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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Anmeldung bezieht sich auf Kohlenhydratderivate von Rapamycin, einem
hochwirksamen Immunsuppressivum, mit strukturell definierten Kohlenhydrateinheiten,
die über
eine verbindenden Einheit mit der Rapamycinstruktur verbunden sind.
Die Rapamycin-Kohlenhydratderivate können als Prodrugs dienen. Das
heißt,
sie können
selbst im Wesentlichen ohne eine immunsuppressive Wirksamkeit sein,
in vivo jedoch in Rapamycin überführt werden,
welches dann eine immunsuppressive Wirkung zeigt.
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REFERENZEN
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Die
folgenden Referenzen stehen in Beziehung dazu oder es wird hierdurch
bei den entsprechenden Teile dieser Beschreibung durch die Patent-
oder Anmeldungsnummern oder die Angabe von Autor und Jahr darauf
Bezug.
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- U.S. Patent Nr. 5,118,678.
- U.S. Patent Nr. 5,118,678.
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- U.S. Patent Nr. 5,118,678.
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- U.S. Patent Nr. 5,120,725.
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- U.S. Patent Nr. 5,258,389.
- U.S. Patent Nr. 5,672,605.
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- U.S. Patent Nr. 5,457,111.
- U.S. Patent Nr. 5,955,100.
- U.S. Patent Nr. 6,146,658.
- U.S. Patent Nr. 5,935,995.
- U.S.-Patent Nr. 5,665,728.
- U.S. Patent Nr. 6,146,658.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Rapamycin,
ebenfalls als Sirolismus bekannt, ist ein 31-gliedriges Macrolidlacton,
C51H79NO13, mit einem Molekulargewicht vom 913,6
Da. In Lösung
bildet Rapamycin aufgrund der gehinderten Rotation um die Pipecolinsäureamid-Bindung
konformationelle trans- und cis-Isomere in einem Verhältnis von
4:1 (in Chloroformlösung).
Es ist in Wasser, aliphatischen Kohlenwasserstoffen und Diethylether
schwer löslich,
während
es in Alkoholen, halogenierten Kohlenwasserstoffen und Dimethylsulfoxid
löslich
ist. Rapamycin ist in Lösung
instabil; es baut sich im Plasma und in Puffern mit niedrigem oder
neutralen pH-Wert bei 37°C
mit einer Halbwertszeit von weniger als 10 Stunden ab.
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Von
dem durch Streptomyces hygroscopicus hergestellten Rapamycin wurde
gezeigt, dass es eine Anzahl wertvoller pharmakologischer Eigenschaften
besitzt. Bei der Verbindung handelt es sich um ein makrocyclisches
Trien-Antibiotikum, das eine Antipilzwirkung besitzt, insbesondere
gegen Candida albicans, sowohl in vitro als auch in vivo. Siehe
C. Vezina et al., J. Antibiot. 28, 721 (1975), S. N. Sehgal et al.,
J. Antibiot. 28, 727 (1975), H. A. Baker et al., J. Antibiot. 31,
539 (1978) und die U.S.-Patente Nummer 3,929,992 und 3,993,749.
Von Rapamycin alleine (U.S.-Pat. Nr. 4,885,171) oder in Kombination
mit Picibanil (U.S.-Pat. Nr. 4,401,653) wurde auch gezeigt, dass
sie eine Antitumorwirkung haben. Weiterhin haben R. Mantel et al.
Can. J. Physiol. Pharmacol. 55, 48 (1977) offenbart, dass Rapamycin
bei einem experimentellen Modell für allergische Encephalomyelitis,
bei einem Modell für
multiple Sklerose, bei einem Modell für adjuvante Arthritis und bei
einem Modell für
rheumatoide Arthritis wirksam ist; sowie die Bildung von IgE-artigen
Antikörpern
wirkungsvoll hemmt.
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Die
immunsuppressiven Wirkungen von Rapamycin wurden in FASEB 3, 3411
(1989) offenbart. Von Rapamycin, Cyclosporin A, FK-506 (auch als
Tacrolimus bekannt), und anderen makrocyclischen Molekülen wurde
gezeigt, dass sie wirksame immunsuppressive Mittel sind und daher
für die
Vorbeugung von Transplantatabstoßung geeignet sind. Siehe FASEB
3, 3411 (1989), FASEB 3, 5256 (1989) und R. Y. Calne et al., Lancet 1183
(1978). Obwohl Rapamycin eine strukturelle Homologie zu dem Immunsuppressivum
Tacrolimus (FK506) aufweist und an das gleiche intrazelluläre Bindungsprotein
in Lymphozyten bindet, wurde gezeigt, dass Rapamycin und Tacrolimus
unterschiedliche Mechanismen der immunsuppressiven Wirkung haben.
Rapamycin hemmt die S6p70-Kinase, wohingegen Tacrolimus Calcineurin
hemmt. Es wurde gefunden, dass Rapamycin das Überleben des Transplantats
bei unterschiedlichen Transplantaten in mehreren Spezies verlängert, alleine oder
in Kombination mit anderen Immunsuppressiva. Siehe S. N. Sehgal
et al., Medicinal Research Reviews 14, 1 (1994).
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Rapamycin
ist auch als ein mTOR-Inhibitor bekannt. Diese Inhibitoren stellen
ein Klasse von immunsuppressiven Arzneien dar, die die Aktivierung
der T-Zellen in einem späteren
Stadium der Immunantwort hemmen als andere Typen von Inhibitoren,
wie Calcineurin-Inhibitoren
und Inhibitoren der DNS-Synthese. Bei Transplantationen werden mTOR-Inhibitoren typischerweise
in Kombination mit Calcineurin-Inhibitoren verwendet.
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Leider
beschränken
zur Zeit die Nebenwirkungen (z.B. gastrointestinale Wirkungen, Hyperlipidämie) von
mTOR-Inhibitoren deren breite Anwendung bei Transplantationen und
der Behandlung von Autoimmunerkrankungen. Und obwohl nicht gezeigt
wurde, dass Rapamycin Nephrotoxizität hervorruft, wurde gezeigt,
dass es im Tiermodell eine Anzahl von toxischen Nebenwirkung hervorruft.
Zu solchen toxischen Wirkungen gehören zum Beispiel Störung der
Glukosehomöostase,
Geschwürbildung
im Gastrointestinaltrakt, Gewichtsverlust, Diarrhoe und Thrombozytopenie.
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Es
wurden zahlreiche Rapamycinderivate synthetisiert, in der Hoffnung
einige Nachteile, die Rapamycin beibehält, zu mindern und zu verbessern,
zu denen eine niedrige und/oder schwankende Bioverfügbarkeit und
Löslichkeit
sowie eine hohe Toxizität
gehören.
Von mono- und diacylierten Derivaten von Rapamycin (an den Positionen
28 und 43 verestert) wurde gezeigt, dass sie als Antipilzmittel
geeignet sind (U.S.-Pat. Nr. 4,316,885), und sie wurden verwendet,
um wasserlösliche
Prodrugs herzustellen (U.S. Pat. Nr. 4,650,803). Andere Derivate
schließen
Carbonsäureester
(PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 92/05179), Carbamate (U.S.-Pat. Nr. 5,118,678), Carbonate
(U.S.-Pat. Nr. 5,260,300), Amidester (U.S.-Pat. Nr. 5,118,678),
fluorierte Ester (U.S.-Pat. Nr. 5,100,883), Acetale (U.S.-Pat. Nr.
5,151,413), Silylether (U.S.-Pat. Nr. 5,120,842), bicyclische Derivate
(U.S.-Pat. Nr. 5,120,725), Rapamycindimere (U.S.-Pat. Nr. 5,120,727)
und O-Aryl-, O-Alkyl-, O-Alkenyl- und O-Alkinylderivate (U.S.-Pat.
Nr. 5,258,389) ein. Es wurden auch verschiedene Rapamycin-Prodrugs entwickelt
(U.S.-Pat. Nr. 5,672,605, 5,583,139, 5,527,907, 5,457,111, 5,955,100,
6,146,658 und 5,935,995).
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U.S.
6,342,507 offenbart deuterierte Analoga von Rapamycin, bei denen
die Wasserstoffatome der Methylgruppen an den Positionen 7 und 43
von Rapamycin durch Deuterium ersetzt sind, und so die biologische
Wirksamkeit verbessert wird. Weiterhin beschreibt WO 92/05179 eine
Klasse von Carbonsäureesterderivaten
von Rapamycin, in denen eine oder mehrere Hydroxylgruppen an den
Positionen 14, 31 und 42 verschiedenartig substituiert sind.
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Da
von Rapamycin gezeigt wurde, dass es ausgezeichnete immunsuppressive,
Antipilz-, Antitumor- und andere wichtige biologische Wirksamkeiten
besitzt, besteht noch eine Notwendigkeit für verbesserte Derivate, die
die Löslichkeit
steigern und das pharmakokinetische Profil verbessern, während deren
Toxizität
verringert wird. Die vorliegende Erfindung behandelt diese Notwendigkeiten.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung basiert in Teilen auf der Erkenntnis, dass
die Kohlenhydratderivate von Rapamycin, in denen das Rapamycinmolekül an den
Positionen 31 und/oder 42, wie sie nach der gegenwärtigen Nomenklatur
der Chemical Abstracts definiert sind, durch Verknüpfung mit
Monosaccharid(en), Oligosaccharid(en) oder Pseudozuckern abgewandelt
ist, im Vergleich mit Rapamycin ähnliche
oder verbesserte pharmakokinetische und/oder pharmakodynamische
Profile aufweisen. Zusätzlich
kann die Verabreichung von Rapamycin-Kohlenhydratderivaten eine
verminderte Toxizität
unter Beibehaltung der gewünschten
pharmakologischen Wirkung zur Folge haben. Zusätzlich können die Rapamycin-Kohlenhydratderivate
Rapamycin besser wasserlöslich
machen, was eine vereinfachte Arzneiformulierung erlaubt. Somit
stellt die vorliegende Erfindung Verbindungen mit charakteristischen
Merkmalen bereit, die von denen anderer Arzneien in ihrer Klasse, wie
Rapamycin, verschieden sind.
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In
einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Rapamycin-Kohlenhydratderivat mit einer
Struktur der Formel (I):
in der
n
= 0 oder 1 ist, R
1 und R
2 unabhängig voneinander
Wasserstoff oder -X-Z darstellen,
wobei jedes X ein Verbindungsglied
und jedes Z eine Kohlenhydrateinheit ist, die unabhängig voneinander
aus einem Monosaccharid, Oligosaccharid und Pseudozucker ausgewählt ist,
und wobei jedes Z durch ein Hydroxylsauerstoffatom von Z an den
Rest X gebunden ist, mit der Maßgabe,
dass R
1 und R
2 nicht
gleichzeitig ein Wasserstoffatom darstellen. In einer Ausführungsform
kann R
1 Wasserstoff und R
2 -X-Z
darstellen oder in einer weiteren Ausführungsform ist R
2 Wasserstoff
und R
1 -X-Z. X ist ausgewählt aus
(i) -R
3C(O)-; (ii) -C(O)R
3-;
(iii) -R
3S(O)
2-
und (iv) -S(O)
2R
3-;
wobei R
3 aus (a) -(CH
2)
p-, wobei p eine ganze Zahl von 1 bis 18
ist, (b) -(CH
2)
n-O-(CH
2)
m- wobei n und
m unabhängig
voneinander eine ganze Zahl von 2 bis 6 darstellen; und (c) einer Bindung
ausgewählt
ist. In einer Ausführungsform
kann X aus -C(O)- und -SO
2- ausgewählt sein.
In einer zusätzlichen
Ausführungsform
kann X eine einzelne funktionelle Gruppe sein. In einer weiteren
Ausführungsform kann
Z aus Fructose, Fucitol und Allose ausgewählt sein. In noch einer weiteren
Ausführungsform
kann Z ein Monosaccharidderivat sein, in dem mindestens eine der
Hydroxylgruppen des Monosaccharids durch ein Wasserstoffatom, einen
Alkoxyrest, ein Alkanoat oder eine Halogengruppe ersetzt ist.
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Rapamycin-Kohlenhydratderivate
mit der Struktur der Formel I, die in den Anwendungsbereich dieser Erfindung
fallen, schließen
zum Beispiel diejenigen ein, die nachstehend bekannt gegeben werden
(einschließlich
deren pharmazeutisch verträglichen
Salze):
42-O-(Methyl-D-glucosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(Methyl-D-glucosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(Methyl-D-glucosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(methyl-D-glucosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-O-Methyl-D-fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(2-O-Methyl-D-fructosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
42-O-(2-O-Methyl-L-fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(2-O-Methyl-L-fructosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(2-O-Methyl-D-fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(2-O-methyl-D-fructosylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(2-O-Methyl-L-fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(2-O-methyl-L-fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Allosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Allosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
42-O-(L-Allosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(L-Allosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Allosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-allosylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(L-Allosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-(L-allosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Fructosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
42-O-(L-Fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(L-Fructosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-fructosylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(L-Fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(L-fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Fucitolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Fucitolylcarbonyloxy]rapamycin;
42-O-(L-Fucitolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(L-Fucitolylcarbonyloxy)ethylrapamycin;
31-O-(D-Fucitolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-fucitolylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(L-Fucitolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(L-fucitolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Glucalylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Glucalylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
42-O-(D-Glucosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Glucosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
42-O-(L-Glucosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(L-Glucosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Glucalylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-glucalylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(D-Glucosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-glucosylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(L-Glucosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(L-glucosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(L-Sorbosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Sorbosylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(L-Sorbosylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(D-Sorbosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(L-Sorbosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
42-O-[2-(D-Sorbosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-sorbosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(L-sorbosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Lactalylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Lactalylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Lactalylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-lactalylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Sucrosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Sucrosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Sucrosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-sucrosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Gentobiosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Gentobiosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Gentobiosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-gentobiosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Cellobiosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Cellobiosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Cellobiosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-cellobiosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Turanosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-(D-Turanosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Turanosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-turanosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Palatinosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Palatinosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Palatinosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-palatinosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Isomaltosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Isomaltosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Isomaltosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-isomaltosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Maltulosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Maltulosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
42-O-(D-Maltosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Maltosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Maltulosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-maltulosylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(D-Maltosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-maltoscylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Lactosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Lactosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(Methyl-D-lactosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(methyl-D-lactosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Melibiosylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(D-Melibiosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-melibiosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Leucrosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Leucrosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Leucrosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-leucrosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Rafinosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Rafinosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Rafinosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-rafinosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Isomaltotriosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Isomaltosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Isomaltotriosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-isomaltotriosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Cellotetraosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Cellotetraosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Cellotetraosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-cellotetraosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(Valiolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-(D-Valiolylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(Valiolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(valiolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(Valiolonylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Valiolonylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(Valiolonylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(valiolonylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(Valienolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Valienolylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(Valienolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(valienolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(Valienonylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Valienonylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(Valienonylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(Valienonylcarbonyl)rapamycin.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung Arzneimittel, die das vorstehend erwähnte Rapamycin-Kohlenhydratderivat
oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon und einen pharmazeutisch verträglichen Träger umfassen. Zusätzlich ist
eine Ausführungsform
der Erfindung ein Verfahren zur Behandlung einer durch Rapamycin
behandelbaren Erkrankung, indem eine therapeutisch wirksame Menge
des Rapamycin-Kohlenhydratderivats
einem Patienten verabreicht wird, der dies benötigt.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Behandlung eines
Zustandes, wie Abstoßung
bei Transplantation, Host-versus-Graft-Disease (Empfänger-gegen-Transplantat-Reaktion),
Graft-versus-Host-Disease (Transplantat-gegen-Empfänger-Reaktion),
Leukämie,
Lymphom, hyperproliferative vaskuläre Störungen, Autoimmunerkrankung,
entzündliche
Erkrankungen, soliden Tumoren und Pilzinfektionen, vorgestellt,
wobei das Verfahren die Verabreichung einer therapeutisch wirksame
Menge des vorstehend erwähnten
Arzneimittels an einen Patienten, der dies benötigt, umfasst.
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Noch
weiter stellt die Erfindung ein Medizinprodukt bereit, wobei das
Medizinprodukt ein Rapamycin-Kohlenhydratderivat oder ein pharmazeutisch
verträgliches
Salz davon umfasst. In einer Ausführungsform ist das Medizinprodukt
mit einem Rapamycin-Kohlenhydratderivat überzogen.
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Und
die Erfindung stellt ein Verfahren zur Behandlung einer durch Rapamycin
behandelbaren Erkrankung bereit, umfassend die gemeinsame Verabreichung
einer therapeutisch wirksamen Menge eines erfindungsgemäßen Rapamycin-Kohlenhydratderivats
an einen Patienten, der dies benötigt,
zusammen mit einem Arzneimittel, dass aus Cyclosporin oder einem
Cyclosporinderivat, einem Steroid oder einer immunmodulatorischen
Verbindung ausgewählt
ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt
Fructose dar, wie sie in Lösung
in verschiedenen Konfigurationen vorliegt.
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2 stellt
eine allgemeine Vorgehensweise für
die Herstellung eines erfindungsgemäßen Rapamycin-Kohlenhydratderivats
dar. "RAPA-OH" steht für Rapamycin,
wobei es sich bei der Hydroxylgruppe (-OH) um irgendeine der Hydroxylgruppen
von Rapamycin handelt.
-
3 stellt
den Reaktionsweg für
die Synthese von 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin dar.
-
4 stellt
den Reaktionsweg für
die Synthese von 31-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin dar.
-
5 stellt
die immunsuppressive Wirksamkeit in vitro von Rapamycin, 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
und einem Carbamat-verknüpften
Analogen von 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
dar.
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Die 6, 7 und 8 stellen
die pharmakokinetischen Profile von ausgewählten Rapamycin-Kohlenhydratderivaten
in Ratten dar.
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9 stellt
die Serumcholesterinspiegel in Ratten dar, die in der Folge der
Behandlung mit 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin und Rapamycin
auftreten.
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10 zeigt
die Wirkung von zwei unterschiedlichen Dosierung von Rapamycin auf
die Thrombocytenaggregation.
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11 vergleicht
die Wirkung von 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin und Rapamycin
auf die Thrombocytenaggregation.
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12 veranschaulicht
die Wirkung von 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin und Rapamycin
auf die Überlebensraten
in einem Rattenherztransplantationsmodell.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft die unerwartete Entdeckung, dass die beanspruchten
Rapamycin-Kohlenhydratderivate im Vergleich zu nicht derivatisiertem
Rapamycin verbesserte pharmakologische Eigenschaften aufweisen.
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Es
muss darauf hingewiesen werden, dass die Einzahlformen "ein", "eine" und "der, die, das", wie sie hier und
in den beigefügten
Ansprüchen
verwendet werden, Mehrfachbezugnahmen einschließen, sofern es im Zusammenhang
nicht deutlich anders angegeben ist. So schließt zum Beispiel eine Bezugnahme
auf ein "Rapamycin-Kohlenhydratderivat" eine Anzahl solcher
Derivate ein; eine Bezugnahme auf einen "pharmazeutisch verträglichen Träger" ist eine Bezugnahme auf einen oder
mehrere Träger
oder Fachleuten bekannten Äquivalenten
davon usw..
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Sofern
nicht anders angegeben, haben alle technischen und wissenschaftlichen
Bezeichnungen die gleichen Bedeutungen, wie sie im Allgemeinen von
Fachleuten auf dem Gebiet, zu dem die Erfindung gehört, verstanden
werden. Obwohl irgendeines der Verfahren oder Materialien, die den
hier beschriebenen ähnlich oder äquivalent
sind, in der Praxis oder beim Testen der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können, werden
die bevorzugten Verfahren, Produkte und Materialien nun beschrieben.
-
In
der Praxis der vorliegenden Erfindung werden, sofern nicht anders
angegeben, herkömmliche
Verfahren der Chemie, Biochemie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Immunologie
und Pharmakologie nach Stand der Technik verwendet. Solche Techniken
sind vollständig
in der Literatur erklärt
(Siehe z.B., Gennaro, A. R., Hrsg. (1990) Remington's Pharmaceutical
Sciences, 18. Ausgabe, Mack Publishing Co.; Colowick, S. et al., Hrsg.,
Short Protocols in Molecular Biology, 4. Ausgabe, John Wiley & Sons; Ream et
al., Hrsg. (1998) Molecular Biology Techniques: An Intensive Laboratory
Course, Academic Press).
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Definitionen
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Bei
der Diskussion von Rapamycin-Kohlenhydratderivaten, Zusammensetzungen
oder Verfahren haben, sofern nicht anders angegeben, die folgenden
Bezeichnungen die folgenden Bedeutungen. Nicht definierte Bezeichungen
haben die in ihrem Fachgebiet anerkannten Bedeutungen.
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Die
Bezeichnung "Alkyl" bezieht sich auf
Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, zum Beispiel 1 bis 6
Kohlenstoffatomen, und schließt
sowohl geradkettige als auch verzweigte Alkylreste ein. Die Bezeichnung wird
durch Reste wie Methyl-, t-Butyl-, n-Heptyl-, Octylgruppen und dergleichen
veranschaulicht.
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Die
Bezeichnung "Alken" bezieht sich auf
einen ungesättigten
Alkylrest mit mindestens einem Punkt eines ungesättigten Alkencharakters (d.h.
-C=C-) und außerdem
1 bis 10 Kohlenstoffatomen, zum Beispiel 1 bis 6 Kohlensstoffatomen,
und schließt
sowohl geradkettige als auch verzweigte Alkylreste ein.
-
Die
Bezeichnung "Alkin" bezieht sich auf
einen ungesättigten
Alkylrest mit mindestens einem Punkt eines ungesättigten Alkincharakters (d.h.
-C≡C-)
und außerdem
1 bis 10 Kohlenstoffatomen, zum Beispiel 1 bis 6 Kohlensstoffatomen,
und schließt
sowohl geradkettige als auch verzweigte Alkylreste ein.
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Die
Bezeichnung "aromatischer" Rest bezieht sich
auf einen aromatischen, carbocyclischen Rest mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen,
der einen einzelnen Ring (z.B. Phenyl) oder mehrfach kondensierte
Ringe (z.B. Naphthyl oder Anthryl) hat, wobei die kondensierten
Ringe aromatisch oder nicht aromatisch sein können (z.B. 2-Benzoxazolinon, 2H-1,4-Benzoxazin-3(4H)-on-7-yl
und dergleichen).
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Die
Bezeichnung "Schutzgruppe" oder "Blockierungsgruppe" bezieht sich auf
jede Gruppe, die, wenn sie an eine oder mehrere Hydroxylgruppe(n)
des Rapamycins oder einer Zuckereinheit gebunden sind, Umsetzungen,
die an dieser/diesen Hydroxylgruppe(n) auftreten, verhindert, und
diese Schutzgruppen können durch
herkömmliche
chemische oder enzymatische Schritte entfernt werden, um die Hydroxylgruppe(n)
wieder herzustellen. Die einzelne, entfernbare Schutzgruppe, die
angewendet wird, wird durch die Natur der Verbindung und der zu
verwendenden chemischen Verfahren bestimmt. Zu entfernbaren Hydroxylblockierungsgruppen
gehören
herkömmliche
Substituenten, wie die Allyl-, Benzyl-, Acetyl-, Chloracetyl-, Thiobenzyl-,
Benzyliden-, Phenacyl-, t-Butyldimethylsilylgruppen und Trialkylsilylreste,
wie Triethylsilyl-, Triisopropylsilyl-, Trimethylsilyl-, Tributylsilylgruppe
und dergleichen, sowie jede andere Gruppe die chemisch an der Hydroxylfunktionalität eingeführt werden
kann und später
selektiv entweder durch chemische oder durch enzymatische Verfahren
unter milden Bedingungen, die mit der Natur des Produkts kompatibel
sind, entfernt werden können.
-
Die Rapamycin-Kohlenhydratderivate
-
Wie
vorstehend diskutiert handelt es sich bei den Rapamycin-Kohlenhydratderivaten
um Verbindungen mit der Struktur der Formel (I):
in der
n
= 0 oder 1 ist, R
1 und R
2 unabhängig voneinander
Wasserstoff oder -X-Z darstellen, wobei jedes X ein Verbindungsglied
und jedes Z eine Kohlenhydratkomponente ist, die unabhängig voneinander
aus einem Monosaccharid, Oligosaccharid und Pseudozucker ausgewählt ist,
mit der Maßgabe,
dass R
1 und R
2 nicht
gleichzeitig ein Wasserstoffatom darstellen.
-
Wie
es offensichtlich ist, können
Rapamycinderivate an der Position 42, an der Position 31 oder an beiden
Positionen 42 und 31 mit den Zuckerderivateinheiten verbunden sein.
In einer Ausführungsform
ist das Zuckerderivat nur an der Position 42 gebunden und in einer
weiteren Ausführungsform
ist das Zuckerderivat nur an die Position 31 gebunden.
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Es
ist wichtig festzuhalten, dass im natürlich vorkommenden Rapamycin
die 41-Methoxy-und
42-Hydroxysubstituenten relativ zueinander in einer trans-Konfiguration
vorliegen. Die erfindungsgemäßen 42-O-(Glycosylcarbonyl)rapamycinverbindungen
werden auf eine solche Art und Weise hergestellt, dass die trans-Konfiguration
der 41- und 42-Substituenten
beibehalten wird. Infolgedessen wird bei der Hydrolyse der Carbonatverknüpfung das
Rapamycin in seiner natürlich
vorkommenden Konfiguration freigesetzt. Ebenso werden die erfindungsgemäßen 31-O-(Glycosylcarbonyl)rapamycin-verbindungen auf
eine solche Art und Weise hergestellt, dass die natürlich vorkommende
Stereochemie des 31-Hydroxylsubstituenten von Rapamycin beibehalten
wird.
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Die Kohlenhydrateinheit
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Die
Kohlenhydrat- (oder Zucker-)einheit, die durch die Kennzeichnung "Z" in der Formel (I) wiedergegeben wird,
wird aus einem Monosaccharid, Oligosaccharid, Pseudozucker oder
einem Derivat davon gebildet, welches eine reaktive funktionelle
Gruppe hat, die (i) direkt an die Hydroxylgruppe(n) an einer oder
an beiden der Positionen 31 und 42 des Rapamycins oder (ii) an eine
reaktive funktionelle Gruppe(n) an einem aktivierten Rapamycin gekuppelt
werden kann, wobei sich ein erfindungsgemäßes Rapamycin-Kohlenhydratderivat
ergibt. Die funktionelle Gruppe ist gegebenenfalls an ein Verbindungsglied
gebunden, das wiederum an den Zucker gebunden ist, typischerweise,
aber nicht notwendigerweise an das anomere Zentrum. Solche optionalen
Verbindungsgruppen werden nachstehend weiter diskutiert.
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Die
Zucker, die auch die Zuckerderivate umfassen, können sich in vieler Hinsicht
voneinander unterscheiden. Zum Beispiel können sie in der Pyranose- oder
der Furanoseform in unterschiedlichem Ausmaß vorliegen. Bestimmte Zucker,
wie Fucitol, liegen ausschließlich
in offenkettiger Form vor, wohingegen die meisten anderen Zucker
(z.B. Glucose, Ribose, Allose) vorherrschend in der cyclischen Form
vorliegen. Physikalisch-chemische Eigenschaften der Zucker, wie
die Geometrie, Zusammensetzung, Größe, Flexibilität oder Starrheit,
und die relative Hydrophilie können alle
die charakteristischen chemischen Eigenschaften des Rapamycin-Kohlehydratderivats
beeinflussen.
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In
Lösung
liegt Fructose zum Beispiel hauptsächlich in einer 6-gliedrigen
Pyranoseform und/oder in seiner 5-gliedrigen Furanoseform vor (siehe 1).
Und jede dieser Formen kann in α-
oder β-Konfiguration vorliegen.
Zusätzlich
kann Fructose in einer offenkettigen Form vorliegen. Daher kann
Fructose, wie in 6, gezeigt in seiner α-Fructopyranose-, β-Fructopyranose-, α-Fructofuranose-, β-Fructofuranose-
oder in seiner offenen Form vorliegen. Und Fructose kann in jeder
dieser Konfigurationen an einen Arzneistoff gebunden sein. Es ist
wahrscheinlicher, dass Fructose in ihrer 6-gliedrigen Pyranoseform
eine Bindung zu einem Arzneistoff bildet, zum Beispiel über den
einzelnen primären
Alkohol, der in der Position 1 der Pyranoseform vorliegt. In ihrer
5-gliedrigen Furanoseform hat die Furanose zwei primäre Alkohole,
die sich in der Position 1 oder 6 befinden. In der Furanoseform
sind Bindungen über
einen der beiden primären
Alkohole in der Position 1 oder 6 wahrscheinlich.
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Die
Art und Weise, in der der Körper
die einzelnen Zucker absorbiert und verarbeitet, variiert. Viele Menschen
haben Schwierigkeiten zum Beispiel Lactose zu verarbeiten. Eine
solche Lactose-Intoleranz kann es ausmachen, dass der Einbau von
Lactose in ein Rapamycin-Kohlenhydratderivat ungeeignet ist. Ferner werden
Oligosaccharide nicht intakt vom Verdauungstrakt absorbiert und
müssen
erst zu ihren Monosaccharidbestandteilen verdaut werden. Monosaccharide
jedoch werden durch Transportersysteme, die sich in der Bürstensaummembran
der Enterocyten befinden, absorbiert. Siehe S. Miura, Journal of
Gastroenterology 37, 491 (2002). Zum Beispiel werden Glucose und
Galactose durch das SGLT1-Transportersystem absorbiert. Ein weiterer
Transporter, GLUT2, erleichert vor allem den Glucosetransport und
noch ein weiterer Transporter, der als GLUT5 bekannt ist, transportiert
Fructose. Das Vorhandensein unterschiedlicher Monosaccharid-Transporterproteine
mit unterschiedlichen Selektivitäten
im Gastrointestinaltrakt kann zur verschiedenartigen Absorptionen
von verschiedenen Rapamycin-Kohlenhydratderivaten führen. Das
heißt,
bestimmte Derivate können leichter
den Vorteil eines verfügbaren
Transporters wahrnehmen, um die Passage des Rapamycin-Kohlenhydratderivats
aus dem Gastrointestinaltrakt heraus zu erleichtern und es an den
Blutstrom zu liefern, wo die Kohlenhydrateinheit abgespalten werden
kann und dadurch Rapamycin freigesetzt wird. Es wird angenommen,
dass ein solches erleichtertes Verarbeiten eine verminderte Gastrointestinaltoxiziät, die mit
der örtlich
begrenzten Einwirkung von Rapamycin verbunden ist, zur Folge haben
kann.
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Im
Hinblick auf das Vorstehende ist es offensichtlich, dass die passende
Auswahl der Kohlenhydrateinheit (Monosaccharid, Oligosaccharid oder
Pseudozucker), die in das Rapamycin-Kohlenhydratderivat eingebaut
wird, einen größeren Einfluss
auf die pharmakokinetischen und/oder pharmakodynamischen Eigenschaften
des Derivat haben kann. Demgemäß kann die
Kohlenhydrateinheit sorgfältig
ausgewählt
werden, um die pharmakokinetischen und/oder pharmakodynamischen
Eigenschaften des Rapamycin-Kohlenhydratderivats
zu optimieren.
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Zu
geeigneten Monosacchariden gehören,
sind aber nicht darauf beschränkt,
irgendwelche der verschiedenen offenkettigen oder geschlossenen
Zucker (in der L-oder
der D-Konfiguration), typischerweise mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen
(ein Pentosemonosaccharid oder ein Hexosemonosaccharid), ebenso
wie mit 7 Kohlenstoffatomen (Heptosemonosaccharid). Eingeschlossen
sind Zuckerderivate, in denen das Sauerstoffringatom durch Kohlenstoff,
Stickstoff oder Schwefel, ersetzt wurde, Aminozucker, in denen ein
Hydroxylsubstituent an dem Einfachzucker durch eine Aminogruppe
ersetzt wurde, oder Zucker mit einer Doppelbindung zwischen zwei
benachbarten Kohlenstoffatomen (z.B. Glucosamin, 5-Thio-D-glucose,
Nojirimycin, Desoxynojirimycin, 1,5-Anhydro-D-sorbitol, 2,5-Anhydro-D-mannitol,
2-Desoxy-D-galactose,
2-Desoxy-D-glucose, 3-Desoxy-D-glucose, Allose, Arabinose, Arabinitol,
Fucitol, Fucose, Galactitol, Glucitol, Iditol, Lyxose, Mannitol,
Levo-Rhamnitol, 2-Desoxy-D-ribose,
Ribose, Ribitol, Ribulose, Rhamnose, Xylose, Xylulose, Allose, Altrose,
Fructose, Galactose, Glucose, Gulose, Idose, Levulose, Mannose,
Psicose, Sorbose, Tagatose, Talose, Galactal, Glucal, Fucal, Rhamnal,
Arabinal, Xylal, Valienamin, Validamin, Valiolamin, Valiol, Valiolon,
Valienol, Valienon, Glucuronsäure,
Galacturonsäure,
N-Acetylneuraminsäure,
Gluconsäure-D-lacton,
Galactonsäure-γ-lacton, Galactonsäure-δ-lacton,
Mannonsäure-γ-lacton,
D-Altro-heptulose, D-Mannoheptulose, D-Glycero-D-manno-heptose,
D-Glycero-D-gluco-heptose, D-Allo-heptose, D-Altro-3-heptulose, D-Glycero-D-manno-heptitol,
D-Glycero-D-altro-heptitol und dergleichen). Die Hydroxylgruppen
der Monosaccharide können gegebenenfalls
mit Wasserstoffatomen, Alkoxy- (z.B. 2-O-Methyl-D-fructose), Alkanoat-
oder Halogenresten ersetzt sein. Eingeschlossen sind Sulfat- und/oder
Phosphatderivate der Monosaccharide, wie sie hier definiert sind.
-
Zu
geeigneten Oligosacchariden gehören,
sind aber nicht darauf beschränkt,
Kohlenhydrate mit 2 bis 10 oder mehr Monosacchariden, die miteinander
verknüpft
sind.
-
Die
einzelne Monosaccharideinheit kann zum Beispiel ein Pentosemonosaccharid,
ein Hexosemonosaccharid oder ein Pseudozucker (einschließlich eines
Pseudoaminozuckers) sein. Oligosaccharide schließen keine bicyclischen Reste
eine, die durch das Kondensieren eines Monosaccharids an einen Benzolring,
einen Cyclohexanring oder einen heterocyclischen Ring gebildet werden.
-
Pseudozucker,
die in der Erfindung verwendet werden können, sind Angehörige einer
Klasse von Verbindungen, in denen das Ringsauerstoffatom des cyclischen
Monosaccharids durch eine Methylengruppe ersetzt ist. Pseudozucker
sind auch als "Carba-Zucker" bekannt.
-
Das Verbindungsglied
-
Wie
vorstehend diskutiert, ist die Kohlenhydrateinheit über ein
Verbindungsglied, das in der Formel (I) mit "X" bezeichnet
ist, kovalent an Rapamycin gebunden. In seiner einfachsten Form
ist das Verbindungsglied eine funktionelle chemische Gruppe, die
gebildet wird, wenn das Zuckerderivat kovalent an Rapamycin gebunden
wird, jedoch selbst weder ein Teil des Rapamycins noch ein Teil
des Zuckermoleküls
ist. In einer Ausführungsform
ist die Natur des Verbindungsglieds durch die angewendete Chemie
bestimmt, mit der der Zucker oder das Zuckerderivat kovalent an
Rapamycin gebunden wird. Zum Beispiel ist, wenn 42-O-(4-Nitrophenyloxycarbonyl)rapamycin
(ein aktiviertes Rapamycin) mit einem Zucker umgesetzt wird, das
Ergebnis ein Rapamycin-Kohlenhydratderivat,
in dem der 42-Hydroxylsauerstoff des Rapamycins kovalent an eine
Carbonylgruppe gebunden, die wiederum kovalent mit einem Hydroxylsauerstoff
an den Zucker gebunden ist. In diesem Beispiel ist das Verbindungsglied
die Carbonylgruppe (C=O). Ein Beispiel für ein Verbindungsglied, wie
es hier definiert ist, ist in 3 dargestellt.
Zu Beispielen für
Verbindungsglieder gehören
Reste, wie Carbonyl (C=O) und Sulfonyl (O=S=O). Ein solches Carbonyl-
oder Sulfonylverbindungsglied wird als ein einzelnes funktionelles
Verbindungsglied anerkannt.
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Das
Verbindungsglied zusammen mit der Funktionalität, durch die der Zucker und
Rapamycin an dieses Verbindungsglied gebunden sind, bildet eine "Verknüpfung". Zum Beispiel ist,
wenn ein Carbonylverbindungsglied an den Zucker über eines dessen Hydroxylsauerstoffatome
und dann an ein Rapamycinsauerstoffatom gebunden ist, die sich ergebende "Verknüpfung" ein Carbonat (d.h.
-OC(O)O-). Ein Beispiel für
eine Verknüpfung,
wie sie hier definiert ist, ist in 4 dargestellt.
Zu Beispielen für
Verknüpfungen
gehören
Ester, Ether, Carbonate, Carbamate, Sulfate und Urethane.
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Das
Verbindungsglied und die damit verbundene Verknüpfung werden ausgewählt, um
ein biokompatibles, im Wesentlichen nicht immunogenes Rapamycin-Kohlenhydratderivat
bereitzustellen. Während
die vorliegende Erfindung auf der Erkenntnis beruht, dass das Vorhandensein
des/der Zucker(s) die Wirkung von Rapamycin verbessert, können dessen
pharmakokinetische und/oder pharmakodynamische Eigenschaften durch
die Geometrie, Zusammensetzung, Größe, Flexibilität oder Starrheit,
die relative Hydrophobie oder Hydrophilie, oder ähnliche Eigenschaften des Verbindungsglieds
und/oder der Verknüpfung
verbessert werden. Demgemäß kann das
Verbindungsglied oder die Verknüpfung
ausgewählt
werden, um die pharmakokinetischen und/oder pharmakodynamischen
Eigenschaften des Rapamycin-Kohlenhydratderivats zu optimieren. Zum
Beispiel werden die Geschwindigkeiten der säurekatalysierten oder enzymatischen
Hydrolyse der Derivate, die eine Freisetzung von freiem Rapamycin
zur Folge haben, davon abhängen,
welche Verknüpfung
erzeugt worden ist. Das Verbindungsglied oder die Verknüpfung kann
biologisch "neutral" sein, d.h. selbst
nicht zu irgendeiner zusätzlichen
biologischen Wirksamkeit zu dem Rapamycin-Kohlenhydrat beitragen,
oder es kann so gewählt
werden, dass die biologische Wirksamkeit der Verbindung verbessert
wird.
-
Bei
der Reaktionschemie, die die Verbindungsglieder und Verknüpfungen
zur Folge hat, werden herkömmliche
Techniken angewendet. Diese Techniken umfassen im Allgemeinen die
Verwendung von komplementären,
reaktiven funktionellen Gruppen, die sich am Rapamycin oder aktiviertem
Rapamycin und dem Zucker oder den Zuckerderivaten befinden. Beispiele
für komplementäre funktionelle
Gruppen und die sich daraus ergebenden Verknüpfungen sind der Tabelle 1
zu finden. TABELLE
1. AUS
KOMPLEMENTÄREN
FUNKTIONALITÄTEN
RESULTIERENDE VERKNÜPFUNGEN
-
Falls
erwünscht
können
die Verbindungsglieder mehr als eine funktionelle Gruppe enthalten.
Komplexe Verbindungsglieder können
verwendet werden, um unterschiedliche chemische Eigenschaften in
dem Rapamycin-Kohlenhydratderivat bereitzustellen. Zum Beispiel
können
durch die Beeinflussung des Verbindungsglieds dem Rapamycin-Kohlenhydratderivat
unterschiedliche hydrophobe/hydrophile charakteristische Merkmale übertragen
werden. Auf ähnliche
Art und Weise können
auch geladene Einheiten eingeführt
werden. Techniken zur Modifikation des Verbindungsglieds werden
von Fachleuten ohne weiteres nachzuvollziehen sein. Zum Beispiel
kann die hydrophobe Natur eines aus Hexamethylendiamin oder verwandten
Polyaminen stammenden Verbindungsglieds so modifiziert werden, dass
sie im Wesentlichen hydrophiler wird, indem der Alkylenrest durch
einen Poly(oxyalkylen)rest ersetzt wird.
-
Zum
Beispiel wurde im U.S.-Pat. 6,146,658 ein Glycosyl-Y[-C(=Y)-X-]p-W(R)n-X-C(=Y)-Arzneistoff offenbart,
wobei W ein aromatischer oder heteroaromatischer oder aliphatischer
Rest mit konjugierten Doppelbindungen oder ein Aminosäurederivatrest
ist, der nach der Eliminierung des Glycosylrestes cyclisiert. Diese komplexen
Verbindungsglieder sind so gestaltet, dass sie sich nach der enzymatischen
Entfernung der Glycosyleinheit über
eine Cyclisierung selbst eliminieren.
-
Für die Verwendung
in der Erfindung ist eine umfangreiche Anzahl von Verbindungsgliedern
geeignet. Fachleute werden erkennen, dass ein Carbonyl (C=O)- oder
Sulfonyl (O=S=O)-Verbindungsglied, oder ein Carbonyl- oder Sulfonylverbindungsglied,
das mit einer einfachen Alkylkette oder einer Polyetherkette (z.B.
einer geringen Anzahl von sich wiederholenden Ehtylenoxideinheiten)
kombiniert ist, Eigenschaften hat, die sich von denjenigen der vorstehend
beschriebenen, komplexeren Verbindungsgliedern unterscheiden. Zum
Beispiel ist es möglich,
dass die erfindungsgemäßen Verbindungsglieder
eine Cyclisierung unterzogen werden, wobei sie sich selbst eliminieren.
Weiterhin wird die Empfindlichkeit der Verbindungsglied/Arzneistoff-Verbindung
gegenüber
enzymatischer oder hydrolytischer Spaltung stark von der Natur der
Abstandshalter-oder
Verbindungsgliedeinheit abhängen.
Zusätzlich
ist es möglich,
dass Verbindung mit komplizierten Verbindungsgliedern schwieriger
und teuerer herzustellen sind, als Verbindungen mit nur einzelnen
funktionellen Verbindungsgliedern, wie in der vorliegenden Erfindung.
-
Es
ist eine umfangreiche Anzahl von Verbindungsgliedern im Handel erhältlich (z.B.
Chem Sources USA und Chem Sources International, der ACD Electronic
Database und Chemical Abstracts). Viele der Verbindungsglieder,
die für
die Verwendung in dieser Erfindung geeignet sind, fallen in diese
Kategorie. Andere können
ohne weiteres nach im Fachgebiet bekannten Verfahren und wie nachstehend
beschrieben synthetisiert werden. Zu Beispielen für Verbindungsglieder
gehören
aliphatische Einheiten, aromatische Einheiten, Steroideinheiten,
Peptide und dergleichen. Spezifische Beispiele von im Handel erhältlichen
Verbindungsgliedern sind Peptide oder Polyamide, Kohlenwasserstoffe,
Aromate, Heterocyclen, Ether, Lipide, kationische oder anionische
Reste oder eine Kombination davon.
-
Es
ist möglich,
dass die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Verbindungsglieder durch
das Hinzufügen
oder den Einbau von Zusatzgruppen, zum Beispiel zur Änderung
der Löslichkeit
der mehrfach bindenden Verbindung (in Wasser, Fetten, Lipiden, biologischen
Flüssigkeiten
usw.), der Hydrophobie, der Hydrophilie, der Flexibilität des Verbindungsglieds,
der Antigenität,
der Stabilität
und dergleichen, abgeändert
werden kann. Zum Beispiel fördert
die Einführung
von einer oder mehreren Polyethylenglykol (PEG)-gruppen in das Verbindungsglied
die Hydrophilie und Wasserlöslichkeit
des Rapamycin-Kohlenhydratderivats, steigert sowohl das Molekulargewicht
als auch die Molekülgröße und kann
in Abhängigkeit
von der Natur des Verbindungsglieds ohne PEG die Retentionszeit
in vivo steigern. Weiterhin kann PEG die Antigenität vermindern
und fördert
möglicherweise
die Gesamtstarrheit des Verbindungsglieds.
-
Zusatzgruppen,
die die Wasserlöslichkeit/Hydrophilie
des Verbindungsglieds und dementsprechend der sich ergebenden Verbindungen
verbessern, sind für
die Praxis der vorliegenden Erfindung geeignet. Somit ist im Umfang
der vorliegenden Erfindung die Verwendung von Zusatzgruppen, wie
zum Beispiel kleine sich wiederholende Einheiten von Ethylenglykol,
Alkohlen, Polyolen (z.B. Glycerin, Glycerinpropoxylat usw.), Carboxylaten
(z.B: kleine sich wiederholende Einheiten von Glutaminsäure, Acrylsäure usw.),
Aminen (z.B. Tetraethylenpentamin) und dergleichen zur Förderung
der Wasserlöslichkeit
und/oder Hydrophilie der erfindungsgemäßen Kohlenhydrat-Rapamycinderivate
enthalten. Zum Beispiel kann die Zusatzgruppe, die zur Verbesserung
der Wasserlöslichkeit/Hydrophilie
verwendet wird, ein Polyether sein, der eine kleine Anzahl von sich wiederholenden
Ethylenoxid (-CH2CH2O-)
einheiten enthält.
-
Der
Einbau von lipophilen Zusatzgruppen in die Struktur des Verbindungsglieds
zur Förderung
der Lipophilie und/oder Hydrophobie der Rapamycin-Kohlenhydratderivate
ist ebenfalls im Umfang dieser Erfindung eingeschlossen. Zu lipophilen
Gruppen, die bei den erfindungsgemäßen Verbindungsgliedern geeignet
sind, gehören,
sind aber nicht darauf beschränkt,
Niederalkylreste, aromatische Reste, und polycyclische aromatische
Reste. Die aromatischen Reste können
entweder unsubstituiert oder mit anderen Gruppen substituiert sein,
jedoch sind sie mit mindestens einer Gruppe substituiert, die deren
kovalente Anbindung an das Verbindungsglied ermöglicht. Wie hier verwendet,
schließt
die Bezeichnung "aromatischer
Rest" sowohl aromatische Kohlenwasserstoffe
als auch heterocyclische Aromaten ein. Andere lipophile Reste, die
für das
erfindungsgemäße Verbindungsglied
geeignet sind, schließen
Fettsäurederivate,
die in wässrigem
Medium Mizellen bilden können
oder nicht, sowie andere spezifische lipophile Reste ein, die Wechselwirkungen
zwischen dem Kohlenhydrat-Rapamycinderivat und den biologischen
Membranen modulieren.
-
Die
Flexibiltät
des Verbindungsglieds kann durch den Einschluss von Zusatzgruppen,
die sperrig und/oder starr sind, beeinflusst werden. Das Vorhandensein
von sperrigen oder starren Gruppen kann die freie Rotation um Bindungen
im Verbindungsglied, um Bindungen zwischen dem Verbindungsglied
und der/den Zusatzgruppe(n) oder um Bindungen zwischen dem Verbindungsglied
und den funktionellen Gruppen behindern. Starre Gruppen können zum
Beispiel diejenigen Gruppen einschließen, deren konformationelle
Freiheit durch das Vorhandensein von Ringen und/oder Bindungen eingeschränkt ist,
zum Beispiel Aryl-, Heteroaryl- und heterocyclische Reste. Andere
Gruppen, die Starrheit vermitteln können, schließen Polypeptidgruppen,
wie Oligo- oder Polyprolinketten, ein.
-
Starrheit
kann auch elektrostatisch vermittelt werden. So wird, wenn die Zusatzgruppen
entweder positiv oder negativ geladen sind, eine gleichartig geladene
Gruppe das Verbindungsglied in eine Konfiguration zwingen, die einen
maximalen Abstand zwischen den gleichen Ladungen gewährleistet.
Der energetische Aufwand, die gleichgeladenen Gruppen näher aneinander
zu bringen, der umgekehrt proportional zu dem Quadrat des Abstandes
zwischen den Gruppen ist, wird dafür sorgen, das Verbindungsglied
in einer Konfiguration zu halten, die die Trennung zwischen den
gleichartig geladenen Zusatzgruppen beibehält. Weiterhin werden Zusatzgruppen,
die gegensätzliche
Ladungen tragen dafür
sorgen, dass sie in Richtung auf ihre gegensätzlichen geladenen Entsprechungen
angezogen und möglicherweise
sowohl zu inter- als auch intramolekularen Ionenbindungen werden.
Dieser nicht-kovalente Mechanismus wird dafür sorgen, dass das Verbindungsglied
in einer Konformation gehalten wird, die eine Bindung zwischen den
gegensätzlich
geladenen Gruppen ermöglicht. Das
Hinzufügen
von Zusatzgruppen, die geladen sind, oder alternativ von geschützten Gruppen,
die eine latente Ladung tragen, welche, nachdem sie zu dem Verbindungsglied
zugefügt
worden sind, durch Entfernung der Schutzgruppe, durch eine Veränderung
des pH-Wertes, durch Oxidation oder Reduktion oder durch andere Fachleuten
bekannte Mechanismem freigelegt wird, ist im Umfang dieser Erfindung
enthalten.
-
Sperrige
Gruppen können
zum Beispiel große
Atome, Ionen (z.B. Iod, Schwefel, Metallionen usw.) oder Gruppen,
die große
Atome enthalten, polycyclische Gruppen, einschließlich aromatischer
Gruppen, nicht-aromatischer Gruppen und Strukturen, die eine oder
mehrere Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen (d.h. Alkene und Alkine)
eingebaut haben, umfassen. Sperrige Gruppen können auch Oligomere und Polymere
umfassen, bei denen es sich um geradkettige oder verzweigte Spezies
handelt. Es wird erwartet, dass verzweigte Spezies die Starrheit
der Struktur bezogen auf den Zuwachs des Molekulargewichts mehr
steigern als es für die
geradkettigen Spezies der Fall ist.
-
Im
Hinblick auf das Vorstehende ist es offensichtlich, dass die passende
Auswahl eines Verbindungsglieds, welches eine geeignete Orientierung,
Entropie und physikalischchemischen Eigenschaften bereitstellt, im
Umfang der Erfindung enthalten ist.
-
Die
Verbindungsglieder können
durch Verwendung von reaktiven funktionellen Gruppen an Rapamycin
oder einen Zucker gebunden werden. Die reaktiven funktionellen Gruppen
werden relativ zu den funktionellen Gruppen, die für die Kupplung
an Rapamycin oder dem Zucker zur Verfügung stehen oder die zu diesem Zweck
an Rapamycin oder dem Zucker eingeführt werden, ausgewählt. Zum
Beispiel hat die Umsetzung zwischen einer Carbonsäure des
Verbindungsglieds und einem primären
oder sekundären
Amin des Zuckers in Gegenwart eines geeigneten Aktivierungsmittels
die Bildung einer Amidkomponente zur Folge, die kovalent den Zucker
mit dem Verbindungsglied verknüpft.
Die Umsetzung zwischen einer Amingruppe des Verbindungsglieds und
einem Sulfonylhalogenid des Zuckers hat die Bildung einer Sulfonamidkomponente
zur Folge, die kovalent den Zucker mit dem Verbindungsglied verknüpft. Die
Umsetzung zwischen einem Alkyl- oder Arylhalogenid des Verbindungsglieds
und einem Alkohol des Zuckers hat die Bildung einer Esterkomponente zur
Folge, die kovalent den Zucker mit dem Verbindungsglied verknüpft.
-
Wo
funktionelle Gruppen fehlen, können
sie durch die geeignete Chemie erzeugt werden, die in Standardtexten
der organischen Chemie, wie Advanced Organic Chemistry, Jerry March,
John Wiley & Sons
(5. Ausgabe, 2000) beschrieben ist. Die Bezeichnung "Verbindungsglied" schließt alles
ein, das nicht als ein Teil des Zuckers oder des Rapamycins angesehen
werden kann. Verbindungsglieder können aus linearen Verbindungen
mit reaktiven funktionellen Gruppen an dem Ende des Verbindungsglied
abgeleitet werden.
-
Zu
geeigneten zweiwertigen Verbindungsgliedern gehören beispielhaft diejenigen,
die sich aus Dicarbonsäuren,
Disulfonylhalogeniden, Dialdehyden, Diketonen, Dihalogeniden, Diiocyanaten,
Diaminen, Diolen, Gemischen aus Carbonsäuren, Sulfonylhalogeniden,
Aldehyden, Ketonen, Halogeniden, Isocyanaten, Aminen und Diolen
ableiten. In jedem Fall wird die funktionelle Carbonsäure-, Sulfonylhalogenid-,
Aldehyd-, Keto-, Halogenid-, Isocyanat-, Amin- und Diolgruppe mit
einer komplementären
Funktionalität
an dem Zucker und dem Rapamycin umgesetzt, wobei eine kovalente
Verknüpfung
gebildet wird. Eine solche komplementäre Funktionalität ist, wie
in der vorstehend diskutierten Tabelle 1 beschrieben, im Fachgebiet
weithin bekannt.
-
In
Ausführungsformen
der Erfindung ist das Verbindungsglied (X) ausgewählt aus
(i) -R3C(O)-; (ii) -C(O)R3-;
(iii) -R3S(O)2-
und (iv) -S(O)2R3-;
wobei R3 aus (i) -(CH2)p-, wobei p eine ganze Zahl von 1 bis 18
ist, (ii) -(CH2)n-O-(CH2)m-, wobei n und
m unabhängig
voneinander eine ganze Zahl von 2 bis 6 darstellen; und (iii) einer
Bindung ausgewählt
ist. Es versteht sich, dass das Verbindungsglied (X) bei jedem Vorkommen
gleich oder verschieden sein kann; d.h. an den Positionen 31 und
42. In zusätzlichen
Ausführungsformen
der Erfindung ist das Verbindungsglied eine Carbonyl (C=O)- oder
Sulfonyl (O=S=O)- oder eine einzelne funktionelle Gruppe. Carbonylverbindungsglieder
können
in der Position 31, der Position 42 oder in beiden vorhanden sein. In
anderen Ausführungsformen
ist R1 -C(O)-Z und R2 ist
H oder R2 ist -C(O)-Z und R1 ist
H.
-
Demgemäß schließen die
Rapamycin-Kohlenhydratderivate mit der Struktur der Formel I, die
im Umfang der Erfindung enthalten sind, zum Beispiel diejenigen
ein, die nachstehend bekannt gegeben werden (einschließlich pharmazeutisch
verträglicher
Salze davon):
42-O-(Methyl-D-glucosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(Methyl-D-glucosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(Methyl-D-glucosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(methyl-D-glucosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-O-Methyl-D-fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(2-O-Methyl-D-fructosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
42-O-(2-O-Methyl-L-fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(2-O-Methyl-L-fructosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(2-O-Methyl-D-fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(2-O-methyl-D-fructosylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(2-O-Methyl-L-fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(2-O-methyl-L-fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Allosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Allosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
42-O-(L-Allosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(L-Allosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Allosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-allosylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(L-Allosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-(L-allosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Fructosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
42-O-(L-Fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(L-Fructosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-fructosylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(L-Fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(L-fructosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Fucitolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Fucitolylcarbonyloxy]rapamycin;
42-O-(L-Fucitolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(L-Fucitolylcarbonyloxy)ethylrapamycin;
31-O-(D-Fucitolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-fucitolylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(L-Fucitolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(L-fucitolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Glucalylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Glucalylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
42-O-(D-Glucosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Glucosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
42-O-(L-Glucosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(L-Glucosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Glucalylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-glucalylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(D-Glucosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-glucosylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(L-Glucosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(L-glucosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(L-Sorbosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Sorbosylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(L-Sorbosylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(D-Sorbosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(L-Sorbosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
42-O-[2-(D-Sorbosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-sorbosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(L-sorbosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Lactalylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Lactalylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Lactalylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-lactalylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Sucrosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Sucrosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Sucrosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-sucrosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Gentobiosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Gentobiosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Gentobiosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-gentobiosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Cellobiosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Cellobiosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Cellobiosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-cellobiosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Turanosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Turanosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Turanosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-turanosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Palatinosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Palatinosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Palatinosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-palatinosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Isomaltosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Isomaltosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Isomaltosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-isomaltosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Maltulosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Maltulosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
42-O-(D-Maltosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Maltosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Maltulosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-maltulosylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(D-Maltosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-maltoscylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Lactosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Lactosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(Methyl-D-lactosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(methyl-D-lactosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Melibiosylcarbonyl)rapamycin;
31-O-(D-Melibiosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-melibiosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Leucrosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Leucrosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Leucrosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-leucrosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Rafinosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Rafinosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Rafinosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-rafinosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Isomaltotriosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Isomaltosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Isomaltotriosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-isomaltotriosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(D-Cellotetraosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Cellotetraosylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(D-Cellotetraosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(D-cellotetraosylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(Valiolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-(D-Valiolylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(Valiolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(valiolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(Valiolonylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Valiolonylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(Valiolonylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(valiolonylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(Valienolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Valienolylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(Valienolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(valienolylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(Valienonylcarbonyl)rapamycin;
42-O-[2-(D-Valienonylcarbonyloxy)ethyl]rapamycin;
31-O-(Valienonylcarbonyl)rapamycin;
42-O-(2-Hydroxyethyl)-31-O-(Valienonylcarbonyl)rapamycin.
-
Zusätzlich betrifft
die Erfindung ein Rapamycinderivat mit der Struktur der Formel I,
wobei n = 1 ist, R1 H und R2 X-Z
darstellen, wobei X ein Verbindungsglied und Z eine Kohlenhydrateinheit
ist, die aus einem Monosaccharid, Oligosaccharid und einem Pseudozucker
ausgewählt
ist.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein Arzneimittel, umfassend das vorstehend
erwähnte
Rapamycin-Kohlenhydratderivat oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon und einen pharmazeutisch verträglichen Träger.
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Herstellung von Rapamycin-Kohlenhydratderivaten
-
Ein
allgemeines Verfahren zur Synthese von Rapamycin-Kohlenhydratderivaten
der vorliegenden Erfindung umfasst das Kuppeln eines Monosaccharids,
Oligosaccharids, Pseudozuckers oder eines Zuckerderivats an die
Position 31 und/oder 42 eines aktivierten Rapamycins.
-
Zum
Beispiel kann, wie in 2 dargestellt, Rapamycin (II)
mit p-Nitrophenylchlorformiat umgesetzt werden, wobei sich ein aktiviertes
Rapamycin (III) ergibt. Unter sorgfältig kontrollierten Bedingungen
wird die Umsetzung bevorzugt an der Hydroxylposition 42 stattfinden.
Durch Änderungen
der Reaktionsbedingungen können
die 31- und 42-Hydroxylgruppen
gleichermaßen
aktiviert werden. Eine selektive Aktivierung der 31-Hydroxylgruppe
kann erreicht werden, indem zuerst die 42-Hydroxyleinheit z.B. mit
einer Alkylsilylgruppe, wie Triethylsilyl-, Triisopropylsilyl- oder
tert.-Butyldimethylsilylgruppe, geschützt wird und dann mit p-Nitrophenylchlorformiat
oder anderen Chlorformiaten umgesetzt wird. Das Entfernen der Schutzgruppe
liefert dann das an der 31-Hydroxylposition aktivierte Rapamycin.
Somit ist es möglich,
ein Rapamycinderivat herzustellen, das selektiv an der Position
31, der Position 42 oder an beiden aktiviert ist.
-
Danach
wird in dem zweiten Schritt eine Zuckereinheit oder ein Zuckerderivat
mit einem aktivierten Rapamycin (III) umgesetzt, wobei sich ein
Rapamycin-Kohlenhydratderivat ergibt. Wenn die reaktive funktionelle
Gruppe an der Zuckereinheit oder dem Zuckerderivat eine Hydroxylgruppe
ist, kann die Umsetzung mit dem aktivierten Rapamycin an einer primären Hydroxylgruppe
stattfinden, wobei eine Carbonatverknüpfung zum Rapamycin gebildet
wird. Das sich ergebende Verbindungsglied ist eine Carbonylgruppe.
Wenn die reaktive funktionelle Gruppe an dem Zucker oder dem Zuckerderivat
eine Aminogruppe ist (die sich an irgendeiner Position des Zuckers
befinden kann), ergibt sich eine Carbamatverküpfung zu dem Rapamycin und
das sich ergebende Verbindungsglied ist eine Carbonylgruppe. Amino-substituierte
Zuckerderivate, z.B. Zucker-X-NH2 oder Zucker-NH2, können
nach herkömmlichen
Verfahren aus Vorstufen hergestellt werden. Zum Beispiel ergibt
die Reduktion von Zucker-X-N3 oder die Entfernung
der Phthaloylgruppe von Zucker-X-NPhth, wobei Phth Phthalyl bedeutet,
das Amino-substituierte Zuckerderivat. Diese Vorstufen können durch
Glycosylierung von Verbindungsgliedeinheiten mit geeignet aktivierten
Glycosyldonoren synthetisiert werden.
-
Somit
ist es unter Verwendung der hier beschriebenen, allgemeinen Vorgehensweise
möglich,
eine Vielzahl von Rapamycin-Kohlenhydratderivaten herzustellen,
in denen die 31- und/oder 42-Hydroxylgruppen mit einer Vielzahl
von Zuckern oder Zuckerderivaten modifiziert sind.
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Es
wird erwogen, dass Hydroxygruppen von Rapamycin oder Rapamycinmetaboliten,
einschließlich derjenigen,
in denen andere Positionen als 31 und 42 ebenfalls, wie hier beschrieben,
glycosyliert werden können,
und dass die sich ergebenden Rapamycin-Kohlenhydratderivate auch eine höhere Wasserlöslichkeit und/oder
verbesserte pharmakokinetische und/oder pharmakodynamische Eigenschaften
im Vergleich mit ihren unglycosylierten Entsprechungen aufweisen
werden.
-
Rapamycinmetabolite
sind im Fachgebiet bekannt. Zum Beispiel identifizierten Streit
et al. mehrere Rapamycinmetabolite aus menschlichen Lebermikrosomen
strukturell. Siehe F. Streit et al., Drug Metabol. Disp., 24, 1272
(1996). Zu diesen gehören
41-Demethyl rapamycin, 7-Demethylrapamycin, 11-Hydroxyrapamycin
und ein Hydrolyseabbauprodukt des 24-Hydroxyesters von Rapamycin.
Es wurde auch gezeigt, dass die Metaboliten von Rapamycin dieser
Esterhydrolyse unterzogen werden können. Streit identifizierte
auch teilweise di-, tri- und tetrahydroxylierte Rapamycinmetaboliten.
Wang et. al. fanden an der Position 16 hydroxylierte und/oder demethylierte
Metaboliten in der Galle von mit Rapamycin behandelten Ratten. Siehe
C. K. Wang et al., Proceedings of the 41st ASMS
Conference on Mass Spectrometry and Allied Topics, San Francisco,
545 (1993). Nickmilder et. al. identifizieren einen 3,4- und 5,6-Dihydrodiol-rapamycinmetaboliten
in Rattenlebermikrosomen. Siehe M. J. M. Nickmilder et al., Xenobiotica,
27, 869 (1997). In einem Trog Vollblut identifizierten Streit et
al. 41-Demethyl-, Hydroxy-, Dihydroxy-, und Didemethylrapamycinmetaboliten.
Siehe F. Streit et al., Clin. Chem., 42, 1417 (1996). Diese Metaboliten
machten 56% der gesamten gemessenen Rapamycinderivate aus. Schließlich betrachteten
Leung et al. die Disposition von [14C]-Rapamycin
bei gesunden männlichen
Freiwilligen. Sie fanden, dass Rapamycin etwa 35% der gesamten Radioaktivität im Blut
ausmachten und dass 41-Demethyl-, 7-Demethyl-, und mehrere andere
Hydroxy-, Hydroxydemethyl- und Didemethylrapamycinmetabolite einzeln
betrachtet zwischen 1 und 12% der gesamten Radioaktivität ausmachten.
Rapamycinmetabolite können
auch aus einer Anzahl verschiedener Quellen isoliert werden, einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt,
Blut-, Urin- oder Kotproben, aus Lebermikrosomen und aus Mikroorganismuskulturen.
-
Demgemäß schließen die
Hydroxylgruppen von besonderem Interesse, zusätzlich zu denjenigen an Position
31 und 42, diejenigen an den Positionen 27, 41, 3, 4, 5, 6, 7, 11
und 24 des Rapamycins und der Rapamycinmetaboliten ein.
-
Arzneimittel und Nutzen
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
unvermischt oder mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger einem Lebewesen, wie einem
warmblütigen
Säuger,
und insbesondere einem Menschen, der dies benötigt, verabreicht werden. Das
Arzneimittel kann auch andere Arzneistoffe enthalten, insbesondere
Arzneistoffe, von denen bekannt ist, dass sie einen unterschiedlichen
Wirkmechanismus haben. So können
die Arzneimittel, zusätzlich
zu den erfindungsgemäßen Verbindungen,
mindestens einen Arzneistoff einer anderen Klasse enthalten, zum
Beispiel einen Calcineurin-Inhibitor, ein Steroid oder andere immunmodulatorische
Verbindungen, die mit der DNA-Synthese oder intra- oder interzellulärer Signalgebung
oder anderen Zellprozessen wechselwirken. Beispiele für Calcineurin-Inhibitoren
schließen
Cyclosporin A (erhältlich
bei Novartis als Sandimmune® und Neoral®) und
FK506 (auch als Tacrolismus oder Prograf® bekannt
und bei Fujisawa erhältlich)
ein. Beispiele für
Cyclosporinderivate sind die in WO99/18120 veröffentlichten. Beispiele für Steroide schließen Predison,
Prednisolon oder Methylprednisolon ein. Beispiele dieser immunmodulatorischen
Verbindungen schließen
Azothoprin, Mycophenolsäure
(Mycophenolat-Mofitil oder Cellcept®, bei
Roche erhältlich), Leflunamid,
bei Aventis erhältlich,
Brequinar, Mizoribin, Antikörper,
einschließlich
LFA-1 und α-ICAM-1,
Thimoglobulin, ILR2-Antagonisten, einschließlich Basiliximab (Stimulect®)
und Daclizumab (Zenapax®), Alemtuzumab (Campath
1H®,
ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der CD52 erkennt), Orthoclon
OKT3® oder Muromonab
CD3, Atgam(R)-Lymphocytenimmunglobulin,
ATG (Antithymocytenglobulin) oder andere Verbindungen ein. Die einzelnen
Arzneistoffe und das Rapamycin-Kohlenhydratderivat können getrennt
als unterschiedliche Komponenten des Arzneimittels formuliert werden
und zusammen oder getrennt verabreicht werden.
-
Der
pharmazeutisch wirksame Träger
kann fest oder flüssig
sein. Ein fester Träger
kann eins oder mehrere Substanzen einschließen, die auch als Geschmacksstoffe,
Schmiermittel, Lösungsvermittler,
Suspensionsmittel, Füllstoffe,
Gleitmittel, Verdichtungshilfen, Bindemittel oder Tablettenzerfallsmittel
dienen; es kann sich auch um ein Verkapselungsmaterial handeln.
In Pulvern handelt es sich bei dem Träger um einen fein verteilten
Feststoff, der sich in Beimischung mit dem fein verteilten Wirkstoff
befindet. In Tabletten wird der Wirkstoff in geeigneten Anteilen
mit einem Träger,
der die notwendigen Verdichtungseigenschaften hat, vermischt und
zu der gewünschten
Form und Größe verdichtet.
Die Pulver und Tabletten können
bis zu 99% des Wirkstoffs enthalten. Geeignete feste Träger schließen zum
Beispiel Calciumphosphat, Magnesiumstearat, Talkum, Zucker, Lactose,
Dextrin, Stärke,
Gelatine, Cellulose, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose,
Polyvinylpyrrolidin, niedrig schmelzende Wachse und Ionenaustauscherharze
ein.
-
Flüssige Träger werden
bei der Herstellung von Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Sirupen, Elixieren und unter Druck gesetzten
Zusammensetzungen verwendet. Der Wirkstoff kann in einem pharmazeutisch
verträglichen
flüssigen
Träger,
wie Wasser, einem organischen Lösungsmittel,
einem Gemisch von beiden oder in pharmazeutisch verträglichen Ölen oder
Fetten, gelöst
oder suspendiert werden. Die flüssigen
Träger
können
andere geeignete pharmazeutische Zusätze enthalten, wie Lösungsvermittler,
Emulgatoren, oberflächenaktive
Mittel, Puffer, Konservierungsstoffe, Süßungsmittel, Geschmacksstoffe,
Suspensionsmittel, Verdickungsmittel, Farbstoffe, Viskositätsregulatoren,
Stabilisatoren oder Osmoseregulatoren. Geeignete Beispiele für flüssige Träger für die orale
oder parenterale Verabreichung schließen Wasser (das teilweise die
Zusätze
wie vorstehend enthält,
z.B. Cellulosederivate, möglicherweise
eine Natriumcarboxymethylcelluloselösung), Alkohole (einschließlich der
Alkohole mit einer Hydroxygruppe oder mit mehreren Hydroxygruppen,
z.B. Glykole) und deren Derivate, sowie Öle (z.B. fraktioniertes Kokosöl und Erdnussöl) ein.
Für die
parenterale Verabreichung kann der Träger auch eine Ölsäureester,
wie Ethyloleat und Isopropylmyristat, sein. Sterile flüssige Träger sind
für sterile
Zusammensetzungen für die
parenterale Verabreichung in Flüssigform
geeignet. Bei den flüssigen
Trägern
für die
unter Druck stehenden Zusammensetzungen kann es sich um halogenierte Kohlenwasserstoffe
oder pharmazeutisch verträgliche
Treibmittel handeln.
-
Flüssige Arzneimittel,
die sterile Lösungen
oder Suspensionen sind, sind für
intramuskuläre,
intraperitoneale und subkutane Injektionen geeignet. Sterile Lösungen können auch
intravenös
verabreicht werden. Die Verbindung kann auch oral entweder in Form
einer flüssigen
oder festen Zusammensetzungsform verabreicht werden. Eine Verabreichung über die
Lunge wird ebenfalls erwogen.
-
Das
Arzneimittel kann in einer Einheitsdosierungsform vorliegen, z.B.
als Tabletten oder Kapseln. In einer solchen Form wird die Zusammensetzung
in eine Einzeldosis unterteilt, die passende Mengen des Wirkstoffs
enthält;
die Einheitsdosierungsformen können
abgepackte Zusammensetzungen sein, zum Beispiel abgepackte Pulver,
Phiolen, Ampullen, vorgefüllte
Spritzen oder Portionspackungen, die Flüssigkeiten enthalten. Die Einheitsdosierungsform
kann zum Beispiel selbst eine Kapsel oder Tablette sein, oder es
kann sich um eine passende Anzahl einer solchen Zusammensetzung
in einer verpackten Form handeln. Die bei der Behandlung zu verwendende
Dosierung muss subjektiv durch den begleitenden Arzt bestimmt werden.
-
Zusätzlich können die
erfindungsgemäßen Verbindungen
durch eine Formulierung mit einer pharmazeutisch verträglichen
Trägersubstanz
als eine Lösung,
Creme oder Lotion angewendet werden, die auf einem betroffenen Gebiet
verabreicht wird.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in Verbindung mit einem Medizinprodukt verwendet werden. Zum Beispiel
kann ein Rapamycin-Kohlenhydratderivat als eine Komponente eines
mit einem Arzneistoff überzogenen
oder imprägnierten
intravaskulären
Stents verwendet werden, um eine neointimale Gewebeproliferation
zu verhindern und dadurch einer Restenose vorzubeugen (siehe zum
Beispiel U.S.-Pat. Nr. 5,665,728). Rapamycin-Kohlenhydratderivate
können
auch als eine Komponente von anderen mit einem Arzneistoff überzogenen
oder imprägnierten
Medizinprodukten, wie Katheter, Pumpen oder Arzneistoffe abgebende
Medizinprodukte, wie Arzneistoffe enthaltende Perlen oder Plättchen,
verwendet werden. Das Vorhandensein von Rapamycin, einem hochwirksamen
Immunsuppressivum kann die Entzündung,
Abstoßung
oder andere Immunantworten auf das Vorhandensein dieser implantierbaren
Medizinprodukte im Körper
vermindern.
-
Die
folgenden Beispiele werden angeboten, um diese Erfindung zu veranschaulichen
und sollen keinesfalls als Beschränkung des Umfangs der vorliegenden
Erfindung aufgefasst werden.
-
BEISPIELE
-
In
den nachstehenden Beispielen haben die folgenden Abkürzungen
die folgenden Bedeutungen. Wenn eine Abkürzung nicht definiert ist,
hat diese die im Allgemeinen akzeptierte Bedeutung
- g
- = Gramm
- mg
- = Milligramm
- kg
- = Kilogramm
- mmol
- = Millimol
- M
- = molar
- N
- = normal
- ml
- = Milliliter
- min
- = Minute
- BzCl
- = Benzoylchlorid
- DMAP
- = 4-Dimethylaminopyridin
- DMS
- = Dimethylsulfat
- Py
- = Pyridin
- DMF
- = N,N-Dimethylformamid
- Me
- = Methyl
- HOAt
- = 1-Hydroxy-7-azabenzotriazol
- HOBT
- = 1-Hydroxybenzotriazole-Hydrat
- TBDMSiCl
- = tert-Butyldimethylsilylchlorid
- AcOH
- = Essigsäure
- THF
- = Tetrahydrofuran
- LC/MS oder LCMS
- = Flüssigchromatografie/Massenspektroskopie
- HPLC
- = Hochleistungsflüssigkeitschromatografie
- konz.
- = konzentriert
- Äq.
- = Äquivalente
-
In
den folgenden Beispielen und Verfahren sind die Ausgangsmaterialien
im Handel erhältlich
von Aldrich Chemical Company, Inc., Milwaukee, WI 53233 USA; Lancaster Synthesis,
Inc., NH 03087 USA; Sigma, St. Louis MO 63178 USA; Maybridge Chemical
Co. Trevillett, Tintagel, Cornwall PL34 OHW Großbritannien; TCI America, Portland
OR 97203; Frontier Scientific, Utah, USA; und Bachem, Torrance,
California, USA.
-
BEISPIEL 1
-
Synthese von 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
-
3 stellt
das Verfahren der Synthese von 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
dar. Das ausführliche
Verfahren ist nachstehend beschrieben:
-
42-O-(4-Nitrophenyloxycarbonyl)rapamycin
-
Eine
Lösung
von 10,0 g Rapamycin in 50 ml Dichlormethan und 10 ml trockenem
Pyridin wurde unter einer Stickstoffatmosphäre auf –78°C gekühlt. Zu dieser Lösung wurden
3,31 g 4-Nitrophenylchlorformiat gegeben und das Reaktionsgemisch
wurde 1 Stunde bei –78°C gerührt und
dann direkt auf Raumtemperatur gebracht. Die Umsetzung war nach
2 Stunden vollständig.
Das Gemisch wurde mit Wasser verdünnt und dann mit Dichlormethan
extrahiert. Die organische Phase wurde mit Wasser gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und
eingedampft. Die Chromatografie über
eine Silicagelsäule
(Lösungsmittel:
Hexane-Ethylacetat, 2:1) ergab 9,66 g 42-O-(4-Nitrophenyloxycarbonyl)rapamycin
als einen gelblichen Feststoff (aus Benzol gefriertgetrocknet).
C58H82N2O17 M = 1078,6 ; MS(ES+): m/z = 1101,7 (M+Na)+
-
42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamylcin
-
Zu
einer Lösung
aus D-Fructose (2,025 g, 11,24 mmol) und DMAP (250 mg) in N,N-Dimethylformamid (25
ml) wurde 42-O-(4-Nitrophenyloxycarbonyl)rapamycin (4,05 g, 3,757
mmol) gegeben und das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur
24 Stunden gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde unter Hochvakuum eingedampft und der Rückstand wurde einer Flaschchromatografie über eine
Silicagelsäule
unter Verwendung von Dichloromethan-Methanol (9:1) als Eluent unterzogen.
Das erhaltene Produkt wurde auf einer präparativen HPLC-Säule (80%
Methanol-20% Wasser Durchfluss 10 ml/min) gereinigt, wobei sich
1,461 g 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin als ein weißer Feststoff
ergaben (aus Benzol gefriergetrocknet).
C58H89NO20, M = 1119,6;
MS(ES+): m/z = 1142,7 (M+Na)+. Bei der alternativen
Herstellung kann, wie in Beispiel 3 offenbart, HOBT (oder HOAT)
anstelle von DMAP angewendet werden.
-
BEISPIEL 2
-
Indem
dem in Beispiel 1 dargestellten Verfahren gefolgt und die passenden
Zucker oder Zuckerderivate angewendet wurden, wurden die folgenden
Verbindungen erhalten:
42-O-(D-Glucosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(Methyl-D-glucosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Allosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(L-Fructosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Fucitolylcarbonyl)rapamycin
42-O-(L-Fucitolylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Glucalylcarbonyl)rapamycin
42-O-(L-Sorbosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(2-O-Methyl-D-fructosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Lactalylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Sucrosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Gentobiosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Cellobiosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Turanosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Palatinosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Isomaltosycarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Maltulosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Maltosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Lactosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(Methyl-D-lactosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Melibiosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Leucrosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Rafinosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Isomaltotriosylcarbonyl)rapamycin
42-O-(D-Cellotetraosylcarbonyl)rapamycin
-
BEISPIEL 3
-
Synthese von 31-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
-
4 stellt
das Verfahren zur Synthese von 31-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
dar. Das ausführliche
Verfahren wird nachstehend beschrieben:
-
42-O-(tert-Butyldimethylsilyl)rapamycin
-
Zu
einer Lösung
aus Rapamycin (10 g) und Imidazol (2,2 g) in N,N-Dimethylformamid
(40 ml) wurde tert-Butyldimethylsilylchlorid (1,76 g) gegeben, und
das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur unter Stickstoff 5
Tage gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde unter Hochvakuum eingedampft, und der Rückstand wurde über eine
Silicagelsäule
chromatografiert (Lösungsmittel:
Hexane-Ethylacetat, 3:2), wobei sich 5,84 g 42-O-(tert-Butyldimethylsilyl)rapamycin
als ein gebrochen weißer
Schaum ergaben.
C57H93NO13Si, M = 1027,6; MS(ES+):m/z = 1050,7 (M+Na)+
-
42-O-(tert-Butyldimethylsilyl)-31-O-(4-nitrophenyloxycarbonyl)rapamycin
-
42-O-(tert-Butyldimethylsilyl)rapamycin
(5,84 g) wurde in Dichloromethan (30 ml) und Pyridin (6 ml) gelöst, es wurde
4-Nitrophenylchlorformiat (2,582 g) zugegeben und das Reaktionsgemisch
wurde unter Stickstoff bei Raumtemperatur 2 Stunden gerührt. Die
Lösungsmittel
wurden eingedampft und der Rückstand
wurde über
einer Silicagelsäule
gereinigt. Die Elution mit Hexanen-Ethylacetat (3:1) ergab die Titelverbindung
als einen gelblichen Schaum (5,4 g).
C64H96N2O17Si,
M = 1192,6; MS(ES+): m/z = 1215,6 (M+Na)+
-
31-O-(4-Nitrophenyloxycarbonyl)rapamycin
-
42-O-(tert-Butyldimethylsilyl)-31-O-(4-nitrophenyloxycarbonyl)rapamycin
(5,4 g) wurde in einem Gemisch aus Essigsäure (30 ml), Tetrahydrofuran
(10 ml) und Wasser (10 ml) gelöst.
Es wurde bei Raumtemperatur 20 Stunden gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde
mit Wasser verdünnt
und mit Ethylacetat extrahiert (3 × 200 ml). Die organische Phase
wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, filtiert und eingedampft. Säulenchromatografie über Silicagel
(Lösungsmittel:
Hexane-Ethylacetat, 3:2) ergab 2,1 g 31-O-(4-Nitrophenyloxycarbonyl)rapamycin
als einen gelblichen Feststoff (aus Benzol gefriertgetrocknet).
C58H82N2O17, M = 1078,6; MS(ES+): m/z = 1101,6 (M+Na)+
-
31-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
-
Ein
Gemisch aus 31-O-(4-Nitrophenyloxycarbonyl)rapamycin (1,3 g), D-Fructose
(0,434 g) und 1-Hydroxybenzotriazol (HOBT) (0,325 g) in trockenem
Pyridin (20 ml) wurde 3 Tage bei Raumtemperatur gerührt. Dann
wurde das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck eingedampft und der Rückstand wurde über eine Silicagelsäule chromatografiert.
Die Elution mit Dichloromethan-Methanol (10:1) stellte 31-O-(D-Fructosycarbonyl) rapamycin
(0,625 g, 46%) als einen weißen
Feststoff bereit (aus Benzol gefriergetrocknet).
C58H89NO20 M = 1119,6;
MS(ES+): m/z = 1142,7 (M+Na)+
-
Auf
eine analoge Art und Weise wurde auch 31-O-(D-Allosylcarbonyl)rapamycin
hergestellt. Zusätzlich kann
bei der alternativen Herstellung, wie in Beispiel 1 offenbart, DMAP
anstelle von HOBT angewendet werden.
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BEISPIEL 4
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Synthesis von 42-O-(2-O-Methyl-β-D-fructosylcarbonyl)rapamycin
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1,3,4,5-Tetra-O-benzoyl-β-D-fructopyranose
-
Ein
Gemisch aus wasserfreiem Pyridin (52 ml), Benzoylchlorid (51,5 ml,
0,444 mmol) und wasserfreiem Dichlormethan (125 ml) wurde auf –10°C gekühlt. Dazu
wurde portionsweise fein pulverisierte Fructose (20 g, 0,111 mmol)
gegeben und das Reaktionsgemisch wurde 18 Stunden bei –10°C gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde mit Eiswasser abgeschreckt, mit Dichlormethan
verdünnt
and in einen Scheidetrichter überführt. Die
organische Schicht wurde abgetrennt, mit 5%iger Citronensäure, gesättigter
Natriumhydrogencarbonatlösung
und Wasser gewaschen und über
Natriumsulfat getrocknet. Es wurde abfiltriert und das Lösungsmittel wurde
eingedampft. Der Rückstand
wurde in Diethylether (75 ml) gelöst und dann langsam zu Hexanen
(300 ml) gegeben, wobei sich ein weißer Feststoff ergab, der nach
dem Trocknen 58,9 g (89%) 1,3,4,5-Tetra-O-benzoyl-β-D-fructopyranose
lieferte.
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1,3,4,5-Tetra-O-benzoyl-2-O-methyl-β-D-fructopyranose
-
Zu
einer Lösung
aus 1,3,4,5-Tetra-O-benzoyl-β-D-fructopyranose
(10,00 g, 16,8 mmol) in Aceton (40 ml) wurde Dimethylsulfat (2,4
ml, 25,16 mmol, 1,5 Äq.)
gegeben, gefolgt von Kaliumcarbonat (3,48 g, 25,16 mmol), und das
Reaktionsgemisch wurde unter Stickstoff 18 Stunden bei 50°C gerührt. Die
Lösungsmittel
wurden unter vermindertem Vakuum entfernt und der sich ergebende
Rückstand
wurden in Ethylacetat (150 ml) gelöst, mit 5%iger Citronensäure, Wasser
und Kochsalzlösung
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und zu einem öligen Feststoff
konzentriert. Die Reinigung über
eine Silicagelsäule
(Hexan:Ethylacetat, 4:1) lieferte 10,0 g (98%) der Titelverbindung
als einen weißen
Schaum.
-
2-O-Methyl-β-D-fructopyranose
-
Eine
Lösung
aus Natriummethanolat (0,5 M in Methanol, 10,0 ml) wurde zu einer
kräftig
gerührten
Lösung
aus 1,3,4,5-Tetra-O-benzoyl-2-O-methyl-β-D-fructopyranose (10,0 g, 16,4
mmol) in wasserfreiem Methanol gegeben. Nach 1,5stündigem Rühren bei
Raumtemperatur war die Umsetzung vollständig. Der pH-Wert wurde mit
Amberlite IRC-50
(~ 4,0 g) auf 7,0 eingestellt. Die Feststoffe wurden durch Filtrieren
entfernt und das Filatrat wurde unter Vakuum konzentriert. Die Reinigung über eine
Silicagelsäule
(Methanol:Dichlormethan, 4:1 und 3:1) lieferte das Produkt als einen
weißen
Schaum 2,70 g (81%).
-
42-O-(2-O-Methyl-β-D-fructosylcarbonyl)rapamycin
-
Ein
Gemisch aus 42-O-(4-Nitrophenyloxycarbonyl)rapamycin (10,0 g, 9,3
mmol), 2-O-Methyl-β-D-fructopyranose
(6,2 g, 28 mmol, 3 Äq.)
und 1-Hydroxy-7-azabenzotriazol (HOAt) (2,5 g, 2 Äq.) in trockenem
Pyridin (60 ml) wurde bei Raumtemperatur 4 Tage gerührt. Dann
wurde das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck eingedampft und der Rückstand wurde erneut in Ethylacetat
gelöst
und mit Wasser gewaschen. Die organische Schicht wurde eingedampft
und der Rückstand über einer
Silicagelsäule
chromatografiert. Die Elution mit Dichlormethan-Methanol (100:5)
ergab 42-O-(2-O-Methyl-β-D-fructosylcarbonyl)rapamycin
(4,7 g) als einen weißten
Feststoff (aus Benzol gefriergetrocknet).
C59H91NO20, M = 1133,7;
MS(ES+):m/z = 1156,7 (M+Na)+
-
BEISPIEL 5
-
Stabilität von Rapamycin-Kohlenhydratderivaten
bei der Hydrolyse in sauren Medien
-
Die
Stabilität
bei der Hydrolyse von verschiedenen Rapamycin-Kohlenhydratderivaten
in sauren Medien wurde untersucht, indem die Verbindungen in 70/30
Methanol/0,1 N HCl (pH 1,5) gelöst
wurden und dann durch HPLC die Menge an freiem Rapamycin in den
Proben nach 1 Stunde gemessen wurde, um das Ausmaß der Hydrolyse
zu bestimmen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
-
TABELLE
2 DURCH
SÄURE KATALYSIERTE
HYDROLYSE VON RAPAMYCIN-KOHLENHYDRATDERIVATEN
-
Wie
in Tabelle 2 ersichtlich, zeigen alle Verbindungen eine gute Stabilität in saurem
Medium mit geringer oder nicht zu beobachtender Hydrolyse
-
BEISPIEL 6
-
Hydrolyse
von Rapamycin-Kohlenhydratderivaten in menschlichem Vollblut
-
Die
Fähigkeit
von verschiedenen Rapamycin-Kohlenhydratderivaten über Hydrolyse
in Vollblut freies Rapamycin abzugeben, wurde untersucht, indem
die Verbindungen im menschlichen Vollblut mit einem Spike versehen
wurden und dann durch HPLC die Menge an freiem Rapmycin in den Proben
nach 1 Stunde gemessen wurde, um das Ausmaß der Hydrolyse zu bestimmen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
-
TABELLE
3 HYDROLYSE
VON RAPAMYCIN-KOHLENHYDRATDERIVATEN IN VOLLBLUT
-
Wie
in Tabelle 3 ersichtlich, variiert das Ausmaß der Hydrolyse in menschlichem
Vollblut in Abhängigkeit
von der Natur der Kohlenhydrateinheit stark. Der Einbau über Carbonatverbindungen
von Zuckern, wie D-Fructose, L-Fucitol oder D-Allose führt im Allgemeinen
zu einem höheren
Ausmaß der
Hydrolyse als es für den
Fall beobachtet wurde, in dem D-Glucose, D-Maltulose und D-Lactal
angewendet wurde. Die Ergebnisse zeigen auch, dass wenn der geeignete
Zucker gewählt
ist, sowohl die 31-O- als auch die 42-O-Rapamycin-Kohlenhydratderivate wirksam
sind, in Vollblut freies Rapamycin abzugeben. Zusätzlich zeigen
vorhergehende, ähnliche
Experimente, die die Hydrolyse in Vollblut von Rapamycin-Kohlenhydratderivaten
mit einer Carbamatverknüpfung
untersuchten, eine geringe oder keine Hydrolyse im Gegensatz zu
vielen der Verbindungen mit Carbonatverknüpfungen in Tabelle 3.
-
BEISPIEL 7
-
Vergleich
der immunsuppressiven Wirkung von Rapamycin-Kohlenhydratderivaten mit Carbonat-
und Carbamatverknüpfungen
in vitro
-
Die
immunsuppressive Wirkung von Rapamycin, 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
und einem über
Carbamat verknüpften
Analogen von 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin (einer nicht hydrolysierbaren Form
von 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin) in primären Blutlymphozytenkulturen
(PBMC) unter Verwendung von Alamarblau als Detektion der Zellproliferation
bewertet. Das Carbamat-Analogon von 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin wird aus
einem Aminozucker gebildet, bei dem die Kohlenhydrateinheit durch
das Aminostickstoffatom des Aminozuckers an das Carbonyl verbindungsglied
gebunden ist, wodurch eine Carbamatverknüpfung gebildet wird. 5 veranschaulicht,
dass 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin eine Hemmung der Zellproliferation
zeigt, die derjenigen von Rapamycin äquivalent ist, während das
nicht hydrolysierbare über
Carbamat verknüpfte
Analoge keinerlei intrinsische immunsuppressive Wirkung besitzt.
Diese Daten lassen darauf schließen, dass die wirksame Spezies
Rapamycin ist, das sich aus der Hydrolyse von 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin über den
3-tägigen
Kulturverlauf ergibt, und nicht das nicht hydrolysierte 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin.
Anders ausgedrückt,
scheint es, dass das Prodrug keinerlei intrinsische immunsuppressive
Wirkung besitzt und zu Rapamycin hydrolysiert werden muss, um die
gewünschte pharmakologische
Wirkung zu zeigen. Dieses Experiment zeigt auch die Wichtigkeit
der Auswahl der Bindung zwischen der Kohlenhydrateinheit und dem
Rapamycin, da in diesem Beispiel eine Carbonatverknüpfung es erlaubt,
dass die gewünschte
Hydrolyse stattfindet, wohingegen die Carbamatverknüpfung intakt
bleibt und wenig oder gar kein Rapamycin abgegeben wird.
-
BEISPIEL 8
-
Vergleich
der pharmakokinetischen Profile von Rapamycin und Rapamycin-Kohlenhydratderivaten
in Ratten
-
Die
pharmakokinetischen Profile in Ratten von ausgewählten Rapamycin-Kohlenhydratderivaten
wurden bestimmt, um die Fähigkeit
der Derivate zu untersuchen, in vivo freies Rapamycin an den Blutstrom
abzugeben. Kurz zusammengefasst, wurde Sprague Dawley-Ratten oral
eine Dosis von 2,5 oder 10 mg/kg Rapamycin und Derivaten verabreicht. Über einen
Halsschnitt wurde über
24 Stunden Vollblut extrahiert und dieses wurde bis zur Analyse
bei –20°C eingefroren.
Das Vollblut wurde durch Flüssigchromatografie/Massenspektroskopie
auf das Vorhandensein von Rapamycin analysiert. Die Ergebnisse sind
in den 6, 7 und 8 zusammengefasst.
-
Wie
in den 6 und 7 ersichtlich, wurde auf die
orale Verabreichung von Rapamycin ein starker Anstieg der Rapamycinkonzentration
im Blut beobachtet, wobei eine Maximalkonzentration bei etwa 30
Minuten erreicht wurde. Der Rapamycinspiegel nahm dann ziemlich
schnell innerhalb der nächsten
Stunden ab. Ein ähnliches
Profil wurde für
42-O-(D-Glucosylcarbonyl)rapamycin beobachtet. Überraschenderweise jedoch stieg
der Rapamycinspiegel im Blut, wenn 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
oder 42-O-(D-Fucitolylcarbonyl)rapamycin oral verabreicht wurden,
allmählich
an, um eine Maximalkonzentration bei etwa 3 Stunden zu erreichen,
bevor er allmählich innerhalb
des Zeitraums abnahm (6). Ein ähnliches Profil wurde sowohl
für 31-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
und 31-O-(D-Allosylcarbonyl)rapamycin (7) als auch
für 42-O-(D-Allosylcarbonyl)rapamycin,
42-O-(D-Sorbosylcarbonyl)rapamycin und 42-O-(2-O-Methyl-D-fructosylcarbonyl)rapamycin
(8) beobachtet. Die für ausgewählte Verbindungen beobachteten,
verzögerten
Kinetiken können
den Vorteil bieten, eine weniger häufige Dosierung zu ermöglichen,
als dies für
Rapamycin typisch ist. Zusätzlich
kann der allmähliche
Anstieg, der mit ausgewählten
Rapamycin-Kohlenhydratderivaten verbunden
ist, die toxischen Wirkungen, die mit dem schnellen Anstieg der
Arzneimittelkonzentration verbunden sind, wenn Rapamycin selbst
oral verabreicht wird, verbessern.
-
Eine
zweite Beobachtung aus den 6, 7 und 8 ist
es, dass die Schwankungen der Rapamycinkonzentration, wie sie durch
die in den Grafiken dargestellten Standardabweichungen gezeigt wird,
für die
Rapamycin-Kohlenhydratderivate beträchtlich geringer ist als für Rapamycin
selbst. Somit können
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung auch den Vorteil einer
verminderten Schwankung innerhalb einer Einzelverbindung haben,
was eine gleichmäßige, vorhersagbare
Dosierung ermöglicht.
-
Diese
Experimente zeigen, dass eine sorgfältige Auswahl des Glykosylsubstituenten
eine tief greifende Auswirkung auf die pharmakokinetischen Profile
der Rapamycin-Kohlenhydratderivate
hat und dass die Verbindungen der vorliegenden Erfindung beträchtliche
Vorteile, einschließlich
pharmakokinetischer Vorteile im Vergleich zu Rapamycin selbst haben.
-
BEISPIEL 9
-
Vergleich der Toxizität von Rapamycin
und 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin auf den Gl-Trakt in einem Hundemodell
-
Beagle-Hunde
gelten in Verbindung mit Rapamycin als ein hochempfindliches Modell
für die
Toxizität auf
den Gastrointestinaltrakt. Siehe S. N. Sehgal et al. Medicinal Research
Reviews 14, 1 (1994). Sogar wenn die Hunde kurz einer geringen Dosis
oral verabreichtem Rapamycin ausgesetzt sind, ist es bekannt, das
dies zu einem schnellen Gewichtsverlust aufgrund von Geschwürbildung
führt,
die vom Mund bis zum Sekundärkolon
auftritt, bis hin zu einer nekrotischen, fibrinoiden Gefäßentzündung. Wie
in Tabelle 4 zusammengefasst, wurden, wenn 2 Beaglen eine Einzeldosis
Rapamycin von 10 mg/kg gegeben wurde, beide Hunde lethargisch und
verloren innerhalb von 1 Woche über
30% ihres Körpergewichts,
was ein Folge von verminderter Nahrungsaufnahme war. Die Tiere erholten
sich nicht. Ein anderer Beagle, dem die gleiche Dosis 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
gegeben wurde, zeigte keine offenkundigen physischen Änderungen
und behielt die normale Futteraufnahme bei. Alle drei Hunde hatten,
wie durch LCMS gemessen, ähnliche
Rapamycinspiegel im Blut. Bei einem vierten Hund führte eine
Dosis von 1 mg/kg 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin zu einer leichten
Lethargie, jedoch erholte sich der Hund schnell. Eine nachfolgende
Dosis Rapamycin (1 mg/kg) eine Woche später führte zu schwerer Lethargie
und Gewichtsverlust, von der sich das Tier nicht erholte.
-
TABELLE
4. GASTROINTESTINALE VERTRÄGLICHKEIT
BEI BEAGLEN
-
Dieses
Experiment zeigt deutlich, dass die orale Verabreichung von 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
zu geringen oder keinerlei offenkundigen Zeichen von gastrointestinaler
Toxizität
bei einem hochempfindlichen Hundemodell führten, insbesondere im Vergleich
zu Rapamycin, das zu Zeichen schwerer Toxizität führte. Dieses Ergebnis zeigt
das Potenzial von Rapamycin-Kohlenhydratderivaten der vorliegenden
Erfindung, das pharmakodynamische Profil von Rapamycin zu verbessern:
-
BEISPIEL 10
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Vergleich der Serumcholesterinspiegel
in mit Rapamycin und 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin behandelten
Ratten
-
42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
und Rapamycin wurden in direktem Vergleich in Sprague-Dawley-Ratten
auf Änderungen
im Cholesterinspiegel hin getestet. Die Ratten (n = 12) wurden 12
Tage mit äquivalenten
Dosen (2,5 mg/kg/Tag) entweder von Rapamycin oder von 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
behandelt. Die Cholesterinspiegel wurden am 24-Stunden-Tiefpunkt
am Tag 11 gemessen. Die Ergebnisse (9) zeigen,
dass Ratten, die mit Rapamycin behandelt wurden, relativ zu einer
Kontrollgruppe, die nur einen Träger
verabreicht bekommen hatte, einen wesentlich erhöhten Cholesterinspiegel aufwiesen,
während die
Cholesterinspiegel bei der 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin-Gruppe wesentlich
niedriger waren (p < 0,01)
als in der Rapamycin-Gruppe und nicht wesentlich verschieden von
denen der Träger-Gruppe
waren. Es ist wichtig festzuhalten, dass beide Verbindungen eine äquivalente
Wirksamkeit in einem heterotopischen Rattenmodell für Herztransplantationen
bei der gleichen 2,5 mg/kg/Tag-Dosis zeigten, wie sie in dieser
Studie verwendet wurde (Beispiel 12). Dieses Experiment zeigt die
Fähigkeit
von Rapamycin-Kohlenhydratderivaten, das
Nebenwirkungsprofil von Rapamycin zu verbessern, während die
Wirksamkeit beibehalten wird.
-
BEISPIEL 11
-
Vergleich der Thrombocytenaggregation
aufgrund von Rapamycin und 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin in einem
Aggregationstest mit gewaschenen menschenlichen Thrombocyten
-
Es
wird vermutet, dass die Thrombocytenaggregation eine Nebenwirkung
von Rapamycin ist und dass sie mit dem Anstieg der chronischen Abstoßung und
anderen Langzeitnebenwirkungen bei der Verwendung von Rapamycin
bei Transplantationen in Verbindung gebracht wird. (Ann Babinska
et al., Enhancement of Human Platelet Agqregation and Secretion
Induced by Rapamycin. (1998) Nephrology Dialysis Transplantation Vol.
13, S. 3153–3159).
Diese Experimente wurden unter Verwendung von frisch gewaschenen
menschlichen Thrombocyten durchgeführt, die mit 2 μM ADP stimuliert
wurden und zum Zeitpunkt Null entweder mit Rapamycin oder 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
als einem Spike versehen wurden. Die Aggregation der behandelten
Thrombocyten wurde kontinuierlich über einen Zeitraum von 8 bis
10 Minuten in einem ChronoLogTM-Platelet-Aggregometer
abgelesen.
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10 zeigt
ein Diagramm der prozentualen Thrombocytenaggregation gegen die
Zeit für
zwei Konzentrationen von Rapamycin, 1 μg/ml und 25 μg/ml. 10 veranschaulicht,
dass Rapamycin dosisabhängig eine
Thrombocytenaggregation herbeiführt.
Rapamycin in einer Dosis von 1 μg/ml
führte
eine Thrombocytenaggregation von etwa 20% nach 8 Minuten herbei.
Rapamycin in einer Dosis von 25 μg/ml
führte
eine Thrombocytenaggregation von etwa 70% nach 8 Minuten herbei. 11 zeigt
ein Diagramm der prozentualen Thrombocytenaggregation gegen die
Zeit für
gewaschene menschliche Thrombocyten, die mit 2 μM ADP stimuliert wurden und
mit einer Dosis von 25 μg/ml
Rapamycin oder 25 μg/ml
42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin versetzt wurden. 11 zeigt,
dass während
Rapamycin nach 8 Minuten eine beinahe 80%ige Thrombocytenaggregation
herbeiführte,
42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin im gleichen Zeitraum keine messbare Wirkung
auf die Thrombocytenaggregation aufwies.
-
BEISPIEL 12
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Transplantatüberlebensdauer
von heterotopischen Herzallotransplantaten in Ratten, die oral 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
(2,5 und 10 mg/kg/Tag), Rapamycin (2,5 mg/kg/Tag) oder einen Träger erhalten
haben
-
Es
wurden heterotopische Transplantate an die abdominale Aorta und
die Vena cava inferior eines genetisch unpassenden (allogenen) Herzens
von Wistar-Furth-Ratten an Lewis-Ratten appliziert. Die Kontrollproben
(Träger
und Rapamycin zu 2,5 mg/kg/Tag) oder 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
zu 2,5 und 10 mg/kg/Tag wurden einmal täglich durch orale Gaben an
die Transplantatempfänger
(6 Ratten pro Gruppe) verabreicht, wobei damit 3 Tage vor der Transplantation
begonnen und 30 Tage lang nach der Transplantation fortgefahren
wurde. Wenn während
des 30 Tage-Zeitraums nach der Transplantation eine Transplantatdysfunktion
bemerkt wurde, wurde das Tier getötet. Wenn das Tier länger als
30 Tage nach der Transplantation überlebte, wurden die Tests
und die Kontrollen abgebrochen und die Tiere konnten bis zu einer
Transplantatdysfunktion oder bis zu 100 Tagen nach der Transplantation
weiterleben. Die durchschnittlichen Überlebensraten für jede Gruppe
von Empfängertieren
sind in Tabelle 5 und
12 zusammengefasst. Wie in Tabelle
5 aufgeführt,
verlängerte
42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
die Überlebensdauer
des Transplantats bei einem Dosisspiegel von 2,5 und 10 mg/kg/Tag
um 241 und 341% im Vergleich zu der Träger-Kontrollgruppe. Dies war im Vergleich
zu der verlängerten Überlebensdauer,
die bei Rapamycin in einer Dosis von 2,5 mg/kg/Tag auftrat, ähnlich.
12 veranschaulicht,
dass 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin die Überlebensdauer des Transplantats
im Vergleich zu dem Träger
so wie Rapamycin bei einem Dosisspiegel von 2,5 mg/kg/Tag verlängerte.
Diese Daten zeigen die immunsuppressive Wirkung von 42-O-(D-Fructosylcarbonyl)rapamycin
bei der Verhinderung der Transplantatabstoßung. TABELLE
5 DURCHSCHNITTLICHE ÜBERLEBENSDAUER
NACH HETEROTROPEN HERZTRANSPLANTATIONEN BEI RATTEN (N = 6)