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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung poröser nicht-brüchiger Filme
aus Emulsionspolymeren, poröse
Filme, gebildet bei Umgebungstemperatur, und Verfahren zur Herstellung
von Filmen mit dauerhafter Porosität.
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Es
ist wohlbekannt, daß Latexfilme,
die Teilchen, welche vor der Endstufe der Filmbildung wohlgeordnet
sind, enthalten, die besten Barriereeigenschaften aufweisen. Wenn
Latexfilme als Bindemittel verwendet werden, können diese Barriereeigenschaften
von Nachteil sein, wenn ein Zugang zu reaktionsfähigen oder Adsorptionsstellen
erforderlich ist. Daher sind Latexfilme mit porösen Strukturen oder Transportporen
erwünscht und
fänden
in chemischen und biochemischen Verfahren Verwendung, wie in denen,
die Flüssigbarrieretechnologie,
atmungsaktive Beschichtungen, Trägerkatalysatoren,
Sensortechnik, eingekapselte Biozide, Technik mit immobilisierten
Bakterien oder Technik mit immobilisierten Zellen einsetzen.
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Es
sind mehrere verschiedene Techniken zum Bilden poröser Filme
durch die gezielte Verringerung der Latexstabilität vor der
Filmbildung und durch übermäßige kritische
Pigmentvolumenfraktionen angewendet worden, wobei letztere die Zugabe
von übermäßigem Pigment
oder Füllstoff
umfaßt,
so daß es
zwar genug Bindemittel zum Zusammenkleben der Teilchen gibt, aber
nicht genug zum vollständigen
Füllen
von Zwischengitterlücken,
wobei allerdings jede Technik erhebliche Nachteile aufweist, nämlich die
Unfähigkeit,
eine Porenstruktur in dem Film zu kontrollieren und beizubehalten.
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Zusammensetzungen,
erhalten von einem innigen Gemisch aus einem wässerigen Latex aus einem Filmbildungs-
oder Beschichtungspolymer und den Zellen eines Organismus, sind
in der europäischen
Veröffentlichung
EP 0 288,203 B1 offenbart.
Das Polymer weist ein ausreichendes Fließvermögen für die zumindest teilweise Koaleszenz
auf, und ein Verfahren zur Herstellung eines Enzymreaktionsprodukts,
gebildet durch Mischen des Polymers, von Bakterienzellen und eines
Flockungsmittels, verursacht eine Agglomeration der Zellen und des
Polymers. Ein wichtiger Aspekt des offenbarten Verfahrens ist die
Verwendung von Polymerflockung zur Herstellung der Agglomerate von
porösem
Polymer/Bakterien. Dieser Aspekt begrenzt die allgemeine Anwendbarkeit
des Verfahrens dadurch, daß ein
zweiter Bestandteil zugegeben werden muß oder einige andere Trigger
zum Zeitpunkt des Bildens der porösen Agglomerate verwendet werden
müssen.
Ein zweiter Aspekt dieser Offenbarung ist die Notwendigkeit, die
Latexteilchen bei einer Temperatur über der Tg des Polymers zu
tempern. Liegt die Betriebstemperatur der porösen Agglomerate bei oder über Raumtemperatur, dann
muß das
Tempern der Latexteilchen erheblich über Raumtemperatur erfolgen.
Könnten
die Teilchen bei Raumtemperatur getempert werden, dann würden die
porösen
Agglomerate bei Raumtemperatur schnell an Porosität verlieren.
Eine andere wichtige Begrenzung der Offenbarung in
EP 0 288,203 B1 ist die
Unfähigkeit der
porösen
Agglomerate, aufgrund der andauernden Teilchenkoaleszenz auch bei
hohen Betriebstemperaturen (T ~ 80°C) zu agieren. Polymere, die
in einem solchen Verfahren eine relativ hohe Tg (> 80°C) aufweisen, würden jedoch
ein Tempern bei Temperaturen weit über 80°C erfordern, damit ein ausreichendes
Fließvermögen erreicht
werden kann – eine
Bedingung, die den Bakterien oder anderen Organismen schaden würde. Der zusätzliche
Bedarf an relativ hohen Betriebstemperaturen hat an Bedeutung gewonnen,
da sich biotechnologische Produktionsverfahren mittlerweile auf
thermophile Bakterien, die bei 80°C
für längere Zeiträume überleben
können,
richten. Es ist klar, daß ein
Verfahren zur Bildung glatter, poröser Filme bei Umgebungstemperatur,
welche hohe Betriebstemperaturen ohne gleichzeitigen Porositätsverlust
aushalten können,
sehr erwünscht
ist, jedoch ist es mit der Offenbarung in
EP 0 288,203 B1 nicht möglich.
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Ein
anderes Verfahren zur Herstellung poröser Verbundmembranen für Ultrafiltrier- und Mikrofiltriermembranen
ist in der europäischen
Veröffentlichung
EP 0 711,199 B1 offenbart
worden. Die Membranen werden durch Abscheiden diskreter, sphärischer,
polymerer Teilchen, erhalten durch Suspensions-, Dispersions- oder
Emulsionspolymerisation, auf der Oberfläche eines porösen Substrats
zum Erhalt des Verbundstoffs und unter Anwendung thermischer Koaleszenz
der Teilchen oder von chemischen Mitteln zum Stabilisieren des resultierenden oder
von chemischen Mitteln zum Stabilisieren des resultierenden Verbundstoffs
hergestellt. Eine entscheidende Einschränkung der Offenbarung in
EP 0 711,199 B1 ist
die Notwendigkeit, die Latexteilchen bei relativ hohen Temperaturen
(> 120°C) einer
thermischen Koaleszenz zu unterziehen. Es gibt viele Anwendungen,
umfassend Bakterien/Latexverbundfilme, bei denen sich die hohe Tempertemperatur
als unpraktisch erwiesen hat. Mehrere typische Verarbeitungs- und
Leistungsbegrenzungen in Verbindung mit dieser Membrantechnologie,
wie die beschränkte
Auswahl an erhältlichen
Porengrößen, sind
in einer Veröffentlichung
von Jons, Ries und McDonald in Journal of Membrane Science, Bd.
155, Seiten 79–99
(1999), genau beschrieben worden. Daher würde ein geeignetes Verfahren
zur Bildung poröser
Filme, umfassend Latexteilchen, bei Umgebungstemperatur tatsächlich erheblichen
Nutzen haben.
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In
der derzeitigen wässerigen
Latexpolymertechnologie wird das Verfahren zur Latexfilmbildung
verwendet, was den Erhalt kontinuierlicher, nicht-poröser Filme
ermöglicht.
In mehreren wichtigen chemischen und biochemischen Verfahren sind
Polymerfilme, die ein hohes Ausmaß an Porosität beibehalten,
damit kleine Moleküle
relativ ungehindert in Filme eindringen und aus diesen ausdringen
können,
allerdings von großem kommerziellem
Nutzen. Es ist bei solchen Anwendungen ebenfalls wünschenswert,
daß die
Filmbildung bei oder nahe der Umgebungstemperatur ausgeführt wird
und der resultierende poröse
Film nach Beendigung der Filmbildung nicht brüchig ist. Ein vor langem erkanntes
Problem besteht darin, einen dauerhaft porösen Film aus wassergetragenen
Latexdispersionspolymeren so herzustellen, daß die Filmbildung bei Umgebungstemperatur
auftritt und der resultierende Film nach dessen Bildung nicht brüchig ist,
ein hohes Ausmaß an
Porosität
aufweist und die Porosität
bei erhöhten
Temperaturen für
lange Zeiträume
beibehält.
Derzeit bietet die wässerige
Latextechnologie entweder Filme ohne Porosität, teilweise koaleszierte Filme,
die uneinheitlich sind und Probleme hinsichtlich ihrer Stabilität aufweisen,
Filme mit hoher Porosität,
die eine erhöhte
Temperatur zur Filmbildung erfordern, oder Filme mit hoher Porosität, die eine
Polymerflockung zur Bildung der porösen Struktur erfordern.
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Die
verschiedenen Aspekte der vorliegenden Erfindung sind in den anhängenden
Ansprüchen
dargelegt.
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Die
Erfinder haben ein Verfahren zur Erzeugung von dauerhafter Porosität in Polymerfilmen
entwickelt. Unter Verwendung eines solchen Verfahrens haben die
Erfinder poröse
Polymerfilme bei Umgebungstemperaturen hergestellt, Polymerfilme,
die eine dauerhafte Porenstruktur aufweisen, und Polymerfilme, die die
Porosität
bei erhöhten
Temperaturen beibehalten. Die vorliegende Erfindung offenbart drei
Aspekte zur Lösung
des derzeitigen Problems hinsichtlich der Herstellung dauerhaft
poröser
Polymerfilme. Der erste Aspekt umfaßt das Mischen eines nicht-filmbildenden
Materials in partikulärer
Form und filmbildender Latexpolymerteilchen mit Durchmessern, die
klein genug sind, um durch die Zwischenräumen zu passen, die durch die nicht-filmbildende Teilchenmatrix
gebildet wurden. Der zweite Aspekt umfaßt die Verwendung eines Kern-Hülle-Latexpolymers,
so daß der
innere Kern des Polymerteilchens ein nicht-filmbildendes Polymer
und die Hülle ein
filmbildendes Polymerteilchen ist. Der dritte Aspekt umfaßt die Verwendung
von Emulsionspolymerteilchen mit großer Dimension. Die vorliegende
Erfindung sieht auch die Verwendung von Gemischen aus allen in den oben
erwähnten
Aspekten der Erfindung offenbarten Polymertypen vor. Die porösen Polymerfilme
der vorliegenden Erfindung stellen eine verbesserte Adsorptionsleistung
und das Potential für
eine anhaltende Freisetzung von Reaktionsprodukten aus eingeschlossenen
Organismen oder immobilisierten Zellen bereit.
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Gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung wird ein poröser Film bereitgestellt, umfassend
ein Gemisch aus (a) mindestens einem nicht-filmbildenden Material
und (b) mindestens einem filmbildenden Polymer, wobei der Film ein
Netzwerk von Poren oder Kanälen überall im
Film aufweist, wobei das filmbildende Polymer in dem Gemisch zu
zwischen 5 und 35%, basierend auf dem Polymergesamtvolumen, vorliegt
und wobei der Film nicht brüchig
ist.
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Gemäß allen
Aspekten der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung poröser Filme
bereitgestellt, umfassend die Schritte des Abscheidens einer Zusammensetzung
gemäß den ersten
drei Aspekten der Erfindung allein oder in Kombination in einem
flüssigen
Zustand auf einem Substrat und des Verdampfens eines Trägermediums
unter 100°C.
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Die
porösen
Filme, die eine nützliche
Verwendung gemäß der Erfindung
haben können,
behalten nach der Filmbildung Porosität bei und sind im wesentlichen
nicht brüchig.
Die vorliegende Erfindung stellt außerdem poröse Polymerfilme, wobei die
Filmbildung zwischen 0°C
und 80°C
auftritt, und poröse
Polymerfilme, die Porosität
bis zu 160°C
beibehalten, bereit.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein allgemeines Verfahren zur Herstellung
poröser
Filme zwischen 0°C und
80°C, poröse Filme,
die Porosität
nach der Filmbildung beibehalten, und poröse Filme, die nicht brüchig sind,
bereit. Die vorliegende Erfindung stellt ebenso ein Verfahren zur
Herstellung poröser
Filme bereit, die Porosität
bei erhöhten
Temperaturen beibehalten. Bei einer speziellen Anwendung des Verfahrens
schließt
der Film chemische Zusammensetzungen oder biologische Spezies ein.
Das Verfahren stellt dünne
Filme bereit, die glatt und einheitlich sind und die unter Verwendung
herkömmlicher
Beschichtungstechniken hergestellt werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt poröse
Polymerfilme mit einer Verteilung von offenen Poren, die einen Durchmesser
im Bereich von mindestens 1 nm bis 5 μm aufweisen, bereit. Die Erfindung
stellt poröse
Polymerfilme bereit, die zur Verwendung in Fließbettreaktoren, Füllkörperreaktoren,
Schlangendurchflußreaktoren oder
Kammerdurchflußreaktoren
geeignet sind. Die Erfindung sieht einen porösen polymeren biologischen Träger vor,
der kostengünstig
ist und sich leicht verarbeiten läßt. Biokatalytische Filme,
enthaltend immobilisierte Organismen und Zellen, können gemäß allen
Aspekten der vorliegenden Erfindung hergestellt werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellte Polymerfilme weisen im trockenen Zustand
Porosität
auf und behalten diese bei. Die Anzahl und Verteilung beibehaltener
Poren hängt
von der Anzahl der Filmverarbeitungsvariablen, wie Trocknen und
Gießen,
ab.
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Ein „poröser Film" ist hierin als ein
Polymerfilm mit einem Netzwerk von Poren oder Kanälen überall im
Film definiert. Porosität
bezieht sich auf eine offene Porenstruktur überall im Film. Das Netzwerk
von Poren kann kontinuierlich sein und weist erwünschte Transporteigenschaften
auf.
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Ein „filmbildendes" Polymer ist hierin
als ein Polymer mit einer Glasübergangstemperatur,
gemessen durch Differentialscanningkalorimetrie (DSC), von weniger
als 20°C,
vorzugsweise von weniger als –10°C, am stärksten bevorzugt
von weniger als –20°C definiert.
Dank der niedrigen Glasübergangstemperatur
bilden die aus solchen Polymerteilchen hergestellten Filme gewöhnlich keine
porösen
Filme, wenn die Filmbildung bei Temperaturen von mehr als 20°C auftritt.
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Ein „nicht-filmbildendes
Material" ist hierin
eine polymere oder eine anorganische Zusammensetzung.
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Ein „nicht-filmbildendes
Polymer" ist hierin
als ein Polymer mit einer Glasübergangstemperatur,
gemessen durch Differentialscanningkalorimetrie (DSC), von mehr
als 20°C
und vorzugsweise von mehr als 80°C,
und stärker
bevorzugt von mehr als 100°C
definiert.
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Anorganische
Zusammensetzungen beziehen sich auf irgendwelche anorganischen Feststoffe,
d. h. Silicate, Alumosilicate, Metallcarbonate, wie Calciumcarbonat,
oder Metalloxide, wie Zinkoxid, oder Titandioxid, vorzugsweise in
Form von Feststoffteilchen.
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Polymerzusammensetzungen
beziehen sich auf Zusammensetzungen, die als Polymerisationsprodukte
von organischen Monomeren, vorzugsweise in Form von Emulsionspolymerteilchen,
Emulsionspolymerteilchen mit großer Dimension, Ionenaustauscherharzen
mit Kanalstruktur oder kolloidalen Teilchen gebildet sind.
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Filmbildung
ist hierin als das Verfahren zur Verdampfung eines flüssigen Trägers (der
ein Lösungsmittel
sein kann oder nicht) aus einer flüssigen Teilchensuspension,
was einen Übergang
von einer flüssigen
Teilchensuspension zu einem festen Film zur Folge hat, definiert.
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Ein „nicht-brüchiger Film" ist hierin als ein
Film definiert, der gegen Abrieb beständig ist. Die Brüchigkeit
eines Films wird unter Verwendung einer einfachen Fingerabriebprüfung bestimmt,
umfassend die Reibung des Films mit einem Finger und die Untersuchung
hinsichtlich eines Nachweises von mechanischem Verschleiß.
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Eine „wassergetragene
Latexzusammensetzung" ist
hierin als eine Latexzusammensetzung definiert, die ein Medium,
das beim Trocknen verdampft, enthält, welches zwar überwiegend
Wasser ist, aber auch ein mit Wasser mischbares Lösungsmittel
wie beispielsweise Alkohole, Ethylenglycolether und Propylenglycolether
enthalten kann. Vorzugsweise werden die porösen Filme aus Zusammensetzungen,
enthaltend wassergetragene Dispersionspolymerteilchen, hergestellt.
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Teilchen
mit großer
Dimension sind hierin als wassergetragene Latexpolymerzusammensetzungen definiert,
die ein Aspektverhältnis
von mehr als 1 aufweisen. Solche Zusammensetzungen werden als Stäbchen und
Fäden bezeichnet.
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Poröse Filme
der vorliegenden Erfindung werden aus Zusammensetzungen, enthaltend
ein Gemisch aus nicht-filmbildenden Materialien und filmbildenden
Polymerteilchen, hergestellt, so daß die Volumenfraktion an filmbildendem
Polymer zwischen 5% und 35%, basierend auf dem Feststoffgesamtvolumen,
liegt. Der Durchmesser der filmbildenden Teilchen sollte 20% oder
weniger der größten Dimension
des nicht-filmbildenden Materials betragen. Es ist bevorzugt, aber
nicht erforderlich, daß das
nicht-filmbildende Material eine wassergetragene Latexpolymerzusammensetzung
ist.
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Ein
poröser
Film der vorliegenden Erfindung wird ebenso aus durch sequentielle
Polymerisationstechniken hergestellte Polymerteilchen hergestellt,
so daß das
Dispersionspolymerteilchen ein nicht-filmbildendes Material und
ein filmbildendes Polymer enthält,
wobei das filmbildende Polymer zu zwischen 5% und 35%, basierend
auf dem Teilchengesamtvolumen, vorliegt. Es ist bevorzugt, daß das nicht-filmbildende
Material eine wassergetragene Latexpolymerzusammensetzung ist.
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Es
wird ebenfalls ein erfindungsgemäßer poröser Film
aus nicht sphärischen
(d. h. Stäbchen
und Fäden)
nicht-filmbildenden Emulsionspolymerteilchen hergestellt. Gegebenenfalls
kann ein filmbildendes Polymer zu der Zusammensetzung zugegeben
werden, um die Stabilisierung des resultierenden Polymerfilms zu unterstützen.
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Außerdem werden
poröse
Filme gemäß der vorliegenden
Erfindung aus Gemischen aus irgendeiner oder allen der vorstehend
beschriebenen Zusammensetzungen hergestellt.
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Polymerteilchen
können
durch Radikalkettenadditionspolymerisation oder Kondensationspolymerisation
hergestellt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die filmbildenden
und nicht-filmbildenden Polymerteilchen unter Verwendung von in
der Technik wohlbekannten Techniken zur Herstellung von dispersions-,
suspensions- oder emulsionspolymerisierten Additionspolymeren hergestellt.
Es können
herkömmliche
oberflächenaktive
Mittel verwendet werden, wie beispielsweise anionische und/oder
nicht-ionische Emulgatoren wie beispielsweise Alkalimetall- oder Ammoniumalkylsulfate,
Alkylsulfonsäuren,
Fettsäuren
und oxyethylierte Alkylphenole. Die verwendete Menge an oberflächenaktivem
Mittel beträgt
gewöhnlich
0,1 Gew.-% bis 6 Gew.-%, basierend auf dem Monomergesamtgewicht.
Es können
entweder Wärme-
oder Redoxinitiationsverfahren angewandt werden. Herkömmliche
Radikalinitiatoren wie beispielsweise Wasserstoffperoxid, t-Butylhydroperoxid,
Ammonium- und/oder Alkalipersulfate können verwendet werden, typischerweise
in einer Menge von 0,05 Gew.-% bis 3,0 Gew.-%, basierend auf dem
Monomergesamtgewicht. Redoxsysteme, welche die gleichen Initiatoren
in Kombination mit einem geeigneten Reduktionsmittel wie beispielsweise
Isoascorbinsäure
und Natriumbisulfit einsetzen, können
in ähnlichen
Mengen verwendet werden.
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Der
mittlere Teilchendurchmesser der Polymerteilchen, die in geeigneter
Weise gemäß der Erfindung verwendet
werden können,
liegt im Bereich von 20 Nanometern bis 10.000 Nanometern. Der Durchmesser
der Polymerteilchen kann durch die Menge an herkömmlichen oberflächenaktiven
Mitteln, die während
des Polymerisationsverfahrens zugegebenen werden, geregelt werden.
Es ist in der Technik bekannt, daß durch Erhöhen der Menge an oberflächenaktivem
Mittel, das während
des Poly merisationsverfahrens zugegebenen wird, der Durchmesser
der Polymerteilchen verkleinert werden kann, und durch Verringern
der Menge an oberflächenaktivem
Mittel kann der Durchmesser der Polymerteilchen vergrößert werden.
Teilchengrößen von
20 bis 10.000 Nanometer werden durch Zugabe von 6 Gew.-% bis 0,1
Gew.-% an oberflächenaktivem
Mittel, basierend auf dem Monomergesamtgewicht, erreicht. Herkömmliche
oberflächenaktive
Mittel umfassen anionische, nicht-ionische Emulgatoren oder eine Kombination
von diesen. Typische anionische Emulgatoren umfassen Alkali- oder
Ammoniumalkylsulfate, Alkylsulfonsäuren und Fettsäuren. Typische
nicht-ionische Emulgatoren umfassen polyoxyethylierte Alkylphenole,
Alkylphenolethoxylate, polyoxyethylierte geradkettige Alkohole, Aminpolyglycolkondensate,
modifizierte Polyethoxy-Addukte, polyoxyethylierte Mercaptane, langkettige
Carbonsäureester,
modifizierte terminierte Alkylarylether und Alkylpolyetheralkohole.
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Verfahren
zur Herstellung großer
einheitlicher nicht-filmbildender Ein- oder Mehrstufenpolymere (zwischen
1.000 nm und 10.000 nm) sind in dem US-Patent Nr. 5,147,937 offenbart
und können
in geeigneter Weise gemäß der Erfindung
verwendet werden.
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Die
Additionspolymerteilchen sind vorzugsweise Copolymere von mindestens
einem ethylenisch ungesättigten
Monomer, wie beispielsweise Acrylestermonomere, umfassend Methylacrylat,
Ethylacrylat, Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Decylacrylat, Methylmethacrylat,
Butylmethacrylat, Lauryl(meth)acrylat, Isobornyl(meth)acrylat, Isodecyl(meth)acrylat,
Oleyl(meth)acrylat, Palmityl(meth)acrylat, Stearyl(meth)acrylat,
Hydroxyethyl(meth)acrylat und Hydroxypropyl(meth)acrylat; Acrylamid
oder substituierte Acrylamide; Styrol oder substituierte Styrole;
Butadien; Ethylen; Vinylacetat oder andere Vinylester; Vinylmonomere,
wie beispielsweise Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, N-Vinylpyrrolidon;
Aminomonomere, wie beispielsweise N,N'-Dimethylamino(meth)acrylat; und Acrylnitril
oder Methacrylnitril. Außerdem
können
copolymerisierbare ethylenisch ungesättigte Säuremonomere in dem Bereich
von beispielsweise 0,1% bis 10%, basierend auf dem Gewicht des emulsionspolymerisierten
Polymers, Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Crotonsäure,
Itaconsäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure,
Monomethylitaconat, Monomethylfumarat, Monobutylfumarat, Malein säureanhydrid,
2-Acrylamido-2-methyl-1-propansulfonsäure, Natriumvinylsulfonat und
Phosphoethylmethacrylat verwendet werden.
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Kettenüberträger wie
beispielsweise Mercaptane können
in einer Menge verwendet werden, die wirksam ist, ein Gewichtsmittel
des Molekulargewichts gemäß GPC von
10.000 bis 1.000.000 bereitzustellen. „Gewichtsmittel des Molekulargewichts
gemäß GPC" kennzeichnet das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts, bestimmt durch Gelpermeationschromatographie
(GPC), beschrieben auf Seite 4, Kapitel I von The Characterization
of Polymers, veröffentlicht
von Rohm and Haas Company, Philadelphia, Pa. 1976, in dem Polymethylmethacrylat
als der Standard verwendet wird.
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In
Bezug auf den ersten Aspekt der Erfindung kann das nicht-filmbildende
Material ein Hohlpolymerteilchen, hergestellt wie in US-Pat. Nr.
4,427,836 beschrieben, sein. Indem das nicht-filmbildende Polymer
hohl gemacht wird, kann eine erhebliche Verringerung der Filmdichte
erreicht werden. Das nicht-filmbildende Material kann eine Polymerhülle als
eine Einschlußverbindung
für ein
anderes Material wie ein Biozid, eine pharmazeutische Verbindung,
einen Nährstoff
für lebende
Organismen, ein Herbizid, einen Pflanzenwachstumsregulator, ein
Fungizid, ein Verrottungsschutzmittel, einen Duft, Campher, Desinfektionsmittel,
Hautpflegeöle, Sonnenschutzmittel,
Insektizide, Insektenabwehrmittel oder Luftverbesserer umfassen.
Verfahren zur Herstellung solcher Teilchen sind in US-Pat. Nr. 5,972,363
offenbart.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung können die filmbildenden oder
nicht-filmbildenden Polymerteilchen unter Verwendung von in der
Technik wohlbekannten Techniken zur Herstellung dispergierter Kondensationspolymere
hergestellt werden. Die Verfahren umfassen häufig die Synthese eines Polymers
oder Präpolymers
in einem organischen Lösungsmittel
oder einer Polymerschmelze bei anschließender Inversion dessen in
Wasser mit einer potentiell nach der Inversion auftretenden Kettenverlängerung.
Bevorzugt sind Polyurethandispersionspolymere. Diese Polyurethandispersionszusammensetzungen
(PUD-Zusammensetzungen) sind aufgrund ihrer vorteilhaften Eigenschaften
wie gute chemische Beständigkeit,
Abriebbeständigkeit,
Zähigkeit,
Elastizität
und Haltbarkeit erwünscht.
Eine typische was sergetragene PUD ist ein Poly(urethan-harnstoff), der
sowohl Urethan- als auch Harnstoffgruppen enthält.
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Die
Polyurethanpolymerteilchen werden mittels der wohlbekannten Reaktion
zwischen Polyolen und Polyisocyanaten hergestellt, wodurch Präpolymere
mit endständiger
Isocyanatgruppe erhalten werden. Diese Präpolymere werden dann in ein
wässeriges
Medium dispergiert. Diamin und Triamine werden häufig zu der wässerigen
Dispersion des Präpolymers
zugegeben, damit sie mit den restlichen Isocyanatgruppen reagieren, wodurch
sich das Molekulargewicht der Polymerteilchen erhöht und mehr
Harnstoffgruppen in die Polymerkette eingeschlossen werden. Nach
der Dispersion der restlichen Isocyanatgruppen kann das Präpolymer
auch mit Wasser reagieren, wodurch ein Amin erhalten wird. Diese
Amine werden ebenso mit Isocyanatgruppen reagieren, wodurch die
Kette des Präpolymers
verlängert
wird. Die zur Herstellung von PUDs verwendeten Polyole können entweder
lineare oder verzweigte Polyether-, Polyester- oder Polycarbonatpolyole
sein. Diole und Triole mit geringem Molekulargewicht werden häufig in
Kombination mit den Polyolen mit höherem Molekulargewicht verwendet,
um die Menge an Urethananteil und Verzweigung in der PUD einzustellen.
Die Polyole mit geringem Molekulargewicht können ebenfalls Säuregruppen
(beispielsweise Carbonsäure-
oder Sulfonsäuregruppen)
oder Amingruppen enthalten, die zur Dispersion und Stabilisierung
der PUD hilfreich sein können. Das
Polyisocyanat kann irgendein aliphatisches, cycloaliphatisches oder
aromatisches multifunktionelles Isocyanat sein. Die Kettenverlängerer können irgendein
multifunktionelles Amin, Hydrazin, multifunktionelles Hydrazin oder
Hydrazid sein. Gegebenenfalls können
innere Emulgatoren zu dem Präpolymer
zugegeben werden, um die Dispersion des Präpolymers in das wässerige
Medium zu unterstützen.
Die inneren Emulgatoren umfassen Diol oder Diamine, die Ionengruppen,
wie Carboxyl oder Sulfonat, enthalten; multifunktionelle Isocyanate,
die diese Ionengruppen enthalten; nicht-ionische hydrophile Polymersegmente,
wie Polyoxyethylendiole; oder Diole und Diamine, die diese nicht-ionischen
hydrophilen Polymersegmente enthalten.
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Die
Polyurethanteilchengröße kann
während
der Dispersionsstufe durch eine Kombination aus während der
Dispersionsstufe erzeugten Scherkräften, der Viskosität des Präpolymers,
der Temperatur des wässerigen
Dispersionsmediums und Säure- oder Amingruppen
und inneren Emulgatoren in dem Präpolymer gesteuert werden. Die
Verringerung der Teilchengröße erfolgt
durch:
- 1. Erhöhung des Säure- oder Amingruppengehalts;
- 2. Erhöhung
der inneren Emulgatoren in dem Präpolymer;
- 3. Erhöhung
der während
der Dispersionsstufe erzeugten Scherkräfte;
- 4. Erhöhung
der Temperatur des wässerigen
Dispersionsmediums oder
- 5. Verringerung der Viskosität
des Präpolymers.
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Die
Teilchengröße wird
durch Umkehr der vorstehend beschriebenen Faktoren erhöht.
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Die
zur Herstellung solcher Dispersionen verwendeten Emulsionspolymerisationstechniken
sind in der Technik wohlbekannt, wie beispielsweise in US-Pat. Nr.
4,325,856; 4,654,397 und 4,814,373 beschrieben, und werden in geeigneter
Weise gemäß der Erfindung
verwendet.
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Bei
Bedarf kann die Zusammensetzung ein physikalisches Teilchengemisch
aus Ein- oder Mehrstufenlatexcopolymeren
und einer Polyurethandispersion umfassen. Das Gemisch umfaßt 0 Vol.-%
bis 100 Vol.-% der Ein- oder Mehrstufencopolymere und 100 Vol.-%
bis 0 Vol.-% Polyurethandispersionsteilchen. Alle Gewichtsprozente
basieren auf dem Gesamtvolumen der Polymerteilchen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
sind die Ein- oder Mehrstufencopolymere im wesentlichen nicht-filmbildend
und betragen 65 Vol.-% bis 95 Vol.-%. Die Polyurethandispersionsteilchen
sind filmbildend und betragen 5 Vol.-% bis 35 Vol.-%.
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Die
Polymerteilchendurchmesser wurden unter Verwendung des Brookhaven-Teilchengrößenmessers
Modell BI-90, erhältlich
von Brookhaven Instruments Corporation, Holtsville, N. Y., gemessen,
das eine quasielastische Lichtstreuungstechnik zum Messen der Polymerteilchengröße verwendet.
Die Streuungsintensität
ist eine Funktion der Teilchengröße. Verwendet
wird der Durchmesser, der auf einem intensitätsbezogenen Mittelwert basiert.
Diese Technik ist in Kapitel 3, Seiten 48 bis 61, in Uses and Abuses
of Photon Correlation Spectroscopy in Particle Sizing, Auflage 1987,
von Weiner et al. in der Reihe American Chemical Society Symposium
beschrieben. Zum Messen des Teilchendurchmessers wurden 0,1 bis
0,2 g einer Acrylpolymerprobe in insgesamt 40 ml mit destilliertem
Wasser gelöst.
Eine Menge von 2-ml wurde in eine Acrylzelle eingeführt, die
dann abgedeckt wurde. Die Teilchengröße wurde über 1000 Zyklen gemessen. Die
Messung wurde dreimal wiederholt, und der Mittelwert wurde angegeben.
Die wässerige
Zusammensetzung in Beschichtung (ii) kann mindestens zwei gegenseitig
inkompatible Copolymere umfassen, von denen mindestens eines das
vorstehend beschriebene filmbildende Latexpolymer ist.
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In
Bezug auf den dritten Aspekt der Erfindung kann das nicht-filmbildende
Polymer Emulsionspolymerteilchen mit großer Dimension umfassen, die
gemäß US-Pat.
Nr. 5,369,163 hergestellt wurden. Die Emulsionspolymerteilchen mit
großer
Dimension sollen nicht-filmbildende Materialien sein, so daß die daraus
hergestellten Filme ihre Porosität
beibehalten und in geeigneter Weise gemäß der Erfindung verwendet werden.
Für die Erfindung
geeignete Emulsionsteilchen mit großer Dimension können durch
Herstellung der Polymere mit einer Tg von weit mehr als der Umgebungstemperatur
oder durch Zugabe eines Vernetzungsmittels wie Allylmethacrylat,
multifunktionelle Acrylate oder Divinylbenzol, in einer Menge, die
geeignet ist, eine Filmbildung durch das Polymer im trockenen Zustand
zu verhindern, erreicht werden. Außerdem können die Emulsionspolymerteilchen
mit großer
Dimension mit filmbildenden Polymeren gemischt werden.
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Gemäß allen
Aspekten der Erfindung können
die Zusammensetzungen mit anderen Materialien, wie denen, die normalerweise
in Anstrichzusammensetzungen enthalten sind, und anderen Beschichtungszusammensetzungen
gemischt werden. Beispielsweise kann das Copolymer mit einem Polyurethan,
einem Polyester, einem Polyamid, einem Acrylcopolymer, einem Styrol-Acryl-Copolymer,
Polyvinylalkohol, Hydroxyethylcellulose, Verdickungsmitteln, Rheologiemodifikationsmitteln,
Additiven, Füllstoffen,
Streckmitteln, Koaleszenzhilfsmitteln, Weichmachern, Gleithilfsmitteln,
Entschäumern,
Glycolen, Glycerol, Bioziden, Färbemitteln,
Pigmenten oder Gemischen dieser Materialien gemischt werden, während die
filmbildenden und nicht-film bildenden Eigenschaften des ursprünglichen
Copolymergemisches beibehalten werden.
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Die
porösen
Latexfilme gemäß der vorliegenden
Erfindung können
in geeigneter Weise zur Herstellung biokatalytischer Filme aus immobilisierten
Zellen oder Organismen, wie Escherichia coli, verwendet werden.
Ein Verfahren zum Immobilisieren lebensfähiger, aber nicht-wachsender
Zellinien von Escherichia coli in sehr einheitlichen Patchs, wobei
die Patchs aus einer dünnen
Schicht von Bakterien in Acrylat/Vinylacetat-Copolymer, bedeckt
mit einer dünnen
Schicht aus demselben Copolymer ohne Bakterien, und verschlossen
an den Kanten, bestehen, ist in einer Veröffentlichung von Flickinger
et al., Journal of Biotechnology and Bioengineering, Bd. 2, Seiten
45 bis 55 (1999), beschrieben worden. Während das Patch-Beschichtungsverfahren eine
deutliche Verbesserung gegenüber
eines früheren
Verfahrens zur Herstellung gleichmäßig verschlossener immobilisierter
Zellproben darstellt, bestehen nach Angabe der Autoren weiterhin
starke Einschränkungen, die
mit der Bildung immobilisierter Zellproben, die hinsichtlich Dicke
und Zellgehalt einheitlich sind, verbunden sind. Eine wesentliche
Einschränkung
des offenbarten Verfahrens, das die Verwendung von Latexfilmen umfaßt, ist
die Unfähigkeit,
die Porengröße zu steuern,
die Porenkoaleszenz bei Umgebungstemperatur zu verzögern und
permanente Poren bei erhöhten
Temperaturen zu erhalten. Unter Verwendung eines Gemisches aus einem
nicht-filmbildenden Material, beispielsweise einem Latexemulsionspolymer
oder von Hydroxyethylcellulose, und einem filmbildenden Latexpolymer
kann ein poröser
Polymerfilm mit einer Dicke im Bereich von 20 bis 100 μm (Naßfilmdicke)
hergestellt werden, der eine offene Porenstruktur von 0°C bis 120°C beibehält. Der
poröse
Film wird auf eine sterilisierte Edelstahl- oder Polyesterblech
mit einem E. coli-Bakterienstamm aufgezogen. Ein Permeabilitätstest wird
zum Nachweis des Vorliegens einer offenen Porenstruktur in dem Bakterien/Latexverbundfilm
durchgeführt.
Der E. coli-Stamm wird kultiviert, gezüchtet und auf seine biokatalytische Aktivität bei 30°C untersucht.
Sowohl der Permeabilitätstest
als auch das Verfahren zur Bestimmung der katalytischen Aktivität werden
in der Veröffentlichung
von Flickinger et al. beschrieben, und sie werden in geeigneter
Weise gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet. Das Verfahren der Erfinder zur Herstellung
der Bakterien/Latexverbundstoffe weist mehrere Vorteile gegenüber dem
Patch-Beschichtungsverfahren zur Herstellung biokatalytischer Filme
auf. Die mechanische Festigkeit des Latexträgers ist ohne Beeinträchtigung
der Lebensfähigkeit
des Bakterienstamms deutlich verbessert. Die porösen Latexbeschichtungen gemäß der vorliegenden
Erfindung behalten ihre Porosität
beim Trocknen bei und koaleszieren nicht bei Raumtemperatur (20 bis
25°C). Schäden durch
Blasenbildung, die mit dem Patch-Beschichtungsverfahren verbunden
sind, werden vermieden. Die porösen
Filme gemäß der vorliegenden
Erfindung stellen eine deutliche Verbesserung von Verfahren zur
Herstellung einheitlicher Proben von immobilisierten Zell-/Latexverbundstoffen
dar.
-
Die
Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
ebenso in Beschichtungsverfahren verwendet werden, welche Filme
mit einzigartigen funktionellen Fähigkeiten bereitstellen. Um
von Nutzen zu sein, sind die Beschichtungsverfahren zum Bilden von
Filmen aus Flüssigkeiten
geeignet. Beschichtungsverfahren umfassen Spritzen, Umkehr- oder
direkten Walzenauftrag, Beschichtung durch Streichauftrag, Beschichtung
durch Breitschlitzdüsen,
Trägerbeschichtung,
Luftmesserstreichverfahren, Tiefdruck, Flexodruck, Walzdrahtbeschichtung
oder Tauchbeschichtung. Alle diese Beschichtungsverfahren sind in
der Technik wohlbekannt. Spezielle Ausführungsformen der Verfahren,
die in geeigneter Weise mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet
werden, umfassen:
- 1. Verfahren zur Herstellung
von Polymerbeschichtungen mit geringer Dichte und somit geringer
Wärme- und
Schall-Leitfähigkeit
- 2. Verfahren zur Herstellung von Polymermembranen, die als Filter
oder Größenausschlußmembranen
verwendet werden können.
Gegebenenfalls verfügen
die erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzungen über eine
spezielle chemische Funktionalität,
um sich mit anderen Materialien zu verbinden oder mit ihnen zu reagieren.
Der Einschluß von
Ionenaustauschmaterialien in den Film ist ein Beispiel für ein solches
Verfahren.
- 3. Verfahren zur Herstellung von Polymerträgern, in denen Organismen enthalten
oder eingeschlossen sind. Geeignete Organismen umfassen Bakterien,
Hefe, Pilze, Pflanzen, Algen und Säugetierzellen. Die Filme werden
hergestellt, indem zuerst die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen mit dem
erwünschten
Organismus gemischt werden und dieses Gemisch anschließend auf
ein geeignetes Substrat unter Verwendung der vorstehend beschriebenen
Beschichtungsverfahren aufgebracht wird. Der Organismus, enthaltend
Filme, wird dann in Reaktoren zur Durchführung chemischer Umwandlungen
verwendet, die als Umweltdetektoren oder zur Umweltschadstoffsanierung
verwendet werden.
- 4. Verfahren zur Herstellung von Polymerträgern, in denen chemische Katalysatoren
enthalten oder eingeschlossen sind. Der Katalysator, enthaltend
Filme, wird dann in Reaktoren zur Durchführung chemischer Umwandlungen
verwendet.
- 5. Verfahren zur Herstellung von Polymerträgern, in denen Organismen enthalten
oder eingeschlossen sind, um lebensfähige Mischkulturen zu bilden.
Dank ihres eingeschlossenen Zustands können potentiell inkompatible
Organismen derart in engen Kontakt miteinander gebracht werden,
daß keine
Mikroorganismuspopulation schädlich
beeinflußt
würde.
Mischkulturen, enthaltend mehr als einen Zelltyp, veranlassen oder
verstärken
die Herstellung natürlicher
Produkte, die in verschiedenen Anwendungen Verwendung finden. Das
Verfahren wäre
beispielsweise zur Untersuchung und Herstellung natürlicher
Produkte geeignet, die als Arzneimittel, Agrochemikalien und Industriechemikalien
nützlich
sind oder als nützliche
Zwischenprodukte solcher Produkte dienen können. Das Medium oder Extrakte
von solchen Mischkulturen können eine
neue Quelle natürlicher
Produkte zur Untersuchung auf biologisch aktive Materialien mit
Anwendung in pharmazeutischen, agrochemischen oder industriellen
Anwendungen bereitstellen. Die Herstellung von Zellen in Kultur
ist ein bekanntes Mittel zum Erhalt von natürlichen Produkten. Solche Kulturen
können
auf verschiedene Weise manipuliert werden, wie durch Verändern der
Zusammensetzung des Wachstumsmediums oder der Kulturbedingungen,
um die Herstellung des erwünschten
Materials einzuleiten oder die hergestellte Menge zu steigern. Beispielsweise
sind die Polymerfilme der vorliegenden Erfindung unter Bedingungen
schneller Bewegung, die häufig
zum Bereitstellen einer ausreichenden Belüftung der Kulturen nötig ist,
weniger bruchanfällig,
sie können über längere Zeiträume gelagert
werden, während
die Zellebensfähigkeit
beibehalten wird, sie können
mit Zellen verwendet werden, die Enzyme abscheiden, welche Alginat abbauen
können,
und sie können
als dünne
Filme hergestellt werden, wodurch die Wirksamkeit maximiert wird,
womit der Austausch von Nährstoffen
und Stoffwechselprodukten mit dem Umgebungsmedium erfolgt. Die eingeschlossenen
Zellen können
Bakterien-, Pilz-, Pflanzen-, Algen- oder Säugetierzellen sein, und sie
können
durch eine Vorauswahl erwünschter
Eigenschaften auf eine vorgegebene Anwendung zugeschnitten werden,
oder sie können
genetisch verändert
werden, um die erwünschten
Eigenschaften zu gewährleisten.
Beispiele für
unter Umständen
erwünschte
Eigenschaften umfassen die Fähigkeit,
ein bestimmtes Produkt herzustellen, eine verbesserte Lebensfähigkeit,
die Beständigkeit
gegen bestimmte Kulturbedingungen, wie extremer pH oder extreme
Temperatur, oder eine Langlebigkeit. Die Mischkultur kann zwei oder
mehr Organismen umfassen, die einem Polymerfilm als eingeschlossene
Zellen zugeführt
werden. Die Organismen können
in einem einzelnen Film, in verschiedenen Schichten eines einzelnen
Films oder in separaten Filmen, die anschließend in ein und derselben Kultur
verwendet werden, eingeschlossen sein. Alternativ kann die Mischkultur
einen Organismus, der frei in einem Kulturmedium wächst, und
einen oder mehrere zusätzliche
Organismen, die einem Polymerfilm als eingeschlossene Zellen zugeführt werden,
enthalten. Ein Vorteil des Zuführens
einer oder mehrerer Organismen als eingeschlossene Zellen zu einem
Polymerfilm besteht darin, daß die
eingeschlossenen Zellen, obwohl sie metabolisch aktiv sind, sich nicht
teilen und daher die anderen Organismen in der Kultur nicht durch
ihre Fähigkeit,
bei einer schnelleren Geschwindigkeit zu wachsen, überwältigen können.
- 6. Verfahren zur Herstellung von Polymerbeschichtungen, enthaltend
eingekapselte Materialien, wie Biozide, Düfte, Herbizide, Fungizide,
Pflanzenwachstumsregulatoren, Insektizide, Campher, Düngemittel,
Luftverbesserer, hydrophobe antimikrobielle aktive Materialien,
wie Triclosan, o-Phenylphenol, Desinfektionsmittel, Feuchtigkeitscremes,
Hautpflegeöle,
Sonnenschutzmittel oder Insektenabwehrmittel. Nicht-filmbildende
Polymere, die in der Zusammensetzung verwendet werden, umfassen
Einkapselungspolymere, wie in US-Patent Nr. 5,972,363 beschrieben.
Ein Vorteil der Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in einem
solchen Verfahren ist das gegenüber
in der Technik bekannten Materialien verbesserte Vermögen hinsichtlich
des Transports kleiner Moleküle.
- 7. Verfahren zur Herstellung von Polymerbeschichtungen, enthaltend
ein anorganisches nicht-filmbildendes Material, welche absorbierte
Verbindungen, wie Biozide, Düfte,
Herbizide, Fungizide, Pflanzenwachstumsregulatoren, Insektizide,
Campher, Düngemittel,
Luftverbesserer, hydrophobe antimikrobielle aktive Materialien,
wie Triclosan, o-Phenylphenol, Desinfektionsmittel oder Insektenabwehrmittel,
ausweisen.
- 8. Verfahren zur Herstellung von Polymerbeschichtungen, die
auf die Haut aufgetragen werden können, wobei der Film aktive
Bestandteile enthalten kann, welche durch den Film transportiert
und transdermal angewendet werden sollen, wie zum Beispiel durch
transdermale Arzneimittelapplikation. Die Arzneimittel wurden bisher
unter Verwendung der in US-Pat. Nr. 5,972,363 beschriebenen Verfahren
in nicht-filmbildende
Polymere eingeführt.
Dank ihrer Porosität
finden solche Filme Anwendung als atmungsaktives Pflaster für die Haut.
- 9. Verfahren zur Herstellung von Polymerbeschichtungen, die
als eine Matrize zur Bildung von anorganischen Materialien, wie
Metalloxiden, leitfähigen
Materialien, wie Metallen, oder Halbleitermaterialien, welche eine
beschränkte
Größe aufweisen/porös sind,
dienen, denen der poröse
Polymerfilm mit einem flüssigen
metallorganischen Material, wie einem Organosilicium-, Organozinn-,
Organotitan-, Organogermanium-, Organozirconium-, Metallalkoxid-
oder Metallchloridmaterial infundiert wird. Das flüssige metallorganische
Material wird durch bekannte Reaktionen mit Wasser verfestigt. Bei
Bedarf können
die erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
nach der Verfestigung des metallorganischen Materials durch thermischen
Abbau oder Pyrolyse entfernt werden.
- 10. Verfahren zur Herstellung von Polymerbeschichtungen, die
zur Gasabtrennung oder zur Abtrennung von Flüssigkeiten mit niedrigem Siedepunkt
aus Lösungsmitteln
wie Wasser verwendet werden können.
- 11. Verfahren zur Herstellung poröser Polymerbeschichtungen auf
einem Substrat, wobei die porösen
Polymerbeschichtungen Verankerungsstellen für darauffolgende Deckschichten
bereitstellen.
- 12. Verfahren zur Herstellung von Polymerbeschichtungen, die
vor Ort auf Baustrukturen oder Baumaterialien unter Verwendung der Überlackierungstechniken
aufgebracht werden können,
wobei die aufgebrachte Beschichtung hierin im wesentlichen wasserundurchlässig ist,
aber dank ihrer Porosität
einen erheblichen Grad an Wasserdampfdurchlässigkeit beibehält.
- 13. Verfahren zur Herstellung von Polymerbeschichtungen, wobei
die Beschichtungen bei ihrer Auftragung auf Textilien die Wasserdurchlässigkeit
der Textilien verringern, während
sie die Wasserdampfdurchlässigkeit
beibehalten.
- 14. Verfahren zur Herstellung wasserdampfdurchlässiger Polymerbeschichtungen,
wobei die Beschichtungen bei ihrer Auftragung auf Textilien, wobei
die Beschich tungszusammensetzungen leitfähige Materialien, wie leitfähigen Ruß enthalten,
als Mittel zum Verringern der Statik dienen.
- 15. Verfahren zur Herstellung von Polymerbeschichtungen, wobei
die Beschichtungen auf nicht-poröse Substrate
wie Diapositive aufgebracht werden und die Beschichtungen durch
Absorption und/oder spezielle Reaktionen in der Polymerbeschichtung
das Substrat für
Tintenstrahldruck empfänglich
machen. Eine bevorzugte Verwendung des Verfahrens ist die Herstellung
von für
Tintenstrahldruck empfänglichen
Substraten.
- 16. Druckverfahren unter Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
als Tintenbindemittel, wobei die porösen Zusammensetzungen beschleunigte
Trocknungsgeschwindigkeiten bereitstellen. Druckverfahren umfassen
Flexodruck, Tiefdruck, Tintenstrahldruck und Laserdruck.
- 17. Verfahren zur Herstellung von Polymerbeschichtungen, die
unerwünschten
Schimmel sowie unerwünschte
Pilze oder Bakterien aktiv bekämpfen,
wobei die Polymerbeschichtungen eingeschlossene Organismen enthalten,
die biologisch aktive Moleküle
erzeugen, welche das Wachstum anderer Mikroorganismen hemmen.
- 18. Verfahren zur Herstellung von Polymerbeschichtungen, welche
durch eine spezielle Reaktion mit einer Komponente in dem Film aktiv
Formaldehyd aus der Luft in einem Haus entfernen. Komponenten in
dem Film umfassen primäre
Amine, Hydrazide oder Acetylacetonat.
- 19. Verfahren zur Herstellung von Polymerbeschichtungen, die
bei der Herstellung chemischer Sensoren als poröse Schutzbeschichtungen dienen.
- 20. Verfahren zur Herstellung von Polymerbeschichtungen, die
auf Landwirtschaftsprodukte aufgetragen werden, welche eine landwirtschaftlich
aktive Verbindung enthalten, die in dem nicht-filmbildenden Polymer eingekapselt
ist.
-
Einige
erfindungsgemäße Ausführungsformen
werden nun in den folgenden Beispielen ausführlich beschrieben.
-
BEISPIELE
-
Die
unten angeführten
Abkürzungen
werden überall
in den Beispielen verwendet.
- BA
- = Butylacrylat
- MMA
- = Methylmethacrylat
- MAA
- = Methacrylsäure
- nDDM
- = n-Dodecylmercaptan
- SLS
- = Natriumlaurylsulfat
(28% aktiv)
- QM-1458
- = Heteroalkylmethacrylat
-
Die
Polymere 1 bis 4, die alle durch im wesentlichen dasselbe Verfahren
hergestellt wurden (außer daß bei Polymer
1 nur eine einzelne Monomeremulsion verwendet wurde, während bei
den anderen zwei separate Monomeremulsionen verwendet wurden – die Gesamtbeschickungszeit
war bei allen vier dieselbe). Eine ausführliche Beschreibung wird für Polymer
1 gegeben:
-
Polymer 1
-
Ein
5-Liter Rundkolben, ausgerüstet
mit Blattrührwerk,
Thermoelement, Stickstoffeinlaß und
Rückflußkühler, wurde
mit einem Gemisch aus 1070 Gramm heißem deionisiertem Wasser, 3,0
Gramm Natriumpersulfat und 44 Gramm eines 100-nm-Latexkeims mit
einem Feststoffgehalt von 45% befüllt. Eine Monomeremulsion,
bestehend aus 425 Gramm deionisiertem Wasser, 23,5 Gramm Natriumdodecylbenzolsulfonat
(23%), 1728 Gramm Styrol, 36 Gramm Divinylbenzol und 36 Gramm Methacrylsäure, wurde
hergestellt. Eine schrittweise Zugabe dieser Monomeremulsion sowie
eine schrittweise Zugabe von 6 Gramm Natriumpersulfat in 180 Gramm
deionisiertem Wasser begann. Die Reaktionstemperatur der Monomeremulsion
und Natriumpersulfatlösung
wurde während
der 185minütigen
Zugabezeit bei 85°C
gehalten. Nach Beendigung der schrittweisen Zugaben wurde eine Lösung aus
0,015 Gramm Eisen(II)-sulfatheptahydrat in 15 Gramm deionisiertem
Wasser zugegeben. Eine Lösung
aus 3,85 Gramm tert-Butylhydroperoxid (70%) in 80 Gramm deionisiertem
Wasser und eine Lösung
aus 5,95 Gramm Isoascorbinsäure
in 80 Gramm deionisiertem Wasser wurden zugegeben, während die
Temperatur bei 85°C
gehalten wurde. Anschließend
wurden 207 Gramm einer verdünnten
wässerigen
(1,7%igen) Natriumhydroxidlösung
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde gekühlt und das Produkt filtriert,
um jedwedes Koagulat, das sich gebildet hatte, zu entfernen. Der
Endlatex wies einen Feststoffgehalt von 45,1%, einen pH von 5,7
und eine Teilchengröße von 348
nm auf (gemessen unter Verwendung eines Brookhaven-BI-90-Instruments).
-
Tabelle
1: Monomerzusammensetzungen (Gewichte in Gramm) und Eigenschaften
der Polymere 1 bis 4
-
Polymer 5 – Herstellung
eines Emulsionspolymers
-
Ein
Fünf-Liter-Kolben
wurde mit 1461 g deionisiertem Wasser befüllt und auf 87°C erhitzt,
während
er mit N2 gespült wurde. Eine Monomervoremulsion
wurde aus 493 g deionisiertem Wasser, 16,1 g SLS, 1350,0 g BA, 75,0
g MMA, 60,0 g MAA, 15,0 g QM-1458 und 8,6 g nDDM hergestellt. 120,0
g SLS, 1,9 g Ammoniumbicarbonat und 3,74 g Ammoniumpersulfat wurden
zusammen mit 165 g deionisiertem Wasser zu dem Kolben zugegeben.
Die Monomervoremulsion wurde dann über zwei Stunden bei 85°C zugegeben.
Während
des Reaktionsverlaufs wurden ebenfalls 0,82 g Ammoniumpersulfat,
gelöst
in 115 g deionisiertem Wasser, in einem separaten Strom zu dem Kolben
zugegeben. Nach Beendigung der Zugebe wurde der Kolben gekühlt, und 2,24
g 70%iges wässeriges
t-Butylhydroperoxid, 1,12 g Natriumformaldehydsulfoxylat und eine
Spur Eisen(II)-sulfatheptahydrat wurden in insgesamt 45 g deionisiertem
Wasser zugegeben. Waschwasser wurde die gesamte Polymerisation hindurch
zugegeben. Das Emulsionspolymer wies einen Feststoffgehalt von 37,2 Gew.-%,
eine Teilchengröße von 50
nm und einen pH von 3,1 auf.
-
Polymer 6 – Herstellung
eines Emulsionspolymers
-
Ein
Fünf-Liter-Kolben
wurde mit 1461 g deionisiertem Wasser befüllt und auf 87°C erhitzt,
während
er mit N2 gespült wurde. Eine Monomervoremulsion
wurde aus 493 g deionisiertem Wasser, 16,1 g SLS, 750,0 g BA, 660,0
g MMA und 90,0 g MAA hergestellt. 2,0 g SLS, 1,9 g Natriumcarbonat
und 3,74 g Ammoniumpersulfat wurden zusammen mit 165 g deionisiertem
Wasser zu dem Kolben zugegeben. Die Monomervoremulsion wurde dann über zwei
Stunden bei 85°C
zugegeben. Während
des Reaktionsverlaufs wurden ebenfalls 0,82 g Ammoniumpersulfat,
gelöst
in 115 g deionisiertem Wasser, in einem separaten Strom zu dem Kolben zugegeben.
Nach Beendigung der Zugebe wurde der Kolben gekühlt, und 2,24 g 70%iges wässeriges
t-Butylhydroperoxid, 1,12 g Natriumformaldehydsulfoxylat und eine
Spur Eisen(II)-sulfatheptahydrat
wurden in insgesamt 45 g deionisiertem Wasser zugegeben. Waschwasser
wurde die gesamte Polymerisation hindurch zugegeben. Das Emulsionspolymer
wies einen Feststoffgehalt von 40,0 Gew.-%, eine Teilchengröße von 140
nm und einen pH von 4,9 auf.
-
Polymer 7 – Herstellung
eines Emulsionspolymers
-
Ein
Fünf-Liter-Kolben
wurde mit 1700 g deionisiertem Wasser befüllt und auf 87°C erhitzt,
während
er mit N2 gespült wurde. Eine Monomervoremulsion
wurde aus 493 g deionisiertem Wasser, 16,1 g SLS, 990,0 g EA, 420,0
g MMA und 90,0 g MAA hergestellt. 2,0 g SLS, 1,9 g Natriumcarbonat
und 3,74 g Ammoniumpersulfat wurden zusammen mit 165 g deionisiertem
Wasser zu dem Kolben zugegeben. Die Monomervoremulsion wurde dann über zwei
Stunden bei 85°C
zugegeben. Während
des Reaktionsverlaufs wurden ebenfalls 0,82 g Ammoniumpersulfat,
gelöst
in 115 g deionisiertem Wasser, in einem separaten Strom zu dem Kolben zugegeben.
Nach Beendigung der Zugebe wurde der Kolben gekühlt, und 2,24 g 70%iges wässeriges
t-Butylhydroperoxid, 1,12 g Natriumformaldehydsulfoxylat und eine
Spur Eisen(II)-sulfatheptahydrat
wurden in insgesamt 45 g deionisiertem Wasser zugegeben. Waschwasser
wurde die gesamte Polymerisation hindurch zugegeben. Das Emulsionspolymer
wies einen Feststoffgehalt von 39,5 Gew.-%, eine Teilchengröße von 140
nm und einen pH von 5,3 auf.
-
Polymer 8 – Herstellung
eines Emulsionspolymers
-
Ein
Fünf-Liter-Kolben
wurde mit 1500 g deionisiertem Wasser befüllt und auf 87°C erhitzt,
während
er mit N2 gespült wurde. Eine Monomervoremulsion
wurde aus 493 g deionisiertem Wasser, 16,1 g SLS, 990,0 g EA, 490,5
g MMA und 19,5 g MAA hergestellt. 37,5 g SLS und 3,74 g Ammoniumpersulfat
wurden zusammen mit 120 g deionisiertem Wasser zu dem Kolben zugegeben.
Die Monomervoremulsion wurde dann über zwei Stunden bei 85°C zugegeben.
Während
des Reaktionsverlaufs wurden ebenfalls 2,11 g Ammoniumpersulfat, gelöst in 115
g deionisiertem Wasser, in einem separaten Strom zu dem Kolben zugegeben.
Nach Beendigung der Zugabe wurde der Kolben gekühlt, und 2,24 g 70%iges wässeriges
t-Butylhydroperoxid, 1,12 g Natriumformaldehydsulfoxylat und eine
Spur Eisen(II)-sulfatheptahydrat wurden in insgesamt 45 g deionisiertem
Wasser zugegeben. Waschwasser wurde die gesamte Polymerisation hindurch
zugegeben. Das Emulsionspolymer wies einen Feststoffgehalt von 38,8
Gew.-%, eine Teilchengröße von 60
nm und einen pH von 2,1 auf.
-
Polymer 9 – Herstellung
eines Emulsionspolymers
-
Ein
Fünf-Liter-Kolben
wurde mit 1461 g deionisiertem Wasser befüllt und auf 87°C erhitzt,
während
er mit N2 gespült wurde. Eine Monomervoremulsion
wurde aus 493 g deionisiertem Wasser, 16,1 g SLS, 1050,0 g BA, 375,0
g MMA, 60 g MAA, 15,0 g QM-1458 und 8,6 g nDDM hergestellt. 120,0
g SLS, 1,9 g Ammoniumbicarbonat und 3,74 g Ammoniumpersulfat wurden
zusammen mit 165 g deionisiertem Wasser zu dem Kolben zugegeben.
Die Monomervoremulsion wurde dann über zwei Stunden bei 85°C zugegeben.
Während
des Reaktionsverlaufs wurden ebenfalls 0,82 g Ammoniumpersulfat,
gelöst
in 115 g deionisiertem Wasser, in einem separaten Strom zu dem Kolben
zugegeben. Nach Beendigung der Zugebe wurde der Kolben gekühlt, und 2,24
g 70%iges wässeriges
t-Butylhydroperoxid, 1,12 g Natriumformaldehydsulfoxylat und eine
Spur Eisen(II)-sulfatheptahydrat wurden in insgesamt 45 g deionisiertem
Wasser zugegeben. Waschwasser wurde die gesamte Polymerisation hindurch
zugegeben. Das Emulsionspolymer wies einen Feststoffgehalt von 38,3 Gew.-%,
eine Teilchengröße von 53
nm und einen pH von 7,3 auf.
-
Polymer 10 – Herstellung
eines Emulsionspolymers mit großer
Dimension
-
Ein
5-Liter-Vierhalskolben, ausgerüstet
mit einem mechanischen Rührer,
einer Stickstoffspülvorrichtung,
einem Thermoelement und einem Kondensator, wurde mit 208 Gramm Wasser
und 0,01 Gramm Alipal CO-436 befüllt.
Die Kessellösung
wurde auf 85°C
erhitzt. Zu dem Kessel wurden dann 0,6 Gramm Butylacrylat, 0,3 Gramm
Methylmethacrylat, 0,3 Gramm Hydroxyethylmethacrylat, 0,8 Gramm
Methacrylsäure
und 0,08 Gramm n-Dodecanthiol zugegeben. Nach fünf Minuten wurde ein Kesselinitiator,
0,4 Gramm APS, gelöst
in 20 Gramm Wasser, zugegeben. Nach fünfzehn Minuten wurden eine
Monomeremulsion, enthaltend 19,4 Gramm Butylacrylat, 7,3 Gramm Methylmethacrylat,
7,3 Gramm Hydroxyethylmethacrylat, 23,2 Gramm Methacrylsäure, 2,52
Gramm n-Dodecanthiol und 0,6 Gramm Alipal CO-436 in 250 Gramm Wasser,
und eine Initiatorlösung, 0,6
Gramm APS, gelöst
in 30 Gramm Wasser, über
einen Zeitraum von einer Stunde beigemischt, während die Kesseltemperatur
bei 85°C
gehalten wurde. Die Kesseltemperatur wurde nach dem Ende der Beschickungen
fünfzehn
Minuten bei 85°C
gehalten.
-
Zu
dem vorhergehenden Emulsionspolymer wurden dann 45 Gramm Triethanolamin,
9,6 Gramm Decanol und ein Gemisch aus 10 Gramm Eisen(II)-sulfatlösung (0,1%
aktiv) und 10 Gramm Versenlösung
(1% aktiv) zugegeben. Anschließend
wurden dem Kessel drei Chargen, wobei eine eine Monomeremulsion,
enthaltend 300 Gramm Wasser, 6,5 Gramm Conco AAS-60S (60% aktiv),
200 Gramm Butylacrylat, 300 Gramm Styrol und 0,5 Gramm n-Dodecanthiol,
war, die zweite ein Initiator, 1,5 Gramm TBHP und 1,5 Gramm APS, gelöst in 50
Gramm Wasser, war und die dritte ein Reduktionsmittel, 2 Gramm Natriumbisulfit,
gelöst
in 50 Gramm Wasser, war, über
einen Zeitraum von einer Stunde beigemischt, während die Kesseltemperatur
bei 85°C
gehalten wurde. Fünfzehn
Minuten nach dem Ende der Beschickungen wurde der Kessel auf 63°C abgekühlt. Als
Nachspülung
wurden anschließend
1,0 Gramm TBHP in 5 Gramm Wasser und 0,7 Gramm Formopon in 10 Gramm
Wasser zugegeben. Nach fünfzehn
Minuten wurde das Polymer auf Umgebungstemperatur abgekühlt. Das
resultierende Polymer wies einen Gesamtfeststoffgehalt von 35,5%
und stäbchenförmige Teilchen
mit einem Durchmesser von 1 Mikrometer und einer Länge von
20 bis 60 Mikrometern auf.
-
-
Beispiel Herstellung
-
- Beispiel 1 – Verwendung von Polymer 1
wie geliefert (Vergleichsbeispiel)
- Beispiel 2 – Verwendung
von Polymer 2 wie geliefert
- Beispiel 3 – Verwendung
von Polymer 3 wie geliefert
- Beispiel 4 – Verwendung
von Polymer 4 wie geliefert
- Beispiel 5 – Mischen
von Polymer 1 mit Polymer 5 bei einem Verhältnis von 95/5 Polymer 1/Polymer
5, basierend auf dem Polymerschüttvolumen
- Beispiel 6 – Mischen
von Polymer 1 mit Polymer 5 bei einem Verhältnis von 85/15 Polymer 1/Polymer
5, basierend auf dem Polymerschüttvolumen
- Beispiel 7 – Mischen
von Polymer 1 mit Polymer 5 bei einem Verhältnis von 65/35 Polymer 1/Polymer
5, basierend auf dem Polymerschüttvolumen
- Beispiel 8 – Mischen
von Polymer 1 mit Polymer 5 bei einem Verhältnis von 50/50 Polymer 1/Polymer
5, basierend auf dem Polymerschüttvolumen
- Beispiel 9 – Mischen
von Polymer 1 mit Polymer 6 bei einem Verhältnis von 95/5 Polymer 1/Polymer
6, basierend auf dem Polymerschüttvolumen
- Beispiel 10 – Mischen
von Polymer 1 mit Polymer 7 bei einem Verhältnis von 95/5 Polymer 1/Polymer
7, basierend auf dem Polymerschüttvolumen
- Beispiel 11 – Mischen
von Polymer 1 mit Polymer 8 bei einem Verhältnis von 95/5 Polymer 1/Polymer
8, basierend auf dem Polymerschüttvolumen
- Beispiel 12 – Mischen
von Polymer 1 mit Polymer 9 bei einem Verhältnis von 95/5 Polymer 1/Polymer
9, basierend auf dem Polymerschüttvolumen
- Beispiel 13 – Polymer
10 wie geliefert.
-
Prüfverfahren:
-
Die
wässerige
Latexdispersion oder das wässerige
Latexdispersionsgemisch wurde bei 75 Mikrometer naß aufgezogen
und bei Umgebungstemperatur für
1 Stunde trocknen gelassen. Eine visuelle Bewertung auf Rißbildung
sowie ein Fingerabriebtest wurden durchgeführt, um zu bestimmen, ob der
Film brüchig
war. Es ist wünschenswert,
wenn der Film keine Risse aufweist und nicht brüchig ist. Die Filmtrübung wurde
verwendet, um zu bewerten, ob der Film porös war. Wenn der Film trocknete
und so ein trüber
Film erhalten wurde, dann wurde er als porös bewertet. Zu dem Zeitpunkt
wurden einige Tropfen IsoparTM L auf den
Film gegeben. Wenn der Film innerhalb eines Zeitraums von 10 Minuten
von trüb
in klar überging,
galt der Film als einer mit offener poröser Struktur.
-
Ergebnisse
für Mehrphasenpolymere
-
Die
Ergebnisse zeigen, daß ohne
eine weiche filmbildende Polymerphase das feste Polymer zwar einen
porösen
Film bildet, aber ziemlich spröde
und brüchig
ist. Durch die Gabe von 35 bis 15 Vol.-% eines weichen Polymers
auf das feste Polymer behält
der resultierende Film Porosität
bei und wird nicht brüchig.
-
Ergebnisse
für Polymermischungen
-
Die
Ergebnisse zeigen, daß der
resultierende Film durch Mischen von zwischen 5 und 35% eines weichen/kleinen
filmbildenden Bindemittels in das feste Polymer Porosität beibehält und nicht
brüchig
wird. Bei einer Menge von 50% filmbildendem Bindemittel verliert
der Film seine Porosität.
In der europäischen
Veröffentlichung
EP 0 288,203 B1 wird
ein Verfahren offenbart, in dem ein Gemisch aus festem Polymerlatex
und weichem Polymerlatex 50 : 50 in Kombination mit einem Flockungsmittel
verwendet wurde, um einen porösen Film
herzustellen. Die Ergebnisse von Vergleichsbeispiel 8 in der vorliegenden
Anmeldung zeigen, daß in
Abwesenheit ei nes Flockungsmittels ein Gemisch aus festem Polymerlatex
und weichem Polymerlatex 50 : 50 keinen porösen Film bildet. Die Ergebnisse
zeigen, daß es
möglich
ist, poröse
Filme ohne die Hilfe eines Flockungsmittels zu erhalten, wenn das
weiche filmbildende Bindemittel zwischen 5% und 35% des Filmvolumens beträgt. Ferner
liegen die Ergebnisse der Erfindung nicht im Bereich der in
EP 0 288,203 B1 offenbarten
Ergebnisse. Der Film von Beispiel 5 wurde für 1 Stunde in einen 80°C heißen Ofen
gegeben, wonach der Film Trübung
beibehielt und mittels Isopar L klar wurde, was anzeigt, daß der Film
sogar bei einer erhöhten
Temperatur Porosität
beibehält.
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Ergebnisse
für Polymermischungen
(unterschiedliche Tgs)
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Die
Ergebnisse der Beispiele 1, 5 und 9 bis 12 zeigen, daß Tg und
Teilchengröße eines
Polymers zum Erreichen eines porösen,
rißfreien
und nicht brüchigen
Films von Bedeutung sind. In den Beispielen 9 bis 11, wobei in allen
ein kleines filmbildendes Bindemittel mit einer Tg über 0°C verwendet
wurde, trat durchgängig Rißbildung
auf. In den Beispielen 5 und 12 wurde dagegen ein kleines (weniger
als 20% des großen
nicht-filmbildenden Materials) weiches (weniger als 0°C) filmbildendes
Material verwendet. Die Beispiele 5 und 12 bilden poröse Filme,
die rißfrei
und nicht brüchig
sind. Außerdem
zeigt Beispiel 13, daß ein
Film, geformt aus dem Emulsionspolymer mit großer Dimension, porös und nicht
brüchig
ist.