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Hintergrund
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Die
folgende Beschreibung stellt eine Zusammenfassung von Informationen
bereit, die für
die vorliegende Erfindung relevant sind und ist kein Zugeständnis, dass
jedwede der hier angegebenen Informationen oder der hier zitierten
Veröffentlichungen Stand
der Technik für
die vorliegend beanspruchte Erfindung ist.
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Ein
Mikroarray ist ein Array oder ein Muster getrennter Einfangmittel,
die als kleine Flecken (etwa 1 mm oder weniger) auf einem geeigneten
festen Träger
abgeschieden sind. Ein Beispiel für einen geeigneten festen Träger für den Mikroarray
ist eine Polypropylenplatte oder eine andere Platte mit einer Vielzahl
von Testbereichen, auf denen ein Array von Flecken in den Testbereichen
abgeschieden werden kann. Reagenzien und ein Volumen einer Probe
werden den Testbereichen zugesetzt, um Zielliganden nachzuweisen.
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Ein
Assay bzw. Test unter Verwendung eines Mikroarrays kann in verschiedener
Weise durchgeführt
werden, einschließlich
der bekannten Sandwich-Technik. Bei der Sandwich-Technik werden Zielliganden, Zielliganden-Detektoren
und Einfangliganden in dem Test verwendet. „Zielliganden" und „Antiliganden" sind Antigene, Antikörper, bindende
Proteine, Haptene, Hormonrezeptoren und andere biologische Moleküle, die
durch Binden an andere Moleküle Komplexe
bilden können.
Ein Einfangligand ist ein Antiligand, der an den Zielliganden bindet.
Der „Zielliganden-Detektor" ist ein markierter
Antiligand, der auch an den Zielliganden oder einen Zielligand-Einfangligand-Komplex
bindet.
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In
dem Sandwichtest bindet der Einfangligand an mindestens eine Stelle
auf einem Zielliganden zur Bildung eines ersten Komplexes, wodurch der
Zielligand eingefangen wird oder eine Verknüpfung mit dem Zielliganden
stattfindet. Ein Zielliganden-Detektor bindet ebenfalls an den Zielliganden zur
Bildung eines zweiten Komplexes. Der markierte Bestandteil in dem
Sandwich des Komplexes kann die Gegenwart eines Zielliganden an
einer bestimmten Stelle in einem Mikroarray anzeigen.
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Mikroarrays
sind zum Nachweisen der Gegenwart eines oder mehrerer Zielliganden
unter Verwendung kleiner Probenvolumina geeignet. Mikroarrays bestimmen
jedoch im Allgemeinen, ob ein Zielligand vorliegt, und quantifizieren
den Zielliganden nicht. Die Quantifizierung jedes Zielliganden in
einem Mikroarray kann für
viele Anwendungen extrem nützlich
oder entscheidend sein und würde
die Eignung von Mikroarrays erweitern.
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Eine
genaue Quantifizierung von Zielliganden in einem Mikroarrayformat
ist komplex; variable Bedingungen auf jedweder Stufe des Testverfahrens können die
Genauigkeit beeinträchtigen.
Diese Variationen können
signifikant sein und die Genauigkeit vermindern. Variable Bedingungen
können
auf einer oder mehreren Stufe(n) des Testverfahrens von 1) dem Abscheiden
von Einfangmitteln als Flecken auf dem Mikroarray, 2) der Probe
und Reagenzien auf dem Mikroarray, 3) dem Inkubieren der Probe und von
Reagenzien, und/oder 4) während
des Nachweisens und Messens der Signale, die jedem Zielliganden
entsprechen, auftreten. Das Verfahren des Zugebens der Probe oder
von Einfangmitteln in den Mikroarray kann zur Abscheidung variabler
Mengen führen.
Wenn zum Nachweisen eines Zielliganden ein visueller Marker verwendet
wird, dann kann bzw. können
Staub, eine ungleichmäßige Beleuchtung, Fokussierungsprobleme
und/oder Geräteprobleme eine
Variabilität
beim Nachweisen und Messen der Intensität des Markers erzeugen. Die
Temperatur, die Feuchtigkeit, der Inkubationszeitraum und das Schütteln sind
andere Variablen, die während
des Tests unter Verwendung des Mikroarrays auftreten können. Eine
Variation kann auch zwischen verschiedenen Testbereichen innerhalb
des Arrays auftreten. Alle diese Faktoren können die Leistung und die Genauigkeit
des Mikroarrays beim Nachweisen und Messen von Zielliganden beeinflussen.
Es gibt einen Bedarf für
ein Mikroarray-Testverfahren, das Variablen beim Nachweisen und
Messen von Zielliganden in Betracht zieht und diesbezüglich eine
Abstimmung vornimmt.
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Die
europäische
Patentanmeldung
EP
1 190 762 A2 beschreibt diesbezüglich ein Verfahren zum Anzeigen
von Ergebnissen von Hybridisierungsexperimenten unter Verwendung
eines Biochips, bei dem eine Vielzahl von Kontrollflecken, die in
jedem einer Vielzahl von Abschnitten als Flecken vorliegen, die auf
einem Biochip definiert sind, gemessen wird. Die gemessenen Daten
werden für
jeden Abschnitt auf einem Graphen aufgetragen und alle Graphen werden
gleichzeitig auf einem einzelnen Bildschirm in der gleichen Anordnung
wie diejenige der Abschnitte auf dem Biochip angezeigt. Durch gleichzeitiges
Anzeigen aller Graphen auf einem einzelnen Bildschirm ist es möglich, den
gesamten Biochip im Überblick
zu prüfen,
um experimentelle Fehler zu finden. Experimentelle Fehler können auch
bezüglich
der Verteilung von Kontrolldaten auf der Basis der Linearität der Datenpunkte
und Steigungswinkel quantifiziert werden, die für jeden der Datenpunkte auf
einem Graphen definiert sind.
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Das
Nachweisen und Quantifizieren der Intensität des Signals, das jedem Marker
entspricht, der direkt oder indirekt an jeden Zielliganden gebunden
ist, wird aufgrund der geringen Grö ße der Flecken noch komplizierter
gemacht. Eine genaue Identifizierung der Position jeder Einfangstelle
innerhalb jedes Testbereichs und der entsprechenden Identität jedes
Zielliganden in dem markierten Komplex ist entscheidend. Mikroarrays
weisen typischerweise keine interne Marker oder Referenzpunkte auf,
die es dem Anwender ermöglichen,
den Flecken, der jedem Zielliganden entspricht, der in dem Mikroarray
getestet wird, einfach und schnell zu bestimmen. Der Mangel an internen
Referenzpunkten führt
zu einem Mikroarray, bei dem ein Anwender zeitaufwändige Verfahren
durchführen
muss, um die Flecken, die dem Zielliganden entsprechen, der in dem
Mikroarray eingefangen ist, zu orientieren oder auszurichten. Abhängig von
der Anzahl verschiedener Zielliganden, die in dem Mikroarray einem
Testen unterzogen werden, kann dies die Analyse der Testergebnisse
verzögern.
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Demgemäß besteht
ein Bedarf für
ein Testverfahren für
einen Mikroarray, das quantitativ ist, die Genauigkeit des Mikroarray-Tests
erhöht,
die Orientierung oder Ausrichtung des Mikroarrays, um einen genauen
Nachweis von Flecken in jedem Array sicherzustellen, erleichtert,
und die eingefangenen Zielliganden ohne teure und zeitaufwändige Verfahren
quantifiziert.
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Zusammenfassung
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Die
vorliegende Erfindung erfüllt
dieses Bedürfnis.
Die vorliegende Erfindung stellt ein System bereit, das interne
Referenzflecken nutzt, um die Genauigkeit zu erhöhen und eine Variation des
Mikroarrays zu vermindern. Das System der vorliegenden Erfindung
umfasst Mikrotestvorrichtungen, Testverfahren und Verfahren zur
Bildung von Mikrotests.
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Eine
Mikroarray-Vorrichtung zum Bestimmen der Menge einer Vielzahl von
Zielliganden in einer Probe umfasst erfindungsgemäß einen
festen Träger mit
einer Vielzahl von Testbereichen, eine Vielzahl verschiedener Zieleinfangliganden,
welche auf den Testbereichen immobilisiert sind, und mindestens
einen Referenzeinfangliganden, welcher auf den Testbereichen immobilisiert
ist, wobei der Referenzeinfangligand ausgewählt ist, um einen normalerweise nicht
in der Probe vorliegenden Referenzliganden einzufangen.
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Eine
andere Mikroarray-Vorrichtung zum Bestimmen der Menge einer Vielzahl
von Zielliganden in einer Probe umfasst erfindungsgemäß einen
festen Träger
mit einer Vielzahl von Testbereichen mit im Wesentlichen der gleichen
Geometrie auf dem festen Träger,
eine Vielzahl verschiedener Zieleinfangliganden, welche auf den
Testbereichen immobilisiert sind, und mindestens einen Referenzeinfangliganden,
welcher auf den Testbereichen immobilisiert ist, wobei der Referenzeinfangligand
ausgewählt
ist, um einen normalerweise nicht in der Probe vorliegenden Referenzliganden
einzufangen, wobei die Referenzeinfangliganden im Wesentlichen an
der gleichen Stelle in jedem Testbereich vorliegen.
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Ausführungsformen
der vorstehend beschriebenen Mikrotestvorrichtungen umfassen Vorrichtungen,
die eines oder mehrere von dem Folgenden aufweisen: Mindestens ein
Testbereich ohne Referenzeinfangligand, mindestens ein Testbereich ohne
Zieleinfangligand, und wobei die Zieleinfangliganden in einem vorbestimmten
Array angeordnet worden sind.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
für die
vorstehend beschriebenen Mikrotestvorrichtungen umfassen Vorrichtungen,
bei denen der Zieleinfangligand und der Referenzeinfangligand in
einem vorbestimmten Array angeordnet sind, und bei denen der Zieleinfangligand
an mindestens zwei beabstandeten Stellen in dem Array angeordnet
ist. Mehr bevorzugt ist der Referenzeinfangligand an mindestens
zwei Eckstellen in dem Array angeordnet. Insbesondere ist der Referenzeinfangligand
an mindestens drei Eckstellen in dem Array angeordnet.
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Ein
erfindungsgemäßes Assay-Verfahren bzw.
Testverfahren zum Bestimmen der Menge einer Vielzahl verschiedener
Zielliganden umfasst einen Schritt des Auswählens der erfindungsgemäßen Mikroarray-Vorrichtung,
die vorstehend beschrieben worden ist. Ein weiterer Schritt ist
das Anordnen in mindestens einem der Testbereiche (i) einer Zielliganden
enthaltenden Probe, wobei mindestens einige der Zielliganden durch
Zieleinfangliganden eingefangen werden, (ii) eines Referenzliganden,
wobei mindestens einiges des Referenzligandens durch den Referenzeinfangliganden
eingefangen wird, (iii) eines Referenzliganden-Detektors zum Bilden eines Komplexes
mit eingefangenem Referenzliganden, und (iv) eines Zielliganden-Detektors
zum Bilden eines Komplexes mit eingefangenen Zielliganden. Ein weiterer
Schritt in diesem Verfahren ist das Nachweisen der Menge von Referenzliganden-Detektor und Zielliganden-Detektor,
welche im Komplex vorliegen.
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In
einer Ausführungsform
des vorstehend beschriebenen Testverfahrens sind Zieleinfangliganden
und Referenzeinfangliganden in einem vorbestimmten Array auf der
Mikroarrayvorrichtung immobilisiert und die Zieleinfangliganden
sind an mindestens zwei Eckstellen in dem Array immobilisiert.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zum Bilden eines Mikroarrays zum Bestimmen der Menge einer Vielzahl
von Zielliganden in einer Probe umfasst einen Schritt des Auswählens eines
festen Trägers mit
einer Vielzahl von Testbereichen mit im Wesentlichen der gleichen
Geometrie. Ein weiterer Schritt ist das Immobilisieren einer Vielzahl
verschiedener Zieleinfangliganden und mindestens eines Referenzeinfangliganden
in einem vorbestimmten Array auf dem Testbereich, wobei der Referenzeinfangligand
ausgewählt
ist, um einen normalerweise nicht in der Probe vorliegenden Referenzliganden
einzufangen.
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Ausführungsformen
des vorstehend beschriebenen Verfahrens zur Bildung des Mikroarrays umfassen
das Bilden des Mikroarrays, wobei mindestens ein Testbereich keinen
Referenzeinfangliganden aufweist und wobei mindestens ein Testbereich
keinen Zieleinfangliganden aufweist. Vorzugsweise umfasst der Schritt
des Immobilisierens von mindestens einem Referenzeinfangliganden
wie in dem vorstehend beschriebenen Verfahren des Bildens des Mikroarrays
das Immobilisieren des Referenzeinfangliganden an mindestens zwei
Eckstellen in dem Array. Insbesondere umfasst in dem vorstehend
beschriebenen Verfahren des Bildens des Mikroarrays der Schritt
des Immobilisierens von mindestens einem Referenzeinfangliganden
das Immobilisieren des Referenzeinfangliganden an mindestens drei
Eckstellen in dem Array.
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Zeichnungen
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Diese
Merkmale, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung sind mittels
der folgenden Beschreibung, der beigefügten Ansprüche und der beigefügten Figuren
besser verständlich,
wobei:
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1 einen
Array innerhalb des Testbereichs eines Mikroarrays zeigt und Stellen
innerhalb des Arrays angibt, die den internen Referenzflecken und
Testflecken oder Zielligandenflecken entsprechen.
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2 einen
Graphen zeigt, bei dem der Variationskoeffizient („CV") unter Verwendung
normalisierter Ergebnisse eines Immunassays bzw. -tests auf der
Basis eines IL-8-Mikroarrays
gemäß der vorliegenden
Erfindung verglichen wird und bezüglich Differenzen bei dem Druckverfahren
und dem Mischen während
des Tests angepasst ist.
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3 einen
Graphen zeigt, der demjenigen der 2 ähnlich ist,
mit normalisierten Ergebnissen eines IL-8-Mikroarraytests der vorliegenden
Erfindung, bei dem Anpassungen bezüglich verschiedener Inkubationszeiten,
wie z. B. 30, 45, 60 und 75 min, als Variable vorgenommen worden
sind.
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4 ein
vorbestimmtes Gitter oder Muster zeigt, das in der vorliegenden
Erfindung zum Abscheiden spezifischer Einfangoligonukleotide verwendet
wird, die einem spezifischen Ziel liganden entsprechen, der in einem
Array innerhalb eines Testbereichs eingefangen werden soll.
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Beschreibung
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Die
folgende Diskussion beschreibt Ausführungsformen der Erfindung
und verschiedene Variationen dieser Ausführungsformen. Diese Diskussion sollte
jedoch nicht so ausgelegt werden, dass sie die Erfindung auf diese
speziellen Ausführungsformen beschränkt. Für den Fachmann
sind auch zahlreiche andere Ausführungsformen
ersichtlich.
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a. Definitionen
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Der
Begriff „Mikroarray" bezieht sich hier
auf ein Array oder Muster von getrennten Einfangmitteln, die als
kleine Flecken in einem Testbereich auf einem geeigneten festen
Substrat abgeschieden sind.
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Der
Begriff „Testbereich" bezieht sich hier
auf jedweden Oberflächenbereich,
der einem Array innerhalb des Mikroarrays entspricht und diesen
unmittelbar umgibt. Beispielsweise umfasst der „Testbereich" einen Oberflächenbereich
innerhalb einer Vertiefung in einer Mikroplatte oder den Oberflächenbereich
eines Glasmikroskopobjektträgers
oder den Oberflächenbereich
eines Kügelchens,
wobei die Flecken als ein Array abgeschieden sind.
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Der
Begriff „Testvertiefung" bezieht sich hier auf
einen Oberflächenbereich
innerhalb einer Vertiefung in einer Mikroplatte oder den Oberflächenbereich
eines Glasmikroskopobjektträgers,
wobei die Flecken als ein unterscheidbarer Array abgeschieden sind.
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Der
Begriff „Einfangmittel" bezieht sich hier entweder
auf einen „Einfangliganden" oder ein Einfangoligonukleotid,
das unter geeigneten Bedingungen an ein komplementäres Oligonukleotid,
das an einen Einfangliganden gebunden ist, hybridisieren kann.
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Der
Begriff „Einfangligand" bezieht sich hier auf
jedwedes biologische Molekül,
das einen „Zielliganden" einfängt oder
an diesen bindet.
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Der
Begriff „Einfangoligonukleotid" bezieht sich hier
auf ein Oligonukleotid, das an einem festen Träger immobilisiert oder an diesen
gebunden ist, der ein komplementäres
Oligonukleotid binden kann, das an einen Einfangliganden gebunden
ist.
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Der
Begriff bzw. Ausdruck „komplementäres Oligonukleotid" oder „Oligonukleotid,
das zu einem Einfangoligonukleotid komplementär ist" bezieht sich hier auf eine Nukleotidsequenz,
die an einen Einfangliganden gebunden ist, der an das Einfangoligonukleotid
unter Bedingungen hybridisiert, die zum Hybridisieren geeignet sind,
wodurch doppelsträngige
Nukleinsäure-Duplexe
gebildet werden.
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Der
Begriff bzw. Ausdruck "biologisches
Molekül" oder „Zielligand" oder „Antiligand" umfasst hier jedwedes
organische Molekül
und umfasst unter anderem Oligonukleotide, Nukleinsäuren, wie
z. B. DNA und RNA, Polypeptide, Haptene und Kohlenhydrate.
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Der
Begriff „Polypeptid" umfasst hier unter anderem
Proteine und Antikörper
und jedwede Fragmente davon.
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Der
Begriff „Haptene" bezieht sich hier
auf kleine Moleküle,
wie z. B. Arzneistoffe, Hormone und synthetische Verbindungen, einschließlich unter
anderem Verbindungen, die mit der Verwendung von therapeutischen
Arzneistoffen und Missbrauchsdrogen zusammenhängen. Beispiele für Haptene,
die mit Missbrauchsdrogen zusammenhängen, umfassen unter anderem
Verbindungen, die mit dem Metabolismus oder dem Gebrauch von Kokain,
Morphin und Nikotin zusammenhängen.
Beispiele für
Haptene bezüglich
therapeutischer Arzneistoffe umfassen unter anderem Verbindungen,
die mit der Verwendung von Tobramycin, Phenobarbital, Theophyllin, Digoxin
und Gentamicin zusammenhängen.
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Der
Begriff „Zielliganden-Detektor" bezieht sich hier
auf einen markierten Antiliganden, der auch an den Zielliganden
zur Bildung eines Konjugats bindet.
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Der
Begriff „Referenzligand" bezieht sich hier auf
ein „biologisches
Molekül", das von dem gleichen Typ
biologisches Molekül
wie der „Zielligand" ist, und das zur
Normalisierung der Mikroarray-Testergebnisse für Zielliganden in dem Array
verwendet wird.
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Der
Begriff „Referenzliganden-Detektor" bezieht sich hier
auf einen markierten Antiliganden, der auch an den Referenzliganden
zur Bildung eines Konjugats bindet.
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Der
Begriff „Orientieren" oder „Orientierung" oder „Ausrichten" oder „Ausrichtung" des Mikroarrays
bezieht sich hier auf das Positionieren des Mikroarrays oder des
Nachweisgeräts
zum Ausrichten jedes Flecks in dem Array zum Nachweis und zur Messung.
Die Stelle der Flecken innerhalb jedes Testbereichs kann auf der
Basis des Abscheidungsverfahrens gering fügig variieren, und eine kleine
Variation der Stelle von kleinen Flecken kann die Genauigkeit beeinflussen.
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Der
Ausdruck „Normalisieren
des Signals" bezieht
sich hier auf das Anpassen des Signals, das mit den Zielliganden
zusammenhängt,
als Reaktion auf die Intensität
der bekannten Menge an nachgewiesenem Referenzliganden, und dadurch
das Verbessern der Genauigkeit der Messung der Zielliganden.
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b. Die vorliegende Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum quantitativen Messen
von Zielliganden in dem Mikroarray, zum Anpassen bezüglich einer
Variation, die während
des Mikroarraytests stattfinden kann, zur Verbesserung der Genauigkeit
des Tests, und das die Orientierung des Mikroarrays für eine genauere
Analyse erleichtert und die Messung von eingefangenen Zielliganden
unter Verwendung von relativ kostengünstigen und zeitsparenden Verfahren
erlaubt, bereit, wie es in den unabhängigen Ansprüchen definiert
ist.
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Die
Erfindung ist in diagnostischen Verfahren wie z. B. Assays bzw.
Tests bezüglich
einer Vielzahl von Zielliganden oder biologischen Molekülen geeignet.
Die Erfindung kann z. B. in einem Test verwendet werden, der die
Menge und die Gegenwart von Cytokinen, die Gegenwart eines Krankheitszustands
in einem Organismus, die Menge und die Gegenwart eines therapeutischen
Arzneistoffs und den Nachweis von Nukleinsäuren, die von zugrunde liegenden
Infektionen resultieren, umfasst.
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Die
Erfindung nutzt Einfangmittel, die als getrennte Flecken auf einem
geeigneten Mikroarray-Substrat abgeschieden sind. Ein geeignetes
Mikroarray-Substrat kann jedwede Oberfläche mit der geeigneten Chemie
sein, bei der ein Mikroarray-Drucker oder eine andere Vorrichtung
zum Abscheiden von Einfangmitteln als mikroskopische Flecken auf dem
Substrat verwendet werden kann. Mikroarray-Substrate umfassen unter
anderem die Oberfläche
von flachen Mikroskopobjektträgern,
flexiblen Membranen, die aus Nitrocellulose, Nylon und PVDF hergestellt
sind, und Mikrovertiefungsplatten, die aus Glas, Polyacrylaten,
Polystyrol, Polypropylen und Polycarbonat hergestellt sind. Mikroarrays
mit Einfangmitteln, die bereits auf deren Oberfläche immobilisiert sind, können auch
von einem Hersteller gekauft werden. Beispielsweise verkauft Pierce
Chemical Co., PO Box 117, Rockford, IL 61105, Mikrotiterplatten
mit 96 Vertiefungen, die Vertiefungen mit einem Array geringer Dichte
von Einfangmitteln enthält (Teilnummern
84682 bis 84689).
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In
der Erfindung werden die Einfangmittel als kleine Flecken auf dem
Mikroarray-Substrat in einem vorbestimmten Muster abgeschieden,
das einer Stelle zur Identifizierung der Gegenwart und zum Quantifizieren
jedes spezifischen Zielliganden und Referenzliganden in dem Array
entspricht. Jeder Fleck in dem Muster entspricht einem Einfangmittel
für einen bestimmten
Zielliganden oder Referenzliganden oder ein Fleck in dem Array kann
leer sein (d. h. kein Einfangmittel). Der Referenzligand stellt
einen internen Referenzfleck oder interne Referenzflecken in jedem Testbereich
bereit, die den gleichen Bedingungen ausgesetzt sind wie die Einfangmittel
für die
Zielliganden. In dem Test werden die internen Referenzflecken in
jedem Testbereich den gleichen Bedingungen ausgesetzt, die den Nachweis
und die Messung der Zielliganden in dem Testbereich beeinflussen, wie
z. B. einer Variabilität
bei der Abscheidung der Flecken, bei der Probe, den Reagenzien,
der Temperatur oder anderen Variablen in dem Testverfahren.
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Ein
Beispiel eines vorbestimmten Musters oder „vorbestimmten Gitters", das spezifischen
Positionen in dem Gitter entspricht, wo Zielliganden und Referenzliganden
eingefangen würden,
ist in der 4 gezeigt. In der 4 entsprechen
die Flecken Stellen, bei denen ein Zielligand oder ein Referenzligand
durch den Test gemäß der vorliegenden
Erfindung eingefangen werden soll.
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Die
spezifischen Zielliganden, die in dem in der 4 gezeigten
Muster eingefangen werden sollen, sind:
- IL-1b (Interleukin
1b),
- IL-2 (Interleukin 2),
- IL-4 (Interleukin 4),
- IL-6 (Interleukin 6),
- IL-8 (Interleukin 8),
- I1-10 (Interleukin 10),
- I1-12 (Interleukin 12),
- FGFb (basischer Fibroblastenwachstumsfaktor)
- GM-CSF (Granulocyten/Monocyten-Kolonie-stimulierender Faktor)
- INFg (gamma-Interferon)
- TNFa (Tumornekrosefaktor alpha)
- VEGF (Gefäßendothelwachstumsfaktor)
und
- USER (ein Zielligand, der vom Anwender ausgewählt wird,
oder ein leerer Fleck (kein Zielligand)), und es handelt sich dabei üblicherweise
um einen von den vorstehend genannten Zielliganden verschiedenen Liganden.
Dem Fachmann ist klar, dass es verschiedene Permu tationen von vorbestimmten
Mustern gibt, die in einem Array in einem Testbereich angeordnet
werden können.
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Die
Bezeichnung REF in der 4 ist ein Referenzligand, der
normalerweise nicht in der Probe vorhanden ist, die dem Test unterzogen
wird. In dem im Beispiel 1 beschriebenen Experiment war der Referenzligand
REF TNFa und die USER-Zielligandenstelle wurde nicht verwendet (d.
h. es handelte sich um einen leeren Fleck).
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In
der vorliegenden Erfindung kann bzw. können ein oder mehrere interne(r)
Referenzfleck(en) auf dem Testbereich abgeschieden werden und diese
sind nur durch die Anzahl von Flecken in dem Testbereich beschränkt. Mit
zunehmender Anzahl von internen Referenzflecken in dem Testbereich
gibt es jedoch eine damit einhergehende Verminderung der Anzahl
von Flecken, die zum Testen von Zielliganden zur Verfügung stehen.
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In
der Erfindung sind interne Referenzflecken an identischen Stellen
innerhalb jedes Testbereichs abgeschieden. Die internen Referenzflecken können an
jedweder Stelle innerhalb des Testbereichs abgeschieden werden.
Die bevorzugte Stelle für
interne Referenzflecken ist jedoch an einer oder mehreren Ecke(n),
wenn in der Konfiguration der Form Ecken vorliegen. Die 1 zeigt
einen Array innerhalb eines Testbereichs eines Mikroarrays und gibt
Testflecken (oder Zielligandeneinfangflecken) und Referenzflecken
(oder interne Referenzligandeneinfangflecken) an.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Einfangmittel für den Referenzliganden in den
gleichen drei Ecken jedes Testbereichs abgeschieden. Das Anordnen
der Einfangmittel für
den Referenzliganden in den Ecken erlaubt eine einfachere Orientierung
oder Ausrichtung des Geräts
oder des Mikroarrays für
einen genaueren Nachweis jedes Flecks in dem Array. Als Referenzen zur
Verbesserung der Quantifizierung könnten die Referenzflecken an
einer beliebigen Stelle angeordnet werden. Das Anordnen der Flecken
in 3 der 4 Ecken gibt der Analysesoftware getrennte und reproduzierbare
Referenzpunkte zum Anordnen einer „Karte", die zur Identifizierung und Quantifizierung der
verbleibenden Flecken verwendet wird. Mit Hilfe dieser getrennten
und reproduzierbaren Referenzpunkte kann eine Software so gestaltet
oder modifiziert werden, dass sie die Mikroarrays nach der Erfassung
der digitalen Photographie ohne Einwirken des Experimentators automatisch
lokalisiert und kartiert.
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Biologische
Moleküle,
die als Einfangmittel in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, sind Moleküle,
die eine reaktive Gruppe aufweisen, die während des Schritts des Abscheidens
von Einfangmitteln auf dem Mikroarray an ein geeignetes Mikroarray-Substrat
binden. Biologische Moleküle
mit mindestens einer reaktiven Amino-, Thiol- oder Hydroxylgruppe können an
ein Mikroarray-Substrat zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
binden. Polypeptide, Haptene und Kohlenhydrate mit mindestens einer
reaktiven Amino-, Thiol- oder Hydroxylgruppe können von Sigma, P.O. Box 14508,
St. Louis, MO 63178, erworben werden. Oligonukleotide, die während des
Schritts des Abscheidens von Einfangmitteln auf dem Mikroarray an
ein geeignetes Mikroarray-Substrat binden können, umfassen Amino-derivatisierte
Oligonukleotide und Oligonukleotide mit mindestens einer freien
Thiolgruppe. Aminooligonukleotide können auf einem 3'-Amino-Modifiziermittel
C7 CPG (von Glen Research, 22825 Davis Drive, Sterling, Virginia
20164 erworben) gemäß der Vorschrift
des Herstellers unter Verwendung eines DNA-Synthesegeräts ABI 394
(von Applied Biosystems, 850 Lincoln Centre Drive, Foster City,
CA 94404) synthetisiert werden. Die Aminogruppe kann am 3'-Ende oder am 5'-Ende eines Oligonukleotids
angeordnet werden. Das 3'-Aminooligonukleotid
wird vorzugsweise bei der Herstellung von Aminooligonukleotiden
für die
vorliegende Erfindung verwendet. Ein Verfahren zur Herstellung von
Amino-derivatisierten
Oligonukleotiden ist auch im
US-Patent
Nr. 6,110,669 beschrieben. Darüber hinaus können Oligonukleotide
mit mindestens einer freien Thiolgruppe, die von Glen Research erworben worden
sind, gemäß den Vorschriften
des Herstellers auf Trägern
synthetisiert werden.
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Flecken
können
unter Verwendung einer Anzahl verschiedener Verfahren auf einem
geeigneten Mikroarray-Substrat abgeschieden oder darauf gedruckt
werden. Verfahren zum Abscheiden von Flecken auf einem Mikroarray
sind dem Fachmann bekannt. Vgl. z. B. das
US-Patent
Nr. 6,312,960 . Beispielsweise wurden unter anderem eine
Tintenstrahltechnologie und eine piezoelektrische Mikrostrahldrucktechnologie
verwendet, um kleine Lösungsvolumina
abzugeben, und dies wird als „Drucken" von Flecken auf
die festen Träger
bezeichnet. Ein Verfahren zum Drucken von biologischen Molekülen auf
einen festen Träger
ist in dem
US-Patent Nr. 6,146,833 beschrieben.
Ein anderes Verfahren zum Abscheiden von Flecken ist ein Kontaktdrucken,
bei dem ein Stift in eine Lösung
des zu druckenden Moleküls
getaucht und mit einer Oberfläche
in Kontakt gebracht wird, wobei ein reproduzierbares Flüssigkeitsvolumen
freigesetzt wird. Ein Kapillardrucken ist ein weiteres Verfahren
zum Abscheiden von Flecken in einem Mikroarray.
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Abhängig von
der Art von Einfangmitteln, die als Flecken auf dem Mikroarray abgeschieden
sind, können
die Bedingungen, die zur effektiven Durchführung des Tests erforderlich
sind, variieren. Bedingungen zur Verwendung spezifischer Tests sind
dem Fachmann jedoch bekannt, einschließlich unter anderem Tests unter
Verwendung von Einfangmitteln wie z. B. Oligonukleotiden, Zellen,
Polypeptiden, wie z. B. Antikörpern.
Vgl. z. B. H. Wang, H. Wang, W. Zhang, G. N. Fuller, Tissue Microarrays:
applications in neuropathology research, diagnosis, and education,
Brain Pathol. Jan. 2002, 12(1), 95–107 (Gewebemikroarrays), S.
Mousses, A. Kallioniemi, P. Kauraniemi, A. Elkahloun, O. P. Kallioniemi,
Clinical and functional target validation using tissue and cell
microarrays, Curr. Opin. Chem. Biol. Feb. 2002, 6(1), 97–101 (Zellmikroarrays),
D. S. Wilson, S. Nock, Functional Protein microarrays, Curr. Opin.
Chem. Biol., Feb. 2002, 6(1), 81–5 (allgemeine Protein-Mikroarrays),
B. Schweitzer, S. F. Kingsmore, Measuring Proteins an microarrays,
Curr. Opin. Biotechnol., Feb. 2002, 13(1), 14–9 (Antikörper-Mikroarrays) und D. D.
Shoemaker und P. S. Linsley, Recent developments in DNA microarrays,
Curr. Opin. Microbiol. 5(3), 334–7, Juni 2002 (DNA-Mikroarrays).
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Wenn
Einfangoligonukleotide auf dem Mikroarray als Flecken abgeschieden
werden, werden Einfangliganden, die an komplementäre Oligonukleotide
gebunden sind, an einem gewissen Punkt in dem Test zugesetzt. Bei
dem Einfangliganden, der an das komplementäre Oligonukleotid gebunden
ist, kann es sich um Antigene, Antikörper, bindende Proteine, Haptene,
Hormonrezeptoren, Hormone, Lectine, Kohlenhydrate, Metaboliten,
Arzneistoffe, Enzymsubstrate oder virale Proteine handeln. Das Binden von
Oligonukleotiden an Antigene, Antikörper, bindende Proteine, Haptene,
Hormonrezeptoren, Hormone, Lectine, Kohlenhydrate, Metaboliten,
Arzneistoffe, Enzymsubstrate und virale Proteine ist dem Fachmann
bekannt. Vgl. das
US-Patent Nr. 5,648,213 .
Ein bevorzugtes Verfahren zum Binden von Antikörpern als Konjugate an Oligonukleotide
ist in der laufenden Nummer 10,032592, angemeldet am 24. Oktober
2001, mit dem Titel „Efficient
Synthesis of Protein-Oligonucleotide Conjugates" beschrieben.
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An
einem gewissen Punkt in dem Test, bei dem Oligonukleotide verwendet
werden, müssen
die Bedingungen geeignet sein, um das Hybridisieren komplementärer Oligonukleotide
zu erlauben, um Oligonukleotide zur Bildung von Nukleinsäureduplexen
einzufangen. Die Bedingungen, die der Bildung von Nukleinsäurekomplexen
durch Oligonukleotide zuträglich
sind, sind dem Fachmann bekannt (wie es z. B. in Sambrook und Russel,
Molecular Cloning: A Laborstory Manual, 3. Auflage, Cold Spring
Harbor Laborstory Press, New York, oder in Current Protocols in
Molecular Biology, herausgegeben von Frederick Ausubel, John Wiley
and Sons Publishing, New York, 1987, beschrieben ist).
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Einfangoligonukleotide
und komplementäre Oligonukleotide,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, umfassen Oligonukleotide
mit etwa 15 bis etwa 45 Basen. Die Einfangoligonukleotide und komplementären Oligonukleotide
weisen vorzugsweise Oligonukleotide mit jeweils etwa 20 bis etwa
30 Basen auf.
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Bevorzugte
Paare von Einfangoligonukleotiden und komplementären Oligonukleotiden sind in der
Patentanmeldung mit der laufenden Nummer 10/419,020, angemeldet
am 18. April 2003, Aktennummer 13796, mit dem Titel „Oligonucleotide
Pairs for Multiplexed Binding Arrays" beschrieben. Die bevorzugten Oligonukleotidpaare
hybridisieren unter Bildung von Nukleinsäureduplexen bei Raumtemperatur
und weisen keine wesentliche Kreuzhybridisierung auf. Dies ist für einen
Test geeignet, der bezüglich
der Gegenwart mehrerer Targetliganden testet. Wenn erfindungsgemäß ein Testen
bezüglich
mehrerer Zielliganden durchgeführt
wird, wären
dies die bevorzugten Sequenzen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Flecken, die auf dem Mikroarray abgeschieden sind, Einfangoligonukleotide,
die sich für
jeden Zielliganden und Referenzliganden unterscheiden. Die Einfangoligonukleotide
und komplementären
Oligonukleotide werden aus den vorstehend angegebenen Paaren ausgewählt.
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Eine
Anzahl verschiedener Arten von nachweisbaren Markern kann direkt
an die Einfangoligonukleotide oder komplementären Oligonukleotide gebunden
und in der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Diese nachweisbaren
Marker umfassen unter anderem Fluorophore, radioaktive, chemilumineszierende,
biolumineszierende, Enzym-, nephelometrische, turbidometrische und
sichtbare Marker. Beispiele für
Fluorophore, die in der Erfindung verwendet werden können, umfassen
unter anderem Rhodamin 110, Rhodal, Fluorescein, Cumarin und Derivate
von Rhodamin 110, Rhodal oder Fluorescein. Cyaninfarbstoffe, wie
z. B. Cy2, Cy3, Cy5, Cy5.5 und Cy7. Beispiele für radioaktive Marker, die in
der Erfindung verwendet werden können,
umfassen unter anderem 32P, 33P, 35S, 3H und 125I. Beispiele für chemilumineszierende Marker,
die in der Erfindung verwendet werden können, umfassen unter anderem
Acridiniumester, Rutheniumkomplexe, Metallkomplexe, Oxalatester-Peroxid-Kombination. Beispiele
für Enzymmarker,
die in der Erfindung verwendet werden können, umfassen unter anderem
alkalische Phosphatase, Meerrettichperoxidase, beta-Galactosidase. Beispiele
für sichtbare
Marker, die in der Erfindung verwendet werden können, umfassen unter anderem
Thiopeptolide, Anthrachinonfarbstoffe, Nitroblautetrazolium, ortho-Nitrophenol-β-D-galactopyranosid
(ONPG), kolloidales Gold und Mikroteilchen. Die gleiche Art von
Marker, wie sie vorstehend diskutiert worden ist, kann an Detektorliganden
verwendet werden. Verfahren zum Binden von nachweisbaren Markern
an Oligonukleotide sind dem Fachmann bekannt. Beispielsweise sind
solche Verfahren in Yang und Millar, Methods in Enzymology, Band
278, Seiten 417–444,
1997, beschrieben.
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Die
Messung und der Nachweis der Marker hängen von der Art des in dem
Test verwendeten Markers ab und basieren auf den Vorschriften des Herstellers
oder anderen Vorschriften, die dem Fachmann bekannt sind. Vgl. z.
B. das
US-Patent 5,316,906 ,
das die Verwendung von Enzymsubstraten beschreibt, die fluoreszierende
Niederschläge
bilden. Wenn Fluorophore als die Marker in dem Test verwendet werden,
können
Daten in der Form einer digitalen Photographie des gesamten Mikroarrays gesammelt
werden. Die Referenzflecken und die Zielligand-spezifischen Flecken
können
in der digitalen Photographie gleichzeitig nachgewiesen werden.
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Bei
oder nach dem Nachweis der Marker wird ein Algorithmus mit den gesammelten
Daten von den Referenzflecken durchgeführt, um die Daten, die zu den
anderen Flecken in dem Mikroarray gehören, zu normalisieren oder
zu skalieren. Während
viele Normalisierungsalgorithmen möglich sind, wurde ein Algorithmus
verwendet, um die in den Tabellen und den Beispielen der Erfindung
gezeigten Daten zu erzeugen; insbesondere wurde das Zielligand-spezifische Signal
(Fleck) durch den Mittelwert der Ergebnisse von der Anzahl von Referenzflecken
dividiert.
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Da
die Quantifizierung der Referenzflecken auf einer bekannten Menge
von Referenzliganden basiert, die den gleichen Bedingungen wie andere Flecken
auf dem gleichen Mikroarray ausgesetzt worden sind, können die
Ergebnisse von unbekannten Konzentrationen von Zielliganden skaliert
werden und deren Reproduzierbarkeit von Vertiefung zu Vertiefung
kann verbessert werden. Die 2 ist ein Graph,
bei dem normalisierte Ergebnisse eines IL-8-Mikroarrays der vorliegenden Erfindung
verwendet werden und Anpassungen werden bezüglich des Druckverfahrens und
des Mischens in dem Test durchgeführt. Die 2 zeigt
die Verbesserung der Genauigkeit (d. h. die Verminderung von CV)
der Signalintensität,
die durch dieses Verfahren bei 1000, 100, 10 und 1 pg/ml IL-8 erzeugt
worden ist, wenn Druckverfahren vor dem Testverfahren und das Mischen
während
des Testverfahrens variiert wurden. Die 3 ist ein
Graph, der demjenigen von 2 ähnlich ist,
mit normalisierten Ergebnissen eines IL-8-Mikrotests der vorliegenden
Erfindung, wobei Anpassungen bezüglich
verschiedener Inkubationszeiten, wie z. B. 30, 45, 60 und 75 min,
als Variable vorgenommen worden sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein System bereit, das interne Referenzflecken
zur Verminderung der Mikroarrayvariation nutzt. Das System der vorliegenden
Erfindung umfasst Mikrotestvorrichtungen, Testverfahren und Verfahren
zum Bilden von Mikrotests.
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Eine
erfindungsgemäße Mikroarray-Vorrichtung
zum Bestimmen der Menge einer Vielzahl von Zielliganden in einer
Probe umfasst einen festen Träger
mit einer Vielzahl von Testbereichen, eine Vielzahl von verschiedenen
Zieleinfangliganden, die auf den Testbereichen immobilisiert sind,
und mindestens einen Referenzeinfangliganden, der auf den Testbereichen
immobilisiert ist, wobei der Referenzeinfangligand so ausgewählt ist,
dass er einen normalerweise nicht in der Probe vorliegenden Referenzliganden
einfängt.
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Eine
andere erfindungsgemäße Mikroarray-Vorrichtung
zum Bestimmen der Menge einer Vielzahl von Zielliganden in einer
Probe umfasst einen festen Träger
mit einer Vielzahl von Testbereichen mit im Wesentlichen der gleichen
Geometrie auf dem festen Träger,
eine Vielzahl von verschiedenen Zieleinfangliganden, die auf den
Testbereichen immobilisiert sind, und mindestens einen Referenzeinfangliganden,
der auf den Testbereichen immobilisiert ist, wobei der Referenzeinfangligand
so ausgewählt
ist, dass er einen normalerweise nicht in der Probe vorliegenden
Referenzliganden einfängt,
wobei die Referenzeinfangliganden im Wesentlichen an der gleichen
Stelle in jedem Testbereich vorliegen.
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Ausführungsformen
der vorstehend beschriebenen Mikrotestvorrichtungen umfassen Vorrichtungen,
die mehr als eines der Folgenden aufweisen: Mindestens einen Testbereich
ohne Referenzeinfangligand, mindestens einen Testbereich ohne Zieleinfangligand,
und wobei die Zieleinfangliganden in einem vorgegebenen Array angeordnet
worden sind.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
für die
vorstehend beschriebenen Mikrotestvorrichtungen umfassen Vorrichtungen,
bei denen das Anordnen der Zieleinfangliganden und der Referenzeinfangliganden
in einem vorbestimmten Array erfolgt, und bei denen der Referenzeinfangligand
an mindestens zwei beabstandeten Stellen in dem Array angeordnet ist.
Mehr bevorzugt ist der Referenzeinfangligand an mindestens zwei
Eckstellen in dem Array angeordnet. Insbesondere ist der Referenzeinfangligand
an mindestens drei Eckstellen in dem Array angeordnet.
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Ein
erfindungsgemäßes Assay-Verfahren bzw.
Testverfahren zum Bestimmen der Menge einer Vielzahl verschiedener
Zielliganden umfasst einen Schritt des Auswählens der erfindungsgemäßen Mikroarray-Vorrichtung,
die vorstehend beschrieben worden ist. Ein weiterer Schritt ist
das Anordnen in mindestens einer der Testbereiche (i) einer Zielliganden
enthaltenden Probe, wobei mindestens einige der Zielliganden durch
Zieleinfangliganden eingefangen werden, (ii) eines Referenzliganden,
wobei mindestens einiges des Referenzligandens durch den Referenzeinfangliganden
eingefangen wird, (iii) eines Referenzliganden-Detektors zum Bilden eines Komplexes
mit eingefangenem Referenzliganden, und (iv) eines Zielliganden-Detektors
zum Bilden eines Komplexes mit eingefangenen Zielliganden. Ein weiterer
Schritt in diesem Verfahren ist das Nachweisen der Menge von Referenzliganden-Detektor und Zielliganden-Detektor,
welche im Komplex vorliegen.
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In
einer Ausführungsform
des vorstehend beschriebenen Testverfahrens sind Zieleinfangliganden
und Referenzeinfangliganden in einem vorbestimmten Array auf der
Mikroarrayvorrichtung immobilisiert und die Zieleinfangliganden
sind an mindestens zwei Eckstellen in dem Array immobilisiert.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zum Bilden eines Mikroarrays zum Bestimmen der Menge einer Vielzahl
von Zielliganden in einer Probe umfasst einen Schritt des Auswählens eines
festen Trägers mit
einer Vielzahl von Testbereichen mit im Wesentlichen der gleichen
Geometrie. Ein weiterer Schritt ist das Immobilisieren einer Vielzahl
verschiedener Zieleinfangliganden und mindestens eines Referenzeinfangliganden
in einem vorbestimmten Array auf dem Testbereich, wobei der Referenzeinfangligand
ausgewählt
ist, um einen normalerweise nicht in der Probe vorliegenden Referenzliganden
einzufangen.
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Ausführungsformen
des vorstehend beschriebenen Verfahrens zur Bildung des Mikroarrays umfassen
das Bilden des Mikroarrays, wobei mindestens ein Testbereich keinen
Referenzeinfangliganden aufweist, und wobei mindestens ein Testbereich
keinen Zieleinfangliganden aufweist. Vorzugsweise umfasst der Schritt
des Immobilisierens von mindestens einem Referenzeinfangliganden
in dem vorstehend beschriebenen Verfahren des Bildens des Mikroarrays
das Immobilisieren des Referenzeinfangliganden an mindestens zwei
Eckstellen in dem Array. Insbesondere umfasst in dem vorstehend beschriebenen
Verfahren des Bildens des Mikroarrays der Schritt des Immobilisierens
von mindestens einem Referenzeinfangliganden das Immobilisieren des
Referenzeinfangliganden an mindestens drei Eckstellen in dem Array.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die in diesem Abschnitt beschriebenen
bevorzugten Ausführungsformen
beschränkt.
Die Ausführungsformen sind
lediglich beispielhaft und dem Fachmann ist klar, dass gemäß dieser
Erfindung viele andere Ausführungsformen
möglich
sind. Nachdem die Erfindung allgemein beschrieben worden ist, kann
sie unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele, die der Veranschaulichung
dienen und die vorliegende Erfindung nicht beschränken sollen,
falls nichts anderes angegeben ist, leichter verstanden werden.
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Beispiel 1
-
Herstellung und Analyse eines Mikroarray-Tests
unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Mikroplatte
-
In
diesem Beispiel war eine A2 (A2 ist
eine Abkürzung
für einen
Array innerhalb eines Arrays)-Platte
die als Mikroarray-Substrat verwendete Mikrotiterplatte. Die A2-Platte ist noch nicht käuflich. Die A2-Platte
war eine Polypropylenplatte, die aus 96 Testvertiefungen bestand
und ist von Beckman Coulter hergestellt worden. Ein Vorbehandlungsverfahren wurde
für die
Oberfläche
der A2-Mikrotiterplatte verwendet, um sie
mit einer Chemie zu versehen, die mit den Aminogruppen auf dem Oligonukleotid
reagiert, und dieses Verfahren ist in der Patentanmeldung mit der
laufenden Nummer 10/033,308, angemeldet am 24. Oktober 2001, mit
dem Titel „Immobilizing
Biological Molecules" beschrieben.
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42
Flecken einer Lösung,
die Einfangoligonukleotide enthält,
wurden als Mikroarray in jede der 96 Testvertiefungen unter Verwendung
eines käuflichen
kontaktlosen Druckers PixSys 4200 (Cartesian Technologies, Inc.,
17851 Sky Park Circle Suite C, Irvine, CA, 92614) gedruckt.
-
Die
in diesem Beispiel verwendete Drucklösung bestand aus 20 μM Einfang-Aminooligonukleotid,
die unter Verwendung eines 10 nl-Tropfens einer 20 μM-Lösung in
einem alkalischen Puffer aus 50 mM Carbonat + 4% w/v Natriumsulfat
erzeugt worden ist. Die Einfangoligonukleotide wurden in einer Umgebung
mit geringem Staubgehalt und hoher Feuchtigkeit auf die vorbehandelte
Oberfläche
der A2-Platte gedruckt. Sobald sie auf der
Oberfläche
abgeschieden worden sind, wurden die Flecken über Nacht (etwa 16 Stunden)
inkubiert, bevor sie abgewaschen wurden. Die restliche Aktivierungschemie auf
der Platte wurde dann durch Umsetzen der Platte mit einem großen Überschuss
an Amin-enthaltenden Molekülen
deaktiviert. Nach dem Spülen
und Trocknen war die Platte dann gebrauchsfertig.
-
Die
42 Flecken von Einfangoligonukleotiden in jeder Testvertiefung entsprachen
dem Folgenden:
- a. 12 verschiedene Zielliganden,
die bei jedem Fleck nachzuweisen und zu quantifizieren waren,
- b. 1 Satz von Referenzflecken und
- c. 1 Satz von Flecken für
Zielliganden, die von den 12 vorstehend angegebenen Zielliganden
verschieden waren, entsprechend einem vom Anwender ausgewählten Zielliganden
oder einem vom Anwender ausgewählten
Fleck ohne Zieleinfangliganden (USER) in dem in der 4 gezeigten
Gitter.
-
Jedes
der vorstehend genannten Einfangoligonukleotide wurde dreifach an
vorbestimmten Stellen in dem Array angeordnet. Daher entsprechen
3 × (mal)
14 Flecken den 42 Flecken in dem Array. Die drei Referenzflecken
wurden in den Ecken abgeschieden und stellten Informationen über die
Orientierung und die Position des Mikroarrays bereit.
-
Das
vorbestimmte Gitter (Positionen) zum Drucken der Einfangoligonukleotide,
die spezifischen Zielliganden in den im Beispiel 1 verwendeten Arrays entsprechen,
ist in der 4 gezeigt, die weiter oben in
der Beschreibung genannt worden ist. In der 4 bezieht
sich REF auf den Referenzliganden und USER bezieht sich auf einen
vom Anwender ausgewählten
Zielliganden oder eine leere Stelle, wie es vorstehend beschrieben
worden ist. Der für
das Beispiel 1 verwendete Referenzligand war TNFa und der USER-Fleck
wies keinen Zieleinfangliganden auf.
-
In
diesem Beispiel wurde für
jeden der 13 verschiedenen Sätze
von Flecken ein anderes Einfangoligonukleotid abgeschieden und für den USER-Fleck
wurde kein Einfangoligonukleotid abgeschieden. Das Einfangoligonukleotid
wurde aus den vorstehend angegebenen, bevorzugten Sequenzpaaren
ausgewählt
und auf das Mikroarray-Substrat gedruckt. Die (anderen) komplementären Oligonukleotide
jedes Sequenzpaares wurden mit dem Verfahren, das in der laufenden
Nummer 10,032592, angemeldet am 24. Oktober 2001, mit dem Titel „Efficient
Synthesis of Protein-Oligonucleotide Conjugates" beschrieben ist, an einen Antikörper konjugiert, der
dessen Zielliganden entsprach. Unter geeigneten Bedingungen hybridisierten
die Sequenzpaare unter Bildung von Nukleinsäureduplexen.
-
Hybridisierungspuffer:
-
Ein
Superblock-Puffer wurde gemäß den Vorschriften
des Herstellers hergestellt (Pierce Biotechnology, PO Box 117, Rockford,
IL, 61105). Der Superblock-Puffer wurde wie folgt mit Formamid gemischt:
Superblock:Formamid = 3:1. Dieser Puffer wurde sofort nach der Formulierung
verwendet.
-
Verfahren:
-
- a) Es wurde ein Gemisch der gewünschten
monoklonal-Oligonukleotid-Konjugate (jeweils 1,4 μg/ml) in
Hybridisierungspuffer 2 hergestellt. Alle 12 analytspezifischen
Konjugate plus das Ovalbumin-Referenzkonjugat wurden in diesem Beispiel verwendet.
- b) Die Vertiefungen wurden kurz mit Waschpuffer gespült, dann
wurden jeder Vertiefung 70 μl
des Antikörper-Oligonukleotid-Konjugatgemischs
zugesetzt.
- c) Die Platte wurde mit einem Polystyroldeckel bedeckt und 1
Stunde bei Raumtemperatur gemischt.
- d) Die Platte wurde durch Zusetzen von 200 μl Waschpuffer zu jeder Vertiefung
und Mischen für 1
min gewaschen. Der größte Teil
des Waschpuffers wurde durch schnelles Umdrehen der Platte über einem
Ausguss entfernt. Die Platte wurde auf mehrere Schichten von Papierhandtüchern abgeklopft,
um restlichen Puffer zu entfernen. Dieses Verfahren wurde zweimal
für insgesamt dreimal
wiederholt.
- e) Eine 1:10-Verdünnung
von SuperBlock in TBS wurde zur Verwendung im nächsten Schritt hergestellt.
- f) 35 μl
des verdünnten
SuperBlock wurden jeder Vertiefung zugesetzt, worauf jeder Vertiefung
35 μl Probe
zugesetzt wurden.
- g) Es wurde inkubiert, wie es im vorstehenden Schritt c) beschrieben
ist.
- h) Es wurde gewaschen, wie es im vorstehenden Schritt d) beschrieben
ist.
- i) Ein Gemisch der gewünschten
polyklonaler Antikörper-Biotin-Konjugate
(jeweils 0,25 μg/ml)
in verdünntem
SuperBlock-Puffer wurde hergestellt.
- j) 70 μl
des polyklonaler Antikörper-Biotin-Konjugatgemischs
wurden jeder Vertiefung zugesetzt.
- k) Es wurde inkubiert, wie es im vorstehenden Schritt c) beschrieben
ist.
- l) Es wurde gewaschen, wie es im vorstehenden Schritt d) beschrieben
ist.
- m) Es wurde eine Verdünnung
von Streptavidin-PBXL1 (Martek Biosciences Corporation, Columbia,
MD) auf 6,7 μg/ml
(1:150-Verdünnung
der 1 mg/ml-Vorratslösung)
in verdünntem
SuperBlock-Puffer hergestellt.
- n) 70 μl
des verdünnten
Streptavidin-PBXL1 wurden jeder Vertiefung zugesetzt.
- o) Es wurde inkubiert, wie es im vorstehenden Schritt c) beschrieben
ist.
- p) Es wurde gewaschen, wie es im vorstehenden Schritt d) beschrieben
ist.
- q) Jeder Vertiefung wurden 200 μl Waschpuffer zugesetzt und
die Platte wurde bis zur Bildgebung bei 4°C im Dunklen gelagert. Der Waschpuffer von
den Vertiefungen wurde während
der Bildgebung nicht entfernt, um die PBXL-Fluoreszenz zu bewahren.
-
Das
zur Messung der Fluoreszenz verwendete Gerät war eine Beckman Coulter
Lochrasterversion eines A2-Plattenlesegeräts, das
noch nicht käuflich
ist. Dieses Gerät
bestand aus einem automatisierten Tisch, der die Platte hielt, einer
CCD-Kamera (Roper Coolsnap CF) und einer Weißlichtquelle. Die Platten wurden
unter Verwendung einer 550 nm-Anregungslichtquelle
beleuchtet und mit der CCD-Kamera, an der ein 675 nm-Emissionsfilter
montiert war, visualisiert, um die PBXL1-Marker für die gebundenen
Antigene in dem Array nachzuweisen. Die Antigene korrelierten mit
den Positionen, die auf dem in der 4 gezeigten
Gitter angegeben sind. Unter Verwendung der Roper Coolsnap CF wurde
eine digitale Photographie des Arrays aufgenommen.
-
Die
resultierenden Bilder wurden unter Verwendung der vorstehend angegebenen
käuflichen Software
Imagene gemäß den Vorschriften
des Herstellers quantifiziert. Die zur Normalisierung der Ergebnisse
verwendete Formel war das für
den Zielliganden spezifische Signal (Fleck) dividiert durch den Mittelwert
der Ergebnisse von der Anzahl von Referenzflecken.
-
Beispiel 2
-
Herstellung und Analyse eines Mikroarraytests
unter Verwendung einer Mikroplatte und Biotinresten gemäß der vorliegenden
Erfindung
-
In
diesem Beispiel war eine A2-Platte die als Mikroarray-Substrat
verwendete Mikrotiterplatte. Die A2-Platte
ist noch nicht käuflich.
Die A2-Platte war eine Polypropylenplatte,
die aus 96 Testvertiefungen bestand und ist von Beckman Coulter
hergestellt worden. Ein Vorbehand-lungsverfahren wurde für die Oberfläche der
A2-Mikrotiterplatte verwendet, um sie mit
einer Chemie zu versehen, die mit den Aminogruppen auf dem Oligonukleotid
reagiert, und dieses Verfahren ist in der Patentanmeldung mit der
laufenden Nummer 10/033,308, angemeldet am 24. Oktober 2001, mit
dem Titel „Immobilizing
Biological Molecules" beschrieben.
-
42
Flecken einer Lösung,
die Einfangoligonukleotide enthält,
wurden als Mikroarray in jede der 96 Testvertiefungen unter Verwendung
eines herkömmlichen
kontaktlosen Druckers PixSys 4200 (Cartesian Technologies, Inc.,
17851 Sky Park Circle Suite C, Irvine, CA, 92614) gedruckt.
-
Die
in diesem Beispiel verwendete Drucklösung bestand aus 20 μM Einfang-Aminooligonukleotid,
die unter Verwendung eines 12 nl-Tropfens einer 20 μM-Lösung in
einem alkalischen Puffer erzeugt worden ist. Die Einfangoligonukleotide
wurden in einer Umgebung mit geringem Staubgehalt und hoher Feuchtigkeit
auf die vorbehandelte Oberfläche
der A2-Platte gedruckt. Sobald sie auf der
Oberfläche
abgeschieden worden sind, wurden die Flecken über Nacht (etwa 16 Stunden)
inkubiert, bevor sie abgewaschen wurden. Die restliche Aktivierungschemie auf
der Platte wurde dann durch Umsetzen der Platte mit einem großen Überschuss
an Amin-enthaltenden Molekülen
deaktiviert. Nach dem Spülen
und Trocknen war die Platte dann gebrauchsfertig.
-
Die
42 Flecken von Einfangoligonukleotiden in jeder Testvertiefung entsprachen
dem Folgenden:
- a. 12 verschiedene Zielliganden,
die bei jedem Fleck nachzuweisen und zu quantifizieren waren,
- b. 1 Satz von Referenzflecken und
- c. 1 Satz von Flecken für
Zielliganden, die von den 12 vorstehend angegebenen Zielliganden
verschieden waren, entsprechend einem vom Anwender ausgewählten Zielliganden
oder einem vom Anwender ausgewählten
Fleck ohne Zieleinfangliganden (USER) in dem in der 4 gezeigten
Gitter.
-
Jedes
der vorstehend genannten Einfangoligonukleotide wurde dreifach an
vorbestimmten Stellen in dem Array angeordnet. Daher entsprechen
3 × (mal)
14 Flecken den 42 Flecken in dem Array. Die drei Referenzflecken
wurden in den Ecken abgeschieden und stellten Informationen über die
Orientierung und die Position des Mikroarrays bereit.
-
Das
vorbestimmte Gitter (Positionen) zum Drucken der Einfangoligonukleotide,
die spezifischen Zielliganden in den im Beispiel 1 verwendeten Arrays entsprechen,
ist in der 4 gezeigt, die weiter oben in
der Beschreibung genannt worden ist. In der 4 bezieht
sich REF auf den Referenzliganden und USER bezieht sich auf einen
vom Anwender ausgewählten
Zielliganden oder eine leere Stelle, wie es vorstehend beschrieben
worden ist. Der für
das Beispiel 2 verwendete Referenzligand war TNFa und der USER-Fleck
wies keinen Zieleinfangliganden auf.
-
In
diesem Beispiel wurde für
jeden der 14 verschiedenen Sätze
von Flecken, einschließlich
der Referenzflecken, ein anderes Einfangoligonukleotid abgeschieden.
Einfangoligonukleotide wurde aus den vorstehend angegebenen, bevorzugten
Sequenzpaaren ausgewählt
und auf das Mikroarray-Substrat gedruckt. Die komplementären Oligonukleotide
jedes Sequenzpaares wurden mit dem Verfahren, das in der laufenden
Nummer 10,032592, angemeldet am 24. Oktober 2001, mit dem Titel „Efficient
Synthesis of Protein-Oligonucleotide Conjugates" beschrieben ist, mit der Ausnahme des
Oligonukleotids, das zu der Sequenz komplementär war, die an die Referenzflecken
des Mikroarrays gebunden war, an einen Antikörper konjugiert, der dessen
Zielliganden entsprach. Die Sequenz, die zu den Referenzflecken
komplementär
war, wurde mit einem Biotinrest in der 3'-Position synthetisiert. Unter geeigneten
Bedingungen hybridisierten die Sequenzpaare unter Bildung von Nukleinsäureduplexen.
-
Hybridisierungspuffer:
-
Ein
Superblock-Puffer wurde gemäß den Vorschriften
des Herstellers hergestellt (Pierce Biotechnology, PO Box 117, Rockford,
IL, 61105). Der Superblock-Puffer wurde wie folgt mit Formamid gemischt:
Superblock:Formamid = 3:1. Dieser Puffer wurde sofort nach der Formulierung
verwendet.
-
Verfahren:
-
- a) Es wurde ein Gemisch der gewünschten
monoklonal-Oligonukleotid-Konjugate (jeweils 1,4 μg/ml) und
des biotinylierten Referenzoligonukleotids bei 20 nM in Hybridisierungspuffer
hergestellt.
- b) Die Vertiefungen wurden kurz mit Waschpuffer gespült, dann
wurden jeder Vertiefung 70 μl
des Antikörper-Oligonukleotid-Konjugat/biotinyliertes Referenzoligonukleotidgemischs
zugesetzt.
- c) Die Platte wurde mit einem Polystyroldeckel bedeckt und 1
Stunde bei Raumtemperatur gemischt.
- d) Die Platte wurde durch Zusetzen von 200 μl Waschpuffer zu jeder Vertiefung
und Mischen für 1
min gewaschen. Der größte Teil
des Waschpuffers wurde durch schnelles Umdrehen der Platte über einem
Ausguss entfernt. Die Platte wurde auf mehrere Schichten von Papierhandtüchern abgeklopft,
um restlichen Puffer zu entfernen. Dieses Verfahren wurde zweimal
für insgesamt dreimal
wiederholt.
- e) Eine 1:10-Verdünnung
von SuperBlock in TBS wurde zur Verwendung im nächsten Schritt hergestellt.
- f) 35 μl
des verdünnten
SuperBlock wurden jeder Vertiefung zugesetzt, worauf jeder Vertiefung
35 μl Probe
zugesetzt wurden.
- g) Es wurde inkubiert, wie es im vorstehenden Schritt c) beschrieben
ist.
- h) Es wurde gewaschen, wie es im vorstehenden Schritt d) beschrieben
ist.
- i) Ein Gemisch der gewünschten
polyklonaler Antikörper-Biotin-Konjugate
(jeweils 0,25 μg/ml)
in verdünntem
SuperBlock-Puffer wurde hergestellt.
- j) 70 μl
des polyklonaler Antikörper-Biotin-Konjugatgemischs
wurden jeder Vertiefung zugesetzt.
- k) Es wurde inkubiert, wie es im vorstehenden Schritt c) beschrieben
ist.
- l) Es wurde gewaschen, wie es im vorstehenden Schritt d) beschrieben
ist.
- m) Es wurde eine Verdünnung
von Streptavidin-PBXL1 (Martek Biosciences Corporation, Columbia,
MD) auf 6,7 μg/ml
(1:150-Verdünnung
der 1 mg/ml-Vorratslösung)
in verdünntem
SuperBlock-Puffer hergestellt.
- n) 70 μl
des verdünnten
Streptavidin-PBXL1 wurden jeder Vertiefung zugesetzt.
- o) Es wurde inkubiert, wie es im vorstehenden Schritt c) beschrieben
ist.
- p) Es wurde gewaschen, wie es im vorstehenden Schritt d) beschrieben
ist.
- q) Jeder Vertiefung wurden 200 μl Waschpuffer zugesetzt und
die Platte wurde bis zur Bildgebung bei 4°C im Dunklen gelagert. Der Waschpuffer von
den Vertiefungen wurde während
der Bildgebung nicht entfernt, um die PBXL-Fluoreszenz zu bewahren.
-
Das
zur Messung der Fluoreszenz verwendete Gerät war eine Beckman Coulter
Lochrasterversion eines A2-Plattenlesegeräts, das
noch nicht käuflich
ist. Dieses Gerät
bestand aus einem automatisierten Tisch, der die Platte hielt, einer
CCD-Kamera (Roper Coolsnap CF) und einer Weißlichtquelle. Die Platten wurden
unter Verwendung einer 550 nm-Anregungslichtquelle
beleuchtet und mit der CCD-Kamera, an der ein 675 nm-Emissionsfilter
montiert war, visualisiert, um die PBXL1-Marker für die gebundenen
Antigene in dem Array nachzuweisen. Die Antigene korrelierten mit
den Positionen, die auf dem in der 4 gezeigten
Gitter angegeben sind. Unter Verwendung der Roper Coolsnap CF wurde
eine digitale Photographie des Arrays aufgenommen.
-
Die
resultierenden Bilder wurden unter Verwendung der vorstehend angegebenen
käuflichen Software
Imagene gemäß den Vorschriften
des Herstellers quantifiziert. Die zur Normalisierung der Ergebnisse
verwendete Formel war das für
den Zielliganden spezifische Signal (Fleck) dividiert durch den Mittelwert
der Ergebnisse von der Anzahl von Referenzflecken.
-
Beispiel 3
-
Potenzielles Beispiel unter Verwendung
der Erfindung mit einem Test auf Antikörperbasis
-
Ein
Mikroarray, das aus verschiedenen spezifischen Antikörpern besteht,
kann unter Verwendung der Techniken, der Chemie und der Oberflächen erzeugt
werden, die gegenwärtig
für Proteinmikroarrays
verwendet werden. Diese können
anschließend
für eine
Quantifizierung spezifischer Antigene durch entweder kompetitive
oder nicht-kompetitive Tests verwendet werden. Kompetitive Tests werden
durch Konkurrierenlassen von Antigenen in der Probe mit begrenzenden
Mengen an markiertem (häufig
biotinyliertem) Antigen oder Antigen-Analogon zum Binden an den spezifischen
Antikörper durchgeführt. Die
Menge an markiertem Antigen, die an den spezifischen Antikörpergebunden
ist, hängt invers
mit der Antigenkonzentration in der Probe zusammen. Referenzflecken,
die aus einem Antikörper für einen
Analyten bestehen, der nicht in der Probe vorliegt, könnten zusammen
mit einer sorgfältig
gesteuerten Konzentration an markiertem Referenzantigen verwendet
werden, um sowohl eine interne Referenz zur Normalisierung anderer
Testergebnisse innerhalb des Mikroarrays als auch einen Satz interner Referenzpunkte
für eine
automatisierte Datenerfassung bereit zustellen. Nicht-kompetitive
Tests können durch
Bindenlassen von Antigenen in der Probe an die immobilisierten spezifischen
Antikörper
durchgeführt
werden. Überschüssiges Material
kann durch Waschen entfernt werden, worauf ein zweiter Antikörper oder
Satz von Antikörpern,
der bzw. die für verschiedene
Stellen auf dem gleichen antigenischen Molekül spezifisch ist bzw. sind,
zugesetzt und binden gelassen wird bzw. werden. Diese können direkt
mit einem fluoreszierenden oder enzymatischen „Marker"-Molekül markiert werden oder indirekt
mit einem Rest (wie z. B. Biotin), der anschließend in einem späteren Schritt
markiert wird, markiert werden. In jedem Fall ist die Menge des
an die Stelle gebundenen zweiten Antikörpers direkt proportional zu
der Konzentration an Antigen in der Probe. Referenzflecken, die
aus (1) einem Antikörper
für einen
Analyten, der nicht in der Probe vorliegt, bestehen, können in
Verbindung mit sorgfältig
gesteuerten Konzentrationen an Referenzantigen und (2) einem zweiten
Referenzantigen-spezifischen Antikörper für eine andere Stelle auf dem
Referenzantigen verwendet werden, um sowohl eine interne Referenz
zur Normalisierung anderer Testergebnisse innerhalb des Mikroarrays
als auch einen Satz von internen Referenzpunkten für eine automatisierte
Datenerfassung bereitzustellen.
-
Beispiel 4
-
Potenzielles Beispiel unter Verwendung
der Erfindung mit einem Test auf Zellbasis
-
Zell-
oder Gewebe-Mikroarrays können ebenfalls
durch Verteilen verschiedener Zelltypen oder Dünnschnitte, die von spezifischen
Geweben entnommen worden sind, auf einer festen Oberfläche aufgebaut
werden. Deren Bestandteile können
dann bezüglich
des genetischen Gehalts durch eine in situ-Hybridisierung mit DNA-
oder RNA-Sonden oder bezüglich
spezifischer Proteine durch Immunfärben mit markierten Antikörpern untersucht
werden. Die Verwendung von reproduzierten Mikroarrays erlaubt eine
Charakterisierung der gleichen Proben durch verschiedene Sonden
und/oder Antikörper.
Ein Satz von Referenzflecken, der aus einem Standard-Zell- oder
-Gewebepräparat
besteht, würde
eine relative Quantifizierung der gewünschten Analyten zusätzlich zur
Bereitstellung von Orientierungsmarkierungen für eine Quantifizierungssoftware
erlauben.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung bezüglich bestimmter
bevorzugter Versionen der Erfindung recht detailliert beschrieben
worden ist, sind auch andere Versionen möglich.