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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verbundgarn, das durch
das Zusammenfügen
einer Vielzahl von Garnen aus heterogenen Ausgangsstoffen hergestellt
wird und dadurch eine hohe Absorptionsfähigkeit für Feuchtigkeit aufweist, sowie
um einen Stoff, der daraus hergestellt ist. Der Stoff dieser Erfindung weist
eine feine Oberfläche
auf, von der sich das Verbundgarn abhebt, wodurch makroskopisch
betrachtet auf der gesamten Oberfläche des Stoffes eine schachbrettartige
Struktur entsteht, was zu der hervorragenden Absorptionsfähigkeit
führt.
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Im
Allgemeinen bezieht sich Absorption bzw. Hygroskopizität von Fasern
(im Folgenden als „Absorptionsfähigkeit" bezeichnet) auf
deren Aufnahmefähigkeit.
Diese ist eine wichtige Funktion, durch die eine Vielzahl von Flüssigkeiten
auf schnelle Weise absorbiert werden können, so auch der vom Körper abgesonderte Schweiß, wodurch
die Temperatur und der Feuchtigkeitsgehalt der Haut sinken und ein
angenehmes Gefühl auf
der Haut entsteht.
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Dieser
Vorteil der Absorptionsfähigkeit
wurde bisher durch die hauptsächliche
Verwendung von Fasern aus Wolle, Reyon und Baumwolle, die eine inhärente Absorptionsfähigkeit
für Feuchtigkeit
aufweisen, für die
Herstellung von Garnen für
Stoffe mit hoher Absorptionsfähigkeit
ausgenutzt.
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Diese
natürlichen
Ausgangsstoffe besitzen jedoch viele Nachteile, wenn sie unterschiedlichen
Verwendungszwecken dienen sollen, im Hinblick auf Materialeigenschaften
wie Knitterfestigkeit, Schrumpfbeständigkeit, Waschbarkeit, Färbbarkeit,
Insektenbeständigkeit,
antimikrobieller Wirkung und Langlebigkeit. Anders ausgedrückt haben
diese natürlichen
Materialien ein begrenztes Anwendungsgebiet. Wenn sie nicht für Kleidung
verwendet werden, sondern beispielsweise für Reinigungslappen oder Geschirrtücher, kommt
es besonders bei Kurzfasern zu Fusselbildung, die wegen des unhygienischen
Aussehens zu Unzufriedenheit beim Verbraucher führt.
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Außerdem ist
es aufgrund der Eigenschaften von Naturfasern schwierig, daraus
eine Vielzahl von verschiedenen Fasermaterialien zu entwickeln,
und so ist auch die Entwicklung unterschiedlicher Textilien begrenzt.
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Seit
den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden daher viele verschiedene
Forschungs- und Entwicklungsprojekte hinsichtlich der Verwendung
von synthetischen Fasern durchgeführt, mit dem Ziel, die Textilien,
die hauptsächlich
aus natürlichen
Ausgangsstoffen mit hoher Absorptionsfähigkeit hergestellt wurden, zu
verbessern oder zu ersetzen. Als Ergebnis wurden bisher unter anderem
Ersatz-Textilien mit hoher Absorptionsfähigkeit entwickelt, bestehend
aus synthetischen Fasern, die eine höhere Absorptionsfähigkeit
aufweisen als natürliche
Ausgangsstoffe, und sie finden in bestimmten Bereichen bereits Anwendung.
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Mit
einigen Materialien nach bisherigem Stand der Technik wurde versucht,
die Nachteile von Naturfasern zu umgehen. Ein Beispiel wird in der
Koreanischen Offenlegungsschrift Nr. 93-10258 beschrieben. Demzufolge wird eine
Komponente, die aus einer Mischung aus 90–99,5 Massenprozent Polyamid
und 0,5–10%
Polyethylenterephthalat (PET) besteht, zusammen mit einer zweiten
Komponente, die nur aus PET besteht, einem Schmelzspinnverfahren
und einem Haspelvorgang unterzogen, wodurch unverstreckte Garne mit
unterschiedlichen Querschnitten entstehen. Die unverstreckten Garne
werden anschließend
verstreckt und thermofixiert, wodurch eine Verbundfaser entsteht,
die im Querschnitt wie ein Stachelrad erscheint. Die Verbundfaser-Schussfäden werden
mit den PET-Faser-Kettfäden
verwoben, einer Entfettung und einer alkalischen Zurichtung bzw.
Appretur unterzogen, und anschließend gewaschen und eingefärbt. So
entsteht ein Stoff mit heterogenem Faserquerschnitt und modifizierter
Oberfläche,
der hohe Absorptionsfähigkeit
und eine schnelltrocknende Struktur mit Tragekomfort bietet.
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In
der Koreanischen Offenlegungsschrift Nr. 89-017419 wird ein Verfahren
zur Herstellung eines synthetischen Stoffs beschrieben, der gute
wasserabweisende Eigenschaften und Feuchtigkeitstransportvermögen aufweist
und wasserdicht ist. Dieser Schrift zufolge wird ein Polyestergarn
mit einer Gesamtstärke
von 50–150
den und einer Einzelfaserstärke
von unter 2,0 den als Kettgarn verwendet, und eine Mikrofaser mit
einer Einzelfaserstärke
von unter 0,2 den als Schussfäden
verwendet, wobei die Einzelfaser von einer Zweikomponentenfaser
mit einer Gesamtstärke
von 50–150
den abgespalten wurde und die Zweikomponentenfaser wiederum durch
Verspinnen von Polyamid und Polyester hergestellt wurde. Auf diese
Weise wird ein Stoff mit Köperbindung
hergestellt. Dieser Stoff wird einem Verfahren unterzogen, um die
Fasern aufzurauen, anschließend
entfettet und eingefärbt,
und durchläuft
dann ein Verfahren, das dem Stoff die wasserabweisenden Eigenschaften
verleiht, sowie einen Prägevorgang.
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Ein
weiteres Beispiel wird in der Koreanischen Offenlegungsschrift Nr.
96-007864 beschrieben. Demzufolge werden Nylon und Polyester zu
einer Zweikomponentenfaser versponnen, diese wird gespalten, wodurch
man ein gespaltenes hochfeines Garn mit einer Stärke von 0,1 den oder weniger
erhält,
das als erste Komponente dient. Mehrfachgarne aus Nylon oder Polyester
dienen als zweite Komponente. Aus den beiden Komponenten wird eine
Rechts/Rechts-Bindung hergestellt mit einem Einbindungsverhältnis von
50 : 50 bis 50 : 80. Der resultierende Stoff wird eingefärbt, und
damit ist die Herstellung eines Reinigungslappens abgeschlossen.
Anschließend
lässt sich
der Reinigungslappen um mehr als 50% schrumpfen.
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Desweiteren
offenbart die Japanische Offenlegungsschrift Heisei Nr. 9-279476
ein Verfahren zur Herstellung einer Polyamid-Hohlfaser mit feinen
Poren, die entsteht, indem eine Zweikomponentenfaser aus alkalilöslichem
Polyester und Polyester/Nylon einer alkalischen Zurichtung bzw.
Appretur unterzogen wird. Die Japanische Offenlegungsschrift Heisei
Nr. 7-003638 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung eines Stoffes aus Zweikomponentenfaser
mit gutem Spaltverhalten, wobei die Polyester/Nylon-Zweikomponentenfaser
unter vorgegebenen Bedingungen einer alkalischen Zurichtung bzw.
Appretur unterzogen wird.
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Die
Japanische Offenlegungsschrift Nr. 8-27626 offenbart eine Faser
mit 70 bis 50 Gewichts% Polyamid und 30 bis 50 Gewichts% Polyester,
die versponnen, zu einem Stoff verwoben und anschließend einer
alkalischen Zurichtung bzw. Appretur unterzogen wird. Dieses Patent
zeigt eine Möglichkeit
zur Herstellung eines Kleidungsstoffes mit Eigenschaften wie geringem
Gewicht, guter Absorptionsfähigkeit
und Wasserabweisungsvermögen.
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Mit
steigendem Interesse an Sport und Freizeitaktivitäten besteht
ein Bedarf an hochwertigeren Stoffen, die mit Blick auf die Materialeigenschaften
den Ansprüchen
der Verbraucher nach einem angenehmen Gefühl auf der Haut genügen. Tatsächlich steigt
die Nachfrage nach Kleidung mit verschiedenen Zweckmäßigkeiten
wie schneller Aufnahme und Transport von Schweiß, der beim Sport produziert
wird. Badartikel wie Bademäntel,
Handtücher,
etc. sollen sich beispielsweise weich anfühlen. Daher müssen Textilien
entwickelt werden, die ein weicheres Gewebe und eine höhere Absorptionsfähigkeit
aufweisen als herkömmliche
Textilien.
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In
Anbetracht der genannten Herausforderungen wurde daher die vorliegende
Erfindung entwickelt, und ein Ziel dieser Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verbundgarns mit hoher Absorptionsfähigkeit, und zwar mit verbesserter
Absorptionsfähigkeit
im Vergleich zu herkömmlichen
Erzeugnissen.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Stoffes mit hoher Absorptionsfähigkeit, der aus dem Verbundgarn
hergestellt ist und der sich auf der Haut gut anfühlt.
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Gemäß eines
Aspekts der vorliegenden Erfindung können die oben genannten und
weitere Ziele durch die Bereitstellung eines Verbundgarns erreicht
werden, das durch das Zusammenfügen
einer Vielzahl von Einfachgarnen aus heterogenen Ausgangsstoffen
hergestellt wird.
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Das
Verbundgarn mit hoher Absorptionsfähigkeit gemäß dieser Erfindung ist ein
Verbundgarn, das wie gewohnt durch Verzwirnen und Zusammenfügen einer
Vielzahl von Einfachgarnen hergestellt wird. Um einen Strang aus
falschgezwirntem Polyestergarn sind bis zu fünf Stränge von Flottiergarnen aus
einer Gruppe bestehend aus einem PET/Nylonspaltgarn, einem falschgezwirnten
Polyestergarn und einer Naturfaser angeordnet. Das resultierende
Garn wird mit einem PET-Verbindungsgarn zusammengefügt, wodurch
das Verbundgarn nach dieser Erfindung gebildet wird.
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Gemäß eines
weiteren Aspekts bietet die vorliegende Erfindung einen Stoff, der
aus dem Verbundgarn mit hoher Absorptionsfähigkeit hergestellt wird.
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Bei
dem Stoff mit hoher Absorptionsfähigkeit
gemäß dieser
Erfindung handelt es sich um ein gewebtes oder gewirktes Material
mit mindestens zwei Schichten. Mindestens eine Schicht des Materials
ist aus dem Verbundgarn hergestellt, und das resultierende Material
wird einer alkalischen Zurichtung bzw. Appretur unterzogen.
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Der
hergestellte Stoff weist eine relativ dicke luftspeichernde Schicht
innerhalb und/oder auf der Oberfläche des Stoffes auf und wird
daher als Material mit gutem Feuchtigkeitsaufnahme- und -transportvermögen bewertet.
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Der
Stoff weist vorzugsweise zwei oder mehr Schichten auf. Gute Aufnahme
und guter Transport von Feuchtigkeit wird durch eine Absorptionsschicht
mit einer bestimmten Dicke und einer transportierenden Schicht erzielt,
die die Feuchtigkeit, die durch den Stoff absorbiert wurde, nach
außen
transportiert. Bei einem Stoff mit zwei Schichten dient daher die
eine Schicht als Absorptionsschicht und die andere als Feuchtigkeitstransportierende
Schicht.
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Für ein Zweischichtgestrick
(Doppeltrikot) wird mit dem Verbundgarn dieser Erfindung ein einschichtiger
Trikot (A) und mit einem üblichen
Garn oder mit dem Verbundgarn ein weiterer einschichtiger Trikot
(B) hergestellt. Die zwei Schichten (A und B) werden zusammengefügt. Der
so entstehende Doppeltrikot wird einer alkalischen Zurichtung bzw.
Appretur unterzogen.
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Hier
wird zwar nur der Stoff mit zwei Schichten beschrieben, doch es
können
auch Stoffe mit drei oder vier Schichten hergestellt werden.
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Gemäß eines
dritten Aspekts bietet die vorliegende Erfindung einen Stoff. Dieser
Stoff weist eine schachbrettartige Oberfläche auf, und deren sich wiederholende
Einheit umfasst bei Kette und Schuss jeweils 2 bis 16 Stränge.
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Eine
solche Oberflächenstruktur
lässt sich
auch mit Schleifen (Flottiergarnen) an der Oberfläche ausstatten,
die durch ein Verbindungsgarn befestigt sind. Diese Oberfläche bietet
eine verbesserte Absorptionsfähigkeit
des Stoffes und sorgt aufgrund einer minimierten Berührfläche für ein angenehmes
Gefühl
auf der Haut.
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Bei
einem Stoff mit zwei Schichten sind jeweils 2 bis 16 Stränge der
Kett- und Schussfäden
regelmäßig in Quer-
und Längsrichtung
angeordnet. Die Querrichtung dient als Grundbindung, die Längsrichtung
als vorspringende Bindung. Auf diese Weise entsteht auf zwei Flächen eine
schachbrettartige Struktur des Stoffes. Durch eine unebene Oberfläche wie
diese fühlt
sich der Stoff auf der Haut besser an und sieht zudem sehr ansprechend
aus. Außerdem
kann ein Stoff wie dieser Flüssigkeiten
wie Schweiß,
die von der Haut abgesondert werden, schnell nach außen transportieren.
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Die
genannten und weitere Ziele, Merkmale und weitere Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden durch die folgende detaillierte Beschreibung und
die dazugehörigen
Zeichnungen noch deutlicher veranschaulicht:
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1 ist
ein schematisches Schaubild, das die Herstellung des Verbundgarnes
dieser Erfindung mit Hilfe einer üblichen Zwirnmaschine zeigt;
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2 ist
eine Darstellung eines Gerätes
zur Messung der Absorptionsfähigkeit
eines Stoffes.
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Ein
Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Verbundgarn mit optimaler
Absorptionsfähigkeit,
das durch das Zusammenfügen
einer Vielzahl heterogener Einfachgarne hergestellt wird und bestimmte
Zweckmäßigkeiten
erfüllt.
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Es
wird im Detail ein falschgezwirntes Polyestergarn als Kerngarn verwendet.
Ein Strang des Kerngarns wird mit bis zu fünf Strängen der Flottiergarne aus
einer Gruppe bestehend aus einem PET/Nylonspaltgarn, einem falschgezwirnten
Polyestergarn und einer Naturfaser zusammengefügt. Mit Hilfe einer üblichen Zwirnmaschine
werden an der Oberfläche
des Kerngarns Schleifen mit einer Länge von etwa 1–3 mm gebildet (Länge und
Dichte der Schleifen an der Oberfläche des Kerngarns lassen sich
durch die Einstellung der Zuführgeschwindigkeit
der Einfachgarne in die Zuführrolle
und der Rotationsgeschwindigkeit der Spindel regeln). Diese Schleifen
an der Oberfläche
bilden eine luftspeichernde Schicht. Das resultierende Garn wird
mit einem Verbindungsgarn aus PET-Fasern umgeben und zusammengefügt, um die
Schleifen (die Flottiergarne), die sich von der Oberfläche des
Kerns abheben, entsprechend zu fixieren. Ein auf diese Weise hergestelltes
Verbundgarn weist einen Luftgehalt von 5 bis 45% auf.
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Vorzugsweise
werden für
1 Strang des Kerngarns 5 oder weniger Stränge der
Flottiergarne verwendet. Werden 5 oder mehr Stränge der
Flottiergarne verwendet, dann ist zwar die Ausdehnungsfähigkeit
sehr groß, doch
es heben sich zu viele Schleifen von der Oberfläche ab, und es entsteht ein
schlechter Stoff mit mangelhaftem Erscheinungsbild und erhöhter Fusselbildung.
Daher ist es günstiger,
nur 2 bis 3 Stränge
der Flottiergarne zu verwenden.
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Das
Verbundgarn dieser Erfindung wird durch ein herkömmliches Verfahren mit Hilfe
einer üblichen Zwirnmaschine
hergestellt (vgl. 1).
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Wie 1 veranschaulicht,
werden zwei Flottiergarne, also ein Flottiergarn 10a und
ein zweites Flottiergarn 10b, verwendet. Ein Kerngarn 1 und
die Flottiergarne 10a und 10b werden getrennt
der Zuführrolle 50a zugeführt. Die
Garne werden mit Hilfe einer Spindel 3, die sich in einer
bestimmten Richtung dreht, verzwirnt und zusammengefügt. Das
resultierende Garn wird mit einem Verbindungsgarn 100 zusammengefügt, das
sich in derselben Richtung dreht wie die Spindel. So wird das Verbundgarn
dieser Erfindung hergestellt. In 1 stellt 50b eine
Rolle und 70 eine Spulmaschine dar.
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Kerngarn,
Flottiergarne und Verbindungsgarn, die hier verwendet werden, sind
handelsübliche
Polyesterfasern und werden üblicherweise
als PET-Fasern bezeichnet. Die Polyesterfasern enthalten Polyester oder
Copolymere davon, die Fasern bilden können und durch Polyethylenterephthalat
(PET) repräsentiert
werden. Diese Polyesterfasern besitzen außerdem die Eigenschaft, bei
einer Alkalibehandlung an Gewicht zu verlieren, wobei ein bestimmter
Gewichtsanteil beim Färbevorgang
verloren geht, was zu einem verbesserten Bauschvermögen wegen
des Schrumpfens der Materialien beiträgt.
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Beim
Kerngarn und bei den Flottiergarnen ist es von Vorteil, dass die
Polyesterfasern falschgezwirnt sind und 1500 Drehungen pro Meter
(T/m) oder mehr aufweisen, was zu einer verbesserten Ausdehnungsfähigkeit
der Garne führt.
Ein Standardwert für
falschgezwirnte Garne ist 2000 T/m.
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Für die Flottiergarne
dieser Erfindung wird ein handelsübliches PET/Nylonspaltgarn
verwendet. Nylon ist ein Polyamid-Polymer und wird durch Nylon 6
und Nylon 66 repräsentiert.
Nylon besitzt nicht die Eigenschaft, bei einer Alkalibehandlung
an Gewicht zu verlieren, daher wird nur das Gewicht der Polyesterfasern während der
alkalischen Zurichtung bzw. Appretur reduziert. Dies führt bei
den resultierenden Garnen, die hauptsächlich Amidpolymere umfassen,
zu unterschiedlichen Querschnitten.
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Das
PET/Nylonspaltgarn weist 2100–2400
T/m auf, wobei das Falschzwirnverfahren üblicherweise bei 140–190°C durchgeführt wird,
und so erhält
der Stoff durch das Verzwirnen ein gutes Bauschvermögen.
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Für das Verbindungsgarn
dieser Erfindung kann ein falschgezwirntes Garn verwendet werden,
um die Ausdehnungsfähigkeit
zu verbessern und die Eigenschaften der Schleifen zu optimieren.
Für die
Flottiergarne können
bekannte Naturfasern mit guter Absorptionsfähigkeit wie beispielsweise
Baumwolle, Seide oder Wolle verwendet werden.
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Das
Verhältnis
der Stränge
der Flottiergarne zu denen des Kerngarns sollte 5 : 1 betragen.
Die Gründe hierfür wurden
bereits erläutert.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung bezieht sich auf einen gewebten oder
gewirkten Stoff mit hoher Absorptionsfähigkeit, der aus dem Verbundgarn
hergestellt ist.
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Gemäß der Erfindung
handelt es sich bei dem Stoff um einen gewebten oder gewirkten Stoff
mit mindestens zwei Schichten, wobei mindestens eine Schicht des
Materials aus dem Verbundgarn hergestellt und einer alkalischen
Zurichtung bzw. Appretur unterzogen worden ist. Dadurch erhält das Verbundgarn
ein optimales Schrumpfvermögen,
und es entsteht ein Stoff mit hoher Absorptionsfähigkeit. Dieser gewebte oder
gewirkte Stoff weist mindestens zwei Schichten auf. Die Gründe hierfür wurden
bereits oben erläutert.
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Dieser
zweite Aspekt kann als Stoff mit einer schachbrettartigen Struktur
auf der Oberfläche
umgesetzt werden. Das Verbundgarn „A" dieser Erfindung wird sowohl als Kette
als auch als Schuss verwendet, wobei eine sich wiederholende Einheit
mit jeweils 2–16
Strängen
entsteht. Als Kette und Schuss für
eine sich wiederholende Einheit mit jeweils 2–16 Strängen können auch das Verbundgarn „A" und ein übliches
Garn „B", beispielsweise
Baumwolle, Polyester oder Reyon, verwendet werden.
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Wenn
von den Garnen „A" und „B" nur jeweils 2 oder
weniger Stränge
verwendet werden, ist es schwierig, einen Stoff mit der gewünschten
Absorptionsfähigkeit
zu erhalten. Wenn andererseits jeweils 16 oder mehr Stränge verwendet
werden, sind die Felder der schachbrettartigen Struktur zu groß, wodurch
die Absorptionsfähigkeit
des Stoffes gemindert wird. Außerdem
ist der wirtschaftliche Nutzen nicht zufriedenstellend.
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Als
Garn „B" kann ein übliches
Garn oder das Verbundgarn dieser Erfindung verwendet werden. Bei Verwendung
des Verbundgarns ist die Absorptionsfähigkeit deutlich höher, doch
die Wirtschaftlichkeit ist gering.
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Beispiel 1: Herstellung
des Verbundgarns und des Stoffes
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Als
Kerngarn wurde ein falschgezwirntes Polyestergarn mit 75 den/36
Fäden (2000
T/m) (Hyosung Co. Ltd., Korea) verwendet. Ein hochfeines Spaltgarn
(PET/Nylonspaltgarn) mit 150 den/72 Fäden (2000 T/m) (Hyosung Co.
Ltd., Korea) mit 30 Gewichts% Polyamid und 70 Gewichts% Polyester
wurde als erstes und zweites Flottiergarn verwendet. Die Stränge der
Flottiergarne und des Kerngarns wurden der Zwirnmaschine in einem
Verhältnis
von 2,5 : 1 zugeführt.
Diese Garne wurden zusammengefügt,
wodurch an der Oberfläche des
resultierenden Garns Schleifen gebildet wurden. Um eine übermäßige Produktion
von Schleifen an bestimmten Stellen der Oberfläche zu vermeiden, wurde hier
das resultierende Garn mit einer Polyesterfaser mit 75 den/36 Fäden (Hyosung
Co. Ltd., Korea), bei der es sich um ein falschgezwirntes Garn handelt,
das als Verbindungsgarn dient, zusammengefügt.
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Bei
Verwendung einer üblichen
Zwirnmaschine beträgt
die Fertigungsgeschwindigkeit eines Garnes typischerweise 6 bis
12 m/min. Für
die hier verwendeten Garne (ein Kerngarn, Flottiergarne und ein
Verbindungsgarn) wurde die Zuführgeschwindigkeit
an die Aufspulgeschwindigkeit des fertigen Verbundgarns von 8 m/min
angepasst. Das fertige Endgarn (das Verbundgarn) weist eine Stärke von
750 den auf.
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Die
hierbei verwendete Zwirnmaschine trägt den Handelsnamen AZAKI.
Mit dieser Maschine wurden das erste und das zweite Flottiergarn
gleichzeitig derselben Rolle zugeführt, damit sich die Flottiergarne
um das Kerngarn anordnen konnten.
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Unter
Verwendung von jeweils 8 Strängen
des hergestellten Verbundgarns als Kette und Schuss wurde ein Stoff
mit zwei Schichten mit einer sich wiederholenden Einheit auf der
Stoffoberfläche
hergestellt.
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Die
hier verwendete Zwirnmaschine stammte von Han Gin Machinery, Co.
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Appretur
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1. Entfetten
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- Entschweißungsmittel:
1 g/l Kieralon OL der Firma BASF.
- Wasserreinigungsmittel: 2 g/l Dekol SN der Firma BASF.
- NaOH: 6 g/l
- Gerät
für die
Vorbehandlung: Rotationswäscher
- Temperatur und Zeit: 110°C,
20 min
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Die
Mittel, die beim Entfetten eingesetzt werden, können unterschiedlich eingestellt
werden, im Hinblick auf ihre Struktur, Hygroskopizität und den
Grad der Fusselbildung der Materialien.
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2. Alkalische Zurichtung
bzw. Appretur
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- NaOH: 6%
- Ausrüstung:
Flüssigalkali-Appretur
(Chargenverfahren)
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3. Färben
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- Der Stoff wurde nach der alkalischen Appretur unter folgenden
Bedingungen gewaschen und gefärbt.
- Pigmente: 1% Lumacron Gelb-Braun S-ER, 2,5% Nylosan Rot N-2RBL
- Temperatur und Zeit: 120°C,
5 h
- Dispergiermittel: 2 g/L VGT der Firma Myoung Sung Chemical Co.,
Japan
- Befeuchtungsmittel: FC-226 der Firma 3M Co.
- Färbeausrüstung: Jet
Dyeing M/C
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4. Trocknen
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- Beschickungsmittel (Charging agent): PERMOLUS M der Firma
ICI Co., UK
- Temperatur und Zeit: 170°C,
60 s
- Ausrüstung:
Spannrahmen mit 8 Feldern, mit Gas beheizbar
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Der
Trockenvorgang nach dem Färben
erfolgt üblicherweise
bei 150 bis 190°C,
um das Befeuchtungsmittel, das beim Färben verwendet wurde, durchdringen
und trocknen bzw. aushärten
zu lassen.
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Für gewünschte Zweckmäßigkeiten
können
während
des Trocknens gleichzeitig eine antimikrobielle Ausrüstung durchgeführt werden
und ein Zusatz von Aromastoffen erfolgen.
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Beispiel 2
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Ein
Verbundgarn und ein Stoff wurden wie in Beispiel 1 hergestellt,
mit der Ausnahme, dass es sich hier bei der Bindung des Stoffes
um eine Satinbindung handelte.
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Beispiel 3
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Ein
Verbundgarn und ein Stoff wurden wie in Beispiel 1 hergestellt,
mit der Ausnahme, dass es sich bei dem Flottiergarn um ein falschgezwirntes
75 den Polyestergarn (Hyosung Co. Ltd., Korea) handelte.
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Bespiel 4
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Von
dem 300 den Verbundgarn, das in Beispiel 1 hergestellt wurde, und
von einem falschgezwirnten 150 den Polyestergarn wurden abwechselnd
jeweils 8 Stränge
als Kette und Schuss angeordnet. Für die Herstellung des Verbundgarns
und des Stoffes wurden gleichartige Bedingungen wie in Beispiel
1 übernommen.
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Vergleichsbeispiel 1
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Ein
Verbundgarn und ein Stoff wurden wie in Beispiel 1 hergestellt,
mit der Ausnahme, dass das Verhältnis
der Stränge
von Kerngarn und Flottiergarnen 1 : 1,5 betrug und dass kein Verbindungsgarn
verwendet wurde.
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Vergleichsbeispiel 2
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Ein
PET/Nylonspaltgarn mit 150 den/72 Fäden (2000 T/m) (Hyosung Co.
Ltd., Korea) und ein übliches falschgezwirntes
150 den Polyestergarn wurden einfach zusammengefügt zu einem Garn. Das so hergestellte Garn
wurde verwoben und unter den Bedingungen wie in Beispiel 1 den Appreturverfahren
unterzogen.
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Vergleichsbeispiel 3
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Es
wurde lediglich ein übliches
Baumwollgarn (30'S)
verwendet, und dieses Garn wurde verwoben und unter den Bedingungen
wie in Beispiel 1 einem Appreturverfahren unterzogen.
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Tabelle:
Eigenschaften des Stoffes
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Zeichenerklärung
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- ☐ = sehr gut; o = gut; ☐☐ = mäßig; x =
mangelhaft
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Wie
die Tabelle veranschaulicht weisen die Stoffe, die gemäß der Beispiele
hergestellt wurden, eine überlegene
Absorptionsfähigkeit
und Trocknung auf im Vergleich zu den Stoffen in den Vergleichsbeispielen.
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Außerdem lässt sich
erkennen, dass in puncto Erscheinungsbild und Fusselbildung die
Stoffe in den Beispielen den Stoffen in den Vergleichsbeispielen überlegen
sind. Besonders bei dem Stoff in Vergleichsbeispiel 3, der nur aus
Baumwollgarn hergestellt wurde, war mit bloßem Auge betrachtet die Fusselbildung
am stärksten.
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Bei
dem Stoff in Vergleichsbeispiel 1, der aus einem falschgezwirnten
Polyestergarn als Kerngarn und einem PET/Nylonspaltgarn als Flottiergarn,
jedoch ohne Verbindungsgarn, hergestellt wurde, wurden mäßige Absorptionsfähigkeit
und Trocknung, aber mangelhaftes Erscheinungsbild und relativ starke
Fusselbildung beobachtet.
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Der
Stoff in Vergleichsbeispiel 2, der durch einfaches Zusammenfügen eines
falschgezwirnten Polyestergarns und eines PET/Nylonspaltgarns ohne
Unterscheidung von Kern- oder Flottiergarn hergestellt wurde, wies
kein schlechtes Erscheinungsbild auf, doch die Absorptionsfähigkeit
und die Fusselbildung waren im Vergleich zu den Stoffen in den Beispielen
sehr ungünstig.
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Zur
Messung der Absorptionsfähigkeit
von Stoffen wurde ein Verfahren eingesetzt, das in der Koreanischen
Patentanmeldung Nr. 10-2000-57595 offenbart wurde und im Folgenden
beschrieben wird.
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Die
Erfinder verwendeten ein Gerät
zur Messung der Absorptionsfähigkeit,
das in 2 schematisch dargestellt ist. Wie 2 veranschaulicht
besteht das Messgerät
aus einer elektronischen Skala 101, einem Behälter mit
Flüssigkeit 102,
einem Trichter 105 mit einem Glasfilter 104, und
einem Kanal zum Leiten der Flüssigkeit 103,
der den Behälter
und den Trichter verbindet.
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Mit
Hilfe eines Computersystems wird die pro Sekunde absorbierte Flüssigkeitsmenge
ermittelt. Die Position des Trichters 105 wurde so eingestellt,
dass die Oberfläche
der Flüssigkeit
im Behälter 102 und
eine angenommene Oberfläche,
auf die eine zu prüfende
Probe gelegt wird (d. h. die Linie an der Oberkante des Glasfilters 104 im
Trichter), auf selber Höhe
sind. In dieser Position wird der Trichter festgestellt. Nachdem
der Unterschied des Wasserdrucks auf den Wert 0 gestellt wird, soll
die Probe von selbst mit der Absorption beginnen. Eine zylindrische
Last (nicht dargestellt) mit einem Durchmesser von 5 cm wurde auf
die Probe gelegt, damit bei jeder Messung eine bestimmte Last aufgebracht
wird, damit die Probe fest auf dem Glasfilter 104 aufliegt
und so eine gleichmäßige Absorption
gewährleistet
wird. Der Vorgang wird im Folgenden detailliert beschrieben.
- 1) Die Probe wird zu einem Kreis mit einem
Durchmesser von 5 cm zugeschnitten und gewogen.
- 2) Nachdem die elektronische Skala auf Null gestellt wird, wird
ein Computerprogramm ausgeführt,
das mit der elektronischen Skala verbunden ist und das die Messungen
der Flüssigkeitsmengen,
die von dem Stoff absorbiert werden, durchführt.
- 3) Sobald die Probe auf das Glasfilter gelegt wird, wird automatisch
der Beginn der Absorption erkannt, und die absorbierten Flüssigkeitsmengen
werden in Sekundenintervallen aufgezeichnet.
- 4) Wenn keine weitere Absorption stattfindet, wird die Zeit überprüft und der
Testvorgang ist beendet. Die Probe wird von dem Glasfilter entfernt.
In den Behälter
fließt
die Menge an Flüssigkeit,
die durch Absorption von der Probe aufgenommen wurde, anschließend werden
die Testbedingungen initialisiert, d. h. der Wert wird auf Null
gestellt. (Dies dient der Vermeidung von Fehlern aufgrund eines
Unterschieds im Wasserdruck bei Veränderung des Flüssigkeitsvolumens.)
- 5) Die absorbierte Flüssigkeitsmenge
wird durch sekündlich
aufeinanderfolgende Messwerte in Echtzeit ermittelt.
- 6) Die Flüssigkeitsmenge,
die innerhalb von 10 s absorbiert wurde, wird ermittelt.
- 7) Die Absorptionsfähigkeit
(g) der Probe wird bestimmt. Sie ist der Durchschnittswert aus 5
einzelnen Werten der Absorptionsfähigkeit einer bestimmten Probe.
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Um
die Trocknung der Proben zu prüfen,
wurde jede Probe von 5 cm Durchmesser, die den maximalen Wassergehalt
erreicht hat, 6 Stunden lang Bedingungen von 25°C und 60% Luftfeuchtigkeit ausgesetzt.
Die Trocknung der Proben wurde auf der Grundlage der Gewichtsabnahmerate
(%) bewertet.
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Das
Erscheinungsbild und die Fusselbildung der Stoffe wurden durch Beobachtung
mit dem bloßen Auge
bewertet.
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Vorhin
wurde ein gewebter Stoff mit einer sich wiederholenden Einheit mit
jeweils 8 Strängen
als Kette und Schuss geprüft.
Für viele
Anwendungsbereiche können
allerdings beispielsweise auch 2, 4 oder 6 Stränge eingesetzt werden.
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Außerdem können für eine sich
wiederholende Einheit als Kette und Schuss auch Garne verwendet werden,
die andere Materialien enthalten. Das bedeutet, dass jeweils 8 Stränge des
Verbundgarns dieser Erfindung und eines üblichen Garns abwechselnd angeordnet
werden. Auf diese Weise kann eine Vielzahl von Textilien hergestellt
werden.
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Mit
einer Vielzahl von Bindungen, einschließlich der Grundbindungen wie
Leinwandbindung, Köperbindung
und Satinbindung, und modifizierter Bindungen, können Stoffe mit hoher Absorptionsfähigkeit
hergestellt werden.
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Wie
aus der vorausgegangenen Beschreibung hervorgeht bietet die vorliegende
Erfindung ein Verbundgarn mit hervorragender Absorptionsfähigkeit
und Trocknung, das als absorbierendes und schnell trocknendes Material
eingesetzt werden kann. Außerdem
kann ein Stoff, der aus dem Verbundgarn mit hoher Absorptionsfähigkeit
hergestellt wurde, zur Herstellung von Kleidung wie beispielsweise
Bademänteln,
Alltagsgegenständen
wie Waschlappen, Handtüchern
oder Reinigungslappen verwendet werden.
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Ferner
kommt es bei dem Verbundgarn dieser Erfindung nur zu geringer Fusselbildung,
daher kann es für
die Herstellung von Tüchern
zur Reinigung von Geschirr oder Spiegeln verwendet werden.