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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft gegen Schnitt widerstandsfähige Garne.
Speziell betrifft die Erfindung ein gegen Schnitt widerstandsfähiges Garn,
das eine Mehrzahl von Filamenten aufweist, die gegen Schnitt widerstandsfähig sind,
sowie mindestens ein elastomeres Filament, und betrifft textile Flächengebilde
und Artikel, wie beispielsweise Handschuhe, die derartige gegen
Schnitt widerstandsfähige
Garne aufweisen. Die vorliegende Erfindung findet zahlreiche Anwendung
und einschließlich
Anwendung in der Raumfahrtindustrie und anderen Industriegebieten,
wo ein Montageband oder Maschinen zum Schneiden zum Einsatz gelangen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Schutzhandschuhe
sind auf dem Fachgebiet allgemein bekannt. In zahlreichen Industriegebieten sind
derartige Handschuhe erforderlich, um Personen einen Schutz gegen
Schnitte und Risswunden zu vermitteln. Im typischen Fall weisen
die Handschuhe separate diskrete Lagen auf, wie sie in der US-P-6044493 (Post), 4942626
(Stern et al.) und 4742578 (Seid) beschrieben wurden, oder weisen eine
Kombination von handgeformten Materialien auf, die ausgewählte Bereiche
der Hand bedecken, wo chirurgische Latexhandschuhe übergezogen
werden können
oder unter dem gehärteten
handgeformten Material getragen werden, wie in der US-P-4873998
(Joyner) beschrieben wurde.
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Handschuhe
werden darüber
hinaus im typischen Fall aus Garnen gewirkt oder gewebt, die eine Kern-und-Mantelkonfiguration
haben, in der die Durchstoßfestigkeit
erhöht
ist, indem Ledermaterialien, lederähnliche Materialien oder Naturkautschuke oder
geschmeidige Metalle auf die so ausgewählten Bereiche der Außenseite
des Handschuhes entsprechend der Beschreibung in der US-P-5231700
(Cutshall) aufgebracht sind. Die US-P-6155084 lehrt Schutzartikel,
die ein beispielloses Maß an
Sicherheit und Komfort gewähren
und aus einem gegen Schnitt widerstandsfähigen Garn erzeugt werden,
das mindestens ein Filament aus synthetischem Elastomer aufweist
und eine Mehrzahl von gebauschten, gegen Schnitt widerstandsfähigen Endlosfilamenten.
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Die
vorliegende Erfindung gewährt
den Vorteil der Widerstandsfähigkeit
gegen Schnitt und gewährt
taktile Sensitivitäten,
während
man gleichzeitig über
die Komponenten verfügt,
die derartige Qualitäten
miteinander verbunden einem gesamten textilen Flächengebilde, Handschuh oder
Garn vermitteln.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein gegen Schnitt widerstandsfähiges Garn,
das mindestens ein Endlosfilament aus synthetischem Elastomer aufweist
und eine Mehrzahl gebauschter und gegen Schnitt widerstandsfähiger Endlosfilamente,
wobei die Mehrzahl der gebauschten, gegen Schnitt widerstandsfähigen Endlosfilamente
eine regellos verschlungene Schlaufenstruktur in dem Garn hat. Diese
Kombination bietet die Möglichkeit
der Erzeugung eines elastischen Garns mit Eigenschaften, die es ihm
ermöglichen,
in hohem Maße
streckbar zu sein.
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Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung ein textiles Flächengebilde
und einen Handschuh, die das gegen Schnitt widerstandsfähige Garn
aufweisen. Wahlweise können
das textile Flächengebilde
und die Handschuhe beschichtet sein. Das Aufbringen einer Beschichtung
auf den Handschuh führt
zu einem Handschuh, der über
ein hohes Griffvermögen
verfügt,
ein hohes Maß an
taktiler Sensitivität
und Fähigkeit,
für einen
festen Sitz zu sorgen, da er in hohem Maße streckbar ist.
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Darüber hinaus
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen
eines gegen Schnitt widerstandsfähigen
Garns, welches mindestens ein Endlosfilament aus synthetischem Elastomer
aufweist und eine Mehrzahl von gebauschtem, gegen Schnitt widerstandsfähigen Endlosfilamenten, welches
Verfahren die Schritte umfasst:
- a) Vereinigen
von mindestens einem Endlosfilament aus synthetischem Elastomer
unter Spannung sowie einer Mehrzahl von gegen Schnitt widerstandsfähigen Endlosfilamenten,
um ein verflochtenes Garn zu erzeugen, in welchem sich das elastomere
Filament/die elastomeren Filamente unter Spannung befindet/befinden;
- b) Stauchen des verflochtenen Garns zu einem Flüssigkeitsstrahl
mit einer Geschwindigkeit von nicht mehr als 30% pro Längeneinheit
des Garns und
- c) Bauschen der Mehrzahl gegen Schnitt widerstandsfähiger Endlosfilamente
in dem Garn mit einer Flüssigkeit
zur Erzeugung einer regellos verschlungenen Schlaufenstruktur in
dem Garn.
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Darüber hinaus
gewährt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Handschuhs,
welches Verfahren die Schritte aufweist:
- a)
Wirken oder Weben eines Handschuhs aus einem gegen Schnitt widerstandsfähigen Garn
mit Festigkeit und Erholungsvermögen,
das mindestens ein synthetisches elastomeres Endlosfilament und
eine Mehrzahl gebauschter, gegen Schnitt widerstandsfähiger Endlosfilamente
aufweist;
- b) Thermofixieren des/der elastomeren Filamentes/Filamente des
Handschuhs;
- c) Beschichten des Handschuhs und
- d) Härten
der auf den Handschuh abgeschiedenen Beschichtung.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
erste notwendige Komponente der vorliegenden Erfindung ist mindestens
ein Endlosfilament aus synthetischem Elastomer. Das Endlosfilament/Die
Endlosfilamente aus synthetischem Elastomer liegt/liegen im typischen
Fall im Bereich von 22 dtex bis 220 dtex (20 Denier bis 200 Denier),
wobei jedoch 110 bis 165 dtex (100 Denier bis 150 Denier) bevorzugt
sind.
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Geeignete
Beispiele für
Endlosfilament(e) aus synthetischem Elastomer schließen Polyurethan-Filament und Kautschuk
sowie Kombinationen davon ein, ohne auf diese beschränkt zu sein.
Das am meisten bevorzugte Endlosfilament aus synthetischem Elastomer
ist Spandex.
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Wie
hierin verwendet wird, soll sich "elastomer" auf ein Filament beziehen, das mindestens
bis zu einem gewissen Grad über
die Eigenschaften des Streckens und der Erholung verfügt, wobei "Strecken" eine Fähigkeit
zur Erhöhung
der Länge
in Richtung der Filamentachse bezeichnet und "Erholung" eine Fähigkeit eines Filamentes bezeichnet,
seine ursprüngliche
Form im Wesentlichen wieder anzunehmen, nachdem ein Betrag einer
Spannung auf dem Filament ausgeübt
worden ist.
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Wie
hierin verwendet, soll "Spandex" ein verarbeitetes
Filament bezeichnen, worin die Filament erzeugende Substanz ein
langkettiges synthetisches Polymer ist, welches mindestens etwa
85 Gew.% eines segmentierten Polyurethans aufweist.
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Eine
zweite notwendige Komponente der vorliegenden Erfindung ist eine
Mehrzahl von gebauschten, gegen Schnitt widerstandsfähigen Endlosfilamenten.
Vor dem Bauschen sind die gegen Schnitt widerstandsfähigen Filamente
im typischen Fall in einem Garn im Bereich von 55 dtex bis 2.200 dtex
(50 Denier bis 2.000 Denier) vorgesehen und bevorzugt im Bereich
von 220 bis 660 dtex (200 bis 600 Denier). Ferner verfügen diese
gegen Schnitt widerstandsfähigen
Endlosfilamente im typischen Fall über eine dtex-Zahl (Denier)
pro Filament von weniger als 3,3 (3,0), wobei jedoch ein Bereich
von 0,94 dtex bis 2,2 dtex (0,85 Denier bis 2,0 Denier) pro Filament
bevorzugt sind.
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Nach
dem Bauschen nimmt die Denier-Zahl eines gegen Schnitt widerstandsfähigen Endlosgarns und
speziell eines Aramidgarns in der Regel proportional zu dem eingesetzten
Overfeed zu, wo das gebauschte Garn eine Zunahme seiner längenbezogenen
Masse im Bereich von 3% bis 25% zeigt. Damit liegt das gebauschte
Garn, das das Filament/die Filamente aus synthetischem Elastomer
enthält
sowie das gebauschte, gegen Schnitt widerstandsfähige Endlosfilament/Endlosfilamente
enthält,
im Bereich von 77 bis 3.080 dtex (70 bis 2.800 Denier) wobei jedoch
220 bis 880 dtex (200 bis 800 Denier) bevorzugt sind.
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Die
gegen Schnitt widerstandsfähigen
Filamente, die in der vorliegenden Erfindung verwendbar sind, werden
aus einer Vielzahl von Polymeren erzeugt, die hochfeste Faser bilden.
Geeignete Beispiele für
gegen Schnitt widerstandsfähige
Filamente schließen
die folgenden ein, ohne auf diese beschränkt zu sein: aromatisches Polyamid,
Polyolefin, Polyethylen mit hohem Molekulargewicht, Polyvinylalkohol
mit hohem Molekulargewicht, Polyacrylnitril mit hohem Molekulargewicht,
flüssigkristalliner
Polyester und Kombinationen davon, wobei jedoch Aramidfilamente
bevorzugt sind. Der Begriff "hochfest" bezieht sich auf
die feinheitsbezogene Reißfestigkeit von
mindestens 9,1 g/dtex (10 g/Denier), wobei jedoch eine Reißfestigkeit
von mindestens 16,4 g/dtex (18 g/Denier) bevorzugt ist. Der Begriff "hohes Molekulargewicht" bezeichnet bei Verwendung
in Verbindung mit Polyvinylalkohol ein Molekulargewicht von mindestens
200.000. Allerdings wird mit "hohem
Molekulargewicht" bei
Verwendung in Verbindung mit Polyacrylnitril ein Molekulargewicht
von mindestens 400.000 bezeichnet und bei Verwendung in Verbindung
mit Polyethylen ein Molekulargewicht von mindestens 150.000. Spezielle
Beispiele für
gegen Schnitt widerstandsfähige
Filamente schließen
Polybenzoxazol (PBO), Polyvinylalkohol (PVA), HDPE (Spectra®,
hergestellt von der Honeywell Corporation), HDPE (Dyneema®,
hergestellt von DSM Incorporated) und Technora® (hergestellt
von der Teijin Corporation) ein.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein gegen Schnitt widerstandsfähiges Garn,
das eine Mehrzahl gebauschter, gegen Schnitt widerstandsfähiger Endlosfilamente
und mindestens ein Endlosfilament aus synthetischem Elastomer aufweist,
wobei die Mehrzahl der gebauschten, gegen Schnitt widerstandsfähigen Endlosfilamente
eine regellos verschlungene Schlaufenstruktur in dem Garn hat. Diese
Kombination ermöglicht
die Erzeugung eines elastischen Garnes, das über Eigenschaften verfügt, die
ihm eine hohe Streckbarkeit erlauben.
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Typischerweise
weist die vorliegende Erfindung fast 30% Endlosfilament(e) aus synthetischem Elastomer,
wobei jedoch ein Bereich von 3% bis 10% bevorzugt ist. In ähnlicher
Weise weist die vorliegende Erfindung mindestens 70% der Mehrzahl
gebauschter Endlosfilamente auf, wobei jedoch ein Bereich von 90%
bis 97% bevorzugt ist. Darüber
hinaus können
zusätzlich
in das gegen Schnitt widerstandsfähige Garn andere Komponenten
einbezogen werden, wie beispielsweise Nylon, Polyester oder andere
typische Textilfasern. Eine andere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung bezieht sich auf ein textiles Flächengebilde, welches das gegen
Schnitt widerstandsfähige
Garn der vorliegenden Erfindung aufweist. Das textile Flächengebilde
kann in jeder beliebigen Konfiguration aufgebaut sein und kann zusätzlich andere
Komponenten enthalten, wie beispielsweise Nylon, Polyester oder
andere typische Textilfasern.
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Ferner
hat das textile Flächengebilde
im typischen Fall eine Dicke von 1 bis 7 mm (etwa 0,04 bis 0,28
inch) und hat bevorzugt eine Dicke von 2 bis 4 mm (etwa 0,08 bis
0,16 inch) und ein flächenbezogenes
Gewicht von 0,1 kg/m2 bis 0,7 kg/m2 (3 oz/yd2 bis 20
oz/yd2), wobei jedoch 0,3 kg/m2 bis
0,5 kg/m2 (8 oz/yd2 bis
14 oz/yd2) bevorzugt sind. Das textile Flächengebilde
der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise gewebt oder gewirkt,
wobei jedoch jede beliebige Konfiguration zur Anwendung gelangen
kann. Das textile Flächengebilde
der vorliegenden Erfindung kann zu verschiedenen Bekleidungsartikeln oder
Artikeln verarbeitet oder in diese eingebaut werden, wie beispielsweise
Handschuhe, Manschetten, Schürzen,
Hosen, Hemden oder andere Gegenstände, wo ein hohes Maß an Widerstandsfähigkeit
gegen Schnitt und Streckvermögen
gefordert ist, wobei jedoch Handschuhe bevorzugt sind.
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Wahlweise
lässt sich
entweder auf das textile Flächengebilde
oder auf den Handschuh, die das gegen Schnitt widerstandsfähige Garn
aufweisen eine Beschichtung ausbringen, wobei die bevorzugte Polymerbeschichtung
entweder ein Polyurethan oder ein Polynitril ist. Die Polymerbeschichtung
ermöglicht die
Bewahrung der taktilen Eigenschaften und vermittelt ein verbessertes
Griffvermögen
und ein hohes Maß an
Beweglichkeit. Die Beschichtung der vorliegenden Erfindung hat eine
Dicke von etwa 0,2 mm (etwa 0,008 inch) bis etwa 5 mm (0,2 inch),
wobei jedoch eine Dicke von etwa 0,5 mm (etwa 0,02 inch) bis etwa
2 mm (etwa 0,08 inch) bevorzugt ist. Die Beschichtung kann mit Hilfe
jeder beliebigen, auf dem Fachgebiet bekannten Methode aufgebracht
werden, wie beispielsweise durch Tauchen.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
eines gegen Schnitt widerstandsfähigen Garns,
umfassend die Schritte:
- a) Vereinigen von mindestens
einem synthetischen elastomeren Endlosfilament unter Spannung und
einer Mehrzahl von gegen Schnitt widerstandsfähigen Endlosfilamenten, um
ein verflochtenes Garn zu erzeugen, in welchem sich das elastomere
Filament unter Spannung befindet,
- b) Stauchen des verflochtenen Garns zu einem Flüssigkeitsstrahl
mit einer Geschwindigkeit von nicht mehr als 30% pro Längeneinheit
des Garns und
- c) Bauschen der Mehrzahl gegen Schnitt widerstandsfähiger Endlosfilamente
in dem verflochtenen Garn mit einer Flüssigkeit zur Erzeugung einer
regellos verschlungenen Schlaufenstruktur in dem Garn.
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Eines
der Verfahren zum Herstellen von gegen Schnitt widerstandsfestem
Garn der vorliegenden Erfindung schließt einen Fluidstrahl und vorzugsweise
einen Luftstrahl ein, in einem Prozess zum Texturieren entsprechend
der Beschreibung in der US-P-3543358 (A. L. Breen et al.). Das Garn
der vorliegenden Erfindung wird hergestellt, indem ein verflochtenes
Garn unter Erzeugung einer regellos verschlungenen Schlaufenstruktur
in dem Garn gebauscht wird. In derartigen Prozessen werden ein oder mehrere
Filamentgarne einem Fluidstrahl unterworfen, der einzelne Filamente
zu einer Zahl von Schlaufen pro inch sowohl auf der Oberfläche als auch
in dein Garnbündel
wegbläst.
Es lassen sich Texturen von glatten, seidenartigen oder kammgarnähnlichen
sowie wolleartigen und schweren Chenille-Typen erzielen. Bei dem
System des Lufrblastexturierens wird Druckluft benutzt oder irgendein
anderes Fluid, um das Filamentbündel
umzuordnen und Schlaufen und Bögen
entlang der Garnlänge
zu erzeugen. In einem typischen Prozess wird eine Spannung auf dem
elastomeren Filament aufgebracht, bevor es dem System zum Texturieren
zugeführt
wird, wo die aufgebrachte Spannung das Streckvermögen des
fertigen textilen Flächengebildes
oder des Handschuhes beeinflusst. Zusätzlich wird das zu bauschende
Multifilamentgarn einer Texturierdüse mit einer größeren Geschwindigkeit
zugeführt,
als es von der Düse
abgezogen wird, was als Voreilung bekannt ist. Die Spannungs- und
Voreilungseinstellungen, die in dem System des Luftblastexturierens
verwendet werden, sind im Bezug zueinander unabhängige Variablen, so dass eine
Vielzahl von Spannungswerten mit einer Vielzahl von Voreilungseinstellungen
verwendet werden kann. Das unter Druck gesetzte Fluid schlägt auf das
Filamentbündel
auf, erzeugt Schlaufen und Verschlingungen der Filamente in regelloser Form.
Der Druck des Fluidstrahls kann im Bereich von 0,483 bis 0,621 MPa
(70 bis 90 psi) liegen. Die Anwendung eines Bauschprozesses mit
einer solchen Voreilgeschwindigkeit erzeugt ein verwirbeltes Garn
mit einer höheren
Masse pro Längeneinheit oder
Denierzahl als das Garn, das der Texturierdüse zugeführt wurde. Es hat sich gezeigt,
dass Massezunahmen pro Längeneinheit
im Bereich von 3% bis 25 Gew.% liegen sollten, wobei Zunahmen im
Bereich von 3% bis 10 Gew.% bevorzugt sind. Die Schlaufen und Verschlingungen
erzeugen ein Endlosfilamentgarn, das zu textilen Flächengebilden
verarbeitet werden kann, die über
ein hohes Steckvermögen
und über
eine ausreichende Widerstandsfähigkeit
gegen Schnitt verfügen.
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Normalerweise
fehlt den gegen Schnitt widerstandsfähigen Garnen die erforderlichen
Streckeigenschaften und sie verfügen
lediglich über
eine entsprechende Bauschung und Textur. Jedoch vermittelt die Einbeziehung
des/der Endlosfilamentes/Endlosfilamente aus synthetischem Elastomer
und am meisten bevorzugt aus Spandex dem gegen Schnitt widerstandsfähigen Garn
der vorliegenden Erfindung die erforderlichen Streckeigenschaften.
In dem vorstehend beschriebenen Prozess wird das elastomere Filament/die
elastomeren Filamente unter Spannung in die Texturdüse eingeführt. In
der Regel liegt die Spannung im Bereich von 5 g bis 30 g, jedoch
wird eine Spannung von etwa 12 g bevorzugt.
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Eine
Voreilung bestimmt in der Regel die Geschwindigkeit (Meter/Minute),
mit der die Filamente in den Fluidstrahl eintreten, wobei die Geschwindigkeit (Meter/Minute)
an der Eintrittstelle größer ist
als die Geschwindigkeit (Meter/Minute) an der Austrittstelle des
Fluidstrahls, so dass Schlaufen gebildet werden. Typischerweise
kann die Voreilung im Bereich von 5% bis 30% pro Längeneinheit
des Garns liegen, wobei jedoch ein Bereich von 5% bis 20% pro Längeneinheit
des Garns bevorzugt ist.
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Allgemein
lassen sich Handschuhe gemäß der vorliegenden
Erfindung mit Hilfe konventioneller Verfahren unter Anwendung von
Anlagen herstellen, wie beispielsweise die 13 Nadel-Handschuh-Wirkmaschine Sheima
Seiki. Ein Handschuh nach der vorliegenden Erfindung kann außerdem gewirkt
oder gewebt sein und kann mit Hilfe einer beliebigen konventionellen
Methode zur Herstellung von Handschuhe erzeugt werden, die auf dem
Fachgebiet gut bekannt ist. Die Handschuhe der vorliegenden Erfindung
lassen sich vor dem Beschichten auf beiden Händen tragen, wodurch eine Widerstandsfähigkeit gegen
Schnitt und hohes Streckvermögen
ohne die Beschränkung
des selektiven Gebrauchs an einer speziellen Hand vermittelt wird.
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Eines
der Verfahren zur Herstellung eines Handschuhs der vorliegenden
Erfindung schließt
die Schritte ein:
- a) Wirken oder Weben eines
Handschuhs aus einem gegen Schnitt widerstandsfähigen Garn mit Festigkeit und
Erholungsvermögen,
das mindestens ein Endlosfilament aus synthetischem Elastomer und
eine Mehrzahl gebauschter, gegen Schnitt widerstandsfähiger Endlosfilamente
aufweist;
- b) Thermofixieren des/der elastomeren Filamentes/Filamente des
Handschuhs;
- c) Beschichten des Handschuhs und
- d) Härten
der auf den Handschuh abgeschiedenen Beschichtung.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung vermittelt das Thermofixieren des Handschuhs dem Handschuh
Dimensionsstabilität
und ist auf dem Fachgebiet gut bekannt. In der Regel wird der Handschuh
für eine
vorgegebene Zeitdauer im typischen Fall zwischen 0,2 und 10 min
in einen Ofen gegeben, wobei die Zeitdauer in Abhängigkeit
von der Ofentemperatur und den in dem Handschuh zur Anwendung gelangenden
Typen von Filamenten variieren kann. Die Ofentemperatur sollte bei
einer Temperatur bleiben, die kleiner ist als der Schmelzpunkt für irgendeinen der
in dem Handschuh verwendeten Filamente. Obgleich die Zeitdauer und
Temperatur des Ofens für spezielle
Komponenten optimiert werden können,
die der Handschuh aufweist, liegt die bevorzugte Temperatur für ein gewirktes
textiles Flächengebilde
aus Spandex bei etwa 175°C.
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Das
ebenfalls auf dem Fachgebiet bekannte Härten hat im typischen Fall
die Aufgabe, als Mechanismus zu wirken, durch den die Polymerbeschichtung
in dem Handschuh oder auf diesem ausgehärtet wird, wobei das Polymer
verfestigt wird. Darüber
hinaus dient das Härten
zur Erhöhung
der Polymervernetzung und der Haftung der Beschichtung an dem Handschuh.
Die Härtungszeit
liegt im Bereich von 5 bis 30 min und die Härtungstemperatur variiert entsprechend
der Härtungszeit.
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Die
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden in dem folgenden "Beispiel" weiterführend festgelegt.
Es gilt als selbstverständlich, dass
dieses "Beispiel", das eine bevorzugte
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erklärt,
lediglich zur Veranschaulichung dient.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1: GEGEN SCHNITT
WIDERSTANDSFESTES GARN UND HANDSCHUHE AUS ARAMID-FILAMENTEN UND
SPANDEX-FILAMENTEN
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Es
wurden drei Garne mit hoher Elastizität und Erholungsvermögen geformt,
indem durch gleichzeitiges Überlaufenlassen
ein Multifilament-Endlosgam mit 440 dtex (400 Denier), das Para(phenylenterephthalamid)-Filamente
mit 1,7 dtex (1,5 Denier) pro Filament enthielt sowie ein Spandex-Monofilament mit
154 dtex (140 Denier), zu einem Taslan®-System
zum Blastexturieren zugeführt wurde.
Die Spannung wurde auf das Spandex vor der Zuführung zu dem Texturiersystem
aufgebracht. Das System zum Luftblastexturieren ermöglicht eine
unabhängige
Einstellung des Overfeeds und der Spannung, wodurch eine Vielzahl
simultaner Spannungswerte und Einstellungen des Überlaufes möglich wird. In allen Fällen betrug
der Luftstrahldruck 0,621 MPa (90 psi).
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Das
erste Garn wurde mit einem Overfeed von etwa 30% pro Längeneinheit
des Garns und einer Spannung auf dem Spandex von etwa 10 g erzeugt
und ein zweites Garn mit einem Overfeed von etwa 14% pro Längeneinheit
des Garns mit der gleichen Spannung auf dem Spandex und ein drittes Garn
mit einem Overfeed von 14% pro Längeneinheit des
Garns und einer Spannung auf dem Spandex von etwa 20 g erzeugt.
Ein Vergleich der Garne ergab erwartungsgemäß, dass das Garn mit 30% Vorauf bauschiger
war als die Garne mit 14% Overfeed und dass der Luftstrahldruck
keinen wesentlichen negativen Einfluss auf die Qualität der Garne
in diesem Overfeed-Bereich hatte. Alle Garne verfügten über eine
gute Ausgewogenheit von Streck- und Erholungseigenschaften. Es wurde
jedoch davon ausgegangen, dass die erhöhte Bauschung des Garnes mit 30%
Overfeed bei Verarbeitung zu einem Handschuh möglicherweise eine stärkere Einbringung
einer Beschichtung in das Handschuhgewebe ermöglicht und eine dickere Beschichtung
und steiferen Handschuh gewährt.
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Aus
den zwei Garnen mit 14% Überlauf
wurden unter Anwendung einer standardgemäßen 13 Nadel-Handschuh-Wirkmaschine
Sheima Seiki Handschuhproben gewirkt, die ein Stoffgewicht von 0,34
kg/m2 (10 oz/yd2)
hatten. Die Handschuhproben wurden in vier Gruppen unterteilt und
bei einer Temperatur von 175°C
(350°F)
für 0,5,
1,0, 1,5 und 2,0 Minuten zur Fixierung der Handschuhform thermofixiert.
Es wurde festgestellt, dass eine optimale Fixierung der Handschuhform
dann erreicht wird, wenn die Handschuhe zwischen 0,5 und 1,5 min
thermofixiert wurden. Alle Handschuhproben zeigten gute Formpasseigenschaften
und Flexibilität,
wobei jedoch festgestellt wurde, dass die aus dem Garn mit 14% Overfeed
erzeugten Handschuhproben mit 10 g Spannung auf dem Spandex einen
glatteren Handschuh lieferten. Die Handschuhproben wurden sodann
auf einer Handform ummantelt und in ein Polyurethan-Bad aus einer
Dispersion von anionischen aliphatischett Polyester-Polyurethan
getaucht, um den Handschuh zu beschichten. Der beschichtete Handschuh
wurde sodann in einem Ofen bei etwa 135°C für etwa 15 min gehärtet. Die
resultierenden beschichteten Handschuhe waren komfortabel, hatten
einen guten Sitz und einen hohen Grad an Flexibilität.