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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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1. Gebiet
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die lokale Abgabe von Arzneistoff/Arzneistoffkombinationen
für die
Prävention
und Behandlung von Gefäßkrankheiten,
und insbesondere auf intraluminale medizinische Vorrichtungen zur
lokalen Abgabe von Arzneistoff/Arzneistoffkombinationen für die Prävention
und Behandlung von durch eine Schädigung verursachten Gefäßkrankheiten,
und Methoden zur Erhaltung des Arzneistoffs/der Arzneistoffkombinationen
auf den intraluminalen medizinischen Vorrichtungen. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auch auf medizinische Vorrichtungen, an denen
Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen fixiert sind, um eine Reaktion
eines biologischen Organismus auf die Einführung der medizinischen Vorrichtung
in den Organismus auf ein Mindestmaß zu beschränken oder in erheblichem Umfang
auszuschalten.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Viele
Menschen leiden an Kreislauferkrankungen, die durch eine progressive
Blockierung der Blutgefäße verursacht
werden, die das Herz und andere wichtige Organe mit Nährstoffen
versorgen. Eine schwerwiegendere Blockierung von Blutgefäßen bei
diesen Menschen führt
oftmals zu Hypertonie, ischämischer
Schädigung,
Schlaganfall oder Myokardinfarkt. Atherosklerotische Läsionen,
die den koronaren Blutfluss einschränken oder behindern, sind die
wichtigste Ursache der ischämischen
Herzkrankheit. Die perkutane transluminale Koronarangioplastie ist
ein medizinisches Verfahren, dessen Zweck darin besteht, den Blutfluss
durch eine Arterie zu erhöhen.
Die perkutane transluminale Koronarangioplastie ist die prädominante
Behandlung für
die Koronargefäßstenose.
Die zunehmende Anwendung dieses Verfahrens ist seiner relativ hohen
Erfolgsrate und seinem im Vergleich mit der koronaren Bypass-Operation
minimal-invasiven Wesen zuzuschreiben. Mit der perkutanen transluminalen
Koronarangioplastie assoziierte Einschränkungen sind der abrupte Verschluss
des Gefäßes, der
unmittelbar im Anschluss an das Verfahren auftreten kann, sowie die
allmählich
nach dem Verfahren auftretende Restenose. Darüber hinaus ist die Restenose
ein chronisches Problem bei Patienten, bei denen eine Vena-saphena-Bypassoperation
durchgeführt
wurde. An dem Mechanismus der akuten Okklusion scheinen mehrere
Faktoren beteiligt zu sein, und er könnte auf einen Gefäß-Recoil
zurückzuführen sein, mit
anschließendem
Verschluss der Arterie und/oder Ablagerung von Thrombozyten und
Fibrin entlang des geschädigten
Abschnitts des gerade geöffneten Blutgefäßes.
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Die
Restenose nach perkutaner transluminaler Koronarangioplastie ist
ein allmählicherer
Prozess, der durch eine Gefäßschädigung ausgelöst wird.
Mehrere verschiedene Prozesse, u. a. Thrombose, Entzündung, Wachstumsfaktor-
und Cytokin-Freisetzung, Zellproliferation, Zellmigration und extrazelluläre Matrixsynthese,
leisten jeweils einen Beitrag zum Restenosierungsprozess.
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Wenn
auch der genaue Mechanismus der Restenose noch nicht vollständig geklärt ist,
sind doch die allgemeinen Gesichtspunkte des Restenosierungsprozesses
bekannt. In der normalen Arterienwand wuchern die glatten Muskelzellen
langsam, mit einer ungefähren
Rate von unter 0,1 Prozent pro Tag. Die glatten Muskelzellen in
den Gefäßwänden liegen
in einem kontraktilen Phänotyp
vor, der dadurch gekennzeichnet ist, dass 80 bis 90 Prozent des Zellzytoplasmavolumens
mit dem kontraktilen Apparat belegt sind. Endoplasmatisches Retikulum,
Golgi-Apparat und freie Ribosomen sind nur in geringer Anzahl vorhanden
und befinden sich in der perinukleären Region. Die extrazelluläre Matrix
umgibt die glatten Muskelzellen und ist reich an heparinähnlichen
Glycosylaminoglykanen, von denen angenommen wird, dass sie dafür verantwortlich
sind, die glatten Muskelzellen in einem kontraktilen phänotypischen
Zustand zu halten (Campbell and Campbell, 1985).
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Bedingt
durch die Druckerweiterung eines intrakoronaren Ballonkatheters
während
der Angioplastie werden die glatten Muskelzellen in der Gefäßwand geschädigt, wodurch
eine thrombotische und entzündliche
Reaktion ausgelöst
wird. Von Zellen abgeleitete Wachstumsfaktoren, wie z. B. Thrombozyten-Wachstumsfaktor
(CDGF), Fibroblasten-Wachstumsfaktor
(BFGF), epidermaler Wachstumsfaktor, Thrombin, usw., die aus Thrombozyten,
eindringenden Makrophagen und/oder Leukozyten oder direkt aus den
glatten Muskelzellen freigesetzt werden, rufen bei den medialen
glatten Muskelzellen eine proliferative und migratorische Reaktion
hervor. Diese Zellen durchlaufen eine Veränderung vom kontraktilen Phänotyp zu
einem synthetischen Phänotyp,
der durch nur wenige kontraktile Faserbündel, extensives rauhes endoplasmatisches
Retikulum, Golgi-Apparat und freie Ribosomen gekennzeichnet ist.
Die Proliferation/Migration beginnt in der Regel innerhalb von ein
oder zwei Tagen nach der Schädigung
und erreicht mehrere Tage später
einen Gipfel (Campbell and Campbell, 1987; Clowes and Schwartz,
1985).
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Die
Tochterzellen wandern zur Intimaschicht der arteriellen glatten
Muskulatur, wuchern weiter und sondern beträchtliche Mengen an extrazellulären Matrixproteinen
ab. Die Proliferation, Migration und extrazelluläre Matrixsynthese dauern an,
bis die beschädigte
Endothelschicht wieder instandgesetzt ist, und zu diesem Zeitpunkt
verlangsamt sich die Proliferation in der Intima, in der Regel innerhalb
von 7 bis 14 Tagen nach der Schädigung.
Das frisch gebildete Gewebe wird als Neointima bezeichnet. Die weitere Gefäßverengung,
die im Laufe der nächsten
drei bis sechs Monate auftritt, ist vorwiegend auf negatives oder
konstriktives Remodeling zurückzuführen.
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Gleichzeitig
mit der lokalen Proliferation und Migration heften sich Entzündungszellen
an den Ort der Gefäßschädigung an.
Innerhalb von 3 bis 7 Tagen nach der Schädigung sind die Entzündungszellen
in die tieferen Schichten der Gefäßwand eingewandert. In Tiermodellen
unter Verwendung von Ballonschädigung
oder Stent-Implantation können
die Entzündungszellen
mindestens 30 Tage lang am Ort der Gefäßschädigung persistieren (Tanaka
et al., 1993; Edelman et al., 1998). Entzündungszellen sind folglich
vorhanden und können
sowohl zu der akuten wie auch zu der chronischen Restenosierungsphase beitragen.
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Zahlreiche
Mittel sind im Hinblick auf angenommene proliferationshemende Wirkungen
bei der Restenose untersucht worden und haben eine gewisse Aktivität in Tierversuchsmodellen
gezeigt. Zu den Mitteln, die nachweislich den Grad der Intimahyperplasie
in Tiermodellen erfolgreich verringert haben, zählen u. a.: Heparin und Heparinfragmente
(Clowes, A. W. and Karnovsky M., Nature 265: 25–26, 1977; Guyton, J. R. et
al., Circ. Res., 46: 625–634,
1980; Clowes, A. W. and Clowes M. M., Lab. Invest. 52: 611–616, 1985;
Clowes A. W. and Clowes M. M., Circ. Res. 58: 839–845, 1986;
Majesky et al., Circ. Res. 61: 296–300, 1987; Snow et al., Am.
J. Pathol. 137: 313–330,
1990; Okada, T. et al., Neurosurgery 25: 92–98, 1989), Colchicin (Currier,
J. W. et al., Circ. 80: 11–66,
1989), Taxol (Sollot, S. J. et al., J. Clin. Invest. 95: 1869–1876, 1995),
ACE-(Angiotensin-converting-enzyme) Hemmer (Powell, J. S. et al.,
Science, 245: 186–188,
1989), Angiopeptin (Lundergan, C. F. et al., Am. J. Cardiol. 17
(Suppl. B): 132B–136B, 1991),
Ciclosporin A (Jonasson, L. et al., Proc. Natl., Acad. Sci., 85:
2303, 1988), Ziegen-Anti-Kaninchen-PDGF-Antikörper (Ferns, G. A. A., et al.,
Science 253: 1129–1132,
1991), Terbinafin (Nemecek, G. M. et al., J. Pharmacol. Exp. Thera.
248: 1167–1174,
1989), Trapidil (Liu, M. W. et al., Circ. 81: 1089–1093, 1990),
Tranilast (Fukuyama, J. et al., Eur. J. Pharmacol. 318: 327–332, 1996),
Interferon-gamma (Hansson, G. K. and Holm, J., Circ. 84: 1266–1272, 1991),
Rapamycin (Marx, S. O. et al., Circ. Res. 76: 412–417, 1995),
Steroide (Colburn, M. D. et al., J. Vasc. Surg. 15: 510–518, 1992),
siehe auch Berk (B. C. et al., J. Am. Coll. Cardiol. 17: 111B–117B, 1991),
ionisierende Strahlung (Weinberger, J. et al., Int. J. Rad. Onc.
Biol. Phys. 36: 767–775, 1996),
Fusionstoxine (Farb, A. et al., Circ. Res. 80: 542–550, 1997),
Antisense-Oligonucleotide (Simons, M. et al., Nature 359: 67–70, 1992)
und Genvektoren (Cahng, M. W. et al., J. Clin. Invest. 96: 2260–2268, 1995).
Eine proliferationshemmende Wirkung auf glatte Muskelzellen in vitro
wurde für
viele dieser Mittel nachgewiesen, u. a. Heparin und Heparinkonjugate,
Taxol, Tranilast, Colchicin, ACE-Hemmer,
Fusionstoxine, Antisense-Oligonucleotide, Rapamycin und ionisierende
Strahlung. Daher könnten
Mittel mit unterschiedlichen Mechanismen der glatten Muskelzellhemmung
einen therapeutischen Nutzen bei der Verringerung der Intimahyperplasie
bieten.
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Im
Gegensatz zu den Tiermodellen waren allerdings Versuche, bei humanen
Angioplastiepatienten eine Restenose durch systemische pharmakologische
Mittel zu verhindern, bisher nicht erfolgreich. Weder Aspirin-Dipyridamol,
Ticlopidin, gerinnungshemmende Therapie (akutes Heparin, chronisches Warfarin,
Hirudin oder Hirulog), Thromboxanrezeptor-Antagonisten noch Steroide
konnten eine Restenose wirksam verhindern, wenn auch Thrombozytenhemmer
sich als wirksam bei der Prävention
einer akuten Reokklusion nach Angioplastie erwiesen haben (Mak und
Topol, 1997; Lang et al., 1991, Popma et al., 1991). Der Thrombozyten-GP-IIb/IIIa-Rezeptorantagonist
Reopro® wird
zur Zeit noch untersucht, aber Reopro® hat
keine definitiven Ergebnisse im Hinblick auf die Verringerung der
Restenose nach Angioplastie und Stenteingriffen gezeigt. Andere
Mittel, die ebenfalls erfolglos bei der Prävention der Restenose waren,
sind u. a. Calciumkanal-Antagonisten,
Prostacyclin-Mimetika, ACE-Hemmer, Serotoninrezeptor-Antagonisten
und Proliferationshemmer. Diese Mittel müssen allerdings systemisch
verabreicht werden, und eventuell ist es nicht möglich, eine therapeutisch wirksame
Dosis zu erreichen; die proliferationshemmenden (oder anti-restenotischen) Konzentrationen überschreiten
eventuell die bekannten toxischen Konzentrationen dieser Mittel,
so dass sich ein zur Erzielung der glatten Muskulaturhemmung ausreichender
Spiegel eventuell nicht erreichen lässt (Mak and Topol, 1997; Lang
et. al., 1991; Popma et al., 1991).
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Weitere
klinische Prüfungen,
in denen die Wirksamkeit zur Prävention
der Restenose unter Verwendung von Fischöl-Ernährungsergänzungspräparaten oder cholesterolsenkenden
Mitteln untersucht wurde, lieferten entweder widersprüchliche
oder negative Ergebnisse, so dass bisher noch keine pharmakologischen
Mittel zur Prävention
der Restenose nach Angioplastie klinisch verfügbar sind (Mak and Topol, 1997;
Franklin and Faxon, 1993; Serruys, P. W et al., 1993). Neuere Beobachtungen
legen nahe, dass das Antilipid-/Antioxidationsmittel
Probucol einen Nutzen für
die Prävention
der Restenose haben könnte,
aber diese Arbeit muss noch bestätigt
werden (Tardif et al., 1997; Yokoi et al., 1997). Probucol ist zur
Zeit nicht zur Verwendung in den Vereinigten Staaten zugelassen,
und der 30-tägige
Vorbehandlungszeitraum würde
die Verwendung des Mittels in der notfallmäßigen Angioplastie unmöglich machen. Darüber hinaus
lieferte auch die Anwendung von ionisierender Strahlung vielversprechende
Ergebnisse im Hinblick auf eine Verringerung oder Prävention
der Restenose nach Angioplastie bei Patienten mit Stents (Teirstein
et al., 1997).
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Die
wirksamsten Behandlungen für
die Restenose sind allerdings zur Zeit die erneute Angioplastie,
Atherektomie oder Koronararterien-Bypassoperation, da derzeit keine
therapeutischen Mittel von der Food and Drug Administration (US-Arzneimittelbehörde) zur
Anwendung für
die Prävention
der Restenose nach Angioplastie zugelassen sind.
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Im
Gegensatz zur systemischen pharmakologischen Therapie haben sich
Stents als nützlich
dabei erwiesen, die Restenose signifikant zu verringern. Stents
sind in der Regel durch Aufblasen eines Ballons erweiterbare geschlitzte
Metallrohre (in der Regel, aber nicht ausschließlich, aus rostfreiem Stahl),
die nach dem Erweitern im Lumen einer für die Angioplastie vorgesehenen
Koronararterie eine strukturelle Stütze mittels starr an der Arterienwand anliegendem
Gerüst
bieten. Diese Stütze
ist nützlich bei
der Aufrechterhaltung der Durchgängigkeit
des Gefäßlumens.
In zwei randomisierten klinischen Prüfungen erhöhten Stents den angiographischen
Erfolg nach einer perkutanen transluminalen Koronarangioplastie,
indem sie den Mindestlumendurchmesser erhöhten und die Inzidenz der Restenose
nach 6 Monaten verringerten, diese aber nicht eliminierten (Serruys
et al., 1994; Fischman et al., 1994).
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Weiterhin
scheint die Heparinbeschichtung der Stents den zusätzlichen
Vorteil zu bieten, dass eine Verringerung der subakuten Thrombose
nach der Stent-Implantation erreicht wird (Serruys et al., 1996).
Daher ist nachgewiesen, dass die anhaltende mechanische Erweiterung
einer stenosierten Koronararterie mittels Stent ein gewisses Maß an Restenoseprävention
bietet, und die Beschichtung von Stents mit Heparin hat gezeigt,
dass die lokale Abgabe von Arzneistoffen am Ort des geschädigten Gewebes
sowohl durchführbar
als auch von klinischem Nutzen ist.
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Wie
bereits ausgefüht
zeigt die Anwendung von heparinbeschichteten Stents die Durchführbarkeit
und den klinischen Nutzen einer lokalen Arzneistoffabgabe; allerdings
wird die Art und Weise, in der der Arzneistoff oder die Arzneistoffkombination
an der lokalen Abgabevorrichtung fixiert ist, eine Rolle bei der
Wirksamkeit dieser Art von Behandlung spielen. So sollten beispielsweise
die zur Fixierung des Arzneistoffs/der Arzneistoffkombinationen
an der lokalen Abgabevorrichtung verwendeten Prozesse und Materialien
die Einwirkungen des Arzneistoffs/der Arzneistoffkombinationen nicht
behindern. Darüber hinaus
sollten die verwendeten Prozesse und Materialien biokompatibel sein
und den Arzneistoff/die Arzneistoffkombinationen im Verlauf der
Einführung
und über
einen gegebenen Zeitraum auf der lokalen Vorrichtung erhalten. So
könnte
z. B. die Entfernung des Arzneistoffs/der Arzneistoffkombination
während
der Einführung
der lokalen Abgabevorrichtung potenziell zum Versagen der Vorrichtung
führen.
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Entsprechend
besteht ein Bedarf an einem Arzneistoff/Arzneistoffkombinationen
und damit in Verbindung stehenden lokalen Abgabevorrichtungen für die Prävention
und Behandlung von zur Intimaverdickung führenden Gefäßschäden, die entweder biologisch,
z. B. durch Atherosklerose, oder mechanisch, z. B. durch perkutane
transluminale Koronarangioplastie ausgelöst werden. Darüber hinaus
besteht ein Bedarf, den Arzneistoff/die Arzneistoffkombinationen
im Verlauf der Einführung
und Positionierung auf der lokalen Abgabevorrichtung zu erhalten sowie
sicherzustellen, dass der Arzneistoff/die Arzneistoffkombination über einen
gegebenen Zeitraum in therapeutischen Dosierungen freigesetzt wird.
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Eine
Vielzahl verschiedener Stentbeschichtungen und Zusammensetzungen
wurden für
die Prävention
und Behandlung der zu Intimaverdickung führenden Schäden vorgeschlagen. Die Beschichtungen
sind eventuell selbst in der Lage, den Reiz, den der Stent für die geschädigte Lumenwand
darstellt, zu verringern und somit die Tendenz zu Thrombose oder
Restenose veringern. Die Beschichtung könnte andererseits auch ein
pharmazeutisches/therapeutisches Mittel oder einen Arzneistoff in
das Lumen abgeben, das die Proliferation des glatten Muskelgewebes
oder die Restenose verringert. Der Mechanismus zur Abgabe des Mittels
ist anhand Diffusion des Mittels entweder durch einen Massepolymer oder
durch in der Polymerstruktur geschaffene Poren oder durch Erosion
einer biologisch abbaubaren Beschichtung.
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Als
Beschichtungen für
Stents werden in der Literatur sowohl biologisch absorbierbare als
auch biologisch stabile Zusammensetzungen genannt. Dabei handelte
es sich im Allgemeinen um Polymerbeschichtungen, die entweder ein
pharmazeutisches/therapeutisches Mittel oder einen Arzneistoff, wie
z. B. Rapamycin, Taxol etc., einschließen oder ein solches Mittel
an die Oberfläche
binden, z. B. heparinbeschichtete Stents. Diese Beschichtungen werden
auf eine Reihe von Weisen auf den Stent aufgetragen, und schließen die
folgenden ein, aber ohne auf diese beschränkt zu sein: Tauch-, Spritz-
oder Schleuderbeschichtungsverfahren.
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Eine
der in der Literatur als Stentbeschichtungen genannten Klassen von
biostabilen Materialien sind die Polyfluor-Homopolymere. Polytetrafluorethylen-(PTFE)
Homopolymere werden schon seit vielen Jahren als Implantate verwendet.
Diese Homopolymere sind in keinem Lösungsmittel bei plausiblen
Temperaturen löslich
und daher ist die Beschichtung von kleinen medizinischen Vorrichtungen mit
diesen schwierig, wenn gleichzeitig wichtige Merkmale der Vorrichtung
aufrechterhalten werden sollen (z. B. Schlitze in Stents).
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Es
wurden Stents mit aus Polyvinylidenfluorid-Homopolymeren hergestellten
Beschichtungen, die pharmazeutische/therapeutische Mittel oder Arzneistoffe
zur Abgabe enthalten, vorgeschlagen. Allerdings sind diese wie die
meisten kristallinen Polyfluor-Homopolymere
schwierig als Hochqualitätsfilme auf
Oberflächen
aufzutragen, ohne diese verhältnismäßig hohen
Temperaturen auszusetzen, die der Schmelztemperatur des Polymers
entsprechen.
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EP-A-0633032
bespricht eine antibakterielle Gefäßprothese. Sie wird gebildet,
indem ein Rohr, ein Filament oder eine Folie aus polymerem Material, das
mit einer antibakteriellen Substanz kombiniert ist, auf die Außenfläche einer
Gefäßprothese
gewickelt wird.
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EP-A-0950386
bespricht einen Stent, der Rapamycin lokal abgeben kann. Dies kann
an eine Polymerbeschichtung gebunden sein, die auf den Stent aufgetragen
wird.
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WO-A-98/36784
bezieht sich auf eine beschichtete implantierbare medizinische Vorrichtung. Es
bespricht eine Struktur, die in das Gefäßsystem eingeführt werden
kann, wobei die Oberfläche
der Struktur mit einer Lage beschichtet ist. Die Beschichtungslage
ermöglicht
die kontrollierte Freisetzung von biologisch aktivem Material.
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WO-A-01/87342
(die Bestandteil des Standes der Technik gemäß Artikel 54(3) EPÜ ausschließlich zur
Neuheitsprüfung
ist) bezieht sich auf Arzneistoffe und Arzneistoffabgabesysteme
zur Behandlung von Gefäßkrankheiten.
Ein lokales Abgabesystem kann mit Rapamycin beschichtet sein.
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Es
wäre vorteilhaft,
Beschichtungen für
implantierbare medizinische Vorrichtungen zu entwickeln, die Thrombose,
Restenose oder andere unerwünschte
Reaktionen verringern, die zur Erzielung solcher Wirkungen die Anwendung
von pharmazeutischen oder therapeutischen Mitteln oder Arzneistoffen
einschließen
können,
aber nicht erforderlich machen, und die physikalische und mechanische
Eigenschaften besitzen, die selbst dann für die Anwendung in solchen
Vorrichtungen wirksam sind, wenn diese beschichteten Vorrichtungen
verhältnismäßig niedrigen
Höchsttemperaturen
ausgesetzt sind.
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Nach
der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung zur lokalen Arzneistoffabgabe
bereitgestellt, die gemäß beiliegendem
Anspruch 1 definiert ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorangegangenen und anderen Merkmale und Vorteile der Erfindung
werden aus der folgenden, ausführlicheren
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung,
wie sie in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt sind, ersichtlich.
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1 ist
eine Ansicht entlang der Länge
eines Stents (ohne die Enden zu zeigen) vor der Erweiterung, die
die Außenfläche des
Stents und das charakteristische Bandmuster zeigt.
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2 ist
eine Ansicht entlang der Länge des
Stents aus 1, der Reservoire gemäß vorliegender
Erfindung aufweist.
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3 gibt
den Bruchteil des Arzneistoffs an, der zeitabhängig aus den Beschichtungen
der vorliegenden Erfindung freigesetzt wird, auf die keine Deckschicht
aufgetragen wurde.
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4 gibt
den Bruchteil des Arzneistoffs an, der zeitabhängig aus den Beschichtungen
der vorliegenden Erfindung freigesetzt wird, einschließlich einer
auf diese aufgetragenen Deckschicht.
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5 gibt
den Bruchteil des Arzneistoffs an, der zeitabhängig aus den Beschichtungen
der vorliegenden Erfindung freigesetzt wird, auf die keine Deckschicht
aufgetragen wurde.
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6 gibt
die In-vivo-Stentfreisetzungskinetik von Rapamycin aus Poly(VDF/HPF)
an.
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7 ist
eine Querschnittsansicht eines Bands des Stents aus 1,
auf den Arzneistoffbeschichtungen gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung aufgetragen sind.
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8 ist
eine Querschnittsansicht eines Bands des Stents aus 1,
auf den Arzneistoffbeschichtungen gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung aufgetragen sind.
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9 ist
eine Querschnittsansicht eines Bands des Stents aus 1,
auf den Arzneistoffbeschichtungen gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung aufgetragen sind.
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10 ist
eine perspektivische Ansicht eines Beispiel-Stents in seinem komprimierten
Zustand, der in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung verwendet
werden kann.
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11 ist
eine flache Schnittansicht des in 10 gezeigten
Stents.
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12 ist
eine perspektivische Ansicht des in 10 gezeigten
Stents, die diesen aber in seinem aufgeweiteten Zustand zeigt.
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13 ist
eine vergrößerte Schnittansicht des
in 12 gezeigten Stents.
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14 ist
eine vergrößerte Ansicht
eines Teils des in 11 gezeigten Stents.
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15 ist
eine ähnliche
Ansicht wie die in 11 gezeigte Ansicht, die aber
eine andere Ausführungsform
des Stents zeigt.
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16 ist
eine perspektivische Ansicht des in 10 gezeigten
Stents, an dessen Enden gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Vielzahl von Markierungen angebracht sind.
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17 ist
eine Querschnittsansicht einer Markierung gemäß der vorliegenden Erfindung.
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18 ist
eine vergrößerte perspektivische Ansicht
eines Endes des Stents, wobei die Markierungen eine im Wesentlichen
gerade Linie gemäß der vorliegenden
Erfindung bilden.
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19 ist
eine vereinfachte Teil-Querschnittsansicht eines Stenteinführungsapparats,
in den ein Stent geladen ist, der mit einem gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellten Stent verwendet werden kann.
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20 ist
eine ähnliche
Ansicht wie die in 19 gezeigte, die aber eine vergrößerte Ansicht des
distalen Endes des Apparats zeigt.
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21 ist
eine perspektivische Sicht eines Endes des Stents mit den Markierungen
in teilweise erweiterter Form beim Austritt aus dem Einführungsapparat
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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22 ist
eine Querschnittsansicht eines Ballons, an dem eine gleitfähige Beschichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung fixiert ist.
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23 ist
eine Querschnittsansicht eines Bands des Stents aus 1,
an dem eine gleitfähige
Beschichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung fixiert ist.
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24 ist
eine Querschnittsansicht eines selbstexpandierenden Stents in einer
Einführungsvorrichtung,
die eine gleitfähige
Beschichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung hat.
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25 ist
eine Querschnittsansicht eines Bands des Stents aus 1,
der eine modifizierte Polymerbeschichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
hat.
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26 zeigt
einen ballonexpandierbaren Beispiel-Stent mit einer abwechselnden
Anordnung von „N"- und „J"-Verbindungsgliedern
zwischen den Strebensätzen
in einer flachen, zweidimensionalen Planansicht gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Der
Arzneistoff/die Arzneistoffkombinationen und Abgabevorrichtungen
der vorliegenden Erfindung können
verwendet werden, um Gefäßkrankheiten
wirksam zu verhindern und behandeln, insbesondere durch eine Schädigung ausgelöste Gefäßkrankheiten.
Verschiedene medizinische Behandlungsvorrichtungen, die bei der
Behandlung von Gefäßkrankheiten
verwendet werden, können
letztlich weitere Komplikationen auslösen. Die Ballon-Angioplastie beispielsweise
ist ein Verfahren, das dazu verwendet wird, den Blutfluss durch
eine Arterie zu erhöhen,
und ist die prädominante
Behandlung für
die Koronargefäßstenose.
Allerdings führt
das Verfahren wie oben ausgeführt
in der Regel zu einem bestimmten Grad von Schäden an der Gefäßwand und
verschlimmert somit potenziell das Problem zu einem späteren Zeitpunkt.
Andere Verfahren und Erkrankungen können zwar eine ähnliche
Schädigung
verursachen, aber die Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden im Hinblick auf die Behandlung
der Restenose und damit zusammenhängenden Komplikationen im Anschluss
an eine perkutane transluminale Koronarangioplastie und andere, ähnliche
arterielle/venöse
Verfahren beschrieben.
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Obwohl
Ausführungsbeispiele
der Erfindung im Hinblick auf die Behandlung der Restenose und damit
zusammenhängenden
Komplikationen im Anschluss an eine perkutane transluminale Koronarangioplastie
beschrieben werden, muss darauf hingewiesen werden, dass die lokale
Abgabe von Arzneistoff/Arzneistoffkombinationen verwendet werden kann,
um unter Verwendung beliebig vieler medizinischer Vorrichtungen
eine Vielzahl von Erkrankungen zu behandeln oder die Funktion und/oder
die Lebensspanne der Vorrichtung zu verbessern. Beispielsweise werden
Intraokularlinsen, die zur Wiederherstellung der Sehkraft nach einer
Kataraktoperation implantiert werden, oftmals durch die Bildung
eines sekundären Katarakts
gefährdet.
Letztere ist oftmals ein Ergebnis von Zellüberwucherungen auf der Linsenoberfläche und
lässt sich
potenziell durch die Kombination eines Arzneistoffs oder von Arzneistoffen
mit der Vorrichtung auf ein Mindestmaß beschränken. Andere medizinische Vorrichtungen,
die oftmals aufgrund Gewebeeinwuchs oder Anhäufung von proteinhaltigem Material
in, auf und um die Vorrichtung herum versagen, wie z. B. Shunts
für Hydrocephalus,
Dialyseimplantate, Kolostomiebeutelbefestigungsvorrichtungen, Ohrdränageschläuche, Kabel
für Schrittmacher
und inplantierbare Defibrillatoren, können ebenfalls von einer Herangehensweise, bei
der Vorrichtung und Arzneistoff kombiniert werden, profitieren.
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Zur
Verbesserung der Struktur und Funktion von Gewebe oder Organen dienende
Vorrichtungen können
bei Kombination mit dem entsprechenden Mittel oder den entsprechenden
Mitteln ebenfalls Nutzen aufweisen. So könnte sich beispielsweise potenziell
eine verbesserte Osteointegration von orthopädischen Vorrichtungen zur besseren
Stabilisierung der implantierten Vorrichtung durch ihre Kombination mit
Mitteln wie z. B. knochenmorphogenem Protein erzielen lassen. In ähnlicher
Weise könnten
auch andere chirurgische Vorrichtungen, Nähte, Heftklemmen, Anastomosevorrichtungen,
Bandscheiben, Knochennägel,
Nahtverankerungen, Hämostaseschranken,
Klammern und Klemmen, Schrauben, Platten, Clips, Gefäßimplantate,
Gewebekleber und -dichtmittel, Gewebegerüste, verschiedene Arten von Verbänden, Knochenersatzmittel,
intraluminale Vorrichtungen und Gefäßstützen einen verbesserten Nutzen
für den
Patienten bieten, wenn diese Herangehensweise zur Kombination von
Vorrichtung und Arzneistoff verwendet wird. Im Wesentlichen kann jede
Art von medizinischer Vorrichtung auf eine bestimmte Weise mit einem
Arzneistoff oder einer Arzneistoffkombination beschichtet werden,
welche die Behandlung gegenüber
der alleinigen Verwendung der Vorrichtung oder des pharmazeutischen
Mittels verbessert.
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Außer den
verschiedenen medizinischen Vorrichtungen können die Beschichtungen auf
diesen Vorrichtungen verwendet werden, um therapeutische und pharmazeutische
Mittel abzugeben, wie u. a.: Proliferationshemmer/Mitosehemmer einschließlich natürlicher
Produkte wie etwa Vinca-Alkaloide (d. h. Vinblastin, Vincristin
und Vinorelbin), Paclitaxel, Podophyllotoxine (d. h. Etoposid, Teniposid),
Antibiotika (Dactinomycin (Actinomycin D), Daunorubicin, Doxorubicin
und Idarubicin), Anthracycline, Mitoxantron, Bleomycine, Plicamycin
(Mithramycin) und Mitomycin, Enzyme (L-Asparaginase, die systemisch L-Asparagin metabolisiert
und somit dies den Zellen entzieht, die nicht fähig sind, ihr eigenes Asparagin zu
synthetisieren); Thrombozytenhemmer wie z. B. G(GP)IIb/IIIa-Hemmer und Vitronectinrezeptorantagonisten;
proliferationshemmende/mitosehemmende alkylierende Mittel wie etwa
Stickstofflost-Analoga (Mechlorethamin, Cyclophosphamid und Analoga, Melphalan,
Chlorambucil), Ethylenimine und Methylmelamine (Hexamethylmelamin
und Thiotepa), Alkylsulfonate – Busulfan,
Nitrosoharnstoffe (Carmustin (BCNU) und Analoga, Streptozocin),
Trazene – Dacarbazin
(DTIC); proliferationshemmende/mitosehemmende Antimetaboliten wie
etwa Folsäureanaloga
(Methotrexat), Pyrimidin-Analoga (Fluorouracil, Floxuridin und Cytarabin),
Purin-Analoga und verwandte Hemmer (Mercaptopurin, Thioguanin, Pentostatin
und 2-Chlorodeoxyadenosin {Cladribin}); Platinkomplexe (Cisplatin,
Carboplatin), Procarbazin, Hydroxyharnstoff, Mitotan, Aminoglutethimid;
Hormone (d. h. Östrogen);
Antikoagulanzien (Heparin, synthetische Heparinsalze und andere
Thrombinhemmer); Fibrinolytika (wie etwa Gewebe-Plasminogenaktivator,
Streptokinase und Urokinase), Aspririn, Dipyridamol, Ticlopidin,
Clopidogrel, Abciximab; Migrationshemmer; antisekretorische Mittel
(Breveldin); Entzündungshemmer:
wie etwa Nebennierenrindensteroide (Cortisol, Cortison, Fludrocortison,
Prednison, Prednisolon, 6α-Methylprednisolon,
Triamcinolon, Betamethason und Dexamethason), non-steroidale Mittel
(Salicylsäurederivate,
d. h. Aspririn; Paraaminophenolderivate, d. h. Acetaminophen; Indol- und Indenessigsäuren (Indometacin,
Sulindac und Etodalac), Heteroarylessigsäuren (Tolmetin, Diclofenac
und Ketorolac), Arylpropionsäuren
(Ibuprofen und Derivate), Anthranilsäuren (Mefenaminsäure und
Meclofenaminsäure),
Enolsäuren
(Piroxicam, Tenoxicam, Phenylbutazon und Oxyphenthatrazon), Nabumeton,
Auro-Verbindungen (Auranofin, Aurothioglucose, Natriumaurothiomalat);
Immunsuppressiva: (Ciclosporin, Tacrolimus (FK-506), Sirolimus (Rapamycin),
Azathioprin, Mycophenolat-Mofetil); angiogene Substanzen: vaskulärer endothelialer
Wachstumsfaktor (VEGF), Fibroblastenwachstumsfaktor (FGF); Angiotensinrezeptorblocker;
Stickstoffmonoxiddonoren; Antisense-Oligonucleotide und deren Kombinationen;
Zellzyklushemmer, mTOR-Hemmer und Wachstumsfaktorsignaltransduktionskinasehemmer.
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Wie
bereits ausgeführt
ist die Implantation eines Koronarstents in Verbindung mit Ballonangioplastie
höchst
wirksam bei der Behandlung eines akuten Gefäßverschlusses und kann das
Risiko einer Restenose verringern. Intravaskuläre Ultraschallstudien (Mintz
et al., 1996) legen nahe, dass Koronarstents die Gefäßkonstriktion
wirksam verhindern und dass der Großteil des späten Lumenverlusts
nach Stentimplantationen auf Plaquewachstum zurückzuführen ist, wahrscheinlich in
Verbindung mit Neointimahyperplasie. Der späte Lumenverlust nach Koronarstents
ist fast zweimal höher
als der nach konventioneller Ballonangioplastie beobachtete Lumenverlust.
Daher könnte
in Anbetracht der Tatsache, dass Stents mindestens einen Teil des
Restenoseprozesses verhindern, eine Kombination von Arzneistoffen, Mitteln
oder Verbindungen, die die glatte Muskelzellproliferation verhindert,
Entzündung
verringert und Gerinnung verringert oder die glatte Muskelzellproliferation
durch mehrere Mechanismen verhindert, Entzündung verringert und Gerinnung
verringert, in Kombination mit einem Stent die wirksamste Behandlung
für die
Restenose nach Angioplastie bieten. Die systemische Verwendung von
Arzneistoffen, Mitteln oder Verbindungen in Kombination mit der
lokalen Abgabe von dem gleichen oder unterschiedlichen Arzneistoff/von
gleichen oder unterschiedlichen Arzneistoffkombinationen kann ebenfalls
eine nützliche
Behandlungsoption darstellen.
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Die
lokale Abgabe eines Arzneistoffs/von Arzneistoffkombinationen von
einem Stent bietet folgende Vorteile: die Prävention von Gefäß-Recoil
und Remodeling durch die Gerüstwirkung
des Stents und die Prävention
von mehreren Komponenten der Neointimahyperplasie oder Restenose
sowie eine Verringerung der Entzündung
und Thrombose. Diese lokale Verabreichung von Arzneistoffen, Mitteln
oder Verbindungen an mittels Stent behandelten Koronararterien könnte auch
einen zusätzlichen
therapeutischen Nutzen haben. Beispielsweise könnten durch die Verwendung
der lokalen Abgabe statt der systemischen Verabreichung höhere Gewebekonzentrationen
der Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen erreicht werden. Darüber hinaus
könnte
die Verwendung der lokalen Abgabe zu einer verringerten systemischen
Toxizität
führen
als die systemische Verabreichung und gleichzeitig höhere Gewebekonzentrationen
aufrechterhalten. Außerdem
könnte
bei Verwendung der lokalen Abgabe aus einem Stent anstelle der systemischen
Verabreichung ein einzelnes Verfahren ausreichen, wodurch die Patienten-Compliance
verbessert wird. Ein zusätzlicher
Vorteil der Kombinationstherapie mit Arzneistoffen, Mitteln und/oder
Verbindungen könnte
darin bestehen, dass sie die Dosis der einzelnen therapeutischen
Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen verringert und somit deren
Toxizität
einschränkt,
aber trotzdem eine Verringerung der Restenose, Entzündung und
Thrombose erzielt. Eine lokale stentbasierte Therapie ist daher
eine Möglichkeit
zur Verbesserung der therapeutischen Ratio (aus Wirksamkeit und
Toxizität)
von restenosehemmenden, entzündungshemmenden, thrombosehemmenden
Arzneistoffen, Mitteln oder Verbindungen.
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Es
gibt eine Vielzahl verschiedener Stents, die nach perkutaner transluminaler
Koronarangiographie verwendet werden können. Es können zwar beliebige viele Stents
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, aber der Einfachheit halber wird nur
eine beschränkte
Zahl von Stents in den Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung beschrieben. Der Fachmann wird erkennen,
dass beliebig viele Stents in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können.
Darüber
hinaus können
wie bereits ausgeführt
andere medizinische Vorrichtungen verwendet werden.
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Ein
Stent wird in der Regel als eine röhrenförmige Struktur verwendet, die
im Innern eines Gangs zurückgelassen
wird, um einer Obstruktion abzuhelfen. Normalerweise werden Stents
in nicht erweiterter Form in das Lumen eingeführt und werden dann autonom
oder mit Hilfe einer zweiten Vorrichtung an Ort und Stelle erweitert.
Eine typische Erweiterungsmethode bedient sich eines auf einem Katheter
angebrachten Angioplastieballon, der im stenosierten Gefäß oder in
der Körperpassage
aufgeblasen wird, zum Scheren und Bersten der mit den Wandbestandteilen
des Gefäßes assoziierten
Obstruktionen und zur Erzielung eines vergrößerten Lumens.
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1 zeigt
einen Beispiel-Stent 100, der gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann. Der erweiterbare zylinderförmige Stent 100 umfasst
eine befensterte Struktur zur Platzierung in einem Blutgefäß, Gang oder
Lumen, um das Gefäß, den Gang
oder das Lumen offenzuhalten, insbesondere zum Schutz eines Arteriensegments
vor Restenose nach Angioplastie. Der Stent 100 kann umfangsmäßig erweitert
werden und in einer aufgeweiteten Konfiguration gehalten werden,
d. h. umfänglich
oder radial starr. Der Stent 100 ist achsflexibel, und
wenn er an einem Band gebogen wird, treten keine der Bestandteile
des Stents 100 nach außen
vor.
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Der
Stent 100 umfasst in der Regel ein erstes und ein zweites
Ende mit einem dazwischen liegenden Zwischenabschnitt. Der Stent 100 hat
eine Längsachse
und umfasst eine Vielzahl von längs
angeordneten Bändern 102,
und jedes dieser Bänder 102 beschreibt
eine im allgemeinen fortlaufende Welle entlang eines zur Längsachse
parallelen Liniensegments. Durch eine Vielzahl von umfangsmäßig angeordneten
Verbindungsgliedern 104 werden die Bänder 102 in einer
im Wesentlichen röhrenförmigen Struktur
gehalten. Im Wesentlichen ist jedes längs angeordnete Band 102 an
einer Vielzahl von periodischen Stellen anhand eines kurzen, umfänglich angeordneten
Verbindungsglieds 104 mit einem angrenzenden Band 102 verbunden.
Die mit jedem der Bänder 102 assoziierte
Welle besitzt in dem Zwischenabschnitt ungefähr die gleiche räumliche Grundschwingung,
und die Bänder 102 sind
so angeordnet, dass die mit ihnen assoziierten Wellen im Allgemeinen
so ausgerichtet sind, dass sie im Allgemeinen in gleicher Phase
miteinander sind. Wie in der Abbildung gezeigt bewegt sich jedes
längs angeordnete
Band 102 durch ungefähr
zwei Zyklen, bevor ein Verbindungsglied zu einem angrenzenden Band 102 auftritt.
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Der
Stent 100 kann unter Verwendung beliebig vieler Methoden
hergestellt werden. Der Stent 100 kann beispielsweise aus
einer hohlen oder geformten Röhre
aus rostfreiem Stahl hergestellt werden, die unter Verwendung von
Lasern, elektrischem Entladungsfräsen, chemischem Ätzen oder
anderen Mitteln maschinell bearbeitet werden kann. Der Stent 100 wird
in den Körper
eingeführt
und in nicht aufgeweiteter Form an der gewünschten Stelle platziert. In einem
Ausführungsbeispiel
kann die Erweiterung in einem Blutgefäß durch einen Ballonkatheter
herbeigeführt
werden, wobei der endgültige
Durchmesser des Stents 100 von dem Durchmesser des verwendeten
Ballonkatheters abhängt.
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Es
ist zu beachten, dass ein Stent 100 gemäß der vorliegenden Erfindung
in einem Material mit Formgedächtnis
aufgeführt
werden kann, u. a. beispielsweise einer geeigneten Legierung aus
Nickel und Titan oder rostfreiem Stahl. Aus rostfreiem Stahl geformte
Strukturen können
selbstexpandierend gemacht werden, indem der rostfreie Stahl auf vorbestimmte
Weise konfiguriert wird, z. B. indem er zu einer geflochtenen Anordnung
gedreht wird. In dieser Ausführungsform
kann der Stent 100, nachdem er geformt worden ist, komprimiert
werden, so dass er einen ausreichend kleinen Raum einnimmt, um seine
Einführung
in ein Blutgefäß oder anderes Gewebe
unter Verwendung von Einführungsmitteln zu
erlauben, wobei die Einführungsmittel
einen geeigneten Katheter oder einen biegsamen Stab umfassen. Bei
Austritt aus dem Katheter kann der Stent 100 so konfiguriert
sein, dass er sich zu der gewünschten
Konfiguration erweitert, wobei die Erweiterung entweder automatisch
erfolgt oder durch eine Änderung
des Drucks, der Temperatur oder elektrischen Reiz ausgelöst wird.
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2 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung unter Verwendung des in 1 gezeigten
Stents 100. Wie gezeigt kann der Stent 100 modifiziert
werden, so dass er ein oder mehr Reservoire 106 umfasst.
Jedes der Reservoire 106 kann nach Wunsch geöffnet oder
geschlossen werden. Diese Reservoire 106 können speziell
dazu ausgelegt sein, den/die abzugebenden Arzneistoff/Arzneistoffkombinationen
aufzunehmen. Unabhängig
von der Konstruktionsweise des Stents 100 ist es vorzuziehen,
dass die Dosierung des Arzneistoffs/der Arzneistoffkombination mit
genügender Spezifität und einer
ausreichenden Konzentration aufgetragen wird, um eine wirksame Dosierung
im Läsionsbereich
bereitzustellen. Diesbezüglich
ist die Reservoirgröße in den
Bändern 102 vorzugsweise
so bemessen, dass die Dosierung des Arzneistoffs/der Arzneistoffkombination
am gewünschten
Ort und in der gewünschten
Menge aufgetragen wird.
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In
einem anderen Ausführungsbeispiel
kann die gesamte Innen- und Außenfläche des
Stents 100 mit dem Arzneistoff/den Arzneistoffkombinationen
in therapeutischen Dosierungsmengen beschichtet werden. Eine ausführliche
Beschreibung eines Arzneistoffs zur Behandlung der Restenose sowie
von Beispielbeschichtungsverfahren ist im Folgenden aufgeführt. Allerdings
ist zu beachten, dass die Beschichtungsverfahren je nach Arzneistoff/Arzneistoffkombinationen
variieren können.
Außerdem
können die
Beschichtungsverfahren je nach dem Material, aus dem der Stent oder
eine andere intraluminale medizinische Vorrichtung besteht, variieren.
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26 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines ballonexpandierbaren Stents. 26 zeigt
den Stent 900 in seinem noch nicht entfalteten Zustand
vor der Freigabe, wie er aussehen würde, wenn er längs aufgeschnitten
und dann in einer flachen, zweidimensionalen Konfiguration ausgebreitet würde. Der
Stent 900 hat gebogene Endstreben 902 und diagonale
Streben 904 in jedem Satz von Strebengliedern 906,
die durch Sätze
von flexiblen Verbindungsgliedern 908, 910 oder 912 verbunden
sind. In einem Ausführungsbeispiel
werden drei verschiedene Arten von flexiblen Verbindungsgliedern
verwendet. Ein Satz von „N"-Verbindungsgliedern 910, der
sechs umfangsmäßig in Abständen angeordnete „N"-Verbindungsglieder 914 umfasst,
und ein Satz von umgekehrten „N"-Verbindungsgliedern 912,
der sechs umfangsmäßig in Abständen angeordnete
umgekehrte „N"-Verbindungsglieder 916 umfasst,
stellen jeweils eine Verbindung zu angrenzenden Sätzen von
Strebengliedern 906 an den Enden des Stents 900 dar.
Ein Satz von umgekehrten „J"-Verbindungsgliedern 918,
der sechs umfangsmäßig in Abständen angeordnete
umgekehrte „J"-Verbindungsglieder 908 umfasst,
dienen dazu, die angrenzenden Sätze von
Stebengliedern 906 in der Mitte des Stents 900 zu
verbinden. Die Form der „N"-Verbindungsglieder 914 und
umgekehrten „N"-Verbindungsglieder 916 ermöglichen
es den Verbindungsgliedern, sich zu verlängern und verkürzen, wenn
sich der Stent um eine Kurve herum biegt, während er in den menschlichen
Körper
eingeführt
wird. Diese Fähigkeit
zur Verlängerung
und Verkürzung
hilft verhindern, dass die Sätze
von Strebengliedern während
der Einführung in
den Körper
vom Ballon heruntergeschoben oder -gezogen werden, und ist besonders
bei kurzen Stents anwendbar, die dazu neigen, eine verhältnismäßig schlechte
Retention des Stents auf einem aufblasbaren Ballon aufzuweisen.
Die Verwendung des Stents 900 mit seiner größeren Stärke im mittleren Bereich
wäre vorteilhaft
für vergleichsweise
kurze Stenosen, die einen harten, kalzifizierten zentralen Abschnitt
aufweisen. Es ist auch zu beachten, dass für den Stent 900 ein
normales „J"-Verbindungsglied anstelle
des umgekehrten „J"-Verbindungsglieds 908 verwendet
werden könnte.
Andere Ausführungsbeispiele
von ballonexpandierbaren Stents sind in US-Patent Nr. 6,190,403
B1 zu finden, das am 20. Februar 2001 erteilt wurde und hier als
Referenzmaterial beigefügt
ist.
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Rapamycin
ist ein makrozyklisches Trien-Antibiotikum, das von Streptomyces
hygroscopicus produziert wird, wie in US-Patent Nr. 3,929,992 offengelegt
ist. Es wurde festgestellt, dass Rapamycin unter anderem die Proliferation
von glatten Gefäßmuskelzellen
in vivo hemmt. Entsprechend kann Rapamycin verwendet werden, um
Intimahyperplasie der glatten Muskelzellen, Restenose und Gefäßverschluss
bei Säugetieren
zu behandeln, insbesondere nach einer entweder biologisch oder mechanisch
vermittelten Gefäßschädigung oder
unter Bedingungen, die ein Säugetier
dazu prädisponieren
würde,
eine solche Schädigung
zu erleiden. Die Wirkung von Rapamycin besteht darin, die glatte
Muskelzellproliferation zu hemmen, und Rapamycin wirkt sich nicht
behindernd auf die Reendothelialisierung der Gefäßwände aus.
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Rapamycin
verringert die Gefäßhyperplasie, indem
es die glatte Muskelproliferation als Reaktion auf mitogene Signale
antagonisiert, die während
einer durch Angioplastie induzierten Schädiung freigesetzt werden. Es
wird davon ausgegangen, dass die Hemmung der durch Wachstumsfaktoren
und Cytokine vermittelten glatten Muskelproliferation in der späten G1-Phase
des Zellzyklus der dominante Wirkmechanismus von Rapamycin ist.
Es ist allerdings auch bekannt, dass Rapamycin, wenn es systemisch
verabreicht wird, die Proliferation und Differenzierung von T-Zellen
verhindert. Dies ist die Grundlage für seine immunsuppressive Wirkung
und seine Fähigkeit
zur Prävention
von Implantatabstoßungsreaktionen.
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Rapamycin
wie hier verwendet umfasst Rapamycin und alle Analoga, Derivate
und Kongener, die FKBP12 und andere Immunophiline finden, und besitzt
die gleichen pharmakologischen Eigenschaften wie Rapamycin.
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Die
proliferationshemmenden Wirkungen von Rapamycin sind zwar durch
systemische Anwendung zu erreichen, aber durch die lokale Abgabe
der Verbindung sind überlegene
Resultate erzielbar. Rapamycin wirkt im Wesentlichen in den Geweben,
die in der Nähe
der Verbindung gelegen sind, und die Wirkung verringert sich mit
zunehmendem Abstand von der Abgabevorrichtung. Um diese Wirkung
zu nutzen, wäre
ein unmittelbarer Kontakt von Rapamycin mit den Lumenwänden wünschenswert.
Entsprechend ist das Rapamycin in einer bevorzugten Ausführungsform
auf die Oberfläche
des Stents oder Teile derselben einbezogen. Im Wesentlichen ist
das Rapamycin vorzugsweise in den in 1 dargestellten
Stent 100 einbezogen, wo der Stent 100 in Kontakt
mit der Lumenwand tritt.
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Rapamycin
kann auf beliebig viele Weisen in den Stent einbezogen oder am Stent
fixiert werden. In dem Ausführungsbeispiel
ist das Rapamycin unmittelbar in eine polymere Trägersubstanz
einbezogen und wird auf die Außenfläche des
Stents gespritzt. Das Rapamycin wird mit der Zeit aus der polymeren
Trägersubstanz
herausgelöst
und tritt in das umliegende Gewebe ein. Vorzugsweise bleibt das Rapamycin
mindestens 3 Tage bis maximal ungefähr 6 Monate auf dem Stent,
und noch besser ist eine Verweildauer von 7 bis 30 Tagen.
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Es
können
beliebig viele nicht-erodierbare Polymere in Verbindung mit dem
Rapamycin verwendet werden. In einem Ausführungsbeispiel umfasst die
polymere Trägersubstanz
zwei Lagen. Die untere Lage (Grundierung) umfasst eine Lösung von
Poly(ethylencovinylacetat) und Polybutylmethacrylat. Das Rapamycin
ist in diese Grundierung eingearbeitet. Die äußere Lage umfasst nur Polybutylmethacrylat
und fungiert als Diffusionsschranke, um zu verhindern, dass das
Rapamycin zu rasch herausgelöst
wird. Die Dicke der äußeren Lage
oder Deckschicht legt die Rate fest, mit der das Rapamycin aus der
Trägersubstanz
herausgelöst
wird. Im Wesentlichen wird das Rapamycin mittels Diffusion durch
die polymere Trägersubstanz
aus der Trägersubstanz herausgelöst. Polymere
sind durchlässig
und erlauben somit das Entweichen von Feststoffen, Flüssigkeiten
und Gasen aus diesen. Die Gesamtdicke der polymeren Trägersubstanz
liegt im Bereich von etwa 1 Mikrometer bis etwa 20 Mikrometer oder
mehr. Es ist zu beachten, dass Grundierungsschichten und Metalloberflächenbehandlungen
verwendet werden können,
bevor die polymere Trägersubstanz
an der medizinischen Vorrichtung fixiert wird. Beispielsweise können als
Bestandteil des unten beschriebenen Gesamtprozesses Säurereinigung,
Alkalireinigung (basische Reinigung), Salinisation und Parylenbeschichtung
verwendet werden.
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Die
Poly(ethylencovinylacetat)-, Polybutylmethacrylat- und Rapamycin-Lösung kann
auf verschiedene Weisen in den Stent eingearbeitet oder auf dem
Stent einbezogen werden. So kann die Lösung beispielsweise auf den
Stent gespritzt werden, oder der Stent kann in die Lösung eingetaucht
werden. Andere Methoden sind u. a. Schleuderbeschichtung und RF-Plasmapolymerisation.
In einem Ausführungsbeispiel
wird die Lösung
auf den Stent gespritzt und trocknen gelassen. In einem anderen
Ausführungsbeispiel
kann die Lösung
negativ und der Stent positiv geladen werden oder umgekehrt. Somit werden
sich Lösung
und Stent gegenseitig anziehen. Bei Verwendung dieser Art von Spritzverfahren
kann das Abfallaufkommen reduziert und eine genauere Steuerung der
Dicke der Schicht erzielt werden.
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In
einem anderen Ausführungsbeispiel
kann das Rapamycin oder ein anderes therapeutisches Mittel in ein
filmbildendes Polyfluor-Copolymer eingearbeitet werden, das eine
Menge eines ersten Anteils, der aus der aus polymerisiertem Vinylidenfluorid und
polymerisiertem Tetrafluorethylen bestehenden Gruppe ausgewählt wird,
und eine Menge eines von dem ersten Anteil verschiedenen zweiten
Anteils umfasst, der mit dem ersten Anteil copolymerisiert wird, wodurch
sich das Polyfluor-Copolymer ergibt; der zweite Anteil ist in der
Lage, dem Polyfluor-Copolymer die Festigkeit oder elastomeren Eigenschaften zu
verleihen; dabei bewirken die relativen Mengen des ersten Anteils
und des zweiten Anteils die Bereitstellung der Beschichtung und
des somit erzeugten Films, mit zur Verwendung in der Behandlung
implantierbarer medizinischer Vorrichtungen wirksamen Eigenschaften.
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Die
vorliegende Erfindung stellt polymere Beschichtungen, die ein Polyfluor-Copolymer
umfassen, und implantierbare medizinische Vorrichtungen, z. B. Stents,
bereit, welche in zur Verringerung von Thrombose und/oder Restenose
bei Verwendung solcher Stents beispielsweise in Angioplastieverfahren
wirksamen Mengen mit einem Film der polymeren Beschichtung beschichtet
sind. Polyfluor-Copolymere wie hier verwendet bedeutet diejenigen
Copolymere, die eine Menge eines ersten Anteils, der aus der aus
polymerisiertem Vinylidenfluorid und polymerisiertem Tetrafluorethylen
bestehenden Gruppe ausgewählt
wird, und eine Menge eines von dem ersten Anteil verschiedenen zweiten
Anteils umfassen, der mit dem ersten Anteil copolymerisiert wird,
wodurch sich das Polyfluor-Copolymer ergibt; der zweite Anteil ist
in der Lage, dem Polyfluor-Copolymer die Festigkeit oder elastomeren
Eigenschaften zu verleihen; dabei bewirken die relativen Mengen
des ersten Anteils und des zweiten Anteils die Bereitstellung der Beschichtung
und des somit erzeugten Films, mit zur Verwendung in der Behandlung
implantierbarer medizinischer Vorrichtungen wirksamen Eigenschaften.
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Die
Beschichtungen können
pharmazeutische oder therapeutische Mittel zur Verringerung von Restenose,
Entzündung
und/oder Thrombose umfassen, und die mit solchen Beschichtungen
beschichteten Stents können
eine anhaltende Freisetzung der Mittel bieten. Aus bestimmten Polyfluor-Copolymerbeschichtungen
der vorliegenden Erfindung zubereitete Filme bieten die physikalischen
und mechanischen Eigenschaften, die für konventionell beschichtete
medizinische Vorrichtungen erforderlich sind, selbst wenn die Höchsttemperaturen,
denen die Vorrichtungsbeschichtungen und Filme ausgesetzt sind,
auf verhältnismäßig niedrige
Temperaturen beschränkt
sind. Dies ist besonders wichtig, wenn die Beschichtung/der Film
zur Abgabe von pharmazeutischen/therapeutischen Mitteln oder Arzneistoffen, die
wärmeempfindlich
sind, verwendet werden, oder wenn die Beschichtungen auf temperaturempfindliche
Vorrichtungen wie etwa Katheter aufgetragen werden. Wenn die maximale
Expositionstemperatur kein Problem darstellt, wie z. B. wenn wärmestabile Mittel
wie Itraconazol in die Beschichtungen eingearbeitet werden, können thermoplastische
Polyfluor-Copolymere mit höherem
Schmelzpunkt verwendet werden, und wenn eine sehr hohe Längung und Haftung
erforderlich ist, können
Elastomere verwendet werden. Falls dies gewünscht wird oder erforderlich
ist, können
die Polyfluor-Elastomere mit den z. B. in Modern Fluoropolymers,
(J. Shires ed.) John Wiley & Sons,
New York, 1997, pp. 77–87
beschriebenen Standardverfahren vernetzt werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst Polyfluor-Copolymere, die verbesserte
biokompatible Beschichtungen oder Trägersubstanzen für medizinische
Vorrichtungen bereitstellen. Diese Beschichtungen stellen träge biokompatible
Oberflächen
bereit, die in Kontakt mit Körpergewebe
eines Säugetiers,
z. B. eines Menschen, ausreichend sind, um eine Restenose oder Thrombose
oder andere unerwünschte
Reaktionen zu verringern. Während
viele der in der Literatur beschriebenen Beschichtungen, die aus
Polyfluor-Homopolymeren hergestellt sind, unlöslich sind und/oder hohe Temperaturen
benötigen,
z. B. über
ungefähr
125 Grad Celsius, um Filme mit angemessenen physikalischen und mechanischen
Eigenschaften zur Verwendung auf implantierbaren Vorrichtungen,
z. B. Stents, zu erzielen, oder keine besonders hohe Festigkeit
oder Elastomerität aufweisen,
bieten die aus Polyfluor-Copolymeren
zubereiteten Filme der vorliegenden Erfindung eine angemessene Haftung,
Festigkeit oder Elastizität
und Widerstand gegen Rissbildung, wenn sie auf medizinischen Vorrichtungen
gebildet werden. In bestimmten Ausführungsbeispielen ist dies selbst
dann der Fall, wenn die Vorrichtungen verhältnismäßig niedrigen Höchsttemperaturen
ausgesetzt sind.
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Die
für Beschichtungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendeten Polyfluor-Copolymere
sind vorzugsweise filmbildende Polymere, die ein ausreichend hohes
Molekulargewicht aufweisen, um nicht wachsartig oder klebrig zu
sein. Die aus diesen gebildeten Polymere und Filme sollten vorzugsweise am
Stent anhaften und nach dem Auftragen auf den Stent nicht leicht
verformbar sein, so dass sie nicht durch hämodynamische Belastungen verschoben werden
können.
Das Molekulargewicht des Polymers sollte vorzugsweise hoch genug
sein, um ausreichende Festigkeit zu bieten, so dass die aus den
Polymeren bestehenden Filme nicht während der Handhabung oder Freigabe
des Stents abgerieben werden. In bestimmten Ausführungsbeispielen wird die Beschichtung
nicht reißen,
wenn der Stent oder andere medizinische Vorrichtungen erweitert
oder aufgeweitet werden.
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Beschichtungen
der vorliegenden Erfindung umfassen Polyfluor-Copolymere wie oben
definiert. Der zweite Anteil, der mit dem ersten Anteil polymerisiert
wird, um das Polyfluor-Copolymer
vorzubereiten, kann aus denjenigen polymerisierten, biokompatiblen
Monomeren ausgewählt
werden, die biokompatible Polymere bieten würden, die zur Implantation in
ein Säugetier
annehmbar sind, während
sie gleichzeitig ausreichende elastomere Filmeigenschaften zur Verwendung
auf medizinischen Vorrichtungen gemäß den vorliegenden Ansprüchen aufrechterhalten.
Zu diesen Monomeren gehören,
ohne auf diese beschränkt
zu sein, Hexafluorpropylen (HFP), Tetrafluorethylen (TFE), Vinylidenfluorid,
1-Hydropentafluorpropylen,
Perfluor(methylvinylether), Chlortrifluorethylen (CTFE), Pentafluropropen,
Trifluorethylen, Hexafluoraceton und Hexafluorisobutylen.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Polyfluor-Copolymere umfassen
in der Regel Vinylidenfluorid, das mit Hexafluorpropylen copolymerisiert
ist, in einem Gewichtsverhältnis
im Bereich von etwa 50 bis etwa 92 Gewichtsprozent Vinylidenfluorid zu
etwa 50 bis etwa 8 Gewichtsprozent HFP. Vorzugsweise umfassen die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Polyfluor-Copolymere von
etwa 50 bis etwa 85 Gewichtsprozent Vinylidenfluorid, das mit von
etwa 50 bis etwa 15 Gewichtsprozent HFP copolymerisiert ist. Noch
besser ist es, wenn die Polyfluor-Copolymere von etwa 55 bis etwa
70 Gewichtsprozent Vinylidenfluorid umfassen, das mit von etwa 45
bis etwa 30 Gewichtsprozent HFP copolymerisiert ist. Sogar noch
besser ist es, wenn die Polyfluor-Copolymere von etwa 55 bis etwa
65 Gewichtsprozent Vinylidenfluorid umfassen, das mit von etwa 45
bis etwa 35 Gewichtsprozent HFP copolymerisiert ist. Solche Polyfluor-Copolymere
sind in verschiedenem Umfang löslich
in Lösungsmitteln
wie Dimethylacetamid (DMAc), Tetrahydrofuran, Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid und n-Methylpyrrolidon. Manche sind löslich in
Methylethylketon (MEK), Aceton, Methanol und anderen Lösungsmitteln,
die häufig beim
Auftragen von Beschichtungen auf konventionelle implantierbare medizinische
Vorrichtungen verwendet werden.
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Konventionelle
Polyfluor-Homopolymere sind kristallin und schwierig als Hochqualitätsfilme auf
Metalloberflächen
aufzutragen, ohne diese Beschichtungen verhältnismäßig hohen Temperaturen auszusetzen,
die der Schmelztemperatur (Tm) des Polymers entsprechen. Die erhöhte Temperatur
dient dazu, Filme bereitzustellen, die aus solchen PVDF-Homopolymerbeschichtungen
hergestellt sind, die eine ausreichende Haftung am Film der Vorrichtung
aufweisen, vorzugsweise aber gleichzeitig auch eine ausreichende
Biegsamkeit behalten, um ein Reißen des Films bei einer Erweiterung/Kontraktion
der beschichteten medizinische Vorrichtung zu widerstehen. Manche
Filme und Beschichtungen gemäß der vorliegenden
Erfindung bieten diese gleichen physikalischen und mechanischen
Eigenschaften, oder im Wesentlichen die gleichen Eigenschaften,
selbst wenn die Höchsttemperaturen,
denen die Beschichtungen und Filme ausgesetzt sind, geringer sind
als ungefähr
eine zuvor festgelegte Höchsttemperatur.
Dies ist besonders wichtig, wenn die Beschichtungen/Filme pharmazeutische/therapeutische
Mittel oder Arzneistoffe umfassen, die wärmeempfindlich sind, z. B.
chemischem oder physikalischem Abbau oder anderen durch Wärme hervorgerufenen
ungünstigen
Einwirkungen unterliegen, oder beim Auftragen von wärmeempfindlichen
Substraten auf medizinische Vorrichtungen, die z. B. einem durch
Wärme hervorgerufenen,
die Zusammensetzung oder Struktur betreffenden Abbau unterliegen.
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In
Abhängigkeit
von der jeweiligen Vorrichtung, auf welche die Beschichtungen und
Filme der vorliegenden Erfindung aufgetragen werden sollen, und
der Verwendung oder dem Resultat, die/das von der Vorrichtung benötigt werden,
können
die zur Zubereitung von solchen Vorrichtungen verwendeten Polyfluor-Copolymere
kristallin, halbkristallin oder amorph sein.
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Wenn
Vorrichtungen keine Einschränkungen oder
Grenzen bezüglich
der Exposition derselben gegenüber
erhöhten
Temperaturen aufweisen, können kristalline
Polyfluor-Copolymere
verwendet werden. Kristalline Polyfluor-Copolymere neigen dazu,
der Tendenz zu widerstehen, unter angewendeter Belastung oder Schwerkraft
zu fließen,
wenn sie Temperaturen über
ihrer Glasübergangstemperatur
(Tg) ausgesetzt werden. Kristalline Polyfluor-Copolymere bieten
härtere
Beschichtungen und Filme als ihre vollständig amorphen Entsprechungen.
Darüber
hinaus sind kristalline Polymere gleitfähiger und im Verlauf der Crimp-
und Transferprozesse, die beim Montieren von selbstexpandierenden
Stents, wie z. B. Nitinol-Stents, verwendet werden, leichter zu
handhaben.
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Halbkristalline
und amorphe Polyfluor-Copolymere bieten Vorteile, wenn die Exposition
gegenüber
erhöhten
Temperaturen ein Problem ist, beispielsweise wenn wärmeempfindliche
pharmazeutische oder therapeutische Mittel in die Beschichtungen
und Filme eingearbeitet werden oder wenn Konstruktionsweise, Struktur
und/oder Verwendung der Vorrichtung eine Exposition gegenüber solchen
erhöhten
Temperaturen ausschließen.
Halbkristalline Polyfluor-Copolymerelastomere, bei denen verhältnismäßig hohe
Mengen wie z. B. von etwa 30 bis etwa 45 Gewichtsprozent des zweiten
Anteils, z. B. HFP, mit dem ersten Anteil, z. B. VDF, copolymerisiert
sind, haben gegenüber
amorphen Polyfluor-Copolymerelastomeren den Vorteil, dass sie einen
geringeren Reibungskoeffizienten aufweisen und weniger selbstblockierend
sind als diese. Solche Eigenschaften können bei der Verarbeitung,
Verpackung und Einführung
von mit solchen Polyfluor-Copolymeren beschichteten medizinischen
Vorrichtungen von signifikanter Bedeutung sein. Darüber hinaus
dienen solche Polyfluor-Copolymerelastomere, die einen solchen verhältnismäßig hohen
Gehalt des zweiten Anteils umfassen, zur Steuerung der Löslichkeit
bestimmter Mittel, wie z. B. Rapamycin, in dem Polymer und steuert
somit die Permeabilität
des Mittels durch die Trägersubstanz.
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Die
in den vorliegenden Erfindungen verwendeten Polyfluor-Copolymere
können
anhand von verschiedenen bekannten Polymerisationsmethoden zubereitet
werden. So können
beispielsweise halbkontinuierliche Hochdruck-Freiradikal-Emulsionspolymerisationsverfahren
wie die in Fluoroelastomers-dependence of relaxation phenomena on
compositions, POLYMER 30, 2180, 1989, von Ajroldi et al. offengelegten
Verfahren zur Zubereitung von amorphen Polyfluor-Copolymeren, von
denen einige Elastomere sein können,
eingesetzt werden. Darüber hinaus
können
die darin offengelegten Freiradikal-Batchemulsionspolymerisationsverfahren
zum Erzeugen von Polymeren verwendet werden, die halbkristallin
sind, selbst wenn sie einen verhältnismäßig hohen
Gehalt des zweiten Anteils haben.
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Wie
oben ausgeführt
können
Stents eine große
Vielfalt von Materialien und geometrischen Eigenschaften aufweisen.
Stents können
aus biokompatiblen Materialien, u. a. biologisch stabilen und bioabsorbierbaren
Materialien, gefertigt sein. Geeignete biokompatible Metalle sind
u. a., ohne aber auf diese beschränkt zu sein: rostfreier Stahl,
Tantal, Titanlegierungen (einschl. Nitinol) und Kobaltlegierungen (einschl.
Kobalt-Chromnickellegierungen). Geeignete nicht-metallische biokompatible
Materialien sind u. a., ohne aber auf diese beschränkt zu sein:
Polyamide, Polyolefine (d. h. Polypropylen, Polyethylen usw.), nicht
absorbierbare Polyester (d. h. Polyethylenterephthalat) und bioabsorbierbare
aliphatische Polyester (d. h. Homopolymere und Copolymere von Milchsäure, Glykolsäure, Lactid,
Glycolid, Paradioxanon, Trimethylencarbonat, ε-Caprolacton und Mischungen
derselben).
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Die
filmbildenden biokompatiblen Polymerbeschichtungen werden in der
Regel auf den Stent aufgetragen, um lokale Turbulenzen des Blutflusses durch
den Stent, aber auch unerwünschte
Gewebenebenwirkungen zu verringern. Die daraus gebildeten Beschichtungen
und Filme können
außerdem verwendet
werden, um ein pharmazeutisch wirksames Material an der Stelle zu
verabreichen, an der der Stent platziert wird. Im Allgemeinen schwankt
die auf den Stent aufzutragende Polymerbeschichtungsmenge je nach
dem zur Zubereitung der Beschichtung verwendeten jeweiligen Polyfluor-Copolymer, der
Stentkonstruktion und der gewünschten
Wirkung der Beschichtung sowie anderen möglichen Parametern. In der
Regel wird der beschichtete Stent von etwa 0,1 bis etwa 15 Gewichtsprozent
der Beschichtung umfassen, vorzugsweise von etwa 0,4 bis etwa 10
Gewichtsprozent. Die Polyfluor-Copolymerbeschichtungen
können
je nach der aufzutragenden Polyfluor-Copolymermenge in einem oder
mehreren Beschichtungsschritten aufgetragen werden. Es können unterschiedliche
Polyfluor-Copolymere für
die verschiedenen Lagen der Stentbeschichtung verwendet werden.
Bei bestimmten Ausführungsbeispielen
ist es sogar höchst
vorteilhaft, eine verdünnte erste
Beschichtungslösung,
die ein Polyfluor-Copolymer umfasst, als Grundierung einzusetzen,
um die Haftung einer darauffolgenden Polyfluor-Copolymerbeschichtungslage
zu fördern,
die pharmazeutisch wirksame Materialien enthalten kann. Die einzelnen Beschichtungen
können
aus unterschiedlichen Polyfluor-Copolymeren zubereitet sein.
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Darüber hinaus
kann eine Deckschicht aufgetragen werden, um die Freisetzung des
pharmazeutischen Mittels zu verzögern,
oder sie könnten
als Trägersubstanz
für die
Abgabe eines anderen pharmazeutisch wirksamen Materials verwendet
werden. Die Schichtung von Beschichtungslagen kann zur stadienweisen
Freisetzung des Arzneistoffs oder zur Kontrolle der Freisetzung
von verschiedenen, in unterschiedlichen Lagen platzierten Mitteln
verwendet werden.
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Polyfluor-Copolymer-Blends
(Mischungen) können
außerdem
verwendet werden, um die Freisetzungsrate verschiedener Mittel zu
steuern oder um ein wünschenswertes
Gleichgewicht von Beschichtungseigenschaften, d. h. Elastizität, Härte usw.,
und von Arzneimittelabgabeeigenschaften, wie z. B. das Freisetzungsprofil,
bereitzustellen. Polyfluor-Copolymere
mit verschiedenen Löslichkeiten
in Lösungsmitteln
können
verwendet werden, um verschiedene Polymerlagen aufzubauen, die zur
Abgabe verschiedener Arzneistoffe oder zur Steuerung des Freisetzungsprofils
eines Arzneistoffs verwendet werden können. So sind z. B. Polyfluor-Copolymere, die
85,5/14,5 (Gew.-%) von Poly(vinylidenfluorid/HFP) und 60,6/39,4
(Gew.-%) von Poly(vinylidenfluorid/HFP) umfassen, beide in DMAc
löslich.
In Methanol ist allerdings nur das 60,6/39,4-PVDF-Polyfluor-Copolymer
löslich.
So könnte
auf eine erste Lage des 85,5/14,5-PVDF-Polyfluor-Copolymers, das
einen Arzneistoff umfasst, eine Deckschicht des mit dem Methanollösungsmittel
hergestellten 60,6/39,4-PVDF-Polyfluor-Copolymers
aufgetragen werden. Die Deckschicht kann dazu verwendet werden,
die Arzneistoffabgabe des in der ersten Lage enthaltenen Arzneistoffs
zu verzögern.
Eine andere Möglichkeit
besteht darin, dass die zweite Lage einen anderen Arzneistoff umfasst,
so dass eine sequentielle Arzneistoffabgabe ermöglicht wird. Es könnten mehrere
Lagen unterschiedlicher Arzneistoffe bereitgestellt werden, indem
abwechselnde Lagen von zuerst einem Polyfluor-Copolymer, dann dem
anderen, aufgetragen werden. Wie der Fachmann leicht einzuschätzen wissen
wird, können
zahlreiche Schichtstrategien verwendet werden, um die gewünschte Arzneistoffabgabe
zu erzielen.
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Beschichtungen
können
durch Mischen von einem oder mehreren therapeutischen Mitteln mit den
Beschichtungs-Polyfluor-Copolymeren in einer Beschichtungsmischung
formuliert werden. Das therapeutische Mittel kann als Flüssigkeit,
fein verteilter Feststoff oder in einer anderen geeigneten physikalischen
Form vorliegen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Beschichtungsmischung
ein oder mehrere Additive, wie z. B. ungiftige Hilfssubstanzen wie Verdünnungsmittel,
Trägersubstanzen,
Hilfsstoffe, Stabilisatoren o. ä.,
enthält.
Andere geeignete Additive können
mit dem Polymer und dem/der pharmazeutisch wirksamen Mittel/Verbindung
formuliert werden. So kann z. B. ein hydrophiles Polymer einer biokompatiblen
hydrophoben Beschichtung beigefügt werden,
um das Freisetzungsprofil zu modifizieren, oder ein hydrophobes
Polymer könnte
einer hydrophilen Beschichtung beigefügt werden, um das Freisetzungsprofil
zu modifizieren. Ein Beispiel dafür wäre die Zugabe eines hydrophilen
Polymers, das aus der Gruppe gewählt
wird, die Polyethylenoxid, Polyvinylpyrrolidon, Polyethylenglycol,
Carboxylmethylcellulose und Hydroxymethylcellulose umfasst, zu einer
Polyfluor-Copolymerbeschichtung, um das Freisetzungsprofil zu modifizieren.
Die geeigneten relativen Mengen können durch Überwachung des In-vitro- und/oder
In-vivo-Freisetzungsprofils für
die therapeutischen Mittel festgestellt werden.
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Die
besten Bedingungen für
das Auftragen der Beschichtung sind dann gegeben, wenn das Polyfluor-Copolymer
und das pharmazeutische Mittel ein gemeinsames Lösungsmittel haben. Dies stellt eine
Nassbeschichtung bereit, die eine echte Lösung bietet. Weniger wünschenswert,
aber dennoch verwendbar sind Beschichtungen, die das pharmazeutische
Mittel als Feststoffdispersion in einer Lösung des Polymers in dem Lösungsmittel
enthalten. Unter Dispersionsbedingungen ist Sorgfalt geboten, um
zu gewährleisten,
dass die Partikelgröße des dispergierten
pharmazeutischen Pulvers (sowohl die primäre Pulvergröße als auch die der Aggregate
und Agglomerate) klein genug ist, keine unregelmäßige Beschichtungsoberfläche zu verursachen
oder die Schlitze des Stents zu verstopfen, die im Wesentlichen
beschichtungsfrei bleiben müssen.
Wenn eine Dispersion auf den Stent aufgetragen wird und die Gleichmäßigkeit
und Ebenheit des Beschichtungsfilms verbessert werden muss oder
wenn gewährleistet
sein muss, dass alle Arzneistoffpartikel vollständig in dem Polymer verkapselt
sind, oder wenn die Freisetzungsrate des Arzneistoffs verlangsamt
werden soll, kann eine klare (nur aus Polyfluor-Copolymer bestehende)
Deckschicht des gleichen Polyfluor-Copolymers, das zur dauerhaften
Freisetzung des Arzneistoffs verwendet wird, oder eines anderen
Polyfluor-Copolymers, das die Diffusion des Arzneistoffs aus der
Beschichtung weiter einschränkt,
aufgetragen werden. Die Deckschicht kann durch Tauchbeschichtung
mit einem Formkern zum Freihalten der Schlitze aufgetragen werden.
Diese Methode ist in US-Patent Nr. 6,153,252 offengelegt. Andere
Methoden zum Auftragen der Deckschicht sind u. a. Schleuder- und
Spritzbeschichtung. Das Tauchbeschichten der Deckschicht kann problematisch
sein, wenn der Arzneistoff in dem Beschichtungslösungsmittel sehr löslich ist,
wodurch das Polyfluor-Copolymer anschwillt, und die klare Beschichtungslösung als
eine Nullkonzentrationssenkung fungiert und zuvor abgelagerten Arzneistoff
erneut auflöst.
Die Tauchbadverweilzeit muss eventuell eingeschränkt werden, so dass der Arzneistoff
nicht in das arzneistofffreie Bad extrahiert wird. Das Trocknen
sollte rasch erfolgen, so dass der zuvor abgelagerte Arzneistoff
nicht vollständig
in die Deckschicht hinein diffundiert.
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Die
Menge an therapeutischem Mittel wird sich nach dem jeweils eingesetzten
Arzneistoff und der behandelten Erkrankung richten. In der Regel stellt
die Arzneistoffmenge einen Prozentsatz von etwa 0,001 bis etwa 70
Prozent des gesamten Beschichtungsgewichts dar, ein typischerer
Prozentsatz wäre
etwa 0,001 bis etwa 60 Prozent.
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Die
Menge und Art der im Beschichtungsfilm, der das pharmazeutische
Mittel umfasst, eingesetzten Polyfluor-Copolymere richtet sich jeweils
nach dem gewünschten
Freisetzungsprofil und der eingesetzten Arzneistoffmenge. Das Produkt
kann Mischungen der gleichen oder verschiedener Polyfluor-Copolymere
mit unterschiedlichen Mokekulargewichten enthalten, um einer gegebenen
Formulierung das gewünschte
Freisetzungsprofil oder die gewünschte
Beschaffenheit zu verleihen.
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Polyfluor-Copolymere
können
dispergierten Arzneistoff durch Diffusion freisetzen. Dies kann
zu einer längeren
Abgabe (über
einen Zeitraum von ungefähr
1 bis 2000 Stunden, vorzugsweise 2 bis 800 Stunden) von wirksamen
Mengen (0,001 μg/cm2-min bis 1000 μg/cm2-min)
des Arzneistoffs führen.
Die Dosierung kann auf den behandelten Patienten, den Schweregrad
der Erkrankung, das Ermessen des verschreibenden Arztes und ähnliche
Faktoren zugeschnitten werden.
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Einzelne
Formulierungen von Arzneistoffen und Polyfluor-Copolymeren können in
geeigneten In-vitro- und In-vivo-Modellen getestet werden, um die
gewünschten
Arzneistofffreisetzungsprofile zu erzielen. Ein Arzneistoff könnte beispielsweise
mit einem Polyfluor-Copolymer oder einer Mischung von Polyfluor-Copolymeren
formuliert sein, ein Stent könnte
mit diesem bzw. dieser beschichtet werden und dann in ein bewegtes
oder umlaufendes Flüssigkeitssystem
gelegt werden, wie z. B. 25 Prozent Ethanol in Wasser. Dann könnten Proben
der umlaufenden Flüssigkeit
genommen werden, um das Freisetzungsprofil zu ermitteln (wie durch
HPLC, UV-Analyse oder Verwendung von radioaktiv markierten Molekülen). Die
Freisetzung einer pharmazeutischen Verbindung aus einer Stentbeschichtung in
die Innenwand eines Lumens könnte
anhand eines geeigneten Tiermodells geprüft werden. Das Arzneistofffreisetzungsprofil
könnte
dann anhand angemessener Mittel überwacht
werden, wie etwa durch die Entnahme von Proben zu bestimmten Zeitpunkten und
durch Analysieren der Proben auf ihre Arzneistoffkonzentration (mittels
HPLC zum Nachweis der Arzneistoffkonzentration). Die Thrombenbildung kann
in Tiermodellen unter Verwendung der In-Thrombozyten-Abbildungsverfahren
modelliert werden, wie sie von Hanson and Harker, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 85: 3184–3188
(1988) beschrieben wurden. Unter Befolgung dieser oder ähnlicher
Verfahren wird der Fachmann in der Lage sein, eine Vielzahl verschiedener
Stentbeschichtungsformulierungen herzustellen.
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Die
Beschichtungen und Filme können,
obwohl dies keine Anforderung der vorliegenden Erfindung ist, nach
dem Auftragen auf die medizinischen Vorrichtungen vernetzt werden.
Die Vernetzung kann mittels einem beliebigen der bekannten Vernetzungsmechanismen
erfolgen, wie etwa chemische, Wärme-
oder Lichtvernetzung. Außerdem
können
Vernetzungsinitiatoren und -promotoren eingesetzt werden, wenn dies
zutreffend und angemessen ist. In den Ausführungsbeispielen, in denen
vernetzte Filme eingesetzt werden, die pharmazeutische Mittel umfassen,
kann sich das Aushärten
auf die Rate auswirken, mit welcher der Arzneistoff aus der Beschichtung
diffundiert. Vernetzte Polyfluor-Copolymerfilme und
-beschichtungen der vorliegenden Erfindung können außerdem ohne Arzneistoff verwendet
werden, um die Oberfläche
von implantierbaren medizinischen Vorrichtungen zu modifizieren.
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BEISPIELE
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Beispiel 1:
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Ein
PVDF-Homopolymer (Solef® 1008 von Solvay Advanced
Polymers, Houston, Tex., Tm von ca. 175°C) und Polyfluor-Copolymere
aus Poly(vinylidenfluorid/HFP), 92/8 bzw. 91/9 Gewichtsprozent Vinylidenfluorid/HFP,
nachgewiesen mittels F19 NMR (z. B.: Solef® 11010
und 11008, Solvay Advanced Polymers, Houston, Tex., Tm von ca. 159°C bzw. 160°C) wurden
als potenzielle Beschichtungen für Stents
untersucht. Diese Polymere sind löslich in Lösungsmitteln wie (aber ohne
Einschränkung
auf) DMAc, N,N-Dimethylformamid (DMF), Dimethylsulfoxid (DMSO),
N-Methylpyrrolidon (NMP), Tetrahydrofuran (THF) und Aceton. Die
Zubereitung der Polymerbeschichtungen erfolgte durch Auflösung der
Polymere in Aceton bei 5 Gewichtsprozent als Grundierung bzw. durch
Auflösung
des Polymers in DMAc/Aceton im Verhältnis 50:50 bei 30 Gewichtsprozent
als Deckschicht. Beschichtungen, die mittels Tauchverfahren auf
die Stents aufgetragen und mehrere Stunden lang bei 60°C in Luft
sowie anschließend
3 Stunden lang bei 60°C
in einem Vakuum von < 100
mm Hg getrocknet wurden, ergaben weiße, schaumige Filme. Nach dem
Auftragen hafteten diese Filme mangelhaft am Stent und blätterten
ab, was zeigte, dass sie zu spröde
waren. Wurden die auf diese Weise beschichteten Stents über 175°C erhitzt,
d. h. über
den Schmelzpunkt des Polymers, bildete sich ein klarer, haftender
Film, da Beschichtungen hohe Temperaturen benötigen, zum Beispiel über den Schmelzpunkt
des Polymers, um Filme von hoher Qualität zu erzielen. Wie bereits
ausgeführt,
ist die Wärmebehandlung
bei hohen Temperaturen für
die meisten Arzneistoffverbindungen aufgrund ihrer Wärmeempfindlichkeit
inakzeptabel.
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Beispiel 2:
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Ein
Polyfluor-Copolymer (Solef® 21508) aus 85,5 Gewichtsprozent
Vinylidenfluorid, das mit 14,5 Gewichtsprozent HFP copolymerisiert
wurde, nachgewiesen mittels F19 NMR, wurde
untersucht. Dieses Copolymer ist weniger kristallin als das Polyfluor-Homopolymer
und die Copolymere in Beispiel 1. Es besitzt außerdem einen niedrigeren Schmelzpunkt,
der in der Literatur als ca. 133°C
angegeben wird. Wiederum wurde eine Beschichtung, die etwa 20 Prozent Gewichtsprozent
des Polyfluor-Copolymers umfasste, aus einer Polymerlösung in
DMAc/MEK im Verhältnis
50:50 aufgetragen. Nach mehrstündigem Trocknen
(in Luft) bei 60°C
und anschließendem dreistündigem Trocknen
bei 60°C
in einem Vakuum von < 100
mtorr Hg wurden klare haftende Filme erzielt. Dies machte eine Hochtemperatur-Wärmebehandlung zur Erzielung
von Filmen hoher Qualität überflüssig. Die
Beschichtungen waren gleichmäßiger und
hafteten besser als die in Beispiel 1 beschriebenen. Einige der
beschichteten Stents, die einer Erweiterung unterzogen wurden, wiesen
einen gewissen Grad an Adhäsionsverlust
und „Zeltbildung" auf, als der Film
sich vom Metall abhob. Wenn dies notwendig ist, kann eine Modifizierung
von Beschichtungen, die solche Copolymere enthalten, z. B. mittels Zugabe
von Weichmachern oder ähnlichem
zu der Zusammensetzung der Beschichtung, erfolgen. Die aus solchen
Beschichtungen zubereiteten Filme können zum Beschichten von Stents
oder anderen medizinischen Vorrichtungen verwendet werden, insbesondere
wenn diese Vorrichtungen keinen Erweiterungen in demselben Ausmaß wie die
Stents unterworfen sind.
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Der
obige Beschichtungsprozess wurde wiederholt, dieses Mal mit einer
Beschichtung aus 85,5/14,6 (Gew.-%) (Vinylidenfluorid/HFP) und etwa 30
Gewichtsprozent Rapamycin (Wyeth-Ayerst Laboratories, Philadelphia,
PA), ausgehend vom Gesamtgewicht an Beschichtungsfeststoffen. Es
ergaben sich klare Filme, die bei Erweiterung der beschichteten
Stents gelegentlich rissen oder abblätterten. Es wird davon ausgegangen,
dass der Einschluss von Weichmachern und ähnlichem in der Zusammensetzung
der Beschichtung zu Beschichtungen und Filmen für die Verwendung auf Stents
und anderen medizinischen Vorrichtungen führen wird, die nicht anfällig für ein solches
Einreißen
und Abblättern
sind.
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Beispiel 3:
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Anschließend wurden
Polyfluor-Copolymere mit einem noch höheren HFP-Gehalt untersucht.
Die Polymere in dieser Reihe waren nicht halbkristallin, sondern
werden als Elastomere vermarktet. Eines dieser Copolymere ist FluorelTM FC2261Q (von Dyneon, einem 3M-Hoechst Unternehmen,
Oakdale, MN), ein 60,6/39,4 (Gew.-%) Copolymer aus Vinylidenfluorid/HFP.
Dieses Copolymer hat zwar eine Tg (Glasübergangstemperatur), die weit
unter Raumtemperatur liegt (Tg ca. minus 20°C), ist aber bei Raumtemperatur
oder sogar bei 60°C
nicht klebrig. Dieses Polymer besitzt bei Messung mittels Differential-Scanning-Kalorimetrie
(DSK) oder mittels Weitwinkel-Röntgenbeugung
keine nachweisbare Kristallinität.
Die wie oben beschrieben auf Stents gebildeten Filme waren nicht
klebrig, klar und expandierten bei Erweiterung des Stents ohne Vorfälle.
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Der
obige Beschichtungsprozess wurde wiederholt, dieses Mal mit Beschichtungen
aus 60,6/39,4 (Gew.-%) (Vinylidenfluorid/HFP) und etwa 9, 30 bzw.
50 Gewichtsprozent Rapamycin (Wyeth-Ayerst Laboratories, Philadelphia,
Pa.), ausgehend vom Gesamtgewicht an Beschichtungsfeststoffen. Die
etwa 9 und 30 Gewichtsprozent Rapamycin umfassenden Beschichtungen
ergaben weiße,
haftende, harte Filme, die auf dem Stent ohne Vorfälle expandierten.
Bei Einschluss von 50 Prozent Arzneistoff auf gleiche Weise ergab
sich ein gewisser Verlust der Haftung beim Expandieren.
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Änderungen
in der Comonomer-Zusamensetzung des Polyfluor-Copolymers kann sich
ebenfalls auf das Wesen der Festkörperbeschichtung nach dem Trocknen
auswirken. So bildet zum Beispiel das halbkristalline Copolymer
Solef® 21508,
das 85,5 Prozent Vinylidenfluorid, polymerisiert mit 14,5 Gewichtsprozent
HFP, umfasst, homogene Lösungen
mit etwa 30 Prozent Rapamycin (Arzneistoffgewicht dividiert durch
Gesamtfeststoffgewicht, z. B. Arzneistoff plus Copolymer) in DMAc
und DMAc/MEK im Verhältnis
50:50. Wird der Film getrocknet (16 Stunden bei 60°C, gefolgt
von 3 Stunden bei 60°C
in einem Vakuum von 100 mm Hg), ergibt sich eine klare Beschichtung,
die auf eine Festkörperlösung des
Arzneistoffs im Polymer hinweist. Wenn dagegen ein amorphes Copolymer,
FluorelTM FC2261Q, bestehend aus PDVF/HFP
bei 60,6/39,5 (Gew.-%), eine ähnliche
30-prozentige Lösung
von Rapamycin in DMAc/MEK bildet und auf ähnliche Weise getrocknet wird,
ergibt sich ein weißer
Film, der auf eine Phasentrennung des Arzneistoffs und des Polymers
hinweist. Dieser zweite arzneistoffhaltige Film setzt den Arzneistoff
sehr viel langsamer in eine In-vitro- Testlösung von 25 Prozent Ethanol
in Wasser frei als der zuvor genannte klare Film des kristallinen
Solef® 21508.
Eine Röntgenanalyse
der beiden Filme weist darauf hin, dass der Arzneistoff in einer
nicht-kristallinen Form vorliegt. Eine schlechte oder sehr geringe
Löslichkeit
des Arzneistoffs in dem Copolymer mit einem hohen HFP-Gehalt führt zu einer
langsamen Permeation des Arzneistoffs durch den dünnen Beschichtungsfilm.
Permeabilität
ist das Produkt aus der Diffusionsrate der diffundierenden Spezies
(in diesem Fall des Arzneistoffs) durch den Film (das Copolymer)
und aus der Löslichkeit
des Arzneistoffs in dem Film.
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Beispiel 4: In-vitro-Freisetzungsergebnisse
von Rapamycin aus der Beschichtung
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3 ist
ein Diagramm von Daten für
das 85,5/14,5 Vinylidenfluorid/HFP Polyfluor-Copolymer, das die Fraktion des freigesetzten
Arzneistoffs in Abhängigkeit
von der Zeit ohne Deckschicht angibt. 4 ist ein
Diagramm von Daten für
das gleiche Polyfluor-Copolymer, über das
eine Deckschicht aufgetragen wurde, was darauf hinweist, dass der
größte Effekt
auf die Freisetzungsrate mit einer klaren Deckschicht erreicht wird.
Wie hier gezeigt, bezieht sich TC150 auf eine Vorrichtung, die eine
Deckschicht von 150 Mikrogramm umfasst, TC235 auf eine Deckschicht
von 235 Mikrogramm usw.. Vor dem Auftragen der Deckschicht wiesen
die Stents eine durchschnittliche Beschichtung von 750 Mikrogramm
auf, die 30 Prozent Rapamycin enthielt. 5 ist ein
Diagramm für
das 60,6/39,4 Vinylidenfluorid/HFP Polyfluor-Copolymer, das die
Fraktion des freigesetzten Arzneistoffs in Abhängigkeit von der Zeit angibt,
und dies zeigt eine signifikante Kontrolle der Freisetzungsrate
aus der Beschichtung ohne Verwendung einer Deckschicht. Die Freisetzung
wird durch die Arzneistoffbeladung im Film kontrolliert.
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Beispiel 5: In-vivo-Stentfreisetzungskinetik
von Rapamycin aus Poly(VDF/HFP)
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Neun
neuseeländischen
weißen
Kaninchen (Gewicht 2,5 bis 3,0 kg) unter normaler Ernährung wurde
Aspirin 24 Stunden vor der Operation, dann erneut unmittelbar vor
der Operatiopn und während
des restlichen Verlaufs der Studie verabreicht. Zum Operationszeitpunkt
erhielten die Tiere eine medikamentöse Vorbehandlung mit Acepromazin
(0,1–0,2 mg/kg)
und zur Narkose eine Ketamin-/Xylazin-Mischung (40 mg/kg bzw. 5
mg/kg). Die Tiere erhielten während
des Verfahrens eine Einzeldosis Heparin (150 IE/kg, i. v.).
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Es
wurde eine Arteriektomie der rechten A. carotis communis durchgeführt und
eine 5-F-Kathetereinführungsvorrichtung
(Cordis, Inc.) in dem Gefäß platziert
und mit Ligaturen verankert. Jod-Kontrastmittel wurde injiziert,
um die rechte A. carotis communis, den Truncus brachiocephalicus
und den Aortenbogen sichtbar zu machen. Ein lenkbarer Führungsdraht
(0,014 Zoll/180 cm, Cordis, Inc.) wurde über die Einführungsvorrichtung
eingeführt
und unter Verwendung der zuvor angefertigten angiographischen Mappingbilder
nacheinander in jede Iliakalarterie bis an eine Stelle vorgeschoben,
an der die Arterie einen Durchmesser besitzt, der 2 mm am nächsten kommt.
Zwei Stents, die mit einem Film aus Poly(VDF/HFP) im Verhältnis 60,6/39,4
mit 30 Prozent Rapamycin beschichtet waren, wurden, falls dies möglich war,
in jedem Tier freigegeben, ein Stent in jeder Iliakalarterie, unter
Verwendung eines 3,0-mm-Ballons und 30-Sekunden-Insufflation auf 8–10 ATM,
gefolgt nach einem einminütigen
Intervall von einer zweiten 30-Sekunden-Insufflation auf 8–10 ATM.
Zur Bestätigung
der korrekten Freigabeposition des Stents wurde anschließend angiographische Aufnahmen
zur Sichtbarmachung beider Iliakalarterien angefertigt.
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Am
Ende des Verfahrens wurde eine Ligatur der A. carotis gelegt und
die Haut mittels einschichtiger Einzelknopfnaht unter Verwendung
von 3/0-Vicryl-Nahtmaterial verschlossen. Die Tiere erhielten Butoropanol
(0,4 mg/kg, s. c.) und Gentamycin (4 mg/kg, i. m.). Nach dem Aufwachen
wurden die Tiere wieder in ihre Käfige zurückgebracht und erhielten freien
Zugang zu Futter und Wasser.
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Aufgrund
frühzeitigem
Tod und chirurgischen Schwierigkeiten wurden zwei Tiere nicht in
diese Analyse mit einbezogen. Die mit Stents behandelten Gefäße wurden
zu folgenden Zeitpunkten aus den restlichen 7 Tieren entfernt: ein
Gefäß (ein Tier)
10 Minuten nach der Implantation; sechs Gefäße (drei Tiere) zwischen 40
Minuten und 2 Stunden nach der Implantation (Durchschnitt: 1,2 Stunden);
zwei Gefäße (zwei
Tiere) drei Tage nach der Implantation; zwei Gefäße (ein Tier) 7 Tage nach der
Implantation. Bei einem Tier, bei dem der Stent nach 2 Stunden entfernt
wurde, wurde dieser aus der Aorta anstatt aus der Iliakalarterie
entfernt. Nach dem Entfernen der Stents wurden die Arterien sorgfältig sowohl
am proximalen als auch distalen Ende des Stents reseziert. Anschließend wurden
die Gefäße sorgfältig vom Stent
freigelegt, durchgespült,
um Restblut zu entfernen, und dann wurden sowohl Stent als auch
Gefäß unverzüglich eingefroren,
separat in Folie verpackt, beschriftet und bei minus 80°C tiefgekühlt aufbewahrt.
Nach Entnahme aller Proben wurden Gefäße und Stents eingefroren,
transportiert und danach auf Rapamycin im Gewebe analysiert; die
Ergebnisse sind in 4 dargestellt.
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Beispiel 6: Reinigen des
Polymers
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Das
FluorelTM FC2261Q Copolymer wurde in MEK
bei etwa 10 Gewichtsprozent aufgelöst und in einer 50:50-Mischung
aus Ethanol und Wasser bei einem Verhältnis der Ethanol-Wasser-Mischung zur MEK-Lösung von
14:1 gewaschen. Das Polymer wurde ausgefällt und mittels Zentrifugation
von der Lösungsmittelphase
getrennt. Das Polymer wurde dann erneut in MEK aufgelöst und das
Waschverfahren wiederholt. Das Polymer wurde nach jedem Waschschritt
bei 60°C
in einem Vakuumofen (< 200 mtorr) über Nacht
getrocknet.
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Beispiel 7: In-vivo-Tests
von beschichteten Stents in Koronararterien von Schweinen
-
CrossFlex® Stents
(erhältlich
von Cordis, einem Johnson & Johnson
Unternehmen) wurden mit dem FluorelTM FC2261Q
PVDF-Copolymer („wie
geliefert") und
mit dem gereinigten Polyfluor-Copolymer aus Beispiel 6 unter Verwendung
des Tauch- und Wischverfahrens beschichtet. Die beschichteten Stents
wurden mittels Ethylenoxid und einem Standardzyklus sterilisiert.
Die beschichteten Stents und die unbeschichteten Metallstents (Kontrollen)
wurden in Schweinekoronararterien implantiert, wo sie 28 Tage lang
implantiert blieben.
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Eine
angiographische Untersuchung der Schweine erfolgte bei der Implantation
und nach 28 Tagen. Die Angiographie ergab für die unbschichteten Kontrollstents
eine etwa 21-prozentige Restenose. Für das Polyfluor-Copolymer („wie geliefert") ergab sich eine
etwa 26-prozentige Restenose (der Kontrolle gleichwertig) und für das gewaschene
Copolymer eine etwa 12,5-prozentige
Restenose.
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Die
histologischen Ergebnisse zeigten, dass der Neointimabereich nach
28 Tagen 2,89 ± 0,2
für die
unbeschichtete Metallkontrolle, 3,57 ± 0,4 für das ungereinigte Copolymer
und 2,75 ± 0,3
für das
gereinigte Copolymer betrug.
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Da
Rapamycin wirkt, indem es in das umliegende Gewebe eindringt, wird
es vorzugsweise nur an der Oberfläche des Stents fixiert, so
dass es mit einem Gewebe in Kontakt tritt. In der Regel tritt nur die
Außenfläche des
Stents in Kontakt mit dem Gewebe. Entsprechend ist in einem Ausführungsbeispiel
nur die äußere Oberfläche des
Stents mit Rapamycin beschichtet.
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Der
Blutkreislauf muss unter normalen Bedingungen selbstabdichtend sein,
da ansonsten ein anhaltender Blutverlust aus einer Verletzung lebensbedrohlich
wäre. In
der Regel werden alle mit Ausnahme der katastrophalsten Blutungen
rasch durch einen Prozess gestoppt, der als Hämostase bezeichnet wird. Die
Hämostase
erfolgt durch eine Reihe aufeinanderfolgender Schritte. Bei hohen
Strömungsgeschwindigkeiten
ist die Hämostase
eine Kombination von Ereignissen, die Thrombozytenaggregation und Fibrinbildung
beinhalten. Die Thrombozytenaggregation führt zu einer Verringerung des
Blutflusses aufgrund Bildung eines Zellpfropfens, während eine
Abfolge biochemischer Schritte zur Bildung eines Fibringerinnsels
führt.
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Fibringerinnsel
bilden sich wie oben erwähnt als
Reaktion auf eine Verletzung. Es gibt bestimmte Umstände, in
denen die Blutgerinnung oder Gerinnselbildung in einem spezifischen
Bereich ein Gesundheitsrisiko darstellen kann. So werden zum Beispiel
während
der perkutanen transluminalen Koronarangioplastie in der Regel die
Endothelzellen der Arterienwände
verletzt, was zu einer Exposition der subendothelialen Zellen führt. Thrombozyten
heften sich an diese exponierten Zellen an. Die aggregatbildenden
Thrombozyten und das verletzte Gewebe lösen weitere biochemische Prozesse
aus, die zur Blutgerinnung führt.
Thrombozyten und Fibrinblutgerinnsel können den normalen Blutfluss
zu den kritischen Bereichen verhindern. Daher muss die Blutgerinnung bei
verschiedenen medizinischen Verfahren kontrolliert werden. Verbindungen,
die keine Blutgerinnung zulassen, werden als Gerinnungshemmer (Antikoagulanzien)
bezeichnet. Ein Gerinnungshemmer ist im Wesentlichen ein Hemmer
der Thrombinbildung oder Thrombinfunktion. Zu diesen Verbindungen
gehören Arzneistoffe
wie Heparin und Hirudin. Wie hier verwendet umfasst Heparin alle
direkten oder indirekten Hemmer von Thrombin oder Faktor Xa.
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Heparin
ist nicht nur ein wirksamer Gerinnungshemmer, sondern hemmt auch
nachweislich das Wachstum von glatten Muskelzellen in vivo. Daher
kann Heparin wirksam zusammen mit Rapamycin bei der Behandlung von
Gefäßkrankheiten
eingesetzt werden. Neben der Wirkung von Heparin als Gerinnungshemmer
kann die Kombination von Rapamycin und Heparin im Wesentlichen das
Wachstum von glatten Muskelzellen über zwei verschiedene Wirkungsweisen
hemmen.
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Aufgrund
seiner multifunktionalen chemischen Zusammensetzung kann Heparin
auf vielfältige
Weise auf einem Stent immobilisiert oder an einem Stent fixiert
werden. Heparin kann zum Beispiel mittels verschiedener Methoden
auf einer Vielzahl von Oberflächen
immobilisiert werden, u. a. die Photolink-Methoden, die in US-Patent
Nr. 3,959,078 und 4,722,906, erteilt an Guire et al., und in US-Patent
Nr. 5,229,172, 5,308,641, 5,350,800 und 5,415,938, erteilt an Cahalan
et al., dargelegt wurden. Heparinisierte Oberflächen wurden außerdem durch
kontrollierte Freisetzung aus einer polymeren Trägersubstanz erzielt, wie z.
B. Silikongummi, wie in US-Patent Nr. 5,837,313, 6,099,562 und 6,120,536,
erteilt an Ding et al., dargelegt wurde.
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In
einem Ausführungsbeispiel
kann Heparin wie unten kurz beschrieben auf dem Stent immobilisiert
werden. Die Oberfläche,
auf der das Heparin fixiert werden soll, wird mit Ammoniumperoxidisulfat gereinigt.
Nach der Reinigung werden abwechselnde Lagen von Polyethylenimin
und Dextransulfat auf die Oberfläche
aufgetragen. Vorzugsweise werden 4 Lagen Polyethylenimin und Dextransulfat
aufgetragen sowie eine abschließende
Lage Polyethylenimin. Anschließend
wird am Aldehydende terminiertes Heparin auf dieser abschließenden Lage
immobilisiert und mit Natriumcyanoborhydrid stabilisiert. Dieser
Prozess ist in US-Patent Nr. 4,613,665, 4,810,784, erteilt an Larm,
und 5,049,403, erteilt an Larm et al., dargelegt.
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Im
Gegensatz zu Rapamycin wirkt Heparin auf zirkulierende Proteine
im Blut, und Heparin muss nur in Kontakt mit Blut treten, um seine
Wirkung zu entfalten. Entsprechend würde es sich bei Verwendung
in Verbindung mit einer medizinischen Vorrichtung wie etwa einem
Stent nur auf der Seite befinden, die in Kontakt mit dem Blut tritt.
Wenn Heparin beispielsweise über
einen Stent verabreicht werden sollte, müsste es sich nur auf der Innenfläche des
Stents befinden, um wirksam zu sein.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung kann ein Stent in Verbindung mit Rapamycin und Heparin
zur Behandlung von Gefäßerkrankungen
verwendet werden. In diesem Ausführungsbeispiel
wird das Heparin auf der Innenfläche
des Stents immobilisiert, so dass es in Kontakt mit dem Blut ist,
und das Rapamycin wird auf der Außenfläche des Stents immobilisiert,
so dass es in Kontakt mit dem umliegenden Gewebe ist. 7 zeigt
eine Schnittansicht eines Bands 102 des in 1 dargestellten
Stents 100. Wie gezeigt, ist das Band 102 auf
seiner Innenfläche 110 mit
Heparin 108 und auf seiner Außenfläche 114 mit Rapamycin 112 beschichtet.
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In
einem anderen Ausführungsbeispiel
kann der Stent eine auf seiner Innenfläche immobilisierten Heparinlage
und Rapamycin und Heparin auf seiner Außenfläche umfassen. Bei Verwendung
von derzeit gängigen
Beschichtungsverfahren neigt Heparin dazu, eine stärkere Bindung
mit der Oberfläche,
auf der es immobilisiert ist, einzugehen als Rapamycin. Entsprechend
ist es vielleicht möglich,
zuerst das Rapamycin auf der Außenfläche des
Stents zu immobilisieren und anschließend eine Heparinlage auf der Rapamycinlage
zu immobilisieren. In dieser Ausführungsform kann das Rapamycin
sicherer am Stent fixiert werden, während es noch immer wirksam
aus seiner polymeren Trägersubstanz
heraus, durch das Heparin und in das umliegende Gewebe eluiert. 8 zeigt
eine Schnittansicht eines Bands 102 des in 1 gezeigten
Stents 100. Wie gezeigt, ist das Band 102 auf
seiner Innenfläche 110 mit
Heparin 108 und auf seiner Außenfläche 114 mit Rapamycin 112 beschichtet.
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Es
gibt eine Reihe von Möglichkeiten
zum Immobilisierung der Heparinlage auf der Rapamycinlage, z. B.
Einschluss oder kovalente Verbindung mit einer erodierbaren Bindung.
Beispielsweise kann das Heparin in die obere Lage der polymeren
Trägersubstanz
eingeführt
werden. In anderen Ausführungsformen
können
verschiedene Formen von Heparin z. B. direkt auf der Deckschicht
der polymeren Trägersubstanz
immobilisiert werden, wie in 9 dargestellt. Wie
gezeigt kann eine hydrophobe Heparinlage 116 auf der Deckschichtlage 118 der
Rapamycinlage 112 immobilisiert werden. Eine hydrophobe
Form von Heparin wird deshalb verwendet, weil Rapamycin- und Heparinbeschichtungen
inkompatible Beschichtungsauftragstechniken darstellen. Rapamycin
ist eine organische Beschichtung auf Lösungsmittelgrundlage, und Heparin
in seiner nativen Form ist eine Beschichtung auf Wassergrundlage.
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Wie
oben ausgeführt,
kann eine Rapamycinbeschichtung mittels Tauch-, Spritz- oder Schleuderbeschichtungsverfahren
und/oder jeder beliebigen Kombination dieser Verfahren auf Stents
aufgetragen werden. So können
zum Beispiel, wie oben beschrieben, Poly(ethylencovinylacetat)-
und Polybutylmethacrylat-Mischungen verwendet werden. Andere ebenfalls
verwendbare Polymere sind u. a. (aber ohne Beschränkung auf)
beispielsweise Polyvinylidenfluoridcohexafluorpropylen und Polyethylbutylmethacrylatcohexylmethacrylat.
Außerdem
können wie
oben beschrieben Barriere- oder Deckbeschichtungen aufgetragen werden,
um die Auflösung
von Rapamycin aus der polymeren Trägersubstanz zu modulieren.
In dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel
wird eine dünne
Heparinlage auf die Oberfläche
der polymeren Trägersubstanz
aufgetragen. Da diese polymeren Systeme hydrophob und inkompatibel
mit dem hydrophilen Heparin sind, sind eventuell geeignete Oberflächenmodifikationen
erforderlich.
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Das
Auftragen von Heparin auf die Oberfläche der polymeren Trägersubstanz
kann auf verschiedene Weisen und unter Verwendung verschiedener
biokompatibler Materialien erfolgen. So kann zum Beispiel in einer
Ausführungsform
in Wasser oder Alkohollösungen
Polyethylenimin auf die Stents aufgetragen werden, wobei Vorsicht
geboten ist, um das Rapamycin nicht zu zersetzen (z. B. pH < 7, niedrige Temperatur),
und anschließend
kann Natriumheparinat in wässrigen
oder Alkohollösungen
aufgetragen werden. Als Erweiterung dieser Oberflächenmodifikation
kann eine Verknüpfung
von kovalentem Heparin auf Polyethylenimin erfolgen, entweder mittels amidartiger
chemischer Verfahren (unter Verwendung eines Carbondiimidaktivators,
wie z. B. EDC) oder mittels reduktiver Aminierung (unter Verwendung
von CBAS-Heparin und Natriumcyanoborhydrid zur Kopplung). In einem
anderen Ausführungsbeispiel
kann Heparin auf der Oberfläche
photovernetzt werden, wenn die Aufpolymerisierung mit Photoinitiatoranteilen
in angemessener Weise erfolgt. Nach dem Auftragen dieser modifizierten
Heparinformulierung auf die kovalente Stentoberfläche wird
durch Lichtexposition die Vernetzung und Immobilisierung des Heparins
auf der Beschichtungsoberfläche
herbeigeführt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann
Heparin mit hydrophoben quaternären
Ammoniumsalzen komplexiert werden, wodurch das Molekül in organischen
Lösungsmitteln
löslich
wird (z. B. Benzalkoniumheparinat, Troidodecylmethylammoniumheparinat).
Eine derartige Heparinformulierung kann mit der hydrophoben Rapamycinbeschichtung kompatibel
sein und direkt auf die Beschichtungsoberfläche aufgetragen werden, oder
aber in der Formulierung Rapamycin/hydrophobes Polymer.
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Es
ist zu beachten, dass der Stent, wie oben beschrieben, aus beliebig
vielen Materialien gebildet sein kann, u. a. aus verschiedenen Metallen,
polymeren und keramischen Materialien.
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Entsprechend
können
verschiedene Technologien zur Immobilisierung der verschiedenen
Arzneistoffe, Mittel, Verbindungen und deren Kombinationen auf dem
Stent verwendet werden. Insbesondere können neben den oben beschriebenen
polymeren Trägersubstanzen
Biopolymere verwendet werden. Biopolymere können im Allgemeinen als natürliche Polymere
klassifiziert werden, während
die oben beschriebenen Polymere als synthetische Polymere beschrieben
werden können.
Beispiele für
verwendbare Biopolymere sind u. a. Agarose, Alginat, Gelatine, Collagen
und Elastin. Darüber
hinaus können
die Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen zusammen mit anderen
perkutan eingeführten
medizinischen Vorrichtungen wie Implantaten und Perfusionsballonen
verwendet werden.
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Neben
Proliferationshemmern und Gerinnungshemmern können auch Entzündungshemmer in
Kombination mit diesen verwendet werden. Ein Beispiel für eine solche
Kombination wäre
die Hinzunahme eines entzündungshemmenden
Kortikosteroids wie Dexamethason zu einem Proliferationshemmer wie
etwa Rapamycin, Cladribin, Vincristin, Taxol, oder die Kombination
eines Stickstoffmonoxiddonors und eines Gerinnungshemmers wie Heparin.
Derartige Kombinationstherapien könnten zu einer besseren therapeutischen
Wirkung führen,
d. h. zu weniger Proliferation und auch zu weniger Entzündung, die wiederum
Proliferation stimuliert, als bei Verwendung von einem der Mittel
alleine. Die Einführung
eines Stents, der einen Proliferationshemmer, Gerinnungshemmer und
Entzündungshemmer
umfasst, in ein verletztes Gefäß hätten den
zusätzlichen
therapeutischen Nutzen, den Umfang der lokalen glatten Muskelzellproliferation
zu beschränken,
einen Proliferationsstimulus, nämlich
Entzündung,
zu verringern und die Wirkung der Gerinnung zu verringern, wodurch die
restenosebegrenzende Wirkung des Stents erhöht würde.
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In
anderen Ausführungsbeispielen
der Erfindungen könnten
Wachstumsfaktorhemmer oder Cytokinsignalübertragungshemmer, wie der
Ras-Hemmer, R115777, oder P38-Kinasehemmer, RWJ67657,
oder ein Tyrosinkinasehemmer wie etwa Tyrphostin mit einem Proliferationshemmer
wie Taxol, Vincristin oder Rapamycin kombiniert werden, so dass
die Proliferation der glatten Muskelzellen durch verschiedene Mechanismen
gehemmt werden könnte.
Eine andere Möglichkeit
besteht darin, einen Proliferationshemmer wie Taxol, Vincristin
oder Rapamycin mit einem Hemmer der extrazellulären Matrixsynthese wie etwa
Halofuginon zu kombinieren. In den oben genannten Fällen könnten die
mittels verschiedener Mechanismen wirkenden Mittel synergistisch wirken,
um die Proliferation der glatten Muskelzellen und die Gefäßhyperplasie
zu verringern. Diese Erfindung soll außerdem andere Kombinationen
von zwei oder mehr solcher Arzneistoffe abdecken. Wie bereits erwähnt könnten derartige
Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen systemisch verabreicht werden, lokal über den
Arzneistoffabgabekatheter abgegeben, zur Abgabe aus der Oberfläche eines
Stents formuliert oder als kombinierte systemische und lokale Therapie
gegeben werden.
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Neben
Proliferationshemmern, Entzündungshemmern
und Gerinnungshemmern können auch
andere Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen zusammen mit den medizinischen
Vorrichtungen verwendet werden. So können zum Beispiel Immunsuppressiva
entweder allein oder in Kombination mit diesen anderen Arzneistoffen,
Mitteln oder Verbindungen verwendet werden. Es können auch Gentherapieeinführungsmechanismen
wie modifizierte Gene (Nucleinsäuren
einschl. rekombinanter DNA) in viralen Vektoren und nicht-viralen
Genvektoren wie etwa Plasmide lokal über eine medizinische Vorrichtung eingeführt werden.
Darüber
hinaus kann die vorliegende Erfindung mit zellbasierter Therapie
verwendet werden.
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Neben
allen oben beschriebenen Arzneistoffen, Mitteln, Verbindungen und
modifizierten Genen können
auch chemische Mittel, die normalerweise nicht therapeutisch oder
biologisch wirksam sind, in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung
verwendet werden. Diese chemischen Mittel, die häufig als Prodrugs bezeichnet
werden, sind Mittel, die nach der Einführung in einen lebenden Organismus
anhand eines oder mehrerer Mechanismen biologisch wirksam werden.
Zu diesen Mechanismen zählen
u. a. die Hinzugabe von Verbindungen, die der Organismus liefert,
oder die Abspaltung von Verbindungen von dem Mittel, die durch ein
anderes vom Organismus geliefertes Mittel ausgelöst wird. In der Regel werden
Prodrugs leichter vom Organismus absorbiert. Darüber hinaus können Prodrugs
auch ein zusätzliches
Maß an
zeitlich versetzter Freisetzung bieten.
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Die
oben beschriebenen Beschichtungen und Arzneistoffe, Mittel oder
Verbindungen können
in Kombination mit beliebig vielen medizinischen Vorrichtungen verwendet
werden, und insbesondere mit implantierbaren medizinischen Vorrichtungen
wie Stents und Stentimplantaten. Andere Vorrichtungen wie Vena-cava-Filter
und Anastomosevorrichtungen können
mit Beschichtungen verwendet werden, die Arzneistoffe, Mittel oder
Verbindungen enthalten. Bei dem in 1 und 2 gezeigten
Beispiel-Stent handelt es sich um einen ballonexpandierbaren Stent.
Ballonexpandierbare Stents können
in beliebig vielen Gefäßen oder
Blutleitern verwendet werden und eignen sich besonders gut zur Verwendung
in Koronararterien. Selbstexpandierende Stents sind dagegen besonders
geeignet für
die Verwendung in Gefäßen, in
denen die Knickstabilität
ein kritischer Faktor ist, wie zum Beispiel in der Karotisarterie.
Entsprechend ist es wichtig anzumerken, dass jeder/jedes/jede beliebige
der oben beschriebenen Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen sowie
Beschichtungen in Kombination mit selbstexpandierenden Stents wie
den unten beschriebenen verwendet werden können.
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10 und 11 zeigen
einen Stent 200, der in Verbindung mit der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann. 10 und 11 zeigen
den Beispiel-Stent 200 in seinem nicht erweiterten oder
komprimierten Zustand. Der Stent 200 ist vorzugsweise aus
einer superelastischen Legierung wie etwa Nitinol gefertigt. Noch
besser ist es, wenn der Stent 200 aus einer Legierung gefertigt
ist, die von etwa 50,0 Prozent (diese hier angegebenen Prozentsätze beziehen
sich auf Gewichtsprozentsätze) Ni
bis etwa 60 Prozent Ni, und noch besser wäre etwa 55,8 Prozent Ni, und
der Rest der Legierung besteht jeweils aus Ti. Vorzugsweise ist
der Stent 200 so ausgelegt, dass er bei Körpertemperatur
superelastisch ist und vorzugsweise einen Af zwischen etwa 24°C und etwa
37°C hat.
Durch seine superelastische Konstruktion ist der Stent 200 knickstabil,
wodurch er wie oben beschrieben als Stent oder Rahmen für beliebig
viele Gefäßvorrichtungen
in unterschiedlichen Anwendungen von Nutzen ist.
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Stent 200 ist
ein röhrenförmiges Glied
mit vorne und hinten offenen Enden 202 und 204 und
einer sich zwischen diesen erstreckenden Längsachse 206. Das
röhrenförmige Glied
hat einen ersten kleineren Durchmesser, 10 und 11,
für die Einführung in
einen Patienten und die Navigation durch die Gefäße, sowie einen zweiten größeren Durchmesser, 12 und 13,
für die
Freigabe in den Zielbereich eines Gefäßes. Das röhrenförmige Glied ist aus einer Vielzahl
von aneinander angrenzenden Ringen 208 gefertigt, 10 zeigt
die Ringe 208(a)–208(d),
die sich zwischen dem vorderen und hinteren Ende 202 und 204 erstrecken.
Die Ringe 208 umfassen eine Vielzahl von Längsstreben 210 und
eine Vielzahl von Schleifen 212, die angrenzende Streben
verbinden, wobei die angrenzenden Streben an entgegengesetzten Enden
verbunden sind, so dass sie ein im Wesentlichen S- oder Z-förmiges Muster
bilden. Die Schleifen 212 sind gebogen, im Wesentlichen
halbkreisförmig
mit symmetrischen Abschnitten um ihre Mitten 214.
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Stent 200 umfasst
weiterhin eine Vielzahl von Brücken 216,
die angrenzende Ringe 208 verbinden und die am besten ausführlich beschrieben
werden können,
indem man auf 14 verweist. Jede Brücke 216 hat
zwei Enden 218 und 220. Ein Ende der Brücken 216 ist
an einer Strebe und/oder einer Schleife befestigt, und ein anderes
Ende mit einer Strebe und/oder einer Schleife an einer angrenzenden
Schleife. Die Brücken 216 verbinden
angrenzende Streben miteinander an den Brücke-Schleife-Verbindungspunkten 222 und 224.
Beispielsweise ist Brückenende 218 am
Brücke-Schleife-Verbindungspunkt 222 mit
Schleife 214(a) verbunden, und Brückenende 220 ist am
Brücke-Schleife-Verbindungspunkt 224 mit
Schleife 214(b) verbunden. Jeder Brücke-Schleife-Verbindungspunkt
hat einen Mittelpunkt 226. Die Brücke-Schleife-Verbindungspunkte
sind bezüglich
der Längsachse
in einem Winkel getrennt. Das heißt, die Verbindungspunkte befinden
sich nicht unmittelbar einander gegenüber. Im Wesentlichen könnte man
keine Gerade zwischen den Verbindungspunkten zeichnen, wobei eine
solche Gerade parallel zur Längsachse
des Stents verlaufen würde.
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Die
oben beschriebene Geometrie hilft, die Spannung besser durch den
Stent zu verteilen, verhindert den Kontakt zwischen Metall und Metall
beim Biegen des Stents und verringert die Öffnungsgröße zwischen den Streben, Schleifen
und Brücken
auf ein Mindestmaß.
Die Anzahl der Streben, Schleifen und Brücken und das Wesen ihrer Konstruktion
sind wichtige Faktoren beim Ermitteln der Verarbeitungseigenschaften
und Zeitschwingfestigkeitseigenschaften des Stents. Es wurde zuvor
angenommen, dass zur Verbesserung der Starre des Stents die Streben
groß sein
sollten und dass es daher weniger Streben je Ring geben sollte.
Jetzt wurde allerdings festgestellt, dass Stents mit kleineren Streben
und mehr Streben je Ring die Stentkonstruktion sogar verbessern
und eine größere Starre
bieten. Vorzugsweise hat jeder Ring zwischen 24 bis 36 oder mehr
Streben. Es wurde ermittelt, dass ein Stent, der ein Verhältnis von
Anzahl Streben je Ring zu Strebenlänge L (in Zoll) von über 400
besitzt, eine höhere
Starre als Stents aufweist, die dem Stand der Technik entsprechen,
deren Verhältnis
in der Regel unter 200 liegt. Die Länge einer Strebe wird in ihrem
komprimierten Zustand parallel zur Längsachse 206 des Stents 200 gemessen, wie
in 10 gezeigt.
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Wie
aus einem Vergleich der 10 und 12 ersichtlich
wird, ändert
sich die Geometrie des Stents 200 ganz wesentlich, wenn
der Stent 200 aus seinem nicht erweiterten Zustand zu seinem
erweiterten Zustand freigegeben wird. Wenn der Stent eine diametrale Änderung
durchläuft,
wirkt sich dies auf den Strebenwinkel und den Grad der Dehnung in den
Schleifen und Brücken
aus. Vorzugsweise werden sich alle Stentmerkmale auf eine vorhersagbare Art
und Weise dehnen, so dass der Stent zuverlässige und gleichförmige Festigkeit
aufweist. Darüber
hinaus ist es vorzuziehen, dass die maximale Dehnung der Strebenschleifen
und Brücken
auf ein Mindestmaß verringert
wird, da Nitinoleigenschaften im Allgemeinen eher durch Dehnung
als durch Spannung eingeschränkt
werden. Wie im Folgenden ausführlicher
beschrieben wird, sitzt der Stent in seinem nicht erweiterten Zustand
wie in 19 und 20 gezeigt
in seinem Einführungssystem.
Bei der Freigabe des Stents darf er sich auf seinen erweiterten
Zustand hin erweitern, wie in 12 gezeigt,
dessen Durchmesser vorzugsweise gleich oder größer als der Durchmesser des
Zielgefäßes ist.
Nitinolstents aus Draht werden in einer sehr ähnlichen Weise freigegeben
und sind durch die gleichen Konstruktionsbeschränkungen gebunden wie lasergeschnittene Stents.
Edelstahlstents verhalten sich bei der Freigabe in Bezug auf die
geometrischen Veränderungen ähnlich,
da sie durch Kräfte
aus Ballons oder anderen Vorrichtungen unterstützt werden.
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In
einem Versuch, die maximale Dehnung, denen die Stentmerkmale ausgesetzt
sind, auf ein Mindestmaß zu
verringern, verwendet die vorliegende Erfindung Strukturgeometrien,
die die Dehnung auf Bereiche des Stents verteilt, die weniger bruchanfällig sind
als andere. So ist beispielsweise der Innenradius der Verbindungsschleifen
einer der anfälligsten
Bereiche des Stents. Die Verbindungsschleifen werden von allen Stentmerkmalen
am meisten verformt. Der Innenradius der Schleife wäre normalerweise
der Bereich am Stent, der dem höchsten
Dehnungsgrad ausgesetzt ist. Dieser Bereich ist außerdem insofern
kritisch, als er in der Regel der kleinste Radius auf dem Stent
ist. Spannungskonzentrationen werden in der Regel kontrolliert oder
minimiert, indem die größtmöglichen
Radien aufrechterhalten werden. In ähnlicher Weise wollen wir die
lokalen Spannungskonzentrationen an den Brücke-Brücke-Verbindungspunkten auf ein Mindestmaß verringern.
Eine Möglichkeit,
um dies zu erreichen, ist die Verwendung der größtmöglichen Radien bei gleichzeitiger
Erhaltung von Merkmalbreiten, die den angewendeten Kräften entsprechen.
Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, die maximale offene Fläche des Stents möglichst
gering zu halten. Eine effiziente Verwendung des Originalrohrs,
aus dem der Stent geschnitten wird, erhöht die Stentfestigkeit und
seine Fähigkeit
zum Auffangen von embolischem Material.
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Viele
dieser Konstruktionsziele werden von dem in 10, 11 und 14 gezeigten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung erreicht. Wie aus diesen Abbildungen
ersichtlich ist, sind die kompaktesten Konstruktionen, die die größten Radien
an den Schleife-Brücke-Verbindungen aufrechterhalten,
sind bezüglich
der Mittellinie der Strebenverbindungsschleife nicht symmetrisch.
Das heißt,
die Schleife-Brücke-Verbindungspunktmitten 226 sind
gegen den Mittelpunkt 214 der Schleifen 212, an
denen sie befestigt sind, versetzt. Dieses Merkmal ist besonders
vorteilhaft für
Stents mit großen
Expansionsquotienten, was wiederum bedeutet, dass sie extremen Biegeanforderungen
genügen müssen, wenn
eine große
Elastizitätsbeanspruchung erforderlich
ist. Nitinol kann äußerst hohen
Biegeverformungen widerstehen, so dass die oben genannten Merkmale
gut für
die aus dieser Legierung gefertigten Stents geeignet sind. Dieses
Merkmal ermöglicht
die maximale Nutzung von Ni-Ti- oder anderen Materialeigenschaften
zur Verbesserung der Radialfestigkeit, zur Verbesserung der Gleichförmigkeit
der Stentfestigkeit, zur Verbesserung der Zeitschwingfestigkeit
durch die Minimierung des lokalen Dehnungsgrads, zur Ermöglichung
von kleineren offenen Bereichen, die das Auffangen von embolischem
Material verbessern, und zur Verbesserung der Stentapposition in
unregelmäßigen Gefäßwandformen
und -kurven.
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Wie
in 14 gezeigt umfasst Stent 200 Strebenverbindungsschleifen 212,
die eine Breite W1 aufweisen, gemessen am Mittelpunkt 214 parallel
zur Achse 206, die größer ist
als die Strebenbreite W2, gemessen rechtwinklig zur Achse 206 selbst.
Es ist sogar vorzuziehen, dass die Dicke der Schleifen variiert,
so dass sie in der Nähe
ihrer Mittelpunkte am dicksten sind. Dies erhöht die Verformung an der Strebe
und verringert den maximalen Dehnungsgrad an den äußersten
Radien der Schleife. Dies verringert das Risiko eines Stentversagens
und erlaubt es uns, die Radialfestigkeitseigenschaften zu maximieren.
Dieses Merkmal ist besonders vorteilhaft für Stents mit großen Expansionsquotienten,
was wiederum bedeutet, dass sie extremen Biegeanforderungen genügen müssen, wenn
eine große
Elastizitätsbeanspruchung
erforderlich ist. Nitinol kann äußerst hohen
Biegeverformungen widerstehen, so dass die oben genannten Merkmale
gut für
die aus dieser Legierung gefertigten Stents geeignet sind. Wie oben
ausgeführt,
ermöglicht
dieses Merkmal die maximale Nutzung von Ni-Ti- oder anderen Materialeigenschaften
zur Verbesserung der Radialfestigkeit, zur Verbesserung der Gleichförmigkeit
der Stentfestigkeit, zur Verbesserung der Zeitschwingfestigkeit
durch die Minimierung des lokalen Dehnungsgrads, zur Ermöglichung
von kleineren offenen Bereichen, die das Auffangen von embolischem
Material verbessern, und zur Verbesserung der Stentapposition in
unregelmäßigen Gefäßwandformen
und -kurven.
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Wie
bereits erwähnt
verändert
sich die Brückengeometrie,
wenn ein Stent aus seinem komprimierten Zustand zum erweiterten
Zustand freigegeben wird, und umgekehrt. Wenn der Stent eine diametrale
Veränderung
durchläuft,
wirkt sich dies auf den Strebenwinkel und die Schleifendehnung aus. Da
die Brücken
entweder mit den Schleifen, Streben oder mit beiden verbunden sind,
sind diese betroffen. Das Verdrehen von einem Ende des Stents gegen das
andere, während
er im Stenteinführungssystem geladen
ist, sollte vermieden werden. Ein lokales Drehmoment, das auf die
Brückenenden
wirkt, verschiebt die Brückengeometrie.
Bei einer um die äußere Begrenzungslinie
des Stents duplizierten Brückenkonstruktion
führt diese
Verschiebung zu einer Drehverschiebung der zwei Schleifen, die durch
die Brücken
verbunden sind. Bei einer durch den gesamten Stent duplizierten
Brückenkonstruktion,
wie in der vorliegenden Erfindung, tritt diese Verschiebung entlang
der gesamten Stentlänge
auf. Dies ist eine kumulative Wirkung, wenn man die Rotation des
einen Endes gegen das andere bei der Stentfreigabe betrachtet. Ein
Stentzuführungssystem
wie etwa das unten beschriebene wird zuerst das distale Ende freigeben
und dann das proximale Ende sich erweitern lassen. Es wäre nicht
wünschenswert,
es dem distalen Ende zu erlauben, sich in der Gefäßwand zu
verankern, während
der Stent fixiert in Rotation gehalten wird, und dann das proximale
Ende freizugeben. Dies könnte
dazu führen,
dass der Stent nach zumindest teilweiser Freigabe im Gefäß sich verdreht
oder in Rotation gegen Gleichgewicht federt. Eine solche federnde
Bewegung kann Gefäßschäden verursachen.
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Das
in 10 und 11 gezeigte
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung verringert allerdings die Möglichkeit,
dass solche Ereignisse während
der Stentfreigabe eintreten. Durch die Spiegelung der Brückengeometrie
entlang der Länge des
Stents ist zu erreichen, dass die Drehverschiebung der Z-Abschnitte
oder S-Abschnitte abwechselt, und dies wird große Drehveränderungen zwischen jeweils
zwei Punkten auf einem gegebenen Stent während Freigabe oder Zwang auf
ein Mindestmaß beschränken. Das
heißt,
die Brücken 216,
die Schleife 208(b) mit Schleife 208(c) verbinden,
sind von links nach rechts aufwärts
winklig gebogen, während
die Brücken,
die Schleife 208(c) mit Schleife 208(d) verbinden,
von links nach rechts abwärts winklig
gebogen sind. Dieses abwechselnde Muster wird entlang der gesamten
Länge des
Stents 200 wiederholt. Dieses abwechselnde Brückenneigungsmuster
verbessert die Verdrehungseigenschaften des Stents, so dass ein
Verdrehen oder Drehen des Stents gegen jeweils zwei beliebige Ringe
auf ein Mindestmaß beschränkt wird.
Diese abwechselnde Brückenneigung
ist vor allem dann nützlich,
wenn sich der Stent in vivo zu verdrehen beginnt. Während sich
der Stent verdreht, verändert
sich der Stentdurchmesser. Abwechselnde Brückenneigungen verringern diese
Wirkung tendenziell auf ein Mindestmaß. Der Durchmesser eines Stents
mit Brücken,
die alle in der gleichen Richtung geneigt sind, wird sich bei Verdrehung
des Stents in eine Richtung tendenziell vergrößern und bei Verdrehung in
die andere Richtung verringern. Bei Einsatz von abwechselnden Brückenneigungen
wird diese Wirkung auf ein Mindestmaß beschränkt und lokalisiert.
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Dieses
Merkmal ist besonders vorteilhaft für Stents mit großen Expansionsquotienten,
was wiederum bedeutet, dass sie extremen Biegeanforderungen genügen müssen, wenn
eine große
Elastizitätsbeanspruchung
erforderlich ist. Nitinol kann äußerst hohen
Biegeverformungen widerstehen, so dass die oben genannten Merkmale
gut für
die aus dieser Legierung gefertigten Stents geeignet sind. Dieses
Merkmal ermöglicht
die maximale Nutzung von Ni-Ti-
oder anderen Materialeigenschaften zur Verbesserung der Radialfestigkeit,
zur Verbesserung der Gleichförmigkeit
der Stentfestigkeit, zur Verbesserung der Zeitschwingfestigkeit
durch die Minimierung des lokalen Dehnungsgrads, zur Ermöglichung von
kleineren offenen Bereichen, die das Auffangen von embolischem Material
verbessern, und zur Verbesserung der Stentapposition in unregelmäßigen Gefäßwandformen
und -kurven.
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Stents
werden vorzugsweise aus Rohren mit kleinem Durchmesser lasergeschnitten.
Für Stents nach
dem Stand der Technik führte
dieses Herstellungsverfahren zu Konstruktionen mit geometrischen Eigenschaften
wie etwa Streben, Schleifen und Brücken mit Achsbreiten W2, W1
bzw. W3, die größer sind
als die Rohrwandstärke
T (gezeigt in 12). Beim Komprimieren des Stents
tritt die Biegung zum größten Teil
in der Ebene auf, die entsteht, wenn man den Stent der Länge nach
aufschneiden und flach ausbreiten würde. Für die einzelnen Brücken, Schleifen
und Streben, deren Breiten größer sind
als ihre Dicken, besteht allerdings ein größerer Widerstand gegen diese
Biegung in der gleichen Ebene als gegen eine Biegung außerhalb
der Ebene. Aus diesem Grund neigen die Brücken und Streben dazu, sich
zu verdrehen, so dass sich der Stent insgesamt leichter biegen kann.
Diese Verdrehung stellt eine Knickbedingung dar, die unvorhersagbar
ist und eine potenziell hohe Verformung auslösen kann.
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Dieses
Problem wurde allerdings in einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung, wie in 10–14 gezeigt,
gelöst.
Wie aus diesen Abbildungen ersichtlich ist, sind die Breiten der
Streben, Ringe und Brücken
gleich den oder kleiner als die Wandstärke des Rohrs. Daher ist im
Wesentlichen jede Biegung und daher jede Beanspruchung „außerhalb
der Ebene". Dies
minimiert die Verdrehung des Stents, und dies minimiert das Knicken
und unvorhersagbare Verformungsbedingungen. Dieses Merkmal ist besonders
vorteilhaft für
Stents mit großen
Expansionsquotienten, was wiederum bedeutet, dass sie extremen Biegeanforderungen
genügen müssen, wenn
eine große
Elastizitätsbeanspruchung erforderlich
ist. Nitinol kann äußerst hohen
Biegeverformungen widerstehen, so dass die oben genannten Merkmale
gut für
die aus dieser Legierung gefertigten Stents geeignet sind. Dieses
Merkmal ermöglicht
die maximale Nutzung von Ni-Ti- oder anderen Materialeigenschaften
zur Verbesserung der Radialfestigkeit, zur Verbesserung der Gleichförmigkeit
der Stentfestigkeit, zur Verbesserung der Zeitschwingfestigkeit
durch die Minimierung des lokalen Dehnungsgrads, zur Ermöglichung
von kleineren offenen Bereichen, die das Auffangen von embolischem
Material verbessern, und zur Verbesserung der Stentapposition in
unregelmäßigen Gefäßwandformen
und -kurven.
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Ein
anderes Ausführungsbeispiel
eines Stents, der in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung verwendet
werden kann, ist in 15 dargestellt. 15 zeigt
Stent 300, der dem in 10–14 gezeigten
Stent 200 ähnelt.
Stent 300 besteht aus einer Vielzahl von angrenzenden Ringen 302,
wobei 15 die Ringe 302(a)–302(d) zeigt.
Die Ringe 302 umfassen eine Vielzahl von Längsstreben 304 und
eine Vielzahl von Schleifen 306, die angrenzende Streben
verbinden, wobei angrenzende Streben an entgegengesetzten Enden verbunden
sind, so dass sie ein im Wesentlichen S- oder Z-förmiges Muster
bilden. Stent 300 umfasst weiterhin eine Vielzahl von Brücken 308,
die angrenzende Ringe 302 verbinden. Wie die Abbildung
zeigt, sind die Brücken 308 nicht
linear und verlaufen zwischen den angrenzenden Ringen in einer Krümmung. Durch
die Krümmung
der Brücken
können
diese gebogen um die Schleifen und Streben herum verlaufen, so dass
die Ringe enger zusammen liegen können, was wiederum die maximale
offene Fläche des
Stents auf ein Mindestmaß beschränkt und
außerdem
seine Radialfestigkeit erhöht.
Dies lässt
sich am besten unter Verweis auf 13 erläutern. Die oben
beschriebene Stentgeometrie versucht, den größten Kreis, der zwischen den
Brücken,
Schleifen und Streben beschrieben werden könnte, wenn der Stent erweitert
ist, auf ein Mindestmaß zu
beschränken.
Die Minimierung der Größe dieses
theoretischen Kreises verbessert den Stent in hohem Maße, da er
dann besser dazu geeignet ist, nach dem Einführen des Stents in den Patienten
embolisches Material aufzufangen.
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Wie
oben erwähnt
ist der Stent der vorliegenden Erfindung vorzugsweise aus einer
superelastischen Legierung gefertigt, am besten aus einem Legierungsmaterial
mit mehr als 50,5 Atomprozent Nickel und Restmaterial Titan. Ein
Atomprozentsatz von über
50,5 Nickel bietet eine Legierung, in der die Temperatur, bei der
die Martensitphase vollständig
in die Austenitphase umgewandelt wird (die Af-Temperatur), unter
der menschlichen Körpertemperatur
liegt und vorzugsweise etwa 24°C
bis etwa 37°C
beträgt, so
dass Austenit die einzige stabile Phase bei Körpertemperatur ist.
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Bei
der Herstellung des Nitinol-Stents liegt das Material zuerst in
Form eines Rohrs vor. Nitinolrohrmaterial ist bei einer Reihe von
kommerziellen Anbietern erhältlich,
u. a. Nitinol Devices und Components, Fremont, Kalifornien, USA.
Das röhrenförmige Glied
wird dann in eine Maschine geladen, die das vorbestimmte Stentmuster
wie oben ausgeführt
und wie in den Abbildungen gezeigt in das Rohr schneidet. Maschinen
zum Schneiden von Mustern in röhrenförmige Vorrichtungen
zur Herstellung von Stents o. ä.
sind dem Fachmann gut bekannt und im Handel erhältlich. Derartige Maschinen
halten in der Regel das Metallrohr zwischen den offenen Enden, während ein
Schneidlaser, vorzugsweise unter Mikroprozessorsteuerung, das Muster
schneidet. Musterabmessungen und -stil, Laserpositionsanforderungen und
andere Daten werden in einen Mikroprozessor einprogrammiert, der
alle Gesichtspunkte des Verfahrens steuert. Nachdem das Stentmuster
geschnitten ist, wird der Stent unter Verwendung beliebig vieler
Methoden oder Kombinationen von Methoden, die dem Fachmann gut bekannt
sind, behandelt und poliert. Schließlich wird der Stent abgekühlt, bis
er vollkommen martensisch ist, dann mit einem Crimpverfahren auf
seinen nicht erweiterten Durchmesser gefaltet und dann in die Schleuse
der Einführungsvorrichtung
geladen.
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Wie
in den vorigen Abschnitten dieser Anmeldung ausgeführt, können Markierungen
mit einer größeren Röntgendichte
als die von superelastischen Legierungen verwendet werden, um die
präzisere
Platzierung des Stents im Gefäßsystem
zu erleichtern. Darüber
hinaus können
Markierungen verwendet werden, um zu bestimmen, wann und ob ein Stent
vollständig
freigegeben ist. Beispielsweise lässt sich durch die Bestimmung
des Abstands zwischen den Markierungen feststellen, ob der freigegebene
Stent seinen Höchstdurchmesser
erreicht hat und anhand eines Heftverfahrens entsprechend angepasst
ist. 16 zeigt ein Ausführungsbeispiel des in 10–14 gezeigten
Stents 200, der an jedem seiner Enden mindestens eine Markierung aufweist.
In einer bevorzugten Ausführungsform kann
ein Stent, der je Ring 36 Streben umfasst, 6 Markierungen 800 aufnehmen.
Jede Markierung 800 umfasst ein Markierungsgehäuse 802 und
einen Markierungseinsatz 804. Der Markierungseinsatz 804 kann
aus jedem geeigneten biokompatiblen Material gefertigt sein, das
unter fluoroskopischer Einsicht eine hohe Röntgendichte aufweist. Mit anderen Worten
sollten die Markierungseinsätze 804 vorzugsweise
eine höhere
Röntgendichte
aufweisen als das Material, aus dem der Stent 200 besteht.
Zur Aufnahme der Markierungsgehäuse 802 in
den Stent müssen
die Streben in den letzten zwei Ringen an jedem Ende des Stents 200 länger sein
als die Streben im Hauptteil des Stents, um die Zeitschwingfestigkeit
an den Enden des Stents zu erhöhen.
Die Markierungsgehäuse 802 werden
vorzugsweise aus dem gleichen Rohr geschnitten wie der Stent, wie
oben in Kürze
ausgeführt
wurde. Entsprechend sind die Gehäuse 802 ein
integraler Bestandteil des Stents 200. Indem die Gehäuse 802 integraler
Bestandteil des Stents 200 sind, wird gewährleistet,
dass die Markierungen 800 die Betriebsweise des Stents
nicht behindern.
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17 ist
eine Querschnittsansicht eines Markierungsgehäuses 802. Das Gehäuse 802 kann bei
Betrachtung von der Außenfläche wie
in 16 gezeigt ellipsenförmig sein. Infolge des Laserschneidverfahrens
ist das Loch 806 im Markierungsgehäuse 802 in radialer
Richtung konisch zugespitzt, so dass die Außenfläche 808 einen größeren Durchmesser
hat als die Innenfläche 810,
wie in 17 gezeigt. Die konische Zuspitzung
im Markierungsgehäuse 802 ist
nützlich,
indem sie einen Festsitz zwischen dem Markierungseinsatz 804 und
dem Markierungsgehäuse 802 bietet
und somit verhindert, dass der Markierungseinsatz 804 nach
der Freigabe des Stents 200 verschoben wird. Eine ausführliche
Beschreibung des Vorgangs, mit dem der Markierungseinsatz 804 in
dem Markierungsgehäuse 802 eingeschlossen
wird, folgt im weiteren Verlauf.
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Wie
oben ausgeführt,
können
die Markierungseinsätze 804 aus
jedem geeigneten Material gefertigt sein, das eine höhere Röntgendichte
besitzt als das superelastische Material, aus dem der Stent oder
eine andere medizinische Vorrichtung gefertigt ist. Beispielsweise
kann der Markierungseinsatz 804 aus Niob, Wolfram, Gold,
Platin oder Tantal gefertigt sein. In der bevorzugten Ausführungsform
wird Tantal verwendet, da dieses Material in der elektrochemischen
Reihe sehr nahe bei Nickel-Titan liegt und daher die Korrosion auf
ein Mindestmaß beschränken würde. Darüber hinaus
ist das Oberflächenverhältnis der
Tantal-Markierungseinsätze 804 zu
dem Nickel-Titan optimiert, so dass es den größtmöglichen Tantal-Markierungseinsatz
bietet, der leicht sichtbar ist und gleichzeitig ein möglichst
geringes Korrosionspotenzial aufweist. So wurde beispielsweise ermittelt,
dass bis zu 9 Markierungseinsätze 804 mit
einem Durchmesser von 0,010 Zoll am Ende des Stents 200 angebracht
werden könnten;
diese Markierungseinsätze 804 wären allerdings
unter fluoroskopischer Einsicht weniger sichtbar. Andererseits könnten auch
3 bis 4 Markierungseinsätze 804 mit
einem Durchmesser von 0,025 Zoll auf dem Stent 200 untergebracht
werden; allerdings wäre
dann die Korrosionsbeständigkeit
gefährdet.
Entsprechend werden in der bevorzugten Ausführungsform 6 Tantal-Markierungen
mit einem Durchmesser von 0,020 Zoll an jedem Ende des Stents 200 verwendet,
so dass der Stent insgesamt 12 Markierungen 800 aufweist.
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Die
Tantal-Markierungen 804 können unter Verwendung einer
Vielzahl bekannter Verfahren hergestellt und in das Gehäuse geladen
werden. In dem Ausführungsbeispiel
werden die Tantal-Markierungen 804 aus geglühtem Bandmaterial
gestanzt und dann so geformt, dass sie die gleiche Krümmung aufweisen
wie der in 17 gezeigte Radius des Markierungsgehäuses 802.
Nach dem Laden des Tantal-Markierungseinsatzes 804 in das
Markierungsgehäuse 802 wird
ein Nachschlagverfahren verwendet, um den Markierungseinsatz 804 richtig
unter der Oberfläche
des Gehäuses 802 festzusetzen.
Das Nachschlagwerkzeug ist ebenfalls so geformt, dass der gleiche
Krümmungsradius
erhalten bleibt wie im Markierungsgehäuse 802. Wie in 17 gezeigt verformt
das Nachschlagverfahren das Material des Markierungsgehäuses 802 so,
dass der Markierungseinsatz 804 darin eingeschlossen ist.
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Wie
bereits ausgeführt
ist das Loch 806 im Markierungsgehäuse 802 in radialer
Richtung konisch zugespitzt, so dass die Außenfläche 808, wie in 17 gezeigt,
einen größeren Durchmesser
aufweist als die Innenfläche 810.
Der Innen- und Außendurchmesser
variiert je nach dem Radius des Rohrs, aus dem der Stent geschnitten
wird. Die Markierungseinsätze 804 werden
wie bereits ausgeführt
gebildet, indem eine Tantalscheibe aus geglühtem Bandmaterial gestanzt
und so geformt wird, dass es den gleichen Krümmungsradius aufweist wie das Markierungsgehäuse 802.
Es ist wichtig anzumerken, dass die Markierungseinsätze 804 gerade
Kanten haben, bevor sie in das Markierungsgehäuse 804 eingelegt
werden. Sie sind also nicht winklig geformt, so dass sie dem Loch 806 entsprechen.
Der Durchmesser des Markierungseinsatzes 804 liegt zwischen
dem Innen- und Außendurchmesser
des Markierungsgehäuses 802.
Nach dem Laden des Markierungseinsatzes 804 in das Markierungsgehäuse wird
ein Nachschlagverfahren verwendet, um den Markierungseinsatz 804 unter
der Oberfläche
des Gehäuses 802 festzusetzen.
In der bevorzugten Ausführungsform
ist der Markierungseinsatz 804 weniger oder ebenso dick
wie das Rohr und ist somit weniger oder genauso dick oder hoch wie
das Loch 806. Entsprechend kann durch Anwendung des geeigneten Drucks
während
des Nachschlagverfahrens und durch Verwendung eines Nachschlagwerkzeugs,
das größer ist
als der Markierungseinsatz 804, der Markierungseinsatz 804 so
im Markierungsgehäuse 802 festgesetzt
werden, dass es anhand eines radial ausgerichteten Vorsprungs 812 eingeschlossen
wird. Im Wesentlichen wird der Markierungseinsatz 804 durch den
angewendeten Druck und die Größe und Form des
Gehäusewerkzeugs
gezwungen, den Vorsprung 812 im Markierungsgehäuse 802 zu
bilden. Das Nachschlagwerkzeug ist auch so geformt, dass es den
gleichen Krümmungsradius
wie das Markierungsgehäuse
aufrechterhält.
Wie in 17 gezeigt, verhindert der Vorsprung 812,
dass der Markierungseinsatz 804 aus dem Markierungsgehäuse herausgeschoben
werden kann.
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Es
ist wichtig anzumerken, dass die Markierungseinsätze 804 im Markierungsgehäuse 802 positioniert
und eingeschlossen werden, wenn der Stent 200 in seinem
nicht erweiterten Zustand ist. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass
es wünschenswert
ist, die natürliche
Krümmung
des Rohrs zu nutzen. Wäre
der Stent in seinem erweiterten Zustand, würde das Nachschlagverfahren
die Krümmung
aufgrund des Drucks oder der Kraft, die vom Nachschlagwerkzeug ausgeübt werden,
verändern.
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Wie
in 18 gezeigt bilden die Markierungseinsätze 804 eine
im Wesentlichen durchgehende Linie, die die Enden des Stents im
Stenteinführungssystem
unter fluoroskopischer Einsicht deutlich definiert. In dem Moment,
in dem der Stent 200 aus dem Stenteinführungssystem freigegeben wird, bewegen
sich die Markierungen 800 wie in 16 gezeigt
auseinander und öffnen
sich wie die Blüten einer
Blume, während
sich der Stent 200 erweitert. Die Veränderung in der Markierungsgruppierung
ermöglicht
es dem Arzt oder anderen medizinischen Fachkräften festzustellen, wann der
Stent 200 vollständig
aus dem Stenteinführungssystem
freigesetzt ist.
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Es
muss darauf hingewiesen werden, dass die Markierungen 800 auch
an anderen Stellen auf dem Stent 200 positioniert sein
können.
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Es
wird davon ausgegangen, dass viele der Vorteile der vorliegenden
Erfindung durch eine kurze Beschreibung eines Einführungsapparats
für den Stent,
wie in 19 und 20 gezeigt,
besser verständlich
werden. 19 und 20 zeigen
einen selbstexpandierenden Stenteinführungsapparat 10 für einen
gemäß der vorliegenden
Erfindung gefertigten Stent. Der Apparat 10 umfasst innere
und äußere Koaxialrohre.
Das Innenrohr wird als der Schaft 12 und das Außenrohr
als die Schleuse 14 bezeichnet. Der Schaft 12 hat
ein proximales und ein distales Ende. Das proximale Ende des Schafts 12 schließt mit einem
Luer-Lock-Ansatzstück 16 ab. Vorzugsweise
besitzt der Schaft 12 einen proximalen Teil 18,
der aus einem verhältnismäßig steifen
Material wie Edelstahl, Nitinol oder einem beliebigen anderen geeigneten
Material gefertigt ist, und einen distalen Teil 20, der
aus einem Polyethylen, Polyimid, Pellethan, Pebax, Vestamid, Cristamid,
Grillamid oder einem beliebigen anderen geeigneten Material, das
dem Fachmann bekannt ist, gefertigt ist. Die zwei Teile werden auf
beliebig viele Weisen zusammengefügt, die dem Fachmann bekannt
sind. Das proximale Edelstahlende verleiht dem Schaft die notwendige Starre
oder Steifheit, die erforderlich ist, um den Stent wirksam herauszuschieben,
während
der polymere distale Teil die notwendige Flexibilität für die Navigation
in stark gewundenen Gefäßen bietet.
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An
dem distalen Teil 20 des Schafts 12 ist eine distale
Spitze 22 befestigt. Die distale Spitze 22 besitzt
ein proximales Ende 24, dessen Durchmesser im Wesentlichen
dem des Außendurchmessers
der Schleuse 14 entspricht. Die distale Spitze 22 verjüngt sich
von ihrem proximalen bis zum distalen Ende zu einem kleineren Durchmesser,
wobei das distale Ende 26 der distalen Spitze 22 einen
kleineren Durchmesser hat als der Innendurchmesser der Schleuse 14.
An dem distalen Teil 20 des Schafts 12 ist ebenfalls
ein Anschlag 28 angebracht, der proximal zur distalen Spitze 22 liegt.
Der Anschlag 28 kann aus beliebig vielen dem Fachmann bekannten Materialien
gefertigt sein, u. a. Edelstahl, vorzugsweise aber aus einem höchst röntgendichten
Material wie etwa Platin, Gold oder Tantal. Der Durchmesser des
Anschlags 28 entspricht im Wesentlichen dem Innendurchmesser
der Schleuse 14 und würde sogar
in Reibungskontakt mit der Innenfläche der Schleuse kommen. Der
Anschlag 28 hilft, den Stent während der Freigabe aus der
Schleuse herauszuschieben und die proximale Migration des Stents
in die Schleuse 14 zu verhindern.
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Ein
Stentbett 30 ist als der Teil des Schafts definiert, der
zwischen der distalen Spitze 22 und dem Anschlag 28 liegt.
Das Stentbett 30 und der Stent 200 sind koaxial,
so dass sich der distale Teil 20 des Schafts 12,
der das Stentbett 30 umfasst, innerhalb des Lumens des
Stents 200 befindet. Allerdings tritt das Stentbett 30 nicht
in Kontakt mit dem Stent 200 selbst.
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Schließlich hat
der Schaft 12 ein Führungsdrahtlumen 32,
das sich von seinem proximalen Ende den gesamten Schaft entlang
erstreckt und durch seine distale Spitze 22 austritt. Dies
ermöglicht es
dem Schaft 12, einen Führungsdraht
in ganz ähnlicher
Weise aufzunehmen, wie ein normaler Ballon-Angioplastiekatheter
einen Führungsdraht
aufnimmt. Derartige Führungsdrähte sind
in dem Fachgebiet gut bekannt und helfen, Katheter und andere medizinische
Vorrichtungen durch Körpergefäße zu führen.
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Die
Schleuse 14 ist vorzugsweise ein polymerer Katheter und
hat ein proximales Ende, das mit einem Schleusenansatzstück 40 abschließt. Schleuse 14 besitzt
ebenfalls ein distales Ende, das mit dem proximalen Ende 24 der
distalen Spitze 22 des Schafts 12 abschließt, wenn
der Stent sich in seiner vollständig
nicht freigegebenen Position wie in den Abbildungen gezeigt befindet.
Die distale Ende der Schleuse 14 umfasst ein röntgendichtes
Markierungsband 34, das entlang seiner Außenfläche aufgebracht
ist. Wie im Folgenden erläutert
werden wird, wird der Stent vollständig aus dem Einführungsapparat
freigegeben, wenn das Markierungsband 34 mit dem röntgendichten
Anschlag 28 ausgerichtet ist, wodurch der Arzt den Hinweis
erhält,
dass der Apparat 10 nunmehr ohne Gefahr aus dem Körper entfernt werden
kann. Die Schleuse 14 umfasst vorzugsweise eine polymere
Außenschicht
und eine polymere Innenschicht. Zwischen dieser Außen- und
Innenschicht befindet sich eine geflochtene Verstärkungsschicht.
Die geflochtene Verstärkungsschicht
ist vorzugsweise aus Edelstahl gefertigt. Die Verwendung von geflochtenen
Verstärkungsschichten
in anderen Arten von medizinischen Vorrichtungen ist in US-Patent
Nr. 3,585,707, erteilt an Stevens am 22. Juni 1971, in US-Patent
Nr. 5,045,072, erteilt an Castillo et al. am 3. September 1991,
und in US-Patent Nr. 5,254,107, erteilt an Soltesz am 19. Oktober
1993, zu finden.
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19 und 20 zeigen
den Stent 200 in seiner vollständig nicht freigegebenen Position. Dies
ist die Position, in der sich der Stent befindet, wenn der Apparat 10 in
das Gefäßsystem
eingeführt wird
und sein distales Ende an eine Zielstelle geführt wird. Der Stent 200 sitzt
um das Stentbett 30 am distalen Ende der Schleuse 14.
Die distale Spitze 22 des Schafts 12 liegt distal
zum distalen Ende der Schleuse 14, und das proximale Ende
des Schafts 12 liegt proximal zum proximalen Ende der Schleuse 14.
Der Stent 200 befindet sich in seinem komprimierten Zustand
und tritt in Reibungskontakt mit der Innenfläche 36 der Schleuse 14.
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Wenn
der Stent in einen Patienten eingeführt wird, sind die Schleuse 14 und
der Schaft 12 an ihren proximalen Enden durch ein Tuohy-Borst-Ventil 38 zusammengeschlossen.
Dieses verhindert jede Rutschbewegung zwischen Schaft und Schleuse,
die zur vorzeitigen Freigabe oder teilweisen Freigabe des Stents 200 führen könnte. Wenn
der Stent 200 seinen Zielort erreicht und zur Freigabe
bereit ist, wird das Tuohy-Borst-Ventil 38 geöffnet, so
dass Schleuse 14 und Schaft 12 nicht mehr zusammengeschlossen
sind.
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Die
Methode, anhand der Apparat 10 den Stent 200 freigibt,
ist einfach ersichtlich. Der Apparat 10 wird zuerst in
das Gefäß eingeführt, bis
die röntgendichten
Stentmarkierungen 800 (am vorderen Ende 202 und
hinteren Ende 204, siehe 16) proximal
und distal zur Zielläsion
liegen. Sobald dies erreicht ist, würde der Arzt das Tuohy-Borst-Ventil 38 öffnen. Danach
würde der
Arzt das Ansatzstück 16 des
Schafts 12 ergreifen, damit er ihn in situ festhalten kann.
Anschließend
würde der
Arzt das proximale Ende der Schleuse 14 ergreifen und es
auf den Schaft 12 bezogen proximal verschieben. Der Anschlag 28 verhindert,
dass der Stent 200 sich mit der Schleuse 14 nach
hinten bewegt, so dass beim Zurückschieben
der Schleuse 14 der Stent 200 aus dem distalen
Ende der Schleuse 14 herausgeschoben wird. In dem Moment,
in dem der Stent 200 freigegeben wird, entfernen sich die
röntgendichten
Stentmarkierungen 800 voneinander weg, sobald sie aus dem
distalen Ende der Schleuse 14 austreten. Die Stentfreigabe
ist dann abgeschlossen, wenn sich Markierung 34 auf der äußeren Schleuse 14 an
Anschlag 28 auf dem inneren Schaft 12 vorbeibewegt hat.
Daraufhin kann der Apparat 10 durch den Stent 200 zurückgezogen
und aus dem Patienten entfernt werden.
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21 zeigt
den Stent 200 in einem teilweise freigegebenen Zustand.
Wie gezeigt bewegen sich die Markierungen 800 auseinander,
während
der Stent 200 sich von der Einführungsvorrichtung 10 weg
erweitert, und erweitern sich wie eine erblühende Blume.
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Es
ist wichtig anzumerken, dass jede der oben beschriebenen medizinischen
Vorrichtungen mit Beschichtungen, die Arzneistoffe, Mittel oder
Verbindungen enthalten, oder einfach mit Beschichtungen, die keine
Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen enthalten, beschichtet werden
können.
Darüber
hinaus kann die gesamte medizinische Vorrichtung beschichtet sein
oder nur ein Teil der Vorrichtung. Die Beschichtung kann gleichförmig oder
nicht gleichförmig
sein. Die Beschichtung kann unterbrochen sein. Allerdings sind die
Markierungen auf dem Stent vorzugsweise so beschichtet, dass verhindert
wird, dass sich die Beschichtung auf diesen aufbauen kann, was sich
behindernd auf den Betrieb der Vorrichtung auswirken kann.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel können die
oben beschriebenen selbstexpandierenden Stents mit einem rapamycinhaltigen
Polymer beschichtet sein. In dieser Ausführungsform umfasst der mit
Polymer beschichtete Stent Rapamycin in einer Menge zwischen etwa
50 bis 1.000 Mikrogramm pro Quadratzentimeter Oberfläche des
von dem Stent überspannten
Gefäßes. Das
Rapamycin wird mit dem (oben beschriebenen) Polyvinylidenfluoridhexafluorpropylenpolymer
im Verhältnis
von ca. 30:70 (Arzneistoff:Polymer) gemischt. Das Polymer wird mit
einem Losverarbeitungsprozess unter Verwendung der zwei Monomere,
Vinylidenfluorid und Hexafluorpropylen, unter hohem Druck anhand
eines Emulsionspolymerisationsverfahrens hergestellt. In einem anderen
Ausführungsbeispiel
kann das Polymer unter Verwendung eines Losdispersionsprozesses
hergestellt werden. Das Gewicht der Polymerbeschichtung selbst liegt
zwischen etwa 200 bis etwa 1.700 Mikrogramm pro Quadratzentimeter
Oberfläche
des von dem Stent überspannten
Gefäßes.
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Der
beschichtete Stent umfasst eine erste Schicht, die häufig als
Grundierung bezeichnet wird. Die Grundierung verbessert in der Regel
die Haftung der Beschichtungslage, die das Rapamycin umfasst. Die
Grundierung erleichtert außerdem
die gleichförmige
Befeuchtung der Oberfläche
und ermöglicht
somit die Herstellung einer gleichförmigen rapamycinhaltigen Beschichtung.
Die Grundierung kann mit einem beliebigen der oben beschriebenen
Verfahren aufgetragen werden. Vorzugsweise wird sie mit einem Tauchbeschichtungsverfahren aufgetragen.
Die Grundierung liegt im Bereich von etwa 1 bis 10 Prozent des Gesamtgewichts
der Beschichtung. Die nächste
Lage, die aufgetragen wird, ist die rapamycinhaltige Lage. Die rapamycinhaltige
Lage wird anhand eines Schleuderbeschichtungsverfahrens aufgetragen
und anschließend
ungefähr
16 Stunden lang bei einer Temperatur zwischen etwa 50 und 60°C in einem
Vakuumofen getrocknet. Nach dem Trocknen oder Aushärten wird
der Stent unter Verwendung eines ähnlichen Verfahrens wie bei
dem unbeschichteten Stent auf einem Stenteinführungskatheter montiert. Der
montierte Stent wird dann auf beliebig viele Arten verpackt und
sterilisiert. In einem Ausführungsbeispiel
wird der Stent mit Ethylenoxid sterilisiert.
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Wie
oben beschrieben können
verschiedene Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen über medizinische
Vorrichtungen lokal abgegeben werden. So können zum Beispiel Rapamycin
und Heparin durch einen Stent abgegeben werden, um Restenose, Entzündung und
Gerinnung zu verringern. Verschiedene Verfahren zur Immobilisierung
der Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen wurden oben bereits besprochen, aber
die Erhaltung der Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen auf den
medizinischen Vorrichtungen während
deren Einführung
und Positionierung ist ein kritischer Faktor für den Erfolg des Verfahrens
oder der Behandlung. Beispielsweise kann die Entfernung der Arzneistoff-,
Mittel- oder Verbindungsbeschichtung während der Einführung des
Stents potenziell zum Versagen der Vorrichtung führen. Bei einem selbstexpandierenden
Stent kann das Zurückziehen der
Halteschleuse dazu führen,
dass die Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen von dem Stent abgerieben werden.
Bei einem ballonexpandierbaren Stent kann die Erweiterung des Ballons
dazu (ihren, dass die Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen durch
Kontakt mit dem Ballon oder bei der Erweiterung einfach von dem
Stent abgehoben werden oder abblättern.
Daher ist die Verhinderung dieses potenziellen Problems wichtig,
um eine erfolgreiche therapeutische medizinische Vorrichtung wie
etwa einen Stent zu erhalten.
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Es
gibt eine Reihe von Strategien, die eingesetzt werden können, um
die oben beschriebene Problematik wesentlich zu verringern. In einem
Ausführungsbeispiel
kann ein Schmiermittel oder Formentrennmittel verwendet werden.
Das Schmiermittel oder Formentrennmittel kann jede geeignete biokompatible
gleitfähige
Beschichtung umfassen. Ein Beispiel einer gleitfähigen Beschichtung kann Silikon umfassen.
In diesem Ausführungsbeispiel
kann eine Lösung
der Beschichtung auf Silikonbasis auf die Ballonoberfläche, auf
die polymere Trägersubstanz und/oder
auf die Innenfläche
der Schleuse einer Einführungsvorrichtung
für einen
selbstexpandierenden Stent aufgetragen und an der Luft aushärten gelassen
werden. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, die Beschichtung auf Silikonbasis in die polymere Trägersubstanz
einzuarbeiten. Es muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass
beliebig viele gleitfähige
Materialien verwendet werden können;
die grundlegenden Voraussetzungen sind, dass das Material biokompatibel
sein muss, dass das Material nicht die Wirkungen/Wirksamkeit der
Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen behindern darf und dass das
Material nicht die Materialien behindern darf, die zur Immobilisierung
der Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen auf der medizinischen
Vorrichtung verwendet werden. Es ist auch wichtig anzumerken, dass
eine oder mehr oder alle der oben beschriebenen Strategien kombiniert
werden können.
-
22 zeigt
einen Ballon 400 auf einem Ballonkatheter, der zur Erweiterung
eines Stents in situ verwendet werden kann. Wie gezeigt umfasst
der Ballon 400 eine gleitfähige Beschichtung 402.
Die Wirkung der gleitfähigen
Beschichtung 402 besteht darin, die Haftung zwischen dem
Ballon 400 und der Beschichtung auf der medizinischen Vorrichtung
auf ein Mindestmaß zu
verringern oder in erheblichem Umfang auszuschalten. In dem oben
beschriebenen Ausführungsbeispiel
würde die
gleitfähige
Beschichtung 402 die Haftung zwischen dem Ballon 400 und der
Heparin- oder Rapamycinbeschichtung auf ein Mindestmaß verringern
oder in erheblichem Umfang ausschalten. Die gleitfähige Beschichtung 402 kann auf
beliebig viele Arten an dem Ballon 400 fixiert und auf
ihm gehalten werden, u. a. mittels, aber ohne Beschränkung auf,
Tauch-, Spritz-, Streich- oder Schleuderbeschichten mit dem Beschichtungsmaterial
aus einer Lösung
oder Suspension, gegebenenfalls gefolgt von einem Aushärtungs-
oder Lösungsmittelentfernungsschritt.
-
Materialien
wie etwa synthetische Wachse, z. B. Diethylenglycolmonostearat,
hydriertes Rizinusöl,
Oleinsäure,
Stearinsäure,
Zinkstearat, Calciumstearat, Ethylenbis(stearamid), natürliche Produkte wie
etwa Paraffinwachs, Walrat, Carnaubawachs, Natriumalginat, Ascorbinsäure und
Mehl, fluorierte Verbindungen wie etwa Perfluoralkane, Perfluorfettsäuren und
Alkohol, synthetische Polymere wie etwa Silikone, z. B. Polydimethylsiloxan,
Polytetrafluorethylen, Polyfluorether, Polyalkylglycol, z. B. Polyethylenglycolwachse,
und anorganische Materialien wie etwa Talk, Kaolin, Glimmer und
Siliziumdioxid können
zur Zubereitung dieser Beschichtungen verwendet werden. Aufdampfpolymerisation,
z. B. Parylen-C-Aufdampfung, oder RF-Plasmapolymerisation von Perfluoralkenen
und Perfluoroalkanen sind ebenfalls mögliche Verfahren zur Zubereitung
dieser gleitfähigen
Beschichtungen.
-
23 zeigt
eine Querschnittsansicht eines Bands 102 des in 1 gezeigten
Stents 100. In diesem Ausführungsbeispiel ist die gleitfähige Beschichtung 500 auf
der Außenfläche der
polymeren Beschichtung immobilisiert. Wie oben beschrieben können die
Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen in eine polymere Trägersubstanz
eingearbeitet werden. Das in 23 gezeigte
Stentband 102 umfasst eine Grundierung 502, die
ein Polymer und Rapamycin umfasst, sowie eine Deckschicht 504 oder
Diffusionsschicht 504, die ebenfalls ein Polymer umfasst.
Die gleitfähige
Beschichtung 500 ist auf eine beliebige geeignete Weise
an der Deckschicht 502 fixiert, u. a. mittels, aber ohne
Beschränkung
auf, Spritz-, Streich-, Tauch- oder Schleuderbeschichten mit dem Beschichtungsmaterial
aus einer Lösung
oder Suspension, mit oder ohne die zur Herstellung der Deckschicht
verwendeten Polymere, gegebenenfalls gefolgt von einem Aushärtungs-
oder Lösungsmittelentfernungsschritt.
Aufdampfpolymerisation und RF-Plasmapolymerisation sind ebenfalls
mögliche Verfahren
zum Fixieren dieser gleitfähigen
Beschichtungsmaterialien, die sich für dieses Ablagerungsverfahren
eignen, auf der Deckschicht. In einem anderen Ausführungsbeispiel
kann die gleitfähige
Beschichtung auch direkt in die polymere Trägersubstanz eingearbeitet werden.
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Wenn
ein selbstexpandierender Stent verwendet wird, kann die gleitfähige Beschichtung
an der Innenfläche
der Halteschleuse fixiert werden. 24 zeigt
einen selbstexpandierenden Stent 200 (10)
im Innern des Lumens einer Einführungsvorrichtungsschleuse 14.
Wie gezeigt ist eine gleitfähige
Beschichtung 600 an den Innenflächen der Schleuse 14 fixiert.
Entsprechend wird bei Freigabe des Stents 200 die gleitfähige Beschichtung 600 vorzugsweise
die Haftung zwischen der Schleuse 14 und dem mit dem Arzneistoff,
Mittel oder der Verbindung beschichteten Stent 200 auf
ein Mindestmaß verringern
oder in beheblichem Umfang ausschalten.
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In
einer anderen Herangehensweise können physikalische
und/oder chemische Vernetzungsverfahren angewendet werden, um die
Bindungsstärke zwischen
der polymeren Beschichtung, die die Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen
enthält,
und der Oberfläche
der medizinischen Vorrichtung oder zwischen der polymeren Beschichtung,
die die Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen enthält, und
einer Grundierung zu verbessern. Eine andere Möglichkeit zur Verbesserung
der Bindungsstärke
ist die Verwendung von anderen Grundierungen, die entweder mittels
herkömmlicher
Beschichtungsverfahren wie Tauch-, Spritz- oder Schleuderbeschichtung
oder mittels RF-Plasmapolymerisation aufgetragen werden. Zum Beispiel
kann die Bindungsstärke
wie in 25 gezeigt verbessert werden,
indem zuerst eine Grundierung 700, wie etwa mittels Aufdampfpolymerisation
aufgetragenes Parylen-C, auf die Oberfläche der Vorrichtung und anschließend eine
zweite Lage 702 aufgetragen wird, die ein Polymer umfasst, das
eine ähnliche
chemische Zusammensetzung aufweist wie eines oder mehrere der Polymere,
aus denen sich die arzneistoffhaltige Trägersubstanz 704 zusammensetzt,
z. B. Polyethylencovinylacetat oder Polybutylmethacrylat, aber modifiziert
wurde, so dass es vernetzende Anteile enthält. Diese zweite Lage 702 wird
dann nach Exposition gegenüber
ultraviolettem Licht mit der Grundierung vernetzt. Es sollte angemerkt
werden, dass jeder Fachmann erkennen würde, dass ein ähnliches
Ergebnis durch die Verwendung von vernetzenden Mitteln zu erreichen
ist, die durch Wärme
mit oder ohne Vorliegen eines aktivierenden Mittels aktiviert werden.
Die arzneistoffhaltige Trägersubstanz 704 wird
dann unter Verwendung eines Lösungsmittels
auf die zweite Lage 702 aufgetragen, das zum teilweisen
oder gänzlichen
Anschwellen der zweiten Lage 702 führt. Dies fördert die Mitnahme von Polymerketten
aus der Trägersubstanz
in die zweite Lage 702 und umgekehrt von der zweiten Lage 702 in
die arzneistoffhaltige Trägersubstanz 704.
Nach Entfernung des Lösungsmittels
von den beschichteten Lagen bildet sich ein interpenetrierendes
oder ineinander eingreifendes Netzwerk von Polymerketten zwischen
den Lagen, wodurch die Haftstärke
zwischen diesen erhöht
wird. Eine Deckschicht 706 wird wie oben beschrieben verwendet.
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Eine
damit verbundene Schwierigkeit tritt bei medizinischen Vorrichtungen
wie etwa Stents auf. Im noch gefalteten Zustand des mit Arzneistoff
beschichteten Stents kommen einige Streben miteinander in Berührung, und
beim Erweitern des Stents führt
die Bewegung dazu, dass die polymere Beschichtung, die die Arzneistoffe,
Mittel oder Verbindungen umfasst, klebt und gestreckt wird. Diese
Wirkung kann potenziell dazu führen,
dass die Beschichtung in bestimmten Bereichen vom Stent getrennt wird.
Der prädominante
Mechanismus der Selbstadhäsion
der Beschichtung ist vermutlich auf mechanische Kräfte zurückzuführen. Wenn
das Polymer mit sich selbst in Kontakt tritt, können sich seine Ketten verheddern,
was die mechanische Bindung auslöst, ähnlich wie
bei Klettverschlüssen
wie Velcro®.
Bestimmte Polymere binden nicht aneinander, wie z. B. Fluorpolymere.
Bei anderen Polymeren können
dagegen Pulver verwendet werden. Mit anderen Worten kann ein Pulver
auf einen oder mehrere der Polymere, in die Arzneistoffe, Mittel
oder andere Verbindungen auf den Oberflächen der medizinischen Vorrichtung
eingearbeitet werden, um die mechanische Bindung zu verringern.
Dabei kann jedes geeignete biokompatible Material eingesetzt werden,
das die Arzneistoffe, Mittel, Verbindungen oder Materialien, die zur
Immobilisierung der Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen auf die
medizinische Vorrichtung verwendet werden, nicht behindert. So kann
zum Beispiel durch Aufstäuben
eines wasserlöslichen
Pulvers die Klebrigkeit der Beschichtungsoberfläche verringert werden, und
dies wird verhindern, dass das Polymer an sich selbst kleben bleibt,
wodurch das Potenzial für
ein Abheben oder Abblättern
sinkt. Das Pulver sollte wasserlöslich
sein, so dass es kein Embolierisiko darstellt. Das Pulver kann ein
Antioxidationsmittel wie etwa Vitamin C oder einen Gerinnungshemmer wie
etwa Aspirin oder Heparin enthalten. Ein Vorteil der Verwendung
eines Antioxidationsmittels könnte darin
liegen, dass dieses die anderen Arzneistoffe, Mittel oder Verbindungen über einen
längeren
Zeitraum konservieren könnte.
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Es
ist wichtig anzumerken, dass kristalline Polymere in der Regel nicht
klebrig sind. Entsprechend sind bei Verwendung kristalliner anstatt
amorpher Polymere eventuell keine zusätzlichen Materialien nötig. Es
sollte außerdem
darauf hingewiesen werden, dass polymere Beschichtungen ohne Arzneistoffe,
Mittel und/oder Verbindungen die Betriebsmerkmale der medizinischen
Vorrichtung verbessern können.
So können
zum Beispiel die mechanischen Eigenschaften der medizinischen Vorrichtung
durch eine polymere Beschichtung mit oder ohne Arzneistoffe, Mittel
und/oder Verbindungen verbessert werden. Ein beschichteter Stent
kann eine bessere Flexibilität
und höhere
Stabilität
aufweisen. Darüber
hinaus kann die polymere Beschichtung die Korrosion zwischen den
verschiedenen Metallen, aus denen sich die medizinische Vorrichtung
zusammensetzt, in erheblichem Umfang verringern oder ausschalten.
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Jede
der oben beschriebenen medizinischen Vorrichtungen kann zur lokalen
Abgabe von Arzneistoffen, Mitteln und/oder Verbindungen an andere Bereiche,
d. h. nicht in der unmittelbaren Umgebung der Vorrichtung, verwendet
werden. Um die mit systemischer Arzneimittelabgabe verbundenen potenziellen
Komplikationen zu vermeiden, können
die medizinischen Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, um therapeutische Mittel an Bereiche abzugeben, die an die
medizinische Vorrichtung angrenzen. So kann zum Beispiel ein mit Rapamycin
beschichteter Stent das Rapamycin nicht nur an die den Stent umgebenden
Gewebe abgeben, sondern auch an oberhalb und unterhalb des Stents gelegene
Bereiche. Der Grad der Gewebsdurchdringung richtet sich nach einer
Reihe von Faktoren, u. a. nach dem Arzneistoff, Mittel oder der
Verbindung, nach den Konzentrationen des Arzneistoffs und nach der
Freisetzungsrate des Mittels.
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Die
oben beschriebenen Arzneistoff-, Mittel- und/oder Verbindungs-/Trägersubstanzzusammensetzungen
können
auf eine Reihe verschiedener Weisen formuliert werden. Sie können z.
B. unter Verwendung zusätzlicher
Komponenten oder Bestandteile formuliert sein, u. a. einer Vielzahl
von Hilfsmitteln und/oder Rezepturkomponenten, um die Herstellbarkeit,
Beschichtungsunversehrtheit, Sterilisierbarkeit, Arzneistoffstabilität und Arzneistofffreisetzungsrate
zu beeinflussen. In den Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung können
Hilfsmittel und/oder Rezepturkomponenten hinzugenommen werden, um
Arzneistoffelutionsprofile sowohl mit schneller als auch verzögerter Freisetzung
zu erhalten. Solche Hilfsmittel können u. a. Salze und/oder anorganische
Verbindungen wie etwa Säuren/Basen oder
Pufferkomponenten, Antioxidationsmittel, Surfactants, Polypeptide,
Proteine, Kohlenhydrate einschließlich Sucrose, Glucose oder
Dextrose, Cheliermittel wie etwa EDTA, Glutathion oder andere Hilfsstoffe
oder Mittel sein.