DE60118377T2

DE60118377T2 - Verfahren zur herstellung eines mehrschichtigen blasgeformten behälters

Info

Publication number: DE60118377T2
Application number: DE2001618377
Authority: DE
Inventors: W. John Spartanburg TOBIAS
Original assignee: Graham Packaging Co LP
Current assignee: Graham Packaging Co LP
Priority date: 2000-06-27
Filing date: 2001-06-19
Publication date: 2006-12-07
Anticipated expiration: 2021-06-20
Also published as: MXPA03000064A; EP1301330A4; EP1301330A1; ES2260238T3; AU2001267004A1; US20030211256A1; ATE321645T1; DE60118377D1; CA2412085A1; EP1301330B1; WO2002000418A1; US6749780B2

Description

Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft blasgeformte Weithalsbehälter aus Kunststoff und insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Verwendung bei der effizienten Herstellung von mehrschichtigen blasgeformten Weithalsgefäßen aus Kunststoff, die sich für Hot-Fill-Anwendungen eignen.
Hintergrund der Erfindung
Bei der Herstellung von blasgeformten Kunststoffflaschen zur Aufnahme von Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Getränken, wird gewöhnlich ein spritzgegossener Vorformling mit einem spritzgegossenen mit Gewinde versehenen Mündungsbereich verwendet, der letztendlich den Gewindemündungsbereich des aus dem Vorformling blasgeformten Behälters bildet. Der Vorformling kann aus den verschiedensten wünschenswerten Kunststoffmaterialien, wie zum Beispiel Polyethylenterephthalat (PET), spritzgegossen sein und kann eine verkapselte Gassperrschicht, wie zum Beispiel ein Ethylen-Vinyl-Alkohol-Copolymer (EVOH), enthalten, die im trockenen Zustand stark sauerstoffundurchlässig ist. Beispiele für mehrschichtige Behälter und Vorformlinge werden in den US-PS 4,526,821, erteilt an McHenry et al., 4,535,901, erteilt an Okudaira et al., 4,728,549, erteilt an Shimizu et al., und 4,550,043, erteilt an Beck, offenbart.
Einige Behälter, insbesondere die aus PET geformten, sind in Hot-Fill-Anwendungen verwendet worden, bei denen der blasgeformte Behälter mit einem Getränk gefüllt wird, das auf eine Temperatur von über 180°F (82°C) erhitzt, sofort nach dem Füllen mit einem Deckel verschlossen und auf Umgebungstemperatur kühlen gelassen wird. In solchen Behältern sind in der Regel Vakuumabsorptionsplatten im Körper des Behälters vorgesehen, um sich aus dem Kühlen des Behälterinhalts ergebendem, vakuuminduziertem Schrumpfen Rechnung zu tragen. In solchen Behältern erfährt der spritzgegossene Gewinde-Mündungsbereich während des Hot-Fill-Prozesses eine minimale Verformung. Ein Beispiel für einen heißgefüllten, mehrschichtigen Behälter mit einem spritzgegossenen Mündungsbereich wird durch die Hirata et al. erteilte US-PS 4,818,575 bereitgestellt.
Schon seit einiger Zeit besteht auf dem Markt Bedarf an einem so genannten Weithalsbehälter für Hot-Fill-Anwendungen. Ein Weithalsbehälter ermöglicht es dem Verbraucher, viskosen Inhalt, der nicht leicht fließen kann, herauszulöffeln. Zu solchen Beispielen für viskose Produkte gehören Apfelmus, Spaghetti-Soße, Würzsoße, Pickles, Rüben, Baby-Nahrung, Sauerkraut, Gelee, Mayonnaise und Salatsoßen, um nur ein paar zu nennen. Beispiele für Weithalsbehälter aus Kunststoff werden in den US-PS 5,092,474, erteilt an Leigner, 5,261,544, erteilt an Weaver, Jr., D.423,936, erteilt an Smith et al., D.420,593, erteilt an Denner et al., und D.402,563, erteilt an Prevot et al. offenbart.
In den frühen 80er Jahren des 20sten Jahrhunderts sind Versuche unternommen worden, heißfüllbare PET-Behälter mit blasgeformten Weithalsmündungsbereichen herzustellen. Dazu wurde ein Vorformling mit einem spritzgegossenen Mündungsbereich blasgeformt, um einen Zwischenartikel herzustellen, der einen blasgeformten Behälter und einen Abfallbutzenteil enthielt, welcher sich von dem blasgeformten Gewinde-Weithalsteil des blasgeformten Behälters integral erstreckt. Der spritzgegossene Mündungsbereich ist Teil des Abfallbutzenteils, der von dem Zwischenartikel getrennt wird, wodurch ein fertiggestellter Weithalsbehälter mit einem ein Außengewinde aufweisenden blasgeformten Mündungsbereich verbleibt. Diese Herstellungstechnik und die sich ergebenden Behälter werden in den US-PS 4,665,682, erteilt an Kerins et al., 4,618,515, erteilt an Collette et al, und 4,576,843 und 4,496,064, erteilt an Beck et al., offenbart. Das oben angeführte Patent von Kerins offenbart des Weiteren die Verwendung einer fünfschichtigen Wandstruktur, die aus drei PET-Schichten und zwei verkapselten Schichten aus einem Sperrmaterial, SARAN, besteht.
Derzeit besteht Bedarf an einem neuen und verbesserten heißfüllbaren Weithalsbehälter, der eine eingebettete Gassperrschicht enthält und besonders zur Verpackung viskoser Lebensmittel geeignet ist.
Die US-A-4781954 und US-A-5804016 beschreiben Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen blasgeformten Kunststoffbehälters nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Aufgaben der Erfindung
In Anbetracht des Vorhergehenden besteht eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung eines wirtschaftlich zufriedenstellenden blasgeformten Weithalsbehälters, der eine mehrschichtige Konstruktion aufweist.
Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens, das zur Herstellung eines mehrschichtigen blasgeformten Weithalsbehälters aus Kunststoff verwendet werden kann und das einen Zwischenartikel mit einem Abfallbutzenteil aufweist, der im Wesentlichen aus einem Primärbehältermaterial besteht, so dass nach Abtrennen des Abfallbutzenteiles vom Behälter der Abfallbutzenteil leicht und effizient recycelt werden kann.
Noch eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines mehrschichtigen blasgeformten Weithalsbehälters aus Kunststoff, der einen blasgeformten Mündungsbereich aufweist, der zumindest teilweise eine verkapselte Schicht aus einem Sekundärmaterial enthält und einer sich durch das Heißfüllen ergebenden Verformung widersteht.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines mehrschichtigen Weithalsbehälters, das die Herstellung von wirtschaftlich annehmbaren heißfüllbaren Weithalsbehältern aus Kunststoff mittels einer Hochgeschwindigkeitsherstellungseinrichtung auf wirtschaftliche Weise ermöglicht, die gleichbleibende Qualität und Leistung gewährleistet.
Kurze Darstellung der Erfindung
Insbesondere wird gemäß der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen blasgeformten Kunststoffbehälters mit einem Weithalsmündungsbereich nach Anspruch 1 bereitgestellt. Dazu wird ein röhrenförmiger Vorformling mit einem Behälterkörperformteil, einem Abfallbutzenformteil und einem Formteil für den blasgeformten Mündungsbereich bereitgestellt. Der Behälterkörperformteil enthält ein geschlossenes unteres Ende des Vorformlings und weist eine mehrschichtige Struktur auf, die mindestens eine Schicht aus einem Sekundärmaterial enthält, die sich zwischen einer Innen- und Außenschicht eines Primärbehältermaterials befindet. Der Abfallbutzenformteil enthält ein offenes oberes Ende des Vorformlings und weist eine einschichtige Struktur auf, die im Wesentlichen aus dem Primärbehältermaterial besteht, so dass er leicht recycelt werden kann. Der blasgeformte Mündungsbereichformteil befindet sich zwischen dem Behälterkörperformteil und dem Abfallbutzenformteil. Das Sekundärmaterial endet unter dem blasgeformten Formteil des Vorformlings.
Der oben erwähnte Vorformling wird vorerwärmt und dann in einem Werkzeughohlraum, der eine Fläche mit einem Behälterkörperformbereich, einem Formbereich für den blasgeformten Mündungsbereich neben und über dem Körperformbereich und einem Abfallbutzenformbereich neben und über dem Formbereich für den blasgeformten Mündungsbereich aufweist, angeordnet. Dann wird der Vorformling gegen die Fläche des Werkzeughohlraums zur Bildung eines Zwischenbehälterartikels gestreckt, der einen mehrschichtigen blasgeformten Kunststoffbehälter mit einem blasgeformten Weithalsmündungsbereich und einem sich von dem blasgeformten Mündungsbereich nach oben erstreckenden Abfallbutzen enthält. Der Abfallbutzen wird von dem Zwischenbehälterartikel getrennt und nach der Herstellung aber pre-consumer recycelt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Die vorhergehenden und weiteren Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung sollten aus der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen offensichtlich werden; darin zeigen:
1 eine schematische Längsansicht eines Teils eines Blasformwerkzeughohlraums, die einen vor dem Blasformen im Werkzeug angebrachten Vorformling darstellt;
2 einen Seitenaufriss eines Zwischenartikels mit einem Abfallbutzen, der geformt wird, wenn der in 1 gezeigte Vorformling in dem Werkzeughohlraum blasgeformt wird;
3 eine vergrößerte Längsansicht des in 1 dargestellten Vorformlings, die die mehrschichtige Struktur des Vorformlings zeigt;
4 einen Seitenaufriss des Weithalsbehälters, der nach dem Abtrennen des in 2 dargestellten Abfallbutzenteils geformt wird;
5 eine stark vergrößerte Querschnittsansicht des Teils von 4, der als 5 abgegrenzt ist; und
6 einen Seitenaufriss eines alternativen Weithalsbehälters.
Ausführliche Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform und des bevorzugten Verfahrens
Der Zweck der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen mehrschichtigen blasgeformten Weithalsbehälter aus Kunststoff, oder ein solches Gefäß, wie in den 4 und 6 dargestellt, bereitzustellen. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf irgendeine spezifische mehrschichtige Weithalskunststoffbehälterstruktur beschränkt. Zum Beispiel zeigt 4 einen Weithalsbehälter 10 mit mehreren um den Umfang beabstandeten flexiblen Platten 12, die die Verwendung des Behälters 10 in Hot-Fill-Anwendungen ermöglichen, und 6 zeigt einen Weithalsbehälter 110 mit einem Paar versetzter flexibler Platten 112, die die Verwendung des Behälters 110 in Hot-Fill-Anwendungen ermöglichen. Natürlich ist die vorliegende Erfindung gleichermaßen auf mehrschichtige Weithalsbehälterstrukturen anwendbar, die keine flexiblen Platten enthalten und in Vakuumfüll-, Kaltfüll- oder irgendeiner anderen Art von Verarbeitungsverfahren verwendet werden können.
Zum Zwecke der vorliegenden Erfindung, und wie ausführlich besprochen werden wird, bestehen wichtige Aspekte der betreffenden Behälter darin, dass sie einen blasgeformten Weithalsmündungsbereich und eine mehrschichtige Struktur aufweisen, die eine oder mehrere Schichten aus einem Sekundärbehältermaterial enthält, das in einem Primärbehältermaterial im Wesentlichen verkapselt ist. Somit kann solch eine Struktur drei, fünf oder mehr abwechselnde Schichten aus Primär- und Sekundärbehältermaterialien enthalten. Zu Beispielen für Sekundärmaterialien gehören recyceltes PET (PCR), PEN, EVOH, Polyamid und andere Gassperren- oder recycelte Materialien. Ein Beispiel für ein Primärmaterial ist PET.
Die dargestellten Behälter 10 und 110 weisen jeweils einen mit einem Gewinde versehenen Weithalsmündungsbereich 20 und 120 auf. Für Zwecke der vorliegenden Erfindung wird ein Weithalsmündungsbereich als ein Mündungsbereich definiert, dessen Außendurchmesser größer als ca. 50 mm (2,0 Zoll) ist. Weithalsmündungsbereiche werden bevorzugt, wenn das enthaltene Produkt ein viskoses Lebensmittel, wie zum Beispiel Apfelmus oder dergleichen, ist. Darüber hinaus weisen die Behälter 10 und 110 jeweils einen allgemein zylindrischen Behälterkörper 14 und 114 mit einer Basis 16 und 116 und einem Dom 18 und 118 auf. Wie angeführt weist der Behälter 10 mehrere um den Umfang beabstandete Vakuumplatten 12 auf, die im Körper 14 vorgesehen sind, um einem vakuuminduzierten volumetrischen Schrumpfen Rechnung zu tragen und ein Etikett zu stützen, wie in der Technik wohlbekannt. Der Behälter 110 weist ein Paar im Körper 114 vorgesehener flexibler Platten 112 auf, die die Verwendung des Behälters 110 in Hot-Fill-Anwendungen ermöglichen.
Die Behälter 10 und 110 enthalten eine eingebettete Schicht aus Sekundärmaterial. Wie in 3 dargestellt, ist zum Beispiel eine Sekundärmaterialschicht 22 in den Wänden des Behälters 10 eingebettet. Die Sekundärmaterialschicht 22 ist im Wesentlichen durch Innen- und Außenschichten 24 und 26 eines Primärbehältermaterials in den Wänden des Behälters eingebettet. Das Primärbehältermaterial kann zum Beispiel PET und das Sekundärmaterial zum Beispiel ein Gassperrenmaterial (d.h. EVOH oder Polyamid), ein recyceltes Material (d.h. PCR) oder andere Materialen (d.h. PEN) sein.
Die Sekundärmaterialschicht 22 erstreckt sich durchgehend durch den Behälterkörper 14 und die Basis 16. Die einzige Ausnahme kann am Anguss 30 der Basis 16 vorliegen, wo gegebenenfalls gestattet wird, dass die Sekundärmaterialschicht 22 durch die Außenschicht 26 des Primärbehältermaterials entlüftet wird. Bei einer in Betracht kommenden Ausführungsform ist die Sekundärmaterialschicht 22 als eine einzige dünne Schicht vorgesehen, die nicht mehr als 20% der Dicke der Behälterwand bildet.
Wie oben angeführt, besteht ein wichtiger Aspekt des Behälters gemäß der vorliegenden Erfindung darin, dass er mit einem blasgeformten Mündungsbereich geformt wird. Dadurch ergeben sich große Kosteneinsparungen gegenüber identische Strukturen aufweisenden Behältern mit spritzgegossenen Weithalsmündungsbereichen. Bei Weithalsbehältern aus Kunststoff, insbesondere jenen, die durch Blasformtechniken hergestellt sind, besteht jedoch ein Problem in der Möglichkeit einer unerwünschten Verformung des Mündungsbereichs aufgrund von Heißfüllen oder anderer Verarbeitung und aufgrund anschließender Lagerung und Handhabung. Verformung ist unerwünscht, weil ein verformter, mit einem Gewinde versehener Mündungsbereich bei automatischen Einrichtungen zum Anbringen von Verschlusskappen nicht gut funktionieren kann. Des Weiteren ist ein unverformter Mündungsbereich dazu wünschenswert, Abdichtungssicherheit zu gewährleisten, nachdem die Kappe aufgebracht und festzogen ist.
Durch die vorliegende Erfindung werden ein Vorformling und ein Verfahren zur Bereitstellung eines verformungsresistenten Gewinde-Mündungsbereichs an einem mehrschichtigen Weithalsbehälter bereitgestellt. Dazu wird, wie in 1 dargestellt, ein speziell ausgeführter vorgewärmter Vorformling 32 in einem Werkzeughohlraum 34 bereitgestellt. Der im Werkzeughohlraum 34 blasgeformte Vorformling 32 bildet einen Zwischenbehälterartikel 36, wie zum Beispiel in 2 dargestellt. Der Zwischenbehälterartikel 36 weist einen Abfallbutzenteil 38 auf, der anschließend abgetrennt wird, um schließlich den in 4 dargestellten Behälter 10 bereitzustellen.
Wie am besten in 3 dargestellt, weist der Vorformling 32 einen röhrenförmigen länglichen Körper mit einem geschlossenen Ende 46 und einem offenen Ende 48 auf, das von einem Umfangsflansch 50 umgeben ist, der den Vorformling 32 im Werkzeughohlraum 34 stützt. Der Vorformling ist spritzgegossen und kann in Längsrichtung in verschiedene Bereiche unterteilt werden, die verschiedenen Bereichen des Zwischenbehälterartikels 36 und letztendlich dem Behälter 10 selbst entsprechen.
Ein Abfallbutzenformteil 52 befindet sich neben dem offenen Ende 48 des Vorformlings 32. Dieser Teil des Vorformlings 32 entspricht nach dem Blasformen dem Abfallbutzen 38 des Zwischenartikels 36. Nach dem Abtrennen kann das Primärbehältermaterial im Abfallbutzen 38 rückgewonnen und zur Verwendung bei der Herstellung zusätzlicher Vorformlinge recycelt werden. Wenn der Abfallbutzen 38 jedoch Sekundärmaterial enthält, sind mit der Trennung des Sekundärmaterials von dem Primärbehältermaterial während des Recyclings hohe Kosten verbunden. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Sekundärmaterialschicht 22 im Vorformling 32 absichtlich so geformt, dass sie unter dem Abfallbutzenformteil 52 abschließt, so dass der Abfallbutzen 38 im Wesentlichen aus dem Primärbehältermaterial besteht und leicht recycelt werden kann.
Ein Behälterkörperformteil 54, der einen Basisformteil enthält, befindet sich neben dem geschlossenen Ende 46 des Vorformlings 32. Wie in 3 dargestellt, erstreckt sich die Sekundärmaterialschicht 22 durchgehend über den gesamten Behälterkörperformteil 54 des Vorformlings 32, außer dort, wo er durch den Anguss 30 entlüftet. Somit bildet der Vorformling 32 nach dem Blasformen einen mehrschichtigen Behälterkörper 14. Die mehrschichtige Konstruktion kann zum Beispiel eine dreischichtige Konstruktion aus PET/EVOH/PET sein; es können jedoch auch fünf oder mehr Schichten verwendet werden, und es können verschiedenen Primär- und Sekundärmaterialien verwendet werden. Beispielhaft und nicht einschränkend kann die Gesamtdicke der Wand des Vorformlings ca. 5 mm (0,200 Zoll) betragen, und die Sekundärmaterialschicht kann in der Wand zentriert sein und eine Dicke von ca. 0,1 mm (0,005 Zoll) aufweisen.
Ein Formteil 56 für den blasgeformten Mündungsbereich des Vorformlings 32 erstreckt sich zwischen dem Abfallbutzenformteil 52 und dem Behälterkörperformteil 54. Der Formteil 56 für den blasgeformten Mündungsbereich bildet nach dem Blasformen den blasgeformten Mündungsbereich 20 des Behälters 10. Der blasgeformte Mündungsbereich 20 enthält eine obere Dichtungsfläche 28 und ein Außengewinde 58. Die obere Dichtungsfläche 28 definiert eine Ebene, in der der Abfallbutzenteil 38 mit dem blasgeformten Mündungsbereich 20 verbunden ist und wo der Abfallbutzenteil 38 von dem Behälter 10 getrennt wird. Die Sekundärmaterialschicht 22 schließt unter dem blasgeformten Teil 56 des Vorformlings 32 ab, so dass der Teil 56 für den blasgeformten Mündungsbereich einschichtig ist und im Wesentlichen aus dem Primärbehältermaterial besteht. Wenn ein zusätzlicher Gassperrschutz in einem einschichtigen Teil für den blasgeformten Mündungsbereich erwünscht wird, kann der Mündungsbereich absichtlich mit einer ausreichenden Dicke blasgeformt werden, um das fehlende Sekundärmaterial auszugleichen.
Der Werkzeughohlraum 34 weist eine innere Werkzeugfläche 60 auf, die der Gesamtaußenkonfiguration des Zwischenbehälterartikels 36 unter dem Vorformlingflansch 50 entspricht. Dazu weist der Werkzeughohlraum 34 eine Fläche 60 mit einem Behälterkörperformbereich 62, einem Formbereich 64 für den blasgeformten Mündungsbereich über und neben dem Körperformbereich 62 und einem Abfallbutzenformbereich 66 über und neben dem Formbereich 64 für den blasgeformten Mündungsbereich auf. Siehe 1.
Wenn der Vorformling 32 im Werkzeughohlraum 34 blasgeformt worden ist, bildet er einen Gewinde-Mündungsbereich 20 mit einer Wand von im Wesentlichen gleichförmiger Dicke. Nach dem Abschneiden des Abfallbutzens 38 von dem Behälter 10 weist das obere Ende des Mündungsbereichs 20 einen nach innen gedrehten Flansch 68 auf, wie in 5 dargestellt. Der nach innen gedrehte Flansch 68 verstärkt den Gewinde-Mündungsbereich 20 gegen Unrundwerden und ermöglicht ihm dadurch, einer Verformung nach dem Heißfüllen sowohl vor und nach dem Verschließen mit der Kappe entgegenzuwirken. Des Weiteren ist die obere Dichtungsfläche 28 des nach innen gedrehten Flansches 68 um ca. 5° geneigt, um eine glatte, genau gesteuerte, axial elastische verformbare Fläche zum Abdichten gegen die Innenfläche eines Verschlusses (nicht gezeigt) bereitzustellen.
Bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird der oben beschriebene Vorformling 32 auf eine Temperatur von zum Beispiel 120°C vorerwärmt und in den oben beschriebenen Werkzeughohlraum 34 angeordnet. Der Vorformling 32 wird gegen die Fläche 60 des Werkzeughohlraums 34 gestreckt, oder blasgeformt, um den oben beschriebenen Zwischenartikel 36 zu formen. Dann wird der Abfallbutzenteil 38 des Artikels 36 von dem Behälter 10 abgetrennt und recycelt. Der Behälter 10 kann in Hot-Fill- oder anderen Anwendungen ohne Auftreten von Verformung verwendet werden. Die Sekundärmaterialschicht 22 des Behälters 10 kann zum Beispiel dazu funktionieren, die Gasmenge, die während eines gegebenen Zeitraums durch die Wand passieren kann, zu reduzieren, so dass für die verschiedensten viskosen Lebensmittel eine akzeptable Verpackungshaltbarkeit bereitgestellt werden kann. Als Alternative dazu kann die Sekundärmaterialschicht 22 als ein kostengünstiges Füllmaterial verwendet werden, um Materialkosten zu reduzieren, oder sie kann zur Erhöhung der Festigkeit des Behälters verwendet werden, um den Behälter leichter zu machen oder einen Behälter bereitzustellen, der bei höheren Heißfülltemperaturen gefüllt werden kann.
Obgleich ein bevorzugtes Verfahren, ein bevorzugter Vorformling und ein bevorzugter Behälter ausführlich beschrieben worden sind, können Modifikationen, Abwandlungen und Änderungen durchgeführt werden, ohne von dem Schutzbereich der vorliegenden Erfindung, wie er in den angehängten Ansprüchen definiert ist, abzuweichen.

Claims

Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen blasgeformten Kunststoffbehälters (10, 110) mit einem Weithalsmündungsbereich (20, 120), das die folgenden Schritte umfasst: Erhalten eines röhrenförmigen Vorformlings (32) mit einem Behälterkörperformteil (54), der ein geschlossenes unteres Ende (46) des Vorformlings (32) enthält, einem Abfallbutzenformteil (52), der ein offenes oberes Ende (48) des Vorformlings (32) enthält, und einem Formteil (56) für den blasgeformten Mündungsbereich, der sich zwischen dem Behälterkörperformteil (54) und dem Abfallbutzenformteil (52) befindet, wobei der Körperformteil (54) des Vorformlings (32) eine mehrschichtige Struktur aufweist, die mindestens eine Schicht (22) aus einem Sekundärmaterial enthält, die sich zwischen einer Innen- und Außenschicht (24, 26) eines Primärbehältermaterials befindet, und wobei der Abfallbutzenformteil (52) des Vorformlings (32) eine einschichtige Struktur aufweist, die im Wesentlichen aus dem Primärbehältermaterial besteht; Vorwärmen des Vorformlings (32); Anordnen des vorgewärmten Vorformlings (32) in einem Werkzeughohlraum (34), der eine Fläche (60) mit einem Behälterkörperformbereich (62), einem Formbereich (64) für den blasgeformten Mündungsbereich neben und über dem Körperformbereich (62) und einem Abfallbutzenformbereich (66) neben und über dem Formbereich (64) für den blasgeformten Mündungsbereich aufweist; Strecken des vorgewärmten Vorformlings (32) gegen die Fläche (60) des Werkzeughohlraums (34) zur Bildung eines Zwischenbehälterartikels (36), der einen mehrschichtigen blasgeformten Kunststoffbehälter (10) mit einem blasgeformten Weithalsmündungsbereich (20) und einem sich von dem blasgeformten Mündungsbereich (20) nach oben erstreckenden Abfallbutzen (38) enthält; und Trennen des Abfallbutzens (38) von dem Zwischenbehälterartikel (36) an einer Stelle, die einen abgetrennten Abfallbutzen (38) bereitstellt, der im Wesentlichen aus dem Primärbehältermaterial besteht; dadurch gekennzeichnet, dass der blasgeformte Mündungsbereich (20) mit einem Außengewinde zur Verwendung bei der Befestigung eines entfernbaren, getrennten Verschlusses daran geformt ist; der mehrschichtige blasgeformte Behälter (10) mit mindestens einer flexiblen Vakuumplatte ausgebildet ist, die es dem Behälter ermöglicht, einem vakuuminduzierten volumetrischen Schrumpfen Rechnung zu tragen, so dass der Behälter in Hot-Fill-Verarbeitung verwendet werden kann; und das Sekundärmaterial in dem Behälter (10) unter dem Weithalsmündungsbereich (20) endet, so dass der Weithalsmündungsbereich (20) einschichtig ist und im Wesentlichen aus dem Primärbehältermaterial besteht.
Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Sekundärmaterial ein Gassperrenmaterial ist.
Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Sekundärmaterial recyceltes Material ist.
Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Sekundärmaterial PEN ist.
Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die mehrschichtige Struktur aus einer dreischichtigen Konstruktion besteht und das Primärbehältermaterial PET ist.
Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Erhaltungsschritt Spritzgießen des Vorformlings (32) umfasst.
Verfahren nach Anspruch 6, weiterhin mit dem Schritt des Recycelns des Abfallbutzens (38), nachdem der Abfallbutzen (38) von dem Zwischenbehälterartikel (36) abgetrennt worden ist, und Verwendens des recycelten Abfallbutzens (38) bei der Herstellung von mehreren der Vorformlinge (32).
Verfahren nach Anspruch 7, das des Weiteren das Füllen des Behälters (10, 110) mit einem viskosen Lebensmittel und Verschließen des Behälters (10, 110) mit einem Verschluss umfasst.
Verfahren nach Anspruch 7, bei dem das viskose Lebensmittel in den Behälter (10, 110) heißgefüllt wird und der Behälter (10, 110) eine weithalsgefäßförmige Gestalt aufweist.
Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die mehrschichtige Struktur aus einer dreischichtigen Konstruktion aus einer äußeren Schicht (26) aus PET, einer Kernschicht (22) aus Sekundärmaterial und einer innersten Schicht (24) aus PET besteht und bei der die Kernschicht (22) aus der aus EVOH, Polyamid, PCR und PEN bestehenden Gruppe ausgewählt wird.