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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und Verfahren für die automatische
Synthese von Oligosacchariden.
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Stand der Technik
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Biopolymere,
wie Polypeptide und Polynukleotide werden routinemäßig mittels
Festphasen-Verfahren synthetisiert, in welchen Polymer-Untereinheiten
schrittweise zu einer wachsenden Polymerkette, die an einem Feststoffträger immobilisiert
ist, hinzugefügt
werden. Für
Polynukleotide und Polypeptide kann diese allgemeine synthetische
Prozedur mit kommerziell erhältlichen
Synthetisierern durchgeführt
werden, die die Biopolymere mit definierten Sequenzen in einer automatisierten
oder halbautomatisierten Art und Weise konstruieren. Kommerziell
erhältliche
Synthetisierer ermöglichen
jedoch nicht die effiziente Synthese von Oligosacchariden; typischerweise
sind die Ausbeuten an Oligosacchariden, die unter Verwendung von
kommerziell erhältlichen
Vorrichtungen synthetisiert werden, schlecht.
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Die
Glycosylierungsreaktion ist eine der am gründlichsten untersuchten Transformationen
in der organischen Chemie. Im allgemeinsten Sinn ist eine Glycosylierung
die Bildung eines Acetats, welches zwei Zuckereinheiten verbindet.
Die Mehrheit der Glycosylierungsmittel folgen einem ähnlichen
Reaktionsmechanismus. Der anomere Substituent wirkt dabei als eine
Abgangsgruppe, wodurch ein elektrophiles Zwischenprodukt erzeugt
wird. Die Reaktion dieser Spezies mit einem Nukleophil, typischerweise
einer Hydroxyl-Gruppe, führt
zu der Bildung einer glykosidischen Bindung. Die Reaktion kann über eine
Vielzahl von Zwischenprodukten, in Abhängigkeit von der Natur der
Abgangsgruppe, dem Aktivierungsreagenz und dem eingesetzten Lösungsmittel
stattfinden.
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Glycosyltrichloracetimidate,
Thioglycoside, Glycosylsulfoxide, Glycosylhalogenide, Glycosylphosphite,
n-Pentenylglycoside und 1,2-Anhydrozucker zählen zu den zuverlässigsten
Glycosyl-Donatoren (siehe 1). Trotz
der Fülle
an verfügbaren
Glycosylierungsmitteln, hat sich kein einziges Verfahren als ein
universeller Donator ausgezeichnet. Im Gegensatz zu der Peptid und
Oligonukleotid-Synthese machen die inhärenten Unterschiede in den
Monosaccharid-Strukturen es unwahrscheinlich, dass sich ein gemeinsamer
Donator durchsetzt. Stattdessen werden individuelle Donatoren in
der Konstruktion von bestimmten glykosidischen Bindungsklassen Verwendung
finden.
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Chemische Festphasensynthese
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Lösungsphasen-Oligosaccharid-Synthese
bleibt, aufgrund der Notwendigkeit für die iterative Kopplungs-
und Schutzeliminierungsschritten mit einer Reinigung bei jedem Schritt
entlang des Weges, ein langsamer Prozess. Um das Erfordernis von
sich wiederholenden Reinigungsvorgänge zu mindern, wurden Festphasen-Techniken
entwickelt. Für
die Festphasen-Oligosaccarid-Synthese sind zwei Verfahren verfügbar (siehe 2 und 3).
Das Donator-gebundene Verfahren verbindet den ersten Zucker mit
dem Polymer durch das nicht-reduzierende Ende der Monomer-Einheit
(2). Der Polymer-gebundene Zucker wird dann in
einen Glycosyl-Donator umgewandelt und mit einem Überschuss
an Akzeptor und Aktivator behandelt. Die produktive Kopplung führt zu der
Polymer-gebundenen Disaccharidbildung, während die Abbauprodukte an
das Harz gebunden bleiben. Die Verlängerung der Oligosaccharidkette
wird durch Umwandeln der neu hinzugefügten Zuckereinheit in einen
Glycosyl-Donator und Wiederholung des obigen Zyklus erreicht. Da
die meisten Donatorspezies hoch-reaktiv sind, ist bei Verwendung
des Donator-gebundenen Verfahrens die Möglichkeit größer, Polymer-gebundene
Nebenprodukte zu bilden.
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Alternativ
haben Akzeptor-gebundene Strategien beachtliche Verwendung in der
Festphasen-Oligosaccharid-Synthese (3) gefunden.
Bei diesem Ansatz wird der erste Zucker an das Polymer am reduzierenden
Ende angelagert. Die Entfernung einer einzigartigen Schutzgruppe
am Zucker ergibt einen Polymer-gebundenen Akzeptor. Das reaktive
Glycosylierungsmittel wird in Lösung
geliefert und die produktive Kopplung führt zu Polymer-gebundenen Oligosacchariden,
während
die unerwünschten
Nebenprodukte, die durch den Donatorabbau verursacht werden, weggewaschen
werden. Die Entfernung einer einzigartigen Schutzgruppe an dem Polymer-gebundenen
Oligosaccharid gibt eine andere Hydroxylgruppe für die Verlängerung frei.
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Während die
Vorzüge
des Donator-gebundenen Verfahrens von Danishefsky und Mitarbeiter
gezeigt wurden, bleibt das populärste
und allgemein anwendbare Verfahren für die Synthese von Oligosacchariden
an einem Polymer-Träger
die Akzeptor-gebundene Strategie. Für einen Überblick siehe P. H. Seeberger,
S. J. Danishefsky, Acc. Chem. Res., 31 (1998), 685. Die Fähigkeit
einen Überschuss
an Glycosylierungsmittel in Lösung
zu verwenden, um die Reaktion in Richtung Vollständigkeit anzutreiben, hat zu
einer weit verbreiteten Verwendung dieses Verfahrens geführt. Alle
der oben genannten Glycosylierungsmittel sind mit dem Akzeptor-gebundenen
Verfahren mit unterschiedlichen Ausmaß an Erfolg benutzt worden.
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Es
besteht ein zunehmender Bedarf an einer automatisierten Synthese
von Oligosacchariden. Es ist, zum Beispiel, oft beim Untersuchen
der Struktur-Funktions-Beziehungen,
welche Zucker mit einbeziehen, von Interesse, eine Mischung von
Oligosacchariden, die unterschiedliche Reste an einer bestimmten
Position aufweisen oder die sich in der anomeren Konfiguration an
einer glycosidischen Bindung unterscheiden, zu erzeugen. Als weiters
Beispiel können
Oligosaccharide, die eine gewünschte
Aktivität,
wie eine hohe Bindungsaffinität
zu einem gegebenen Rezeptor oder Antikörper aufweisen, durch (a) Erzeugen
einer großen
Anzahl von Oligosacchariden mit zufälliger Sequenz, und (b) Screenen
dieser Oligosaccharide, um ein oder mehrere Oligosaccharide mit
der gewünschten
Bindungsaffinität
zu identifizieren, ermittelt werden.
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Eine
derzeitige Vorrichtung zum Synthetisieren von Oligosacchariden ist
sowohl hinsichtlich der Anzahl als auch der Quantität der Oligosaccharide,
die synthetisiert werden können,
eingeschränkt.
Diese Einschränkungen
haben die Verfügbarkeit
von Oligosacchariden für
sowohl Strukturuntersuchung als auch für Auswahlverfahren begrenzt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In
einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung
für die
automatisierte Festphasen-Synthese von Oligosacchriden bereit, welche
Folgendes aufweist: ein Reaktionsgefäß mit mindestens einem unlöslichen
Harzkügelchen,
mindestens ein Donatorgefäß mit einer
Sacchariddonatorlösung,
mindestens ein Aktivatorgefäß mit einer
Aktivatorreagenslösung,
mindestens ein Deblockierungsgefäß mit einer
Deblockierungsreagenslösung,
mindestens ein Lösungsmittelgefäß mit einem
Lösungsmittel;
ein Lösungstransfersystem,
welches in der Lage ist, die Sacchariddonatorlösung, Aktivatorreagenslösung, Deblockierungsreagenslösung und
das Lösungsmittel
zu übertragen;
und einen Computer zur Steuerung des Lösungstransfersystems. Das/Die
unlöslichen
Harzkügelchen
können
aus einem Octendiol-funktionalisierten Harz bestehen.
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Eine
Vorrichtung gemäß der Erfindung
kann für
die wirksame Synthese von Oligosacchariden auf einem Feststoffträger verwendet
werden, der z. B. durch die Addition von Untereinheiten an terminale
Untereinheiten, die an Festphasen-Partikel immobilisiert sind, gebildet
ist. In bestimmten Ausführungsformen
wird die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung in kombinatorischen
Verfahren verwendet, zum Beispiel, wie hierin beschrieben zum Synthetisieren
von Oligosacchariden.
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Die
unlöslichen
Harzkügelchen,
die innerhalb des Reaktionsgefäßes enthalten
sind, können
einen Glycosyl-Akzeptor über
einen organischen Linker an das Harzkügelchen gebunden haben. Der
organische Linker kann Glycosylphosphat aufweisen.
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Die
Vorrichtung kann eine Temperatursteuerungseinheit für das Regulieren
der Temperatur des Reaktionsgefäßes aufweisen.
Die Temperatursteuereinheit kann durch denselben Computer, der das
Lösungssteuerungssystem
kontrolliert, gesteuert werden und kann die interne Temperatur des
Reaktionsgefäßes messen. Die
Temperatursteuereinheit kann in der Lage sein die Reaktionstemperatur
auf einer Temperatur zwischen –80°C und +60°C, vorzugsweise
zwischen –25°C und +40°C zu halten.
In einer Ausführungsform
der Erfindung kann das Reaktionsgefäß eine doppelwandige Struktur
sein, welche zwei Hohlräume
bildet, wobei in dem ersten Hohlraum die Synthese der Oligosaccharide
stattfindet, und wobei der zweite Hohlraum ein Kühlmittel der Temperaturregelungseinheit
enthält.
Die doppelwandige Struktur des Reaktionsgefäßes kann aus Glas bestehen.
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Die
Saccharid-Donatorlösung
im Donatorgefäß kann eine
Monosaccharid-Donatorlösung
sein. Das Lösungstransfersystem
kann in der Lage sein, die Lösung
während
sie unter einem inerten Gasdruck gehalten wird, zu übertragen.
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Das/die
Donatorgefäß(e) kann/können eine
Lösung,
welche ein Glycosyltrichloracetimidat aufweist und/oder eine Glycosylphosphat-Lösung enthalten.
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Das/die
Aktivatorgefäß(e) kann/können eine
Lösung
enthalten, welche eine Lewis-Säure,
wie ein Silyltrifluormethansulfonat, wie ein Trimethylsilyltrifluormethansulfonat
aufweist.
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Das/die
Deblockierungsgefäß(e) kann/können eine
Lösung
enthalten, welche Natriummethoxid (das in Methanol sein kann) oder
Hydrazin aufweist.
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Das/die
Lösungsmittelgefäß(e) kann/können Dichlormethan,
Methanol und/oder Tetrahydrofuran enthalten. Ein erstes Lösungsmittelgefäß kann Dichlormethan
enthalten, ein zweites Lösungsmittelgefäß kann Methanol
enthalten und ein drittes Lösungsmittelgefäß kann Tetrahydrofuran
enthalten.
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Die
Vorrichtung kann weiters zumindest ein Blockierungsgefäß aufweisen,
welches eine Blockierungsreagenslösung enthält. Das/Die Blockierungsgefäß(e) kann/können eine
Lösung
enthalten, zum Beispiel, eine Lösung,
welche Benzyltrichloracetimidat oder eine Carbonsäure enthält. Die
Carbonsäure
kann Levulinsäure sein.
In einer Ausführungsform
enthält
ein erstes Lösungsmittelgefäß Dichlormethan,
ein zweites Lösungsmittelgefäß enthält Methanol
und ein drittes Lösungsmittelgefäß enthält Tetrahydrofuran;
ein viertes Lösungsmittelgefäß enthält eine
Lösung,
welche Pyridin und Essigsäure
aufweist und ein fünftes
Lösungsmittelgefäß enthält eine
0,2 M Lösung
von Essigsäure
in Tetrahydrofuran. In einer anderen Ausführungsform enthält ein erstes Donatorgefäß eine Lösung, welche
Glycosyltrichloracetimidat aufweist, ein zweites Donatorgefäß enthält eine Lösung, welche
ein erstes Glycosylphosphat aufweist, ein drittes Donatorgefäß enthält eine
Lösung,
welche ein zweites Glycosylphosphat aufweist, das zumindest eine
Aktivatorgefäß enthält eine
Lösung,
welche Trimethylsilyltrifluormethansulfonat aufweist, ein erstes
Deblockierungsgefäß enthält eine
Lösung,
welche Hydrazin aufweist, ein zweites Deblockierungsgefäß enthält eine
Lösung,
welche Natriummethoxid aufweist, ein erstes Lösungsmittelgefäß enthält Dichlormethan,
ein zweites Lösungsmittelgefäß enthält Methanol
und ein drittes Lösungsmittelgefäß enthält Tetrahydrofuran,
ein viertes Lösungsmittelgefäß enthält eine
Lösung,
welche Pyridin und Essigsäure
aufweist und ein fünftes
Lösungsmittelgefäß enthält eine
0,2 M Lösung
von Essigsäure
in Tetrahydrofuran.
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In
einem zweiten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Bilden einer Kohlenstoff-Heteroatom-Bindung zwischen einem Glycosyl-Donator
und einem Substrat bereit, welches Verfahren in Lösung im
Reaktionsgefäß einer
Vorrichtung der Erfindung, einen Glycosyldonator, welcher einen
reaktiven anomeren Kohlenstoff aufweist, ein Substrates, welches
ein Heteroatom aufweist, welches einen Wasserstoff trägt, und
ein Aktivierungsreagens kombiniert, wobei das Aktivierungsreagens
den reaktiven anomeren Kohlenstoff des Glycosyldonators aktiviert,
wodurch ein Produkt gebildet wird, welches eine Kohlenstoff-Heteroatom-Bindung
zwischen dem anomeren Kohlenstoff des Glycosyldonators und dem Heteroatom
des Substrates aufweist. Der Glycosyldonator, welcher einen reaktiven
anomeren Kohlenstoff aufweist, kann aus der Gruppe bestehend aus
Glycosylphosphaten, Glycosylphosphiten, Glycosyltrichloracetimidaten,
Glycosylhalogeniden, Glycosylsulfiden, Glycosylsulfoxiden, n-Pentenylglycosiden
und 1,2-Anhydroglycosiden ausgewählt
sein. Das Heteroatom, welches einen Wasserstoff des Substrates trägt, kann
aus der Gruppe bestehend aus Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel
ausgewählt
sein.
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In
bestimmten Ausführungsformen
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung, ist das Aktivierungsreagens
eine Lewissäure.
In bestimmten Ausführungsformen
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung, ist das Aktivierungreagens
Silyltrifluoromethansulfonat. In bestimmten Ausführungsformen des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung ist das Aktivierungreagens Trimethylsilyltrifluormethansulfonat.
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In
bestimmten Ausführungsformen
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung, ist das Substrat, welches
ein einen Wasserstoff tragendes Heteroatom aufweist, über einen
kovalenten Linker an einen Feststoffträger gebunden. In bestimmten
Ausführungsformen
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist der kovalente Linker
-O-(CH2)3CH=CH(CH2)3-O-. In bestimmten
Ausführungsformen
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist der feste Träger ein
Harzkügelchen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung, ist der besagte einen reaktiven
anomeren Kohlenstoff aufweisenden Glycosyldonator, über einen
kovalenten Linker an einen Feststoffträger gebunden. In bestimmten
Ausführungsformen
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung, ist der kovalente Linker
-O-(CH2)3CH=CH(CH2)3-O-. In bestimmten
Ausführungsformen
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist der Feststoffträger ein
Harzkügelchen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist das besagte Substrat,
welches ein einen Wasserstoff tragendes Heteroatom aufweist, aus
der Gruppe bestehend aus Monosacchariden, Oligosacchariden, Polysacchariden
und Glycokonjugaten ausgewählt.
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In
bestimmten Ausführungsformen
weist ein Verfahren der vorliegen Erfindung weiters die Schritte
des Anwendens von Überdruck
oder eines Vakuums auf das Reaktionsgefäß der Vorrichtung auf, wodurch
die flüssige
Phase aus dem Reaktionsgefäß der Vorrichtung
entfernt wird, sowie der Zugabe von Lösungsmittel zum Reaktionsgefäß der Vorrichtung.
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In
bestimmten Ausführungsformen
weist ein Verfahren der vorliegen Erfindung weiters den Schritt
des Behandelns des Produktes im Reaktionsgefäß der Vorrichtung mit einer
Lösung
auf, welche ein Reagens zur Entfernung des Schutzes aufweist, wodurch
eine Schutzgruppe von dem Produkt entfernt wird, um ein zweites Produkt
zu erzeugen, welches ein einen Wasserstoff tragendes Heteroatom
aufweist, wobei das zweite Produkt über einen kovalenten Linker
an einen Feststoffträger
gebunden ist.
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In
bestimmten Ausführungsformen
weist ein Verfahren der vorliegen Erfindung weiters in Lösung in dem
Reaktionsgefäß der Vorrichtung
den Schritt auf, einen Glycosyldonators, welcher einen reaktiven
anomeren Kohlenstoff aufweist, wobei das zweite Produkt ein einem
Wasserstoff tragendes Heteroatom aufweist, mit einem Aktivierungsreagens
zu kombinieren, wobei das Aktivierungsreagens den reaktiven anomeren
Kohlenstoff des Glycosyldonators aktiviert, wodurch ein drittes
Produkt gebildet wird, welches eine Kohlenstoff-Heteroatom-Bindung
zwischen dem anomeren Kohlenstoff des Glycosyldonators und dem Heteroatom
des zweiten Produktes aufweist, wobei das dritte Produkt über einen
kovalenten Linker an einen Feststoffträger gebunden ist.
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In
bestimmten Ausführungsformen
weist ein Verfahren der vorliegenden Erfindung weiters den Schritt des
Behandeln des Produktes im Reaktionsgefäß der Vorrichtung mit einer
Lösung
auf, welche ein Umwandlungsreagens zum Herstellen eines zweiten
Produktes aufweist, welches einen reaktiven anomeren Kohlenstoff
aufweist, wobei das zweite Produkt über einen kovalenten Linker
an einen Feststoffträger
gebunden ist.
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In
bestimmten Ausführungsformen
weist ein Verfahren der vorliegen Erfindung weiters in Lösung in dem
Reaktionsgefäß der Vorrichtung
den Schritt auf, ein Substrates, welches ein einen Wasserstoff tragendes Heteroatom
aufweist, wobei das zweite Produkt einen reaktiven anomeren Kohlenstoff
aufweist, mit einem Aktivierungsreagens zu kombinieren, wobei das
Aktivierungsreagens den reaktiven anomeren Kohlenstoff des zweiten
Produktes aktiviert, wodurch ein drittes Produkt gebildet wird,
welches eine Kohlenstoff-Heteroatom-Bindung zwischen dem anomeren
Kohlenstoff des zweiten Produktes und dem Heteroatom des Substrates
aufweist, wobei das dritte Produkt über eine kovalenten Linker
an einen Feststoffträger
gebunden ist.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 stellt
bestimmte, häufig
verwendete Glycosylierungsmittel dar.
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2 stellt
im Allgemeinen eine Donator-gebundene Festphasen Kohlenhydrat-Synthese dar.
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3 stellt
im Allgemeinen eine Akzeptor-gebundene Kohlenhydrat-Synthese dar.
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4 stellt
die Hauptklassen von sich wiederholenden Biooligomeren dar, die
für den
Signalübertragungsprozess
verantwortlich sind.
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5 stellt
eine Ausführungsform
eines automatisierten Oligosaccharid-Synthetisierers gemäß der vorliegenden
Erfindung dar.
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6 stellt
eine andere Ausführungsform
eines automatisierten Oligosaccharid-Synthetisierers gemäß der vorliegenden Erfindung
dar.
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7 stellt
eine Ausführungsform
eines doppelwandigen, gekühlten
Reaktionsgefäßes gemäß der vorliegenden
Erfindung dar.
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8 stellt
einen Vergleich der 2D-NMR Spektra von Harz-gebundenen und Lösungsphasen-Pentasacchariden
dar.
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9 stellt
ein vollkommen geschütztes
Phyloalexin-Induktor(PE)-Glucan dar, das unter Verwendung der Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung synthetisiert wurde.
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10 stellt
einen Überblick
einer automatisierten Festphasen-Synthese von Oligosacchariden dar.
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11 stellt
einen Überblick
der Schritte einer automatisierten Festphasen-Synthese von Oligosacchariden
unter Verwendung von Glycosylphosphaten dar.
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12 stellt
ein Zyklus der Oligosaccharid-Synthese an dem Feststoffträger unter
Verwendung von Glycosylphosphaten dar.
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13 stellt
den automatisierten Synthese-Zyklus, der in der Synthese eines Hexasaccharid
unter Verwendung von Glycosylphosphaten verwendet wird, dar.
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14 stellt
die HPLC Daten für
Hexasaccharid dar, die unter Verwendung der Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung synthetisiert wurden.
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15 stellt
einen Überblick
der Schritte der automatisierten Synthese von Oligomannosiden dar.
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16 stellt
Oligosaccharide, die unter Verwendung der Verfahren und Vorrichtung
der Erfindung synthetisiert wurden und den Kopplungzyklus, der für die Synthese
der Oligosaccharide verwendet wurde, dar.
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17 stellt
die HR-MAS HMQC Daten für
ein Oligosaccharid dar, die unter Verwendung von sowohl der Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung als auch in Lösung synthetisiert wurden.
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18 stellt
die HPLC Daten für
Heptamannosid dar, das unter Verwendung der Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung synthetisiert wurde.
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19 stellt
die automatisierte Synthese eines Decamannosid, unter Verwendung
von Trichloracetimidat-Glycosyl-Dontoren dar.
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20 stellt
die automatisierte Synthese der Leishmania-Kappe-Tetrasaccharide
dar.
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21 stellt
die automatisierte Synthese der GlcA Trisaccharide dar.
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22 stellt
die automatisierte Synthese der Polyglucosamine dar.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Definitionen:
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Für die Zweckdienlichkeit
wurden bestimmte Begriffe in der Beschreibung, den Beispielen, und
den angeschlossenen Ansprüchen
hier bestimmt.
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Der
Begriff „Heteroatom” wie er
hierin verwendet wird, bedeutet ein Atom jedes Elements, das von Kohlenstoff
oder Wasserstoff verschieden ist Bevorzugte Heteroatome sind Bor,
Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor, Schwefel und Selen.
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Der
Begriff „elektronenabziehende
Gruppe” ist
im Fachgebiet anerkannt und bedeutet die Tendenz eines Substituenten
Valenzelektronen von benachbarten Atomen anzuziehen, d. h., in Bezug
auf die Nachbaratome ist der Substituent elektronegativ. Eine Quantifizierung
des Niveaus der elektronenabziehende Fähigkeit ist durch die Hammett-Sigma()-Konstante
gegeben. Diese bekannte Konstante ist in vielen Literaturstellen
beschrieben, zum Beispiel, J. March, Advanced Organic Chemistry,
McGraw Hill Book Company, New York, (1977 Ausgabe), S. 251–259. Die
Werte der Hammet-Konstante sind im Allgemeinen für elektronendonierende Gruppen
([P] = –0,66
für NH2)
negativ und für
elektronenabziehende Gruppe ([P] = 0,78 für eine Nitrogruppe) positiv,
wobei [P] eine Para-Substitution anzeigt. Zu Beispielen von elektronenabziehenden
Gruppen zählen Nitro,
Acyl, Formyl, Sulfonyl, Trifluoromethyl, Cyano, Chlorid, und dergleichen.
Zu Beispielen von elektronendonierenden Gruppen zählen Amino,
Methoxy und dergleichen.
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Der
Ausdruck „Alkyl” bezeichnet
ein Radikal einer gesättigten
aliphatischen Gruppe, einschließlich
geradkettiger Alkylgruppen, verzweigtkettiger Alkylgruppen, Cycloalkyl
(alicyclisch) Gruppen, Alkyl substitutierte Cyclalkyl-Gruppen und
Cyclalkyl substituierte Alkyl-Gruppen. In bevorzugten Ausführungsformen,
hat ein geradkettiges oder verzweigtkettiges Alkyl 30 oder weniger
Kohlenstoffatome in der Hauptkette (z. B. C1-C30 für geradkettige,
C3-C30 für verzweigtkettige),
und noch bevorzugter 20 oder weniger. Gleichermaßen weisen bevorzugte Cycloalkyle
3-10 Kohlenstoffatome in ihrer Ringstruktur auf, und noch bevorzugter
haben sie 5, 6 oder 7 Kohlenstoffe in ihrer Ringstruktur.
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Der
Begriff „Aralkyl” wie er
hierin verwendet wird betrifft eine Alkylgruppe die mit einer Aryl-Gruppe
(z. B., eine aromatische oder heteroaromatisehe Gruppe) substituiert
ist.
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Der
Begriff „Alkenyl” und „Alkynyl” betrifft
ungesättigte
aliphatische Gruppen, die in ihre Länge und möglichen Substituion zu den
oben beschriebenen Alkylen analog sind, jedoch zumindest eine Doppel-
bzw. Dreifachbindung enthalten.
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Wenn
die Anzahl der Kohlenstoffatome nicht anders spezifiziert ist, bedeutet
ein „niederes
Alkyl” so wie
es hierin verwendet wird, eine wie oben definierte Alkyl-Gruppe,
jedoch mit einem bis zehn Kohlenstoffen, bevorzugter von einem bis
sechs Kohlenstoffatomen in ihrer Hauptkettenstruktur. Gleichermaßen haben „niedere
Alkenyl” und „nieder
Alkynyl” ähnliche
Kettenlängen.
Bevorzugte Alkyl-Gruppen sind niedere Alkyle. In bevorzugten Ausführungsformen
ist ein hierin als Alkyl bezeichneter Substituent ein niederes Alkyl.
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Der
Begriff „Aryl” wie er
hierin verwendet wird umfasst 5-, 6- und 7-gliedrige aromatische
Einzelring-Gruppen, wie zum Beispiel Benzen, Pyrrol, Furan, Thiophen,
Imidazol, Oxazol, Thiazol, Triazol, Pyrazol, Pyridin, Pyrazin, Pyridazin
und Pyrimidin, und dergleichen, die von Null bis Vier Heteroatome
enthalten. Jene Aryl-Gruppen mit Heteroatomen in der Ringstruktur
können
ebenfalls als „Arylheterocyclen” oder „Heteroaromaten” bezeichnet
werden. Der aromatische Ring kann an einer oder mehreren Ringpositionen,
mit solchen Substituenten, wie oben beschrieben, wie zum Beispiel,
Halogen, Azid, Alkyl, Aralkyl, Alkenyl, Alkynyl, Cycloalky, Hydroxyl,
Alkoxyl, Amino, Nitro, Sulfhydryl, Imino, Amido, Phosphonat, Phosphinat,
Carbonyl, Carboxyl, Silyl, Ether, Alkylthio, Sulfonyl, Sulfonamido,
Keton, Aldehyde, Ester, Heterocyclyl, aromatische und heteroaromatische
Reste, -CF3, -CN, oder dergleichen, substituiert
sein. Der Begriff „Aryl” beinhaltet
auch polycyclische Ringsysteme mit zwei oder mehr cyclischen Ringen,
in welchen zwei angrenzende Ringe zwei oder mehr Kohlenstoffe gemeinsam
haben (die Ringe sind „kondensierte
Ringe”),
wobei zumindest einer der Ringe aromatisch ist, z. B, kann der andere
cyclische Ring Cycloalkyle, Cycloalkenyle Cycloalkynyle, Aryle und/oder
Heterocyclyle sein.
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Die
Begriffe ortho, meta, und para gelten für 1,2-, 1,3- bzw. 1,4-disubstituierte
Benzene. Zum Beispiel sind die Namen 1,2-Dimethylbenzen und ortho-Dimethylbenzen
synonym zu verwenden.
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Die
Begriffe „Heterocyclyl” oder „heterocyclische
Gruppe” beziehen
sich auf 3- bis 10-gliedrige Ringstrukturen,
bevorzugter 3- bis 7-gliedrige Ringe, deren Ringstrukturen ein bis
vier Heteroatome enthalten. Heterocyclen können ebenso Polycyclen sein.
Zu Heterocyclyl-Gruppen
zählen
zum Beispiel Thiophen, Thianthren, Furan, Pyran, Isobenzofuran,
Chromen, Xanthen, Phenoxathiin, Pyrrol, Imidazol, Pyrazol, Isothiazol, Isoxazol,
Pyridin, Pyrazin, Pyrimidin, Pyridazin, Indolizin, Isoindol, Indol,
Indazol, Purin, Chinolizin, Isochinolin, Chinolin, Phthalazin, Naphthyridin,
Chinoxalin, Chinazolin, Chinnolin, Pteridin, Carbazol, Carbolin,
Phenanthridin, Acridin, Pyrimidin, Phenanthrolin, Phenazin, Phenarsazin,
Phenothiazin, Furazan, Phenoxazin, Pyrrolidin, Oxolan, Thiolan,
Oxazol, Piperidin, Piperazin, Morpholin, Lactone, Lactame, wie Azetidinone,
und Pyrrolidinone, Sultame, Sultone, und dergleichen. Der heterocyclische
Ring kann an einer oder mehreren Positionen mit solchen, wie oben
beschriebenen, Substituenten substituiert sein, wie zum Beispiel
Halogen, Alkyl, Aralkyl, Alkenyl, Alkynyl, Cycloalkyl, Hydroxyl,
Amino, Nitro, Sulfhydryl, Imino, Amido, Phosphonat, Phosphinat,
Carbonyl, Carboxyl, Silyl, Ether, Alkylthio, Sulfonyl, Keton, Aldehyd,
Ester, ein aromatischer oder heteroaromatischer Rest, -CF3, -CN oder dergleichen.
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Der
Begriff „Polycyclyl” oder „polycyclische
Gruppe” bezieht
sich auf zwei oder mehr Ringe (d. h., Cyclalkyle, Cycloalkenyle,
Cycloalkynyle, Aryle und/oder Heterocyclyle), in welchen zwei benachbarte
Ringe zwei oder mehr Kohlenstoffatome gemeinsam haben, z. B. die
Ringe sind „kondensierte
Ringe”.
Ringe die durch nicht-benachbarte Atome verbunden sind werden „überbrückte” Ringe
genannt. Jeder der Ringe der Polycyclen können durch solche Substituenten,
wie oben beschrieben, substituiert werden, wie zum Beispiel Halogen, Alkyl,
Aralkyl, Alkenyl, Alkynyl, Cycloalkyl, Hydroxyl, Amino, Nitro, Sulfydryl,
Imino, Amido, Phosphonat, Phosphinat, Carbonyl, Carboxyl, Silyl,
Ester, Alkylthio, Sulfonyl, Keton, Aldehyd, Ester, ein Heterocyclyl,
ein aromatischer oder heteroaromatische Rest, -CF3,
-CN, oder dergleichen.
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Wie
hierin verwendet bedeutet der Begriff „Nitro” -NO2;
der Begriff „Halogen” bezeichnet
-F, -Cl, -Br oder -I; der Begriff „Sulfhydryl” bedeutet
-SH; der Begriff „Hydroxyl” bedeutet
-OH; und der Begriff „Sulfonyl” bedeutet
-SO2.
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Die
Begriffe „Amin” und „Amino” sind im
Fach anerkannt und beziehen sich beide auf unsubstituierte und substituierte
Amine, z. B., einen Rest der durch die allgemeine Formel dargestellt
werden kann:
wobei R
9,
R
10 und R'
10 jeweils unabhängig eine
Gruppe, die durch die Valenzregeln zugelassen sind, darstellt.
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Der
Begriff „Acylamino” ist im
Fach anerkannt und bezieht sich auf einen Rest, der durch die folgende allgemeine
Formel dargestellt werden kann:
wobei R
9 wie
oben definiert ist, und R'
11 stellt ein Wasserstoff, ein Alkyl, ein
Alkenyl oder -(CH
2)
m-R
8 dar, wobei m und R
8 wie
oben definiert sind.
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Der
Begriff „Amido” ist im
Fach als ein Amino-substituiertes Carbonyl anerkannt und beinhaltet
einen Rest, der durch die allgemeine Formel dargestellt werden kann
wobei R9, R10 wie oben definiert
sind. Bevorzugte Ausführungsformen
des Amids werden keine Imide beinhalten, welche instabil sein können.
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Der
Begriff „Alkylthio” bezieht
sich auf eine Alkyl-Gruppe, wie oben definiert, mit einem daran
gebundenen Schwefelradikal. In bevorzugten Ausführungsformen ist der „Alkylthio”-Rest durch eines
von -S-Alkyl, -S-Alkyl, -S-Alkenyl, -S-Alkynyl, und -S(CH2)m-R8 dargestellt,
wobei m und R8 wie oben definiert sind.
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Der
Begriff „Carbonyl” ist im
Fachgebiet anerkannt und beinhaltet solche Reste, die wie durch
die allgemeine Formel dargestellt sind:
wobei X eine Bindung ist
oder Sauerstoff oder ein Schwefel darstellt, und R
11 stellt
ein Wasserstoff, ein Alkyl, ein Alkenyl oder -(CH
2)
m-R
8 oder ein pharmazeutisch
akzeptables Salz dar, R'
11 stellt ein Wasserstoff, ein Alkenyl oder
-(CH
2)
m-R
8 dar, wobei m und R
8 wie
oben definiert sind.
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Wo
X ein Sauerstoff ist und R11 oder R'11 nicht
Wasserstoff ist, stellt die Formel einen „Ester” dar. Wo X ein Sauerstoff
ist, und R11 wie oben definiert ist, bezieht
sich der Rest hierin auf eine Carboxyl-Gruppe, und insbesondere
wenn R11 ein Wasserstoff ist, stellt die
Formel eine „Carbonsäure” dar. Wo
X ein Sauerstoff ist, und R'11 Wasserstoff ist, stellt die Formel ein „Formiat” dar. Im
Allgemeinen, wo das Sauerstoff-Atom der obigen Formel durch einen
Schwefel ersetzt ist, stellt die Formel eine „Thiolcarbonyl”-Gruppe
dar. Wo X Schwefel ist und R11 oder R'11 nicht
Wasserstoff ist, stellt die Formel einen „Thiolester” dar. Wo
X Schwefel ist und R11 Wasserstoff ist,
stellt die Formel eine „Thiolcarbonsäure” dar. Wo
X Schwefel ist und R'11 Wasserstoff ist, stellt die Formel einen „Thiolformiat” dar. Andererseits
wenn X eine Bindung ist, und R11 nicht Wasserstoff
ist, stellt die obige Formel eine „Keton”- Gruppe dar. Wenn X eine Bindung ist,
und R11 Wasserstoff ist, stellt die obige
Formel eine „Aldehyd”-Gruppe
dar.
-
Die
Begriffe „Alkoxyl” oder „Alkoxy” wie sie
hierin verwendet werden beziehen sich auf eine Alkyl-Gruppe, wie
oben definiert, mit einem daran gebundenen Sauerstoffradikal. Repräsentative
Alkoxyl-Gruppen beinhalten Methoxy, Ethoxy, Propyloxy, tert-Butoxy
und dergleichen. Ein „Ether” besteht
aus zwei Kohlenwasserstoffen, die über einen Sauerstoff” kovalent
miteinander verbunden sind. Dementsprechend ist oder ähnelt der Substituent
eines Alkyls, der das Alkyl zu einem Ether macht, einem Alkoxyl,
wie zum Beispiel durch eines von -O-Alkyl, -O-Alkenyl, -O-Alkynyl,
-O-(CH2)m-R8 dargestellt sein kann, wobei m und R8 wie oben beschrieben sind.
-
Der
Begriff „Sulfonat” ist im
Fach anerkannt und beinhaltet einen Rest, der durch die allgemeine
Formel dargestellt werden kann:
wobei R
41 ein
Elektronenpaar, Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, oder Aryl ist.
-
Die
Begriffe Triflyl, Tosyl, Mesyl, und Nonaflyl sind im Fach anerkannt
und beziehen sich auf Trifluormethansulfonyl, p-Toluensulfonyl,
Methansulfonyl, bzw. Nonafluorbutansulfonyl-Gruppen. Die Begriffe
Triflat, Tosylat, Mesylat, und Nonaflat sind im Fach anerkannt und
beziehen sind auf Trifluormethansulfonatester, p-Toluensulfonatester,
Methansulfonatester, und Nonafluorbutansulfonatester funktionelle
Gruppen bzw. Moleküle,
die solche Gruppen enthalten.
-
Die
Abkürzungen
Me, Et, Ph, Tf, Nf, Ts, Ms repräsentieren
Methyl, Ethyl, Phenyl, Trifluormethansulfonyl, Nonafluorbutansulfonyl,
p-Toluensulfonyl bzw. Methansulfonyl. Eine umfangreichere Liste
von Abkürzungen,
die durch den Durchschnittsfachmann der Organischen Chemie benutzt
werden, erscheinen in der ersten Ausgabe jedes Bandes des Journal
of Organic Chemistry; diese Liste ist üblicherweise in einer Tabelle
mit dem Titel Standard List of Abbreviations dargesellt. Die in
dieser Liste enthaltenen Abkürzungen,
und alle Abkürzungen
die durch den Durchschnittsfachmann der Organischen Chemie benutzt
werden sind hiermit durch Bezugnahme aufgenommen.
-
Der
Begriff „Sulfat” ist im
Fach anerkannt und beinhaltet einen Rest, der durch die allgemeine
Formel dargestellt werden kann:
wobei R
41 wie
oben definiert ist.
-
Der
Begriff „Sulfonylamino” ist im
Fach anerkannt und beinhaltet einen Rest, der durch die folgende Formel
dargestellt werden kann:
-
Der
Begriff „Sulfamoyl” ist im
Fach anerkannt und beinhaltet einen Rest, der durch die folgende
Formel dargestellt werden kann:
-
Der
Begriff „Sulfonyl” ist im
Fach anerkannt und beinhaltet einen Rest, der durch die folgende
Formel dargestellt werden kann:
wobei R
44 aus
der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkynyl, Cycloalkyl,
Heterocyclyl, Aryl, oder Heteroaryl ausgewählt ist.
-
Der
Begriff „Sulfoxido”, wie hierin
verwendet, bezieht sich auf einen Rest, der durch die folgende Formel
dargestellt werden kann:
wobei R
44 aus
der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkynyl, Cycloalkyl,
Heterocyclyl, Aralkyl, oder Aryl ausgewählt ist.
-
Ein „Selenalkyl” bezieht
sich auf eine Alkyl-Gruppe mit einer daran gebundenen, substituierten
Selen-Gruppe. Beispielhafte „Selenether”, die auf
ein Alkyl substituiert sein können,
sind aus einem von -Se-Alkyl, -Se-Alkenyl, -Se-Alkynyl, und -Se-(CH2)m-R7 ausgewählt, wobei
m und R7 wie oben definiert sind.
-
Analoge
Substitutionen können
auf Alkenyl und Alkynyl-Gruppen vorgenommen werden, um zum Beispiel
Aminoalkenyle, Aminoalkynyle, Amidoalkenyle, Amidoalkynyle, Iminoalkenyle,
Iminoalkynyle, Thioalkenyle, Carbonyl-substituierte Alkenyle oder
Alkynyle herzustellen.
-
Wie
hierin verwendet, ist beabsichtigt, dass die Definition jedes Ausdrucks,
z. B. Alkyl, m, n, etc, wenn er mehr als einmal in einer beliebigen
Struktur vorkommt, einabhängig
von seiner Definition an einer andere Stelle in der gleichen Struktur
sein kann.
-
Es
ist verständlich,
dass „Substitution” oder „substituiert
mit” die
implizite Bestimmung mit einschließt, dass eine solche Substitution
in Übereinstimmung
mit der zugelassenen Valenz des substituierten Atoms und des Substituenten
erfolgt, und dass die Substitution zu einer stabilen Verbindung,
z. B. welche keine spontane Transformation wie Umordnung, Zyklisierung
oder Eliminierung erfährt,
führt.
-
Wie
hierin verwendet, ist der Begriff „substituiert” so anzusehen,
dass er alle zulässigen
Substituenten von organischen Verbindungen einschließt. Im weiten
Sinn beinhalten die zulässigen
Substituenten acyclische und cyclische, verzweigte und unverzweigte,
carbocyclische und heterocyclische, aromatische und nicht-aromatische
Substituenten organischer Verbindungen. Zu beispielhaften Substituenten
zählen,
zum Beispiel, jene, die hierin beschrieben sind. Die zulässigen Substituenten
können
ein oder mehrere und die gleichen oder verschiedene für entsprechende
organische Verbindungen sein. Für
Zwecke dieser Erfindung, können
die Heteroatome, wie Stickstoff Wasserstoff-Substituenten und/oder
jeden beliebigen zulässigen
Substituenten organsicher Verbindungen aufweisen, die hierin beschrieben
sind, welche die Valenzen der Heteroatome erfüllen. Diese Erfindung ist nicht
beabsichtigt durch die zulässigen
Substituenten organischer Verbindungen in einer beliebigen Art und
Weise eingeschränkt
zu sein.
-
Die
Phrase „Schutzgruppe”, wie sie
hierin verwendet wird, bedeutet temporäre Substituenten, welche potentiell
reaktive funktionelle Gruppen vor ungewünschten chemischen Transformationen
schützt.
Zu Beispielen von solchen Schutzgruppen zählen Ester von Carbonsäuren, Silylether
von Alkoholen, und Acetale bzw. Ketale von Aldehyden bzw. Ketonen.
Das Gebiet der Schutzgruppenchemie wurde besprochen (Greene, T.
W.; Wuts, P. G. M. Protective Groups in Organic Synthesis, 2. Ausgabe;
Wiley; New York, 1991).
-
Bestimmte
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können in besonderen geometrischen
oder stereoisomerischen Formen existieren. Die vorliegende Erfindung betrachtet
alle solche Verbindungen, einschließlich cis- und trans-Isomere,
R- und S-Enationmere,
Diastereomere, (D)-Isomere, (L)-Isomere, die racemischen Gemische
davon, und andere Mischungen davon, als innerhalb des Schutzumfanges
der Erfindung fallend. Zusätzliche
asymmetrische Kohlenstoffatome können
in einem Substituenten, wie einer Alkylgruppe, vorhanden sein. Alle
solche Isomere, sowie Mischungen davon, sind beabsichtigt in dieser
Erfindung eingeschlossen zu sein.
-
Wenn
zum Beispiel ein bestimmtes Enantiomer einer Verbindung der vorliegenden
Erfindung gewünscht
ist, kann es durch asymmetrische Synthese oder durch Ableitung mit
einem chiralen Hilfszusatz, wo die resultierende diastereomerische
Mischung getrennt und die Hilfsgruppe abgespalten wird, um das reine gewünschte Enantiomer
bereitzustellen, hergestellt werden. Alternativ werden in Fällen wo
das Molekül
eine basische funktionelle Gruppe, wie etwa Amino oder eine saure
funktionelle Gruppe, wie etwa Carboxyl enthält, mit einer entsprechenden
optisch-aktiven Säure
oder Base gebildet werden, gefolgt von der Trennung der auf diese
Weise gebildeten Diastereomere durch fraktionierte Kristallisation
oder durch chromatographische Mittel, die im Fach bekannt sind,
und im Anschluss daran die Gewinnung der reinen Enantiomere.
-
Betrachtete Äquivalente
der oben beschriebenen Verbindungen beinhalten Verbindungen, die
sonst damit korrespondieren, und die dieselben allgemeinen Eigenschaften
davon aufweisen (z. B. als Analgetika wirkend), wobei eine oder
mehrere einfache Variationen der Substituenten gemacht werden, die
die Wirksamkeit der Verbindung beim Binden an die Sigma-Rezeptoren
nicht nachteilig beeinflussen. Im Allgemeinen können die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung durch die Verfahren hergestellt werden, die in den allgemeinen
Reaktionsschemata dargestellt sind, die zum Beispiel unten beschriebenen
sind, oder durch Modifikation davon, mittels Verwendung von leicht
verfügbaren
Ausgangsmaterialien, Reagenzien und herkömmlichen Synthese-Prozeduren.
In diesen Reaktionen ist es auch möglich, von Varianten Gebrauch
zu machen, die an sich bekannt sind, jedoch hierin nicht erwähnt sind.
-
Für die Zwecke
dieser Erfindung, werden die chemischen Elemente in Übereinstimmung
mit dem Periodensystem der Elemente, CAS Version, Handbook of Chemistry
and Physics, 67. Ausgabe, 1986–87,
Deckelinnenseite identifiziert. Ebenfalls für die Zwecke dieser Erfindung
ist der Begriff „Kohlenwasserstoff” vorgesehen
alle zulässigen
Verbindungen mit zumindest einem Wasserstoff und einem Kohlenstoff-Atom
zu beinhalten. Im weitesten Sinn beinhalten die zulässigen Kohlenwasserstoffe,
acyclische und cyclische, verzweigte und unverzweigte, carbocyclische
und heterocyclische, aromatische und nicht-aromatische organische
Verbindungen, die substituiert oder unsubstituiert sein können.
-
Kombinatorische Bibliotheken
-
Die
gegenständlichen
Reaktionen eignen sich leicht für
die Herstellung von kombinatorischen Bibliotheken von Verbindungen
für das
Screenen von pharmazeutischen, agrochemischen oder anderen biologischen
oder medizin-bezogenen Aktivitäten
oder objektbezogenen Qualitäten.
Eine kombinatorische Bibliothek für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung ist eine Mischung von chemisch-verwandten Verbindungen,
die zusammen auf eine bestimmte Eigenschaft gescreent werden kann;
besagte Bibliothek kann in Lösung
oder kovalent an einen Feststoffträger gebunden sein. Die Herstellung
von vielen verwandten Verbindungen in einer einzigen Reaktion reduziert
und vereinfacht die Anzahl der Screening-Prozesse, die durchgeführt werden
müssen,
stark. Das Screenen auf die entsprechende biologische, pharmazeutische,
agrochemische oder physikalische Eigenschaft kann mittels herkömmlicher
Verfahren durchgeführt
werden.
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Die
Vielfalt in einer Bibliothek kann an einer Vielzahl von unterschiedlichen
Ebenen erzeugt werden. Zum Beispiel können die in einem kombinatorischen
Ansatz verwendeten Substrat-Aryl-Gruppen bezüglich des Kern-Aryl-Anteils
unterschiedlich sein, z. B., Begriffsvielfalt der Ringstruktur,
und/oder können
in Bezug auf die anderen Substituenten variiert werden.
-
Eine
Vielzahl von Techniken sind im Stand der Technik für das Herstellen
kombinatorischer Bibliotheken kleiner organischer Moleküle verfügbar. Siehe
zum Beispiel, Blondelle et al. (1995) Trends Anal. Chem. 14:83;
die Affymax
U.S. Patente 5.359.115 und
5.362.899 ; das Ellman
U.S. Patent 5.288.514 , die
Still et al. PCT Publikation
WO
94/08051 ; Chen et al. (1994) JACS 116:2661; Kerr et al.
(1993) JACS 115:252; PCT Publikation
WO
92/10092 ,
WO 93/09668 und
WO 91/07087 ; und die Lerner
et al. PCT Veröffentlichung
WO 93/20242 ). Dementsprechend
kann eine Vielzahl von Bibliotheken nach Art von etwa 16 bis 1.000.000
oder mehr Diversomere synthetisiert und auf eine bestimmte Aktivität oder Eigenschaft
gescreent werden.
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In
einer beispielhaften Ausführungsform,
kann eine Bibliothek von substituierten Diversomeren mittels der
gegenständlichen
Reaktion, die auf in der Still et al. PCT-Veröffentlichung
WO 94/08051 beschriebene Technik
angepasst ist, synthetisiert werden, z. B. indem sie an ein Polymerkügelchen
durch ein hydrolysierbare oder photolysierbare Gruppe gebunden ist,
z. B., an einer der Stellen des Substrats lokalisiert. Entsprechend der Still
et al. Technik wird die Bibliothek auf einem Satz von Kügelchen
synthetisiert, wobei jedes Kügelchen einen
Satz an Tags aufweist, um das bestimmte Diversomer auf dem Kügelchen
zu identifizieren. Bei einer Ausführungsfrom, die besonders für das Entdecken
von Enzyminhibitoren geeignet ist, können die Kügelchen auf einer Oberfläche einer
permeablen Membran dispergiert sein, und die Diversomere werden
von den Kügelchen
durch die Lyse des Kügelchenlinkers
freigesetzt. Des Diversomer von jedem Kügelchen wird durch die Membran
in eine Untersuchungszone diffundieren, in welcher es mit einer
Enzymuntersuchung interagieren wird. Detaillierte Beschreibungen
einer Vielzahl von kombinatorischen Methodologien sind unten bereitgestellt.
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A. Direkte Charakterisierung
-
Ein
wachsender Trend auf dem Gebiet der kombinatorischen Chemie ist
die Sensitivität
von Techniken wie Massenspektroskopie (MS) auszunutzen, welche zum
Beispiel verwendet werden kann, um subfemtomolate Mengen einer Verbindung
zu charakterisieren und um die chemische Struktur der aus der kombinatorischen
Bibliothek ausgewählten
Verbindung direkt zu bestimmen. Zum Beispiel, wo die Bibliothek
auf einer unlöslichen
Trägermatrix
bereitgestellt ist, können
einzelne Populationen der Verbindung zuerst von dem Träger freigesetzt
werden und durch MS charakterisiert werden. In anderen Ausführungsformen,
als Teil der MS-Probenvorbereitungstechnik, können MS Techniken wie MALDI
verwendet werden, um eine Verbindung von der Matrix freizusetzen,
insbesondere dort, wo eine labile Bindung ursprünglich verwendet wurde, um
die Verbindung an die Matrix zu binden. Zum Beispiel kann ein aus
einer Bibliothek ausgewähltes
Kügelchen
in einem MALDI-Schritt bestrahlt werden, um das Diversomer von der
Matrix freizusetzen und das Diversomer für die MS-Analys zu ionisieren.
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B. Multipin-Synthese
-
Die
Bibliotheken des gegenständlichen
Verfahrens können
das Multipin-Bibliothekformat einnehmen. In Kürze, Geysen und Mitarbeiter
(Geysen et al. (1984) PNAS 81: 3998–4002) führten ein Verfahren für das Herstellen
von Verbindungsbibliotheken durch eine parallele Synthese auf Polyacrylsäure-gepfropfte
Polyethylen-Pins, welche in einem Mikrotiterplattenformat angeordnet
sind, ein. Die Geysen-Technik kann verwendet werden um Tausende
von Verbindungen pro Woche unter Verwendung des Multipin-Verfahrens
zu synthetisieren und zu screenen, und die gebundenen Verbindungen
können
für viele
Untersuchungen wieder verwendet werden. Geeignete Linker-Reste können auch
an die Pins angehängt
werden, so dass die Verbindungen von den Trägern nach der Synthese für die Bewertung
der Reinheit und weiteren Evaluierung abgespalten werden können (vergleiche,
Bray et al. (1990) Tetrahedron Lett 31: 5811–5814; Valerio et al. (1991)
Anal Biochem 197: 168–177;
Bray et al. (1991) Tetrahedron Lett 32: 6163–6166).
-
C. Trennen-Koppeln-Rekombinieren
-
In
einer noch weiteren Ausführungsform
kann eine abgewandelte Bibliothek an Verbindungen auf einem Satz
von Kügelchen
unter Ausnutzung der Trennen-Koppeln-Rekombinieren-Strategie bereitgestellt
werden (siehe, z. B., Houghten (1985), PNAS, 82: 5131–5135; und
U.S. Patente 4.631.211 ;
5.440.016 ,
5.480.971 ). In Kürze, wie der Name impliziert,
werden bei jedem Synthese-Schritt, an welchem Degeneration in die
Bibliothek eingeführt
wird, die Kügelchen
in getrennte Gruppen, die gleich der Anzahl an unterschiedlichen
Substituenten, die an einer bestimmten Position in der Bibliothek
hinzuzufügen
sind, geteilt, die unterschiedlichen Substituenten werden in getrennten
Reaktionen gekoppelt, und die Kügelchen
zu einem Pool für
die nächste Wiederholung
rekombiniert.
-
In
einer Ausführungsform
kann die Trennen-Koppeln-Rekombinieren-Strategie unter Verwendung
eines zu dem sogenannten „Teebeutel”-Verfahren
analogen Ansatzes durchgeführt
werden, welches als erstes durch Houghten entwickelt wurden, bei
welchem die Verbindungssynthese an Harzen, die innerhalb eines porösen Polypropylen-Beutels
versiegelt sind, stattfindet (Houghten et al. (1986) PNAS 82: 5131–5135).
Substituenen werden an die Verbindungs-tragenden Harze gekoppelt,
indem die Beutel in entsprechende Reaktionslösungen platziert werden, während alle
gemeinsamen Schritte, wie Harzwaschung und Schutzeliminierung simultan
in einem Reaktionsgefäß durchgeführt werden.
Am Ende jeder Synthese enthält
jeder Beutel eine einzige Verbindung.
-
D) Kombinatorische Verbindungen durch
Licht-gerichtete, räumlich-adreassierbare
parallele chemische Synthese.
-
Ein
Schema der kombinatorischen Synthese, in welcher die Identität einer
Verbindung durch seine Lokalisierung auf einem Synthese-Substrat
gegeben ist, wird eine räumlich-adressierbare Synthese
genannt. In einer Ausführungsform
wird der kombinatorische Prozess durch Kontrollieren der Zugabe
eines chemischen Reagens zu einem spezifischen Ort auf einem Feststoffräger durchgeführt (Dower
et al. (1991) Annu Rep Med Chem 26: 271–280; Fodor, S. P. A. (1991)
Science 251: 767; Pirrung et al. (192)
U.S. Patent Nr. 5.143.854 ; Jacobs et
al. (1994) Trends Biotechnol 12: 19–26). Die räumliche Auflösung der
Photolithographie ermöglicht die
Miniaturisierung. Diese Technik kann durch die Verwendung von Schutz/Schutzeliminierungsreaktionen
mit photolabilen Schutzgruppen ausgeführt werden.
-
Die
wichtigsten Schritte dieser Technologie sind in Gallop et al. (1994)
J. Med. Chem. 37: 1233–1251 erklärt. Ein
Synthese-Substrat wird für
das Koppeln durch die kovalente Anlagerung von photolabilen Nitroveratryloxycarbonyl
(NVOC) geschützten
Aminolinkern oder andern photolabilen Linkern hergestellt. Licht
wird verwendet, um eine spezifische Region des Syntheseträgers für das Koppeln
zu aktivieren. Die Entfernung einer photolabilen Schutzgruppe durch
Licht (Schutzeliminierung) führt
zu der Akivierung von ausgewählten
Bereichen. Nach der Aktivierung, wird ein erster Satz von Aminosäure-Analoga,
wobei jedes an ihrem Amino-Terminus eine photolabile Schutzgruppe
trägt,
der gesamten Oberfläche
ausgesetzt. Das Koppeln tritt nur in Regionen auf, die im vorangehenden
Schritt durch Licht adressiert wurden. Die Reaktion wird gestoppt,
die Platten gewaschen, und das Substrat wird nochmals durch eine
zweite Maske illuminiert, wodurch eine unterschiedliche Region für die Reaktion
mit einem zweiten geschützten
Baustein aktiviert wird. Das Muster der Masken und die Sequenz der
Reaktanden definieren die Produkte und ihre Lage. Da dieses Verfahren
Photolithographie-Techniken ausnutzt, ist die Anzahl der Verbindungen,
die synthetisiert werden können,
nur durch die Anzahl der Synthesestellen, die mit angemessener Auflösung adressiert
werden können,
beschränkt.
Die Position jeder Verbindung ist exakt bekannt; somit kann ihre
Interaktion mit anderen Molekülen
direkt bewertet werden.
-
In
einer Licht-gerichteten chemischen Synthese hängen die Produkte vom Belichtungsmuster
und von der Art der Zugabe der Reaktanden ab. Durch Variieren des
lithographischen Musters können
viele unterschiedliche Sätze
an Testverbindungen gleichzeitig synthetisiert werden; diese Charakteristik
führt zu
der Entwicklung von vielen unterschiedlichen Maskierungsstrategien.
-
E) Kodierte kombinatorische Bibliotheken
-
In
einer noch weiteren Ausführungsform
nutzt das Gegenstandsverfahren eine Verbindungsbibliothek, die mit
einem kodierenten Tagging-System ausgestattet ist. Eine kürzliche
Verbesserung in der Identifizierung von aktiven Verbindungen von
kombinatorischen Bibliotheken verwendet chemische Indexsysteme,
die Tags verwenden, die die Reaktionsschritte die ein gegebenes
Kügelchen
durchgemacht hat, einzigartig kodiert und, deren Struktur es durch
Rückschluss
trägt.
Im Konzept ahmt dieser Ansatz die Phagen-Display-Bibliotheken nach, bei welchen
die Aktivität
von exprimierten Peptiden stammt, wobei die Struktur des aktiven
Peptids jedoch von der entsprechenden genomischen DNA Sequenz abgeleitet
wird. Die erste Codierung von synthetischen kombinatorischen Bibliotheken
verwendete DNA als den Code. Eine Vielzahl von anderen Codierungformen
sind berichtet worden, einschließlich der Codierung mit sequenzierbaren
Bio-Oligomeren (z. B., Oligonukleotiden und Peptiden), und der binären Codierung
mit zusätzlichen
nicht-sequenzierbaren
Tags.
-
1) Tagging mit sequenzierbaren Bio-Oligomeren
-
Das
Prinzip der Verwendung von Oligonukleotiden, um kombinatorische
synthetische Bibliotheken zu kodieren, wurde in 1992 beschrieben
(Brenner et al. (1992) PNAS 89: 5381–5383) und ein Beispiel einer
solchen Bibliothek erschien das darauffolgende Jahr (Needles et
al. (1993) PNAS 90: 10700–10704).
Eine kombinatorische Bibliothek von nominell 77 (=
823.543) Peptiden, bestehend aus allen Kombinationen von Arg, Gln,
Phe, Lys, Val, D-Val und Thr (Dreibuchstaben-Code für Aminosäuren), von
welchen jede durch ein spezifisiches Dinukleotid kodiert war (TA,
TC, CT, AT, TT, CA bzw. AC), wurde durch eine Reihen von abwechselnden
Runden von Peptid und Oligonukleotid-Synthese auf einem Feststoffträger hergestellt.
In dieser Arbeit wurde die Amin-bindende Funktionalität auf dem
Kügelchen
spezifisch in Richtung Peptid oder Oligonukleotid-Synthese durch
gleichzeitige Vorinkubation der Kügelchen mit Reagentien, die
geschützte
OH Gruppen für die
Oligonukleotid-Synthese und geschützte NH2 Gruppen
für die
Peptidsynthese erzeugen, differenziert (hier in einem Verhältnis von
1:20). Jeder Tag besteht, wenn es komplett ist, aus 69-Meren, von
welchen 14 Einheiten den Code trugen. Die Kügelchen-gebundene Bibliothek
wurde mit einem Fluoreszenz-markierten Antikörper inkubiert, und die den
gebundenen Antiköper
aufweisenden Kügelchen,
die stark fluoreszierten, wurden durch Fluoreszenzaktivierte-Cell-Sortierung
(FACS) geerntet. Die DNA Tags wurden durch PCR amplifiziert und
sequenziert, und die vorhergesagten Peptide wurden synthetisiert.
In Anlehnung an solche Techniken können Verbindungsbibliotheken
für die
Verwendung in dem gegenständlichen
Verfahren abgeleitet werden, wo die Oligonukleotid-Sequenz des Tags
die kombinatorischen Reaktionen, deren ein bestimmtes Kügelchen
ausgesetzt war, identifiziert und deshalb die Identität der Verbindung
auf dem Kügelchen
bereitstellt.
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Die
Verwendung von Oligonukleotid-Tags ermöglicht eine höchst sensitive
Tag-Analyse. Trotzdem
erfordert das Verfahren die sorgfältige Auswahl von orthogonalen
Sätzen
von Schutzgruppen, die für
die abwechselnde Co-Synthese des Tags und der Bibliotheksmitglieder
erforderlich sind. Weiters kann die chemische Labilität des Tags, insbesondere
die anomeren Phosphat- und Zucker-Bindungen, die Wahl der Reagenzien
und Bedingungen, die für
die Synthese von nicht-oligomeren Bibliotheken verwendet werden
können,
beschränken.
In bevorzugten Ausführungsformen
verwenden die Bibliotheken Linker, die die selektive Trennung des
Testverbindungs-Bibliothek-Mitglieds für die Untersuchung ermöglichen.
-
Peptide
sind ebenfalls als Tagging-Moleküle
für kombinatorische
Bibliotheken verwendet worden. Zwei beispielhafte Ansätze sind
im Stand der Technik beschrieben, von denen beide verzweigte Linker
an Festphasen verwenden, auf welchen Kodierungs- und Ligandstränge alternativ
herausgearbeitet werden. Beim ersten Ansatz (Kerr JM et al. (1993)
J Am Chem Soc 115: 2529–2531)
wird Orthogonalität
in der Synthese durch Anwenden eines säurelabilen Schutzes für den Kodierungsstrang
und eines basenlabilen Schutzes für den Verbindungsstrang erreicht.
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Bei
einem alternativen Ansatz (Nikolaiev et al. (1993) Pept Res 6: 161–170) werden
verzweigte Linkers verwendet, so dass beide, die Kodierungseinheit
und die Testverbindung, an dieselbe funktionelle Gruppe auf dem
Harz angelagert werden kann. In einer Ausführungsform kann ein spaltbarer
Linker zwischen der Verzweigungsstelle und dem Kügelchen platziert werden, so
dass die Spaltung das Molekül
freisetzt, welches sowohl den Code als auch die Verbindung enthält (Ptek
et al. (1991) Tetrahedron Lett 32: 3891–3894). In einer anderen, Ausführungsform
kann der spaltbare Linker so platziert werden, dass die Testverbindung
unter Zurücklassung
des Codes selektiv vom Kügelchen
getrennt werden kann. Dieses letzte Konstrukt ist besonders wertvoll, da
es das Screenen der Testverbindung ohne potentielle Beeinträchtigung
der Kodierungsgruppen ermöglicht. Beispiele
im Stand der Technik der unabhängigen
Spaltung und Sequenzierung von Peptid-Bibliothek-Mitgliedern und
ihre entsprechende Tags haben bestätigt, dass die Tags die Peptidstruktur
genau vorhersagen können.
-
2) Nicht-sequenzierbares Tagging: Binäre Kodierung
-
Eine
alternative Kodierungsform der Testverbindungsbibliothek verwendet
einen Satz von nicht-sequenzierbaren elektrophoren Tagging-Molekülen, die
als binärer
Code verwendet werden (Ohlmeyer et al. (1193) PNAS 90: 10922–10926).
Beispielhafte Tags sind haloaromatische Alkylether, die als ihre
Trimethylsylyl-Ether bei geringeren als femtomolaren Konzentrationen
durch Elektroneneinfang-Gaschromatographie (ECGC) nachweisbar sind.
Variationen in der Länge
der Alkylkette, sowie der Natur und Position der aromatischen Halogenoid-Substituenten,
ermöglichen
die Synthese von zumindest 40 solcher Tags, welche prinzipell 240 (z. B. aufwärts von 1012)
unterschiedliche Moleküle
kodieren können.
Im Orginalbericht (Ohlmeyer et al., supra) waren die Tags zu etwa
1% der verfügbaren
Amin-Gruppen der Peptid-Bibliothek über einen photospaltbaren o-Nitrobenzyl-Linker gebunden.
Dieser Ansatz ist geeignet, wenn kombinatorische Bibliotheken von Peptid-artigen oder anderen
Amin-enthaltenden Molekülen
hergestellt werden. Ein vielseitigeres System ist jedoch entwickelt
worden, welches die Kodierung von im Wesentlichen jeder kombinatorischen
Bibliothek ermöglicht.
Hier würde
die Verbindung über
einen photospaltbaren Linker an den Feststoffträger verbunden werden und das
Tag ist durch einen Catechol-Ether-Linker über eine Carben-Einfügung in
die Kügelchenmatirx gebunden
(Nestler et al. (1994) J Org Chem 59: 4723–4724). Diese orthogonale Verbindungsstrategie
ermöglicht
die selektive Trennung von Bibliotheksmitgliedern für die Untersuchung
in Lösung
und nachfolgende Decodierung durch ECGC nach der oxidativen Trennung
der Tag-Sätze.
-
Obwohl
mehrere Amid-verbundene Bibliotheken im Stand der Technik die binäre Codierung
mit den elektrophoren Tags, die an die Aminogruppen gebunden sind,
verwenden, bietet die direkte Bindung dieser Tags an die Kügelchenmatrix
eine viel größere Vielseitigkeit
in den Strukturen, die in kodierten kombinatorischen Bibliotheken
hergestellt werden können.
Auf diese Weise gebunden, sind die Tags und ihre Linker beinahe
so unreaktiv wie die Kügelchenmatrix
selbst. Zwei Binär-kodierte
kombinatorische Bibliotheken wurden berichtet, in welchen die elektrophoren
Tags direkt an die Festphase gebunden ist (Ohlmeyer et al. (1995) PNAS
92: 6027–6031)
und stellen eine Anleitung für
die Herstellung der Gegenstandsverbindungs-Bibliothek dar. Beide
Bibliotheken wurden unter Verwendung einer orthogonalen Verbindungsstrategie
konstruiert, in welcher das Bibliothekenmitglied an den Feststoffträger durch
einen photolabilen Linker gebunden wurde und die Tags wurden durch
einen Linker, der nur durch starke Oxidation spaltbar ist, gebunden.
Da die Bibliotheksmitglieder wiederholend von dem Feststoffträger teilweise
Photo-eluiert werden können,
können
die Bibliotheksmitglieder in vielen Untersuchungen benutzt werden.
Die sukzessive Photoelution ermöglicht
ebenfalls eine sehr hohe Durchsatz-Wiederholungs-Screenins-Strategie: erstens werden
mehrere Kügelchen
in 96-Kammer-Mikrotiter Platten platziert; zweites werden die Verbindungen
teilweise getrennt und auf Assayplatten überfüht; drittens identifiziert
eine Metall-Bindungsuntersuchung die aktiven Kammern; viertens werden
die entsprechenden Kügelchen
einzeln in neue Mikrotiter-Platten neu angeordnet; fünftens werden
einzelne aktive Verbindungen identifiziert; und sechstens wird die
Struktur decodiert.
-
Automatisierung der Festphasen Olgiosaccharid-Synthese
-
Der
Zugang zu definierten Sequenzen von Polypeptiden und Nukleinsäuren durch
automatisierte Synthese hatte einen signifikanten Einfluss auf die
Forschung in einer Vielzahl von Bereichen einschließlich dieser Moleküle. Wichtige
Technologien wie PCR wurden möglich,
nachdem ein zuverlässiger
Zugang zu kurzen DNA Strängen
Routine wurde. Das Gebiet der Glycobiologie hat an den Schwierigkeiten,
die beim Synthetisieren komplexer, Oligosacchariden auftraten, gelitten.
Idealerweise könnten
sich Forscher, die an Phänomenen interessiert
sind, die komplexe Glycokonjugate beinhalten, auf eine automatisierte
Synthese stützen,
um die notwendigen Moleküle
herzustellen.
-
In
einer allgemeinen Anwendung wird die Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung für
das Herstellen von Oligosacchariden oder Mischungen davon verwendet,
welche für
Struktur-Funktionsanalyse
von Oligosacchariden verwendet werden kann. Zum Beispiel können das/die
Oligosaccharid(e) von Interesse antigene Oligosaccharide, Olgiosaccharide,
die in Protein-Kohlenhydrat-Erkennungsvorgängen eingebunden sind, oder ein
antibiotisches Oligosaccharid sein. Typischerweise ist es zum Beispiel
in Struktur-Funktionsstudien wünschenswert,
die Auswirkung auf die Aktivität
von einem von einer Vielzahl von Zuckersubstituenten an einer oder
mehreren ausgewählten
Restpositionen zu bestimmen. In einer weiteren allgemeinen Anwendung
wird die Vorrichtung verwendet, um Zufallssequenz-Oligosaccharide für das Auswählen von
Oligosacchariden mit gewünschter
Aktivität,
typischerweise Bindungsaktivität
an einen bekannten Rezeptor, wie ein Antikörper zu erzeugen.
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Während kürzlich Fortschritte
in der Entwicklung der Festphasen-Oligosaccharid-Synthese erreicht wurden, wurden keine
Versuche über
die Automatisierung der Festphasen-Oligosaccharid-Synthese berichtet. Angespornt
durch den Erfolg unserer Versuche, Oligosaccharide an einem Feststoffträger zu synthetisieren, begannen
wir den Zusammenbau von Kohlenhydraten in einem Synthetisierer durchzuführen. Wir
bauten ein Pentasaccharid in 8,5 Stunden mit einer Gesamtausbeute
von 75% in einer vollautomatisierten Art und Weise zusammen. Ein
ABI 393B Peptid-Synthetisierer, der mit einem spezialangefertigten
Reaktionsgefäß ausgestattet
war, wurde verwendet, um die Lösungen
des Mannosetrichloracetimidat-Donators, des Aktivators (TMSOTf),
und Natriummethoxid in Methanol als Deblockierungslösung aufzunehmen,
Methylenchlorid, THF, und Methanol wurden als Waschlösungsmittel
verwendet, während
alle Reagenzien unter einer inerten Gasatmosphäre blieben. Der Kopplungszyklus
wurde programmiert, um fünf Äquivalente
des Donators und katalytische Mengen des Aktivators an das Harz
abzugeben, gefolgt von einer 20 minütigen Wartezeit. Nach dem Waschschritt
wurde die Glycosylierung wiederholt, um hohe Ausbeuten sicherzustellen.
Nach einem Spülen
offenbarte eine 20 minütige
Schutzeliminierung die nächste
Aktzeptorstelle. Wiederholung dieses Protokolls ergab dieses gewünschte Pentasaccharid
in ausgezeichneten schrittweisen Kopplungsausbeuten (> 98%) und Reinheit.
Die HMQC Spektra von Träger-gebundenem
rohen Pentasaccharid, welches durch eine vollautomatisierte Synthese
in 500 Minuten hergestellt wurde, wird mit dem Lösungs-HMQC-Spektrum von reinem
Referenz-Pentasaccharid n-Pentenylglycosid in Lösung verglichen. Siehe 17.
Obwohl sich die Linienbreite des HR-MAS Spektrums aufgrund des Polymers
verbreiterte, liefert es überzeugende
Hinweise, dass das gewünschte
Produkt als die Hauptverbindung nach 10 synthetischen Schritten
beobachtet wurde. Wir haben begonnen die Verwendung von anderen
Glycosyl-Dontoren in Kombination mit unterschiedlichen Trägern und kürzeren Kopplungsprotokollen
zu evaluieren, um die größeren Oligosaccharide
von biologischer Signifikanz zusammenzubauen.
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Protokolle für die automatisierte Festphasen-Synthese
von Oligosacchariden
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Reaktionen
an dem Feststoffträger
eignen sich besonders gut für
die Automatisierung. In einer Vorarbeit haben wir ein Trimannosid
mit einer Gesamtausbeute von 91% auf einem Peptidsynthetisierer
synthetisiert, welcher bezüglich
der Lösungsmittel-
und Reagenzzuführung
angepasst wurde.
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Festphasen Linker
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Ein
entscheidendes Element jeder Festphasen-Synthese-Strategie ist die
Wahl einer geeigneten Linker-Gruppe, die den ersten Zucker an den
Feststoffträger
bindet (Tabelle 1). Für
einen Überblick
an Linkern für die
organische Festphasen-Synthese siehe: F. Guillier, D. Orain, M.
Bradley, Chem. Rev., 100 (2000), 2091. Der Linker muss gegenüber den
Glycosylierungsbedingungen sowie gegenüber den Schutzeliminierungsbedingungen
inert sein. Von gleicher Wichtigkeit ist die Notwendigkeit eines
Spaltungsvorgangs mit hoher Ausbeute zum Abschluss der Synthese.
Etliche säure-
und besenlabile Linker, ähnlich
zu jenen die in der Peptid und Oligonukleotid-Synthese verwendet
werden, sind für
die Oligosaccharid-Synthese modifiziert worden.
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Tabelle
1: Linker und Spaltungsverfahren für die Festphasen-Oligosaccharid-Synthese
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Silylether
werden am häufigsten
für die
Monomer-Bindung an den Polymer-Träger unter dem Donator-gebundenen
Paradigma verwendet. Linker wie Diisopropylphenylsilylether 1 sind
gegenüber
mild-sauren und stark basischen Reaktionsbedingungen stabil und
haben sich als nützlich
erwiesen, wenn Glycosyltrichloroacetimidate, Glycale, Glycosylfluoride
und Glycosylsulfoxide verwendet werden. Die Freisetzung vom Polymer-Träger wird
durch die Behandlung mit Fluorid-Quellen erreicht, welche das freie
Oligosaccharid, welches an der Orginal-Bindungsstelle ungeschützt ist,
liefert. Aufgrund der häufigen
Verwendung von Silylether als temporäre Schutzgruppen bei der Oligosaccharid-Synthese,
führt der
Einbau eines Silyl-Linkers oft zu signifikanten Herausforderungen,
wenn zwischen den restlichen Hydroxyl-Gruppen differenziert werden
soll.
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Eine
Klasse an photolabilen Linkern ist entwickelt worden, um die Verwendung
von Silylether als Linker zu umgehen und um die Verwendung von temporären Silyl-Schutzgruppen zu
ermöglichen.
U. Zehavi, A. Patchomik, J. Am. Chem. Soc., 95 (1973), 5673; R.
Rodebaugh, B. Fraser-Reid, H. M. Geysen, Tetrahedron Lett. 38 (1997),
7653. Photolabile Linker, wie 2, beinhalten oft die Verwendung von
o-Nitrobenzyl-Ethergruppen. Diese funktionelle Gruppe ist gegenüber einer
Reihe von Bedingungen stabil, die Spaltung vom Polymerträger ist
jedoch oft sehr langsam und die Ausbeuten variieren. Photolabile
Linker bieten trotzdem einen anderen Grad an Orthogonalität, welcher
nützlich
ist, wenn eine Synthese entworfen wird.
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Eine
für die
Oligosaccharid-Synthese einzigartige Linker-Strategie beinhaltet
die Bindung des ersten Zuckers an den Polymerträger über ein Thioglycosid. Wie oben
diskutiert ist, sind Thioglycoside gegenüber Säure mäßig stabil und unter basischen
Bedingungen inert. Thioglycoside, wie 3, werden von dem Polymer-Träger durch
den Zusatz von thiophilen Reagenzien, wie N-Bromsuccinimid oder
Hg(O2CCF3)2 in Gegenwart eines Alkohols oder Wasser,
abgespalten, um entweder acetale oder hemiacetale Produkte zu liefen.
Die offensichtlichen Beschränkungen
dieses Linkers sind die Inkompatibilität mit Thioglycosid-Donatoren und die beschränkte Stabilität gegenüber der
Behandlung mit sauren Aktivatoren. Eine Mischung von Anomeren ist ebenfalls
möglich
und die Kontrolle des anomeren Verhältnisses ist schwierig, das
der Spaltvorgang am reduzierenden Ende auftritt.
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Erst
kürzlich
sind Linker, ähnlich
zu 4, die die Olefinmetathese als das Spaltverfahren ausnutzten,
entwickelt worden. Olefine-Linker sind gegenüber sauren und basischen Reaktionsbedingungen
stabil und die Doppelbindung fungiert als Ansatz für den endgültigen Spaltvorgang.
Diese Option ist attraktiv, weil die Linkerfunktionalität unter
den für
gewöhnlich
verwendeten Kopplungs- und Schutzeliminierungsbedingungen inert
ist und der endgültige
Spaltungsschritt mit zahlreichen Schutzgruppen kompatibel ist. Von
Bedeutung ist, dass das Spaltprodukt ein Olefin enthält, welches
zusätzliche
funktionelle Gruppen-Manipulationen
ermöglicht.
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Analog
zu der Lösungsphasen-Oligosaccharid-Synthese
hat sich kein einziges Glycosylierungsverfahren oder keine Linkerstrategie
unter der Vielzahl der verfügbaren
Festphasen-Techniken ausgezeichnet. Die Reichhaltigkeit an Linkerstrategien
bietet eine nützliche
Flexibilität,
wenn eine Synthese geplant wird. Es ist vorweggenommen, dass die
Entwicklung von neuartigen Linker und Spaltungsstrategien die Synthese
von zunehmend komplexen Kohlenhydraten mittels Festphasen-Verfahren
ermöglicht.
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Kopplungszyklus
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Die
von uns entwickelten Festphasen-Kopplungsbedingungen wurden beim
Zusammenbau von Oligosacchariden in einer automatisierten Art und
Weise angewendet. Viele Glycosylierungsreaktionen können bei
Raumtemperatur durchgeführt
werden und beinhalten Reagenzien, die vollständig löslich und gegenüber verlängerter
Lagerung bei Raumtemperatur stabil sind. Wir verwendeten anfänglich Glycosyltrichloracetimidate- Donatoren als Monosaccharid-Baueinheit,
da diese Einheiten bei Raumtemperatur gekoppelt werden können. Ester
und Silyl-Schutzgruppen wurden als temporäre Maskierungsgruppen verwendet,
das ihre Entfernung mit hoher Ausbeute und schnell erfolgt.
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Das
von uns hergestellte Heptamannosid diente als die erste Testsequenz
für den
Kopplungszyklus. Da keine Überwachung
durchgeführt
wurde, musste eine vollständige
Kopplung und Schutzeliminierung sichergestellt werden. In einem
typischen Kopplungzyklus wurden fünf Äquivalente an Glycosyl-Donator
und des Aktivators TMSOTf wurden dem Harz zugeführt. Nach einer Stunde wurde
das Harz gespült,
und der Kopplungsschritt wiederholt. Nach dem Spülen des Harzes und mehreren
Waschschritten wurde Natriummethoxid in Methanol dem Harz hinzugefügt und für eine Stunde
reagieren gelassen. Der nächste
Kopplungszyklus begann nach einem weiteren Waschschritt. Im Anschluss
an den Abschluss der Synthese wurde das Harz einer Cross-Metathese
mit Ethylen unterzogen, um das fertige Oligosaccharid in Form eines
n-Pentylglycosid zu entfernen. Der Erfolg der automatisierten Synthese
wurde durch analytische HPLC, durch Vergleich der Produktmenge zu
der Summe von Nebenprodukten (hauptsächlich Deletionssequenzen)
bewertet.
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Einführung
eines Capping-Schrittes
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Deletionssequenzen,
denen nur eine Zuckereinheit (n – 1) fehlt, sind am schwierigsten
von dem gewünschten
Produkt zu trennen und entstehen aus unvollständigen Kopplungsschritten,
während
jedes beliebigen Kopplungszyklus der Sequenz. Die Oligosaccharidketten,
die während
eines Zyklus nicht koppeln, können während den
folgenden Verlängerungsschritten
erfolgreich glycosyliert werden. Es kann deshalb ein schwerwiegendes
Reinigungsproblem am Ende der Synthese existieren. Um die Verlängerung
von fehlgeschlagenen Sequenzen zu vermeiden kann ein Capping-Schritt
(d. h. ein Blockierungsschritt) in den Kopplungszyklus eingeführt werden.
Nach jeder kompletten Kopplung kann eine hochreaktive Blockierungsgruppe
verwendet werden, um alle freien Hydroxyl-Akzeptoren abzudecken.
Zum Beispiel kann Benzyltrichloracetimidat als ein Capping-Reagens
(mit TMSOTf aktiviert) verwendet werden, um Benzylether in Positionen,
die nicht glycosyliert waren zu erhalten und um diese während der
ganzen Synthese unreaktiv zu machen. Unter Verwendung dieses direkten
Capping-Schritts, wird erwartet, dass die Reinigung des fertigen
Oligosaccharid-Produktes stark vereinfacht ist, da das Vorhanden
sein von (n – 1)-Deletionssequenzen
minimiert sein wird.
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Automatisierte Festphasen-Synthese
von Oligosacchariden
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Die Übertragung
von Informationen auf molekularer Ebene ist ein zentraler Prozess
im Leben, der in zellulären
System hauptsächlich
auf drei bedeutenden wiederholenden Biopolymeren beruht: Proteine,
Nukleinsäuren
und Kohlenhydrate (siehe 4). Während die Wichtigkeit von Proteinen
und Nukleinsäuren
in der Biologie seit Langem anerkannt ist, steckt das Verständnis von
Oligosacchariden und Glycokonjugaten in der Natur nach wie vor in
seinen Kinderschuhen. R. A. Dwek, Chem. Rev. 96, 683 (1996). Zelloberflächen-Glycokonjugate sind
in Signalübertragungswege
und zelluläre
Erkennungsprozesse eingebunden und sind mit vielen Krankheitszuständen in
Zusammenhang gebracht worden. S. Hakomori, Adv. Cancer Res. 52,
257 (1989).
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Ein
bedeutendes Hindernis im schnell-waschsenden Gebiet der molekularen
Glycobiologie ist das Fehlen von reinen, strukturell-definierten
Kohlenhydraten und Glycokonjugaten. Diese Biomoleküle werden
oft in der Natur in geringen Konzentrationen und in mikroheterogener
Form gefunden, wodurch ihre Identifizierung und Isolierung äußerst kompliziert
wird. Die Beschaffung von ausreichenden Mengen von definierten Oligosacchariden,
die für
detaillierte biophysikalische und biochemische Studien erforderlich
sind, stützt
sich deshalb auf effiziente synthetische Verfahren. Während bei
der Oligosaccharid-Synthese große
Fortschritte gemacht wurden, bleibt die Konstruktion von komplexen
Kohlenhydraten zeitaufwendig und wird durch eine kleine Anzahl von
spezialisierten Laboratorien durchgeführt. G. J. Bonns, Hrsg., Carbohydrate
Chemistry (Blackie Publishers, London, 1998).
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Historisch
gesehen war der Zugang zu strukturell-definierten komplexen Kohlenhydraten
sehr aufwändig.
Kürzliche
Fortschritte in der Festphasen-Synthese haben die Konstruktion von
komplexen Oligosacchariden weniger langwierig gemacht, es ist jedoch
nach wie vor ein hohes Maß an
technischem Fachwissen notwendig, um die gewünschten Strukturen zu erhalten.
Wir beschreiben hier eine automatisierte chemische Synthese von
mehreren Oligosacchariden auf einem Festphasen-Synthetisierer. Durch
die Verwendung von Glycosylphosphat-Baueinheiten und einen neuartigen
funktionalisiertem Harz wurde ein verzweigtes Dodecasaccharid synthetisiert.
Das Ziel-Oligosaccharid wurde leicht nach dem Abspalten von dem
Feststoffträger
erhalten. Der Zugang zu komplexen Oligosacchariden wurde nun auch
für Nicht-Experten,
in einer Art und Weise möglich,
und zwar in einer Weise wie die Konstruktion von Oligopeptiden und
Oligonukleotiden.
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Letztendlich
wird ein allgemeines, automatisiertes Verfahren für Oligosaccharidzusammenstellung das
schnelle Herstellen von interessierenden Strukturen, sogar für einen
Nicht-Spezialisten ermöglichen.
Oligonukleotide (M. H. Caruthers, Science, 230, 281 (1985)) und
Oligopeptide (E. Atherton, R. C. Sheppard, Solid phase peptide synthesis:
a practical approach, (Oxford University Press, Oxford, 1989)) werden
nun routinemäßig auf
eine effiziente Art und Weise unter Verwendung von Festphasen-Strategien
mittels automatisierten Synthetisierern hergestellt. Die Auswirkung
eines automatisierten Synthetisierers auf das Gebiet der Glycobiologie
können
sich leicht vergegenwärtigt
werden, wenn der signifikante Einfluss, welcher die Peptid- und
Nukleotidapparate auf die Biochemie dieser Biopolymere hatten, betrachtet
wird.
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Automatisierte Oligosaccharid-Synthetisierer
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Wir
haben den ersten automatisierten Festphasen-Oligosaccharid-Synthetisierer
entwickelt. Das Festphasen-Paradigma eignet sich besonders gut für die Automatisierung
von synthetischen Prozessen. Die sich wiederholende Natur der Glycosylierung
und Schutzeliminierung kann leicht in einen Kopplungszyklus eingebaut
werden. Ein Überschuss
an Reagenzien wird verwendet um die Reaktionen zur Vervollständigung
zu führen,
während
Harzwaschungen (durch die Verwendung von Lösungsmitteln) jede lösliche Verunreinigung
entfernt. Es ist nur ein einziger Reinigungsschritt erforderlich,
nachdem der Zucker vom Feststoffträger freigesetzt wurde.
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Unter
Beachtung der Vorteile der Feststoffträger-Synthese, betrachteten
wir mehrere Schlüsselfragen für die Entwicklung
eines automatisierten Oligosaccharid-Synthetisierers: a) der Entwurf
einer gesamten synthetischen Strategie, wobei entweder das reduzierende
oder das nicht-reduzierende Ende der wachsenden Kohlenhydrat-Kette
an den Träger
gebunden ist (siehe Y. Ito, S. Manabe, Curr. Opin. Chem. Biol. 2,
701 (1998)); b) Auswahl eines Polymers und Linker, die gegenüber allen
Reaktionsbedingungen während
der Synthese inert sind, jedoch wenn gewünscht effizient gespalten werden;
c) Schutzgruppen-Strategie, die mit der Komplexität des Ziel-Oligosaccharids übereinstimmt;
d) stereospezifische und hohe Ausbeute liefernde Glycosylierungsreaktionen;
und e) ein Instrument, das in der Lage ist, wiederholende, chemische
Bearbeitungen bei verschiedenen Temperaturen durchzuführen.
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Weiters
erfordert die Feuchtigkeitsempfindlichkeit der Glycosylierungsreaktion
ein System, das kontinuierlich unter einer inerten Gasatmosphäre gehalten
werden kann. Zusätzlich,
da viele Glycosylierungsreaktionen niederere Temperaturen benötigen, kann
ein Glas-Reaktionsgefäß, welches
durch einen zweiten Hohlraum umgeben ist, der die Zirkulation eines
Kühlmittels
ermöglicht,
verwendet werden. Die katalytische Verwendung von Aktivatoren, wie
Trimethylsilyltrifluormethansulfonat erfordert die sehr genaue Messung
und Zuführung
dieser Reagenzien.
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Anstelle
ein neues Gerät
zu entwerfen, haben wir vorgezogen, eine existierenden Vorrichtung,
die in der automatisierten Peptid-Synthese verwendet wird, zu überarbeiten.
Der Peptid-Synthetisierer Modell 433A, welcher von Applied Biosystems
Inc. erhältlich
ist, wurde für
unsere Zwecke modifiziert. Mehrere Modifikationen waren notwendig,
bevor der kommerziell erhältliche
Peptid-Synthetisierer für
die Kohlenhydrat-Synthese verwendet werden konnte. Die Vorrichtung
wurde mit mehreren Reagensflaschen ausgestattet, einige für das Waschen
und andere für
die Glycosylierungs- und Schutzeliminierungsreaktionen. Kleine Patronen,
die die Donatorspezies enthalten, können manuell vor der Synthese
in den Synthetisierer geladen werden. Ein Zyklus wurde programmiert,
um alle Schritte ohne jegliche Bedienereingriffe durchzuführen. Die
Vorrichtung kontrollierte die Zuführung aller Reagenzien und
Donatorspezies zu dem Reaktionsgefäß und das Mischen des Gefäßinhaltes.
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Bezugnehmend
auf 5, wird eine Ausführungsform eines automatisierten
Oligosaccharid-Synthetisierers 200, der gemäß der Erfindung
konstruiert wurde, gezeigt. Der gezeigte automatisierte Oligosaccharid-Synthetisierer 200 besteht
aus einem Reaktionsgefäß 210,
zwei Donatorengefäßen 220a–b, welche
Monosaccharid Donator-Lösungen
enthalten, einem Aktivatorgefäß 230,
das eine Aktivierungsreagenslösung
enthält,
einem Deblockierungsgeäß 240,
welches eine Deblockierungsreagenslösung enthält, einem Blockierungsgefäß 250,
welches eine Blockierungsreagenslösung enthält, drei Lösungsmittelgefäßen 260a–c, welche Lösungsmittellösungen enthalten,
einem Lösungsübertragungssystem 270,
einer Temperatursteuereinheit 290 für die Regulierung der Temperatur
des Reaktionsgefäßes 210 (halten
der Temperatur des Reaktionsgefäßes 210 auf
einer gewünschten
Temperatur(en)), und einem Computer 280, welcher programmiert
werden kann, um das Lösungsübertragungssystem 270 und
die Temperatursteuereinheit 290 automatisch zu kontrollieren.
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Die
Donatorgefäße 220a–b können jede
geeignete Glycosyl-Donatorlösung,
wie ein Glycosyltrichloracetimidat oder ein Glycosylphosphat aufnehmen.
Das Aktivatorgefäß 230 kann
jede geeignete Aktivierungsreagenslösung aufnehmen. Im Allgemeinen
haben Lewis-Säuren gezeigt,
dass sie zu der Bildung, d. h. Synthese, von Oligosacchariden beitragen
und deshalb als einen geeigneten Aktivator benutzt werden können. Somit kann
das Aktivatorgefäß 230 eine
Lösung
enthalten, welche ein Silyltrifluormethansulfonat aufweist oder
kann, alternativ, eine Lösung
enthalten, welche Trimethylsilyltrifluormethansulfonat aufweist.
Das Deblockierungsgefäß 240 kann
jede geeignete Deblockierungsreagenslösung, wie etwa eine Lösung, die
Natriummethoxid oder Hydrazin enthält, aufnehmen. Das Blockierungsgefäß 250 kann
jede geeignete Blockierungsreagenslösung enthalten, wie etwa eine
Lösung,
die Benzyltrichloracetimidat oder ein Carbonsäure enthält. Eine solche geeignete Carbonsäure ist
Levulinsäure.
Die Vielzahl von Lösungsmittelgefäßen 260a–c können jede
geeignete Lösungsmittellösung enthalten,
unter anderem, wie etwa Dichlormethan, THF, und Methanol.
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Das
Lösungsübertragungssystem
270 muss
in der Lage sein, die Donator-, die Aktivierungs-, die Deblockierungs
und die Lösungsmittellösungen von
ihren entsprechenden Gefäßen in das
Reaktionsgefäß
210 zu überführen. Aufgrund
der Feuchtigkeitssensitivität
bestimmter Glycosylierungsreaktionen, sollte das Lösungsübertragungssystem
in der Lage sein, die Reagenzien der Vorrichtung
220 unter
einer inerten Gasatmosphäre
zu halten, d. h. die Reagenzien unter Überdruck zu halten. Fachleute
werden erkennen, dass solche Lösungsübertragungssyteme
270 kommerziell
und leicht erhältlich
sind; zum Beispiel, das System von Applied Biosystems Inc, Model
443 A Peptid-Synthetisierer. Das im
US
Patent 5.186.898 beschriebene Lösungsübertragungssystem ist ebenfalls
ein System, welches für
die Synthese von Oligosacchariden gemäß der vorliegenden Erfindung
geeignet wäre.
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Der
Computer 280 kann jedes geeignete Rechner-Gerät für das Kontrollieren
des Arbeitsabläufe
des Lösungsübertragungssystems 270 und
der Temperatursteuereinheit 290 sein, wie zum Beispiel
ein Personalcomputer oder eine Arbeitsplatzstation. Der Computer 280 kann
vorprogrammiert sein, so dass er automatisch die Arbeitsabläufe des
Lösungsübertragungssystems 270 kontrolliert;
das Koppeln, Waschen, Schützen/Capping
(d. h. Blockieren), und Schutzeliminierungszyklen können für ein gegebenes
Protokoll in den Computer 280 vorprogrammiert werden. Auf
diese Weise kann die automatisierte Festphasen-Synthese von Oligosacchariden kontrolliert
und erreicht werden. Zusätzlich
kann der Computer 280 ein Gerät sein, welches getrennt von
dem Lösungsübertragungssystem 270 ist,
oder der Computer 280 kann in das Lösungsübertragungssystem 270 eingebaut
sein. Wenn der Computer 280 und das Lösungsübertragungssystem 270 getrennte
Geräte sind,
dann muss ein geeigneter Datenkommunkationweg, wie ein Kommunikationsport/Kabel
oder IR Datenverbindung, zwischen den zwei Geräten vorhanden sein. Gleichermaßen, wenn
eine automatische Temperatursteuerung des Reaktionsgefäßes 210 gewünscht ist,
dann kann der Computer 280 mit dem gewünschten Temperaturenprotokoll
vorprogrammiert werden, so dass die Arbeitsabläufe der Temperatursteuereinheit 290 kontrolliert
werden. Für
die automatische Steuerung der Temperatursteuereinheit 290 über den
Computer 280, muss der Computer 280 in Datenkommunikation
mit der Temperatursteuereinheit 290 stehen.
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Die
Temperatursteuereinheit 290 kann jedes geeignete Gerät sein,
welches in der Lage ist, die Temperatur des Reaktionsgefäßes zu regeln
und auf den gewünschten
Temperaturen zu halten. Mehrere der externen gekühlten Zirkulatoren, die von
Julabo USA Inc, Allentown, PA, erhältlich sind, können als
eine akzeptable Temperatursteuereinheit 290 verwendet werden.
Um die automatisierte Festphasen-Synthese von vielen unterschiedlichen
Arten von Oligosacchariden zu erreichen, sollte die Temperatursteuereinhein 290 in
der Lage sein, die Temperatur des Reaktionsgefäßes 210 auf einer
eingestellten Temperatur von zwischen –25C und +40, und vorzugsweise
auf einer eingestellten Temperatur von zwischen –80C und +60C zu halten. Das Kühlmittel
der Temperatursteuereinheit 290 kann um das Reaktionsgefäß 210 über eine
Manschette (nicht gezeigt), welche das Reaktionsgefäß ummanteln
kann und welche mit der Temperatursteuereinheit 290 über eine Eingangsleitung
und Ausgangsleitung verbunden ist, zirkuliert werden. Alternativ
kann das Reaktionsgefäß 210 eine
doppelwandige Struktur aufweisen, wobei ein externer Hohlraum der
doppelwandigen Struktur das Kühlmittel
der Temperatursteuereinheit aufnimmt. Die Temperatur des Reaktionsgefäßes 210 kann
durch Vorprogrammieren der Temperatursteuereinheit 290 auf
die gewünschte
Temperatur eingestellt werden und dann dem Kühlmittel ermöglichen,
um das Reaktionsgefäß 210 für eine vorbestimmte „Kälte-durchdringende” Periode,
wie zum Beispiel 5 Minuten, herum zu zirkulieren. Alternativ kann
die Temperatursteuereinheit einen auf die Wand des Reaktiongefäßes 210 platzierten
Temperatursensor aufweisen, so dass Echtzeit-Temperaturmessung des tatsächlichen
Reaktionsgefäß 210-Hohlraums
erhalten werden, d. h. dort wo die automatisierte Synthese der Oligosaccharide
stattfindet. Somit kann der Temperatursensor Rückmeldedaten an die Temperatursteuereinheit 290 bereitstellen,
so dass die tatsächliche
Temperatur des Reaktionsgefäßes 210 genauer aufrechterhalten
werden kann.
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Bezugnehmend
auf 7 ist eine Ausführungsform eines doppelwandigen
Reaktionsgefäßes 210 (gezeigt
in Schnittdarstellung), welches gemäß der Erfindung konstruiert
wurde, gezeigt. Die doppelwandige Struktur des Reaktionsgefäßes 210 bildet
zwei Hohlräume:
der erste Hohlraum 210a beherbergt die Synthese der Oligosaccharide;
der zweite Hohlraum 210b nimmt das Kühlmittel der Temperatursteuereinheit 290 auf. Das
Kühlmittel
der Temperatursteuereinheit 290 zirkuliert über die
Rohrleitungen 291 und 292 durch den zweiten Hohlraum 210b.
Diese Rohrleitungen 291 und 292 können aus
jedem geeigneten Material bestehen, wie zum Beispiel gummierte Materialien
oder metallische Materialien. Die Rohrleitungen 291 und 292 können an die
zwei Öffnungen
in der Außenoberfläche des doppelwandigen
Reaktionsgefäßes 210 über mechanische Klemmen,
Bänder,
Klebungen, Epoxide usw. befestigt werden. Das doppelwandige, gekühlte Reaktionsgefäß 210 kann
aus Glass oder jedem anderen geeignetem Material, wie zum Beispiel
Titan, gefertigt sein.
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Die
verschiedenen Lösungen
werden in den Hohlraum 210a über das Lösungsübertragungssystem 270 eingeführt (5). Ähnlicherweise
können
diese Lösungen
aus dem Hohlraum 210a – durch
den Betrieb des Lösungsübertragungssystems 270 – durch
das Einführen
einer zusätzlichen
Lösung
oder durch die Einleitung eines komprimierten Inertgases herausgedrängt werden
(um als Abfall aufgefangen zu werden). Vor dem Betrieb der Synthetisiervorrichtung
können
unlösliche
Harzkügelchen 214 in
dem Hohlraum 210a des Reaktionsgefäßes 210 platziert
werden. Die Harzkügelchen 214 können aus
einem Octendiol funktionalisiertem Harz bestehen und können weiters
einen über
einen organischen Linker an das Harzkügelchen 214 gebundenen
Glycosyl-Akzeptor aufweisen (nicht gezeigt). Der organische Linker
kann aus einem Glycosylphosphat bestehen. Die Lösungen können den Hohlraum 210a über eine
poröse
Glassfritte 216 verlassen. Die Glassfritte 216 ermöglicht den
Durchgang der Lösung,
hält jedoch
die Harzkügelchen 214 und,
noch wichtiger, die darauf gebildeten Oligosaccharide innerhalb
des Hohlraums 210a des Reaktionsgefäßes 210 zurück.
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Erläuterung
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Die
nun allgemein beschriebene Erfindung, wird durch die Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele besser verständlich, welche lediglich für Illustrationszwecke
bestimmter Aspekte und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung enthalten sind, und nicht beabsichtigt
sind, die Erfindung zu beschränken.
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Beispiel 1
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Automatisierte Festphasen-Oligosaccharid-Synthese – Allgemeine
experimentelle Methoden
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Allgemeine Verfahren
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Alle
verwendeten Chemikalien waren analysenrein und wurden, außer wo angegeben,
wie geliefert verwendet. Für
Waschzyklen verwendetes Dichlormethan (CH2Cl2) wurde von Mallinekrodt (HPLC Qualität) gekauft
und ohne weitere Reinigung verwendet. Das für die Reagensherstellung verwendete
Dichlormethan (CH2Cl2)
wurde von J. T. Baker (CycletainerTM) gekauft
und vor der Verwendung durch eine neutrale Aluminiumoxid-Säule hindurchgeleitet.
Tetrahydrofuran (THF) wurde von J. T. Baker (CycletainerTM) gekauft und vor der Verwendung durch
eine neutrale Aluminiumoxid-Säule
hindurchgeleitet. Pyridin wurde vor der Verwendung über Calciumhydrid
rückflussgekocht
und destilliert. Trimethylsilyltrifluormethansulfonat (TMSOTf) wurde
von Acros Chemicals gekauft. Natriummethoxid (25 Gew.-/Vol.-% in
MeOH), Eisessig (AcOH) und Hyrazinacetat (98%) wurden von Aldrich
Chemicals gekauft. Analytische Dünnschichtchromatographie
wurde auf E. Merck Silicagel 60 F254 Platten
(0,25 mm) durchgeführt.
Verbindungen wurden durch Eintauchen der Platten in eine Cersulfat-Ammoniummolybdat-Lösung gefolgt
durch Erwärmen,
sichtbar gemacht. Flüssigkeitssäulenchromatographie
wurde unter Verwendung eines Zwangflusses des angegebenen Lösungmittels
an einem Silicycle 230–400
mesh (60 Å Porendurchmesser)
Silicagel durchgeführt.
H NMR Spektra wurden mit einem Varian VXR-500 Spektrometer (500 MHz) erhalten
und sind in Teilen pro Million (parts per million ppm) in Bezug
auf CHCl3 (7,27 ppm) angegeben. Kopplungskonstanten
(J) sind in Hertz angegeben. C NMR Spektra wurden mit einem Varian
VXR-500 Spektrometer (125 MHz) erhalten und sind in Bezug auf CDCl3 (77,23 ppm) als interne Referenz angegeben.
Polymer-gebundene
Verbindungen wurden durch HR-MAS-NMR unter Verwendung der folgenden
Bedingungen analysiert: Alle Spektra wurden auf einem Bruker DRX-600
Spektrometer, betrieben bei 600 MHz (H), der mit einer 4 mm Bruker
CCA HR-MAS Sonde ausgestattet ist, analysiert. Proben (10 mg bei
0,45–0,55
mmol g–1)
wurden in einen keramischen, Rotor geladen, in 30–100 LCDCL3 suspendiert und beim magischen Winkel bei
3,0 KHz rotiert. 1D-NMR
Analyse wurde unter Verwendung eines 1D Spinechos durchgefürt: 32 Scans,
2 s Relaxationszeit, 3 Minuten Gesamtexperimentationszeit. TOCSY
Daten wurden erhalten unter Verwendung von: mlevtp Pulssequenz,
80 Millisekunden Mischzeit, 1 Sekunde Relaxationsverzögerung,
16 Scans pro freiem Induktionsabfall (FID), 400 FIDs, 2048 Punkte
pro FID, 2,2 Stunden Gesamtexperimentationszeit HMQC Experimente
wurde durchgeführt
unter Verwendung von: invbtp Pulssequenz (HMQC mit BIRD Sequenz),
1,3 Sekunden Relaxationsverzögerung,
96 Scans pro FID, 256 FIDs, 2048 Punkte pro FID, 13,5 Stunden Gesamtexperimentationszeit.
MALDI-TOF Massenspektroskopie wurde auf einem PE Biosystems Voyager
System 102 wie folgt durchgeführt:
Al 1 Aliquot der Matrixlösung
[10 mg/ml 2,5-Dihydroxybenzoesäure
(DHB) in THF] wurde auf den Probenhalter punktweise aufgetragen
und trocken gelassen. Zusatz von ein 11 Aliquot der Oligosaccharid-Lösung (5
mg/ml EtOAc) wurde auf die Matrix gleichzeitig punktweise aufgetragen,
getrocknet, und im positiven Ion-Modus analysiert. HPLC Analyse
wurde auf einem Waters Model 600E Multisolvent Ausgabesystem unter
Verwendung von analytischen (Nova-Pak®, 60 Å, 4 m,
3,6 × 150
mm) und präparativen
(Nova-Pak®,
60 Å,
6 m, 7,8 × 300
mm) Silica-Säulen
durchgeführt.
-
Allgemeine Methode A. Automatisierte Synthes
von -(1→2)-Mannosiden:
-
Octenediol
funktionalisiertes Harz 1 (25 mol, 83 mg, 0,30 mmol/g Beladung)
wurde in ein Reaktionsgefäß geladen
und in den Oligosynthetisierer eingefügt. Das Harz wurde unter Verwendung
des Donators 2 (10 Äquiv.,
0,25 mmol, 160 mg), welcher in CH2CL2 (4 ml) und TMSOTF (0,5 Äquiv, 1 ml, 0,0125 M TMSOTf in
CH2Cl2) zugeführt wurde,
glycosyliert. Das Mischen der Suspension wurde durchgeführt (10
s Vertex, 50 s Rest) für
30 Minuten. Das Harz wurde dann mit CH2Cl2 (6 × 4
ml jedes) gewaschen und ein zweites Mal glycosyliert. Nach Abschuß der zweiten
Glycosylierung wurde das Harz mit CH2Cl2 (6 × 4
ml jedes) und mit 1:9 MeOH:CH2Cl2 (4 × 4
ml, jedes) gewaschen. Die Schutzeliminierung des Acetylesters wurde
durch Behandeln des glycosylierten Harzes mit Natriummethoxid (10 Äquiv., 0,5
ml, 0,5 M NaOMe in MeOH) in CH2Cl2 (5 ml) für 30 Minuten durchgeführt. Das
Harz wurde dann mit 1:9 MeOH:CH2Cl2 (1 × 4
ml) gewaschen und ein zweites Mal den Schutzeliminierungsbedingungen
für 30
Minuten ausgesetzt. Entfernung aller löslichen Verunreinigungen wurde
durch Waschen des Harzes mit 1:9 MeOH:CH2Cl2 (4 × 4
ml, jedes), 0,2 M AcOH in THF (4 × 4 ml jedes), THF (4 × 4 ml jedes),
und CH2Cl2 (6 × 4 ml jedes)
erreicht. Das schutzeliminierte Polymer-gebundene C2-OH-Mannosid
wurde dann durch Wiederholen des obigen Glycosylierungs/Schutzeliminierungsprotokols verlängert. Das
terminale Glycosid wurde nicht schutzeliminiert, dadurch wurde die
NMR Analyse des gespaltenen Produkts vereinfacht.
-
Allgemeine Methode B. Oligosaccharid-Spaltung
von dem Polymer-Träger
-
Das
glycosylierte Harz (25 mol) wurde im Vakuum über Phosphorpentoxid für 12 Stunden
getrocknet und in eine 10 ml Flasche überführt. Die Flasche wurde mit
Ethylen gespült
und Grubbs Katalysator (Bis(tricyclohexylphosphin)benzylidin-Ruthenium(IV)dichlorid,
4,1 mg, 0,005 mmol, 20 Mol%) wurde hinzugefügt. Die Reaktionsmischung wurde
mit CH2Cl2 (3 ml)
verdünnt
und unter etwa 1 Bar (1 atm) Ethylen für 36 Stunden gerührt. Triethylamine
(111 ml, 0,80 mmol, 160 Äquiv.)
und Trishydroxymethylphosphin (50 mg, 0,40 mmol, 80 Äquiv.) wurden
hinzugefügt
und die resultierende Lösung
wurde bei Raumtemperatur 1 Stunde gerührt. H. D. Maynard, R. H. Grubbs
Tetrahedron Lett. 40, 4137 (1999). Die hellgelbe Reaktionsmischung
wurde mit CH2Cl2 (25
ml) verdünnt
und mit Wasser (3 × 25
ml), gesättigter
wässriger
NaHCO3 (3 × 25 ml) und Salzlösung (3 × 25 ml)
gewaschen. Die wässrige
Phase wurde mit CH2Cl2 (25
ml) extrahiert und die kombinierten organischen Phasen wurden über Na2SO4 getrocknet,
filtriert und konzentriert. Die resultierenden Oligosaccharide wurden entweder
durch Flash-Säulenchromatographie
an Silicagel oder Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC)
gereinigt.
-
Pentamannosid 3.
-
Hergestellt
durch Ausführen
der allgemeinen Prozedur A. Das H-NMR Spekturm des Pentamers 3 war in
jeder Hinsicht mit einer authentischen Probe, die frührer synthetisiert
wurde, identisch. R. B. Andrade, O. J. Plante, L. G. Melean, P.
H. Seeberger, Org. Lett 1, 1811 (1999). HR-MAS Spektra des Harz-gebundenen
Pentamers wurde unter Verwendung der HMQC und TOCSY Verfahren aufgenommen
und sind unten eingefügt. All
fünf charakteristischen
anomeren Protonresonanzen wurden im HR-MAS TOCSY Spektrum (4,8–5,5 ppm) beobachtet,
einschließlich
von zwei anomeren Protonen, die sich im HMQC Spektrum überdecken.
-
Heptamannosid 4.
-
Hergestellt
durch Ausführen
der allgemeinen Prozedur A. Die Spektraldaten des Heptamers 4 waren in
jeder Hinsicht mit einer authentischen Probe, die führer synthetisiert
wurde, identisch. R. B. Andrade, O. J. Plante, L. G. Melcan, P.
H. Seeberger, Org. Lett 1, 1811 (1999). Ein H-NMR des durch präparative
HPLC Reinigung erhaltenen reinen 4 der Heptamannosid-Synthese ist
unten eingefügt.
-
-
Analytisches
HPLC Chromatogramm der Heptamannosid 4-Synthese, anschließend an
die Harzspaltung. Fließrate
= 1 ml/min, 20→30%
EtOAc/Hexane (20 Minuten): 7,8 Minuten Heptamannosid 4, 6,2 Minuten =
Hexamer, 5,4 Minuten = Pentamer.
-
Decamannosid 5
-
Hergestellt
durch Ausführen
der allgemeinen Prozedur A. Das Decamer wurde durch präparative HPLC
gereinigt und durch H-NMR und MALDI-TOF charakterisiert. Charakteristische
anomere Resonanzen im 1H-NMR Spektrum (4,9–5,4 ppm)
bestätigten
die Dekamer-Struktur. Eine einzige Acetat Resonanz (2,1 ppm) und
n-Pentenyl Resonanz, zusammen mit massenspektrometrischen Daten
(berechnet M+ + Na (4473,6) fand MALDI-TOF (DHB, THF) (M+ + Na (4474,0)) identifizieren das Dekamer
5 eindeutig.
-
-
Analytisches
HPLC Chromatogramm der Decamannosid 5-Synthese, anschließend an
die Harzspaltung. Fließrate
= 1 ml/min, 20→25%
EtOAc/Hexane (20 Minuten): 5,7 Minuten = Decamannosid 5, 5,0 Minuten =
Nonamer, 4,4 Minuten = Octamer.
-
Allgemeine Methode C. Automatisierte Synthese
von Phytoalexin-Induktor – Glucan-Oligosaccharide:
-
Octendiol
funktionalisiertes Harz 1 (25 mol, 83 mg, 0,30 mmol/g Beladung)
wurde in ein Reaktionsgefäß geladen,
das mit einem Kühlmantel
ausgestattet war, und in einen modifizierten ABI-433A Peptidsynthetisierer
eingesetzt. Das Harz wurde unter Verwendung des Donator 8 oder 9
(5 Äquiv.,
0,125 mmol, 90 mg bzw. 146 mg), welcher in CH2CL2 (4 ml) unt TMSOTF (5 Äquiv, 1 ml, 0,0125 M TMSOTf
in CH2Cl2) bei –15°C zugeführt wurde,
glycosyliert. Das Mischen der Suspension wurde durchgeführt (10
s Vertex, 50 s Rest) für
15 Minuten. Das Harz wurde dann mit CH2Cl2 (6 × 4
ml jedes) gewaschen und ein zweites Mal glycosyliert. Nach Abschuß der zweiten
Glycosylierung wurde das Harz mit 1:9 MeOH:CH2Cl2 (4 × 4
ml, jedes), THF (4 × 4
ml) und Pyridn:Essigsäure
(3:2, 3 × 4
ml) gewaschen und auf 15°C
erwärmt.
Die Schutzeliminierung des Levulinoylesters wurde durch Behandeln
des glycosylierten Harzes mit Hydrazinacetat (40 Äquiv., 4
ml, 0,25 M N2H4-HOAc in Pyridin:Essigsäure 3:2)
für 15
Minuten durchgeführt.
Das Harz wurde ein zweites Mal den Schutzeliminierungsbedingungen
für 15
Minuten ausgesetzt. Entfernung aller löslichen Verunreinigungen wurde durch
Waschen des Harzes mit Pyridin:Essigsäure (3:2, 3 × 4 ml),
0,2 M AcOH in THF (4 × 4
ml jedes), THF (4 × 4
ml jedes), und CH2Cl2 (6 × 4 ml jedes)
erreicht. Das schutzeliminierte Polymer-gebundene C6-OH-Glucosid
wurde dann durch Wiederholen des obigen Glycosylierungs/Schutzeliminierungsprotokols
und Verwendung von abwechselnden Dontoren 8 und 9, verlängert. Das
terminale Glycosid wurde nicht schutzeliminiert, dadurch wurde die
NMR Analyse der durch Verwendung der Prozedur B freigesetzten Produkte
vereinfacht.
-
Phytoalexin-Induktor Hexasaccharid 10
-
Hergestellt
durch Ausführen
der allgemeinen Methode C. Das Hexamer wurde durch präparative HPLC
gereinigt und durch 1H-NMR und MALDI-TOF
charakterisiert. Die charakteristischem t-Butyl (1,2 ppm), n-Pentenyl
(5,7 ppm) und Levulinoyl (2,2, 2,5, 2,7) Resonanzen zusammen mit
massenspektrometrischen Daten (berechnet M+ +
Na (2776,8) gefunden MALDI-TOF (DHB, THF) M+ +
Na (2778,0)) identifizieren das Hexamer 10 eindeutig.
-
-
Analytisches
HPLC Chromatogramm der PE Hexasaccharid 10-Synthese, anschließend and
die Harzspaltung. Fließrate
= 1 ml/min, 17% EtOAc/Hexane: 4,75 Minuten Hexamer.
-
Phytoalexin-Induktor Dodecasaccharid 7
-
Hergestellt
durch Ausführen
der allgemeinen Methode C. Das Dodecamer wurde durch präparative HPLC
gereinigt und durch 1H-NMR, 13C-NMR
und MALDI-TOF charakterisiert. Die charakteristischem t-Butyl (1,2
ppm), n-Pentenyl (5,7 ppm) und Levulinoyl (2,2, 2,5, 2,7) Resonanzen
zusammen mit massenspektrometrischen Daten (berechnet M+ +
Na (5345,5) gefunden MALDI-TOF (DHB, THF) M+ +
Na (5346,2)) identifizierten das Dodecamer 7 eindeutig.
-
-
Analytisches
HPLC Chromatogramm der PE Dodecasaccharid 7-Synthese, anschließend and
die Harzspaltung. Fließrate
= 1 ml/min, 20→25%
EtOAc/Hexane: 6,7 Minuten Dodecamer.
-
Beispiel 2
-
Unter
Verwendung des modifizierten Peptid-Synthetisierers, wurde eine
systematische Untersuchung der Variablen, die in die automatisierte
Festphasen-Oligosaccharid-Synthese eingebunden sind, unternommen.
Wir wählten
die „Akzeptor-gebundene” Strategie
für die
Festphase-Oligosaccharid-Synthese aus. B. Merrifield, J. Am. Chem.
Soc. 85, 2149 (1963). Bei diesem Verfahren wird das reaktive Glycosylierungsmittel in
Lösung
zugeführt,
während
die nukleophile Akzepor-Hydroxyl-Gruppe auf dem Feststoffträger ausgesetzt ist.
Die produktiven Kopplungsvorgänge
resultieren in Träger-gebundenen
Oligosacchariden, die einfach durch Waschen der löslichen
Nebenprodukte durch einen Filter gereinigt werden. Entfernung einer
temporären Schutzgruppe
auf der neu-gebildeten Saccharid-Einheit legte eine andere Hydroxyl-Gruppe
frei, wodurch der Kopplungszyklus fortgesetzt werden konnte. Die
Synthese von biologisch-wichtigen Mannosiden war der Mittelpunkt
einer bedeutenden Forschung; deshalb wurden diese Moleküle (Schema
1, 3–5)
ausgewählt,
um einen effizienten automatisierten Zyklus zu etablieren. Trichloracetimidat-Donator
2 wurde als die Donator-Baueinheit ausgewählt, da er in einem Multigramm-Maßstab hergestellt
und bei Raumtemperatur aktiviert werden kann. Siehe J. Rademann,
R. R. Schmidt, J. Org. Chem. 62, 3989 (1997) und Literaturstellen
darin. Die Aktivierung von 2 wurde unter sauren Bedingungen unter
Verwendung der Lewis Säure
Trimethylsilyltrifluormethansulfonat (TMSOTf) durchgeführt. Entfernung
der Acetylester-Schutzgruppe wurde unter basischen Bedingungen mit
Natriummethoxid erreicht. Schema
1: Automatisierte Oligosaccharid-Synthese unter Verwendung von Trichloracetimidaten
- Glycosylierungsbedingungen: 25 μmol Maßstab; 25 μmol Harz
(83 mg, 0,30 mmol/g Beladung); 10 Äquiv. Donator 2 (160 mg); 0,5 Äquiv. TMSOTf
(1 ml, 0,0125 M TMSOTf in CH2Cl2)
zweimal für
jeweils 30 Minuten wiederholt.
- Schutz-eliminierungsbedingungen: 25 μmol Maßstab; 10 Äquiv. NaOMe (0,5 ml, 0,5 M
NaOMe in MeOH) in 5 ml CH2Cl2,
zweimal für
jeweils 30 Minuten wiederholt.
-
Um
die Verwendung von sauren und basischen Reaktionsbedingungen in
dem Kopplungzyklus zu ermöglichen,
wurden ein Polymerträger
und Linker auf Kompatibilität
untersucht. R. B. Andrade, O. J. Plante, L. G. Melean, P. H. Seeberger,
Org. Lett 1, 1811 (1999). Eine Vielzahl von kommerziell erhältlichen
Polymer-Trägern
wurde untersucht. Merrifield's
Harz (1% vernetztes Polystyrol) und Polystyrol-basierende Agarose
zeigten während
des gesamten Kopplungszyklus exzellente Eigenschaften. Unsere Vorarbeit
zeigte, dass der olefinische Linker 1 gegenüber den Kopplungszyklus-Bedingungen
stabil war, während
er leicht vom Feststoffträger am
Ende der Synthese durch die Olefin-Cross-Metathese abgespaltete. Durch Variieren
der Konzentration und Mengen der Reagenzien sowie der Reaktionszeiten
kamen wir zu dem in Tabelle 2 gezeigten Zyklus. Durch Anwenden der
Bedingungen in Tabelle 2 mit Octendiol funktionalisiertem 1% vernetztem
Polystyrol wurde die Synthese des Pentamannosids 3 in vierzehn Stunden
durchgeführt
(Schema 1). Tabelle 2: Der mit Trichloracetimidat-Donatoren
verwendete Zyklus (25 mol Maßstab)
Schritt | Funktion | Reagens | Zeit
(min) |
1 | Kopplen | 10 Äquiv. Donator
und 0,5 Äquiv.
TMSOTF | 30 |
2 | Waschen | Dichlormethan | 6 |
3 | Koppeln | 10 Äquiv. Donator
und 0,5 Äquiv.
TMSOTF | 30 |
4 | Waschen | Dichlormethan | 6 |
5 | Waschen | 1:9
Methanol:Dichlormethan | 6 |
6 | Schutz | 2 × 10 Äquiv. NaOMe | 80 |
| eliminierung | (1:9
Methanol:Dichlormethan) | |
7 | Waschen | 1:9
Methanol:Dichlormethan | 4 |
8 | Waschen | 0,2
M Essigsäure
in Tetrahydrofuran | 4 |
9 | Waschen | Tetrahydrofuran | 6 |
10 | Waschen | Dichlormethan | 6 |
-
Die
Fähigkeit
das Harz-gebundene Oligosaccharid zu analysieren ist für die erfolgreiche
Entwicklung einer Festphasen-Synthese wesentlich. B. Yan, Acc. Chem.
Res. 31, 621 (1998). Die zweidimensionale kernmagnetische Resonanz-Analyse
des Harz-gebundenen Pentamers 6 wurde durch hoch-auflösende Magic-Angle-Spinning(HR-MAS-NMR)-Techniken
durchgeführt
(siehe 8). Die Analyse der NMR Spektra offenbarte charakteristische
anomere Signale zwischen 97 und 103 ppm. Weiters bestätigte die
homonukleare TOCSY HR-MAS Analyse das Vorhandensein von fünf einzigartigen
anomeren Protonen. Bezüglich
auf Harz TOCSY-Analysen von 6 siehe nächstes Beispiel. In Übereinstimmung
mit früheren
Experimenten wurde eine geringfügige
Linienverbreiterung in den Spektra der Harz-gebundenen Probe beobachtet. P. H. Seeberger,
X. Beebe, G. D. Sukenick, S. Pochapsky, S. J. Danishefsky, Angew.
Chem. Int. Ed. Engl. 36, 491 (1997). Insgesamt entsprachen die HR-MAS-NMR Daten des
Polymer-gebundenen Pentamers eindeutig einer authentischen, in Lösung hergestellten
Pentamerprobe. Die bemerkenswerte Reinheit des Harz-gebundenen-Pentasaccharids 6,
nach 9 synthetischen Schritten ohne jegliche Reinigung, ermutigte
uns, die Synthese größerer Strukturen
zu erforschen. Heptamer 4 und Decamer 5 wurden mit Durchschnittsausbeuten
von 90–95%
pro Schritt hergestellt. Die kurzen Reaktionszeiten, drei Stunden
pro Monomereinheit, ermöglichte
die Synthese von 4 in 20 Stunden und einer Gesamtausbeute von 42%.
Als Vergleich synthetisierten wir Heptamannosid 4 an dem Feststoffträger manuell
in 14 Tagen mit einer Gesamtausbeute von 9%.
-
Beispiel 3
-
Angesichts
des Erfolges mit der automatisierten – Mannosid-Konstruktion, wurde
der vollkommen-geschützte
Phytoalexin-Induktor(PE)-Glucan 7 als eine komplexere Zielstruktur
ausgewählt
(siehe 9). A. Darvill, et al., Glycobiology 2, 181 (1992).
Das Vorhandensein eines pilzlichen Glucan-Oligosaccharids löst in der
Sojabohnen-Pflanze die Freisetzung antibiotischer Phytoalexine aus.
Die durch das PE-Glucan ausgelöste Antwort
in der Sojabohnen Wirtspflanze ist der am meisten untersuchte Abwehrmechanismus
in Pflanzen. Diese Oligosaccharide sind früher in Lösung und an dem Feststoffträger synthetisiert
worden und es wurde erwartet, dass sie in unserer Automatisierungsbestrebung
gut als Vergleichspunkt dienen. Siehe P. Fugedi, W. Birberg, P.
J. Garegg, A. Pilotti, Carb. Res. 164, 297 (1987) und K. C. Nicolaou,
N. Winsisinger, J. Pastor, F. DeRoose, J. Am. Chem. Soc. 119, 449
(1997) und Literaturstellen darin.
-
Für die Synthese
der verzweigten, (1→3)/(1→6) PE Struktur
sahen wir die Verwendung von zwei unterschiedlichen Glycosylphosphat-Donatoren,
8 und 9, vor. Wir führten
vor kurzem Glycosylphosphate als wertvolle Glycosylierungsmittel
ein, die leicht aus Glycal-Vorläufern hergestellt
werden. O. J. Plante, R. B. Andrade, P. H. Seeberger, Org Lett 1,
211 (1999). Strategische Schutzgruppen Betrachtungen haben uns angespornt, den
Levulinoylester als eine 6-O temporäre Schutzgruppe und die 2-O-Pivaloyl
Gruppe zu verwenden, um eine vollständige Selektivität in der
Glycosylierungsreaktion sicherzustellen. Die Schutzeliminierung
des Levulinoylesters wurde mit einer Hydrazinlösung in Pryridin/Essigsäure erreicht,
während
die Phosphatbaueinheit mit TMSOTf Aktiviert wurde.
-
Im
Gegensatz zur Peptid und Nukleinsäure-Synthese, werden viele
der in der Oligosaccharid-Chemie eingebundenen Manipulationen nicht
bei Raumtemperatur ausgeführt.
Aus dem Herleiten von Lösungsphasen-Studien
waren wir bewusst, dass die Verwendung von Glycosylphosphaten, wie
viele Donatoren, niedere Temperaturen für optimale Ergebnisse erfordern
würden.
D. Kahne, S. Walker, X. Cheng, D. Van Enger, J. Am. Chem. Sec. 111,
6811 (1989). Um dieses Erfordernis zu adressieren, haben wir ein
Temperatur-kontrolliertes Reaktionsgefäß entworfen. Das Gefäß ist durch
ein Kühlmantel
umhüllt,
welcher leicht an eine kommerzielle Kühlvorrichtung angeschlossen
werden kann. Modellreaktionen mit Phosphat-Donator 8 demonstrierten
die Leichtigkeit, mit welcher eine Temperaturvarialbel in den Automatisierungszyklus
eingebaut werden kann.
-
Die
Kopplungs- und Schutzeliminierungsbedingungen wurden für die Verwendung
von Glycosylphosphaten und Levulinoylesters angepasst, was zu dem
in Tabelle 3 gezeigten Zyklus führte.
Die Aktvierung des Phosphat-Donators 8 bei –15°C erforderte kürzere Reaktionszeiten,
als für
Trichloracetimidat 2 benötigt
wurden. Die Levulinat-Schutzeliminierung
erfolgte bei +15°C
und erforderte nur eine fünfzehn
minütige
Reaktionszeit, im Vergleich zu den längeren Zeiten, die häufig für die Acetylester-Spaltung
verwendet werden. Wie in der Synthese der Polymannoside 3–5 wurden
eine doppelte Glycosylierung und doppelte Schutzeliminierung verwendet.
Der Einbau dieser Modifikationen in den automatisierten Zyklus führte zu
einer ausgezeichneten Ausbeute und hohen Reinheit eines Modell (1→6) Trisaccharids. Tabelle 3: Der mit Phosphat-Donatoren
verwendete Zyklus (25 mol Maßstab)
Schritt | Funktion | Reagens | Zeit
(min) |
1 | Koppelt | 5 Äquiv. Donator
und 5 Äquiv.
TMSOTF | 15 |
2 | Waschen | Dichlormethan | 6 |
3 | Koppeln | 5 Äquiv. Donator
und 5 Äquiv.
TMSOTF | 15 |
4 | Wachen | 1:9
Methanol:Dichlormethan | 4 |
5 | Waschen | Tetrahydrofuran | 4 |
6 | Waschen | 3:2
Pyridin:Essigsäure | 3 |
7 | Schutzeliminierung | 2 × 20 Äquiv. Hydrazin
(3:2 Pyridin:Essigsäure | 30 |
8 | Waschen | 3:2
Pyridin:Essigsäure | 3 |
9 | Waschen | 1:9
Methanol:Dichlormethan | 4 |
10 | Waschen | 0,2
M Essigsäure
in Tetrahydrofuran | 4 |
11 | Waschen | Tetrahydrofuran | 4 |
12 | Waschen | Dichlormethan | 6 |
-
Der
automatisierte Zyklus in Tabelle 3 wurde dann auf die Synthese von
komplexeren PE Oligosacchariden angewendet, unter der Verwendung
von abwechselnden Phosphat-Baueinheiten
(Schema 2). Verzweigtes Hexasaccharid 10 wurde in zehn Stunden mit
einer Ausbeute von über
80%, wie durch HPLC bewertet wurde, hergestellt. Wir stellten auch
Dodecasaccharid 7 in 17 Stunden mit einer Ausbeute von über 50% unter
Verwendung des selben Zyklus her. Bemerkenswert war, dass die Lösungsphasen-Synthese
von nur zwei Phosphat-Baueinheiten erforderlich war, was die manuelle
Arbeit, die notwendig ist, um eine Struktur dieser Größe zusammenzubauen,
stark reduziert. Die nützliche
Herstellung von Material mittels Automatisierung stellt eine bedeutende
Verbesserung gegenüber
früheren
Verfahren für
die Polysaccharid-Synthese dar. Schema
2: Automatisierte Oligosaccharid-Synthese unter Verwendung von Glycosylphosphaten
- Glycosylierungsbedingungen: 25 μmol Maßstab; 25 μmol Harz
(83 mg, 0,30 mmol/g Beladung); 5 Äquiv. Donator 8 oder 9 (90
bzw. 170 mg); 5 Äquiv.
TMSOTf (1 ml, 0,125 M TMSOTf in CH2Cl2) zweimal für jeweils 15 Minuten bei –15°C wiederholt.
Schutzeliminierungsbedingungen: 25 μmol Maßstab; 4 ml, 0,25 M N2H4 in Pyridin:Essigsäure (3:2),
zweimal für
jeweils 15 Minuten bei 15°C
wiederholt.
-
Beispiel 4
-
Kompexartige Trisaccharide
-
Nach
der Entwicklung von Methode für
die Aktivierung und Kopplung von anomeren Trichloracetimidat- und
Glycosylphosphat-Donatoren sowie für die Schutzeliminierung von Acetyl-
und Levulinoylestern, entwarfen wird eine Synthese, die alle Aspekte
unserer automatisierten Chemie ausnutzt. Wir wählten Trisaccharid 24, welches
auf drei unterschiedlichen Monomereinheiten aufgebaut ist, als Zielmolekül aus und
entwickelten eine Synthese, um unterschiedliche Donatoren und temporäre Schutzgruppen
einzubauen (Schema 5). Glycane, die dieses Trisaccharid-Motiv enthalten,
sind schwierig synthetisch herzustellen, aufgrund des Vorhandenseins
von Gal- -(1→4)
GlcNAc und GlcNAc- -(1→2)-Man-Bindungen.
-
Schema
5: Synthese von Trisaccharid 24 unter Verwendung von Glycosyltrichloracetimidaten
und Glycosylphosphaten
-
Unter
Berücksichtung
der Aktivierungs- und Schutzeliminierungsbedingungen, die für die Verwendung der
Donatoren 11, 22 und 23 notwendig sind, entwickelten wir einen geeigneten
Kopplungszyklus (Tabelle 4). Unter Anwenden der in Tabelle 4 dargelegten
Aufeinanderfolge, führten
wir die Synthese von Trisaccharid 24 auf einem 1% vernetzten Polystylrol-Träger durch
(Schema 5). Nach dem 10 stündigen
Kopplungszyklus wurde das Trisaccharid 24 vom Träger abgespalten und durch HPLC
analysiert, um 24 mit einer Gesamtausbeute von 60% zu ergeben. Wir
wurden durch dieses Ergebnis ermutigt, da es das erste Beispiel
war, welches alle der automatisierten Protokolle in einen einzigen
Kopplungszyklus einbezog. Weiters stellte die erfolgreiche Schutzeliminierung
eines Levulinatesters in der Gegenwart einer Phthaloylamin Schutzgruppe
eine orthogonale Schutzgruppen-Strategie bereit, welche im Allgemeinen
auf andere Sequenzen angewendet werden kann. Es ist verständlich,
dass jeder für
unser automatisiertes Protokoll entwickelte Grad an Orthogonalität die Geschwindigkeit
und Effizienz, mit welcher zunehmend komplexere Kohlenhydrate hergestellt
werden können, erhöhen wird. Tabelle 4. Der für die Synthese von Trisaccharid
24 verwendete Zyklus.
Schritt | Funktion | Reagens | Zeit
(min) |
1 | Koppeln | 4 Äquiv. Donator
11 und 0,4 Äquiv.
TMSOTf | 30 |
2 | Waschen | Dichlormethan | 6 |
3 | Koppeln | 4 Äquiv. Donator
11 und 0,4 Äquiv.
TMSOTf | 30 |
4 | Waschen | Dichlormethan | 6 |
5 | Waschen | 1:9
Methanol:Dichlormethan | 4 |
6 | Schutzeliminierung | 2 × 10 Äquiv. NaOMe
(1:9 Methanol: Dichlormethan) | 80 |
7 | Waschen | 1:9
Methanol:Dichlormethan | 4 |
8 | Waschen | 0,2
M Essigsäure
in Tetrahydrofuran | 4 |
9 | Waschen | Tetrahydrofuran | 4 |
10 | Waschen | Dichlormethan | 6 |
11 | Koppeln | 4 Äquiv. Donator
22 und 0,4 Äquiv.
TMSOTf | 30 |
12 | Waschen | Dichlormethan | 6 |
13 | Koppeln | 4 Äquiv. Donator
22 und 0,4 Äquiv.
TMSOTf | 30 |
14 | Waschen | Dichlormethan | 6 |
15 | Waschen | 1:9
Methanol:Dichlormethan | 4 |
16 | Waschen | Tetrahydrofuran | 4 |
17 | Waschen | 3:2
Pyridin:Essigsäure | 3 |
18 | Schutzeliminierung | 2 × 20 Äquiv. Hydrazin
(3:2 Pyridin:Essigsäure) | 30 |
19 | Waschen | 3:2
Pyridin:Essigsäure | 3 |
20 | Waschen | 1:9
Methanol:Dichlormethan | 4 |
21 | Waschen | 0,2
M Essigsäure
in Tetrahydrofuran | 4 |
22 | Waschen | Tetrahydrofuran | 4 |
23 | Waschen | Dichlormethan | 6 |
24 | Koppeln | 5 Äquiv. Donator
23 und 5 Äquiv.
TMSOTf | 15 |
25
26 | Waschen
Koppeln | Dichlormethan
5 Äquiv.
Donator 23 und 5 Äquiv.
TMSOTf | 6
15 |
27 | Waschen | 1:9
Methanol:Dichlormethan | 4 |
28 | Waschen | Tetrahydrofuran | 4 |
29 | Waschen | Dichlormethan | 6 |
-
Phytoalex-Induktor-Glucane,
Hexasaccharid 10 und Dodecasaccharid 7 wurde auf eine schnelle Art und
Weise unter Verwendung von Glycosylphosphaten konsturiert. Wir erwarten,
dass diese Technologie die schnelle und zuverlässige Beschaffung von synthetischen
Oligosacchariden durch einen Nicht-Spezialisten ohne übermäßige Schwierigkeiten
ermöglichen
wird. Die Befreiung von der langwierigen manuellen Arbeit, die in
Kohlenhydrat-Synthese involviert sind, wird den Zugang zu synthetischem
Material für
biochemische Untersuchungen fördern.
Die Leichtigkeit des Erhalten von definierten Strukturen von einem
Gerät wird
das Gebiet der Glycobiologie beeinflussen, so dass wir eines Tages
in der Lage sind, die Wichtigkeit der Oligosaccharide und Glycokonjugate
in der Natur vollauf schätzen.
-
Beispiel 5
-
Synthese und Charakterisierung der Baueinheiten
8 und 9
-
Schema
I. Synthese der Baueinheiten 8 und 9
-
SYNTHESE von DIBUTYL 3,4-DI-O-BENZYL-6-O-LEVULINOYL-2-O-PIVALOYL-D-GLUCOPYRANOSYL PHOSPHAT
B.
-
3,4-Di-O-benzyl-6-O-levulinoyl-D-arabino-hex-1-enitol
(2.12 g, 5.0 mmol) wurde in CH2Cl2 (5 mL) aufgelöst und auf 0° gekühlt. Eine
0,08 M Dimethyldioxiran-Lösung
in Aceton (75 ml, 6,0 mmol) wurde hinzugefügt und die Reaktiosmischung
wurde 15 Minuten gerührt.
Nach dem das Lösungsmittel
in einem N2-Strom entfernt wurde und der
restliche Rückstand
im Vakuum für
15 Minuten bei 0°C
getrocknet wurde, wurden 20 ml CH2Cl2 hinzugefügt. Die Lösung wurde auf 78°C für 15 Minuten
gekühlt
und Dibutylphosphat (1,04 ml, 5,25 mmol) wurde dann tropfenweise über 5 Minuten
hinzugefügt.
Nach der vollständigen
Zugabe, wurde die Reaktionsmischung auf 0°C erwähnt und DMAP (2,44 g, 20,0
mmol) und Pivaloylchlorid (1,23 ml, 10,0 mmol) wurde hinzugefügt. Die
Lösung
wurde über
Stunde auf Raumtemperatur erwärmt.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und der Rückstand wurde durch Flash-Säulenchromatogaphie
an Silicagel gereinigt, um 3,29 g (90%) von 8 als ein farbloses Öl zu erhalten. 1H NMR (500 MHz) 7,34-7,24 (m, 10H), 5,23
(app t, J = 7,6, 7,9 Hz, 1H), 5,14 (app t, J = 7,9, 9,2 Hz, 1H),
4,81-4,78 (m, 2H), 4,72 (d, J = 11,0 Hz, 1H), 4,57 (d, J = 10,7
Hz, 1H), 4,39 (d, J = 11,3 Hz, 1H), 4,23 (dd, J = 4,0, 12,2 Hz,
1H), 3,67-3,66 (m, 2H), 2,76-2,70 (m, 2H), 2,57-2,54 (m, 2H), 2,19
(s, 3H), 1,67-1,60 (m, 4H), 1,41-1,35 (m, 4H), 1,20 (s, 9H), 0,96-0,90
(m, 6H); 13C NMR (125 MHz) 206,4, 177,0,
172,5, 137,9, 137,5, 128,7, 128,6, 128,4, 128,3, 128,2, 128,0, 127,5,
96,6, 96,6, 82,9, 75,3, 75,2, 73,8, 72,9, 68,2, 68,2, 68,0, 68,0,
62,7, 39,0, 38,0, 32,3, 32,3, 32,3, 32,2, 30,0, 27,9, 27,3, 18,8,
18,8, 13,8, 13,7; 31PNMR (120 MHz) –1,66.
-
Synthese von Dibutyl(2,3,4,6-tetra-O-benyl-
-D-glucopyranosyl)-(1→3)-4-O-benzyl-4-6-O-levulinoyl-2-O-pivaloyl-
-D-glucopyranosyl phosphat 9.
-
2,3,4,6-tetra-O-benzyl-
-D-glucopyranosyl-(1→3)-4-O-benzyl-6-O-levulinoyl-D-arabino-hex-1-enitol (1.00
g, 1.14 mmol) wurde in CH2Cl2 (5
mL) aufgelöst
und auf 0°C
gekühlt.
Eine 0,08 M Dimethyldioxiran-Lösung
in Aceton (25 ml, 1,77 mmol) wurde hinzugefügt und die Reaktionsmischung
wurde 15 Minuten gerührt. Nach
dem das Lösungsmittel
in einem N2-Strom entfernt wurde und der restliche
Rückstand
im Vakuum für
15 Minuten bei 0°C
getrocknet wurde, wurden 20 ml CH2Cl2 hinzugefügt. Die Lösung wurde auf –78°C für 15 Minuten
gekühlt
und Dibutylphosphat (0,26 ml, 1,30 mmol) wurde dann tropfenweise über 5 Minuten
hinzugefügt. Nach
der vollständigen
Zugabe, wurde die Reaktionsmischung auf 0°C erwärmt und DMAP (0,57 g, 4,72 mmol)
und Pivaloylchlorid (0,29 ml, 2,36 mmol) wurde hinzugefügt. Die
Lösung
wurde über
1 Stunde auf Raumtemperatur erwärmt.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und der Rückstand wurde durch Flash-Säulenchromatographie
an Silicagel gereinigt, um 950 mg (70%) von 9 als farbloses Öl zu erhalten. 1H NMR (500 MHz) 7,32-7,24 (m, 25H), 5,22
(app t, J = 7,9, 9,4 Hz, 1H), 5,14 (app t, J = 6,4, 7,9 Hz, 1H),
5,01 (d, J = 11,0 Hz, 1H), 4,93 (d, J = 11,6 Hz, 1H), 4,87 (d, J
= 11,0 Hz, 1H), 4,81 (d, J = 10,7 Hz, 1H), 4,74 (d, J = 11,0 Hz,
1H), 4,67 (d, J = 7,9 Hz, 1H), 4,64-4,54 (m, 3H), 4,48 (s, 2H),
4,38-4,36 (m, 1H), 4,23 (dd, J = 4,3, 11,9 Hz, 1H), 4,18-4,11 (m,
2H), 4,07-3,98 (m, 4H), 3,80 (d, J = 11,0 Hz, 1H), 3,64-3,54 (m,
4H), 2,20 (s, 3H), 1,63-1,61 (m, 4H), 1,40-1,35 (m, 4H), 1,23 (s,
9H), 0,95-0,90 (m, 6H); 13C NMR (125 MHz)
206,5, 176,6, 172,5, 171,4, 138,6, 138,5, 138,1, 129,0, 128,9, 128,8,
128,6, 128,5, 128,5, 128,3, 128,3, 128,1, 128,0, 127,7, 127,7, 127,6, 103,5,
96,5, 96,5, 84,8, 82,6, 9,2, 78,2, 75,9, 75,4, 75,2, 75,1, 75,0,
73,8, 73,6, 73,6, 73,2, 73,1, 69,3, 68,3, 68,2, 68,0, 67,9, 62,9,
60,6, 39,0, 38,0, 32,3, 32,3, 32,3, 30,0, 27,9, 27,5, 27,4, 27,3,
21,3, 18,8, 18,8, 14,4, 13,8, 13,8; 31P
NMR (120 MHz) –2,33.
-
Beispiel 6
-
Evaluierung der optimalen Temperatur für Phosphat-Glycosylierung
-
Schema
II. Trisaccharid-Synthese bei verschiedenen Temperaturen
-
Trisaccharid-Synthese
wurde bei Raumtemperatur und bei –15°C unter Verwendung der folgenden Bedingungen
durchgeführt.
25 μmol
Maßstab:
25 μmol
Harz (83 mg, 0,30 mmol/g Beladung); 5 Äquiv. Dunator 8 (90 mg); 5 Äquiv. TMSOTf
(1 ml, 0,125 M TMSOTf in CH2Cl2)
für 15
Minuten. Schutzeliminierungsbedingungen: 25 μmol Maßstab: 4 ml, 0,25 M N2H4 in Pyridin:Essigsäure (3:2).
HPLC Analyse der Spaltprodukte der Raumtemperatur Synthese und der –15°C Synthese
sind in 5 bzw. 6 gezeigt.
-
HPLC
Daten für
Trimer-Synthese unter Verwendung von Phosphat 8 bei Raumtemperatur
(Schema II):
- Analytisches
HPLC Chromatogramm der Raumtemperatur Triglucosid-Synthese, anschließend an
die Harzspaltung. Fließrate
= 1 ml/min, 20→30%
EtOAc/Hexane (20 Minuten): 5 Minuten = Trimer.
-
HPLC
Daten für
Trimer-Synthese unter Verwendung von Phosphat 8 bei –15°C (Schema
II):
- Analytisches
HPLC Chromatogramm der –15°C Triglucosid-Synthese,
anschließend
an die Harzspaltung. Fließrate
= 1 ml/min, 20→30%
EtOAc/Hexane (20 Minuten); 5 Minuten = Trimer.
-
Äquivalente
-
Fachleute
werden erkennen, oder unter Verwendung von nicht mehr als Routine-Experimentation in der
Lage sein, viele Äquivalente
zu den spezifischen Ausführungsformen
der hierin beschriebenen Erfindung zu bestimmen. Solche Äquivalente
sind beabsichtigt durch die folgenden Ansprüche mitumfasst zu sein.