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Diese
Erfindung betrifft die Erzeugung von Artikeln, welche metallische
Titanbasiszusammensetzungen enthalten, und insbesondere die Erzeugung
von Artikeln aus metallischen Titanbasiszusammensetzungen mit Titanboridpartikeln
darin.
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Eine
der anspruchsvollsten Anwendungen von Materialien in Flugzeuggasturbinentriebwerken sind
die (manchmal als "Rotoren" bezeichneten) Kompressor-
und Bläserscheiben,
auf welchen die entsprechenden Kompressorlaufschaufeln und Bläserlaufschaufeln
gelagert sind. Die Scheiben rotieren mit vielen Tausenden Umdrehungen
pro Minute in einer mäßig erhöhten Temperaturumgebung,
wenn die Gasturbine arbeitet. Sie müssen die erforderlichen mechanischen
Eigenschaften unter diesen Betriebsbedingungen zeigen.
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Einige
von den Gasturbinentriebwerkskomponenten, wie z.B. einige von den
Kompressor- und Bläserscheiben
sind aus metallischen Titanbasiszusammensetzungen hergestellt. Die
Scheiben werden typischerweise hergestellt, indem die metallischen Bestandteile
der ausgewählten
metallischen Titanzusammensetzung bereitgestellt werden, die Bestandteile
geschmolzen und ein Block der metallischen Titanzusammensetzung
gegossen wird. Der gegossene Block wird dann in einen Barren umgewandelt. Der
Barren wird typischerweise mittels Schmieden weiterbearbeitet. Der
bearbeitete Barren wird anschließend stauchgeschmiedet und
dann maschinell bearbeitet, um die metallische Titanbasiszusammensetzungskomponente
zu erzeugen.
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Die
Erzielung der erforderlichen mechanischen Eigenschaften bei Raumtemperatur
und bis zu mäßig erhöhten Temperatu ren,
die Beibehaltung einer ausreichenden Umgebungsbeständigkeit,
und die Verhinderung eines vorzeitigen Ausfalls stellen größere Herausforderungen
in der Auswahl der Konstruktionsmaterialien und der Erzeugung der
Artikel. Die chemische Zusammensetzung und Mikrostruktur der metallischen
Zusammensetzung muss sicherstellen, dass die mechanischen Eigenschaften
des Artikels über
den Betriebstemperaturbereich von wenigstens bis zu 649°C (1200°F) für derzeitige
metallische Titanbasiszusammensetzungskomponenten erfüllt werden.
Die obere Grenze von etwa 649°C (1200°F) für den Betrieb
derartiger Komponenten beruht prinzipiell auf der Verringerung der
statischen Festigkeit und Kriechfestigkeit bei höheren Temperaturen und der
Tendenz von Titan mit Sauerstoff bei erhöhten Temperaturen zu reagieren,
wobei eine als Alpha-Fall bezeichnete spröde mit Sauerstoff angereicherte
Schicht erzeugt wird. Kleine mechanische oder chemische Unregelmäßigkeiten
in der Endkomponente können
deren vorzeitigen Ausfall im Betrieb bewirken, und diese Unregelmäßigkeiten
müssen
minimiert werden, oder falls vorhanden, mittels zur Verfügung stehender
Inspektionstechniken detektierbar sein und berücksichtigt werden. Derartige
Unregelmäßigkeiten
können
beispielsweise mechanische Unregelmäßigkeiten, wie z.B. Risse und
Hohlräume und
chemische Unregelmäßigkeiten,
wie z.B. harte Alpha-Unregelmäßigkeiten
(manchmal als Einschlüsse
mit geringer Dichte bezeichnet) und Einschlüsse mit hoher Dichte beinhalten.
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Ein
neuer Ansatz zur Verbesserung der Eigenschaften von metallischen
Titanbasiszusammensetzungen, einschließlich der Hochtemperaturfestigkeit
ist die Einbringung von Bor in die metallische Zusammensetzung,
um darin verstreute Titanboridpartikel zu erzeugen. Die Einbringung
von Bor wurde mittels mehrerer unterschiedlicher Verfahren, wie
z.B. herkömmlicher
Gieß-
und Schmiede-Verarbeitung, Pulvermetallurgietechniken, wie z.B.
Gaszerstäubung,
und einen Mischelementeansatz erreicht. Die ersten zwei Verfahren
leiden unter der eingeschränkten
Löslichkeit
von Bor in Titan. Das Bor neigt dazu, sich stark zu entmischen,
wobei es relativ große
Titanboridpartikel erzeugt, welche für Duktilität und Ermüdung schädlich sind. Um das Entmischungsproblem
zu vermeiden, sind die Mengen des mittels dieser zwei Verfahren
der metallischen Zusammensetzung zugegebenen Bors stark eingeschränkt, was die
möglichen
Vorteile der Borzugabe einschränkt, oder
die Abkühlrate
während
der Verfestigung muss sehr hoch sein. Der Mischelementeansatz erlaubt wesentlich
größere Zugaben
von Bor. Da jedoch das Bor typischerweise als Titandiborid zugegeben
wird, und die Phase im thermodynamischen Gleichgewicht mit der Alpha-Phase
von Titan ein sehr stabiles Titanmonoborid ist, sind längere Zeiten
bei erhöhten
Temperaturen erforderlich, um das Titandiborid vollständig in
Titanmonoborid umzuwandeln. Die erforderlichen hohen Temperaturen
und langen Zeiten verhindern die Erzeugung einer gleichmäßig feinen
Verteilung von Titanboridpartikeln in der metallischen Zusammensetzung.
Ein Beispiel eines derartigen Verfahrens ist in dem offengelegten
Patent
US 5 498 446 offenbart.
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Es
war bisher möglich,
unter Anwendung einer existierenden Schmelz-, Gieß- und Umwandlungs-Praxis
kein Bor enthaltende metallische Titanbasiszusammensetzungskomponenten,
wie z.B. Kompressor- und Bläser-Scheiben,
zu erzeugen, die voll einsetzbar sind. Es besteht jedoch ein Wunsch
und Bedarf nach einem Erzeugungsprozess, um die Scheiben und andere
Komponenten mit sogar noch weiter verbesserten Eigenschaften zu
erzeugen, die sich aus dem Vorhandensein von Titanboridpartikeln
und einen besseren Freiheitsgrad an Unregelmäßigkeiten ergeben, um dadurch
die Betriebssicherheitsgrenzen zu verbessern. Die vorliegende Erfindung
erfüllt
diesen Bedarf nach einem verbesserten Prozess und liefert ferner
entsprechende Vorteile.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Herstellen eines
metallischen Artikels aus einer metallischen Titanbasiszusammensetzung
bereit, die auch Bor in einer Menge enthält, die größer als die Löslichkeitsgrenze
des Bors in der metallischen Zusammensetzung ist. Der Artikel besitzt
eine gute Kombination mechanischer Eigenschaften in dem Temperaturbereich
bis zu 704°C
(1300°F),
eine mögliche
gute Beständigkeit
gegenüber
Beschädigung
durch die Umgebung aufgrund von Oxidation und ein geringes Auftreten
von Unregelmäßigkeiten. Der
Elastizitätsmodul
des Materials ist verbessert, und die Verschleißbeständigkeit ist durch das Vorhandensein
von Titanboridpartikeln verbessert. Die Boriddispersion ist gleichmäßiger und
feiner als die, welche sich aus anderen Erzeugungstechniken ergibt.
Das durch den vorliegenden Ansatz erzeugte Material besitzt bessere
Eigenschaften bei denselben Betriebstemperaturen im Vergleich zu
den herkömmlichen
metallischen Titanzusammensetzungen und erlaubt auch einen Betrieb
des Materials bei höheren
Betriebstemperaturen als sie mit herkömmlichen metallischen Titanzusammensetzungen
möglich
sind. Der vorliegende Ansatz nutzt eine Erzeugungstechnik, welche
die Einbeziehung von metallischen Legierungselementen erlaubt, die
nicht ohne Weiteres in die metallischen Titanbasiszusammensetzungen
in einer brauchbaren Form und Verteilung unter Verwendung herkömmlicher
Schmelzprozeduren eingebracht werden können.
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Gemäß der Erfindung
weist ein Verfahren zur Erzeugung eines Artikels, der aus einzelnen,
diesen bildenden Elementen in einem Elementverhältnis hergestellt ist, die
Schritte auf: Bereitstellen wenigstens einer nichtmetallischen Vorläufer- bzw. sog. Precursor-Verbindung,
wobei alle von den nichtmetallischen Precursor-Verbindungen zusammengenommen
die bildenden Elemente in deren entsprechenden Elementverhältnissen
enthalten. Die bildenden Elemente weisen eine metallische Titanbasiszusammensetzung
und Bor auf, das in einer größeren Menge
als sein Festkörperlöslichkeitsgrenzwert
bei Raumtemperatur in der metallischen Titanbasiszusammensetzung
vorliegt. Die Precursor-Verbindungen werden chemisch reduziert,
um ein Material zu erzeugen, das eine metallische Titanbasiszusammensetzung
mit Titanboridpartikeln darin enthält, ohne die metallische Titanbasiszusammensetzung zu
schmelzen. So wie hierin bei der Beschreibung des vorliegenden Verfahrens
verwendet, bezieht sich "Titanborid" auf TiB, TiB2, Ti3B4 oder
andere Titanbor enthaltende Verbindungen, welche möglicherweise aufgrund
des Vorhandenseins von Legierungselementen modifiziert sind. Die
metallische Titanbasiszusammensetzung mit den Titanboridpartikeln
darin wird verfestigt, um einen verfestigten Artikel zu erzeugen,
ohne dass die metallische Titanbasiszusammensetzung geschmolzen
wird, und ohne dass die verfestigte metallische Titanbasiszusammensetzung geschmolzen
wird. Der vorliegende Ansatz ist mit den hierin diskutierten Ausführungsformen
kompatibel und somit durch Bezugnahme beinhaltet.
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Das
Borbestandteilelement wird bevorzugt in einer Menge nicht größer als
der bereitgestellt, die erforderlich ist, um neunzig Volumenprozent
Titanborid in dem verfestigten Material zu erzeugen. Insbesondere
werden die nichtmetallischen Precursor-Verbindungen so bereitgestellt,
dass Bor in dem verfestigten Material in einer Menge von nicht mehr
als 17 Gewichtsprozent des verfestigten Materials vorhanden ist.
Insbesondere werden die nichtmetallischen Precursor-Verbindungen
so bereitgestellt, dass Bor in dem verfestigten Mate rial in einer
Menge von etwa 0,05 bis 17 Gewichtsprozent des verfestigten Materials
enthalten ist. Die Menge des in dem Material vorhandenen Bors kann
in zwei Bereichen betrachtet werden, einem hypoeutektischen Bereich,
welcher für
das Titan/Bor-Binärsystem
bei 0,05 bis 1,5 Gewichtsprozent Bor liegt, und einem hypereutektischen
Bereich, welcher für
das Titan/Bor-Binärsystem
bei 1,5 bis 17 Gewichtsprozent Bor liegt. Legierungen mit anderen
Elementen zusätzlich
zu Titan und Bor können
weitere Phasen und Bereiche aufweisen, welche aber innerhalb des
Schutzumfangs des vorliegenden Ansatzes liegen. Der vorliegende Ansatz
ermöglicht
die Erzeugung von Materialien mit demselben Boranteil, wie sie mittels
anderer Techniken erzielt werden können, typischerweise bis zu
5 Gewichtsprozent Bor und auch die Erzeugung von Materialien mit
größerem Baranteil,
als sie mit anderen Techniken erzielt werden können, typischerweise in dem
Bereich von 5 bis 17 Gewichtsprozent Bor. In jedem Falle haben die
Materialien eine feine gleichmäßige Titanboriddispersion.
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Bor
ist in einem seine Festkörperlöslichkeit bei
Raumtemperatur in der metallischen Titanbasiszusammensetzungsmatrix überschreitenden
Menge bis zu einer Menge vorhanden, die zum Erzeugen von mehr als
90 Volumenprozent Titanborid erforderlich ist. Für kleinere Zugaben über dem
Grenzwert der Festkörperlöslichkeit
wird eine feine Dispersion von Titanboridpartikeln erzeugt, welche
deutliche Vorteile der statischen Festigkeit bei hoher Temperatur
und der Kriechfestigkeit bei hoher Temperatur ergibt. Für höhere die
Festkörperlöslichkeit überschreitende
Zugaben liegen ein größerer Volumenanteil von
Titanboridpartikeln und erhebliche Mischungsregel-Verstärkungsvorteile
vor. Bei beiden Werten von den Festkör-, perlöslichkeitsgrenzwert überschreitenden
Borzugaben werden der Elastizitätsmodul und
die Verschleißbeständigkeit
des Ma terials deutlich gegenüber
herkömmlichen
metallischen Titanbasiszusammensetzungen verbessert.
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Optional
kann der Schritt der Bereitstellung den Schritt der Bereitstellung
einer nichtmetallischen Precursor-Verbindung eines ein stabiles
Oxid ausbildenden additiven Elementes beinhalten, das ein stabiles
Oxid in der metallischen Titanbasiszusammensetzung ausbildet. In
einem derartigen Material ist wenigstens ein additives Element in
einer größeren Menge
als sein Festkörperlöslichkeitsgrenzwert
bei Raumtemperatur in der metallischen Titanbasiszusammensetzung
vorhanden. Das Verfahren beinhaltet nach dem Schritt der chemischen
Reduktion einen zusätzlichen
Schritt einer Oxidation der metallischen Zusammensetzung, einschließlich des
Sauerstoff bildenden additiven Elementes bei einer höheren Temperatur
als der Raumtemperatur. Ein weiterer additiver Bestandteil kann
während
des Schrittes der Bereitstellung oder des Schrittes der chemischen
Reduktion hinzugefügt
werden.
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Das
ein stabiles Oxid bildende additive Element ist ein starker Oxiderzeuger
in einer metallischen Titanbasiszusammensetzung. Einige ein stabiles
Oxid erzeugende additive Elemente können kein stabiles Oxid erzeugen,
wenn die metallische Titanbasiszusammensetzung im Wesentlichen keinen Sauerstoff
in Festkörperlösung besitzt,
und stattdessen erfordern, dass bis zu 0,5 Gewichtsprozent Sauerstoff
in Lösung
vorliegen, damit sich das stabile Oxid ausbildet. Das Vorhandensein
von derartigen ein stabiles Oxid erzeugenden additiven Elementen liegt
innerhalb des Schutzumfangs des vorliegenden Ansatzes, da derartige
Mengen von Sauerstoff in der metallischen Titanbasiszusammensetzung
bei dem vorliegenden Ansatz vorhanden sein können. Daher weist die metallische
Titanbasiszusammensetzung bevorzugt 0 bis 0,5 Gewichtsprozent Sauer stoff
in Festkörperlösung auf.
Sie kann größere Mengen
an Sauerstoff in Festkörperlösung aufweisen,
obwohl die Duktilität
verringert sein kann, wenn mehr als 0,5 Gewichtsprozent Sauerstoff
vorhanden sind. Bevorzugt umfassen ein stabiles Oxid ausbildende
additive Elemente Magnesium, Kalzium, Scandium, Yttrium, Lanthan,
Zer, Praseodym, Neodym, Promethium, Samarium, Europium, Gadolinium,
Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium und Lutetium
und Gemische davon. Diese Elemente können in metallische Titanbasiszusammensetzungen
nicht in Mengen über
ihren Löslichkeitsgrenzwerten
unter Verwendung herkömmlicher
Schmelztechniken aufgrund ihrer eingeschränkten Flüssigphasenmischbarkeit, ihrer
Reaktion mit dem Schmelztiegel und/oder der Ausbildung von groben
Klumpen während
der Verfestigung, die zu verschlechternden Auswirkungen auf die
Eigenschaften führen,
eingebracht werden.
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Der
Sauerstoffanteil kann vor dem und/oder während des Reduktionsschrittes
gemäß nachstehender
Beschreibung kontrolliert werden. Der Sauerstoff reagiert mit den
optionalen ein stabiles Oxid bildenden additiven Elementen, indem
er eine im Wesentlichen gleichmäßig verteilte
Oxiddispersion in der metallischen Zusammensetzungsmatrix während oder
nach dem Reduktionsschritt erzeugt. Die Oxiddispersion verbessert
die Eigenschaften des metallischen Endartikels, insbesondere hinsichtlich
der bei erhöhten
Temperaturen benötigten
Kriechfestigkeit in einer ähnlichen
Weise zu der feinen TitanBoriddispersion. Die feine Oxiddispersion
kann die Art des während
der Aussetzung erzeugten Zunders ändern; wenn nicht der gesamte
Erzeuger von stabilem Oxid während
oder nach der Reduktion oxidiert wird, kann er aktiv Sauerstoff
während
der Betriebsaussetzung gettern.
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Die
Precursor-Verbindung oder -Verbindungen werden in einer Form bereitgestellt,
die für
die ausgewählte
chemische Reduktionstechnik geeignet ist. Sie können beispielsweise als metallische
Oxide oder metallisches Halogenide bereitgestellt werden. Sie können für die chemische
Reduktion als eine vorkomprimierte Masse, bevorzugt mit größerer Abmessung
als der gewünschte
Endartikel in einer fein unterteilten Form oder in einer gasförmigen oder
flüssigen
Form bereitgestellt werden.
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Die
chemische Reduktion kann mittels jedes ausführbaren Ansatzes durchgeführt werden,
solang das metallische Zusammensetzungsmaterial nicht geschmolzen
wird. Wenn es geschmolzen wird, führt die anschließende Wiederverfestigung
zu einem Verlust von vielen der Vorteile des vorliegenden Ansatzes
aufgrund des Verfestigungsverhaltens der metallischen Phasen, des
Bors und der optionalen ein stabiles Oxid erzeugenden additiven
Elemente. Der bevorzugte Ansatz ist eine Dampfphasenreduktionstechnik,
wobei die Precursor-Verbindungen und das reduzierte metallische
Zusammensetzungsmaterial nicht geschmolzen werden, und auch eine
Festphasenreduktion angewendet werden kann. Die Reduktionstechnik
erzeugt das metallische Zusammensetzungsmaterial in einer physikalischen
Form, die für
die gewählte
Reduktionstechnik charakteristisch ist. Beispielsweise kann das
Material aus einem Schwamm oder einer Vielzahl von Partikeln bestehen.
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Die
Erzeugung der metallischen Titanbasiszusammensetzung und des Artikels
ohne Schmelzen hat wichtige Vorteile. Erheblich in Bezug auf den
vorliegenden Ansatz ist, dass Bor, und die meisten optionalen ein
stabiles Oxid bildenden additiven Elemente nicht ausreichend mit
geschmolzenen Titan und metallischen Titanzusammensetzungen mischbar sind,
um große
Mengen in die Schmelze und anschließend in die geschmolzenen und
ge gossenen metallischen Titanzusammensetzungen einzubringen, und/oder
dass diese Elemente eine minimale Löslichkeit in einer metallischen
Titanbasiszusammensetzung mit der Folge haben, dass nach dem Schmelzen
und Gießen
keine eine nützliche
Boriddispersion und Oxiddispersion enthaltende Struktur erzielt
werden kann. Wenn Anstrengungen unternommen werden, eine erhebliche
Menge an Bor durch Schmelzen und Gießen oder mittels Pulvermetallurgietechniken
einzubringen, ist das Bor in Form großer Borverbindungspartikel
in dem Endartikel vorhanden, was zu einer Verringerung der Eigenschaften
gemäß vorstehender
Beschreibung führt.
Zusätzlich
ist, wenn die optionalen ein stabiles Oxid erzeugenden additiven
Elemente durch Schmelzen und Gießen zugegeben werden, das Ergebnis
eine chemische Reaktion mit der Umgebung oder dem geschmolzenen
Metall und das Vorliegen der ein stabiles Oxid ausbildenden additiven
Elemente in Form großer
Klumpen in dem Endartikel. Diese Materialklumpen stellen nicht die
Sauerstoffreaktions- und Sauerstoffgetterungseigenschaften
bereit, welche mit dem vorliegenden Ansatz erzielt werden.
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Zusätzlich vermeidet
die Erzeugung des Materials und des Artikels ohne Schmelzung die
Kontamination und Elemententmischung die in Verbindung mit den herkömmlichen
Titanschwamm-Erzeugungs-,
Schmelz- und Legierungs- und Gießprozessen auftreten. Das metallische
Zusammensetzungsmaterial kann ohne die Einführung der Verunreinigungen
hergestellt werden, die in dem herkömmlichen metallischen Schwamm-Erzeugungsprozess entstehen,
und denen in Verbindung mit den Schmelz- und Gießoperationen. Die Einführung von Eisen,
Chrom und Nickel aus den Schwamm-Erzeugungsgefäßen in die metallischen Titanzusammensetzungen
ist von besonderer Bedeutung, da diese Elemente nachteilig die Kriechfestigkeit
der metallischen Titanzusammensetzungen beeinträchtigen.
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Nach
der chemischen Reduktion wird das metallische Zusammensetzungsmaterial
bevorzugt verfestigt, um einen verfestigten metallischen Artikel zu
erzeugen, ohne dass das metallische Zusammensetzungsmaterial geschmolzen
wird, und ohne dass der verfestigte metallische Artikel geschmolzen
wird. Jede ausführbare
Verfestigungstechnik, wie z.B. heißisostatisches Pressen, Schmieden,
Extrusion, Pressen und Sintern oder direkte Pulververfestigungsextrusion
oder Walzen oder eine Kombination dieser Verfahren kann verwendet
werden. Die Verfestigung wird bevorzugt bei so niedrigen Temperaturen
wie möglich
durchgeführt,
um eine Vergröberung
der Titanboridpartikel und der optionalen Oxiddispersions- und/oder
der ein starkes Oxid erzeugenden Partikel zu vermeiden. Wie in den
früheren
Stufen der Verarbeitung gehen, wenn das metallische Material geschmolzen
wird, nach der Wiederverfestigung die Vorteile größtenteils
aufgrund des Verfestigungsverhaltens des Materials und der Einführung Schmelzungs-bezogener
und Verfestigungs-bezogener Unregelmäßigkeiten verloren.
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Der
verfestigte Artikel kann mechanisch nach Wunsch mittels jeder mechanischen
Formungstechnik geformt werden.
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Das
Material kann entweder nach dem chemischen Reduktionsschritt, nach
dem Verfestigungsschritt (falls angewendet), nach der mechanischen Formung
oder anschließend
Wärmebehandelt
werden.
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Nach
Abkühlung
auf Raumtemperatur ist das metallische Zusammensetzungsmaterial
eine metallische Titanbasiszusammensetzung, die Titanboridpartikel
entweder als eine feine Dispersion oder als einen höheren Volumenanteil
einer Titanboridphase, und optional mit dem bzw. den ein stabiles
Oxid bildenden additiven Element(en) dadurch hindurch verstreut
enthält.
Das optionale ein stabiles Oxid bildende additive Element oder die
Elemente sind in einer Festkörperlösung (entweder
unter dem Löslichkeitsgrenzwert
oder einem übersättigten
Zustand) und/oder als eine oder mehrere diskrete Dispersionsphasen
vorhanden. Die Dispersionsphasen können nicht oxidierte ein stabiles
Oxid bildende additive Elemente oder eine bereits oxidierte Dispersion
oder ein Gemisch von beiden sein. Die ein stabiles Oxid bildenden
additiven Elemente, die sich in einer Festkörperlösung oder einer nicht-oxidierten
diskreten Dispersion befinden, stehen für eine anschließende Reaktion
mit Sauerstoff zur Verfügung,
der sich in der Matrix befinden kann, oder in das Metallmaterial
in einer anschließenden
Verarbeitung oder im Betrieb eindiffundiert.
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Das
verfestigte Material kann den gesamten Artikel ausbilden, oder kann
als ein Einfügungsteil
zu einem anderen Artikel hinzugefügt werden, welcher mittels
eines anderen Weges einschließlich
herkömmlichen
Gießens
und Bearbeitens, Gießen
oder einem ähnlichen
Ansatz wie hierin beschrieben hergestellt wird. Das Einfügungsteil
kann nur eine, im Wesentlichen gleichmäßige Volumenzusammensetzung
aufweisen, oder es kann ein Gemisch aus wenigstens zwei Materialien
mit unterschiedlichen Volumenzusammensetzungen aufweisen. In jeder
von diesen Ausführungsformen,
in welchen das verfestigte Material als ein Einfügungsteil hinzugefügt ist, kann
der umgebende Artikel dieselbe oder eine andere Zusammensetzung
haben. Das Einfügungsteil kann
an jedem beliebigen Ausführungspunkt
der Verarbeitung vorgesehen sein.
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In
einer typischen Anwendung, in welcher das optionale ein stabiles
Oxid bildende Element zugegeben wird, wird der hergestellte Artikel
entweder in einer sauerstoffhaltigen Um gebung oder durch die Reaktion
von Sauerstoff in dem Titan bei einer Temperatur höher als
Raumtemperatur und typischerweise höher als 538°C (1000°F) oxidiert, worauf die chemische
Reduktion dieses in eine metallische Form versetzt. Die Oxidation
bewirkt, dass wenigstens ein Teil des restlichen nicht reagierten
Anteils des ein stabiles Oxid bildenden additiven Elementes chemisch
mit dem Sauerstoff reagiert, um weitere Oxiddispersoide in dem Material
auszubilden. Die Aussetzung an Sauerstoff kann entweder während des
Betriebs oder als ein Teil einer Wärmebehandlung vor dem Eintritt
in den Betrieb oder während
beidem stattfinden. Wenn die Aussetzung während des Betriebs erfolgt,
verbinden (d.h., "gettern") sich das bzw. die
Sauerstoff erzeugende(n) Element(e) chemisch mit dem Sauerstoff,
der aus der Umgebung in den Artikel diffundiert. Diese Reaktion
erfolgt am stärksten in
der Nähe
der Oberfläche
des Gegenstandes, so dass die sich ergebende Dispersion der Oxiddispersoide
hauptsächlich
in der Nähe
der Oberfläche
stattfindet. Wenn die Aussetzung ein Teil einer Wärmebehandlung
ist, kann die Tiefe der Oxiddispersionsschicht auf einen spezifischen
Wert gesteuert werden. Für
den Fall, dass der metallische Artikel sehr dünn ist (z.B. 0,1 mm (0,005
inches) oder weniger), kann eine gleichmäßige Dispersion erzeugt werden.
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Die
Ausbildung der Boriddispersion hat verschiedene wichtige Vorteile.
Erstens trägt
eine im Wesentlichen gleichmäßig verteilte
Dispersion zur Erzielung der gewünschten
mechanischen Eigenschaften bei, welche statische Festigkeit, Ermüdungsfestigkeit
und Kriechfestigkeit umfassen, welche über längere Aussetzungsperioden bei
erhöhten Temperaturen
durch die Dispersionsverfestigung der Matrix der metallischen Titanbasiszusammensetzung
stabil sind. Die im Wesentlichen gleichmäßig verteilte Dispersion trägt auch
zur Begrenzung des Kornwachstums der Matrix der metallischen Titanbasiszusammensetzung
bei. Zweitens wird der Elastizitätsmodul
der metallischen Titanbasiszusammensetzung signifikant erhöht, was
es dem Artikel ermöglicht,
wesentlich höheren
Belastungen unter elastischer Verformung zu widerstehen. Drittens
werden die Verschleißbeständigkeit
und Erosionsbeständigkeit
des Artikels erheblich verbessert, was eine verlängerte Betriebszeit in einer
vorgegebenen Anwendung erlaubt. Ferner führt das Vorhandensein der feinen
Dispersion zu einer verbesserten Duktilität im Vergleich zu einem mittels
eines herkömmlichen Gieß-und-Schmiede,
Gieß-
oder Gaszerstäubungs- oder
Mischelement-Pulvermetallurgie-Ansatzes erzeugten Artikels. Die
Boriddispersion kann in jeder metallischen Titanbasiszusammensetzungsmatrix, einschließlich Alpha-,
Nahezu-Alpha-, Alpha-plus-Beta-,
Nahezu-Beta und Beta-Titanmetalllegierungen und allen Titanbasiszwischenmetallen einschließlich denen
auf der Basis von Alpha-2-, orthorhombischen und Gamma-Titanaluminiden
erzeugt werden.
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Die
optionale Ausbildung der Oxiddispersion hat verschiedene wichtige
Vorteile. Erstens trägt
eine im Wesentlichen gleichmäßig verteilte
Dispersion zur Erzielung gewünschten
mechanischen Eigenschaften, welche über längere Aussetzungsdauern bei
erhöhter
Temperatur stabil sind, über
die Dispersionsverstärkung
der Basismetallmatrix bei und trägt
auch zur Einschränkung
des Kornwachstums der Basismetallmatrix bei. Zweitens wird, wenn
die Aussetzung an Umgebungssauerstoff während einer Oxidation vor einem
Betrieb oder während
des Betriebs erfolgt, der in den Artikel eindiffundierende Sauerstoff normalerweise
die Ausbildung eines "Alpha-Falles" in der Nähe der Oberfläche herkömmlicher
Alpha-Phasen-enthaltender metallischer Titanlegierungen bewirken.
In dem vorliegenden Ansatz gettern die das stabile Oxid bildenden
additi ven Elemente entweder in Lösung
oder als ein getrennter Phasengetter den eindiffundierenden Sauerstoff
aus der Festkörperlösung und
fügen ihn
der Oxiddispersion hinzu, um dadurch das Auftreten einer Alpha-Fall-Ausbildung
und des zugeordneten möglichen
vorzeitigen Ausfalls zu reduzieren. Drittens besitzen in einigen
Fällen
die Oxiddispersoide ein größeres Volumen
als die diskreten metallischen Phasen, aus welchen sie erzeugt werden.
Die Ausbildung der Oxiddispersoide erzeugt einen Druckspannungszustand,
der in der Nähe
der Oberfläche
des Artikels größer als
tiefer in dem Artikel ist. Der Druckspannungszustand trägt zur Verhinderung
einer(s) vorzeitigen Rissausbildung und Wachstums während des Betriebs
bei. Viertens wirkt die Ausbildung einer stabilen Oxiddispersion
an der Oberfläche
des Artikels als eine Barriere gegen die Eindiffusion von zusätzlichem
Sauerstoff. Fünftens
ermöglicht
die Entfernung von Überschusssauerstoff
in Lösung
aus der Matrix die Einführung
höherer
metallischer Legierungsmengen von Alpha-Stabilisatorelementen, wie
z.B. Aluminium und Zinn, was wiederum einen verbesserten Elastizitätsmodul,
Kriechfestigkeit und Oxidationsbeständigkeit der Matrix verbessert.
Sechstens reduziert das Vorhandensein von Überschusssauerstoff in Lösung in
einigen Arten von metallischen Titanzusammensetzungen wie z.B. Alpha-2-,
orthorhombischen und Gamma-basierenden Aluminiden die Duktilität der metallischen
Titanzusammensetzung. Der vorliegende Ansatz getert diesen Sauerstoff,
so dass die Duktilität
nicht nachteilig beeinflusst wird.
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Der
vorliegende Ansatz erstreckt sich somit auf einen Artikel, welcher
eine metallische Titanzusammensetzungsmatrix, eine Verteilung von
stabilen Titanboriddispersoiden und optional eine Verteilung von
stabilen Oxiddispersoiden in der metallischen Titanzusammensetzungsmatrix
aufweist. Das Bor ist in einer Menge über seiner Festkörperlöslichkeitsgrenze
bei Raumtemperatur in der metallischen Titanzusammensetzungsmatrix
vorhanden. Die optionalen stabilen Oxiddispersoide sind ein Oxid
eines ein stabiles Oxid bildenden additiven Elementes, das in einer
Menge über
seiner Festkörperlöslichkeitsgrenze bei
Raumtemperatur in der metallischen Titanzusammensetzungsmatrix vorhanden
ist. Die metallische Titanzusammensetzungsmatrix enthält keine Schmelz-
und Gieß-Mikrostruktur.
Weitere hierin diskutierte kompatible Merkmale können in Verbindung mit diesem
Artikel verwendet werden.
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Ein
Artikel weist eine metallische Titanzusammensetzungsmatrix und eine
Verteilung von Titanboridpartikeln in der metallischen Titanzusammensetzungsmatrix
auf, wobei der Artikel 0,05 bis 17 Gewichtsprozent Bor enthält. Der
Artikel kann wenigstens 0,1 Volumenprozent eines Oxids eines additiven
Elementes enthalten. Weitere kompatible Merkmale, wie hierin diskutiert,
können
mit dieser Ausführungsform
verwendet werden.
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Bevorzugt
wird der Artikel ohne das Vorhandensein irgendeiner frei stehenden
Titanboridphase hergestellt. D.h., ein möglicher Ansatz zur Erzeugung eines
Titanbasisartikels mit einer darin verstreuten Titanboridphase besteht
in der Erzeugung der Titanboridphase als freistehenden Partikeln,
wie z.B. Pulver oder Fasern, und dann in der Verstreuung der freistehenden
Partikel in der Titanbasiszusammensetzung. Dieser Ansatz hat den
Nachteil, dass die Partikel typischerweise in der Abmessung größer als
die durch den vorliegenden Ansatz erzeugten sind, Fehlstellen darin
aufweisen können,
die deren mechanischen Eigenschaften reduzieren und schwieriger
gleichmäßig in der
Titanbasismatrix zu verteilen sind.
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Der
vorliegende Ansatz stellt somit einen metallischen Titanbasisartikel
mit verbesserten Eigenschaften und verbesserter Stabilität bereit.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
aus der nachstehenden detaillierteren Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsform
in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen ersichtlich, welche im Rahmen eines Beispiels die Prinzipien
der Erfindung darstellen. Der Schutzumfang der Erfindung ist jedoch
nicht auf diese bevorzugte Ausführungsform
beschränkt.
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Die
Erfindung wird nun detaillierter im Rahmen eines Beispiels unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, in welchen:
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1 ein
Blockflussdiagramm eines Ansatzes zur Praxisausführung der Erfindung ist;
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2 eine
idealisierte Mikrostruktur des metallischen Artikels nach einer
bestimmten Oxidation ist, die eine gleichmäßige Oxiddispersion erzeugt;
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3 eine
idealisierte Mikrostruktur des metallischen Artikels nach einer
Eindiffusion von Sauerstoff während
einer Wärmebehandlung
oder eines Betriebs ist;
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4 eine
idealisierte Mikrostruktur eines Einfügungsteils auf mikroskopischer
Ebene in einem Titanbasisbereich ist
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5 eine
idealisierte Mikrostruktur zwei unterschiedlicher Arten von metallischen
Titanbasiszusammensetzungen mit Bor, die auf mikroskopischer Ebene
in eine einzelne Struktur kombiniert ist;
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6 eine
idealisierte Mikrostruktur eines Materials mit Körnern mit hohem Boranteil und
Körnern
mit niedrigen Boranteil ist;
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7 eine
idealisierte Mikrostruktur eines Materials mit Körnern mit hohem Boranteil und
Körnern
im Wesentlichen ohne Bor ist
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8 eine
perspektivische Ansicht einer mittels des vorliegenden Ansatzes
hergestellten und ein Titan-Bor-Einfügungsteil
enthaltenden Gasturbinenkomponente ist; und
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9 eine
Schnittansicht der Gasturbinenkomponente von 6 entlang
einer Linie 9-9 ist.
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1 stellt
ein bevorzugtes Verfahren zum Erzeugen eines Artikels dar, der aus
einzelnen, diesen bildenden Elementen in Elementverhältnissen hergestellt.
Wenigstens eine nichtmetallische Precursor-Verbindung wird bereitgestellt,
Schritt 20. Alle von den nichtmetallischen Precursor-Verbindungen enthalten
zusammengenommen die bildenden Elemente in deren entsprechenden
Elementverhältnissen.
Die metallischen Elemente können
mittels der Precursor-Verbindungen in jeder durchführbaren Weise
zugeführt
werden. In dem bevorzugten Ansatz gibt es genau eine Precursor-Verbindung
für jedes metallische
Legierungselement, und diese eine Precursor-Verbindung liefert das
gesamte Material für diesen
entsprechenden metallischen Bestandteil in der metallischen Zusammensetzung.
Beispielsweise liefert für
ein metallisches Material mit vier Elementen, das das Endergebnis
des Prozesses ist, eine erste Precursor-Verbindung das gesamte erste
Element, eine zweite Precursor-Verbindung das gesamte zweite Element,
eine dritte Precursor-Verbindung das gesamte dritte Element und
eine vierte Precursor-Verbindung liefert das gesamte vierte Element. Alternativen
liegen jedoch innerhalb des Schutzumfangs des Ansatzes. Beispielsweise
können
mehrere von den Precursor-Verbindungen zusammen Alles von einem
speziellen metallischen Element liefern. In einer weiteren Alternative
kann eine Precursor-Verbindung Alles oder einen Teil von zwei oder
mehr von den metallischen Elementen liefern. Die letzteren Ansätze werden
weniger bevorzugt, da sie die genaue Ermittlung der elementaren
Anteile in dem endgültigen
metallischen Material schwieriger machen. Das metallische Endmaterial
ist typischerweise keine stöchiometrische
Verbindung mit relativen Anteilen der metallischen Bestandteile,
welche als kleine ganzzahlige Werte ausgedrückt werden können.
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Nach
der Verarbeitung weisen die Bestandselemente eine metallische Titanbasiszusammensetzung,
Bor und optional ein ein stabiles Oxid bildendes additives Element
auf. Eine metallische Titanbasiszusammensetzung weist mehr Titan
in Gewichtsanteilen als jedes andere Element auf (obwohl hier nicht mehr
Titan in Atomanteilen als irgendein anderes Element wie z.B. in
einigen Gamma-Phasen-Titan-Aluminiden vorhanden sein kann). Die
metallische Titanbasiszusammensetzung kann reines Titan (z.B. kommerziell
reines oder CP-Titan) oder eine metallische Legierung aus Titan
und anderen Elementen wie z.B. Ti-6Al-4V, Ti-6Al-2Sn-4Zr-2Mo-0,1Si, Ti-6Al-2Sn-4Zr-6Mo-0,1Si, Ti-5,8Al-4Sn-3,5Zr-0,7Nb-0,5Mo-0,35
Si, Ti-10V-2Fe-3Al, Ti-15Mo-3Al-2,7Nb-0,25Si (auch als Beta 21S
bekannt) und Ti-32,7Al-2,5Cr-4,8Nb (auch als Ti-48-2-2 bekannt)
sein. Sofern nicht anderweitig hierin spezifiziert, sind alle Zusammensetzungen
in Gewichtsprozent angegeben. Die metallischen Titanlegierungszusammensetzungen
von speziellem Interesse umfassen metallische Zusammensetzungen von
Alpha- Beta-Phasen-Titan,
metallische Zusammensetzungen von Beta-Phasen-Titan, metallische Zusammensetzungen
von Alpha-2, orthorhombischen und Gamma-Phasen-Titanaluminid, obwohl die
Erfindung nicht auf diese metallischen Zusammensetzungen beschränkt ist.
Die Bormenge reicht von einem Wert größer als die Löslichkeitsgrenze
bei Raumtemperatur von Bor in der metallischen Titanbasiszusammensetzung
bis zu dem Wert, der erforderlich ist, um nicht mehr als 90 Volumenprozent
Titanborid zu erzeugen. Typischerweise ist das Bor in einer Menge
von 0,05 bis 17 Gewichtsprozent des Gesamtgewichtes des verfestigten
Endmaterials vorhanden. Das Ergebnis ist ein verfestigtes Material
mit wenigstens zwei Phasen, welche eine oder mehrere Phasen umfassen,
die die metallische Titanbasiszusammensetzung, Titanborid und optional
eine oder mehrere stabile Oxidphasen bilden. So wie hierin bei der
Beschreibung des vorliegenden Verfahrens verwendet bezieht sich "Titanborid" auf TiB, welches
in den meisten durch den vorliegenden Ansatz erzeugten Materialien
vorhanden ist, TiB2, welches vorhanden ist,
wo die Matrix ein Gamma-Phasen-Titanaluminid ist, Ti3B4 und weitere Titanboride oder andere Titanbor
enthaltende Verbindungen, welche möglicherweise aufgrund des Vorhandenseins
von legierenden Elementen modifiziert sind. "Titanmonoborid" bezieht sich insbesondere auf TiB und "Titandiborid" bezieht sich insbesondere
auf TiB2.
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Das
optionale ein stabiles Oxid ausbildende additive Element ist durch
die Ausbildung eines stabilen Oxids in der metallischen Titanbasiszusammensetzung
gekennzeichnet. Ein Element wird als ein ein stabiles Oxid ausbildendes
additives Element betrachtet, wenn es ein stabiles Oxid in einer
metallischen Titanbasiszusammensetzung ausbildet, in welcher die
metallische Titanbasiszusammensetzung entweder keinen Sauerstoff
in Festkörperlösung hat,
oder in welcher die metalli sche Titanbasiszusammensetzung einen
kleinen Anteil von Sauerstoff in Festkörperlösung hat. Bis zu 0,5 Gewichtsprozent
Sauerstoff in Festkörperlösung können für das ein
stabiles Oxid ausbildende additive Element erforderlich sein, um
als ein effektiver ein stabiles Oxid ausbildender Erzeuger zu funktionieren.
Somit weist die metallische Titanbasiszusammensetzung bevorzugt
0 bis etwa 0,5 Gewichtsprozent Sauerstoff in Festkörperlösung auf.
Größere Mengen
an Sauerstoff können
vorhanden sein, aber derartige größere Mengen können einen
nachteiligen Einfluss auf die Duktilität haben. Im Allgemeinen kann
Sauerstoff in einem Material entweder in Festkörperlösung oder als diskrete Oxidphase
so vorhanden sein, wie die durch die ein stabiles Oxid ausbildenden
additiven Elemente erzeugten Oxide, wenn sie mit Sauerstoff reagieren.
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Titan
hat eine starke Affinität
zu und ist hoch reaktiv mit Sauerstoff, so dass es viele Oxide einschließlich seines
eigenen löst.
Die ein stabiles Oxid ausbildenden additiven Elemente innerhalb
des Schutzumfangs des vorliegenden Ansatzes bilden ein stabiles
Oxid, das nicht durch die metallische Titanzusammensetzungsmatrix
während
typischer thermischer Zustände
in Verbindung mit Reduktion, Verfestigung, Wärmebehandlung und Betrieb gelöst wird.
Beispiele von ein stabiles Oxid bildenden additiven Elementen sind
starke Oxid-Erzeuger wie z.B. Magnesium, Kalzium, Scandium, und
Yttrium, und Seltene Erden wie z.B. Lanthan, Zer, Praseodym, Neodym,
Promethium, Samarium, Europium, Gadolinium, Terbium, Dysprosium,
Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium und Lutetium und Gemische davon.
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Wenigstens
ein zusätzliches
additives Element kann optional mit einer Menge größer als
seiner Festkörperlöslichkeitsgrenze
bei Raumtemperatur in der metallischen Titanbasiszu sammensetzung
vorhanden sein. Nach der anschließenden Verarbeitung kann jedes
derartige additive Element in einer von mehreren Formen vorhanden
sein. Das additive Element kann als eine Nicht-Oxiddispersion des
Elementes vorhanden sein. Es kann auch in Festkörperlösung vorhanden sein. Es kann
auch in einer Form vorhanden sein, die mit Sauerstoff reagiert hat,
um eine grobe Oxiddispersion oder eine feine Oxiddispersion zu erzeugen.
Die Groboxiddispersion bildet sich durch die Reaktion der Nicht-Oxiddispersion
des Elementes mit Sauerstoff, der typischerweise in der metallischen
Matrix vorhanden ist, und dadurch den Sauerstoff gettert. Die Feinoxiddispersion
bildet sich durch die Reaktion des das stabile Oxid ausbildenden
additiven Elementes, das sich in Festkörperlösung befindet, mit Sauerstoff,
der sich in der Matrix befindet oder in das metallische Material
von der Oberfläche
während
der Aussetzung an eine sauerstoffhaltige Umgebung eindiffundiert.
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Die
Precursor-Verbindungen sind nichtmetallisch und sind so gewählt, dass
sie in dem Reduktionsprozess verarbeitbar sind, in welchem sie zu
einer metallischen Form reduziert werden. In einem interessanten
Reduktionsprozess, einer Dampfphasenreduktion, sind die Precursor-Verbindungen
bevorzugt Metallhalogenide. In einem weiteren interessanten Reduktionsprozess,
Festphasenreduktion, sind die Precursor-Verbindungen bevorzugt Metalloxide.
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Einige
als "weitere additive
Bestandteile" bezeichnete
Bestandteile können
schwierig in die metallische Zusammensetzung einzubringen sein.
Beispielsweise können
geeignete nichtmetallische Precursor-Verbindungen der Bestandteile
nicht verfügbar
sein, oder die verfügbaren
nichtmetallischen Precursor-Verbindungen der anderen additiven Bestandteile
können
nicht einfach chemisch in einer Weise oder bei einer mit der chemischen
Reduktion konsistenten Temperatur der anderen nichtmetallischen Precursor-Verbindungen
reduzierbar sein. Es kann erforderlich sein, dass derartige weitere
additive Bestandteile letztlich als Elemente in Festkörperlösung in
der metallischen Zusammensetzung vorhanden sind, als Verbindungen,
welche durch eine Reaktion mit anderen Bestandteilen der metallischen
Zusammensetzung gebildet werden, oder als bereits reagierte, im
Wesentlichen inerte Verbindungen, die durch die metallische Zusammensetzung
hindurch verstreut sind. Diese anderen additiven Bestandteile oder
Precursor davon können
entsprechend aus der Gas-, Flüssig-
oder Fest-Phase
unter Verwendung von einem der vier anschließend beschriebenen vier Ansätze oder
anderer ausführbarer
Ansätze
eingebracht werden.
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In
einem ersten Ansatz werden der weitere additive Bestandteil oder
die Bestandteile als Elemente oder Verbindungen bereitgestellt,
und mit den Precursor-Verbindungen vor oder gleichzeitig mit dem
Schritt der chemischen Reduktion vermischt. Das Gemisch der Precursor-Verbindungen
und der weiteren additiven Bestandteile wird der chemischen Reduktionsbehandlung
bei dem Schritt 22 unterworfen, aber nur die Precursor-Verbindungen
werden tatsächlich
reduziert und die anderen additiven Bestandteile nicht reduziert.
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In
einem zweiten Ansatz werden der weitere additive Bestandteil oder
die Bestandteile in der Form fester Partikel bereitgestellt, aber
nicht der chemischen Reduktionsbehandlung unterworfen, die für das Basismetall
angewendet wird. Stattdessen werden sie mit dem anfänglichen
metallischen Material vermischt, das sich aus dem chemischen Reduktionsschritt
ergibt, jedoch nachdem der Schritt der chemischen Reduktion 22 abgeschlossen
ist. Dieser Ansatz ist insbesondere effektiv, wenn der Schritt der chemischen
Reduktion an einem strömenden
Pulver der Precursor-Verbindungen ausgeführt wird, kann aber auch unter
Verwendung einer vorverdichteten Masse der Precursor-Verbindungen
durchgeführt werden,
was zu einer schwammartigen Masse des anfänglichen metallischen Materials
führt.
Die weiteren additiven Bestandteile werden an der Oberfläche des
Pulvers oder an der Oberfläche
von oder in den Poren der schwammartigen Masse angeheftet. Feste Partikel
können
optional in einem oder in mehreren Schritten zur Reaktion gebracht
werden, wenn sie Precursor für
den weiteren additiven Bestandteil sind.
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In
einem dritten Ansatz wird der Precursor zuerst in Form von Pulverpartikeln
erzeugt, oder als ein Schwamm, indem die Precursor-Verbindungen der
metallischen Elemente verdichtet werden. Die Partikel oder der Schwamm
werden dann chemisch reduziert. Der weitere additive Bestandteil
wird danach an den Partikeloberflächen (externen oder internen,
wenn die Partikel schwammartig sind) oder an den externen und internen
Oberflächen
des Schwamms aus der Gasphase erzeugt. Bei einer Technik lässt man
einen gasförmigen
Precursor oder eine Elementform (z.B. Methan, Stickstoff oder Borwasserstoffgas) über die
Oberfläche
der Partikel oder den Schwamm zum Abscheiden der Verbindung oder des
Elementes auf der Oberfläche
aus dem Gas strömen.
Das an den Oberflächen
erzeugte Material kann optional in einem oder mehreren Schritten
zur Reaktion gebracht werden, wenn sie Precursor für den weiteren
additiven Bestandteil sind. In einem Beispiel wird Bor auf eine
Titanoberfläche
aufgebracht, indem man Borwasserstoffgas über die Oberfläche strömen lässt, und
in einer anschließenden Verarbeitung
das abgeschiedene Bor zur Reaktion gebracht wird, um Titanborid
zu erzeugen. Das den interessierenden Bestandteil transportierende
Gas kann in jeder durchführbaren Weise
wie z.B. aus einem kommerziell verfügbaren Gas oder durch Erzeugen
des Gases in der Weise, wie z.B. durch Elektronenstrahlverdampfung
einer Keramik oder eines Metalls oder unter Verwendung eines Plasmas
zugeführt
werden.
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Ein
vierter Ansatz ähnelt
dem dritten Ansatz mit der Ausnahme, dass der weitere additive Bestandteil
aus einer Flüssigkeit
statt aus einem Gas abgeschieden wird. Der Precursor wird zuerst
in Form von Pulverpartikeln oder als ein Schwamm durch Verdichtung
der Precursor-Verbindungen der metallischen Elemente erzeugt. Die
Partikel oder der Schwamm werden dann chemisch reduziert. Der weitere
additive Bestandteil wird danach auf den Partikeloberflächen (extern
und intern, wenn die Partikel schwammartig sind) oder an den externen
und internen Oberflächen
des Schwammes durch Abscheidung aus der Flüssigkeit erzeugt. In einer
ersten Technik werden die Partikel oder der Schwamm in eine Flüssiglösung einer
Precursor-Verbindung des weiteren additiven Bestandteils eingetaucht,
um die Oberflächen
der Partikel oder des Schwammes zu beschichten. Die Precursor-Verbindung
des weiteren additiven Bestandteils wird anschließend chemisch zur
Reaktion gebracht, um den weiteren additiven Bestandteil auf den
Oberflächen
der Partikel oder auf den Oberflächen
des Schwammes zu belassen. In einem Beispiel kann Lanthan in eine
metallische Titanbasiszusammensetzung eingebracht werden, indem die
Oberflächen
der (aus den Precursor-Verbindungen hergestellten) reduzierten Partikel
oder des Schwammes mit Lanthanchlorid beschichtet werden. Die beschichteten
Partikel oder der Schwamm werden anschließend erwärmt und/oder Vakuum ausgesetzt,
um das Chlor auszutreiben, und das Lanthan auf den Oberflächen der
Partikel oder des Schwammes zu hinterlassen. Optional können die
Lanthan-beschichteten Partikel oder der Schwamm oxidiert werden,
um eine feine Lanthan-Sauerstoff-Dispersion zu erzeugen, in dem Sauerstoff
aus der Umgebung oder aus einer Lösung in dem Metall verwendet
wird, oder die Lanthan-beschichteten Partikel oder der Schwamm können mit
einem weiteren Element, wie z.B. Schwefel zur Reaktion gebracht
werden. In einem weiteren Ansatz wird der Bestandteil elektrochemisch
auf den Partikeln oder dem Schwamm beschichtet. In noch einem weiteren
Ansatz können
die Partikel oder der Schwamm in ein den weiteren additiven Bestandteil
enthaltendes Bad eingetaucht werden, aus dem Bad entfernt werden, und
jedes Lösungsmittel
oder Träger
verdampft werden, um eine Beschichtung auf der Oberfläche des Partikels
oder Schwammes zu hinterlassen.
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Unabhängig davon
welche Reduktionstechnik im Schritt 22 verwendet wird,
und wie auch immer der weitere additive Bestandteil eingebracht
wird, ist das Ergebnis ein Gemisch, das die metallische Zusammensetzung
aufweist. Verfahren zum Einbringen weiterer additiver Bestandteile
können
an Precursor-Substanzen
vor der Reduktion des Basismetallbestandteils oder an einem bereits
reduzierten Material durchgeführt
werden. Die metallische Zusammensetzung kann unter bestimmten Umständen aus frei
strömenden
Partikeln bestehen oder in anderen Fällen eine schwammartige Struktur
haben. Die schwammartige Struktur wird in dem Festkörper-Phasen-Reduktionsansatz
erzeugt, wenn die Precursor-Verbindungen zuerst vor dem Beginn der tatsächlichen
chemischen Reduktion verdichtet wurden. Die Precursor-Verbindungen
können
komprimiert werden, um eine komprimierte Masse zu erzeugen, die
in den Abmessungen größer als
ein gewünschter
Endmetallischer Artikel ist.
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Die
chemische Zusammensetzung der anfänglichen metallischen Zusammensetzung
wird durch die Typen und Mengen der Metalle in dem Gemisch der nichtmetallischen
Precursor-Verbindungen, die im Schritt 20 bereitgestellt
werden, und mittels der weiteren additiven Bestandteile ermittelt,
die in der Verarbeitung eingebracht werden. Die relativen Anteile
der metallischen Elemente werden mittels ihrer entsprechenden Verhältnisse
in dem Gemisch des Schrittes 20 (nicht durch die entsprechenden Verhältnisse
der Verbindungen, sondern der entsprechenden Verhältnisse
der metallischen Elemente ermittelt). Die anfängliche metallische Zusammensetzung
hat mehr Titan in Gewichtsanteilen als jedes andere metallische
Element in den Precursor-Verbindungen, wodurch eine anfängliche
metallische Titanbasiszusammensetzung erzeugt wird.
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Die
nichtmetallischen Precursor-Verbindungen werden so gewählt, dass
sie die erforderlichen metallischen Zusammensetzungselemente in
dem metallischen Endartikel ergeben, und werden so in den korrekten
Anteilen zusammengemischt, dass sie die erforderlichen Anteile dieser
metallischen Zusammensetzungselemente in dem metallischen Artikel ergeben.
Beispielsweise sind, wenn der endgültige Artikel spezielle Anteile
von Titan, Aluminium, Vanadium, Bor, Erbium und Sauerstoff in dem
Gewichtsverhältnis
von 86,5:6:4:2:3:0,5 haben soll, die Precursor-Verbindungen bevorzugt
Titanchlorid, Aluminiumchlorid, Vanadiumchlorid, Borchlorid und
Erbiumchlorid für
eine Dampfphasenreduktion. Der Endsauerstoffgehalt wird durch den
Reduktionsvorgang wie nachstehend diskutiert gesteuert. Nichtmetallische
Precursor-Verbindungen, welche als eine Quelle von mehr als einem
der Metalle in dem endgültigen Metallartikel
dienen, können
ebenfalls verwendet werden. Diese Precursor-Verbindungen werden
bereitgestellt und in den korrekten Anteilen so vermischt, dass
das Verhältnis
von Titan zu Aluminium zu Vanadium zu Bor zu Erbium in dem Gemisch
der Vorläuferverbindungen
das ist, das zur Erzeugung der metallischen Zusammensetzung in dem
Endartikel erforderlich ist.
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Optional
können
die nichtmetallischen Precursor-Verbindungen vor der chemischen
Reduktion mittels Techniken wie z.B. Festphasenreduktion vorverfestigt
werden, Schritt 21. Die Vorverfestigung führt zu der
Erzeugung eines Schwammes in der anschließenden Verarbeitung anstelle
von Partikeln. Der Vorverfestigungsschritt 21, wenn er
angewendet wird, wird mittels jedes ausführbaren Ansatzes durchgeführt, wie
z.B. durch Pressen der nichtmetallischen Precursor-Verbindungen
in eine vorverfestigte Masse.
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Die
einzige nichtmetallische Precursor-Verbindung oder das Gemisch nichtmetallischer
Precursor-Verbindungen wird chemisch reduziert, um metallische Partikel
oder einen Schwamm zu erzeugen, ohne die Precursor-Verbindungen
oder das Metall zu schmelzen, Schritt 22. So wie hierin
verwendet, bedeuten "ohne
Schmelzen", "kein Schmelzen" und verwandte Konzepte,
dass das Material nicht makroskopisch oder in größerem Umfang für eine längere Zeitdauer
geschmolzen wird, so dass es sich verflüssigt und seine Form verliert.
Es können
beispielsweise ein bestimmter kleinerer Anteil von lokalen Schmelzstellen,
da Elemente mit niedrigem Schmelzpunkt schmelzen und diffundierend
mit den Elementen mit höherem
Schmelzpunkt legiert werden, die nicht schmelzen, oder ein sehr
kurzer Schmelzvorgang von weniger als etwa 10 Sekunden vorliegen.
Selbst in derartigen Fällen
bleibt die Gesamtform des Materials unverändert.
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In
einem bevorzugten Reduktionsansatz, der als Dampfphasenreduktion
bezeichnet wird, da die nichtmetallischen Precursor-Verbindungen
als Dämpfe
oder gasförmige
Phase zugeführt
werden, kann die chemische Reduktion durch Reduktion von Gemischen
von Halogeniden des Basismetalls und der metal- Tischen Zusammensetzungselemente unter
Verwendung eines flüssigen
Alkalimetalls oder eines flüssigen
Erdalkalimetalls ausgeführt
werden. Beispielsweise werden Titantetrachlorid und die Salze der
metallischen Zusammensetzungselemente als Gase bereitgestellt. Ein
Gemisch dieser Gase in geeigneten Mengen wird mit geschmolzenem
Natrium in Kontakt gebracht, so dass die metallischen Halogenide
in die metallische Form reduziert werden. Die metallische Zusammensetzung
wird von dem Natrium getrennt. Diese Reduktion wird bei Temperaturen
unter dem Schmelzpunkt der metallischen Zusammensetzung durchgeführt. Der
Ansatz ist vollständiger
in den
U.S. Patenten 5 779 761 und
5 958 106 und der
U.S. Patentoffenlegung 2004/0123700 beschrieben,
deren Offenbarungen alle hierein durch Bezugnahme beinhaltet sind.
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Eine
Reduktion bei niedrigeren Temperaturen statt bei höheren Temperaturen
wird bevorzugt. Vorzugsweise wird die Reduktion bei Temperaturen von
600°C oder
niedriger und bevorzugt 500°C
oder niedriger durchgeführt.
Vergleichsweise erreichen frühere
Ansätze
zum Herstellen von Titan- oder anderen metallischen Zusammensetzungen
oft Temperaturen von 900°C
oder höher.
Die Niedertemperatur-Reduktion ist besser steuerbar und unterliegt auch
weniger der Einführung
einer Kontamination in die metallische Zusammensetzung, welche wiederum
zu chemischen Unregelmäßigkeiten
führen
kann. Zusätzlich
reduzieren die niedrigeren Temperaturen das Auftreten von Zusammensintern
der Partikel während
des Reduktionsschrittes und begrenzen die Möglichkeit einer Vergröberung stabiler
Bond- und optionaler
Oxiddispersionen.
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In
diesem Dampfphasen-Reduktionsansatz kann ein nichtmetallisches modifizierendes
Element oder eine Verbindung, die in gasförmiger Form bereitgestellt
wird, in die gasförmige nichtmetallische
Precursor-Verbindung vor ihrer Reaktion mit dem Flüssigalkalimetall
oder dem Flüssigalkalierdmetall
gemischt werden. In einem Beispiel kann gasförmiger Sauerstoff mit der bzw.
den gasförmigen
nichtmetallischen Precursor-Verbindung(en)
gemischt werden, um jeweils die Sauerstoffmenge in dem anfänglichen metallischen
Partikel zu erhöhen.
Beispielsweise ist es manchmal erwünscht, dass der Sauerstoffanteil des
metallischen Materials zu Beginn ausreichend hoch ist, um Oxiddispersionen
durch Reaktion mit dem ein stabiles Oxid ausbildenden additiven
Elementen zum Verfestigen des metallischen Endartikels auszuführen. Statt
den Sauerstoff in der Form von festem Titandioxidpulver zuzuführen, wie
es manchmal für
metallische Titanbasiszusammensetzungen praktiziert wird, welche
mittels herkömmlicher
Schmelztechniken erzeugt werden, praktiziert wird, wird der Sauerstoff
in einer gasförmigen
Form zugeführt,
welche die Vermischung erleichtert und die Wahrscheinlichkeit der
Ausbildung einer harten Alpha-Phase in dem Endartikel minimiert.
Wenn der Sauerstoff in der Form von Titandioxidpulver in herkömmlicher
Schmelzpraxis zugeführt
wird, können sich
Ansammlungen des Pulvers nicht vollständig auflösen, welche feine Partikel
in dem metallischen Endartikel hinterlassen, welche chemische Unregelmäßigkeiten
darstellen. Der vorliegende Ansatz vermeidet diese Möglichkeit.
In dem Reduktionsschritt kann Bor als Borwasserstoffgas zugefügt werden, oder
Stickstoff in gasförmiger
Form zugeführt
werden.
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In
einem weiteren als Festphasenreduktion bezeichneten Reduktionsansatz
kann, da die nichtmetallischen Precursor-Verbindungen als Feststoffe bereitgestellt
werden, die chemische Reduktion durch eine Schmelzsalzelektrolyse
durchgeführt
werden. Schmelzsalzelektrolyse ist eine bekannte Technik, die beispielsweise
in der offengelegten Patentanmeldung
WO
99/64638 veröffentlicht
ist, deren Offenbarung durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit beinhaltet
ist. Kurz gesagt wird in dieser Variante einer Schmelzsalzelektrolyse
das Gemisch der nichtmetallischen Precursor-Verbindungen, die in
fein unterteilter fester Form bereitgestellt werden, in einer Elektrolysezelle
in einen Schmelzsalzelektrolyten wie z.B. Chlorsalz bei einer Temperatur
unter der Schmelztemperatur der metallischen Zusammensetzung, die die
nichtmetallischen Precursor-Verbindungen
bildet, eingetaucht. Das Gemisch der nichtmetallischen Precursor-Verbindungen
wird zur Kathode der eine inerte Anode aufweisenden Elektrolysezelle
gemacht. Die mit den Metallen in den nichtmetallischen Precursor-Verbindungen
kombinierten Elemente, wie z.B. Sauerstoff in dem bevorzugten Falle
von nichtmetallischen Oxid-Precursor-Verbindungen werden teilweise
oder vollständig
aus dem Gemisch durch chemische Reduktion (d.h., die Umkehrung der
chemischen Oxidation) entfernt. Die Reaktion wird bei einer erhöhten Temperatur
durchgeführt,
um die Diffusion des Sauerstoffes oder anderen Gases von der Kathode
weg zu beschleunigen. Das Kathodenpotential wird geregelt, um sicherzustellen,
dass die Reduktion der nichtmetallischen Precursor-Verbindungen
anstelle anderer möglicher
chemischer Reaktionen, wie z.B. die Zerlegung des geschmolzenen
Salzes stattfindet. Der Elektrolyt ist ein Salz, bevorzugt ein Salz, das
stabiler als das äquivalente
Salz der raffinierten Metalle ist, und idealerweise sehr stabil
ist, um den Sauerstoff oder anderes Gas auf einen gewünschten niedrigen
Wert zu verringern. Die Chloride und Gemische von Chloriden von
Barium, Kalzium, Caesium, Lithium, Strontium und Yttrium werden
bevorzugt. Die chemische Reduktion wird bevorzugt, jedoch nicht
notwendigerweise bis zum Abschluss durchgeführt, so dass die nichtmetallischen
Precursor-Verbindungen vollständig
reduziert werden. Die nicht vollständige Ausführung des Prozesses bis zum
Abschluss ist ein Verfahren, um den Sauerstoffanteil des erzeugten
Metalls zu steuern, und um eine anschließende Ausbildung der Oxiddispersion
zu ermöglichen.
Wenn der Vorverfestigungsschritt
21 durchgeführt wird,
kann das Ergebnis dieses Schrittes
22 ein metallischer
Schwamm sein. Die Bor- und Stickstoffanteile können durch Starten mit einem Bond
oder einem Nitrid und durch Reduktion der Verbindung mittels eines
elektrolytischen Prozesses gesteuert werden.
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In
einem weiteren als "rasche
Plasmaabschreckungs"-Reduktion bezeichneten
Reduktionsansatz, wird die Precursor-Verbindung, wie z.B. Titanchlorid, in
einem Plasmalichtbogen bei einer Temperatur über 4500°C dissoziiert. Die Precursor-Verbindung wird rasch
erhitzt, dissoziiert und in Wasserstoffgas abgeschreckt. Das Ergebnis
sind feine Metallhydridpartikel. Jedes Schmelzen der Metallpartikel
ist sehr kurz in der Größenordnung
von 10 Sekunden oder weniger und liegt innerhalb des Umfangs von "ohne Schmelzen" und dergleichen,
wie er hierin verwendet wird. Der Wasserstoff wird anschließend aus
den Metallhydridpartikeln durch eine Vakuumwärmebehandlung entfernt. Sauerstoff
kann ebenfalls zugeführt
werden, um mit den ein stabiles Oxid bildenden additiven Elementen
zu reagieren, um eine stabile Oxiddispersion zu erzeugen. Bor wird
zugegeben, um mit Titan zum Erzeugen von Titanborid zu reagieren.
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Unabhängig von
der im Schritt 22 verwendeten Reduktionstechnik ist das
Ergebnis Material einer metallischen Titanbasiszusammensetzung,
Titanborid und optional stabile Oxidpartikel. Das Material kann
unter bestimmten Umständen
aus frei strömenden
Partikeln bestehen oder kann in anderen Fällen eine schwammartige Struktur
haben. Die schwammartige Struktur wird in dem Festphasen-Reduktionsansatz
erzeugt, wenn die Precursor-Verbindungen zuerst vor dem Beginn der
tatsächlichen
chemischen Reduktion miteinander vorverdichtet wurden (d.h., optionaler
Schritt 21). Die Precursor-Verbindungen können komprimiert
werden, um eine komprimierte Masse zu erzeugen, die in den Abmessungen
größer als
ein gewünschter
Endmetallartikel ist.
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Optional,
aber bevorzugt, wird das Material verfestigt, um einen verfestigten
metallischen Artikel, Schritt 24, ohne Schmelzen der metallischen
Titanbasiszusammensetzung und ohne Schmelzen der verfestigten metallischen
Titanbasiszusammensetzung zu erzeugen. Der Verfestigungsschritt 24 kann mittels
einer beliebigen ausführbaren
Technik durchgeführt
werden, wovon Beispiele heißisostatisches Pressen,
Schmieden, Extrusion, Pressen und Sintern oder direkte Pulververfestigungsextrusion
oder Walzen oder eine Kombination dieser Verfahren sind.
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2 und 3 stellen
die Mikrostruktur des Materials 40 mit einer der Umgebung 44 ausgesetzten
Oberfläche 42 dar.
Der metallische Artikel 40 besitzt eine Mikrostruktur einer
metallischen Titanbasiszusammensetzungsmatrix 46 mit den
Titanboridpartikeln und optional dem bzw. den dadurch hindurch verstreuten
ein stabiles Oxid ausbildenden additiven Element(en). Die Titanboridpartikel
können
in unterschiedlichen Formen abhängig
von dem Prozentsatz des vorhandenen Bors und anderen Faktoren vorhanden
sein. Das Bor ist bevorzugt in einer Menge von 0,05 bis 17 Gewichtsprozent
der gesamten Masse vorhanden. Wenn das Bor mit weniger als 0,05 Gewichtsprozent
vorhanden ist, ist kein Titanborid als ein effektiver Verstärker vorhanden,
da sich das Bor in einer Festkörperlösung befindet.
Wenn das Bor in einer Menge von 0,05 bis 1,5 Gewichtsprozent vorhanden
ist, sind die Titanboridpartikel als eine feine Titanborid-Dispersoidphase 62 vorhanden,
die in der metallischen Titanbasiszusammensetzungsmatrix 46 gemäß Darstellung
in 2 verstreut ist, was einen Dispersoid-Verstärkungseffekt
erzeugt. Diese feinen Dispersoidpartikel sind in der Abmessung kleiner
als die durch frühere
Prozesse zur Erzeugung von Titan/Titan-Boridmaterialien erzeugten.
Wenn das Bor in einer Menge von 1,5 bis 17 Gewichtsprozent vorhanden
ist, sind die Titanboridpartikel als eine grobe Titanboridphase 64 mit
einem relativ höheren
Volumenanteil gemäß Darstellung
in 3 im Vergleich zu der in 2 dargestellten
Struktur vorhanden. (So wie hierin verwendet, werden "grob" und "fein" nur in einem relativen
Sinne zueinander verwendet, wobei eine "grobe" Phase in der Abmessung größer als "feine" Dispersoide ist).
Die grobe Titanboridphase 64 erzeugt einen zusammengesetzten
Verstärkungseffekt.
Es kann jedoch möglich
sein, die Mikrostruktur einer Borzusammensetzung mit hohen Gewichtsanteilprozenten
(1,5 bis 17 Gewichtsprozent) durch eine Niedertemperaturverarbeitung
während
der Verfestigung so zu manipulieren, dass die Mikrostruktur etwas
der in 2 dargestellten ähnlicher ist, jedoch mit einem
höheren
Volumenanteil der feinen Dispersoidphase 62. Wenn mehr
als 17 Gewichtsprozent Bor vorhanden sind, hat die Struktur mehr
als 90 Volumenprozent vorhandenes Titanborid, und die Vorteile des
Vorhandenseins der metallischen Titanbasiszusammensetzungsmatrix 46 werden
reduziert und schließlich
verloren.
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In 3 erzeugen
sowohl die feine Titanborid-Dispersoidphase 62 als auch
die grobe Titanborid-Dispersoidphase 84 Verstärkungseffekte,
wenn auch mittels unterschiedlicher Mechanismen. Die feine Titanborid-Dispersoidphase 62 erzeugt
eine Dispersoid-(d.h., Orowan-)-Verstärkung, durch Wechselwirkung
mit Versetzungen in der metallischen Titanbasiszusam mensetzungsmatrix 46.
Die grobe Titanborid-Dispersoidphase 64 kann eine gewisse
Dispersoidverstärkung
erzeugen, erzeugt aber auch eine Mischregel-Zusammensetzungsverstärkung, falls
sie vorhanden ist, gemäß Darstellung
in 3. In dem Bereich von 1,5 bis 17 Gewichtsprozent
Bor können
sowohl die feinen Titanboriddispersoide 62 als auch die
groben Titanboriddispersoide 64 vorhanden sein, so dass
etwas von jedem Verstärkungstyp beobachtet
wird. Mit einer Zunahme der Menge des vorhandenen Bors nimmt der
Volumenanteil des Titanborids so zu, so dass er nahezu zusammenhängend wird.
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Das
bzw. die optionalen ein stabiles Oxid ausbildende(n) additive(n)
Element(e) können
in einer Festkörperlösung, Bezugszeichen 48,
oder in einer oder mehreren nicht zur Reaktion gebrachten diskreten
Phasen 50 vorhanden sein. Einige von den ein stabiles Oxid
ausbildenden additiven Element(en) die zu Beginn in einer Festkörperlösung vorhanden
sind, können
mit zu Beginn in der Matrix 46 vorhandenen Sauerstoff zur
Reaktion gebracht worden sein, um eine Dispersion von feinen Oxiddispersoiden 52 zu erzeugen.
Einige von den ein stabiles Oxid ausbildenden additiven Element(en)
die zu Beginn in einer Festkörperlösung als
nicht zur Reaktion gebrachte diskrete Phase 50 vorhanden
sind, können
mit zu Beginn in der Matrix 46 vorhandenen Sauerstoff zur
Reaktion gebracht worden sein, um eine Dispersion von groben Oxiddispersoiden 54 zu
erzeugen. Diese stabilen Oxiddispersoide 52 und 54 sind
im Wesentlichen gleichmäßig über die
gesamte Matrix 46 verteilt.
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Zusammengenommen
stellen die Titanborid-Dispersoidphasen 62 oder 64 und
die Oxiddispersoide 52 oder 54 einen großen Teil
der Flexibilität
bei der Steuerung der mechanischen Eigenschaften des endgültigen Materials 40 bereit.
Die relativen Mengen, Abmessungen und Verteilungen der Titanborid- Dispersoidphasen 62 oder 64 und
der Oxiddispersoide 52 oder 54 werden größtenteils
unabhängig voneinander über die
Steuerung der Menge(n) der Bor enthaltenden Precursor-Verbindung(en)
und Precursor-Verbindung(en) des ein stabiles Oxid erzeugenden additiven
Elemente und durch die nachstehend beschriebene weitere Verarbeitung
festgelegt.
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Optional,
jedoch bevorzugt gibt es eine weitere Verarbeitung, Schritt 26,
des verfestigten metallischen Artikels. In dieser Verarbeitung wird
der Artikel nicht geschmolzen. Eine derartige weitere Verarbeitung
kann beispielsweise eine mechanische Formung des verfestigten metallischen
Artikels, Schritt 28, durch einen ausführbaren Ansatz, oder eine Wärmebehandlung
des verfestigten metallischen Artikels, Schritt 30, durch
einen beliebigen ausführbaren Ansatz
beinhalten. Der Formungsschritt 28 und/oder der Wärmebehandlungsschritt 30,
werden, wenn sie angewendet werden, anhand der Art der metallischen
Titanbasiszusammensetzung ausgewählt. Eine
derartige Formung und Wärmebehandlung
sind in dem Fachgebiet für
jede metallische Titanbasiszusammensetzung bekannt.
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Das
verfestigte Material 40 kann bei einer Temperatur größer als
Raumtemperatur, Schritt 32, insbesondere dort oxidiert
werden, wo starke Oxid ausbildende Elemente in der Lösung der
Titanlegierungsmatrix und/oder in der Form von Partikeln vorhanden
sind. Der Sauerstoffaussetzungsschritt 32, der zu den Arten
der Oxid-verwandten in 3 dargestellten Mikrostruktur
führt,
kann entweder während
der anfänglichen
Erzeugung des metallischen Artikels in einer gesteuerten Erzeugungsumgebung oder
während
der späteren
Betriebsaussetzung bei erhöhter
Temperatur erfolgen. Der nach innen diffundierte Sauerstoff reagiert
chemisch mit dem(n) ein Oxid ausbildenden additiven Element(en),
das (die) in der Nähe
der Oberfläche 42 entweder
in einer Festkörperlösung 48 oder
in diskreten Phasen 50 vorhanden ist (sind). Die Folge
ist, dass wenige, wenn überhaupt
welche, unreagierte ein stabiles Oxid ausbildende additive Elemente
in Festkörperlösung 48 oder
in diskreten Phasen 50 in der Nähe der Oberfläche 42 verbleiben,
und stattdessen alle reagiert werden, um entsprechend zusätzliche
feine Oxiddispersoide 52 und grobe Oxiddispersoide 54 zu erzeugen.
Demzufolge ist eine höhere
Konzentration von feinen Oxiddispersoiden 52 in einer Diffusionsoxidationszone 56 einer
Tiefe D1 an und unmittelbar unter der Oberfläche 42 im Vergleich
zu der Konzentration der feinen Oxiddispersoide 52 bei
größeren Tiefen
vorhanden. D1 liegt typischerweise in dem Bereich von etwa 0,025
mm bis etwa 0,076 mm (0,01 bis 0,003 inches) kann jedoch kleiner
oder größer sein.
Zusätzlich
kann abhängig
von den spezifischen Oxiden, welche durch ein stabiles Oxid ausbildenden Elemente
erzeugt werden, eine Oxidoberflächenschicht 58 erzeugt
werden, die als eine Diffusionsbarriere gegen die Diffusion von
zusätzlichem
Sauerstoff aus der Umgebung 44 in den Artikel 40 dient.
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Das
Vorhandensein und die Art der Verteilung der Oxiddispersoide 52 und 54 hat
verschiedene zusätzliche
wichtige Konsequenzen. Die Oxiddispersoide 52 und 54 dienen
zum Verstärken
der Matrix 46 durch den Dispersionsverstärkungseffekt
und auch zum Verbessern der Kriechbeständigkeit der Matrix bei erhöhter Temperatur.
Die Oxiddispersoide 52 und 54 können auch
Stiftkorngrenzen der Matrix 46 sein, um eine Vergröberung der
Kornstruktur während
der Verarbeitung und/oder der Aussetzung an erhöhte Temperatur zu verhindern.
Zusätzlich
haben in einigen Fällen
die Oxiddispersoide 52 und 54 ein höheres spezifisches
Volumen als die ein stabiles Oxid erzeugenden additiven Elemente,
aus welchen sie erzeugt werden. Dieses höhere spezifische Volumen erzeugt
eine durch den Pfeil 60 dargestellte Druckkraft in der
Matrix 46 in der Nähe
der Oberfläche 42. Die
Druckkraft 60 verhindert Rissausbildung und -Wachstum,
wenn der Artikel mit Zug oder Torsinn während des Betriebs belastet
wird, was ein sehr nützliches
Ergebnis darstellt.
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Eine
wichtige Anwendung des vorliegenden Ansatzes besteht darin, dass
der verfestigte Artikel ein Einfügungsteil
bezüglich
einer Masse aus unterschiedlichem Material bilden kann. Die 4–7 stellen
verschiedene Ausführungsformen
dieses Ansatzes dar. Das Einfügungsteil
kann nur eine einfache Volumenzusammensetzung gemäß Darstellung in
den 4 und 5 aufweisen, oder es kann ein Gemisch
aus wenigstens zwei Materialien mit unterschiedlichen Volumenzusammensetzungen
gemäß Darstellung
in den 6 und 7 aufweisen. In der Ausführungsform
von 4 bilden Partikel einer verfestigten metallischen
Titanbasiszusammensetzung mit Titanboridpartikeln darin, Bezugszeichen 70,
ein Einfügungsteil
in einer metallischen Masse 72, die keine verfestigte metallische
Titanbasiszusammensetzung mit Titanboridpartikeln darin ist. In
der Ausführungsform
von 5 bilden Partikel einer ersten verfestigten metallischen
Titanbasiszusammensetzung mit einem ersten Volumenanteil von Titanboridpartikeln
darin, Bezugszeichen 74, ein Einfügungsteil in einer Masse 76,
die eine zweite verfestigte metallische Titanbasiszusammensetzung
mit einem zweiten Volumenanteil von Titanboridpartikeln darin ist.
In der Ausführungsform
von 6 sind Körner 90 mit einem
hohen Volumenanteil von Titanboridpartikeln mit Körnern 92 mit
einem geringen Volumenanteil von Titanborid gemischt, um ein Einfügungsteil
auszubilden. In der Ausführungsform
von 7 sind Körner 94 mit
einem hohen Volumenanteil (und/oder einem niedrigen Volumenanteil 96)
von Titanborid mit Körnern 98 mit
im Wesentlichen keinen Titanborid gemischt, um ein Einfügungsteil
auszubilden.
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Weitere
kompatible Anordnungen können ebenfalls
eingesetzt werden. In der Ausführungsform der 8–9 ist
ein Einfügungsteil 78 aus
einer verfestigten metallischen Titanbasiszusammensetzung mit den
Titanboridpartikeln in die kein Bond enthaltende metallische Legierung
platziert, die den Rest eines Schaufelblattes 80 eines
Gasturbinentriebwerks 82 bildet. Der Laufschaufel-Querschnitt kann
eine Mikrostruktur ähnlich
der in 4 dargestellten haben. Das Einfügungsteil
erhöht
die Festigkeit und den Modul des Schaufelblattes 80, ohne
den Verbrennungsgasen ausgesetzt zu sein und ohne die Form des Schaufelblattes 80 zu
verändern.
Alternativ kann das Einfügungsteil
ein Gemisch aus wenigstens zwei Materialien mit unterschiedlichen
Volumenzusammensetzungen aufweisen, wie sie in den 6 und 7 dargestellt
sind. Einfügungsteile
können mittels
jedes ausführbaren
Ansatzes eingebaut werden, wie z.B. indem man den Nichtborid-Anteil
angießt,
gießt
und bearbeitet, oder durch einen Nicht-Schmelzansatz, wie z.B. durch
Diffusionsverbindung.
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Weitere
Beispiele von Artikeln, welche durch den vorliegenden Ansatz hergestellt
werden können umfassen
Komponenten von Gasturbinentriebwerken, die Leitschaufeln, Scheiben,
Laufschaufelscheiben, "Blings", Wellen, Gehäuse, Motorbefestigungen,
Statorleitschaufeln, Dichtungen und Gehäuse umfassen. Weitere Artikel
umfassen Automobilteile und biomedizinische Artikel. Die Anwendung
der vorliegenden Erfindung ist jedoch nicht auf diese speziellen
Partikel beschränkt.