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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Mikrokanalanordnungsstrukturen.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung einer Vorrichtung durch Ziehen einer massiven Vorform,
um die Mikrokanalanordnung zu erzeugen, und ein Analyseverfahren,
welches solche Strukturen verwendet.
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Hintergrund
der Erfindung
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Da
die Nachfrage nach schnellen, genauen und kostengünstigen
Analysetechniken gestiegen ist, gab es einen Antrieb, kleinere Analysevorrichtungen zu
entwickeln. Solche kleinen Vorrichtungen können die Fähigkeit bereitstellen, hunderte
oder tausende von gleichzeitigen Experimenten in einem einzigen Labor
durchzuführen,
und ermöglichen
es, vordem unmögliche
oder undurchführbare
Ergebnisse zu erzielen. Zum Beispiel können kombinatorische Chemiker
nun tausende von gleichzeitigen Synthesen unter Verwendung eines
Bruchteils der Zeit und der Materialien durchführen, die notwendig sind, um
selbst eine herkömmliche
Synthese durchzuführen.
Arzneimittelforscher, DNA-Analytiker und eine große Vielzahl
von anderen Biologen und Chemikern profitierten von der Revolution
beim Labor auf einer Chiptechnologie.
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Um
dies möglich
zu machen, besteht ein Labor auf einer Chipvorrichtung im Allgemeinen
aus Mikrofluidiksystemen, die auf einem ebenen Substrat hergestellt
sind. Das Substrat wird im Allgemeinen gemäß der gewünschten Verwendung ausgewählt und
kann so gewählt
werden, dass es gegen Säuren, Basen,
Salze, extreme Temperaturen, Temperaturänderungen und/oder angelegte
elektromagnetische Felder beständig ist.
Außerdem
sollte das Substrat verhältnismäßig reaktionsunfähig mit
allen Chemikalien sein, die als Teil der durchzuführenden
Experimente verwendet werden könnten.
Beispiele für solche
Substrate sind Glas, Hartglas, Quarzkristalle, Silicium, Diamant
und eine Vielfalt von Polymeren. Das Substrat kann gemäß der Anwendung
opak oder transparent sein. Wenn zum Beispiel eine optische Erfassung
verwendet wird, um den Prozess zu überwachen, können transparente
Substrate wünschenswert
sein, um eine Signalübertragung
zu ermöglichen.
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In
vielen Fällen
besteht das Labor auf einem Chip im Wesentlichen aus mehreren Kanälen in einer Oberfläche oder
im Inneren des Substrats. Ein typischer Kanal kann eine Tiefe von
etwa 10 μm
und eine Breite von etwa 60 μm
aufweisen.
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Herkömmlicherweise
wurden Labors auf einer Chipvorrichtung unter Verwendung von Techniken ähnlich jenen
hergestellt, die verwendet werden, um Mikroprozessoren und andere
kleinformatige elektronische Vorrichtungen zu erzeugen. Zum Beispiel
ist es üblich,
Fotolithografie, chemisches Ätzen, Plasmaabscheidung,
Ionenstrahlabscheidung, Sputtern, chemisches Aufdampfen und andere
Techniken zu verwenden, die in der Halbleiterindustrie allgemein
verwendet werden. Solche Techniken neigen dazu, teuer und kapitalintensiv
zu sein. Ein einziges Fotolithografiesystem kann bis zu $ 20 Millionen
kosten, nicht inbegriffen die zugehörigen Einrichtungen, wie beispielsweise
Reinigungsräume,
Strukturen zur Isolation gegen die Übertragung von Erschütterungen
und dergleichen.
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Darüber hinaus
war die Fotolithografie nicht imstande, Kanäle mit hohen Aspektverhältnissen oder
geraden Wänden
erfolgreich herzustellen, weist eine von Natur aus niedrige Produktionsrate
auf und verwendet im Allgemeinen Materialien, welche eine niedrige
Qualität
aufweisen, wie beispielsweise Borosilicatglas oder Kunststoffe.
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In
Anbetracht der zuvor erwähnten
Herstellungsverfahren können
Mikromaterialbearbeitungstechniken, wie beispielsweise Laserbohren,
Mikrofräsen
und dergleichen, oder Spritzgießen,
Mikrogießen oder
andere Gusstechniken verwendet werden. Diese Techniken sind im Allgemeinen
langsam und bringen extrem genaue Materialbearbeitungsvorgänge am Limit
der heutigen Technologien mit sich.
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Bei
der Herstellung von Lichtleitfasern weist ein reines Quarzrohr eine
dotierte Quarzschicht auf, die durch einen Prozess, der als chemisches
Aufdampfen bekannt ist, auf seine Innenfläche aufgetragen ist. Das Rohr
wird erwärmt,
um zu bewirken, dass es zu einer soliden Stange zusammensinkt. Die Stange
wird erwärmt
und gezogen, um ihre Länge stark
zu verlängern
und ihren Querschnitt stark zu verkleinern, wodurch eine flexible
Lichtleitfaser erzeugt wird.
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Für bestimmte
Anwendungen kann eine Glasstange mit Poren darin vor dem Ziehen
gebildet werden, um zum Beispiel als Pipette zu dienen. Die gezogene
Faser weist Rohre auf, die durch die gestreckten Poren gebildet
werden. Die Rohre erstrecken sich entlang der Länge der Faser.
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KURZFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung behandelt die zuvor identifizierten Bedürfnisse
durch Bereitstellen eines Verfahrens zur Herstellung einer Vorrichtung,
wie in Anspruch 1 definiert.
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Die
Vorrichtung kann in einem Labor auf einer Chipvorrichtung verwendet
werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
beiliegenden Zeichnungen, welche in die Spezifikation integriert
sind und einen Teil davon bilden, veranschauli chen Ausführungsformen
der Erfindung und erläutern
zusammen mit der Beschreibung die Aufgaben, Vorteile und Prinzipien
der Erfindung.
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1 stellt
ein Beispiel eines gezogenen Substrats dar, das gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt ist.
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2 stellt
ein Beispiel eines anderen gezogenen Substrats dar, das gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt ist.
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3a stellt
ein Beispiel eines gezogenen Substrats dar, das eine Vielfalt von
gezogenen Kanalformen umfasst und gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt ist.
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3b stellt
ein Beispiel einer Mikrokanalanordnung mit verjüngten Kanälen dar, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt ist.
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4a bis 4j stellen
Beispiele von mehreren gezogenen Kanalquerschnitten dar, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt sind.
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5a bis 5e stellen
Beispiele von verschiedenen Endkappensubstrat- und Endkappenkanalkonfigurationen
dar, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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6a und 6b stellen
Beispiele von gezogenen Mikrokanalanordnungsvorrichtungen dar, die
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt sind.
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7 stellt
ein Beispiel von gezogenen Mikrokanalanordnungsvorrichtungen dar,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt sind.
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8 stellt
eine Teilseitenansicht einer gezogenen Mikrokanalanordnungsvorrichtung
und einer Endkappe von 7 dar.
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9 stellt
eine alternative Teilseitenansicht einer gezogenen Mikrokanalanordnungsvorrichtung von 7 dar.
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10 stellt
ein Beispiel einer mehrteiligen gezogenen Mikrokanalanordnungsvorrichtung
in einem Labor auf einer Chipstruktur dar, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt ist.
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11 stellt
eine andere Teilseitenansicht einer gezogenen Mikrokanalanordnungsvorrichtung dar,
die eine integrierte Lichtleitfaser aufweist und gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt ist.
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12 stellt
ein Beispiel einer anderen gezogenen Mikrokanalanordnungsvorrichtung
dar, die eine integrierte Lichtleitfaser aufweist und gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt ist.
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13a bis 13c stellen
Beispiele der Mittel dar, durch welche das Licht von der Achse der Faser
in die oder aus der Mikrokanalanordnungsvorrichtung umgeleitet werden
kann.
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14 stellt
ein Beispiel einer gezogenen Mikrokanalanordnungsstruktur dar, die
integrierte Lichtwellenleiter aufweist und gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt ist.
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15a und 15b stellen
eine Seiteansicht von Beispielen einer gezogenen Mikrokanalanordnungsvorrichtung,
die integrierte Lichtleistfasern aufweist und gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt ist.
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16 stellt
ein Beispiel einer gezogenen Mikrokanalanordnungsvorrichtung dar,
die ein Diagnosevorrichtung bildet und gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt ist.
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17 stellt
ein Beispiel einer Kapillarelektrochromatografievorrichtung dar,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt ist.
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18 ist
eine schematische Darstellung einer Mikrokapillaranordnungsvorrichtung,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt ist.
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19a und 19b sind
schematische Querschnitte von gezogenen Anordnungsvorrichtungen,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt sind.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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In
der folgenden Beschreibung werden zum Zwecke der Erläuterung
und ohne Einschränkung spezifische
Einzelheiten dargelegt, wie beispielsweise bestimmte Komponenten,
Techniken usw., um ein umfassendes Verständnis der vorliegenden Erfindung
bereitzustellen. Die Erfindung kann jedoch auch in anderen Ausführungsformen,
die sich von diesen spezifischen Einzelheiten entfernen, ausgeführt wird.
In manchen Fällen
können
ausführliche Beschreibungen
von allgemein bekannten Vorrichtungen weggelassen sein, um die Beschreibung
der vorliegenden Erfindung nicht mit unnötigen Einzelheiten zu komplizieren.
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Die
folgenden Definitionen werden hierin verwendet:
- Gezogene Mikrokanalanordnungsvorrichtungen:
- eine komplette Struktur bestehend
aus jeglichen von gezogenen Kanälen, Endkappen,
Lichtwellenleitern, Lichtleitfasern, Linsen, Reflektoren und Portalen.
- Ziehprozess:
- der Prozess, durch
den ein Substrat in der Form eines Blocks oder einer Stange gezogen
wird, während
es für
gewöhnlich
erwärmt
wird, wobei es entlang seines Abschnitts gestreckt wird und der
Querschnittsbereich auf eine gewünschte
Größe verkleinert
wird.
- Vorgeformter Körper:
- das Ausgangssubstrat mit
maschinell herausgearbeiteten oder anderweitig gebildeten Kanälen, bevor
sein Querschnittsbereich durch den Ziehprozess verkleinert wird.
Der vorgeformte Körper
kann einen Lichtwellenleiter darin eingebettet aufweisen.
- Kanäle:
- die Kanäle im Substrat vor
dem Ziehen.
- Gezogenes Substrat:
- ein Materialkörper, der aus
dem vorgeformten Körper
gezogen wird.
- Gezogene Kanäle:
- die Kanäle innerhalb
des gezogenen Substrats.
- Endkappensubstrat:
- der Materialkörper, der entweder
an gezogenen Substraten oder anderen Endkappen angebracht wird,
um die Funktion der gezogenen Mikrokanalanordnungsvorrichtungen zu
verbessern. Die Endkappensubstrate enthalten Portale, Mischkammern,
Fluidleitungen und andere Strukturen, die in der Analysetechnik
verwendet werden.
- Endkappenkanäle:
- die Kanäle innerhalb
des Endkappensubstrats.
- Anschlüsse, Ausgänge und
Portale:
- zusätzliche Öffnungen neben
den Kanälen,
die in jedem eines Kanalsubstrats oder Endkappensubstrats maschinell
herausgearbeitet oder anderweitig gebildet sind. Diese Anschlüsse bringen
die gezogenen Kanäle
und die Endkappenkanäle
in Fluidverbindung mit Schnittstellen außerhalb des gezogenen Substrats
und des Endkappensubstrats. Die Anschlüsse verbinden die Kanäle im Allgemeinen
in einem Winkel zwischen 1 und 90 Grad vom Kanal selbst.
- Fluidverbindung:
- Zustand, bei dem Leitungen
ausreichend verbunden sind, um zu ermöglichen, dass Fluid dadurch strömt.
- Leitung:
- jeglicher eines gezogenen
Kanals, Endkappenkanals oder Portals.
- Querschnittsgeometrie:
- eine Form eines vorgeformten
Körpers,
gezogenen Substrats oder Endkappensubstrats, wenn entlang seines
Abschnitts gesehen. Umfasst ähnliche
geometrische Figuren, das heißt Figuren
mit derselben Form, aber einem unterschiedlichen Maßstab.
- Lichtwellenleitervorform:
- ein Ausgangslichtwellenleiter
in seiner massiven Form, bevor sein Querschnittsbereich durch den
Ziehprozess verkleinert wird. Dieser wird in den zuvor erwähnten vorgeformten
Körper
eingebettet und gleichzeitig mit den Kanälen gezogen.
- Reflektor:
- eine Form auf einer
Außenfläche des
gezogenen Substrats oder Endkappensubstrats oder auf einer Innenfläche eines
Kanals, die so ausgelegt ist, dass sie Licht in das Substrat oder
den Kanal innerhalb des Substrats zurück reflektiert. Der Reflektor
wird normalerweise mit einer reflektierenden Beschichtung aufgetragen,
die Silber umfasst, ohne darauf beschränkt zu sein.
- Außenwand:
- die Außenfläche von
jedem eines gezogenen Substrats oder Endkappensubstrats.
- Innenwand:
- die Innenfläche von
jedem eines gezogenen Substrats oder Endkappensubstrats, welche
die definierende Kante des gezogenen Kanals beziehungsweise Endkappenkanals
bildet.
- Kanalabstand:
- die Distanz zwischen
Kanälen
im gezogenen Substrat oder Endkappensubstrat.
- Rotationsausrichtung:
- die Ausrichtung von
Kanälen
in Bezug auf andere Kanäle,
wenn auf der Achse des Abschnitts gedreht. Dies kann auf jeden von
gezogenen Kanälen
oder Endkappenkanälen
zutreffen.
- Winkelausrichtung:
- die Ausrichtung von
Kanälen
in Bezug auf andere Kanäle,
wenn radial zum Abschnitt gedreht. Dies kann auf jeden von gezogenen
Kanälen oder
Endkappenkanälen zutreffen.
- Ausrichtungsnut:
- eine Nut oder ein
Vorsprung von der Oberfläche
des gezogenen Substrats oder Endkappensubstrats, welche die mechanische
Ausrichtung von Elektroden, Lichtleitfasern, Linsen, Detektoren,
Sendern, Drähten
oder anderen elektromechanischen Mikrovorrichtungen mit den gezogenen
Kanälen ermöglicht.
- Optischer Isolator:
- eine Materialregion,
welche gewünschte
Wellenlängen
von Licht ausfiltert, derart dass ausgewählte gezogene Kanäle oder
andere Regionen des gezogenen Substrats oder der gezogenen Endkappen
optisch von anderen Kanälen,
Regionen oder Außenbereichen
isoliert sind.
- Lichtleitfaser:
- eine getrennt gezogene Lichtleitfaser,
welche in die gezogenen Mikrokanalanordnungsvorrichtungen eingefügt oder daran
angebracht wird.
- Erfassung:
- die Quantifizierung
der Menge von Analyt in einem gezogenen Kanal oder Endkappenkanal
an einer bestimmten Stelle innerhalb eines dieser Kanäle.
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Nunmehr
unter Bezugnahme auf 1 ist ein gezogenes Substrat 10 gemäß der vorliegenden Erfindung
dargestellt.
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Eine
Reihe von gezogenen Kanälen 12 ist über eine
Fläche 14 des
gezogenen Substrats 10 angeordnet. In diesem Beispiel ist
das gezogene Substrat etwa 10 cm lang (L), etwa 1000 μm hoch (H)
und etwa 1500 μm
breit (W). Jeder einzelne Kanal 12 ist etwa 50 μm breit und
etwa 150 μm
hoch.
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Im
Allgemeinen ist es vorzuziehen, Anordnungen von Kanälen mit
einem Querschnittsbereich im Bereich von 0,0001 mm2 bis
1 mm2, vorzugsweise 0,0025 mm2 bis
0,25 mm2 und am besten 0,005 mm2 bis
0,025 mm2 zu bilden.
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Um
diese Anordnung zu bilden, wird ein vorgeformter Körper hergestellt,
der ähnliche
Proportionen aufweist, aber größer ist.
Der vorgeformte Körper enthält Kanäle, welche
den gezogenen Kanälen
entsprechen. Der vorgeformte Körper
wird in einem Ofen erwärmt
und gezogen, wobei er entlang seines Abschnitts gestreckt wird und
der Querschnittsbereich auf die gewünschte Größe verkleinert wird, während seine
Geometrie beibehalten wird, das heißt der Endquerschnitt des gezogenen
Substrats ist geometrisch ähnlich
wie der Querschnitt des vorgeformten Originalkörpers und unterscheidet sich
im Wesentlichen nur in der Größe. Durch
Regeln der Geschwindigkeit des Ziehens kann der resultierende Querschnittsbereich
gesteuert werden und ermöglicht
die Bildung von Strukturen, wie beispielsweise Verjüngungen.
Vorzugsweise wird ein Dickenüberwachungsgerät bereitgestellt.
Das Dickenüberwachungsgerät liefert
ein Kontrollsignal an den Ziehprozess, derart ein konstanter oder
in geeigneter Weise variierender Querschnitt erzeugt werden kann.
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Obwohl
die gezogene Anordnung keinerlei Beschichtung benötigt, kann
eine Schutzbeschichtung über
die gezogene Anordnung aufgetragen werden, wie dies für Lichtleitfasern
geschieht. Es können verschiedene
Beschichtungen gemäß der beabsichtigten
Verwendung aufgetragen werden. Materialien für eine Beschichtung können zum
Beispiel aus Polyimid, Acrylat, Fluoracrylat, Silikon, Metall oder
einer optischen Umhüllung
ausgewählt
werden. Es ist möglicherweise
wünschenswert,
von mehreren Beschichtungen oder mehreren Schichten einer einzigen
Beschichtung Gebrauch zu machen. Nötigenfalls kann die Beschichtung
dann in einem Härtungsofen ausgehärtet werden.
Wenn die Beschichtung so gewählt
wird, dass sie eine niedrigere Brechzahl als das gezogene Substrat
aufweist, kann das gezogene Substrat als Lichtleiter fungieren.
Falls die gezogene Anordnung flexibel ist, kann sie auf eine Aufwickelrolle
gewickelt werden.
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Der
vorgeformte Körper,
aus welchem das gezogene Substrat zu bilden ist, kann aus einer
Vielfalt von Materialien hergestellt ein, welche zum Beispiel Glas,
thermoplastische Polymere und Keramik umfassen. In vielen Fällen sind
die bevorzugten Materialien Hartglas oder Quarz. Diese Materialien
stellen eine hohe Festigkeit, gute Lichtdurchlässigkeit, einschließlich UV-Wellenlängen, einen
hohen Grad an Homogenität
und eine niedrige Fluoreszenz bereit. Da solche Materialien üblicherweise
zur Herstellung von gezogenen optischen Komponenten verwendet werden,
ist ihr Verhalten, wenn erwärmt
und gezogen, außerdem
einigermaßen
gut verständlich.
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Ein
alternatives gezogenes Substrat 10' ist in 2 dargestellt.
Das gezogene Substrat 10' von 2 weist
eine ringförmige
Anordnung von gezogenen Kanälen 12' mit ähnlichen
Abmessungen wie die gezogenen Kanäle 12 von 1 auf.
Zusätzlich
ist ein mittiges Durchgangsloch 16 vorgesehen. Das mittige
Durchgangsloch 16 kann verwendet werden, um mechanische
Verbinder unterzubringen, um zu ermöglichen, dass ein Lichtsignal
in das Loch injiziert wird, um zu ermöglichen, dass ein Lichtsignal
aus dem Loch übertragen
wird, oder um einen Durchgang für
ein Material von einem Ende des gezogenen Substrats zum anderen
zu ermöglichen.
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In 3a ist
ein gezogenes Substrat 20 dargestellt, wobei verschiedene
mögliche
gezogene Kanalformen veranschaulicht sind. Es sind ein runder Kanal 22,
ein rechteckiger Kanal 24, ein dreieckiger Kanal 26 und
ein ovaler Kanal 28 dargestellt. 3b stellt
ein Beispiel eines gezogenen Substrats 20' mit gezogenen Kanälen mit
verjüngten
Abschnitten 32 dar. Die verjüngten Abschnitte können durch
verschiedene Ziehparameter, welche die Zugrate, die Zugspannung,
die Zugtemperatur und den Zugdruck umfassen, während der Erzeugung des gezogenen Substrats
gebildet werden. Es ist möglicherweise notwendig,
das gezogene Substrat nach dem Ziehprozess maschinell zu bearbeiten,
um einen gewünschten
Außenquerschnitt
zu erzeugen, während variierende
gezogene Kanalquerschnitte bereitgestellt werden. 4a bis 4j veranschaulichen ebenso
beispielhafte Querschnitte von gezogenen Kanälen und gezogenen Substraten.
Ein bestimmtes gezogenes Substrat kann gezogene Kanäle mit identischen
Querschnitten einsetzen, wie in 1 dargestellt,
oder eine Vielfalt von Querschnitten, wie in 3 dargestellt.
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Eine
Innen- und eine Außenwand
können
so ausgelegt werden, dass sie als eine Linse fungieren. Das heißt die Querschnittsform
eines gezogenen Kanals oder gezogenen Substrats kann so ausgewählt werden,
dass mindestens eine Wand eine Linse bildet. Zum Beispiel stellt 4f einen
Kanal mit einer konvexen Linse auf einer Seite und einer konkaven Linse
auf der anderen dar. Dies kann insbesondere nützlich sein, falls ein optischer
Detektor eingesetzt wird. Die Krümmung
der Wand wird so ausgewählt, dass
die den geeigneten Fokus oder Defokus von Licht bereitstellt, das
durch die Wand durchtritt. Im Gegensatz dazu erzeugt eine gerade
Wand eine minimale Linsenwirkung, wenn überhaupt eine. Die Form des
gezogenen Kanals kann auch so ausgewählt werden, dass sie zum Beispiel
das Probenvolumen maximiert oder die Geschwindigkeit ändert, mit welcher
Flüssigkeiten
durch den gezogenen Kanal durchfließen. Gleichermaßen kann
ein Abschnitt der Innen- oder Außenwand als ein Reflektor fungie ren. Es
kann eine bestimmte Form ausgewählt
werden, um das Reflexionsvermögen
der Wand zu erhöhen. Um
den Reflexionsgrad der Wand über
den, der durch eine Änderung
der Brechzahl bewirkt wird, zu erhöhen, wird die Wand vorzugsweise
mit einer reflektierenden Beschichtung beschichtet, welche Silber
umfasst, ohne darauf beschränkt
zu sein.
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5a bis 5e stellen
eine Reihe von Endkappensubstraten zur Verwendung mit dem gezogenen
Substrat dar. Die Endkappensubstrate können Endkappenkanäle umfassen,
Portale, die so ausgelegt sind, dass sie eine Fluidikverbindung
mit den gezogenen Kanälen
bereitstellen. Die Endkappensubstrate können Mikrostrukturen umfassen,
wie beispielsweise Ventile, Schalter, Portale, Mischkammern oder
irgendwelche anderen Strukturen, die zu einem Labor auf einer Chipvorrichtung
führen.
Außerdem
können
die Endkappensubstrate Endstrukturen sein, oder sie können als
eine Schnittstelle zwischen einer gezogenen Mikrokanalanordnungsvorrichtung
und dem Analysengerät
verwendet werden, wie in den nicht einschränkenden Beispiel dargestellt,
die in 7 bis 10, 17 und 18 veranschaulicht
sind und im Folgenden beschrieben werden.
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5a stellt
ein Endkappensubstrat 50 dar, welches einfach acht gerade,
runde Endkappenkanäle 52 umfasst.
Eine Endkappe dieser Art kann auf dieselbe Weise, wie das gezogene
Substrat selbst, hergestellt und auf die gewünschte Länge zugeschnitten werden. 5b stellt
ein Endkappensubstrat 54 mit drei Endkappenkanälen 56 dar.
Jeder Kanal 56 umfasst ferner Seitenanschlüsse 58.
Während die
Endkappensubstrate 54 und die Kanäle 56 durch den Ziehprozess
hergestellt werden können,
benötigen
die Seitenanschlüsse 58 einen
zusätzlichen
Materialbearbeitungsschritt, da sie zum Beispiel senkrecht zur Zugrichtung
sind. Ähnlich
stellt 5c ein Endkappensubstrat 60 mit
drei Endkappenkanälen 62 und
Seitenanschlüssen
oder -kanälen 64 dar,
welche maschinell in das Endkappensubstrat 60 eingearbeitet
sein können.
Im Gegensatz zu den Seitenanschlüssen 58,
wie in 5b dargestellt, sind die Kanäle 64 von 5c an
der Oberfläche
des Endkappensubstrats 60, und demnach bildet jeder Kanal 64 einen
halbkreisförmigen
Durchgang. 5d stellt ein Endkappensubstrat 70 mit
drei Endkappenkanälen 72 dar.
Jeder Kanal 72 ist verjüngt,
derart dass ein Ende 74 einen größeren Durchmesser aufweist
als das andere Ende 76. Um einen verjüngten Anschluss 72 zu
erzeugen, kann der verjüngte
oder anderweitig geformte Anschluss durch Verwenden einer variierten
Zugrate, mechanische Materialbearbeitung, Laserbearbeitung oder
chemisches Ätzen
gebildet werden. Um das Endkappensubstrat 70, wie dargestellt, mit
verjüngten
Anschlüssen,
aber mit einem gleichförmigen
Außendurchmesser
zu erzeugen, ist möglicherweise
die Außenseite
maschinell zu bearbeiten. 5e stellt
eine ähnliche
Endkappe mit einer Verjüngung 78 größeren Volumens
dar, welche als Kapillarrohr, Pipette oder ein Behälter dienen
kann. Die Endkappe von 5e kann
zum Beispiel als zwei konstante Querschnitte gebildet werden, die
durch eine Verjüngung
verbunden sind.
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6a und 6b zeigen,
wie ein Endkappensubstrat in Verbindung mit einem gezogenen Substrat
verwendet werden kann, um eine komplette Mikrokanalanordnungsvorrichtung
zu bilden. In 6a enthält ein gezogenes Substrat 80 drei
gezogene Kanäle 82,
in diesem Fall mit einer rechteckigen Querschnittgeometrie. Ein
Teilstück 83 eines
der Kanäle 82 ist
zu Veranschaulichungszwecken dargestellt. Am Ende jedes gezogenen
Kanals 82 ist ein maschinell herausgearbeiteter quer verlaufender
Kanal 84 vorgesehen. In einer bestimmten Anwendung kann
ein Ende 86 jedes quer verlaufenden Kanals als ein Abfallanschluss
verwendet werden, während
das andere Ende 88 als ein Analytanschluss fungiert. Ein Endkappensubstrat 90 umfasst
drei Kanäle 92,
welche mit einem mittleren Abschnitt der gezogenen Kanäle 82 des
gezogenen Substrats 80 ausgerichtet sind. Die drei Kanäle 92 des
Endkappensubstrats 90 fungieren als Pufferanschlüsse und sind
in Fluidverbindung mit dem Pufferanschluss 88, dem Abfallanschluss 86 und
dem gezogenen Kanal 83 des gezogenen Substrats 80.
Das Endkappensubstrat 90 und das gezogene Substrat 80 werden
durch jedes geeignete Verfahren, einschließlich Schmelzung und Klebebindung,
verbunden. Da das Endkappensubstrat 90 und das gezogene
Substrat 80 ein ähnliches
Material und eine ähnliche
Struktur wie Lichtleitfasern aufweisen, können viele der Spleißtechniken,
die auf diesem Gebiet verwendet werden, in der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden.
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Endkappensubstrate
und Endkappenkanäle können auch
verwendet werden, um dem gezogenen Kanalwegabschnitt Flexibilität zu verleihen,
wie in 6b dargestellt. Ein gezogenes
Substrat 96 mit mehreren gezogenen Kanälen 98 kann zum Beispiel ungefähr 20 cm
lang sein. In einigen Anwendungen, wie beispielsweise der Kapillarelektrophorese,
ist es möglicherweise
wünschenswert,
ein Kapillarrohr mit einer Länge
von 100 cm zu verwenden. Durch die Verwendung eines Endkappensubstrats 100 an
jedem Ende, welches den Fluss entlang benachbarter gezogener Kanäle 92 umleitet,
können
fünf 20
cm lange gezogene Kanäle
die gewünschte
Länge von 100
cm bereitstellen. Außerdem
kann dasselbe gezogene Substrat 96 verwendet werden, um
zum Beispiel zwei 40 cm lange gezogene Kanäle oder einen 40 cm langen
und einen 60 cm langen Kanal durch Bereitstellen verschiedener Endkappensubstrate 100 zu
erzeugen.
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7 stellt
eine zweite Kombination aus Endkappen- und gezogenem Substrat dar.
Das gezogene Substrat 100 umfasst vier gezogene Kanäle 102,
die radial um eine zentrale Achse herum angeordnet sind. Jeder gezogene
Kanal 102 weist eine verbundene Leitung 104 auf,
welche im Ende 106 des gezogenen Substrats 100 maschinell
herausgearbeitet oder anderweitig gebildet werden kann. Zu Veranschaulichungszwecken
ist ein Teilstück 105 eines
der Kanäle
dargestellt. Ein Endkappensubstrat 110 weist vier Gruppen
von drei Endkap penkanälen 112 auf,
welche in einer gezogenen Endkappe, wie zuvor erörtert, maschinell herausgearbeitet
oder anderweitig gebildet werden können. In einer Anwendung fungieren
die Endkappenkanäle 112 als
Anschlüsse
und ermöglichen
die Beförderung
von Material in die Kanäle 102.
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8 und 9 stellen
zwei alternative Teilseitenansichten der gezogenen Mikrokanalanordnungsvorrichtung
von 7 dar. In 8 ist das
gezogene Substrat 100 mit einem der gezogenen Kanäle 102 und
einer der Leitungen 104 dargestellt. An einem Ende ist
ein Endkappensubstrat 110 mit drei Endkappenkanälen 112a bis 112c.
Der erste Kanal 112a kann zum Beispiel ein Pufferanschluss
sein, der zweite Kanal 112b kann ein Analytanschluss sein, während der
dritte Kanal 112c ein Abfallanschluss sein kann. Am anderen
Ende ist ein zweites Endkappensubstrat 116 mit einem Durchgangsloch 118 vorgesehen,
das jedem gezogenen Kanal 102 entspricht. In einer alternativen
Anordnung, die in 9 dargestellt ist, enthält das gezogene
Substrat 100' nur
einen Abschnitt der Leitung 104'. Der andere Abschnitt 106 ist
stattdessen im Endkappensubstrat 110' ausgebildet. Dies soll zeigen,
dass die Leitung in jedem des Endkappensubstrats oder gezogenen Substrats
maschinell herausgearbeitet oder anderweitig gebildet werden kann.
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Wie
in 10 dargestellt, kann eine kompliziertere gezogene
Mikrokanalanordnungsvorrichtung aus den Basisteilen zusammengesetzt
werden. In der Beschreibung von 10 werden
die Komponenten ohne Bezugnahme auf die Teilsysteme, wie beispielsweise
die eigentlichen Kanäle,
Anschlüsse, Schlitze
und dergleichen, beschrieben. Benachbarte Komponenten werden durch
Schmelzen oder Bonden befestigt, wie angebracht.
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Ein
Endkappensubstrat 140 fungiert als eine Schnittstelle mit
dem Analysengerätestück und enthält Anschlüsse und
Ventile oder Ventilregionen. Als Nächstes kommt ein Segment eines
gezogenen Substrats 144, welches gezogene Kanäle enthält, welche als
Mischkammern fungieren. Die Mischkammern führen in eine andere Endkappeneinheit 148,
welche weitere Ventile enthält.
Das Ventilstück 148 regelt Fluida,
wenn sie in das Kapillarelektrophoresestück (CE für engl. capillary elctrophoresis) 152 eintreten. Das
Kapillarelektrophoresestück
umfasst gezogene Kanäle,
welche als Kapillarrohre für
den CE-Prozess fungieren. Die Ergebnisse des CE-Prozesses werden
durch das Detektorstück 156 ausgelesen,
welches vorzugsweise ein Endkappensubstrat ist, welches mit dem
Analysengerät
optisch gekoppelt ist. Schließlich
enthält
ein anderes Endkappensubstrat 160 Ausgangs- oder Abfallauslassstrukturen
und ist wiederum an das Analysengerät gekoppelt. Wie aus 10 ersichtlich
ist, kann eine Vielfalt von Strukturen auf ähnliche Art und Weise mit verschiedenen Kombinationen
von Endkappensubstraten und eines gezogenen Substrats eingebaut
werden.
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Lichtleitfasern
können
in einer Vielfalt von Arten und Weisen in die gezogenen Mikrokanalanordnungsvorrichtungen
eingebunden werden. Wie in 11 dargestellt,
ist eine gezogene Mikrokanalanordnungsvorrichtung 170 mit
einem mittigen gezogenen Kanal 172 geeignet, eine Lichtleitfaser 174 innerhalb
des Kanals 172 aufzunehmen. Um die Lichtleitfaser 174 herum
sind vier gezogene Kanäle 176 angeordnet,
welche jeweils mit einer Lichtleitfaser 178 optisch verbunden
sind. Die Lichtleitfasern 178 sind an einen oder mehr Detektoren,
nicht dargestellt, angeschlossen. Bei den Detektoren kann es sich
um jeden geeigneten Lichtdetektor handeln, wie beispielsweise eine
Fotodiode, einen Szintillator, einen Thermodetektor, einen fotoelektrischen
Detektor, einen pyroelektrischen Detektor, einen Fotovervielfacher, einen
Leuchtschirm, einen fotoleitenden Detektor usw. Wie dargestellt,
umfasst die Lichtleitfaser 174 eine radial emittierende
Spitze 182. Photonen 184, die von der Spitze 182 emittiert
werden, trete durch die Kanäle 176 durch.
In einer Anwendung übertragen
die Detektorfasern 178 das fluoreszierende Licht zu den
Detektoren, wenn die Kanäle
eine Substanz enthalten, die fluoresziert. In einer alternativen
Anwendung können
die Kanäle
auf eine Substanz geprüft
werden, welche die Photonen von der Spitze 182 blockiert.
Bei Vorhandensein eines Signals von den Detektorfasern 178 ist
die Substanz nicht vorhanden. Andere Verwendungen für diese
Vorrichtung können
für die
Fachleute zu erkennen sein.
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Bei
der Herstellung der Vorrichtung von 11 wird
zuerst die gezogene Mikrokanalanordnungsvorrichtung 170 gemäß dem zuvor
beschriebenen Verfahren hergestellt. Der mittige Kanal 172 kann
entweder integral mit der Vorrichtung 170 ausgebildet werden,
oder er kann später
maschinell in die Vorrichtung 170 eingearbeitet werden.
Die Detektorlichtleitfasern 178 werden später hinzugefügt und verbinden
durch Schmelzspleißen,
mechanisches Koppeln oder Klebstoffe, wie angebracht.
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Eine ähnliche
Anordnung wie jene von 11 ist in 12 dargestellt.
In dieser Vorrichtung weist eine Vorrichtung 190 mehrere
gezogene oder maschinell herausgearbeitete Kanäle 192 an ihrer Oberfläche auf.
Ein mittiger Kanal 194 stellt wiederum einen Zugang für eine Quelllichtleitfaser 196 mit einer
emittierenden Spitze 198 bereit. Um die Lichtleitfaser 196 herum
sind vier gezogene Kanäle 199 angeordnet,
welche jeweils mit einer Lichtleitfaser 200 verbunden sind.
Mehrere Detektorlichtleitfasern 200 sind innerhalb der
Kanäle 192 angeordnet,
um Signale von der Vorrichtung zu Detektoren, nicht dargestellt,
zu übertragen.
Die Kanäle
an der Oberfläche fungieren
als ein mechanischer Ausrichtungs- und Verbindungsmechanismus der
Lichtleitfasern 200 mit der Vorrichtung 190.
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13a bis 13c stellen
drei Beispiele dafür
dar, wie die Photonen 184 von 11 umgeleitet
werden können.
In 13a fungiert ein abgewinkeltes Ende 300 an
der Lichtleitfa ser 301 als eine Seitenfeuervorrichtung
und leitet die Photonen 302 in einem Winkel zur Faserachse
(normalerweise 90 Grad). Die Lichtleitfaser oder die Vorrichtung 303 können in
Bezug aufeinander gedreht werden, um dadurch die gezogenen Kanäle 304 einzeln
zur Analyse auszuwählen.
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13b stellt eine andere Vorrichtung ähnlich 13a dar, nur dass in diesem Fall ein Reflektor 305 getrennt
von der Lichtleitfaser 301 zum Umleiten des Lichts vorgesehen
ist. Der Reflektor ist in Bezug auf die Lichtleitfaser 306 und
die Vorrichtung 307 drehbar. Die Drehung ermöglicht die
Auswahl von zu analysierenden gezogenen Kanälen 308.
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13c stellt eine andere Vorrichtung ähnlich 13a dar, welche als eine Struktur zum Umleiten
von Licht ein Streumedium 308 aufweist, das in das mittige
Loch eingefügt
ist. Das Licht wird der Vorrichtung über die Lichtleitfaser 310 zugeführt, und
der Photonenstrahl wird zum Streumedium 309 geleitet, welches
die Photonen zu den gezogenen Kanälen 312 streut. Obwohl
das Streumedium 309 so dargestellt ist, dass es in alle
Richtung streut, könnte
es auch so ausgelegt sein, dass es vorzugsweise in eine Richtung
streut und drehbar ist, um einen bestimmten Ausgangskanal wie bei
den Reflektoren zu wählen.
Gleichermaßen
könnten
die Reflektoren und das Streumedium durch irgendeine Struktur zum
Umleiten von Licht ersetzt werden, wie beispielsweise ein optisches
Beugungselement.
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Nunmehr
unter Bezugnahme auf 14 ist ein gezogenes Substrat 202 mit
gezogenen Kanälen 204 entlang
gezogener Lichtwellenleiter 206, die in das gezogene Substrat
eingebettet sind, dargestellt. Dieses gezogene Substrat 202 kann
durch anfängliches
Erzeugen eines vorgeformten Körpers,
nicht dargestellt, gebildet werden. Der vorgeformte Körper enthält beide
Kanäle 204,
wobei ein eingebetteter Lichtwellenleiter aus einem ähnlichen
Material hergestellt ist. Der Lichtwellenleiter wird entweder durch eine
Stange mit einer niedrigeren Brechzahl als der umgebende vorgeformte
Körper
oder eine Stange, welche selbst einen mittleren Bereich mit einer
niedrigeren Brechzahl als ein äußerer Bereich
auf der Stange umfasst, gebildet. Der Unterschied in der Brechzahl
ist notwendig, um den Zustand einer inneren Totalreflexion zum Wellenleiten
des Lichts zu erreichen. Durch Ziehen des vorgeformten Körpers werden
die Lichtwellenleiter verlängert
und bilden die gezogenen Lichtwellenleiter 206, und die
Kanäle werden
verlängert
und bilden die gezogenen Kanäle 204.
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15a stellt eine Seitenansicht eines Endkappensubstrats 210 bereit,
welches als eine Detektorvorrichtung verwendet werden kann. Ein
Paar von Lichtleitfasern 212, 214 ist innerhalb
des Endkappensubstrats 210 angeordnet und weist Endflächen 216 auf,
welche maschinell bearbeitet sind, um einen Winkel von 45° darzustellen.
Licht 211 tritt in die erste Faser 212 ein, wird
von der Oberfläche 216 reflektiert und
durch einen Fensterabschnitt eines Endkappenkanals 218 geleitet.
Licht, das vom Endkappenkanal austritt oder emittiert wird, wird
von der Endfläche 216 reflektiert
und dann die Faser 214 entlang geleitet und verlässt die
Faser 214 zum Analysengerät, nicht dargestellt. Der Endkappenkanal 218 befördert den
Analyten hinter das Fenster zwischen den Lichtleitfasern 212 und 214,
wo er optisch analysiert wird. 15a kann
so angewendet werden, wie in 13a bis 13c und 15b dargestellt,
wobei die Vorrichtung in 15a an
einem gezogenen Substrat 219 angebracht ist. Das gezogene
Substrat enthält
gezogene Kanäle,
in welchen der Analyt zum Beispiel einem CE-Prozess unterzogen wird
und anschließend
in die Vorrichtung 217 wandert, wo er einer optischen Analyse
unterzogen wird, wie dies bei einer CE-Trennung geschieht.
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16 stellt
ein gezogenes Substrat 220 mit zwei gezogenen Kanälen 222 dar.
Am Ende des gezogenen Substrats 220 ist ein Endkappensubstrat 230 angebracht.
Die Endkappe enthält
Verlängerungen
der beiden Kanäle 222 und
ein mittiges Loch 232 und kann an das gezogene Substrat 220 geschmolzen
werden oder anderweitig daran anhaften. Zwei Detektorfasern 234 sind
auf jeder Seite der Endkappe 230 angeordnet, um Lichtsignale
von den Seiten der Endkappe 230 anzunehmen. Eine Quellfaser 236 mit
einer Emitterspitze 238 wird verwendet, um Lichtsignale
durch das mittige Loch 232 in die Endkappe 230 einzugeben.
Die Kanäle 222,
wie dargestellt, sind hauptsächlich
entlang einer Richtung parallel zur Anordnung 220 angeordnet.
Die Abschnitte der Kanäle 222 in
der Endkappe 230 verlängern
sich jedoch in einer Richtung senkrecht zur Hauptrichtung. Diese
Abschnitte können
zum Beispiel dazu dienen, die Gesamtlänge der Kanäle zu verlängern oder die optische Weglänge zu verlängern, durch
welche Licht, das von der Emitterspitze 238 emittiert wird, hindurch
treten muss, bevor es durch die Detektorfasern 234 angenommen
wird. Dies kann nützlich
sein, wenn der Analyt, der erfasst wird, infolge einer niedrigen
Reaktionsfähigkeit,
niedrigen Dichte, niedrigen Konzentration niedrigen Absorptionsfähigkeit
oder anderer Faktoren mit den Lichtsignalen nur schwach in Wechselwirkung
tritt.
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Nunmehr
unter Bezugnahme auf 17 besteht eine Mikrokanalanordnungsvorrichtung 240 zur Kapillarelektrochromatografie
aus vier Endkappensubstraten 250, 260, 265, 275 und
einem gezogenen Substrat 270. Das erste Endkappensubstrat 265 ist eine
Injektorkappe ähnlich
der, die in 5a bis 5e dargestellt
ist, welche die Vorrichtung mit einem Analysengerät koppelt.
Das zweite Endkappesubstrat 260 ist eine Filterstückendkappe,
umfasst auch drei Endkappenkanäle 262 und
kann durch Ziehen hergestellt sein. Außerdem ist ein Filtermaterial innerhalb
der Endkappenkanäle 262 angeordnet. Das
dritte Endkappensubstrat 250 ist ein Detektorstück. Das
Detektorstück 250 umfasst
drei Endkappenkanäle 252 und
ist vorzugsweise durch Ziehen hergestellt, wie zuvor beschrieben.
Das vierte Endkappensubstrat 275 ist eine Auslassschnittstelle ähnlich der,
die in 5a bis 5e dargestellt
ist, welche die Vorrichtung mit dem Analysengerät koppelt. Die Mikrokanalanordnung 270 weist
drei gezogene Kanäle 272 auf,
welche an einem Ende mit den Filteranschlüssen 262 und am anderen
Ende mit den Detektoranschlüssen 252 ausgerichtet
sind, derart dass sie in Fluidikverbindung sein können. Die
gezogenen Kanäle 272 bilden
die Elektrochromatografiesäulen, durch
welche ein Analyt während
der Analyse durchtritt. Wie in 17 dargestellt,
sind die gezogenen Kanäle
mit einem chromatografischen Medium gefüllt, das den Fachleuten bekannt
ist. Wie veranschaulicht, können
die Kanäle 272 auch
verjüngte Enden 274 aufweisen,
die zum Detektorstück 250 führen. Diese
verjüngten
Enden können
durch Variieren der Zuggeschwindigkeit des vorgeformten Körpers während der
Herstellung oder durch Mikromaterialbearbeitungstechniken gebildet
werden, wie zuvor beschrieben. Die verjüngten Enden 274 dienen
dazu, die zuvor erwähnten
chromatografischen Medien im gezogenen Substrat zu halten. Die verjüngten Enden 274 können in
der dritten Endkappe 250 angeordnet werden, um demselben
Zweck zu dienen.
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18 stellt
eine fertig gestellte Mikrokapillaranordnungsvorrichtung 200 dar,
wie sie in einem Labor auf einer Chipanwendung verwendet werden könnte. Die
Vorrichtung 300 umfasst ein Einführendkappensubstrat 310,
ein gezogenes Substrat 320 und ein Auslassendkappensubstrat 330.
Das Einführendkappensubstrat 310 dient
als eine Schnittstelle mit dem Gerät, welches den Analyt und Puffer
abfüllt, Behälter 302 für den Analyten,
Puffer 308 und Analytabfall 306 enthält und das
Ventil 312 zum Abfüllen des
Analyten in die gezogenen Kanäle 314 enthält. Einlasselektroden 303 sind
an Eingängen
zu den Einlässen
angeordnet, und die Einlassanschlüsse 305 sind konisch
erweitert. Das gezogene Substrat 320 dient in diesem Beispiel
zu zwei Funktionen: Analyttrennung und -erfassung. Das Auslassendkappensubstrat 330 dient
dazu, den Puffer und den Analyten in eine Schnittstelle mit dem
Analysengerät
zu leiten.
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Ein
Beispiel eines Prozesses zum Analysieren des Analyten unter Verwendung
der Vorrichtung 300, welche in 18 dargestellt
ist, kann folgendermaßen
beschrieben werden: Der Puffer und der Analyt werden zum Beispiel über eine
Fluidabfüllvorrichtung 316 mit
einer 96iger oder 384iger Lochplatte, wie in der Industrie üblich, in
die Behälter 302, 308 des
Einführendkappensubstrats
abgefüllt.
Diese Fluidabfülltechnologie
mit einer 96iger Lochplatte kann modifiziert werden, um die Einlasselektroden 303 einzubinden,
die zum Anlegen der hierin erörterten elektrischen
Felder erforderlich sind. Anfänglich
werden alle Vorrichtungsleitungen durch einen Differenzdruck über die
Vorrichtung 300 mit dem Puffer gefüllt. Dann wird der Analyt in
den Analytbehälter 302 des Einführendkappensubstrats 310 in
Vorbereitung für die
Injektion abgefüllt.
Ein elektrisches Feld über
den Analytbehälter
und den Analytabfallbehälter
zieht einen Teil des Analyten in die Ventilregion 312.
Dies sorgt für
eine Injektion von Analyt in den Trennungsweg 314. Dann
wird ein elektrisches Feld zwischen den Pufferbehälter 308 und
den Pufferabfallbehälter 352 angelegt,
was eine elektrophoretische Trennung des Analyten im gezogenen Kanal 314 einleitet. Wenn
der Analyt den gezogenen Kanal 314 entlang wandert, tritt
er durch das Erfassungsstück 322 durch und
ermöglicht
eine Quantifizierung durch Spektrofotometrietechniken. Eine Schnittstelle
zwischen dem Erfassungsstück 322 des
gezogenen Substrats und dem Spektrofotometriegerät 332 wird in diesem
Beispiel durch eine Anregungslichtleitfaser 338 (welche Licht
von einer Lichtquelle 336 in den gezogenen Kanal 314 leitet)
und eine Emissionsleichtleitfaser 340 (welche eine Lichtausgabe
vom gezogenen Kanal zum Detektor 334 leitet) erreicht.
Die analysierten Materialien und der Puffer wandern dann weiter
in das Auslassendkappensubstrat 330, welches mit dem Analysengerät 350 gekoppelt
ist. Diese Schnittstelle umfasst einen Pufferabfallbehälter 352,
eine Auslasselektrode 354, eine Differenzdruckvorrichtung 356 (wie
beispielsweise ein Vakuum) als Mittel zum anfänglichen Füllen oder anschließenden Reinigen
aller Leitungen und einen Mechanismus 358, welcher eine
abgedichtete Verbindung in das Auslassendkappensubstrat 330 bereitstellt.
Komponenten dieser Schnittstelle können mit dem Auslassendkappensubstrat 330 selbst
integral sein.
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19a und 19b stellen
jeweils Teilquerschnitte von gezogenen Anordnungsvorrichtungen dar,
welche gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt sind. 19a veranschaulicht
eine gezogene Anordnung 400, welche eine Mehrzahl von gezogenen
Kanälen 402 und
eine entsprechende Mehrzahl von Linsen 404, die in der
Anordnung ausgebildet sind, aufweist. Die Linsen 404 können zum
Beispiel verwendet werden, um Abfragelicht auf die gezogenen Kanäle zu fokussieren,
um sie zu beleuchten, um Fluoreszenz zu erzeugen, oder zu anderen Zwecken,
die den Fachleuten verwandter Techniken bekannt sind. Die gezogene
Anordnung 400 kann wie die zuvor erörterten Anordnungen durch Ziehen
einer Vorform in der Form der Endanordnung gebildet werden.
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19b stellt eine gezogene Anordnung 410 ähnlich der
gezogenen Anordnung 400 dar. Statt Linsen zu umfassen,
ist jedoch ein gekrümmter
Abschnitt, der eine reflektierende Oberfläche 412 aufweist,
in der gezogenen Anordnung 410 ausgebildet. Der gekrümmte reflektierende
Abschnitt 412 kann zum Beispiel verwendet werden, um Licht
auf den Kanal zu fokussieren. Obwohl der gekrümmte Abschnitt so dargestellt
ist, dass er halbkreisförmig
ist, kann er ebenso hyperbolisch sein, um das Licht besser auf den
Brennpunkt zu fokussieren. Zur weiteren Verbesserung können die
beiden Konzepte zusammen verwendet werden, derart dass Linsen (zum
Beispiel) auf oberen Flächen
ausgebildet sind, während Reflektoren
auf unteren Flächen
ausgebildet sind. Auf diese Weise kann das Licht mit großer Wirksamkeit
verwendet werden.
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Obwohl
die Erfindung in Verbindung mit den Ausführungsformen beschrieben wurde,
die gegenwärtig
als die praktischsten und am meisten bevorzugten angesehen werden,
versteht es sich von selbst, dass die Erfindung nicht auf die offenbarten Ausführungsformen
beschränkt
ist.