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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft grundsätzlich
von der Hand gehaltene Werkzeuge und Instrumente sowie Verfahren,
die diese Instrumente durch Gewebe einsetzen für einen Zugang zu inneren Regionen
des Körpers.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Es
gibt unterschiedliche Typen von von der Hand gehaltenen chirurgischen
Instrumenten, die der Arzt verwenden kann zur Gewinnung eines Zugangs zu
inneren Regionen des Körpers.
Diese Instrumente zielen darauf ab, Gewebe durch die Aufbringung
einer Druckkraft, einer rotierenden Kraft oder eine Kombination
der genannten Kräfte
zu penetrieren.
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Oftmals
erfordert ein einziges chirurgisches Verfahren, dass der Arzt unterschiedliche
chirurgische Instrumente einsetzt, von denen jedes eine unterschiedliche
Form, Größe oder
Funktion besitzt. Oftmals erfordert das Verfahren, dass der Arzt
diese Instrumente sowohl in weiches als auch in hartes Gewebe einsetzt,
um die diagnostischen und therapeutischen Ziele des Verfahrens zu
erreichen. Der Arzt braucht hierzu oftmals verbesserte mechanische
Eigenschaften zur Vorwärtsbewegung
eines Instruments durch Gewebe, insbesondere durch dichtes oder
hartes Gewebe wie beispielsweise Knochen.
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US 4,013,080 offenbart ein
Kanülen-Verbindungselement
und ein Mittel zur Indikation einer Ausrichtung für Einspritzsysteme.
Die Einrichtung beinhaltet eine Nadel, die mit einem Flansch verbunden ist,
sowie eine Kanüle,
die mit einem Flansch verbunden ist. Die Nadel kann in der Kanüle angeordnet werden
und die zwei Flansche können
lösbar
miteinander verbunden werden.
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GB 2 243 788 offenbart ein
stilettartiges Nadel-Werkzeug. Das Werkzeug besitzt eine Nadel mit einem
domartig geformten Handbetätigungselement an
einem Ende. Die Nadel kann in einem Stilett angeordnet werden, welches
einen T-förmigen
Handbetätigungsbereich
besitzt. Die Nadel und das Stilett können lösbar zueinander angeordnet
werden.
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EP 0 591 851 offenbart ein
Sicherheits-Trokar mit Verbindungs-Handbetätigungselementen. Die Trokar-Baugruppe
besitzt eine Obturator-Unterbaugruppe, die in einer Kanülen-Unterbaugruppe
angeordnet werden kann und mit dieser lösbar verbunden werden kann.
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Der
bestehende Bedarf zum Einsetzen unterschiedlicher Instrumente in
einem gegebenen Verfahren, gekoppelt mit dem Bedarf eines akkuraten und
zuverlässigen
Einsetzens jedes der unterschiedlichen Instrumente sowohl durch
weiches als auch durch hartes Gewebe, oftmals mit erhöhtem mechanischen
Vorteil, kompliziert die ohnehin schwere Aufgabe des Arztes. Das
Erfordernis, unterschiedliche Instrumente auf unterschiedliche Weisen
für unterschiedliche
Zwecke zu handhaben, kann den Arzt ablenken und zu überflüssigem Aufwand
führen,
was zu einer Verlängerung
der Gesamtzeit für
die Durchführung
des Verfahrens führen
kann.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Entsprechend
der Erfindung wird ein Werkzeug gemäß Anspruch 1 vorgeschlagen.
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Die
Erfindung schlägt
ein chirurgisches Instrument vor mit einer Gestaltung des Handbetätigungselements,
welches eine anfängliche
Platzierung sowohl einer Kanüle
als auch eines Trokars in innere Körperregionen ermöglicht und
ein späteres Zurückziehen
des Trokars ermöglicht,
während
die Kanüle
am Einsatzort zurückgelassen
wird. Die Erfindung beseitigt den Bedarf unterschiedlicher Instrumente
während
chirurgischer Verfahren und vereinfacht das Verfahren zur Gewinnung
eines Zugangs nach innen. Gleichzeitig ermöglicht das Handbetätigungsorgan
des chirurgischen Instruments eine zuverlässige Übertragung, mit erhöhtem mechanischem
Vorteil, sowohl von Torsionskräften
als auch von Längskräften durch
den Arzt auf das gewählte
Instrument.
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Ein
Aspekt der Erfindung schlägt
ein Werkzeug mit einem ersten funktionalen Instrument vor, welches
ein erstes Handbetätigungselement
besitzt, sowie mit einem zweiten funktionalen Instrument, welches
ein zweites Handbetätigungselement
besitzt. Das erste funktionale Instrument tritt in Wechselwirkung
mit dem zweiten funktionalen Instrument oder greift in dieses ein, wodurch
eine Art Verbund-Instrument gebildet ist. Das erste Handbetätigungselement
ist passend zu dem zweiten Handbetätigungselement ausgebildet
zur Bildung eines Verbund-Handbetätigungselements für das Verbundinstrument.
Das Verbund-Handbetätigungselement
besitzt einen Verbindungs- oder Verriegelungsmechanismus zur Vermeidung
eines Lösens
des ersten funktionalen Elements von dem zweiten funktionalen Element.
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Merkmale
und Vorteile der Erfindung werden in der folgenden Beschreibung
und den Zeichnungen ebenso wie in den Ansprüchen weiter ausgeführt.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine perspektivische Ansicht eines ersten funktionalen Instruments,
welches mit einem zweiten funktionalen Instrument in Wechselwirkung tritt
oder in dieses eingreift zur Bildung eines Verbund-Werkzeugs mit
einem Verbund-Handbetätigungselement,
welches die Handbetätigungselemente
für das
erste und zweite Instrument bildet.
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2 zeigt
eine perspektivische Ansicht des ersten Instruments, welches von
dem zweiten Instrument getrennt ist.
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3 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer Hand, die in das Verbund-Handbetätigungselement
des Werkzeugs gemäß 1 eingreift.
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4 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer Hand, die in das Handbetätigungselement
des zweiten funktionalen Elements eingreift, wenn dieses von dem
ersten funktionalen Element getrennt ist.
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5 zeigt
eine vergrößerte perspektivische Ansicht
der Handbetätigungselemente
des ersten und zweiten funktionalen Elements in getrenntem Zustand,
die ein Kopplungssystem zeigt, welches eine relative Verdrehung
zwischen dem funktionalen Instrument bei Bildung des Verbund-Werkzeugs
vermeidet.
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6A ist
eine vergrößerte Seitenansicht der
Handbetätigungselemente,
die in 5 dargestellt sind, in getrenntem Zustand.
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6B ist
eine vergrößerte Seitenansicht der
Handbetätigungselemente,
die in 5 dargestellt sind, bei passender Anordnung zueinander
zur Bildung des Verbund-Handbetätigungselements.
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6C zeigt
eine Seitenansicht eines Trokars, welcher sich für einen Gebrauch mit dem Verbund-Handbetätigungselement
gemäß 6B eignet.
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6D zeigt
eine Seitenansicht einer Kanüle,
die sich für
einen Gebrauch mit dem Verbund-Handbetätigungselement gemäß 6B eignet.
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7A zeigt
eine Seitenansicht einer menschlichen Wirbelsäule.
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7B zeigt eine koronare Ansicht eines menschlichen
Wirbelkörpers,
der Teil der Wirbelsäule ist,
mit weggebrochenen Bereichen und im Schnitt.
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8 zeigt
eine Seitenansicht mehrerer vertebraler Körper, die Teil der Wirbelsäule sind,
mit weggebrochenen Bereichen und im Schnitt.
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9 zeigt
eine perspektivische Ansicht, die die Vorwärtsbewegung des Verbund-Instruments durch
Gewebe zeigt unter Einsatz des Verbund-Handbetätigungselements zur Aufbringung
einer verdrehenden oder verdrillenden und/oder einer drückenden
Kraft.
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10 ist
eine Draufsicht, die das Einsetzen des Verbund-Instruments in einen
vertebralen Körper zeigt
unter Einsatz des Verbund-Handbetätigungselements zur Aufbringung
einer axialen Kraft und/oder einer Torsionskraft.
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11 ist
eine Draufsicht des vertebralen Körpers, die das Einsetzen eines
Bohr-Einsatzes durch ein Kanülen-Instrument
zeigt, welche ein Teil des Verbund-Werkzeugs bildet, welches in 9 dargestellt
ist.
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12 ist
eine Draufsicht des vertebralen Körpers, die das Einsetzen einer
expandierbaren Struktur in einem zusammengefallenen oder zusammengefalteten
Zustand durch das Kanülen-Instrument
zeigt, welches ein Teil des Verbund-Werkzeugs bildet, welches in 9 dargestellt
ist.
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13 ist
eine Draufsicht des vertebralen Körpers, nachdem die Struktur,
die in 12 dargestellt ist, expandiert
worden ist zur Kompaktierung schwammartigen Knochens und zur Ausbildung
einer Kavität.
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14 zeigt
eine Draufsicht einer Spritze mit befestigter Düse im Gebrauch zum Einspritzen
von Material in das Kanülen-Instrument
für einen
Durchtritt in die Kavität,
die in 13 dargestellt ist.
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15 ist
eine Seitenansicht, die die Vorwärtsbewegung
eines stopfenden oder verdichtenden Instruments in dem Kanüleninstrument
zur Verlagerung und Verteilung von Material aus dem Kanüleninstrument
in die Vertiefung, die in 13 dargestellt
ist, zeigt.
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16 ist
eine Seitenansicht einer Spritze, die an dem Kanülen-Instrument befestigt ist,
welches einen Teil des Verbund-Werkzeugs gemäß 9 bildet,
zum Zweck einer Überbringung
von Material durch das Kanülen-Instrument
in Knochen.
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17A, B sind perspektivische Ansichten, die eine
Deformation des Materials zeigt, die in jedem Handbetätigungselement
auftritt als Resultat einer Sterilisierung mittels Hitze zur Vermeidung
einer nachfolgenden Bildung des Verbund-Handbetätigungselements.
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18 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsform
eines Verbund-Werkzeugs ähnlich
dem, welches in 1 dargestellt ist, mit einem
inneren Lumen zur Ermöglichung
eines Durchtritts einer spinalen Nadel-Baugruppe zur Unterstützung des
Einsetzens.
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19 ist
eine perspektivische Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform
eines Verbund-Werkzeugs, welches durch ein erstes funktionales Element
gebildet ist, welches mit einem zweiten funktionalen Instrument
in Wechselwirkung tritt oder in dieses eingreift, und welches auch
ein Verbund-Handbetätigungselement
besitzt, das von den Handbetätigungselementen
des ersten und zweiten Instruments gebildet ist.
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20 ist
eine Rückansicht
des Verbund-Werkzeugs gemäß 19.
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21 ist
eine perspektivische Ansicht des Verbund-Werkzeugs, welches in 10 dargestellt ist,
bei Trennung des ersten und zweiten Instruments.
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22 zeigt
eine perspektivische Ansicht des ersten Instruments, welches von
dem zweiten Instrument getrennt ist.
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23 ist
eine geschnittene Ansicht mit einem Verbindungs- oder Verriegelungselement
für das
Verbund-Werkzeug bei Schnittführung
entlang der Schnittlinie 23-23 in 20.
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24 ist
eine geschnittene Ansicht des Verbindungs- oder Verriegelungsmechanismus
gemäß 23,
wobei der Verbindungs- oder Verriegelungs-Finger herausbewegt ist
aus seiner normalen Verbindungs- oder Verriegelungsposition durch
Aufbringung einer äußeren Kraft.
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Die
Erfindung kann in vielfältigen
Ausgestaltungen ausgeführt
sein, ohne dass der Gegenstand der vorliegenden Erfindung verlassen
wird, welcher durch die Patentansprüche im Vorrang zu der spezifischen
Beschreibung, die diesen vorangeht, definiert ist. Sämtliche
Ausführungsformen,
die in die Bedeutung und den Äquivalenzbereich
der Ansprüche
fallen, sollen von den Patentansprüchen umfasst sein.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Diese
Beschreibung offenbart neue Instrumente für ein Eindringen in Gewebe.
Diese Beschreibung offenbart darüber
hinaus Systeme und Verfahren zur Behandlung von Knochen unter Einsatz
expandierbarer Körper
in Verbindung mit neuen Instrumenten für ein Eindringen in Gewebe.
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Die
neuen Instrumente, Systeme und Verfahren werden hinsichtlich der
Behandlung vertebraler Körper
beschrieben. Allerdings ist die Anwendung der derart beschriebenen
Handbetätigungs element-Konfiguration,
der Instrumente, Systeme und Verfahren nicht auf Wirbel beschränkt. Vielmehr
sind die Systeme und Verfahren anwendbar auf die Behandlung vielfältiger Knochenarten.
Zusätzlich
kann die Handbetätigungselement-Konfiguration
verwendet werden mit anderen Instrumenten als ein Trokar oder eine
Kanüle.
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I. DIE INSTRUMENTE
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1 zeigt
ein Verbund-Instrument 10 für ein Eindringen in Gewebe.
Das Verbund-Instrument 10 besitzt ein erstes funktionales
Instrument 20 und ein zweites funktionales Instrument 40 sowie
ein Verbund-Handbetätigungselement 12,
welches ein erstes Handbetätigungselement 22 und
ein zweites Handbetätigungselement 42 besitzt.
Das Verbund-Handbetätigungselement 12 unterstützt einen Arzt
bei der Betätigung
des Verbund-Instruments 10, wobei der Arzt während des
Einsatzes auch eine Betätigung
des ersten Handbetätigungselements 22 des
ersten Instruments 20 oder zweiten Handbetätigungselements 42 unabhängig von
dem zweiten Instrument 40 wünschen kann.
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Die
Zahl und der Typ der Instrumente 20 und 40 kann
variieren. 1 zeigt zwei beispielhafte Instrumente 20 und 40,
die unterschiedliche Größe und Funktion
haben. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das erste funktionale Element ein Trokar-Instrument, während das
zweite funktionale Instrument 40 ein Kanülen-Instrument
ist.
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A. DAS TROKAR-INSTRUMENT
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Gemäß 1 bis 4 dient
das erste Instrument 20 als ein Trokar-Instrument zum Eindringen
in Gewebe. Ein Trokar 30 besitzt ein proximales Ende 32 und
ein distales Ende 34. Das distale Ende 34 ist
verjüngt
oder abgeschrägt
zur Bereitstellung einer eindringenden Oberfläche 35. Im Gebrauch
dient die eindringende Oberfläche 35 zum
Penetrieren weichen Gewebes und/oder von Knochen als Reaktion auf
eine drückende
und/oder verdrehende Kraft, die von dem Arzt auf das erste Handbetätigungselement 22 oder
das Verbund-Handbetätigungselement 12 aufgebracht
wird.
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Das
erste Handbetätigungselement 22 ist
an dem proximalen Ende des Trokars 32 mit dem Trokar 30 gekoppelt.
Wie am besten in 6C zu erkennen ist, kann das
proximale Ende 32 des Trokars 30 T-förmig ausgebildet
sein, wobei das erste Handbetätigungselement 22 um
das T-förmige
Ende geschmolzen oder geschweißt
ist. Diese Anordnung erhöht
signifikant die mechanische Festigkeit der Verbindung zwischen dem
Handbetätigungselement 22 und
dem Trokar 30, was die Übertragung
signifikanter Längskräfte und
Torsionskräfte
von dem Handbetätigungselement 22 zu
dem Trokar 30 ohne Gefahr eines Versagens der Verbindung
ermöglicht.
Alternativ kann mit oder ohne T-förmiges Ende das proximale Ende 32 gerillt,
gekerbt, gefalzt sein (indiziert durch den Bereich 33 in 6C)
zur Vergrößerung der
mechanischen Festigkeit der Verbindung zwischen dem Trokar 30 und
dem Handbetätigungselement 22, oder
zahlreiche verbindende Kleber können
mit unterschiedlichen Ergebnissen eingesetzt werden.
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Das
erste Handbetätigungselement 22 beinhaltet
vorzugsweise ein Sichtfester 24, ein Aufnahmeelement 26 für eine Rippe
oder einen Grat zur Ausrichtung, ein Handbetätigungselement-Bohrungs-Aufnahmeelement 28 und
ein Handbetätigungselement-Schlüsselelement 36,
deren Gebrauch im Folgenden beschrieben wird.
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In
einer alternativen Ausführungsform
(vgl. 18) beinhaltet der Trokar 30 ein
inneres Lumen 21, welches durch das Handbetätigungselement 22 und
den Körper
des Trokars 30 hindurch tritt. Das innere Lumen 21 stellt
eine Durchtrittsbahn für
ein Stilett und/oder eine konventionelle spinale Nadel-Baugruppe 23 zur
Führung
des Einsetzens des ersten Instruments 20 durch weiches
Gewebe zu der Zielbehandlungsstelle des Knochens bereit, die durch
dieses selbst oder durch die Aufnahme mit dem zweiten Instrument 40 (wie 18 zeigt)
bewerkstelligt wird.
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B. DAS KANÜLEN-INSTRUMENT
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Das
zweite Instrument 40 dient als Kanülen-Instrument oder Führungshülle und
besitzt eine Kanüle 50.
Die Kanüle 50 des
zweiten Instruments 40 ist vorzugsweise in gewissem Ausmaß größer im Durchmesser
als der Trokar 30 des ersten Instruments 20 und
nicht so lang wie dieser. Wie am besten in 1 und 2 dargestellt
ist, besitzt das zweite Instrument 40 ein inneres Lumen 44,
welches sich durch das Instrument von dessen distalem Ende 54 zu
dessen proximalem Ende 52 erstreckt. Das innere Lumen 44 ist
geeignet bemessen, um den Trokar 30 aufzunehmen. Die Größe des inneren
Lumens 44 ermöglicht
vorzugsweise eine gleitende und/oder rotierende Relativbewegung
des zweiten Instruments 40 gegenüber dem ersten Instrument 20 und
umgekehrt, wie dieses im Detail im Folgenden noch beschrieben wird.
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Das
distale Ende 54 des zweiten Instruments 40 besitzt
eine End-Oberfläche 60.
Im Gebrauch besitzt die End-Oberfläche 60 des zweiten
Instruments 40 vorzugsweise eine Oberfläche mit geringem Profil, die
weiches Gewebe, welches das erstere Instrument 20 umgibt,
in Reaktion auf drückende
und/oder verdrillende Kräfte,
die auf das Verbund-Handbetätigungselement 12 oder
das zweite Handbetätigungselement 42 aufgebracht
werden, penetrieren kann.
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Das
proximale Ende 52 ist mit dem zweiten Handbetätigungselement 42 gekoppelt.
Wie am besten in 6D zu erkennen ist, beinhaltet
das proximale Ende 52 der Kanüle 50 vorzugsweise
ein aufgeweitetes oder ein gekerbtes, ausgeklinktes oder gefalztes
Ende "A" und eine mit einer
Textur versehende Oberfläche "B", um die das zweite Handbetätigungselement 42 geschmolzen
oder geschweißt
ist. Das aufgeweitete und gerillte oder gekerbte Ende "A" und die texturierte Oberfläche "B" dienen einer Erhöhung der mechanischen Festigkeit
der Anbindung zwischen der Kanüle 50 und
dem zweiten Handbetätigungselement 42,
wodurch eine Übertragung
signifikanter Längs-
und Torsionskräfte
zwischen dem zweiten Handbetätigungselement 42 und
der Kanüle 50 ohne
ein Versagen der Verbindung ermöglicht wird.
Wie für
den Trokar 30 können
allerdings mit unterschiedlichen Resultaten alternative Anbindungsverfahren
wie beispielsweise Rillen oder Kerben der Kanüle 50 und/oder zahlreiche
Kleber eingesetzt werden.
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Das
zweite Handbetätigungselement 42 weist
vorzugsweise eine Handbetätigungselement-Bohrung 48 auf,
die sich von dem inneren Lumen 44 von dem proximalen Ende 52 der
Kanüle
erstreckt, vorzugsweise gemeinsam in Umfangsrichtung verlaufend
mit der Kanüle 50.
Das zweite Handbetätigungselement 42 besitzt
eine ausgerichtete Rippe oder einen Falz 46 und eine Handbetätigungselement-Rille 56,
deren Gebrauch im Folgenden näher
beschrieben wird.
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C. DAS BOHREINSATZ-INSTRUMENT
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Wie
in 11 dargestellt, dient ein optionales drittes funktionales
Instrument 70 als ein Bohreinsatz. Das Bohreinsatz-Instrument 70,
welches ein distales Ende 72 und ein proximales Ende 74 besitzt, ist
typischerweise geringfügig
länger
als der Trokar 30 und besitzt grundsätzlich dieselben physikalischen
Dimensionen wie dieser. Ähnlich
dem Trokar 30 passt das Bohreinsatz-Instrument 70 im
Gebrauch unter Ermöglichung
einer gleitenden Bewegung und Rotationsbewegung in das innere Lumen 44 des
zweiten Instruments 40.
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Das
distale Ende 72 des Bohreinsatz-Instrumentes 70 besitzt
vorzugsweise Schneidkanten oder Schneidränder 76. Im Gebrauch
dienen die Schneidkanten 76 einem Eindringen in hartes
Gewebe in Reaktion auf die Rotationskräfte und Längskräfte, die auf das proximale
Ende 74 des Bohreinsatz-Instruments aufgebracht werden.
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Das
Bohreinsatz-Instrument 70 kann einen beliebigen Aufbau
aufweisen und in großem
Umfang variieren. Vorzugsweise ist der Durchmesser des Bohreinsatz-Instruments 70 kleiner
als das innere Lumen 44 des zweiten Instruments 40 und
die Länge ist
größer als
die der Kanüle 50,
so dass das Bohreinsatz-Instrument 70 tiefer in das Gewebe
eintreten kann als die Kanüle 50,
wenn die Kanüle 50 in
einem Patienten installiert ist.
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II. HANDBETÄTIGUNGSELEMENTE DES INSTUMENTS
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Das
erste Handbetätigungselement 22 und das
zweite Handbetätigungselement 42 sind
geeignet gestaltet, um komfortabel eine Hand aufzunehmen, um möglichst
ineinander einzugreifen oder anderweitig miteinander verbunden zu
werden zur Bildung eines Verbund-Handbetätigungselements 12 unter
Bildung eines Widerstands gegenüber
einer relativen Verdrehung zwischen den ersten Handbetätigungselement 22 und
dem zweiten Handbetätigungselement 42,
und sind vorzugsweise geeignet gestaltet für eine Indikation, ob die Instrumente
wiederholt eingesetzt sind und/oder erneut sterilisiert sind.
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A. AUFNAHME DER HAND
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Wie
in 1 bis 4 dargestellt, ist das Verbund-Handbetätigungselement 12 geeignet
geformt, um komfortabel und sicher von einer normalen menschlichen
Hand gegriffen zu werden, wie dies in 3 dargestellt
ist. Vorzugsweise sind die Konturen des Verbund-Handbetätigungselements 12 abgerundet,
um einen komfortablen Griff zu gewährleisten und ein Einreißen der
chirurgischen Handschuhe zu minimieren.
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Gemäß 3 ist
in einer bevorzugten Ausführungsform
das erste Handbetätigungselement 22 mit
Aufnahmen 38 für
zwei Finger ausgestattet, die für
eine Aufnahme des Zeigefingers und des kleinen Fingers eines Arztes
vorgesehen sind.
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Gemäß 4 ist
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform das zweite Handbetätigungselement 42 mit
Aufnahmen 58 für
zwei Finger ausgestattet, die für
die Aufnahme des Mittelfingers und des Ringfingers des Arztes vorgesehen
sind.
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Die
Form und Größe des ersten
Handbetätigungselements 22 und
des zweiten Handbetätigungselements 42 kann
selbstverständlich
variieren. In der in 1 dargestellten Ausführungsform
beinhaltet das Verbund-Handbetätigungselement 12,
insbesondere das erste Handbetätigungselement 22, eine
Druck- oder Schlagplatte 14, die länglich ist für eine komfortable
Anpassung an die Handfläche.
Die Druck- oder Schlagplatte 14 ist geeignet konfiguriert, um
einen Schlag zu empfangen, wie im Folgenden noch beschrieben wird.
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B. VERBINDUNGS-KONFIGURATION ODER SPERR-
ODER VERRIEGELUNGS KONFIGURATION
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Für eine geeignete
Wechselwirkung bei Aufbringung von schlagenden, drückenden
und/oder verdrillenden Kräften
auf das Verbund-Handbetätigungselement 12 rotiert
das erste Handbetätigungselement 22 vorzugsweise
nicht relativ zu dem zweiten Handbetätigungselement 42.
Gemäß 5, 6A und 6B besitzt
zur Vermeidung einer relativen Verdrehung das erste Handbetätigungselement 22 vorzugsweise
das Ausricht-Rippen-Aufnahmeelement 26 zur Aufnahme der
Ausricht-Rippe 46 des zweiten Handbetätigungselements 42.
Obwohl die Interaktion des Ausricht-Mechanismus zwischen dem ersten
Handbetätigungselement 22 und
dem zweiten Handbetätigungselement 42 als
Rippe beschrieben und dargestellt ist, kann eine beliebige andere
Form als eine Kreisbogenform, beispielsweise eine Blockform oder
eine Sternform, eingesetzt werden.
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Wenn
im Gebrauch der Trokar 30 des ersten Instruments 20 durch
die Kanüle 50 des
zweiten Instruments gleitend bewegt wird, können das erste Handbetätigungselement 22 und
das zweite Handbetätigungselement 44 zusammenpassen
zur Bildung des Verbund-Handbetätigungselements 12.
Zusätzlich
zu der Ausricht-Rippe 46, die einen Widerstand bildet gegenüber einer
Verdrehung infolge der Aufnahme 26 für die Ausricht-Rippe kann das
erste Handbetätigungselement 22 einen
Schlüssel 36 des Handbetätigungselements
aufweisen, welcher einer Kopplung mit der Rille oder Vertiefung 56 des
zweiten Handbetätigungselements 42 dient.
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Ist
die Rille 56 nicht zu dem Schlüssel 36 ausgerichtet
und somit die Ausricht-Rippe 46 nicht mit der Aufnahme 26 für die Ausricht-Rippe
ausgerichtet, ist die Bohrung 48 des zweiten Handbetätigungselements 42 vorzugsweise
nicht vollständig eingesetzt
in die Bohrungs-Aufnahme 28 des ersten Handbetätigungselements 22.
Bei derartiger Ausrichtung zeigt das Sichtfenster 24 den
Trokar 30, welcher sich vorzugsweise hinter das Sichtfenster 24 erstreckt.
In dieser Ausrichtung ist weiterhin das erste Handbetätigungselement 22 unabhängig von
dem zweiten Handbetätigungselement 42 verdrehbar.
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Wenn
allerdings gemäß 6B die
Rille oder Vertiefung 56 ausgerichtet ist mit dem Schlüssel 36 und
somit die Rippe 46 ausgerichtet ist zu der Aufnahme 26 für die Ausricht-Rippe,
kann die Bohrung 48 des zweiten Handbetätigungselements 42 vollständig in
die Bohrungs-Aufnahme 28 des ersten Handbetätigungselements 22 eingesetzt
werden.
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Bei
dieser betrieblichen Ausrichtung zeigt das Sichtfenster 24 die
Bohrung 48. Vorzugsweise besitzt die Bohrung 48 eine
andere Farbe als der Trokar 30, so dass die Visualisierung
vereinfacht ist. Weiterhin rotiert bei derartiger Ausrichtung vorzugsweise
das erste Handbetätigungselement 22 nicht unabhängig von
dem zweiten Handbetätigungselement 42.
Bei derartiger Ausrichtung ist das Verbund-Handbetätigungselement 10 geeignet
bemessen und geformt zur Aufnahme von vier Fingern mit zwei Fingern
von dem ersten Handbetätigungselement 22 und
von zwei Fingern von dem zweiten Handbetätigungselement 42.
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Das
erste und zweite Handbetätigungselement 22 und 42 können geeignet
gestaltet sein für eine
Wechselwirkung oder einen Eingriff bei nicht paralleler Ausrichtung,
so dass das erste und zweite Handbetätigungselement 22, 42 nicht
parallel zueinander sind bei geeigneter Wechselwirkung oder Eingriff
zur Bildung des Verbund-Handbetätigungselements 10.
Beispielsweise kann das erste Handbetätigungselement 22 eine
sternförmige
oder hexagonal geformte Öffnung
aufweisen, in die ein sternförmig oder
hexagonal geformtes zweites Handbetätigungselement 42 eingreifen
kann in einer Vielzahl von Orientierungen.
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Im
Gebrauch bilden unterschiedliche Kräfte einen Widerstand gegenüber einer
relativen Bewegung zwischen dem ersten Instrument 20 und
dem zweiten Instrument 40. Wie in 3 dargestellt,
drücken
bei Greifen des Verbund-Handbetätigungselements 10 durch
eine Hand die aufwärtsgerichteten Kräfte, die
von den Fingern aufgebracht werden, gekoppelt mit der nach unten
gerichteten Kraft, die durch die Handfläche aufgebracht wird, das erste
Instrument 20 und das zweite Instrument 40 zusammen.
Bei geeigneter Konfiguration ist auch die relative Verdrehung der
Instrumente begrenzt oder unterbunden.
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C. MATERIALIEN FÜR DAS HANDBETATIGUNGSELEMENT
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1. STRUKTURELLE INTEGRITÄT
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Das
Material, welches für
das erste Handbetätigungselement 22 und
das zweite Handbetätigungselement 42 gewählt wird,
gewährleistet
vorzugsweise eine hinreichende strukturelle Integrität, welche
eine manuelle Manipulation und Kräfte, die infolge der manuellen
Schläge
oder des Drucks erwartet werden, aushalten. Das erste Handbetätigungselement 22 und
das zweite Handbetätigungselement 42 sind
aus einem geschmolzenen, geschweißten, gegossenen oder geformten
steifen Material mit einer hinreichenden Festigkeit bezüglich schlagenden, drückenden
oder verdrillenden Kräften
ohne signifikante Deformation hergestellt.
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Eine
weitere bevorzugte Charakteristik des Aufbaus des Handbetätigungselements
ist, dass das erste Handbetätigungselement 22 und
das zweite Handbetätigungselement 42 aufgeraut
oder anderweitig texturiert sein können zur Bereitstellung sicherer
Griffoberflächen.
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2. WIEDERVERWENDUNG
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Zur
Gewährleistung
einer einmaligen Verwendung und Vermeidung eines erneuten Einsatzes und/oder
einer erneuten Sterilisation ist es bevorzugt, dass unterschieden
werden kann zwischen neuen Handwerkzeugen und Handwerkzeugen, die wiederholt
eingesetzt werden und/oder erneut sterilisiert worden sind.
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Das
Schlagen und die Ausübung
eines manuellen Drucks auf die hier beschriebenen Instrumente und
Strukturen während
des ersten Einsatzes erzeugt Beanspruchungen des Materials oder
der Materialien, aus dem oder aus denen die Instrumente oder die
Struktur hergestellt sind. Die Beanspruchung des Materials, die
während
des ersten Einsatzes durch Betriebslasten hervorgerufen wird, kann
signifikant die geformte Morphologie der Struktur verändern, was
die zukünftige
Performance der Struktur unvorhersehbar machen kann.
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Beispielsweise
wird während
der Vorwärtsbewegung
des Trokars und der Kanüle
in den schwammartigen Knochen während
eines einmaligen Einsatzes ein Kontakt mit umgebendem kortikalem
und schwammartigem Knochen erzeugt. Dieser Kontakt kann die Struktur
beschädigen,
wobei lokal geschwächte
Regionen geschaffen werden können, die
oftmals visuell nicht detektierbar sind. Das Vorhandensein lokaler
geschwächter
Regionen kann unvorhersehbar zu einem strukturellen Versagen während eines
anschließenden
Gebrauchs führen.
Ein derartiger Kontakt kann auch die Endfläche der Kanüle abflachen und/oder wellen
oder die eindringende Oberfläche
des Trokars stumpf machen.
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Zusätzlich kann
der Kontakt mit Blut oder Gewebe während eines einmaligen Einsatzes
biologische Komponenten auf oder in der Struktur der Kanüle oder
der Handbetätigungselemente
einschließen.
Trotz einer Reinigung und anschließender Sterilisation kann das
Vorhandensein derartiger eingeschlossener biologischer Komponenten
zu nicht akzeptablen pyrogenen Reaktionen führen.
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Als
ein Resultat erfüllt
nach dem ersten Einsatz die Struktur die Performance und die Spezifikationen
hinsichtlich der Sterilisierung nicht mehr. Die Effekte der Beanspruchung
des Materials und einer Beschädigung,
die während
eines einmaligen Gebrauchs entstanden sind, gekoppelt mit der Möglichkeit
pyrogener Reaktionen selbst nach einer erneuten Sterilisierung rechtfertigen
einen einmaligen Gebrauch der Instrumente und Handbetätigungselemente,
die im Knochen und Gewebe eingesetzt werden, und stärken die
Notwendigkeit hierfür.
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Um
Patienten hinsichtlich potentieller ungünstiger Konsequenzen infolge
eines mehrfachen Einsatzes einschließlich einer Übertragung
von Krankheiten, Materialbeanspruchungen und einer Instabilität sowie
einer verschlechterten oder nicht vorhersehbaren Performance zu
schützen,
können
vielfältige
Materialien eingesetzt werden zur Indikation einer erneuten Verwendung
und/oder einer erneuten Sterilisierung der Handwerkzeuge und zur
möglichen Vermeidung
derselben.
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Beispielsweise
kann ein durch Hitze abbaubares Material eingesetzt werden, um durch
Deformation oder Veränderung
zu indizieren, ob ein Handwerkzeug in einem Autoklaven angeordnet
worden ist. Zusätzlich
können
chemisch sensitive Pigmente, wie beispielsweise Farben, die kommerziell
verfügbar
sind von dem Unternehmen Tempil, auf das Verbund-Handbetätigungselement 12 aufgebracht
werden, um durch eine Veränderung
der Farbe zu indizieren, dass ein Handwerkzeug chemisch sterilisiert worden
ist. Dies kann beispielsweise erfolgen durch Einsatz von Ethylen-Oxid
(ETO), welches beschrieben ist in den Normen ANSI/AAMI/IS011135:
1994 für
Einrichtungen zum Sterilisieren. Zusätzlich können vielfältige Materialien mit einer
Veränderung
der Farbe und/oder der physikalischen Komposition in Gegenwart anderer
Verfahren zum Sterilisieren, wie beispielsweise eine Strahlungs-Sterilisierung,
in das Handwerkzeug eingearbeitet sein, um eine erfolgte Sterilisierung
zu indizieren.
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Ein
Material, welches eine hinreichende strukturelle Steifigkeit gewährleistet
und auch indiziert, ob ein Instrument einer für eine Sterilisierung üblichen
Erwärmung
ausgesetzt worden ist, ist ein LUSTRANTM-Material,
welches kommerziell von dem Unternehmen Bayer verfügbar ist.
Wie in den 17A und 17B dargestellt,
kann dieses Material bei Einsatz für den Aufbau des Handbetätigungselements
typischerweise während
einer Sterilisierung mit Wärme
deformiert werden, was möglichst die
Ausrichtung der Rille oder Vertiefung 56 mit dem Schlüssel 34 verhindert,
wodurch eine Ausrichtung der Ausricht-Rippe 46 mit der
Aufnahme 26 für
die Ausricht-Rippe vermieden wird. Zusätzlich kann anschließend an
die Deformation die Bohrung 48 des zweiten Handbetätigungselements 42 vorzugsweise nicht
vollständig
eingesetzt werden in die Bohrungsaufnahme 28 des ersten
Handbetätigungselements 22.
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III. BESCHREIBUNG DER VERWENDUNG DES SYSTEMS
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Im
Folgenden wird der Gebrauch des Verbund-Instruments 10,
der Instrumente 20, 40 und 70 in Verbindung
mit einer Katheter-Komponente 130, eines diagnostischen
oder therapeutischen Elements 132, einer Spritze 136 und
eines Instruments 142 zum Klopfen oder Stopfen gemäß den 9 bis 15 in
Zusammenhang mit der Behandlung von Knochen beschrieben. Dies ist
der Fall, da diese Gegenstände
zu dem genannten Zweck vorteilhaft eingesetzt werden können. Es
ist allerdings hervorzuheben, dass das Verbund-Instrument 10 weder
auf einen Einsatz zur Behandlung von Knochen eingeschränkt ist
noch auf Instrumente, die für
einen Kontakt mit Gewebe zur Erfüllung
diagnostischer oder therapeutischer Funktionen beschränkt sind.
Die Konfiguration des Verbund-Handbetätigungselements 12 mit
dem zugeordneten ersten und zweiten Handbetätigungselement 22, 24 kann
Einsatz finden in Verbindung mit vielfältigen anderen von der Hand gehaltenen
Instrumenten.
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Das
Verbund-Instrument 10, Handbetätigungselemente 12, 22 und 24 sowie
Instrumente 20, 40, 64 und 70 werden
nun beschrieben hinsichtlich der Behandlung von menschlichen Wirbeln.
Allerdings ist der Einsatz der vorgenannten Produkte nicht begrenzt
auf menschliche Wirbel. Das Handbetätigungselement 18 kann
in Verbindung mit von der Hand gehaltenen Instrumenten zur Behandlung
diverser menschlicher oder tierischer Knochenarten verwendet werden.
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A. VERTEBRALE ANATOMIE
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Eine
Einsatzmöglichkeit
des Systems ist die Behandlung vertebraler Körper. Wie 7A zeigt, besitzt
die Wirbelsäule 80 eine
Vielzahl einheitlich geformter Knochen, die als Wirbel 82,
Sakrum 84 und Steißbein 86 bezeichnet
werden. Die Zahl der Wirbel 82, die die Wirbelsäule 80 bilden,
hängt von
der Spezies des Lebewesens ab. In einem Menschen (den 7A zeigt)
gibt es 24 Wirbel 82 mit 7 zervikalen Wirbeln 88, 12 thorakalen
Wirbeln 90 und 5 lumbalen Wirbeln 92.
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Bei
Blickrichtung von der Seite gemäß 7A bildet
die Wirbelsäule 80 eine
S-förmige
Kurvenform. Die Kurvenform dient einer Unterstützung des Kopfes, der schwer
ist. In vierfüßigen Lebewesen ist
die Kurvenform der Wirbelsäule
einfacher.
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Wie 7A, 7B und 8 zeigen,
besitzt jeder Wirbel 82 einen vertebralen Körper 96,
der sich auf der anterioren Seite (d. h. Vorderseite oder Brustseite)
des Wirbels 82 erstreckt. Wie 7A, 7B und 8 zeigen,
besitzt der vertebrale Körper 96 die Form
einer ovalen Scheibe. Wie 7B und 8 zeigen,
weist der vertebrale Körper 96 ein Äußeres auf,
welches aus kompaktem kortikalem Knochen 98 gebildet ist.
Der kortikale Knochen 98 schließt ein inneres Volumen 100 netzförmigen,
schwammartigen oder spongiösen
Knochens 102 ein (auch medullärer Knochen oder trabekulären Knochen
genannt). Ein "Kissen", welches inter-vertebrale
Scheibe 104 genannt wird, ist zwischen benachbarten Wirbelkörpern 96 angeordnet.
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Eine Öffnung,
die das vertebrale Foramen 106 genannt wird, ist auf der
posterioren Seite (d. h. Rückseite)
von jedem Wirbel 82 angeordnet. Das spinale Ganglion 109 tritt
durch das Foramen 106, das Rückenmark 108 tritt
durch den spinalen Kanal 107 hindurch.
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Der
vertebrale Bogen 110 umgibt den spinalen Kanal 107.
Die Pedikel 112 des vertrebralen Bogens 110 grenzen
an den vertebralen Körper 96 an. Der
spinöse
Fortsatz 114 erstreckt sich von der posterioren Seite des
vertebralen Bogens 110, was auch für den linken und rechten Querfortsatz 116 der
Fall ist.
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B. CHIRURGISCHE TECHNIK
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In
einem typischen Verfahren liegt ein Patient auf einem Operationstisch,
während
der Arzt das Verbund-Instrument 10 in weiches Gewebe (bezeichnet
mit S in 9) in der Rückseite des Patienten einführt. Der
Patient kann je nach Wahl des Arztes mit dem Gesicht nach unten
oder auf der Seite oder unter einem schrägen Winkel auf dem Tisch liegen. Weiterhin
kann das Verfahren durch ein offenes anteriores Verfahren oder ein
endoskopisches anteriores Verfahren durchgeführt werden.
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1. GEWINNUNG EINES ZUGANGS
ZU SCHWAMMARTIGEM KNOCHEN
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Unter
radiologischer Überwachung
oder CT-Überwachung
bewegt der Arzt das Verbund-Instrument 10 durch weiches
Gewebe S nach unten zu und in den zu behandelnden Wirbel 82,
wie 9 zeigt. Der Arzt leitet typischerweise ein lokales
Anästhetikum,
beispielsweise Lidocain, in die Zielregion. In einigen Fällen kann
der Arzt andere Formen eines Anästhetikums
präferieren,
beispielsweise eine globale Anästhesie.
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Gemäß 10 leitet
der Arzt das Verbund-Instrument 10 derart, dass der Trokar 30 des ersten
Instruments 20 und die Kanüle 50 des zweiten Instruments 40 den
kortikalen Knochen 98 und den schwammartigen Knochen 102 des
zu behandelnden Wirbels 82 penetrieren. Wenn dies gewünscht ist, verdreht
der Arzt das Verbund-Handbetätigungselement 10 bei
gleichzeitiger Aufbringung von Längskräften auf
das Handbetätigungselement 10.
Als Reaktion verdreht sich die eindringende Oberfläche 35 des
Trokars 30 und die endseitige Oberfläche 60 der Kanüle 50,
so dass diese weiches Gewebe und/oder Knochen penetrieren.
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Vorzugsweise
ist die Tiefe des Eindringens des distalen Endes 34 des
Trokars 30 und der endseitigen Oberfläche 60 der Kanüle 50 derart,
dass diese durch eine erste Wandung des kortikalen Knochens 98 und
in den schwammartigen Knochen 102 eindringen. Ist ein Eindringen
durch die erste Wandung des kortikalen Knochens 98 und
in den schwammartigen Knochen 102 nicht durch manuelle Vorwärtsbewegung
des Verbund-Instruments herbeiführbar,
kann ein Arzt das Eindringen fortsetzen durch leichtes Schlagen
der Schlagplatte 14 mit einem stumpfen Instrument wie beispielsweise
einem chirurgischen Hammer (nicht dargestellt) oder anderweitige
Aufbringung einer geeigneten zusätzlichen Längskraft
auf das Verbund-Handbetätigungselement 12 zwecks
Vorwärtsbewegung
des distalen Endes 34 des Trokars 30 und der endseitigen
Oberfläche 60 der
Kanüle 50.
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Wenn
dies gewünscht
ist, kann der Arzt für einen
anfänglichen
Zugang zu dem vertebralen Körper 82 eine
spinale Nadel-Baugruppe und ein Stilett einsetzen und dann die alternative
Ausführungsform, die
in 18 dargestellt ist, einsetzen, um das Verfahren
zur Gewinnung eines Zugangs zu vervollständigen. Die Ausführungsform,
die in 18 dargestellt ist, ermöglicht es
dem Arzt, ein Stilett in dem zu behandelnden vertebralen Körper 82 zu
platzieren und dann das Verbund-Instrument 10 durch weiches Gewebe
und in den zu behandelnden vertebralen Körper 82 entlang des
Stiletts 32 zu führen,
welches durch das Lumen 21 des Trokars hindurch tritt,
wenn das Verbund-Instrument 10 durch weiches Gewebe und
in den vertebralen Körper 82 vorwärts bewegt wird.
Ist einmal der Trokar 30 hinreichend in den kortikalen
Knochen eingedrungen, kann der Arzt die spinale Nadel-Baugruppe 23 zurückziehen.
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Nach
dem Eindringen in den kortikalen Knochen 98 kann der Arzt,
sofern dies gewünscht
ist, das Verbund-Instrument 10 durch den schwammartigen Knochen 102 des
vertebralen Körpers 96 vorwärts bewegen,
wodurch eine Durchtrittsbahn durch den schwammartigen Knochen 102 gebildet
wird. Vorzugsweise erstreckt sich diese Durchtrittsbahn nicht mehr
als 95 % über
den vertebralen Körper.
Der Arzt kann dann das Instrument 10 derart zurückziehen, dass
die Kanüle 50 in
dem kortikalen Knochen 98 zurückbleibt und/oder sich lediglich
teilweise in den schwammartigen Knochen 102 erstreckt.
Der Trokar 30 kann dann aus der Kanüle 50 zurückgezogen
werden, wodurch ein Zugang zu der Durchtrittsbahn, die in dem Inneren
des vertebralen Körpers 82 gebildet ist,
durch die Kanüle 50 geschaffen
wird.
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Alternativ
kann nach dem Eindringen in den kortikalen Knochen 98 der
Arzt die Wahl treffen, den Trokar 30 aus der Kanüle 50 zurückzuziehen
und die Durchtrittsbahn in dem schwammartigen Knochen 102 unter
Einsatz eines Bohr-Einsatzes 70 zu bilden. In einem derartigen
Fall entfernt der Arzt das erste funktionale Instrument 20 durch
Halten des zweiten Instruments 40 am Einsatzort und manuelles
Zurückziehen
des ersten Instruments 20.
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Als
nächstes
bewegt der Arzt den Bohr-Einsatz 70 durch die Kanüle 50,
wie dies in 11 dargestellt ist. Unter Überwachung
durch Röntgenstrahlung
(oder Einsatz eines anderen, äußeren Visualisierungssystems)
bringt der Arzt geeignete verdrehende, verdrillende Kräfte oder
Längskräfte auf
den Bohr-Einsatz 70 auf, um die Schneidkante 76 des Bohr-Einsatzes 70 zu
verdrehen und vorwärts
zu bewegen zur Öffnung
einer Durchtrittsbahn durch das Knochengewebe und zur Bewegung vollständig in den
schwammartigen Knochen 102. Die gebohrte Durchtrittsbahn
erstreckt sich vorzugsweise nicht mehr als 95 % über den vertebralen Körper 96.
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An
diesem Punkt des Verfahrens kann ein Zugang zu dem schwammartigen
Knochen 102 bereitgestellt sein und die endseitige Oberfläche 60 der Kanüle 50 erstreckt
sich in das innere Volumen 100, womit lediglich das Kanülen-Instrument 50 am
Einsatzort verbleibt.
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2. KNOCHENBEHANDLUNG
-
Wie
in 12 dargestellt, kann der Arzt dann die Katheter-Komponente 130 nehmen.
Der Arzt kann das diagnostische oder therapeutische Element 132,
welches von der Katheter-Komponente 130 getragen wird,
durch die Bohrung 48 des Handbetätigungselements und die Kanüle 50 vorwärts bewegen und
in das innere Volumen 100 des vertebralen Körpers 96 bewegen.
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Das
distale diagnostische oder therapeutische Element
132 der
Katheterkomponente
130 kann für die Ausführung unterschiedlicher Funktionen
konfiguriert sein. Beispielsweise kann das Element
132 ein
Biopsie-Instrument aufweisen, um Proben des schwammartigen Knochens
oder des in Mitleidenschaft gezogenen Knochenmarks zu entnehmen.
Alternativ kann das distale Element
132 ein Stilett sein
zur Einführung
einer Medikation oder ähnlichem
in schwammartigen Knochen. Gemäß einer weiteren
Alternative (in
13 dargestellt) kann das distale
Element
132 einen expandierbaren Körper aufweisen zur Kompaktierung
schwammartigen Knochens
102 und zur Ausbildung einer Kavität
134 in dem
vertebralen Körper
96 auf
eine Weise, die in den Patenten
US
4,969,888 ,
US 5,108,404 und
US 5,827,289 beschrieben
ist. Mit der Kompaktierung von schwammartigem Knochen
102 kann
das distale Element
132 eine Düse
140 aufweisen zum
Injizieren eines Materials in die gebildete Kavität.
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Mit
Fertigstellung der Kavität 134 verwendet der
Arzt eine Spritze 136 und eine Einspritzdüse 140. Wie 14 zeigt,
ist die Düse 140 geeignet
bemessen, um durch die Kanüle 50 hindurchzutreten
und hierdurch in die Kavität 134 einzutreten.
Die Düse 140 ist über eine
Gewinde-Verbindung 186 mit einer Spritze 136 verbunden.
Die Düse 140 kann
mit einem steifen metallischen Material, beispielsweise Edelstahl,
gebildet sein.
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Wie 14 zeigt,
füllt der
Arzt die Spritze 136 mit einem gewünschten Volumen eines Füllmaterials 138.
Der Arzt befestigt die Düse 140 an
der gefüllten
Spritze 136. Der Arzt setzt die Düse 140 eine ausgewählte Distanz
hinter das distale Ende 54 der Kanüle 50 ein und in die
Kavität
unter Führung
durch die Markierungen 166 auf der Düse 140. Als nächstes betätigt der
Arzt die Spritze 136 zum Herausdrücken des Materials 138 durch
die Düse 140 in
die Kavität 134.
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Vorzugsweise
führt der
Arzt zunächst
das Material 138 in den Bereich der Kavität 134 ein,
welcher am weitesten von dem distalen Ende 54 der Kanüle 54 entfernt
ist. Der Arzt zieht sukzessive die Düse 140 in Richtung
des distalen Endes 54 der Kanüle 50 unter Ausspritzen
des Materials 138, um den verbleibenden Teil der Kavität 54 zu
füllen.
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Bei
diesem Zustand wird die Düse 180 von der
Spritze 104 geschraubt. Wie 15 zeigt,
bewegt der Arzt zunächst
ein stopfendes Instrument 142 durch die Düse 140.
Das distale Ende des stopfenden Instruments 142 kontaktiert
das verbleibende Volumen des Materials 138 in der Düse 140.
Eine Vorwärtsbewegung
des stopfenden Instruments 142 verlagert das verbleibende
Material 138 aus der Düse 140 und
zwingt dieses in die Kavität 134.
Der Fluss des Materials 138 in die Kavität 134,
angetrieben durch die Vorwärtsbewegung
des stopfenden Instruments 142 in der Düse 140 dient einer
einheitlichen Verteilung und Kompaktierung des Materials 138 innerhalb
der Kavität 134 ohne
Aufbringung eines unangemessenen Drucks.
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Wie
in 16 dargestellt, kann der Arzt als eine Alternative
einer Befestigung der Düse 140 an der
Spritze 136 die Spritze 136 direkt an der Bohrung 48 des
zweiten Instruments 40 befestigen. Wie in der alternativen
Ausführungsform
in 16 dargestellt, kann die Spritze 136 Gewinde 137 oder
Befestigungselemente, wie beispielsweise eine schnappende Befestigung
oder eine Luer-Verbindungs-Befestigung, besitzen. Die Gewinde 137 passen
zu den Bohrungs-Gewinden 49,
die in der Bohrung 48 vorgesehen sind. Als nächstes betreibt
der Arzt die Spritze 136 zum Herausdrücken des Materials 138 durch
die Bohrung 48 und die Kanüle 50 direkt in die
Kavität 134.
Bei dieser Anordnung löst
der Arzt die Spritze 136 und bewegt das stopfende Instrument 142 durch die
Bohrung 48 und die Kanüle 50 zur
Verlagerung des verbleibenden Materials 138 aus der Kanüle 50, wodurch
dieses in die Kavität 134 gezwungen
wird.
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Der
Gebrauch der Spritze 136 mit oder ohne Düse 140 und
des stopfenden Instruments 142 ermöglicht es dem Arzt, bei dem
Füllen
der Kavität 134 mit
dem Material 138 eine präzise Kontrolle auszuüben. Der
Arzt kann unmittelbar und unverzüglich
das Volumen und die Überbringungsrate
anpassen entsprechend den besonderen angetroffenen lokalen physiologischen
Bedingungen. Die Aufbringung eines kleinen Drucks (d. h. möglichst
nicht größer als 2.5
MPa (360 psi)) an dem distalen Ende der Kanüle, insbesondere nicht größer als
1.3 MPa (190 psi) an dem distalen Ende der Kanüle und vorzugsweise nicht größer als
0.7 MPa (100 psi) an dem distalen Ende der Kanüle), welcher einheitlich durch
das stopfende Instrument 142 aufgebracht wird, ermöglicht es dem
Arzt, das Füllvolumen,
den Flusswiderstand und die Flusspfad-Bedingungen schnell anzupassen.
Die Gefahr eines übermäßigen Befüllens und
einer Leckage von Material 138 nach außerhalb des Kavitäts-Bereichs
wird hierdurch signifikant reduziert.
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Wenn
der Arzt davon ausgeht, dass das Material 138 reichlich
im Inneren des Kavitäts-Bereichs verteilt
ist, zieht der Arzt das stopfende Instrument 142 aus der
Kanüle 50 und
der Bohrung 48 zurück. Vorzugsweise
verdreht der Arzt zunächst
das stopfende Instrument 142 zum klaren Abbrechen der Verbindung
oder des Kontakts mit dem Material 138.
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Selbstverständlich kann
dieses Verfahren mehrfach wiederholt werden zur Gewinnung eines Zugangs
und zur Behandlung eines vertebralen Körpers in vielfältigen Orientierungen
zur Schaffung mehrfacher Kavitäten,
die miteinander verbunden sein können
oder nicht. Nachdem eine Kavität
gefüllt worden
ist und auf die zuvor beschriebene Weise gestopft worden ist, können die
Instrumente zurückgezogen
werden, und die Stelle mit der Inzision kann durch Nähen geschlossen
werden. Das Verfahren zur Behandlung des Knochens ist damit abgeschlossen.
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C. VORGESCHLAGENE MATERIALIEN
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Das
Material 138 stellt möglichst
eine hinreichende Unterstützung
in dem vertebralen Körper
bereit zur Vermeidung einer weiteren Fraktur des Körpers. Das
Potential des vertebralen Körpers,
einen Widerstand gegenüber
Lasten bereitzustellen, wird hierdurch verbessert. Das Material
kann weiterhin eine Heilung des vertebralen Körpers vereinfachen oder ermöglichen.
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Das
gewählte
Material 138 kann ein Knochenzement sein, oder eine Autoplastik
oder eine Alloplastik für
Knochentransplantatgewebe, welches auf vielfältige Weisen gewonnen werden
kann, beispielsweise in Pastenform (vgl. Dick, "A Use of the Acetabular Reamer to Harvest
Autogenic Bone Graft Material: A Simple Method for Producing Bone
Paste," Archives
of Orthopaedic and Traumatic Surgery (1986), 105: 235–238), oder
in Pellet-Form (vgl. Bhan et al., "A Percutaneous Bone Grafting for Nonunion and
Delayed Union of Fractures of the Tibial Shaft," @ International Orthopaedics (SICOT)
(1993) 17: 310–312).
Alternativ kann das Knochentransplantatgewebe gewonnen werden unter
Einsatz einer Gewinnungseinrichtung für Knochentransplantat, welches
kommerziell von dem Unternehmen SpineTech bezogen werden kann. Unter
Einsatz eines Trichters wird die Paste oder das pelletförmige Transplantat-Gewebematerial
in die Kanüle 50 geladen.
Das stopfende Instrument 142 wird dann auf die zuvor beschriebene
Weise vorwärts
bewegt in die Kanüle 50, um
die Paste oder das pelletförmige
Transplantat-Gewebematerial
aus der Kanüle 50 und
in die Kavität 134 zu
verlagern.
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Das
ausgewählte
Material 138 kann auch ein granulares Knochenmaterial aufweisen,
welches von Korallen gewonnen ist, beispielweise ProOsteonTM, Calcium-Carbonat-Granulat, welches verfügbar ist von
dem Unternehmen Interpore. Das Granulat wird unter Einsatz eines
Trichters in die Kanüle 50 geladen
und unter Einsatz des stopfenden Instruments 142 vorwärtsbewegt
in die Kavität.
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Das
gewählte
Material 138 kann auch demineralisierte Knochenmatrix aufweisen,
die aufgelöst ist
in Glycerin (beispielsweise GraftonTM Allograft
Material, welches von dem Unternehmen Osteotech verfügbar ist)
oder SRSTM-Calcium-Phosphat-Zement, welcher
von dem Unternehmen Novian verfügbar
ist. Dieses viskosen Materialien können ähnlich dem zuvor beschriebenen
Knochenzement in die Spritze 136 geladen werden und in
die Kavität
direkt oder mit Einsatz der Düse 140,
die durch die Kanüle 50 in
die Kavität 134 eingesetzt
ist, eingespritzt werden. Wie dies zuvor beschrieben worden ist,
wird das stopfende Instrument 142 eingesetzt zur Verlagerung
verbleibenden Materials aus der Kanüle 50 in die Kavität 134.
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Das
gewählte
Material 138 kann auch in Blattform sein, beispielsweise
ein CollagraftTM-Material, welches aus Calcium-Carbonat-Puder
und Collagen aus vom Rind stammenden Knochen hergestellt ist. Das
Blatt kann in ein Rohr gerollt werden und von Hand in die Kanüle 50 geladen
werden. Das stopfende Instrument 142 wird dann durch die
Kanüle 50 vorwärts bewegt,
um das Material in die Kavität 134 zu drücken und
dort zu kompaktieren.
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IV. VERBUNDENE ODER MITEINANDER VERRIEGELTE
VON DER HAND GEHALTENE INSTRUMENTE
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19 und 20 zeigen
eine alternative Ausführungsform
für ein
Verbund-Instrument 210 zum Eindringen in Gewebe, welches
viele der Merkmale des zuvor beschriebenen Verbund-Instruments 10 aufweist.
Wie 22 zeigt, besitzt in demontiertem Zustand das
Verbund-Instrument 210 ähnlich dem
zuvor beschriebenen Verbund-Instrument 10 ein erstes funktionales
Instrument 220 und ein zweites funktionales Instrument 240.
Ein Verbund-Handbetätigungselement 212 verbindet
die zwei Instrumente 220 und 240 in zusammengebautem
Zustand (wie 19 und 20 zeigen).
Das Verbund-Handbetätigungselement 212 besitzt
ein erstes Handbetätigungselement 222 (dem
ersten Instrument 220 zugeordnet) und ein zweites Handbetätigungselement 242 (dem
zweiten Instrument 249 zugeordnet) (wie auch 22 zeigt). Ähnlich dem
Verbund-Handbetätigungselement 12 für das Verbund-Instrument 10 unterstützt das
Verbund-Handbetätigungselement 212 für das Instrument 210 einen
Arzt bei dem Betreiben des Verbund-Instruments 210. Allerdings
kann ein Arzt auch das erste Handbetätigungselement 222 unabhängig von
dem ersten Instrument 220 betrieben oder das zweite Handbetätigungselement 242 unabhängig von
dem zweiten Instrument im Gebrauch betreiben.
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Wie
zuvor erläutert,
kann die Zahl und der Typ der Instrumente 220 und 240 selbstverständlich variieren.
In der dargestellten Ausführungsform
besitzt jedes der Instrumente 220 und 240 eine
andere Größe und Funktion.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das erste funktionale Instrument 220 ein Trokar-Instrument,
während
das zweite funktionale Instrument 240 ein Kanülen-Instrument
ist.
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A. DAS TROKAR-INSTRUMENT
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Unter
Bezugnahme auf 22 dient das erste Instrument 220 als
ein Trokar-Instrument 230 zum Eindringen in Gewebe. Der
Trokar 230 besitzt ein proximales Ende 232 und
ein distales Ende 234. Das distale Ende 234 dient
einem Eindringen in weiches Gewebe und/oder Knochen in Reaktion
auf drückende
und/oder drehende Kräfte,
die von dem Arzt bei dem ersten Handbetätigungselement 222 oder
dem Verbund-Handbetätigungselement 212 aufgebracht werden.
Wenn dies gewünscht
ist, kann das distale Ende 234 mit einer grundsätzlich stumpfen
und/oder kanülenartigen
Spitze enden oder alternativ mit einer scharfen Spitze enden zum
Schneiden durch Gewebe, wie dieses aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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Das
erste Handbetätigungselement 222 ist mit
dem proximalen Ende 232 des Torkars 230 gekoppelt. Ähnlich dem
in 6C gezeigten Trokar 30 kann das proximale
Ende 232 des Trokars 230 entsprechend T-förmig geformt
sein, wobei das erste Handbetätigungselement 222 um
das T-förmige Ende
geformt ist. Wie zuvor unter Bezugnahme auf den Trokar 30 beschrieben,
erhöht
diese Anordnung signifikant die mechanische Festigkeit der Verbindung
zwischen dem Handbetätigungselement 222 und
dem Trokar 230 und ermöglicht
eine Übertragung
signifikanter Längs-
und Torsionskräfte
von dem Handbetätigungselement 222 zu
dem Trokar 230 ohne Versagen der Verbindung. Alternativ
kann mit oder ohne T-förmigem
Ende das proximale Ende 232 des Trokars 230 eingekerbt
sein (wie dieses hinsichtlich des Trokars 32 in dem eingekerbten
Bereich 33 in 6C dargestellt ist) zur Erhöhung der
mechanischen Festigkeit der Verbindung zwischen dem Trokar 230 und
dem Handbetätigungselement 222, oder
vielfältige
verbindende Kleber können
eingesetzt werden mit unterschiedlichen Resultaten.
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Das
erste Handbetätigungselement 222 besitzt
vorzugsweise einen aufnehmenden Kanal 226 mit einem Sichtfenster 224 und
einem Verbindungs-, Verriegelung- oder Sperrmechanismus 235 (ebenfalls
in 23 und 24 dargestellt),
dessen Struktur und Funktion im Folgenden beschrieben wird.
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Ähnlich dem
Trokar 30 kann der Trokar 230 ein inneres Lumen
(nicht dargestellt) aufweisen, welches durch das Handbetätigungselement 222 und den
Körper
des Trokars 230 hindurch tritt, um eine Durchtrittsbahn
für ein
Stilett und/oder eine konventionelle spinale Nadel-Baugruppe bereitzustellen zwecks
Führung
des Einsetzens des ersten Instruments 220 durch sich selbst
oder aufgenommen mit dem zweiten Instrument 240 (wie 18 hinsichtlich der
ersten beschriebenen Ausführungsform
zeigt) durch weiches Gewebe in eine zu behandelnde Knochenstelle.
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B. DAS KANÜLEN-INSTRUMENT
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Grundsätzlich immer
noch unter Bezugnahme auf 22 wirkt
das zweite Instrument 240 als ein Kanülen-Instrument oder als Führungshülle und weist
eine Kanüle 250 auf.
Die Kanüle 250 des
zweiten Instruments 240 ist vorzugsweise in gewissem Ausmaß größer hinsichtlich
des Durchmessers als der Trokar 230 des ersten Instruments 220 und
nicht so lang wie dieser. Wie am besten in 21 dargestellt
ist, beinhaltet das zweite Instrument 240 ein inneres Lumen 244,
welches sich durch das Instrument von dessen distalem Ende zu dessen
proximalem Ende 252 erstreckt. Das innere Lumen 244 ist
geeignet bemessen, um den Trokar 230 aufzunehmen (wie 21 zeigt).
Die Größe des inneren
Lumens 244 ermöglicht
vorzugsweise, dass das zweite Instrument 240 gleitend oder
rotierend relativ zu dem ersten Instrument 220 bewegt wird
und umgekehrt, bis die zwei Handbetätigungselemente 222 und 242 miteinander
verbunden oder verriegelt werden, wie im Folgenden noch beschrieben
wird.
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Das
distale Ende 254 des zweiten Instruments 240 besitzt
eine End-Oberfläche,
die vorzugsweise ein kleines Profil aufweist und in Abhängigkeit von
drückenden
und/oder drehenden Kräften,
die auf das Verbund-Handbetätigungselement 212 oder
das zweite Handbetätigungselement 242 aufgebracht werden,
in weiches Gewebe eindringen kann, welches das erste Instrument 220 umgibt.
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Das
proximale Ende 252 ist mit dem zweiten Handbetätigungselement 242 gekoppelt.
Wie in 6 D hinsichtlich der Kanüle 50 dargestellt,
kann das proximale Ende 252 der Kanüle 250 vorzugsweise
ein abgeplattetes und gekerbtes oder ausgeklinktes Ende "A" und/oder eine texturierte Oberfläche "B" aufweisen, worum das zweite Handbetätigungselement 242 geformt
wird. Das abgeplattete und gekerbte Ende "A" und/oder
die texturierte Oberfläche "B" dient einer Erhöhung der mechanischen Festigkeit der
Verbindung zwischen der Kanüle 250 und
dem zweiten Handbetätigungselement 242 zur
Ermöglichung
einer Übertragung
signifikanter Längs-
und Torsionskräfte
zwischen dem zweiten Handbetätigungselement 242 und
der Kanüle 250 ohne
ein Versagen der Verbindung. Wie für den Trokar 280 können allerdings
auch andere Verbindungsverfahren, wie beispielsweise Riefen oder
Kerben der Kanüle 250 und/oder
der Einsatz vielfältiger
Kleber mit unterschiedlichen Resultaten eingesetzt werden.
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Bei
Erstreckung von dem inneren Lumen 244 bei dem proximalen
Ende 252 der Kanüle 250 beinhaltet
das zweite Handbetätigungselement 242 vorzugsweise
eine Bohrung 248, die vorzugsweise gemeinsam mit der Kanüle 250 in
Umfangsrichtung orientiert ist. Das zweite Handbetätigungselement 242 beinhaltet
eine Querschulter 246 und zumindest eine Verbindungs- oder Verriegeldungskerbe 256 oder
einen Verbindungszahn auf der Schulter 246, wobei die Struktur
und die Funktion später
beschrieben werden.
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C. DIE HANDBETÄTIGUNGSELEMENTE
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Das
erste Handbetätigungselement 222 und das
zweite Handbetätigungselement 242 sind
geeignet gestaltet, um komfortabel eine Hand aufzunehmen, um möglichst
ineinander einzugreifen zur Bildung eines Verbund-Handbetätigungselements 212, welches
einen Widerstand bildet gegenüber
einer relativen Verdrehung zwischen dem ersten Handbetätigungselement 222 und
dem zweiten Handbetätigungselement 242.
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D. AUFNAHME DER HAND
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Ähnlich dem
Verbund-Handbetätigungselement 12 ist
das Verbund-Handbetätigungselement 212 geeignet
geformt, um komfortabel und sicher von einer normalen menschlichen
Hand gegriffen zu werden, wie dies grundsätzlich in 21 dargestellt
ist. Vorzugsweise sind die Konturen des Verbund-Handbetätigungselements 212 ähnlich abgerundet
zur Bereitstellung eines komfortablen Griffs und zur Minimierung
von Rissen des chirurgischen Handschuhs. Das erste Handbetätigungselement 222 ist
vorzugsweise mit zwei Aufnahmen 238 für Finger ausgestattet, welche
vorgesehen sind zur Aufnahme des Zeigefingers und des kleinen Fingers
eines Arztes auf dieselbe Weise, wie dies für das Handbetätigungselement 12 in 3 dargestellt
ist.
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Das
zweite Handbetätigungselement 242 ist vorzugsweise
mit zwei Aufnahmen 258 für Finger ausgestattet, die
für die
Aufnahme des Mittelfingers und des Ringfingers des Arztes vorgesehen
sind auf dieselbe Weise, wie dies für das Handbetätigungselement 42 in 4 dargestellt
ist.
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Die
Form und Größe des ersten
Handbetätigungselements 222 und
zweiten Handbetätigungselements 242 können variieren.
In der Ausführungsform,
die in 19 bis 21 dargestellt
ist, beinhaltet das Verbund-Handbetätigungselement 212,
insbesondere das erste Handbetätigungselement 222, eine
Schlagplatte 214, die verlängert ist zur komfortablen
Einpassung entlang der Fläche
der Hand. Die Schlagplatte 214 ist ebenfalls geeignet konfiguriert zur
Aufnahme eines Schlages zu Zwecken, die zuvor beschrieben worden
sind.
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Das
Material, welches für
das erste Handbetätigungselement 222 und
das zweite Handbetätigungselement 242 gewählt ist,
stellt vorzugsweise eine hinreichende strukturelle Integrität bereit,
um eine manuelle Manipulation und Kräfte auszuhalten, die infolge
manueller Schläge
zu erwarten sind. Das erste Handbetätigungselement 222 und
das zweite Handbetätigungselement 242 sind
aus einem geformten oder gegossenen steifen Material hergestellt,
dessen Festigkeit ausreichend ist, um schlagende, drückende oder
verdrehende Kräfte
auszuhalten, ohne dass eine signifikante Deformation auftritt. Repräsentative
Materialen für
das erste und zweite Handbetätigungselement 222, 242 beinhalten unterschiedliche
Kunststoffe, Metalle und/oder Keramik-Materialien, die aus dem Stand
der Technik bekannt sind. In einer offenbarten Ausführungsform sind
das erste und zweite Handbetätigungselement 222, 242 aus
LustranTM ABS (Acrylonitril-Butadien-Styren)-Kunststoff
hergestellt, welches kommerziell verfügbar ist von dem Unternehmen
Bayer Corporation.
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Ein
weiteres bevorzugtes Kennzeichen der Handbetätigungs-Element-Komposition
ist, dass das erste Handbetätigungselement 22 und
das zweite Handbetätigungselement 242 aufgeraut
sein können oder
anderweitig texturiert sein können,
um eine sichere Greiffläche
zu bieten.
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E. VERBINDUNGS- ODER VERRIEGELUNGS-KONFIGURATION
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Für ein geeignetes
Zusammenwirken bei Aufbringung schlagender, drückender und/oder drehender
Kräfte
auf das Verbund-Handbetätigungselement 212 rotiert
das erste Handbetätigungselement 222 möglichst
nicht relativ zu dem zweiten Handbetätigungselement 242,
wenn die zwei Handbetätigungselemente 222 und 242 gegeneinander
gesichert sind. Zur Vermeidung einer relativen Verdrehung beinhaltet
das erste Handbetätigungselement 222 vorzugsweise
den aufnehmenden Kanal 226, in den die Schulter 246 des
zweiten Handbetätigungselements 242 vorwärts bewegt
wird und in dem diese aufgenommen wird (vgl. 23 und 24).
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Ist
der Trokar 230 des ersten Instruments 220 gleitend
durch die Kanüle 250 des
zweiten Instruments 240 (vgl. 21) bewegt,
passen im Gebrauch das erste Handbetätigungselement 222 und das
zweite Handbetätigungselement 242 zusammen zur
Bildung des Verbund-Handbetätigungselements 212 (wie 19 zeigt).
Die Schulter 246 ist aufgenommen in dem Verriegelungskanal 226 und
bildet einen Widerstand gegenüber
einer Verdrehung des ersten Instruments 220 relativ zu
dem zweiten Instrument 240.
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Weiterhin
greift bei Vorwärtsbewegung
der Verriegelungsschulter 246 um einen gewünschte Distanz
durch den Kanal 226 der Verbindungs- oder Verriegelungsmechanismus 236 auf
dem ersten Handbetätigungselement 222 in
die Verbindungs- oder Verriegelungskerbe 256 auf dem zweiten
Handbetätigungselement 242 ein
zur Bildung eines Widerstands gegenüber einer Trennung der beiden
Instrumente 220, 240.
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Der
Verbindungs- oder Verriegelungsmechanismus 236 kann auf
vielfältige
Weisen konstruiert sein. Wie in 23 und 24 dargestellt,
beinhaltet der Verbindungs- oder Verriegelungsmechanismus 236 einen
Verriegelungsfinger 260, der geeignet angeordnet ist zum
Eingriff in die Verriegelungskerbe 256 auf dem zweiten
Handbetätigungselement 242. Der
Verriegelungsfinger 260 wird von einem Scharnier 262 in
dem ersten Handbetätigungselement 222 getragen.
Das Scharnier 262 ist vorzugsweise aus einem elastischen
Kunststoffmaterial hergestellt und besitzt ein Erinnerungsvermögen, wodurch
ein sogenanntes "lebendes
Scharnier" (engl.: "living hinge") gebildet ist.
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Der
Verriegelungsfinger 260 ist als auf Biegung belasteter
Träger
ausgebildet auf dem Scharnier 262 für eine verschwenkende Bewegung
mit dem ersten Handbetätigungselement 222.
Das Erinnerungsvermögen
des Scharniers 262 beaufschlagt normalerweise die Finger 260 in
Richtung einer normalen Position, die in 23 dargestellt
ist, in der der Finger 260 aufgenommen ist innerhalb der
Kerbe 256, sofern die zwei Teile zueinander ausgerichtet sind.
Der Verriegelungsfinger 260 kann aus dessen normaler Position
verlagert werden (wie in 24 dargestellt)
in Reaktion auf eine aufgebrachte Kraft F. Mit Entfernung der Kraft
F führt
das Scharnier 262 den Finger 260 in seine normale
Position zurück.
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In
der dargestellten Ausführungsform
wird die Kraft F auf zumindest zwei unterschiedliche Wiesen aufgebracht.
Eine Weise arbeitet in Reaktion auf die Vorwärtsbewegung der Schulter 246 durch
den Kanal 226 in Richtung des Verriegelungsmechanismus 236.
Dies dient einer Sicherung der beiden Instrumente 220 und 240 gegeneinander
für einen
Gebrauch als Verbund-Instrument 210.
Die andere Weise arbeitet in Reaktion auf einen manuellen Druck, der
von einem Betreiber auf den Verriegelungsmechanismus 236 aufgebracht
wird. Dies dient einer Trennung der beiden Instrumente 220, 240 zur
einzelnen Verwendung der Instrumente 220, 240.
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Hinsichtlich
des ersten Mechanismus besitzt der Verriegelungsfinger 260 eine
Nockenoberfläche 264 (die
am besten in 24 dargestellt ist). Die führende Kante 266 der
Verriegelungsschulter 246 gleitet oder reitet entlang der
Nockenoberfläche 264 mit Fortschritt
der Schulter 246 durch den Kanal 226. Fortschreitende
Vorwärtsbewegung
der führenden Kante 255 der
Schulter 246 entlang der Nockenoberfläche 264 bringt die
Kraft F auf zur Verursachung, dass der Verriegelungsfinger 260 auf
dem Scharnier 262 verschwenkt. Bei gegenseitiger Ausrichtung
der Verriegelungskerbe 256 auf der Schulter 246 mit
dem Verriegelungsfinger 260 wird die Kraft F entfernt und der
Verriegelungsfinger 260 kehrt elastisch in seine normale
Position zurück.
Dies bewegt den Verriegelungsfinger 260 in die Kerbe 256 als
eine Schnappverbindung. Das Erinnerungsvermögen des Scharniers bildet einen
Widerstand gegenüber
einer Bewegung der Kerbe 256 aus der eingreifenden Wirkverbindung
mit dem Verriegelungsfinger 260, wodurch effektiv eine
Verriegelung der zwei Handbetätigungselemente 222 und 242 miteinander
als ein Verbund-Handbetätigungselement 212 erfolgt.
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Die
Schulter 246 beinhaltet vorzugsweise eine Verriegelungskerbe 256 auf
umgekehrt gegenüberliegenden,
gegenüberliegenden
Seiten der Schulter 246. Auf diese Weise ist das Passen der
Schulter 246 in den Kanal 226 nicht sensitiv zu
der gegenseitigen Orientierung der beiden Handbetätigungselemente 222 und 242.
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Das
Sichtfenster 224 auf dem ersten Handbetätigungselement 222 zeigt
die Vorwärtsbewegung der
Schulter 246 durch den Kanal 226 in Wechselwirkung
mit dem Verriegelungsmechanismus 236. Dieses gewährleistet
eine visuelle Bestätigung
der Verriegelungsverbindung. Vorzugsweise besitzt die Schulter 246 eine
andere Farbe als das erste Handbetätigungselement 220,
so dass eine Visualisierung weiter vereinfacht wird.
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Bei
der Formgebung wird das Verbund-Handbetätigungselement 210 geeignet
bemessen und geformt zur Bereitstellung von vier Fingern, wobei
sich zwei Finger jeweils auf dem ersten Handbetätigungselement 222 und
dem zweiten Handbetätigungselement 242 befinden
auf dieselbe Weise, wie dies für
das Verbund-Handbetätigungselement 10 in 3 dargestellt
ist.
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Hinsichtlich
des zweiten Mechanismus zur Aufbringung der Kraft F auf den Verriegelungsfinger 260 beinhaltet
der Verriegelungsmechanismus 236 auch eine entsperrende
Oberfläche 268.
Ein Pressen gegen die entsperrende Oberfläche 268 bringt eine Kraft
F auf die Verriegelungsfinger 260 auf, was verursacht,
dass die Finger 260 auf dem Scharnier 262 verschwenken.
Der Verriegelungsmechanismus 236 beinhaltet vorzugsweise
auch einen Stopp 280, welches die Verlagerung des Verriegelungsmechanismus
während
der Freigabe begrenzt. Die Kraft F befreit die Finger 260 aus
der Kerbe 256 zur Ermöglichung,
dass die Schulter 246 aus dem Kanal 226 zurückgezogen
wird. Der Betreiber kann hierdurch die beiden Handbetätigungselemente 222, 242 voneinander
trennen (wie 21 zeigt).
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Das
Verbund-Instrument 210 und die Instrumente 220 und 240 können in
Verbindung mit einem Katheter-Element 130, einem diagnostischen
oder therapeutischen Element 132 und anderen Instrumenten
auf dieselbe Weise wie das Verbund-Instrument 10, welches
zuvor beschrieben worden ist, verwendet werden.
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Das
offenbarte Verbund-Instrument 210 vereinfacht in großem Ausmaß die Manipulation
und den Gebrauch des Instruments durch den Arzt, der während des
chirurgischen Verfahrens verdrahtete und/oder mit Draht-Linien versehende
Handschuhe trägt.
Da viele Verfahren unter fluoroskopischer Visualisierung ausgeführt werden,
tragen Ärzte,
die derartige Verfahren wiederholt ausführen, oftmals mit Draht versehene
Handschuhe zur Minimierung der Aussetzung der Hände mit beeinträchtigender
Strahlung. Derartige Handschuhe sind oftmals dick, nicht komfortabel
und beinhalten Kontrastmittel-Materialien, wie beispielsweise Draht
oder Blei, und beeinträchtigen
negativ das Manipulationsvermögen
des Chirurgs hinsichtlich kleiner Objekte oder hinsichtlich eines "Fühlens" der chirurgischen Instrumente während des
Verfahrens. Mit dem offenbarten Verbund-Instrument 210 kann
der Arzt das Instrument in einer einzelnen Hand halten und kann
einen einzelnen Finger verwenden zum Herunterdrücken der Entsperrfläche 268 zur
Trennung der beiden Handbetätigungselemente 222 und 242.
Die Entsperrfläche 268 ist
möglichst
geeignet bemessen, so dass diese einfach gefühlt und manipuliert werden
kann, selbst durch verbleite Handschuhe.
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Da
der Stopp 280 vorzugsweise die Verlagerung des Verriegelungsmechanismus 236 während der
Freigabe begrenzt, kann der Verriegelungsmechanismus 236 weiterhin
eine signifikante Größe der Kraft
F aushalten ohne Beschädigung
des Scharniers 262. Dieses ist insbesondere wichtig in
Fällen, in
denen der Arzt verbleite Handschuhe trägt, da der Arzt in diesem Fall
nicht in der Lage ist, akkurat den Betrag der Kraft zu erfassen,
die dieser auf ein gegebenes Werkzeug aufbringt. Selbst in Fällen, in
denen der Arzt eine zu große
Kraft verwendet zur Freigabe des Instruments, ist die Wahrscheinlichkeit
geringer, dass das offenbarte Verbund-Instrument 210 während des
chirurgischen Verfahrens versagt.
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Die
Merkmale der Erfindung werden in den folgenden Ansprüchen weiter
dargelegt.