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Querverweis
zu verwandten Anmeldungen
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Diese
Anmeldung beansprucht das Prioritätsrecht der vorläufigen Anmeldung
60/200,843, eingereicht am 1. Mai 2000; der vorläufigen Anmeldung 60/233,263
eingereicht am 6. September 2000; und der vorläufigen Anmeldung 60/233,025
eingereicht am 15. September 2000; jeweils betitelt "Verfahren und Zusammensetzungen
zur Verbesserung der Zellfunktion und zum Schutz von Rezeptoren".
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Zellfunktion hängt
von der Erhaltung intakter Zellenbestandteile inklusive Rezeptoren,
Proteinen, Lipiden, Kernsäuren,
Kohlehydraten, Hormonen und Vitaminen und verwandten Faktoren ab.
Zellenrezeptoren inkl. Rezeptoren an der Zellenoberfläche, vermitteln
Kommunikation innerhalb von und zwischen Zellen, Geweben und Organen
innerhalb eines lebenden Systems. Zellenrezeptoren stellen ebenfalls
ein Mittel zur Signalisierung von lebenden Systemen, Geweben, Organen,
Zellen und subzellulären
Einheiten bereit. Rezeptoren sind Moleküle bzw. Makro-Moleküle, die
Stoffe entweder binden bzw. mit denselben zusammenwirken, um ihre
Funktion zu verändern
oder zu verbessern. Viele Rezeptoren sind membrangebundene Proteine,
die nicht nur verlangen, dass ihre Proteinstruktur intakt ist, sondern
auch, dass die Membran Lipide und Kohlehydrate intakt und funktionsfähig sind.
Durch verschiedene Signalmechanismen können die vom Rezeptor ausgesandten
Nachrichten, entweder in Gegenwart oder Abwesenheit eines zusammenwirkenden
oder gebundenen Stoffes, übermittelt
werden. Nach erfolgter Aktivierung des Rezeptors, erfordert die
Signalisierung ebenfalls intakte Zellenproteine, Lipide, Kernsäuren und
Kohlehydrate, um die Nachricht ordnungsgemäß empfangen zu können.
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Aufgrund
erfolgter Beschädigung
ist die Fähigkeit
von Zellenrezeptoren, mit verschiedenen Stoffen zusammen zu wirken
bzw. sich mit denselben zu verbinden, oftmals beeinträchtigt,
was zu einer Minderung von lebenswichtiger intrinsischer und extrinsischer
Kommunika tion führt.
Eine Beschädigung von
Zellenrezeptoren und anderen Zellenbestandteilen beeinträchtigt die
Fähigkeit
eines Rezeptors, Stoffe zu binden und Kommunikation bzw. Signalisierung
auszulösen.
Dies kann zur Beschädigung
bzw. dem Tod von Zellen führen,
was wiederum die Beschädigung
oder Erkrankung von Geweben, Organen und lebenden Systemen bewirken
kann. Demzufolge besteht der Bedarf nach einem Wirkstoff, um Rezeptoren
und anderen Zellenbestandteile gegen Beschädigung zu schützen und
die Wirksamkeit von Stoffen zu erhöhen, die durch Zellenrezeptoren
wirken.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bietet Verfahren, um die Verbesserung von
Zellenfunktion durch den Schutz von Gewebsanteilen und/oder die
Steigerung der Wirksamkeit eines therapeutischen Wirkstoffs in einem
Subjekt mit einer derartigen Notwendigkeit, zu bewirken. Das Verfahren
umfasst die Anwendung einer Zusammensetzung, wie beispielsweise
einer pharmazeutischen Zusammensetzung, von einem Pyrophosphat-Analog.
In einer zweiten Ausführung umfasst
das Verfahren die Anwendung einer Zusammensetzung, wie beispielsweise
einer pharmazeutischen Zusammensetzung, von einem Schutzmittel.
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Die
Erfindung bietet vorzugsweise ein Verfahren zum Schutz eines muskarinischen
Azetylcholin-Rezeptors (mAChR) und/oder zur Steigerung der Wirksamkeit
eines Wirkstoffs, der entweder direkt oder indirekt das in einem
Subjekt, bei dem ein derartiger Bedarf besteht, vorhandene mAChR
beeinflusst. Geeignete Wirkstoffe, die entweder direkt oder indirekt
auf einen Muskarinrezeptor einwirken, umfassen Cholinesterasehemmer,
muskarinische Agonisten, allosterische Regulatoren von einem Muskarinrezeptor,
muskarinische Antagonisten, sowie neurotrophische und neuritogenische
Faktoren, die natürlich
auftretenden Substanzen, welche das Wachstum von Nerven fördern, ähnlich sind.
Die Erfindung bietet die Verwendung eines Pyrophosphatanalogon gemäß Anspruch
1 zur Herstellung eines Medikaments, um ein mAChR zu schützen und/oder
die Wirksamkeit von Wirkstoffen, die entweder direkt oder indirekt
auf ein mAChR im Zentralnervensystem (ZNS) eines Subjekts mit einem
derartigen Bedarf, einwirken, zu verbessern. Ein Muskarinrezeptor
wird von einem endogenen Inhibitor mit niedrigem Molekulargewicht
von Alzheimer-Gehirngewebe, einem Metall- oder Oxidierstress geschützt. In
einer anderen Ausführung
bietet die Erfindung ein Verfahren, um ein mAChR zu schützen und/oder
die Wirksamkeit von Wirkstoffen, die entweder direkt oder indirekt auf
ein mAChR, das nicht im ZNS eines Subjekts mit einem derartigen
Bedarf ist, einwirken, zu verbessern. In einer ersten Ausführung umfasst
das Verfahren die Anwendung eines Pyrophosphat-Analogs. In einer
zweiten Ausführung
umfasst das Verfahren die Anwendung eines Schutzmittels.
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Pyrophosphat-Analoge,
die in der angemessenen Ausführung
der Methode der Erfindung angewendet werden können, umfassen Zusammensetzungen
der Formel I:
wo jedes X unabhängig O,
CH
2, NH, oder S ist; R
1 H, eine
kleine Alkylgruppe, Guanyl, Adenylyl, Glycerol, Acylglycerol, Diacylglycerol,
Serin, Threonin, Tyrosin, Arachidonyl, -PO(OH)(OR
2),
oder -(PO(OH)O)
m-PO(OH)(OR
2)
ist, und m 1–3
ist; R
2 H, eine kleine Alkylgruppe, Guanyl,
Adenylyl, Glycerol, Acylglycerol, Diacylglycerol, Serin, Threonin,
Tyrosin, Arachidonyl ist; und n 1–900 ist. Verbindungen von Formel
I, in denen R
1 eine kleine Alkylgruppe,
Guanyl, Adenylyl, Glycerol, Acylglycerol, Diacylglycerol, Serin,
Threonin, Arachidonyl, -PO(OH)(OR
2), oder -(PO(OH)O)
m-PO(OH)(OR
2) ist;
oder R
2 eine kleine Alkylgruppe, Guanyl,
Adenylyl, Glycerol, Acylglycerol, Diacylglycerol, Serin, Threonin,
Tyrosin oder Arachidonyl ist, können
substituierte Pyrophosphat-Analoge genannt werden. Verbindungen
von Formel I können
ebenfalls substituierte Pyrophosphat-Analoge wie beispielsweise ein Dinucleosid-5-5'-Pyrophosphat, ein
Cyclopyrophosphat von Purin, und ein Pyrimidin-Acyclonucleosid umfassen.
Die Verbindung von Formel I kann jedes pharmaeutisch akzeptable Salz
oder grundlegendes Zusatzsalz sein. Vorzugsweise ist X O, CH
2, NH oder S; R
1 ist
H; R
2 ist H; und n ist 1–6. Noch bevorzugter ist das
Pyrophosphat-Analogon Pyrophosphat oder Imidodiphosphat.
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Zusätzliche
Pyrophosphat-Analoge umfassen Verbindungen von Formel II:
wo n = 2–4; X ist O, RCR
1;
CR; C (n = 4), CH (n = 3) oder CH
2 (n =
2); NH; N; S; und R und oder R
1 ist H, OH,
eine kleine Alkylgruppe, wie beispielsweise CH
3 oder
(CH
2)
mNH
2 mit m = 1–6. Zusätzlich mit eingeschlossen sind
Diphosphosäuren,
die ebenfalls als Diphosphonate bekannt sind, wo X vorzugsweise RCR
1 ist, wo R und R
1 Gruppen
unabhängig
aus OH, H
2N(CH
2)
2, oder CH
3 gewählt werden.
Zum Beispiel kann RCR
1 H
2N(CH
2)
2C(OH) oder CH
3COH sein. Genauer gesagt, umfassen die Diphosphonate
Etidronsäure
((1-Hydroxyethyliden-Diphosphosäure)
und Pamidronsäure
((3-Amino-1-Hydroxypropyliden)-Diphosphosäure) mit vorzugsweise n = 2.
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Noch
zusätzliche
Pyrophosphat-Analoge umfassen substituierte Pyrophosphat-Analoge
wie beispielsweise Inositol-Diphosphat, ein Inositol-Triphosphat,
ein Inositol-Tetraphosphat, ein Inositol-Pentaphosphat, und ein
Inositol-Hexaphosphat.
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Geeignete
Schutzmittel, die in einer Ausführung
der Erfindung verwendet werden können,
ein Bilirubin umfassen, sowie Biliverdin, Carnosol, Quercetin, Myricetin,
ein Bioflavinoid, eine Kombination davon, oder von einem pharmazeutisch
akzeptablem Salz davon; einer Häm
bindenden Verbindung, wie beispielsweise Hemopexin, Lipopexin, ein
Lipoprotein, oder ApoE-2; und eine Häm-Oxygenase, wie beispielsweise
Häm-Oxygenase-1
oder Häm-Oxygenase-2, Biliverdin-Reduktase,
eine Katalase, eine Peroxidase, einen Vektor, der eine Biliverdin-Reductase kodiert,
einen Vektor, der eine Häm-Oxygenase
kodiert (z.B. ein Vektor, der eine Häm-Oxygenase-1 kodiert, oder
ein Vektor, der eine Häm-Oxygenase-2 kodiert),
ein Vektor, der eine Katalase kodiert, ein Vektor, der eine Peroxidase
kodiert, oder eine Kombination davon. Biliverdin-Reduktase kann
entweder allein oder in Kombination mit einer Häm-Oxygenase eingesetzt werden.
Häm-Oxygenasen
umfassen rekombinante Häm-Oxygenasen.
Vorzugsweise ist eine Häm-Oxygenase
eine menschliche Häm-Oxygenase.
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Das
Verfahren der Erfindung kann Erkrankungen des Zentralnervensystems
behandeln oder verhindern. Vorzugsweise kann das Verfahren der Erfindung
neurologische Deterioration behandeln oder verhindern, kann Erinnerungsvermögen und Kognition
verbessern, kann Verschlechterung der Gehirnfähigkeit behandeln oder verhindern
oder Gedächtnisverlust
bzw. Verlust von kognitiven Fähigkeiten
im Zusammenhang mit dem Alterungsprozess, oder kann Alzheimer-Krankheit
behandeln oder verhindern.
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Kurze Beschreibung der
Abbildungen
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1 illustriert
den Schutz von einem mAChR mittels Pyrophosphat. Pyrophosphat schützte das
mAChR vor Inaktivierung durch den endogenen Inhibitor mit niedrigem
Molekulargewicht. Pyrophosphat schützte den Rezeptor gegen den
Verlust der Antagonist-(3H-QNB (Quinulidinyl-Benzilat))-Bindung.
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2 illustriert
den Schutz von einem mAChR mittels Pyrophosphat. Pyrophosphat schützte das
mAChR vor Inaktivierung durch Häm
und Peroxyd. Pyrophosphat schützte
den Rezeptor gegen den Verlust von Antagonist-(3H-QNB)-Bindung.
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3 illustriert
den Schutz von einem mAChR mittels Pyrophosphat. Pyrophosphat schützte das
mAChR vor Inaktivierung durch den endogenen Inhibitor mit niedrigem
Molekulargewicht. Pyrophosphat schützte den Rezeptor gegen den
Verlust der Agonist-(Oxotremorin)-Bindung.
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4 illustriert
den Schutz von einem mAChR mittels Imidodiphosphat. Imidodiphosphat schützte das
mAChR vor Inaktivierung durch den endogenen Inhibitor mit niedrigem
Molekulargewicht. Imidodiphosphat schützte den Rezeptor gegen den Verlust
der Antagonist-(3H-QNB)-Bindung.
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5 illustriert
den Schutz von einem mAChR mittels Guanylimidodiphosphat. Guanylimidodiphosphat
schützte
das mAChR vor Inaktivierung durch den endogenen Inhibitor mit niedrigem
Molekulargewicht. Guanylimidodiphosphat schützte den Rezeptor gegen den
Verlust der Antagonist-(3H-QNB)-Bindung.
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6 illustriert
den Schutz von einem mAChR mittels Adenylylimidodiphosphat. Adenylylimidodiphosphat
schützte
das mAChR vor Inaktivierung durch den endogenen Inhibitor mit niedrigem Molekulargewicht.
Adenylylimidodiphosphat schützte den
Rezeptor gegen den Verlust der Antagonist-(3H-QNB)-Bindung.
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7 illustriert
den Schutz von einem mAChR mittels Tripolyphosphat. Tripolyphosphat schützte das
mAChR vor Inaktivierung durch den endogenen Inhibitor mit niedrigem
Molekulargewicht. Tripolyphosphat schützte den Rezeptor gegen den Verlust
der Antagonist-(3H-QNB)-Bindung.
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8 illustriert
den Schutz von einem mAChR mittels Bilirubin. Bilirubin schützte das mAChR
vor Inaktivierung durch den endogenen Inhibitor mit niedrigem Molekulargewicht.
Bilirubin schützte
den Rezeptor gegen den Verlust der Antagonist-(3H-QNB)-Bindung.
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9 illustriert
den Schutz von einem mAChR mittels Bilirubin. Bilirubin schützte das mAChR
vor Inaktivierung durch Häm
und Peroxyd. Bilirubin schützte
den Rezeptor gegen den Verlust der Antagonist-(3H-QNB)-Bindung.
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10 illustriert
den Schutz von einem mAChR mittels Bilirubin. Bilirubin schützte das mAChR
vor Inaktivierung durch den endogenen Inhibitor mit niedrigem Molekulargewicht.
Bilirubin schützte
den Rezeptor gegen den Verlust der Agonist-(Oxotremorin)-Bindung.
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11 illustriert
den Schutz von einem mAChR durch Biliverdin. Biliverdin schützte das mAChR
vor Inaktivierung durch den endogenen Inhibitor mit niedrigem Molekulargewicht.
Biliverdin schützte
den Rezeptor gegen den Verlust der Antagonist-(3H-QNB)-Bindung.
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12 illustriert
den Schutz von einem mAChR durch Camosol. Camosol schützte das mAChR
vor Inaktivierung durch den endogenen Inhibitor mit niedrigem Molekulargewicht.
Camosol schützte
den Rezeptor gegen den Verlust der Antagonist-(3H-QNB)-Bindung.
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13 illustriert
den Schutz von einem mAChR durch Quercetin. Quercetin schützte das mAChR
vor Inaktivierung durch den endogenen Inhibitor mit niedrigem Molekulargewicht.
Quercetin schützte
den Rezeptor gegen den Verlust der Antagonist-(3H-QNB)-Bindung.
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14 illustriert
den Schutz von einem mAChR durch Myricetin. Myricetin schützte das mAChR
vor Inaktivierung durch den endogenen Inhibitor mit niedrigem Molekulargewicht.
Myricetin schützte
den Rezeptor gegen den Verlust der Antagonist-(3H-QNB)-Bindung.
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15 illustriert
den Schutz von einem mAChR durch Katalase. Katalase schützte das mAChR
vor Inaktivierung durch den endogenen Inhibitor mit niedrigem Molekulargewicht.
Katalase schützte
den Rezeptor gegen den Verlust der Antagonist-(3H-QNB)-Bindung.
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16 illustriert
den Schutz von einem mAChR durch Katalase. Katalase schützte das mAChR
vor Inaktivierung durch Häm
und Peroxyd. Katalase schützte
den Rezeptor gegen den Verlust der Antagonist-(3H-QNB)-Bindung.
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17 illustriert
den Schutz von einem mAChR durch Peroxydase. Peroxydase schützte das mAChR
vor Inaktivierung durch den endogenen Inhibitor mit niedrigem Molekulargewicht.
Peroxydase schützte
den Rezeptor gegen den Verlust der Antagonist-(3H-QNB)-Bindung.
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18 illustriert
den Schutz von einem mAChR durch Peroxydase. Die Peroxydase schützte das
mAChR vor Inaktivierung durch Häm
und Peroxyd. Die Peroxydase schützte
den Rezeptor gegen den Verlust der Antagonist-(3H-QNB)-Bindung.
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19 illustriert
den Schutz von einem mAChR durch Pamidronat. Pamidronat das mAChR vor
Inaktivierung durch den endogenen Inhibitor mit niedrigem Molekulargewicht.
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20 illustriert
den Schutz von einem mAChR durch Pyrophosphat. Pyrophosphat schützte das
mAChR gegen Beschädigung
durch die Metallverbindung in Form von PbCl2.
Pyrophosphat schützte
den Rezeptor gegen den Verlust der Antagonist-(3H-QNB-(Quinulidinyl-Benzilat))-Bindung.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Definitionen
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "Cholinesterase" auf ein Enzym, das dazu imstande ist,
Azetylcholin zu hydrolysieren und schließt Azetylcholinesterase ein.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "Agonist" auf einen Wirkstoff, der sich mit einem
Rezeptor entweder verbindet oder mit demselben zusammenwirkt und
eine Reaktion hervorruft, die durch den Rezeptor übermittelt
wird. Der Begriff Agonist umfasst volle Agonisten, partielle Agonisten,
und umgekehrte Agonisten. Ein voller Agonist ist ein Wirkstoff,
der eine maximale Reaktion bei einem Rezeptor hervorrufen kann.
Ein partieller Agonist ist ein Wirkstoff, der bestenfalls eine weniger
als maximale Reaktion von einem Rezeptor hervorrufen kann. Ein umgekehrter
Agonist ist ein Wirkstoff, der eine Reaktion hervorruft, die der
eines vollen oder eines partiellen Agonisten entgegengesetzt ist.
Falls beispielsweise Bindung oder Zusammenwirken zwischen Agonist
und Rezeptor zu einer erhöhten
Konzentration von cAMP in einer Zelle führt, dann führt die Bindung oder das Zusammenwirken
mit einem umgekehrten Agonisten mit dem gleichen Rezeptor zu einer
niedrigeren Konzentration von cAMP in der Zelle.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff "Antagonist" auf einen Wirkstoff, der dazu imstande ist,
die Wirkung eines Agonisten oder eines Rezeptors entweder zur Gänze oder
teilweise zu hemmen oder aufzuheben.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff "allosterischer Modulator" auf einen Wirkstoff,
der einen Bereich entweder bindet oder mit demselben zusammenwirkt,
der nicht der Agonisten Bindebereich von einem Rezeptor ist, und
der die Fähigkeit
eines Agonisten oder eines Antagonisten modifiziert, eine Reaktion,
die durch einen Rezeptor übermittelt
wird, hervorzurufen bzw. zu unterbinden, ohne selbst eine Reaktion
hervorzurufen.
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Wie
hier verwendet, umfasst der Begriff "Gewebekomponenten" Rezeptoren, Proteine, Lipide, Kernsäuren, Kohlehydrate,
Hormone, Vitamine und Kofaktoren.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "einen Rezeptor schützen" auf den Schutz der physischen Integrität eines
Rezeptors und/oder der Funktion eines Rezeptors, wie beispielsweise
die Verbesserung der Funktion eines Rezeptors; oder der Erhalt der
Fähigkeit des
Rezeptors, auf Agonisten zu reagieren, auf Antagonisten zu reagieren,
eine Nachricht an das Innere einer Zelle zu übermitteln, oder ein Signal
innerhalb einer Zelle, eines Zellkern oder innerhalb von Mitochondrien
zu senden.
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Eine "wirksame Menge" eines Wirkstoffes
ist eine Menge, die ausreicht, um die Symptome bzw. die grundlegenden
Ursachen einer jeden der oben angeführten Krankheiten zu vermeiden,
zu behandeln, sowie deren Symptome zu reduzieren oder zu lindern.
In einigen Fällen
genügt
eine "wirksame Menge", um die Symptome
dieser Krankheiten zu beseitigen und, möglicherweise, die Krankheit
selbst zu besiegen. Vorzugsweise ergibt eine wirksame Menge eines
Wirkstoffes eine Gewebekonzentration von zwischen etwa 10–7 Mol
bis etwa 10–5 Mol,
wobei die Konzentrationen jedoch größer sein können, vorausgesetzt dass keine
Giftigkeit zugegen ist.
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Im
Kontext der vorliegenden Erfindung beziehen sich die Begriffe "behandeln" und "Therapie" und dergleichen
auf die Erleichterung sowie auf die Verlangsamung des Verlaufs,
die Prophylaxe, die Milderung oder die Heilung bestehender Krankheiten.
Vorbeugen, wie hierin verwendet, bezieht sich drauf, dass der Eintritt
derartiger Krankheiten und Beschwerden ausgesetzt, verzögert, verlangsamt,
verhindert oder auf andere Art und Weise aufgehalten wird. Es wird
bevorzugt, dass eine ausreichend große Quantität des Wirkstoffes auf ungiftiger
Ebene angewendet wird, um einen wirksamen Grad an Aktivität gegen
die Krankheit zu gewährleisten.
Die Methode der vorliegenden Erfindung kann an allen Tieren, wie
beispielsweise Säugern
und Vögeln
angewendet werden, vorzugsweise jedoch an Säugern. Bei Vögeln wird
Geflügel
bevorzugt. Beispielhafte Säuger umfassen,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, Ratten, Katzen, Hunde, Pferde, Kühe, Schafe, Schweine, und vorzugsweise
Menschen.
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Der Schutz
einer Gewebskomponente
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Die
Erfindung bezieht sich auf den Schutz eines Muskarinrezeptors. Der
Schutz eines Rezeptors umfasst den Schutz der physischen Integrität eines Rezeptors
und/oder der Funktion eines Rezeptors, wie beispielsweise das Erhalten
der Fähigkeit
des Rezeptors, auf Agonisten zu reagieren, auf Antagonisten zu reagieren,
eine Nachricht an das Innere einer Zelle weiterzuleiten oder ein
Signal innerhalb einer Zelle oder eines Zellkerns oder innerhalb
von Mitochondrien zu senden.
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Eine
Ausführung
der Erfindung bietet ein Verfahren zum Schutz eines Rezeptors vor
Schaden durch freie Radikale. Freie Radikale und andere reaktive
Sauerstoffarten (z.B. H2O2,
HOCl, und Radikale wie beispielsweise O2 –,
Schwefelkationen, Stickstoffoxyd-Radikale,
Ferryl, Peroxyl, Peroxynitrit, Thiyl, Thiylperoxyl, und Alkoxyl)
sind äußerst reaktiv, und
viele Reaktionen der freien Radikalen sind sehr schädlich für die Zellenkomponenten.
Reaktionen der freien Radikalen können Proteine kreuzweise verknüpfen. DNA
mutagenisieren, und Lipide peroxydieren. Derartige Reaktionen können verheerende Auswirkungen
auf Zellenrezeptoren haben. Vorzugsweise umfasst das Verfahren der
Erfindung den Schutz eines Rezeptors wie beispielsweise eines mAChR,
oder von DNA, RNA, Lipiden und Proteinen, die notwendig sind, um
die Rezeptorfunktionen vor den verheerenden Auswirkungen zu schützen.
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In
einer anderen Ausführung
bietet die Erfindung ein Verfahren, um die verheerenden Auswirkungen
eines endogenen Inhibitors, der sich in erhöhten Levels in den Gehirnen
von Alzheimer Patienten findet, zu reduzieren oder zu eliminieren.
Dieser endogene Inhibitor mit niedrigem Molekulargewicht, verhindert
bekanntlich, dass sich Agonisten und Antagonisten mit mAChRs binden.
Dieser Inhibitor hat ein Molekulargewicht von weniger als 3500 Da,
und es wird angenommen, dass er freie Radikale generiert, in Gegenwart
von Glutathione oder anderen Sulthydryl-Verbindungen, die permanent
das mAChR inhibieren oder inaktivieren. Der Inhibitor enthält ebenfalls
freies Häm,
das freie Radikale generieren kann einschließlich von Peroxyd-Radikalen,
Peroxyl-Radikalen und Thiyl-Radikalen, und kann Nervengiftigkeit
verursachen. Es wurde von Vincent gezeigt, dass Häm die Protein- und Lipidkomponenten von
Membranen beschädigt
(Oxidative Effects of Heme and Porphyrins on Proteins and Lipids,
Seminas in Hematology 26 (2): 105–113, 1989). Lipiddefekte in
Membranen bei Alzheimers-Krankheit wurden von Ginsberg et al. demonstriert
(Evidence for a Membrane Lipid Defect in Alzheimer's Disease, Mol. and
Chem. Neuropathol. 19: 37–46,
1993). Darüber hinaus
wurde von Jacob vorgeschlagen, dass Häm zu Arterienverkalkung beiträgt (Newly
recognized causes of atherosclerosis: The role of microorganisms
and of vascular iron overload, J. Lab. Clin. Med. 123: 808–816, 1994).
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In
einer Ausführung
umfasst das Verfahren der Erfindung die Verbesserung der Wirksamkeit
eines Wirkstoffes, der entweder direkt oder indirekt auf ein mAChR
einwirkt. So kann zum Beispiel die Anwendung von einem Pyrophosphat-Analogon
die Wirksamkeit eines Muskarinagonisten in Gegenwart des Inhibitors
erhöhen.
In einer anderen Ausführung umfasst
das Verfahren der Erfindung die Reduzierung bzw. Eliminierung der
verheerenden Auswirkungen des Inhibitors mit niedrigem Molekulargewicht und
des Häm
durch Senken oder Vermeiden der Schaffung von freien Radikalen,
bzw. durch das Einfangen der Freien Radikalen, nachdem sie bereits geformt
sind.
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Muskarinrezeptoren
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Diese
Erfindung umfasst eine Methode zum Schutz von mAChR und/oder zur
Erweiterung der Effizienz der Wirkstoffe, die auf direkte oder indirekte Weise
den mAChR beeinflussen. Es gibt mindestens fünf pharmakologische Klassen
von mAChRs, einschließlich
die Muskarinrezeptoren M, M2, und M3 und einige generische Unterklassen
einschließlich m1,
m2, m3, m4 und m5. Diese Muskarinrezeptoren stellen mit einem G-Protein
verkoppelte Rezeptoren dar. Jeder Rezeptor hat ein einzigartiges
Expressionsmuster innerhalb der verschiedenen Gewebearten. Dadurch
kann eine Funktionsstörung
einer Rezeptorunterklasse oder einer Kombinationen davon schädliche Wirkungen
auslösen,
die zu einer Vielzahl von Krankheiten und Funktionsstörungen führen. Die in
dieser Erfindung verwendete Methode kann einem Muskarinrezeptor
in einer oder in verschiedenen mAChR-Unterklassen Schutz bieten
und hilft damit den Menschen, die von durch Funktionsstörungen von
einer oder mehreren Muskarinrezeptor-Unterklassen verursachten Krankheiten
bedroht sind oder darunter leiden. Vorzugsweise bietet die in dieser
Erfindung verwendete Methode Schutz für M1- und M2-Muskarinrezeptoren.
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Muskarinrezeptoren
vermitteln stimulierende und hemmende Wirkungen des Neurotransmitters Acetylcholin
im Herzen, im glatten Muskelgewebe, in den Blutgefäßen, in
Drüsen,
und in den Nervenzellen (sowohl presynaptisch als auch postsynaptisch)
im autonomischen und zentralen Nervensystem. Funktionsstörungen der
mAChRs können
zu einer Reihe von Krankheiten und Funktionsstörungen beitragen. Durch Schutz
des mAChR und/oder durch Erhöhung der
Wirksamkeit der Wirkstoffe, die auf direkte oder indirekte Weise
ein mAChR beeinflussen, hilft die in dieser Erfindung verwendete
Methode Personen, die von durch eine Störung der mAChR verursachten Krankheiten
bedroht sind oder darunter leiden.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung sieht eine Methode zum Schutz von mAChR und/oder zur Erhöhung der
Effizienz der Wirkstoffe, die ein mAChR im Nervensystem eines Patienten
auf direkte oder indirekte Weise beeinflussen, vor und hilft damit Personen,
die von Funktionsstörungen
des zentralen oder peripheren Nervensystems bedroht sind oder darunter
leiden. Beispielweise spielen der mAChRs oder andere Rezeptoren
eine Rolle bei der Zellfunktionsregulierung innerhalb des gesamten
zentralen Nervensystems (ZNS). Dementsprechend hilft die in dieser
Erfindung verwendete Methode Personen, die von Störungen des
zentralen Nervensystems wie die Alzheimer-Krankheit, Störungen und/oder
Schizophrenie, sowie zerebrovaskuläre Störungen wie Schlaganfall, Infektionen
des ZNS wie Meningitis und HIV, von Gehirn- und Rückenmarktumoren,
von der Prionkrankheiten verursachte Nervenschäden, und durch den einfachen
Alterungsprozess, Gehirn- oder Rückenmarkverletzungen
hervorgerufene Störungen des
ZNS bedroht sind oder darunter leiden. mAChRs spielen auch eine
Rolle bei der Zellfunktionsregulierung im peripheren Nervensystem
einschließlich
des autonomischen Nervensystems. Dementsprechend hilft das erfindungsgemäße Verfahren
Personen, die von durch eine Störung
des peripheren Nervensystems wie periphere Neuropathie, einschließlich die mit
Diabetes verbundenen bedroht sind oder darunter leiden. Beispielsweise
könne sich
die Nerven von Diabetikern verschlechtern, wenn Muskarin- oder andere
Rezeptoren enthaltende Blutgefäße verloren gehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren
kann Personen helfen, die von der Alzheimer'schen Krankheit bedroht sind oder darunter
leiden.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung sieht eine Methode zum Schutz von mAChR und/oder zur
Erhöhung
der Effizienz der Wirkstoffe, die ein mAChR nicht im Nervensystem
eines Patienten auf direkte oder indirekte Weise beeinflussen vor, und
hilft damit denjenigen Personen die von einer Krankheit oder Funktionsstörung außerhalb
des zentralen Nervensystems betroffen sind oder darunter leiden.
mAChRs spielen eine Rolle bei der Regulierung (z.B. Stimulation
oder Hemmung) der Kontraktion glatter Muskelgewebe, der Herzfrequenz
und Herzkontraktilität,
der Enzym- oder Hormonsekretion, einschließlich der Amylasefreisetzung
von der Parotis und Freisetzung der Verdauungsenzyme und Insulin
vom Pankreas, Knochenwachstumsregulierung und der Regulierung des
Eisenmetabolismus.
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Durch
den Schutz eines Muskarinrezeptors kann die Wirksamkeit von Wirkstoffen,
die ein mAChR direkt oder auf indirekte Weise beeinflussen, erhöht werden.
Zu den wirksamen Wirkstoffen, die ein mAChR beeinflussen, gehören, jedoch
nicht ausschließlich,
anticholinesterase Wirkstoffe, muskarinische Agonisten, muskarinische
Antagonisten und andere Wirkstoffe für die Behandlung von Erkrankungen,
die mit der Fehlfunktion der Muskarinrezeptoren in Zusammenhang
stehen, einschließlich
neurodegenerative und andere Erkrankungen des ZNS.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
führt auch zu
einer erhöhten
Wirkungskraft von Wirkstoffen, die nicht auf direkte oder indirekte
Weise auf ein mAChR wirken. Diese erhöhte Wirkungskraft kann beispielsweise
auch durch den Schutz eines Rezeptors, vorzugsweise eines mAChR
erzielt werden. Der Schutz eines Muskarinrezeptors erhöht den Einfluss
durch Wirkstoffe, die nicht auf direkte oder indirekte Weise einen
Einfluss auf einen Muskarinrezeptor ausüben. Eine derartige erhöhte Wirksamkeit
erreicht man durch wünschenswerte
Einflüsse
auf Zellen, für
die der Schutz der Muskarinrezeptoren vorteilhaft ist. Normalerweise
sind Zellen, für
die der Schutz der Muskarinrezeptoren vorteilhaft ist, solche, die
Muskarinrezeptoren enthalten. Zu den Zellen, die ein mAChR enthalten,
gehören
insbesondere Nervenzellen, Zellen des glatten Muskelgewebes und
Drüsenzellen.
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Für Zellen,
die keinen Muskarinrezeptor aufweisen, die aber mit Enzymen, Hormonen
und/oder anderen Verbindungen mit Zellen mit einem Muskarinrezeptor
interagieren, ist der Schutz eines Muskarinrezeptors vorteilhaft.
Zu den Zellen, die kein mAChR aufweisen, für die aber der Schutz des mAChR
von Vorteil ist, gehören
die, die presynaptisch und postsynaptisch im Verhältnis mit
Zellen stehen, die ein mAChR enthalten sowie mit Zellen, die mit
Enzymen, Hormonen, und/oder anderen Verbindungen mit Zellen mit
einem mAChR interagieren können.
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Beispiele
für dieses
Phänomen
sind: die Stimulation von m2-Rezeptoren
auf presynaptischen Membranen erhöhen die Freisetzung von Acetylcholin,
die dann Nikotinrezeptoren auf anderen postsynaptischen Zellen stimulieren
können.
Die Stimulation von mAChR setzt Arachidonsäure frei, die dann Einfluss
auf eine Reihe von anderen Gehirnzellen in der Umgebung haben kann.
Arachidonsäure
erhöht
auch die Sekretion des Amyloid-Vorgängerproteins. Emmerling, M.
R. et al. (1996) Ann. N. Y. Acad. Sci. 777: 310–315. Aktivierung von m1- und
m3-mAChR dämpft
die Freisetzung vom Amyloid-B-Protein. Hung, A. Y. et al. (1993)
J. Biol. Chem. 268: 22959–22962.
Die Stimulation des mAChR wird für das
Gedächtnis
und das Lernen benötigt
und erschließt
die ordentliche Funktion der nicht-cholinergen Zellen. Die Stimulation
des mAChR erhöht
das Stickstoffoxid-zyklische GMP-Signalsystem in Neuronen (Bauer,
M. B. (1994) Neuroscience 62: 351–359), und Stickstoffoxid kann
von einer Zelle zur anderen wandern, um seine Wirksamkeit auszuüben. Die
Stimula tion des mAChRs erhöht
merklich Hippocampus-BDNF und -NGF in RNA-Niveaus. Diese Neurotrophine,
haben, wenn sie einmal produziert wurden, erhebliche Einflüsse auf
andere Nervenzellen im Gehirn. M. da Penha Berzaghi (1993) J. Neuroscience
13 (9) 3818–3826.
-
In
weiteren Beispielen können
einige, ein mAChR aufweisende Zellen im Pancreas-Insulin freisetzen.
Das freigesetzte Insulin kann dann mit Zellen in näherer Umgebung
oder in relative weiter Distanz von den Zellen, bei denen es freigesetzt
wurde, interagieren. Der Schutz eines mAChR oder einer Zelle im
Pankreas, die Insulin freisetzt, kann positive Einflüsse auf
Zellen haben, die mit Insulin interagieren. Demzufolge können Zellen,
die kein mAChR aufweisen, vom mAChR-Schutz Vorteil nehmen.
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In
einem weiteren Beispiel kann die Stimulation des mAChR in bestimmten
Gehirnzellen das vom Kaliumion hervorgerufene Freisetzen des Neurotransmitters
Dopamin erwirken, die dann auf andere Gehirnzellen, die Dopaminrezeptoren
aufweisen, einwirken können.
Joseph, J. A. at al. (1995) Brain Res. 673: 195–193. Demzufolge gewinnen CNS-Zellen
ohne ein mAChR Vorteil durch den Schutz des mAChR. In ähnlicher
Weise kann die Wirksamkeit der Wirkstoffe, die auf CNS-Zellen ohne
mAChR einwirken, durch das erfindungsgemäße Verfahren verbessert werden.
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Pyrophosphat-Analogstoffe
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In
einer Ausführung
gibt das erfindungsgemäße Verfahren
Schutz für
einen Rezeptor und/oder erhöht
die Wirksamkeit der Wirkstoffe durch die Verabreichung eines Pyrophosphat-Analogstoffs
an einen Patienten. Nützliche
Pyrophosphat-Analogstoffe sind Verbindungen mit der Formel I:
wobei jedes X unabhängig O,
CH
2, NH, oder S ist; R
1 H,
eine kleine Alkylgruppe, Guanyl, Adenylyl, Glycerol, Acylglycerol,
Diacylglycerol, Serin, Threonin, Tyrosin, Arachidonyl, -PO(OH)(OR
2), oder -(PO(OH)O)
m-PO(OH)(OR
2) ist, und m 1–3 ist; R
2 H, eine
kleine Alkylgruppe, Guanyl, Adenylyl, Glycerol, Acylglycerol, Diacylglycerol,
Serin, Threonin, Tyrosin, oder Arachidonyl ist; und n 1–900 ist.
Verbindungen der Formel I, bei der R
1 eine
kleine Alkylgruppe, Guanyl, Adenylyl, Glycerol, Acylglycerol, Diacylglycerol, Serin,
Threonin, Arachidonyl, -PO(OH)(OR
2), oder -(PO(OH)O)
m-PO(OH)(OR
2) darstellt;
oder R
2 H, Guanyl, Adenylyl, Glycerol, Acylglycerol,
Diacylglycerol, Serin, Threonin, Tyrosin oder Arachidonyl ist, können als
substituierte Pyrophosphat-Analogstoffe bezeichnet werden. Verbindungen
der Formel I können
auch substituierte Pyrophosphat-Analogstoffe enthalten, wie etwa
Dinucleoside-5-5'-Pyrophosphate,
Cyclophosphate von Purinen und Pyrimidin-Acyclonucleoside. Die Verbindung der
Formel I kann pharmazeutisch akzeptables Salz oder einen Basissalzzusatz enthalten.
Vorzugsweise ist X gleich O, CH
2, NH, oder
S; R
1 ist H; und n ist 2–6. Mehr bevorzugt stellt der
Pyrophosphat-Analogstoff ein Pyrophosphat oder ein Imidodiphosphat
dar.
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Weitere
bevorzugte Verbindungen der Formel I enthalten Pyrophosphat, Glycerol-Pyrophosphat,
Arachidonylpyrophosphat, Imidodiphosphat, Serinphosphat, Serinimidophosphat,
Threoninphosphat, Threonin-Imidophosphat, Guanylimidodiphosphat
und Adenylylimidodiphosphat. Mehr bevorzugte Verbindungen der Formel
I enthalten Pyrophosphat, Imidodiphosphat, Guanylimidodiphosphat
und Adenylylimidodiphosphat.
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Weitere
Pyrophosphat-Analogstoffe bilden Verbindungen der Formel II:
wobei n = 2–4; X O;
RCR
1; CR; C (n = 4), CH (n = 3) oder CH
2 (n = 3); NH; N; S ist; und R und/oder R
1 H, OH, eine kleine Alkylgruppe (wie etwa
CH
3), oder (CH
2)
mNH
2 ist, wobei m
= 1–6.
Weiter befinden sich darunter Bisphosphonsäuren, die auch als Bisphosphonate
bekannt sind, wobei X vorzugsweise RCR
1 ist
und R und R
1-Gruppen unabhängig aus
OH, H
2N(CH
2)
2 oder CH
3 gewählt werden.
Beispielsweise kann RCR
1 H
2N(CH
2)
2C(OH) oder CH
3COH sein. Genauer noch enthalten die Bisphosphonate
Etidronsäure
((1-Hydroxyethyliden)-Bisphosphonsäure) und Pamidronsäure ((3-Amino-1-hydroxypropyliden)-Bisphosphonsäure), wobei
n vorzugsweise 2 ist.
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Zu
weiteren Pyrophosphat-Analogstoffen gehören substituierte Pyrophosphat-Analogstoffe
wie etwa Inositol-Diphosphat, Inositol-Triphosphat, Inositol-Tetraphosphat,
Inositol-Pentaphosphat und Inositol-Hexaphosphat.
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Derartige
Pyrophosphat- und Imidodiphosphat-Verbindungen und Ähnliches
können
als basische Zusatzsalze wie etwa Natrium-, Kalium- und Magnesiumsalze
präpariert
werden. Man geht davon aus, dass die Verwendung eines basischen
Zusatzsalzes wie etwa Magnesiumsalz, den Einsatzstoff reduziert
und eine freiere Bewegung der Verbindung innerhalb des Körpers ermöglicht.
Pyrophosphat-Verbindungen, Imidopyrophosphat-Verbindungen und Ähnliche können kovalent an andere Phosphate
gebunden werden, was zur Bildung von Polyphosphaten oder Polyimidophosphaten
führt.
Eine oder mehrere Pyrophosphat-Analogstoffe können kombiniert verabreicht
werden. Bei einer anderen Ausführungsform
kann das Pyrophosphat analog mit einem Schutzwirkstoff verabreicht
werden. Bei einer anderen Ausführungsform
kann das Pyrophosphat analog mit einem neurologischen Wirkstoff
und wahlweise mit einem Schutzwirkstoff verabreicht werden.
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Schutzwirkstoffe
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Zu
den Schutzwirkstoffen, die bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt
werden, gehören
Bilirubin, Biliverdin, Carnosol, Quercetin, Myricetin, ein Bioflavinoid;
eine Hämoverbindung
wie Hemopexin, Lipopexin, ein Lipoprotein oder ApoE-2 und eine Hämooxygenase,
wie etwa Hämooxygenase-1
oder Hämooxygenase-2, oder
Biliverdin-Reduktase, eine Katalase, eine Peroxidase, ein DNA- oder
RNA-Vektor, der eine Biliverdin-Reduktase kodiert, ein DNA- oder
RNA-Vektor, der eine Hämooxygenase
kodiert (z.B. ein DNA- oder RNA-Vektor, der eine Hämooxygenase-1
kodiert, oder ein DNA- oder RNA-Vektor, der eine Hämooxygenase-2
kodiert), ein DNA- oder RNA-Vektor, der eine Katalase kodiert, ein
DNA- oder RNA-Vektor, der eine Peroxidase kodiert, oder eine Kombination
davon. Biliverdin-Reduktase wird vorzugsweise mit Bilirubin verabreicht,
da eine Biliverdin-Reduktase Bilirubin von Biliverdin regenerieren
kann, nachdem Bilirubin oxidiert wurde und als ein Schutzwirkstoff
fungiert. Biliverdin-Reduktase wird vorzugsweise in einer Kombination
mit einer Hämooxygenase
verabreicht. Zu Hämooxygenasen
gehören
auch rekombinante Hämooxygenasen.
Vorzugsweise ist aber eine Hämooxygenase
eine vom Menschen stammende Hämooxygenase.
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In
einer Ausführungsform
können
ein oder mehrere Schutzwirkstoffe in einer Kombination mit einer
oder mehreren Pyrophosphat-Analogstoffen verabreicht werden. In
einer weiteren Ausführungsform können ein
oder mehrere Schutzwirkstoffe in einer Kombination mit einem oder
mehreren neurologischen Wirkstoffen und mit einem oder mehreren
Pyrophosphat-Analogstoffen verabreicht werden.
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mAChR direkt
oder indirekt beeinflussende Wirkstoffe
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Erhöhung der Wirksamkeit von einem
oder mehreren Wirkstoffen, die direkt oder indirekt mAChR beeinflussen,
vor. Zu den Wirkstoffen, die direkt oder indirekt mAChR beeinflussen,
gehören
Wirkstoffe, die (1) mAChR binden oder damit interagieren, um entweder
eine durch einen mAChR umgewandelte Reaktion auszulösen oder
um die Bindung an oder Interaktion mit mAChR zu reduzieren oder
zu verhindern und/oder ein durch ein mAChR umgewandeltes Signal
auszulösen,
(2) die Konzentration der Wirkstoffe, die sich an mAChR binden oder
damit interagieren zu verändern,
um entweder eine durch einen mAChR umgewandelte Reaktion auszulösen oder
um die Bindung an oder Interaktion mit mAChR zu reduzieren oder
zu verhindern und/oder ein durch ein mAChR umgewandeltes Signal
auszulösen
oder (3) um die Fähigkeit
der Wirkstoffe, die sich an mAChR binden oder damit interagieren
zu verändern,
um damit entweder eine durch einen mAChR umgewandelte Reaktion auszulösen oder
um die Bindung an oder Interaktion mit mAChR zu reduzieren oder
zu verhindern und/oder ein durch ein mAChR umgewandeltes Signal
auszulösen.
Zu derartigen Wirkstoffen gehören
Anticholinesterase-Wirkstoffe, muskarinische Agonisten, muskarinische
Antagonisten und allosterische Modifikatoren der Muskarinrezeptoren.
Vorzugsweise bietet die Erfindung ein Verfahren zur Erhöhung der
Wirksamkeit von Wirkstoffen, die entweder direkt oder indirekt eine
Reaktion durch einen mAChR auslösen.
Mehr bevorzugt verbessert das in der Erfindung verwendete Verfahren,
die Wirksamkeit eines muskarinischen Agonisten oder eines Anticholinesterase-Wirkstoffes.
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Muskarinische
Rezeptoragonisten lösen
direkt eine von mAChR geförderte
Reaktion aus, indem sie sich mittels mAChR an ein Signal anbinden
oder es umwandeln. Zu den bevorzugten muskarinischen Agonisten gehören Acetylcholine,
Xanomeline und Ähnliches.
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Ein
muskarinischer Antagonist ist ein Wirkstoff, der teilweise oder
gänzlich
eine Verhinderung oder Umkehrung einer Wirkung eines muskarinischen
Agonisten auf ein mAChR erwirken kann. Als Beispiele von muskarinischen
Agonisten dienen Atropin, N-Methyl-Scopolamin, Quinuclidinyl-Benzilat, Pirenzepin
und Ähnliches.
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Cholinesterase
hydrolisiert den Neurotransmitter Acetylcholine und induziert einen
der Mechanismen, die für
eine schnelle Depletion von Acetylcholin auf der synaptischen Spalte
sorgt. Anticholinergika sind Cholinesterase-Inhibitoren und haben eine
Erhöhung
der Konzentration und einen längeren Verbleib
von Acetylcholin im synaptischen Spalt zur Folge. Anticholinergika
haben dadurch indirekt Auswirkungen auf mAChR, da sie sich auf die
Konzentration und Dauer von Acetylcholin im synaptischen Spalt auswirken.
Anticholinergika können
ebenfalls direkt mit cholinergen Rezeptoren einschließlich mAChR
zusammenwirken; mit Natriumionen- und Kaliumionenkanälen und
haben Auswirkungen auf die Aufnahme, Synthese und Abgabe von Neurotransmittern.
Bevorzugte Anticholinergika sind Aricept, Exelon, Metrifonate und ähnliche.
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Ein
allosterischer Effektor eines muskarinischen Acetylcholinrezeptors
mAChR bindet oder wirkt mit einem anderen Bestandteil zusammen als des
bindenden Bestandteils des muskarinischen Acetylcholinrezeptors
mAChR und modifiziert die Fähigkeit
des Agonisten der Antagonist eine Reaktion über einen muskarinischen Rezeptor
auszulösen oder
zu hemmen, ohne selbst eine Reaktion zu bewirken. Geeignete allosterische
Effektoren von muskarinischen Agonisten sind Gallamin und Dynorphin. Bevorzugte
allosterische Effektoren von mAChR sind Gallamin und Dynorphin.
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Neurologische
Wirkstoffe
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Nach
einer ersten Ausführungsform
schlägt diese
Erfindung ein Verfahren zur Steigerung der Wirksamkeit von neurologischen
Wirkstoffen bei Patienten, die solche benötigen, vor, welches die Verabreichung
eines Pyrophosphat-Analogons beinhaltet. In dieser Ausführungsform
ergibt sich die gesteigerte Wirksamkeit des neurologischen Wirkstoffs
aus dem Schutz des Muskarinrezeptors, der von dem Pyrophosphat-Analogons
ausgelöst
oder verursacht wird. In einer zweiten Ausführungsform beinhaltet das Verfahren
die Verabreichung eines schützenden
Wirkstoffs. In dieser zweiten bevorzugten Ausführungsform ergibt sich die
gesteigerte Wirkung des neurologischen Wirkstoffs aus dem Schutz
des Muskarinrezeptors, der von dem schützenden Wirkstoff ausgelöst oder
verursacht wird. Bei beiden Ausführungsformen
wird dem Patienten gleichzeitig ein neurologischer Wirkstoff verabreicht,
ist im kurz zuvor verabreicht worden oder wird ihm bald verabreicht
werden.
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Ein
neurologischer Wirkstoff fördert
das Wachstum und den Bestand der Nervenzellen oder steigert die
Aktivität
funktionierender Zellen. Zu den bevorzugten Wirkstoffen gehören cholinerge
Agonisten, allosterische Effektoren von mAChR, Cholesterinaseinhibitoren
oder neurotrophische und neuritogene Faktoren, welche natürlich auftretenden
Substanzen ähneln,
die das Wachstum von Nervenzellen fördern. Zu den bevorzugten neurologischen
Agenten gehören
Ganglioside (wie GM-I-Gangliosid), Phosphatidylserine (PS), Nervenwachstumsfaktor
(NGF), Neurotrophine 3, 4 und/oder 5 (NT-3, NT-4 und/oder NT-5)
der Brain-Derived Neurotrophic Factor (BDNF), Fibroblasten-Wachstumsfaktoren
(FGF, zum Beispiel Basis-FGF), Insulin, insulinartige Wachstumsfaktoren
(IGF-1 und/oder IGF-2), ziliare neurotrophische Faktoren (CNTF),
transformierender Wachstumsfaktor, epidermaler Wachstumsfaktor,
aktivitätsabhängigeer
Wachstumsfaktor, Thrombozyten-abgeleiteter Wachstumsfaktor, Neurokine, Wachstumsfaktor
GDNF (glia-derived neurotrophic factor), Protease-Nexin I und cholinergen
Faktoren wie Phosphoethanolamin und Schilddrüsenhormon T.3 und DNA- oder
RNA-Vektoren oder -Plasmide, welche ein oder mehrere Proteine oder
Nervenwachstumsfaktoren codieren. Plasmide und Vektoren zur Weitergabe
einer Codierungssequenz an ein Gewebe eines Säugetiers entsprechen dem Stand der
Wissenschaft.
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Durch Metalle
verursachte Krankheiten
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist geeignet zur Behandlung oder Vorbeugung von Krankheiten und
Beschwerden, die von Metallen verursacht oder hervorgerufen werden,
wie Krebs oder Vergiftungen. Hierbei handelt es sich um Metalle
wie As, Co, Cr, Ni, Hg, Pb, Fe, Cu, V und Cd. Das heißt, nach dem
Verfahren der Erfindung können
Vergiftungen durch (zum Beispiel) Blei oder Quecksilber sowie Eisen
behandelt oder vorgebeugt werden. In einer Ausführungsform können mit
dem Verfahren der Erfindung ZNS-Krankheiten oder Störungen behandelt oder
vorgebeugt werden, welche durch Metalle verursacht oder hervorgerufen
werden. Nach einer anderen Ausführungsform
können
mit dem Verfahren der Erfindung Krankheiten oder Störungen behandelt oder
vorgebeugt werden, die nicht das ZNS betreffen aber von Metallen
verursacht oder hervorgerufen werden, wie Herz-, Gefäß- und Drüsenleiden.
Nach einer anderen Ausführungsform
lindert das Verfahren der Erfindung die Vergiftung eines Patienten
durch mindestens ein Metall. Nach einer weiteren Ausführungsform
schützt
das Verfahren der Erfindung einen Patienten vor mindestens einem
krebserregenden Metall. Nach einer anderen Ausführungsform senkt das Verfahren
der Erfindung die giftigen Auswirkungen von Metallionen auf Menschen,
vor allem die toxische Wirkung von Fe++,
Hg++, Cd++, Cu++, As++ und Pb++-Ionen.
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Zufuhr von
Wirkstoffen
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
kann eine Formulierung der Zusammensetzungen oder Mischungen als
pharmazeutische Zusammensetzungen beinhalten sowie die Verabreichung
dieser pharmazeutischen Zusammensetzungen an Säugetieren, einschließlich Menschen
in einer Vielfalt von Darreichungsformen entsprechend der ausgewählten Verabreichungsform.
Die Zusammensetzungen werden bevorzugt als eine oder mehrere Dosen
verabreicht und zwar in einer für
den am gewünschten
Wirkungsort ausreichenden Menge des Wirkstoffs.
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Die
Dosis für
Menschen und andere Säugetiere
kann zwischen ca. 0,001 mg/kg und bis zu 100 mg/kg schwanken, vorzugsweise
von ca. 0,01 mg/kg bis zu 10 mg/kg, vorzugsweise von ca. 0,1 mg/kg
bis zu 1–10
mg/kg.
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Das
Verfahren der Erfindung sieht den Schutz der pharmakologischen Wirkstoffe
in der Zubereitung vor. Dazu gehören
die pharmakologischen Wirkstoffe für therapeutische, diagnostische
und sonstige Zwecke.
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Die
Zusammensetzungen können
mittels bekannter Methoden verabreicht werden, oral, intranasal,
parenteral (einschließlich
subkutane Injektion, intravenös,
intramuskulär,
intrasternal oder per Infusion), mit Inhalationsspray, dermal, transdermal,
intrathekal, intracerebroventrikulär, bucal, sublingual, topisch
durch Absorbierung durch die Schleimhaut oder Haut oder rektal,
in Dosierungseinheiten die konventionelle, ungiftige und pharmakologisch
unbedenkliche Träger,
Zusatzstoffe oder Medien beinhalten. Die pharmazeutische Zusammensetzungen
der Erfindung können
in Darreichungsformen als Suspension oder als Tabletten zur oralen
Einnahme, Nasenspray, Augentropfen, Cremes, sterile Präparate zur
Injektion, wie etwa sterile injizierbare wässrige oder ölige Suspensionen
oder Zäpfchen.
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Retardformen
(controlled oder sustained release systems) können ebenfalls angewendet werden.
Zum Beispiel können
die Zusammensetzungen Polymere oder andere Stoffe beinhalten, welche
die Verabreichung mit Retardformen begünstigen. Retardformen können Polymerscheiben,
wie Ethylen-Vinylazetat-Scheiben, Mikrosphären und Copolymere. Bevorzugte
Polymere für
Retardformen sind Poly-Lactid-Co-Glycolide und Ethylen-Vinylacetat-Copolymerisate.
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Zur
oralen Einnahme als Suspension können die
Zusammensetzungen nach den üblichen
und bekannten pharmazeutischen Verfahren hergestellt werden. Die
Zusammensetzungen können
als Hilfsstoff mikrokristalline Zellulose enthalten, Alginsäure oder
Natriumalginat als Suspensionsmittel, Methylzellulose als Verdickungsmittel
sowie Süß- und Aromastoffe.
Als Tabletten zur sofortigen Verabreichung können die Zusammensetzungen übliche Stoffe
wie mikrokristalline Zellulose, Stärke, Magnesiumstearat und Laktose
oder andere Auszugsstoffe, Bindemittel, Streckmittel, Zersetzungsmittel,
Lösungsmittel
und Schmiermittel enthalten.
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Zusätzlich zu
den typischen pharmakologischen Verfahren zur oralen Verabreichung
können die
nach dem Verfahren der Erfindung vorgesehenen Wirkstoffe auch als
Zusatzstoff von Nahrungsmitteln dargereicht werden. Dieser Zusatzstoff
von Nahrungsmitteln kann auch andere Zutaten enthalten, die für Nahrungsmittel
oder Speisen üblich
sind, wie etwa Aromastoffe, Stabilisatoren und ähnliches.
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Zur
Verabreichung per Inhalation oder Spray können die Zusammensetzungen
nach den bei pharmakologischen Rezepturen üblichen Techniken hergestellt
werden. Die Zusammensetzungen können als
Lösungen
in Salzlösung,
unter Verwendung von Benzylalkohol oder anderen entsprechenden Konservierungsstoffen,
Absorptionsbeschleuniger zur Förderung
der Bioverfügbarkeit,
Fluorkohlenwasserstoffe oder andere übliche lösungsvermittelnde Stoffe oder
Dispergiermittel enthalten.
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Als
Lösungen
oder Suspensionen zur Injektion können die Zusammensetzungen
entsprechend der nach dem Stand der Wissenschaft üblichen
Verfahren zusammengesetzt werden, wobei die entsprechenden Dispergier-,
Netz-, oder Suspensionsmittel verwendet werden, wie etwa sterile Öle, einschließlich synthetische
Mono- oder Diglyceride und fettige Säuren, einschließlich Ölsäure.
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Bei
intranasaler Verabreichung können
die Zusammensetzungen entsprechend der nach dem Stand der Wissenschaft üblichen
Methoden hergestellt werden. Dies bedeutet, das die intranasale
Verabreichung des pharmazeutischen Präparats in einer Vielfalt von
Formen, wie Pulver, Spray oder Nasentropfen erfolgen kann.
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Bei
transdermaler Verabreichung können
die Zusammensetzungen entsprechend der nach dem Stand der Wissenschaft üblichen
Verfahren hergestellt werden. Die Zuführung des Präparats durch
die Haut kann nach den wissenschaftlich bekannten Verfahren erfolgen,
einschließlich
transdermale Pflaster, als Salbe, als iontophoretisches Pflaster
oder Applikationssystem und ähnliches.
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Bei
rektaler Verabreichung als Zäpfchen können die
Zusammensetzungen mit entsprechenden nicht reizenden Trägerstoffen
hergestellt werden, wie etwa Kakaobutter, synthetische Glycerinester
oder Polyethylenglykol, die bei Raumtemperatur fest sind und sich
im Enddarm verflüssigen
oder auflösen
und den Wirkstoff freigeben.
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Die
bevorzugten Verabreichungsformen sind oral, parenteral sowie intravenös, intramuskulär, intraokular
oder subkutan.
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Lösungen oder
Supensionen der Zusammensetzungen können mit Wasser, isotonischer Salzlösung (PBS)
und wahlweise mit ungiftigen Tensiden hergestellt werden. Dispersionen
können
auch mit Glycerin, flüssigem
Polyethylen, Glykol, DNA, Pflanzenölen, Glyzerintriacetat und
daraus bestehenden Mischungen zubereitet werden. Bei normaler Lagerung
und Verwendung können
diese Zubereitungen einen Konservierungsstoff enthalten, um die Verbreitung
von Mikroorganismen zu verhindern.
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Zur
pharmazeutische Verabreichungsform der Injektion oder Infusion können sterile
wässrige Lösungen oder
Dispersionen oder sterile Pulver mit einem aktiven Wirkstoff verwendet
werden, die für
die Herstellung unvorbereiteter steriler injizierbarer oder infusionsfähiger Lösungen geeignet
sind. In jedem Fall ist die endgültige
Dosierungsform steril, flüssig und
entsprechend der Herstellungs- und Lagerbedingungen beständig. Der
flüssige
Träger
oder das Medium kann eine flüssiges
Lösungs-
oder Dispersionsmittel sein, einschließlich Wasser, Ethanol, Polyol
wie Glycerin, Propylenglykol der flüssige Polyethylenglykole und ähnliches,
Pflanzenöle,
ungiftige Glycerylester und entsprechende Mischungen davon. Ein angemessener
Flüssigkeitsgrad
kann zum Beispiel durch die Bildung von Liposomen erzielt werden,
im Fall der Dispersion durch die Erzielung der erforderlichen Partikelgröße oder
durch die Verwendung ungiftiger Tenside. Die Verhinderung des Auftretens
von Mikroorganismen kann durch die Verwendung verschiedener antibakterieller
und antifungaler Wirkstoffe erreicht werden, zum Beispiel PHB-Ester,
Chlorbutanol, Phenol, Sorbinsäure,
Thiomersal und ähnliches.
In vielen Fällen
ist die Verwendung isotonsicher Wirkstoffe wie Zucker, Puffer oder
Natriumchlorid vorteilhaft. Die verlängerte Absorption der injizierbaren
Zusammensetzungen kann mit Hilfe von Wirkstoffen erzielt werden,
welche die Absorption verzögern,
zum Beispiel Aluminum-Monostearat-Hydrogel und
Gelatine.
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Sterile
injizierbare Lösungen
werden hergestellt indem die Zusammensetzungen in der angemessenen
Menge mit verschiedenen anderen erforderlichen Inhaltsstoffen vermischt
werden, worauf eine Filtersterilisation folgt. Bei sterilen Pulvern
für die
Herstellung von sterilen injizierbaren Lösungen sind die bevorzugten
Verfahren Vakuum- und Gefriertrocknung, welche ein Pulver des aktiven
Wirkstoffs und aller anderen erwünschten
Bestandteile ergeben, die die filtersterilisierte Lösung enthält.
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Zufuhr von
Wirkstoffen zum Gehirn
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Die
Zufuhr von Wirkstoffen, z.B. schützenden
Wirkstoffen, ein Pyrophosphat-Analogon, ein Wirkstoff, der direkt
oder indirekt einen mAChR beeinflusst und/oder ein neurologischer
Wirkstoff gemäß des Verfahrens
der Erfindung, schließt
die Verabreichung von Wirkstoffen an Säugetiere in einer Weise ein,
die es den Wirkstoffen ermöglicht,
auf das Zentralnervensystem zu wirken. Verschieden Wirkstoffe, die
für das
Verfahren der Erfindung vorteilhaft sind, können vom Blut aufgenommen werden
und die Blut-Hirn-Schranke überwinden.
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Jedoch
können
manche Wirkstoffe, die für das
Verfahren der Erfindung vorteilhaft sind, die Blut-Hirn-Schranke
nicht oder nur schwer überwinden.
Diese Wirkstoffe können
als "Prodrugs" verabreicht werden,
welche die Blut-Hirn-Schranke überwinden,
und bei oder nach Eindringen in das Zentralnervensystem verwandelt
sich die Prodrug in den aktiven Wirkstoff. Wirkstoffe, welche die Blut-Hirn-Schranke
ohne Schwierigkeiten überwinden
können,
können
auch als Prodrugs verabreicht werden.
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Um
den Wirkstoff dem ZNS zuzuführen, kann
der Wirkstoff allein oder in Kombination mit anderen Substanzen
mit den üblichen
und bekannten intrathekalen und intracerebrovaskulären Verabreichungsmethoden
als pharmazeutisches Präparat dem
Rückenmark
und den Hirnbläschen
zugeführt werden.
Diese pharmazeutischen Präparate
können auch
in die Nasenhöhle,
unter die Zunge oder in die Augen verabreicht werden. Die Zusammensetzung kann
intranasal, sublingual oder konjunktival als ein Nasenspray als
Puder oder in flüssiger
Form verabreicht werden, als Nasentropfen, Gel oder Salbe, durch
ein Rohr oder Katheter, mit Spritze, Kompresse oder als submukosale
Infusion. Der Wirkstoff kann mit einem Polymer oder einer anderen
Substanz zur Retardverabreichung des Wirkstoffs zugeführt werden.
Insbesondere können
Wirkstoffe durch intranasale Verabreichung dem Hirn zugeführt werden,
wie beschrieben in X.-Q. Chen et al. (1998) J. Alzheimer's Disease 1: 35–44 und
W. H. Frey II et al. (1997) Drug Delivery 4: 87–92.
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Die
optimale Konzentration des aktiven Wirkstoffs wird jeweils von dem
spezifischen verwendeten Wirkstoff abhängen, den Eigenschaften des
Patienten und der Art der Krankheit und den Bedingungen unter denen
die Behandlung stattfindet.
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Der
Träger
des Präparats
kann jedes Material sein, welches im Übrigen pharmazeutisch anerkannt
und mit den aktiven Bestandteilen des Präparats kompatible ist. Falls
der Träger
flüssig
ist, ist es von Vorteil, dass der Träger hypotonisch oder isotonisch
mit nasalen, oralen oder konjunktivalen Flüssigkeiten ist und einem pH-Wert
zwischen 4,5–7,5.
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Falls
der Träger
in Pulverform verabreicht wird, ist es vorteilhaft, dass der Träger sich
ebenfalls in einem ungiftigen PH-Bereich bewegt.
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Das
pharmazeutische Präparat
kann als Pulver, Granulat, Lösung,
Salbe, Creme, Spray, Pulver, Tropfen oder in Retardform wie Polymer-Scheiben verabreicht
werden. Die Lösung
kann steril, isotonisch oder hypotonisch sein oder sonst wie zur
Verabreichung durch Injektion oder anderweitig geeignet. Zusätzlich zu
dem Wirkstoff kann die Lösung sonstige
Hilfsstoffe, Puffer, Konservierungsstoffe und Salze enthalten. In
Pulverform oder als Granulat kann das pharmazeutische Präparat mit
einer Lösung
kombiniert werden oder mit verdünnenden,
dispergierenden oder oberflächenaktiven
Wirkstoffen. Lösungen
wie Nasen- oder
Augentropfen können
Antioxdationsmittel, einen Puffer oder ähnliches enthalten. Weiter
Polymere zur Retardverabreichung können Zur Regulierung der Zufuhr
des Wirkstoffs verwendet werden.
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BEISPIELE
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Beispiel 1 – Schutz
von muscarinischen
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Acetylcholin-Rezeptoren
(mAChR) in zellfreien Systemen Materialien und Methoden
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Membran-mAChR-Präparation
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MAChR-reiche
Membranen wurden mittels einer Modifikation der von Marks and Collins
verwendeten Methode (Characterization of nicotine binding in mouse
brain and comparison with the binding of a-bungarotoxin and quinuclindinyl
benzilate, Mol. Pharmacol. 22: 544–564, 1982) präpariert.
Hirnmasse des frontalen Cortex von nicht dementen Erwachsenen wurde
in 9 Vol. 50 mM Tris-HCl, pH 7,4 homogenisiert, mit fünf Durchgängen und
einem motorgetriebenen Glas/Teflon-Homogenisierer. Das Homogenat
wurde zentrifugiert bei 27 000 g für 20 min bei 4°C, und der Überstand
in 9 Vol. kaltem deionisierten Wasser resuspendiert und danach in
5 Durchgängen homogenisiert.
Die Resuspension wurde bei 37°C
5 Minuten lang inkubiert und dann wie zuvor zentrifugiert. Der Überstand
wurde erneut wie oben resuspendiert, inkubiert und zentrifugiert.
Abschließend wurde
der Überstand
gewogen, resuspendiert bei 15% Gewicht zu Volumenverhältnis (w/v)
in 50 mM Tris-HCl-Puffer, in kleine Portionen geteilt, in flüssigem Stickstoff
eingefroren und bei –70°C für folgende Untersuchungen
gelagert, um die Inhaltsstoffe und Bindefähigkeit zu prüfen. Vor
der Verwendung bei dem Bindeversuch, wurde das aufgetaute Membranpräparat kurz
mit 10 Durchgängen
im Glass/Glass-Homogenisierer rehomogenisiert. Ein typisches mAChR-Membranpräparat band
300 pmol [3H] Quinuclidinyl-Benzilat-([3H]QNB)/g
Protein.
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Inhibitorpräparation
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Graue
Hirnsubstanz aus der vorderen Hirnrinde aus Fällen mit AD wurde in 9 Vol
mit 1% Trifluoressigsäure
(TFS) 40 s lang bei 4°C
in einem Waring-Mischer homogenisiert, dann bei 1200 g 10 Minuten
bei 4°C
zentrifugiert. Die sich daraus ergebende überstehende Fraktion wurde
bei 11 000 g 100 min lang bei 4°C
zentrifugiert. Die bei 11 000 g überstehende
Fraktion wurde bei 100 000 g 100 min lang bei 4°C zentrifugiert. Danach wurde
die bei 100 000 g überstehende
Fraktion aufkonzentriert und auf das halbe ursprüngliche Volumen mit TFS w =
0,1% resuspendiert. Die bei 100 000 g überstehende Fraktion wurde
an eine Spectra/Por-3-Dialysemebrantasche (3500 Dalton-Cutoff) umgefüllt und
gegen 20 Vol mit 0,1% TFS bei 4°C
24 Std. lang unter leichtem Umrühren
dialysiert. Die sich daraus ergebende < 3500 Da-Fraktion (Dialysat) wurde
mit einem SpeedVac auf die Hälfte
des ursprünglichen
Gewebevolumens konzentriert. Die < 3500
Da-Fraktion (endogener Inhibitor) wurde dann in flüssigem Stickstoff
gefroren und bei –70°C für nachfolgende
Analysen gelagert, um die Proteinzahl und die Inhibitoraktivität zu bestimmen.
Die Proteinaktivität
wurde mit der Bicinchoninsäure
(BCS)-Proteinanalysemethode gemessen, die im Wesentlichen von Smith
et al. beschrieben wurde (Measurement of protein binding using bicinchonic
acid, Ann. Biochem. 150: 76–85,
1985). Eine typische Inhibitorpräparation
enthielt etwa 4 mg/ml Protein und ungefähr die doppelte Menge der im
ursprünglichen
Gewebe gefundenen Inhibitorkonzentration.
-
Bestimmung
der Inhibitoraktivität
-
Die
Inhibitoraktivität
wurde mit einer modifizierten Methode nach Fields et al. bestimmt
(Cardiac muscarinic receptors, J. Biol. Chem. 253: 3251–3258, 1978),
um die Bindung von [3H]QNB, einem mAChR-Antagonisten,
oder [3H]-Oxotremorin M, einem mAChR-Agonisten, zu messen.
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Im
Allgemeinen bestanden die Bindungsbedingungen aus 50 mM Tris-HCl,
pH 7,4 bei 37°C,
10 mM reduziertem Glutathion (GSH), einer 75/ml Membran und 2 × 10–10 M
[3H]QNB oder 3 nM [3H]-Oxotremorin-M,
mit und ohne Zusatz eines Inhibitors. Um auf unspezifische Bindungen
zu prüfen,
wurde 12,5 μM
Atropinsulfat (ein mAChR-Antagonist) zusätzlich in mehrere Röhrchen gegeben.
Die Menge der spezifischen Bindungen ergab sich aus der Menge der Gesamtbindungen
abzüglich
der Menge der unspezifischen Bindungen.
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Pyrophosphat,
Imidodiphosphat, Adenylylimidodiphosphat, Guanylimidodiphosphat,
und Tripolyphosphat wurden in destilliertem Wasser gelöst. Bilirubin,
Biliverdin und Häm
wurden in DMSO gelöst. Camosol,
Myricetin und Quercetin wurden in Ethanol gelöst. Katalase und Peroxidase
wurden in einer wässrigen,
bevorzugt gepufferten Lösung
gelöst.
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Es
wurde allen anderen Reaktionskomponenten in jedem Röhrchen genug
Wasser hinzugegeben, so dass sie insgesamt 4 ml ergaben. Die Bindungsreaktion
wurde durch Zugabe von [3H]QNB oder [3H]-Oxotremorin-M eingeleitet, wobei die
Röhrchen
kurz gemischt und dann bei 37°C
für [3H]QNB oder bei Raumtemperatur für [3H]-Oxotremorin-M inkubiert wurden. Die Reaktionszeit
für [3H]QNB betrug in den meisten Experimenten
eine Stunde. In einigen Experimenten wurde das mAChR vorher entweder mit
dem endogenen LMW-Inhibitor oder Häm plus Peroxid bei vorhandenem
oder nicht vohandenen therapeutischen Agens, das getestet wurde,
inkubiert. Die Auswirkung des therapeutischen Agens auf die Rezeptorfunktion
wurde dann in einer Bindungsanalyse bestimmt, die für [3H]QNB bei 37°C 40 Min. lang und [3H]-Oxotremorin-M bei Raumtemperatur 20 Min.
lang ausgeführt
wurde. Nach 60 Min. wurde die Bindungsreaktion durch Zugabe von
5 ml kaltem 50 mM Tris-Puffer, pH 7,4, in jedes Röhrchen und
Abkühlung
der Röhrchen
in einem Eisbad beendet. Die Inhalte der Röhrchen und eine 15 ml Spülung kalten 50
mM Tris-Puffers, ph 7,4, wurden über
ein Whatman GF/B Glasfaserfilter mit einem Brandel-Harvester gegeben.
Die Filter wurden in ein Optiflour-Szintillationspulver gelegt,
um das Tritium in einem Beckman LS-6500 Szintillationszähler zu
bestimmen.
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Ergebnisse
-
Die
sich aus den oben dargelegten Methoden ergebenden Daten und die
in den 1–20 dargestellten
Ergebnisse werden unten genauer erläutert.
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Pyrophosphat:
-
Pyrophosphat
schützt
das mAChR davor, durch den LMW-Inhibitor oder durch die Kombination von
Häm und
Peroxid inaktiviert zu werden. Pyrophosphat schützte den Rezeptor sowohl vor
dem Verlust von Antagonisten (3H-QNB)-Bindungen (1 und 2)
und Agonist (3H-Oxotremorin M)-Bindungen
(3). Ungefähr
1 μM Pyrophosphat
bietet 50% Schutz. Pyrophosphat schützt das mAChR auch vor Schäden durch
PbCl2. Ungefähr 57 μM Pyrophosphat bietet 50% Schutz
(20).
-
Imidodiphosphate:
-
Imidodiphosphat
(4), Guanylimidodiphosphat (5) und Adenylylimidodiphosphat (6)
schützen
das mAChR alle davor, durch den LMW-Inhibitor inaktiviert zu werden.
-
Polyphosphate:
-
Polyphosphate,
wie etwa Tripolyphosphat (7), schützen das
mAChR davor, durch den LMW-Inhibitor inaktiviert zu werden.
-
Bisphosphonate:
-
Bisphosphonate,
wie etwa Pamidronat (19), schützen das mAChR davor, durch
den LMW-Inhibitor inaktiviert zu werden.
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Bilirubin und Biliverdin:
-
Bilirubin
schützt
den mAChR gegen eine Inaktivierung durch LMW-Hemmer oder durch die Kombination
von Häm
und Peroxyd. Ca. 0,7 μM
Bilirubin bieten einen 50%igen Schutz des Rezeptors gegen einen
Verlust der Antagonisten-(3H-QNB)-Bindung
(8 und 9) und 1,9 μM bieten einen 50%igen Schutz
gegen einen Verlust der Agonisten-(3H-Oxotremorin
M)-Bindung (10). Biliverdin gewährleistet
bei einer Dosis von 3 μM
einen 50%igen Schutz des mAChR (11).
-
Carnosol, Quercetin und
Myricetin:
-
Carnosol
(12), Quercetin (13) und
Myricetin (14) schützten den mAChR gegen eine
Inaktivierung. Carnosol bot bei einer Dosis von 1 μM einen 100%igen
Schutz, während
Quercetin und Myricetin bei 0,24 μM
bzw. 0,4 μM
einen 50%igen Schutz gewährleisteten.
-
Katalase und
Peroxydase
-
Katalase
schützte
den mAChR gegen eine Inaktivierung durch LMW-Hemmer oder durch die Kombination
von Häm
und Peroxyd (15 bzw. 16). Bereits
0,34 Einheiten/mL Katalase führten zu
einem 50%igen Schutz gegen eine Inaktivierung durch Häm und Peroxyd.
-
Peroxydase,
insbesondere Glutathionperoxydase, schützte den mAChR gegen eine Inaktivierung
durch LMW-Hemmer oder durch die Kombination von Häm und Peroxyd
(17 bzw. 18). Eine
Dosis von 0,5 Einheiten/mL gewährleistete
einen 71%igen Schutz gegen eine Inaktivierung durch Häm und Peroxyd.
-
Schlussfolgerung
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass Pyrophosphat, Imidodiphosphate, Polyphosphate,
Bisphosphonate, Bilirubin, Biliverdin, Carnosol, Quercetin und Myricetin
Rezeptoren schützen
und die Fähigkeit
von Wirkstoffen erhöhen,
mit Rezeptoren eine Bindung einzugehen. Die Ergebnisse zeigen insbesondere
die Fähigkeit
dieser Wirkstoffe, einen Muskarinrezeptor gegen die schädlichen
Wirkungen des endogenen LMW-Hemmers sowie von Häm und Metallen zu schützen und
die Bindungsfähigkeit
der Muskarin-Agonisten und -Antagonisten mit dem mAChR zu erhöhen. Dies
lässt vermuten,
dass die Wirkstoffe wirksam eingesetzt werden können, um andere Rezeptoren
zu schützen
und die Wirksamkeit anderer Wirkstoffe zu steigern.
-
Da
der mAChR für
Gedächtnis
und Lernen eine grundlegende Rolle spielt, zeigt der spezifische Nachweis,
dass diese Wirkstoffe den mAChR des menschlichen Gehirns gegen Inaktivierung
schützen und
die Agonistenbindung erhöhen
können,
dass diese Wirkstoffe therapeutisches Potenzial für die Behandlung
von kognitiven Erkrankungen und Gedächtnisstörungen haben, darunter auch
Alterserkrankungen, wie z.B. Alzheimer.
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Beispiel 2: Schutz des
mAChR in der Zellkultur
-
Technisch
gibt es verschiedene Systeme zur Bestimmung der Schutzwirkung für den mAChR
in der Zellkultur. Diese Zellkultur-Systeme können eingesetzt werden, um
festzustellen, ob der mAChR gemäß der Methode
der Erfindung gegen schädliche Wirkstoffe
oder Bedingungen geschützt
wird. Wird beispielsweise ein mAChR-Antagonist oder -Agonist allein
oder in Kombination mit einem oder mehreren schützenden Wirkstoffen und/oder
mit einem oder mehr Pyrophosphat-Analogen zugegeben, ist es mit entsprechenden
Methoden möglich
festzustellen, ob der mAChR durch diesen oder diese Schutzstoffe und/oder
dieses oder diese Pyrophosphat-Analoge geschützt wird.
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Beispiel 3: Schutz des
mAChR-Rezeptors im Tierversuch
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Technisch
gibt es verschiedene Systeme zur Bestimmung der Schutzwirkung für den mAChR
im Tierversuch. Diese Tierversuche können eingesetzt werden, um
festzustellen, ob der mAChR gemäß der Methode
der Erfindung geschützt
wird. Wird beispielsweise ein mAChR-Antagonist oder -Agonist allein
oder in Kombination mit einem oder mehr schützenden Wirkstoffen und/oder
mit einem oder mehr Pyrophosphat-Analogen zugegeben, ist es mit
entsprechenden Methoden möglich
festzustellen, ob der mAChR durch diesen oder diese Schutzstoffe und/oder
dieses oder diese Pyrophosphat-Analoge geschützt wird.
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Beispiel 4: Erhöhte Wirksamkeit
neurotosischer Wirkstoffe in Modellsystemen
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Technisch
gibt es verschiedene Modellsysteme zur Bestimmung der Wirksamkeit
neurologischer Wirkstoffe. Diese Modellsysteme können eingesetzt werden, um
festzustellen, ob die Wirksamkeit eines neurologischen Wirkstoffs
durch das erfindungegemäße Verfahren
gesteigert wird. Werden beispielsweise ein oder mehrere neurologische
Wirkstoffe allein oder in Kombination mit einem oder mehr schützenden
Wirkstoffen und/oder mit einem oder mehr Pyrophosphat-Analogen zugegeben,
ist es mit entsprechenden Methoden möglich, festzustellen, ob die
Wirksamkeit dieses oder dieser neurologischen Wirkstoffe durch die
Gabe mit einem oder mehr der Schutzstoffen und/oder mit einem oder
mehr der Pyrophosphat-Analoge
im Rahmen der Parameter des Modellsystems gemäß den entsprechenden Fachtechniken
gesteigert wird.
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass die in dieser Beschreibung und den
Patentansprüchen
in der Anlage verwendeten Singularformen "ein/eine" und "der/die/das" den Plural der benannten Sache mit einschließen, es
sei denn, der Kontext schließt
dies aus. Wird z.B. ein Präparat
als "eine Verbindung" enthaltend beschrieben,
dann schließt
dies eine Mischung von zwei oder mehr Verbindungen ein. Des Weiteren
ist zu beachten, dass das Wort "oder" im Allge meinen im
einschließenden
Sinn von "und/oder" verwendet wird,
es sei denn der Kontext schließt
dies eindeutig aus.