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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung antimikrobieller Metalle für die Behandlung
entzündlicher
Hauterkrankungen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Entzündliche
Hauterkrankungen sind solche Erkrankungen der Haut, bei denen die
Haut von inflammatorischen Zellen (z.B. polymorphonukleare Neutrophile
und Lymphocyten) die Haut infiltrieren ohne Manifestation oder bekannte
infektiöse Äthiologie.
Symptome entzündlicher
Hauterkrankungen schließen
im Allgemeinen Erytheme (Rötungen)
ein, Ödeme
(Schwellungen), Schmerz, Juckreiz, erhöhte Oberflächentemperatur und Funktionsverlust.
Wie hierin verwendet, schließen "entzündliche
Hauterkrankungen" die
folgenden ein, ohne auf diese beschränkt zu sein: Ekzeme und verwandte
Erkrankungen, Insektenbisse, Erythrodermie, Mycosis fungoides und
verwandte Erkrankungen, Pyoderma gangraänosum, Erythema multiforme,
Rosacea, Onychomykose und Akne und verwandte Erkrankungen, wobei
jedoch Psoriasis und die damit zusammenhängenden Erkrankungen ausgeschlossen
sind. In der nachfolgenden Ausführung
ist eine Übersicht über diese entzündlichen
Hauterkrankungen enthalten.
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I. EKZEME UND VERWANDTE
ERKRANKUNGEN
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Ekzeme
beziehen sich auf eine Gruppe von Erkrankungen, die gekennzeichnet
sind durch einen unterschiedlichen Grad des Juckens, der Rötung, des
Abschilferns und der Blasenbildung der Haut. Ekzeme treten als eine
Reaktion auf zahlreiche endogene und exogene Mittel auf und sind
in akutem Zustand gekennzeichnet durch Erytheme, Ödeme in
Verbindung mit einem starken Exsudat zwischen den Zeilen der Epidermis und
einem entzündlichen
Infiltrat in die Dermis, einem Einsickern und Bläschenbildung, Krustenbildung
und Abschilfern. Chronische Zustände
sind gekennzeichnet durch verdickte Hautbereiche mit ausgeprägten Hautmarkierungen,
Zeichen traumatisierter oder abradierter Haut, deren Ursache Kratzen
ist, sowie Hyperpigmentierung oder Hypopigmentierung oder beides.
Die verschiedenen Arten von Ekzemen schließen die folgenden ein:
- i) atopisches Ekzem als der häufigste
Typ eines Ekzems. Ein atopisches Ekzem ist eine chronische, juckende
oberflächliche
Entzündung
der Haut häufig
in Verbindung mit einer persönlichen
oder familiären
Anamnese allergischer Erkrankungen, wie beispielsweise Heuschnupfen
und Asthma. Topische oder orale Corticosteroide oder Antihistamine
sind übliche
Behandlungen.
- ii) Acrodermatitis continua ist gekennzeichnet durch schmerzhafte
und oftmals hinderliche Läsionen
auf den Fingerspitzen oder den Zehenspitzen. Die Nägel können verformt
werden, wobei diese Erkrankung im befallenen Bereich zur Knochenschädigung führen kann.
Die Behandlung schließt
topische Corticosteroide und systemische Arzneimittel ein, wie beispielsweise
Retinoide oder Psoralen-UVA, obgleich sie wegen der Seltenheit der
Erkrankung schwierig ist.
- iii) Kontaktallergie dermatitis ist eine akute oder chronische
Dermatitis, die hervorgerufen wird durch Materialien oder Substanzen,
die mit der Haut in Kontakt gelangen und die entweder allergische
oder nichtallergische Mechanismen umfassen kann. Materialien oder
Substanzen, von denen die Auslösung
einer kontaktallergischen Dermatitis bekannt sind, schließen pflanzliche
Substanzen ein, wie beispielsweise Giftefeu, Metalle, wie beispielsweise
Nickel oder Chrom, Kosmetika, Kautschukverbindungen oder Chemikalien.
- iv) Kontaktreizdermatitis ein nichtallergischer Typ der Kontaktdermatitis,
der durch intensive oder langzeitige Exponierung an Substanzen hervorgerufen
wird, die die Haut unmittelbar schädigen. Die Hautentzündung kann
nach einer Exponierung sofort auftreten oder nach wiederholter Exponierung
allmählich,
beispielsweise bei Sonnenbrand, der durch eine Überexponierung an ultraviolettem
Licht hervorgerufen wird, oder eine Exponierung an Säuren und
Alkalien in Produkten der Haushaltsreinigung.
- v) Dyshidrotisches Ekzem oder Pompholyx ist eine chronische
Erkrankung, die gekennzeichnet ist durch tief sitzende juckende
Bläschen
auf der Handfläche,
den Seiten der Finger und den Fußsohlen. Einer Bläschenbildung
folgen oftmals Abschilfern, Rötung
und Einsickern. Eine Sekundärinfektion
mit Staphylokokken ist häufig.
Behandlungen schließen
topische Steroide ein und kalte Kompressen oder orale Steroide in akuten
Fällen.
- vi) Lichen simplex chronicus ist eine chronische, oberflächliche
juckende Entzündung
der Haut, gekennzeichnet durch eine trockene, abschilfernde, gut
abgegrenzte, hyperpigmentierte verdickte Haut mit akzentuierten
Abgrenzungen ovaler, unregelmäßiger oder
winkliger Form. Am wirksamsten kann der Juckreiz durch topische
Corticosteroide bekämpft
werden.
- vii) Nummuläres
Ekzem, gekennzeichnet durch diskrete, münzenförmige, ringförmige oder
winklige Läsionen,
die unter Bildung von extensiven Mustern zusammenfließen können und
die versickern oder Krusten bilden können und die Rückseiten
der Extremitäten,
Unterschenkel, Brust, Rücken
und Gesäß befallen
können.
Es gibt keine Behandlung, die in gleichem Maße wirksam ist. Orale Antibiotika
oder Corticosteroid-Creme werden in der Regel als Behandlungen angewendet.
In hartnäckigeren
Fällen
können
UV-B-Strahlung allein oder UV-A mit oralem Psoralen hilfreich sein.
- viii) Seborrhöische
Dermatitis ist chronisch und gekennzeichnet durch ein mäßiges Erythem,
trockenes, feuchtes oder fettiges Abschilfern; Juckreiz und gelb
verkrusteten Mustern auf den Körperflächen mit
hohen Dichten an den großen
Talgdrüsen
und speziell dem Gesicht und der Kopfhaut. Die Behandlung mit Zinkpyrithion,
Selensulfid, Schwefel und Salicylsäure, Teershampoo oder einer
corticosteroiden Lotion ist üblich.
- ix) Stauungsekzem ist eine chronische Entzündung der Haut der Unterschenkel,
häufig
in Verbindung mit Veneninsuffizienz. Es treten Ödeme, Erytheme, mildes Abschilfern
und braune Verfärbung
auf. Anheben der Fußgelenke
bis über
das Herz beim Ruhen, tragen festsitzender Kompressionsstrümpfe und
Anwendung einer topischen Therapie sind erforderlich. Sofern sich
die Zirkulation nicht verbessert. sind diese Vorgehensweisen verhältnismäßig unwirksam.
Die Wahl der topischen Therapie hängt von der Erkrankungsstufe
ab, wobei Therapien Kompressen, Verbände und corticosteroide Creme
einbeziehen.
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II. INSEKTENBISSE
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Insektenbisse
oder -stiche können
einen lokal begrenzten Schmerz erzeugen, Rötung, Schwellung und Juckreiz
der Haut. In schwerwiegenden Fällen
schließen
Komplikationen eine allergische Reaktion ein, Infektion, Erkrankung,
Reaktion auf Gift, toxische Reaktion oder Schock. In Abhängigkeit
von dem speziellen Insekt können
die Behandlungen Ruhe und Hochlage einschließen, örtliche Aufbringung von Eispackungen und
Lotions, Analgetika, Antihistaminen oder Krankenhausaufenthalt für lebensrettende
Maßnahmen,
anaphylaktische Reaktionen.
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III. ERYTHRODERMA
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Erythroderma
bezieht sich auf jede Dermatitis, bei der es zu einem Erythem kommt
(anormale Rötung der
Haut). Erythroderma befällt
mehr als 90% der Haut, ist potentiell lebensbedrohlich für einen
Patienten, da die Barrierenfunktion der Haut verlorengegangen ist.
Einlieferung in ein Krankenhaus, topische Feuchthalter und intravenöse Flüssigkeiten
können
erforderlich sein, um den Wasserhaushalt des Patienten aufrecht
zu erhalten.
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IV. MYCOSIS FUNGOIDES
UND VERWANDTE ERKRANKUNGEN
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Mycosis
fungoides ist ein ungewöhnliches
chronisches T-Zellen-Lymphom, das hauptsächlich die Haut und gelegentlich
innere Organe befällt.
Mycosis fungoides ist selten, ist ein chronischer, mit Juckreiz
verbundener Hautausschlag, der schwer zu diagnostizieren ist. Anfangs
plättchenähnlich,
kann es sich unter Befall des größten Teils
der Haut ausbreiten, knötchenförmig werden
und eventuell systemisch. Läsionen
können ulcerös werden.
Die pathologische Diagnose ist durch unzureichende Mengen an Lymphomzellen
erschwert, die in Hautläsionen
nur sehr allmählich
in Erscheinung treten. Die Behandlung ist temporär wirksam und kann Psoralen-UVA
einbeziehen, Cortisonsalben in milden Fällen, Stickstoff-Lost und die
Photochemotherapie.
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V. PYODERMA GANGRÄNOSUM
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Pyoderma
gangränosum
ist gekennzeichnet durch relativ indolente Geschwulste mit übermäßiger Nekrose
um die Ränder
der Läsionen
auf den unteren Extremitäten
des Körpers.
Obgleich Pyoderma gangränosum
ein isoliertes Auftreten sein kann, geht es am häufigsten in Verbindung mit
ulcerierender Colitis oder Morbus Crohn. Die Geschwulste haben bläulich-rote,
unregelmäßige überhängende Ränder und
eine nekrotische Basis. Oftmals beginnen die Läsionen als Eiterbläschen oder
leichte Knötchen
an der Stelle des Traumas und wachsen in der Größe allmählich an, bis eine Kolliquationsnecrose
auftritt und sich eine unregelmäßige Geschwulst
entwickelt. Die Geschwulste sind oftmals mehrfach und können große Flächen des
Beines bedecken. Die Behandlung schließt topische Steroide, entzündungshemmende
Antibiotika und orale Steroide bei schwereren Fällen ein.
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VI. ERYTHEMA MULTIFORME
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Erythema
multiforme ist eine entzündliche
Eruption, gekennzeichnet durch symmetrische erythematöse, ödematöse oder
bullöse
Läsionen
der Haut oder der Schleimhäute.
Erythema multiforme kann durch eine Infektionskrankheit ausgelöst werden
(z.B. durch Herpes simplex, Mycoplasma pneumoniae); Arzneimitteltherapie
(z.B. Penicillin, Sulfonamide und Barbiturate) oder Impfstoff (z.B.
Bacille Calmette-Guérin,
Poliomyelitis-Vakzine). Der Mechanismus, durch den Erkrankungen,
Arzneimittel oder Impfstoffe Erythema multiforme hervorrufen, ist
unbekannt, wobei allerdings eine Überempfindlichkeitsreaktion
angenommen wird. Die Behandlungen schließen mildes topisches Cortison
ein, kolloidale Bäder
und feuchte Kompressen.
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VII. ROSACEA
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Rosacea
ist eine chronische entzündliche
Erkrankung, die in der Regel im mittleren Alter oder später beginnt
und gekennzeichnet ist durch hervorstehende cutane Blutgefäße, Erythema,
Knötchen
und Eiterbläschen
hauptsächlich
in zentralen Bereichen des Gesichts. Eine Gewebehypertrophie und
speziell der Nase kann die Folge sein. Selten befällt Rosacea
den Rumpf und die Extremitäten.
Die Ursache ist zwar unbekannt, jedoch trägt die Erkrankung am häufigsten
in Personen mit blassem Teint auf. Die Rosacea kann der Akne ähneln, jedoch
sind niemals Mitesser vorhanden. Die Behandlungen schließen topisches
Metronidazol über
drei Monate oder orale Antibiotika ein. Zur Entfernung der Gewebehypertrophie
können
Laserbehandlungen erforderlich sein.
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VIII. ONYCHOMYKOSE
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Onychomykose
ist eine Infektion, die eine Verdickung, Verfärbung, Verformung und Spaltung
von Fingernägeln
oder Zehennägeln
hervorruft. Dicke Zehennägel
bewirken ein Unbehagen in den Schuhen und machen das Stehen und
Gehen für
den Patienten schmerzhaft. Sofern das Problem durch Bakterien hervorgerufen
wird, wie beispielsweise Staphylococcus, Streptococcus und Pseudomonas,
wird die Erkrankung als Paronychia bezeichnet. In den meisten Fällen lassen
sich die Paronychia-Infektionen von der Onychomykose über die
Entzündung
differenzieren, die sie an der an dem Nagel angrenzenden Haut hervorrufen.
Onychomykose wird am häufigsten
durch Pilze hervorgerufen, die als Dermatophyten bekannt sind (Trichophyton
rubrum und Trichophytum mentagrophytes), und weniger häufig durch
Hefen (Candida albicans bewirkt Fingernagelinfektionen) sowie Pilzen
(Scopulariopsis, Fusarium). Durch Dermatophyten hervorgerufene Infektionen
sind in der Regel auf den Nagel begrenzt, können sich jedoch auch auf die
umgebende Haut ausbreiten und eine Entzündung hervorrufen. Die vier
Typen der Onychomykose schließen
distale und/oder laterale subunguale Onychomykose ein, die das Nagelbett
und die Nagelplatte befällt;
proximale subunguale Onychomykose, die den proximalen Nagelfalz
mit einer distal unter die Nagelplatte sich weiter erstreckenden
Infektion befällt;
die oberflächliche
weiße
Onychomykose befällt
die Spitze der Nagelplatte, und die Candida-Onychomykose befällt den Nagel
und die Haut. Die Onychomykose ist schwer zu behandeln insofern,
dass sekundäre
Hautinfektionen und einschließlich
Paronychia sowie wiederauftretende Pilzinfektionen der Nägel oder
anderen Teilen des Körpers
auftreten können.
Orale Medikationen, wie beispielsweise LamisilTM (Terbinafin)
oder SporanoxTM (Itraconazol) können nachteilige
Nebenwirkungen in der Leber hervorrufen, während topische Behandlungen
dazu neigen, uneffektiv zu sein. Darüber hinaus wirken orale und
topische Medikationen nur allmählich
und erfordern mehrere Monate, um die Infektion vollständig zu
eliminieren.
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IX. AKNE UND VERWANDTE
ERKRANKUNGEN
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Der
Begriff "Akne" ist ein allgemeiner
Begriff zur Kennzeichnung entzündlicher
Erkrankungen der Haarfollikel und Talgdrüsen. Akne ist eine Gruppe von
Erkrankungen, deren Anfangspathologie der Mitesser darstellt, und
die Akne vulgaris (Gemeine Akne), neonatale Akne, infantile Akne
und Pomadenakne einschließt.
Akne befällt
häufig
Jugendliche und junge Erwachsene, wobei es jedoch eine zunehmende
Zahl von Patienten gibt, die Akne Ende der 20er- oder 30er-Jahre
entwickeln. Es gibt Daten, die einen familiären oder genetischen Hintergrund
bei Patienten vermuten lassen, die eine schwere cystisch oder Konglobatakne
entwickeln. Darüber
hinaus ist Akne in Verbindung gebracht worden mit endokrinen Erkrankungen
und speziell solchen, die gekennzeichnet sind durch erhöhte Mengen
an zirkulierenden Testosteron oder Testosteronabkömmlingen.
Exogene Mittel, die die Akne verschlimmern könnten, schließen Medikationen
ein, wie beispielsweise Iodide, antieleptische Mittel, bestimmte
Antibiotika und Corticosteroide.
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Akne
ist eine chronische entzündliche
Erkrankung, die die Talgdrüsen
befällt.
Akne-Funktionsstörungen befallen
hauptsächlich
die auf dem Gesicht, Hals, Brust und Rücken befindlichen Talgdrüsen. Es
werden sowohl Mitesser der geschlossenen Form (schwarze Köpfe) als
auch Mitesser der offenen Form (weiße Köpfe) durch eine Hyperkeratose
des Infundibulums des Talgdrüsengangs
hervorgerufen. Diese keratinösen
Pfropfen blockieren den Talgfluss. Diese erweiterten Gänge sind
angereichert mit Kolonien von Propionibacterium acnes und anderen
Fett spaltenden Organismen. Das klinische Auftreten von offenen
und geschlossenen Mitessern und die mikroskopische Mitesseruntersuchung
sind Signalläsionen
für Akne.
Der Akneprozess ist das Ergebnis einer Reihe von Ereignissen. Zuerst
kündigt
eine Spitze der Androgenerzeugung in der Pubertät eine Zunahme der Talgproduktion
an und es beginnt der Prozess der Hyperkeratose und ruft Mikromitesser
und Talgblockaden hervor. Mit dieser Blockade erhöht sich
die Zahl der residenten Follikularflora dramatisch. Diese Bakterien
erzeugen inflammatorische Produkte, die durch die dünnen Wandungen
der erweiterten und mit Talg gefüllten
Gänge hindurchdringen.
Sobald sie sich in der perifollikulären Dermis befinden, triggern
sie die körpereigene
Immunabwehr (sowohl akut als auch granulomatös) unter Erzeugung charakteristischer
entzündlicher
Papeln, Eierbläschen
und Knötchen,
die für
die entzündliche
Akne charakteristisch sind.
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Im
Allgemeinen wird angenommen, dass eine erhöhte Talgproduktion, die Mitesserbildung,
in der das follikuläre
Infundibulum übermäßig verhornt,
hyperkeratinisiert und übermäßig abschuppt;
Koloniebildung des Follikels durch anaerobes Propionibacterium (hauptsächlich P.
acnes) und die inflammatorische Antwort des Wirtes, zur Entwicklung
der Akne beitragen. Diese vier Faktoren sind miteinander verbunden.
Talg ist Mitesser bildend und bewirkt von sich aus eine Entzündung. Das
Propionibacterium hat eine hohe lipolytische Wirksamkeit und setzt
freie Fettsäuren
aus den Talgfetten frei, wodurch die freien Fettsäuren, wie
gezeigt worden ist, eine ausgeprägte
Entzündung
hervorrufen. Die Mikroorganismen erzeugen außerdem auch andere extrazelluläre Enzyme,
wie beispielsweise Proteasen und Hyaluronidasen sowie chemotaktische
Faktoren, die in dem Entzündungsprozess
eine Rolle spielen können.
Abgesehen von diesen Faktoren, ist von Serumhormonen und speziell
Dehydroepiandrosteron-Sulfat eine Korrelation mit Akne nachgewiesen
worden.
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Aknebehandlungen
zielen in der Regel auf keratinöse
Pfropfen in den Talgdrüsengängen ab;
auf die großen
Talgdrüsen,
die übermäßig Talg
erzeugen; auf erhöhte
Zahlen an residenten follikulären
Bakterien und auf die Entzündungsreaktion
auf chemische Mediatorsubstanzen, die die follikuläre Wand
passieren. Die meisten Aknebehandlungen sind darauf gerichtet, entzündliche
Läsionen
zu verhüten
und speziell auf die größeren nodulär-zystischen
Läsionen,
die die Neigung haben, destruktiv zu sein und zu dauerhaften Narbenbildungen zu
führen.
In der Regel sind sichtbare Mitesser lediglich geringfügige kosmetische
Störungen
und führen
zu keinen entzündlichen
Läsionen.
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Topische
Produkte, die zur Entfernung von Mitessern ("Comedolytika") verwendet werden, schließen Tretinoin
(Retin ATM), Adapalen 0,1% (DifferinTM), Natriumsulfacetamid 10%/Schwefel 5% (Sulfacet-RTM) und Salicylsäure 2% ein. Ein in der Natur
auftretender Metabolit von Vitamin A, Tretinoin oder All-trans-Retinsäure erhöhen die
epiderme Zellumwandlung und verhindern die Bildung neuer keratinöser Pfropfen.
Die Anwendung von Tretinoin erfolgt normalerweise ein Mal in der
Nacht. Obgleich Tretinoin das wirksamste Comedolytikum ist, können Trockenheit,
Brennen und Rötung
auftreten und eine Verbesserung benötigt 6 bis 8 Wochen. Adapalen
0,1% ist ein topisches Retinoid-ähnliches
Tretinoin und wird normalerweise ein Mal nächtlich aufgebracht. Nebenwirkungen
schließen
häufiges
Abschilfern, Brennen, Rötung
und Trockenheit ein und die Verbesserung nimmt 4 bis 8 Wochen in
Anspruch. Natriumsulfacetamid 10%/Schwefel 5% sind beide eine antibakterielle
und comedolytische Lotion mit einer Verbesserung, die 4 bis 8 Wochen
benötigt.
Eine milde Wirksamkeit zeigt Salicylsäure 2%.
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Bei
schwerwiegender cystischer oder Konglobatakne, wird Isotretinoin
(AccutanTM), bei dem es sich um ein Metabolit
von Vitamin A handelt, oral verabreicht. Isotretinoin verfügt über eine
starke Anti-Talgwirkung, ist
jedoch teratogen (ruft jedoch Geburtsfehler hervor) und ist hepatotoxisch
(erhöhte
Triglyceride und Gesamtcholesterin und verringerte Lipoproteine
mit hoher Dichte). Andere Nebenwirkungen schließen trockene Haut ein, trockene
Augen, Juckreiz, Kopfschmerzen, Nasenbluten und Lichtempfindlichkeit.
Die Verbesserung erfordert 4 bis 5 Monate. Da Östrogene ebenfalls über eine
Antitalgwirksamkeit verfügen,
kann Akne auch mit oralen kontrazeptiven Pillen behandelt werden.
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Topische
und/oder orale antimikrobielle Mittel können ebenfalls zur Verminderung
der Bakterien verwendet werden, die in dem follikulären Trakt
Kolonien bilden. Topische Mittel schließen Benzoylperoxid (BP) und
BP 5%/Erythromycin 3% (BenzamycinTM) ein.
Oftmals wird als erstes BP sowohl bei nicht entzündlicher als auch bei mäßig entzündlicher
Akne versucht, kann jedoch Erytheme und Schuppenbildung hervorrufen, wobei
die Verbesserung 1 bis 2 Monate erfordert. Topische Antibiotika
schließen
Clindamycin und Erythromycin ein mit Verbesserungen, die 1 bis 2
Monate in Anspruch nehmen. Milde antibakterielle Wirkungen hat Azelainsäure 20%
(AzelexTM). Darüber hinaus schließen systemische
Antibiotika Tetracyclin und dessen Analogsubstanzen ein (Doxycyclin
und Minocyclin), die in geringen Dosen über Jahre oder bis zum Ende
der für
Akne anfälligen
Jahre verwendet werden. Allerdings kann eine bakterielle Resistenz
auftreten, so dass die Antibiotika verändert werden müssen oder
gegen BP ausgetauscht werden.
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Zur
Bekämpfung
der Entzündungsreaktion
des Wirts sind auch intraläsionale
Corticosteroide und topisches Nicotinamid verwendet worden. Es gibt
keine Arzneimittel, die auf die entzündliche Akne direkt einwirken.
Die Retinoide verfügen über gewisse
antiinflammatorische Eigenschaften, jedoch sind diese schlecht beschrieben.
Um einem schweren Anfall einer plötzlich auftretenden Akne entgegenzutreten
sind topisches Steroid und sogar systemische Steroide verwendet
worden, die jedoch unerwünschte
Nebenwirkungen haben.
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BEHANDLUNGEN
ENTZÜNDLICHER
HAUTERKRANKUNGEN
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Obgleich
eine Reihe von Therapien für
entzündliche
Hauterkrankungen entwickelt worden ist, ist keine vollständig wirksam
oder frei von nachteiligen Nebenwirkungen. Wie vorstehend ausgeführt schließen die
Behandlungen verschiedener entzündlicher
Hauterkrankungen typischerweise topische oder orale Steroide ein (z.B.
für verschiedene
Vertreter von Ekzemen, Akne und Erythema multiforme); UV-Licht (z.B. für nummuläres Ekzem
und Mycosis fungoides); oder andere entzündungshemmende Therapien.
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Allerdings
können
diese Behandlungen unwirksam sein, lediglich für eine vorübergehende Abhilfe sorgen,
nachteilige Nebenwirkungen haben oder zur Behandlung mehrere Monate
beanspruchen. Beispielsweise ist keine Behandlung in gleichem Maße wirksam
für nummuläres Ekzem
oder Stauungsekzem. Die derzeitigen Behandlungen auf Mycosis fungoides
sind lediglich temporär
wirksam. Orale Steroide haben erhebliche Nebenwirkungen, so dass
die Schwere der Hauterkrankung sorgfältig eingeschätzt werden
muss. Obgleich eine kurzfristige Behandlung (einige Tage oder Wochen)
mit oralen Steroiden relativ sicher ist, kann eine langfristige Behandlung
(mehr als 3 Monate) unerwünschte
Nebenwirkungen hervorrufen, einschließlich das Cushing-Syndrom,
Dünnerwerden
der Haut und erhöhte
Anfälligkeit
gegenüber
Infektion. Die Verbesserungen können
sich verschleppen, wie beispielsweise bei verschiedenen Aknebehandlungen,
die über
mehrere Monate dauern.
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Obgleich
in der Patentliteratur berichtet wird, dass Silbermetall oder Silbersalze,
wie beispielsweise Silbernitrat, Silberhalogenide oder Silbersulfadiazin
und den verwendbaren antibakteriellen Mitteln für die Hautbehandlung zu finden
sind, kann sie nach Kenntnis des Erfinders keinerlei weit verbreitete
Annahme zur Behandlung von entzündlichen
Hauterkrankungen gefunden. Bei einigen entzündlichen Hauterkrankungen besteht
die Möglichkeit
einer Sekundärinfektion,
so dass eine Behandlung, die sowohl antiinflammatorische Wirkungen
als auch antimikrobielle Wirkungen hat, von Vorteil ist. Darüber hinaus
besteht immer noch ein Bedarf nach einer Behandlung entzündlicher
Hauterkrankungen, einschließlich
Ekzem, Akne und andere verwandte entzündliche Hauterkrankungen, die
wirksam sein soll, der unerwünschte
Nebenwirkungen fehlen und die eine Verbesserung ohne längere Verzögerung zeigt.
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Die
WO 98/41095 offenbart mehrlagige antimikrobielle Materialien, die
zur Erzeugung einer Interferenzfarbe erzeugt werden und so einen
Indikator für
eine antimikrobielle Wirkung liefern. Diese Materialien sind in
Wundverbänden
nützlich.
Antimikrobielle Beschichtungen und Pulver, die als Überzüge auf medizinischen Geräten verwendet
werden können,
werden in der WO 95/13704 gewährt.
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Ein
ionischer Silber-Komplex wurde in der WO 00/27390 offenbart, der
eine im Wesentlichen nicht kolloidale Lösung aufweist, die unter Vereinigung
von Inhaltsstoffen hergestellt wird, die Wasser, eine Quelle für freie
Silberionen und ein im Wesentlichen nicht toxischer und im Wesentlichen
Thiol-freien und im Wesentlichen wasserlöslichen Komplexbildner umfassen.
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Die
JP 11060493A offenbart
ein Mittel für
die Behandlung und Prophylaxe von Erkrankungen, die durch Sauerstoffradikale
hervorgerufen werden, wobei das Mittel Platin und Palladium in kolloidaler
Form aufweist. Die Platin- und Palladiumkolloide sollen im Vergleich
zu Vitamin C über
eine höhere
Kapazität
als Radikalfänger
von aktivem Sauerstoff verfügen.
Pharmazeutische Zusammensetzungen, die eine therapeutisch wirksame
Menge mindestens einer elektronenaktiven Verbindung oder ein pharmazeutisch
zulässiges
Derivat davon aufweisen, wurden in der WO 01/49303A1 offenbart.
Die elektronenaktive Verbindung oder ein Derivat davon hat mindestens
zwei mehrwertige Kationen, die beide unterschiedliche Wertigkeitszustände haben.
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Die
WO 00/78281A1 offenbart ein antimikrobielles Produkt zur Körperpflege,
das eine organische Matrix aufweist, in der großzügig verteilte Partikel von
metallischem Silber enthalten sind, die eine Partikelgröße im Bereich
von 1 bis 50 mit haben, wobei das Produkt in dem Teil des Körperpflegeproduktes
angeordnet ist, das mit dem Menschen oder Tier in Berührung kommt.
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Ein
topisch aufgebrachter organischer Gold-Komplex wurde in der WO 89/09054A1
offenbart. Dieser wird als wirksam für die Behandlung lokaler oder
systemischer entzündlicher
Erkrankungen beschrieben und/oder hat antibakterielle Mittel. In
der
EU9800078A2 wird
unter dem Namen von Budai ein pharmazeutisches Präparat offenbart,
das eine ethanolische Lösung
von Iod und Silbernitrat enthält
und zur Verwendung für
die Behandlung von entzündeten,
blutig eitrigen, nekrotischen Hautoberflächen und Schleimhäuten geeignet
ist.
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In
der
JP04244029A wird
unter dem Namen von Takamitsu KK und Shinanen New Ceramic KK ein antimikrobielles
Präparat
offenbart, das ein Aluminosilicat enthält, wie beispielsweise Zeolith,
das als Wirkstoff ein antimikrobielles Metall, wie beispielsweise
Silber oder Zink, aufweist. Bei diesem antimikrobiellen Präparat für äußere Anwendung
handelt es sich bevorzugt um eine Creme vom Typ einer Öl-in-Wasser-Emulsion.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
ihren Forschungsarbeiten haben die Erfinder festgestellt, dass kristalline
antimikrobielle Metalle, wie beispielsweise nanokristallines Silber
und vorzugsweise mit atomarer Regellosigkeit erzeugt wirksame antimikrobielle
Mittel gegen Bakterien in Verbindung mit entzündlichen Hauterkrankungen sind,
wie beispielsweise Akne. Durch klinische Untersuchungen von Akne
und ekzematösen
Patienten sowie in Tierversuchen auf allergischer Kontaktdermatitis
haben die Erfinder ferner festgestellt, dass antimikrobielle Metalle,
wie beispielsweise Silber, die mit atomarer Unordnung erzeugt werden,
ebenfalls die inflammatorische Reaktion verringern. Darüber hinaus
haben die Erfinder nachgewiesen, dass antimikrobielle Metalle, wie
beispielsweise Silber, die mit atomarer Unordnung erzeugt werden,
Erythema und Ödema
mildern können,
die charakteristische Symptome für
viele entzündliche
Hauterkrankungen sind. Diese Forschungsarbeit hat zu einer neuartigen
therapeutischen Behandlung auf Akne, Ekzem und andere entzündliche
Hauterkrankungen geführt.
Bei einigen entzündlichen
Erkrankungen besteht die Möglichkeit
einer Sekundärinfektion
durch Bakterien oder andere mikrobiologische Mittel. Wenn es sich
bei dem antimikrobiellen Metall um Silber handelt, hat diese neuartige
Behandlung sowohl mit antimikrobiellen als auch entzündungshemmenden
Wirkungen, und das mit weniger Nebenwirkungen und einer geringeren
Möglichkeit
der Entwicklung resistenter Bakterien.
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Die
Erfinder haben entdeckt, dass antimikrobielle Metalle, die aus einem
oder mehreren der folgenden Vertreter ausgewählt sind: Silber, Gold, Platin
und Palladium, in der Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen wirksam
sind. Diese antimikrobiellen Metalle werden mit atomarer Unordnung
erzeugt, so dass Ionen, Cluster, Atome oder Moleküle der Metalle
mit einer ausreichenden Konzentration freigesetzt werden, um eine lokalisierte
antimikrobielle und entzündungshemmende
Wirkung zu schaffen. Am meisten bevorzugt liegen die antimikrobiellen
Metalle in nanokristalliner Form vor und haben eine ausreichende
atomare Unordnung, um eine antimikrobielle und entzündungshemmende
Wirkung auf länger
währender
Basis zu gewähren.
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Ohne
an diese gebunden sein zu wollen, wird davon ausgegangen, dass die
mit atomarer Unordnung erzeugten nanokristallinen antimikrobiellen
Metalle zur Freisetzung hochwirksamer Cluster des antimikrobiellen
Metalls in der Lage sind (beispielsweise Cluster von Ag0 oder
Ag+/Ag0), die für die überraschend
erhöhte antimikrobielle
Wirksamkeit und das überraschende
Bestehen der entzündungshemmenden
Wirksamkeit in der Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen im
Vergleich zu anderen bekannten antimikrobiellen Substanzen verantwortlich
sind, wie beispielsweise Silbersalze (z.B. Silbernitrat), Silberzeolithe,
die lediglich Ag+ freisetzen, oder Silbermetall
und Silberoxid, die lediglich eine geringfügige Löslichkeit haben. Cluster sind dafür bekannt,
dass sie kleine Gruppen von Atomen, Ionen oder dergleichen sind,
wie beispielsweise von R. P. Andres et al. in "Research Opportunities on Cluster and
Cluster-Assembled Materials",
J. Mater. Res., Bd. 4, Nr. 3, 1989, S. 704 beschrieben wurden. Bei
Silber nimmt man an, dass die Cluster weniger als 14 Atome einer
normalen kubischflächenzentrierten
Kristallgitterform von Silber enthalten.
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Die
kristallinen Formen dieser antimikrobiellen Metalle lassen sich
in beliebigen der folgenden Formate verwenden oder aus diesen formulieren:
- i) Beschichtungen aus den antimikrobiellen
Metallen auf Substraten medizinischer Qualität, z.B. Verbänden, Netze,
Folien, Fasern, Behälter
oder Ampullen aus Materialien, die beispielsweise aus Polyethylen
bestehen, aus Polyethylen hoher Dichte, Polyvinylchlorid, Latex,
Silikon, Baumwolle, Kunstseide, Polyester, Nylon, Celluloseacetat,
Carboxymethylcellulose, Alginat, Chitin, Chitosan und Hydrofasern;
- ii) Pulver, vorzugsweise hergestellt aus nanokristallinen Pulvern
der antimikrobiellen Metalle oder als nanokristalline Beschichtungen
aus den antimikrobiellen Metallen auf biokompatiblen Substraten
in Pulverform, vorzugsweise auf biosorbierbaren und/oder hygroskopischen
Substraten, wie beispielsweise: Synthetic Bioabsorbable Polymers:
z.B. Polyester/Polylactone, z.B. Polymere von Polyglykolsäure, Glykolid,
Milchsäure,
Lactid, Dioxanon, Trimethylencarbonat, usw., Polyanhydride, Polyesteramide,
Polyorthoester, Polyphosphazene und Copolymere dieser und verwandter
Polymere oder Monomere; oder
Polymere natürlicher Herkunft:
Proteine:
Albumin, Fibrin, Collagen, Elastin;
Polysaccharide: Chitosan,
Alginate, Hyaluronsäure;
und
biosynthetische Polyester: 3-Hydroxybutyratpolymere;
- iii) Okklusivverbände
oder hydratisierte Verbände,
worin der Verbandstoff mit einem Pulver oder einer Lösung aus
den antimikrobiellen Metallen imprägniert ist, oder diese mit
einer topischen Formulierung der antimikrobiellen Metalle verwendet
werden mit Verbandstoffen, wie beispielsweise Hydrokolloid-, Hydrogel-, Polyethylen-,
Polyurethan-, Polyvinyliden-, Siloxan- oder Silicon-Verbandstoffe;
- iv) Gele, zubereitet mit nanokristallinen Pulvern oder Lösungen der
antimikrobiellen Metalle, z.B. mit Materialien wie Carboxymethylcellulose,
Alginat, Chitin, Chitosan und Hydrofasern zusammen mit solchen Inhaltsstoffen,
wie beispielsweise Konservierungsmitteln, Pektin und Viskositätsverstärkern;
- v) Cremes, Lotions, Pasten, Schäume und Salben, die mit nanokristallinen
Pulvern oder Lösungen
der antimikrobiellen Metalle angesetzt werden, beispielsweise als
Emulsionen oder mit trocknenden Emollientien; sowie
- iv) Flüssigkeiten,
angesetzt als Lösungen,
Dispersionen oder Suspensionen, indem nanokristalline Beschichtungen
oder Pulver aus den antimikrobiellen Metallen aufgelöst werden,
z.B. als topische Lösungen, Aerosole,
Nebel, Sprays oder Tropfen.
-
Lösungen der
antimikrobiellen Metalle verlieren mit dem Altern an Wirksamkeit
und müssen
daher stabilisiert sein oder zur Verabreichung frisch angesetzt
werden. Alternativ können
die antimikrobiellen Metalle zur bequemen Erzeugung einer Lösung verpackt
sein, z.B. in einer durchlässigen
Folie, wie beispielsweise einem Aufgussbeutel vom Typ eines Teebeutels.
Es lassen sich andere zweiphasige Systeme verwenden, worin das nanokristalline
Metall von dem Wasser oder dem Elektrolytlösemittel getrennt ist, beispielsweise
in Kit-Form, wobei das antimikrobielle Metall in sich auflösenden Kapseln
dargeboten wird, als ein Überzug
auf der Innenseite von Ampullen oder Behältern, auf Substraten, wie
beispielsweise Verbandstoffen, getränkt von einer Membran, die
perforiert sein kann, oder in einem separaten Behälter von
dem Träger,
in einem Aufgussbeutel vom Typ eines Teebeutels, usw.
-
In
den vorgenannten Aufmachungen lassen sich die nanokristallinen antimikrobiellen
Metalle aus nanokristallinen Beschichtungen oder nanokristallinen
Pulvern der nanokristallinen antimikrobiellen Metalle oder aus Lösungen ansetzen,
die hergestellt werden, indem die nanokristallinen Beschichtungsstoffe
oder Pulver darin aufgelöst
werden. Die Formulierungen schließen therapeutisch wirksame
Mengen der Beschichtungsstoffe oder Pulver ein und am meisten bevorzugt
mit den folgenden Mengen:
- Für Überzüge: 150 bis 3.000 nm dicke
Beschichtungen bei Substraten oder dicker bei der Erzeugung von
Pulvern (derartige Beschichtungsstoffe können zur Erzeugung von Lösungen mit
0,001% bis 10 Gew.% verwendet werden)
- Für
Gele, Cremes, usw.: 0,01% bis 30 Gew.% und mehr bevorzugt 0,01%
bis 10 Gew.% und am meisten bevorzugt 0,1% bis 5 Gew.% des antimikrobiellen
Metallpulvers oder Edelmetallpulvers
- Für
Flüssigkeiten:
0,001% bis 10 Gew.% und mehr bevorzugt 0,01% bis 5 Gew.% und am
meisten bevorzugt 0,1 % bis 1 Gew.% des antimikrobiellen Metalls
oder Edelmetalls (erzeugt aus einer beliebigen Aufmachung, einschließlich aus
Beschichtungsstoffen, Flocken, Pulvern).
-
Die
Konzentrationen der antimikrobiellen Vertretern in Lösung werden
von der Anwendung, von der Formulierung und der Person abhängen, werden
in der Regel jedoch im Bereich von 1 bis 5.000 μg/ml und mehr bevorzugt 20 bis
3.000 μg/ml
und noch mehr bevorzugt 40 bis 800 μg/ml und am meisten bevorzugt
50 bis 500 μg/ml
liegen.
-
Am
meisten bevorzugt werden nanokristalline Beschichtungen aus den
antimikrobiellen Metallen auf Substraten abgeschieden, wie beispielsweise
Verbandstoffe, z.B. in einer oder mehreren Lagen von medizinischen
Verbandsmaterialien, die mit unbeschichteten Lagen medizinischer
Verbandsmaterialien kaschiert sein können. Die Beschichtungsstoffe
können
mit Hilfe bekannter Methoden zum Herstellen von nanokristallinen Beschichtungsstoffen
hergestellt werden, werden am meisten bevorzugt jedoch durch physikalische
Abscheidung aus der Dampfphase unter Bedingungen hergestellt, die
eine atomare Unordnung erzeugen. Die nanokristallinen Beschichtungen
können
zur Erzeugung einer Interferenzfarbe hergestellt werden, so dass
ein Indikator entsprechend der Beschreibung in der genannten Patentanmeldung
WO 98/41095, veröffentlicht
am 24. September, 1998 im Namen der Erfinder R. E. Burrell und R.
J. Precht offenbart wurde.
-
Nanokristalline
Pulver aus den antimikrobiellen Metallen können als nanokristalline Beschichtungen vorzugsweise
mit den vorgenannten Dicken auf pulverförmigen Substraten hergestellt
werden, wie beispielsweise Chitin, oder können als nanokristalline Beschichtungen
auf einem Substrat hergestellt werden, wie beispielsweise einem
Siliciumwafer, und werden dann als ein nanokristallines Pulver abgeschabt.
Alternativ können
feinkörnige
oder nanokristalline Pulver der antimikrobiellen Metalle kaltbearbeitet
werden, um eine atomare Unordnung nach den Lehren der genannten
Patentanmeldungen zu erzeugen: WO 93/23092, veröffentlicht am 25. November,
1993, und WO 95/13704, veröffentlicht
am 26. Mai, 1995, beide im Namen von Burrell et al. als Erfinder.
-
Damit
ermöglicht
die Erfindung die Verwendung von einem oder mehreren antimikrobiellen
Metallen in der Herstellung einer Zusammensetzung zur Verringerung
der Entzündung
einer entzündlichen
Hauterkrankung, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere antimikrobielle
Metalle in der Zusammensetzung in einer kristallinen Form vorliegen
und über
eine atomare Unordnung verfügen,
wobei das eine oder mehrere Metalle im Kontakt mit einem Alkohol
oder einem Elektrolyt auf Wasserbasis Atome, Ionen, Moleküle oder
Cluster dieses mindestens einen antimikrobiellen Metalls freisetzen
und eine lokalisierte entzündungshemmende
Wirkung liefern. Das antimikrobielle Metall ist nanokristallin und
wird mit ausreichender atomarer Unordnung ausgeführt, so dass das antimikrobielle
Metall im Kontakt mit einem Alkohol oder einem Elektrolyten auf
Wasserbasis Ionen, Atome, Moleküle
oder Cluster des antimikrobiellen Metalls auf Depot-Basis freisetzt.
Das antimikrobielle Metall wird ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus: Silber, Gold, Platin und Palladium, wobei jedoch nanokristallines
Silber oder Silber bevorzugt wird, das mit Sauerstoff als ein Verbundstoff
erzeugt ist.
-
Wie
hierin und in den Ansprüchen
verwendet, haben die Begriffe und Formulierungen die nachfolgend angegebenen
Bedeutungen:
- "Metall" oder "Metalle" schließen ein
oder mehrere Metalle unabhängig
davon ein, ob sie in Form weitgehend reiner Metalle, in Form von
Legierungen oder Verbindungen vorliegen, wie beispielsweise Oxide,
Nitride, Boride, Sulfide, Halogenide oder Hydride.
- "Antimikrobielle
Metalle" sind: Silber,
Gold, Platin, Palladium, Iridium, Zink, Kupfer, Zinn, Antimon, Bismut
oder Mischungen dieser Metalle mit den gleichen oder anderen Metallen,
wobei Silber, Gold, Platin und Palladium bevorzugt sind und Silber
am meisten bevorzugt ist.
- "Edelmetalle" sind Silber, Gold,
Platin und Palladium oder Mischungen dieser Metalle mit den gleichen
oder anderen Metallen, wobei Silbermetall am meisten bevorzugt ist.
- "Antimikrobielle
Wirkung" bedeutet,
dass Atome, Ionen, Moleküle
oder Cluster des antimikrobiellen oder Edelmetalls in den Elektrolyten
freigesetzt werden, mit dem die Beschichtung in einer ausreichenden
Konzentration in Kontakt gelangt, um mikrobielles Wachstum auf oder
in der Nähe
der Beschichtung zu verhindern. Die häufigsten Messmethoden für eine antimikrobielle
Wirkung sind ein Hemmhoftest (der eine inhibitorische Wirkung anzeigt
unabhängig
davon, ob sie mikrobiostatisch oder mikrobiozid ist), oder ein logarithmischer
Reduktionstest (der eine mikrobiozide Wirkung anzeigt). In einem
Hemmhoftest ("zone
of inhibition test",
ZOI) wird das zu testende Material auf einen Bakterienrasen gegeben
(oder auf andere ausgezogene mikrobielle Species) und inkubiert.
Eine relativ kleine Zone oder kein ZOI (z.B. weniger als 1 mm) zeigt
eine nicht nutzbare antimikrobielle Wirkung, während ein großes ZOI
(z.B. mehr als 5 mm) eine in hohem Maße nützliche antimikrobielle Wirkung
anzeigt. In der Regel wird der ZOI als ein korrigierter Hemmhoftest
aufgezeichnet (CZOI), wobei die Größe der Testprobe von der Zone
subtrahiert wird. Ein logarithmischer Reduktionstest in lebensfähigen Bakterien ist
ein quantitatives Maß für die Wirksamkeit
einer antibakteriellen Behandlung, z.B. bedeutet eine 5log-Reduktion eine Reduktion
der Zahl der Mikroorganismen um 100.000-fach (z.B. wenn das Produkt
100.000 entsprechende Mikroorganismen enthalten hat, würde eine
5log-Reduktion die Zahl der entsprechenden Mikroorganismen auf 1
reduzieren). Im Allgemeinen stellt eine 3log-Reduktion eine bakterizide
Wirkung dar. Der logarithmische Reduktionstest umfasst das Vereinen
des Impfgutes mit der Testbehandlung, das Inkubieren des Impfgutes
mit der Testbehandlung, die Gewinnung der Bakterien oder anderen
mikrobiellen Species und das Auszählen der Bakterien oder anderen
mikrobiellen Species unter Anwendung von Reihenverdünnungen.
Beispiele für
diese Tests sind in den nachfolgenden Beispielen ausgeführt.
- "Entzündungshemmende
Wirkung" bedeutet
eine Verringerung von einem oder mehrerer Symptome von Erythem (Rötung), Ödem (Schwellung),
Schmerz und Juckreiz, die für
entzündliche
Hauterkrankungen charakteristisch sind.
- "Entzündliche
Hauterkrankungen" bezeichnet
solche Erkrankungen der Haut, in denen entzündliche Zellen (z.B. polymorphonucleare
Neutrophile und Lymphocyten) die Haut ohne offenkundige oder bekannte
infektiöse Ätiologie
infiltrieren, ausgenommen jedoch Psoriasis und ihre verwandten Erkrankungen.
Symptome entzündlicher
Hauterkrankungen schließen
in der Regel ein: Erythem (Rötung), Ödem (Schwellung),
Schmerz, Juckreiz, erhöhte
Oberflächentemperatur
und Funktionsverlust. Wie hierin verwendet, schließen "entzündliche Hauterkrankungen" die Folgenden ein,
ohne auf diese beschränkt
zu sein: Ekzem und verwandte Erkrankungen, Insektenbisse, Erythrodermie,
Mycosis fungoides und verwandte Erkrankungen, Pyoderma gangränosum, Erythema
multiforme, Rosacea, Onychomykose und Akne und verwandte Erkrankungen,
ausgenommen jedoch Psoriasis und deren verwandte Erkrankungen.
- "Biokompatibel" bedeutet, dass keine
signifikante und erwünschte
Abwehrreaktion für
die vorgesehene Nutzanwendung erzeugt wird. Am meisten bevorzugt
sind biokompatible Materialien für
die vorgesehene Nutzanwendung ungiftig. So bedeutet am meisten bevorzugt
bei der Nutzanwendung für
den Menschen oder das menschliche Gewebe ungiftig.
- "Mit verzögerter Freisetzung" oder "mit Depoteffekt" werden zur Definition
der Freigabe von Atomen, Molekülen,
Ionen oder Clustern eines antimikrobiellen Metalls verwendet, die über eine
in Stunden oder Tagen gemessene Zeitdauer anhält und sich dadurch von der
Freigabe solcher metallischer Vertreter aus der Masse des Metalls
unterscheiden, die derartige Vertreter mit einer Geschwindigkeit
und Konzentration freisetzen, die zu gering ist, um therapeutisch
wirksam zu sein sowie von stark löslichen Salzen antimikrobieller
Metalle, wie beispielsweise Silbernitrat, die Silber-Ionen nahezu
sofort freisetzen wenn auch nicht kontinuierliche im Kontakt mit
einem Alkohol oder Elektrolyten.
- "Atomare Unordnung" schließt hohe
Konzentrationen von einem oder mehreren der Folgenden ein: Punktfehlstellen
in einem Kristallgitter, Gitterleerstellen, eindimensionale Gitterstörungen,
wie beispielsweise Versetzungen, Zwischengitteratome, amorphe Bereiche,
Korngrenzen und Subkorngrenzen und dergleichen relativ zu deren
normal geordneten kristallinen Zustand. Atomare Unordnungen führen zu
Unregelmäßigkeiten
in der Oberflächentopographie
und zu Inhomogenitäten
in der Struktur im Nanometerbereich.
- "Normal geordneter
kristalliner Zustand" bedeutet
die normalerweise in massiven Metallmaterialien, Legierungen oder
Verbindungen, die zu Gießereiprodukten,
Schmiedestücken
oder plattierten Metallprodukten verarbeitet sind, anzutreffende
Kristallinität.
Diese Materialien enthalten lediglich geringe Konzentrationen derartiger atomarer
Defekte als Leerstellen, Korngrenzen und Versetzungen.
- "Diffusion" wird verwendet,
um die Bedingungen zu beschreiben, die die Diffusion in einem Prozess
zur Erzeugung und Bewahrung einer atomaren Unordnung begrenzen,
d.h. die atomare Unordnung einfrieren, was die Diffusion von Atomen
(atomare Diffusion) und/oder Moleküle auf der Oberfläche oder
in der Matrix des zu erzeugenden Materials bedeutet.
- "Elektrolyt
auf Alkohol- oder Wasserbasis" bedeutet
die Einbeziehung jedes Elektrolyten auf Alkohol- oder Wasserbasis,
mit dem die antimikrobiellen Materialien der vorliegenden Erfindung
in Kontakt gelangen könnten,
um sich zu aktivieren (d.h. die Freisetzung von Species des antimikrobiellen
Metalls hervorzurufen). Der Begriff ist unter Einbeziehung von Alkoholen
(kurzkettig mit C6 oder weniger) und vorzugsweise
C4 oder weniger), Wasser, Gelen, Fluids,
Lösemitteln
und Gewebe zu verstehen, die Wasser oder Elektrolyte auf Wasserbasis
enthalten, absondern oder ausscheiden und einschließlich Körperflüssigkeiten
(z.B. Blut, Urin oder Speichel) und Körpergewebe (z.B. Haut).
- "Bioabsorbierbar" schließt in Verbindung
mit dem Gebrauch hierin Substrate ein, die in medizinischen Vorrichtungen
verwendbar sind, die biokompatibel sind und die zur Bioabsorption
in einer Zeitdauer im Bereich von Stunden bis zu Jahren in Abhängigkeit
von der speziellen Anwendung in der Lage sind.
- "Bioabsorption" bedeutet das Verschwinden
von Materialien von ihrer ursprünglichen
Anwendungsstelle in den Körper
(Mensch oder Säugetier)
mit oder ohne Abbau der dispergierten Polymermoleküle.
- "Farbänderung" bedeutet die Einbeziehung
von Änderungen
der Lichtintensität
unter monochromatischem Licht sowie Änderungen der Farbschattierung
von weißem
Licht, das mehr als eine Wellenlänge
enthält.
- Eine "Interferenzfarbe" wird erzeugt, wenn
Licht auf zwei oder mehrere teilweise reflektierende Oberflächen auftrifft,
die um eine Entfernung voneinander getrennt sind, die die richtige
Beziehung zu der Wellenlänge
des Lichts hat, die durch Interferenzlöschung entfernt werden soll.
- "Teilweise reflektiert" bedeutet bei seiner
Verwendung zur Beschreibung der unteren Materialien oder der obersten
Schicht der Materialien, dass das Material über eine Oberfläche verfügt, die
einen Teil des auftreffenden Lichtes reflektiert, die aber auch
einen Teil des auftreffenden Lichtes durchläßt. Zur Reflektion kommt es dann,
wenn ein Strahl des einfallenden Lichtes auf eine Begrenzungsfläche oder
Phasengrenzfläche
auftrifft, die durch eine Änderung
des Brechungsindex zwischen den zwei Medien gekennzeichnet ist.
Bei der obersten Lage der antimikrobiellen Materialien der vorliegenden
Erfindung besteht diese Phasengrenzfläche gegenüber Luft. Bei der unteren Lage
besteht die Phasengrenzfläche
gegenüber
der oberen Lage. Das Reflektionsvermögen der unteren und oberen
Lagen ist so ausbalanciert, dass eine Interferenzfarbe erzeugt wird.
- "Teilweise Lichtdurchlässig" wird zur Beschreibung
eines dünnen
Films des oberen Schichtmaterials verwendet und bedeutet, dass der
dünne Film
in der Lage ist, mindestens einen Teil des durch den dünnen Film
einfallenden sichtbaren Lichtes durchzulassen.
- "Detektierbar" wird zur Beschreibung
der Farbänderung
verwendet und bedeutet eine zu beobachtende Verschiebung der vorherrschenden
Wellenlänge
des reflektierten Lichtes unabhängig
davon, ob die Veränderung mit
Hilfe eines Instrumentes nachgewiesen wird, wie beispielsweise mit
Hilfe eines Spektrophotometers, oder durch das bloße Auge.
Die vorherrschende Wellenlänge
ist die Wellenlänge,
die für
die Farbe verantwortlich ist, die beobachtet wird.
- "Kaltbearbeiten" wird hierin verwendet,
um anzugeben, dass das Material mechanisch bearbeitet worden ist, wie
beispielsweise durch Fräsen,
Schleifen, Hämmern,
mit Mörser
und Pistill oder durch Komprimieren bei Temperaturen, die niedriger
sind als die Rekristallisationstemperatur des Materials. Dadurch
wird gewährleistet,
dass die durch das Bearbeiten vermittelte atomare Unordnung in dem
Material erhalten bleibt.
- "Pharmazeutisch
oder therapeutisch zulässig" wird hierin zur
Bezeichnung einer Substanz verwendet, die nicht wesentlich in die
Wirksamkeit oder die biologische Aktivität der Wirkstoffe eingreift
(antimikrobielle und entzündungshemmende
Aktivitäten)
und die ein akzeptables toxisches Profil für den Wirt hat, dem sie verabreicht werden
soll.
- "Therapeutisch
wirksame Menge" wird
hierin zur Bezeichnung jeder beliebigen Menge einer Formulierung
der antimikrobiellen oder Edelmetalle verwendet, die entweder eine
antimikrobielle Wirkung und wahlweise eine entzündungshemmende Wirkung zeigen
oder die beide zeigen, wenn sie auf den befallenen Bereich der Haut aufgebracht
sind. Es kann eine einmalige Anwendung der Formulierungen der vorliegenden
Erfindung ausreichend sein, oder die Formulierungen können über eine
Zeitdauer wiederholt angewendet werden, wie beispielsweise mehrere
Male täglich über eine
Dauer von Tagen oder Wochen. Die Menge des Wirkstoffes, d.h. das
antimikrobielle oder Edelmetall in Form einer Beschichtung, eines
Pulvers oder aufgelöst
in einer flüssigen Lösung, wird
in Abhängigkeit
von den zu behandelnden Erkrankungen abhängen, von dem fortgeschrittenen Zustand
der Erkrankung, von dem Alter und dem Typ des Wirtes und von dem
Typ und der Konzentration der anzuwendenden Formulierung. Die geeigneten
Mengen lassen sich in jedem beliebigen Fall mühelos von einem Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet erkennen oder durch routinemäßige Experimente bestimmen.
- "Träger" bedeutet ein geeignetes
Vehikel unter Einbeziehung von einem oder mehreren festen, halbfesten oder
flüssigen
Streckmitteln, Vehikeln oder kapselnden Substanzen, die zur Anwendung
auf die Haut geeignet sind.
- "Nanokristallin" wird hierin zur
Bezeichnung von einphasigen oder mehrphasigen Polykristallen verwendet,
deren Korngröße kleiner
ist als etwa 100 und mehr bevorzugt < 50 und noch mehr bevorzugt < 40 und noch mehr bevorzugt < 30 und am meisten
bevorzugt < 25
Nanometer in mindestens einer Richtung beträgt. Der Begriff, der für den Kristallit
oder die Korngröße in dem
Kristallgitter von Beschichtungen, Pulvern oder Flocken der antimikrobiellen
oder Edelmetalle gilt, ist nicht so auszulegen, dass damit die Partikelgröße der Materialien
bei Verwendung in Pulverform eingeschränkt ist.
- "Pulver" wird hierin unter
Einbeziehung von Makroteilchen der antimikrobiellen oder Edelmetalle
im Bereich von nanokristallin (weniger als 100 nm) bis über Pulver
in Submikrongröße bis zu
Flocken verwendet. Vorzugsweise haben die in der vorliegenden Erfindung
verwendeten Pulver der antimikrobiellen oder Edelmetalle eine Größe von weniger
als 100 μm
und mehr bevorzugt weniger als 40 μm und am meisten bevorzugt weniger
als 10 μm.
- "Korngröße" oder "Kristallitgröße" bedeutet die Größe der größten Abmessung
der Kristalle in der antimikrobiellen Metallbeschichtung oder dem
entsprechenden Pulver.
- "Hydrokolloid" bedeutet ein synthetisch
hergestelltes oder in der Natur vorkommendes Polymer, das zur Erzeugung
eines eingedickten Gels in Gegenwart von Wasser und Polyolen (Quellmittel)
in der Lage ist. Das Quellmittel muss zum Aufquellen des gewählten Hydrokolloids
in der Lage sein, um die Gelphase zu erzeugen.
- "Hydrogele" bedeuten ein mit
Wasser oder einer anderen hydrophilen Flüssigkeit gequollenes Hydrokolloid, das
zum Absorbieren oder zum Halten von Feuchtigkeit oder Wasser verwendet
wird.
- "Gel" bedeutet eine Zusammensetzung,
die für
derartige Zwecke eine geeignete Viskosität hat, z.B. eine Zusammensetzung
mit einer Viskosität,
mit der sie auf die Haut aufgetragen und dort verbleiben kann.
-
So
wie hierin verwendet sowie in den Patentansprüchen soll der Begriff "nanokristallines
antimikrobielles Metall" und ähnliche
Terminologie, wie beispielsweise "nanokristalline Beschichtungen oder
Pulver" antimikrobielle
Metalle bezeichnen, die mit einer atomaren Unordnung ausgestattet
sind und eine nanokristalline Korngröße haben.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
eine graphische Darstellung, die die Wirksamkeit des nanokristallinen
Silberpulvers im Vergleich zu ProtopicTM oder
Tacrolimus (nichtsteroidal, entzündungshemmend),
EloconTM (Steroid mittlerer Stärke) und
UltravateTM (Steroid hoher Stärke) auf
Erythema zeigt.
-
2 ist
eine graphische Darstellung, die die Wirksamkeit des nanokristallinen
Silberpulvers im Vergleich zu ProtopicTM oder
Tacrolimus (nichtsteroidal, entzündungshemmend),
EloconTM (Steroid mittlerer Stärke) und
UltravateTM (Steroid hoher Stärke) auf Ödema zeigt.
-
BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Kristalline
Formen der antimikrobiellen Metalle lassen sich als Beschichtungen
oder Pulver herstellen oder als Lösungen ansetzen, indem die
Beschichtungen oder Pulver aufgelöst werden. Die kristallinen
Beschichtungen oder Pulver werden am meisten bevorzugt entsprechend
den Lehren mit einer atomaren Unordnung ausgestattet, wie sie in
den älteren
Patentanmeldungen von Burrell et al. veröffentlicht wurden, siehe beispielsweise
die WO 93/23092, veröffentlicht
am 25. November, 1993, die WO 95/13704, veröffentlicht am 26. Mai, 1995
und die WO 98/41095, veröffentlicht
am 24. September, 1998.
-
In
den pharmazeutischen Formulierungen zur Behandlung von entzündlichen
Hauterkrankungen werden die antimikrobiellen Metalle in Pulverform,
in Beschichtungen oder in Form einer Lösung verwendet. Die Herstellung
der antimikrobiellen Metalle als Pulver oder Beschichtungen ist
in dem nachfolgenden Abschnitt A ausgeführt, die Formulierungsform
von Formulierungen in Abschnitt B, die Sterilisation in Abschnitt
C und das Ansetzen, die Dosierungen und Behandlung in Abschnitt
D.
-
A. HERSTELLUNG KRISTALLINER
FORMEN DER ANTIMIKROBIELLEN METALLE MIT ATOMARER UNORDNUNG
-
a) ANTIMIKROBIELLE METALLBESCHICHTUNGEN
AUF VERBANDSTOFFEN ODER ANDEREN SUBSTRATEN
-
Verbandstoffe
oder andere Substrate, wie beispielsweise Verpackungen, Ampullen,
Geweben, Fasern, usw., können
mit antimikrobiellen Beschichtungen versehen werden, die mit atomarer
Unordnung erzeugt sind. Die nachfolgende Beschreibung richtet sich
auf Beschichtungen von Verbandmaterialien, wobei jedoch die Methoden
des Beschichtens in gleichem Maße
auf das Beschichten anderer Substrate anwendbar sind. Mit antimikrobiellen
Metallen gemäß der vorliegenden
Erfindung beschichtete Verbandstoffe schließen eine oder mehrere Lagen
medizinischer Verbandmaterialien ein. Mehrfache Lagen lassen sich
miteinander mit Hilfe bekannter Maßnahmen laminieren, wie beispielsweise
durch thermisches Verschmelzen bei geringer Temperatur, Heften oder
am meisten bevorzugt mit Hilfe von Ultraschallschweißen.
-
Der
Verbandstoff kann so ausgeführt
sein, dass eine okklusive Lage oder halbokklusive Lage einbezogen
ist, wie beispielsweise ein Klebband oder eine Polyurethanfolie,
um den Verband an seiner Stelle zu fixieren, und um Feuchtigkeit
zur Abgabe von Ionen, Atomen, Molekülen oder Clustern des antimikrobiellen Metalls
aufrecht zu erhalten (nachfolgend antimikrobielle Metallspecies).
-
Die
bevorzugten und alternativen Zusammensetzungen der Verbandslagen
werden zusammen mit den bevorzugten nanokristallinen, antimikrobiellen
Metallbeschichtungen detaillierter ausgeführt.
-
i) VERBANDSMATERIALIEN
-
Der
Verband wird aus einem perforierten und vorzugsweise nicht haftenden
Material erzeugt, das Flüssigkeiten
ermöglicht,
in eine oder in beiden Richtungen durchzudringen oder zu diffundieren.
Das perforierte Material kann als ein Gewebe oder als ein Vliesstoff
ausgeführt
sein, wobei ein Vliesstoff bevorzugt ist, textiles Flächengebilde,
wie beispielsweise Baumwolle, Gaze, polymeres Netz- oder Maschenmaterial,
wie beispielsweise aus Polyethylen, Nylon, Polypropylen oder Polyester,
einem Elastomer, wie beispielsweise Polyurethan- oder Polybutadien-Elastomere,
oder einem Schaumstoff, wie beispielsweise offenzelliger Polyurethan-Schaumstoff.
Beispielhafte perforierte, nichthaftende Materialien, die für den Verband
verwendbar sind, schließen
Vliesstoff-Netzgewebe ein, wie beispielsweise DELNETTM P530,
bei dem es sich um einen Schleierstoff aus Faservlies handelt, der
aus Polyethylen hoher Dichte unter Anwendung von Extrusions-, Präge- und Orientierungsprozessen
hergestellt wird und erzeugt wird von Applied Extrusion Technologies,
Inc. of Middletown, Delaware, USA. Das gleiche Produkt ist verfügbar als "Exu-Dry CONFORMANT
2TM" gewickelter
Schleier von Frass Survival Systems, Inc., Bronx, New York, USA
als ein Teilprodukt der "Wound
Dressing Roll"-Produkte
(nichthaftend) dieses Unternehmens. Andere verwendbare Vliesstoff-Netzmaterialien
schließen
CARELLETM oder NYLON 90TM ein,
verfügbar
bei Carolina Formed Fabrics Corp., N-TERFACETM,
verfügbar
bei Winfield Laboratories, Inc., of Richardson, Texas, USA. Beispielhafte
Vliesstoff-Netzmaterialien lassen sich aus Fiberglas oder Acetat- oder Baumwoll-Gaze
erzeugen. Ein beispielhafter hydrophiler Polyurethan-Schaumstoff
ist HYPOLTM, verfügbar bei W. R. Grace & Co., New York,
NY, USA.
-
Für das leichtere
Ultraschallschweißen
zum Laminieren werden mindestens eine Verbandlage vorzugsweise aus
einem polymeren Material erzeugt, das für das Ultraschallschweißen zugänglich ist,
d.h. dass es bei Aufbringung einer örtlichen Wärme schmilzt und anschließend mehrfache
Lagen beim Kühlen
miteinander verschmelzen.
-
Nach
Erfordernis wird eine zweite, saugfähige Lage aus einem saugfähigen Material
erzeugt, um ausreichend Feuchtigkeit in der Nähe der Haut zu halten und die
antimikrobielle Metallbeschichtung zu aktivieren, d.h. eine Freisetzung
von Ionen, Molekülen,
Atomen oder Clustern des antimikrobiellen Metalls zu bewirken, um
eine antimikrobielle und entzündungshemmende
Wirkung hervorzurufen. Vorzugsweise ist das saugfähige Material
ein saugfähiger
genadelter Vliesstoff aus Kunstseide/Polyesterkern, wie beispielsweise
SONTARATM 8411, ein Blend aus 70/30 Kunstseide/Polyester,
das kommerziell verfügbar
ist bei DuPont Canada, Mississauga, Ontario, Kanada. Dieses Produkt
wird vertrieben von der National Patent Medical als eine sterile
Gaze-Kompresse des American White Cross. Allerdings schließen andere
geeignete saugfähige
Materialien gewebte oder nichtgewebte Materialien ein, wobei Vliesstoffmaterial
vorzugsweise aus Fasern erzeugt wird, wie beispielsweise Kunstseide,
Polyester, Kunstseide/Polyester, Polyester/Baumwolle, Baumwolle
und Cellulosefasern. Beispielhaft sind Zellulosekreppwatte, ein
Luftfilz von im Luftstrom aufgebrachten Zellstofffasern, Baumwolle,
Ganze und andere gut bekannte saugfähige Materialien, die für medizinische
Verbände
geeignet sind.
-
Eine
dritte Lage des Verbandstoffes, sofern dieser zur Anwendung gelangt,
wird bevorzugt aus einem perforierten, nicht haftenden Material
erzeugt, wie es beispielsweise in der ersten Lage zur Anwendung
gelangt. Dieses ermöglicht
eine Durchdringung von Feuchtigkeit, wenn steriles Wasser und dergleichen
zugegeben werden, um die antimikrobielle Metallbeschichtung zu aktivieren.
-
Zwischen
oder über
den ersten, zweiten und dritten Lagen lassen sich zusätzliche
Lagen einbeziehen, wie sie in medizinischen Verbandstoffen gut bekannt
sind. Die beschichteten Verbandslagen können mit einer Klebstoffschicht
in bekannter Weise miteinander kombiniert werden.
-
Der
Verbandstoff kann als einzelne Lage verwendet werden oder kann in
mehrfachen Lagen verwendet werden, die mit Hilfe von Ultraschallschweißungen miteinander
in Zwischenabständen
quer durch den Verbandstoff verschweißt sind. Das Ultraschallschweißen ist
eine bekannte Methode auf dem Gebiet des Steppens. Kurz gesagt,
werden Wärme
(durch Ultraschall erzeugt) und Druck auf beide Seiten des Verbandstoffes an
einzelnen Stellen durch ein Ultraschallhorn aufgebracht, um so ein
Zerfließen
mindestens eines der Kunststoffmaterialien in den ersten und zweiten
Lagen zu bewirken und die Lagen beim Kühlen anschließend miteinander
zu verkleben. Die Schweißstellen
erscheinen als lokalisierte kreisrunde Stellen mit vorzugsweise
einem Durchmesser von weniger als 0,5 cm.
-
Die
Anwendung des Ultraschallschweißens
der Lagen an beabstandeten Stellen hat den Vorteil der Bewahrung
der aufsaugenden und Feuchtigkeit haltenden Eigenschaften der Verbandslagen,
während
gleichzeitig die Eigenschaften des Anformens des Verbandsstoffes
erhalten bleiben. Randnähte,
Heften und Klebstoffe haben den Nachteil, dass sie eine oder mehrere
der wünschenswerten
Eigenschaften der Verbandstoffe beeinträchtigen. Darüber hinaus
lässt sich
durch die beabstandeten Schweißstellen
in intermittierenden Stellen durch den Verbandstoff der Verbandstoff
nach Erfordernis zu kleineren Stücken
schneiden, ohne dass eine Delaminierung hervorgerufen wird. Bevorzugte
Abstände
zwischen den Schweißen
von etwa 2,5 cm machen es möglich,
dass der Verbandstoff bis auf Größen von
2,5 cm geschnitten werden kann und noch mindestens eine Schweißung bewahrt
bleibt, um die laminierten Lagen zusammenzuhalten.
-
ii) NANOKRISTALLINE BESCHICHTUNGEN
VON ANTIMIKROBIELLEN METALLEN
-
In
das beschichtete Substrat, z.B. ein Verbandstoff, ist vorzugsweise
eine nanokristalline Beschichtung von einem oder mehreren antimikrobiellen
Metallen einbezogen. Die Beschichtung wird auf eine oder mehrere
der Verbandstofflagen aufgebracht und wird am meisten bevorzugt
mindestens auf die Lage aufgebracht, die an der Haut liegt.
-
Die
nanokristalline Beschichtung wird am meisten bevorzugt mit einer
atomaren Unordnung gemäß den Prozeduren
ausgeführt,
wie sie vorstehend dargelegt wurden und beschrieben wurden in den
WO 93/23092, WO 95/13704 und WO 98/41095 sowie wie nachfolgend ausgeführt wird.
Am meisten bevorzugt wird die Beschichtung als eine mehrlagige Beschichtung
der antimikrobiellen Metalle ausgeführt mit einer oberen und unteren
Lage, wie nachfolgend ausgeführt
wird, um eine Interferenzfarbe zu erzeugen. Auf diese Weise stellt
die Beschichtung nicht nur den Wirkstoff für die Behandlung der entzündlichen
Hauterkrankungen bereit, sondern wirkt auch als ein Indikator für die Aktivierung
des Verbandstoffes. Sobald die obere Lage der Beschichtung mit einem
Elektrolyt auf Alkoholbasis oder auf Wasserbasis, wie beispielsweise
steriles Wasser oder Ethanol, aktiviert worden ist, resultiert selbst
eine geringe Auflösung
des antimikrobiellen Metalls zu einer nachweisbaren Farbänderung,
die anzeigt, dass die Beschichtung aktiviert worden ist. Sofern
es zu keiner Farbänderung
kommt, sollte dem Verband durch Zugabe von Wasser zusätzliche
Feuchtigkeit zugestellt werden, bis eine Farbänderung nachgewiesen ist. Sobald
der Verband aktiviert worden ist, sollte er in einem feuchten Zustand
aufrecht erhalten werden, beispielsweise durch Zugabe von sterilem
Wasser nach Erfordernis.
-
iii) MEHRLAGIGE NANOKRISTALLINE
BESCHICHTUNGEN VON ANTIMIKROBIELLEN METALLEN MIT INTERFERENZFARBE
-
In
die beschichteten Substrate wie beispielsweise Verbandstoffe kann
die antimikrobielle Metallbeschichtung einbezogen sein, die mit
mindestens zwei Metalllagen aus einer unteren Lage und einer oberen Lage über der
unteren Lage erzeugt sind, um so eine Interferenzfarbe entsprechend
der WO 98/41095 zu erzeugen, deren Lehren hiermit als Fundstelle
einbezogen sind. Die Indikatorfarbe kann die Funktion eines Indikators
bei Kontakt mit einem Elektrolyten aus Wasser oder auf Alkoholbasis übernehmen,
da die Beschichtung die Farbe verändert. Eine beispielhafte mehrlagige
nanokristalline Beschichtung aus Silber mit einer blauen Interferenzfarbe
ist in Beispiel 1 ausgeführt.
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iv) NANOKRISTALLINE BESCHICHTUNGEN
AUS ANTIMIKROBIELLEN METALLEN, DIE EINE ATOMARE UNORDNUNG ENTHALTEN
-
Die
Beschichtungen der vorliegenden Erfindung werden in kristalliner
Form aus einem oder mehreren antimikrobiellen Metallen mit atomarer
Unordnung erzeugt. Die Erzeugung einer atomaren Unordnung mit Hilfe der
Methoden des physikalischen Bedampfens ist in der WO 93/23092 und
WO 95/13704 beschrieben und wird nachfolgend ausgeführt.
-
Das
antimikrobielle Metall wird als ein dünner metallischer Film auf
einer oder mehreren Oberflächen des
Verbandstoffes mit Hilfe der Methoden des Bedampfens abgeschieden.
Bei den physikalischen Methoden des Bedampfens, die in der Fachwelt
gut bekannt sind, wird das Metall insgesamt aus dem Dampf in der
Regel atomweise auf einer Substratoberfläche abgeschieden. In die Methoden
einbezogen ist eine Vakuum- oder Lichtbogenbedampfung, das Sputtern,
das Magnetronsputtern und das Ionenplattieren. Die Abscheidung wird in
einer solchen Weise ausgeführt,
dass in der Beschichtung eine atomare Unordnung geschaffen wird,
wie vorstehend ausgeführt
wurde. Anwendbar sind zahlreiche Bedingungen, die für die Erzeugung
einer atomaren Unordnung verantwortlich sind. Diese Bedingungen
sind in der Regel solche, wie sie gelehrt worden sind, dass sie
bei den Methoden der Dünnfilmabscheidung
zu vermeiden sind, da die Aufgabe der meisten Dünnfilmabscheidungen darin besteht,
einen fehlerfreien, glatten und dichten Film zu erzeugen (siehe
beispielsweise J. A. Thornton, "Influence
of Apparatus Geometry and Deposition Conditions on the Structure
and Topography of Thick Sputtered Coatings", J. Vac. Sci. Technol., 11(4), 666-670,
1974).
-
Die
bevorzugten Bedingungen, die zur Erzeugung einer atomaren Unordnung
während
des Abscheidungsprozesses angewendet werden, schließen ein:
- – eine
niedrige Substrattemperatur, was bedeutet, dass die zu beschichtende
Oberfläche
bei einer Temperatur gehalten werden muss, bei der das Verhältnis der
Substrattemperatur zu dem Schmelzpunkt des Metalls (in Grad Kelvin)
kleiner ist als etwa 0,5 und mehr bevorzugt kleiner ist als etwa
0,35 und am meisten bevorzugt kleiner ist als etwa 0,3; sowie gegebenenfalls
eine der folgenden oder beide:
- – ein
höherer
Arbeitsgasdruck als normal (oder Umgebungsdruck bei Abscheidungen
ohne Verwendung eines Arbeitsgases), d.h. beim Vakuumbedampfen:
bei Elektronenstrahl- oder Lichtprobenbedampfung größer als
0,001 Pa (0,01 mT), Gasbedampfung (Druckplattieren) oder reaktive
Lichtbogenbedampfung größer als
2,67 Pa (20 mT); beim Sputtern; größer als 10 Pa (75 mT); beim
Magnetronsputtern: größer als
etwa 1,33 Pa (10 mT) und beim Ionenplattieren: größer als
etwa 26,67 Pa (200 mT); sowie
- – Aufrechterhalten
des Einfallwinkels des Beschichtungsflusses auf der zu beschichtenden
Oberfläche
bei weniger als etwa 75° und
vorzugsweise weniger als etwa 30°.
-
Aus
wirtschaftlichen Gründen
hat der dünne
Metallfilm eine Dicke von nicht mehr als notwendig ist, um für eine Freisetzung
der antimikrobiellen Metallspecies auf Depotbasis über eine
geeignete Zeitdauer zu gewähren
und die gewünschte
Interferenzfarbe zu erzeugen. Innerhalb der bevorzugten Dickenbereiche,
wie sie vorstehend ausgeführt
wurden, wird die Dicke in Abhängigkeit
von dem speziellen Metall in der Beschichtung (womit die Löslichkeit
und die Abriebfestigkeit variiert werden) und vom Grad der atomaren
Unordnung in der Beschichtung (und damit von der Löslichkeit)
abhängen.
Die Dicke wird dünn
genug sein müssen,
damit die Beschichtung die Dimensionstoleranzen oder Flexibilität der Vorrichtung
für ihre
vorgesehene Nutzanwendung nicht beeinträchtigt.
-
Die
therapeutische Wirkung des auf diese Weise erzeugten Materials wird
dadurch erzielt, dass die Beschichtung mit einem Alkohol oder einem
Elektrolyten auf Wasserbasis in Kontakt gebracht wird und damit Metallionen,
-atome, -moleküle
oder Auster freisetzt. Die Konzentration der Metallspecies, die
zur Erzeugung einer therapeutischen Wirkung erforderlich ist, wird
von Metall zu Metall schwanken.
-
Die
Fähigkeit,
die Freisetzung von Metallatomen, -ionen, -molekülen oder Austern auf Basis
eines Depoteffektes aus einer Beschichtung wird durch eine Reihe
von Faktoren bestimmt, einschließlich Merkmalen der Beschichtung,
wie beispielsweise Zusammensetzung, Struktur, Löslichkeit und Dicke, sowie
die Beschaffenheit der Umgebung, in der die Vorrichtung verwendet
wird. Mit der Erhöhung
des Grades der atomaren Unordnung nimmt die pro Zeiteinheit freigesetzte
Menge an Metallspecies zu. Beispielsweise wird ein Film aus Silbermetall,
der durch Magnetronsputtern bei T/Tm < 0,5 und einem Arbeitsgasdruck von
etwa 0,93 Pa (7 mT) abgeschieden wurde, näherungsweise ein Drittel der
Silberionen von dem eines Films freisetzen, der unter ähnlichen
Bedingungen abgeschieden wurde, jedoch bei 4 Pa (30 mT) über 10 Tage
freisetzen. Filme, die mit einer intermediären Struktur erzeugt werden
(z.B. geringer Druck, geringer Einfallswinkel usw.), haben Werte für die Ag-Freisetzung,
die zwischen diesen mit Hilfe von Bioassays bestimmten Werten liegen.
Dieses gewährt
dann eine Methode zum Erzeugen von metallischen Beschichtungen mit
kontrollierter Freisetzung. Beschichtungen mit langsamer Freisetzung
werden so hergestellt, dass der Grad der Unordnung gering ist, während Beschichtungen
mit schneller Freisetzung so hergestellt werden, dass der Grad der
Unordnung hoch ist.
-
Bei
zusammenhängenden,
gleichförmigen
Beschichtungen wird die für
die vollständige
Auflösung
erforderliche Zeit einer Funktion der Filmdicke und der Beschaffenheit
der Umgebung sein, an der sie exponiert werden. Die Beziehung hinsichtlich
der Dicke ist näherungsweise
linear, d.h. eine zweifache Zunahme der Filmdicke wird in etwa zu
einer zweifachen Erhöhung
der Lebensdauer führen.
-
Ebenfalls
ist es möglich,
die Metall-Freisetzung aus einer Beschichtung zu kontrollieren,
indem eine Dünnfilmbeschichtung
mit einer modulierten Struktur erzeugt wird. Beispielsweise hat
eine Beschichtung, die mit Hilfe des Magnetronsputterns derart abgeschieden
wurde, dass der Arbeitsgasdruck für 50% der Abscheidungsdauer
gering war (z.B. 2 Pa oder 15 mT) und für die verbleibende Zeit hoch
war (z.B. 4 Pa oder 30 mT) eine schnelle Anfangsfreisetzung von
Metallionen, gefolgt von einer längeren
Dauer einer langsamen Freisetzung. Diese Art der Beschichtung ist
außerordentlich
wirksam auf Vorrichtungen, wie beispielsweise Blasenkathetern, bei
denen eine schnelle Anfangsfreisetzung erforderlich ist, um sofortige
antimikrobielle Konzentrationen zu erreichen, gefolgt von einer
langsameren Freisetzungsgeschwindigkeit, um die Konzentration von Metallionen über eine
Dauer mehrerer Wochen aufrecht zu erhalten.
-
Die
bei der Bedampfung verwendete Substrattemperatur sollte nicht so
gering sein, dass ein Härten oder
eine Umkristallisation der Beschichtung eintritt, wenn sich die
Beschichtung auf Umgebungstemperaturen oder auf Temperaturen erwärmt, bei
der sie verwendet werden soll (z.B. Körpertemperatur). Diese zulässige ΔT, d.h. die
Temperaturdifferenz zwischen der Substrattemperatur während der
Abscheidung und der endgültigen
Anwendungstemperatur, wird von Metall zu Metall variieren. Bei dem
am meisten bevorzugten Metall, Ag, betragen die bevorzugten Substrattemperaturen – 20° bis 200°C und mehr
bevorzugt werden –10° bis 100°C verwendet.
-
Die
atomare Unordnung kann entweder in den unteren oder oberen Lagen
oder in beiden erreicht werden, indem zusammengesetzte Metallmaterialien
hergestellt werden, d.h. Materialien, die ein oder mehrere antimikrobielle
Metalle in einer Metallmatrix enthalten, die Atome oder Moleküle enthält, die
von den antimikrobiellen Metallen verschieden sind.
-
Die
bevorzugte Methode zum Herstellen eines zusammengesetzten Materials
besteht in einer gleichzeitigen oder aufeinanderfolgenden Abscheidung
des/der antimikrobiellen Metalls/Metalle mit einem oder mehreren
anderen inerten biokompatiblen Metallen, die ausgewählt sind
aus Ta, Ti, Nb, Zn, V, Hf Mo, Si, Al und Legierungen dieser Metalle
oder andere metallische Elemente, im typischen Fall außer Übergangsmetalle. Derartige
inerte Metalle haben andere Atomradien als die antimikrobiellen
Metalle, was zu einer atomaren Unordnung im Verlaufe der Abscheidung
führt.
Legierungen dieser Art können
auch dazu dienen, die Atomdiffusion zu verringern und damit die
Unordnungsstruktur zu stabilisieren. Vorzugsweise wird eine Anlage
zur Dünnfilmabscheidung
mit mehrfachen Targets für
die Anordnung für
jedes der antimikrobiellen und biokompatiblen Metalle bevorzugt.
Sofern die Lagen nacheinander abgeschieden werden, sollte(n) die
Lage(n) des/der biokompatiblen Metalls/Metalle zusammenhängend sein,
beispielsweise in Form von Inseln im Inneren der antimikrobiellen
Metallmatrix. Das endgültige
Gewichtsverhältnis
des/der antimikrobiellen Metalls/Metalle zu dem/den biokompatiblen
Metallen) sollte größer sein
als etwa 0,2. Die am meisten bevorzugten biokompatiblen Metalle
sind Ti, Ta, Zn und Nb. Ebenfalls ist es möglich, die antimikrobielle
Beschichtung aus Oxiden, Carbiden, Nitriden, Sulfiden, Boriden,
Halogeniden oder Hydriden von einem oder mehreren der antimikrobiellen Metalle
und/oder einem oder mehreren der biokompatiblen Metalle zu erzeugen,
um die gewünschte
atomare Unordnung zu erzielen.
-
Ein
anderes zusammengesetztes Material kann durch reaktive gleichzeitige
oder aufeinander folgende Abscheidung mit Hilfe der Methoden des
physikalischen Bedampfens erzeugt werden, eines umgesetzten Materials
in dem Dünnfilm
des/der antimikrobiellen Metalls/Metalle hinein. Das umgesetzte
Material ist ein Oxid, Nitrid, Carbid, Borid, Sulfid, Hydrid oder
Halogenid des antimikrobiellen und/oder biokompatiblen Metalls, das
in situ gebildet wird, indem die entsprechenden Reaktionsteilnehmer
oder diese enthaltenden Gase (z.B. Luft, Sauerstoff, Wasser, Stickstoff,
Wasserstoff, Bor, Schwefel, Halogene) in die Abscheidungskammer
eingedüst
werden. Die Atome oder Moleküle
dieser Gase können
auch in dem Metallfilm absorbiert oder eingeschlossen werden, um
eine atomare Unordnung zu erzeugen. Die Reaktionsteilnehmer können während der Abscheidung
zur gemeinsamen Abscheidung kontinuierlich zugeführt werden oder können zur
Erzeugung einer aufeinanderfolgenden Abscheidung gepulst zugeführt werden.
Das abschließende
Gewichtsverhältnis
von Reaktionsprodukt zu antimikrobiellem(n) Metall(en) sollte größer sein
als etwa 0,05. Besonders bevorzugte Reaktanten sind Luft, Sauerstoff,
Stickstoff und Wasserstoff, wobei Sauerstoff am meisten bevorzugt
ist.
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Die
vorgenannten Abscheidungsmethoden zur Herstellung von zusammengesetzten
Beschichtungen können
mit oder ohne die Bedingungen niedrigerer Substrattemperaturen,
hoher Arbeitsgasdrücke
und geringer Einfallwinkel zur Anwendung gelangen, wie vorstehend
diskutiert wurde. Es bleiben eine oder mehrere dieser Bedingungen
vorzugsweise erhalten und erhöhen
den Betrag der in der Beschichtung erzeugten atomaren Unordnung.
-
Die
am meisten bevorzugten zusammengesetzten Beschichtungen werden durch
Sputtern von Silber unter den vorstehend ausgeführten Bedingungen in einer
Atmosphäre
erzeugt, die Sauerstoff enthält,
um so eine Beschichtung aus Silber als eine zusammengesetzte Beschichtung
mit Sauerstoff zu erzeugen.
-
Mit
den antimikrobiellen Beschichtungen der vorliegenden Erfindung beschichtete
Verbandstoffe können
in der nachfolgend ausgeführten
Weise sterilisiert werden.
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b) PULVER
AUS ANTIMIKROBIELLEN METALLEN MIT ATOMARER UNORDNUNG
-
Kristalline
Pulverformen aus den antimikrobiellen oder Edelmetallen (besonders
bevorzugt sind Ag, Au, Pt und Pd) können aus formhaltigen Pulvern
durch Beschichten pulverförmiger
Substrate oder durch Beschichtungen auf Substraten hergestellt werden,
die anschließend
beispielsweise durch Kratzen und nachfolgendes Klassieren zusammengetragen
werden. Die Pulver können
als reine Metalle, als Metalllegierungen oder Verbindungen hergestellt
werden, wie beispielsweise aus Metalloxiden oder Metallsalzen, und
zwar durch Abscheiden aus der Dampfphase, durch mechanisches Bearbeiten
oder Komprimieren, um die atomare Unordnung zu vermitteln. Die kristallinen
Pulver werden mit einer atomaren Unordnung entsprechend den vorstehend
ausgeführten
Methoden ausgestattet und wie in den älteren Patentanmeldungen von
Burrell et al. veröffentlicht
worden ist, siehe beispielsweise die am 25. November, 1993 veröffentlichte
WO 93/23092 und die am 26. Mai, 1995, veröffentlichte WO 95/13704. Die
atomare Unordnung wird besonders typisch in Metallpulvern während der
physikalischen Abscheidung aus der Dampfphase erzeugt, wie vorstehend
für Beschichtungen ausgeführt wurde,
oder indem die Unordnung mechanisch vermittelt wird, wie beispielsweise
durch Feinmahlen, Mahlen, Hämmern,
mit Mörser
und Pistill oder durch Komprimieren unter Bedingungen niedriger
Temperatur (d.h. Temperaturen, die kleiner sind als die Temperatur
der Rekristallisation des Materials), um zu gewährleisten, dass kein Härten oder
keine Rekristallisation auftreten.
-
Alternativ
können
die Pulver mit Hilfe von Methoden der Inertgas-Kondensation erzeugt
werden, die so modifiziert sind, dass in den erzeugten Pulvern eine
atomare Unordnung nach der Lehre der WO 95/13704 von Burrell et
al. vermittelt wird.
-
Pulver
der antimikrobiellen oder Edelmetalle werden vorzugsweise erzeugt
durch physikalisches Abscheiden aus der Dampfphase (PVD) auf einem
Substrat, wie beispielsweise einem Einhängekühler, einem Siliciumwafer,
festen Platten, einem rotierenden Zylinder, einem Endlosband in
einem Walzenbeschichter oder auf Stahlkollektoren in den bekannten
PVD-Beschichtungsmaschinen. Besonders vorteilhaft ist die Herstellung
von Pulvern der vorliegenden Erfindung durch Sputtern auf ein Endlosband
in einem Walzenbeschichter oder auf irgendwelchen anderen sich bewegenden
oder rotierenden Substratoberflächen
insofern, dass eine relativ große
Zuführung
von formhaltigem Pulver bei relativ geringen Kosten rasch und mühelos möglich ist.
In dem Walzenbeschichtungsprozess lässt sich ein Band aus rostfreiem
Stahl verwenden, ohne dass es notwendig ist, für ein zusätzliches Kühlen des Substrats zu sorgen.
Die Pulver oder Beschichtungen werden dann unter Erzeugung eines
Pulvers abgeschabt und können
zur Vermeidung übermäßig großer Partikelmassen
klassiert werden. Die Pulver werden von der sich bewegenden Oberfläche mit
Schabern abgekratzt, die sich im Kontakt mit der sich bewegenden
Oberfläche
in einem ausreichenden Winkel befinden, um den Auftrag in Flockenform
oder Pulverform zu entfernen. Die Beschichtung kann mit Kratzvorrichtungen
abgekratzt werden, die in einer vorwärts gerichteten Schneidrichtung
der zur Beschichtung von der sich bewegenden Oberfläche an gewinkelt
sind, oder mit Abstreifern, die die Beschichtung von der sich bewegenden
Oberfläche
durch eine umgekehrte Ziehwirkung auf der Oberfläche abkratzen. Die Abstreifer
können über dem
Band aufgehängt
sein und entweder gewichtsbelastet oder federbelastet sein, um einen
ausreichenden Druck zur Entfernung der Beschichtung von der sich
bewegenden Oberfläche
aufzubringen. Bei einem Endlosband lassen sich die Abstreifer mühelos oberhalb
der Endrollen zur Entfernung der Beschichtung mit einer entgegengesetzten
Ziehwirkung anordnen, wenn sich das Band um die Endrolle herum bewegt.
-
Alternativ
können
die Pulver aus den antimikrobiellen oder Edelmetallen auf pulverförmigen Substraten
erzeugt werden, die biokompatibel sind oder in anderer Hinsicht
für die
Endanwendung des Pulvers kompatibel sind. Besonders bevorzugte pulverförmige Substrate
sind Hydrokolloide und speziell solche, bei denen es sich um bioabsorbierbare
und/oder hygroskopische Pulver handelt, wie beispielsweise Chitin.
Beispielhafte bioabsorbierbare und/oder hygroskopische Pulver sind
wie folgt zusammengesetzt:
Synthetische bioabsorbierbare Polymere:
beispielsweise Polyester/Polylactone, z.B. als Polymere von Polyglykolsäure, Glykolid,
Milchsäure,
Lactid, Dioxanon, Trimethylencarbonat, usw., Polyanhydride, Polyesteramide,
Polyorthoester, Polyphosphazene und Copolymere von diesen sowie
verwandten Polymeren oder Monomeren.
-
Polymere natürlicher
Herkunft:
-
- Proteine: Albumin, Fibrin, Kollagen, Elastin;
- Polysaccharide: Chitosan, Alginate, Hyaluronsäure; und
- Biosynthetische Polyester: 3-Hydroxybutyrat-Polymere.
-
Die
Pulver lassen sich in medizinische Verbände oder auf diese oder in
pharmazeutische Zubereitungen mit Hilfe von auf dem Fachgebiet bekannten
Methoden einarbeiten. Beispielsweise können die Pulver auf die Substrate
(Verbandstoffe oder Pulver) aufgeschichtet werden, mechanisch im
Inneren der Fasern der Verbandstoffe fixiert werden, in die Verbandstoffe
durch mechanisches Blasen imprägniert
oder zu topischen pharmazeutischen Inhaltsstoffen zugefügt werden.
-
Bevorzugt
werden die Pulver der vorliegenden Erfindung auf weniger als 100
um klassiert und mehr bevorzugt weniger als 40 μm und am meisten bevorzugt etwa
eine Partikelgröße von 3
bis 5 μm.
Für die
direkte Aufbringung auf die Haut haben die Pulver vorzugsweise Partikelgrößen kleiner
als 2 μm
und mehr bevorzugt kleiner als 1 μm.
-
B. FORMULIERUNGEN ZUR
VERABREICHUNG AUF DIE HAUT
-
- 1. Beschichtete Substrate, die mit antimikrobiellen
Metallen beschichtet sind, die mit atomarer Unordnung ausgestattet
sind, wurden vorstehend ausreichend beschrieben. Diese Methoden
lassen sich zum Beschichten von Verbandstoffen, Netzgeweben, Folien,
Fasermaterial zur Verpackung, Innenseiten von Ampullen oder Behältern usw.
anwenden. Die beschichteten Substrate in Form von Verbandstoffen
können beispielsweise
direkt auf die betroffene Fläche
der Haut aufgebracht werden oder können verwendet werden, um Pulver
zu erzeugen, flüssige
oder andere Formulierungen, wie sie nachfolgend ausgeführt werden.
- 2. Pulver aus den antimikrobiellen Metallen, die mit atomarer
Unordnung ausgestattet sind, wurden vorstehend ausgeführt und
können
in dieser Form direkt auf der betroffenen Fläche der Haut angewendet werden oder
in anderen Formulierungen, wie beispielsweise Verbandsstoffen, Okklusovverbänden, Cremes,
Flüssigkeiten,
usw. Alternativ können
Pulver in flüssigkeitsdurchlässige Membranen
eingearbeitet werden, wie beispielsweise Filter, Netzgewebe und
dergleichen, wie z.B. Teeaufgussbeutel, um Flüssigkeiten zu erzeugen, die
die aufgelöste
Species des antimikrobiellen Metalls enthalten.
- 3. Okklusivverbände
können
hydratisierte Verbandstoffe enthalten mit einem Verschlussmaterial,
das die Außenseite
der Fläche
der zu behandelnden Haut bedeckt. Der Begriff hydratisierter Verbandstoff
versteht sich unter Einbeziehung von nicht hydratisierten Verbandstoffen,
die bei Kontakt mit einem Alkohol oder Elektrolyt auf Wasserbasis
hydratisiert werden. Okklusivverbände verhindern den Verlust
des therapeutischen Mittels von der Haut, fördern die Wasseraufnahme der
Haut und erhöhen
die Hauttemperatur. Beispiele für
hydratisierte Verbandstoffe schließen Hydrokolloide ein, Hydrogele,
Polyethylen-, Polyurethan-, Polyvinyliden- und Siloxan- oder Silicon-Verbandstoffe.
Ein hydratisierter Verbandstoff kann auch einen nicht hydratisierten
Verbandstoff aufweisen, der bei Kontakt mit einem Alkohol oder einem
Elektrolyten auf Wasserbasis hydratisiert wird. Der hydratisierte
Verbandstoff kann entweder mit einer Lösung oder einem Pulver der
antimikrobiellen Metalle der vorliegenden Erfindung imprägniert sein
oder kann mit einer topischen Formulierung der antimikrobiellen
Metalle der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
-
Ein
exemplarischer Okklusivverband ist ein Hydrokolloidverbandstoff
imprägniert
mit nanokristallinem Silber. Alternativ könnte man einen nicht imprägnierten
Hydrokolloidverbandstoff zur Einschließung eines nanokristallinen,
Silber enthaltenden Gels verwenden, das auf den problematischen
Bereich der Haut aufgebracht wird. Ein Hydrokolloid ist ein synthetisch
hergestelltes oder in der Natur vorkommendes Polymer, das zur Erzeugung
eines eingedickten Gels in Gegenwart von Wasser und Polyolen (Quellmittel)
in der Lage ist. Das Quellmittel ist eine hydrophile Flüssigkeit,
die zum Quellen des gewählten
Hydrokolloids unter Erzeugung der Gelphase in der Lage ist. Das
Hydrokolloid lässt
sich aus der Gruppe auswählen,
aufweisend:
- i) repräsentative natürliche oder
synthetisch modifizierte Polysaccharide, z.B. Cellulose oder ihre
Derivate, wie beispielsweise Carboxymethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose oder Hydroxyethylcellulose,
Stärke,
Glykogen, Gelatine, Pektin, Chitosan und Chitin; sowie
- ii) repräsentative
Gummen aus Algenextrakten, Saatextrakten oder pflanzlichen Ausscheidungsprodukten (z.B.
Gummi arabicum, Johannesbrot-Gummi, Karaya-Gummi, Traganthgummi,
Ghattigummi, Agar-Agar, Irisches Moos, Alginate, Johannesbrotgummi,
Guar Gum, Xanthangummi); sowie
- iii) synthetische Polymere, die entweder geradkettig oder verzweigt
sein können
(z.B. Polymere, die hergestellt sind aus N-Vinyllactamen, z.B. N-Vinyl-2-pyrrolidon,
5-Methyl-N-vinyl-2-pyrrolidon).
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Das
Hydrokolloid liegt in einer Menge von etwa 0,1 % bis 20 Gew.% und
bevorzugt 1% bis 10% vor. Das Hydrokolloid kann beispielsweise im
Bereich von 1% bis 10 Gew.% der Gesamtzusammensetzung vorliegen.
Alternativ kann das Hydrokolloid in Form eines Pulvers vorliegen,
dessen mittlere Partikelgröße kleiner
ist als 100 μm
und vorzugsweise kleiner als 50 μm.
-
Das
Quellmittel sollte nicht flüchtig
sein und ermöglichen,
dass das Gel während
der Verwendung in Gelform verbleibt, so dass damit der aufgequollene
Zustand des Hydrokolloids bewahrt bleibt. Vertreter von nicht flüchtigen
Quellmitteln schließen
bei Raumtemperatur flüssige
Polyole ein (einschließlich
mehrwertige Alkohole), wie beispielsweise Glycerin; bei Raumtemperatur
feste Polyole (einschließlich
mehrwertige Alkohole), wie beispielsweise Sorbit, Erythrit, Threit,
Ribotol, Arabinit, Xylit, Allit, Talit, Mannit, Glucit, Glactitol,
Idit, Pentaerythrit, Heptitol, Octitol, Nonitol, Decitol und Dodecitol,
gemischt mit bei Raumtemperatur flüssigem Polyol; Monoanhydroaldite,
wie beispielsweise Styracit, Polyalit, D-Fructose, 1,4-Anhydro-D-mannit und 1,4-Anhydro-D-glucit),
gemischt mit bei Raumtemperatur flüssigem Polyol; Monosaccharide
(wie beispielsweise Pentosen, Hexosen und Heptosen), gemischt mit
bei Raumtemperatur flüssigem
Polyol sowie Etheralkohole, gemischt mit bei Raumtemperatur flüssigem Polyol.
-
Hydrokolloid-Verbandstoffe
weisen oftmals eine Waffelkonstruktion aus einer dünnen Lage
einer Polyurethanfolie mit einer klebenden Haut als Kontaktschicht
auf, die eine Hydrokolloidzusammensetzung enthält und den Verbandstoff an
der Haut festhält,
wobei die Polyurethanfolie für
Wasser und Mikroorganismen undurchlässig ist. Hydrokolloidverbandstoffe
lassen sich herstellen durch Dispergieren einer Zusammensetzung in
Gelform von Hydrokolloiden mit einem Quellmittel, die in einen starken
Haftklebstoff eingebracht wird. Alternativ können das Gel und der Klebstoff
in eine Latexlösung
eingemischt werden. Alternativ sind beispielhafte Produkte kommerziell
verfügbar
z.B. DuoDERMTM (ConvaTec Canada, 555, Dr.
Frederik Philips, Suite 110, St. Laurent, Quebec, H4M 2X4) und TegasorbTM (3M Health Care, 300 Tartan Drive, London,
Ontario, Kanada, NSV 4M9). Der Hydrokolloid-Verbandstoff kann mit
einer Lösung
oder einem Pulver der antimikrobiellen Metalle imprägniert werden,
indem die Lösung
oder das Pulver des antimikrobiellen Metalls während der Herstellung des Hydrokolloid-Verbandstoffes in
eine flüssige
Phase eingemischt wird oder indem ein Pulver aus dem antimikrobiellen
Metall in die Oberfläche
des Hydrokolloid-Verbandstoffes hinein gesprenkelt und anschließend gepresst
wird. Darüber
hinaus kann der Hydrokolloid-Verbandstoff mit einer topischen Formulierung
der antimikrobiellen Metalle der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. Bei Aufbringung geliert die Verbandstoffoberfläche bei
anhaltendem Kontakt mit Feuchtigkeit oder Ausschwitzung von der
Haut. Unter Einbeziehung eines antimikrobiellen Metalls, wie beispielsweise
Silber (0,01% bis 10 Gew.% und bevorzugt 0,1% bis 1 Gew.%) ist der
Verbandstoff vorteilhafterweise gegenüber Wasser und Mikroorganismen
undurchlässig
und bietet die antimikrobiellen und entzündungshemmenden Wirkungen,
wie sie durch das antimikrobielle Metall vermittelt werden.
-
- 4. Gele – nanokristalline
Gele lassen sich aus dem nanokristallinen Metallpulver in Zumischung
mit Gelbildnern ansetzen, wie beispielsweise Hydrokolloide und Hydrogele
in Pulverform. Beispielhafte Gelbildner schließen ein: Carboxymethylcellulose
(CMC), Polyvinylalkohol (PVA), Kollagen, Pektin, Gelatine, Agarose, Chitin,
Chitosan und Alginat, wobei der Gelbildner zwischen etwa 0,01% bis
20% (Gewicht/Volumen) ausmacht. Beispiele für Gelpräparate sind in Beispiel 11
ausgeführt.
Beispiel 12 demonstriert die Verwendung eines nanokristallinen Silber-Gelpräparates,
wie es in Beispiel 11 ausgeführt
wurde, mit einem nicht imprägnierten
Hydrokolloid-Verbandstoff zum Okkludieren des nanokristallinen Silbergels,
das auf den Problembereich der Haut aufgebracht ist.
- 5. Cremes Lotions, Pasten, Salben, Schäume – die antimikrobiellen Metalle
können
in Cremes, Lotions, Pasten, Salben oder Schäume eingearbeitet werden, die
mit nanokristallinen Pulvern oder Lösungen der antimikrobiellen
Metalle angesetzt sind, beispielsweise in Form von Emulsionen oder
mit trockenen Emollientien. Salben und Cremes können mit einer wässrigen
oder öligen
Basis unter Zugabe geeigneter Dickungsmittel und/oder Gelbildner
formuliert werden. Derartige Grundsubstanzen können Wasser und/oder ein Öl einschließen, wie
beispielsweise flüssiges
Paraffin oder ein Pflanzenöl,
wie beispielsweise Erdnussöl oder
Rhizinusöl.
Eine beispielhafte Grundsubstanz ist Wasser. Eindickungsmittel,
die entsprechend ihrer Beschaffenheit als Basissubstanz verwendet
werden können,
schließen
Aluminiumstearat ein, hydriertes Lanolin und dergleichen. Ferner
können
Lotionen mit einer wässrigen
Basis formuliert werden und werden im Allgemeinen ein oder mehrere
der folgenden Mittel enthalten: Stabilisiermittel, Emulgiermittel,
Dispergiermittel, Suspendiermittel, Eindickungsmittel, Farbmittel,
Parfums und dergleichen. Salben und Cremes können auch Streckmittel enthalten,
wie beispielsweise Stärke,
Tragant, Cellulose-Derivate, Polyethylenglykole, Silicone, Bentonite,
Kieselsäure
und Talkum oder Mischungen davon. Lotionen können mit einer wässrigen
oder öligen
Basis formuliert werden und werden im Allgemeinen auch ein oder
mehrere der folgenden Mittel enthalten: Stabilisiermittel, Emulgiermittel,
Dispergiermittel, Suspendiermittel, Eindickungsmittel, FArbmittel,
Parfums und dergleichen. Schäume
können
mit bekannten Schäumen
oder oberflächenaktiven
Mitteln erzeugt werden.
- 6. Flüssigkeiten – Die kristallinen
Formen der antimikrobiellen Metalle lassen sich in Flüssigkeiten
einarbeiten, als Lösungen
formulieren, Dispersionen oder Suspensionen durch Auflösen nanokristalliner
Beschichtungen oder PUlver der antimikrobiellen Metalle, z.B. als
topische Lösungen,
Aerosole, Nebel, Sprays oder Tropfen. Der topische Auftrag des antimikrobiellen
Metalls auf die Haut kann mit Hilfe eines Aerosols erfolgen, das
mit Hilfe eines Zerstäubers
oder durch Instillation erzeugt wird. Das antimikrobielle Metall
kann allein oder mit einem Träger
verabreicht werden, wie beispielsweise Kochsalzlösung, einem Alkohol, Wasser
oder DMSO. Die wirksame Tagesmenge des antimikrobiellen Metalls
wird von dem Patienten abhängen,
wird jedoch geringer sein als die toxische Menge und gleichzeitig
noch eine therapeutische Wirkung vermitteln.
-
Lösungen und
Formulierungen der antimikrobiellen Metalle können eine gewisse Wirksamkeit
mit dem Altern verlieren und werden daher entweder stabilisiert
oder zur Verabreichung frisch angesetzt. Alternativ können die
antimikrobiellen Metalle zur bequemen Erzeugung einer Lösung verpackt
sein, beispielsweise als Tee-Aufgussbeutel. Andere zweikomponentige
oder zweiphasige Systeme können
so verwendet werden, dass das nanokristalline Metall von dem Wasser
oder Elektrolyten auf Alkoholbasis getrennt ist, wie beispielsweise in
Form eines mehrteiligen Kits, wie hierin ausgeführt wurde.
-
Die
Konzentrationen der antimikrobiellen Metallspecies in Lösung werden
entsprechend der Anwendung, Zubereitung und des Patienten variieren,
werden jedoch in der Regel im Bereich von 1 bis 5.000 μg/ml und
mehr bevorzugt 20 bis 3.000 μg/ml
und noch mehr bevorzugt 40 bis 800 μg/ml und am meisten bevorzugt 50
bis 500 μg/ml
betragen. Methoden zur Erzeugung von Flüssigkeiten mit entsprechenden
Konzentrationen des antimikrobiellen Metalls über eine pH-Wert-Regelung sind
nachfolgend ausgeführt.
-
- 7. Transdermales Pflaster
-
Können für die kontrollierte
Zuführung
des antimikrobiellen Metalls zur Haut sorgen. Beispielsweise kann
ein Klebepflaster oder ein Pflaster mit Klebstoffmatrix aus einem
Trägermaterial
und einem Klebstoff, wie beispielsweise einem Acrylatklebstoff hergestellt
werden. Es können
Pulver oder Lösungen
des antimikrobiellen Metalls in die Klebstoff-Gießlösung eingebracht
werden und dafür
gesorgt werden, dass sie sich gründlich mischen.
Die Lösung
wird direkt auf das Trägermaterial
vergossen und das Lösemittel
zum Gießen
in einem Ofen abgetrieben, wobei ein Klebstofffilm zurückbleibt.
Alternativ kann ein Pflaster mit Polyurethanmatrix eingesetzt werden,
um der Haut das antimikrobielle Metall zuzuführen. Die Lagen dieses Pflasters
umfassen einen Träger,
eine Polyurethanmatrix für
Arzneimittel/Verstärker,
eine Membran, einen Klebstoff und eine Trennmitteleinlage. Die Polyurethanmatrix
wird unter Verwendung eines bei Raumtemperatur härtenden Polyurethan-Prepolymers
hergestellt. Die Zugabe von Wasser, Alkohol und Arzneimittel zu
dem Prepolymer führt
zur Erzeugung eines klebrigen festen Elastomers, das direkt auf
das Trägermaterial
gegossen werden kann.
-
C. STERILISATION
-
Verbandstoffe
mit nanokristallinen Beschichtungen eines mit atomarer Unordnung
ausgestatteten antimikrobiellen Metalls werden bevorzugt ohne Anwendung übermäßiger Wärmeenergie
sterilisiert, die sonst die atomare Unordnung aufheben könnte, wodurch
eine nützliche
Freisetzung der antimikrobiellen Metallspecies vermindert oder eliminiert
werden würde.
Zum Sterilisieren derartiger Verbandstoffe wird Gammastrahlung bevorzugt,
wie in der WO 95/13704 diskutiert wurde. Methoden der Sterilisation
mit Elektronenstrahl und Ethylenoxid können ebenfalls angewendet werden.
-
Es
sollte offensichtlich sein, dass die Anwendung des Ultraschallschweißens zum
Aufkaschieren der Lagen der Verbandstoffe mit nanokristallinen Beschichtungen,
die mit antimikrobiellen Metallen mit atomarer Unordnung gebildet
werden, deshalb von Vorteil ist, da dadurch ein Bonden an lokalisierten
Stellen erreicht wird und die Aufbringung von Wärme an irgendeinem wesentlichen
Abschnitt des Verbandstoffes vermieden wird, wodurch jegliche wesentliche
Herabsetzung der Löslichkeit
der antimikrobiellen Metalle durch Austempern der atomaren Unordnung
vermieden wird.
-
Die
sterilisierten Verbandstoffe, Beschichtung, Pulver oder Formulierungen
sollten in Verpackungen, Behältern
oder Kits so versiegelt sein, dass ein Durchdringen von Feuchtigkeit
und Licht beschränkt
wird, um eine zusätzliche
Oxidation oder Reduktion des antimikrobiellen Metalls zu vermeiden.
Bevorzugt sind aufziehbare Beutel aus Polyester. Die Gebrauchsfähigkeitsdauer
derartiger Beschichtungen oder Pulver, die auf diese Weise versiegelt
sind, beträgt
mehr als ein Jahr.
-
D. FORMULIERUNGEN, DOSIERUNGEN
UND BEHANDLUNG
-
Im
typischen Fall werden die nanokristallinen antimikrobiellen Metalle
aus dem Wirkstoff angesetzt, nämlich
aus nanokristallinen Pulvern oder Beschichtungen der antimikrobiellen
Metalle oder der aufgelösten Species
von derartigen Pulvern oder Beschichtungen in der einen oder mehreren
der Vorgehensweisen, wie sie vorstehend ausgeführt wurden. Die Verbandstoffe
oder Pulver der nanokristallinen, antimikrobiellen Metalle können direkt
auf die Haut aufgetragen werden oder sie können formuliert werden, wie
nachfolgend ausgeführt wird.
In Abhängigkeit
von der speziellen Anwendung und den Dosierungsformen könnte die
Pulvergröße auf weniger
als 2 μm
und mehr bevorzugt weniger als 1 μm
gesteuert werden.
-
In
den pharmazeutischen Zusammensetzungen kann die Menge des nanokristallinen
Metallpulvers ungefähr
im Bereich von etwa 0,001% bis etwa 30 Gew.% liegen, wobei sie jedoch
mehr bevorzugt im Bereich von etwa 0,1% bis 10 Gew.% und am meisten
bevorzugt im Bereich von etwa 0,01% bis 5 Gew.% liegen wird. Typische
Schichtdicken liegen im Bereich einer Dicke von 150 bis 3.000 nm.
Dickere Beschichtungen mit einer Dicke bis zu 10.000 nm können zur
Erzeugung des antimikrobiellen Metalls verwendet werden. Die Beschichtungen
der nanokristallinen, antimikrobiellen Metalle können sehr dünn oder können dick sein, was von der gewünschten
Anwendungsdauer auf dem Patienten abhängt. Bei flüssigen Formulierungen wird
die Menge des aufgelösten
antimikrobiellen Metalls im typischen Fall im Bereich zwischen etwa
0,001% bis 10 Gew.% und mehr bevorzugt 0,01% bis 1 Gew.% liegen.
-
Abgesehen
von dem Wirkstoff können
in die pharmazeutischen Zusammensetzungen auch nicht toxische, pharmazeutisch
zulässige
Träger
einbezogen sein, Streckmittel und Vehikeln, die für die topische
Anwendung geeignet sind, wie sie auch beispielsweise von Merck Index,
Merck & Co.,
Rahway, NJ und Gilman et al., (Herausg.) (1996) Goodman and Gilman's: The Pharmacological
Bases of Therapeutics, B. Ausg., Pergamon Press, bekannt sind. Im
Bezug auf Standarddosierungen konventioneller pharmakologischer
Mittel siehe beispielsweise Physicians Desk Reference (Ausgabe 1997)
und US Pharmacopeia National Formulary (1995) der United States
Pharmacopeial Convention Inc., Rockville, Maryland.
-
Dosierungsformen
für die
topische Verabreichung von Zusammensetzungen der nanokristallinen
antimikrobiellen Metalle schließen
verschiedene Mischungen und Kombinationen ein, die topisch angewendet werden
können
und eine gleichmäßige Ausbreitung
und Aufnahme in die cutanen Oberflächen ermöglichen. Beispiele schließen Sprays
ein, Nebel, Aerosole, Lotionen, Cremes, Lösungen, Gele, Salben, Pasten,
Emulsionen, Schäume
und Suspensionen. Nach Erfordernis kann die Wirkstoffverbindung
unter sterilen Bedingungen mit einem pharmazeutisch zulässigen Träger gemischt
sein sowie mit jedem beliebigen Konservierungsmittel, Puffermittel
oder Treibmittel. Topische Präparate
lassen sich herstellen, indem das antimikrobielle Metallpulver mit
konventionellen, pharmazeutisch zulässigen Trägern kombiniert werden, wie
sie häufig
in topischen trockenen, flüssigen,
cremeförmigen
und Aerosolformulierungen verwendet werden. Beispielsweise kann
sich in Fällen
einer distalen und/oder lateralen subungualen Onychomykose und proximalen
subungualen Onychomykose die Infektion unterhalb der Nagelplatte
ausbreiten, so dass topische Formulierungen, wie beispielsweise
eine Flüssigkeit,
ein fester Stoff oder ein Gel, in der Lage sein müssen, die
harte Nagelplatte zu passieren, um in Kontakt mit der befallenen
Fläche
zu gelangen. Der befallene Nagel kann zunächst unter Verwendung von Harnstoff
(1 bis 40%) oder Milchsäure
(10 bis 15%) hydratisiert werden und anschließend mit dem antimikrobiellen
Metall (0,1 bis 2% und mehr bevorzugt 0,1 bis 1%) in DMSO (0,4 bis
50%) und einem Träger
behandelt werden, die den Nagel infiltrieren können.
-
Salben
und Cremes können
beispielsweise mit einer wässrigen
oder öligen
Basis unter Zugabe eines geeigneten Mittels zum Eindicken und/oder
eines Gelbildners angesetzt werden. Eine beispielhafte Basis ist Wasser.
Eindickungsmittel lassen sich entsprechend der Beschaffenheit der
Basis verwenden. Lotionen können
mit einer wässrigen
Basis angesetzt werden und werden in der Regel einen oder mehrere
Vertreter der folgenden enthalten: Stabilisiermittel, Emulgiermittel,
Dispergiermittel, Suspendiermittel, Eindickungsmittel, Farbmittel,
Parfums und dergleichen. Pulver lassen sich unter Mitwirkung jeder
beliebigen geeigneten Pulverbasis ansetzen, z.B. Talkum, Lactosestärke und
dergleichen. Tropfen können
mit einer wässrigen
Basis oder einer nicht wässrigen
Basis formuliert werden und können
ebenfalls ein oder mehrere der folgenden Mittel enthalten: Dispergiermittel,
Suspendiermittel, Mittel zum Solubilisieren, oberflächenaktive
Mittel und dergleichen.
-
Salben,
Pasten, Cremes und Gele können
ebenfalls Vehikeln enthalten, wie beispielsweise Stärke, Tragant,
Cellulose-Derivate, Silicone, Bentonite, Kieselsäure und Talkum oder Mischungen
davon. Pulver und Sprays können
ebenfalls Vehikeln enthalten, wie beispielsweise Lactose, Talkum,
Kieselsäure,
Aluminiumhydroxid und Calciumsilicate oder Mischungen dieser Substanzen.
Lösungen
von nanokristallinen antimikrobiellen Metallen können zu Aerosolen oder Sprays
mit Hilfe einer beliebigen bekannten Methode umgewandelt werden,
die routinemäßig zur
Erzeugung von pharmazeutischen Sprays angewendet wird. Im Allgemeinen umfassen
derartige Methoden das Unterdrucksetzen oder Bereitstellen eines
Mittels zum Unterdrucksetzen eines Behälters der Lösung, was normalerweise mit
einem inerten Trägergas
erfolgt und indem das unter Druck gesetzte Gas durch eine kleine
Düse eingeleitet
wird. Sprays können
zusätzlich übliche Treibmittel
enthalten, wie beispielsweise inerte Gase, z.B. Stickstoff, Kohlendioxid,
Argon oder Neon.
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Im
Allgemeinen können
mehrfache inaktive Inhaltsstoffe in topische Formulierungen eingearbeitet werden,
um die kosmetische Verträglichkeit
zu verbessern, die wahlweise Inhaltsstoffe in den Formulierungen sind.
Derartige Inhaltsstoffe werden lediglich in therapeutisch zulässigen Formen
und Mengen einbezogen. Beispiele für Inhaltsstoffe sind Emulgiermittel,
Emollientien, Eindickungsmittel, Lösemittel, Mittel zum Hydratisieren
oder Quellen, Aromastoffe, Süßungsmittel,
oberflächenaktive
Mittel, Farbmittel, Antischaummittel, Konservierungsmittel, Duftstoffe
und Füllstoffe,
die ebenfalls zugesetzt werden können,
wie auf dem Fachgebiet bekannt ist, z.B. Konservierungsmittel, wie
beispielsweise Methylparaben und Propylparaben; Texturiermittel, Eindickungsmittel,
gerinnungshemmende Mittel, wie beispielsweise Heparin, β-Glucan;
Hormone, Hyaluronsäure,
immunverbessernde Mittel, wie beispielsweise Adjuvantien und Cytokine,
wie beispielsweise epidermaler Wachstumsfaktor, von transformierten
Zellen gebildeter Wachstumsfaktor und Interleukine sowie morphogenetische
Knochenproteine und dergleichen. Ein besonders bevorzugtes gelbildendes
Polymer ist Polyvinylalkohol, das auch als ein Texturiermittel wirkt,
Methyl- oder Propylparabene sind hingegen bevorzugte Konservierungsmittel.
Diese anderen Mittel können
in Mengen im Bereich von 0,1% bis 5 Gew.% einbezogen sein.
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Den
Formulierungen können
oberflächenaktive
Mittel oder Schaumbildner zugesetzt werden und sind besonders vorteilhaft
bei Zugabe zu flüssigen
Formulierungen für
die Verwendung als Hautreinigungsmittel oder bei Aerosol- oder Schaumanwendungen.
Die zur Verwendung ausgewählten
oberflächenaktiven
Mittel sollten die antimikrobiellen oder entzündungshemmenden Wirkungen der
nanokristallinen antimikrobiellen Metalle nicht wesentlich stören.
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Sämtliche
Mittel müssen
ungiftig sein und für
den vorgesehenen Zweck physiologisch akzeptabel sein und dürfen die
Wirksamkeit der nanokristallinen antimikrobiellen Metalle nicht
wesentlich stören,
um etwa die antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung in schädlicher
Weise zu beeinflussen. Die Inhaltsstoffe sind daher lediglich in
therapeutisch zulässigen
Mengen einbezogen. Inhaltsstoffe, die generell in den Formulierungen
der vorliegenden Erfindung und mindestens in Mengen von mehr als
0,01 Gew.% zu vermeiden oder einzuschränken sind, sind Glycerine,
Chloridsalze, Aldehyde, Ketone, langkettige Alkohole und Triethanolamin.
-
Die
Dosierung der Wirkstoffe hängt
von zahlreichen Faktoren ab, die dem Fachmann auf dem Gebiet gut
bekannt sind, wie beispielsweise der speziellen Form des Wirkstoffes,
der zu behandelnden Erkrankung, dem Alter, dem Gewicht und dem klinischen
Zustand des empfangenden Patienten und der Erfahrung und Bewertung
des Klinikers oder des praktischen Arztes, die die Therapie verabreichen.
Eine therapeutisch wirksame Menge des nanokristallinen antimikrobiellen
Metalls gewährt
entweder eine subjektive Erleichterung der Symptome oder eine objektive
identifizierbare Verbesserung, wie sie vom Kliniker oder anderen
qualifizierten Beobachter festgestellt werden kann. Der Dosierungsbereich
hängt von
dem verwendeten Metall ab, von dessen Form, dem Darreichungsweg
und der Stärke
der speziellen Verbindung.
-
Sofern
die Formulierung in Form eines Verbandstoffes vorliegt, wird der
Verbandstoff auf den befallenen Bereich der Haut aufgebracht und
kann in Abhängigkeit
von dem Feuchtegrad einer Membran weiter befeuchtet werden mit Tropfen
von sterilem Wasser, Leitungswasser, Körperflüssigkeiten, wie beispielsweise Ausschwitzungen
oder z.B. mit 70% Ethanol, um die Beschichtung zur Freisetzung der
antimikrobiellen Species oder Species des Edelmetalls zu aktivieren.
Der Verband kann sodann am Ort mit einer okklusiven oder halbokklusiven
Schicht befestigt werden, wie beispielsweise einem Klebband oder
einer Polyurethanfolie, die den Verband in einer feuchten Umgebung
halten.
-
Wie
in den Beispielen 6 und 7 für
Akne und in Beispiel 9 für
Ekzeme ausgeführt
wird, haben Verbandstoffe, die eine doppellagige Beschichtung aus
nanokristallinem antimikrobiellen Metall haben und mit Silber mit
einer atomaren Unordnung ausgeführt
sind und hergestellt wurden entsprechend den vorstehenden Ausführungen
und wie detaillierter in Beispiel 1 beschrieben werden wird, eine
erhebliche klinische Anerkennung bei der Behandlung entzündlicher
Hauterkrankungen gefunden. Verbandstoffe, die mit einer einzigen
Lage von Silber mit einem verringerten Gehalt an Sauerstoff in der
Beschichtung hergestellt wurden, wie in Beispiel 5 ausgeführt wird,
liefern ähnliche
klinische Ergebnisse ohne Fleckenbildung auf der Haut. Bei der Anwendung werden
die Verbandstoffe bei einer relativen Feuchtigkeit von 100% feucht
gehalten. Die anfängliche
Zugabe von sterilem Wasser zur Aktivierung der antimikrobiellen
Metallbeschichtung ist erforderlich und anschließend nach Erfordernis zum Aufrechterhalten
einer feuchten Beschaffenheit des Verbandes. Die Verbände lassen sich
nach Erfordernis zur Beobachtung und Reinigung auswechseln. Vorzugsweise
werden die Verbände
täglich
gewechselt, können
jedoch länger
belassen werden, wie beispielsweise für 3 Tage, und können über eine sehr
viel längere
Zeitdauer eine therapeutische Wirkung vermitteln.
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Andere
Formen von Formulierungen, wie beispielsweise okklusive, Gele, Pasten,
Salben, Cremes, Emulsionen, Schäume
und Flüssigkeiten
lassen sich in stabilen Formen herstellen und werden mehr bevorzugt
frisch aus einer oder mehreren Phasen beispielsweise mit einem mehrkomponentigen
Kit angesetzt, um so ein Altern zu vermeiden und die therapeutische
Wirksamkeit der antimikrobiellen Metallkomponente auf ein Maximum
zu erhöhen.
Die Formulierungen werden im günstigsten
Fall innerhalb von etwa 30 Tagen nach Vereinigung der Phasen verwendet.
Geeignete Kits oder Behälter,
um die Phasen der Formulierungen bis zum Zeitpunkt der Anwendung
getrennt zu halten, sind gut bekannt. Beispielsweise kann das antimikrobielle
Metall in Pulverform oder in Form eines beschichteten Substrats
separat von den therapeutisch zulässigen Trägem verpackt werden sowie mit
möglichen
anderen Inhaltsstoffen zum Einmischen zum Zeitpunkt der Anwendung. Das
separate beschichtete Substrat kann eine Verbandform haben oder
die Form eines Pflasters zum direkten Auftrag oder kann andere geeignete
Formen annehmen, um flüssige
Formulierungen und dergleichen zu erzeugen, wie beispielsweise eine
Beschichtung auf der Innenseite einer Ampulle oder eines Behälters, eines Netzgewebes
oder einer Folie. Beispielsweise kann das antimikrobielle Metall
in Form eines Beutels oder Tee-Aufgussbeutels bereitgestellt werden,
um zum Zeitpunkt der Anwendung die flüssigen Formulierungen zu erzeugen.
Der Tee-Aufgussbeutel ist insofern von Vorteil, dass der Beutel
als Filter für
kleine Partikel des Pulvers dienen kann, die bei der Verabreichung
bei einigen Anwendungen von Nachteil sind, wie beispielsweise bei
Aerosolen für
Atemwegserkrankungen. Ein den Verbandstoff, das beschichtete Substrat
oder das Pulver enthaltender Kit kann einen sterilen Träger bereitstellen,
wie beispielsweise Wasser (oder andere Inhaltsstoffe) und zwar in
einem separaten Behälter
in für
die Dosierung spezifischen Mengen. Wie hierin verwendet, bezieht sich
der Begriff "Kit" auf verpackte Formulierungen
unabhängig
davon, ob die Inhaltstoffe in separaten Phasen vorliegen oder in
gemischter Form und kann daher beispielsweise ein Gel in einer Tube
einschließen
mit allen Inhaltsstoffen in Zumischung oder in beliebiger Formulierung,
worin die Inhaltsstoffe voneinander separiert sind.
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Bei
flüssigen
Formulierungen kann der pH-Wert der Lösung, um die Menge an antimikrobiellem
oder Edelmetall zu erhöhen,
die in der Lösung
solubilisiert wird, während
der Auflösung
bis auf weniger als 6,5 und mehr bevorzugt auf einen Bereich von
3,5 bis 6,5 mit solchen Mitteln zum Ansäuern herabgesetzt werden, wie beispielsweise
Kohlendioxid (das in Lösung
Kohlensäure
erzeugt). Dieser pH-Wert-Bereich wird im typischen Fall Konzentrationen
von Silber aus atomar ungeordnetem Silber von 85 μg/ml bis
370 μg/ml
erzeugen und kann auf verschiedene gewünschte Konzentrationen eingestellt
werden. Die Auflösung
des antimikrobiellen Metalls wird den pH-Wert im typischen Fall
bis 6,5 bis 7,0 erhöhen.
-
Die
Verabreichung als Aerosole erzeugt Tröpfchen einer Größe von vorzugsweise
weniger als 10 μm und
mehr bevorzugt weniger als 5 μm
und am meisten bevorzugt eine Größe von 1
bis 3 μm.
Die Kontrolle der Tröpfchengröße ist sowohl
für die
Kontrolle der Dosierung von Bedeutung, die zugeführt wird, als auch zur Verstärkung der
Zuführung
zum Zielgewebe, weshalb es in Abhängigkeit von der erforderlichen
Dosierung und dem Zielgewebe von Bedeutung sein kann, die Tröpfchengröße des Aerosols
zu regeln. In diesem Zusammenhang ist festgestellt worden, dass
die Tröpfchengröße mindestens
in gewissem Umfang mit Hilfe des mechanischen Zerstäubers reguliert
werden kann, der zur Erzeugung des Aerosols verwendet wird. Darüber hinaus lässt sich
die Tröpfchengröße des Aerosols
mindestens in gewissem Umfang durch Verändern der Oberflächenspannung
der Lösung
einstellen. Nun ist das Lösemittel
der Lösung
des antimikrobiellen Metalls typischerweise Wasser und Wasser hat
eine relativ hohe Oberflächenspannung,
so dass es relativ einfach ist, ein Aerosol mit relativ geringer
Tröpfchengröße zu erzeugen.
Zu der Lösung
können
oberflächenaktive
Mittel zugesetzt werden, um so die Oberflächenspannung der Lösung zu
verringern, womit ein Aerosol erzeugt wird, das über eine relativ große Tröpfchengröße verfügt. Derartige
Tenside können
beispielsweise Natriumalkylsulfate aufweisen, Natriumlaurylsulfat,
Natriumlauroylsarcosinat, Phospholipide, z.B. Lecithin, Sphingomyelin, usw.
-
In
Abhängigkeit
von der Anwendung sollten aus Pulvern des antimikrobiellen Metalls
erzeugte Lösungen
den Einschluss von Grobpartikeln größer als 2 φm und mehr bevorzugt nicht
größer als
1 φm (d.h.
Submikron) vermeiden, um nachteilige Immunreaktionen oder toxische
Wirkungen zu vermeiden. Größere Feststoffteilchen
können
beispielsweise durch Filtration entfernt werden. Beispielsweise
können
Feststoffteilchen in der Flüssigkeit
gebildet und durch Filtration entfernt werden. Beispielsweise können bei
Reaktion mit der zum Ansäuern
der Lösung
verwendeten Kohlensäure
Silbercarbonate gebildet werden. Die Teilchenerzeugung kann auch
dadurch begrenzt werden, dass die Kohlensäure in Lösung verdünnt wird.
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Das
Aerosol kann erzeugt werden, indem eine flüssige Lösung des antimikrobiellen Metalls
durch einen Vernebler (z.B. einen Zerstäuber) leitet, das dann direkt
mit einem unter Druck stehenden Gefäß (z.B. einem Handinhalierer
mit einem Treibmittel wie Kohlendioxid oder einem anderen Gas mit
einem Dosierventil) aufgebracht oder mit Hilfe irgendeines anderen
Zuführsystems
verwendet werden kann (z.B. ein Sauerstoffzelt, usw.).
-
Eine
therapeutisch wirksame Menge lässt
sich durch Testen von Formulierungen mit Hilfe von in vitro oder
in vivo-Tests testen, die die nanokristallinen antimikrobiellen
oder Edelmetalle enthalten. Formulierungen lassen sich ein Mal täglich oder
mehrere Male täglich
aufbringen. Verbände,
die mit den nanokristallinen antimikrobiellen oder Edelmetallen
beschichtet sind, können
täglich
oder sogar weniger häufig
gewechselt werden und sollten in einem feuchten Zustand durch Zugabe
von Salzlösung,
Alkoholen oder mehr bevorzugt von sterilem Wasser gehalten werden,
um Ionen, Atome, Moleküle
oder Cluster des nanokristallinen Metalls auf Basis eines Depoteffektes
freizusetzen.
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E. BEISPIELE
-
BEISPIEL 1 – HERSTELLUNG
VON NANOKRISTALLINEN SILBERBESCHICHTUNGEN AUF VERBANDSTOFFEN
-
Dieses
Beispiel zeigt die Herstellung einer zweilagigen nanokristallinen
Silberbeschichtung auf einem Verbandstoffmaterial. Es wurde ein
Verbandstoff aus Polyethylen hoher Dichte, DELNETTM oder
CONFORMANT 2TM, mit einer Silbergrundschicht
und einer Silber/Oxid-Deckschicht beschichtet, um eine farbige antimikrobielle
Beschichtung mit Indikatorwert zu erzeugen. Die beschichteten Lagen
wurden durch Magnetronsputtern unter den in Tabelle 1 aufgeführten Bedingungen
erzeugt.
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TABELLE
1 – Sputterbedingungen
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Die
resultierende Beschichtung hatte ein blaues Aussehen. Eine Berührung mit
der Fingerspitze war ausreichend, um einen Farbumschlag nach gelb
auszulösen.
Die untere Lage hatte eine Dicke von etwa 900 nm, während die
Decklage eine Dicke von 100 nm hatte.
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Um
festzustellen, dass eine Silber-Species von dem beschichteten Verbandstoff
freigesetzt worden ist, wurde ein Zonenhemmtest ausgeführt. Es
wurde in Petrischalen Müller
Hinton-Agar ausgestrichen. Die Agarplatten ließ man an der Oberfläche trocknen,
bevor sie mit einem Rasen von Staphylococcus aureus, ATCC Nr. 25923,
beimpft wurde. Der Impfstoff wurde von Bactrol Discs (Difco, M.)
hergestellt, der nach den Anweisungen des Herstellers rekonstituiert
wurde. Unmittelbar nach der Beimpfung wurden die zu testenden beschichteten
Materialien auf die Agar-Oberfläche
gegeben. Die Petrischalen wurden bei 37°C für 24 Stunden inkubiert. Nach
dieser Inkubationszeit wurde die Hemmzone berechnet (korrigierte
Hemmzone=Hemmzone-Durchmesser des Testmaterials im Kontakt mit dem
Agar). Die Ergebnisse zeigten eine korrigierte ZOI von etwa 10 min,
was auf eine gute Freisetzung der Silber-Species hinweist.
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Die
Beschichtung wurde durch Digestion mit Salpetersäure und mit Hilfe der Atomabsorptionsanalyse analysiert
und zeigte einen Gehalt von 0,24 ± 0,04 mg Silber pro mg Polyethylen
hoher Dichte. Die Beschichtung war eine binäre Legierung von Silber (> 97%) und Sauerstoff
mit vernachlässigbaren
Verunreinigungsstoffen, nachgewiesen mit der Sekundärionenmassenspektroskopie.
Bei Betrachtung mit dem Rasterelektronenmikroskop war die Beschichtung
in hohem Maße
porös und
bestand aus äquiachsialen
Nanokristallen, die zu groben Säulenstrukturen
organisiert waren mit einer mittleren Korngröße von 10 nm. Die Untersuchungen der
Silberfreisetzung in Wasser demonstrierten, dass Silber kontinuierlich
von der Beschichtung bis zum Erreichen einer Gleichgewichtskonzentration
von etwa 66 mg/l freigesetzt wurde (ermittelt mit Hilfe der Atomabsorption),
wobei es sich um einen Wert handelt, der um das 50- bis 100-fache
höher ist,
als aus massivem Silbermetall zu erwarten war (Löslichkeit ≤ 1 mg/l).
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Indem
die Beschichtungsbedingungen für
die Decklage zur Verlängerung
der Sputterdauer auf 2 min, 15 s, verändert wurden, wurde eine gelbe
Beschichtung erzeugt. Die Decklage hatte eine Dicke von etwa 140 nm
und machte bei Berührung
mit der Fingerspitze einen Farbumschlag nach purpur durch. In ähnlicher
Weise wurde eine purpurfarbene Beschichtung erzeugt, indem die Sputterdauer
auf 1 min verkürzt
wurde, um eine Decklage mit einer Dicke von etwa 65 nm zu erhalten.
Die Berührung
mit der Fingerspitze bewirkte einen Farbumschlag nach gelb.
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Um
einen dreilagigen Verbandsstoff zu erzeugen, wurden zwei Lagen dieses
beschichteten Verbandsstoffes auf und unter ein saugfähiges Kernmaterial
gelegt, das aus einem Nadelvlies aus Kunstseide/Polyester (SONTARATM 8411) gefertigt war. Mit der Silberbeschichtung
sowohl auf der ersten als auch auf der dritten Lage ließ sich der
Verbandsstoff entweder mit der Seite der blauen Beschichtung oder
der Silberseite in einer zur Haut zugewandten Lage verwenden. Für einen
Indikatorwert könnte
es vorteilhaft sein, eine sichtbare blaue Beschichtung zu haben.
Die drei Lagen wurden mit Hilfe der Ultraschallschweißung miteinander
laminiert, um Schweißungen
zwischen allen drei Lagen mit einem Abstand von etwa 2,5 cm über den
Verbandsstoff zu erzeugen. Dadurch ließ sich der Verbandsstoff zu
Abschnitten von einer Größe von etwa
2,5 cm zurückschneiden,
wenn ein kleinerer Verband benötigt
wird, während
gleichzeitig mindestens eine Schweißung in dem Verbandsabschnitt
erhalten bleibt.
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Die
beschichteten Verbandsstoffe wurden unter Verwendung von Gammabestrahlung
und einer Sterilisationsdosis von 25 kGy sterilisiert. Der fertige
Verbandstoff wurde einzeln in versiegelten, aufziehbaren Polyestertaschen
verpackt und zeigten eine Gebrauchsfähigkeitsdauer von mehr als
1 Jahr in dieser Form. Die beschichteten Verbandsstoffe können zu
Fertiggrößen von
beispielsweise 5,1 cm × 10,2
cm vor dem Verpacken geschnitten werden. Alternativ lassen sich
die Verbandsstoffe mit Anweisungen für den Patienten oder Arzt zum
Zuschneiden der Verbandsstoffgröße verpacken.
-
Weitere
silberbeschichtete Verbandsstoffe wurden in voller Größe in einem
Walzenbeschichter unter Bedingungen hergestellt, um Beschichtungen
zu schaffen, die über
die gleichen Eigenschaften verfügten,
wie sie vorstehend ausgeführt
wurden:
- i das Verbandsmaterial enthielt eine
erste Lage aus silberbeschichtetem DELNET, wie vorstehend ausgeführt wurde,
kaschiert mit STRATEX, AET, 8.0NP2-A/QW,
bei dem es sich um eine Lage aus 100% Kunstseide auf einer Polyurethanfolie
handelt.
- ii Silber-Schaumstoffverband – drei Lagen silberbeschichtetes
Polyethylen hoher Dichte, das hergestellt wurde wie vorstehend ausgeführt, alternierend
mit zwei Lagen aus Polyurethanschaum, L-00562-6 Medical Foam, verfügbar bei
Rynel Ltd., Bootbay, Maine, USA.
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Das
HDPE-Maschengewebe, das mit Silber beschichtet ist, lässt sich
zur Erzeugung von Lösungen verwenden,
die mit Silberspecies für
flüssige
Formulierungen und dergleichen enthalten.
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BEISPIEL 2 – HERSTELLUNG
VON NANOKRISTALLINER SILBERBESCHICHTUNG AUF HDPE-NETZGEWEBE
-
Das
mit Silber beschichtete Netzgewebe wurde wie in Beispiel 1 ausgeführt hergestellt,
indem Silber auf Delnet, einem HDPE-Netzgewebe (Applied Extrusion
Technologies, Inc., Middletown, DE, USA) aufgetragen wurde, wobei
eine Westaim Biomedical TMRC-Anlage unter den folgenden Bedingungen
angewendet wurde: TABELLE
2 – Sputterbedingungen
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Die
Beschichtung wurde getestet und ein Gewichtsverhältnis von Reaktionsprodukt
zu Silber zwischen 0,05 und 0,1 ermittelt. Der Verband war ein die
menschliche Haut nicht färbender
Verband.
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BEISPIEL 3 – HERSTELLUNG
VON NANOKRISTALLINEN SILBERPULVERN MIT ATOMARER UNORDNUNG
-
Es
wurden nanokristalline Silberbeschichtungen durch Sputtern von Silber
in einer Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre direkt auf ein Endlosband
aus rostfreiem Stahl eines Walzenbeschichters mit Magnetronsputtern
hergestellt oder auf Siliciumwafer auf dem Band. Das Band benötigt keine
Kühlung.
Die Beschichtungen wurden mit dem Band mit abgehängten Metallschabern abgekratzt,
wenn sich das Band um die Endrollen bewegte. Für die beschichteten Siliciumwafer
wurden die Beschichtungen mit einem Rakel abgekratzt. Die Sputterbedingungen
waren folgende: TABELLE
3 – Sputterbedingungen
- Anmerkung – die Druckumwandlungen in
Pa können
hierin ungenau sein, die genauesten Zahlenwerte sind in Torr, mTorr-Einheiten
angegeben.
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Das
Pulver hatte eine Partikelgröße im Bereich
von 2 bis 100 um mit einer Korn- oder Kristallitgröße von 8
bis 10 nm (d.h. nanokristallin) und zeigte ein positives Ruhepotential.
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Es
wurden in ähnlicher
Weise, wie hierin vorstehend ausgeführt wurde, nanokristallines
Silberpulver mit atomarer Unordnung durch Magnetronsputtern auf
gekühlten
Stahlkollektoren unter den Bedingungen nach der Lehre der älteren Patentschrift
von Burrell et al. zur Erzeugung der atomaren Unordnung hergestellt.
-
BEISPIEL 4 – IN VITRO
AKTIVITÄT
VON SILBERLÖSUNGEN
GEGENÜBER
PROPIONIBACTERIUM ACNE
-
Zur
Bestimmung, ob Silberlösungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung wirksam Propionibacterium acne bekämpfen, wurden in vitro-Tests
ausgeführt.
Die Silberlösung
wurde durch statische Elution von ActicoatTM Burn
Wound Dressing (lot #: 00403A-05, Westaim Biomedical Corp., Fort
Saskatchewan, Kanada) mit nanoreinem Wasser in einem Verhältnis von
1 in2 Verbandsstoff in 5 ml Wasser für 24 Stunden
bei Raumtemperatur hergestellt. Die Silberkonzentration der Silberlösung wurde
mit Hilfe der Atmoabsorptionsmethode ermittelt. Das Silber-Eluat
wurde mit nanoreinem Wasser zu 20 μg/ml verdünnt. Die Propionibacterium
acne (ATCC Nr. 0919) wurden von Biofilm Research Group, University
of Calgary, erhalten.
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Das
Inokulum wurde durch Beimpfen von frisch autoklavierten gekühlten Röhrchen aus
Tryptic-Sojabrühe (TSB)
mit P. acne hergestellt und diese für 2 Tage bei 37°C in einem
anaeroben Krug inkubiert. Zu diesem Zeitpunkt betrug die Extinktion
der Suspensionen ~0,3 bei einer Wellenlänge von 625 nm.
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Die
Bakteriensuspension (100 μl)
wurde mit 100 μl
der zu testenden Silberlösung
gemischt. Die Endkonzentration von Silber in diesen Mischungen betrug
10 μg/ml.
Die Mischungen wurden in einem anaeroben Krug bei 37°C für 2 Stunden
inkubiert. Das Silber wurde durch Zugabe von 0,4% STS (0,85% NaCl,
0,4% Natriumthioglykolat, 1% TweenTM 20)
neutralisiert und die Lösung
einer 10-fachen Reihenverdünnung
mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung unterzogen. Es wurden
20 μl Aliquots
der ursprünglichen
Lösung
und der nachfolgenden Lösungen
auf TSA-Tüpfelplatten
aufgezogen. Die Tropfen ließ man
trocknen und die Platten wurden in einem anaeroben Krug bei 37°C für 72 Stunden
inkubiert und zu diesem Zeitpunkt die Kolonien ausgezählt. Die
Kontrolle bestand aus einer 100 μl
bakteriellen Suspension, gemischt mit 100 μl nanoreinem Wasser und behandelt,
wie vorstehend ausgeführt.
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Die
Ergebnisse zeigten, dass die Silberlösung gemäß der vorliegenden Erfindung
bei einer Endkonzentration von 10 μg/ml eine logarithmische Reduktion
von 4,3 in lebensfähigen
P. acne-Zählungen
in 2 Stunden ergab.
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BEISPIEL 5 – BEHANDLUNG
VON AKNE
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Es
wurde eine 16 Jahre alte junge Frau mit Akne vulgaris diagnostiziert.
Sie hatte zahlreiche rote Knötchen
und Eiterbläschen
auf ihrer Stirn. Es waren verschiedene Hautreinigungsbehandlungen
und antibiotische Behandlungen (Erythromycin und Clindomycin) versucht
worden und schlugen zur Bekämpfung
der Akne fehl. Vor dem Zubettgehen wurden die Knötchen und Eiterbläschen auf
der einen Seite ihrer Stirn befeuchtet und mit einem mit nanokristallinem
Silber beschichteten Polyethylen-Netzgewebe
hoher Dichte bedeckt, hergestellt entsprechend Beispiel 1 (einlagig,
blaue Beschichtung). Das Netzgewebe wurde sodann okkludiert mit einer
dünnen
Folie Verbandsstoff, die für
10 Stunden an der Stelle blieb. Bei der Abnahme waren die Knötchen und
Eiterbläschen
nicht mehr länger
rot und lediglich geringfügig
erhöht.
Es wurden einige braune Verfärbungen
auf der Haut beobachtet.
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BEISPIEL 6 – BEHANDLUNG
VON AKNE
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Es
wurde ein 16 Jahre alter junger Mann mit Akne vulgaris diagnostiziert.
Er hatte zahlreiche erhöhte rote
Knötchen
und Eiterbläschen
auf seiner Stirn. Es waren verschiedene Hautreinigungsbehandlungen
und antibiotische Behandlungen versucht worden und schlugen zur
Bekämpfung
der Akne fehl. Der Patient wurde auf eine Isotretinoin-Behandlung
gesetzt, mit der die Bekämpfung
der Akne gut gelang. Er entwickelte ein einzelnes großes Eiterbläschen auf
seiner Stirn, die für
ihn behindernd war. Vor dem Zubettgehen wurde das Knötchen angefeuchtet
und mit einem mit nanokristallinem Silber beschichteten Polyethylen-Netzgewebe
hoher Dichte bedeckt, hergestellt entsprechend Beispiel 2. Das Netzgewebe
wurde sodann mit einem dünnen Folienverband
okkludiert, der für
10 Stunden an der Stelle blieb. Bei der Abnahme war das Knötchen nicht mehr
länger
rot und lediglich geringfügig
erhöht.
Eine zweite Behandlung führte
zum Verschwinden des Knötchens.
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BEISPIEL 7 – BEHANDLUNG
VON AKNE
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Es
wurde eine 16 Jahre alte junge Frau mit Akne vulgaris diagnostiziert.
Sie hatte zahlreiche rote Knötchen
und Eiterbläschen
auf ihrer Stirn. Es waren verschiedene Hautreinigungsbehandlungen
und antibiotische Behandlungen (Erythromycin und Clindomycin) versucht
worden und schlugen zur Bekämpfung
der Akne fehl. Vor dem Zubettgehen wurden die Knötchen und Eiterbläschen auf
der einen Seite ihrer Stirn befeuchtet und mit einem mit nanokristallinem
Silber beschichteten Polyethylen-Netzgewebe
hoher Dichte bedeckt, hergestellt entsprechend Beispiel 2. Das Netzgewebe
wurde sodann okkludiert mit einer dünnen Folie Verbandsstoff, die
für 10
Stunden an der Stelle blieb. Bei der Abnahme waren die Knötchen und
Eiterbläschen
nicht mehr länger
rot und lediglich geringfügig
erhöht.
Eine zweite Behandlung führte
zum Verschwinden der Knötchen und
nahezu zu einer Eliminierung der Eiterbläschen. Das silberbeschichtete
Netzgewebe, das entsprechend der Ausführung in Beispiel 2 hergestellt
wurde, führte
zu keinerlei Verfärbung
der Haut.
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BEISPIEL 8 – BEHANDLUNG
VON AKNE BEI ERWACHSENEN MIT SILBERIMPRÄGNIERTEM HYDROKOLLOIDVERBANDSTOFF
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Ein
49 Jahre alter weißer
Mann litt unter einer gelegentlichen Akne vulgaris. Er hatte schmerzhafte, erhobene
rote Knötchen
und Eiterbläschen
auf seinen Schultern. Der Patient wurde mit einem dünnen Hydrokolloidverbandstoff
(Craig Medical Products Ltd., Clay Gate House 46 Albert Rd. North
Reigate, Surrey, Großbritannien)
behandelt, der mit 1% nanokristallinem Silberpulver, das mit atomarer
Unordnung wie in Beispiel 3 ausgestattet war, imprägniert war.
Nach dem Reinigen wurde das Eiterbläschen mit einem kleinen Scheibchen des
Verbandstoffes bedeckt, das 24 Stunden an der Stelle blieb. Nach
dem Abnehmen war das Eiterbläschen nicht
mehr länger
schmerzhaft, rot oder erhöht.
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BEISPIEL 9 – BEHANDLUNG
EINES EKZEMS
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Eine
29 Jahre alte weiße
Frau wurde mit Akrodermatitis vorgestellt. Der mit einem Erythem
befallene Bereich befand sich auf der Rückseite des ersten Interdigitalraums
der linken Hand. Er war begrenzt durch die Mittelhandknochen des
Daumens und des Zeigefingers. Die Patientin zeigte außerdem Beschwerden
von Pruritus in Verbindung mit der Dermatitis. Vor dem Zubettgehen
wurde auf den entzündeten
Bereich ein Gel aufgetragen, das aus 0,1% nanokristallinem Silberpulver
(ausgestattet mit atomarer Unordnung wie in Beispiel 3) und 2% Carboxymethylcellulose
bestand. Es gab eine sofortige juckreizstillende Wirkung mit einer
Erleichterung in kurzer Zeit. Am nächsten Morgen war alle Anzeichen
der Akrodermatitis verschwunden (d.h. die Röte verschwand). Die Erkrankung
kehrte nach 2 Wochen nicht wieder zurück.
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BEISPIEL 10 – ALLERGISCHE
KONTAKTDERMATITIS
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Die
allergische Kontaktüberempfindlichkeit
der Haut wird hervorgerufen durch eine übermäßige Infiltration von eosinophilen
Leukozyten. Für
die in vivo-Bewertung einer eosinophilen Infiltration in der Reaktion der
Kontaktempfindlichkeit kann ein Tiermodell angewendet werden, um
auch zu ermitteln, ob dieses in Verbindung mit allergischen Hauterkrankungen
steht, wie beispielsweise Kontaktdermatitis. Im makroskopisch-histologischen
Maßstab
lässt sich
dieses durch den Grad des Erythems und Ödems an der Dermatitisstelle
messen. Die gegenwärtigen
Arzneimittel, die zur Behandlung dieser und anderer verwandter Ekzemerkrankungen
verwendet werden, schließen
hoch wirksame Steroide ein (UltravateTM),
mittelstarke Steroide (EloconTM) und nicht
steroidale antiinflammatorisch wirkende Verbindungen (ProtopicTM oder Tacrolimus). Diese Verbindungen wirken
nicht immer und können
unerwünschte
Nebenwirkungen haben. Wie folgt, wurden mehrere kommerziell verfügbare antiinflammatorische
Produkte mit einem nanokristallinen Silberpulver zur Behandlung
allergischer Kontaktdermatitis verglichen.
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In
der Untersuchung wurden vier gesunde Hausschweine (näherungsweise
mit einem Gewicht von 20 kg) verwendet. Alle Schweine hatten vor
der Auslösung
eines Ekzems mit 10%igem 2,4-Dinitrochlorbenzol (DNCB)
in Aceton eine normale Haut. Die Tiere wurden in entsprechenden
Tiereinrichtungen mit einem Tag-Nacht-Zyklus von 12 Stunden gehalten.
Die Schweine erhielten ein antibiotikumfreies Futter und Wasser ad
libitum. Die Schweine wurden nach den Richtlinien der Canadian Council
of Animal Care Guidelines gehalten und versorgt. Am Tag Null wurde
das Haar sowohl an der linken als auch an der rechten Rückseite
und Seite geschnitten. Die DNCB-Lösung wurde über diese Fläche aufgetragen.
Dieses wurde am Tag 7 und 11 wiederholt. Am 11 wurde die Lösung ungefähr 4 Stunden
vor Einsetzen der Behandlung aufgetragen.
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Die
Behandlungsgruppen sind in Tabelle 4 gezeigt. Aus der örtlichen
Apotheke wurden Cremes mit ProtopicTM (Tacrolimus),
EloconTM und UltravateTM erworben.
Das nanokristalline Silberpulver (1 g/l) wurde in eine 2%ige Natriumcarboxymethylcellulose
(CMC) und Wasserlösung
bei 30°C
unter Verwendung eines Magnetrührers
mit hoher Drehzahl (Vista Scientific) eingemischt. Als Kontrolle
für EloconTM und UltravateTM wurde Petrolat,
kommerziell auch bekannt als VaselineTM,
verwendet.
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TABELLE
4 – Behandlungsgruppen
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Den
Schweinen wurde ein allgemeines Anästhetikum gegeben mit Ketamin
(KetaleanTM, MTC Pharmaceuticals, Cambridge,
ON; 4-500 mg) und Halothan (MTC Pharmaceuticals). Die Haut wurde
mit einer feuchten Gaze abgewischt und trocknen gelassen. Auf die
linke Seite des Brustkorbbereichs des Schweins wurden Bandagen (n=8),
die die jeweilige Behandlung enthielten, aufgebracht, während Kontrollbandagen (n=8)
auf die rechte Seite des Brustkorbbereichs des Schweins aufgebracht
wurden. Nach der Aufbringung der Bandagen wurden diese mit TegadermTM (3M Corp., Minneapolis, MN) abgedeckt,
die mit einem ElastoplastTM (Smith and Nephew,
Lachine, QC)-Verband befestigt wurden. Die Bandagen wurden mit den
Wirkstoffen täglich
gewechselt. Die Haut mit der jeweiligen bandagierten Stelle wurde
auf Schwere des Erythems bewertet (0=normal, 1=gering, 2=mäßig, 3=schwer,
4=sehr schwer) sowie die Schwellungen (0=nrmal, 1=gering, 2=mäßig, 3=schwer,
4=sehr schwer). Dieses wurde an den Tagen 0, 1, 2 und 3 ausgeführt.
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Alle
Schweine blieben während
der Untersuchung gesund. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 5 und 6
sowie in den 1 und 2 gezeigt.
Die 1 und 2 zeigen die Wirksamkeit des
nanokristallinen Silberpulvers im Vergleich zu PrototopicTM, EloconTM und
UltravateTM in der Behandlung der Kontaktdermatitis
am Schweinemodell.
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TABELLE
5 – Ergebnisse
der Wirkungen von Behandlungen auf Erythem
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TABELLE
6 – Ergebnisse
der Wirkungen von Behandlungen auf Ödem
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Die
mit den hoch wirksamen Steroiden (UltravateTM)
und den mittelstarken Steroid (EloconTM)
behandelten Schweine zeigten eine geringe oder keine Verbesserung
des Grads des Erythems in Verbindung mit Kontaktdermatitis. Allerdings
zeigten sie Verbesserungen hinsichtlich des Ödems insofern, dass Tag 3 keine Schwellungen
zeigte. PrototopicTM zeigte eine ausgeprägte Verbesserung
im Vergleich zu den Steroiden sowohl in dem Grad des Erythems als
auch in dem Grad des Ödems.
Die größte Verbesserung
trat mit nanokristallinem Silberpulver, suspendiert in einem 2%igen
Carboxymethylcellulose-Gel
auf. Sowohl die Bewertungen des Erythems als auch des Ödems waren
nach einer einzigen Behandlung geringer und waren nach dem Tag 2
(Ödem)
und dem Tag 3 (Erythem) der Behandlung "normal". Das nanokristalline Silberprodukt
war eindeutig wirksamer bei der Behandlung von Kontaktdermatitis
als die kommerziell verfügbaren
Produkte.
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BEISPIEL 11 -HERSTELLUNG
VON GELEN
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NR. 1
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Es
wurde ein kommerzielles Carboxymethylcellulose/Pektingel (DuoDERMTM, ConvaTec Canada, 555, Dr. Frederik Philips,
Suite 110, St-Laurent, Quebec, H4M 2X4) mit nanokristallinem Silberpulver
vereint, das entsprechend der Ausführung in Beispiel 3 hergestellt
wurde, um ein Gel mit 0,1 % Silber zu erzeugen. Es wurde ein logarithmischer
Reduktionstest in dem Gel unter Verwendung von Pseudomonas aeruginosa
ausgeführt.
Das Inokulum wurde hergestellt, indem eine volle bakteriologische Öse der Organismen
in 5 ml Trypticase-Sojabrühe
gegeben und dieses für
3 bis 4 Stunden inkubiert wurde. Das Inokulum (0,1 ml) wurde sodann
zu 0,1 ml Gel gegeben und vortexiert (dreifache Proben). Die Mischung
wurde für
eine halbe Stunde inkubiert. Sodann wurden 1,8 ml Natriumthioglykolat-Salzlösung (STS)
dem Reagenzröhrchen
zugegeben und vortexiert. Es wurden Reihenverdünnungen von 10–1 bis
10–7 angesetzt.
Ein 0,1 ml-Aliquot jeder Verdünnung wurde
2-fach in Petrischalen ausgezogen, die Müller-Hinton-Agar enthielten.
Die Platten wurden für
48 Stunden inkubiert und die Kolonien sodann ausgezählt. Die überlebenden
Vertreter der Organismen wurden ermittelt und die logarithmische
Reduktion mit dem Anfangsinokulum verglichen und berechnet. Die
logarithmische Reduktion für
diese Mischung betrug 6,2, was eine bedeutende bakterizide Wirkung
kennzeichnet.
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NR. 2
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Es
wurden Carboxymethylcellulose (CMC)-Fasern direkt beschichtet, um
eine nanokristalline Silberbeschichtung mit atomarer Unordnung unter
Anwendung von Bedingungen des Magnetronsputterns zu erzeugen, die ähnlich denen
waren, wie sie in Beispiel 1 ausgeführt wurden. Die CMC wurden
in Wasser durch Zusatz von 2,9 g zu einem Volumen von 100 ml geliert.
Das Material wurde unter Anwendung der Methode Nr. 1 getestet. Das
Material erzeugte eine logarithmische Reduktion von Pseudomonas
aeruginosa von 5,2, was darauf hinweist, dass das Gel eine bedeutende
bakterizide Wirkung hatte.
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NR. 3
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Es
wurde ein Alginat-Fasersubstrat direkt mit einer nanokristallinen
Silberbeschichtung mit atomarer Unordnung unter Anwendung von Bedingungen
des Magnetronsputterns beschichtet, die ähnlich denen waren, wie sie
in Beispiel 1 ausgeführt
wurden. Das Alginat (5,7 g) wurde zu einem Volumen von 100 ml Wasser gegeben,
um ein Gel zu erzeugen. Dieses Material wurde unter Anwendung der
Methode Nr. 1 getestet. Das Material erzeugte eine logarithmische
Reduktion von Pseudomonas aeruginosa von 5,2, was darauf hinweist, dass
das Gel eine bedeutende bakterizide Wirkung hatte.
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NR. 4
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Es
wurde ein kommerzielles Gel mit einem Gehalt von CMC und Alginat
(Purilin gel, Coloplast) mit einem nanokristallinen Silberpulver
mit atomarer Unordnung gemischt, um ein Produkt mit 0,1% Silber
zu ergeben. Dieses wurde wie vorstehend sowohl auf Pseudomonas aeruginosa
als auch auf Staphylococcus aureus getestet. Die Daten der Hemmzone
wurden ebenfalls für
dieses Gel wie folgt gewonnen. Es wurde ein Inokulum (Pseudomonas
aeruginosa und Staphylococcus aureus) wie in Nr. 1 hergestellt und
0,1 ml davon auf der Oberfläche
von Müller-Hinton
Agar in einer Petrischale ausgestrichen. Sodann wurde ein Loch mit
6 mm in das Agar in der Mitte der Petrischale geschnitten und entnommen.
Die Mulde wurde entweder mit 0,1 ml silberhaltiges Gel, einem Mupirocin
enthaltender Creme gefüllt
oder mit einer Mupirocin enthaltenden Salbe. Die Petrischalen wurden
sodann für
24 Stunden inkubiert und der Durchmesser der Hemmzone gemessen und
aufgezeichnet.
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Das
Silber enthaltende Gel erzeugte eine 9 mm-Hemmzone sowohl gegen
Pseudomonas aeruginosa als auch Staphylococcus aureus, während die
Mupirocin-Creme und -Salbe Zonen von 42 bzw. 48 mm gegen Staphylococcus
aureus und Zonen von 0 mm gegen Pseudomonas aeruginosa erzeugten.
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Das
Silber enthaltende Gel reduzierte die Eigenschaften von Pseudomonas
aeruginosa und Staphylococcus aureus um logarithmische Reduktionen
von 4,4 bzw. 0,6, was eine gute bakterizide Wirksamkeit zeigt. Die
Mupirocin-Creme und -Salbe erzeugten logarithmische Reduktionen
von 0,4 bzw. 0,8 sowie 0,8 bzw. 1,6 gegenüber Staphylococcus aureus bzw.
Pseudomonas aeruginosa. Das Silbergel hatte sowohl eine größere bakterizide
Wirkung und ein Wirkungsspektrum als die Mupirocin enthaltenden
Produkte.
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NR. 5 BIS 10
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Die
Zusammensetzungen für
die Nr. 5 bis 10 sind in Tabelle 7 zusammengestellt. Die Hemmzonen wurden
wie in Nr. 4 ermittelt und die logarithmischen Reduktionen wie in
Nr. 1 bestimmt.
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Alle
Formulierungen lieferten ein breiteres Wirkungsspektrum und eine
größere bakterizide
Wirkung als Mupirocin in Creme- oder Salbenform. Die Mupirocin-Creme
erzeugte Hemmzonen von 42 bzw. Null und logarithmische Reduktionen
von 0,4 bzw. 0,8 gegen Staphylococcus aureus bzw. Pseudomonas aeruginosa.
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TABELLE
7 – Zusammensetzungen
der Gele Nr. 5 bis 10 und Ergebnisse der Wirksamkeit
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NR. 11
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Es
wurde ein kommerziell verfügbares
Gel (Glycerylpolymethacrylat) mit nanokristallinem Silberpulver zur
Erzeugung eines Gels mit einem Silbergehalt von 0,1% gemischt. Dieses
Gel wurde wie in den Nr. 5 bis 10 getestet und es wurde festgestellt,
dass es Zonen von 15 mm gegenüber
sowohl Staphylococcus aureus als auch Pseudomonas aeruginosa erzeugt.
Die logarithmischen Reduktionen betrugen 1,7 bzw. > 5, die gegenüber Staphylococcus
aureus bzw. Pseudomonas aeruginosa erzeugt wurden. Dieses Gelprodukt
hatte ein größeres Wirkungsspektrum
als Mupirocin-Creme oder -Salbe.
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BEISPIEL 12 – BEHANDLUNG
AKNE BEI ERWACHSENEN MIT NANOKRISTALLINEM SILBERGEL, OKKLUDIERT
MIT EINEM HYDROKOLLOIDVERBAND
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Ein
49 Jahre alter weißer
Mann litt gelegentlich an Akne vulgaris. Er hatte schmerzhafte erhöhte, rote Papeln
und Eiterbläschen
auf seinen Schultern. Der Patient wurde mit der Geiformulierung
Nr. 5 behandelt, wie sie in Beispiel 11 ausgeführt wurde. Die Gelformulierung
Nr. 5 wurde auf die befallene Fläche
der Schultern des Patienten aufgetragen und sodann mit dünnem Hydrokolloidverband
verschlossen (Craig Medical Products Ltd., Clay Gate House 46 Albert
Rd. North Reigate, Surrey, Großbritannien).
Der Verband blieb 24 Stunden an der Stelle. Bei der Abnahme war
das Eiterbläschen
nicht mehr länger
schmerzhaft, rot oder erhöht.