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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Das
Gebiet der Erfindung betrifft ein vernetztes System pyrotechnischer
Bauelemente.
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Pyrotechnische
Bauelemente spielen eine zunehmend wichtige Rolle in Luft- und Raumfahrzeugen
und Systemen, wie z.B. Raketen, Flugzeugen und Raumfahrzeugen. Die
Zahl pyrotechnischer Elemente, die bei einem typischen ferngelenkten
Flugkörper
verwendet werden, hat sich z.B. während der Jahre von weniger
als zehn auf so viele wie zweihundert oder mehr vergrößert. Die
zusätzlichen
pyrotechnischen Bauelemente können
für verschiedene Zwecke
verwendet werden. Anstelle eines stärkeren kraftangetriebenen Initiators
können
z.B. mehrere geringer kraftangetriebene Initiatoren verwendet werden,
um im Hinblick auf die Kraftmenge, die an einer einzelnen Stelle
des Fahrzeugs erzeugt werden kann, flexibel zu sein. Die Verwendung
zusätzlicher pyrotechnischer
Bauelemente ist jedoch mit dem Problem einer zusätzlichen Infrastruktur innerhalb des
Fahrzeugs oder Systems, das diese Vorrichtungen verwendet, verbunden.
Wenn die Zahl pyrotechnischer Elemente in einem Fahrzeug oder System steigt,
steigen mehrere andere Dinge auch, wie z.B. die Verkabelungslänge, die
Kabelmenge, das Gewicht, die Zahl der Teile, die Leistungsaufnahme,
die Systemkomplexität,
die Herstellungszeit und die Systemkosten. In einer Rakete oder
einem Flugkörper sind
Gewicht und Volumen die wichtigsten Faktoren, und ein Ansteigen
im Gewicht und Volumen eines pyrotechnischen Systems ergibt Probleme
im Hinblick auf das Verpacken und das Gewicht, was zur Lösung eine
beträchtliche
Planungs- und Konstruktionszeit erfordern kann.
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Ein
Grund für
diese Probleme ist die Kabelgröße und das
Gewicht. 1 zeigt eine typische Installierung
pyrotechnischer Initiatoren 100 nach dem Stand der Technik,
worin jeder pyrotechnischer Initiator 100 mit einer Zündsteuereinheit 102 verbunden ist,
die die Zündenergie
zu den pyrotechnischen Elementen 100 überträgt, wenn von der Steuerung 104 ein
Signal, dies zu tun, empfangen wird. Diese Elemente sind typischerweise
in einer ineffizienten verzweigten Konfiguration verbunden. Das
heißt,
ein getrenntes Kabel 106 verbindet jedes pyrotechnische Element 100 individuell
mit einer Zündkontrolleinrichtung 102.
Jedes der Kabel 106 ist ein Hochleistungskabel, das abgeschirmt
ist, um eine elektromagnetische Interferenz (EMI), elektromagnetischen
Impuls (EMP) oder Hochfrequenz(RF)-Interferenz innerhalb des Kabels 106 zu
verringern oder zu eliminieren. Wenn das Kabel nicht abgeschirmt
wäre, könnten diese
Interferenzquellen potentiell den Betrieb eines oder mehrerer der
pyrotechnischen Elemente 100 stören. Die verwendeten Kabel 106 weisen
typischerweise eine Stärke
von 18 Gauge auf, weil die Kabel 106 typischerweise während des
Zündens
hohe vorübergehende
Ströme
von ein bis fünf
Ampere oder mehr leiten müssen.
Im Aggregat ist die für
die verzweigte Konfiguration erforderliche große Zahl von abgeschirmten Hochleistungskabel 106 des
Standes der Technik schwer, und sie nehmen ein beträchtliches
Volumen ein, was zu Gewichts- und Verstauungsschwierigkeiten innerhalb
eines Flugzeugs, Raumfahrzeugs, eines ferngelenkten Flugkörpers, einer
Trägerrakete
oder einer anderen Applikation führt,
wo Gewicht und Raum vorrangig sind. In derzeitigen Systemen kann
jede Zündsteuerungseinheit 102 typischerweise
nur eine relativ kleine Zahl pyrotechnischer Elemente 100 versorgen.
Es könnten deshalb
mehrere Zündsteuereinheiten 102 erforderlich
sein, was wieder das Gewicht und das Volumen des gesamten pyrotechnischen
Systems 108 vergrößert.
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In
Luft- und Raumfahrzeugsystemen verwendete pyrotechnische Systeme
erfordern typischerweise auch eine getrennte Zündsystembatterie
112 und
getrennten Stromkreis, unabhängig
von den Avionikbatterien
110 des Fahrzeugs. Dieses getrennte
Energiesystem ist erforderlich, weil in der Hochleistungsverkabelung
Stoßströme auftreten,
wenn ein pyrotechnisches Element gezündet wird, was möglicherweise
das Avioniksystem stört.
Typischerweise werden für
die Zündung
ein oder mehrere getrennte Zündsystembatterien
112 verwendet.
Aufgrund des erforderlichen hohen Stroms sind die Zündsystembatterien
112 typischerweise
groß und schwer.
Eine getrennte Zündsystembatterie
112 und die
damit verbundene Verkabelung fügen
einem komplexen pyrotechnisches System in einem Luft- und Raumfahrzeug
noch mehr Gewicht hinzu. Zündsystem-Stromkreise
werden in
US 4 674 047 beschrieben.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Das
erfindungsgemäße vernetzte
elektronische Zündsystem
verbindet eine Anzahl pyrotechnischer Elemente mit einer Hauptleitungssteuerung unter
Verwendung leichterer und weniger voluminöser Verkabelung, in einer effizienteren
Netzwerk-Architektur, als früher
möglich.
Jedes pyrotechnische Bauelement enthält einen Initiator, der eine
pyrotechnische Anordnung und eine elektronische Anordnung enthält. Die
Erfindung wird durch die anliegenden Ansprüche definiert.
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Ein
oder mehrere pyrotechnische Bauelemente enthalten jeweils ein Verknüpfungselement, das
das Funktionieren des Initiators kontrolliert. Jedes Verknüpfungselement
weist eine eindeutige Identifizierung auf, die vorprogrammiert sein
kann oder zugeordnet wird, wenn das vernetzte elektronische Zündsystem
angeschlossen wird.
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In
einem weiteren Aspekt einer bevorzugten Ausführungsform werden zwei oder
mehrere pyrotechnische Bauelemente zusammen mit einer Hauptleitungssteuerung
vernetzt. Die Netzwerkverbindungen können seriell, parallel, oder
in Kombination dieser zwei Arten, durchgeführt werden. Zur Verbindung der
pyrotechnischen Bauelemente an die Hauptleitungssteuerung werden
dünne Schwachstromkabel verwendet.
Die Verkabelung ist, wenn sie mit der Hauptleitungssteuerung verbunden
ist, im wesentlichen gegenüber
EMI, EMP und RF-Signalen in der Umgebung unempfindlich und wiegt
weniger als die im Stand der Technik verwendeten abgeschirmten Hochleistungskabel.
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In
einem anderen Aspekt einer bevorzugten Ausführungsform müssen sowohl
digitale als auch analoge Zündsteuerbedingungen
erfüllt
werden, bevor ein pyrotechnisches Bauelement gezündet werden kann.
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In
einem anderen Aspekt einer bevorzugten Ausführungsform umfasst jedes pyrotechnische
Bauelement einen Energiereserve-Kondensator (ERC), der die Zündenergie
beim Aufrüsten
speichert. Durch das Speichern der Zündenergie innerhalb jedes pyrotechnischen
Bauelements werden Stoßströme im Netzwerk
verringert oder eliminiert, wodurch die Notwendigkeit für getrennte
Zündsystembatterien
oder Stromkreise eliminiert wird.
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In
einem anderen Aspekt einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Vielzahl
von Initiatoren auf einem einzigen Substrat untergebracht und über dieses
Substrat vernetzt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung eines pyrotechnischen Systems des
Standes der Technik.
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2 ist
eine schematische Darstellung eines vernetzten elektronischen Zündsystems.
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3 ist
eine schematische Darstellung eines pyrotechnischen Bauelements
zur Verwendung in einem vernetzten elektronischen Zündsystem.
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4 ist
ein Fließdiagramm,
das das Verfahren veranschaulicht, durch das das vernetzte elektronische
Zündsystem
seine pyrotechnischen Bauelemente testet, rüstet und zündet.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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In 2 wird
eine bevorzugte Ausführungsform
eines vernetzten elektronischen Zündsystems 200 dargestellt.
Das vernetzte elektronische Zündsystem 200 umfasst
eine Anzahl pyrotechnischer Bauelemente 202, die mittels
des Kabelnetzwerks 204 verbunden sind, das als Hauptleitung
(Bus) bezeichnet werden kann. Das Kabelnetzwerk 204 verbindet
ebenfalls die pyrotechnischen Bauelemente 202 mit einer
Hauptleitungssteuerung 206. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Kabelnetzwerk 204 aus mindestens einem Zweidrahtkabel
gebildet, das an die pyrotechnischen Bauelemente 202 niedrige
Spannung und niedrige Stromstärke
und Kontrollsignale abgibt. Wie hier verwendet, kann das Wort "Kabel" mehrere Stränge eines
assoziierten Drahtes bedeuten, einen einzelnen Draht, oder andere
geeignete Leiter, wie z.B. flexible gedruckte Schaltungen. Die Kraftstromübertragung
und Signalübertragung
finden vorzugsweise über
das gleiche Kabel im Kabelnetzwerk 204 statt, wodurch die
Notwendigkeit, verschiedene Kraftstrom- und Signalkabel bereitzustellen,
eliminiert wird. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Kabelnetzwerk 204 aus einem
verdrillten abgeschirmten paarverseilten Kabel mit einer so geringen
Stärke
wie 28 Gauge ausgebildet. Ein solches verdrilltes paarverseiltes
Kabel ist für
einen Fachmann auf diesem Gebiet bekannt. Die Kabel können jedoch
flache Bandkabel sein oder eine andere Art von Kabel, die dazu fähig sind,
niedere Spannung und Stromstärke
und Signale, wenn gewünscht,
zu leiten. Das Kabelnetzwerk 204 kann, abhängig von
der Applikation, in der das Kabelnetzwerk 204 verwendet
wird, aus Kabeln mit anderen Gauge-Werten bestehen. Die spezifische
Art des verwendeten Kabels und sein Gauge-Wert hängt vom Gewicht, dem Stauraum
und anderen Beschränkungen, die
durch die Applikation, in der das vernetzte elektronische Zündsystem 200 verwendet
wird, auferlegt werden, ab. Das Kabelnetzwerk 204 ist vorzugsweise
mit abgeschirmten Kabeln aufgebaut. Das Kabelnetzwerk 204 leitet
vorzugsweise digitale Signale und Energie zu und von der Hauptleitungssteuerung 206.
Das Kabelnetzwerk 204 verteilt vorzugsweise elektrische
Energie, die einen Strom in der Größenordnung von Milleampere
aufweist. Weil das Kabelnetzwerk 204 Energie und Signale
mit niedriger Spannung und niedriger Stromstärke verteilt, können flexible
dünne Kabel
verwendet werden, was die Integration des vernetzten elektronischen
Zündsystems 200 in
ein Flugzeug, einen ferngelenkten Flugkörper oder eine andere Vorrichtung
erleichtert.
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In
einer Ausführungsform
sind die pyrotechnischen Bauelemente 202 durch das Kabelnetzwerk 204,
wie in 2 gezeigt, oder durch andere parallele Verbindungsarten
parallel geschaltet. Eine Parallelschaltung verleiht dem vernetzten
elektronischen Zündsystem 200 einen
zusätzlichen
Verlässlichkeitsgrad.
Die pyrotechnischen Bauelemente 202 können jedoch durch das Kabelnetzwerk 204 seriell
verbunden sein. Eine Serienschaltung kann bei Applikationen von
Vorteil sein, bei denen Verstauungs-, Gewichts- und/oder Einfachkeitsgesichtspunkte
besonders wichtig sind. Die Serienschaltung kann erzielt werden,
indem man jedes der pyrotechnischen Bauelemente 202 zu
einer einzelnen seriellen Hauptleitung verbindet, indem man die
pyrotechnischen Bauelemente kettenartig verbindet oder durch andere Serienschaltungsmaßnahmen.
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Die
Hauptleitungssteuerung 206 führt vorzugsweise ein Testen
der, und steuert das Rüsten und
Zünden
von pyrotechnischen Bauelementen 202 über das Netzwerk 204.
Vorzugsweise umfasst oder besteht die Hauptleitungssteuerung 206 aus
einem Verknüpfungselement
(Schaltelement), das mit Instruktionen zur Steuerung des Tests und
des Betriebs der pyrotechnischen Bauelemente 202 und des
daran angeschlossenen Kabelnetzwerks 204 programmiert ist.
Die Hauptleitungssteuerung 206 kann ein ASIC, ein Mikroprozessor,
ein gebietsprogrammierbares Gate-Array (FPGA), ein diskretes Logikelement,
oder eine andere Art eines logischen Bauelements oder eine Kombination
davon sein. Abhängig von
der Applikation, in der die Hauptleitungssteuerung 206 verwendet
wird, kann die Hauptleitungssteuerung 206 selbst mit einem
Zündsteuersystem oder
einem Informationsverarbeitungssystem, das mit dem Fahrzeug oder
der Vorrichtung, in dem (der) das vernetzte elektronische Zündsystem 200 verwendet
wird, assoziiert ist. Alternativ kann die Hauptleitungssteuerung 206 in
einem oder mehreren Prozessoren oder Informationsverarbeitungssystem
im Fahrzeug oder der Vorrichtung, in der das vernetzte elektronische
Zündsystem 200 verwendet
wird, eingebaut oder auf andere Weise damit kombiniert sein. Die
Hauptleitungssteuerung 206 kann alleine vorhanden sein
und empfängt
Eingabesignale aus einer menschlichen oder mechanischen Quelle.
Die Hauptleitungssteuerung 206 ist vorzugsweise elektrisch
mit einer Avionikbatterie 110 verbunden, aus der Energie
abgenommen wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann jedes pyrotechnische Bauelement 202 irgendein Bauelement
sein, das zu einer pyrotechnischen Initiierung fähig ist, wie z.B., ohne darauf
beschränkt
zu sein, ein Raketenmotorzünder,
thermischen Batteriezünder,
Bolzencutter, Gabelcutter und Sprengbolzen. Die mit einer einzigen
Hauptleitungssteuerung 206 verbundenen pyrotechnischen
Bauelemente 202 müssen
nicht von der gleichen Art sein, sondern können vielmehr aus verschiedenen
Arten pyrotechnischer Bauelemente 202 bestehen, die über das
Kabelnetzwerk 204 mit einander verbunden sind. Ein Sprengbolzen
und ein Kabelcutter können
z.B. zusammen über
das gleiche Kabelnetzwerk 204 verbunden sein. Nach 3 weist
das pyrotechnische Bauelement 202 mehrere Subkomponenten
auf. Die Hauptleitungs-Schnittstelle 312 ist
eine elektronische Komponente, die vorzugsweise Signale aus dem
Kabelnetzwerk 204 annimmt, bevor diese Signale weiter in
das pyrotechnische Bauelement 202 geleitet werden. Hauptleitungs-Schnittstellen
sind für
einen Fachmann auf diesem Gebiet allgemein bekannt. Das pyrotechnische
Bauelement 202 umfasst ein Verknüpfungselement 300,
das mit der Hauptleitungs-Schnittstelle 312 elektrisch
verbunden ist. Wenn die Hauptleitungs-Schnittstelle nicht verwendet
wird, ist das Verknüpfungselement 300 vorzugsweise
direkt mit dem Kabelnetzwerk 204 verbunden. Ein Initiator 304 inner halb
des pyrotechnischen Bauelements 202 umfasst vorzugsweise
eine elektronische Anordnung 308 und eine pyrotechnische
Anordnung 310. Die pyrotechnische Anordnung 310 enthält pyrotechnisches
Material, und die elektronische Anordnung 308 empfängt Zündenergie
und führt
sie zur pyrotechnischen Anordnung 310 zum Zünden. Die elektronische
Anordnung 308 weist vorzugsweise einen Energiereserve-Kondensator (ERC) 302 auf. Wie
in dem Dokument verwendet, bezieht sich der Ausdruck "Initiator" auf die Kombination
eines pyrotechnischen Anordnung 310 und einer elektronischen
Anordnung 308 innerhalb eines pyrotechnischen Bauelements 202.
Ein pyrotechnisches Bauelement 202, wie z.B. ein Bolzencutter
oder ein Kabelcutter, umfasst einen Initiator 304, der
beim Zünden Kraft
auf eine oder mehrere Komponenten des pyrotechnischen Bauelements 202 ausübt, um eine
Bolzencutter- oder Kabelcutter-Wirkung
hervorzurufen.
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Der
ERC 302 ist vorzugsweise innerhalb der elektronischen Anordnung 308 enthalten.
Der ERC 302 kann jedoch, wenn erwünscht, irgendwo im pyrotechnischen
Bauelement 202 lokalisiert sein. Beispielhaft und ohne
Beschränkung
darauf, kann der ERC 302 benachbart zur elektronischen
Anordnung 308 lokalisiert sein oder innerhalb des Verknüpfungselements 300.
Ferner kann mehr als ein Energiereserve-Kondensator 302 innerhalb der
elektronischen Anordnung 308 oder innerhalb eines einzelnen
pyrotechnischen Bauelements 202 vorgesehen sein. Nach Empfang
einer Rüstanweisung
beginnt der ERC 302 zu laden, indem er Strom vom Kabelnetzwerk 204 verwendet.
In einer bevorzugten Ausführungsform
weist der ERC 302 eine Kapazität von 2 Mikrofarad auf und
kann in 5 Millisekunden oder weniger laden. Der ERC 302 kann
jedoch, basierend auf der besonderen Applikation des pyrotechnischen Bauelements 202 und
der Art des verwendeten Initiators 304 eine größere oder
kleinere Kapazität
oder eine größere oder
kleinere Ladungszeit aufweisen.
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Die
Art des verwendeten Initiators 304 variiert abhängig von
der Applikation, für
die das vernetzte elektronische Zündsystem 200 verwendet
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein Dünnfilm-Brückeninitiator 304 direkt
auf einem Substrat angebracht, auf dem das Verknüpfungselement 300 montiert
ist. Diese Dünnfilm-Brückeninitiatoren
sind zur Zeit für
einen Fachmann auf diesem Gebiet allgemein bekannt. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist
das Substrat flexibel und mindestens teilweise aus KAPTON® Brand
Polyamidfilm, hergestellte von DuPont Corporation, aufgebaut. Es
können
jedoch auch anderen isolierende Materialien für das Substrat verwendet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
verbinden Leitungen auf dem Substrat das Verknüpfungselement 302 mit
dem Initiator 304. Unter Verwendung von Leitungen zur Verbindung
des Verknüpfungselements 300 mit
dem Initiator 304 wird die Notwendigkeit für eine Drahtverbindung
zum Dünnfilm-Brückeninitiator 304 eliminiert,
was das Verstauen erleichtert und die Verlässlichkeit erhöht. Eine Drahtverbindung
oder andere Arten einer Verbindung können jedoch verwendet werden,
um das Verknüpfungselement 300,
wenn erwünscht,
mit dem Dünnfilm-Brückeninitiator 304 zu
verbinden. Wenn gewünscht,
können
mehrere Initiatoren 304 auf einem einzigen Substrat kombiniert
sein, was bei Applikationen vorteilhaft sein kann, wo zwei oder
mehrere Initiatoren 304 in enger Nachbarschaft zu einander
lokalisiert sind. Das pyrotechnische Bauelement 202 kann
auch überhaupt
kein Substrat verwenden, und tatsächlich kann es von Vorteil
sein, das Substrat wegzulassen, wenn einige andere Initiatorarten 304 verwendet
werden. Der Initiator 304 muss ferner nicht ein Dünnfilm-Brückeninitiator
sein und kann irgendeine andere Art eines Initiators 304 sein,
wie z.B., ohne darauf beschränkt
zu sein, ein traditioneller Initiator, in dem ein Brückendraht
durch ein pyrotechnisches Material führt, oder eine Halbleiterbrücke, wo
eine dünne
Brücke
zwei größere Kontakte verbindet.
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Das
Verknüpfungselement 300 in
jedem pyrotechnischen Bauelement 202 ist vorzugsweise eine applikationsspezifische
integrierte Schaltung (ASIC). Das Verknüpfungselement 300 kann
jedoch irgendein anderes geeignetes Verknüpfungselement 300 sein,
wie z.B., ohne darauf beschränkt
zu sein, ein Mikroprozessor, ein gebietsprogrammierbares Gate-Array
(FPGA), eine diskrete Verknüpfungsstelle (Logikschaltkreis)
oder eine Kombination davon. Jedes Verknüpfungselement 300 weist
eine unikale (eindeutige) Identifizierung auf. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die unikale Identifizierung innerhalb des Verknüpfungselements 300 als
Datenobjekt permanent gespeichert. Eine eindeutige Identifizierung
kann jedoch über
die Hauptleitungssteuerung 206 jedem Verknüpfungselement 300 jedes
Mal, wenn das vernetzte elektronische Zündsystem 200 geladen
wird, zugeordnet sein, kann permanent in die Hardware des Verknüpfungselements 300 kodiert sein,
oder kann auf andere Weise jedem Verknüpfungselement 300 eindeutig
zugeordnet sein. Die eindeutige Identifizierung ist vorzugsweise
digital und kann unter Verwendung eines gewünschten Adressierschemas kodiert
sein. Beispielhaft und ohne Beschränkung darauf kann die unikale
Identifizierung als einzelner Bit innerhalb eines Datenworts definiert sein,
das zumindest so viele Bits aufweist, wie die Zahl der pyrotechnischen
Bauelemente 202 in dem vernetzten elektronischen Zündsystem 200.
Alle Bits in dem Wort außer
einem Bit, das hochgestellt ist, sind tiefgestellt. Die Position
des hohen Bits innerhalb des Worts dient dazu, um ein einzelnes
Verknüpfungselement 300 eindeutig
zu identifizieren. Andere eindeutige Identifizierungen können, wenn erwünscht, verwendet
werden, wie z.B., ohne darauf beschränkt zu sein, numerische Codes
oder alphanumerische Datenreihen.
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Von
der Hauptleitungssteuerung 206 wird ein digitales Anweisungssignal
an ein spezifisches Verknüpfungselement 300 übertragen,
indem man ein Datenübertragungsfeld,
Datenübertragungsblock oder
eine andere Identifizierung in dem Anweisungssignal einbaut, das
das spezifische zu adressierende Verknüpfungselement 300 identifiziert.
Beispielhaft und ohne darauf beschränkt zu sein, kann unter Rückbezug
auf das obige Beispiel einer eindeutigen Identifizierung ein Anweisungssignal
einen Datenübertragungsblock
umfassen, der die gleiche Zahl von Bits wie das Identifizierungswort
aufweist. Alle Bits im Datenübertragungsblock
sind niedergestellt, ausgenommen eines hochgestellten Bits. Die
Position des hohen Bits innerhalb des Datenübertragungsblocks entspricht
der eindeutigen Identifizierung eines einzelnen pyrotechnischen
Bauelements 202. Diese beispielhafte Anweisung würde deshalb
durch das Verknüpfungselement 300,
das die entsprechende eindeutige Identifizierung aufweist, erkannt.
Wie die eindeutige Identifizierung können auch, wenn erwünscht, andere
Adressierschemata verwendet werden, solange das gewählte Adressierschema
mit den verwendeten eindeutigen Identifizierungen kompatibel ist.
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Vorzugsweise
kann das Adressierschema ausgewertet sein, um es der Hauptleitungssteuerung 206 zu
ermöglichen,
eine Gruppe von pyrotechnischen Bauelementen 202 auf einmal
zu adressieren, wobei diese Gruppe von zwei pyrotechnischen Bauelementen 202 bis
zu allen pyrotechnischen Bauelementen 202 reicht. Beispielhaft
und ohne Beschränkung
darauf kann, indem man mehr als ein Bit im Datenübertragungsblock hoch setzt,
eine Gruppe pyrotechnischer Bauelemente 202 gezündet werden,
wobei das Ver knüpfungselement 300 in
jedem pyrotechnischen Bauelement 200 in dieser Gruppe eine
eindeutige Identifizierung aufweist, die einem in dem Datenübertragungsblock
hochgesetzten Bit entspricht. Als anderes Beispiel kann ein Datenübertragungsblock,
der alle Bits tiefgestellt und keine Bits hochgestellt aufweist,
eine "Gesamtzünden (all
fire)"-Identifizierung
aufweisen, worin jedes Verknüpfungselement 300 so
programmiert ist, um eine mit der All Fire-Identifizierung assoziierte
Anweisung zu erkennen und ihr assoziiertes pyrotechnisches Bauelement 202 zündet. Wenn
erwünscht,
können
auch anderen Zündschemata
und All Fire-Signale verwendet werden.
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Die
Ausgestaltung und Verwendung eines Verknüpfungselements 300 sind
für einen
Fachmann auf diesem Gebiet bekannt. Unter anderen Funktionen ist
das Verknüpfungselement 300 so
ausgestaltet, um das pyrotechnische Bauelement 202 zu testen,
zu rüsten,
abzurüsten
und zu zünden,
wenn dies, wie nachstehend beschrieben, durch die Hauptleitungssteuerung 206 angewiesen
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Verknüpfungselement 300 mit
anderen elektronischen Teilen im pyrotechnischen Bauelement 202 für ein Energiemanagement,
Sicherheit und elektrostatischen Entladungs-(ESD)-Schutz kombiniert.
Solche elektronische Teile sind für einen Fachmann auf diesem
Gebiet bekannt. Wenn gewünscht,
können
in einem pyrotechnischen Bauelement 202 zwei oder mehrere getrennte
Verknüpfungselemente 300 vorgesehen sein.
Wenn mehrere Verknüpfungselemente 300 verwendet
werden, kann die Funktionalität
zwischen verschiedenen Verknüpfungselementen 300 aufgeteilt
sein, oder kann in getrennten Verknüpfungselementen 300 redundant
dupliziert sein.
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Die
Zahl pyrotechnischer Bauelemente 202, die an einer einzelnen
Hauptleitungssteuerung 206 angebracht sein können, variiert
abhängig
von der Zahl der verfügbaren
eindeutigen Identifizierung, der Konstruktion der Hauptleitungssteuerung 206,
der Energiekapazitäten
des Kabelnetzwerks 204, der durch das Kabelnetzwerk 204 überspannten
Distanz und der Umgebung, in der das vernetzte elektronische Zündsystem 200 verwendet
werden soll. Beispielhaft und ohne darauf beschränkt zu sein, sind, wenn das
Identiftzierungsschema dazu fähig
ist, sechszehn eindeutige Identifizierungen auszubilden, nicht mehr
als sechszehn pyrotechnische Bauelemente 202 mit einer
einzigen Hauptleitungssteuerung 206 verbunden, wodurch
die Hauptleitungssteuerung 206 jedes der daran angeschlossenen
pyrotechnischen Bauelemente 202 eindeutig adressieren kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst jedes pyrotechnische Bauelement 202 einen Faradayschen
Käfig 306,
um das Verknüpfungselement 300 und
irgendwelche andere elektronische Komponenten darin, sowie den Initiator 304 abzuschirmen.
Ein Faraday'scher
Käfig 306 ist
eine leitfähige
Schale um ein Volumen, die das Volumen von den Wirkungen externer
elektrischer Felder und statischer Ladungen abschirmt. Die Konstruktion
und Verwendung eines Faraday'schen
Käfigs 306 ist
für einen
Fachmann auf diesem Gebiet bekannt. Durch Einbau eines Faraday'schen Käfigs 306 um
mindestens einen Teil des pyrotechnischen Bauelements 202 kann
eine unbeabsichtigte Zündung
in einer Umgebung mit starker elektromagnetischer Strahlung verhindert
werden. Der Faraday'sche
Käfig 306 kann jedoch
aus einem oder mehreren der pyrotechnischen Bauelemente 202 weggelassen
werden, insbesondere bei Applikationen, wo die erwartete Umgebung
mit elektromagnetischer Strahlung mild ist, oder wo das pyrotechnische
Bauelement 202 selbst in einer größeren Struktur platziert ist,
die durch einen Faradayschen Käfig
oder eine andere Abschirmvorrichtung abgeschirmt ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
erfordert das vernetzte elektronische Zündsystem 200 keine
getrennte Stromquelle, sondern teilt vielmehr die gleichen Stromquellen
mit den anderen elektronischen Systemen im Fahrzeug oder System.
Typischerweise wird eine Avionik-Batterie (nicht dargestellt) zum
Antrieb der Avionik innerhalb eines Luft- oder Raumfahrzeugs vorgesehen,
und ein vernetztes elektronisches Zündsystem 200, das
in einem solchen Luft- und Raumfahrzeug verwendet wird, bezieht
den Strom vorzugsweise von dieser Avionik-Batterie. Weil die Aktivierungsenergie
für jedes pyrotechnische
Bauelement 202 im ERC 302 gespeichert ist, tritt
im Kabelnetzwerk 204, wenn ein pyrotechnisches Bauelement
gezündet
wird, nur ein minimaler oder kein Stoßstrom auf. Das vernetzte elektronische
Zündsystem 200 kann
deshalb ohne die Notwendigkeit einer getrennten Batterie und eines Stromverteilungsnetzwerks
betrieben werden.
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In 4 adressiert
in Stufe 400 in einer bevorzugten Ausführungsform die Hauptleitungssteuerung 206 periodisch
jedes pyrotechnische Bauelement 202, um zu bestimmen, ob
die Zündbrücke in jedem
pyrotechnischen Bauelement 202 intakt ist. Die Häufigkeit
solcher periodischer Anfragen hängt von
der spezifischen Applikation ab, in der das vernetzte elektronische
Zündsystem 200 verwendet wird.
Die Hauptleitungsschaltung 206 kann z.B. jedes pyrotechnische
Bauelement 202 bei einer Applikation in einem ferngelenkten
Flugkörper
jeweils in einem Abstand von wenigen Millisekunden abfragen, wo sich
der Flugkörper
zum Ziel befindet, oder jede Stunde bei einer Applikation in einem
ferngelenkten Flugkörper,
in der der Flugkörper
auf dem Flügel
eines Flugzeugs angebracht ist. Vorzugsweise führt die Hauptleitungssteuerung 206 diese
Anfrage durch, indem sie an jedes pyrotechnische Bauelement 202 eine
Element-Testanweisung überträgt. In einer
bevorzugten Ausführungsform
besteht das Testsignal aus einer Testanweisung und einem Datenübertragungsblock.
Der Datenübertragungsblock ist
ein solcher wie vorstehend beschrieben und ermöglicht es, eine Vorrichtungs-Testanweisung
an ein oder mehrere spezifische pyrotechnische Bauelemente 202 zu übertragen.
Jedes Verknüpfungselement 300,
an das das Testsignal adressiert wird, empfängt somit das Testsignal, erkennt
den Datenübertragungsblock
und die Testanweisung und führt den
geforderten Test durch. Nach Durchführung des Tests in einem pyrotechnischen
Bauelement 202 antwortet das Verknüpfungselement 300 in
dem pyrotechnischen Bauelement 202 vorzugsweise an die Hauptleitungssteuerung 206 durch Übertragen
der Testergebnisse über
das Netzwerk 204. Die Hauptleitungssteuerung 206 kann
dann ihrerseits Testergebnisse an einen zentralen Fahrzeug-Steuerprozessor (nicht
dargestellt) senden, oder kann einfach diese Daten intern speichern
oder auf eine bestimmte Weise einem Operator oder Anwender des vernetzten elektronischen
Zündsystems 200 anzeigen.
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Vorzugsweise
ist ein Test, der durchgeführt wird,
ein Test auf die Integrität
des Zündelements
innerhalb jedes Initiators 304. Das Zündelement ist die Brücke, der
Draht oder eine andere Struktur in Kontakt mit dem pyrotechnischen
Material in der pyrotechnischen Anordnung 310. Die Bestimmung,
ob das Zündelement
in jedem Initiator 304 intakt ist, ist wichtig, um die
kontinuierliche Betreibbarkeit des vernetzten elektronischen Zündsystems 200 zu
bestätigen.
Durch Bestimmen, welches spezifische Zündelement oder elemente in
einem pyrotechnischen System versagten, kann ferner eine Reparatur
der pyrotechnischen Bauelemente 202, die Initiatoren 304 mit solchen
beschädigten
Zündelementen
aufweisen, erleichtert werden. Die Hauptleitungssteuerung 206 gibt
ein Testsignal an ein oder mehrere spezifische pyrotechni sche Bauelemente 202 ab,
wobei das Testsignal jedes empfangende pyrotechnische Bauelement 202 instruiert,
die Integrität
des Zündelements zu
testen. Das Verknüpfungselement 300 innerhalb jedes
pyrotechnischen Bauelements, an das das Testsignal adressiert wird,
empfängt
das Testsignal, erkennt den Datenübertragungsblock und die Testanweisung
und testet die Integrität
des Zündelements. In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Integrität
des Zündelements
getestet, indem man einen sehr kleinen gesteuerten Strom hindurch
laufen lässt. Nach
Durchführung
des Tests in einem pyrotechnischen Bauelement 202 antwortet
das Verknüpfungselement 300 in
diesem pyrotechnischen Bauelement 202 der Hauptleitungssteuerung 206 durch Übertragung
der Testergebnisse über
das Netzwerk 204. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die möglichen
Ergebnisse des Tests: zu hoher Widerstand, zu geringer Widerstand
und Widerstand im richtigen Bereich. Wenn der Widerstand zu hoch
ist, folgert die Hauptleitungssteuerung 206, dass das Zündelement so
beschädigt
ist, dass der Strom, wenn überhaupt, nicht
leicht hindurch fließt.
Wenn der Widerstand zu niedrig ist, folgert die Hauptleitungssteuerung 206, dass
das Zündelement
kurzgeschlossen ist. Wenn der Widerstand im richtigen Bereich ist,
schließt
die Hauptleitungssteuerung 206, dass das Zündelement intakt
ist. Die Hauptleitungssteuerung 206 kann dann die Testergebnisse
wieder an einen zentralen Fahrzeug-Kontrollprozessor (nicht dargestellt) übertragen oder
kann einfach die Daten intern aufzeichnen oder auf irgendeine Weise
einem Operator oder Anwender des vernetzten elektronischen Zündsystems 200 anzeigen.
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Eine
andere eingebaute Testfunktion, die vorzugsweise durch die Hauptleitungssteuerung 206 durchgeführt wird,
ist die Bestimmung des Status des Netzwerks 204. In einer
bevorzugten Ausführungsform
wird der Netzwerkstatus bestimmt, indem ein Signal über das
Netzwerk 206 an ein oder mehrere der pyrotechnischen Bauelemente 202 gesendet
wird, das dann die Anweisung zurück
zur Hauptleitungssteuerung 206 gibt, oder eine Antwort
an die Hauptleitungssteuerung 206 überträgt. Das heißt, die Hauptleitungssteuerung 206 kann
ein oder mehrere der pyrotechnischen Bauelemente 202 adressieren. Wenn
die Hauptleitungssteuerung 206 die erwartete Antwort innerhalb
der erwarteten Zeit erhält,
kann geschlossen werden, dass das Netzwerk 204 betriebsbereit
ist, und dass über
das Netzwerk 204 normale Bedingungen herrschen. Wenn eine
solche Antwort nicht erhalten wird, kann geschlossen werden, dass entweder
das pyrotechnische Bauelement 202, das adressiert wurde,
nicht richtig funktioniert, oder dass im Netzwerk 204 abnormale
Bedingungen bestehen. Die Hauptleitungssteuerung 206 kann
auch durch die Hauptleitung abgezogenen Strom abtasten oder die Hauptleitungsspannung,
um zu bestimmen, ob die Hauptleitungsintegrität beeinträchtigt wurde. Andere Methoden
zum Testen des Status des Netzwerks 204 sind für den Fachmann
auf diesem Gebiet bekannt.
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Wenn
es gewünscht
wird, ein oder mehrere pyrotechnische Bauelemente 202 für ein späteres Zünden zu
rüsten,
geht das Verfahren in die Stufe 402 über, in der die Hauptleitungssteuerung 206 ein Rüstsignal
empfängt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
kommt das Rüstsignal
aus einem getrennten innerhalb des Fahrzeugs oder der Vorrichtung, die
das vernetzte elektronische Zündsystem 200 verwendet,
lokalisierten getrennten Prozessor. Ein Fahrzeugsteuerungsprozessor
innerhalb eines ferngelenkten Flugkörpers kann z.B. das Rüstsignal
an die Hauptleitungssteuerung 206 übertragen. Die Hauptleitungssteuerung 206 kann
jedoch, wenn erwünscht, das
Steuersignal selbst ausbilden. Die Hauptleitungssteuerung 206 kann
dies als Antwort auf ein von außerhalb
der Hauptleitungssteuerung 206 empfangenes Signal tun oder
kann dieses Signal auf der Basis einer Eingabe eines Anwenders,
z.B. durch Feststellung eines Knopfdruckes, ausbilden. Ein solches Schema
kann in Situationen nützlich
sein, bei denen eine menschliche Eingabe wünschenswert ist als Stufe der
Feststellung der Sicherheit des Betriebs des vernetzten elektronischen
Zündsystems 200. Wenn
z.B. die pyrotechnischen Bauelemente 202 innerhalb eines
bemannten Fahrzeugs lokalisiert sind, wie z.B. einem Luft- oder
Raumfahrzeug, kann die Verwendung einer manuellen menschlichen Eingabe zur
Initiierung der Rüstung
wünschenswert
sein, um sicherzustellen, dass das System durch automatische Elemente
nicht unabsichtlich gerüstet
wird.
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Als
nächstes
gibt die Hauptleitungssteuerung 206 in Stufe 404 eine
Rüstanweisung
an ein oder mehrere pyrotechnische Bauelemente 202 ab. In
einer bevorzugten Ausführungsform
besteht das Rüstsignal
aus einer Rüstanweisung
und einem Datenübertragungsblock.
Der Datenübertragungsblock ist
ein solcher wie vorstehend beschrieben und ermöglicht es, eine Rüstanweisung
an ein oder mehrere spezifische pyrotechnische Bauelemente 202 zu übertragen.
Jedes Verknüpfungselement 300,
an das das Rüstsignal
adressiert wird, empfängt
das Rüstsignal
und erkennt den Datenübertragungsblock
und das Rüstsignal.
Das Rüstsignal
verursacht, dass jedes pyrotechnische Bauelement 202 seinen
ERC 302 lädt.
Der ERC 302 entnimmt zur Ladung Strom aus dem Kabelnetzwerk 204.
Wie vorstehend beschrieben, leitet das Kabelnetzwerk 204 vorzugsweise
elektrische Energie, die einen Strom im Milliampere-Bereich aufweist.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Rüstvorgang
aufgrund der elektrischen Strombegrenzungen über das Netzwerk 204 und
der physikalischen Eigenschaften des ERC 302 nicht plötzlich.
Das heißt,
er benötigt
einen endlichen Zeitraum, um Energie über das Netzwerk 204 zu übertragen,
und zur Aufladung der Energiereserve-Kondensatoren 302 unter
Verwendung dieser Energie. In einer bevorzugten Ausführungsform
benötigt
der ERC 302 im wesentlichen 5 Millisekunden, um sich vollständig aufzuladen.
Die Rüstanweisung wird
somit vorzugsweise vor der Zündanweisung ausgegeben,
um es dem ERC 302 jedes ausgewählten pyrotechnischen Bauelements 202 zu
ermöglichen,
sich richtig aufzuladen. Nachdem sich die Rüstanweisung in einem pyrotechnischen
Bauelement 202 ausgewirkt hat, antwortet das Verknüpfungselement 300 in
jedem gerüsteten
pyrotechnischen Bauelement 202 vorzugsweise an die Hauptleitungssteuerung 206,
indem sie ihren gerüsteten Status über das
Netzwerk 204 überträgt. Die
Hauptleitungssteuerung 206 kann dann den Rüststatus dieser
pyrotechnischen Bauelemente ihrerseits an einen zentralen Fahrzeug-Kontrollprozessor
(nicht dargestellt) senden oder kann die Daten einfach intern speichern
oder auf irgendeine Weise einem Operator oder Anwender des vernetzten
elektronischen Zündsystems 200 anzeigen.
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In
Stufe 406 ist es, nachdem ein oder mehrere pyrotechnische
Bauelemente 202 gerüstet
wurden, möglich,
ein oder mehrere dieser gerüsteten
pyrotechnischen Bauelemente 202 abzurüsten. Das Abrüsten ist
in Situationen wünschenswert,
in denen Umstände,
die ein Rüsten
der pyrotechnischen Bauelemente 202 erforderlich machten,
nicht mehr existieren. Die Bestimmung, ob ein oder mehrere der gerüsteten pyrotechnischen
Bauelemente 202 abzurüsten
sind oder nicht, kann aus einer Quelle außerhalb der Hauptleitungssteuerung 206 kommen,
wie z.B. als Signal von einem externen Prozessor oder einer manuellen
Eingabe, wie z.B. durch Knopfdruck oder Drehen eines Schlüssels durch
einen menschlichen Operator. Es ist auch möglich, dass das Abrüstsignal durch
die Hauptleitungssteuerung 206 selbst ausgebildet wird, die
so ausgestaltet sein kann, dass sie Umstände überwacht und dann bestimmt,
ob eine Abrüstanweisung
ausgegeben werden soll.
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Wenn
es gewünscht
ist, ein oder mehrere der gerüsteten
pyrotechnischen Bauelemente 202 abzurüsten, geht das Verfahren von
Stufe 406 zu Stufe 408 über. Die Hauptleitungssteuerung 206 gibt eine
Abrüstanweisung
an ein oder mehrere der pyrotechnischen Bauelemente 202 ab.
In einer bevorzugten Ausführungsform
besteht das Abrüstsignal
aus einer Abrüstanweisung
und einem Datenübertragungsblock.
Der Datenübertragungsblock
ist ein solcher wie vorstehend beschrieben, und ermöglicht es, eine
Abrüstanweisung
an einen oder mehrere spezifische pyrotechnische Bauelemente 202 zu übertragen.
Jedes Verknüpfungselement 300,
an das das Abrüstsignal
adressiert wird, empfängt
das Abrüstsignal
und erkennt den Datenübertragungsblock
und die Abrüstanweisung.
Die Abrüstanweisung
verursacht, dass jedes ausgewählte
pyrotechnische Bauelement 202 seinen ERC 302 entlädt. Vorzugsweise ist
ein Ableitungswiderstand (nicht dargestellt) über ERC 302 verbunden,
und der ERC 302 entlädt
während
des Abrüstprozesses
seine Energie in diesen Ableitungswiderstand. Wenn erwünscht, kann
auch eine von einem Ableitungswiderstand verschiedene geschaltete
Ableitungsvorrichtung verwendet werden. Die Verwendung eines Ableitungswiderstands oder
einer anderen geschalteten Ableitungsvorrichtung, um in einem Kondensator
gespeicherte Energie zu dissipieren, ist für einen Fachmann auf diesem Gebiet
allgemein bekannt. Nach Wirken der Abrüstanweisung in einem pyrotechnischen
Bauelement 202 antwortet das Verknüpfungselement 300 in
jedem abgerüsteten
pyrotechnischen Bauelement 202 vorzugsweise an die Hauptleitungssteuerung 206,
indem es seinen abgerüsteten
Zustand über
das Netzwerk 204 überträgt. Die
Hauptleitungssteuerung 206 kann dann den abgerüsteten Status
dieser pyrotechnischen Bauelemente ihrerseits an einen zentralen Fahrzeug-Kontrollprozessor
(nicht dargestellt) berichten oder kann die Daten einfach intern
speichern oder auf irgendeine Weise einem Operator oder Anwender
des vernetzten elektronischen Zündsystems 200 anzeigen.
Das Verfahren endet dann in Stufe 410. Das vernetzte elektronische
Zündsystem 200 ist dann
dazu fähig,
zu einem späteren
Zeitpunkt, wenn dies so gewünscht
ist, wieder gerüstet
zu werden. Wenn dies so ist, beginnt das Verfahren wieder, wie vorstehend
beschrieben, bei Stufe 402.
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Wenn
es nicht gewünscht
ist, die gerüsteten pyrotechnischen
Bauelemente 202 in Stufe 406 abzurüsten, geht
das Verfahren in Stufe 412 über. In einer bevorzugten Ausführungsform
muss ein gerüstetes
pyrotechnisches Bauelement zum Zünden
eine digitale Zündanweisung
empfangen, und geeignete analoge Bedingungen am Kabelnetzwerk 204 abtasten.
Das heißt,
es müssen
sowohl digitale als auch analoge Zündsteuerbedingungen erfüllt werden,
bevor ein pyrotechnisches Bauelement gezündet werden kann. Die Daten
und die Energie werden beide über
das Kabelnetzwerk 204 übertragen.
In Stufe 412 wird bei oder kurz vor dem Übertragen
eines Zündsignals
an ein oder mehrere gerüstete
pyrotechnische Bauelemente 202 die analoge Bedingung für die Hauptleitung
in eine Zündbedingung
geändert.
Vorzugsweise ändert
die Hauptleitungssteuerung 206 die analoge Bedingung des
Kabelnetzwerks 204 in eine Zündbedingung. Es können jedoch
andere mit dem pyrotechnischen System 200 elektrisch verbundene
Vorrichtungen verwendet werden, um den analogen Zustand des Kabelnetzwerks 204 in
einen Zündzustand
zu ändern.
Der analoge Zustand des Kabelnetzwerks 204 ist vorzugsweise
eine Eigenschaft der über
das Kabelnetzwerk 204 übertragenen elektrischen
Energie. Beispielhaft und nicht darauf beschränkt kann der analoge Zustand
des Kabelnetzwerks 204 eine Spannung am Kabelnetzwerk 204 sein,
ein Modulationsgrad oder eine Frequenz. Wenn erwünscht, können jedoch andere analoge
Zustände
verwendet werden. Vorzugsweise tastet die Hauptleitungs-Schnittstelle 312 den
analogen Zustand des Kabelnetzwerks 312 ab.
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Die
Hauptleitungssteuerung 206 gibt dann ein Zündsignal
an ein oder mehrere der gerüsteten pyrotechnischen
Bauelemente 202 ab. Das Zündsignal kann einige Zeit nach
der Rüstanweisung
ausgegeben werden, weil die Rüstanweisung
ein oder mehrere der pyrotechnischen Bauelemente 202 in eine
Bereitschaft zum Zünden
versetzt. Als Sicherheitsmaßstab
werden die pyrotechnischen Bauelemente 202 vorzugsweise
erst kurz vor dem Zeitpunkt, zu dem sie gezündet werden, gerüstet. Abhängig von der
Applikation, in der die pyrotechnischen Bauelemente verwendet werden,
können
die pyrotechnischen Bauelemente 202 jedoch, wenn dies so
gefordert wird, unbestimmt lang gerüstet bleiben. In einer bevorzugten
Ausführungsform
besteht das Feuersignal aus einer Feueranweisung und einem Datenübertragungsblock.
Der Datenübertragungsblock
ist ein solcher wie vorstehend beschrieben und ermöglicht die Übertragung
einer Zündanweisung
an ein oder mehrere spezifische gerüstete pyrotechnische Bauelemente 202.
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In
Stufe 414 empfängt
jedes Verknüpfungselement 300,
an die das Zündsignal
adressiert wird, das Zündsignal
und erkennt den Datenübertragungsblock
und die Zündanweisung.
Wenn ein bestimmtes Verknüpfungselement 300 das
Zündsignal
empfängt, kommuniziert
es mit der Hauptleitungs-Schnittstelle 312, um zu bestimmen,
ob die Hauptleitungs-Schnittstelle 312 den der Zündanweisung
entsprechenden analogen Zustand erkennt. Indem man es erforderlich
macht, dass das pyrotechnische Bauelement 202 ein digitales
Zündsignal
und einen entsprechenden analogen Hauptleitungszustand vor dem Zünden des Initiators 304 feststellt,
wird die Sicherheit erhöht. Wenn
das Verknüpfungselement 300 z.B.
irrtümlich ein
digitales Zündsignal
an einem Zeitpunkt, bei dem das pyrotechnische Bauelement 302 nicht
gerüstet ist,
abliest, kann es den Initiator 304 nicht zünden, weil
der analoge Hauptleitungszustand nicht dem für das Zünden erforderlichen Zustand
entspricht.
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Wenn
die Hauptleitungs-Schnittstelle 312 den der Zündanweisung
entsprechenden analogen Zustand erkennt, setzt vorzugsweise das
Verknüpfungselement 300 den
Initiator 304 in Betrieb. Das Verknüpfungselement 300 schließt einen
Stromkreis zwischen dem ERC 302 und dem Initiator 304.
Der ERC 302 setzt dann seine Ladung in den Initiator 304 frei
und zündet,
wie gewünscht,
den Initiator 304. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Verknüpfungselement 300 zerstört oder
beschädigt, wenn
der Initiator 304 gezündet
wird. Das Verknüpfungselement 300 kann
jedoch weit genug vom Initiator 304 entfernt sein, damit
das Verknüpfungselement 300 ein
Signal übertragen
kann, das der Hauptleitungssteuerung 206 den gezündeten Status
des pyrotechnischen Bauelements 202 nach dem Zünden bestätigt. In
einer bevorzugten Ausführungsform werden
entlang des Kabelnetzwerks 204 gesendete Signale multiplexiert,
um es einer Anzahl verschiedener Signal zu ermöglichen, durch das gesamte
Kabel zur gleichen Zeit geleitet zu werden. Das Multiplexen zwei
oder mehrerer elektronischer Signale über ein einziges Kabel zur
Verringerung der für
eine Signalübertragung
erforderlichen Zahl der Kabel ist für einen Fachmann auf diesem
Gebiet allgemein bekannt. Die Hauptleitungssteuerung 206 multiplexiert
von der Hauptleitungssteuerung 206 an die pyrotechnischen Bauelemente 202 übertragene
Signale, und demultiplexiert an der Hauptleitungssteuerung 206 von
den pyrotechnischen Bauelementen 202 empfangene Signale.
Jedes pyrotechnische Bauelement 202 überträgt Signale an die Hauptleitungssteuerung 206 vorzugsweise
mit getrennten Frequenzen oder mit einer anderen getrennten Eigenschaft,
damit diese Signale zusammen über
das Kabelnetzwerk 204 zur Hauptleitungssteuerung 206 laufen
können.
Die Übertragung
von Signalen aus einem pyrotechnischen Bauelement 202 wird
vorzugsweise durch das Verknüpfungselement 300 innerhalb
des pyrotechnischen Bauelements gesteuert. Wenn gewünscht, sind
jedoch an oder von der Hauptleitungssteuerung 206 übertragene
Signale, oder beide, nicht multiplexiert und werden stattdessen
auf eine andere Weise übertragen,
die eine Interferenz zwischen verschiedenen Signalen im Kabelnetzwerk
verhindert.
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Es
wurde ein bevorzugtes vernetztes elektronisches Zündsystem
und viele seiner vorteilhaften Eigenschaften beschrieben. Es ist
jedoch ersichtlich, dass verschiedene Veränderungen in der Form, Konstruktion
und Anordnung der Teile gemacht werden können, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen, und die vorstehend beschriebene Ausführungsform
ist bloß eine
bevorzugte oder beispielhafte Ausführungsform davon. Die Erfindung
wird deshalb dadurch nicht eingeschränkt oder beschränkt, solange sie
in Übereinstimmung
mit den nachfolgenden Ansprüchen
steht.