-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Naltrexon-Analogverbindung von Anspruch 1, Naltrexon-Analogverbindungen
gemäß Anspruch
2 eine Naloxen-Analogverbindung
gemäß Anspruch
3, Naloxon-Analogverbindungen
gemäß Anspruch
4, die Verwendung von Naltrexon-Analoga gemäß Anspruch 5 die Verwendung von
Naloxon-Analoga gemäß Anspruch
6, die Verwendung einer Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung gemäß Anspruch
10.
-
Die
Erfindung wurde mit Regierungsunterstützung unter Zulassungsnummer
DA04166, zuerkannt vom Nationalen Gesundheitsinstitut der USA, gemacht.
Die Regierung hat gewisse Rechte an der Erfindung.
-
Endogene
Opiatrezeptoren wurden in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckt
und wurden auf der Suche nach den Mechanismen, durch die bestimmte
Drogen zur Sucht führen,
intensiv studiert. Solche Mechanismen sind jedoch schwer fassbar
geblieben. Siehe beispielsweise J. Neurosci., 12(7) : 2349-2450 (1992).
-
Eine
Anzahl verschiedener Opioidrezeptortypen ist identifiziert worden.
Bekannte Rezeptortypen beinhalten beispielsweise die mu μ(MOR)-, delta δ(DOR)- und κ Kappa-Rezeptoren.
Narkotische Analgetika wirken auf den Opioid-μ-Rezeptor ein, um Schmerzlosigkeit
hervorzurufen. Der μ-Rezeptor
vermittelt Schmerzlosigkeit, Atemdepression und Inhibierung des
Transits durch den Magen-Darm-Trakt. Als solches wirken narkotische
Analgetika am μ-Rezeptor,
um Schmerzlosigkeit zu erzeugen. Die fortgesetzte Anwendung narkotischer
Analgetika führt
jedoch typischerweise zu Gewöhnung
oder Sucht, und die Anwendung eines davon führt zu Kreuztoleranz/Abhängigkeit
für die
anderen. Trotz ihrer therapeutischen Nutzen können sich unerwünschte Nebenwirkungen
wie etwa körperliche
Abhängigkeit
und Sucht nach der Droge entwickeln.
-
Opiate
sind eine Klasse zentral wirkender Verbindungen und sind häufig angewandte
Mittel zur Schmerzbekämpfung.
Opiate sind narkotische agonistische Analgetika und sind von Opium
abgeleitete Medikamente, wie etwa Morphin, Codein und viele synthetische
Kongenere von Morphin, wobei Morphin das am breitesten verwendete
Derivat ist. Opioide sind natürliche
und synthetische Drogen mit morphinartigen Wirkungen und umfassen
die Opiate. Opioide sind narkotische agonistische Analgetika, die
Drogenabhängigkeit
vom Morphintyp hervorrufen und aufgrund ihrer süchtigmachenden Eigenschaften
unter die Kontrolle des (US-)Bundesrauschmittelgesetzes fallen.
Die chemischen Klassen von Opioiden mit morphinartiger Aktivität sind die
gereinigten Alkaloide von Opium, bestehend aus Phenanthrenen und
Benzylisochinolinen, semisynthetischen Derivaten von Morphin, Phenylpiperidinderivaten,
Morphinanderivaten, Benzomorphanderivaten, Diphenylheptanderivaten
und Propionanilidderivaten.
-
Körperliche
Abhängigkeit
oder Drogenabhängigkeit
von Rauschgiften, beispielsweise Opioiden, ist herkömmlich behandelt
worden durch Drogenentzug durch Verabreichung eines opioidantagonistischen
Arzneimittels, wie etwa Naltrexon oder Naloxon, Entziehen des Opioids
von der drogenabhängigen
Einzelperson, graduelles Verringern der Menge von der Einzelperson
eingenommenen Opioidmenge mit der Zeit, oder Ersetzen durch einen
anderen Arzneistoff, wie etwa Methadon, Buprenorphin oder Methadylacetat,
statt des Opioids, um den körperlichen
Bedarf an dem Opioid abzumildern. Wenn ein Opioid abgesetzt wird,
treten Entzugserscheinungen auf, deren Charakter und Schwere von
solchen Faktoren abhängig
ist wie etwa dem jeweiligen entzogenen Opioid, der täglichen
Dosis des Opioids, das entzogen wird, der Anwendungsdauer des Opioids und
der Gesundheit der drogenabhängigen
Einzelperson. Die mit Entzugssymptomen einhergehenden Schmerzen
können
recht schwerwiegend sein.
-
Beispielsweise
führt der
Entzug von Morphin, Heroin oder anderen Opioidagonisten mit gleichartiger Wirkungsdauer
bei einer von dem Opioid abhängigen
Einzelperson zu Tränenfluss,
laufender Nase, Gähnen und
Schwitzen 8 bis 12 Stunden nach der letzten Dosis des Opioids. Bei
Fortschreiten des Entzugs wird die Einzelperson erweiterten Pupillen,
Appetitlosigkeit, Gänsehaut,
Ruhelosigkeit, Reizbarkeit und Tremor unterworfen sein. Bei der
höchsten
Entzugsintensität,
welche für
Morphin und Heroin 48 bis 72 Stunden beträgt, leidet die Einzelperson
unter steigender Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, ausgeprägter Appetitlosigkeit,
heftigem Gähnen,
schwerem Niesen, Tränenfluss,
Schnupfen, Schwäche,
Depression, erhöhtem
Blutdruck und Herzschlag, Übelkeit,
Erbrechen, Darmkrämpfen
und Diarrhöe.
Die Einzelperson erfährt üblicherweise
Kälteschauer
abwechselnd mit Hitzewallungen und Schwitzen, sowie Bauchkrämpfe, Muskelkrämpfe und
Trittbewegungen, und Schmerzen in den Knochen und Muskeln von Rücken und Extremitäten, und
weist Leukozytose und eine übertriebene
respiratorische Reaktion auf Kohlendioxid auf. Typischerweise isst
und trinkt die Einzelperson nicht, was, kombiniert mit dem Erbrechen,
Schwitzen und Diarrhöe,
zu Gewichtsverlust, Dehydrierung und Ketose führt. Die Entzugserscheinungen
von Morphin und Heroin verschwinden normalerweise in 7 bis 10 Tagen,
jedoch leidet die drogenabhängige
Person während
des Entzugszeitraums sehr.
-
Alternativ
entwickeln sich, wenn der Person ein opioidantagonistisches Arzneimittel,
wie etwa Naloxon oder Naltrexon, verabreicht wird, Entzugssymptome
innerhalb einiger Minuten nach parenteraler Verabreichung und erreichen
innerhalb 30 Minuten die höchste
Intensität,
mit einem schwereren Entzug als vom Entziehen des Opioids. Beispielsweise
ist Naloxon die derzeitige Behandlung der Wahl in Fällen von Überdosis. Es
ist sofort wirksam, wird jedoch von intensivem Entzugssyndrom begleitet.
Naltrexon kann beispielsweise in Aufrechterhaltungstherapie verwendet
werden, ist jedoch recht widrig, was eine breite Akzeptanz und Effizienz behindert.
Da von Abhängigkeit
von Kokain und Alkohol berichtet worden ist, dass sie ebenfalls
von spezifischen opioidempfindlichen Gehirnzellnetzwerken (Siehe
Gardner et al., Substance Abuse 2. Auflage, Seiten 70-99 (1992))
vermittelt werden, kann die Verwendung von Opioidantagonisten zur
Anwendung bei der Behandlung von Alkohol- und Kokainabhängigkeit
geeignet sein. Somit können
die Opioidrezeptoren eine Rolle bei der Abhängigkeit von mehreren Drogensubstanzen
spielen.
-
Die
Verwendung von Opioidanalgetika zur Behandlung von Schmerzen und
während
und/oder nach Anästhesie
kann ebenfalls zu unerwünschten
Nebenwirkungen führen,
beispielsweise Atemdepression. Oft ist es, aufgrund von mit einer
zu hohen Dosis zusammenhängenden
Komplikationen bei einer Person, die Opioidschmerzmanagement erhält, beispielsweise
bei einem chirurgischen Eingriff oder der Erholung davon, nötig, den
Grad von Analgetika/Anästhesie
zurückzutitrieren
oder einzustellen. Die Verwendung von Naltrexon und Naloxon ergibt
unerwünschte
Nebenwirkungen, wie etwa die Verschlimmerung von Atemdepression,
wenn sie zum Zurücktitrieren
verwendet werden. Weiter kann die Verwendung opioider Analgetika
für chronische Schmerzen
oft mit Obstipation einhergehen, was ein beträchtliches und einschränkendes
Problem sein kann. Derzeit gibt es keine bekannte Behandlungsstrategie
zur Verringerung der konstipierenden Wirkungen der opioiden Analgetika
ohne Blockieren des analgetischen Effekts und/oder Verursachung
zusätzlicher
Nebenwirkungen (z.B. Diarrhöe
und Hyperalgesie).
-
CH-A-683
005 betrifft die Herstellung von N-Oxid(en) von Opioid-Analgetika
und -Antagonisten – zur Behandlung
von Opiatdrogensucht ohne Nebenwirkungen des Standes der Technik,
z.B. 6-Dimethylamino-4,4-diphenyl-3-heptanon-N-oxid.
-
WO-A-98/52565
betrifft Patienten, die für
Alkohol-, Marihuana-, Kokain-, Opiat- und Mehrfachsubstanzenabhängigkeit
durch Verabreichung einer Kombination einer wirksamen Menge eines
Opioid-Antagonisten, wie etwa Nalmefen, Naloxon, Naltrexon, oder
eines Gemischs jedweder davon, und einer serotonergenen Medikation,
wie etwa Sertralin, Fluoxetin, Paroxetin, Fluvoxamin oder Odansetron,
behandelt werden. Verabreichung einer wirksamen Menge eines Opioid-Antagonisten
allein hilft, einen Rückfall
zu verhindern, nachdem die Entgiftung abgeschlossen ist, und Zusatz
der serotonergenen Medikation erhöht die Effektivität, verringert die Nebenwirkungen
des Opioid-Antagonisten und hilft auch, Entzugserscheinungen zu
mildern.
-
US-A
6 004 970 beschreibt durch Verabreichung eines Opioid-Antagonisten
behandelte Nikotinabhängigkeit.
In manchen Ausführungen
beinhalten rasche oder ultrarasche Entgiftungstechniken die Verwendung einer
Kombination einer wirksamen Menge eines Opioid-Antagonisten, wie
etwa Nalmefen, Naloxon oder Naltrexon oder eines Gemischs jedweden
davon, und entweder Clonidin oder verwandter Verbindungen entweder im
wachen Zustand oder unter Beruhigungsmitteln oder Anästhesie,
gefolgt von fortgesetzter Verabreichung einer wirksamen Menge eines
Opioid-Antagonisten mit oder ohne Mittel, welche die Nikotinabhängigkeitsbehandlung
verbessern. Personen werden auch auf Nikotinabhängigkeit mit graduelleren Entgiftungsmethoden behandelt,
unter Verwendung der Verabreichung einer Kombination einer wirksamen
Menge von zur Behandlung von Nikotinentzug verwendeten Mitteln,
einschließlich
Nikotin, wie etwa das von einem Nikotinpflaster, Nikotinkaugummi,
Nikotininhalator oder anderen Verfahren zur Abgabe von Nikotin,
Antidepressiva und Anti-Angstmitteln, und/oder Clonidin und verwandten
Verbindungen abgegebenen. Die Verabreichung einer wirksamen Menge
eines Opioid-Antagonisten zur Verhinderung von Rückfall, Abmilderung des Suchtgefühls und Verringerung
von Gewichtszunahme während
und nach der Behandlung auf Nikotinabhängigkeit wird in manchen Ausführungsformen
fortgesetzt.
-
WO-A-96/14071
offenbart die Kombination chemischer Verbindungen, die als ein Medikament
verwendet werden, das dazu gedacht ist, die Abhängigkeit von Einzelpersonen
von Opioiden zu unterdrücken, wobei
die Kombination ein Abführmittel
oder einen Einlauf umfasst, wiederholte Dosen alpha-adrenergetischer Mittel, Antiemetika,
Magenschutzmittel, optionsweise Inhibitoren der Protonenpumpe, eine
anxiolytische Verbindung, anästhetisches
schlafauslösendes
Mittel und festgelegte Dosen einer Opioid-Antagonistenverbindung,
wie etwa Naxalon oder Naltrexon.
-
US-A
4 889 860 betrifft einen potenten, selektiven Opioid-Agonisten oder
-Antagonisten, welcher Eigenschaften aufweist, die nützlich für ein langwirkendes
Analgetikum oder Opiatmissbrauchsbehandlungsmittel oder einen Appetitzügler sind,
mit der allgemeinen Formel
wobei R Methyl, Cyclopropylmethyl
oder Allyl ist, und R
1 eine unsubstituierte
oder substituierte Aryl-, Aralkyl-, Heteroaryl-, Heteroaralkyl-
oder eine Cycloalkylgruppe mit oder ohne ein Heteroatom wie S, O,
N ist; und die pharmazeutisch akzeptablen Salze davon.
-
US-A
4 760 069 betrifft einen potenten, selektiven Opioidrezeptor-Agonisten
oder -Antagonisten, welcher Eigenschaften aufweist, die nützlich für ein langwirkendes
Analgetikum oder Opiatmissbrauchsbehandlungsmittel oder einen Appetitzügler sind,
mit der allgemeinen Formel
wobei R Methyl, Cyclopropylmethyl
oder Allyl ist, und R
1 eine unsubstituierte
oder substituierte Aryl-, Aralkyl-, Heteroaryl-, Heteroaralkyl-
oder eine Cycloalkylgruppe mit oder ohne ein Heteroatom wie S, O,
N ist; und die pharmazeutisch akzeptablen Salze davon.
-
US-A
5 760 044 beschreibt Verfahren zur Behandlung von Kokain- und Amphetaminabhängigkeit.
Das Verfahren umfasst das dem Patienten Verabreichen einer wirksamen
Menge einer Verbindung mit der Formel
wobei R
1 aus
der aus Wasserstoff und C1- bis C6-Alkyl bestehenden Gruppe gewählt ist;
R
2 aus der aus Wasserstoff, Methyl, C1- bis
C6-Alkanoyl, C3- bis C6-Cycloalkanoyl und Pyridincarbonyl bestehenden
Gruppe gewählt
ist;
Q ein zweiwertiger Alkylenanteil ist; und
Y aus der
Gruppe gewählt
ist, bestehend aus einem Halo(C2 bis C6)-Alkenylanteil mit 1 oder
2 Chlor- oder Bromatomen, die an dem ethylenischen Kohlenstoff befestigt
sind, einem Cycloalkylanteil, einem Cyano-Anteil, und einem Cyano-(C3 bis C6)-Alkenylanteil
oder einem pharmazeutisch akzeptablen Säurezusatzsalz davon.
-
Unangenehme
Nebenwirkungen können
durch optionsweises Verabreichen von Naltrexon, Naloxon oder eines
Gemischs davon während
der frühen
Behandlungsphasen minimiert werden.
-
Das "Journal of Medicinal
Chemistry", 20(8),
August 1977, Seiten 987-1110, J. B. Jiang et al., offenbart im Diskussionsteil
Berichte über
die morphinantagonisierenden Wirkungen von Naloxon- und Naltrexonderivaten.
-
Es
besteht daher ein Bedarf an Mitteln, die bei der Behandlung von
Drogenabhängigkeit
oder in der Schmerzbehandlung verwendet werden können, um beispielsweise die
Anästhesie/Analgesie
eines Opioidarzneistoffs oder seine unerwünschten Nebenwirkungen zu modifizieren,
die jedoch verringerte widrige Eigenschaften haben und zu verringerten
Entzugserscheinungen führen
können.
-
Die
Naltrexon-Analogverbindung ist in Anspruch 1 definiert, die Naltrexon-Analogverbindung
ist in Anspruch 2 definiert, die Naloxon-Analogverbindung ist in
Anspruch 3 definiert, die Naloxen-Analogverbindung ist in Anspruch
4 definiert, die Verwendung von Naltrexon-Analoga ist in Anspruch
5 definiert, die Verwendung von Naloxon-Analoga ist in Anspruch
6 definiert, die Verwendung einer Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung
ist in Anspruch 10 definiert.
-
Die
therapeutisch wirksame Menge der hierin zur Behandlung einer Drogenabhängigkeit
beschriebenen Naloxon- oder Naltrexon-Analoga kann zur Verringerung
unerwünschter
Nebenwirkungen, die von derzeitigen Behandlungen, welche Naloxon
und Naltrexon anwenden, herrühren,
führen.
Beispielsweise kann die hierin beschriebene Behandlung zu einer
Verringerung der Entzugserscheinungen und Widrigkeit führen, die bei
der Verwendung von Naloxon und Naltrexon bei der Behandlung von
Drogenabhängigkeit
erfahren werden. Zusätzlich
können
die Naltrexon- und Naloxon-Analoga der Erfindung zum Abstimmen der
Schmerzbehandlung oder Anästhesie
bei einer dessen bedürftigen
Einzelperson angewendet werden, indem die Wirkungen hoher Dosen
des narkotischen Analgetikums, beispielsweise Atemdepression, verringert
oder umgekehrt werden, oder indem Nebenwirkungen, wie etwa Obstipation,
verringert werden, ohne die Analgesie zu blockieren.
-
US-A
6 007 986 lehrt, dass der μ-Opioidrezeptor
einen konstitutiv aktiven Zustand hat, der als μ* dargestellt werden kann. Der μ-Opioidrezeptor
ist der Hauptvermittler narkotischer Analgesie und Sucht und kann als
ein G-Protein-gekoppelter Rezeptor (GPCR) klassifiziert werden.
Dieses Merkmal von Basalniveau-Signalisationsaktivität taucht
als ein anerkanntes Merkmal einer Anzahl von GPCRs auf, beispielsweise
der Dopaminrezeptoren, D1, D2 und D3 des Adenosinrezeptors, des β2-adrenergenen
Rezeptors, des Serotoninrezeptors (5HT-2A) und des δ-Opioidrezeptors.
Im naiven Zustand (keine vorherige Bloßstellung an Drogen) ist die Aktivität des μ*-Zustandes
minimal und sind die meisten Rezeptoren drogenempfindlich. Rezente
Feststellungen deuten an, dass der μ-Opioidrezeptor sich in seinen
Merkmalen signifikant zwischen drogen-naiven und drogen-toleranten/-abhängigen Zuständen unterscheidet,
wobei die konstitutive oder spontane Aktivität des μ-Opioidrezeptors in dem toleranten/abhängigen Zustand
erhöht
ist.
-
Im
allgemeinen können
Verbindungen, die antagonistisches Verhalten an einem bestimmten
GPCR mit einer Basalsignalisationsaktivität, beispielsweise dem μ-Opioidrezeptor, aufweisen,
als entweder neutrale Antagonisten oder inverse Agonisten kategorisiert
werden, basiert auf dem Effekt, den sie bei der Basalsignalisationsaktivität des jeweiligen
Rezeptors, für
den sie ein Ligand sind, im Anschluß an die Wechselwirkung aufweisen. "Neutrale Antagonisten" sind Mittel, die
die Wirkungen eines Agonisten an dem Zielrezeptor blockieren, jedoch
nicht signifikant auf das Niveau spontaner Rezeptoraktivität einwirken. "Inverse Agonisten" sind Mittel, die
die Wirkungen eines Agonisten an dem Zielrezeptor blockieren, sowie
spontane Rezeptoraktivität unterdrücken.
-
Individuelle
Opioiddrogen fallen auf eine gleitende Skala der Effektivität von vollem
Agonisten zu vollen inversen Agonisten. Es erscheint möglich, dass
diese pharmakologischen Eigenschaften einer Droge sich jedoch während Langzeitstimulation ändern können. Beispielsweise
wurde festgestellt, dass die prototypischen Opioid-Antagonisten
Naloxon und Naltrexon, die ein neutrales antagonistisches Verhalten
an einem unbehandelten μ-Opioidrezeptor
aufweisen, sich an drogen-vorbehandelten, beispielsweise morphinvorbehandelten, Rezeptoren
als inverser Agonist verhalten. Dieses Umschalten in pharmakologischen
Effekten bei unbehandelten oder drogen-vorbehandelten Rezeptoren
können
wenigstens teilweise für
die bei drogenabhängigen Einzelpersonen
bei der Verabreichung von Naloxon und Naltrexon erfahrenen schweren
Entzugserscheinungen verantwortlich sein. Somit können Entzugserscheinungen
ein Ergebnis nicht nur der Blockierung agonistischer Wirkungen sein,
sondern auch der inversen agonistischen Wirkung von Naloxon und
Naltrexon auf den spontan aktiven μ-Opioidrezeptor.
-
Neutrale
Antagonisten gegen Rezeptoren, welche spontane Aktivität aufweisen,
können
mit der Verwendung von in vitro-Versuchsanordnungen bestimmt werden.
Beispielsweise wurde das Peptid CTAP in diesen Versuchsanordnungen
als ein neutraler Antagonist identifiziert, und es wurde gezeigt,
dass es bei drogenabhängigen
Mäusen
signifikant weniger Entzug hervorrief als Naloxon (J.Pharm.Exper.Ther.,
277 :484-190 (1996)).
-
Dementsprechend
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
von Drogenabhängigkeit
bei einer dessen bedürftigen
drogenabhängigen
Einzelperson, umfassend das der Einzelperson Verabreichen einer
therapeutisch wirksamen Menge eines Naloxon- oder Naltrexon-Analogons
oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes davon, welches ein
neutraler Antagonist an dem μ-Opioidrezeptor
ist.
-
Die
zur Verwendung in dieser Erfindung geeigneten Naltrexon-Analoga
können
durch Formel I dargestellt werden und umfassen dessen pharmazeutisch
akzeptablen Salze
wobei
R
1 Cycloalkyl(alkyl),
beispielsweise C
3-C
6(Cycloalkyl)alkyl,
beispielsweise C
3-C
6(Cycloalkyl)methyl,
wie etwa (Cyclopropy)lmethyl oder C
5-C
7(Cycloalkenyl)alkyl ist;
R
2 H,
OH oder Ester davon ist, wie etwa -Oac-(O
2C(alkyl)),
beispielsweise O
2 (C
1-C
6-Alkyl);
R
3 H,
Alkyl, beispielsweise C
1-C
6-Alkyl,
oder (Alkyl)C=O, beispielsweise ((C
1-C
6)Alkyl)C=O, ist;
R
4 und
R
5 unabhängig
H, Halogen (F, Cl, Br oder I), Alkyl, beispielsweise C
1-C
6-Alkyl, Alkoxy, wie etwa C
1-C
4-Alkoxy,
Nitro, Amino, Cyano, Carboxyl oder Acyl sind, die für ein oder
mehrere Wasserstoffe auf dem Ring substituiert werden können;
X
-OR
6-NR
7R
8R
9-NCOR
10-NO
2-SR
11 ist,
wobei
R
6 und R
11 unabhängig gewählt sind
aus H, Alkyl, substituiertem Alkyl, Cycloalkyl, substituiertem Cycloalkyl, Aryl,
substituiertem Aryl, Acyl, beispielsweise C
1-C
6-Acyl, wie etwa -C(O)-C
1-C
6-Alkyl oder Aroyl,
R
7R
8 und R
10 unabhängig gewählt sind
aus Wasserstoff, Alkyl, substituiertem Alkyl, Cycloalkyl, substituiertem Cycloalkyl,
Aryl oder substituiertem Aryl;
R
9 und
R
12 vorhanden oder abwesend sein können und
unabhängig
gewählt
sind aus Wasserstoff, Alkyl, substituiertem Alkyl, Cycloalkyl, substituiertem
Cycloalkyl, Aryl oder substituiertem Aryl oder pharmazeutisch akzeptablen
Salzen davon.
-
In
einer besonderen Ausführung
ist die Naltrexon-Analogverbindung
und deren
pharmazeutisch akzeptablen Salze.
-
Die
zur Verwendung in dem Verfahren der Erfindung geeignete Naloxon-Analogverbindung
kann durch Formel I dargestellt werden
wobei
R
1 Alkenyl,
beispielsweise ein C
3-C
6-Alkenyl,
wie etwa Allyl, ist;
R
2 H, OH oder
Ester davon ist, wie etwa – OAc
(O
2C(alkyl)), beispielsweise O
2 (C
1-C
6-Alkyl);
R
3 H, Alkyl, beispielsweise C
1-C
6-Alkyl, oder (Alkyl)C=O, beispielsweise
((C
1-C
6)Alkyl) C=O,
ist;
R
4 und R
5 unabhängig H,
Halogen (F, Cl, Br oder I), Alkyl, beispielsweise C
1-C
6-Alkyl, Alkoxy, wie etwa C
1-C
4-Alkoxy,
Nitro, Amino, Cyano, Carboxyl oder Acyl sind, die für ein oder
mehrere Wasserstoffe auf dem Ring substituiert werden können;
X
-OR
6-NR
7R
8R
9-NCOR
10-NO
2-SR
11 ist,
wobei
R
6 und R
11 unabhängig gewählt sind
aus H, Alkyl, substituiertem Alkyl, Cycloalkyl, substituiertem Cycloalkyl, Aryl,
substituiertem Aryl, Acyl, beispielsweise C
1-C
6-Acyl, wie etwa -C(O)-C
1-C
6-Alkyl oder Aroyl,
R
7R
8 und R
10 unabhängig gewählt sind
aus Wasserstoff, Alkyl, substituiertem Alkyl, Cycloalkyl, substituiertem Cycloalkyl,
Aryl oder substituiertem Aryl;
R
9 und
R
12 vorhanden oder abwesend sein können und
unabhängig
gewählt
sind aus Wasserstoff, Alkyl, substituiertem Alkyl, Cycloalkyl, substituiertem Cycloalkyl,
Aryl oder substituiertem Aryl oder pharmazeutisch akzeptablen Salzen
davon.
-
In
einer besonderen Ausführung
ist die Naloxon-Analogverbindung
und pharmazeutisch
akzeptable Salze davon.
-
In
einer Ausführung
ist die drogenabhängige
Einzelperson in Langzeittherapie, um den Rückfall in den Drogengebrauch
zu verhindern. In einer anderen Ausführung unterzieht sich die drogenabhängige Einzelperson
einer aktiven Entzugsbehandlung. In noch einer anderen Ausführung unterzieht
sich die drogenabhängige Einzelperson
akuter Behandlung auf eine Drogen-Überdosis. In einer weiteren
Behandlung ist die drogenabhängige
Einzelperson ein von einer drogensüchtigen Mutter geborenes Kleinkind.
In einer anderen Ausführung werden
der Einzelperson Ipiatdrogen zur Schmerzbehandlung als Teil einer
Anästhesievorgehensweise
verabreicht.
-
Die
Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Behandlung von Drogenabhängigkeit
bei einer drogenabhängigen,
dessen bedürftigen
Einzelperson, umfassend das der Einzelperson Verabreichen einer
therapeutisch wirksamen Menge einer Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung,
welche ein biokompatibles Polymer und eine wirksame Menge eines
Naloxon- oder Naltrexon-Analogons oder der pharmazeutisch wirksamen
Salze davon umfasst, welche neutraler Antagonist an dem μ-Opioidrezeptor
ist. Die Verwendung einer Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung,
wie hierin beschrieben, kann besonders wünschenswert sein, wenn die
drogenabhängige
Einzelperson in Langzeittherapie ist, um einen Rückfall auf die mißbrauchte
Droge zu verhindern.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein Set, das zur Behandlung von Drogenabhängigkeit
bei einer drogenabhängigen
Einzelperson nützlich
ist, umfassend eine therapeutisch wirksame Dosis eines Naloxon-
oder Naltrexon-Analogons, welches ein neutraler Antagonist an dem μ-Opioidrezeptor
ist, und der Dosis zugeordnete Instruktionsmaterialien. Das Set
ist nützlich
bei der Behandlung aller drogenabhängigen Personen, wie etwa den
in Langzeittherapie befindlichen, um Rückfall zu verhindern, Personen,
die sich einer Drogenüberdosisbehandlung
unterziehen, Personen, die sich aktiver Entzugsbehandlung unterziehen,
und von drogensüchtigen Müttern geborenen
Kindern.
-
Daher
werden von der vorliegenden Erfindung Mittel verschafft, die bei
der Behandlung von Drogenabhängigkeit
und bei der Schmerzbehandlung verwendet werden können, welche jedoch verringerte
widrige Eigenschaften haben und zu verringerten Entzugserscheinungen
führen
können.
Weiter können
die hierin beschriebenen Mittel nützlich bei einer Schmerzbehandlungsvorgehensweise
sein, um die Anästhesie/Analgesie einer
Opioiddroge oder deren unerwünschten
Nebenwirkungen zu modifizieren. Zusätzlich können die hierin beschriebenen
Naltrexon- und Naloxon-Analoga
zur Anwendung bei der Behandlung von Essstörungen nützlich sein.
-
Zum
vollen Verständnis
der Anmeldung wird auf die begleitenden Zeichnungen verwiesen.
-
1 ist
ein Diagramm, das Ergebnisse der angedeuteten Opioid-Antagonisten
auf der 35S-GTPγS-Bindung an HEK-MOR-Zellmembranen zur
Ermittlung der intrinsischen Antagonistenaktivität zeigt. Mittlere ± SD, *,
** zu % Basal-Veränderungen,
durchgeführt
mit scheintransfizierten Zellen. P < 0,05 beziehungsweise P < 0,01; n = 6, ANOVA
mit Dunnett-Nachtest.
-
2 ist
ein Diagramm, das die Ergebnisse der angedeuteten Opioid-Antagonisten
auf cAMP-Niveaus in intakten HEK-MOR-Zellen zeigt, um zu ermitteln,
welche Antagonisten neutrale Antagonisten sind. Es wird erwartet,
dass die Wirkungen inverser Agonisten entgegengesetzt zu den bei
der 35S-GTPγS-Bindung an HEK-MOR-Zellmembranen
(1) beobachteten ist. Mittlere ± SD, *, ** zu % Basal-Veränderungen,
durchgeführt
mit scheintransfizierten Zellen. P < 0,05 beziehungsweise P < 0,01; n = 6, ANOVA
mit Dunnett-Nachtest.
-
3 ist
ein Diagramm von Dosis-Reaktionskurven für Naloxon, Naltrexon und 6β-Naltrexol
zur Inhibierung von 100nM morphinaktivierter 35S-GTPγS-Bindung
in HEK-MOR-Zellmembranen.
Mittlere ± SD,
n = 3.
-
4 ist
ein Diagramm, das die Wirkungen von Antagonisten (10 mg/kg i.p.)
bei Entzugsspringen in einem akuten Mäusemodell von Morphinabhängigkeit
zeigt.
-
5 ist
ein Diagramm von Dosis-Reaktionskurven für Naltrexon, Naloxon und 6β-Naltrexol,
i.p. gegeben zur Auslösung
von Entzugsspringen in einem chronischen Mäusemodell von Morphinabhängigkeit (Morphinpelletimplantierung).
Mittlere ± SEM,
n = 10-15.
-
6 ist
ein Diagramm, das die Wirkung von Antagonisten (10 mg/kg i.p.) bei
der Unterdrückung
morphin(20 nmol i.c.v.)-induzierter Antinozizeption (Tail-Flick-Untersuchung)
zeigt. Mittlere ± SEM,
n = 10-15.
-
7 ist
eine Dosis-Reaktionskurve für
Naltrexon, Naloxon und 6β-Naltrexol,
i.p. verabreicht für
Antagonismus von Morphin (20 nmol i.c.v.). Mittlere ± SEM,
n = 10-15.
-
Die
vorangehenden und andere Gegenstände,
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden,
spezielleren Beschreibung bevorzugter Ausführungen der Erfindung, und
wie in den begleitenden Zeichnungen illustriert, deutlich.
-
Es
folgt eine Beschreibung bevorzugter Ausführungen der Erfindung.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von
Drogenabhängigkeit
einer dessen bedürftigen
drogenabhängigen
Einzelperson, umfassend das der Einzelperson Verabreichen einer
therapeutisch wirksamen Menge eines Naloxon- oder Naltrexon-Analogons
oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes davon, die bzw. das
ein neutraler Antagonist an dem μ-Opioidrezeptor ist.
-
Die
zur Verwendung in der Erfindung geeigneten Naltrexon-Analoga können durch
Formel I dargestellt werden und umfassen die pharmazeutisch akzeptablen
Salze davon
wobei
R
1 Cycloalkyl(alkyl),
beispielsweise C
3-C
6(Cycloalkyl)alkyl,
beispielsweise C
3-C
6(Cycloalkyl)methyl,
wie etwa (Cyclopropy)lmethyl oder (Cycloalkenyl)alkyl, beispielsweise
C
5-C
7(Cycloalkenyl)alkyl, ist;
R
2 H, OH oder Ester davon ist, wie etwa – OAc (O
2C(alkyl)), beispielsweise O
2 (C
1-C
6-Alkyl);
R
3 H, Alkyl, beispielsweise C
1-C
6-Alkyl, oder (Alkyl)C=O, beispielsweise
((C
1-C
6)Alkyl)C=O,
ist;
R
4 und R
5 unabhängig H,
Halogen (F, Cl, Br oder I), Alkyl, beispielsweise C
1-C
6-Alkyl, Alkoxy, wie etwa C
1-C
4-Alkoxy,
Nitro, Amino, Cyano, Carboxyl oder Acyl sind, die für jeden
Wasserstoff auf dem Ring substituiert werden können;
X -OR
6-NR
7R
8R
9-NCOR
10-NO
2-SR
11 ist,
wobei
R
6 und
R
11 unabhängig gewählt sind aus H, Alkyl, substituiertem
Alkyl, Cycloalkyl, substituiertem Cycloalkyl, Aryl, substituiertem
Aryl, Acyl, beispielsweise C
1-C
6-Acyl,
wie etwa -C(O)-C
1-C
6-Alkyl
oder Aroyl,
R
7R
8 und
R
10 unabhängig gewählt sind aus Wasserstoff, Alkyl,
substituiertem Alkyl, Cycloalkyl, substituiertem Cycloalkyl, Aryl
oder substituiertem Aryl,
R
9 und R
12 abwesend oder vorhanden sein können und
unabhängig
gewählt
sind aus Wasserstoff, Alkyl, substituiertem Alkyl, Cycloalkyl, substituiertem
Cycloalkyl, Aryl oder substituiertem Aryl und pharmazeutisch akzeptablen
Salzen davon.
-
In
einer besonderen Ausführung
ist die Naltrexon-Analogverbindung
und deren
pharmazeutisch akzeptablen Salze.
-
Die
zur Verwendung in dem Verfahren der Erfindung geeignete Naloxon-Analogverbindung
kann durch Formel I dargestellt werden
wobei
R
1 Alkenyl,
beispielsweise ein C
3-C
6-Alkenyl,
wie etwa Allyl, ist;
R
2 H, OH oder
Ester davon ist, wie etwa -Oac-(O
2C-alkyl), beispielsweise
O
2(C
1-C
6)Alkyl;
R
3 H, Alkyl, beispielsweise C
1-C
6-Alkyl, oder (Alkyl)C=O, beispielsweise
((C
1-C
6)Alkyl)C=O,
ist;
R
4 und R
5 unabhängig H,
Halogen (F, Cl, Br oder I), Alkyl, beispielsweise C
1-C
6-Alkyl, Alkoxy, wie etwa C
1-C
4-Alkoxy,
Nitro, Amino, Cyano, Carboxyl oder Acyl sind, die für ein oder
mehrere Wasserstoffe auf dem Ring substituiert werden können;
X
-OR6-NR
7R
8R
9-NCOR
10-NO
2-SR
11 ist,
wobei
R
6 und R
11 unabhängig gewählt sind
aus H, Alkyl, substituiertem Alkyl, Cycloalkyl, substituiertem Cycloalkyl, Aryl,
substituiertem Aryl, Acyl, beispielsweise C
1-C
6-Acyl, wie etwa -C(O)-C
1-C
6-Alkyl oder Aroyl,
R
7R
8 und R
10 unabhängig gewählt sind
aus Wasserstoff, Alkyl, substituiertem Alkyl, Cycloalkyl, substituiertem Cycloalkyl,
Aryl oder substituiertem Aryl;
R
9 und
R
12 abwesend oder vorhanden sein können und
unabhängig
gewählt
sind aus Wasserstoff, Alkyl, substituiertem Alkyl, Cycloalkyl, substituiertem
Cycloalkyl, Aryl oder substituiertem Aryl oder pharmazeutisch akzeptablen
Salzen davon.
-
In
einer besonderen Ausführung
ist die Naloxon-Analogverbindung
und pharmazeutisch
akzeptable Salze davon.
-
Pharmazeutisch
akzeptable Salze der Naltrexon- und Naloxon-Analogverbindungen,
die neutrale Antagonisten an dem μ-Opioidrezeptor
sind, umfassen von einer geeigneten Base abgeleitete Salze, wie
etwa ein Alkalimetall (beispielsweise Natrium, Kalium), ein Erdalkalimetall
(beispielsweise Calcium, Magnesium), Ammonium und NX4 + (wobei X C1-C4-Alkyl ist). Pharmazeutisch akzeptable Salze
einer Aminogruppe umfassen Salze von : organischen Carboxylsäuren, wie
etwa Essig-, Milch-, Wein-, Apfel-, Milchzucker-, Fumar- und Bernsteinsäuren; organische
Sulfonsäuren,
wie etwa Methansulfon-, Ethansulfon-, Isethion-, Benzolsulfon- und
p-Toluolsulfonsäuren;
und anorganischen Säuren,
wie etwa Salz-, Bromwasserstoff-, Schwefel-, Phosphor- und Amidoschwefelsäuren. Pharmazeutisch
akzeptable Salze einer Verbindung mit einer Hydroxygruppe bestehen
aus dem Anion besagter Verbindung in Kombination mit einem geeigneten
Kation, wie etwa Na+, NH4 + oder NX4 + (wobei X beispielsweise eine C1-4-Alkylgruppe
ist).
-
In
enantiomeren Formen umfassen Verbindungen der Erfindung individuelle
Enantiomere der Verbindungen von Formel (I) in Einzelspeziesform,
die im Wesentlichen frei von dem entsprechenden Enantiomer ist, sowie
in Beimischung (in Mischungen enantiomerer Paare und/oder in Mischungen
mehrerer enantiomerer Spezies). In den hierin beschriebenen Verbindungen
werden die Begriffe α- und β-Anomere
zur gegenseitigen Unterscheidung der Orientierung der Substituenten
an dem mit einem (*) markierten chiralen Kohlenstoff verwendet.
-
Die
drogenabhängige
Einzelperson kann von einer oder mehreren Drogensubstanzen abhängig sein. Drogensubstanzen,
welche eine durch das hierin beschriebene Verfahren behandelbare
Abhängigkeit
erzuegen können,
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, Opioide, Alkohol,
Stimulantien, Depressiva, Nikotin, Designerdrogen, sedative Hypnotika,
Halluzinogene, Angiolytika und inhalierbare Mittel.
-
Die
Erweiterung der Anwendung der Naloxon- und Naltrexon-Analogverbindungen,
die neutrale Antagonisten am μ-Opioidrezeptor
sind, zur Behandlung von Abhängigkeit
von den oben aufgeführten
Klassen von Drogensubstanzen basiert auf Studien, die berichten,
dass Kokain- und Alkoholsucht opioidempfindliche Gehirnzellennetzwerke
einbeziehen kann (siehe Gardner et al., Substance Abuse 2. Ausgabe,
Seiten 70-99 (1992)). Als solches kann die Verwendung von Opioid-Antagonisten
zur Anwendung bei der Behandlung von anderen Drogen als den üblicherweise
mißbrauchten
Drogen, Alkohol und Kokain nützlich
sein. Zusätzlich können die
Naltrexon- und Naloxon-Analogverbindungen
der vorliegenden Erfindung nützlich
bei der Behandlung von Essstörungen
sein.
-
Opiate
sind eine Klasse von zentral wirkenden Verbindungen und sind häufig genutzte
Mittel zur Schmerzbekämpfung.
Opiate sind narkotische agonistische Analgetika und sind von Opium
abgeleitete Drogen, wie etwa Morphin, Codein und viele synthetische
Kongenere von Morphin, wobei Morphin das am breitesten angewandte
Derivat ist. Opioide sind natürliche
und synthetische Drogen mit morphinartigen Wirkungen und umfassen
die Opiate. Opioide sind narkotische agonistische Analgetika, die
Drogenabhängigkeit
vom Morphintyp hervorrufen und aufgrund ihrer süchtigmachenden Eigenschaften
unter die Kontrolle des US-Bundesrauschmittelgesetzes
fallen.
-
Die
chemischen Klassen von Opioiden mit morphinartiger Aktivität sind die
gereinigten Alkaloide von Opium, bestehend aus Phenanthrenen und
Benzylisochinolinen, semisynthetischen Derivaten von Morphin, Phenylpiperidinderivaten,
Morphinanderivaten, Benzomorphanderivaten, Diphenylheptanderivaten
und Propionanilidderivaten. Die grundlegenden Phenanthrene sind
Morphin, Codein und Thebain. Die grundlegenden Benzoisochinoline
sind Papaverin, ein Glattmuskelrelaxans, und Noscapin. Semisynthetische
Derivate von Morphin beinhalten Diacetylmorphin (Heroin), Hydromorphon,
Oxymorphon, Hydrocodon, Apomorphin, Etorpin und Oxycodon. Phenylpiperidinderivate
umfassen Meperidin und seine Kongenere Diphenoxylat und Loperamid,
Alphaprodin, Anileridinhydrochlorid oder -phosphat, und Piminodinesylat.
Morphinanderivate umfassen Levorphanol. Die Diphenylheptanderivate
umfassen Methadon und seine Kongenere, und Propoxyphen. Propionanilidderivate
umfassen Fentanylcitrat und seine Kongenere Sufenilcitrat und Alfenatilhydrochlorid.
-
Stimulantien
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, Amphetamine, Kokain,
Phenmetrazin, Methylphenidat.
-
Depressiva
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, Nonbarbiturate, Methaqualon,
Barbiturate, Diazepam, Flurazepam, Phencyclidin und Fluoxetin.
-
Designerdrogen
umfassen beispielsweise Ecstasy (Methylendioxymethamphetamin (MDMA)),
das sowohl stimulierende als auch halluzinogene Wirkungen hat.
-
"Drogenabhängige (Einzel-)Person", wie dieser Begriff
hierin verwendet wird, bezieht sich auf den Empfänger der hierin beschriebenen
Behandlung und schließt
Personen in Langzeittherapie zur Verhinderung des Rückfalls
in Drogengebrauch ein, Personen, die eine Überdosis einer Droge genommen
haben und akuter Behandlung bedürfen,
Personen, die sich aktiver Entzugsbehandlung von Sucht unterziehen,
und von drogenabhängigen
Müttern
geborene Kleinkinder. Säugetier-
und Nicht-Säugetierpatienten
sind eingeschlossen. In einer spezifischen Ausführung ist der Patient ein Säugetier,
wie etwa ein Mensch, Hund, Ratte/Maus, Katze, Rind, Schaf, Schwein
oder Ziege. In einer bevorzugten Ausführung ist der Patient ein Mensch.
Es versteht sich, dass die drogenabhängige Person von mehreren Drogen
abhängig
sein kann.
-
In
einer alternativen Ausführung
sind die Naltrexon- und Naloxon-Antagonisten zur Verwendung bei der
Schmerzunterdrückung
geeignet, beispielsweise kurzzeitiger Schmerzen anschließend an
Chirurgie oder Verletzung, während
und nach Anästhesie,
oder während
Langzeit-Schmerzbehandlung. Wie in 4 gezeigt, haben
Naloxon und Naltrexon widrige Effekte (Entzugsspringen) bei Mäusen sogar
nach einer einzigen Dosis Morphin, was mit dem Vorhandensein des
basal aktiven μ-Opioidrezeptors
zusammenhängt.
Daher ist dieser Typ inversen Agonisten nicht zur Modifikation von
Nebenwirkungen von Opioiddrogen (z.B. Atemdepression) geeignet.
Die hierin beschriebenen Naloxon- und Naltrexon-Analogverbindungen
jedoch, die neutrale Antagonisten sind, können zur Verringerung von Nebenwirkungen
verwendet werden, ohne selbst widrige Wirkungen hervorzurufen. Alternativ
können
die hierin beschriebenen Naloxon- und Naltrexon-Analogverbindungen
nützlich
bei der Verringerung von Obstipation sein, was eine übliche und
einschränkende
Nebenwirkung ist, die oft von der Verabreichung eines Opioid-Antagonisten
bei Schmerzunterdrückung
herrührt.
Das heißt,
das Opioid tritt mit den Opioidrezeptoren im Magen-Darm-Trakt (periphere
Wirkung) in Wechselwirkung. Weiter wird angemerkt, dass in dem chronischen
Mäusemodell
von Morphinabhängigkeit,
das zur Beobachtung von Entzugsspringen verwendet wurde, bei Verabreichung
von neutralem Antagonisten keine Diarrhöe beobachtet wurde. Daher können neutrale
Antagonisten, die entweder teilweise oder vollständig im peripheren Kreislauf
bleiben, im Gegensatz zum ZNS(Zentralnervensystem)-Kreislauf, bei der
Verringerung von Obstipation geeignet sein, ohne Diarrhöe zu verursachen
(wie dies beispielsweise von Naloxon erwartet werden kann).
-
In
einer weiteren Ausführung
sind die Naltrexon- und Naloxon-Analogverbindungen geeignet bei
der Verwendung in der Behandlung von Essstörungen.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht eine "therapeutisch
wirksame Menge" sich
auf die Menge von Naltrexon- oder Naloxon-Analogverbindung oder
Zusammensetzung mit verzögerter
Freisetzung, worin die Naltrexon- oder Naloxon-Analogverbindung
integriert ist, die benötigt
wird, um nach der Verabreichung die gewünschte biologische Reaktion
hervorzurufen. Die gewünschte
biologische Reaktion kann hierin ausreichende Blockade des μ-Opioidrezeptors
sein, was zur Milderung der Drogenabhängigkeit, Modulierung von Schmerzmanagement
oder Verringerung von mit derzeitigem Schmerzmanagement zusammenhängenden
widrigen Wirkungen, wie etwa Diarrhöe und Obstipation, führt.
-
Therapeutisch
wirksame Mengen der neutralen Antagonisten können als pharmazeutisch geeignete Zusammensetzungen
(z.B. in Form pharmazeutisch akzeptabler Salze) rezeptiert werden.
Bei der Behandlung einer Überdosis
beispielsweise kann die benötigte
Menge an Naltrexon- oder
Naloxon-Analogverbindung vergleichbar der derzeit für Naloxon
bei der Behandlung von Personen, die eine Überdosis Rauschgift eingenommen
haben, verwendeten sein. Bei der Behandlung einer Person in Langzeit-
oder Aufrechterhaltungstherapie sind die bei der Verhinderung der
Wiederaufnahme von Drogengebrauch wirksamen Mengen gleichartig den für Naltrexon
verschriebenen. Eine therapeutisch wirksame Menge kann im Bereich
von etwa 1 Mikrogramm (μg)
bis etwa 100 Milligramm (mg) pro Kilogramm Körpergewicht des Empfängers pro
Tag liegen. Beispielsweise von etwa 5 μg bis etwa 75 mg pro Kilogrammm
Körpergewicht
pro Tag, wie etwa von etwa 10 μg
bis etwa 50 mg pro Kilogramm Körpergewicht
pro Tag. Die verabreichte Dosis kann als zwei oder mehr Unterdosen
vorliegen, welche im Tagesverlauf in geeigneten Zeitabständen verabreicht
werden. Alternativ, wenn es der Zustand der drogenabhängigen Person erfordert,
können
die Dosen als Dauerinfusion verabreicht werden.
-
Die
Zusammensetzung dieser Erfindung kann in vivo verabreicht werden,
beispielsweise einer drogenabhängigen
Person, beispielsweise einem Menschen oder einem Tier. In einer
bevorzugten Ausführung wirken
die Naltrexon- und Naloxon-Analogverbindungen, die neutrale Antagonisten
an dem μ-Opioidrezeptor sind,
zentral, wenn sie peripher verabreicht werden. Alternativ kann ein
neutraler Antagonist auch peripher verabreicht und zum großen Teil
im peripheren Kreislauf (z.B. im Magen-Darm-Trakt) zurückgehalten
werden. Solche neutralen Antagonisten können durch geringere zentrale
Aktivität
eine potente periphere Aktivität
haben. Die Verabreichung kann oral oder parenteral, wie etwa durch
Injektion, Implantation (z.B. subkutan, intramuskulär, intraperitoneal,
intrakranial und intradermal), Verabreichung an Schleimhäute (z.B.
intranasal, intravaginal, intrapulmonal, bukal oder mittels eines
Zäpfchens),
oder in situ-Abgabe (z.B. durch Einlauf oder Aerosolspray) vollzogen
werden, um die gewünschte
Dosierung von Naltrexon- oder Naloxon-Analogverbindung zur Behandlung
von Drogenabhängigkeit
oder zur Linderung von Schmerzen bei einer dessen bedürftigen
Person zu verschaffen.
-
"Neutrale Antagonisten", wie der Begriff
hier verwendet wird, bezieht sich auf Mittel, die die Auswirkungen
eines Agonisten am Zielrezeptor blockieren, jedoch das Niveau von
an dem Zielrezeptor vorhandener spontaner Aktivität nicht
signifikant beeinflussen. "Neutraler
Antagonist am μ-Opioidrezeptor", wie dieser Begriff
hierin verwendet wird, bezieht sich auf ein Mittel, das sich selektiv
an den ruhenden, drogenempfindlichen μ-Opioidrezeptorzustand, an den konstitutiv
aktiven μ- Opioidrezeptorzustand,
oder an beide binden kann, wobei es die Auswirkungen eines Agonisten
an dem Rezeptor blockiert, jedoch das Niveau von an dem Rezeptor vorhandener
spontaner Aktivität
nicht signifikant beeinflusst.
-
"Partielle inverse
Agonisten", wie
dieser Begriff hierin verwendet wird, bezieht sich auf Mittel, die
die Auswirkungen eines Agonisten an dem Zielrezeptor blockieren
und auch spontane Rezeptoraktivität an dem Zielrezeptor unterdrücken.
-
"Vollständig inverser
Agonist", wie dieser
Begriff hierin verwendet wird, bezieht sich auf ein Mittel, das spontane
Rezeptoraktivität
an dem Zielrezeptor vollständig
unterdrückt
und auch die Auswirkungen eines Agonisten an dem Zielrezeptor blockieren
wird.
-
"Partielle Agonisten", wie dieser Begriff
hierin verwendet wird, bezieht sich auf Mittel, die eine Agonistenreaktion
hervorrufen, beispielsweise Rezeptoraktivierung, jedoch selbst bei
maximalen Dosierungen zu nur partieller Aktivierung des ruhenden
drogenempfindlichen Zielrezeptors führen.
-
Die
durch die hierin vorgelegten Strukturen dargestellten Naloxon- und
Naltrexon-Analogverbindungen können
unter Verwendung von Standardsyntheseprozeduren, wie etwa denen
in March J., Advanced Organic Chemistry, 3. Auflage (1985), beschriebenen
synthetisiert werden. Unter Einsatz von beispielsweise Naltrexon
oder Naloxon als Ausgangsmaterial.
-
Viele
der Analogverbindungen von Naltrexon und Naloxon, die neutrale Antagonistenaktivität an dem μ-Opioidrezeptor besitzen,
beispielsweise die Analogverbindungen, wobei die 6-Keto-Funktionalität auf eine -OH – Funktionalität reduziert
wurde, sind bekannte Verbindungen, und ihre Synthesen sind beispielsweise durch
Chatterjie et al., J. Med. Chem., 18, Seiten 490-492 (1975) und Jiang et al., J. Med.
Chem, 20, Seiten 1100-1102 (1977) beschrieben worden. Wenn die Modifikation
des Naltrexons oder Naloxons an der 6-Keto-Position zu einem zusätzlichen
chiralen Kohlenstoff in der Analogverbindung führt, wird die β-Orientierung an
dem neugebildeten chiralen Kohlenstoff gegenüber der α-Orientierung bevorzugt. Diese Bevorzugung
basiert auf der langsameren Umwandlung der β-Analogverbindungen zurück zu Naloxon
oder Naltrexon. Weiter, wenn die gewünschte Umwandlung der Naltrexon-
oder Naloxon-Analogverbindung
durch jedes geeignete inhibitorische Mittel blockiert werden kann.
Beispielsweise kann im Fall von 6β-
oder 6α-Naloxol
oder -Naltrexol, die Konversion des -OH an Position 6 zurück zur Keto-Funktionalität des Naloxons
oder Naltrexons mit Alkoholdehydrogenase-Inhibitoren, wie etwa 4-Methylpyrazol (Plapp,
B.V., "Control of
Alcohol Metabolism",
Seiten 311-322 in Towards a Molecular Basis of Alcohol Use and Abuse,
Hrsg. Janssen et al., Birkhäuser
Verlag, 1994) inhibiert werden. Weiter ist es wahrscheinlich, dass
der Ersatz der 6-Keto-Funktionalität durch
beispielsweise ein Amin oder Amid, was zu 6α- und 6β-Naltrexamin und Naltrexamid
führt,
einer viel langsameren, falls überhaupt,
Umwandlung zu Naltrexon unterzogen wird.
-
Wie
hierin verwendet, soll, unter Bezugnahme auf die vorliegende Erfindung,
der Begriff "Alkyl" breit ausgelegt
werden, wobei er umfasst : (i) Alkylgruppen mit sowohl geradkettigem
als auch verzweigtem Kettencharakter; (ii) sowohl unsubstituierte
als auch substituierte Alkylgruppen, wobei die Substituenten substituierter Alkylgruppen
jedwede Substituenten umfassen können,
die mit solchem Alkyl kompatibel sind und die das neutrale antagonistische
Verhalten der Naloxon- und Naltrexon-Analogverbindungen beibehalten.
Beispiele von Substituenten für
substituierte Alkylgruppen beinhalten Halogen, beispielsweise Fluor,
Chlor, Brom und Iod, Amino, Amino, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy,
Nitro, Hydroxy; (iii) sowohl gesättigte
Alkylgruppen als auch ungesättigte
Alkylgruppen, wobei letztere Gruppen wie etwa alkenylsubstituiertes
Alkyl, beispielsweise Allyl, Methallyl, Propallyl, Butenylmethyl
usw. umfassen. Alkynylsubstituierte Alkylgruppen und jedwede andere
Alkylgruppen, die Ungesättigtheit
enthalten, die mit solchen Alkylgruppen kompatibel ist und die das
neutrale antagonistische Verhalten der Naloxon- und Naltrexon-Analogverbindungen
beibehält
und (iv) Alkylgruppen einschließlich
verbindender oder Brückenanteile,
beispielsweise Heteroatome wie etwa Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel.
-
Wie
hierin in Bezugnahme auf die vorliegende Erfindung verwendet, ist
beabsichtigt, dass der Begriff Aryl breit ausgelegt wird als sich
sowohl auf carbozyklische, beispielsweise Phenyl, Naphthyl, als
auch heterozyklische Aromatengruppen, beispielsweise Pyridyl, Thienyl,
Furanyl beziehend und sowohl unsubstituierte als auch substituierte
Arylgruppen einbeziehend, wobei die Substituenten der substituierten
Arylgruppen jedwede Substituenten umfassen können, die das neutrale antagonistische
Verhalten der Naloxon- und Naltrexon-Analogverbindungen beibehalten. Beispiele
von Substituenten für
substituierte Arylgruppen beinhalten eines oder mehr von Halogen,
beispielsweise Fluor, Chlor, Brom und Iod, Amino, Amido, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Nitro, Trifluormethyl,
Hydroxy, einen C1-C4-Alkylanteil enthaltendes
Hydroxyalkyl, usw.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein Set, das zur Behandlung von Drogenabhängigkeit
bei einer drogenabhängigen
Einzelperson nützlich
ist, umfassend eine therapeutisch wirksame Dosis eines Naloxon-
oder Naltrexon-Analogons, welches ein neutraler Antagonist an dem μ-Opioidrezeptor
ist, und der Dosis zugeordnete Instruktionsmaterialien. Das Set
ist nützlich
bei der Behandlung aller drogenabhängigen Personen, wie etwa den
in Langzeittherapie zur Verhinderung von Rückfall befindlichen, Personen,
die sich einer Drogenüberdosisbehandlung
unterziehen, Personen, die sich aktiver Entzugsbehandlung unterziehen,
und von drogensüchtigen
Müttern
geborenen Kindern.
-
Beispielsweise
kann das Set einen Behälter
umfassen, der einen geeigneten neutralen Antagonisten enthält, und
zusätzlich
kann das Set Instruktionsmaterialien umfassen, die Anweisungen (beispielsweise
Dosiervorschriften) für
die Verabreichung der hier beschriebenen pharmazeutisch wirksamen
Zusammensetzungen zusammen mit Kontraindikationen enthalten. Information
zur Entzugssyndromaktivität
des in dem Set vorhandenen jeweiligen neutralen Antagonisten kann
ebenfalls in den Instruktionsmaterialien eingeschlossen sein. Während die
Instruktionsmaterialien typischerweise geschriebene oder gedruckte
Materialien umfassen, sind sie nicht auf solche begrenzt. Jedes
Medium, das in der Lage ist, solche Instruktionen zu speichern und sie
einem Endverbraucher mitzuteilen, wird von dieser Erfindung in Erwägung gezogen.
Solche Medien umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, elektronische Speichermedien
(z.B. Magnetdisks, Bänder,
Patronen, Chips), optische Medien (z.B. CD-ROM) und dergleichen.
Solche Medien können
Adressen zu Internetsites umfassen, die solche Instruktionsmaterialien
vorsehen.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht der Begriff "ein" oder "eine(s)" sich auf ein oder
mehrere.
-
VERFAHREN
ZUR VERZÖGERTEN
FREISETZUNG
-
In
einer anderen Ausführung
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Drogenabhängigkeit
bei einer drogenabhängigen
Person, die dessen bedarf, umfassend das der Person Verabreichen
einer therapeutisch wirksamen Menge einer Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung,
die ein biokompatibles Polymer umfasst; und eine wirksame Menge
einer Naloxon- oder Naltrexon-Analogverbindung oder der pharmazeutisch
akzeptablen Salze davon, die neutraler Antagonist an dem μ-Opioidrezeptor
ist.
-
Der
Begriff "Zusammensetzung
mit verzögerter
Freisetzung", wie
hierin definiert, kann ein biokompatibles Polymer umfassen, worin
wenigstens eine Naloxon- oder Naltrexon-Analogverbindung integriert
ist, die ein neutraler Antagonist an dem μ-Opioidrezeptor ist. Geeignete
biokompatible Polymere können
entweder biologisch abbaubare oder nicht biologisch abbaubare Polymere
oder Gemische oder Copolymere davon sein, wie hierin beschrieben.
Die Verwendung einer Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung, wie hierin
beschrieben, kann besonders vorteilhaft sein, wenn die drogenabhängige Person
in Langzeittherapie zur Verhinderung von Rückfall auf die mißbrauchte
Droge ist.
-
Typischerweise
kann die Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung etwa 0,01
% (Gewicht/Gewicht) zu etwa 50 % (Gewicht/Gewicht) der Naloxon-
oder Naltrexon-Analogverbindung,
die ein neutraler Antagonist an dem μ-Opioidrezeptor ist (Trockengewicht der
Zusammensetzung), enthalten. Die verwendete Menge von Naloxon- oder
Naltrexon-Analogverbindung wird abhängig vom Zustand des Patienten,
der gewünschten
Wirkung des Mittels, beispielsweise Behandlung aktiven Entzugs oder
Verhinderung von Rückfall in
Langzeittherapie, dem geplanten Freisetzungsgehalten und der Zeitspanne, über welche
das Mittel freigesetzt wird, schwanken. Ein bevorzugter Bereich
von Mittelbeladung liegt zwischen etwa 0,1 % (Gewicht/Gewicht) bis
zu etwa 30 (Gewicht/Gewicht) Mittel. Ein bevorzugterer Bereich von
Mittelbeladung liegt zwischen etwa 0,5 % (Gewicht/Gewicht) bis etwa
20 % (Gewicht/Gewicht) Mittel.
-
Die
Zusammensetzungen mit verzögerter
Freisetzung dieser Erfindung können
zu vielen Formen geformt werden, wie etwa einem Film, ein Pellet,
einem Stab, einem Faden, einem Zylinder, einer Scheibe, einer Oblate
oder einem Mikropartikel. Ein Mikropartikel wird bevorzugt. Ein "Mikropartikel", wie hierin definiert,
umfasst eine Polymerkomponente mit einem Durchmesser von weniger
als etwa einem Millimeter und mit einer Naltrexon- oder Naloxon-Analogverbindung,
die ein neutraler Antagonist an dem μ-Opioidrezeptor ist, darin dispergiert.
Ein Mikropartikel kann eine kugelförmige, nicht-kugelförmige oder
unregelmäßige Form
haben. Typischerweise wird der Mikropartikel von einer zur Injektion
geeigneten Größe sein.
Ein bevorzugter Größenbereich
für Mikropartikel
ist von etwa ein bis etwa 180 Mikron im Durchmesser.
-
Wie
hierin definiert, ist eine verzögerte
Freisetzung einer Naltrexon- oder Naloxon-Analogverbindung der vorliegenden
Erfindung eine Freisetzung des Mittels aus einer Zusammensetzung
mit verzögerter
Freisetzung. Die Freisetzung findet über einen Zeitraum statt, der
länger
ist als der Zeitraum, während
derer eine therapeutisch signifikante Menge der Naloxon- oder Naltrexon-Analogverbindung
nachfolgend an direkte Verabreichung einer Lösung der Analogverbindung verfügbar wäre. Der
Zeitraum der verzögerten
Freisetzung kann beispielsweise etwa ein Tag, etwa zwei Tage, etwa
sieben Tage, etwa zehn Tage oder mehr sein, je nach Erfordernis,
um die gewünschten
Resultate zu erzielen. Es wird bevorzugt, dass eine verzögerte Freisetzung eine
Freisetzung von Naloxon- oder Naltrexon-Analogverbindung, welche
ein neutraler Antagonist an dem μ-Opioidrezeptor
ist, sei, die über
einen Zeitraum von größer als
zwei Tage stattfindet. Eine verzögerte
Freisetzung einer Naltrexon- oder Naloxon-Analogverbindung der Erfindung
aus einer Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung kann eine
ununterbrochene oder unterbrochene Freisetzung sein, mit relativ
konstanten oder schwankenden Freisetzungsraten. Die Kontinuität der Freisetzung
und die Höhe
der Freisetzung können durch
den angewandten Typ von Polymerlösung
(z.B. Monomerverhältnisse,
Molekulargewicht und variierende Kombinationen von Polymeren), Mittelbeladung,
und/oder Auswahl der Arzneistoffträger, um die gewünschte Wirkung
zu erreichen, beeinflusst werden.
-
Die
hierin beschriebenen Polymere der Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung
sind biokompatibel. Geeignete biokompatible Polymere können entweder
biologisch abbaubare oder biologisch nicht abbaubare Polymere oder
Gemische oder Copolymere davon sein, wie hierin beschrieben.
-
Geeignete
biokompatible Polymere können
entweder biologisch abbaubare oder nicht biologisch abbaubare Polymere
oder Gemische oder Copolymere davon sein, wie hierin beschrieben.
Ein Polymer ist biokompatibel, wenn das Polymer und jedwede Abbauprodukte
des Polymers ungiftig für
den Empfänger
sind und auch keine signifikanten gesundheitsschädlichen oder ungünstigen
Wirkungen auf den Körper
des Empfängers,
wie etwa eine immunologische Reaktion an der Injektionsstelle, besitzen.
-
"Biologisch abbaubar", wie hierin definiert,
bedeutet, dass die Zusammensetzung sich in vivo zersetzen oder erodieren
wird, um kleinere chemische Spezies zu bilden. Abbau kann beispielsweise
durch enzymatische, chemische und physikalische Vorgänge erfolgen.
Geeignete biokompatible, biologisch abbaubare Polymere umfassen
beispielsweise Poly(laktide), Poly(glykolide), Poly(laktid-co-glykolide),
Poly(milchsäure)n, Poly(glykolsäure)n, Polykarbonate,
Polyesteramide, Polyanhydride, Poly(aminosäuren), Polyorthoester, Poly(dioxanon)e,
Poly(alkylenalkylat)e, Copolymere oder Polyethylenglykol und Polyorthoester,
biologisch abbaubares Polyurethan, Mischungen davon und Copolymere
davon.
-
Geeignete
biokompatible, nicht biologisch abbaubare Polymere umfassen nicht
biologisch abbaubare Polymere, gewählt aus der aus Polyacrylaten,
Polymeren von Ethylen-Vinylacetaten und anderen acylsubstituierten
Zelluloseacetaten, nicht abbaubaren Polyurethanen, Polystyrolen,
Polyvinylchlorid, Polyvinylfluorid, Poly(vinylimidazol), Chlorsulfonatpolyolefinen,
Polyethylenoxiden, Mischungen davon und Copolymeren davon bestehenden
Gruppe.
-
Akzeptable
Molekulargewichte für
in dieser Erfindung verwendete Polymere können von einer Person mit gewöhnlichem
Fachwissen in der Technik bestimmt werden, unter Berücksichtigung
von Faktoren wie etwa der gewünschten
Polymerabbaurate, physikalischen Eigenschaften, wie etwa mechanischer
Stärke,
und Auflösungsrate
von Polymer in Lösungsmittel.
Typischerweise ist ein akzeptabler Molekulargewichtsbereich etwa 2.000
Daltons bis etwa 2.000.000 Daltons.
-
In
einer besonderen Ausführung
ist das Polymer biologisch abbaubares Polymer oder Copolymer. In einer
bevorzugteren Ausführung
ist das Polymer ein Poly(laktid-co-glykolid) (hierin nachstehend "PLG"). Das PLG kann ein
Laktid :Glykolidverhältnis
von beispielsweise etwa 10 : 90, 25 : 75, 50 : 50, 75 : 25 oder
90 : 10 und ein Molekulargewicht von etwa 5.000 Daltons bis etwa
70.000 Daltons haben.
-
Es
versteht sich, dass, wenn die Naltrexon- oder Naloxon-Analogverbindung,
die ein neutraler Antagonist an dem μ-Opioidrezeptor ist, zwecks
verzögerter
Freisetzung der Analogverbindung in ein biokompatibles Polymer integriert
wird, die Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung zusätzliche
Komponenten umfassen kann, die die Analogverbindung stabilisieren
und/oder das Freisetzungsprofil der Naltrexon- oder Naloxon-Analogverbindung
aus der Zusammensetzung mit verzögerter
Freisetzung modifizieren können.
Das heißt,
die Naltrexon- oder Naloxon-Analogverbindung der Zusammensetzung
mit verzögerter
Freisetzung kann gegen Wirkungskraftverlust und/oder Aktivitätsverlust
stabilisiert werden, welche alle während der Bildung der Zusammensetzung
mit verzögerter
Freisetzung, worin die Naltrexon- oder Naloxon-Analogverbindung
dispergiert ist, und/oder vor oder während der in vivo-Freisetzung
der Analogverbindung auftreten können.
Zusätzlich
kann der Freisetzungszeitraum der Naltrexon- oder Naloxon-Analogverbindung
verlängert
werden.
-
Ein
geeigneter Arzneistoffträger
oder eine spezifische Kombination von Arzneistoffträgern kann
in der Zusammensetzung mit verzögerter
Freisetzung verwendet werden. "Arzneistoffträger", wie dieser Begriff
hierin verwendet wird, ist jedes Mittel, das sich auf kovalente
oder nicht-kovalente Weise mit der Naloxon- oder Naltrexon-Analogverbindung
in der Zusammensetzung mit verzögerter
Freisetzung bindet oder in Wechselwirkung tritt oder dabei einbegriffen
ist.
-
Geeignete
Arzneistoffträger
umfassen beispielsweise Kohlehydrate, Aminosäuren, Fettsäuren, grenzflächenaktive
Mittel und Füllstoffe
und sind den Fachleuten in der Technik bekannt. Ein saurer oder
basischer Arzneistoffträger
ist ebenfalls geeignet. Die verwendete Arzneistoffträgermenge
ist auf dem Verhältnis
zu der Naltrexon- oder Naloxon-Analogverbindung basiert, auf einer
Gewichtsbasis. Für
Aminosäuren,
Fettsäuren und
Kohlehydrate, wie etwa Saccharose, Trehalose, Laktose, Mannitol,
Dextran und Heparin beträgt
das Verhältnis
von Kohlehydrat zu Analogverbindung typischerweise zwischen etwa
1 :10 und etwa 20 :1. Für
grenzflächenaktive
Stoffe liegt das Verhältnis
von grenzflächenaktivem
Stoff zu Analogverbindung typischerweise zwischen etwa 1 :1000 und
etwa 2 :1. Füllstoffe
umfassen typischerweise inerte Materialien. Geeignete Füllstoffe
sind den Fachleuten in der Technik bekannt.
-
Der
Arzneistoffträger
kann auch eine Metallkationenkomponente sein, die so wirkt, dass
sie die Freisetzung der Naltrexon- oder Naloxon-Analogverbindung moduliert. Eine beim
Modulieren der Freisetzung verwendete Metallkationenkomponente umfasst
typischerweise wenigstens einen Typ von mehrwertigem Metallkation.
Beispiele von zum Modulieren der Freisetzung geeigneten Metallkationkomponenten
umfassen oder enthalten beispielsweise Mg(OH)2MgCO3 (wie etwa 4MgCO3·Mg(OH)2·5H2O), MgSO4Zn(OAc)2Mg(OAc)2ZnCO3 (wie etwa 3Zn(OH)2·2ZnCO3)ZnSO4ZnCl2MgCl2 CaCO3Zn3(C6H5O7)2 und Mg3(C6H5O7)2. Ein geeignetes
Verhältnis
von Metallkationkomponente zu Polymer liegt zwischen etwa 1 99 bis etwa
1 : 2 nach Gewicht. Das optimale Verhältnis hängt von dem verwendeten Polymer
und der Metallkationkomponente ab. Eine Polymermatrix, welche eine
dispergierte Metallkationkomponente enthält, um die Freisetzung eines
Mittels aus der Polymermatrix zu modulieren, ist in US-A 5 656 297
an Bernstein et al. weiter beschrieben.
-
Es
ist eine Anzahl von Verfahren bekannt, durch welche Zusammensetzungen
mit verzögerter
Freisetzung (Polymer/aktives Mittel-Matrices) gebildet werden können. In
vielen dieser Prozesse wird das einzukapselnde Material in einem
Lösungsmittel
dispergiert, das ein wandbildendes Material enthält. Auf einer einzelnen Stufe
des Prozesses wird Lösungsmittel
aus den Mikropartikeln entfernt und wird danach das Mikropartikelprodukt
erhalten.
-
Verfahren
zur Bildung einer Zusammensetzung für die verzögerte Freisetzung biologisch
aktiven Mittels sind in US-A 5 019 400, an Gombotz et al. erteilt,
und dem erteilten US-A 5 922 253, an Herbert et al. erteilt, beschrieben.
-
In
diesem Verfahren wird ein Gemisch, das ein biologisch aktives Mittel,
ein biokompatibles Polymer und ein Polymerlösungsmittel umfasst, verarbeitet,
um Tröpfchen
zu erzeugen, wobei wenigstens ein signifikanter Anteil der Tröpfchen Polymer,
Polymerlösungsmittel
und das aktive Mittel enthält.
Diese Tröpfchen
werden dann durch ein geeignetes Mittel eingefroren. Beispiele von
Mitteln zum Verarbeiten des Gemischs, um Tröpfchen zu formen, beinhalten
das Lenken der Dispersion durch eine Ultraschalldüse, Druckdüse, Rayleigh-Strahl,
oder mit anderen bekannten Mitteln zur Erzeugung von Tröpfchen aus
einer Lösung.
-
Zum
Einfrieren von Tröpfchen
geeignete Mittel beinhalten das Lenken der Tröpfchen in ein oder in die Nähe eines
verflüssigten
Gases, wie etwa flüssiges
Argon oder flüssigen
Stickstoff, um gefrorene Mikrotröpfchen
zu bilden, die dann von dem flüssigen
Gas getrennt werden. Die gefrorenen Mikrotröpfchen werden dann einem flüssigen oder
festen Nicht-Lösungsmittel
ausgesetzt, wie etwa Ethanol, Hexan, mit Hexan vermischtes Ethanol,
Heptan, mit Heptan vermischtes Ethanol, Pentan oder Öl.
-
Das
Lösungsmittel
in den gefrorenen Mikrotröpfchen
wird als Feststoff und/oder Flüssigkeit
in das Nicht-Lösungsmittel
extrahiert, um eine Matrix von Polymer/aktivem Mittel zu bilden,
die ein biokompatibles Polymer und ein biologisch aktives Mittel
umfasst. Mischen von Ethanol mit anderen Nicht-Lösungsmitteln, wie etwa Hexan,
Heptan oder Pentan, kann die Rate der Lösungsmittelextraktion aus gewissen
Polymeren, wie etwa Poly(laktid-co-glykolid)polymeren, über die
durch Ethanol allein erzielte hinaus erhöhen.
-
Eine
breite Spanne von Größen von
Zusammensetzungen mit verzögerter
Freisetzung kann durch Variieren der Tröpfchengröße, beispielsweise durch Verändern des
Durchmessers der Ultraschalldüse,
hergestellt werden. Wenn die Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung
in Form von Mikropartikeln vorliegt und sehr große Mikropartikel gewünscht werden,
so können
die Mikropartikel beispielsweise durch eine Spritze direkt in die
kalte Flüssigkeit
extrudiert werden. Erhöhen
der Viskosität
der Polymerlösung
kann ebenfalls die Mikropartikelgröße erhöhen. Die Größe der Mikropartikel, die durch
diesen Prozess produziert werden können, beläuft sich beispielsweise von
größer als
etwa 1000 bis auf etwa 1 Mikrometer im Durchmesser.
-
Noch
ein anderes Verfahren zur Bildung einer Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung
aus einer Suspension, die ein biokompatibles Polymer und ein biologisch
aktives Mittel umfasst, beinhaltet Folienguss, wie etwa in einem
Formwerkzeug, zur Bildung einer Folie oder einer Form. Beispielsweise
wird, nachdem die Suspension in ein Formwerkzeug gegeben wurde,
das Polymerlösungsmittel
dann durch in der Technik bekannte Mittel entfernt, oder die Temperatur
der Polymersuspension wird gesenkt, bis eine Folie oder Form, mit
einem konsistenten Trockengewicht, erhalten wird.
-
Ein
weiteres Beispiel eines konventionellen Mikroverkapselungsprozesses
und dadurch hergestellter Mikropartikel ist in US-A 3 737 337 offenbart,
wobei eine Lösung
eines wand- oder hüllenbildenden
polymeren Materials in einem Lösungsmittel
hergestellt wird. Das Lösungsmittel
ist nur teilweise wasservermischbar. Ein Feststoff oder Kernmaterial
wird in der polymerhaltigen Mischung gelöst oder dispergiert und danach
wird die kernmaterialhaltige Mischung in einer wässrigen Flüssigkeit dispergiert, die unvermischbar
in dem organischen Lösungsmittel
ist, um Lösungsmittel
aus den Mikropartikeln zu entfernen.
-
Ein
anderes Beispiel für
einen Prozess, worin Lösungsmittel
aus Mikropartikeln entfernt wird, die eine Substanz enthalten, ist
in US-A 3 523 906 offenbart.
-
In
diesem Prozess wird ein einzukapselndes Material in einer Lösung eines
polymeren Materials in einem Lösungsmittel,
das unvermischbar in Wasser ist, emulgiert und dann wird die Emulsion
in einer wässrigen Lösung, die
ein hydrophiles Kolloid enthält,
emulgiert. Lösungsmittelentfernung
aus den Mikropartikeln wird dann durch Verdampfung vollzogen und
das Produkt wird erhalten.
-
In
noch einem anderen Prozess, wie in US-A 3 691 090 gezeigt, wird
organisches Lösungsmittel
aus einer Dispersion von Mikropartikeln in einem wässrigen
Medium verdampft, vorzugsweise unter verringertem Druck.
-
Auf
gleichartige Weise zeigt die Offenbarung von US-A 3 891 570 ein
Verfahren, wobei Lösungsmittel aus
einer Dispersion von Mikropartikeln in einem polyhydrischen Alkoholmedium
durch Anwendung von Hitze oder durch verringertem Druck Unterziehen
der Mikropartikel verdampft wird.
-
Ein
anderes Beispiel eines Lösungsmittelentfernungsprozesses
ist in US-A 3 960 757 gezeigt.
-
Tice
et al., in US-A 4 389 330, beschreiben die Herstellung von Mikropartikeln,
die ein aktives Mittel enthalten, durch ein Verfahren, umfassend
: (a) Auflösen
oder Dispergieren eines aktiven Mittels in einem Lösungsmittel
und Auflösen
eines wandbildenden Elements in diesem Lösungsmittel (b) Dispergieren
des Lösungsmittel,
welches das aktive Mittel und wandformende Material enthält, in einem
Dispersionsverarbeitungsmedium; (c) Verdampfen eines Teils des Lösungsmittels
aus der Dispersion von Schritt (b), wodurch Mikropartikel gebildet
werden, die das aktive Mittel in der Suspension enthalten; und (d) Extrahieren
des restlichen Lösungsmittels
aus den Mikropartikeln.
-
Weitere
geeignete Herstellungsverfahren sind in US-A 6 194 006 an Lyons
et al., US-A 6 110 503; 5 916 598 und 5 792 477 an Rickey et al.
und 5 650 173 an Ramstack et al. beschrieben.
-
EXPERIMENTELLE VERFAHREN
-
MATERIALIEN
-
Morphinsulfat,
7-Benzyliden-7-dehydronaltrexon (BNTX) HCl, Naloxon, Naltrexon,
6β-Naltrexamin, 6β-Naltrexol,
6β-Naloxol,
6α-Naloxol,
6α-Naltrexol
und 6β-Naltrexamid
wurden durch das NIDA-Drogenversorgungsprogramm erhalten β-Chlornaltrexamin
(β-CNA), β-Funaltrexamin
HCl (β-FNA), N', N'-Diallyl-Tyr-Aib-Aib-Phe-Leu
(ICI 174 864), [D-Pen2D-Pen5]-Enkephalin
(DPDPE) und Pertussistoxin (PTX) wurden von RBI (Natick, MA) bezogen;
Clocinnamox (C-CAM) wurde von Tocris Cookson (Ballwin, MO) bezogen; Nalmefen
wurde von Key Pharmaceuticals (Miami, Florida) bezogen; D-Phe-Cys-Tyr-D-Trp-Arg-Thr-Pen-Thr-Nh2
(CTAP) wurde von Multiple Peptide Systems (San Diego, CA) bezogen. 35S-Guanosin 5'-(γ-thio)triphosphat
(46,2 TBq/mmol) wurde von NEN (Boston, MA) bezogen, [2,8-3H] – Adenin
(1,11 TBq/mmol) von ICN (Costa Mesa, CA); AG 50-X8-Harz und leere Poly-Prächromatographiesäulen wurden
von Bio-Rad bezogen; und neutrales Aluminiumoxid und Imidazol wurden
von Sigma (St. Louis, MO) bezogen.
-
IN VITRO – ERPROBUNG
-
ZELLKULTUR
-
Menschliche
Embryonal-Nieren(HEK 293)-Zellen, stabil transfiziert mit Human-MOR
(N-endständig, mit
FLAG- Markierung,
HEK-MOR) und Maus-δ-Opioidrezeptor
(DOR)(HEK-DOR) wurden in mit 10 % fötalem Rinderserum ergänztem DMEM
H16/F12 gehalten. HMOR-transfizierte GH3-Zellen (GH3-MOR) wurden in demselben Medium wie HEK-Zellen gezüchtet, während Ratten-MOR-transfizierte-CHO-Zellen (CHO-MOR) in
F12 Hamschem Medium, ergänzt
mit 10 fötalem
Rinderserum, gehalten wurden. Alle Zellen drückten ein gleichartiges Rezeptorniveau
aus (∼ 1
pmol Rezeptor/mg Protein, getestet durch 3H-Maloxonbindungsprüfung), außer für GH3-MOR, das eine niedrigere Rezeptordichte
(∼ 150 fmol/mg
Protein) hatte. In allen drei Zelllinien waren 100 mU/ml Penicillin,
100 mg/ml Streptomycin und 200 mg/ml G418 in dem Kulturmedium enthalten.
Man lieb die Zellen bei 37 °C
in befeuchteter Atmosphäre
von 5 % CO2 95 % Luft wachsen.
-
Für die Morphinvorbehandlung
wurden Zellen in Gegenwart von Morphin (1 mM) für 16 Stunden vor dem Ernten
kultiviert. Für β-CNA und β-FNA-Vorbehandlung
wurden Zellen mit verschiedenen Konzentrationen von β-CNA und β-FNA für 3 Stunden
auf 37 °C
inkubiert. Die Zellen wurden dann gründlich mit phosphatgepufferter
Salzlösung
(PBS) gewaschen, um die behandelten Drogen vor Membranherstellungen
zu entfernen.
-
MEMBRANHERSTELLUNGEN UND 35S-GTPγS-BINDUNGSSTUDIEN – ALLGEMEINE
VORGEHENSWEISE
-
Membranherstellungen
und 35S-GTPγ-S-Bindungsprüfungen wurden,
mit kleineren Modifikationen, durchgeführt wie in Burford, N.T. et
al., Eur. J. Pharmacol. 342 123-126 (1998) beschrieben. Kurzum,
die gewünschten
Zellen, gehalten wie oben beschrieben, wurden geerntet und mit PBS
gewaschen. Die Zellen wurden dann in 10 mM HEPES, pH 7,6-Puffer
homogenisiert und 10 Minuten auf 30.000 g zentrifugiert. Die Pellets wurden
in 10 mM HEPES (pH 7,6), 0,1 mM EDTA enthaltendem Puffer resuspendiert
und auf –80 °C gelagert.
-
Für 35S-GTPγS-Bindungsprüfung wurden
Zellmembranen (50 mg Protein) mit der gewünschten Drogenkonzentration
in 500 ml Prüfpuffer
(50 mM HEPES, pH 7,4, 100 mM NaCl, 1 mM EDTA, 10 μMGDP, 1 mM DTT,
0,2 nM 35S-GTPγS, 0,1 % Rinderserum album und
unterschiedlichen Konzentrationen von MgCl2)
bei 30 °C
für 20
Minuten inkubiert. Es wurde festgestellt, dass die optimale Konzentration
von MgCl2 auf Basis der eingesetzten Zelllinie
schwankte. Die Reaktionen wurden durch 10-minütiges Zentrifugieren auf 13.000
g gestoppt und die Membranen wurden ein Mal mit 50 mM Tris-HCl,
pH 7,4, 50 mM NaCl gewaschen. Morphinstimulierte 35S-GTPγS-Bindungsprüfungen wurden
in Gegenwart von 10 mM MgCl2 auf 30 °C für 5 Minuten durchgeführt.
-
BEISPIEL 1
-
IDENTIFIKATION NEUTRALER
ANTAGONISTEN : WIRKUNGEN VON MOR-ANTAGONISTEN AUF 35S-GTPγS-BINDUNGSAKTIVITÄT IN HEK-MOR-ZELLMEMRANEN
MIT ODER OHNE MORPHINVORBEHANDLUNG
-
Opioid-Antagonisten
wurden auf ihre Wirkung auf 35S-GTPγS-Bindung
gemäß der oben
beschriebenen und weiter in Wang et al., J. Biol. Chem., 274, S.
22081-22088 (1999) beschriebenen Prüfung getestet. Die Ergebnisse
dieser Prüfung
sind ein direktes Maß der
Rezeptorsignalisierung. Spezifischer waren die verwendeten Zellmembranen
HEK-MOR-Zellmembranen und wurde die Probe in Abwesenheit jedes Agonisten durchgeführt, um
die intrinsische Antagonistenaktivität zu ermitteln. Die Experimente
wurden durchgeführt,
wobei dem Reaktionsgemisch 1 mM MgCl2 zugesetzt
war, unter Verwendung unbehandelter und morphinvorbehandelter HEK- MOR-Zellmembranen.
Die Ergebnisse sind graphisch in 1 dargestellt.
Die verwendete Menge an Droge betrug 1 μM. Keine der getesteten Verbindungen
hatte irgendeine messbare Wirkung in scheintransfizierten Kontrollzellen.
-
Die
getesteten Verbindungen fielen unter drei Gruppen. Die erste Gruppe
(β-CNA,
C-CAM, BNTX und Nalmefen) senkten die35S-GTPγS-Bindungsaktivität in sowohl
unbehandelten als auch morphinvorbehandelten HEK-MOR-Membranen. Angesichts
dieser Ergebnisse wurde geschlussfolgert, dass diese Mittel unter
jeder Bedingung inverse Agonisten waren. Der effektivste inverse
Agonist war β-CNA,
was zuvor von Burford, N. et al., Bioch. J. 348, 531-537, und Wang,
D, et al. J. Neurochem., 75 763-771, berichtet worden war. C-CAM, ein
MOR-selektiver Antagonist, wie von Comer, S.D. et al., J. Pharmacol.
Exp. Ther., 262 1051-1056 (1992) beschrieben, und BNTX, ein DOR-selektiver
Antagonist, wie von Palmer, R. B. et al., J. Med. Chem., 40, 749-753, beschrieben,
waren bereits als inverse Agonisten an DOR gezeigt worden (Neilan,
C. L. et al., Bri. J. Pharmacol. 128, 556-562 (1999). Dosis-Reaktionskurven
für β-CNA (35S-GTPγS-Bindung)
enthüllte
eine zweifache Differenz in naiven und morphinvorbehandelten HEK-MOR-Zellmembranen (EC50-Werte von 29 ± 3 nM beziehungsweise 59 ± 6 nM).
-
Die
zweite Gruppe, Naloxon und Naltrexon, wies keine beobachtbaren Wirkungen
bei unbehandelten Membranen auf, senkte jedoch die 35S-GTPγS-Bindungsaktivität in morphinvorbehandelten
Membranen. Dies ist konsistent mit unseren vorigen Berichten, welche
zeigen, dass Naloxon wenig Wirkung in unbehandelten Zellen hat,
sich jedoch in morphinvorbehandelten SH-SY5Y-Zellen zu einem inversen
Agonisten wird (Wang, Z. et al., Life Sci., 54, L339-PL350, (1994)).
-
Die
restlichen 7 Verbindungen gehören
zu einer dritten Gruppe, die keine signifikante Wirkung auf basale 35S-GTPγS-Bindungsaktivität sowohl
in unbehandelten als auch morphinvorbehandelten Membranen hatte.
Unter jeder Bedingung als neutrale Antagonisten wirkend, umfassen
diese Verbindungen die Naloxon- und Naltrexon-Analogverbindungen, 6α-Naloxol,
6β-Naloxol,
6α-Naltrexol, 6β-Naltrexol
und 6α-Naltexamin,
CTAP und β-FNA.
-
Zusätzlich zu
den in 1 aufgeführten
Verbindungen wurde auch 6β-Naltrexamid
getestet. Ergebnisse bestätigen,
dass 6β-Naltrexamid
ein neutraler Antagonist ist, da es keine signifikante Wirkung auf
basale 35S-GTPγS-Bindungsaktivität in sowohl
unbehandelten als auch morphinvorbehandelten Membranen hatte. In allen
Proben verhielt 6β-Naltrexamid
sich gleichartig zu 6-Naltrexamin.
-
Von
neutralen Antagonisten wird erwartet, dass sie die Wirkungen von
sowohl Agonisten als auch inversen Agonisten blockieren. In der
Tat wurden die inversen agonistischen Wirkungen von 1 μM β-CNA und C-CAM
durch 10 μM
6β-Naltrexol
(% Inhibierung : 68 ± 17
% und 91 ± 9
% für β-CNA beziehungsweise
C-CAM, n = 3) teilweise oder vollständig blockiert. CTAP und α-Naloxol
(beide mit einer Konzentration von 10μM) blockierten ebenfalls die
invers-agonistischen Wirkungen von β-CNA. Dieses Ergebnis bestätigte, dass
die invers-agonistischen Wirkungen von β-CNA und C-CAM durch MOR vermittelt
waren. Die Prüfbedingungen
sind identisch zu denen für
Figur, außer
dass die inversen Antagonisten mit den neutralen Antagonisten vorgemischt
werden.
-
BEISPIEL 2 : WIRKUNGEN
VON ANTAGONISTEN AUF CAMP-NIVEAUS INTAKTER HEK-MOR-ZELLEN
-
Ausgewählte Opioid-Antagonisten
wurden auch auf ihre Wirkungen auf cAMP-Niveaus in Abwesenheit jeglichen
Agonisten sowohl in unbehandelten als auch morphinvorbehandelten
HEK-MOR-Zellen getestet. Opioidrezeptoren koppeln sich an Gi/Go-Proteine
und inhibieren Adenylatcyclase. Somit sollten inverse Agonisten
tonische Inhibierung von Adenylatcyclase durch MOR freisetzen und
cAMP-Niveaus erhöhen,
während neutrale
Antagonisten keine Wirkung haben.
-
HEK-MOR-Zellen
wurden in 24-Well-Platten 3-4 Tage kultiviert, mit 2 μCi/ml 3H-Adenin 2 Stunden markiert und zwei Mal
mit 2 ml serumfreiem Medium gewaschen. Die Zellen wurden dann in
Gegenwart oder Abwesenheit von Drogen auf 37 °C 30 Minuten lang auf einer
Konzentration von 1 μM
mit 100 μM
Forskolin inkubiert.
-
Die
Reaktionen wurden durch Zusatz von 1 ml 5 %-iger Trichloressigsäure, die
1 mM ATP und 1 mM cAMP enthielt, beendet. 3H-cAMP
wurde abgetrennt, wie von Wong (Wong Y.H:, Methods in Enzymology,
238, S. 81-94 (1994)) beschrieben. Die Ergebnisse wurden als Verhältnisse
von 3H-cAMP gegenüber den gesamten 3H-ATP, 3H-ADP und 3H-cAMP-Pools ausgedrückt. Für Morphinvorbehandlungsexperimente
wurden Zellen mit 1 μM
Morphin für
16 Stunden vor den Experimenten inkubiert, und dann wurden die Zellen
mit 2 μCi/ml 3H-Adenin für 2 Stunden markiert. 1 μM Morphin
wurde in das 3H-Adenin-Markiermedium eingeschlossen.
-
Wie
in 2 gezeigt, hatte keine der Testverbindungen irgendeine
Auswirkung auf cAMP-Niveaus. Diese Ergebnisse sind gleichartig zu
den Ergebnissen der oben ausgeführten 35S-GTPγS-Bindungsprüfung. Weiter
zeigt 2 auch, dass die durch 35S-GTPγS-Bindung
in Zellmembranen identifizierten inversen Agonisten, β-CNA, C-CAM
und BNTX, sowohl in unbehandelten als auch in morphinvorbehandelten HEK-MOR-Zellen
forskolinstimulierte cAMP-Niveaus erhöhten. Die Wirkung war in behandelten
Zellen im Vergleich zu unbehandelten konsistent größer. Naloxon
und Naltrexon hatten in unbehandelten Zellen keine signifikante
Wirkung, erhöhten
jedoch forskolinstimulierte cAMP-Niveaus in morphinvorbehandelten
Zellen. Die neutralen Antagonisten, CTAP, 6β-Naloxol, 6α-Naloxol und 6β-Naltrexol, 6α-Naltrexol
hatten sowohl in unbehandelten als auch morphinvorbehandelten Zellen
keine Auswirkung auf forskolinstimulierte cAMP-Niveaus.
-
Diese
Ergebnisse sind Spiegelbilder der von der oben beschriebenen und
graphisch in 1 dargestellten HEK-MOR-Zellmembranen
unter Verwendung von 1mM Mg2+ erhaltenen
Ergebnisse, mit entgegengesetzten Wirkungen inverser Agonisten auf
cAMP-Niveaus und 35S-GTPγS-Bindungsaktivität wie erwartet.
-
BEISPIEL 3 : BINDUNG VON
ANTAGONISTEN AN MOR UND DOR
-
Bindungspotenzen
von Naloxon und Naltrexon wurden mit denen der folgenden Naloxon-
und Naltrexon-Analogverbindungen
verglichen 6β-Naltrexol,
6β-Naloxol, 6α-Naltrexol,
6α-Naloxol,
und 6β-Naltrexamin unter
Verwendung der Gleichgewichtsbindungsanalyse mit Tracer. wiederum
waren die für
6β-Naltrexamid erhaltenen
Ergebnisse gleichartig zu den Ergebnissen für 6β-Naltrexamin. Spezifisch wurden
für die 3H-Naloxonbindungsprobe verwendete Zellmembranen präpariert
wie oben für
die 35S-GTPγS-Bindungsprobe beschrieben.
Membranen (20 μg
Protein) wurden mit 2nM Abwesenheit oder Gegenwart von 1μM Konzentration
der angedeuteten Drogen bei 25 °C
für 1 Stunde
inkubiert. Die Inkubationen wurden durch rasches Filtrieren auf Glasfaserfilter
(Schleicher & Schuell,
Keene, NH) beendet. Die Filter wurden mit 10 ml eiskaltem PBS gewaschen
und die Radioaktivität
unter Verwendung von Flüssigkeitsszintillationszählung quantifiziert.
Jeder Antagonist wurde dreifach getestet und die in der Tabelle
angegebenen Ki-Werte sind der Durchschnitt der Dreifachanalyse ± SD.
-
Die
Ki-Werte wurden wie folgt berechnet : Ki =
IC50/(1 + L/Kd), wobei L die in den Bindungsexperimenten
verwendete Konzentration von 3H-Naloxon
ist (2 nM). Kd für
Naloxon war 0,8 nM und 2 nM bei MOR beziehungsweise DOR, ermittelt
aus den Sättigungsbindungskurven
von 3H-Naloxon.
Die Ergebnisse zeigen, dass jeder der neutralen Antagonisten, die
Analogverbindungen von Naloxon und Naltrexon sind, eine gleichartige
Affinität
für MOR
hatte. Außerdem
wies jeder neutrale Antagonist auch eine potente DOR-Bindung auf, bei
einer 2-3-fachen Selektivität
für MOR
gegenüber
DOR.
-
-
BEISPIEL 4 ANTAGONISTISCHE
WIRKUNG VON NALOXON, NALTREXON UND 6β-NALTREXOL AUF MORPHINSTIMULIERTE 35S-GTPγS-BINDUNG
IN HEK-MOR-ZELLMEMBRANEN
-
Morphinstimulierte 35S-GTPγS-Bindung
in HEK-MOR-Membranen
wurde dosisabhängig
von den Opioid-Antagonisten
Naloxon, Naltrexon und dem neutralen Antagonisten-Analogon 6β-Naltrexol
(4) inhibiert. Während Naltrexon etwas potenter
war (IC50 6,8 ± 0,1 nM), waren 6β-Naltrexol
und Naloxon gleich potent (IC50 18 ± 1 nM
beziehungsweise 23 ± 1
nM). Dieses Ergebnis ist konsistent mit dem aus der 3H-Naloxon-Bindungsanalyse (siehe
Tabelle) erhaltenen, was andeutet, dass Rezeptorbindungs- und antagonistische
Potenz von 6β-Naltrexol
zwischen diejenigen von Naltrexon und Naloxon fallen.
-
IN VIVO-TESTEN
-
TIERSUBJEKTE
: Erwachsene, männliche
ICR-Mäuse
(20-35 g, Harlan Industries, Cleveland, OH) wurden in Gruppen von
fünf in
Plexiglaskammern mit Futter und Wasser ad libitum verfügbar untergebracht. Die
Tiere wurden in einer temperaturkontrollierten Kolonie in einem
12-Stunden-Hell/Dunkel-Zyklus
gehalten. Alle Studien wurden in Übereinkunft mit dem "Guide for the Care
and Use of Laboratory Animals" (Richtlinien zu
Versorgung und Verwendung von Labortieren), wie vom National Institute
of Health der Vereinigten Staaten angenommen, durchgeführt.
-
VERABREICHUNGSARTEN
: Morphinsulfat wurde in destilliertem Wasser für i.c.v.-Injektionen und physiologische
Salzlösung
für i.p.-Injektionen
aufgelöst.
Alle Antagonisten wurden unmittelbar vor der Verwendung in physiologischer
Salzlösung
für i.p.-Injektionen aufgelöst, und
ausgewählte
Antagonisten wurden auch in destilliertem Wasser für i.c.v.-Injektionen aufgelöst. Die
Verabreichung von Morphinsulfat (und ausgewählten Antagonisten) über den
i.c.v.-Verabreichungsweg wurde durch direkte Injektion in die linke
laterale Herzkammer vollzogen, wie zuvor in Porreca F. et al., J.
Pharmacol. Exp. Ther., 230, S. 31-348 (1984) beschrieben.
-
Kurz
gesagt, die Mäuse
wurden leicht mit Ether anästhetisiert
und ein kleiner Einschnitt wurde entlang der Mittellinie der Kopfhaut
vorgenommen. Eine Injektion wurde unter Verwendung einer 25 μl-Hamiltonspritze an
einer Stelle 2 mm caudal und 2 mm lateral vom Bregma vorgenommen.
Die Injektion wurde unter Verwendung einer Nadel mit Dickenmaß 27 auf
einer Tiefe von 3 mm mit einem Volumen von 5 μl vorgenommen. Intraperitoneale Injektionen
(i.p.) wurden unter Verwendung einer 1 ml-Spritze mit einer Nadel mit Dickenmaß 30 verabreicht.
-
STUDIEN ZUR
KÖRPERLICHEN
ABHÄNGIGKEIT
-
Ausgewählte Verbindungen
wurden auf ihre Fähigkeit
getestet, ein Opioid-Entzugssyndrom bei entweder akut oder chronisch
mit Morphin behandelten Mäusen
auszulösen,
wie in Bilsky E.J. et al., J. Pharmacol. Exp. Ther., 277, S. 484-490
(1996) beschrieben. Für
die akute Abhängigkeit
wurden Mäuse
mit einer einzigen Morphininjektion (100mg/kg, subkutan, -4Std.)
vorbehandelt. Die chronische Morphinaussetzung bestand aus dem Implantieren
eines 75 mg Morphinpellets subkutan unter Etheranästhesie
und 72 Stunden Abwarten.
-
BEISPIEL 5 : AKUTES ABHÄNGIGKEITSMODELL
-
Zur
Untersuchung der Herbeiführung
des Entzugs wurden Mäuse,
die ein Mal mit Morphin (100 mg/kg, subkutan, – 4Std.) vorbehandelt worden
waren, intraperitoneal mit 10 mg/kg-Dosen der folgenden Verbindungen
injiziert Naloxon, Naltrexon, 6α-Naloxol,
6α-Naltrexol,
6β-Naltrexol, 6β-Naloxol,
6β-Naltrexamin
und 6β-Naltrexamid
(Ergebnisse nicht in 4 vorliegend). Unmittelbar nach
der Verabreichung des ausgewählten Antagonisten
wurden die Tiere in einen klaren Plexiglaszyklinder gesetzt und
15 Minuten beobachtet. Während dieser
Zeit wurde die Anzahl vertikaler Sprünge aufgezeichnet und diente
als Maßstab
der Entzugsschwere (Yano, I. und Takemori, A.E., Res. Commun. Chem.
Pathol. Pharmacol., 16, s. 721-734 (1977)).
-
Die
Ergebnisse sind graphisch in 4 abgebildet
und zeigen, dass, wie erwartet, Naloxon und Naltrexon ein robustes
Entzugsspringen auslösten.
Sowohl die 6α-Naloxol- als auch
6α-Naltrexol-Analogverbindung
zeigten annähernd
50 % weniger Springen als ihre Mutterverbindung. Das 6β-Naltrexol,
6β-Naloxol, 6β-Naltrexamin und 6β-Naltrexamid
lösten
jedoch kein Entzugsspringen aus.
-
BEISPIEL 6 : CHRONISCHES
ABHÄNGIGKEITSMODELL
-
Ansteigende
Dosen von Naloxon (0,1; 0,5 und 1,0 mg/kg), Naltrexon (0,05; 0,1;
0,5 und 1,0 mg/kg) und 6β-Naltrexol (5 10 und
100 mg/kg) wurden ebenfalls auf ihre Fähigkeit getestet, Entzugsspringen
in einem chronischen Modell körperlicher
Abhängigkeit
auszulösen,
unter Anwendung von Morphinpelletimplantierung. Die Ergebnisse sind
graphisch in 5 abgebildet. Naltrexon und
Naloxon (intraperitoneal) produzierten auf potente weise dosisabhängige Anstiege
des Entzugsspringens, die bei etwa 200 Sprüngen pro Maus ein Plateau zu
erreichen schienen. Die Dosen von Naltrexon und Naloxon, die benötigt wurden,
um 100 Sprünge
pro Maus hervorzurufen, betrugen etwa 0,1 beziehungsweise 0,3 mg/kg.
Im Gegensatz dazu war 6β-Naltrexol
viel weniger potent beim Hervorrufen von Entzugsspringen, wobei
eine berechnete Dosis von 10 mg/kg erforderlich war, um durchschnittlich
100 Sprünge
auszulösen.
Dies ist konsistent mit der Fähigkeit
von 6β-Naltrexol, den
Entzug (bei einer Dosis von 10 mg/kg) in dem akuten Mäusemodell
von Morphinabhängigkeit,
in dem Antagonisten generell weniger potent sind, zu vermindern.
Gleichermaßen
hatte 6β-Naltrexamid
eine niedrige Potenz beim Hervorrufen von Entzugsspringen und einen
EC50 gleichartig zu 6β-Naltrexol.
-
BEISPIEL 7 : ANTINOZIZEPTIVE
STUDIEN
-
Antinozizeption
wurde unter Verwendung des 55 °C-Warmwasser-Tail-Flick-Prüfung bewertet.
Die Latenz zu dem ersten Anzeichen eines raschen Schwanzzuckens
wurde als Verhaltenseckpunkt verwendet. Jede Maus wurde auf Grundlinienlatenz
getestet, indem ihr Schwanz in das Wasserbad eingetaucht und die Zeit
bis zur Reaktion aufgezeichnet wurde. Mäuse, die eine Tail-Flick-Latenz
von mehr als 5 Sekunden aufwiesen, wurden vom weiteren Testen ausgeschlossen.
Eine intraperitoneale Injektion von Trägerstoff oder einer der Testverbindungen
wurde 10 Minuten später
von der Verabreichung von Morphinsulfat (20 nmol, i.c.v., A90-Dosis, die Antinozizeption hervorrief)
gefolgt. Ausgewählte
Antagonisten wurden ebenfalls i.c.v. injiziert, um den relativen
Zugang zum ZNS von der i.p.-Route zu untersuchen. Die Mäuse wurden
30 Minuten nach der Morphinverabreichung auf Antinozizeption getestet.
Zur Vermeidung von Gewebeschäden
wurde Mäusen, die
nicht innerhalb von 15 Sekunden reagierten, ein Höchstwert
zuerkannt. Der Prozentsatz von Antinozizeption wurde berechnet als
(Testlatenz – Kontrollatenz)/(15 – Kontrollatenz) × 100.
-
Spezifisch
wurden Naltrexon, Naloxon, 6α-Naloxol,
6α-Naltrexol, 6β-Naloxol,
6β-Naltrexol
und 6β-Naltrexamin
ip. in einer Dosis von 10 mg/kg verabreicht, um ihre Fähigkeit
zu untersuchen, die antinozizeptiven Wirkungen einer i.c.v. A90-Dosis von Morphin (20 nmol/Injektion)
in der 55 °C-Tail-Flick-Prüfung zu
blockieren. Die Ergebnisse sind graphisch in 6 dargestellt.
6β-Naltrexamid wurde
ebenfalls getestet und hatte eine Wirkung gleichartig zu 6β-Naltrexamin.
Daher sind diese zwei Verbindungen zentral weniger potent als 6β-Naltrexol, trotz
der demonstrierten gleichartigen Rezeptorbindungspotenz. Diese Verbindungen
können zum
selektiven Blockieren peripherer Opioiddrogenwirkung bevorzugt werden,
ohne die widrigen Nebenwirkungen (z.B. Diarrhöe oder Obstipation). Die Ergebnisse
zeigen, dass die prototypischen Opioid-Antagonisten Naloxon und
Naltrexon Morphin-Antinozizeption blockierten. Weiter blockierten
das 6α-Naloxol
und 6α-Naltrexol
sowie 6β-Naltrexol ebenfalls
die antinozizeptiven Wirkungen von Morphin. Das 6β-Naloxol
und 6β-Naltrexamin
produzierten jedoch nur eine partielle Blockade. Morphin wurde i.c.v.
verabreicht, um sicherzustellen, dass die Antagonistenwirkungen
zentral vermittelt sind.
-
Zusätzlich wurden
vollständige
i.p.-Antagonist-Dosis-Reaktionskurven
entwickelt, um die Rangordnung für
Naltrexon, Naloxon und den neutralen Antagonisten 6β-Naltrexol gegen Morphin-induzierte
Antinozizeption zu ermitteln (20 nmol Morphin; A90-Dosis,
i.c.v.). Die Ergebnisse sind graphisch in 7 abgebildet. Morphin
wurde i.c.v. verabreicht, um sicherzustellen, dass die Testverbindung
zentral wirkte. Die Potenzrangordnung war Naltrexon, 6β-Naltrexol
und Naloxon (ID50-Wert [95 C.I.] : 0,22
mg/kg [0,11-0,43]; 1,0 mg/kg [0,58-1,7], beziehungsweise 1,1 mg/kg
[0,66-1,8]).
-
Es
wurde auch eine zweite Dosis-Reaktionskurve erzeugt, wie oben beschrieben,
worin jedoch die Antagonisten unter Verwendung einer i.c.v.-Injektion
verabreicht wurden. Die Potenzrangordnung (ID50-Wert
[95 % C.I.]) blieb für
Naltrexon, 6β-Naltrexol
und Naloxon dieselbe 0,26 nmol [0,15-0,46], 2,3 nmol [1,3-4,0] beziehungsweise
3,4 nmol [1,7-6,8].