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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein polymere Zusammensetzungen,
die polare Monomere und mehrwertige Kationen umfassen. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung einphasige Zusammensetzungen,
die polare Monomere umfassen, die aufgrund des Zusatzes eines mehrwertigen
Kations vor der Polymerisation verbesserte physikalische Eigenschaften
aufweisen. Diese Erfindung betrifft auch die Verwendung dieser verbesserten
Zusammensetzungen z.B. als Beschichtungen, Polituren, Versiegelungsmittel,
Abdichtmassen, Haftmittel und Kunststoffadditive.
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Komplexe,
die Salze verschiedener Metalle umfassen und Emulsionen oder Dispersionen
zugesetzt werden, die polare Monomere enthalten, sind bekannt. Der
Referenzartikel von Roma-Luciow et al., „Complexes of Poly(Acrylic
Acid) with Some Divalent, Trivalent and Tetravalent Metal Ions", E. Polymer J.,
37 (2001), Seiten 1741–45
("Roma-Luciow") beschreibt Metallkomplexe
von Poly(acrylsäure)
oder PAA mit verschiedenen Metallsalzen, wie z.B. Chrom, Eisen,
Aluminium, Bismut, Vanadium, Uran, Nickel, Kupfer, Zink, Cobalt, Calcium,
Barium, Cer, Lanthan und Neodym. Die in Roma-Luciow beschriebenen
Komplexe können
unter anderem als Vorstufen bei der Herstellung von Keramiken verwendet
werden. In dem Artikel von Roma-Luciow wurde die Geschwindigkeit
des Austauschs von Wasser und des Carboxylliganden für Komplexe,
die verschiedene Metallsalze aufweisen, verglichen und kategorisiert.
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Mehrwertige
Kationen werden häufig
Polymeren oder Copolymeren, die aus polaren Monomeren polymerisiert
worden sind, zugesetzt, um die physikalischen oder chemischen Eigenschaften
der Zusammensetzung zu verbessern. Beispielsweise können mehrwertige
Kationen zugesetzt werden, nachdem das Polymer oder Copolymer gebildet
worden ist, um verschiedene funktionelle Gruppen, die an der Polymerkette
vorliegen, zu modifizieren. In einem Polymer oder Copolymer, das
Methacrylsäure
(„MAA") enthält, kann
die Carbonsäure
durch die Zugabe eines Kations vollständig oder teilweise neutralisiert
werden, so dass ein Salz gebildet wird. Es wird angenommen, dass
die Zugabe eines Kations ionische Bindungen mit den negativ geladenen
Sauerstoffionen innerhalb des Polymers oder Copolymers bilden kann.
Diese ionischen Bindungen können
zu einer Vernetzung der Polymer- oder Copolymerketten führen. Diesbezüglich kann
ein Salz, das mit einem zweiwertigen Kation ausgebildet ist, eine
ionische „Vernetzung" zwischen den zwei
Copolymerketten fördern.
Die resultierende polymere Zusammensetzung kann als Ergebnis dieser
ionischen „Vernetzung" fester sein. Die
Gegenwart einer zu großen
Menge an Kation innerhalb des Systems könnte jedoch den Polymerlatex destabilisieren.
Ferner können
ionische Vernetzungen, die nach der Polymerisation gebildet werden,
zur Bildung der ionischen Vernetzungen die Diffusion von Polymerketten
erfordern. Dieses Erfordernis erzeugt eine kinetische Barriere für die ionische
Vernetzung und kann häufig
zu einem Versagen des Systems bezüglich der Bildung der maximalen
Anzahl zulässiger
Vernetzungen aus der gegebenen Menge an mehrwertigen Kationen führen.
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Das
US-Patent 5,149,745 (Owens et al.) („Owens") diskutiert die Umsetzung eines im
Vorhinein gebildeten säurefunktionellen
Polymers mit einer Übergangsmetallverbindung
bei einer Temperatur über
der Tg des Polymers zur Erzeugung eines vernetzten Polymers. Owens
lehrt, dass die Übergangsmetallverbindung
in Wasser relativ unlöslich
sein muss, um zu verhindern, dass die Verbindung übermäßig große Mengen
an mehrwertigen Kationen in Lösung
erzeugt. Hohe Konzentrationen an mehrwertigen Kationen können dazu
führen,
dass Dispersionen oder Emulsionen eines säurehaltigen Polymers aufgrund
der Instabilität
des mehrwertigen Kations des Polymers aus der Emulsion oder wässrigen
Dispersion koagulieren.
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Mehrwertige
Kationen können
auch zugesetzt werden, um die physikalischen oder chemischen Eigenschaften
einer Polymerzusammensetzung durch Bereitstellen verschiedener anorganischer
Phasen innerhalb des polymeren Materials zu verändern. Das US-Patent 5,952,420
(Senkus et al.) („Senkus") beschreibt druckempfindliches
Haftmittel-Polyacrylat-Mikroteilchen-Mischmaterialien,
die mittels Suspensionspolymerisation eines wässrigen Gemischs erhalten werden,
das einen Acrylsäureester
eines nicht-tertiären
Alkohols, ein polares Monomer, ein Styrolsulfonatsalz und eine Menge
eines grenzflächenaktiven
Mittels oberhalb der kritischen Mizellenkonzentration umfasst. Wasserunlösliche Metallkationen
in der Form von Metalloxidsalzen werden den wässrigen Gemischen als Suspensionsstabilisationsmittel-Modifiziermittel
zugesetzt. Das gemäß Senkus
gebildete resultierende Mischmaterial umfasst verschiedene Phasen
aus anorganischen Materialien, wie z.B. Aktivkohle, Silicagel oder
Aluminiumoxidkörnchen,
die mit den Mikroteilchen des druckempfindlichen Haftmittels in
der Masse von anorganischem Material gebunden sind. Diese mehrphasigen
oder nicht-homogenen
Polymer-anorganisches Material-Mischmaterialien können eine
höhere
Wasserempfindlichkeit, Weißfärbung durch
Wasser und ein schlechtes Aussehen eines Films aufweisen, was für bestimmte
Anwendungen, wie z.B. druckempfindliche Haftmittel nachteilig sein
kann. Darüber
hinaus kann bei den Mischmaterialien von Senkus die maximale Anzahl
von Vernetzungen für
die gegebene Menge an mehrwertigen Kationen gegebenenfalls nicht
erhalten werden.
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WO
01/36505 (Young et al.) („Young") beschreibt ebenfalls
die Zugabe eines mehrwertigen Kations in der Form eines wasserunlöslichen
Salzes zur Modifizierung der physikalischen und chemischen Eigenschaften
der polymeren Mischmaterialien. Young beschreibt suspensionspolymerisierte
Mischmaterialien, die ionomere Teilchen umfassen, welche die Polymermatrix
so modifizieren, dass sie zur Bildung eines mit Teilchen gefüllten organischen
Haftmittels kompatibel ist. Wie bei Senkus umfasst das resultierende
Polymer-anorganisches Material-Mischmaterial mehr als eine Phase
und weist viele der gleichen Nachteile auf.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine polymere Zusammensetzung mit verbesserten
physikalischen Eigenschaften bereit, ohne nach der Polymerisation
ein mehrwertiges Kation zuzusetzen. Stattdessen nutzt die vorliegende
Erfindung ein mehrwertiges Kation, vorzugsweise ein wasserlösliches
Kation, zur in situ-Bildung eines Komplexes mit einem Teil des polaren
Monomers vor und/oder während
der Polymerisation. Ferner stellt die vorliegende Erfindung eine
polymere Zusammensetzung bereit, die verbesserte physikalische Eigenschaften
ohne die Bildung mehrerer anorganischer Phasen aufweist. Es ist
somit überraschend
und unerwartet, dass die physikalischen Eigenschaften von polymeren
Zusammensetzungen, die polare Monomere aufweisen, durch die Zugabe
eines löslichen
kationischen Salzes, typischerweise eines mehrwertigen Kations,
vor und/oder während
der Polymerisation und der stufenweisen bzw. schrittweisen Zugabe
des polaren Monomers verbessert werden können. Die stufenweise Zugabe
des polaren Monomers und die Zugabe des kationischen Salzes können ein
Polymer oder einen Polymerlatex mit einem hohen Grad an ionischer
Vernetzung erzeugen, ohne die Stabilität des Polymers oder des Polymerlatex
zu gefährden.
Darüber
hinaus werden in der vorliegenden Erfindung Gelierungs- und Kornbildungsprobleme
vermieden, die bei der Zugabe eines mehrwertigen Kations häufig auftreten.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft zum Teil verbesserte Polymerzusammensetzungen
und Verfahren zu deren Herstellung. Insbesondere wird in einer Ausführungsform
ein Verfahren zum Herstellen eines Polymers bereitgestellt, wobei
das Verfahren umfasst: das Bereitstellen eines Reaktionsgemischs,
welches einen Teil mindestens eines polaren Monomers und mindestens
ein mehrwertiges Kation umfasst, das Zugeben eines Gemischs, welches
den verbleibenden Teil des polaren Monomers umfasst, zu dem Reaktionsgemisch, und
das Emulsionspolymerisieren des Monomers, um das Polymer zu bilden.
In bestimmten Ausführungsformen
umfasst das Reaktionsgemisch in dem Bereitstellungsschritt mindestens
zwei Moläquivalente
oder mehr der Gesamtmenge des polaren Monomers bezogen auf ein Moläquivalent
des mehrwertigen Kations.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines Polymers
bereitgestellt, wobei das Verfahren umfasst: das Bereitstellen eines
Reaktionsgemischs, welches mindestens ein polares Monomer, mindestens
ein mehrwertiges Kation und gegebenenfalls mindestens ein ethylenisch
ungesättigtes
Monomer umfasst, das Bereitstellen eines Monomergemischs, welches
mindestens ein polares Monomer und gegebenenfalls mindestens ein
ethylenisch ungesättigtes
Monomer umfasst, das Zugeben des Monomergemischs zu dem Reaktionsgemisch
und das Emulsionspolymerisieren des Monomers, um das Polymer zu
bilden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines
Polymers bereitgestellt, wobei das Verfahren umfasst: das Bereitstellen
eines Reaktionsgemischs, welches mindestens ein polares Monomer,
mindestens ein mehrwertiges Kation und gegebenenfalls mindestens ein
ethylenisch ungesättigtes
Monomer umfasst, wobei das mindestens eine mehrwertige Kation in
einem Lösungsmittel
löslich
ist, das Bereitstellen eines Monomergemischs, welches mindestens
ein polares Monomer umfasst, das Zugeben eines Teils des Monomergemischs
zu dem Reaktionsgemisch, um einen Polymerkeim zu bilden, das schrittweise
Zugeben des Rests des Monomergemischs zu dem Reaktionsgemisch, und
das Emulsionspolymerisieren des Monomers, um das Polymer zu bilden.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung werden durch die folgende detaillierte
Beschreibung verdeutlicht.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Verbesserung der physikalischen
Eigenschaften von Polymerzusammensetzungen, insbesondere von wässrigen
Polymerlatexzusammensetzungen, durch Fördern von vernetzten Stellen
zwischen Teilen des negativ geladenen polaren Monomers und dem positiv
geladenen Kation, das darin enthalten ist, vor und/oder während der
Polymerisation. Die vorliegenden Polymerzusammensetzungen können in
vorteilhafter Weise eine verbesserte Ausgewogenheit von Eigenschaften
im Vergleich zu Polymerzusammensetzungen aufweisen, die mit Verfahren
des Standes der Technik hergestellt worden sind. Insbesondere können die
Polymerzusammensetzungen dieser Erfindung verbesserte Festigkeitseigenschaften
aufweisen, vorzugsweise ohne zusätzliche
Verarbeitungsschritte nach der Polymerisation zu erfordern, oder
ohne verschiedene anorganische Phasen innerhalb der Zusammensetzung
zu erzeugen. Die vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren zur
Verbesserung verschiedener Polymerzusammensetzungen, vorzugsweise
wässriger
Polymerzusammensetzungen bereit, die durch Emulsions-, Lösungs-,
Suspensions-, Lösungsmittel-,
Massepolymerisationsverfahren oder andere Polymerisationsverfahren
hergestellt werden, und zwar durch die Zugabe eines mehrwertigen
Kations und die schrittweise Zugabe des polaren Monomers. Die Kombination
des polaren Monomers und des mehrwertigen Kations zur Bildung beispielsweise
eines Komplexes kann an jedwedem Punkt vor und/oder während der
Polymerisation eingesetzt werden.
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Es
wurde nunmehr gefunden, dass die Zugabe eines Kations, typischerweise
eines Metallkations, zur Bildung eines Komplexes mit einem polaren
Monomer vor der Zugabe des Rests des polaren Monomers und der Polymerisation
des Monomers vorzugsweise die Anziehung zwischen den negativ geladenen
funktionellen Gruppen innerhalb des polaren Monomers und dem mehrwertigen
Kation fördert.
Die erhöhte
Anziehung zwischen dem polaren Monomer und dem Kation führt zu einem
Polymerlatex mit verbesserten physikalischen Eigenschaften, wie
z.B. einer verbesserten Zugfestigkeit. Obwohl die vorliegende Erfindung
bezüglich
Polymeren auf Emulsionsbasis oder wässrigen Polymerlatexdispersionen
diskutiert wird, sollte beachtet werden, dass die Verfahren der
vorliegenden Erfindung für
verschiedene Polymerisationsverfahren geeignet sind, wie z.B. unter
anderem Lösungs-
oder Suspensionspolymerisationstechniken. Tatsächlich ist die vorliegende
Erfindung für
jedwede Polymerisationstechnik geeignet, in der ein teilweise oder
vollständig
negativ geladenes Monomer, Oligomer oder Stabilisationsmittel zu
der positiven Ladung des mehrwertigen Kations angezogen wird und
an der Polymerisation teilnehmen kann.
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Das
Polymer wird mittels einer Polymerisationstechnik auf Emulsionsbasis
zur Bildung einer wässrigen
Polymerlatexdispersion hergestellt. Jedwede herkömmliche Emulsionspolymerisationstechnik
zur Herstellung einer wässrigen
Dispersion von Polymerlatexteilchen aus ethylenisch ungesättigten
Monomeren kann eingesetzt werden, wie z.B. ein Chargenverfahren
mit einem Zugabevorgang oder mehreren Zugabevorgängen und kontinuierliche Verfahren.
Die Herstellung von Polymerlatizes wird allgemein in R.G. Gilbert,
Emulsion Polymerisation: A Mechanistic Approach, Academic Press,
NY (1. Auflage, 1995) und EI-Aasser, Emulsion Polymerisation and
Emulsion Polymers, John Wiley and Sons, NY (1997) diskutiert. Die
Herstellung von polymeren Acryllatizes ist z.B. in Emulsion Polymerisation
of Acrylic Polymers, Bulletin, Rohm and Haas Company, Philadelphia,
beschrieben. In einigen Ausführungsformen
können
zunächst
zwei separate Reaktionsgemische wie z.B. ein erstes wässriges
Reaktionsgemisch und ein zweites wässriges Reaktionsgemisch oder
Monomergemisch hergestellt werden, worauf eine mehrstufige Emulsionspolymerisation
des Monomers innerhalb der Reaktionsgemische durchgeführt wird.
Während
in der vorliegenden Anmeldung die mehrstufige Polymerisation in
erster Linie bezüglich
zwei Stufen diskutiert wird, sollte beachtet werden, dass ferner
mehr als zwei Stufen der Polymerisation des Monomers vorgesehen
sind. Die Begriffe „Stufe" bzw. „Schritt", „mehrstufig" und „Kern-Hülle", wie sie hier verwendet
werden, sollen die breitestmögliche
Bedeutung umfassen, wie z.B. die Bedeutung, wie sie in den US-Patenten
3,793,402, 3,971,835, 5,534,594 und 5,599,854 zum Ausdruck kommt, welche
verschiedene Mittel zur Erzeugung „gestufter" und „mehrfach gestufter" Polymere und Kern-Hülle-Polymere
beschreiben. Das erste Reaktionsgemisch umfasst typischerweise eine
Kombination, einen Komplex oder ein Gemisch der Quelle für das mehrwertige
Kation und einen Teil des polaren Monomers, grenzflächenaktiven
Mittels und/oder Emulgators, und gegebenenfalls ein oder mehrere
ethylenisch ungesättigte(s)
Monomer(e), wohingegen das zweite Reaktionsgemisch den Rest des
polaren Monomers und gegebenenfalls ein oder mehrere ethylenisch
ungesättigte(s)
Monomer(e) umfasst. In alternativen Ausführungsformen kann der Rest
des polaren Monomers in reiner Form dem ersten wässrigen Reaktionsgemisch zugesetzt
werden. Abhängig
von der Endanwendung der wässrigen
Polymerlatexdispersion kann das polare Monomer in dem ersten wässrigen
Reaktionsgemisch und dem zweiten wässrigen Reaktionsgemisch der
Monomeremulsion gleich oder verschieden sein. Der Ausdruck „wässrige Polymerlatexdispersion" bezieht sich auf
einen Polymerlatex, der ferner eine wässrige Phase oder Wasserphase
umfasst.
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Die
wässrige
Polymerlatexdispersion enthält
polymerisierte Einheiten, die von mindestens einer Art eines ethylenisch
ungesättigten
Monomers abgeleitet sind. Der Ausdruck „Einheiten, die abgeleitet
sind von", wie er
hier verwendet wird, bezieht sich auf Polymermoleküle, die
gemäß bekannter
Polymerisationstechniken synthetisiert werden, wobei ein Polymer „Einheiten,
abgeleitet von" dessen
Bestandteilsmonomeren enthält. Vorzugsweise
wird das ethylenisch ungesättigte
Monomer derart ausgewählt,
dass die polymerisierten Einheiten innerhalb der wässrigen
Polymerlatexdispersion wasserunlöslich
sind, d.h. eine geringe oder keine Wasserlöslichkeit aufweisen.
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Die
Herstellung des Monomergemischs umfasst typischerweise das gründliche
Mischen mindestens eines ethylenisch ungesättigten Monomers mit Wasser
und gegebenenfalls eines Emulgators. In anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann das Monomer „rein" zugesetzt werden, d.h. ohne Wasser
zugesetzt werden. Die Mengen an Monomer, Wasser und Emulgator in
dem Monomergemisch können
abhängig z.B.
von dem bzw. den ausgewählten
jeweiligen Monomer und/oder Emulgator, der vorgesehenen Endanwendung,
der Polymerisationstechnik und dergleichen variieren. In bestimmten
Ausführungsformen
liegt die Menge des Monomers in dem Monomergemisch vorzugsweise
im Bereich von 25 bis 100, vorzugsweise von 40 bis 90 und noch mehr
bevorzugt von 60 bis 80 Gew.-%. Die Menge des Wassers in dem Monomergemisch, wenn
dieses auf Wasser basiert, liegt vorzugsweise im Bereich von 0,1
bis 75, mehr bevorzugt von 10 bis 60 und noch mehr bevorzugt von
20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des emulgierten
Monomergemischs (z.B. Monomere, Emulgator und Wasser). Die Menge
des Emulgators, wenn dieser zugesetzt wird, in dem Monomergemisch
liegt vorzugsweise im Bereich von 0,01 bis 10, vorzugsweise von
0,05 bis 2 und noch mehr bevorzugt von 0,1 bis 1 Gew.-%.
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Die
Monomere, die polymerisiert werden können, umfassen jedwede der
ethylenisch ungesättigten Monomere,
die in dem Fachgebiet allgemein bekannt sind, wie z.B. diejenigen,
die in The Polymer Handbook, 3. Auflage, Brandrup und Immergut,
Hrsg., Wiley Interscience, Kapitel 2 (1989) beschrieben sind. Geeignete ethylenisch
ungesättigte
Monomere umfassen z.B. die C1-C18-Alkyl(meth)acrylatmonomere
(z.B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-, n-Butyl-, sec-Butyl-, tert-Butyl-,
Pentyl-, Isobornyl-, Hexyl-, Heptyl-, n-Octyl-, 2-Ethylhexyl-, Decyl-,
Undecyl-, Dodecyl-, Lauryl-, Cetyl- und Stearyl(meth)acrylat und
dergleichen); vinylaromatische Monomere (z.B. Styrol, alpha-Methylstyrol,
para-Methylstyrol, Chlorstyrol, Vinyltoluol, Dibromstyrol, Tribromstyrol,
Vinylnaphthalin, Isopropenylnaphthalin, Divinylbenzol und dergleichen);
Vinylester (z.B. Vinylacetat, Vinylversatat und dergleichen); Vinyl-ungesättigte Carbonsäuremonomere
(z.B. Methacrylsäure,
Acrylsäure,
Maleinsäure,
Itaconsäure),
stickstoffhaltige Vinyl-ungesättigte
Monomere (z.B. Acrylnitril, Methacrylnitril und C1-C18-Alkyl(meth)acrylamide
und dergleichen); Diene (z.B. Butadien und Isopren); Ethylen, Hydroxyethyl(meth)acrylat, Hydroxypropyl(meth)acrylat
und dergleichen. Der Begriff „Alkyl(meth)acrylat", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich sowohl auf Ester von Alkylacrylat als auch von
Alkylmethacrylat.
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Für die Zwecke
der Herstellung wässriger
Polymerlatexzusammensetzungen mit einer bevorzugten Witterungsbeständigkeit
ist es bevorzugt, Monomere zu verwenden, die aus der Klasse von
Alkyl(meth)acrylaten ausgewählt
sind. Für
die Zwecke der Bereitstellung von billigen und käuflichen wässrigen Polymerlatexdispersionen
ist es bevorzugt, dass das ethylenisch ungesättigte Monomer aus der Gruppe,
bestehend aus C1-C18-Alkylmethacrylat,
C1-C18-Alkylacrylat, Acrylsäure, Methacrylsäure, Butadien,
vinylaromatischen Monomeren und dergleichen ausgewählt ist.
Für die
Zwecke der Verwendung der wässrigen
Polymerlatexdispersionen zur Herstellung von Beschichtungen und
Haftmitteln ist es bevorzugt, C1-C18-Alkylmethacrylatmonomere, Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure, Vinylacetat,
Vinylversatat, vinylaromatische Monomere und dergleichen zu verwenden.
Es kann sogar noch mehr bevorzugt sein, n-Butylacrylat, Ethylacrylat,
Butylmethacrylat, Methylmethacrylat, Styrol, Butadien, Acrylsäure und
Methacrylsäuremonomere
für die
Zwecke der Bereitstellung wässriger
Polymerlatexdispersionen in verschiedenen Anwendungen aufgrund ihrer
relativ niedrigen Kosten und ihrer kommerziellen Verfügbarkeit
einzusetzen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann das Monomergemisch in dem ersten und/oder dem zweiten wässrigen
Reaktionsgemisch emulgiert werden. In diesen Ausführungsformen
kön nen
geeignete Emulgatoren unter anderem diejenigen umfassen, die herkömmlich bei
der Emulsionspolymerisation verwendet werden, wie z.B. Salze von
Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkarylsulfaten oder -sulfonaten; Alkyl-,
Aryl-, Aralkyl-, Alkarylpoly(alkoxyalkyl)ether; Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-,
Alkarylpoly(alkoxyalkyl)sulfate; Alkalisalze langkettiger Fettsäuren, wie
z.B. Kaliumoleat, typischerweise Alkyldiphenyloxiddisulfonat und
dergleichen. Die bevorzugten Emulgatoren können z.B. Dodecylbenzolsulfonat
und Dioctylsulfosuccinat umfassen. Zusätzliche Emulgatoren können z.B. nichtionische
grenzflächenaktive
Mittel wie z.B. ethyloxylierte Alkohole enthalten.
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Wenn
es bevorzugt ist, die Polymere kovalent zu vernetzen und/oder mehrstufige
Polymere mittels Pfropfen zu verknüpfen, können in das bzw. die Monomergemisch(e)
auch Vernetzungsmittel und/oder Pfropfverknüpfungsmittel einbezogen werden.
Der Begriff „Vernetzungsmittel", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf multifunktionelle Monomere, die zwei oder
mehr kovalente Bindungen zwischen Polymermolekülen der gleichen Art bilden
können.
Der Begriff „Pfropfverknüpfungsmittel", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf multifunktionelle Monomere, die zwei oder
mehr kovalente Bindungen zwischen Polymermolekülen einer Art und Polymermolekülen einer
anderen Art bilden können.
Geeignete Vernetzungsmittel oder Pfropfverknüpfungsmittel umfassen z.B.
Divinylbenzol, Butylenglykoldi(meth)acrylat, Alkanpolyolpolyacrylate
oder Alkanpolyolpolymethacrylate, wie z.B. Ethylenglykoldi(meth)acrylat,
Oligoethylenglykoldiacrylat, Oligoethylenglykoldimethacrylat, Trimethylolpropandiacrylat,
Trimethylolpropandimethacrylat, Trimethylolpropantriacrylat („TMPTA") oder Trimethylolpropantrimethacrylat,
und ungesättigte
Carbonsäureallylester,
wie z.B. Allylacrylat, Diallylmaleat und typischerweise Allylmethacrylat
und dergleichen.
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Mindestens
eines der Monomere innerhalb des Reaktionsgemischs ist ein polares
Monomer. Der Ausdruck „polares
Monomer", wie er
hier verwendet wird, beschreibt ein Monomer mit einer partiellen
oder vollständigen
negativen Ladung. Beispiele für
diese Monomere umfassen unter anderem Monomere, die funktionelle
Carbonsäure-,
Phosphat- oder Sulfatgruppen enthalten. Weitere Beispiele für polare
Monomere sind Monomere, die funktionelle Hydroxyl-, Ester-, Ether-,
Aldehyd- und Ketongruppen enthalten. Vorzugsweise ist das polare
Monomer ein carbonsäurehaltiges
Monomer. Der Ausdruck „säurehaltiges
Monomer", wie er
hier verwendet wird, bezieht sich auf jedwedes ethylenisch ungesättigte Monomer,
das eine oder mehrere funktionelle Säuregruppe(n) oder funktionelle
Gruppe(n) enthält,
die eine Säure
bilden kann bzw. können,
wie z.B. ein Anhydrid, wie z.B. Methacrylsäureanhydrid, Maleinsäureanhydrid
oder Itaconsäureanhydrid.
Beispiele für
säurehaltige
Monomere umfassen z.B. Carbonsäure-aufweisende
ethylenisch ungesättigte
Monomere, wie z.B. Acrylsäure
(„AA"), Methacrylsäure („MAA"), Itaconsäure („IA"), Maleinsäure und
Fumarsäure;
Acryloxypropion säure
und (Meth)acryloxypropionsäure;
Sulfonsäure-aufweisende
Monomere, wie z.B. Styrolsulfonsäure, Natriumvinylsulfonat,
Sulfoethylacrylat, Sulfoethylmethacrylat, Ethylmethacrylat-2-sulfonsäure oder
2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure; Phosphoethylmethacrylat
(„PEM"), die entsprechenden
Salze des säurehaltigen
Monomers oder Kombinationen davon. In diesen Ausführungsformen
kann die Gesamtmenge des säurehaltigen
Monomers innerhalb des Systems im Bereich von 0,01 bis 100 Gew.-%,
vorzugsweise von 0,1 bis 20 Gew.-% und noch mehr bevorzugt von 0,1
bis 5 Gew.-% liegen.
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In
anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung bezieht sich das polare Monomer auf polare
Oligomere oder ungesättigte
Oligomere, wie z.B. Trimere, die eine partielle oder vollständige negative
Ladung aufweisen und die eine oder mehrere ungesättigte Stelle(n), wie z.B.
eine endständige
Ungesättigtheit, aufweisen.
In bestimmten anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung bezieht sich das polare Monomere auf
niedermolekulare polymere Stabilisationsmittel, die in einer Base
löslich
sein können
(d.h. viele CO2H-Gruppen enthalten und alkalilöslich sind).
Einige nicht-beschränkende
Beispiele dieser polaren polymeren Stabilisationsmittel umfassen
MOREZTM 101 oder TAMOLTM 731,
die beide von Rohm and Haas, Inc., Philadelphia, PA, hergestellt
werden. In diesen Ausführungsformen
kann die Menge des polaren Stabilisationsmittels innerhalb des Systems
im Bereich von 1 bis 50 Gew.-%, mehr bevorzugt von 15 bis 50 Gew.-%
liegen.
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In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das erste wässrige
Reaktionsgemisch einen Komplex, der ein Monomergemisch von mindestens
einem polaren Monomer und dem mehrwertigen Kation umfasst. Vorzugsweise
ist das polare Monomer ein säurehaltiges
Monomer. In diesen Ausführungsformen
wird ein Teil des polaren Monomers innerhalb der gesamten Zusammensetzung
dem ersten wässrigen
Reaktionsgemisch, welches das mehrwertige Kation enthält, z.B.
unter Bildung eines Komplexes zwischen dem Monomer und dem Kation
zugesetzt, und der Rest des polaren Monomers wird dem zweiten wässrigen
Reaktionsgemisch zugesetzt oder rein zugesetzt. Die Menge des polaren
Monomers, die dem ersten wässrigen
Reaktionsgemisch zugesetzt wird, beträgt mindestens zwei Moläquivalente
zu einem Moläquivalent
des mehrwertigen Kations innerhalb des Reaktionsgemischs. In Ausführungsformen,
die säurehaltige
Monomere umfassen, wird davon ausgegangen, dass dies ermöglicht,
dass die funktionellen Säuregruppen
an die Kationen binden und dort während des Polymerisationsvorgangs
verbleiben. Dieses schrittweise Verfahren der Zugabe des polaren
Monomers kann im Vergleich zu der direkten Zugabe des gesamten polaren
Monomers zu dem zweiten wässrigen
Reaktionsgemisch oder der zweiten Monomeremulsion in vorteilhafter
Weise zu einer Verbesserung der physikalischen Eigenschaften führen.
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In
Ausführungsformen,
bei denen das säurehaltige
Monomer schrittweise zugesetzt wird, kann die Menge der Säure, die
in dem ersten wässrigen
Reaktionsgemisch, welches das mehrwertige Kation enthält, schrittweise
zugesetzt wird, im Bereich von mehr als 0% bis weniger als 100%
der gesamten Säure
liegen, die innerhalb der wässrigen
Polymerlatexdispersion zugesetzt wird. Das zweite wässrige Reaktionsgemisch
oder der verbleibende Teil des polaren Monomers, das bzw. der dem
ersten Reaktionsgemisch zugesetzt wird, kann 0% bis 100%, vorzugsweise
1% bis 50%, mehr bevorzugt 5% bis 25% und noch mehr bevorzugt 5%
bis 15% des restlichen säurehaltigen
Monomers innerhalb der wässrigen
Polymerlatexdispersion enthalten.
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Die
optimale Menge des säurehaltigen
Monomers wird mit der Konzentration des Reaktionsgemischs und der
Art der Säure
variieren, jedoch wird die Menge des säurehaltigen Monomers im Allgemeinen
auf einem Niveau liegen, das dem Zweifachen oder mehr der Molmenge
von zweiwertigen (oder höherwertigen)
Ionen entspricht, die dem ersten wässrigen Reaktionsgemisch zugesetzt
werden. Diesbezüglich
ist die Menge des polaren Monomers, die dem System zugesetzt wird,
eine Menge, die ausreichend ist, um die Ladung des mehrwertigen
Kations innerhalb des Systems zu neutralisieren. Der Begriff „neutralisieren", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf das Ausgleichen einer positiven Ladung mit
einer negativen Ladung. Beispielsweise würde die optimale Menge zum
Neutralisieren der Ladung des mehrwertigen Kations zwischen einem
säurehaltigen
Monomer und einem zweiwertigen Kation mindestens zwei Moläquivalente
des säurehaltigen
Monomers zu einem Moläquivalent
des zweiwertigen Kations umfassen. Dies kann zu einem Komplex von
zwei Säuregruppen
zu einem zweiwertigen Kation führen.
Entsprechend würde
in dem Fall der Zugabe von dreiwertigen Kationen die Menge des säurehaltigen
Monomers bezogen auf die Menge des dreiwertigen Kations mindestens
zwei, vorzugsweise drei Moläquivalente
des säurehaltigen
Monomers zu einem Moläquivalent
des dreiwertigen Kations umfassen. Folglich kann die optimale Menge
des säurehaltigen
Monomers und des Kations innerhalb des Komplexes nur soviel säurehaltiges
Monomer sein, wie es in dem ersten wässrigen Reaktionsgemisch erforderlich
ist, um die Ladung des säurehaltigen
Monomers zu dem Kation zu neutralisieren. Die verbleibende Menge
des säurehaltigen
Monomers innerhalb des zweiten wässrigen
Reaktionsgemischs kann dann bei der Stabilisierung der wachsenden
Polymerlatexteilchen unterstützen.
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Ein
Kation, vorzugsweise ein mehrwertiges Kation, mehr bevorzugt mindestens
ein zweiwertiges oder dreiwertiges Kation und noch mehr bevorzugt
mindestens ein zweiwertiges oder dreiwertiges Metallkation wird dem
ersten Reaktionsgemisch zugesetzt. Die Zugabe des Ka tions zu dem
Reaktionsgemisch, das einen Teil des polaren Monomers enthält, resultiert
z.B. in der Bildung eines in situ-Komplexes innerhalb des Reaktionsgemischs.
Das Kation ist vorzugsweise löslich,
d.h. es liegt in einer Konzentration vor, die derart ist, dass sich alle
Kationen in einem Lösungsmittel
lösen können. In
bevorzugten Ausführungsformen
ist das Lösungsmittel Wasser
und das Kation ist wasserlöslich.
Das Kation kann dem Reaktionsgemisch vorzugsweise in der Form einer
Aufschlämmung
oder einer Lösung
zugesetzt werden. In bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung wird das Kation in der Form einer Lösung zugesetzt, die ein Metallsalz
enthält,
das mindestens ein zweiwertiges und/oder dreiwertiges Kation umfasst.
Vorzugsweise wird das Metallsalz in Wasser oder einem anderen Lösungsmittel
gelöst.
Beispiele für
solche Metallsalze umfassen unter anderem Ca(OH)2, Mg(OH)2 oder MgSO4. Weitere
nicht-beschränkende
Beispiele von Metallsalzen, die zweiwertige oder dreiwertige Kationen
umfassen, sind in dem US-Patent 5,998,538 angegeben. Die Auswahl
des Kations wird durch die Endanwendung des Polymers oder des Polymerlatex
beeinflusst, wohingegen die Auswahl des Anions in dem Metallsalz
die Löslichkeit
und die Latexstabilität
beeinflusst. Beispielsweise kann ein Halogenidion, wie z.B. Cl,
den polymeren Latex destabilisieren. Wie es vorstehend erwähnt worden
ist, liegt das Kation in einer Menge vor, die ausreichend ist, um
z.B. mit einem Teil des polaren Monomers in dem Reaktionsgemisch
in situ einen Komplex zu bilden, so dass das Kation neutralisiert
wird. In bestimmten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung liegt die Menge des Kations, die dem
Reaktionsgemisch zugesetzt wird, im Bereich von 0,001 bis 10 Gew.-%,
mehr bevorzugt von 0,001 bis 5 Gew.-% und noch mehr bevorzugt von
0,1 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht des Monomers und
der Menge des polaren Monomers innerhalb des Polymers oder der wässrigen
Polymerlatexdispersion.
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Das
Kation kann der Reaktion an jedwedem Punkt während des Polymerisationsverfahrens
zugesetzt werden, um die Anziehung zwischen dem negativ geladenen
polaren Monomer und dem Kation innerhalb des Systems zu fördern und
die physikalischen Eigenschaften des Polymers zu verbessern. Vor
der Zugabe des Kations liegt der Prozentsatz des Monomers, das polymerisiert
wird, bei 0 bis 90%, mehr bevorzugt bei 0 bis 50%. Vorzugsweise
kann das Kation der Reaktion vor der Polymerisation des Monomers
zur Bildung des Polymers oder vor dem Polymerisationsschritt zugesetzt
werden. Dieser Zugabemodus resultiert typischerweise in stärkeren Verbesserungen
der physikalischen Eigenschaften des Polymers verglichen mit der
Zugabe des Kations nach der Polymerisation.
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In
dem dritten Schritt einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden das erste und das zweite wässrige Reaktionsgemisch
oder das Reaktionsgemisch und das verbleibende polare Monomer einer mehrstufigen
Emulsionspolymerisation unterzogen. Eine solche mehrstufige Emulsionspolymerisation
umfasst vorzugsweise die aufeinander folgende Polymerisation von
zwei oder mehr Monomergemischen, wobei die Monomere des ersten Monomergemischs
bis zu einem Umwandlungsgrad von mehr als 80%, vorzugsweise mehr
als 90% und noch mehr bevorzugt mehr als 95% polymerisiert werden,
um eine Polymerteilchendispersion zu bilden. Nach dieser Polymerisation
wird vorzugsweise die Polymerisation eines zweiten Monomergemischs,
welches das verbleibende polare Monomer enthält, in der Gegenwart der Polymerteilchendispersion
durchgeführt,
so dass zusätzliche
Polymere gebildet werden, die mit den Polymerteilchen assoziieren
können
(z.B. Polymerhüllen
um die Polymerteilchen oder Domänen
innerhalb der Polymerteilchen), und/oder zusätzliche Polymerteilchen gebildet
werden, wie z.B. Kern-Hülle-Polymere.
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Der
Emulsionspolymerisationsschritt wird typischerweise in einem geeigneten
Reaktor durchgeführt, worin
die Reaktanten (Monomere, Initiatoren, gegebenenfalls Emulgatoren,
mehrwertiges Kation und gegebenenfalls Kettenübertragungsmittel) zweckmäßig vereinigt,
gemischt und in einem wässrigen
Medium umgesetzt werden, und wobei Wärme in den Reaktor eingebracht
und aus diesem entfernt werden kann. Die Reaktanten werden vorzugsweise
langsam (schrittweise, wie in einem Halbchargenverfahren) im Laufe
der Zeit, kontinuierlich oder schnell als „Einmalzugabe" (chargenweise) dem
Reaktor zugesetzt. Typischerweise werden die Reaktanten dem Reaktor
schrittweise („schrittweise
Zugabe") zugesetzt.
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In
weiteren Ausführungsformen
der Erfindung können
die Polymerkolloide der vorliegenden Erfindung mittels Miniemulsionspolymerisationstechniken
hergestellt werden. Der Begriff „Kolloid", wie er hier verwendet wird, bezieht
sich auf Teilchen mit einem Bereich des Zahlenmittels der Teilchengröße von 0,05
bis 1 μm.
Der Begriff „Miniemulsionspolymerisation", wie er hier verwendet
wird, betrifft im Allgemeinen Verfahren, die stabile Submikrometer-Öl-in-Wasser-Dispersionen
umfassen, wobei die Monomertröpfchen
innerhalb der Dispersion einen Größenbereich von 0,05 bis 1 μm aufweisen
können.
Eine weitere Diskussion von Miniemulsionspolymerisationstechniken
ist in „Mini-emulsion
Polymerisation" von
E.D. Sudol et al., Emulsion Polymerization and Emulsion Polymers,
John Wiley and Sons, NY (1997), Seiten 700–722 angegeben. Die Veröffentlichungen
Erdem et al., „Encapsulation
of Inorganic Particles via Mini-emulsion Polymerisation", Proc. Am. Chem.
Soc. (Div Polym Mater Sci Eng) 1999, 80, 583, und Erdem et al., „Encapsulation
of Inorganic Particles via Mini-emulsion Polymerisation. III. Characterization
of Encapsulation",
Journal of Polymer Science: Teil A: Polymer Chemistry, Band 38,
4441–4450
(2000), stellen einige beispielhafte Verfahren für eine Miniemulsionspolymerisation
bereit. Die Dispersion wird typischerweise durch Scheren eines Systems,
das Öl,
Wasser, grenzflächenaktives Mittel
und gegebenenfalls ein weiteres grenzflächenaktives Mittel umfasst,
erhalten. Aufgrund der geringen Tröpfchengröße der wässrigen Dispersion wird davon
ausgegangen, dass die Monomertröpfchen
innerhalb der Miniemulsion zu der vorwiegenden Stelle für eine Teilchenkeimbildung
werden.
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Die
Stabilität
der Monomertröpfchen
innerhalb der Miniemulsion kann sich aus der Verwendung eines Stabilisationsmittels
in Verbindung mit einem optionalen Costabilisationsmittel ergeben.
Das Stabilisationsmittel kann z.B. jedwedes der hier genannten grenzflächenaktiven
Mittel umfassen. In Ausführungsformen,
bei denen ein Costabilisationsmittel verwendet wird, ist das Costabilisationsmittel
vorzugsweise eine niedermolekulare, wasserunlösliche Verbindung, wie z.B.
Cetylalkohol, Hexan oder Hexadecanol. Die Menge des grenzflächenaktiven
Mittels, die dem Gemisch zugesetzt werden kann, beträgt 0,1 Gew.-%
bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
0,5 Gew.-% bis 5 Gew.-% und mehr bevorzugt 1 Gew.-% bis 4 Gew.-%,
bezogen auf das Monomergewicht innerhalb des Gemischs. Die Menge
des weiteren grenzflächenaktiven
Mittels, wenn dieses dem Gemisch zugesetzt wird, beträgt 0,1 Gew.-%
bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 1 Gew.-% bis 10 Gew.-% und mehr bevorzugt
2 Gew.-% bis 8 Gew.-%,bezogen
auf das Monomergewicht innerhalb des Gemischs.
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In
dem Gebiet der Radikalinitiierung sind verschiedene Initiatorsysteme
bekannt und können
in den hier beschriebenen Verfahren eingesetzt werden. Die Auswahl
des Initiatorsystems kann abhängig
von der verwendeten Polymerisationstechnik variieren. Ein thermischer
Initiator, wie z.B. unter anderem ein Persulfatsalz, kann verwendet
werden. Alternativ kann auch ein Radikalredoxinitiatorsystem verwendet
werden. Beispiele für
solche Systeme umfassen z.B. ein Oxidationsmittel, wie z.B. Persulfat,
eine Azoverbindung, ein Peroxid (z.B. Wasserstoffperoxid, t-Butylhydroperoxid,
t-Amylhydroperoxid) und dergleichen, in einer Kombination mit einem
Reduktionsmittel, wie z.B. Natriummetahydrogensulfit, Natriumhydrogensulfit,
Natriumsulfoxylatformaldehyd, Natriumdithionit, Isoascorbinsäure, Natriumhydrosulfit,
2-Hydroxy-2-sulfinatoessigsäure, 2-Hydroxysulfonatoessigsäure und
dergleichen. Es wird davon ausgegangen, dass die Gegenwart nicht-ionischer grenzflächenaktiver
Mittel in der vorliegenden Erfindung als Phasentransferkatalysator
wirkt und bei dem Transport des mehrwertigen Kations zu den polaren
Gruppen innerhalb des polaren Monomers unterstützt.
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Die
Radikalinitiatoren, die typischerweise in den verschiedenen Stufen
des Verfahrens verwendet werden, sind diejenigen, die herkömmlich in
Radikalredoxpolymerisationen verwendet werden, die im Temperaturbereich
von 10°C
bis 100°C,
vorzugsweise von 20°C
bis 95°C
und mehr bevorzugt von 55°C
bis 90°C
durchgeführt
werden. Temperaturen von mehr als 100°C sind unter Verwendung von
Anlagen möglich,
die für
erhöhte
Drücke
gestaltet sind. In einigen Ausführungsformen,
die eine Redoxinitiierung umfassen, werden die Initiierungstemperaturen
vorzugsweise unter 85°C,
mehr bevorzugt unter 55°C
gehalten. In anderen Aus führungsformen,
die eine thermische Initiierung mit Persulfatsalzen umfassen, werden
Temperaturen im Bereich von 80°C
bis 90°C
eingesetzt.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die Monomere dem Reaktor chargenweise zugesetzt werden („Einmalzugabe") oder im Laufe der
Zeit kontinuierlich oder schrittweise in den Reaktor eingespeist
werden. Das kontinuierliche Einspeisen durch schrittweise Zugabe
der wässrigen
Reaktionsgemische in den Reaktor während eines Zeitraums von 0,5
bis 18 Stunden, vorzugsweise von 1 bis 12 Stunden und noch mehr
bevorzugt von 2 bis 6 Stunden ist zur Steuerung der Reaktionstemperatur
nützlich.
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In
dem Reaktionsgemisch können
während
einer Emulsionspolymerisation auch Puffer vorliegen. Puffer sind
im Allgemeinen die Salze schwacher Säuren, wie z.B. unter anderem
Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat oder Natriumacetat. Die
Menge des Puffers, die in dem Reaktionsgemisch vorliegen kann, wenn dieser
zugesetzt wird, kann im Bereich von 0,01 bis 5 Gew.-% liegen, bezogen
auf das gesamte, in der Polymerisation verwendete Monomer. Im Allgemeinen
können
niedrigere Konzentrationen einer starken Base, wie z.B. Ammoniak
oder Natriumhydroxid, auch zur Steuerung des pH-Werts der Polymerisation
verwendet werden. Diese Mittel können
zu jedwedem Zeitpunkt entweder vor, während oder nach dem Polymerisationsschritt zugesetzt
werden. Puffer können
ferner zur Steuerung der Hydrolyse bestimmter Monomere, zur Beeinflussung
des Ausmaßes
einer vorzeitigen Vernetzung während
der Polymerisation (wie in dem Fall, bei dem ein N-Methylolacrylamidmonomer
verwendet wird), zur Beeinflussung der Geschwindigkeit der Zersetzung
von Initiatoren und/oder zur Beeinflussung des Ausmaßes der
Dissoziation von Carbonsäuremonomeren
und grenzflächenaktiven
Mitteln zur Steuerung der Kolloidstabilität verwendet werden.
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Gegebenenfalls
kann während
der Polymerisation mindestens ein Kettenübertragungsmittel einbezogen
werden, um das Molekulargewicht des Polymers zu steuern. Beispiele
für Kettenübertragungsmittel
umfassen unter anderem Mercaptane, Polymercaptane und Polyhalogenverbindungen.
Weitere, nicht-beschränkende
Beispiele für
Kettenübertragungsmittel
umfassen Alkylmercaptane, wie z.B. Ethylmercaptan, n-Propylmercaptan,
n-Butylmercaptan, Isobutylmercaptan, t-Butylmercaptan, n-Amylmercaptan,
Isoamylmercaptan, t-Amylmercaptan, n-Hexylmercaptan, Cyclohexylmercaptan,
n-Octylmercaptan, n-Decylmercaptan, n-Dodecylmercaptan; Mercaptocarbonsäuren und
deren Ester, wie z.B. Methylmercaptopropionat und 3-Mercaptopropionsäure; Alkohole,
wie z.B. Isopropanol, Isobutanol, Laurylalkohol und t-Octylalkohol;
und halogenierte Verbindungen, wie z.B. Kohlenstofftetrachlorid,
Tetrachlorethylen und Trichlorbromethan. Es können im Allgemeinen 0 bis 10
Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Monomergemischs, verwendet werden.
Das Molekulargewicht des Polymers kann auch durch andere Techniken
gesteuert werden, wie z.B. durch Auswählen des Verhältnisses
von Initiator zu Monomer.
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Dem
Reaktionsgemisch kann ein stabilisierendes grenzflächenaktives
Mittel zugesetzt werden, um die Aggregation von polymeren Latexteilchen
einzudämmen.
Im Allgemeinen werden die wachsenden Latexteilchen während der
Emulsionspolymerisation durch ein oder mehrere grenzflächenaktive(s)
Mittel stabilisiert, wie z.B. ein anionisches oder nichtionisches
grenzflächenaktives
Mittel, oder ein Gemisch davon. Beispiele für grenzflächenaktive Mittel, die für die Emulsionspolymerisation
geeignet sind, sind in McCutcheon's Detergents and Emulsifiers (MC Publishing
Co., Glen Rock, N.J.) angegeben, das jährlich veröffentlicht wird. Andere Stabilisationsmittel,
wie z.B. Schutzkolloide, können
verwendet werden.
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Das
Reaktionsgemisch kann in der Gegenwart einer vorgeformten Polymerdispersion
(„Keim"-Latex) polymerisiert
werden, um die gewünschte
Teilchengröße zu steuern.
Keime werden auch typischerweise zum Steuern der Struktur und/oder
der Morphologie des resultierenden Polymers verwendet. Der „Keim"-Latex kann kleine
Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von weniger als 200 nm,
vorzugsweise weniger als 100 nm und noch mehr bevorzugt weniger
als 65 nm umfassen. Typische Keimlatexteilchen können eine Zusammensetzung aufweisen,
die der Zusammensetzung der Monomere, die bei der Herstellung der
ersten Stufe des mehrstufigen Polymerlatex oder der ersten Stufe
eines mit Keimen versehenen einstufigen Polymerlatexpolymers verwendet
werden, entspricht oder von dieser verschieden ist. Die vorgeformte
Polymerdispersion kann Polymerteilchen eines kautschukartigen Materials
umfassen und bezüglich
der Zusammensetzung dem Kernpolymer entsprechen oder von diesem
verschieden sein. Der Begriff „kautschukartig", wie er hier verwendet
wird, bezeichnet den thermodynamischen Zustand eines Polymers oberhalb
dessen Glasübergangstemperatur.
Alternativ können
die Keime harte, nicht-kautschukartige Polymerteilchen umfassen
(z.B. Polystyrol oder Polymethylmethacrylat), die zum Einstellen
des Brechungsindex verwendet werden können, wie es in Myers et al.,
US-Patent 3,971,835 gelehrt wird.
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Ein
weiteres erfindungsgemäßes Verfahren
umfasst die schrittweise Zugabe und Polymerisation einer wässrigen
Dispersion, die mindestens ein polares Monomer enthält, das
durch die Zugabe eines Kations zu einem oder mehreren Emulsionspolymerkeim(en)
neutralisiert worden ist. Die Emulsionspolymerkeime können in
dem gleichen Reaktorbehälter
gebildet werden, in dem die Monomere polymerisiert werden, oder
sie können
in einem separaten Reaktorbehälter
hergestellt und anschließend
in den Reaktorbehälter
eingeführt werden,
in dem die Monomere polymerisiert werden. In diesem Verfahren weisen
die Emulsionspolymerkeime vorzugsweise einen Teilchendurchmesser
von 20 bis 500 nm, mehr bevorzugt von 30 bis 400 nm und noch mehr
bevorzugt von 40 bis 300 nm auf. Die Emulsionspolymerkeime machen
0,1 bis 10%, vorzugsweise 0,5% bis 8%, noch mehr bevorzugt 1% bis
5%, bezogen auf das Trockengewicht des gesamten Polymergewichts
in der Polymerlatexdispersion, aus. Die wässrige Dispersion in diesem
Vefahren enthält
80 bis 99,95%, vorzugsweise 85 bis 99,9% und noch mehr bevorzugt
90 bis 99,9%, bezogen auf das Trockengewicht des gesamten Trockenpolymergewichts
in der Polymerlatexdispersion, mindestens eines ethylenisch ungesättigten
Monomers. Nach der Polymerisation jeder Stufe ist es bevorzugt,
dass mindestens 95%, vorzugsweise mindestens 97% und noch mehr bevorzugt
mindestens 99%, bezogen auf das Gewicht, des Monomers in einem Reaktor polymerisiert
werden, bevor mit einer nachfolgenden Polymerisationsstufe begonnen
wird.
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Die
wässrigen
Polymerlatexdispersionen der vorliegenden Erfindung können auch
unter Verwendung einer inversen Emulsionspolymerisation hergestellt
werden. Bei den Verfahren, die z.B. in den US-Patenten 3,284,393,
3,826,771, 4,745,154 und den darin enthaltenen Literaturstellen
beschrieben sind, kann z.B. ein Komplex aus einem mehrwertige Kation
und einem polaren Monomer in die wässrige Phase dieser Polymerisationen
einbezogen werden, wenn sie dazu verwendet werden, ein säurehaltiges
Polymer (mit hohen oder niedrigen Säurekonzentrationen) herzustellen.
Inverse Emulsionspolymerisationsverfahren können zu Polymeren oder Copolymeren
mit hohem Molekulargewicht auf der Basis der wasserlöslichen
Monomere und Gemischen, welche diese umfassen, führen. Eine wässrige Lösung dieser
Monomere kann in einer Ölphase
mittels eines Wasser-in-Öl-Emulgators
dispergiert und anschließend
unter Radikalbildungsbedingungen polymerisiert werden.
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Die
wässrigen
Polymerlatexdispersionen der vorliegenden Erfindung können z.B.
als Beschichtungen, Polituren, Versiegelungsmittel, Abdichtmassen,
Haftmittel und Kunststoffadditive geeignet sein. Die Beschichtungszusammensetzungen,
die wässrige
Polymerlatexdispersionen umfassen, können verbesserte Eigenschaften,
wie z.B. eine Blockierungs-, Druck- und Schmutzaufnahmebeständigkeit,
verbesserte Barriereeigenschaften, eine verbesserte Scheuerbeständigkeit,
Zähigkeit,
Scherfestigkeit und Verschleißfestigkeit
aufweisen. Geeignete Anwendungen für die Beschichtungszusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können Bauwerksbeschichtungen
(insbesondere Anwendungen mit einem niedrigen Gehalt an flüchtigen
organischen Verbindungen für
einen Halbglanz und Glanz), industriell aufgebrachte Beschichtungen
(Metall und Holz, thermoplastisch und wärmehärtend), Instandhaltungsbeschichtungen
(z.B. auf Metall), Kraftfahrzeugbeschichtungen, Betondachziegelbeschichtungen,
elastomere Dachbeschichtungen, elastomere Wandbeschichtungen, Außen isolierungsfinishsysteme
und Tinten umfassen. Die wässrigen
Polymerlatexdispersionen der vorliegenden Erfindung können als
Additive, Dispergiermittel, alkalilösliche Harze, säurefunktionelle
Verdickungsmittel geeignet sein. Es ist ferner vorgesehen, dass
die wässrigen
Polymerlatexdispersionen, wenn sie als Additiv für eine Beschichtungsanwendung
bereitgestellt werden, eine Härte
verleihen können.
Weitere nicht-beschränkende
Beispiele für
Anwendungen der wässrigen
Polymerlatexdispersionen: Polituren, Bindemittel (wie z.B. Bindemittel
für Vliese,
Papierbeschichtungen, Pigmentdrucken oder Tintenstrahlanwendungen),
Haftmittel (wie z.B. druckempfindliche Haftmittel, Beflockungshaftmittel
oder andere Haftmittel auf Wasserbasis), Kunststoffadditive, Ionenaustauscherharze,
Haarfestiger, Abdichtmassen und Versiegelungsmittel. Die wässrige Polymerlatexdispersion
kann bei den vorstehend genannten Anwendungen eine Festigkeit und
Zähigkeit
verleihen. Ferner können
Politurzusammensetzungen, die wässrige
Polymerlatexdispersionen umfassen, verbesserte Eigenschaften wie
z.B. Lösungsmittelbeständigkeit
und Ablösbarkeit
zeigen. Ferner können
druckempfindliche Haftmittelzusammensetzungen, die wässrige Polymerlatexdispersionen
umfassen, verbesserte Eigenschaften wie z.B. optische Klarheit und
Wasserbeständigkeit
aufweisen.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die wässrigen
Polymerlatexdispersionen beim Trocknen Filme bilden (z.B. Beschichtungen
und Haftmittel). In dieser Ausführungsform
ist es bevorzugt, dass die Polymere der Polymerlatizes eine Glasübergangstemperatur
im Bereich von –80°C bis 50°C aufweisen.
Glasübergangstemperaturen
können
unter Verwendung der Fox-Gleichung berechnet werden (vgl. T.G. Fox,
Bull. Am. Physics Soc., Band 1, Ausgabe Nr. 3, Seite 123 (1956)).
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In
einer zusätzlichen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Herstellen einer Beschichtungszusammensetzung,
die eine wässrige
Polymerlatexdispersion enthält,
vorgesehen. Die Beschichtungszusammensetzung dieser Erfindung kann
z.B. Beschichtungs- oder
Anstrichmittelzusammensetzungen umfassen, die in dem Fachgebiet
als Bauwerksbeschichtungen, Instandhaltungsbeschichtungen, industriell
aufgebrachte Beschichtungen, Kraftfahrzeugbeschichtungen, elastomere
Wand- oder Dachbeschichtungen, Außenisolierfinishsystembeschichtungen,
Papier- oder Pappebeschichtungen, Überdrucklacke, Gewebebeschichtungen
und Rückseitenbeschichtungen,
Lederbeschichtungen, zementartige Dachziegelbeschichtungen und Anstrichmittel,
die im Verkehrswesen verwendet werden, beschrieben sind. Alternativ
können
die Beschichtungs- oder Anstrichmittelzusammensetzungen als klare
Beschichtungen, matte Beschichtungen, Satinbeschichtungen, halbglänzende Beschichtungen,
glänzende
Beschichtungen, Haftvermittler, texturierte Beschichtungen und dergleichen
beschrieben werden. In diesen Ausführungsformen ist es bevorzugt,
dass die Polymere der Polymerlatizes Glasübergangstemperaturen aufweisen,
die im Bereich von 0°C
bis 70°C
liegen.
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Die
Beschichtungszusammensetzung kann ferner Pigmente und/oder Füllstoffe
wie z.B. Titandioxid, Eisenoxid, Zinkoxid, Magnesiumsilikat, Calciumcarbonat,
organische und anorganische farbige Pigmente und Ton umfassen. Solche
pigmentierten Beschichtungszusammensetzungen enthalten vorzugsweise
3 bis 70 Gew.-% Pigment auf einer Volumenbasis und mehr bevorzugt
15 bis 60% Titandioxid auf einer Volumenbasis.
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Die
Beschichtungszusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können mit
verschiedenen Techniken hergestellt werden, die in dem Fachgebiet
der Beschichtungen bekannt sind. In bestimmten Ausführungsformen
wird mindestens ein Pigment in einem wässrigen Medium unter Mischen
mit hoher Scherung gut dispergiert, wie z.B. mit einem COWLESTM-Mischer, oder alternativ kann mindestens
ein vordispergiertes Pigment verwendet werden. Dann wird die wässrige Polymerlatexdispersion
dem wässrigen
Pigmentgemisch unter Rühren
mit geringer Scherung gegebenenfalls zusammen mit anderen Beschichtungszusätzen zugesetzt. Alternativ
kann die wässrige
Polymerlatexdispersion in dem optionalen Pigmentdispergierschritt
einbezogen werden. Die Beschichtungszusammensetzung kann auch herkömmliche
Beschichtungszusätze
enthalten, wie z.B. klebrigmachende Mittel, Emulgatoren, Koaleszenzmittel,
Weichmacher, Puffer, Neutralisiermittel, Verdickungsmittel oder
Rheologiemodifiziermittel, Feuchthaltemittel, Vernetzungsmittel,
einschließlich
Wärme-, Feuchtigkeits-,
Lichthärtbare
und andere, durch Chemikalien oder Energie härtbare Mittel, Benetzungsmittel, Biozide,
Schaumdämpfer,
Farbmittel, Wachse, wasserabweisende Mittel, Gleit- oder Kratzfestigkeitshilfsmittel, Antioxidationsmittel
und dergleichen. Die Beschichtungszusammensetzung kann zusätzlich zu
der hier beschriebenen wässrigen
Polymerlatexdispersion auch mindestens ein oder mehrere zusätzliche(s)
Polymer(e) enthalten. Diese zusätzlichen
Polymere sind vorzugsweise Emulsionspolymere, die sowohl aus filmbildenden als
auch aus nicht-filmbildenden
Emulsionspolymeren ausgewählt
sind, die feste oder hohle polymere Pigmente umfassen und in einer
Menge von 0 bis 200%, bezogen auf das Trockengewicht des gesamten
Trockenpolymergewichts, in der Polymerlatexdispersion vorliegen
können.
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Der
Feststoffgehalt der Beschichtungszusammensetzung kann 10 bis etwa
70 Vol.-% betragen. Die Viskosität
der Beschichtungszusammensetzung kann 0,05 bis 100 Pascalsekunden
(Pa·s)
oder 50 bis 100000 centipoise (cP), gemessen mit einem Brookfield-Viskosimeter,
betragen. Die Viskosität
der Beschichtungszusammensetzung kann abhängig von dem Verfahren des
Aufbringens der Beschichtung variieren.
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Die
Beschichtungszusammensetzung kann mit herkömmlichen Aufbringverfahren
aufgebracht werden, wie z.B. Bürst-
und Sprühverfahren,
wie z.B. Walzenbeschichten, Rakelbeschichten, Druckverfahren, Luftzerstäubungssprühen, luftunterstütztes Sprühen, Airless-Sprühen, Sprühen bei
hohem Volumen und niedrigem Druck, luftunterstütztes Airless-Sprühen, Luftrakelbeschichten,
Walzenbeschichten mit Schlepprakel, Vorhangbeschichten und Extrusion.
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Die
Beschichtungszusammensetzung kann auf Substrate wie z.B. Papier
oder Pappe, verfestigte Holzprodukte, Glas, Kunststoff, Holz, Metall,
mit einem Haftvermittler versehene oder im Vorhinein bestrichene Oberflächen, verwitterte
Oberflächen,
asphaltierte Substrate, Keramiken, Leder und hydraulische Substrate, wie
z.B. Zement in „nicht
ausgehärteter" oder ausgehärteter Form,
Beton, Gips und Stuck, aufgebracht werden. Die Beschichtungszusammensetzung,
die auf das Substrat aufgebracht wird, wird typischerweise bei einer
Temperatur von 10°C
bis 95°C
getrocknet oder trocknen gelassen.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindung wird eine Haftmittelzusammensetzung bereitgestellt,
die eine wässrige
Polymerlatexdispersion enthält.
Die verschiedenen Komponenten, Verfahren und Anwendungen der vorstehend
genannten Beschichtungszusammensetzungen sind im Wesentlichen auf
diese Polymerlatex-enthaltenden Haftmittelzusammensetzungen anwendbar.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindung werden Abdichtmasse- und Versiegelungsmittelzusammensetzungen,
die eine wässrige
Polymerlatexdispersion enthalten, bereitgestellt. Die verschiedenen Komponenten,
Verfahren und Anwendungen der vorstehend genannten Beschichtungszusammensetzungen sind
vorzugsweise auf diese Polymerlatex-enthaltenden Abdichtmasse- und Versiegelungsmittelzusammensetzungen
anwendbar. Darüber
hinaus weisen Abdichtmasse- und Versiegelungsmittelzusammensetzungen vorzugsweise
eine pastenartige oder gelartige Konsistenz und vorzugsweise höhere Viskositäten als
Beschichtungen auf. Demgemäß können Abdichtmassen
und Versiegelungsmittel unter Verwendung der wässrigen Polymerlatexdispersionen
der vorliegenden Erfindung gemäß den allgemeinen
Formulierungen, die in dem Fachgebiet der Herstellung von Abdichtmassen
und Versiegelungsmitteln aus Emulsionspolymeren bekannt sind, hergestellt
werden. In dieser Ausführungsform
können
Abdichtmassen und Versiegelungsmittel durch Mischen von Füllstoffen
mit den wässrigen
Polymerlatexdispersionen gemäß bekannter
Verfahren hergestellt werden.
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In
einigen Ausführungsformen
dieser Erfindung bilden die wässrigen
Polymerlatexdispersionen vorzugsweise beim Trocknen Filme, und zwar
mit oder ohne die Zugabe von Weichmachern oder Koaleszenzmitteln
(z.B. Beschichtungen und Haftmittel). In diesen Ausführungsformen
ist es bevorzugt, dass die Polymere der Polymerlatizes Glasübergangstemperaturen
im Bereich von –80°C bis 50°C aufweisen.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindung ist eine Haftmittelzusammensetzung vorgesehen, die
eine wässrige
Polymerlatexdispersion enthält.
Die Haftmittelzusammensetzungen können z.B. solche umfassen,
die in dem Fachgebiet als druckempfindliche Haftmittel, Laminierhaftmittel,
Verpackungshaftmittel, Heißschmelzhaftmittel,
reaktive Haftmittel, Beflockungshaftmittel und flexible oder starre
Industriehaftmittel bekannt sind. In diesen Ausführungsformen ist es bevorzugt,
dass die Polymere der Polymerlatizes Glasübergangstemperaturen im Bereich
von –80°C bis 80°C aufweisen.
Die Haftmittel werden typischerweise durch Zumischen optionaler
Pigmente und der hier vorstehend als Beschichtungszusätze angegebenen
optionalen Zusätze
hergestellt. Die Haftmittelzusammensetzungen werden typischerweise
auf Substrate, einschließlich Kunststoffsubstrate,
wie z.B. Filme, Folien und verstärkte
Kunststoffverbundmaterialien, Metallfolien, Gewebe, Metalle, Glas,
zementartige Substrate und Holz oder Holzverbundmaterialien, aufgebracht.
Das Aufbringen auf die Substrate wird typischerweise auf einer Maschine,
wie z.B. durch eine Transferwalzenbeschichtungsvorrichtung, oder
durch manuelle Aufbringvorrichtungen bewirkt.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindung ist eine Abdichtmasse- oder Versiegelungsmittelzusammensetzung,
die eine wässrige
Polymerlatexdispersion enthält,
vorgesehen. In diesen Ausführungsformen
ist es bevorzugt, dass die Polymere der Polymerlatizes Glasübergangstemperaturen
im Bereich von –80°C bis 0°C aufweisen.
Die Abdichtmasse- oder
Versiegelungsmittelzusammensetzungen werden typischerweise durch
Zumischen optionaler Pigmente und der hier vorstehend als Beschichtungszusätze angegebenen,
geeigneten optionalen Zusätze
hergestellt. Die Abdichtmasse- oder Versiegelungsmittelzusammensetzungen
werden typischerweise bei einem hohen Feststoffgehaltniveau wie
z.B. 70 Gew.-% und
höher hergestellt,
um die Schrumpfung beim Trocknen zu minimieren, und können folglich
eine gelartige oder pastenartige Konsistenz aufweisen. Abdichtmasse-
oder Versiegelungsmittelzusammensetzungen werden typischerweise eingesetzt,
um Verbindungen von Substraten, einschließlich Metalle, Glas, zementartige
Substrate, Holz oder Holzverbundmaterialien und Kombinationen davon
zu füllen
und/oder zu versiegeln, und sie werden typischerweise unter Umgebungsbedingungen
getrocknet.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindung ist eine Tintenzusammensetzung, die eine wässrige Polymerlatexdispersion
enthält,
vorgesehen. Die Tintenzusammensetzungen können beispielsweise diejenigen
umfassen, die in dem Fachgebiet als flexographische Tinten, Tiefdrucktinten,
Tintenstrahltinten und Pigmentdruckpasten bekannt sind. In diesen
Ausführungsformen
ist es bevorzugt, dass die Polymere der Polymerlatizes Glasübergangstemperaturen
im Bereich von –50°C bis 50°C aufweisen.
Die Tinten werden typischerweise durch Zumischen optionaler Pigmente,
vordispergierter Pigmente oder von Farbstoffen und der hier vorstehend
als Beschichtungszusätze
angegebenen, optionalen Zusätze
hergestellt. Die Tintenzusammensetzungen werden typischerweise auf
Substrate, einschließlich
Kunststoffsubstrate, wie z.B. Filme, Folien und verstärkte Kunststoffverbundmaterialien,
Papier oder Pappe, Metallfolien, Gewebe, Metalle, Glas, Stoff und
Holz oder Holzverbundmaterialien, aufgebracht. Das Aufbringen auf
diese Substrate wird typischerweise auf einer Maschine durch flexographische
Drucktücher,
Tiefdruckwalzen, Siebdruckmittel bewirkt.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine Zusammensetzung für die digitale
Bildgebung, die eine wässrige
Polymerlatexdispersion und/oder Polymerlatexteilchen enthält, vorgesehen.
Der Ausdruck „digitale
Bildgebung", wie
er hier verwendet wird, bezieht sich allgemein auf Zusammensetzungen,
welche die Wiedergabe eines Bilds auf einem Substrat ermöglichen.
Geeignete Anwendungen für
Zusammensetzungen für
die digitale Bildgebung umfassen Toner für die Elektrophotographie,
wie z.B. die Xerographie, oder Zusammensetzungen für Tintenstrahldrucker
oder entsprechende Anwendungen. Die Tg und die Teilchengröße für Zusammensetzungen
für die
digitale Bildgebung variieren abhängig von deren Verfahren oder
Anwendungssystem. Im Allgemeinen können Zusammensetzungen für die digitale
Bildgebung für
Tintenstrahlanwendungen verglichen mit der Teilchengröße und Tg
für Zusammensetzungen
für die
digitale Bildgebung für
elektrophotographische Anwendungen eine geringere Teilchengröße und Tg
aufweisen. Beispielsweise können
typische Tg-Werte für
Tintenstrahlanwendungen im Bereich von 45°C bis 60°C liegen, wohingehen Tg-Werte
für elektrophotographische
Anwendungen im Bereich von 55°C
bis 85°C
liegen können.
Ferner können
nicht-beschränkende
Variablen, wie z.B. die Viskosität,
die Oberflächenspannung
und der pH-Wert der Zusammensetzung für die digitale Bildgebung auf
der Basis der Endanwendung der Zusammensetzung eingestellt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindung ist ein Bindemittel für ein Vlies, das eine wässrige Polymerlatexdispersion
enthält,
vorgesehen. Die Bindemittelzusammensetzungen für ein Vlies können beispielsweise
diejenigen umfassen, die in dem Fachgebiet als Bindemittel für Vliese
für den
Endverbraucher und industrielle Vliese, wie z.B. Wischtücher und
Einlagen, Bindemittel für
isolierende Vliese, wie z.B. Faserfüllstoffe und Glasfasern, und
Bin demittel/Verstärkungsmittel
für Vliese
und Papier, wie z.B. Ölfilterpapier,
bekannt sind. In diesen Ausführungsformen
ist es bevorzugt, dass die Polymere der Polymerlatizes Glasübergangstemperaturen
im Bereich von –60°C bis 50°C aufweisen.
Die Bindemittel für
ein Vlies werden typischerweise durch Zumischen optionaler Pigmente
und der hier vorstehend als Beschichtungszusätze angegebenen, geeigneten
optionalen Zusätze
hergestellt. Die Bindemittelzusammensetzungen für ein Vlies werden typischerweise
auf Substrate, einschließlich
Vliese, die aus Cellulosefasern, wie z.B. Papier und Reyon, synthetischen Fasern,
wie z.B. Polyester, Aramid und Nylon, Glasfasern und Gemischen davon
ausgebildet sind, aufgebracht. Das Aufbringen auf die Substrate
wird typischerweise auf einer Maschine durch ein Sättigungsbad, eine
Walzenbeschichtungsvorrichtung, Sprühen oder dergleichen bewirkt.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindung ist eine Politur, die eine wässrige Polymerlatexdispersion
enthält,
vorgesehen. Die Politurzusammensetzungen können beispielsweise diejenigen
umfassen, die in dem Fachgebiet als Fußbodenpolituren, Möbelpolituren
und Kraftfahrzeugpolituren bekannt sind. In diesen Ausführungsformen
ist es bevorzugt, dass die Polymere der Polymerlatizes Glasübergangstemperaturen
im Bereich von 0°C
bis 50°C
aufweisen. Die Polituren werden typischerweise durch Zumischen optionaler
Pigmente und der hier vorstehend als Beschichtungszusätze angegebenen,
geeigneten optionalen Zusätze,
insbesondere Wachse, hergestellt. Die Politurzusammensetzungen werden
typischerweise auf Substrate, einschließlich Holz, Vinyl- oder Polyurethanbodenbeläge, Keramikfließen, Metalle
mit Anstrich und dergleichen aufgebracht. Das Aufbringen auf die
Substrate wird typischerweise durch Sprühen, eine Walze, einen Mop oder
dergleichen bewirkt.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindung ist ein Kunststoffadditiv, das eine wässrige Polymerlatexdispersion
enthält,
vorgesehen. Die Kunststoffadditivzusammensetzungen können beispielsweise diejenigen
umfassen, die in dem Fachgebiet als Verarbeitungshilfsmittel und
schlagzähmachende
Mittel bekannt sind. In diesen Ausführungsformen ist es bevorzugt,
dass die Polymere der Polymerlatizes Glasübergangstemperaturen im Bereich
von –50°C bis 50°C aufweisen.
Die Kunststoffadditive werden typischerweise durch Zumischen optionaler
Pigmente und der hier vorstehend als Beschichtungszusätze angegebenen,
geeigneten optionalen Zusätze,
und typischerweise Trocknen der Zusammensetzung zu einer Pulverform
hergestellt. Die Kunststoffadditivzusammensetzungen werden typischerweise
mit dem Kunststoff, wie z.B. Polyvinylchlorid, Polymethylmethacrylat
und Polypropylen, durch eine Mischwalzwerkbehandlung oder eine Extrusion gemischt.
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In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung kann das Emulsionspolymer
des Polymerlatex durch ein mehrstufiges Emulsionspolymerisationsverfahren
hergestellt werden, bei dem mindestens zwei Stufen, die sich bezüglich der
Zusammensetzung unterscheiden, in einer aufeinander folgenden Weise
polymerisiert werden. Ein solches Verfahren resultiert üblicherweise
in der Bildung von mindestens zwei gegenseitig unverträglichen
Polymerzusammensetzungen, was zur Bildung von mindestens zwei Phasen
innerhalb der Polymerteilchen führt.
Solche Teilchen sind aus zwei oder mehr Phasen mit verschiedenen
Geometrien zusammengesetzt, wie z.B. Kern/Hülle- oder Kern/Mantel-Teilchen,
Kern/Hülle-Teilchen
mit Hülle-Phasen,
die den Kern unvollständig
einkapseln, Kern/Hülle-Teilchen
mit einer Mehrzahl von Kernen und Teilchen mit interpenetrierendem
Netzwerk. In allen diesen Fällen
wird der größte Teil
der Oberfläche
des Teilchens von mindestens einer äußeren Phase eingenommen und
der größte Teil
des Inneren des Teilchens wird von mindestens einer inneren Phase
eingenommen. Jede der Stufen des mehrstufigen Emulsionspolymers
kann die gleichen Monomere, grenzflächenaktiven Mittel, Kettenübertragungsmittel,
usw., enthalten, wie es vorstehend für das Emulsionspolymer beschrieben
ist. In dem Fall eines mehrstufigen Polymerteilchens wird die Tg
für die Zwecke
dieser Erfindung durch die Fox-Gleichung unter Verwendung der Gesamtzusammensetzung
des Emulsionspolymers ohne Berücksichtigung
der Anzahl von Stufen oder Phasen darin berechnet. Die Polymerisationstechniken,
die zur Herstellung solcher mehrstufigen Emulsionspolymere verwendet
werden, sind in dem Fachgebiet bekannt, wie z.B. gemäß den US-Patenten
4,325,856, 4,654,397 und 4,814,373.
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In
anderen Aspekten der vorliegenden Erfindung kann das Emulsionspolymer
des Polymerlatex durch ein Emulsionspolymerisationsverfahren hergestellt
werden, das derart ausgeführt
wird, dass eine bimodale oder multimodale Teilchengrößenverteilung
erzeugt wird, wie es in den US-Patenten 4,247,438, 4,657,966 und 5,498,655
gelehrt wird, dass eine bimodale oder multimodale Molekulargewichtsverteilung
erzeugt wird, wie es in den US-Patenten 4,501,845 und 5,990,228
gelehrt wird, oder dass nicht-sphärische Teilchen, wie z.B. Stäbchen, wie
es in dem US-Patent 5,369,163 gelehrt wird, und mehrlappige Teilchen
erzeugt werden, wie es in dem US-Patent 4,791,151 gelehrt wird.
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In
anderen Aspekten der vorliegenden Erfindung kann das Emulsionspolymer
des Polymerlatex durch ein Verfahren hergestellt werden, das Teilchen
erzeugt, die in einer Weise anstelle der Bereitstellung einer Bindemittelfunktionalität oder zusätzlich dazu
wirken können.
Es sind Emulsionspolymere vorgesehen, die als Pigmentdispergiermittel
oder Verdickungsmittel/Rheo-logiemodifiziermittel wirken, wie z.B.
alkalilösliche,
säurelösliche und
hydrophobmodifizierte Emulsionspolymere.
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In
bestimmten Aspekten der vorliegenden Erfindung können die wässrigen Polymerlatexdispersionen in
Polymerzusammensetzungen verwendet werden, die hohe Konzentrationen
einer Säurefunktionalität aufweisen.
Diese Polymerzusammensetzungen sind als Additive in Systemen auf
Wasserbasis als Verdickungsmittel (vgl. z.B. das US-Patent 4,421,902
und darin zitierte Literatur), Dispergiermittel (vgl. z.B. die US-Patente 5,326,843
und 3,037,952 und darin zitierte Literatur) und Bindemittel (vgl.
z.B. die US-Patente 5,326,843 und 4,876,313 und darin zitierte Literatur)
sowie als Beschichtungsmittel, Tinten, Haftmittel und dergleichen
geeignet. Wenn die Polymerlatexzusammensetzungen, die gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung hergestellt worden sind, in Polymerzusammensetzungen
mit hohem Säuregehalt
einbezogen werden, kann die Härte
des resultierenden Polymers zunehmen. Dies verleiht Eigenschaften
wie z.B. eine erhöhte
Blockierbeständigkeit
(d.h. die Beschichtung wird nicht an sich selbst oder an anderen
Gegenständen
kleben), wenn sie in einer Anstrichmittelzusammensetzung verwendet
wird. Tintenbindemittel, die vollständig oder teilweise aus Polymeren
mit hohem Säuregehalt
bestehen, werden eine verbesserte Heißsiegelbeständigkeit (Blockierungsbeständigkeit
bei einer erhöhten
Temperatur) und Zähigkeit
aufweisen, wenn die Polymerlatexzusammensetzungen der Bindemittelzusammensetzung
zugesetzt werden. In einer anderen Ausführungsform, bei der Polymere
mit hohem Säuregehalt
verwendet werden, können
die Polymerlatexzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung als
Polymerzementmodifiziermittel in Form eines trockenen Pulvers eingesetzt
werden (wie es z.B. in
EP 0 654
454 und darin zitierter Literatur beschrieben ist).
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Beispiele
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Beispiel 1 (Zugabereihenfolge
0,18% Ca(OH)2/MAA/Na2CO3)
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Ein
Latex wurde mit dem folgenden Verfahren hergestellt: Ein leerer
Reaktorbehälter
wurde mit 612,00 g entionisiertem Wasser und 5,08 g anionischem
grenzflächenaktiven
Mittel (30%ige wässrige
Lösung)
beschickt. Das Reaktionsgemisch wurde auf 85°C erhitzt und dann wurde eine
Aufschlämmung
mehrwertiger Ionen, die 1,84 g Ca(OH)2 in
5,00 g entionisiertem Wasser enthielt, dem Reaktionsgemisch zugesetzt.
Als nächstes
wurde dem Behälter
eine Menge von 7,55 g Methacrylsäure
(„MAA") zugesetzt, worauf
3,10 g Natriumcarbonat zugesetzt wurden (es wurde ein Schäumen festgestellt).
In einem separaten Behälter
wurde eine Monomeremulsion hergestellt, die 426,60 g Wasser, 36,90
g anionisches grenzflächenaktives
Mittel (30%ige wässrige
Lösung),
662,00 g Butylacrylat („BA"), 342,70 g Methylmethacrylat
(„MMA") und 7,55 g Methacrylsäure („MAA") enthielt. Eine
Menge von 55,80 g der Monomeremulsion wurde dem Reaktionsgemisch
zur Bildung eines Polymerkeims zugesetzt. Dann wurde dem Reaktionsgemisch
eine Menge von 4,03 g Ammoniumpersulfat, die in 28 g Wasser gelöst waren,
zugesetzt, um eine Polymerisation zu initiieren. Die Monomeremulsion wurde
derart in den Behälter
eingespeist, dass eine Reaktortemperatur von 85°C aufrechterhalten wurde. Nachdem
die Monomereinspeisungen abgeschlossen waren, wurde die Charge auf
65°C gekühlt und
nach dem Erreichen von 65°C
wurden dem Reaktor 5,58 g Eisen(II)sulfat (0,15%, wässrig) zugesetzt.
Dann wurde eine Menge von 1,12 g 70%iges tert-Butylhydroperoxid in 20,00 g Wasser
zusammen mit einer Menge von 0,56 g Isoascorbinsäure in 20,00 g Wasser zugesetzt.
Die Temperatur wurde auf unter 45°C
gesenkt. Der pH-Wert der Charge wurde unter Verwendung von Ammoniumhydroxid
(28%, wässrig)
auf 7,5 erhöht
und ein Bakterizid (4,77 g Kathon LX (1,4%, wässrig) mit 6,20 g Wasser) wurde
zugesetzt. Die Probe wurde durch ein 100 mesh-Sieb filtriert, um
jedwede große
Stücke
an koaguliertem Material zu entfernen.
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Beispiel 2 (Zugabereihenfolge
0,09% Ca(OH)2/MAA/Na2CO3)
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Ein
Latex wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 hergestellt,
jedoch wurde ein Gewichtsprozentsatz von 0,09% Calciumhydroxid,
bezogen auf das Gewicht des Monomergehalts, verwendet.
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Beispiel 3 (Zugabereihenfolge
0,05% Ca(OH)2/MAA/Na2CO3)
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Ein
Latex wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 hergestellt,
jedoch wurde ein Gewichtsprozentsatz von 0,05% Calciumhydroxid,
bezogen auf das Gewicht des Monomergehalts, verwendet.
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Beispiel 4 (Zugabereihenfolge
0,07% Mg(OH)2/MAA/Na2CO3)
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Ein
Latex wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 hergestellt,
jedoch wurde ein Gewichtsprozentsatz von 0,07% Magnesiumhydroxid
(bezüglich
des Gehalts an zweiwertigen Ionen äquimolar zu dem Beispiel 2),
bezogen auf das Gewicht des Monomergehalts, verwendet.
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Beispiel 5 (Zugabereihenfolge
0,04% Mg(OH)2/MAA/Na2CO3)
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Ein
Latex wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 hergestellt,
jedoch wurde ein Gewichtsprozentsatz von 0,04% Magnesiumhydroxid
(bezüglich
des Gehalts an zweiwertigen Ionen äquimolar zu dem Beispiel 3),
bezogen auf das Gewicht des Monomergehalts, verwendet.
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Beispiel 6 (Zugabereihenfolge
0,17% MgSO4·7H2O/MAA/Na2CO3)
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Ein
Latex wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel 5 hergestellt,
jedoch wurde ein Gewichtsprozentsatz von 0,04% Magnesiumsulfatheptahydrat
(bezüglich
des Gehalts an zweiwertigen Ionen äquimolar zu den Beispielen
3 und 5), bezogen auf das Gewicht des Monomergehalts, verwendet.
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Vergleichsbeispiel 7 (Zugabereihenfolge
0,18% Ca(OH)2/verminderte MAA-Stufe/Na2CO3)
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Ein
Latex wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 hergestellt,
jedoch wurde der Prozentsatz des säurehaltigen Monomers oder MAA,
das dem Reaktionsbehälter
zu Beginn der Reaktion zugesetzt wurde, von 50% auf 14% vermindert.
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Vergleichsbeispiel 8 (Zugabereihenfolge
0% Ca(OH)2/MAA/Na2CO3)
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Ein
Latex wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 hergestellt,
jedoch wurde kein zweiwertiges Ion zugesetzt und der Prozentsatz
des säurehaltigen
Monomers, das dem Behälter
zu Beginn der Reaktion zugesetzt wurde, von 50% auf 0% vermindert.
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Vergleichsbeispiel 9 (Zugabereihenfolge
0,18% Ca(OH)2/MAA/Na2CO3)
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Eine
Menge von 0,18 Gew.-% Calciumhydroxid, bezogen auf die Menge des
einspeisten Monomers, wurde dem im Vergleichsbeispiel 8 hergestellten
Latex zugesetzt. Dieses Beispiel stellt den bekannten Ansatz der
Bildung ionischer Vernetzungen durch Vereinigen eines bereits gebildeten
Polymers, das Säuregruppe-Seitenketten
enthält,
mit einem zweiwertigen Metallsalz dar.
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Zugfestigkeitstest
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Die
Polymere der Beispiele 1 bis 6 und der Vergleichsbeispiele 7 bis
9 wurden zu Probenfilmen von nicht-formulierten Beschichtungen ausgebildet
und bezüglich
der Zugeigenschaften der maximalen Zugfestigkeit getestet. Die Testdaten
für jeden
Film wurden auf einer Tinius Olsen Universal-Tischtestmaschine (von
Tinius Olsen Testing Machine Company, Willow Grove, Pennsylvania,
hergestellt) aufgenommen. Die Probenfilme wurden mit einer Geschwindigkeit
von 5,08 cm/min gezogen. Die Testmaschine wurde bezüglich der
Filmdicke, -breite und dem Gewicht jedes Probenfilms kalibriert.
Der anfängliche
Abstand zwischen den Klammern, welche die zu testende Probe halten,
beträgt
2,54 cm. Die Tests wurden in einem Raum mit kontrollierten Umgebungsbedingungen
mit einer Temperatur von 22°C
und einem Feuchtigkeitsniveau von 50% durchgeführt. Die Zugmessungen für jeden
Film sind in der nachstehenden Tabelle I angegeben.
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Wie
es die Ergebnisse in der Tabelle I veranschaulichen, verbesserte
die Zugabe einer Aufschlämmung
mehrwertiger Ionen, die Ca oder Mg enthielt, die Gesamtzugeigenschaften
des Polymers im Vergleich zu Polymeren ohne die Zugabe der Aufschlämmung mehrwertiger
Ionen von Beispiel 8C. Höhere
Zugfestigkeitsmesswerte ergeben sich auch durch ein schrittweises
Zugeben des säurehaltigen
Monomers. In einigen Fällen,
wie z.B. im Beispiel 1, beträgt
die Zugfestigkeit des resultierenden Polymers nahezu das 4-fache
der Zugfestigkeit des Polymers ohne die Zugabe der Aufschlämmung mehrwertiger
Ionen oder des schrittweise zugegebenen säurehaltigen Monomers. Ferner
führt die
Bereitstellung eines höheren
Prozentsatzes des säurehaltigen
Monomers in dem Reaktionsbehälter,
oder 50% MAA im Beispiel 1 gegenüber
14% im Beispiel 7C, vor der Zugabe des Monomerkeims zu dem Reaktionsbehälter ebenfalls
zu einer erhöhten
Zugfestigkeit. Schließlich
führt das
Zugeben der Aufschlämmung
mehrwertiger Ionen vor der Polymerisation des Monomers innerhalb
des Reaktionsbehälters,
wie z.B. im Beispiel 1, zu einem Polymer mit höherer Zugfestigkeit als bei der
Zugabe der Aufschlämmung
mehrwertiger Ionen nach der Polymerisation, wie z.B. im Beispiel
9C. Tabelle
I: Zugeigenschaften im Hinblick auf das Verfahren der Kation- und
Säurezugabe
- 1 – Prozentsatz
der gesamten Säurebeschickung,
der unmittelbar nach der Zugabe des zweiwertigen Ions zugesetzt
wird. Die Gesamtzusammensetzung der Proben ist: 65,0 BA/33,5 MMA/1,5
MAA
- 2 – Zugfestigkeitmax-Werte sind ± 5 psi