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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft allgemein Nukleinsäuresequenzen, die für Proteine
kodieren, die mit abiotischen Stressreaktionen und Toleranz gegenüber abiotischem
Stress bei Pflanzen in Zusammenhang stehen. Insbesondere betrifft
die Erfindung Nukleinsäuresequenzen,
die für
Proteine kodieren, welche Pflanzen Toleranz gegenüber Trockenheit
verleihen.
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Hintergrund
des Fachbereichs
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Abiotischer
umweltbedingter Stress, wie zum Beispiel Stress durch Trockenheit,
Stress durch Salz, Stress durch Wärme sowie Stress durch Kälte, sind
die wesentlichen einschränkenden
Faktoren von Pflanzenwachstum und Produktivität. Ernteverluste und Ernteertragsverluste
von pflanzenbaulichen Hauptkulturen, wie zum Beispiel Reis, Mais
(Korn) und Weizen, welche durch diesen Stress verursacht wurden,
stellen einen wesentlichen wirtschaftlichen und politischen Gesichtspunkt
dar und tragen in vielen unterentwickelten Ländern zu Nahrungsmittelknappheit
bei.
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Pflanzen
sind üblicherweise
während
ihres Entwicklungszyklus Bedingungen von umweltbedingtem verminderten
Wassergehalt ausgesetzt. Die meisten Pflanzen haben Strategien entwickelt,
um sich selbst gegenüber
diesen Bedingungen der Austrocknung zu schützen. Wenn jedoch die Schwere
und Dauer der Trocknungsbedingungen zu groß ist, sind die Wirkungen auf
Pflanzenentwicklung, Wachstum und Ausbeute der meisten Nutzpflanzen schwerwiegend.
Darüber
hinaus sind die meisten der Nutzpflanzen gegenüber hohen Salzkonzentrationen
im Boden sehr empfindlich. Andauernde Belastung gegenüber Trockenheit
und hoher Salzkonzentrationen verursacht wesentliche Veränderungen
im Pflanzenstoffwechsel. Diese großen Veränderungen im Stoffwechsel führen schließlich zu
Zelltod und folglich zu Ertragsverlusten.
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Die
Entwicklung von Pflanzen mit Toleranz gegenüber Stress stellt eine Strategie
dar, die das Potenzial hat, zumindest einige dieser Probleme zu
lösen oder
zu vermitteln. Herkömmliche
Pflanzenzüchtungsstrategien
zur Entwicklung neuer Pflanzenzuchtlinien, die Resistenz (Toleranz)
gegenüber
diesen Stressarten aufweisen, sind verhältnismäßig langsam und erfordern spezielle
resistente Zuchtlinien zur Kreuzung mit der gewünschten Zuchtlinie. Begrenzte
Keimplasmaquellen für
Stresstoleranz und Unverträglichkeit
bei Kreuzungen zwischen entfernt verwandten Pflanzenarten stellen
wesentliche Probleme dar, auf die man bei der herkömmlichen
Züchtung
stößt. Darüber hinaus
sind die zellulären
Prozesse, die am Modell zu Toleranz gegenüber Trockenheit, Kälte und
Salz führen,
Pflanzen mit Toleranz gegenüber
Trockenheit und/oder Salz in Natur kompliziert und bringen vielfältige Mechanismen
der zellulären
Anpassung und zahlreiche Stoffwechselwege mit sich. Diese Mehrkomponenten-Beschaffenheit
von Toleranz gegenüber
Stress hat nicht nur zu einer weitgehend erfolglosen Züchtung im
Hinblick auf Toleranz geführt,
sondern auch die Fähigkeit
zur gentechnischen Veränderung
von Pflanzen mit Toleranz gegenüber
Stress unter Verwendung biotechnologischer Verfahren eingeschränkt.
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Daher
besteht ein Bedarf zur Identifizierung von Genen und Proteinen,
die an diesen Mehrkomponenten-Prozessen, die zu Toleranz gegenüber Stress
führen,
beteiligt sind. Die Aufklärung
der Funktion von Genen, die in Pflanzen mit Toleranz gegenüber Stress
exprimiert werden, verbessert nicht nur unser Verständnis von
Pflanzenanpassung und Toleranz gegenüber umweltbedingtem Stress,
sondern stellt wahrscheinlich auch wichtige Informationen zur Entwicklung
neuer Strategien für
die Verbesserung des Ernteertrags dar.
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Eine
Modellpflanze, die zur Untersuchung von Toleranz gegenüber Stress
verwendet wird, ist Arabidopsis thaliana. Es bestehen mindestens
vier verschiedene Signalübertragungswege,
die in der Modellpflanze Arabidopsis thaliana zu Toleranz gegenüber Stress
führen.
Diese Wege stehen unter der Kontrolle bestimmter Transkriptionsfaktoren
(Shinozaki et al., 2000 Curr. Op. Pl. Biol. 3: 217–23). Regulatoren
von Genen, insbesondere Transkriptionsfaktoren, die an diesen Toleranzwegen
beteiligt sind, sind zur Konstruktion von Toleranz in Pflanzen geeignet,
da ein einzelnes Gen eine gesamte Kaskade von Genen aktivieren kann,
die zu dem toleranten Phänotyp
führt.
Folglich sind Transkriptionsfaktoren wichtige Zielstrukturen beim
Bestreben zur Identifizierung von Genen, die Stresstoleranz auf
Pflanzen übertragen.
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Ein
Transkriptionsfaktor, der im Fachbereich identifiziert worden ist,
ist der Arabidopsis thaliana-Transkriptionsfaktor CBF (Jaglo-Ottosen
et al., 1998 Science 280: 104–6). Überexpression
dieses Gens in Arabidopsis übertrug
Toleranz gegenüber
Trockenheit auf diese Pflanze (Kasuga et al., 1999 Nature Biotech.
17: 287–91).
CBF ist jedoch bisher das einzige Beispiel eines Transkriptionsfaktors,
der zur Übertragung
von Toleranz gegenüber
Trockenheit auf Pflanzen bei Überexpression
in der Lage ist.
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Obwohl
einige Gene, die an Stressreaktionen in Pflanzen beteiligt sind,
charakterisiert worden sind, bleibt die Charakterisierung und Klonierung
von Pflanzengenen, die Stresstoleranz übertragen, größtenteils unvollständig und
bruchstückhaft.
Zum Beispiel haben bestimmte Untersuchungen darauf hingedeutet,
dass Stress durch Trockenheit und Salz in einigen Pflanzen auf zusätzliche
Genwirkungen zurückgeführt werden kann,
während
im Gegensatz dazu andere Forschungen darauf hindeuten, dass spezifische
Gene in vegetativem Gewebe von Pflanzen unter osmotischen Stressbedingungen
transkriptionell aktiviert werden. Obwohl im Allgemeinen angenommen
wird, dass Stress-induzierte Proteine eine Rolle bei der Toleranz
spielen, fehlt immer noch ein direkter Nachweis dafür, und die
Funktionen vieler Stress-reaktiver Gene sind unbekannt.
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Daher
besteht ein Bedarf zur Identifizierung von Genen, die in Pflanzen
mit Toleranz gegenüber
Stress exprimiert werden und die Fähigkeit zur Übertragung
von Resistenz gegenüber
Stress auf ihre Wirtspflanze und auf andere Pflanzenarten aufweisen.
Neu erzeugte Pflanzen mit Toleranz gegenüber Stress weisen viele Vorteile
auf, wie zum Beispiel eine Vergrößerung des
Bereichs, in welchem Nutzpflanzen kultiviert werden können, wie
zum Beispiel durch Vermindern des Wasserbedarfs einer Pflanzenart.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung erfüllt
teilweise den Bedarf zur Identifizierung neuer, einzigartiger Transkriptionsfaktoren,
die in der Lage sind, Toleranz gegenüber Stress bei Überexpression
auf Pflanzen zu übertragen.
Die vorliegende Erfindung stellt eine transgene Pflanzenzelle bereit,
die mit einer für
ein Transcription Factor Stress-Related Protein (TFSRP) kodierenden
Nukleinsäure
transformiert ist, wobei die Expression der Nukleinsäuresequenz
in der Pflanzenzelle im Vergleich zu einer Wildtyp-Sorte der Pflanzenzelle
zu einer gesteigerten Toleranz gegenüber Stress durch Trockenheit
führt,
und wobei das TFSRP aus gemäß SEQ ID
NO: 20 definiertem Zinc-Finger Factor-4 Protein (ZF-4) und Sequenzen
ausgewählt
ist, die mindestens 60% homolog zu der gesamten, in SEQ ID NO: 20
gezeigten Aminosäuresequenz
sind.
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Die
Erfindung stellt in einigen Ausführungsformen
bereit, dass das TFSRP und die kodierende Nukleinsäure in Mitgliedern
der Gattung Physcomitrella vorkommen. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform stammen
die Nukleinsäure
und das Protein aus Physcomitrella patens. Die Erfindung stellt
bereit, dass der umweltbedingte Stress Stress durch Trockenheit
sein kann.
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Die
Erfindung stellt weiterhin Saatgut bereit, welches durch eine transgene
Pflanze hergestellt wurde, die durch eine für TFSRP kodierende Nukleinsäure transformiert
wurde, wobei die Pflanze im Vergleich zu einer Wildtyp-Sorte der
Pflanze für
eine gesteigerte Toleranz gegenüber
Stress durch Trockenheit reinrassig ist. Die Erfindung stellt weiterhin
Saatgut bereit, das durch eine transgene Pflanze erzeugt wurde,
die TFSRP exprimiert, wobei die Pflanze im Vergleich zu einer Wildtyp-Sorte
der Pflanze für
eine gesteigerte Toleranz gegenüber
Stress durch Trockenheit reinrassig ist.
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Die
Erfindung stellt weiterhin ein Agrarerzeugnis bereit, welches durch
eine beliebige der im Folgenden beschriebenen transgenen Pflanzen,
Pflanzenteile oder Saatgut erzeugt wird. Die Erfindung stellt weiterhin
ein wie im Folgenden beschriebenes isoliertes TFSRP bereit. Die
Erfindung stellt weiterhin eine isolierte Nukleinsäure bereit,
die für
TFSRP kodiert, wobei die für
TFSRP kodierende Nukleinsäure
für ein
wie im Folgenden beschriebenes TFSRP kodiert.
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Die
Erfindung stellt weiterhin einen isolierten rekombinanten Expressionsvektor
bereit, der eine wie unten beschriebene für TFSRP kodierende Nukleinsäure umfasst,
wobei Expression des Vektors in einer Wirtszelle im Vergleich zu
einer Wildtyp-Sorte der Wirtszelle zu gesteigerter Toleranz gegenüber umweltbedingtem
Stress führt.
Die Erfindung stellt weiterhin eine Wirtszelle bereit, die den Vektor
und eine Pflanze enthält,
welche die Wirtszelle enthält.
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Die
Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer transgenen
Pflanze mit einer für
TFSRP kodierenden Nukleinsäure
bereit, wobei Expression der Nukleinsäure in der Pflanze im Vergleich
zu einer Wildtyp-Sorte der Pflanze zu einer gesteigerten Toleranz
gegenüber
Stress durch Trockenheit führt,
umfassend: (a) Transformieren einer Pflanzenzelle mit einem Expressionsvektor,
der eine für
TFSRP kodierende Nukleinsäure
umfasst, und (b) Erzeugen einer transgenen Pflanze mit einer im
Vergleich zu einer Wildtyp-Sorte der
Pflanze gesteigerten Toleranz gegenüber Stress durch Trockenheit aus
der Pflanze. In bevorzugten Ausführungsformen
sind TFSRP und die für
TFSRP kodierende Nukleinsäure
wie im Folgenden beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren zum Modifizieren von
Toleranz gegenüber
Stress einer Pflanze bereit, umfassend das Modifizieren der Expression
eines TFSRP in der Pflanze, wobei TFSRP wie im Folgenden beschrieben
ist. Die Erfindung stellt bereit, dass dieses Verfahren so durchgeführt werden
kann, dass die Toleranz gegenüber
Stress gesteigert ist. Bevorzugt ist die Toleranz gegenüber Stress
in einer Pflanze über
Steigerung der Expression eines TFSRP gesteigert.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die partielle cDNA-Sequenz ZF-4 (SEQ ID NO: 4) von Physcomitrella
patens.
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2 zeigt
die Volllängen-cDNA-Sequenz
von ZF-4 (SEQ ID NO: 12) von Physcomitrella patens.
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3 zeigt
die abgeleitete Aminosäuresequenz
von ZF-4 (SEQ ID NO: 20) von Physcomitrella patens.
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4 zeigt
ein Diagramm des Pflanzenexpressionsvektors pBPSSC022, der den Superpromotor
enthält,
der die Expression von SEQ ID NO: 12 steuert („Desired Gene"). Die Komponenten
sind: NPTII-Kanamycin-Resistenzgen (Hajdukiewicz et al. 1994 Pl.
Mol Biol. 25: 989–98),
AtAct2-i-Promotor (An et al. 1996 Plant J. 10: 107–21), OCS3-Terminator
(Weigel et al. 2000 Pl. Physiol. 122: 1003–13).
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5 zeigt
die Ergebnisse eines Tests über
Stress durch Trockenheit mit überexprimierenden
transgenen PpZF-4-Pflanzen und Wildtyp-Arabidopsis-Zelllinien. Die transgenen
Zelllinien zeigen einen toleranten Phänotyp an.
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Individuelle
Transformantenlinien sind gezeigt.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung kann unter Bezugnahme auf die folgende ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
und die hierin umfassten Beispiele einfacher verstanden werden.
Bevor jedoch die vorliegenden Verbindungen, Zusammensetzungen und
Verfahren offenbart und beschrieben werden, ist es selbstverständlich,
dass diese Erfindung nicht auf spezielle Nukleinsäuren, spezielle Polypeptide,
spezielle Zellarten, spezielle Wirtszellen, spezielle Bedingungen
oder spezielle Verfahren etc. eingeschränkt ist, da solche selbstverständlich variieren
können,
und die zahlreichen Modifizierungen und Variationen dem Fachmann
hierzu offensichtlich sind.
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Es
ist auch selbstverständlich,
dass die hierin verwendete Terminologie nur zum Zwecke der Beschreibung
spezifischer Ausführungsformen
dient und es nicht beabsichtigt ist, dass sie einschränkend sind.
Insbesondere schränkt
die Bezeichnung der Aminosäuresequenzen
als Protein „Transcription
Factor Stress-Related Proteins" (TFSRPs)
in keiner Weise die Funktionalität
dieser Sequenzen ein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine transgene Pflanzenzelle bereit,
die mit einer für
ein TFSRP kodierenden Nukleinsäure
wie in Anspruch 1 definiert, transformiert ist, wobei die Expression
der Nukleinsäuresequenz
in der Pflanzenzelle im Vergleich zu einer Wildtyp-Sorte der Pflanzenzelle
zu einer gesteigerten Toleranz gegenüber Stress durch Trockenheit
führt.
Die Erfindung stellt weiterhin transgene Pflanzenteile und transgene
Pflanzen bereit, die die hierin beschriebenen Pflanzenzellen enthalten.
Ebenso wird ein Pflanzensaatgut bereitgestellt, welches durch eine
transgene Pflanze erzeugt wurde, die durch eine für TFSRP
kodierende Nukleinsäure
transformiert wurde, wobei das Saatgut die für TFSRP kodierende Nukleinsäure enthält, und
wobei die Pflanze im Vergleich zu einer Wildtyp-Sorte der Pflanze
für gesteigerte Toleranz
gegenüber Stress
durch Trockenheit reinrassig ist. Die Erfindung stellt weiterhin
Saatgut bereit, welches durch eine transgene Pflanze erzeugt wurde,
die ein TFSRP exprimiert, wobei das Saatgut das TFSRP enthält, und
wobei die Pflanze im Vergleich zu einer Wildtyp-Sorte der Pflanze
für gesteigerte
Toleranz gegenüber
Stress durch Trockenheit reinrassig ist. Die Erfindung stellt auch
ein Agrarerzeugnis bereit, welches durch eine beliebige der im Folgenden
beschriebenen transgenen Pflanzen, Pflanzenteile und Pflanzensaatgut
hergestellt wurde.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich die Bezeichnung „Sorte" auf eine Gruppe von Pflanzen innerhalb einer
Art, die gleichbleibende Merkmale gemeinsam haben, die sie von der üblichen
Form und von anderen möglichen
Sorten innerhalb der Art trennen. Während sie mindestens ein unterscheidendes
Merkmal besitzen, ist eine Sorte auch durch eine geringe Variation
zwischen den Individuen innerhalb der Sorte gekennzeichnet, in erster
Linie auf Grundlage der Mendelschen Segregation von Merkmalen innerhalb
der Nachkommenschaft nachfolgender Generationen. Eine Sorte wird
für ein
bestimmtes Merkmal als „reinrassig" betrachtet, wenn
sie für
das Merkmal bis zu einem solchen Grad genetisch homozygot ist, dass
keine wesentliche Menge an unabhängiger
Segregation des Merkmals innerhalb der Nachkommenschaft beobachtet
wird, wenn die reinrassige Sorte selbstbestäubt wird. In der vorliegenden
Erfindung geht das Merkmal aus der transgenen Expression einer oder
mehrerer DNA-Sequenzen hervor, die in eine Pflanzensorte eingeführt werden.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt zum ersten Mal, dass das Physcomitrella
patens-TFSRP ZF-4 zur Steigerung der Toleranz einer Pflanze gegenüber Stress
durch Trockenheit geeignet ist.
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PpZF-4
zeigt zur Zink-Finger-Klasse von Transkriptionsfaktoren Sequenzähnlichkeit.
Zink-Finger-Transkriptionsfaktoren haben eine spezielle Sekundärstruktur
gemeinsam, wobei ein Zinkmolekül
durch Wechselwirkung mit Cystein- oder Histidin-Aminosäureresten
abgegrenzt ist. Durch diese „Finger" stehen die Proteine
mit ihren spezifischen DNA-Zielstrukturen in Wechselwirkung und
regulieren die Transkription der Zielgene. Zinkfinger-Faktoren stehen mit
einer Vielzahl biologischer Erscheinungen in Zusammenhang. Zum Beispiel
stehen Zinkfinger in Hefe mit der Regulation vielfacher Gene in
Beziehung, zum Beispiel Gene, die am allgemeinen Stoffwechsel beteiligt
sind. In Pflanzen ist ein Zink-Finger-Protein, CONSTANS, für die Bestimmung
der Blütezeit
verantwortlich (Putterill et al. 1995 Cell 80: 847–57). Sakamoto
et al. (2000 Gene 248: 23–32)
berichtet auch über
die Aktivierung der Genexpression von drei Zinkfinger-Proteinen
in Arabidopsis während
Stressbehandlungen mit Wasser. Sie stellten jedoch keine beliebigen
Daten dar, die diese gesteigerte Expression mit Toleranz gegenüber Stress
in Verbindung bringen. Schließlich
haben Lippuner et al. (1996 JBC 271: 12859–F6) berichtet, dass eine bestimmte
Klasse von Zink-Finger-Proteinen in der Lage war, Toleranz gegenüber Salz
auf Hefemutanten zu übertragen,
es wurden jedoch keine Daten dargelegt, die gesteigerte Salztoleranz
gegenüber
ganzen Pflanzen zeigten.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung ein isoliertes TFSRP ZF-4 und Homologe
davon bereit. Das TFSRP ist ein Zinc-Finger Factor-4 (ZF-4) Protein,
welches gemäß SEQ ID
NO: 20 definiert ist, sowie Sequenzen, die mindestens 60% zu der
gesamten, in SEQ ID NO: 20 gezeigten Aminosäuresequenz homolog sind. Homologe
und Orthologe der Nukleotidsequenz sind im Folgenden definiert.
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Das
TFSRP der vorliegenden Erfindung wird bevorzugt durch rekombinante
DNA-Methoden hergestellt. Zum Beispiel wird ein Nukleinsäuremolekül, dass
für das
Protein kodiert, in einen Expressionsvektor kloniert (wie im Folgenden
beschrieben), und das TFSRP wird in der Wirtszelle exprimiert. Das
TFSRP kann anschließend
durch ein geeignetes Reinigungsschema unter Verwendung von Standardproteinreinigungsmethoden
aus den Zellen isoliert werden. Alternativ zu rekombinanter Expression
kann ein TFSRP-Polypeptid oder ein Peptid chemisch unter Verwendung
von Standardpeptidsynthesemethoden synthetisiert werden. Darüber hinaus
kann natives TFSRP zum Beispiel unter Verwendung eines anti-TFSRP-Antikörpers, welcher
mittels Standardmethoden unter Verwendung eines TFSRP oder eines
Fragments davon hergestellt wird, aus Zellen (z.B. Physcomitrella
patens) isoliert werden.
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Die
Erfindung stellt weiterhin eine isolierte, für TFSRP kodierende Nukleinsäure bereit.
In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Nukleinsäure
und das Protein aus der Pflanzengattung Physcomitrella isoliert.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform stammt die Nukleinsäure und
das Protein aus einer Physcomitrella patens(P. Patens)-Pflanze.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich die Bezeichnung „Stress durch Trockenheit" auf eine beliebige
suboptimale Wachstumsbedingung und umfasst suboptimale Bedingungen,
die mit Trockenheit in Zusammenhang stehen, ist jedoch nicht darauf
eingeschränkt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
kann Stress durch Trockenheit ein niedriger Wassergehalt sein. Es
ist auch selbstverständlich,
dass „ein", wie in der Beschreibung
und in den Ansprüchen
verwendet, abhängig
vom Zusammenhang, in welchem es verwendet wird, eines oder mehrere
bedeuten kann.
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Wie
ebenso hierin verwendet, sollen die Bezeichnungen „Nukleinsäure" und „Nukleinsäuremolekül" DNA-Moleküle (z.B.
cDNA oder genomische DNA) und RNA-Moleküle (z.B. mRNA) und Analoga
der unter Verwendung von Nukleotidanaloga erzeugten DNA oder RNA
umfassen. Diese Bezeichnung umfasst auch untranslatierte Sequenzen,
die sowohl an den 3'-
als auch 5'-Enden
der kodierenden Region des Gens positioniert sind: mindestens etwa
1000 Nukleotide der Sequenz stromaufwärts des 5'-Endes der kodierenden Region und mindestens
etwa 200 Nukleotide der Sequenz stromabwärts des 3'-Endes der kodierenden Region des Gens.
Das Nukleinsäuremolekül kann einzelsträngig oder
doppelsträngig
sein, bevorzugt ist es jedoch doppelsträngige DNA.
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Ein „isoliertes" Nukleinsäuremolekül ist ein
solches Nukleinsäuremolekül, das im
Wesentlichen von anderen Nukleinsäuremolekülen, welche in der natürlichen
Quelle der Nukleinsäure
vorliegen, abgetrennt ist. Bevorzugt ist eine „isolierte" Nukleinsäure frei von einigen der Sequenzen,
welche in der genomischen DNA des Organismus, aus welchem die Nukleinsäure stammt,
auf natürliche
Weise an die Nukleinsäure
angrenzen (d.h. Sequenzen, die an den 5'- und 3'-Enden der Nukleinsäure positioniert sind). Zum
Beispiel kann das isolierte TFSRP-Nukleinsäuremolekül in verschiedenen Ausführungsformen
weniger als etwa 5 kb, 4 kb, 3 kb, 2 kb, 1 kb, 0,5 kb oder 0,1 kb
Nukleotidsequenzen enthalten, welche in der genomischen DNA der
Zelle, aus welcher die Nukleinsäure
stammt (z.B. einer Physcomitrella patens-Zelle) auf natürliche Weise
an das Nukleinsäuremolekül in der
genomischen DNA angrenzen. Darüber
hinaus kann ein „isoliertes" Nukleinsäuremolekül, wie zum
Beispiel ein cDNA-Molekül,
frei von einigen der anderen Zellmaterialien sein, mit welchen es
auf natürliche
Weise in Zusammenhang steht, oder frei von Kulturmedium sein, wenn
dieses durch rekombinante Methoden hergestellt wird, oder frei von
chemischen Vorläufern
oder anderen Chemikalien sein, wenn diese chemisch synthetisiert
werden.
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Ein
Nukleinsäuremolekül der vorliegenden
Erfindung, z.B. ein Nukleinsäuremolekül mit einer
Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
NO: 12 oder ein Abschnitt davon kann unter Verwendung von molekularbiologischen
Standardmethoden und der hierin bereitgestellten Sequenzinformation
isoliert werden. Zum Beispiel kann eine TFSRP-cDNA aus P. patens
aus einer P. patens-Bibliothek unter Verwendung der gesamten oder eines
Abschnitts der Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 4 isoliert werden. Darüber
hinaus kann ein Nukleinsäuremolekül, das die
gesamte oder einen Abschnitt der Sequenz gemäß SEQ ID NO: 4 umfasst, mittels
Polymerasekettenreaktion unter Verwendung von Oligonukleotidprimern,
die auf Grundlage dieser Sequenz entworfen wurden, isoliert werden.
Zum Beispiel kann mRNA aus Pflanzenzellen isoliert werden (z.B.
durch das Guanidinium-Thiocyanat-Extraktionsverfahren
von Chirgwin et al., 1979 Biochemistry 18: 5294–5299) und cDNA kann unter
Verwendung von reverser Transkriptase hergestellt werden (z.B. Moloney
MLV-reverse Transkriptase, erhältlich
von Gibco/BRL, Bethesda, MD; oder AMV-reverse Transkriptase, erhältlich von
Seikagaku America, Inc., St. Petersburg, FL). Synthetische Oligonukleotidprimer
zur Polymerasekettenreaktion-Amplifizierung können auf Grundlage einer der
in SEQ ID NO: 4 gezeigten Nukleotidsequenzen entworfen werden. Ein
Nukleinsäuremolekül der Erfindung
kann unter Verwendung von cDNA oder wahlweise von genomischer DNA
als Matrize und geeigneten Oligonukleotidprimern gemäß Standard-PCR-Amplifizierungstechniken
amplifiziert werden. Das so amplifizierte Nukleinsäuremolekül kann in
einen geeigneten Vektor kloniert und durch DNA-Sequenzanalyse charakterisiert
werden. Ferner können
Oligonukleotide, die einer TFSRP-Nukleotidsequenz entsprechen, durch
Standardsynthesemethoden hergestellt werden, zum Beispiel unter
Verwendung eines automatisierten DNA-Synthesizers.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst ein isoliertes Nukleinsäuremolekül der Erfindung
eine gemäß SEQ ID
NO: 12 gezeigte Nukleotidsequenz. Diese cDNA umfasst Sequenzen,
die für
TFSRPs kodieren (d.h. die „kodierende" Region, die in Tabelle
1 angezeigt ist) sowie 5'-untranslatierte
Sequenzen und 3'-untranslatierte
Sequenzen. Es ist selbstverständlich,
dass SEQ ID NO: 12 sowohl kodierende Regionen als auch 5'- und 3'-untranslatierte
Regionen umfasst. Alternativ können
die Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung nur die kodierende Region der Sequenz in SEQ ID NO: 12
oder vollständige
genomische Fragmente, welche aus genomischer DNA isoliert sind,
enthalten. Eine kodierende Region dieser Sequenzen wird als „ORF-Position" bezeichnet. Die
vorliegende Erfindung umfasst auch für TFSRP kodierende Nukleinsäuren, die für die hierin
beschriebenen TFSRPs kodieren. Bevorzugt ist eine für TFSRP
kodierende Nukleinsäure,
die für ein
TFSRP gemäß ZF-4 (SEQ
ID NO: 20) kodiert.
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Darüber hinaus
kann das Nukleinsäuremolekül der Erfindung
nur einen Abschnitt der kodierenden Region der Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 12 umfassen, zum Beispiel ein Fragment, welches als Sonde oder
Primer verwendet werden kann oder ein Fragment, welches für einen
biologisch aktiven Abschnitt eines TFSRP kodiert. Die Nukleotidsequenzen,
die durch das Klonieren der TFSRP-Gene aus P. patens bestimmt wurden, ermöglichen
die Erzeugung von Sonden und Primern, die zur Verwendung bei der
Identifizierung und/oder Klonierung von TFSRP-Homologen in anderen
Zellarten und Organismen sowie von TFSRP-Homologen aus anderen Moosen
und verwandten Arten entworfen wurden.
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Abschnitte
von Proteinen, die durch die TFSRP-Nukleinsäuremoleküle der Erfindung kodiert sind,
sind bevorzugt biologisch aktive Abschnitte eines der hierin beschriebenen
TFSRPs. Wie hierin verwendet, soll die Bezeichnung „biologisch
aktiver Abschnitt" eines
TFSRP einen Abschnitt umfassen, zum Beispiel eine Domäne/Motiv,
eines TFSRP, die/das an einer Toleranzreaktion gegenüber Stress
in einer Pflanze teilnimmt, eine gemäß Tabelle 1 dargelegte Aktivität aufweist
oder an der Transkription eines Proteins teilnimmt, das an einer Toleranzreaktion
gegenüber
Stress in einer Pflanze beteiligt ist. Zur Bestimmung, ob ein TFSRP
oder ein biologisch aktiver Abschnitt davon an der Transkription
eines Proteins teilnimmt, welches an einer Toleranzreaktion gegenüber Stress
in einer Pflanze beteiligt ist, oder ob Hemmung eines TFSRP zu gesteigerter
Toleranz gegenüber
Stress in einer Pflanze führt,
kann eine Stressanalyse einer Pflanze durchgeführt werden, die das TFSRP umfasst.
Solche Analysetechniken, wie in Beispiel 7 ausführlich beschrieben, sind dem
Fachmann wohl bekannt. Insbesondere können Nukleinsäurefragmente,
die für
biologisch aktive Abschnitte eines TFSRP kodieren, durch Isolieren
eines Abschnitts der Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 20, Exprimieren des kodierten Abschnitts des TFSRP oder des
Peptids (z.B. durch rekombinante Expression in vitro) und Feststellen
der Aktivität
des kodierten Abschnitts des TFSRP oder Peptids hergestellt werden.
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Biologisch
aktive Abschnitte eines TFSRP umfassen Peptide, die Aminosäuresequenzen
umfassen, die sich von der Aminosäuresequenz eines TFSRP ableiten,
z.B. einer Aminosäuresequenz
gemäß SEQ ID NO:
20, oder die Aminosäuresequenz
eines Proteins, welches zu einem TFSRP homolog ist, welches weniger Aminosäuren als
ein Volllängen-TFSRP
oder das Volllängenprotein
umfasst, welches zu einem TFSRP homolog ist, und mindestens eine
Aktivität
eines TFSRP aufweist. Üblicherweise
umfassen biologisch aktive Abschnitte (z.B. Peptide, welche zum
Beispiel 5, 10, 15, 20, 30, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 50, 100 oder
mehr Aminosäuren
lang sind) eine Domäne
oder ein Motiv mit mindestens einer Aktivität eines TFSRP. Darüber hinaus können weitere
biologisch aktive Abschnitte, in welchen andere Regionen des Proteins
selektiert sind, durch rekombinante Methoden hergestellt werden
und im Hinblick auf eine oder mehrere der hierin beschriebenen Aktivitäten beurteilt
werden. Bevorzugt umfassen die biologisch aktiven Abschnitte eines
TFSRP eine oder mehrere ausgewählte
Domänen/Motive
oder Abschnitte davon mit biologischer Aktivität.
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Chimäre TFSRP-Proteine
oder TFSRP-Fusionsproteine sind auch vorgesehen. Wie hierin verwendet, umfasst
ein TFSRP-"chimäres Protein" oder ein TFSRP-"Fusionsprotein" ein TFSRP-Polypeptid,
welches operativ mit einem Nicht-TFSRP-Polypeptid verknüpft ist.
Ein TFSRP-Polypeptid bezieht sich auf ein Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz,
die einem TFSRP entspricht, während
sich ein Nicht-TFSRP-Polypeptid auf ein Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz
bezieht, welche einem Protein entspricht, das im Wesentlichen nicht zu
einem TFSRP homolog ist, z.B. einem Protein, das sich von dem TFSRP
unterscheidet und aus dem selben oder einem unterschiedlichen Organismus
stammt. Innerhalb des Fusionsproteins soll die Bezeichnung „operativ
verknüpft" anzeigen, dass das
TFSRP-Polypeptid und das Nicht-TFSRP-Polypeptid miteinander so fusioniert
sind, dass beide Sequenzen die vorgeschlagene Funktion erfüllen, welche
der verwendeten Sequenz zugesprochen wird. Das Nicht-TFSRP-Polypeptid
kann mit dem N-Terminus
oder C-Terminus des TFSRP-Polypeptids fusioniert sein. Zum Beispiel
ist in einer Ausführungsform
das Fusionsprotein ein GFT-TFSRP-Fusionsprotein,
in welchem die TFSRP-Sequenzen mit dem C-Terminus der GST-Sequenzen
fusioniert sind. Solche Fusionsproteine können die Reinigung von rekombinanten
TFSRPs erleichtern. In einer anderen Ausführungsform ist das Fusionsprotein
ein TFSRP, das eine heterologe Signalsequenz an seinem N-Terminus
enthält.
In bestimmten Wirtszellen (z.B. Säugetierwirtszellen) kann die
Expression und/oder Sekretion eines TFSRP durch die Verwendung einer
heterologen Signalsequenz gesteigert werden.
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Bevorzugt
wird ein chimäres
TFSRP-Protein oder ein TFSRP-Fusionsprotein mittels rekombinanter Standard-DNA-Methoden
hergestellt. Zum Beispiel sind DNA-Fragmente, die für verschiedene
Polypeptidsequenzen kodieren, im Leserahmen gemäß herkömmlicher Methoden aneinander
ligiert, zum Beispiel unter Verwendung von glatten oder überhängenden
Enden zur Ligation, Restriktionsenzymverdau, um die entsprechenden
Enden bereitzustellen, Auffüllen
der klebrigen Enden, soweit erforderlich, Behandlung mit alkalischer Phosphatase
zur Vermeidung von unerwünschter
Bindung und enzymatischer Ligation. In einer weiteren Ausführungsform
kann das Fusionsgen durch herkömmliche
Methoden einschließlich
automatisierten DNA-Synthesizern synthetisiert werden. Alternativ
kann die PCR-Amplifizierung von Genfragmenten unter Verwendung von
Ankerprimern ausgeführt
werden, welche zu komplementären Überhängen zwischen
zwei benachbarten Genfragmenten führen und welche anschließend zur
Erzeugung einer chimären
Gensequenz aneinander gefügt
und re-amplifiziert werden können
(siehe zum Beispiel Current Protocols in Molecular Biology, Eds.
Ausubel et al. John Wiley & Sons:
1992). Darüber
hinaus sind viele Expressionsvektoren kommerziell erhältlich, die
bereits für
einen Fusionsrest kodieren (z.B. ein GST-Polypeptid). Eine für TFSRP
kodierende Nukleinsäure kann
in einen solchen Expressionsvektor so kloniert werden, dass der
Fusionsrest im Leseraster mit dem TFSRP verknüpft ist.
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Zusätzlich zu
Fragmenten und Fusionsproteinen der hierin beschriebenen TFSRPs
sind auch Homologe und Analoga von natürlich vorkommenden TFSRPs und
für TFSRP
kodierende Nukleinsäuren
in einer Pflanze vorgesehen. „Homologe" sind hierin als
zwei Nukleinsäuren
oder Proteine definiert, die ähnliche
oder „homologe" Nukleotid- bzw.
Aminosäuresequenzen
aufweisen. Homologe umfassen Allelvarianten, Orthologe, Paraloge,
Agonisten und Antagonisten von TFSRPs, wie hierin im Folgenden definiert.
Die Bezeichnung „Homolog" umfasst weiterhin
Nukleinsäuremoleküle, die
sich von der Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID NO: 12 (und Abschnitte
davon) aufgrund der Degeneration des genetischen Codes unterscheiden
und daher für
dasselbe TFSRP kodieren wie dasjenige, das durch die gemäß SEQ ID
NO: 12 kodierte Nukleinsäure
kodiert ist. Wie hierin verwendet, betrifft ein „natürlich vorkommendes" TFSRP eine TFSRP-Aminosäuresequenz,
die in der Natur vorkommt. Bevorzugt umfasst ein natürlich vorkommendes
TFSRP eine Aminosäuresequenz
gemäß SEQ ID
NO: 20.
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Ein
Agonist des TFSRP kann im Wesentlichen die gleiche oder einen Teil
der biologischen Aktivitäten des
TFSRP beibehalten. Ein Antagonist des TFSRP kann eine oder mehrere
der Aktivitäten
der natürlich
vorkommenden Form des TFSRP hemmen. Zum Beispiel kann der TFSRP-Antagonist
ein stromabwärts
oder stromaufwärts
gelegenes Element der Stoffwechselkaskade der Zellmembrankomponente,
die TFSRP umfasst, kompetitiv binden, oder an ein TFSRP binden,
das den Transport von Verbindungen über solche Membranen vermittelt
und dadurch das Vorkommen von Translokation verhindert.
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Nukleinsäuremoleküle, die
natürlichen
Allelvarianten und Analoga, Orthologen und Paralogen einer TFSRP-cDNA
entsprechen, können
auf Grundlage ihrer Identität
zu hierin beschriebenen TFSRP-Nukleinsäuren aus Physcomitrella patens
unter Verwendung von TFSRP-cDNAs oder einem Abschnitt davon als
Hybridisierungssonde gemäß Standardhybridisierungsmethoden
unter stringenten Hybridisierungsbedingungen isoliert werden. In
einer alternativen Ausführungsform
können
Homologe von TFSRP durch Durchmustern kombinatorischer Bibliotheken
von Mutanten, z.B. Trunkation-Mutanten, von TFSRP im Hinblick auf
TFSRP-Agonist- oder -Antagonistaktivität identifiziert werden. In
einer Ausführungsform
wird eine vielfältige
Bibliothek von TFSRP- Varianten
durch kombinatorische Mutagenese auf Nukleinsäureebene erzeugt und durch eine
vielfältige
Genbibliothek kodiert. Eine vielfältige Bibliothek von TFSRP-Varianten
kann zum Beispiel durch enzymatisches Ligieren eines Gemisches synthetischer
Oligonukleotide in Gensequenzen hergestellt werden, so dass ein
degenerierter Satz möglicher
TFSRP-Sequenzen als einzelne Polypeptide exprimierbar ist, oder dass
alternativ ein Satz großer
Fusionsproteine (z.B. zum Phage-Display), der den Satz von TFSRP-Sequenzen darin enthält, exprimierbar
ist. Es besteht eine Vielfalt an Verfahren, die zur Herstellung
von Bibliotheken potenzieller TFSRP-Homologen aus einer degenerierten
Oligonukleotidsequenz verwendet werden kann. Die chemische Synthese
einer degenerierten Gensequenz kann in einem automatisierten DNA-Synthesizer
durchgeführt
werden, und das synthetische Gen wird anschließend in einen geeigneten Expressionsvektor
kloniert. Die Verwendung eines degenerierten Satzes von Genen ermöglicht die
Bereitstellung der gesamten Sequenzen in einem Gemisch, die für den gewünschten
Satz möglicher
TFSRP-Sequenzen kodieren. Verfahren zur Synthese degenerierter Oligonukleotide
sind im Fachbereich bekannt (siehe z.B. Narang, S. A., 1983 Tetrahedron
39: 3; Itakura et al., 1984 Annu. Rev. Biochem. 53: 323; Itakura
et al., 1984 Science 198: 1056; Ike et al., 1983 Nucleic Acid Res.
11: 477).
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Zusätzlich können Bibliotheken
von Fragmenten der für
TFSRP-kodierenden Regionen zur Erzeugung einer vielfältigen Population
von TFSRP-Fragmenten zum Durchmustern und zur anschließenden Auswahl von
Homologen eines TFSRP verwendet werden. In einer Ausführungsform
kann eine Bibliothek kodierender Sequenzfragmente durch Behandeln
eines doppelsträngigen
PCR-Fragments einer
für TFSRP
kodierenden Sequenz mit einer Nuklease unter Bedingungen erzeugt
werden, wobei ein Schnitt nur etwa einmal pro Molekül auftritt,
Denaturieren der doppelsträngigen
DNA, Renaturieren der DNA zur Bildung einer doppelsträngigen DNA,
welche Sense/Antisense-Paare aus verschiedenen geschnittenen Produkten
umfassen kann, Entfernen der einzelsträngigen Abschnitte der wiedergebildeten
Duplexe durch Behandlung mit S1-Nuklease und Ligieren der sich ergebenden
Fragmentbibliothek in einen Expressionsvektor. Durch dieses Verfahren
kann eine Expressionsbibliothek abgeleitet werden, die für N-terminale,
C-terminale und innere Fragmente von verschiedenen Größen des
TFSRP kodiert.
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Verschiedene
Methoden zum Durchmustern von Genprodukten aus kombinatorischen
Bibliotheken, welche durch Punktmutation oder Trunkation hergestellt
wurden, und zum Durchmustern von cDNA-Bibliotheken nach Genprodukten
mit einer ausgewählten
Eigenschaft sind im Fachbereich bekannt. Solche Methoden können zum
schnellen Durchmustern von Genbibliotheken, die durch kombinatorische
Mutagenese von TFSRP-Homologen
erzeugt werden, angepasst werden. Die am weitesten verbreiteten
Methoden, welche für
eine Hochdurchsatz-Analyse zum Durchmustern großer Genbibliotheken zugänglich sind,
umfassen üblicherweise Klonieren
der Genbibliothek in replizierbare Expressionsvektoren, Transformieren
geeigneter Zellen mit der sich ergebenden Bibliothek von Vektoren
und Exprimieren der kombinatorischen Gene unter Bedingungen, unter
welchen der Nachweis einer gewünschten
Aktivität
die Isolierung des Vektors ermöglicht,
der für
das Gen kodiert, dessen Produkt nachgewiesen wurde. Rekursive Ensemble-Mutagenese (recursive
ensemble mutagenesis; REM), eine neue Methode, die die Häufigkeit
funktioneller Mutanten in den Bibliotheken verstärkt, kann in Kombination mit
den Durchmusterungsassays zur Identifizierung von TFSRP-Homologen verwendet werden
(Arkin und Yourvan, 1992 PNAS 89: 7811–7815; Delgrave et al., 1993
Protein Engineering 6(3): 327–331).
In einer weiteren Ausführungsform
können
Assays auf Zellgrundlage zum Analysieren einer vielfältigen TFSRP-Bibliothek
unter Verwendung von im Fachbereich wohl bekannten Techniken verwendet
werden. Ein Verfahren zur Identifizierung eines neuen TFSRP umfasst
(a) Erzeugen einer spezifischen Antikörperreaktion auf ein TFSRP
oder ein Fragment davon hin, wie es oben beschrieben ist; (b) Durchmustern
von mutmaßlichem
TFSRP-Material mit dem Antikörper,
wobei spezifisches Binden des Antikörpers an das Material auf das Vorliegen
eines potenziellen neuen TFSRPs hindeutet; und (c) Analysieren des gebundenen
Materials im Vergleich zu bekanntem TFSRP zur Bestimmung von dessen
Neuheit.
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Zur
Bestimmung der prozentualen Homologie von zwei Aminosäuresequenzen
(z.B. die Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 20 oder einer Mutantenform davon) werden die Sequenzen zu optimalen
Vergleichszwecken aneinander gefügt
(z.B. können
für ein
optimales Alignment mit dem anderen Protein oder der anderen Nukleinsäure Lücken in
die Sequenz eines Proteins oder einer Nukleinsäure eingeführt werden). Die Aminosäurereste
an entsprechenden Aminosäurepositionen
werden anschließend
verglichen. Wenn eine Position in einer Sequenz (z.B. die Sequenz
gemäß SEQ ID
NO: 20) durch denselben Aminosäurerest
wie die entsprechende Position in der anderen Sequenz besetzt ist
(z.B. eine Mutantenform der Sequenz aus dem Polypeptid gemäß SEQ ID
NO: 20), dann sind die Moleküle
an dieser Position homolog (d.h. wie hierin verwendet, entspricht
Aminosäure-
oder Nukleinsäure-"Homologie" Aminosäure- oder
Nukleinsäure-"Identität"). Dieselbe Vergleichsart kann
zwischen zwei Nukleinsäuresequenzen
durchgeführt
werden.
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Die
prozentuale Homologie zwischen den zwei Sequenzen stellt eine Funktion
der Anzahl an identischen Positionen dar, die die Sequenzen gemeinsam
haben (d.h. % Homologie = Anzahl identischer Positionen/Gesamtzahl
an Positionen × 100).
Die Aminosäuresequenzen,
die von der vorliegenden Erfindung umfasst sind, sind zu der gesamten,
in SEQ ID NO: 20 gezeigten Aminosäuresequenz mindestens etwa
60%, bevorzugt mindestens etwa 60–70%, und stärker bevorzugt
mindestens etwa 70–80%,
80–90%,
90–95%
und am stärksten
bevorzugt mindestens etwa 96%, 97%, 98%, 99% oder mehr homolog.
In noch einer anderen Ausführungsform
sind mindestens etwa 60%, bevorzugt mindestens etwa 60–70%, und
stärker
bevorzugt mindestens etwa 70–80%,
80–90%,
90–95%
und am stärksten
bevorzugt mindestens 96%, 97%, 98%, 99% oder mehr der gesamten Aminosäuresequenz,
die durch eine in SEQ ID NO: 12 gezeigte Aminosäuresequenz kodiert wird, homolog.
In anderen Ausführungsformen
beträgt
die bevorzugte Länge
an Sequenzvergleich für Proteine
mindestens 15 Aminosäurereste,
stärker
bevorzugt mindestens 25 Aminosäurereste
und am stärksten
bevorzugt mindestens 35 Aminosäurereste.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst ein isoliertes Nukleinsäuremolekül der Erfindung
eine Nukleotidsequenz, welche mindestens etwa 60%, bevorzugt mindestens
etwa 60–70%,
stärker
bevorzugt mindestens etwa 70–80%,
80–90%,
oder 90–95%,
und noch stärker
bevorzugt mindestens etwa 95%, 96%, 97%, 98%, 99% oder mehr zu einer
in SEQ ID NO: 12 gezeigten Nukleinsäuresequenz oder einem Abschnitt
davon homolog ist. Die bevorzugte Länge an Sequenzvergleich für Nukleinsäuren beträgt mindestens 75
Nukleotide, stärker
bevorzugt mindestens 100 Nukleotide und am stärksten bevorzugt die gesamte
kodierende Region.
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Es
ist ebenso bevorzugt, dass das homologe Nukleinsäuremolekül für ein Protein oder einen Abschnitt davon
kodiert, welcher eine Aminosäuresequenz
umfasst, welche zu einer Aminosäuresequenz
gemäß SEQ ID
NO: 20 ausreichend homolog ist, so dass das Protein oder der Abschnitt
davon dieselbe oder eine ähnliche Funktion
wie die Aminosäuresequenz
beibehält,
mit welcher sie verglichen wird. Funktionen der TFSRP-Aminosäuresequenzen
umfassen die Fähigkeit
zur Teilnahme an einer Toleranzreaktion gegenüber Stress in einer Pflanze,
oder insbesondere zur Teilnahme an der Transkription eines Proteins,
welches an einer Toleranzreaktion gegenüber Stress in einer Physcomitrella
patens-Pflanze beteiligt ist. Ein Beispiel solcher Aktivitäten ist in
Tabelle 1 beschrieben.
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Zusätzlich zu
den oben beschriebenen Verfahren kann eine Bestimmung der prozentualen
Homologie zwischen zwei Sequenzen unter Verwendung eines mathematischen
Algorithmus durchgeführt
werden. Ein bevorzugtes, nicht einschränkendes Beispiel eines mathematischen
Algorithmus, welches für
den Vergleich von zwei Sequenzen verwendet wurde, stellt der Algorithmus
von Karlin und Altschul dar (1990 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90:
5873–5877).
Ein solcher Algorithmus ist in den NBLAST- und XBLAST-Programmen
von Altschul, et al. (1990 J. Mol. Biol. 215: 403–410) berücksichtigt.
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Zum
Erhalten von Nukleinsäuresequenzen,
die zu den TFSRP-Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung homolog sind, können
BLAST-Nukleinsäure-Suchen
mit dem NBLAST-Programm, Score = 100, Wortlänge = 12, durchgeführt werden.
Zum Erhalten von Aminosäuresequenzen,
die zu TFSRPs der vorliegenden Erfindung homolog sind, können zusätzlich BLAST-Protein-Suchen mit
dem XBLAST-Programm, Score = 50, Wortlänge = 3, durchgeführt werden.
Zum Erhalten von Alignments mit Lücken für Vergleichszwecke kann Gapped BLAST
verwendet werden, wie es in Altschul et al. (1997 Nucleic Acids
Res. 25: 3389–3402)
beschrieben ist. Bei Verwendung von BLAST- und Gapped BLAST-Programmen
können
die Fehlerparameter der entsprechenden Parameter (z.B. XBLAST und
NBLAST) verwendet werden. Ein weiteres bevorzugtes nicht-einschränkendes
Beispiel eines mathematischen Algorithmus, der zum Vergleich von
Sequenzen verwendet wird, stellt der Algorithmus von Myers und Miller
(CABIOS 1989) dar. Ein solcher Algorithmus ist in dem ALIGN-Programm (Version
2.0) berücksichtigt,
welches Teil des GCG-Sequenz-Alignments-Software-Pakets ist. Bei
Verwendung des ALIGN-Programms zum Vergleich von Aminosäuresequenzen,
kann eine PAM120-Gewichtungstabelle (weight residue table), eine
Strafe für
Lückenlängen (gap
length penalty) von 12 und eine Lückenstrafe (gap penalty) von
4 zum Erhalten von Aminosäuresequenzen
verwendet werden, die zu den TFSRPs der vorliegenden Erfindung homolog
sind. Zum Erhalten von Alignments mit Lücken (gapped alignments) für Vergleichszwecke
kann Gapped BLAST, wie in Altschul et al. (1997 Nucleic Acids Res.
25: 3389–3402)
beschrieben, verwendet werden. Bei Verwendung von BLAST- und Gapped
BLAST-Programmen können
die Fehlerparameter der entsprechenden Programme (z.B. XBLAST und
NBLAST) verwendet werden. Ein weiteres bevorzugtes nicht-einschränkendes
Beispiel eines mathematischen Algorithmus, der zum Vergleich von
Sequenzen verwendet wird, ist der Algorithmus von Myers und Miller
(CABIOS 1989). Ein solcher Algorithmus ist in dem ALIGN-Programm
(Version 2,0) berücksichtigt,
welches Teil des GCG-Sequenz-Alignment-Software-Pakets ist. Bei
Verwendung des ALIGN-Programms zum Vergleich von Aminosäuresequenzen
kann eine PAM120-Gewichtungstabelle (weight residue table), eine
Strafe für
Lückenlängen (gap
length penalty) von 12 und eine Lückenstrafe (gap penalty) von
4 verwendet werden.
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Schließlich kann
Homologie zwischen Nukleinsäuresequenzen
auch unter Verwendung von dem Fachmann bekannten Hybridisierungsmethoden
bestimmt werden. Entsprechend umfasst ein isoliertes Nukleinsäuremolekül eine Nukleotidsequenz,
welche z.B. unter stringenten Bedingungen an die in SEQ ID NO: 12 gezeigte
Nukleotidsequenz oder einen Abschnitt davon hybridisiert. Insbesondere
ist ein isoliertes Nukleinsäuremolekül mindestens
15 Nukleotide lang und hybridisiert unter stringenten Bedingungen
an das Nukleinsäuremolekül, das eine
Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 12 umfasst. In weiteren Ausführungsformen
ist die Nukleinsäure
mindestens 30, 50, 100, 250 oder mehr Nukleotide lang.
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Wie
hierin verwendet, soll die Bezeichnung „hybridisiert unter stringenten
Bedingungen" Bedingungen zur
Hybridisierung und Wasch-Schritte beschreiben, unter welchen Nukleotidsequenzen
mit mindestens 60% Homologie zueinander üblicherweise aneinander hybridisiert
bleiben. Bevorzugt sind die Bedingungen so gewählt, dass Sequenzen mit mindestens
etwa 65%, stärker
bevorzugt mit mindestens etwa 70% und noch stärker bevorzugt mit mindestens
etwa 75% oder mehr Homologie zueinander üblicherweise aneinander hybridisiert
bleiben. Solche stringenten Bedingungen sind dem Fachmann bekannt
und können
in Current Protocols in Molecular Biology, 6.3.1–6.3.6, John Wiley & Sons, N. Y. (1989)
nachgelesen werden. Ein bevorzugtes, nicht-einschränkendes
Beispiel von stringenten Hybridisierungsbedingungen ist die Hybridisierung
in 6 × Natriumchlorid/Natriumcitrat
(SSC) bei etwa 45°C,
gefolgt von einem oder mehreren Wasch-Schritten in 0,2 × SSC, 0,1%
SDS bei 50–65°C. Bevorzugt
entspricht ein isoliertes Nukleinsäuremolekül, das unter stringenten Bedingungen
an eine Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 12 hybridisiert, einem natürlich
vorkommenden Nukleinsäuremolekül. Wie hierin
verwendet, bezieht sich ein „natürlich vorkommendes" Nukleinsäuremolekül auf ein RNA-
oder DNA-Molekül
mit einer Nukleotidsequenz, die in Natur vorkommt (z.B. für ein natürliches
Protein kodiert). In einer Ausführungsform
kodiert die Nukleinsäure
für ein
natürlich
vorkommendes TFSRP aus Physcomitrella patens.
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Unter
Verwendung der oben beschriebenen Verfahren und anderen dem Fachmann
bekannten Verfahren kann ein Fachmann Homologe des TFSRP isolieren,
welches eine in SEQ ID NO: 20 gezeigte Aminosäure umfasst, und der TFSRP-Nukleinsäuren, die
die Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
NO: 12 umfassen. Ein Teil dieser Homologen sind Allelvarianten.
Wie hierin verwendet, bezieht sich die Bezeichnung „Allelvariante" auf eine Nukleotidsequenz,
die Polymorphismen enthält,
welche zu Veränderungen
in den Aminosäuresequenzen
eines TFSRP führen
und die innerhalb einer natürlichen
Population (z.B. einer Pflanzenart oder -sorte) vorkommen. Solche
natürlichen
Allelvariationen können üblicherweise
zu 1–5%
Varianz in einer TFSRP-Nukleinsäure führen. Allelvarianten
können
durch Sequenzieren der Nukleinsäuresequenz
von Interesse in einer Vielzahl von unterschiedlichen Pflanzen identifiziert
werden, welche leicht unter Verwendung von Hybridisierungssonden
zur Identifizierung desselben genetischen TFSRP-Locus in solchen Pflanzen ausgeführt werden
können.
Beliebige und sämtliche
solcher Nukleinsäurevariationen
und sich daraus ergebende Aminosäurepolymorphismen
oder Variationen in einem TFSRP, die die Folge einer natürlichen
Allelvariation sind, und solche, die die funktionelle Aktivität eines
TFSRP nicht verändern,
sollen innerhalb des Umfangs der Erfindung liegen.
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Darüber hinaus
sind Nukleinsäuremoleküle, die
für TFSRPs
aus derselben Art oder anderen Arten wie zum Beispiel TFSRP-Analoga,
-Orthologe und -Paraloge kodieren, vorgesehen. Wie hierin verwendet,
bezieht sich die Bezeichnung „Analoga" auf zwei Nukleinsäuren, die
dieselbe oder eine ähnliche
Funktion aufweisen, die sich jedoch getrennt in nicht-verwandten
Organismen entwickelt haben. Wie hierin verwendet, bezieht sich die
Bezeichnung „Orthologe" auf zwei Nukleinsäuren aus
unterschiedlichen Arten, die sich jedoch durch Artbildung aus einem
Gen von einem gemeinsamen Vorfahren entwickelt haben. Üblicherweise
kodieren Orthologe für
Proteine mit denselben oder ähnlichen
Funktionen. Wie ebenso hierin verwendet, bezieht sich die Bezeichnung „Paraloge" auf zwei Nukleinsäuren, die
durch Duplikation innerhalb eines Genoms miteinander in Beziehung
stehen. Paraloge weisen üblicherweise
unterschiedliche Funktionen auf, diese Funktionen können jedoch
miteinander in Beziehung stehen (Tatusov, R. L. et al. 1997 Science
278 (5338): 631–637).
Analoga, Orthologe und Paraloge eines natürlich vorkommenden TFSRP können sich
durch post-translationale Modifizierungen, durch Unterschiede in
der Aminosäuresequenz,
oder durch beides, unterscheiden. Post-translationale Modifizierungen
umfassen chemische Derivatisierung von Polypeptiden, z.B. Acetylierung,
Carboxylierung, Phosphorylierung oder Glycosylierung in vivo und
in vitro, und solche Modifizierungen können während Polypeptidsynthese oder
Prozessierung oder im Anschluss an Behandlung mit isolierten modifizierenden
Enzymen vorkommen. Insbesondere weisen Orthologe der Erfindung im
Allgemeinen mindestens 80–85%,
stärker
bevorzugt 90%, und am stärksten
bevorzugt 95%, 96%, 97%, 98% oder sogar 99% Identität oder Homologie
mit der gesamten oder einem Teil einer natürlich vorkommenden TFSRP-Aminosäuresequenz
auf und weisen eine Funktion auf, die einem TFSRP ähnlich ist.
Orthologe der vorliegenden Erfindung sind auch bevorzugt in der
Lage, an Stressreaktion in Pflanzen teilzunehmen. In einer Ausführungsform
behalten die TFSRP-Orthologe die Fähigkeit zur Teilnahme am Stoffwechsel
von Verbindungen bei, die zur Konstruktion von zellulären Membranen
in Physcomitrella patens oder zum Transport von Molekülen über diese
Membranen erforderlich sind.
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Zusätzlich zu
natürlich
vorkommenden Varianten einer TFSRP-Sequenz, die in einer Population
vorkommen können,
versteht der Fachmann ferner, dass Veränderungen durch Mutation in
einer Nukleotidsequenz, wie zum Beispiel der Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 12 eingeführt
werden können
und dabei zu Veränderungen
der Aminosäuresequenz
des kodierten TFSRP führen,
ohne dabei die funktionelle Fähigkeit
von TFSRP zu verändern.
Zum Beispiel können
Nukleotidsubstitutionen, die an „nicht-essentiellen" Aminosäureresten
zu Aminosäuresubstitutionen
führen,
in den Proteinen einschließlich
einer Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 12 durchgeführt
werden. Ein „nicht-essentieller" Aminosäurerest
ist ein Rest, der in der Wildtyp-Sequenz von einem der TFSRPs ohne
Veränderung
der Aktivität
des TFSRP verändert
werden kann, wohingegen ein „essentieller" Aminosäurerest
für die
TFSRP-Aktivität
erforderlich ist. Andere Aminosäurereste
sind jedoch wahrscheinlich nicht für die Aktivität essentiell
(z.B. diejenigen, die in der Domäne
mit TFSRP-Aktivität
nicht oder nur semi-konserviert sind) und sind daher wahrscheinlich
ohne Veränderung
der TFSRP-Aktivität
einer Veränderung
zugänglich.
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Entsprechend
betrifft ein weiterer Aspekt der Erfindung Nukleinsäuremoleküle, die
für TFSRPs
kodieren, welche Veränderungen
in Aminosäureresten
enthalten, die für
die TFSRP-Aktivität
nicht essentiell sind. Solche TFSRPs unterscheiden sich in der Aminosäuresequenz
von einer Sequenz, die in SEQ ID NO: 20 enthalten ist, behalten
jedoch mindestens eine der hierin beschriebenen TFSRP-Aktivitäten bei.
In einer Ausführungsform
umfasst das isolierte Nukleinsäuremolekül eine Nukleotidsequenz,
die für
ein Protein kodiert, wobei das Protein eine Aminosäuresequenz
umfasst, welche zu einer Aminosäuresequenz
gemäß SEQ ID
NO: 20 mindestens 60% homolog ist. Bevorzugt ist das Protein, welches
durch das Nukleinsäuremolekül kodiert
wird, mindestens 60% zu der Sequenz gemäß SEQ ID NO: 20 homolog, stärker bevorzugt
mindestens etwa 60–70% zu
der Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 20 homolog, noch stärker
bevorzugt mindestens etwa 70–80%,
80–90%, 90–95% zu
der Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 20 homolog, und am stärksten
bevorzugt mindestens 96%, 97%, 98% oder 99% zu der Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 20 homolog. Die bevorzugten TFSRP-Homologe der vorliegenden
Erfindung sind zur Teilnahme an der Toleranzreaktion gegenüber Stress
in einer Pflanze in der Lage, stärker
bevorzugt zur Teilnahme an der Transkription eines Proteins, welches
in einer Physcomitrella patens-Pflanze an einer Toleranzreaktion
gegenüber
Stress beteiligt ist, oder sie weisen eine oder mehrere in Tabelle
1 dargelegte Aktivitäten
auf.
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Ein
isoliertes Nukleinsäuremolekül, welches
für ein
TFSRP kodiert, das zu einer Proteinsequenz gemäß SEQ ID NO: 20 homolog ist,
kann durch Einführen
einer oder mehrerer Nukleotidsubstitutionen, Additionen oder Deletionen
in eine Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
NO: 12 so erzeugt werden, dass eine oder mehrere Aminosäuresubstitutionen,
Additionen oder Deletionen in das kodierte Protein eingeführt werden.
Mutationen können
mittels Standardmethoden, wie zum Beispiel ortsspezifischer Mutagenese
und PCR-vermittelter Mutagenese eingeführt werden. Vorzugsweise werden
konservative Aminosäuresubstitutionen
an einem oder mehreren vorhergesagten nicht-essentiellen Aminosäureresten durchgeführt. Eine „konservative
Aminosäuresubstitution" ist eine solche,
in welcher der Aminosäurerest
mit einem Aminosäurerest
mit einer ähnlichen
Seitenkette ersetzt wird.
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Familien
von Aminosäureresten
mit ähnlichen
Seitenketten sind im Fachbereich definiert worden. Diese Familien
umfassen Aminosäuren
mit basischen Seitenketten (z.B. Lysin, Arginin, Histidin), sauren
Seitenketten (z.B. Asparaginsäure,
Glutaminsäure),
ungeladenen polaren Seitenketten (z.B. Glycin, Asparagin, Glutamin,
Serin, Threonin, Tyrosin, Cystein), nicht-polaren Seitenketten (z.B.
Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Prolin, Phenylalanin, Methionin,
Tryptophan), beta-verzweigten Seitenketten (z.B. Threonin, Valin,
Isoleucin) und aromatischen Seitenketten (z.B. Tyrosin, Phenylalanin,
Tryptophan, Histidin). Daher wird ein vorhergesagter nicht-essentieller
Aminosäurerest
in einem TFSRP vorzugsweise mit einem weiteren Aminosäurerest
aus derselben Seitenkettenfamilie ersetzt. Alternativ können in
einer weiteren Ausführungsform
Mutationen zufällig über die
gesamte oder einen Teil einer für
TFSRP-kodierenden Sequenz eingeführt
werden, wie zum Beispiel durch Sättigungsmutagenese,
und die sich ergebenden Mutanten können nach hierin beschriebener
TFSRP-Aktivität
zur Identifizierung von Mutanten, die TFSRP-Aktivität beibehalten,
durchmustert werden. Im Anschluss an die Mutagenese der Sequenz
gemäß SEQ ID
NO: 12 kann das kodierte Protein rekombinant exprimiert werden,
und die Aktivität
des Proteins kann durch Analysieren der Toleranz gegenüber Stress
einer Pflanze bestimmt werden, die das wie in Beispiel 7 beschriebene
Protein exprimiert.
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Zusätzlich zu
den für
TFSRPs kodierenden Nukleinsäuremolekülen, die
oben beschrieben wurden, betrifft ein weiterer Aspekt der Erfindung
isolierte Nukleinsäuremoleküle, die
antisense dazu sind. Eine „Antisense"-Nukleinsäure umfasst
eine Nukleotidsequenz, die zu einer für ein Protein kodierenden „Sense"-Nukleinsäure komplementär ist, z.B.
komplementär
zu dem kodierenden Strang eines doppelsträngigen cDNA-Moleküls oder
komplementär
zu einer mRNA-Sequenz. Entsprechend kann eine Antisense-Nukleinsäure über Wasserstoffbrückenbindungen
an eine Sense-Nukleinsäure
binden. Die Antisense-Nukleinsäure
kann zu einem vollständigen,
für TFSRP-kodierenden Strang
oder nur zu einem Abschnitt davon komplementär sein. In einer Ausführungsform
ist ein Antisense-Nukleinsäuremolekül zu einer „kodierenden
Region" des kodierenden Strangs
einer Nukleotidsequenz, welche für
ein TFSRP kodiert, antisense. Die Bezeichnung „kodierende Region" bezieht sich auf
die Region der Nukleotidsequenz, welche Kodons umfasst, die in Aminosäurereste translatiert
werden (z.B. die vollständige
kodierende Region von ,,,,, umfasst Nukleotide 1 bis ....). In einer
weiteren Ausführungsform
ist das Antisense-Nukleinsäuremolekül zu einer „nicht-kodierenden
Region" des kodierenden
Strangs einer Nukleotidsequenz, die für ein TFSRP kodiert, antisense.
Die Bezeichnung „nicht-kodierende
Region" bezieht
sich auf 5'- und
3'-Sequenzen, welche
an die kodierende Region angrenzen und welche nicht in Aminosäuren translatiert
werden (d.h. auch als 5'-
und 3'-untranslatierte
Regionen bezeichnet).
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst ein isoliertes Nukleinsäuremolekül der Erfindung
ein Nukleinsäuremolekül, welches
ein Komplement zu der in SEQ ID NO: 12 gezeigten Nukleotidsequenz
oder eines Abschnitts davon ist. Ein Nukleinsäuremolekül, welches zu der in SEQ ID
NO: 12 gezeigten Nukleotidsequenz komplementär ist, ist ein solches, welches
ausreichend komplementär
zu der in SEQ ID NO: 12 gezeigten Nukleotidsequenz ist, so dass
es an die Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
NO: 12 hybridisieren und dabei ein stabiles Duplex bilden kann.
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Wenn
die hierin offenbarten Sequenzen des kodierenden Strangs, welche
für TFSRP
kodieren, vorliegen (z.B. die in SEQ ID NO: 12 dargelegte Sequenz),
können
Antisense-Nukleinsäuren
der Erfindung gemäß den Basenpaarungsregeln
von Watson und Crick entworfen werden. Das Antisense-Nukleinsäuremolekül kann zu
der vollständigen
kodierenden Region der TFSRP-mRNA komplementär sein, stärker bevorzugt ist jedoch ein
Oligonukleotid, welches nur zu einem Abschnitt der kodierenden oder
nicht-kodierenden
Region der TFSRP-mRNA antisense ist. Zum Beispiel kann das Antisense-Oligonukleotid
zu der Region komplementär sein,
die die Translations-Startstelle der TFSRP-mRNA umgibt. Ein Antisense-Oligonukleotid kann
zum Beispiel etwa 5, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45 oder 50 Nukleotide
lang sein.
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Eine
Antisense-Nukleinsäure
der Erfindung kann unter Verwendung von chemischer Synthese und
enzymatischer Ligationsreaktionen unter Verwendung von im Fachbereich
bekannten Verfahren konstruiert werden. Zum Beispiel kann eine Antisense-Nukleinsäure (z.B.
ein Antisense-Oligonukleotid) unter Verwendung von natürlich vorkommenden
Nukleotiden oder verschieden modifizierten Nukleotiden, welche zur
Steigerung der biologischen Stabilität der Moleküle oder zur Steigerung der
physikalischen Stabilität
des Duplex, das sich zwischen den Antisense- und Sense-Nukleinsäuren bildet,
chemisch synthetisiert werden, zum Beispiel können Phosphorothioat-Derivate
und Acridin-substituierte Nukleotide verwendet werden. Beispiele
modifizierter Nukleotide, welche zur Erzeugung der Antisense-Nukleinsäure verwendet
werden können,
umfassen 5-Fluoruracil, 5-Bromuracil, 5-Chloruracil, 5- Ioduracil, Hypoxanthin,
Xanthin, 4-Acetylcytosin, 5-(Carboxyhydroxylmethyl)uracil, 5-Carboxymethylaminomethyl-2-thiouridin,
5-Carboxymethylaminomethyluracil,
Dihydrouracil, Beta-D-Galactosylqueosin, Inosin, N6-Isopentenyladenin,
1-Methylguanin, 1-Methylinosin, 2,2-Dimethylguanin, 2-Methyladenin, 2-Methylguanin,
3-Methylcytosin, 5-Methylcytosin,
N6-Adenin, 7-Methylguanin, 5-Methylaminomethyluracil, 5-Methoxyaminomethyl-2-thiouracil,
Beta-D-Mannosylqueosin, 5'-Methoxycarboxymethyluracil,
5-Methoxyuracil, 2-Methylthio-N6-isopentenyladenin,
Uracil-5-oxyessigsäure(v),
Wybutoxosin, Pseudouracil, Queosin, 2-Thiocytosin, 5-Methyl-2-thiouracil,
2-Thiouracil, 4-Thiouracil, 5-Methyluracil,
Uracil-5-oxyessigsäuremethylester,
Uracil-5-oxyessigsäure(v),
5-Methyl-2-thiouracil,
3-(3-Amino-3-N-2-carboxypropyl)uracil, (acp3)w, und 2,6-Diaminopurin. Wahlweise
kann die Antisense-Nukleinsäure
biologisch unter Verwendung eines Expressionsvektors, in welchen
eine Nukleinsäure
in Antisense-Orientierung subkloniert worden ist, hergestellt werden
(d.h. RNA, welche von der insertierten Nukleinsäure transkribiert wurde, befindet
sich in Antisense-Orientierung zu einer Zielnukleinsäure von
Interesse, was in dem nachfolgenden Unterabschnitt näher beschrieben
ist.
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Die
Antisense-Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
werden üblicherweise
derart an eine Zelle verabreicht oder in situ erzeugt, dass sie
mit zellulärer
mRNA und/oder genomischer DNA, die für ein TFSRP kodieren, hybridisieren
oder daran binden, um so die Expression des Proteins zu hemmen,
z.B. durch Hemmung der Transkription und/oder Translation. Die Hybridisierung
kann durch herkömmliche
Nukleotidkomplementarität
unter Ausbildung einer stabilen Duplex erfolgen oder, zum Beispiel,
für den
Fall eines Antisense-Nukleinsäuremoleküls, welches
an DNA-Duplexe bindet, durch spezifische Wechselwirkungen in der
großen
Furche der Doppelhelix. Das Antisense-Molekül kann so modifiziert werden,
dass es spezifisch an einen Rezeptor oder an ein Antigen, welche
auf einer ausgewählten
Zelloberfläche
exprimiert werden, bindet, z.B. durch Verknüpfen des Antisense-Nukleinsäuremoleküls mit einem
Peptid oder einem Antikörper,
welcher an einen Zelloberflächenrezeptor oder
an ein Antigen bindet. Das Antisense-Nukleinsäuremolekül kann auch unter Verwendung
der hierin beschriebenen Vektoren an Zellen abgegeben werden. Zum
Erreichen von ausreichenden intrazellulären Konzentrationen der Antisense-Moleküle sind
Vektorkonstrukte bevorzugt, in welchen das Antisense-Nukleinsäuremolekül unter
der Kontrolle eines starken prokaryotischen, viralen oder eukaryotischen (einschließlich pflanzlichen)
Promotors angeordnet ist.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
ist das Antisense-Nukleinsäuremolekül ein α-anomerisches Nukleinsäuremolekül. Ein α-anomerisches
Nukleinsäuremolekül bildet
mit komplementärer
RNA spezifische doppelsträngige
Hybride, in welchen, im Gegensatz zu den üblichen β-Einheiten, die Stränge jeweils parallel zueinander
verlaufen (Gaultier et al., 1987 Nucleic Acids. Res. 15: 6625–6641).
Das Antisense-Nukleinsäuremolekül kann auch
ein 2'-o-Methylribonukleotid
(Inoue et al., 1987 Nucleic Acids Res. 15: 6131–6148) oder ein chimäres RNA-DNA-Analogon
(Inoue et al., 1987 FEBS Lett. 215: 327–330) umfassen.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
ist eine Antisense-Nukleinsäure
der Erfindung ein Ribozym. Ribozyme sind katalytische RNA-Moleküle mit Ribonukleaseaktivität, welche
in der Lage sind, eine einzelsträngige
Nukleinsäure,
wie zum Beispiel eine mRNA, gegenüber welchen sie eine Komplementärregion
aufweisen, zu spalten. Daher können
Ribozyme (z.B. Hammerhead-Ribozyme, beschrieben in Haselhoff und
Gerlach, 1988 Nature 334: 585–591)
zur katalytischen Spaltung von TFSRP-mRNA-Transkripten verwendet
werden, um so die Translation von TFSRP-mRNA zu hemmen. Ein Ribozym
mit Spezifität
für eine
für TFSRP
kodierende Nukleinsäure
kann auf Grundlage der Nukleotidsequenz einer TFSRP-cDNA, wie hierin
offenbart, entworfen werden (d.h. SEQ ID NO: 12) oder auf Grundlage
einer heterologen Sequenz, die gemäß den hierin in dieser Erfindung
gelehrten Verfahren zu isolieren ist. Zum Beispiel kann ein Derivat
von Tetrahymena L-19 IVS RNA konstruiert werden, wobei die Nukleotidsequenz
der aktiven Stelle zu der zu spaltenden Nukleotidsequenz in einer
für TFSRP
kodierenden RNA komplementär
ist. Siehe z.B. Cech et al. U.S.-Patent Nr. 4,987,071 und Cech et
al. U.S.-Patent Nr. 5,116,742. Wahlweise kann TFSRP-mRNA zum Auswählen einer katalytischen
RNA mit einer spezifischen Ribonukleaseaktivität aus einem Pool von RNA-Molekülen verwendet
werden. Siehe z.B. Bartel, D. und Szostak, J. W., 1993 Science 261:
1411–1418.
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Wahlweise
kann die TFSRP-Genexpression durch Zielstruktur-Nukleotidsequenzen, die zu der regulatorischen
Region einer TFSRP-Nukleotidsequenz
komplementär
sind (z.B. ein TFSRP-Promotor und/oder -Enhancer) gehemmt werden,
um tripel-helikale Strukturen zu bilden, die die Transkription eines
TFSRP-Gens in Zielzellen verhindern. Siehe allgemein Helene, C.,
1991 Anticancer Drug Des. 6(6): 569–84; Helene, C. et al., 1992
Ann. N. Y. Acad. Sci. 660: 27–36;
und Maher, L. J., 1992 Bioassays 14(12): 807–15.
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Zusätzlich zu
den oben beschriebenen TFSRP-Nukleinsäuren und -Proteinen sind auch
Nukleinsäuren
und Proteine berücksichtigt,
die an einen Rest angefügt
sind. Diese Reste umfassen Detektionsreste, Hybridisierungsreste,
Aufreinigungsreste, Abgabereste, Reaktionsreste, Bindungsreste und
dergleichen, sind jedoch nicht darauf eingeschränkt. Eine übliche Nukleinsäuregruppe,
die an einen Rest angefügt
ist, sind Sonden und Primer. Die Sonde/der Primer umfasst üblicherweise
eine Region einer Nukleotidsequenz, die unter stringenten Bedingungen
an mindestens etwa 12, bevorzugt etwa 25, stärker bevorzugt etwa 40, 50
oder 75 aufeinanderfolgende Nukleotide eines Sense-Strangs der in
SEQ ID NO: 12 dargelegten Sequenz, eine Antisense-Sequenz der in
SEQ ID NO: 12 dargelegten Sequenz oder natürlich vorkommende Mutanten
davon umfasst. Primer auf Grundlage einer Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
NO: 12 können
zur Klonierung von TFSRP-Homologen
in PCR-Reaktionen verwendet werden. Sonden auf Grundlage der TFSRP-Nukleotidsequenzen
können
zum Nachweisen von Transkripten oder genomischen Sequenzen verwendet
werden, die für
dieselben oder homologe Proteine kodieren. In bevorzugten Ausführungsformen
umfasst die Sonde weiterhin eine daran angefügte Markierungsgruppe, z.B.
kann die Markierungsgruppe ein Radioisotop, eine fluoreszierende
Verbindung, ein Enzym oder ein Enzym-Cofaktor sein. Solche Sonden
können
als Teil eines genomischen Testmarkerkits zur Identifizierung von
TFSRP-exprimierenden Zellen verwendet werden, wie beispielsweise
durch Messen der Menge einer für
ein TFSRP-kodierenden Nukleinsäure
in einer Zellprobe, zum Beispiel durch Nachweisen der TFSRP-mRNA-Mengen
oder durch Bestimmen, ob ein genomisches TFSRP-Gen mutiert oder
deletiert worden ist.
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Ein
besonders geeignetes Verfahren zur Bestimmung der Transkriptionsmenge
des Gens (ein Indikator für
die Menge an mRNA, die zur Translation zum Genprodukt hin zur Verfügung steht)
stellt die Durchführung
eines Northern Blots dar (zum Literaturhinweis siehe zum Beispiel
Ausubel et al., 1988 Current Protocols in Molecular Biology, Wiley:
New York). Diese Information zeigt zumindest teilweise das Ausmaß an Transkription
des transformierten Gens. Zelluläre
Gesamt-RNA kann aus Zellen, Geweben oder Organen mittels verschiedener
Verfahren, welche im Fachbereich wohlbekannt sind, wie zum Beispiel
dasjenige, welches in Bormann, E. R. et al., 1992 Mol. Microbiol.
6: 317–326
beschrieben ist, hergestellt werden. Zur Bestimmung des Vorliegens
oder der relativen Proteinmenge, die aus dieser mRNA translatiert
wurde, können
Standardmethoden, wie zum Beispiel ein Western Blot, eingesetzt
werden. Diese Methoden sind einem Fachmann wohlbekannt (siehe zum
Beispiel Ausubel et al., 1988 Current Protocols in Molecular Biology,
Wiley: New York).
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Die
Erfindung stellt weiterhin einen isolierten rekombinanten Expressionsvektor
bereit, der eine wie oben beschriebene TFSRP-Nukleinsäure umfasst,
wobei die Expression des Vektors in einer Wirtszelle im Vergleich
zu einer Wildtyp-Sorte
der Wirtszelle zu gesteigerter Toleranz gegenüber Stress durch Trockenheit führt. Wie
hierin verwendet, bezieht sich die Bezeichnung „Vektor" auf ein Nukleinsäuremolekül, das in der Lage ist, eine
andere Nukleinsäure,
mit welcher es verknüpft
worden ist, zu transportieren. Eine Vektorart ist ein „Plasmid", welches sich auf
eine zirkuläre
doppelsträngige
DNA-Schleife, in welche zusätzliche
Segmente ligiert werden können,
bezieht. Eine andere Vektorart ist ein viraler Vektor, wobei zusätzliche
DNA-Segmente in das virale Genom ligiert werden können. Bestimmte
Vektoren sind zur autonomen Replikation in einer Wirtszelle in der
Lage, in welche sie eingeführt
werden (z.B. bakterielle Vektoren mit einem bakteriellen Replikationsursprung
und episomale Säugervektoren).
Andere Vektoren (z.B. nicht-episomale Säugervektoren) werden in das
Genom einer Wirtszelle nach Einführung
in die Wirtszelle integriert und werden so zusammen mit dem Wirtsgenom
repliziert. Darüber
hinaus sind bestimmte Vektoren in der Lage, die Expression von Genen, mit
welchen sie operativ verknüpft
sind, zu steuern. Solche Vektoren werden hierin als „Expressionsvektoren" bezeichnet. Im Allgemeinen
liegen Expressionsvektoren zur Verwendung bei rekombinanten DNA-Methoden oft
in Form von Plasmiden vor. In der vorliegenden Beschreibung können „Plasmid" und „Vektor" austauschbar verwendet
werden, da das Plasmid die am häufigsten
verwendete Form eines Vektors darstellt. Es ist jedoch beabsichtigt,
dass die Erfindung auch andere Formen von Expressionsvektoren umfasst,
wie zum Beispiel virale Vektoren (z.B. replikationsdefekte Retroviren,
Adenoviren und Adeno-assoziierte Viren), welche den gleichen Funktionen
dienen.
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Die
rekombinanten Expressionsvektoren der Erfindung umfassen eine Nukleinsäure der
Erfindung in einer Form, welche zur Expression der Nukleinsäure in einer
Wirtszelle geeignet ist, was bedeutet, dass die rekombinanten Expressionsvektoren
eine oder mehrere regulatorische Sequenzen umfassen, welche auf Grundlage
der zur Expression zu verwendenden Wirtszellen ausgewählt sind,
welche operativ mit der zu exprimierenden Nukleinsäure verknüpft sind.
Innerhalb eines rekombinanten Expressionsvektors soll „operativ verknüpft" bedeuten, dass die
Nukleotidsequenz von Interesse mit der/den regulatorischen Sequenz(en)
in einer Art und Weise verknüpft
ist/sind, welche die Expression der Nukleotidsequenz ermöglicht (z.B.
in einem in vitro-Transkriptions-/ Translationssystem oder in einer
Wirtszelle, wenn der Vektor in die Wirtszelle eingeführt wird).
Die Bezeichnung „regulatorische
Sequenz" soll Promotoren,
Enhancer und andere Expressionskontrollelemente (z.B. Polyadenylierungssignale)
umfassen. Solche regulatorische Sequenzen sind beispielsweise in Goeddel,
Gene Expression Technology: Methods in Enzymology 185, Academic
Press, San Diego, CA (1990) beschrieben oder siehe: Gruber und Crosby,
in: Methods in Plant Molecular Biology and Biotechnology, Hrgs. Glick
und Thompson, Kapitel 7, 89–108,
CRC Press: Boca Raton, Florida, einschließlich der Referenzen darin. Regulatorische
Sequenzen umfassen diejenigen, die die konstitutive Expression einer
Nukleotidsequenz in vielen Arten von Wirtszellen steuern sowie diejenigen,
welche die direkte Expression der Nukleotidsequenz nur in bestimmten
Wirtszellen oder unter bestimmten Bedingungen steuern. Der Fachmann
erkennt, dass der Entwurf des Expressionsvektors von solchen Faktoren,
wie der Auswahl der zu transformierenden Wirtszelle, der Expressionsmenge
des gewünschten
Proteins etc. abhängig
sein kann. Die Expressionsvektoren der Erfindung können in
Wirtszellen eingeführt
werden, um so Proteine oder Peptide einschließlich Fusionsproteine oder
Peptide herzustellen, die durch eine Nukleinsäure, wie hierin beschrieben,
kodiert sind (z.B. TFSRP, mutante Formen von TFSRP, Fusionsproteine
etc.).
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Die
rekombinanten Expressionsvektoren der Erfindung können zur
Expression von TFSRP in prokaryotischen oder eukaryotischen Zellen
entworfen werden. Zum Beispiel können
TFSRP-Gene in bakteriellen Zellen wie zum Beispiel C. glutamicum,
Insektenzellen (unter Verwendung von Baculovirus-Expressionsvektoren), Hefe und anderen
Pilzzellen (siehe Romanos, M. A. et al., 1992 Foreign gene expression
in yeast: a review, Yeast 8: 423–488; van den Hondel, C. A.
M. J. J. et al., 1991 Heterologous gene expression in filamentous
fungi, in: More Gene Manipulations in Fungi, J. W. Bennet & L. L. Lasure,
Hrgs., S. 396–428:
Academic Press: San Diego; und van den Hondel, C. A. M. J. J. & Punt, P. J.,
1991 Gene transfer systems and vector development for filamentous
fungi, in: Applied Molecular Genetics of Fungi, Peberdy, J. F. et al.,
Hrgs., S. 1–28, Cambridge
University Press: Cambridge), Algen (Falciatore et al., 1999 Marine
Biotechnology 1(3): 239–251), Wimperntierchen
der Arten: Holotrichia, Peritrichia, Spirotrichia, Suctoria, Tetrahymena,
Paramecium, Colpidium, Glaucoma, Platyophyra, Potomacus, Pseudocohnilembus,
Euplotes, Engelmaniella und Stylonychia, insbesondere der Gattung
Stylonychia lemnae mit Vektoren im Anschluss an ein Transformationsverfahren,
wie es in WO 98/01572 beschrieben ist, und multizellulären Pflanzenzellen
(siehe Schmidt, R. und Willmitzer, L., 1988 High efficiency Agrobacterium
tumefaciens-mediated transformation of Arabidopsis thaliana leaf
and cotyledon explants, Plant Cell Rep. 583–586); Plant Molecular Biology
and Biotechnology, C Press, Boca Raton, Florida, Kapitel 6/7 S.
71–119
(1993); F. F. White, B. Jenes et al., Techniques for Gene Transfer,
in: Transgenic Plants, Bd. 1, Engineering and Utilization, Hrgs.
Kung und R. Wu, 128–43,
Academic Press: 1993; Potrykus, 1991 Annu. Rev. Plant Physiol. Plant
Molec. Biol. 42: 205–225
und darin zitierte Referenzen) oder Säugerzellen exprimiert werden.
Geeignete Wirtszellen werden weiterhin in Goeddel, Gene Expression
Technology: Methods in Enzymology 185, Academic Press: San Diego,
CA (1990) erörtert.
Wahlweise kann der rekombinante Expressionsvektor in vitro transkribiert
und translatiert werden, zum Beispiel unter Verwendung von regulatorischen
T7-Promotor-Sequenzen
und T7-Polymerase.
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Die
Expression von Proteinen in Prokaryoten wird oft mit Vektoren ausgeführt, die
konstitutive oder induzierbare Promotoren enthalten, welche entweder
die Expression von Fusions- oder von Nicht-Fusionsproteinen steuern.
Fusionsvektoren fügen
eine Anzahl von Aminosäuren
an ein darin kodiertes Protein hinzu, üblicherweise an den Aminoterminus
des rekombinanten Proteins, jedoch auch an den C-Terminus oder fusioniert
innerhalb geeigneter Regionen in den Proteinen. Solche Fusionsvektoren
erfüllen üblicherweise
drei Zwecke: 1) Das Steigern der Expression eines rekombinanten
Proteins; 2) das Steigern der Löslichkeit
eines rekombinanten Proteins; und 3) das Unterstützen der Reinigung eines rekombinanten
Proteins durch Fungieren eines Ligands bei einer Affinitätsreinigung.
In Fusionsexpressionsvektoren wird häufig eine proteolytische Spaltstelle
an der Verbindung zwischen dem Fusionsrest und dem rekombinanten
Protein eingefügt,
um die Abtrennung des rekombinanten Proteins vom Fusionsrest im
Anschluss an die Reinigung des Fusionsproteins zu ermöglichen.
Solche Enzyme und ihre zugehörigen
Erkennungssequenzen umfassen Faktor Xa, Thrombin und Enterokinase.
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Übliche Fusionsexpressionsvektoren
umfassen pGEX (Pharmacia Biotech Inc; Smith, D. B. und Johnson,
K. S., 1988 Gene 67: 31–40),
pMAL (New England Biolabs, Beverly, MA) und pRIT5 (Pharmacia, Piscataway,
NJ), welche Glutathion-S-Transferase (GST), Maltose-E-bindendes
Protein bzw. Protein A an das rekombinante Zielprotein fusionieren.
In einer Ausführungsform
wird die kodierende Sequenz des TFSRP zur Erzeugung eines Vektors
in einen pGEX-Expressionsvektor
kloniert, der für
ein Fusionsprotein kodiert, welcher vom N-Terminus zum C-Terminus ein GST-Thrombin-Spaltstelle-X-Protein
umfasst. Das Fusionsprotein kann durch Affinitäts-Chromatographie unter Verwendung
von Glutathion-Agaroseharz aufgereinigt werden. Nicht mit GST-fusioniertes
rekombinantes TFSRP kann durch Abspalten des Fusionsproteins mit
Thrombin gewonnen werden.
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Beispiele
geeigneter induzierbarer nicht-fusionierender E. coli-Expressionsvektoren
umfassen pTrc (Amann et al., 1988 Gene 69: 301–315) und pET 11d (Studier
et al., Gene Expression Technology: Methods in Enzymology 185, Academic
Press, San Diego, California (1990) 60–89). Die Zielgenexpression
vom pTrc-Vektor beruht auf der Transkription eines Hybrid-trp-lac-Fusionspromotors
durch die RNA-Polymerase des Wirts. Die Zielgenexpression vom pET
11d-Vektor beruht auf der Transkription eines T7 gn10-lac Fusionspromotors, welche
von einer co-exprimierten viralen RNA-Polymerase (T7 gn1) vermittelt wird.
Diese virale Polymerase wird durch die Wirtsstämme BL21(DE3) oder HMS174(DE3)
von einem ansässigen λ-Prophagen, der ein
T7 gn1-Gen unter der Transkriptionskontrolle des lacUV 5-Promotors trägt, zur
Verfügung
gestellt.
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Eine
Strategie zur Expressionsmaximierung des rekombinanten Proteins
stellt das Exprimieren des Proteins in Wirtsbakterien dar, in welchen
die Fähigkeit
zur proteolytischen Spaltung des rekombinanten Proteins abgeschwächt ist
(Gottesman, S., Gene Expression Technology: Methods in Enzymology
185, Academic Press, San Diego, California (1990) 119–128). Eine
weitere Strategie stellt die Veränderung
der Nukleinsäuresequenz
der in einen Expressionsvektor zu insertierenden Nukleinsäure dar,
so dass die einzelnen Codons für jede
Aminosäure
diejenigen sind, welche in dem Bakterium, das für die Expression ausgewählt ist,
vorzugsweise verwendet werden, wie zum Beispiel C. glutamicum (Wada
et al., 1992 Nucleic Acids Res. 20: 2111–2118). Solche Veränderungen
der Nukleinsäuresequenzen
der Erfindung können
durch DNA-Standardsynthesemethoden
ausgeführt
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt der TFSRP-Expressionsvektor einen Hefe-Expressionsvektor dar.
Beispiele für
Vektoren zur Expression in Hefe S. cerevisiae umfassen einen pYepSec1
(Baldari, et al., 1987 Embo J. 6: 229–234), pMFa (Kurjan und Herskowitz,
1982 Cell 30: 933–943),
pJRY88 (Schultz et al., 1987 Gene 54: 113–123) und pYES2 (Invitrogen
Corporation, San Diego, CA). Vektoren und Verfahren zur Konstruktion
von Vektoren, welche zur Verwendung in anderen Pilzen geeignet sind,
wie zum Beispiel Fadenpilzen, umfassen diejenigen, die ausführlich beschrieben
sind in: van den Hondel, C. A. M. J. J. & Punt, P. J. (1991) „Gene transfer
systems and vector development for filamentous fungi, in: Applied
Molecular Genetics of Fungi, J. F. Peberdy, et al., Hrgs., S. 1–28, Cambridge
University Press: Cambridge.
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Wahlweise
können
die TFSRPs der Erfindung in Insektenzellen unter Verwendung von
Baculovirus-Expressionsvektoren exprimiert werden. Baculovirus-Vektoren,
welche zur Expression von Proteinen in kultivierten Insektenzellen
(z.B. Sf 9-Zellen) erhältlich
sind, umfassen die pAc-Serie (Smith et al., 1983 Mol. Cell Biol.
3: 2156–2165)
und die pVL-Serie (Lucklow und Summers, 1989 Virology 170: 31–39).
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
wird eine TFSRP-Nukleinsäure
der Erfindung in Säugerzellen unter
Verwendung eines Säuger-Expressionsvektors
exprimiert. Beispiele für
Säuger-Expressionsvektoren umfassen
pCDM8 (Seed, B., 1987 Nature 329: 840) und pMT2PC (Kaufman et al.,
1987 EMBO J. 6: 187–195). Bei
Verwendung in Säugerzellen
werden die Kontrollfunktionen des Expressionsvektors häufig durch
virale regulatorische Elemente bereitgestellt. Zum Beispiel stammen
häufig
verwendete Promotoren von Polyoma, Adenovirus 2, Cytomegalovirus
und Simianvirus 40. Für
weitere geeignete Expressionssysteme, sowohl für prokaryotische als auch für eukaryotische
Zellen siehe Kapitel 16 und 17 von Sambrook, J., Fritsh, E. F.,
und Maniatis, T. Molecular Cloning: A Laboratory Manual. 2. Ausgabe,
Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, NY, 1989.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist der rekombinante Säuger-Expressionsvektor
in der Lage, die Expression der Nukleinsäure bevorzugt in einer bestimmten
Zellart zu steuern (z.B. werden gewebespezifische regulatorische
Elemente zur Expression der Nukleinsäure verwendet). Gewebespezifische
regulatorische Elemente sind im Fachbereich bekannt. Nicht-einschränkende Beispiele
geeigneter gewebespezifischer Promotoren umfassen den Albuminpromotor
(leberspezifisch; Pinkert et al., 1987 Genes Dev. 1: 268–277), lymph-spezifische
Promotoren (Calame und Eaton, 1988 Adv. Immunol. 43: 235–275), insbesondere
Promotoren von T-Zell-Rezeptoren (Winoto und Baltimore, 1989 EMBO
J. 8: 729–733)
und Immunoglobuline (Banerji et al., 1983 Cell 33: 729–740; Queen
und Baltimore, 1983 Cell 33: 741–748), neuronenspezifische
Promotoren (z.B. der Neurofilament-Promotor; Byrne und Ruddle, 1989
PNAS 86: 5473–5477),
Pankreas-spezifische Promotoren (Edlund et al., 1985 Science 230:
912–916)
und Brustdrüsen-spezifische Promotoren
(z.B. Milk whey-Promotor; U.S.-Patent Nr. 4,873,316 und Offenlegungsschrift
der Europäischen
Patentanmeldung Nr. 264,166). Entwicklungsspezifisch regulierte
Promotoren sind ebenfalls umfasst, zum Beispiel die murinen Hox-Promotoren
(Kessel und Gruss, 1990 Science 249: 374–379) und der Fetoprotein-Promotor
(Campes und Tilghman, 1989 Genes Dev. 3: 537–546).
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann das TFSRP der Erfindung in einzelligen Pflanzenzellen (wie beispielsweise
Algen) (siehe Falciatore et al., 1999 Marine Biotechnology 1(3):
239–251
und Referenzen darin) und Pflanzenzellen aus höheren Pflanzen (z.B. den Spermatophyten,
wie zum Beispiel Nutzpflanzen) exprimiert werden. Beispiele für Pflanzenexpressionsvektoren
umfassen diejenigen, die ausführlich
beschrieben sind in: Becker, D., Kemper, E., Schell, J. und Masterson,
R., 1992 New plant binary vectors with selectable markers located
proximal to the left border, Plant Mol. Biol. 20: 1195–1197; und
Bevan, M. W., 1984 Binary Agrobacterium vectors for plant transformation,
Nucl. Acid. Res. 12: 8711–8721;
Vectors for Gene Transfer in Higher Plants; in: Transgenic Plants,
Bd. 1, Engineering and Utilization, Hrgs.: Kung und R. Wu, Academic Press,
1993, S. 15–38.
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Eine
Pflanzenexpressionskassette enthält
bevorzugt regulatorische Sequenzen, die zum Steuern der Genexpression
in Pflanzenzellen in der Lage sind und die derart operativ verknüpft sind,
dass jede Sequenz ihre Funktion erfüllen kann, zum Beispiel die
Termination der Transkription durch Polyadenylierungssignale. Bevorzugte
Polyadenylierungssignale sind diejenigen, die aus Agrobacterium
tumefaciens-t-DNA stammen, wie zum Beispiel das Gen 3, bekannt als
Octopinsynthase des Ti-Plasmids pTiACH5 (Gielen et al., 1984 EMBO
J. 3: 835) oder funktionelle Äquivalente
davon, jedoch sind auch sämtliche
andere in Pflanzen funktionell aktive Terminatoren geeignet.
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Da
die Genexpression in Pflanzen sehr häufig nicht auf Transkriptionsebene
eingeschränkt
ist, enthält eine
Pflanzenexpressionskassette bevorzugt andere operativ verknüpfte Sequenzen,
wie zum Beispiel translationale Enhancer, beispielsweise die Overdrive-Sequenz,
welche die 5'-untranslatierte
Leadersequenz des Tabakmosaikvirus enthält, und das Verhältnis Protein-zu-RNA verbessert (Gallie
et al., 1987 Nucl. Acids Research 15: 8693–8711).
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Die
Genexpression in Pflanzen muss operativ mit einem geeigneten Promotor
verknüpft
sein, welcher Genexpression in einer zeit-, zell- oder gewebespezifischen
Art und Weise überträgt. Bevorzugt
sind Promotoren, welche die konstitutive Expression steuern (Benfey
et al., 1989 EMBO J. 8: 2195–2202)
wie diejenigen, die von Pflanzenviren stammen, wie zum Beispiel
der 35S CAMV (Franck et al., 1980 Cell 21: 285–294), der 19S CaMV (siehe
auch U.S.-Patent Nr. 5352605 und PCT-Anmeldung Nr. WO 8402913) oder
Pflanzenpromotoren wie diejenigen aus der kleinen Rubisco-Untereinheit,
die in U.S.-Patent Nr. 4,962,028 beschrieben ist.
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Weitere
bevorzugte Sequenzen zur Verwendung in Pflanzengenexpressionskassetten
sind Zielsequenzen, die zur Steuerung des Genprodukts in sein zugehöriges Zellkompartiment
nötig sind
(für eine Übersicht
siehe Kermode, 1996 Crit. Rev. Plant Sci. 15(4): 285–423 und
die darin zitierten Referenzen), wie zum Beispiel die Vakuole, den
Nukleus, alle Arten von Plastiden wie Amyloplasten, Chloroplasten,
Chromoplasten, den extrazellulären
Raum, Mitochondrien, das endoplasmatische Reticulum, Ölkörperchen,
Peroxisomen und andere Kompartimente von Pflanzenzellen.
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Genexpression
in Pflanzen kann auch durch einen induzierbaren Promotor ermöglicht werden
(für eine Übersicht
hierzu siehe Gatz, 1997 Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol.
48: 89–108).
Wenn die Genexpression in einer zeitspezifischen Weise erfolgen
soll, sind insbesondere chemisch induzierbare Promotoren geeignet.
Beispiele für
solche Promotoren sind ein Salicylsäure-induzierbarer Promotor (PCT-Anmeldung Nr.
WO 95/19443), ein Tetracyclin-induzierbarer
Promotor (Gatz et al., 1992 Plant J. 2: 397–404) und ein Ethanol-induzierbarer Promotor
(PCT-Anmeldung Nr. WO 93/21334).
-
Ebenfalls
geeignete Promotoren, die auf biotische oder abiotische Stressbedingungen
reagieren, sind solche wie beispielsweise der Pathogen-induzierbare PRP1-Genpromotor
(Ward et al., 1993 Plant. Mol. Biol. 22: 361–366), der Wärme-induzierbare
hsp80-Promotor aus Tomate (U.S.-Patent Nr. 5187267), der Kälte-induzierbare
Alpha-Amylase-Promotor aus Kartoffel (PCT-Anmeldung Nr. WO 96/12814) oder der
Wunden-induzierbare PinII-Promotor (Europäisches Patent Nr. 375091).
Für andere
Beispiele von Trockenheit-, Kälte- und
Salz-induzierbaren Promotoren, wie beispielsweise dem RD29A-Promotor, siehe Yamaguchi-Shinozalei et
al. (1993 Mol. Gen. Genet. 236: 331–340).
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Insbesondere
sind solche Promotoren bevorzugt, die in speziellen Geweben und
Organen Genexpression übertragen,
wie zum Beispiel Schließzellen
und Haarwurzelzellen. Geeignete Promotoren umfassen den Napin-Genpromotor
aus Raps (U.S.-Patent Nr. 5,608,152), den USP-Promotor aus Vicia
faba (Baeumlein et al., 1991 Mol Gen Genet. 225(3): 459–67), den
Oleosin-Promotor aus Arabidopsis (PCT-Anmeldung Nr. WO 98/45461),
den Phaseolin-Promotor aus Phaseolus vulgaris (U.S.-Patent Nr. 5,504,200),
den Bce4-Promotor aus Brassica (PCT-Anmeldung Nr. WO 91/13980) oder
den Legumin B4-Promotor (LeB4; Baeumlein et al., 1992 Plant Journal,
2(2): 233–9)
sowie Promotoren, die in einkeimblättrigen Pflanzen wie Mais,
Gerste, Weizen, Roggen, Reis etc. eine Saatgut-spezifische Expression
verleihen. Geeignete erwähnenswerte
Promotoren sind der Ipt2- oder Ipt1-Genpromotor aus Gerste (PCT-Anmeldung
Nr. WO 95/15389 und PCT-Anmeldung Nr. WO 95/23230) oder diejenigen,
die in der PCT-Anmeldung Nr. WO 99/16890 beschrieben sind (Promotoren aus
dem Hordein-Gen aus Gerste, dem Glutelin-Gen aus Reis, dem Oryzin-Gen
aus Reis, dem Prolamin-Gen aus Reis, dem Gliadin-Gen aus Weizen,
dem Glutelin-Gen aus Weizen, dem Zein-Gen aus Mais, dem Glutelin-Gen
aus Hafer, dem Kasirin-Gen aus Sorghum und dem Secalin-Gen aus Roggen).
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Besonders
geeignet sind auch Promotoren, die Plastid-spezifische Genexpression übertragen,
da Plastide das Kompartiment darstellen, worin Lipidbiosynthese
auftritt. Geeignete Promotoren sind der virale RNA-Polymerasepromotor,
der in der PCT-Anmeldung Nr. WO 95/16783 und der PCT-Anmeldung Nr.
WO 97/06250 beschrieben ist, und der in der PCT-Anmeldung Nr. WO 99/46394 beschriebene
clpP-Promotor aus Arabidopsis.
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Die
Erfindung stellt weiterhin einen rekombinanten Expressionsvektor
bereit, der ein TFSRP-DNA-Molekül
der Erfindung umfasst, der in Antisense-Orientierung in den Expressionsvektor
kloniert wurde. Das heißt, dass
das DNA-Molekül
in einer solchen Art und Weise operativ mit einer regulatorischen
Sequenz verknüpft ist,
die eine Expression (durch Transkription des DNA-Moleküls) eines RNA-Moleküls ermöglicht,
welches antisense zu einer TFSRP-mRNA
vorliegt. Es können
regulatorische Sequenzen ausgewählt
werden, die operativ mit einem in Antisense-Orientierung klonierten
Nukleinsäuremolekül verknüpft sind,
wobei die regulatorischen Sequenzen die kontinuierliche Expression
des Antisense-RNA-Moleküls
in einer Vielfalt von Zelltypen steuert. Zum Beispiel können virale
Promotoren und/oder Enhancer oder regulatorische Sequenzen ausgewählt werden,
die eine konstitutive, gewebespezifische oder Zelltyp-spezifische
Expression der Antisense-RNA steuern. Der Antisense-Expressionsvektor
kann in Form eines rekombinanten Plasmids, Phagemids oder abgeschwächten Virus
vorliegen, in welchen Antisense-Nukleinsäuren unter der Kontrolle einer
hocheffizienten regulatorischen Region erzeugt werden. Die Aktivität der regulatorischen
Region kann durch die Zellart bestimmt werden, in welche der Vektor
eingeführt
wird. Für
eine Diskussion zur Regulation von Genexpression unter Verwendung
von Antisense-Genen siehe Weintraub, H. et al., Antisense RNA as
a molecular tool for genetic analysis, Reviews – Trends in Genetics, Bd. 1(1)
1986 und Mol et al., 1990 FEBS Letters 268: 427–430.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft Wirtszellen, in welche ein
rekombinanter Expressionsvektor der Erfindung eingeführt worden
ist. Die Bezeichnungen „Wirtszelle" und „rekombinante
Wirtszelle" werden hierin
austauschbar verwendet. Es ist selbstverständlich, dass sich die Bezeichnungen
nicht nur auf den bestimmten Gegenstand Zelle beziehen, sondern
auch die Nachkommenschaft oder die mögliche Nachkommenschaft einer
solchen Zelle betreffen. Da in nachfolgenden Generationen bestimmte
Modifizierungen entweder aufgrund von Mutation oder Umwelteinflüssen auftreten
können,
kann eine derartige Nachkommenschaft tatsächlich nicht zur Elternzelle
identisch sein, ist aber immer noch vom Umfang der Bezeichnung,
wie sie hierin verwendet wird, umfasst.
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Eine
Wirtszelle kann jede beliebige prokaryotische oder eukaryotische
Zelle sein. Zum Beispiel kann TFSRP in Bakterienzellen wie zum Beispiel
C. glutamicum, Insektenzellen, Pilzzellen oder Säugerzellen (wie zum Beispiel
Eierstockzellen des Chinesischen Hamsters (CHO) oder COS-Zellen),
Algen, Wimperntierchen, Pflanzenzellen, Pilzen oder anderen Mikroorganismen
wie C. glutamicum exprimiert werden. Andere geeignete Wirtszellen
sind dem Fachmann bekannt.
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Vektor-DNA
kann in prokaryotische oder eukaryotische Zellen mittels herkömmlicher
Transformations- oder Transfektionsmethoden eingeführt werden.
Wie hierin verwendet, sollen sich die Bezeichnungen „Transformation", „Transfektion", „Konjugation" und „Transduktion" auf eine Vielfalt
von im Fachbereich bekannten Methoden zur Einführung von Fremdnukleinsäure (z.B.
DNA) in eine Wirtszelle beziehen, einschließlich Calciumphosphat- oder
Calciumchloridcopräzipitation,
DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion, Lipofektion, natürliche Kompetenz,
chemisch-vermittelter Transfer- und Elektroporation. Geeignete Verfahren
zum Transformieren oder Transfizieren von Wirtszellen einschließlich Pflanzenzellen
können
Sambrook et al. (Molecular Cloning: A Laboratory Manual. 2. Ausgabe,
Hrsg., Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, NY, 1989) und anderen Laborhandbüchern, wie
zum Beispiel Methods in Molecular Biology, 1995, Bd. 44, Agrobacterium
protocols, Hrsg.: Garland und Davey, Humana Press, Totowa, New Jersey,
entnommen werden. Da biotische und abiotische Toleranz gegenüber Stress
ein allgemeines Merkmal ist, welches wünschenswerterweise auf eine
breite Vielfalt von Pflanzen wie zum Beispiel Mais, Weizen, Roggen, Hafer,
Triticale, Reis, Gerste, Sojabohne, Erdnuss, Baumwolle, Raps und
Canola, Maniok, Pfeffer, Sonnenblume und Studentenblume, Nachtschattengewächse wie
Kartoffel, Tabak, Aubergine, und Tomate, Vicia-Spezies, Erbse, Alfalfa,
Buschgewächse
(Kaffee, Kakao, Tee), Salix-Spezies, Bäumen (Ölpalme, Kokosnuss), perennierendes
Gras und Futterpflanzen vererbt wird, sind diese Nutzpflanzen als
eine weitere Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung auch bevorzugte Zielpflanzen für eine Genmanipulation.
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Insbesondere
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer transgenen
Pflanze, die eine für ein
TFSRP kodierende Nukleinsäure
enthält,
bereit, wobei die Expression der Nukleinsäure(n) in der Pflanze im Vergleich
zu einer Wildtyp-Sorte der Pflanze zu einer gesteigerten Toleranz
gegenüber
Stress durch Trockenheit führt,
umfassend: (a) Transformieren einer Pflanzenzelle mit einem Expressionsvektor,
der eine TFSRP-Nukleinsäure
umfasst, und (b) Erzeugen einer transgenen Pflanze mit einer im
Vergleich zu einer Wildtyp-Sorte der Pflanze gesteigerten Toleranz
gegenüber
Stress durch Trockenheit aus der Pflanzenzelle. Die Erfindung stellt
auch ein Verfahren zur Steigerung der Expression eines Gens von
Interesse in einer Wirtszelle im Vergleich zu einer Wildtyp-Sorte
der Wirtszelle bereit, wobei das Gen von Interesse in Reaktion auf
ein TFSRP transkribiert wird, umfassend: (a) Transformieren der
Wirtszelle mit einem Expressionsvektor, der eine für TFSRP
kodierende Nukleinsäure
umfasst, und (b) Exprimieren des TFSRP innerhalb der Wirtszelle,
wodurch die Expression des in Reaktion auf das TFSRP transkribierten
Gens im Vergleich zu einer Wildtyp-Sorte der Wirtszelle gesteigert
wird.
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Für eine solche
Pflanzentransformation können
binäre
Vektoren, wie beispielsweise pBinAR verwendet werden (Höfgen und
Willmitzer, 1990 Plant Science 66: 221–230). Die Konstruktion der
binären
Vektoren kann durch Ligation der cDNA in Sense- oder Antisense-Orientierung
in die T-DNA durchgeführt
werden. Ein Pflanzenpromotor am 5'-Ende der cDNA aktiviert die Transkription
der cDNA. Eine Polyadenylierungssequenz ist am 3'-Ende der cDNA positioniert. Gewebespezifische
Expression kann unter Verwendung eines gewebespezifischen Promotors
erreicht werden. Zum Beispiel kann eine Saatgut-spezifische Expression
durch Klonierung des Napin- oder des LeB4- oder des USP-Promotors am 5'-Ende der cDNA erreicht
werden. Ebenso kann jedes andere Saatgut-spezifische Promotorelement
verwendet werden. Für
eine konstitutive Expression innerhalb der gesamten Pflanze kann
der CaMV 35S-Promotor verwendet werden. Unter Verwendung eines Signalpeptids,
zum Beispiel für
Plastiden, Mitochondrien oder für
das endoplasmatische Reticulum kann das exprimierte Protein auf
ein zelluläres
Kompartiment ausgerichtet werden (Kermode, 1996 Crit. Rev. Plant
Sci. 4(15): 285–423).
Das Signalpeptid ist zum Erreichen einer subzellulären Lokalisierung
des Fusionsproteins im Leseraster am 5'-Ende der cDNA kloniert. Zusätzlich können auf
abiotischen Stress reagierende Promotoren, wie zum Beispiel der
Arabidopsis-Promotor RD29A, für
die hierin offenbarten Nukleinsäuresequenzen
verwendet werden. Ein Fachmann erkennt, dass der verwendete Promotor
so mit der Nukleinsäure
operativ verknüpft werden
sollte, dass der Promotor eine Transkription der Nukleinsäure verursacht,
welche zur Synthese einer mRNA führt,
die für
ein Polypeptid kodiert. Wahlweise kann die RNA eine Antisense-RNA
zur Verwendung bei der Beeinflussung der anschließenden Expression
desselben oder eines anderen Gens oder von Genen sein.
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Abwechselnde
Verfahren zur Transfektion umfassen den direkten Transfer von DNA
in sich entwickelnde Blumen über
Elektroporation oder Agrobacterium-vermittelten Gentransfer. Agrobacterium-vermittelte Pflanzentransformation
kann unter Verwendung von zum Beispiel dem GV3101(pMP90) (Koncz
und Schell, 1986 Mol. Gen. Genet. 204: 383–396) oder LBA4404 (Clontech)
Agrobacterium tumefaciens-Stamm durchgeführt werden. Die Transformation
kann durch Standardtransformations- und -regenerationsmethoden durchgeführt werden
(Deblaere et al., 1994 Nucl. Acids. Res. 13: 4777–4788; Gelvin,
Stanton B. und Schiperoort, Robert A., Plant Molecular Biology Manual,
2. Ausg. – Dordrecht:
Kluwer Academic Publ., 1995. – in
Sect., Ringbuc Zentrale Signatur: BT11-P ISBN 0-7923-2731-4; Glick,
Bernard R.; Thompson, John E., Methods in Plant Molecular Biology
and Biotechnology, Boca Raton: CRC Press, 1993. – 360 S., ISBN 0-8493-5164-2).
Zum Beispiel kann Raps durch Cotyledon- oder Hypocotyl-Transformation
transformiert werden (Moloney et al., 1989 Plant cell Report 8:
238–242;
De Block et al., 1989 Plant Physiol. 91: 694–701). Die Verwendung von Antibiotika
zur Agrobacterium- und Pflanzenselektion ist vom zur Transformation
verwendeten binären
Vektor und Agrobacterium-Stamm abhängig. Die Selektion von Raps
wird üblicherweise
unter Verwendung von Kanamycin als selektierbarer Pflanzenmarker
durchgeführt.
Agrobacterium-vermittelter Gentransfer kann zum Beispiel unter Verwendung
einer Methode, welche durch Mlynarova et al., 1994 Plant Cell Report
13: 282–285 beschrieben
wurde, durchgeführt
werden. Zusätzlich
kann eine Transformation von Sojabohne beispielsweise unter Verwendung
einer in dem Europäischen
Patent Nr. 0424 047, U.S.-Patent Nr. 5,322,783, Europäischem Patent
Nr. 0397 687, U.S.-Patent Nr. 5,376,543 oder U.S.-Patent Nr. 5,169,770
durchgeführt
werden. Transformation von Mais kann durch Partikelbeschuss, Polyethylenglycol-vermittelter
DNA-Aufnahme oder durch die Siliciumcarbidfaser-Methode erreicht
werden. (Siehe zum Beispiel Freeling und Walbot "The maize handbook" Springer Verlag: New York (1993) ISBN
3-540-97826-7). Ein spezielles Beispiel zur Transformation von Mais
ist in U.S.-Patent Nr. 5,990,387 beschrieben, und ein spezielles
Beispiel für
Transformation von Weizen kann der PCT-Anmeldung Nr. WO 93/07256
entnommen werden.
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Von
der stabilen Transfektion von Säugerzellen
ist bekannt, dass in Abhängigkeit
von dem verwendeten Expressionsvektor und der verwendeten Transfektionsmethode
nur ein kleiner Teil von Zellen die Fremd-DNA in ihr Genom integrieren
kann. Zur Identifizierung und zum Auswählen dieser Integranten wird üblicherweise
ein Gen, welches für
einen selektierbaren Marker (z.B. Resistenz gegenüber Antibiotika)
kodiert, zusammen mit dem Gen von Interesse in die Wirtszellen eingeführt. Bevorzugte
selektierbare Marker umfassen diejenigen, welche Resistenz gegenüber Wirkstoffen,
wie zum Beispiel G418, Hygromycin und Methotrexat verleihen, oder
welche in Pflanzen Resistenz gegenüber einem Herbizid, wie zum
Beispiel Glyphosat oder Glufosinat verleihen. Nukleinsäuremoleküle, die
für einen
selektierbaren Marker kodieren, können auf dem selben Vektor
wie derjenige, der für
ein TFSRP kodiert, in eine Wirtszelle eingeführt werden oder sie können auf einem
getrennten Vektor eingeführt
werden. Mit dem eingeführten
Nukleinsäuremolekül stabil
transfizierte Zellen können
zum Beispiel durch Wirkstoffselektion identifiziert werden (z.B.
Zellen, die das selektierbare Markergen aufgenommen haben, überleben,
während
die anderen Zellen absterben).
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Zur
Erzeugung eines homologen rekombinanten Mikroorganismus wird ein
Vektor hergestellt, der mindestens einen Abschnitt eines TFSRP-Gens
enthält,
in welches eine Deletion, Addition oder Substitution eingeführt worden
ist, um so das TFSRP-Gen zu verändern,
zum Beispiel funktionell zu stören.
Bevorzugt ist das TFSRP-Gen ein Physcomitrella patens-TFSRP-Gen,
es kann jedoch auch ein Homologes von einer verwandten Pflanze oder
sogar von einer Säuger-,
Hefe- oder Insektenquelle sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Vektor so entworfen, dass das endogene TFSRP-Gen nach homologer
Rekombination funktionell gestört
ist (d.h. nicht mehr für
ein funktionelles Protein kodiert; auch als Knock-Out-Vektor bezeichnet).
Wahlweise kann der Vektor so entworfen sein, dass das endogene TFSRP-Gen
nach homologer Rekombination mutiert ist oder auf andere Weise so
verändert
ist, dass es immer noch für
ein funktionelles Protein kodiert (z.B. kann die stromaufwärts-gelegene regulatorische
Region verändert
werden, um so die Expression des endogenen TFSRP zu verändern).
Zur Erzeugung einer Punktmutation durch homologe Rekombination können DNA-RNA-Hybride
in einer Methode, welche als Chimeraplastie (chimeraplasty) bekannt
ist, verwendet werden (Cole-Strauss
et al., 1999 Nucleic Acids Research 27(5): 1323–1330 und Kmiec, 1999 Gene
therapy American Scientist. 87(3): 240–247). Homologe Rekombinationsverfahren
in Physcomitrella patens sind im Fachbereich ebenfalls bekannt und
zur Verwendung hierin vorgesehen.
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Wobei
im homologen Rekombinationsvektor der veränderte Abschnitt des TFSRP-Gens
an seinen 5'- und
3'-Enden durch ein
zusätzliches
Nukleinsäuremolekül des TFSRP-Gens
flankiert ist, um eine homologe Rekombination zwischen dem exogenen
TFSRP-Gen, welches vom Vektor getragen wird, und einem endogenen
TFSRP-Gen in einem Mikroorganismus oder einer Pflanze zu ermöglichen.
Das zusätzliche
flankierende TFSRP-Nukleinsäuremolekül ist zur
erfolgreichen homologen Rekombination mit dem endogenen Gen ausreichend
lang. Üblicherweise
sind einige hundert Basenpaare bis hin zu Kilobasen flankierender
DNA (sowohl an den 5'-
als auch an den 3'-Enden)
in dem Vektor eingeschlossen (siehe z.B. Thomas, K. R., und Capecchi,
M. R., 1987 Cell 51: 503 für
eine Beschreibung homologer Rekombinationsvektoren oder Strepp et
al., 1998 PNAS, 95(8): 4368–4373
für Rekombination
in Physcomitrella patens auf Grundlage von cDNA). Der Vektor wird
in einen Mikroorganismus oder eine Pflanzenzelle (z.B. über Polyethylenglycol-vermittelte
DNA) eingeführt,
und Zellen, in welchen das eingeführte TFSRP-Gen mit dem endogenen
TFSRP-Gen homolog rekombiniert wurde, werden unter Verwendung von
im Fachbereich bekannten Techniken selektiert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
können
rekombinante Mikroorganismen hergestellt werden, die ausgewählte Systeme
enthalten, welche eine regulierte Expression des eingeführten Gens
ermöglichen.
Zum Beispiel ermöglicht
der Einschluss eines TFSRP-Gens auf einem Vektor, welches unter
Kontrolle des Lac-Operons steht, die Expression des TFSRP-Gens ausschließlich in
Gegenwart von IPTG. Solche regulatorischen Systeme sind im Fachbereich
wohl bekannt.
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Eine
Wirtszelle der Erfindung, wie beispielsweise eine prokaryotische
oder eukaryotische Wirtszelle in Kultur kann zur Herstellung (d.h.
Expression) eines TFSRP verwendet werden. Dementsprechend stellt
die Erfindung weiterhin Verfahren zur Herstellung von TFSRPs unter
Verwendung der Wirtszellen der Erfindung bereit. In einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren das Kultivieren der Wirtszelle der Erfindung
(in welcher ein rekombinanter Expressionsvektor eingeführt worden
ist, der für
ein TFSRP kodiert, oder in deren Genom ein Gen eingeführt worden
ist, welches für
einen Wildtyp oder ein verändertes
TFSRP kodiert) in einem geeigneten Medium, bis TFSRP hergestellt
wird. In einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren weiterhin das Isolieren von TFSRPs aus dem
Medium oder der Wirtszelle.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft isolierte TFSRPs, und biologisch
aktive Abschnitte davon. Ein „isoliertes" oder „gereinigtes" Protein oder ein
biologisch aktiver Abschnitt davon ist frei von einem Teil des zellulären Materials,
wenn es durch rekombinante DNA-Methoden hergestellt wurde oder frei
von chemischen Vorstufen oder anderen Chemikalien, wenn es chemisch
synthetisiert wurde. Die Bezeichnung „im Wesentlichen frei von
zellulärem
Material" umfasst
TFSRP-Präparationen,
in welchen das Protein von einigen der zellulären Komponenten der Zellen,
in welchen es natürlich
oder rekombinant hergestellt wurde, abgetrennt wurde. In einer Ausführungsform
umfasst die Bezeichnung „im
Wesentlichen frei von zellulärem
Material" TFSRP-Präparationen
mit weniger als etwa 30% (in Bezug auf Trockengewicht) von Nicht-TFSRP-Material
(hierin auch als ein „kontaminierendes
Protein" bezeichnet),
stärker
bevorzugt weniger als etwa 20% von Nicht-TFSRP-Material, noch stärker bevorzugt
weniger als etwa 10% von Nicht-TFSRP-Material, und am stärksten bevorzugt
von weniger als etwa 5% Nicht-TFSRP-Material.
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Bei
rekombinanter Herstellung des TFSRP oder einem biologisch aktiven
Abschnitt davon ist es ebenso bevorzugt im Wesentlichen frei von
Kulturmedium, d.h. Kulturmedium stellt weniger als etwa 20%, stärker bevorzugt
weniger als etwa 10% und am stärksten
bevorzugt weniger als etwa 5% des Volumens der Proteinpräparation
dar. Die Bezeichnung „im
Wesentlichen frei von chemischen Vorstufen oder anderen Chemikalien" umfasst TFSRP-Präparationen,
in welchen das Protein von chemischen Vorstufen oder anderen Chemikalien, die
an der Synthese des Proteins beteiligt sind, abgetrennt wurde. In
einer Ausführungsform
umfasst die Bezeichnung „im
Wesentlichen frei vonchemischen Vorstufen oder anderen Chemikalien" TFSRP-Präparationen mit
weniger als etwa 30% (in Bezug auf Trockengewicht) von chemischen
Vorstufen oder Nicht-TFSRP-Chemikalien, stärker bevorzugt weniger als
etwa 20% chemischen Vorstufen oder Nicht-TFSRP-Chemikalien, noch stärker bevorzugt
weniger als etwa 10% chemischen Vorstufen oder Nicht-TFSRP-Chemikalien,
und am stärksten
bevorzugt weniger als etwa 5% chemischen Vorstufen oder Nicht-TFSRP-Chemikalien. In bevorzugten
Ausführungsformen
weisen isolierte Proteine oder biologisch aktive Abschnitte davon
keine verunreinigenden Proteine aus demselben Organismus auf, aus
welchen das TFSRP stammt. Üblicherweise
werden solche Proteine durch rekombinante Expression von, zum Beispiel,
einem Physcomitrella patens-TFSRP in von Physcomitrella patens unterschiedlichen
Pflanzen oder in Mikroorganismen, wie zum Beispiel C. glutamicum, Wimperntierchen,
Algen oder Pilzen hergestellt.
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Die
hierin beschriebenen Nukleinsäuremoleküle, Proteine,
Proteinhomologe, Fusionsproteine, Primer, Vektoren und Wirtszellen
können
in einem oder mehreren der folgenden Verfahren verwendet werden:
Identifizierung von Physcomitrella patens und verwandten Organismen;
Kartierung von Genomen von Organismen, die mit Physcomitrella patens
verwandt sind; Identifizierung und Lokalisierung von Physcomitrella
patens-Sequenzen von Interesse; Evolutionsstudien; Bestimmung von
TFSRP-Regionen, welche für
die Funktion erforderlich sind; Modulierung einer TFSRP-Aktivität; Modulierung
des Metabolismus einer oder mehrerer Zellfunktionen; Modulierung
des Transmembrantransports einer oder mehrerer Verbindungen; und
Modulierung der Resistenz gegenüber
Stress.
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Das
Moos Physcomitrella patens stellt ein Mitglied der Moose dar. Es
ist mit anderen Moosen, wie zum Beispiel Ceratodon purpureus, verwandt,
welches bei Abwesenheit von Licht wachstumsfähig ist. Moose, wie zum Beispiel
Ceratodon und Physcomitrella haben einen hohen Grad an Homologie
im Hinblick auf die DNA-Sequenz und auf Polypeptidebene gemeinsam,
was die Anwendung heterologer Durchmusterung von DNA-Molekülen mit
Sonden ermöglicht,
welche von anderen Moosen oder Organismen abstammen, und so die
Ableitung einer Konsensussequenz ermöglicht wird, welche zum heterologen
Durchmustern oder zum funktionellen Annotieren und Vorhersagen von
Genfunktionen in einer dritten Art geeignet ist. Die Fähigkeit
zur Identifizierung solcher Funktionen kann daher eine wesentliche
Bedeutung haben, zum Beispiel die Vorhersage der Substratspezifität von Enzymen.
Ferner können
diese Nukleinsäuremoleküle als Referenzpunkte
beim Kartieren von Moosgenomen oder von Genomen verwandter Organismen
dienen.
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Das
TFSRP-Nukleinsäuremolekül weist
eine Vielfalt an Verwendungen auf. Am wichtigsten ist es, dass die
Nukleinsäure-
und Aminosäuresequenz
der vorliegenden Erfindung zum Transformieren von Pflanzen verwendet
werden kann, um so Toleranz gegenüber Stressarten wie zum Beispiel
Trockenheit zu induzieren. Die vorliegende Erfindung stellt daher
eine transgene Pflanze bereit, die durch eine TFSRP-Nukleinsäure transformiert
wurde, wobei Expression der Nukleinsäuresequenz in der Pflanze im
Vergleich zu einer Wildtyp-Sorte der Pflanze zu gesteigerter Toleranz
gegenüber
Stress durch Trockenheit führt.
Die transgene Pflanze kann einkeimblättrig oder zweikeimblättrig sein.
Die Erfindung stellt weiterhin bereit, dass die transgene Pflanze
ausgewählt
sein kann aus zum Beispiel Mais, Weizen, Roggen, Hafer, Triticale,
Reis, Gerste, Sojabohne, Erdnuss, Baumwolle, Raps, Canola, Maniok,
Pfeffer, Sonnenblume, Nachtschattengewächsen, Kartoffel, Tabak, Aubergine,
Tomate, Vicia-Spezies, Erbse, Alfalfa, Kaffee, Kakao, Tee, Salix-Spezies, Ölpalme,
Kokosnuss, perennierendem Gras und Futterpflanzen.
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Insbesondere
beschreibt die vorliegende Erfindung die Verwendung der Expression
von ZF-4 von Physcomitrella patens zur Konstruktion von Pflanzen
mit Toleranz gegenüber
Trockenheit. Diese Strategie ist hierin für Arabidopsis thaliana, Raps/Canola,
Sojabohnen, Getreide und Weizen gezeigt worden, dessen Anwendung
ist jedoch nicht auf diese Pflanzen eingeschränkt. Entsprechend stellt die
Erfindung eine transgene Pflanze bereit, die ein TFSRP ausgewählt aus
ZF-4 (SEQ ID NO: 20) enthält,
wobei der umweltbedingte Stress Trockenheit ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren zum Modifizieren von
Toleranz gegenüber
Stress einer Pflanze bereit, welche das Modifizieren der Expression
eines TFSRP in der Pflanze umfassen. Die Erfindung stellt bereit,
dass dieses Verfahren so durchgeführt werden kann, dass die Toleranz
gegenüber
Stress gesteigert ist. Insbesondere stellt die vorliegende Erfindung
Verfahren zur Herstellung einer transgenen Pflanze mit einem im
Vergleich zu einer Wildtyp-Sorte
der Pflanze gesteigerten Toleranz gegenüber Stress durch Trockenheit
bereit, welche das Steigern der Expression eines TFSRP in einer
Pflanze umfassen.
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Die
Verfahren zur Steigerung der Expression von TFSRPs können verwendet
werden, wenn die Pflanze entweder transgen oder nicht transgen ist.
In Fällen,
in welchen die Pflanze transgen ist, kann die Pflanze mit einem
Vektor, welcher eine beliebige der oben beschriebenen für TFSRP
kodierenden Nukleinsäuren
enthält,
transformiert werden, oder die Pflanze kann zum Beispiel mit einem
Promotor transformiert werden, der die Expression von nativem TFSRP
in der Pflanze steuert. Die Erfindung stellt bereit, dass ein solcher
Promotor gewebespezifisch sein kann. Darüber hinaus kann ein solcher
Promotor entwicklungsabhängig
reguliert werden. Wahlweise können
nicht-transgene Pflanzen native TFSRP-Expression aufweisen, welche
durch die Induktion eines nativen Promotors modifiziert wird. Die
Expression von ZF-4 (SEQ ID NO: 20) in Zielpflanzen kann durch eines
der folgenden Beispiele durchgeführt
werden, ist jedoch nicht darauf eingeschränkt: (a) Konstitutiver Promotor,
(b) Stress-induzierbarer Promotor, (c) chemisch-induzierter Promotor,
und (d) konstruierte Promotorüberexpression
mit, zum Beispiel, Zink-Finger-abgeleiteten
Transkriptionsfaktoren (Greisman und Pabo, 1997 Science 275: 657).
Der letztere Fall umfasst sowohl die Identifizierung von ZF-4 (SEQ
ID NO: 20), Homologen in der Zielpflanze als auch von seinem Promotor.
Zink-Finger-enthaltende
rekombinante Transkriptionsfaktoren werden zur spezifischen Wechselwirkung
mit dem ZF-4(SEQ ID NO: 20)-Homologen konstruiert, und die Transkription
des entsprechenden Gens wird aktiviert.
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Zusätzlich zur
Einführung
der TFSRP-Nukleinsäuresequenzen
in transgene Pflanzen können
diese Sequenzen auch zur Identifizierung eines Organismus als Physcomitrella
patens oder eines nahen Verwandten davon verwendet werden. Sie können auch
zur Identifizierung des Vorliegens von Physcomitrella patens oder
einem nahen Verwandten davon in einer gemischten Population von
Mikroorganismen verwendet werden. Die Erfindung stellt die Nukleinsäuresequenzen
einer Anzahl an Physcomitrella patens-Genen bereit; durch Untersuchen
der extrahierten genomischen DNA einer Kultur einer einzelnen oder
gemischten Population von Mikroorganismen unter stringenten Bedingungen
mit einer Sonde, welche eine für
diesen Organismus einzigartige Region eines Physcomitrella patens-Gens
umfasst, kann man feststellen, ob dieser Organismus vorliegt.
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Darüber hinaus
können
die Nukleinsäure-
und Proteinmoleküle
der Erfindung als Marker für
spezifische Regionen des Genoms dienen. Dies ist nicht nur beim
Kartieren des Genoms nützlich,
sondern auch für funktionelle
Studien von Physcomitrella patens-Proteinen. Zum Beispiel könnte zur
Identifizierung der Region des Genoms, an welche ein bestimmtes
Physcomitrella patens DNA-bindendes
Protein bindet, das Physcomitrella patens-Genom verdaut werden,
und die Fragmente mit den DNA-bindenden Proteinen inkubiert werden.
Diejenigen Fragmente, die das Protein binden, können zusätzlich mit den Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung untersucht werden, bevorzugt mit einfach zu detektierenden
Markierungen. Das Binden eines solchen Nukleinsäuremoleküls an das Genomfragment ermöglicht die
Lokalisierung des Fragmentes auf der Genomkarte von Physcomitrella
patens, und, bei mehrfacher Durchführung des Verfahrens mit verschiedenen
Enzymen ermöglicht
es eine schnelle Bestimmung der Nukleinsäuresequenz, an welche das Protein
bindet. Weiterhin können
die Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
zu den Sequenzen verwandter Arten ausreichend homolog sein, so dass
diese Nukleinsäuremoleküle als Marker
zur Konstruktion einer Genomkarte in verwandten Moosen dienen.
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Die
TFSRP-Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
sind auch für
Evolutions- und Proteinstrukturstudien geeignet. Die Stoffwechsel-
und Transportprozesse, an welchen die Moleküle der Erfindung teilnehmen,
werden von einer breiten Vielfalt an prokaryotischen und eukaryotischen
Zellen benutzt; durch Vergleichen der Sequenzen der Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung mit denjenigen, die für ähnliche
Enzyme aus anderen Organismen kodieren, kann die evolutive Verwandschaft
der Organismen festgestellt werden. In ähnlicher Weise ermöglicht ein
solcher Vergleich eine Beurteilung, welche Sequenzregionen konserviert
sind und welche nicht, wobei dies bei der Bestimmung solcher Regionen
des Proteins hilfreich sein kann, die für das Funktionieren des Enzyms
wesentlich sind. Diese Art der Bestimmung ist für Studien zur Proteinkonstruktion wertvoll
und kann einen Hinweis darauf geben, was das Protein im Hinblick
auf Mutagenese ohne Verlust seiner Funktion tolerieren kann.
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Die
Manipulation von TFSRP-Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung kann zur Herstellung von TFSRPs mit funktionellen Unterschieden
zu Wildtyp-TFSRPs führen.
Die Proteine können
in ihrer Effizienz oder Aktivität verbessert
sein, können
in größerer Anzahl
als gewöhnlich
in der Zelle vorliegen oder können
in ihrer Effizienz oder Aktivität
vermindert sein.
-
Es
besteht eine Vielzahl an Mechanismen, durch welche die Veränderung
eines TFSRPs der Erfindung eine Stressreaktion und/oder Toleranz
gegenüber
Stress direkt beeinflussen kann. Für den Fall, dass Pflanzen TFSRPs
exprimieren, kann ein gesteigerter Transport zu einer verbesserten
Salzverteilung und/oder Verteilung gelöster Stoffe innerhalb des Pflanzengewebes
und der Organe führen.
Sowohl durch eine Steigerung der Zahl der Aktivität der Transportermoleküle, welche
ionische Moleküle
aus der Zelle exportieren, kann es möglich sein, die Salztoleranz
der Zelle zu beeinflussen.
-
Die
Wirkung der genetischen Modifizierung in Pflanzen, C. glutamicum,
Pilzen, Algen oder Wimperntierchen auf Toleranz gegenüber Stress
kann durch Züchten
des modifizierten Mikroorganismus oder der Pflanze unter Bedingungen,
die schlechter als geeignete Bedingungen sind, und anschließender Analyse
der Wachstumscharakteristika und/oder des Metabolismus der Pflanze
festgestellt werden. Solche Analysemethoden sind dem Fachmann wohl
bekannt und umfassen Trockengewicht, Nassgewicht, Proteinsynthese,
Kohlenhydratsynthese, Lipidsynthese, Evapotranspirationsgeschwindigkeiten,
allgemeinen Pflanzen- und/oder Ernteertrag, Blüte, Reproduktion, Saatgut-Beladung,
Wurzelwachstum, Atmungsgeschwindigkeiten, Photosynthesegeschwindigkeiten
etc. (Applications of HPLC in Biochemistry in: Laboratory Techniques
in Biochemistry and Molecular Biology, Bd. 17; Rehm et al., 1993
Biotechnology, Bd. 3, Kapitel III: Product recovery and purification,
Seite 469–714,
VCH: Weinheim; Belter, P. A. et al., 1988 Bioseparations: downstream
processing for biotechnology, John Wiley and Sons; Kennedy, J. F.
und Cabral, J. M. S., 1992 Recovery processes for biological materials,
John Wiley and Sons; Shaeiwitz, J. A. und Henry, J. D., 1988 Biochemical
separations, in: Ulmann's
Encyclopedia of Industrial Chemistry, Bd. B3, Kapitel 11, Seite
1–27,
VHC: Weinheim; und Dechow, F. J. (1989) Separation and purification
techniques in biotechnology, Noyes Publications).
-
Zum
Beispiel können
Hefeexpressionsvektoren, die die hierin offenbarten Nukleinsäuren oder
Fragmente davon umfassen, konstruiert werden und unter Verwendung
von Standardprotokollen in Saccharomyces cerevisiae transformiert
werden. Die sich ergebenden transgenen Zellen können anschließend auf
Ausbleiben oder Veränderung
ihrer Toleranz gegenüber
Stress durch Trockenheit untersucht werden. In ähnlicher Weise können Pflanzenexpressionsvektoren
konstruiert werden, die die hierin offenbarten Nukleinsäuren oder Fragmente
davon umfassen, und in eine geeignete Pflanzenzelle wie zum Beispiel
Arabidopsis, Soja, Raps, Mais, Weizen, Medicago truncatula etc.
unter Verwendung von Standardprotokollen transformiert werden. Die sich
ergebenden transgenen Zellen und/oder daraus stammenden Pflanzen
können
anschließend
auf ein Ausbleiben oder eine Veränderung
ihrer Toleranz gegenüber
Stress durch Trockenheit untersucht werden.
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Die
Konstruktion von einem oder mehreren TFSRP-Genen der Erfindung kann
auch zu TFSRPs mit veränderten
Aktivitäten
führen,
welche indirekt die Stressreaktion und/oder Toleranz gegenüber Stress
von Algen, Pflanzen, Wimperntierchen oder Pilzen oder anderen Mikroorganismen
wie C. glutamicum beeinflussen. Zum Beispiel führen die normalen biochemischen
Stoffwechselprozesse zur Produktion einer Vielfalt an Produkten
(z.B. Wasserstoffperoxid und andere reaktive Sauerstoffspezies),
die aktiv mit denselben Stoffwechselprozessen wechselwirken können (zum
Beispiel ist Peroxynitrit dafür
bekannt, Tyrosinseitenketten zu nitrieren, wodurch einige Enzyme
mit Tyrosin im aktiven Zentrum inaktiviert werden) (Groves, J. T.,
1999 Curr. Opin. Chem. Biol. 3(2): 226–235). Während diese Produkte üblicherweise
ausgeschieden werden, können
Zellen zum Transportieren von mehr Produkten als für eine Wildtyp-Zelle üblich ist,
genetisch verändert
werden. Durch Optimieren der Aktivität einer oder mehrerer TFSRPs
der Erfindung, welche an dem Export spezifischer Moleküle beteiligt
sind, wie zum Beispiel Salzmoleküle,
kann es möglich
sein, die Toleranz gegenüber
Stress der Zelle zu verbessern.
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Zusätzlich können die
hierin offenbarten Sequenzen oder Fragmente davon zum Erzeugen von Knockout-Mutationen
in den Genomen verschiedener Organismen verwendet werden, wie zum
Beispiel Bakterien, Säugerzellen,
Hefezellen und Pflanzenzellen (Girke, T., 1998 The Plant Journal
15: 39–48).
Die sich ergebenden Knockout-Zellen können anschließend nach
ihrer Fähigkeit
oder Kapazität
zur Tolerierung verschiedener Stressbedingungen, nach ihrer Reaktion
auf verschiedene Stressbedingungen und nach ihrer Wirkung auf den
Phänotyp
und/oder Genotyp der Mutation bewertet werden. Für andere Verfahren zur Geninaktivierung
siehe U.S.-Patent Nr. 6004804 „Non-Chimeric
Mutational Vectors" und
Puttaraju et al., 1999 Spliceosome- mediated RNA trans-splicing as a tool
for gene therapy Nature Biotechnology 17: 246–252.
-
Die
oben genannten Mutagenesestrategien für TFSRPs, die zu gesteigerter
Stressresistenz führen, sollen
nicht einschränkend
wirken; Variationen dieser Strategien sind für einen Fachmann auf einfache
Weise offensichtlich. Unter Verwendung solcher Strategien und unter
Berücksichtigung
der hierin offenbarten Mechanismen können die Nukleinsäure- und
Proteinmoleküle
der Erfindung zur Erzeugung von Algen, Wimperntierchen, Pflanzen,
Pilzen oder anderen Organismen wie C. glutamicum, welche mutierte
TFSRP-Nukleinsäure und
-proteinmoleküle
exprimieren, verwendet werden, so dass die Stresstoleranz verbessert
wird.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch Antikörper bereit, die spezifisch
an ein TFSRP oder einen Abschnitt davon binden, wie es/er durch
eine hierin offenbarte Nukleinsäure
kodiert wird. Antikörper
können
durch viele wohlbekannte Verfahren hergestellt werden (siehe z.B.
Harlow und Lane, "Antibodies;
A Laboratory Manual" Cold
Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New York, (1988)).
In Kürze
kann ein gereinigtes Antigen in ein Tier in einer Menge und in Abständen injiziert
werden, die ausreichend sind, um eine Immunantwort auszulösen. Antikörper können entweder
direkt gereinigt werden oder es können Milzzellen des Tiers erhalten
werden. Die Zellen können
anschließend
mit einer unsterblichen Zelllinie fusioniert und nach einer Antikörperabsonderung
durchmustert werden. Die Antikörper
können
zum Durchmustern von Nukleinsäure-Klonbibliotheken
nach Zellen, welche das Antigen absondern, verwendet werden. Solche
positiven Klone können anschließend sequenziert
werden (Siehe zum Beispiel Kelly et al., 1992 Bio/Technology 10:
163–167;
Bebbington et al., 1992 Bio/Technology 10: 169–175).
-
Die
Bezeichnungen „bindet
selektiv" und „bindet
spezifisch" mit
dem Polypeptid beziehen sich auf eine Bindungsreaktion, die für das Vorliegen
des Proteins in einer heterogenen Proteinpopulation und anderen
biologischen Stoffen bestimmend ist. Daher bindet unter ausgewiesenen
Immunoassay-Bedingungen
der spezifizierte Antikörper,
der an ein bestimmtes Protein gebunden ist, in keiner signifikanten
Menge an andere Proteine, die in der Probe vorliegen. Ein selektives
Binden eines Antikörpers
unter solchen Bedingungen kann einen Antikörper erfordern, der für seine
Spezifität
gegenüber
einem bestimmten Protein ausgewählt
ist. Eine Vielfalt von Immunoassay-Ausführungen kann zum Auswählen von
Antikörpern
verwendet werden, die selektiv an ein bestimmtes Protein binden.
Zum Beispiel werden Festphasen-ELISA-Immunoassays routinemäßig zum Auswählen von
Antikörpern
verwendet, welche selektiv mit einem Protein immunreaktiv sind.
Siehe Harlow und Lane, "Antibodies,
A Laboratory Manual" Cold
Spring Harbor Publications, Cold Spring Harbor, New York, (1988)
für eine
Beschreibung von Immunoassay-Ausführungen und -Bedingungen, die
zur Bestimmung von selektiver Bindung verwendet werden können.
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In
einigen Fällen
ist es wünschenswert,
monoklonale Antikörper
aus verschiedenen Wirten herzustellen. Eine Beschreibung von Methoden
zur Herstellung solcher monoklonalen Antikörper kann Stites et al., Herausgeber, "Basic and Clinical
Immunology," (Lange
Medical Publications, Los Altos, Kalif., Vierte Ausgabe) und darin
zitierten Literaturhinweisen, und in Harlow und Lane ("Antibodies, A Laboratory
Manual" Cold Spring Harbor
Publications, New York, (1988) entnommen werden.
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Die
Erfindung wird weiterhin durch die folgenden Beispiele veranschaulicht,
welche im Hinblick auf den Umfang davon in keiner Weise als erhobene
Einschränkungen
zu verstehen sind.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Aufzucht von
Physcomitrella patens-Kulturen
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Für diese
Studie wurden Pflanzen der Art Physcomitrella patens (Hedw.) B.
S. G. aus der Sammlung der Abteilung für genetische Studien der Universität Hamburg
verwendet. Sie stammen vom Stamm 16/14 ab, welcher von H. L. K.
Whitehouse in Gransden Wood, Huntingdonshire (England) gesammelt
wurde, der von Engel aus einer Spore subkultiviert wurde (1968,
Am. J. Bot. 55, 438–446).
Die Proliferation der Pflanzen wurde mittels Sporen und mittels
Regeneration der Gametophyten durchgeführt. Die Protonema entwickelte
sich aus der haploiden Spore als ein Chloroplast-reiches Chloronema
und ein Chlorplast-armes Caulonema, auf welchen sich nach etwa 12
Tagen Knospen bildeten. Diese wuchsen unter Bildung von Gametangienträgern, welche
Antheridien und Archegonien hervorbrachten. Nach der Befruchtung
bildete sich die diploide Sporophyte mit einer kurzen Seta und der
Sporenkapsel, in welcher die Meiosporen reiften.
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Das
Kultivieren wurde in einer Klimakammer bei einer Lufttemperatur
von 25°C
und einer Lichtintensität
von 55 Micromol(–Im2) (weißes Licht;
Philips TL 65 W/25 Fluoreszenzröhre)
und einem Licht-/Dunkelwechsel von 16/8 Stunden durchgeführt. Das
Moos wurde entweder in Flüssigkultur
unter Verwendung von Knop-Medium gemäß Reski und Abel (1985, Planta
165: 354–358)
oder auf festem Knop-Medium unter Verwendung von 1% Oxoidagar (Unipath,
Basingstoke, England) kultiviert. Die für RNA- und DNA-Isolierung verwendeten
Protonema wurden in belüfteten
Flüssigkulturen
kultiviert. Die Protonema wurden alle 9 Tage verkleinert und auf
frisches Kulturmedium überführt.
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Beispiel 2
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Isolierung von Gesamt-DNA
aus Pflanzen
-
Die
Einzelheiten zur Isolierung von Gesamt-DNA beziehen sich auf die
Aufarbeitung eines Gramms Frischgewicht von Pflanzenmaterial. Die
verwendeten Materialien umfassen die folgenden Puffer: CTAB-Puffer:
2% (w/v) N-Cethyl-N,N,N-trimethylammoniumbromid (CTAB); 100 mM Tris-HCl
pH-Wert von 8,0;
1,4 M NaCl; 20 mM EDTA; N-Laurylsarcosin-Puffer: 10% (w/v) N-Laurylsarcosin; 100
mM Tris-HCl pH-Wert von 8,0; 20 mM EDTA.
-
Das
Pflanzenmaterial wurde unter flüssigem
Stickstoff in einem Mörser
zerrieben, um ein feines Pulver zu ergeben, und in 2 ml-Eppendorf-Gefäße übertragen.
Das gefrorene Pflanzenmaterial wurde anschließend mit einer Schicht von
1 ml Zersetzungspuffer (1 ml CTAB-Puffer, 100 μl N-Laurylsarcosin-Puffer, 20 μl β-Mercaptoethanol
und 10 μl
Proteinase-K-Lösung,
10 mg/ml) bedeckt und für
eine Stunde bei 60°C
unter ständigem Schütteln inkubiert.
Das erhaltene Homogenat wurde auf zwei Eppendorf-Gefäße (2 ml)
aufgeteilt und zweimal durch Schütteln
mit demselben Volumen Chloroform/Isoamylalkohol (24:1) extrahiert.
Zur Phasentrennung wurde jeweils eine Zentrifugation bei 8000 × g und
Raumtemperatur für
15 Minuten durchgeführt.
Die DNA wurde anschließend
bei –70°C für 30 Minuten
unter Verwendung von eiskaltem Isopropanol ausgefällt. Die
ausgefällte
DNA wurde bei 4°C
und 10000 g für
30 Minuten sedimentiert und in 180 μl TE-Puffer resuspendiert (Sambrook
et al., 1989, Cold Spring Harbor Laboratory Press: ISBN 0-87969-309-6).
Zur weiteren Reinigung wurde die DNA mit NaCl (1,2 M Endkonzentration)
behandelt und wiederum bei –70°C für 30 Minuten
unter Verwendung des doppelten Volumens von absolutem Ethanol präzipitiert.
Nach einem Wasch-Schritt mit 70%-igem Ethanol wurde die DNA getrocknet
und anschließend
in 50 μl
H2O + RNAse (50 mg/ml Endkonzentration)
aufgenommen. Die DNA wurde über
Nacht bei 4°C
gelöst
und anschließend
wurde der RNAse-Verdau bei 37°C
für 1 Stunde
durchgeführt.
Die Lagerung der DNA fand bei 4°C
statt.
-
Beispiel 3
-
Isolierung von Gesamt-RNA
und Poly-(A)+-RNA und Konstruktion einer
cDNA-Bibliothek
aus Physcomitrella patens
-
Zur
Untersuchung von Transkripten wurde sowohl die Gesamt-RNA als auch
Poly-(A)+-RNA isoliert. Die Gesamt-RNA wurde
aus 9 Tage alten Wildtyp-Protonemata
gemäß dem GTC-Verfahren
erhalten (Reski et al. 1994, Mol. Gen. Genet., 244: 352–359). Die
Poly-(A)+-RNA wurde unter Verwendung von
Dyna Beads® (Dynal,
Oslo, Norwegen) gemäß der Instruktionen
des Herstellerhandbuchs isoliert. Nach Bestimmung der Konzentration
der RNA oder der Poly-(A)+-RNA wurde die
RNA durch Zugabe von 1/10 Volumen 3 M Natriumacetat mit einem pH-Wert
von 4,6 und 2 Volumina von Ethanol ausgefällt und bei –70°C gelagert.
-
Zur
cDNA-Bibliothekskonstruktion wurde die Erststrangsynthese unter
Verwendung von reverser Transkriptase aus murinem Leukämievirus
(Roche, Mannheim, Deutschland) und Oligo-d(T)-Primern, die Zweitstrangsynthese
durch Inkubation mit DNA-Polymerase I, Klenow-Enzym und RNAseH-Verdau
bei 12°C (2
Stunden), 16°C
(1 Stunde) und 22°C
(1 Stunde) erreicht. Die Reaktion wurde durch Inkubation bei 65°C (10 Minuten)
gestoppt und anschließend
auf Eis überführt. Doppelsträngige DNA-Moleküle wurden
durch T4-DNA-Polymerase (Roche, Mannheim) bei 37°C (30 Minuten) mit glatten Enden
versehen. Nukleotide wurden durch Phenol-/Chloroform-Extraktion
und Sephadex G50-Spinsäulen
entfernt. EcoRI-Adapter (Pharmacia, Freiburg, Deutschland) wurden
durch T4-DNA-Ligase (Roche, 12°C, über Nacht)
an die cDNA-Enden ligiert und durch Inkubation mit Polynukleotidkinase
(Roche, 37°C,
30 Minuten) phosphoryliert. Dieses Gemisch wurde einer Auftrennung
auf einem niedrigschmelzenden Agarosegel unterzogen. DNA-Moleküle, die
größer als
300 Basenpaare waren, wurden aus dem Gel eluiert, mit Phenol extrahiert,
auf Elutip-D-Säulen
(Schleicher und Schuell, Dassel, Deutschland) konzentriert und an
die Enden eines Vektors ligiert und unter Verwendung des Gigapack
Gold Kit (Stratagene, Amsterdam, Niederlande) in Lambda ZAPII-Phagen
oder Lambda-ZAP-Expressphagen verpackt, wobei Material des Herstellers
verwendet und die Herstellervorschriften befolgt wurden.
-
Beispiel 4
-
Sequenzieren und Funktionsannotieren
von Physcomitrella patens-ESTs
-
cDNa-Bibliotheken,
wie sie in Beispiel 3 beschrieben sind, wurden zur DNA-Sequenzierung gemäß Standardverfahren,
und insbesondere durch das Kettenabbruchverfahren unter Verwendung
des ABI PRISM Big Dye Terminator Cycle Sequencing Ready Reaction
Kit (Perkin-Elmer, Weiterstadt, Deutschland) verwendet. Im Anschluss
an eine präparative
Plasmidgewinnung aus cDNA-Bibliotheken durch In vivo-Massenexzision,
Retransformation, und anschließendes
Ausplattieren von DH10B auf Agarplatten wurde Random-Sequenzierung ausgeführt (Material
und Protokolleinzelheiten von Stratagene, Amsterdam, Niederlande).
Plasmid-DNA wurde aus über
Nacht aufgezogenen E. coli-Kulturen, welche in Luria-Broth-Medium
mit Ampicillin aufgezogen wurden (siehe Sambrook et al. 1989 Cold
Spring Harbor Laboratory Press: ISBN 0-87969-309-6) mit einem Qiagene
DNA-Präparationsrobotor
(Qiagen, Hilden) gemäß dem Herstellerhandbuch
hergestellt. Es wurden Sequenzierungsprimer mit den folgenden Nukleotidsequenzen
verwendet:
-
-
Die
Sequenzen wurden unter Verwendung des Softwarepakets EST-MAX, welches
kommerziell von Bio-Max (München,
Deutschland) angeboten wird, verarbeitet und annotiert. Das Programm
berücksichtigt
so gut wie alle Bioinformatikverfahren, die für eine funktionelle und strukturelle
Charakterisierung von Proteinsequenzen wichtig sind. Zur Referenz
dient die Webseite unter pedant.mips.biochem.mpg.de. Die wichtigsten
Algorithmen, die von EST-MAX berücksichtigt
werden, sind: FASTA: Sehr sensitive Sequenzdatenbanksuchen mit Abschätzung der
statistischen Signifikanz; Pearson W. R. (1990) Rapid and sensitive
sequence comparison with FASTP and FASTA. Methods Enzymol. 183:
63–98;
BLAST: Sehr sensitive Sequenzdatenbanksuchen mit Abschätzung der
statistischen Signifikanz. Altschul S. F., Gish W., Miller W., Myers
E. W., und Lipman D. J. Basic local alignment search tool. Journal
of Molecular Biology 215: 403–10;
PREDATOR: Sekundärstrukturvorhersage
von einzelnen und mehreren Sequenzen mit hoher Genauigkeit. Frishman,
D. und Argos, P. (1997) 75% accuracy in protein secondary structure
prediction. Proteins, 27: 329–335;
CLUSTAL W: Alignment mehrerer Sequenzen. Thompson, J. D., Higgins,
D. G. und Gibson, T. J. (1994) CLUSTAL W: improving the sensitivity
of progressive multiple sequence alignment through sequence weighting,
positions-specific gap penalties and weight matrix choice. Nucleic
Acids Research, 22: 4673–4680;
TMAP: Vorhersage der transmembranen Region von mehrfach aneinander
gefügten
Sequenzen. Persson, B. und Argos, P. (1994) Prediction of transmembrane
segments in proteins utilizing multiple sequence alignments. J.
Mol. Biol. 237: 182–192; ALOM2:
Transmembranregion-Vorhersage von einzelnen Sequenzen. Klein, P.,
Kanehisa, M., und DeLisi, C. Prediction of protein function from
sequence properties: A discriminate analysis of a database. Biochim.
Biophys. Acta 787: 221–226
(1984). Version 2 von Dr. K. Nakai; PROSEARCH: Erkennung von PROSITE-Proteinsequenzmustern.
Kolakowski L. F. Jr., Leunissen J. A. M., Smith J. E. (1992) ProSearch:
fast searching of protein sequences with regular expression patterns
related to protein structure and function. Biotechniques 13, 919–921; BLIMPS:
Suche nach Ähnlichkeit
gegen eine Datenbank von lückenlosen
(ungapped) Blöcken.
J. C. Wallace und Henikoff S., (1992); PATMAT: Ein Such- und Extraktionsprogramm
für Sequenz-,
Muster- und Blockanfragen und -datenbanken, CABIOS 8: 249–254.
-
Geschrieben
von Bill Alford.
-
Beispiel 5
-
Identifizierung von Physcomitrella
patens-ORF entsprechend ZF-4
-
Die
in Tabelle 1 gezeigte partielle cDNA (EST) aus Physcomitrella patens
wurde mit dem Physcomitrella patens-EST-Sequenzierungsprogramm unter
Verwendung des Programms EST-MAX durch BLAST-Analyse identifiziert.
Die Sequenzidentifizierungsnummer, die diesem EST entspricht, ist
ZF-4 (SEQ ID NO: 4).
-
-
Tabelle
2 Ausmaß der Aminosäure-Identität und -ähnlichkeit
von PpZF-4 und anderen homologen Proteinen (Paarweises Vergleichsprogramm
wurde verwendet: gap penalty: 10; gap extension penalty: 0,1; Scorematrix: Blosum62)
-
Beispiel 6
-
Klonierung der Volllängen-cDNA
aus Physcomitrella patens, welche für ZF-4 kodiert
-
Zur
Isolierung des für
PpZF-4 kodierenden Klons aus Physcomitrella patens wurden cDNA-Bibliotheken
mit SMART RACE cDNA Amplifizierungskit (Clontech Laboratories) gemäß den Herstellerangaben
erzeugt. Die in Beispiel 3 beschriebene Gesamt-RNA wurde als Matrize
verwendet. Die Kulturen wurden vor der RNA-Isolierung wie folgt
behandelt: Stress durch Salz: 2, 6, 12, 24, 48 Stunden mit 1-M NaCl-supplementiertem
Medium; Stress durch Kälte:
4°C zu denselben
Zeitpunkten wie für
Salz; Stress durch Trockenheit: Kulturen wurden auf trockenem Filterpapier
zu denselben obigen Zeitpunkten inkubiert. RNA wurde anschließend abgezogen
und zur Isolierung verwendet.
-
5' RACE-Protokoll
-
Die
EST-Sequenz PpZF-4 (SEQ ID NO: 4), die aus der Datenbanksuche wie
in Beispiel 5 beschrieben identifiziert wurde, wurde zum Entwerfen
von Oligos für
RACE verwendet (siehe Tabelle 1). Die verlängerte Sequenz für dieses
Gen wurde mittels Durchführung
der Rapid Amplification of cDNA-Enden-Polymerasekettenreaktion (RACE-PCR)
unter Verwendung des Advantage 2 PCR-Kits (Clontech Laboratories)
und des SMART RACE cDNA-Amplifizierungskits
(Clontech Laboratories) unter Verwendung eines Biometra T3-Thermocycler
gemäß den Herstellerangaben
erhalten.
-
Die
aus den RACE-Reaktionen erhaltene Sequenz enthielt das 5'-Ende der kodierenden
Volllängen-Region
für PpZF-4
und wurde zum Entwerfen von Oligos für das Volllängen-Klonieren der entsprechenden Gene
verwendet (siehe im Folgenden unter „Volllängen-Amplifizierung").
-
Volllängen-Amplifizierung
-
Volllängen-Klon
für PpZF-4
(SEQ ID NO: 12) wurde durch Wiederholen des RACE-Verfahrens isoliert, jedoch
unter Verwendung der Gen-spezifischen Primer wie in Tabelle 3 angezeigt.
-
Die
amplifizierten Fragmente wurden aus Agarosegel mit einem QIAquick
Gel Extraction Kit (Qiagen) extrahiert und in den TOPO pCR 2.1-Vektor
(Invitrogen) gemäß den Herstellerangaben
ligiert. Rekombinante Vektoren wurden in Top10-Zellen (Invitrogen)
unter Standardbedingungen transformiert (Sambrook et al. 1989. Molecular
Cloning, A Laboratory Manual. 2. Ausgabe. Cold Spring Harbor Laboratory
Press. Cold Spring Harbor, NY). Transformierte Zellen wurden auf
LB-Agar, der 100 μg/ml
Carbenicillin, 0,8 mg X-gal (5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galactosid) und 0,8 mg IPTG
(Isopropylthio-β-D-galactosid)
enthielt, selektiert und über
Nacht bei 37°C
aufgezogen. Weiße
Kolonien wurden ausgewählt
und zur Beimpfung von 3 ml flüssigem
LB, welches 100 μg/ml
Ampicillin enthielt, verwendet und über Nacht bei 37°C aufgezogen.
Plasmid-DNA wurde unter Verwendung des QIAprep Spin Miniprep Kit
(Qiagen) gemäß Herstellerangaben
extrahiert. Analysen der nachfolgenden Klone und Restriktionskartierung
wurde gemäß molekularbiologischen
Standardtechniken durchgeführt
(Sambrook et al. 1989. Molecular Cloning, A Laboratory Manual. 2.
Ausgabe. Cold Spring Harbor Laboratory Press. Cold Spring Harbor,
NY).
-
-
Beispiel 7
-
Konstruktion Stress-toleranter
Arabidopsis-Pflanzen durch Überexprimieren
des Gens ZF-4
-
Binäre Vektorkonstruktion:
-
Das
Plasmidkonstrukt pACGH101 wurde mit PstI (Roche) und FseI (NEB)
gemäß den Herstellerangaben
verdaut. Das Fragment wurde mit Agarosegel gereinigt und über den
Qiaex II DNA-Extraktionskit (Qiagen) extrahiert. Dies ergab ein
Vektorfragment mit dem Arabidopsis Actin2-Promotor mit internem
Intron und dem OCS3-Terminator. Primer zur PCR-Amplifizierung des
NPTII- Gens wurden
wie folgt entworfen:
Das 0,9 Kilobasen-NPTII-Gen wurde mittels
PCR aus pCambia 2301-Plasmid-DNA
amplifiziert (94°C
für 60 Sekunden,
{94°C für 60 Sekunden,
61°C (–0,1°C pro Zyklus)
für 60
Sekunden, 72°C
für 2 Minuten) × 25 Zyklen,
72°C für 10 Minuten
auf Biometra T-Gradient-Maschine) amplifiziert, und über den
Qiaquick PCR-Extraktionskit (Qiagen) gemäß den Herstellerangaben gereinigt.
Die PCR-DNA wurde
anschließend
in den pCR-BluntII-TOPO-Vektor (Invitrogen) gemäß den Herstellerangaben subkloniert
(NPT-Topo-Konstrukt). Diese Ligationen wurden in Top10-Zellen (Invitrogen)
transformiert und auf LB-Platten mit 50 μg/ml Kanamycinsulfat über Nacht
bei 37°C
aufgezogen. Kolonien wurden anschließend zum Beimpfen von 2 ml
LB-Medien mit 50 μg/ml
Kanamycinsulfat verwendet und über
Nacht bei 37°C
aufgezogen. Plasmid-DNA wurde unter Verwendung des Qiaprep Spin
Miniprep-Kit (Qiagen) gewonnen und unter Standardbedingungen in
sowohl die 5'- als
auch 3'-Richtung
sequenziert. Anschließende
Analyse der Sequenzdaten unter Verwendung der Vektor NTI-Software ergab keine
PCR-Fehler in der NPTII-Gensequenz.
-
Das
NPT-Topo-Konstrukt wurde anschließend mit PstI (Roche) und FseI
(NEB) gemäß den Herstellerangaben
verdaut. Das 0,9 Kilobasen-Fragment wurde über Agarosegel gereinigt und
mittels Qiaex II DNA-Extraktionskit (Qiagen) extrahiert. Das Pst/Fse-Insertfragment
aus NPT-Topo und das Pst/Fse-Vektorfragment aus
pACGH101 wurden anschließend
zusammen unter Verwendung von T4-DNA Ligase (Roche) gemäß Herstellerangaben
ligiert. Die Ligation wurde anschließend in Top10-Zellen (Invitrogen)
unter Standardbedingungen transformiert, wobei das pBPSsc019-Konstrukt
erzeugt wurde. Kolonien wurden auf LB-Platten mit 50 μg/ml Kanamycinsulfat
selektiert und über
Nacht bei 37°C
aufgezogen. Diese Kolonien wurden anschließend zur Beimpfung von 2 ml
LB-Medien mit 50 μg/ml
Kanamycinsulfat verwendet und über
Nacht bei 37°C
aufgezogen. Plasmid-DNA wurde unter Verwendung des Qiaprep Spin
Miniprep-Kit (Qiagen) gemäß den Herstellerangaben
gewonnen.
-
Das
pBPSSC019-Konstrukt wurde mit KpnI und BsaI (Roche) gemäß den Herstellerangaben
verdaut. Das Fragment wurde über
Agarosegel gereinigt und anschließend über den Qiaex II DNA-Extraktionskit
(Quiagen) gemäß dessen
Angaben extrahiert, was zu einer 3 Kilobasen-Act-NPT-Kassette führte, welche
den Arabidopsis Actin2-Promotor mit innerem Intron, das NPTII-Gen
und den OCS3-Terminator umfasste.
-
Der
pBPSJH001-Vektor wurde mit SpeI und ApaI (Roche) verdaut und mit
Klenow-Enyzm und 0,1 mM dNTPs (Roche) gemäß Herstellerangaben zu glatten
Enden aufgefüllt.
Dies ergab ein 10,1 Kilobasen-Vektor-Fragment abzüglich der
Gentamycin-Kassette, welche durch Selbst-Ligieren mit T4 DNA-Ligase (Roche) rezirkularisiert
wurde, und in Top10-Zellen (Invitrogen) über Standardbedingungen transformiert
wurde. Transformierte Zellen wurden auf LB-Agar, der 50 μg/ml Kanamycinsulfat
enthielt, selektiert und über
Nacht bei 37°C aufgezogen.
Kolonien wurden anschließend
zum Beimpfen von 2 ml flüssigem
LB verwendet, welches 50 μg/ml
Kanamycinsulfat enthielt, und über
Nacht bei 37°C
aufgezogen. Plasmid-DNA wurde unter Verwendung des QIAprep Spin
Miniprep-Kits (Qiagen) gemäß Herstellerangaben
extrahiert. Das rezirkularisierte Plasmid wurde anschließend mit
KpnI (Roche) verdaut und aus Agarosegel über den Qiaex II DNA-Extraktionskit
(Qiagen) gemäß Herstellerangaben
extrahiert.
-
Das
Act-NPT Kpn-cut-Insert und der Kpn-cut pBPSJH001-rezirkularisierte
Vektor wurden anschließend
zusammen unter Verwendung von T4 DNA-Ligase (Roche) gemeinsam ligiert
und in Top10-Zellen (Invitrogen) gemäß Herstellerangaben transformiert.
Das sich ergebende Konstrukt, pBPSsc022, enthielt nun den Super-Promotor,
das GUS-Gen, den NOS-Terminator und die Act-NPT-Kassette. Transformierte
Zellen wurden auf LB-Agar selektiert, der 50 μg/ml Kanamycinsulfat enthielt,
und bei 37°C über Nacht
aufgezogen. Kolonien wurden anschließend zum Beimpfen von 2 ml
flüssigem
LB verwendet, welches 50 μg/ml
Kanamycinsulfat enthielt, und über
Nacht bei 37°C
aufgezogen. Plasmid-DNA wurde unter Verwendung des QIAprep Spin Midiprep
Kit (Qiagen) gemäß den Herstellerangaben
extrahiert. Nach Bestätigung
der erfolgreichen Ligation über
Restriktionsverdau wurde pBPSsc022-Plasmid-DNA weiterhin vermehrt
und unter Verwendung des Plasmid Midiprep Kit (Qiagen) gemäß den Herstellerangaben
gewonnen.
-
Subklonieren von ZF-4
in den binären
Vektor
-
Die
Fragmente, die unterschiedliche Physcomitrella patens-Transkriptionsfaktoren
enthielten, wurden aus den rekombinanten PCR2.1 TOPO-Vektoren durch
doppelten Verdau mit Restriktionsenzymen (siehe Tabelle 11) gemäß Herstellerangaben
subkloniert. Das folgende Fragment wurde aus einem Agarosegel mit
einem QIAquick Gel Extraction Kit (QIAgen) gemäß Herstellerangaben ausgeschnitten
und in die binären
Vektoren pBPSSC022 ligiert, welche vor der Ligation mit XmaI und
EclI36II geschnitten und dephosphoryliert worden waren. Der sich
ergebende rekombinante pBPSSC022 enthielt den entsprechenden Transkriptionsfaktor in
Sense-Orientierung
unter dem konstitutiven Super-Promotor.
-
Tabelle
4 Aufgelistet
ist der Name des Konstrukts des Physcomitrella patens-Transkriptionsfaktors,
der zur Pflanzentransformation verwendet wurde
-
Agrobacterium-Transformation
-
Die
rekombinanten Vektoren wurden gemäß Standardbedingungen in Agrobacterium
tumefaciens C58C1 und PMP90 transformiert (Hoefgen und Willmitzer,
1990).
-
Pflanzentransformation
-
Arabidopsis
thaliana-Ökotyp
C24 wurde aufgezogen und gemäß Standardbedingungen
transformiert (Bechtold 1993, Acad. Sci. Paris. 316: 1194–1199; Bent
et al. 1994, Science 265: 1856–1860).
-
Durchmustern
von transformierten Pflanzen
-
T1-Samen
wurden gemäß Standardprotokollen
sterilisiert (Xiong et al. 1999, Plant Molecular Biology Reporter
17: 159–170).
Die Samen wurden auf ½ Murashiga-
und Skoog-Medien (MS) (Sigma-Aldrich), pH 5,7 mit KOH, 0,6% Agar
ausplattiert und mit 1% Saccharose, 0,5 g/L 2-[N-Morpholino]ethansulfonsäure (MES) (Sigma-Aldrich),
50 μg/ml
Kanamycin (Sigma-Aldrich), 500 μg/ml
Carbenicillin (Sigma-Aldrich) und 2 μg/ml Benomyl (Sigma-Aldrich)
supplementiert. Die Samen auf den Platten wurden für 4 Tage
bei 4°C
vernalisiert. Die Samen wurden in einer Klimakammer bei einer Lufttemperatur
von 22°C
und einer Lichtintensität
von 40 Mikromol–1m2 (weißes Licht;
Philips TL 65 W/25 Fluoreszenzröhre)
und einem Tageslängenzyklus
mit 16 Stunden Licht und 8 Stunden Dunkelheit gekeimt. Transformierte
Keimlinge wurden nach 14 Tagen selektiert und auf ½ MS-Medium
pH 5,7 mit KOH 0,6% Agarplatten, die mit 0,6% Agar, 1% Saccharose,
0,5 g/L MES (Sigma-Aldrich) und 2 μg/ml Benomyl (Sigma-Aldrich)
ergänzt
wurden, überführt und
für fünf–sieben
Tage zur Erholung stehengelassen.
-
Durchmustern
nach Toleranz gegenüber
Trockenheit
-
T1-Keimlinge
wurden auf trockenes, steriles Filterpapier in einer Petrischale übertragen
und man ließ sie
für zwei
Stunden bei 80% RH (relative Luftfeuchtigkeit) in einem Percival
Growth CU3615, Mikromol–1m2 (weißes Licht; Philips
TL 65 W/25 Fluoreszenzröhre)
austrocknen. Die RH wurde anschließend auf 60% abgesenkt und
die Keimlinge wurden für
weitere acht Stunden ausgetrocknet. Die Keimlinge wurden anschließend entfernt
und auf ½ MS
0,6% Agarplatten positioniert, die mit 2 μg/ml Benomyl (Sigma-Aldrich)
und 0,5 g/L MES (Sigma-Aldrich) supplementiert waren, und nach fünf Tagen
ausgewertet.
-
Unter
Stressbedingungen durch Trockenheit zeigten PpZF-4 überexprimierende
Arabidopsis thaliana-Pflanzen eine Überlebensrate bei der Stressdurchmusterung
von 94% (16 Überlebende
aus 17 gestressten Pflanzen); während
die untransformierte Kontrolle eine Überlebensrate von 28% (16 Überlebende
von 57 gestressten Pflanzen) zeigte. Es ist beachtenswert, dass
die Analysen dieser transgenen Zelllinien mit T1-Pflanzen durchgeführt wurden,
und deshalb die Ergebnisse besser sind, wenn ein homozygoter, starker
Expressor gefunden wird.
-
Tabelle
5 Zusammenfassung
der Trockenheits-Stresstests
-
Beispiel 8
-
Nachweis des ZF-4-Transgens
in den transgenen Arabidopsis-Zelllinien
-
Ein
Blatt eines Wildtyps und eine transgene Arabidopsis-Pflanze wurden
in 250 μl
Hexadecyltrimethylammoniumbromid(CTAB)-Puffer (2% CTAB, 1,4 M NaCl,
8 mM EDTA und 20 mM Tris pH 8,0) und 1 μl β-Mercaptoethanol homogenisiert.
Die Proben wurden für
30 Minuten bei 60–65°C inkubiert
und 250 μl
Chloroform wurde anschließend
zu jeder Probe hinzugefügt.
Die Proben wurden für
3 Minuten gevortext und für
5 Minuten bei 18000 × g
zentrifugiert. Der Überstand
wurde von jeder Probe entnommen und 150 μl Isopropanol wurde hinzugefügt. Die
Proben wurden bei Raumtemperatur für 15 Minuten inkubiert, und
für 10
Minuten bei 18000 × g
zentrifugiert. Jedes Pellet wurde mit 70% Ethanol gewaschen, getrocknet
und in 20 μl
TE resuspendiert. 4 μl
der obigen Suspension wurde in einer 20 μl PCR-Reaktion unter Verwendung
von Taq-DNA-Polymerase (Roche Molecular Biochemicals) gemäß den Herstellerangaben
verwendet. Ein binäres
Vektorplasmid mit jedem klonierten Gen wurde als positive Kontrolle
verwendet, und die genomische Wildtyp-C24-DNA wurde in den PCR-Reaktionen als
Negativkontrolle verwendet. 10 μl
PCR-Reaktion wurde
auf 0,8% Agarose/Ethidiumbromidgel analysiert. Das verwendete PCR-Programm
war wie folgt: 30 Zyklen von 1 Minute bei 94°C, 1 Minute bei 62°C und 4 Minuten
bei 70°C,
gefolgt von 10 Minuten bei 72°C.
Der folgende Primer wurde als 5'-Primer
verwendet: Bfwd: 5'GCTGACACGCCAAGCCTCGCTAGTC3'. (SEQ ID NO: 53).
Die Gen-spezifischen Primer
und die Größe der amplifizierten
Banden (Genproduktgröße) sind
im Folgenden aufgelistet:
-
-
Das
Transgen wurde erfolgreich aus den transgenen T1-Zelllinien amplifiziert,
jedoch nicht aus dem Wildtyp-C24. Dieses Ergebnis deutet daraufhin,
dass die transgenen T1-Pflanzen mindestens eine Kopie des Transgens
enthalten. Es bestand kein Anzeichen des Vorliegens von entweder
identischen oder sehr ähnlichen
Genen in der nicht-transformierten Arabidopsis thaliana-Kontrolle,
welche durch dieses Verfahren amplifiziert werden konnte.
-
Beispiel 9
-
Nachweis der transgenen
ZF-4-mRNA in transgenen Arabidopsis-Zelllinien
-
Die
transgene Expression wurde unter Verwendung von RT-PCR nachgewiesen.
Gesamt-RNA wurde aus Stress-behandelten Pflanzen unter Verwendung
eines Verfahrens basierend auf (Verwoerd et al., 1989 NAR 17: 2362)
isoliert. Blattproben (50–100
mg) wurden gesammelt und in flüssigem
Stickstoff zu einem feinen Pulver zermahlen. Probengewebe wurde
in 500 μl
einer 80°C,
1:1 Mischung von Phenol zu Extraktionspuffer (100 mM LiCl, 100 mM
Tris pH 8, 10 mM EDTA, 1% SDS) resuspendiert, und anschließend zum
Vermischen kurz gevortext. Nach der Zugabe von 250 μl Chloroform
wurde jede Probe kurz gevortext. Die Proben wurden anschließend für 5 Minuten
bei 12000 × g
zentrifugiert. Die obere wässrige
Phase wurde in ein frisches Eppendorf-Röhrchen abgetrennt. Die RNA
wurde durch Hinzufügen
von 1/10-Volumen
3 M Natriumacetat und 2 Volumina 95% Ethanol ausgefällt. Die
Proben wurden durch Inversion gemischt und für 30 Minuten auf Eis positioniert.
Die RNA wurde durch Zentrifugation bei 12000 × g für 10 Minuten pelletiert. Der Überstand
wurde entfernt und die Pellets kurz luftgetrocknet. Die RNA-Probenpellets
wurden in 10 μl
DEPC-behandeltem Wasser resuspendiert.
-
Zur
Entfernung kontaminierender DNA aus den Proben wurde jede Probe
mit RNAse-freier DNAse (Roche) gemäß Herstellerempfehlungen behandelt.
cDNA wurde aus der Gesamt-RNA unter Verwendung des Erststrang-cDNA-Synthesekits (Boehringer
Mannheim) gemäß den Herstellerempfehlungen
synthetisiert. Die PCR-Amplifizierung eines Gen-spezifischen Fragments
aus der synthetisierten cDNA wurde unter Verwendung von Taq DNA-Polymerase
(Roche) und Gen-spezifischen Primern (siehe Tabelle 4 für Primer)
in der folgenden Reaktion durchgeführt: 1 × PCR-Puffer, 1,5 mM MgCl2, 0,2 μM
eines jeden Primers, 0,2 μM
dNTPs, 1 Unit Polymerase, 5 μl
cDNA aus der Synthesereaktion. Die Amplifizierung wurde unter den
folgenden Bedingungen durchgeführt:
Denaturierung, 95°C,
1 Minute; Annealing, 62°C,
30 Sekunden; Verlängerung,
72°C, 1 Minute,
35 Zyklen; Verlängerung,
72°C, 5
Minuten; Halt, 4°C,
andauernd. PCR-Produkte wurden auf einem 1% Agarosegel aufgetrennt,
mit Ethidiumbromid angefärbt
und unter UV-Licht unter Verwendung des Quantity-One-Geldokumentationsystem
(Bio-Rad) sichtbar gemacht. Expression des Transgens wurde in der
transgenen T1-Zelllinie nachgewiesen.
-
Dieses
Ergebnis deutet darauf hin, dass das Transgen in der transgenen
Zelllinie exprimiert wird und es deutet stark darauf hin, dass ihr
Genprodukt Toleranz gegenüber
Stress der Pflanze in der transgenen Zelllinie verbesserte. In Übereinstimmung
mit der vorhergehenden Aussage konnte durch dieses Verfahren keine Expression
identischer oder sehr ähnlicher
endogener Gene nachgewiesen werden. Dieses Ergebnis steht in Übereinstimmung
mit den Daten aus Beispiel 7.
-
Tabelle
6 Zur
Amplifizierung der entsprechenden transgenen mRNA in der PCR verwendete
Primer unter Verwendung von RNA als Matrize, die aus transgenen
Arabidopsis thaliana-Pflanzen isoliert wurde
-
Beispiel 10
-
Konstruktion Stress-toleranter
Sojabohnenpflanzen durch Überexpression
des ZF-4-Gens
-
Zur
Transformierung von Sojabohnen wie im Folgenden beschrieben wurde
das Konstrukt pBSLVM163 verwendet.
-
Sojabohnensamen
wurden mit 70% Ethanol für
4 Minuten bei Raumtemperatur unter kontinuierlichem Schütteln und
anschließend
20% (v/v) Clorox, welches mit 0,05% (v/v) Tween supplementiert wurde,
für 20 Minuten
unter kontinuierlichem Schütteln
Oberflächen-sterilisiert.
Anschließend
wurden die Samen 4-mal mit destilliertem Wasser gespült und auf
einem angefeuchteten sterilen Filterpapier in einer Petrischale
bei Raumtemperatur für
6 bis 39 Stunden positioniert. Die Samenschalen wurden abgezogen,
und die Keimblätter
wurden von der Embryoachse abgelöst.
Die Embryoachse wurde zum Sicherstellen, dass die meristematische
Region nicht beschädigt
ist, untersucht. Die ausgeschnittenen Embryoachsen wurden in einer
halboffenen, sterilen Petrischale gesammelt und bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt
von weniger als 20% (Frischgewicht) in einer verschlossenen Petrischale
bis zur weiteren Verwendung luftgetrocknet.
-
Eine
Agrobacterium tumefaciens-Kultur wurde aus einer einzelnen Kolonie
in festem LB-Medium plus geeigneten Antibiotika (z.B. 100 mg/ml
Streptomycin, 50 mg/l Kanamycin) und anschließend durch Aufzucht der einzelnen
Kolonie in flüssigem
LB-Medium bis zu einer optischen Dichte bei 600 nm von 0,8 hergestellt. Anschließend wurde
die Bakterienkultur bei 7000 UpM für 7 Minuten bei Raumtemperatur
pelletiert und in MS-(Murashige und Skoog, 1962)Medium resuspendiert,
welches mit 100 μM
Acetosyringon supplementiert war. Vor der Verwendung wurden die
Bakterienkulturen in diesem Prä-Induktionsmedium
für 2 Stunden
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Achse der Sojabohnen-zygotischen
Keimlingembryonen mit etwa 15% Feuchtigkeitsgehalt wurden für 2 Stunden
bei Raumtemperatur mit der prä-induzierten Agrobacterium-Suspensionskultur
imbibiert. Die Embryonen wurden aus der Imbibitionskultur entfernt
und auf Petrischalen übertragen,
die festes MS-Medium enthielten, welches mit 2% Saccharose supplementiert
war, und für
2 Tage in der Dunkelheit bei Raumtemperatur inkubiert. Wahlweise
wurden die Embryonen an das obere Ende des angefeuchteten (flüssiges MS-Medium)
sterilen Filterpapiers in einer Petrischale positioniert, und unter
denselben Bedingungen wie oben beschrieben inkubiert. Nach dieser
Zeitspanne wurden die Embryonen entweder auf festes oder flüssiges MS-Medium übertragen,
welches mit 500 mg/L Carbenicillin oder 300 mg/L Cefotaxim supplementiert war,
um die Agrobakterien abzutöten.
Das flüssige
Medium wurde zur Anfeuchtung des sterilen Filterpapiers verwendet.
Die Embryonen wurden für
4 Wochen bei 25°C
unter 150 μmol
m2sec–1 und einer 12-Stunden-Photozeitspanne inkubiert.
Nachdem die Keimlinge Wurzeln gebildet hatten, wurden sie auf sterilen
Metromixboden übertragen.
Das Medium wurde vor dem Übertragen
der Pflanzen auf den Boden von den in vitro-Pflanzen abgewaschen.
Zur Begünstigung
des Akklimatisierungsprozesses wurden die Pflanzen für 1 Woche
unter einer Plastikbedeckung gehalten. Anschließend wurden die Pflanzen in
eine Wachstumskammer überführt, wo sie
bei 25°C
unter einer 150 μmol
m2sec–1 Lichtintensität und einer
12-Stunden-Photozeitspanne
für etwa
80 Tage inkubiert wurden.
-
Die
transgenen Pflanzen wurden dann auf ihre verbesserte Toleranz gegenüber Trockenheit
gemäß dem Durchmusterungsverfahren,
welches in Beispiel 7 beschrieben ist, durchmustert, wobei es sich
zeigte, dass transgene Expression Toleranz gegenüber Stress verleiht.
-
Beispiel 11
-
Konstruktion Stress-toleranter
Raps-/Canolapflanzen durch Überexpression
des ZF-4-Gens
-
Das
Konstrukt pBPSLVM163 wurde zur Transformierung von Raps/Canola,
wie unten beschrieben, verwendet.
-
Das
hierin beschriebene Verfahren zur Pflanzentransformation ist auch
auf Brassica und andere Nutzpflanzen anwendbar. Canolasamen werden
mit 70% Ethanol für
4 Minuten bei Raumtemperatur unter kontinuierlichem Schütteln, und
anschließend
durch 20% (v/v) Clorox, welches mit 0,05% (v/v) Tween supplementiert war,
für 20
Minuten bei Raumtemperatur unter kontinuierlichem Schütteln Oberflächen-sterilisiert.
Anschließend
werden die Samen 4-mal mit destilliertem Wasser gewaschen und auf
einem angefeuchteten, sterilen Filterpapier in einer Petrischale
bei Raumtemperatur für
18 Stunden positioniert. Anschließend werden die Samenschalen
entfernt, und die Samen werden über
Nacht in einer halboffenen, sterilen Petrischale luftgetrocknet.
Während
dieser Zeitspanne verlieren die Samen etwa 85% ihres Wassergehalts.
Die Samen werden anschließend
bei Raumtemperatur in einer verschlossenen Petrischale bis zur weiteren
Verwendung gelagert. Die DNA-Konstrukte
und die Embryoimbibition sind wie in Beispiel 10 beschrieben. Proben
der primären
transgenen Pflanzen (T0) werden mittels PCR zur Bestätigung des
Vorliegens von T-DNA analysiert. Diese Ergebnisse werden durch Southern-Hybridisierung,
bei welcher DNA auf einem 1% Agarosegel durch Elektrophorese aufgetrennt
und auf eine positiv geladene Nylonmembran (Roche Diagnostics) übertragen
wird, bestätigt. Der
PCR DIG Probe Synthesis Kit (Roche Diagnostics) wird zur Herstellung
einer Digoxigenin-markierten Sonde durch PCR verwendet, und wird
wie vom Hersteller empfohlen verwendet.
-
Die
transgenen Pflanzen werden anschließend auf ihre verbesserte Toleranz
gegenüber
Stress gemäß dem Durchmusterungsverfahren,
welches in Beispiel 7 beschrieben ist, durchmustert, wobei gezeigt
wird, dass transgene Expression Toleranz gegenüber Trockenheit verleiht.
-
Beispiel 12
-
Konstruktion Stress-toleranter
Maispflanzen durch Überexpression
des ZF-4-Gens
-
Das
Konstrukt pBPSLVM163 wurde zur Transformierung von Mais, wie unten beschrieben,
verwendet.
-
Die
Transformierung von Mais (Zea Mays L.) wird mit dem Verfahren, welches
von Ishida et al., 1996. Nature Biotch 14745–50 beschrieben ist, durchgeführt. Unreife
Embryonen werden mit Agrobacterium tumefaciens, welches „super-binäre" Vektoren trägt, co-kultiviert,
und transgene Pflanzen werden durch Organogenese gewonnen. Dieses
Verfahren stellt eine Transformationseffizienz zwischen 2,5% und
20% bereit. Die transgenen Pflanzen werden anschließend auf
ihre verbesserte Toleranz gegenüber
Trockenheit gemäß dem Durchmusterungsverfahren,
welches in Beispiel 7 beschrieben ist, durchmustert, wobei gezeigt
wird, dass transgene Expression Toleranz gegenüber Stress verleiht.
-
Beispiel 13
-
Konstruktion Stress-toleranter
Weizenpflanzen durch Überexpression
des ZF-4-Gens
-
Zur
Transformierung von Weizen, wie unten beschrieben, wurde das Konstrukt
pBPSLVM163 verwendet.
-
Die
Transformierung von Weizen wird mit dem Verfahren, welches von Ishida
et al. 1996 Nature Biotch. 14745–50 beschrieben ist, durchgeführt. Unreife
Embryonen werden mit Agrobacterium tumefaciens co-kultiviert, welches „super-binäre" Vektoren trägt, und
transgene Pflanzen werden durch Organogenese gewonnen. Dieses Verfahren
stellt eine Transformationseffizienz zwischen 2,5% und 20% bereit.
Die transgenen Pflanzen werden anschließend auf ihre verbesserte Toleranz
gegenüber
Stress gemäß dem Durchmusterungsverfahren,
welches in Beispiel 7 beschrieben ist, durchmustert, wobei gezeigt
wird, dass transgene Expression Toleranz gegenüber Trockenheit verleiht.
-
Beispiel 14
-
Identifizierung homologer
und heterologer Gene
-
Gensequenzen
können
zur Identifizierung von homologen oder heterologen Genen aus cDNA
oder genomischen Bibliotheken verwendet werden. Homologe Gene (z.B.
Volllängen-cDNA-Klone)
können
durch Nukleinsäurehybridisierung
unter Verwendung von z.B. cDNA-Bibliotheken isoliert werden. Abhängig von
der Abundanz des Gens von Interesse werden 100000 bis 1000000 rekombinante
Bakteriophagen ausplattiert und auf Nylonmembranen übertragen.
Nach Denaturierung mit Alkali wird DNA auf der Membran zum Beispiel durch
Quervernetzen mittels UV immobilisiert. Die Hybridisierung wird
unter Bedingungen von hoher Stringenz ausgeführt. Die Hybridisierung in
wässriger
Lösung
und Waschen wird bei einer Ionenstärke von 1 M NaCl und bei einer
Temperatur von 68°C
durchgeführt.
Die Hybridisierungssonden werden zum Beispiel durch radioaktive
(32P) Nick-Transkriptionsmarkierung erzeugt (High
Prime, Roche, Mannheim, Deutschland). Die Signale werden durch Autoradiographie
nachgewiesen.
-
Teilweise
homologe oder heterologe Gene, die miteinander in Beziehung stehen,
jedoch nicht identisch sind, können
in einer Weise unter Verwendung von Hybridisierungs- und Waschbedingungen
von geringer Stringenz in einer zu dem oben beschriebenen Verfahren
analogen Weise identifiziert werden. Für eine wässrige Hybridisierung wird
die Ionenstärke üblicherweise
bei 1 M NaCl gehalten, während
die Temperatur schrittweise von 68 auf 42°C abgesenkt wird.
-
Die
Isolierung von Gensequenzen mit Homologien (oder Sequenzidentität/-ähnlichkeit) in nur einer bestimmten
Domäne
(zum Beispiel 10–20
Aminosäuren)
kann unter Verwendung synthetisch radiomarkierter Oligonkleotidsonden
ausgeführt
werden. Radiomarkierte Oligonukleotide werden durch Phosphorylierung
am 5'-Ende von zwei
komplementären Oligonukleotiden
mit T4-Polynukleotidkinase hergestellt. Die komplementären Oligonukleotide
werden zur Bildung von Concatemeren aneinander gefügt und ligiert.
Die doppelsträngigen
Concatemere werden anschließend
zum Beispiel durch Nick-Transkription radiomarkiert. Die Hybridisierung
wird üblicherweise
unter Bedingungen von geringer Stringenz unter Verwendung hoher
Oligonukleotidkonzentrationen durchgeführt.
-
Oligonukleotid-Hybridisierungslösung:
-
- 6 × SSC
- 0,01 M Natriumphosphat
- 1 mM EDTA (pH-Wert von 8)
- 0,5% SDS
- 100 μg/ml
denaturierte Lachssperma-DNA
- 0,1% fettfreie Trockenmilch
-
Während der
Hybridisierung wird die Temperatur schrittweise auf 5–10°C unter die
geschätzte
Oligonukleotid-Tm oder bis auf Raumtemperatur abgesenkt und anschließend werden
Wasch-Schritte und Autoradiographie durchgeführt. Waschen wird unter geringer
Stringenz durchgeführt,
wie zum Beispiel 3 Wasch-Schritte unter der Verwendung von 4 × SSC. Weitere
Einzelheiten werden von Sambrook, J. et al. (1989), „Molecular
Cloning: A Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor Laboratory Press oder Ausubel, F. M. et al. (1994) „Current
Protocols in Molecular Biology",
John Wiley & Sons,
beschrieben.
-
Beispiel 15
-
Identifizierung homologer
Gene durch Durchmustern von Expressionsbibliotheken mit Antikörpern
-
c-DNA-Klone
können
zur Herstellung von rekombinantem Protein, zum Beispiel in E. coli
verwendet werden (z.B. Qiagen QIAexpress pQE system).
-
Rekombinante
Proteine werden anschließend üblicherweise über Ni-NTA-Affinitäts-Chromatographie (Quiagen)
affinitätsgereinigt.
Die rekombinanten Proteine werden anschließend zur Herstellung spezifischer Antikörper verwendet,
zum Beispiel unter Verwendung von Standardmethoden zur Kaninchenimmunisierung. Die
Antikörper
werden unter Verwendung einer Ni-NTA-Säule affinitäts-aufgereinigt,
die mit dem rekombinanten Antigen gesättigt ist, wie es von Gu et
al., 1994 BioTechniques 17: 257–262
beschrieben ist. Der Antikörper kann
anschließend
zum Durchmustern von Expressions-cDNA-Bibliotheken zur Identifizierung homologer oder
heterologer Gene über
ein immunologisches Durchmustern identifiziert werden (Sambrook,
J. et al. (1989), „Molecular
Cloning: A Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor Laboratory Press oder Ausubel, F. M. et al. (1994) „Current
Protocols in Molecular Biology",
John Wiley & Sons).
-
Beispiel 16
-
In vivo-Mutagenese
-
In
vivo-Mutagenese von Mikroorganismen kann durch Passage von Plasmid-(oder anderer Vektor-)DNA
durch E. coli oder andere Mikroorganismen (z.B. Bacillus spp. oder
Hefen wie zum Beispiel Saccharomyces cerevisiae) durchgeführt werden,
welche in ihren Fähigkeiten
zur Aufrechterhaltung der Integrität ihrer genetischen Information
beeinträchtigt
sind. Übliche
Mutator-Stämme weisen
Mutationen in den Genen für
das DNA-Reparatursystem auf (z.B. mutHLS, mutD, mutT, etc.; für Referenz
siehe Rupp, W. D. (1996) DNA repair mechanisms, in: Escherichia
coli und Salmonella, S. 2277–2294,
ASM: Washington). Solche Stämme
sind dem Fachmann wohl bekannt. Die Verwendung solcher Stämme ist
zum Beispiel in Greener, A. und Callahan, M. (1984) Strategies 7:
32–34
veranschaulicht. Das Übertragen
mutierter DNA-Moleküle in Pflanzen
wird bevorzugt nach Selektion und Austesten in Mikroorganismen durchgeführt. Transgene
Pflanzen werden gemäß verschiedenen
Beispielen innerhalb der erläuternden
Beispiele dieser Druckschrift erzeugt.
-
Beispiel 17
-
In vitro-Analyse der Funktion
von Physcomitrella-Genen in transgenen Organismen
-
Die
Bestimmung von Aktivitäten
und kinetischen Parametern von Enzymen ist im Fachbereich etabliert.
Versuche zur Bestimmung der Aktivität eines beliebigen gegebenen
veränderten
Enzyms müssen
auf die spezifische Aktivität
des Wildtyp-Enzyms zugeschnitten sein, welches im Rahmen der Fähigkeit
eines Fachmanns liegt. Überblicke über Enzyme
im Allgemeinen sowie über
spezielle Einzelheiten, welche Struktur, Kinetik, Prinzipien, Verfahren,
Anwendungen und Beispiele zur Bestimmung vieler Enzymaktivitäten betreffen, können zum
Beispiel in den folgenden Referenzen gefunden werden: Dixon, M.,
und Webb, E. C., (1979) Enzymes. Longmans: London; Fersht, (1985),
Enzyme Structure and Mechanism. Freeman: New York; Walsh, (1979)
Enzymatic Reaction Mechanisms. Freeman: San Francisco; Price, N.
C., Stevens, L. (1982) Fundamentals of Enzymology. Oxford Univ.
Press: Oxford; Boyer, P. D., Hrsg. (1983) The Enzymes, 3. Ausg.
Academic Press: New York; Bisswanger, H., (1994) Enzymkinetik, 2.
Ausg. VCH: Weinheim (ISBN 3527300325); Bergmeyer, H. U., Bergmeyer,
J., Graßl,
M., Hrgs. (1983–1986)
Methods of Enzymatic Analysis, 3. Ausg, Bd. I–XII, Verlag Chemie: Weinheim;
und Ullmann's Encyclopedia
of Industrial Chemistry (1987) Bd. A9, Enzymes. VCH: Weinheim, S.
352–363.
-
Die
Aktivität
von Proteinen, welche an DNA binden, kann durch verschiedene wohletablierte
Verfahren, wie zum Beispiel DNA-Band-Shift-Assays (auch als Gelretardationsassays
bezeichnet), gemessen werden. Die Wirkung solcher Proteine auf die
Expression anderer Moleküle
kann unter Verwendung von Reportergenassays gemessen werden (wie
zum Beispiel wie in Kolmar, H. et al. (1995) EMBO J. 14: 3895–3904 und den
darin zitierten Literaturhinweisen beschrieben). Reportergen-Testsysteme
sind wohlbekannt und sowohl für
Anwendungen in prokaryotischen als auch in eukaryotischen Zellen
unter Verwendung von Enzymen, wie zum Beispiel β-Galactosidase, grünes Fluoreszenzprotein
und verschiedenen anderen, etabliert.
-
Die
Bestimmung der Aktivität
von Membrantransportproteinen kann gemäß den Methoden durchgeführt werden,
wie sie zum Beispiel in Gennis, R. B. Pores, Channels and Transporters,
in Biomembranes, Molecular Structure and Function S. 85–137, 199–234 und
270–322,
Springer: Heidelberg (1989) beschrieben sind.
-
Beispiel 18
-
Reinigung
des gewünschten
Produkts aus transformierten Organismen
-
Die
Gewinnung des gewünschten
Produkts aus Pflanzenmaterial (d.h. Physcomitrella patens oder Arabidopsis
thaliana), Pilzen, Algen, Wimperntierchen, C. glutamicum-Zellen
oder anderen mit den hierin beschriebenen Nukleinsäuren transformierten
Bakterienzellen oder aus dem Überstand
der oben beschriebenen Kulturen, kann durch verschiedene Verfahren,
die im Fachbereich bekannt sind, durchgeführt werden. Wenn das gewünschte Produkt
nicht aus den Zellen abgesondert wird, kann es aus der Kultur durch
Zentrifugation bei niedriger Geschwindigkeit geerntet werden, die
Zellen können
durch Standardmethoden, wie zum Beispiel mechanische Kraft oder
Beschallung mit Ultraschall, lysiert werden. Pflanzenorgane können mechanisch
von anderem Gewebe oder Organen abgetrennt werden. Im Anschluss
an die Homogenisierung werden Zelltrümmer durch Zentrifugation entfernt,
und die Überstandsfraktion,
die die löslichen
Proteine enthält,
wird zur weiteren Reinigung der gewünschten Verbindung zurückbehalten.
Wenn das Produkt aus den gewünschten
Zellen abgesondert wird, können
die Zellen aus der Kultur durch Zentrifugation bei niedriger Geschwindigkeit
entfernt werden, und die Überstandsfraktion
wird zur weiteren Reinigung zurückbehalten.
-
Die Überstandsfraktion
aus beiden Reinigungsverfahren wird einem Chromatographie-Schritt
an einem geeigneten Harz unterzogen, in welchem das gewünschte Molekül entweder
auf dem Chromatographieharz zurückbehalten
wird, während
viele der Verunreinigungen in der Probe nicht zurückgehalten
werden, oder wobei die Verunreinigungen durch das Harz zurückgehalten
werden, während
die Probe nicht zurückgehalten wird.
Falls notwendig, können
solche Chromatographie-Schritte unter Verwendung derselben oder
unterschiedlicher Chromatographieharze wiederholt werden. Ein Fachmann
ist in der Auswahl geeigneter Chromatographieharze und ihrer möglichst
effektiven Anwendung für
ein bestimmtes aufzureinigendes Molekül erfahren. Das gereinigte
Produkt kann durch Filtration oder Ultrafiltration konzentriert
und bei einer Temperatur, bei welcher die Stabilität des Produkts
am größten ist,
gelagert werden.
-
Es
besteht eine große
Anzahl an Reinigungsverfahren, die im Fachbereich bekannt sind,
und die vorhergehenden Reinigungsverfahren sollten nicht einschränkend sein.
Solche Reinigungsmethoden werden zum Beispiel in Bailey, J. E. & Ollis, D. F.
Biochemical Engineering Fundamentals, McGraw-Hill: New York (1986)
beschrieben. Zusätzlich
kann die Identität
und Reinheit der isolierten Verbindungen durch Standardmethoden
aus dem Fachbereich festgestellt werden. Diese umfassen Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatographie (HPLC),
spektroskopische Verfahren, Färbeverfahren,
Dünnschicht-Chromatographie,
NIRS, enzymatischen Assay oder mikrobiologische Verfahren. Solche
Analyseverfahren werden besprochen in: Patek et al., 1994 Appl.
Environ. Microbiol. 60: 133–140;
Malakhova et al., 1996 Biotekhnologiya 11: 27–32; und Schmidt et al., 1998
Bioprocess Engineer. 19: 67–70.
Ulmann's Encyclopedia
of Industrial Chemistry, (1996) Bd. A27, VCH: Weinheim, S. 89–90, S.
521–540,
S. 540–547,
S. 559–566,
575–581
und S. 581–587;
Michal, G. (1999) Biochemical Pathways: An Atlas of Biochemistry
and Molecular Biology, John Wiley and Sons; Fallon, A. et al. (1987)
Applications of HPLC in Biochemistry in: Laboratory Techniques in
Biochemistry and Molecular Biology, Bd. 17.
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