysiert. Dabei ergab sich, dass
die Umwandlung 98 % (NMR) und die Ausbeute 90 % (GC) betrug. Das
Gemisch wurde durch ein Bett aus getrocknetem Celite© (in einer
Trockenbox) filtriert, um festes LiCI zu entfernen, und die Feststoffe
wurden mit Ether (65 g) gewaschen. Das kombinierte Filtrat und die
Waschlösungen
wurden wie im folgenden beschrieben zusätzlich behandelt.
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C. Herstellung des Dilithiumsalzes
von Dimethylsilylbis(inden)etherat
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Zu
dem kombinierten Filtrat und der Waschlösung aus der vorstehenden Reaktion
gab man tropfenweise 180 ml (0,450 Mol, 5 % Überschuss) n-Butyllithium (2,5
M in Hexanen) und ließ die
Topftemperatur bis zum Rückfluss
(38°C) ansteigen.
Das feste Dilithiumsalz von Dimethylsilylbis(inden)etherat begann
auszufallen, nachdem 50 % zugegeben worden waren. Am Ende der Zugabe
wurde eine Probe des flüssigen Überstands
durch NMR analysiert, um sicherzustellen, dass sich das gesamte
Ausgangsmaterial und Zwischenprodukt umgesetzt hatten. Als kein
Dimethylsilylbis(inden) oder Monolithiumsalz von Dimethylsilylbis(inden)
mehr übrig
war, wurde der Topf auf Raumtemperatur abgekühlt und dann mit 137 g Hexanen
verdünnt.
Die ausgefällten
Feststoffe wurden filtriert (in einer Trockenbox), mit Ether gewaschen
und getrocknet, wobei man 61 g des Dilithiumsalzes von Dimethylsilylbis(inden)
in 80 % Ausbeute als gebrochen weiße feine Feststoffe erhielt.
Der Lithiumkomplex wurde durch NMR (in einem THF-d8-Lösungsmittel)
bestätigt
und durch Säure-Base-Titration
auf Gewichtsprozent (97 %) analysiert.
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D. Herstellung von Dimethylsilylbis(indenyl)zirconiumdichlorid
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In
einer Trockenbox beschickte man einen mit einem Rührstab ausgerüsteten 250
ml-Kolben mit ZrCl4 (2,58 g, 11,07 mMol)
und 10 g Toluol. Zu dieser Aufschlämmung ab man 1,8 g wasserfreies
Pyridin (22,7 mMol) und rührte
die farblose Suspension 2 Stunden. Dann gab man tropfenweise eine
Lösung des
Dilithiumsalzes von Dimethylsilylbis(inden)etherat (4,145 g, 11,07
mMol) in 13,7 g wasserfreiem THF zu. Die Farbe der Aufschlämmung veränderte sich sofort
zu Gelb und später
zu Orange. Nachdem man ca. 25 % der Lösung zugesetzt hatte, veränderte sich die
Konsistenz der Feststoffe von amorph zu stärker kristallin. Nach vollständiger Zugabe,
die eine Stunde dauerte, wurde das Gemisch weitere 16 Stunden gerührt. Dann
wurde das Reaktionsgemisch durch eine mittlere Glasfritte filtriert.
Der gelbe Feststoff wurde mit 5 g wasserfreiem THF gewaschen und
dann im Vakuum getrocknet. Die grünen Filtrate werden weggeschüttet. Ausbeute:
4,15 g Dimethylsilylbis(indenyl)zirconiumdichlorid (83,6 %).
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Beispiel 2
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Herstellung von Dimethylsilyl(indenyl)zirconiumdichlorid
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Ein
1-Liter-4-Hals-Kolben wurde in der Trockenbox mit ZrCl4 (37,35
g, 160,27 mMol) und 139 g Toluol beschickt. Dann nahm man ihn heraus
und installierte ein Rührwerk
und ein Thermometer, um die Temperatur innerhalb des Kolbens zu überwachen. Die
Suspension wurde 10 Minuten gerührt,
dann mit 27 g wasserfreiem Pyridin (341 mMol) versetzt und weitere
zwei Stunden gerührt.
Dann gab man tropfenweise eine Lösung
des Dilithiumsalzes von Dimethylsilylbis(inden)etherat (60,3 g,
160,23 mMol) in 189 g THF über
einen Teflonpolymerschlauch zu. Die Farbe des Reaktionsgemischs
veränderte
sich sofort zu Gelb, später
Rot und dann Rotbraun. An der Wand des Kolbens bildete sich ein
gelber Feststoff. Die Temperatur stieg von 25 auf 31 °C. Nachdem
ca. 40 % der Zugabe abgeschlossen waren, sank die Temperatur wieder
auf 25°C.
Noch vor Abschluss der Zugabe haftet der Rückstand nicht mehr an der Wand. Nach
Abschluss der Zugabe wurde das Reaktionsgemisch weitere 16 Stunden
gerührt.
Dann wurde das Reaktionsgemisch wieder in die Trockenbox gestellt und
durch eine mittlere Glasfritte filtriert. Der gelbe Feststoff wurde
zweimal mit 10 ml Toluol und einmal mit 10 ml THF gewaschen und
dann im Vakuum getrocknet. Die grünen Filtrate wurden weggeschüttet und
70,3 g Feststoff (90,8 % Rohausbeute) isoliert. Der Gehalt an Dimethylsilylbis(indenyl)zirconiumdichlorid
wurde zwischen 84 und 87 Gew.-% bestimmt, was einer Ausbeute an
Dimethylsilylbis(indenyl)zirconiumdichlorid zwischen 82 und 85 %
entsprach.
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Beispiel 3
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Herstellung von Dimethylsilylbis(2-methylindenyl)zirconiumdichlorid über Toluol/THF
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ZrCl9 (31,6 g, 0,136 Mol) wurde in 234 g wasserfreiem
Toluol aufgeschlämmt.
Die Aufschlämmung
wurde 10 Minuten gerührt
und dann fünf
Minuten lang tropfenweise mit Pyridin (21,08 g, 0,266 Mol) versetzt.
Die Aufschlämmung
wurde 2,5 Stunden gerührt
und dann über
eine Stunde tropfenweise mit einer THF-Lösung
von Dilithiumsalz von Dimethylsilylbis(2-methylinden)(Et20) (53,71 g, 0,133 Mo, 186 g THF) versetzt.
Es fiel ein orangefarbener Feststoff aus. Die Reaktion wurde über Nacht
gerührt.
Dann wurden die orangefarbenen Feststoffe auf einer groben Fritte
filtriert, mit 135 ml Toluol gewaschen und im Vakuum getrocknet.
Die Ausbeute an rohem Dimethylsilylbis(2-methylindenyl)zirconium dichloridprodukt
betrug 59,46 g (92,8 %). Das Rohprodukt wurde dann in 261 g THF
suspendiert und über
5,5 Stunden auf 60°C
erwärmt.
Man ließ die
Aufschlämmung
auf Raumtemperatur abkühlen
und filtrierte sie dann auf einer groben Fritte. Der orangefarbene Feststoff
wurde mit 100 ml THF gewaschen und dann im Vakuum getrocknet. Die
gereinigte Ausbeute betrug 34,80 g (54,32 %). Die 1H
NMR in CDC13 ergab ein reines Produkt aus
96,1 % racemischen und 3,9 % meso-Diastereomeren.
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Selbstverständlich werden
die an irgendeiner Stelle der Beschreibung oder der Ansprüche mit ihrem
chemischen Namen oder ihrer Formel genannten Bestandteile, sei es
im Singular oder im Plural, so identifiziert, wie sie vor dem Kontakt
mit einer anderen bei ihrem chemischen Namen oder nach ihrem chemischen
Typ benannten Substanz (z.B. einem anderen Reaktanten, einem Lösungsmittel,
Verdünnungsmittel
usw.) vorliegen. Es ist irrelevant, welche vorläufigen chemischen Veränderungen,
Transformationen und/oder Reaktionen (sofern überhaupt) im resultierenden
Gemisch bzw. der Lösung
oder dem Reaktionsmedium ablaufen, da solche Veränderungen, Transformationen
und/oder Reaktionen das natürliche
Ergebnis des Zusammenbringens der spezifizierten Reaktanten und/oder
Komponenten unter den gemäß dieser
Offenbarung erforderlichen Bedingungen sind. Somit werden die Reaktanten
und anderen Materialien als Bestandteile identifiziert, die im Zusammenhang
mit der Durchführung
einer erwünschten
chemischen Reaktion oder bei der Herstellung eines Gemischs, das
zur Durchführung
einer erwünschten
Reaktion verwendet werden soll, stehen. Folglich bezieht sich der
Hinweis auf die Substanz bzw. den Inhaltsstoff, wie sie bzw. er
zum Zeitpunkt des ersten Kontakts oder Mischens mit einer oder mehreren
anderen Substanzen oder Bestandteilen gemäß der erfindungsgemäßen Offenbarung vorlag,
obwohl in den folgenden Ansprüchen
von Substanzen, Komponenten und/oder Inhaltsstoffen in der Gegenwartsform
die Rede sein kann ("umfasst", "ist ", usw.). Die Tatsache,
dass die Substanz bzw. der Inhaltsstoff durch eine chemische Reaktion, Transformation,
Komplexbildung oder Annahme einer anderen chemischen Form während des
Verlaufs eines solchen Kontakt- oder Mischvorgangs möglicherweise
ihre ursprüngliche
Identität
verliert, ist daher völlig
unwichtig für
das genaue Verständnis
und die Würdigung
dieser Offenbarung und ihrer Ansprüche.
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Diese
Erfindung kann in der Praxis stark abgewandelt werden. Daher ist
die Erfindung nicht auf die vorstehenden Beispiele beschränkt und
darf auch nicht so ausgelegt werden. Vielmehr ist der Umfang der
Erfindung in den folgenden Ansprüchen
und deren gesetzlich zulässigen Äquivalenten
festgelegt.