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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Massenspektrometer.
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Der
Tastgrad eines Flugzeit-Massenanalysators mit orthogonaler Beschleunigung
(„oaTOF") liegt typischerweise
im Bereich von 20-30% bei Ionen des maximalen Masse-zu-Ladung Verhältnisses
und weniger bei Ionen mit geringeren Masse-zu-Ladung Verhältnissen.
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1 zeigt
einen Teil der Geometrie eines konventionellen Flugzeit-Massenanalysators
mit orthogonaler Beschleunigung. In einem Flugzeit-Massenanalysator
mit orthogonaler Beschleunigung werden Ionen durch eine Pusher-Elektrode 1 mit
einer Länge
L1 orthogonal in einen Driftbereich (nicht gezeigt) beschleunigt. Die
Entfernung zwischen der Pusher-Elektrode 1 und dem Ionendetektor 2 kann
als L2 definiert werden. Der Zeitraum, welchen Ionen benötigen, um
durch den Driftbereich zu gelangen, von einem Reflektron (nicht
gezeigt) reflektiert zu werden und den Ionendetektor 2 zu
erreichen, ist derselbe, den die Ionen benötigt hätten, um die axiale Entfernung
L1 + L2 von der Mitte der Pusher-Elektrode 1 zur
Mitte des Ionendetektors 2 zurückzulegen, wenn die Ionen nicht
in den Driftbereich beschleunigt worden wären. Die Länge des Ionendetektors 2 beträgt normalerweise
wenigstens L1, um Verluste zu eliminieren.
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Ist
der Flugzeit-Massenanalysator dazu konstruiert, Ionen mit einem
maximalen Masse-zu-Ladung Verhältnis
Mmax orthogonal zu beschleunigen, dann ist
die Zykluszeit ΔT
zwischen aufeinander folgenden Energetisierungen der Pusher-Elektrode 1 (und
somit Ionenpulsen in den Driftbereich) die Zeit, welche Ionen mit Masse-zu-Ladung
Verhältnissen
gleich Mmax benötigen, um die axiale Entfernung
L1 + L2 von der Pusher-Elektrode 1 zu dem Ionendetektor 2 zurückzulegen.
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Der
Tastgrad D
cy bei Ionen mit einem Masse-zu-Ladung
Verhältnis
M ergibt sich aus:
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Beträgt beispielsweise
L1 35 mm und die Entfernung L2 90 mm, dann ergibt sich der Tastgrad
bei Ionen mit maximalem Masse-zu-Ladung Verhältnis aus L1/(L1 + L2), was
28,0% entspricht.
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Das
Vergrößern von
L1 und/oder das Verringern von L2 vergrößert theoretisch den Tastgrad.
Das Vergrößern von
L1 würde
einen größeren und
daher teureren Ionendetektor 2 erforderlich machen und
dies würde auch
größere Anforderungen
hinsichtlich der mechanischen Ausrichtung einschließlich Gitterplanheit
mit sich bringen. Eine solche Option ist daher unpraktisch.
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Auf
der anderen Seite wäre
das Verringern von L2 ebenfalls unpraktisch. Das Verringern von
L2 per se würde
die Flugzeit im Driftbereich verringern und zu einem Auflösungsverlust
führen.
Alternativ könnte
L2 verringert und die Flugzeit konstant gehalten werden, indem die
Energie der Ionen verringert wird bevor sie die Pusher-Elektrode 1 erreichen.
Dies würde
jedoch zu Ionen führen,
welche weniger begrenzt sind und es käme zu einem daraus resultierenden Übertragungsverlust.
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Fachleute
werden daher erkennen, dass die Werte, welche L1 und L2 annehmen
können,
aus mechanischen und physikalischen Gründen eingeschränkt sind,
und dies führt
zu einem typischen maximalen Tastgrad im Bereich von 20-30%.
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Ionen
werden bekanntermaßen
stromaufwärts
der Pusher-Elektrode 1 in einer Ionenfalle gefangen und
gespeichert, welche nicht massenselektiv ist, d.h. die Ionenfalle
macht keine Unterscheidung aufgrund des Masse-zu-Ladung Verhältnisses,
sondern fängt
alle Ionen oder gibt alle Ionen frei (eine massenselektive Ionenfalle
ist hingegen in der Lage, nur einige Ionen mit spezifischen Masse-zu-Ladung
Verhältnissen
freizugeben und andere zurückzuhalten).
Alle in der Ionenfalle gefangenen Ionen werden daher in einem Ionenpaket oder
Ionenpuls freigegeben. Ionen mit unterschiedlichen Masse-zu-Ladung Werten bewegen
sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten zur Pusher-Elektrode 1,
sodass nur einige Ionen in der Nähe
der Pusher-Elektrode 1 vorhanden sind, wenn die Pusher-Elektrode 1 energetisiert
ist, um Ionen orthogonal in den Driftbereich zu beschleunigen. Einige
Ionen befinden sich stromaufwärts
der Pusher-Elektrode 1,
wenn die Pusher-Elektrode 1 energetisiert ist und andere
werden die Pusher-Elektrode 1 bereits passiert haben, wenn
die Pusher-Elektrode 1 energetisiert ist. Entsprechend
werden nur einige der von der stromaufwärts angeordneten Ionenfalle
freigegebenen Ionen tatsächlich
orthogonal in den Driftbereich des Flugzeit-Massenanalysators beschleunigt.
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Indem
erreicht wird, dass die Pusher-Elektrode 1 Ionen eine vorbestimmte
Zeit nach dem Freigeben von Ionen aus der Ionenfalle orthogonal
beschleunigt, ist es möglich,
den Tastgrad bei einigen Ionen mit einem bestimmten Masse-zu-Ladung
Verhältnis
auf fast 100% zu erhöhen.
Der Tastgrad bei Ionen mit anderen Masse-zu-Ladung Verhältnissen
kann jedoch sehr viel geringer als 100% sein und bei einem großen Bereich
von Masse-zu-Ladung Verhältnissen
wird der Tastgrad 0% betragen.
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Die
gestrichelte Linie in 2 zeigt den Tastgrad für einen
Flugzeit-Massenanalysator
mit orthogonaler Beschleunigung, welcher in herkömmlicher Weise ohne eine stromaufwärts angeordnete
Ionenfalle betrieben wird. Das maximale Masse-zu-Ladung Verhältnis wird
als 1000 angenommen; L1 ist auf 35 mm eingestellt und die Entfernung
L2 ist auf 90 mm eingestellt. Der maximale Tastgrad beträgt 28% bei
Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen
von 1000 und bei geringeren Masse-zu-Ladung Verhältnissen ist der Tastgrad viel geringer.
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Die
durchgezogene Linie in 2 zeigt, wie der Tastgrad bei
einigen Ionen auf ungefähr
100% verbessert werden kann, wenn eine nicht massenselektive, stromaufwärts angeordnete
Ionenfalle verwendet wird. In diesem Fall wird davon ausgegangen,
dass die Entfernung von der Ionenfalle zu der Pusher-Elektrode 1 165
mm beträgt
und dass die Pusher-Elektrode 1 dazu angeordnet ist, zu
einem Zeitpunkt nach der Freigabe von Ionen von der stromaufwärts angeordneten
Ionenfalle energetisiert zu werden, sodass Ionen mit einem Masse-zu-Ladung
Verhältnis
von 300 mit einem resultierenden Tastgrad von 100% orthogonal beschleunigt werden.
Wie jedoch aus 2 deutlich zu erkennen ist,
nimmt der Tastgrad bei Ionen mit kleineren oder größeren Masse-zu-Ladung
Verhältnissen
rasch ab, sodass bei Ionen mit einem Masse-zu-Ladung Verhältnis ≤ 200 und bei
Ionen mit einem Masse-zu-Ladung Verhältnis ≥ 450 der Tastgrad 0% beträgt. Die
bekannte Methode des Vergrößerns des
Tastgrads bei nur einigen Ionen kann von Interesse sein, wenn nur
ein bestimmter Teil des Massenspektrums von Interesse ist, wie beispielsweise
bei der Entdeckung des Vorläuferions
durch das Verfahren des Tochterionen-Scannens. Hingegen ist sie
kaum oder gar nicht von Nutzen, wenn ein vollständiges Massenspektrum erforderlich
ist.
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WO
01/15201 beschreibt ein Mehrstufen-Massenspektrometer, welches eine
lineare Anordnung von massenselektiven Ionenfallenvorrichtungen
umfasst, wobei wenigstens eine Falle an einen Ionendetektor gekoppelt
ist.
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Es
ist daher wünschenswert,
ein Massenspektrometer vorzusehen, welches wenigstens einige der Nachteile
der bekannten Anordnungen überwindet.
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Gemäß einem
Merkmal der vorliegenden Erfindung ist ein Massenspektrometer nach
Anspruch 1 vorgesehen. Die vorliegende Erfindung ist über WO 01/15201
durch den kennzeichnenden Abschnitt des Anspruchs 1 gekennzeichnet.
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Die
massenselektive Ionenfalle kann eine 3D-Quadrupol-Feld-Ionenfalle,
eine magnetische („Penning")-Ionenfalle oder
eine lineare Quadrupol-Ionenfalle sein.
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Die
Ionenfalle kann bei der Verwendung ein Gas umfassen, sodass die
Ionen mit solchen Energien in die Ionenfalle gelangen, dass sie
durch Kollision gekühlt
werden, ohne beim Kollidieren mit dem Gas wesentlich fragmentiert
zu werden. Alternativ können
Ionen dazu angeordnet sein, mit solchen Energien in die Ionenfalle
zu gelangen, dass wenigstens 10% der Ionen dazu gebracht werden,
beim Kollidieren mit dem Gas zu zerfallen, d.h. die Ionenfalle agiert
auch als Kollisionszelle.
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Ionen
können
von der massenselektiven Ionenfalle durch massenselektive Instabilität und/oder
durch Resonanzausstoß freigegeben
werden. Wird massenselektive Instabilität verwendet, um Ionen aus der
Ionenfalle auszustoßen,
dann befindet sich die Ionenfalle entweder in einem Tiefpassmodus
oder in einem Hochpassmodus. So können M1max und/oder
M2max und/oder M3max und/oder
M4max in einem Hochpassmodus unendlich sein.
In ähnlicher
Weise können
M1min und/oder M2min und/oder
M3min und/oder M4min in
einem Tiefpassmodus null sein. Wird Resonanzausstoß verwendet,
um Ionen aus der Ionenfalle auszustoßen, dann kann die Ionenfalle
entweder in einem Tiefpassmodus, Hochpassmodus oder Bandpassmodus
betrieben werden. Andere Betriebsmodi sind ebenfalls möglich.
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Der
Flugzeit-Massenanalysator mit orthogonaler Beschleunigung umfasst
vorzugsweise einen Driftbereich und einen Ionendetektor, wobei die
Elektrode dazu angeordnet ist, Ionen orthogonal in den Driftbereich zu
beschleunigen. Das Massenspektrometer kann ferner eine Ionenquelle,
einen Quadrupol-Massenfilter und eine Gaskollisionszelle für kollisionsinduzierte
Fragmentierung von Ionen umfassen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
kann das Massenspektrometer eine kontinuierliche Ionenquelle, wie beispielsweise
eine Elektrospray-Ionenquelle, eine APCI (chemische Ionisation unter
Atmosphärendruck)-Ionenquelle,
eine Elektronenstoß („EI")-Ionenquelle, eine
Atmosphärendruck-Photon-Ionisation
(„APPI")-Ionenquelle, eine
Chemische-Ionisation („CI")-Ionenquelle, eine
Schneller-Atombeschuss („FAB")-Ionenquelle, eine Flüssig-Sekundärionen-Massenspektrometrie
(„LSIMS")-Ionenquelle, eine Induktiv-Gekoppeltes-Plasma („ICP")-Ionenquelle, eine
Feldionisation („FI")-Ionenquelle oder
eine Felddesorption („FD")-Ionenquelle umfassen.
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Für den Betrieb
mit einer kontinuierlichen Ionenquelle kann eine weitere Ionenfalle
vorgesehen sein, welche kontinuierlich Ionen von der Ionenquelle
bezieht und diese fängt
bevor sie große
Ionenmengen zur Speicherung in der massenselektiven Ionenfalle freigibt.
Die weitere Ionenfalle kann eine lineare RF-Multipol-Ionenfalle
oder eine lineare RF-Ringanordnungs (Ionentunnel)-Ionenfalle umfassen.
Eine lineare RF-Ringanordnung (Ionentunnel) ist vorzuziehen, da
sie eine Reihe programmierbarer Axialfelder umfasst. Die Ionentunnel-Ionenführung kann
daher nicht nur als Ionenführung
wirken, sondern die Ionentunnel-Ionenführung kann Ionen über ihre
Länge bewegen
und Ionen in bestimmten Positionen entlang ihrer Länge zurückhalten oder
speichern. Ist ein Badegas für
das Kollisionsdämpfen
vorhanden, so kann die Ionentunnel-Ionenführung kontinuierlich Ionen
von einer Ionenquelle aufnehmen und sie an einer geeigneten Position
in der Nähe
des Ausgangs speichern. Falls erforderlich, kann sie auch für die kollisionsinduzierte
Fragmentierung dieser Ionen verwendet werden. Sie kann dann für die periodische
Freigabe von Ionen zur Sammlung und Speicherung in der Ionenfalle
programmiert werden.
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Zwischen
jeder Ionenfreigabe kann die massenselektive Ionenfalle eine Ionenpaket
von der weiteren Ionenfalle erhalten. Das Fangen von Ionen in der
Ionefalle kann auch durch das Vorhandensein eines Hintergrundgases
oder Badegases zum Kollisionskühlen
der Ionen unterstützt
werden. Dies trägt
dazu bei, ihre Bewegung zu dämpfen
und verbessert das Fangen. Auf diese Weise kann die massenselektive
Ionenfalle periodisch mit Ionen aufgefüllt werden, welche an den Flugzeit-Massenanalysator
mit orthogonaler Beschleunigung freigegeben werden können.
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Eine
Anordnung mit zwei Fallen ermöglicht
das Erzielen eines hohen Tastgrads für alle Ionen, unabhängig von
ihrem Masse-zu-Ladung-Wert. Ein Tandem-Quadrupol-Flugzeit-Massenspektrometer kann vorgesehen
sein, umfassend eine Ionenquelle, eine Ionenführung, einen Quadrupol-Massenfilter,
eine Gaskollisionszelle für
die kollisionsinduzierte Fragmentierung, eine 3D-Quadrupol-Ionenfalle,
eine weitere Ionenführung und
einen Flugzeit-Massenanalysator mit orthogonaler Beschleunigung.
Es wird deutlich, dass der Tastgrad im Vergleich zu herkömmlichen
Anordnungen erhöht
ist, unabhängig
von der Tatsache, ob das Massenspektrometer im MS (keine Fragmentierung)-Modus
oder im MS/MS (Fragmentierungs)-Modus betrieben wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
kann das Massenspektrometer eine pseudo-kontinuierliche Ionenquelle, wie beispielsweise
eine Matrix-unterstützter
Laser-Desorptions-Ionisation
(„MALDI")-Ionenquelle sowie
ein Driftrohr oder einen Driftbereich umfassen, welcher derart angeordnet
ist, dass die Ionen dispergieren. Das Driftrohr oder der Driftbereich
können
auch mit einem Gas versehen sein, um Ionen durch Kollision zu kühlen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
kann das Massenspektrometer eine gepulste Ionenquelle, wie beispielsweise
eine Matrix-unterstützter
Laser-Desorptions-Ionisation
(„MALDI")-Ionenquelle oder
eine Laserdesorptions-Ionisations-Ionenquelle
umfassen.
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Obgleich
vorzugsweise eine weitere Ionenfalle stromaufwärts der massenselektiven Ionenfalle
vorgesehen ist, wenn eine kontinuierliche Ionenquelle vorhanden
ist, kann eine weitere Ionenfalle unabhängig vom Ionenquellentyp verwendet
werden. In einem Betriebsmodus kann das axiale elektrische Feld
entlang der weiteren Ionenfalle zeitlich und/oder räumlich variiert
werden. In einem Betriebsmodus können
Ionen durch ein axiales elektrisches Feld, welches sich über die
Länge der
weiteren Ionenfalle verändert,
entlang der weiteren Ionenfalle gedrängt werden. In einem Betriebsmodus
kann wenigstens ein Teil der weiteren Ionenfalle als eine exklusive
AC- oder RF-Ionenführung
mit einem konstanten axialen elektrischen Feld wirken. In einem
Betriebsmodus kann wenigstens ein Teil der weiteren Ionenfalle Ionen
an einem oder mehreren Orten entlang der Länge der weiteren Ionenfalle
zurückhalten
oder speichern.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
kann die weitere Ionenfalle eine AC- oder RF-Ionentunnel-Ionenfalle,
umfassend wenigstens 4 Elektroden mit Öffnungen ähnlicher Größe umfassen, durch welche Ionen
bei der Verwendung übermittelt
werden. Die Ionenfalle kann gemäß anderen
Ausführungsformen
wenigstens 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45, 50,
55, 60, 65, 70, 75, 80, 85, 90, 95 oder 100 solcher Elektroden umfassen.
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Gemäß weniger
bevorzugten Ausführungsformen
kann die weitere Ionenfalle eine lineare Quadrupol-Ionenfalle, eine
lineare Hexapol-, Octopol-Ionenfalle oder eine Multipol-Ionenfalle
höherer
Ordnung, eine 3D-Quadrupol-Feld-Ionenfalle oder eine magnetische
(„Penning")-Ionenfalle umfassen.
Die weitere Ionenfalle kann daher selbst massenselektiv sein oder
auch nicht.
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Die
weitere Ionenfalle empfängt
vorzugsweise im Wesentlichen kontinuierlich Ionen an einem Ende.
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Die
weitere Ionenfalle kann bei der Verwendung ein Gas umfassen, sodass
die Ionen dazu angeordnet sind, entweder in die weitere Ionenfalle
mit derartigen Energien zu gelangen, dass die Ionen durch Kollision gekühlt werden,
ohne beim Kollidieren mit dem Gas wesentlich fragmentiert zu werden.
Alternativ können
die Ionen dazu angeordnet sein, in die weitere Ionenfalle mit derartigen
Energien zu gelangen, dass wenigstens 10% der Ionen beim Kollidieren
mit dem Gas fragmentiert werden, d.h. die weitere Ionenfalle wirkt
als eine Kollisionszelle.
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Die
weitere Ionenfalle gibt vorzugsweise periodisch Ionen frei und übermittelt
wenigstens einige der Ionen zu der massenselektiven Ionenfalle.
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Gemäß einem
weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren der
Massenspektrometrie nach Anspruch 45 vorgesehen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Massenspektrometer vorgesehen,
umfassend: eine massenselektive Ionenfalle; einen stromabwärts der
Ionenfalle angeordneten Flugzeit-Massenanalysator mit orthogonaler
Beschleunigung, wobei der Flugzeit-Massenanalysator mit orthogonaler
Beschleunigung eine Elektrode zum orthogonalen Beschleunigen von
Ionen umfasst; und ein Steuerungsmittel zum Steuern der massenselektiven
Ionenfalle und des Flugzeit-Massenanalysators mit orthogonaler Beschleunigung,
wobei in einem Betriebsmodus das Steuerungsmittel die massenselektive
Ionenfalle und den Flugzeit-Massenanalysator mit orthogonaler Beschleunigung
so steuert, dass: (i) zu einem ersten Zeitpunkt t1 Ionen
mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen
in einem ersten Bereich so angeordnet sind, dass sie im Wesentlichen
von der massenselektiven Ionenfalle zu dem Flugzeit-Massenanalysator
mit orthogonaler Beschleunigung gelangen, während Ionen mit Masse-zu-Ladung
Verhältnissen
außerhalb
des ersten Bereichs nicht im Wesentlichen zu dem Flugzeit-Massenanalysator
mit orthogonaler Beschleunigung gelangen; (ii) zu einem zweiten,
späteren
Zeitpunkt t2 nach t1 Ionen
mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen
in einem zweiten Bereich so angeordnet sind, dass sie im Wesentlichen
von der Ionenfalle zu dem Flugzeit-Massenanalysator mit orthogonaler
Beschleunigung gelangen, während
Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen
außerhalb
des zweiten Bereichs nicht im Wesentlichen zu dem Flugzeit-Massenanalysator
mit orthogonaler Beschleunigung gelangen; und (iii) zu einem späteren Zeitpunkt
tpush nach t1 und
t2 die Elektrode dazu angeordnet ist, Ionen
mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen
innerhalb des ersten und des zweiten Bereichs orthogonal zu beschleunigen. Die
Elektrode ist in der Zeit nach t1 und vor
tpush nicht energetisiert.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
werden Ionen von der massenselektiven Ionenfalle in einer gepulsten
Weise als eine Anzahl diskreter Ionenpakete freigegeben.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
können
die massenselektiven Eigenschaften der massenselektiven Ionenfalle
jedoch kontinuierlich variiert werden. Daher sollte in den Ansprüchen der
Bezug auf Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen in einem ersten Bereich,
welche zu einem ersten Zeitpunkt t1 freigegeben werden,
und auf Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen in einem zweiten Bereich
etc., welche zu einem zweiten etc. Zeitpunkt t2 freigegeben
werden, so verstanden werden, dass er Ausführungsformen abdeckt, bei welchen
die massenselektiven Eigenschaften der massenselektiven Ionenfalle
in gestufter Weise variiert werden, sowie Ausführungsformen, bei welchen die
massenselektiven Eigenschaften der massenselektiven Ionenfalle auf
im Wesentlichen kontinuierliche Weise variiert werden. Es werden
auch Ausführungsformen
berücksichtigt,
bei welchen die massenselektiven Eigenschaften der Ionenfalle für einen
Teil eines Betriebszyklus in einer gestuften Weise und für einen
anderen Teil des Betriebszyklus in einer kontinuierlichen Weise
variiert werden können.
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Zum
ersten Zeitpunkt t1 werden Ionen mit Masse-zu-Ladung
Verhältnissen
außerhalb
des ersten Bereichs vorzugsweise im Wesentlichen in der Ionenfalle
zurückgehalten.
In ähnlicher
Weise werden Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen außerhalb des zweiten Bereichs
zum zweiten Zeitpunkt t2 vorzugsweise im Wesentlichen
in der Ionenfalle zurückgehalten.
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Der
erste Bereich weist vorzugsweise ein minimales Masse-zu-Ladung Verhältnis M1min und ein maximales Masse-zu-Ladung Verhältnis M1max auf. Der Wert M1max M1min fällt
vorzugsweise in einen Bereich von 1-50, 50-100, 100-200, 200-300,
300- 400, 400-500,
500-600, 600-700, 700-800, 800-900, 900-1000, 1000-1100, 1100-1200, 1200-1300,
1300-1400, 1400-1500 oder > 1500.
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In ähnlicher
Weise weist der zweite Bereich ein minimales Masse-zu-Ladung Verhältnis M2min und ein maximales Masse-zu-Ladung Verhältnis M2max auf. Der Wert M2max M2min fällt
vorzugsweise in einen Bereich von 1-50, 50-100, 100-200, 200-300,
300-400, 400-500, 500-600, 600-700, 700-800, 800-900, 900-1000, 1000-1100, 1100-1200,
1200-1300, 1300-1400, 1400-1500 oder > 1500.
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Vorzugsweise
ist M1max > M2max und/oder M1min > M2min,
d.h. die im ersten Bereich ausgeschlossene höhere Masse ist vorzugsweise
größer als
die im zweiten Bereich ausgeschlossene obere Masse und/oder die im
ersten Bereich ausgeschlossene niedrigere Masse ist vorzugsweise
größer als
die im zweiten Bereich ausgeschlossene niedrigere Masse.
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Das
Steuerungsmittel steuert ferner vorzugsweise die massenselektive
Ionenfalle und den Flugzeit-Massenanalysator mit orthogonaler Beschleunigung
derart, dass: (iv) zu einem dritten, späteren Zeitpunkt t3 nach
t1 und t2, aber
vor tpush Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen
in einem dritten Bereich so angeordnet sind, dass sie im Wesentlichen
von der massenselektiven Ionenfalle zu dem Flugzeit-Massenanalysator
mit orthogonaler Beschleunigung gelangen, während Ionen mit Masse-zu-Ladung
Verhältnissen
außerhalb
des dritten Bereichs nicht im Wesentlichen zu dem Flugzeit-Massenanalysator
mit orthogonaler Beschleunigung gelangen; und wobei zu dem Zeitpunkt
tpush die Elektrode dazu angeordnet ist,
Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen
innerhalb des ersten, zweiten und dritten Bereichs orthogonal zu
beschleunigen.
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Zu
dem dritten Zeitpunkt t3 werden Ionen mit
Masse-zu-Ladung Verhältnissen
außerhalb
des dritten Bereichs vorzugsweise im Wesentlichen in der Ionenfalle
zurückgehalten.
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Der
dritte Bereich weist vorzugsweise ein minimales Masse-zu-Ladung
Verhältnis
M3min und ein maximales Masse-zu-Ladung
Verhältnis
M3max auf. Der Wert M3max-M3min fällt vorzugsweise
in einen Bereich von 1-50, 50-100, 100-200, 200-300, 300- 400, 400-500, 500-600,
600-700, 700-800, 800-900, 900-1000, 1000-1100, 1100-1200, 1200-1300,
1300-1400, 1400-1500 oder > 1500.
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Vorzugsweise
ist M2max > M3max und/oder M2min > M3min.
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Das
Steuerungsmittel steuert ferner vorzugsweise die Ionenfalle und
den Flugzeit-Massenanalysator mit
orthogonaler Beschleunigung derart, dass: (v) zu einem vierten,
späteren
Zeitpunkt t4 nach t1,
t2 und t3, aber vor
tpush Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen
in einem vierten Bereich so angeordnet sind, dass sie im Wesentlichen
von der Ionenfalle zu dem Flugzeit-Massenanalysator mit orthogonaler
Beschleunigung gelangen, während
Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen
außerhalb
des vierten Bereichs nicht im Wesentlichen zu dem Flugzeit-Massenanalysator
mit orthogonaler Beschleunigung gelangen; und wobei zu dem Zeitpunkt
tpush die Elektrode dazu angeordnet ist,
Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen
innerhalb des ersten, zweiten, dritten und vierten Bereichs orthogonal
zu beschleunigen.
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Zu
dem vierten Zeitpunkt t4 werden Ionen mit
Masse-zu-Ladung Verhältnissen
außerhalb
des vierten Bereichs vorzugsweise im Wesentlichen in der Ionenfalle
zurückgehalten.
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Der
vierte Bereich weist vorzugsweise ein minimales Masse-zu-Ladung
Verhältnis
M4min und ein maximales Masse-zu-Ladung
Verhältnis
M4max auf. Der Wert M4max-M4min fällt vorzugsweise
in einen Bereich 1-50, 50-100, 100-200, 200-300, 300-400, 400-500,
500-600, 600-700, 700-800, 800-900, 900-1000, 1000-1100, 1100-1200,
1200-1300, 1300-1400, 1400-1500 oder > 1500.
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Vorzugsweise
ist M3max > M4max und/oder M3min > M4min.
Die Elektrode wird nach dem Zeitpunkt t1 und vor
dem Zeitpunkt tpush nicht energetisiert.
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Ionen
können
von der massenselektiven Ionenfalle durch massenselektive Instabilität und/oder
durch Resonanzausstoß freigegeben
werden. Wird massenselektive Instabilität gewählt, um Ionen aus der Ionenfalle auszustoßen, so
ist die Ionenfalle entweder in einem Tiefpassmodus oder in einem
Hochpassmodus. So können
M1max und/oder M2max und/oder
M3max und/oder M4max in
einem Hochpassmodus unendlich sein. In ähnlicher Weise können M1min und/oder M2min und/oder
M3min und/oder M4min in
einem Tiefpassmodus null betragen. Wird der Resonanzausstoß verwendet,
um Ionen aus der Ionenfalle auszustoßen, so kann die Ionenfalle
entweder in einem Tiefpassmodus, oder in einem Hochpassmodus oder
in einem Bandpassmodus betrieben werden. Andere Betriebsmodi sind
auch möglich.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Massenspektrometer vorgesehen,
umfassend: eine 3D-Quadrupol-Ionenfalle; einen stromabwärts der
3D-Quadrupol-Ionenfalle angeordneten Flugzeit-Massenanalysator mit
orthogonaler Beschleunigung, wobei der Flugzeit-Massenanalysator
mit orthogonaler Beschleunigung eine Elektrode zum orthogonalen
Beschleunigen von Ionen umfasst; und ein Steuerungsmittel zum Steuern
der Ionenfalle und der Elektrode, wobei das Steuerungsmittel bewirkt,
dass: (i) zu einem ersten Zeitpunkt t1 ein
erstes Ionenpaket mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen in einem ersten Bereich
von der Ionenfalle freigegeben wird, und (ii) zu einem zweiten,
späteren
Zeitpunkt t2 nach t1 ein
zweites Ionenpaket mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen in einem zweiten (verschiedenen)
Bereich von der Ionenfalle freigegeben wird, und dann (iii) zu einem
späteren
Zeitpunkt tpush nach t1 und
t2 die Elektrode das erste und zweite Ionenpaket
orthogonal beschleunigt. Die Elektrode wird nach t1 und
vor tpush nicht energetisiert.
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Vorzugsweise
bewirkt das Steuerungsmittel ferner, dass: (iv) zu einem Zeitpunkt
t3 nach t1 und t2, aber vor tpush ein
drittes Ionenpaket mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen in einem dritten (verschiedenen)
Bereich von der Ionenfalle freigegeben wird, und (v) zu einem Zeitpunkt
t4 nach t1, t2 und t3, aber vor
t4 ein viertes Ionenpaket mit Masse-zu-Ladung
Verhältnissen
in einem vierten (verschiedenen) Bereich von der Ionenfalle freigegeben
wird.
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Vorzugsweise
sind der erste, zweite, dritte und vierte Bereich voneinander verschieden.
Vorzugsweise sind wenigstens der Abschnitt der oberen Masse und/oder
der Abschnitt der unteren Masse des ersten, zweiten, dritten und
vierten Bereichs voneinander verschieden.
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Vorzugsweise
weist der erste Bereich ein maximales Masse-zu-Ladung Verhältnis M1max, der zweite Bereich ein maximales Masse-zu-Ladung
Verhältnis
M2max, der dritte Bereich ein maximales
Masse-zu-Ladung Verhältnis
M3max, und der vierte Bereich ein maximales
Masse-zu-Ladung Verhältnis
M4max auf, wobei gilt, dass M1max > M2max > M3max > M4max.
Alternativ können
im Fall massenselektiver Instabilität M1max,
M2max, M3max, M4max etc. alle unendlich sein.
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Vorzugsweise
weist der erste Bereich ein minimales Masse-zu-Ladung Verhältnis M1min, der zweite Bereich ein minimales Masse-zu-Ladung
Verhältnis
M2min, der dritte Bereich ein minimales
Masse-zu-Ladung Verhältnis
M3min, und der vierte Bereich ein minimales
Masse-zu-Ladung Verhältnis
M4min auf, wobei gilt, dass M1min > M2min > M3min > M4min.
Alternativ können
im Fall massenselektiver Instabilität M1min,
M2min, M3min, M4min etc. alle gleich null sein.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren der Massenspektrometrie
vorgesehen, umfassend: Ausstoßen
von Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen innerhalb eines ersten
Bereichs von einer massenselektiven Ionenfalle, während Ionen
mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen
außerhalb
des ersten Bereichs in der Ionenfalle zurückgehalten werden; dann Ausstoßen von
Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen
innerhalb eines zweiten Bereichs von der massenselektiven Ionenfalle,
während
Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen
außerhalb
des zweiten Bereichs in der Ionenfalle zurückgehalten werden; und dann
orthogonale Beschleunigung von Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen
innerhalb des ersten und zweiten Bereichs, wobei der erste und der
zweite Bereich voneinander verschieden sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden Ionen in einer massenselektiven
Ionenfalle gespeichert und werden dann vorzugsweise sequentiell
in umgekehrter Reihenfolge zum Masse-zu-Ladung Verhältnis freigegeben.
Ionen mit den höchsten
Masse-zu-Ladung Verhältnissen
werden zuerst freigegeben und Ionen mit den niedrigsten Masse-zu-Ladung
Verhältnissen
werden zuletzt freigegeben.
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Ionen
mit hohen Masse-zu-Ladung Verhältnissen
bewegen sich langsamer, und indem diese Ionen zuerst freigegeben
werden, haben sie gegenüber
den Ionen mit niedrigeren Masse-zu-Ladung Verhältnissen einen Vorsprung. Die
Ionen können
zu einer konstanten Energie beschleunigt werden, indem eine geeignete Spannung
an die Ionenfalle angelegt wird, und können sich dann entlang einem
feldfreien Driftbereich bewegen. Durch eine geeignete Wahl des Massenscan-Gesetzes
der 3D-Quadrupol-Feld-Ionenfalle oder einer anderen massenselektiven
Ionenfalle können
Ionen aus der Ionenfalle ausgestoßen werden, sodass alle Ionen unabhängig von
ihrem Masse-zu-Ladung Verhältnis
an der Pusher-Elektrode im Wesentlichen zum selben Zeitpunkt und
mit derselben Energie ankommen. Dies ermöglicht, dass der Tastgrad für Ionen
aller Masse-zu-Ladung Verhältnisse
auf ungefähr
100% angehoben wird und stellt ebenfalls einen deutlichen Fortschritt in
der Technik dar.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass, wenn in dieser Anmeldung auf eine
massenselektive Ionenfalle Bezug genommen wird, die Ionenfalle selektiv
bezüglich
der Masse-zu-Ladung Verhältnisse
der von der Ionenfalle freigegebenen Ionen ist, im Gegensatz zu
einer nicht massenselektiven Ionenfalle, bei welcher Ionen, die von
der Ionenfalle freigegeben werden, unabhängig von und ohne Rücksicht
auf ihr Masse-zu-Ladung Verhältnis
freigegeben werden.
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Verschiedene
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden jetzt nur beispielhaft und mit Bezug
auf die beiliegenden Figuren beschrieben, für welche gilt:
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1 zeigt
einen Teil der Geometrie eines herkömmlichen Flugzeit-Massenanalysators
mit orthogonaler Beschleunigung;
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2 zeigt,
wie sich der Tastgrad mit dem Masse-zu-Ladung Verhältnis bei
einer herkömmlichen
Anordnung ohne eine stromaufwärts
angeordnete Ionenfalle und bei einer bekannten Anordnung mit einer
nicht massenselektiven, stromaufwärts angeordneten Ionenfalle
verändert;
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3 zeigt
den Zeitpunkt, zu dem Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen
im Bereich 1-1500 von einer massenselektiven Ionenfalle freigegeben
werden müssen, damit
die Ionen die Pusher-Elektrode gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
im Wesentlichen gleichzeitig erreichen;
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4 zeigt
eine bekannte 3D-Quadrupol-Feld-Ionenfalle; und
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5 zeigt
ein Stabilitätsdiagramm
für die
bekannte 3D-Quadrupol-Feld-Ionenfalle.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst eine massenselektive Ionenfalle,
wie beispielsweise eine 3D-Quadrupol-Ionenfalle. Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
werden mehrere Ionenpakete von der Ionenfalle freigegeben, aber
die Masse-zu-Ladung Verhältnisse
der freigegebenen Ionen und das Timing der Freigabe der Ionen sind
derart, dass im Wesentlichen alle der von der Ionenfalle freigegebenen
Ionen an der Pusher-Elektrode im Wesentlichen gleichzeitig ankommen
und durch eine einzige Energetisierung der Pusher-/Puller-Elektrode
orthogonal in den Driftbereich beschleunigt werden. Ionen können entweder
in gestufter oder in im Wesentlichen kontinuierlicher Weise freigegeben
werden. Obgleich der Ansatz der zweiten Hauptausführungsform
von demjenigen der ersten Hauptausführungsform verschieden ist, ist
der Effekt derselbe, nämlich
der Verlust nur sehr weniger Ionen und ein entsprechend sehr hoher
Tastgrad.
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Ist
die Driftlänge
vom Ausgang der massenselektiven Ionenfalle stromaufwärts der
Pusher-Elektrode
1 zur Mitte der Pusher-Elektrode
1 gleich
L, dann kann die Entfernung L in zwei oder mehr Längenbereiche L1,
L2 etc. unterteilt werden, und die Ionendriftenergie in jedem Bereich
kann als V1, V2 etc. definiert werden. Die Flugzeit T1 für Ionen
mit einem Masse-zu-Ladung Verhältnis
von 1 beträgt:
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Wird
T1 in μs,
L in Metern und V in Volt angegeben, so ist die Konstante „a" gleich 72.
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Ist
das maximale Masse-zu-Ladung Verhältnis der zu detektierenden
und aufzuzeichnenden Ionen M
max, dann sollte,
wenn alle Ionen gemäß der zweiten
Ausführungsform
gleichzeitig an der Pusher-Elektrode ankommen sollen, das Masse-zu-Ladung Verhältnis M
der von der Ionenfalle freigegebenen Ionen als eine Funktion der
Zeit T gemäß der folgenden
Formel variieren:
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Wird
die Entfernung L in zwei Bereiche aufgeteilt, einen ersten Bereich
L1 der Länge
80 mm, wobei die Ionendriftenergie V1 in diesem Bereich auf 10 eV
eingestellt wird, und einen zweiten Bereich L2 der Länge 90 mm,
wobei die Ionendriftenergie V2 in diesem Bereich auf 40 eV eingestellt
wird, dann ist die Flugzeit T1 für
Ionen mit einem Masse-zu-Ladung Verhältnis von 1 gleich 2,846 μs.
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Beträgt Mmax 1500 und werden Ionen mit einem Masse-zu-Ladung
Verhältnis
von 1500 zum Zeitpunkt null freigegeben, dann sollten Ionen mit
Masse-zu-Ladung Verhältnissen < 1500 von der Ionenfalle
zu einem späteren
Zeitpunkt freigegeben werden, wie in 3 gezeigt
ist. Wie zu sehen ist, sollten Ionen mit niedrigen Masse-zu-Ladung Verhältnissen
ungefähr
80-100 μs
nach Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen von 1500 freigegeben
werden. Ist dies der Fall, so erreichen im Wesentlichen alle von
der Ionenfalle freigegebenen Ionen die Pusher-Elektrode im Wesentlichen
gleichzeitig, und so beschleunigt die Pusher-Elektrode im Wesentlichen
alle von der Ionenfalle freigegebenen Ionen in einer einzigen Energetisierung
orthogonal. Die Ionenfalle kann im Wesentlichen kontinuierlich ein
Massenscan-Gesetz verfolgen, ähnlich
dem in 3 gezeigten, oder die Ionenfalle kann einem Massenfreigabe-Gesetz
folgen, welches ein gestuftes Profil aufweist.
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Eine
3D-Quadrupol-Feld-Ionenfalle ist in 4 gezeigt,
und das Stabilitätsdiagramm
für die
Ionenfalle ist in 5 zu sehen. Es gibt zahlreiche
Arten, Quadrupol-Feld-Ionenfallen
zu scannen oder ihre massenselektiven Eigenschaften auf andere Weise
einzustellen oder zu verändern,
um Ionen sequentiell auszustoßen. Methoden
zum Ausstoßen
von Ionen aus massenselektiven Ionenfallen gehören tendenziell zwei Kategorien an.
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Ein
erster Ansatz besteht in der Nutzung von massenselektiver Instabilität, wobei
die RF-Spannung und/oder die DC-Spannung gescannt werden kann, um
Ionen sequentiell zu Ordnungen instabiler Bewegung zu bewegen, was
dazu führt,
dass die Ionen nicht mehr in der Ionenfalle eingeschlossen sind.
Die massenselektive Instabilität
weist entweder ein Hochpass- oder ein Tiefpassmerkmal auf. Es wird
darauf hingewiesen, dass der obere Massenausschluss (für den Niedrigpassbetrieb)
oder der untere Massensausschluss (für den Hochpassbetrieb), falls
gewünscht,
progressiv verändert
werden können.
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Ein
zweiter Ansatz besteht in der Anwendung des Resonanzausstoßes, wobei
eine ergänzende AC-Spannung
(oder „Rückkopplungs"-Spannung) angewendet
werden kann, sodass Ionen eines spezifischen Masse-zu-Ladung Verhältnisses
durch Resonanz erregt und irgendwann ausgestoßen werden. Die RF-Spannung
oder AC-Frequenz
kann gescannt oder in anderer Weise verändert werden, um Ionen mit
unterschiedlichem Masse-zu-Ladung Verhältnis sequentiell auszustoßen.
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Der
Resonanzausstoß ermöglicht,
dass Ionen bestimmter Masse-zu-Ladung Verhältnisse ausgestoßen werden,
während
Ionen mit höheren
und niedrigeren Masse-zu-Ladung Verhältnissen zurückgehalten werden.
Eine zusätzliche
AC-Spannung mit
einer Frequenz, die der Frequenz der axialen langfristigen Bewegung
der Ionen mit den gewählten
Masse-zu-Ladung Verhältnissen
entspricht, kann auf die Endkappen der 3D-Quadrupol-Feld-Ionenfalle
angewendet werden. Die Frequenz der axialen langfristigen Bewegung
beträgt f/2βz,
wobei f die Frequenz der RF-Spannung
ist. Diese Ionen werden dann von der Ionenfalle in axialer Richtung
durch Resonanz ausgestoßen.
Der Bereich der auszustoßenden
Masse-zu-Ladung Werte kann durch Überlagern der RF-Spannung mit
einer festen AC-Frequenz oder durch Überlagern der AC-Frequenz mit
einer festen RF-Spannung vergrößert werden.
Alternativ kann eine Anzahl von AC-Frequenzen gleichzeitig angewendet
werden, um Ionen in einem bestimmten Bereich von Masse-zu-Ladung
Verhältnissen
auszustoßen.
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Um
Ionen in umgekehrter Reihenfolge des Masse-zu-Ladung Verhältnisses
gemäß der bevorzugten Ausführungsform
auszustoßen,
ist es erforderlich, relativ schnell im Masse-zu-Ladung Verhältnis hinab
zu scannen. Um Ionen in der axialen Richtung in umgekehrter Reihenfolge
unter Verwendung massenselektiver Instabilität freizugeben, ist es erforderlich
so zu scannen, dass Ionen die βz = O-Grenze der Stabilitätsordnung sequentiell kreuzen.
Dies kann durch progressives Anwenden einer umgekehrten DC-Spannung
zwischen dem Mittelring und den Endkappen oder durch Scannen sowohl
dieser DC-Spannung als auch der RF-Spannung erfolgen.
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Alternativ
kann ein kleiner DC-Dipol zwischen den Endkappen derart angewendet
werden, dass Ionen mit den geringsten βz-Werten
zu der negativen Kappe hin verlagert werden. Wenn diese Spannung
vergrößert wird,
werden Ionen mit hohen Masse-zu-Ladung Verhältnissen anfänglich ausgestoßen, gefolgt
von Ionen mit relativ geringen Masse-zu-Ladung Verhältnissen.
Diese Methode hat den Vorteil, dass Ionen nur in einer axialen Richtung
ausgestoßen
werden.
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Das
Massenscan-Gesetz der massenselektiven Ionenfalle und das Timing
der Pusher-Elektrode in Bezug zu der Freigabe von Ionen von der
Ionenfalle kann vorzugsweise die Effekte einer zeitlichen Verzögerung zwischen
dem Erreichen von Bedingungen für
den Ausstoß von
Ionen eines bestimmten Masse-zu-Ladung Verhältnisses und dem tatsächlichen
Ausstoß dieser
Ionen berücksichtigen.
Eine solche zeitliche Verzögerung
kann in der Größenordnung
von mehreren Dutzenden μs
liegen. Vorzugsweise wird diese Verzögerung berücksichtigt, wenn die Zeitverzögerung zwischen
dem Scannen der Ionenfalle und dem Anwenden des Pusher-Pulses auf
den Flugzeit-Massenanalysator mit orthogonaler Beschleunigung eingestellt
wird. Das Scan-Gesetz der angelegten Spannungen kann ebenfalls angepasst
werden, um diese Zeitverzögerung
zu korrigieren und sicherzustellen, dass Ionen die Falle gemäß dem erforderlichen
Scan-Gesetz verlassen.
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Der
Resonanzausstoß kann
auch verwendet werden, um Ionen in umgekehrter Reihenfolge zum Masse-zu-Ladung
Verhältnis
gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
auszustoßen.
Der Resonanzausstoß ist
jedoch im Hinblick auf die für
den Resonanzausstoß von
Ionen erforderliche Zeit und die für das Scannen der Ionenfalle
zur Verfügung
stehende begrenzte Zeit weniger bevorzugt. Ein vollständiger Scan
ist vorzugsweise in weniger als 1 ms erforderlich.
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Die
Verwendung einer Kombination von massenselektiver Instabilität und Resonanzausstoß wird in Betracht
gezogen, um Ionen aus der 3D-Ionenfalle gemäß der bevorzugten Ausführungsform
auszustoßen.
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Ionen
können
potenziell aus der Ionenfalle mit recht hohen Energien ausgestoßen werden,
d.h. mit vielen Dutzend Elektronenvolt oder mehr, abhängig von
der Scan-Methode.
Die Ionen-Energien können
abhängig von
der Scan-Methode auch mit der Masse variieren. Da es erwünscht ist,
dass alle Ionen im Bereich der orthogonalen Beschleunigung mit ungefähr denselben
Ionenenergien ankommen, kann das DC-Potential der Ionenfalle vorzugsweise
synchron zu den die Ionenfalle verlassenden Ionen gescannt werden.
Die Korrektur der Ionenenergie könnte
an jeder Position zwischen der Ionenfalle und der Pusher-Elektrode
erfolgen. Es ist jedoch vorzuziehen, dass die Korrektur an dem Punkt
erfolgt, an dem die Ionen die Ionenfalle verlassen, vor dem Driftbereich,
sodass das erforderliche Massenscan-Gesetz ähnlich bleibt wie in dem oben
genannten Beispiel.
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Nach
jedem Scan können
die Ionen aus der massenselektiven Ionenfalle entfernt werden. Die
Ionenfalle kann dann erneut mit Ionen aus einer weiteren, stromaufwärts angeordneten
Ionenfalle gefüllt
werden, wie zuvor beschrieben.
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Die
Ionenfalle kann dann den Zyklus wiederholen und gemäß dem oben
genannten Scan-Gesetz die Ionen sequentiell ausstoßen.
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Die
Pusher-Spannung wird vorzugsweise auf die Pusher-Elektrode 1 des
Flugzeit-Massenspektrometers
mit orthogonaler Beschleunigung synchron zu dem Scannen der Ionenfalle
und mit der erforderlichen Zeitverzögerung, vorzugsweise unter
Beachtung der Zeitverzögerungseffekte
ausgeübt.
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Obgleich
eine weitere Ionenfalle stromaufwärts der massenselektiven Ionenfalle
vorgesehen sein kann, ist das Vorsehen einer weiteren Ionenfalle
optional. Beispielsweise würde
der Betrieb mit einer gepulsten Ionenquelle, wie beispielsweise
einer Laserablations- oder Matrix-unterstützter Laser-Desorptions-Ionisation („MALDI")-Ionenquelle nicht
notwendigerweise zwei Ionenfallen erforderlich machen, um den Tastgrad
zu optimieren. Der Prozess der massenselektiven Freigabe von Ionen
und des Abtastens mit einem Flugzeit-Massenanalysator mit orthogonaler
Beschleunigung könnte
in dem Zeitraum zwischen Pulsen abgeschlossen werden. Entsprechend
könnten
alle Ionen über
den vollständigen
interessierenden Massenbereich massenanalysiert werden bevor die
Ionenquelle erneut energetisiert wird und so wäre es nicht erforderlich, Ionen
von der Quelle in einer weiteren Ionenfalle zu speichern.
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Um
dies weiter zu erläutern,
könnte
man nur zu Erläuterungszwecken
davon ausgehen, dass das interessierende Masse-zu-Ladung Verhältnis 400-3500
beträgt.
Ionen mit Masse-zu-Ladung Verhältnissen
in einem bestimmten Bereich könnten
von der Ionenfalle ausgestoßen
werden und auf eine Energie von 40 eV beschleunigt werden bevor
sie eine Entfernung von 10 cm zur Mitte des Bereichs der orthogonalen
Beschleunigung des Flugzeit-Massenanalysators mit orthogonaler Beschleunigung
zurücklegen.
Es wird angenommen, dass die ausgestoßenen Ionen eine Energieabweichung
von ±4
eV bei einer mittleren Energie von 40 eV aufweisen. Ferner wird
angenommen, dass die Länge
des Bereichs der orthogonalen Beschleunigung 3 cm beträgt, sodass
der Bereich der Bahnlängen ±1,5 cm
bei einer mittleren Bahnlänge
von 10 cm für
die Akzeptanz von Ionen in den Flugzeit-Massenanalysator mit orthogonaler Beschleunigung
beträgt.
Schließlich
wird angenommen, dass die Ionen in dem gewählten Bereich von Masse-zu-Ladung
Verhältnissen über einen
Zeitraum von 2 μs
ausgestoßen
werden. Aus den nachfolgend genannten Berechnungen wird deutlich,
dass der vollständige,
interessierende Massenbereich in einer Sequenz von nur acht massenselektiven
Ausstößen abgedeckt
werden kann, welche in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst
werden.
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Für jede Stufe
der Sequenz ist die Zeitverzögerung
zwischen dem Ionenausstoß und
dem orthogonalen Beschleunigungs-Puls gegeben. Es wird angenommen,
dass die Entfernung zwischen der Mitte des Bereichs der orthogonalen
Beschleunigung und dem Ionendetektor 10 cm beträgt, was der Entfernung zwischen der
Ionenfalle und dem Bereich der orthogonalen Beschleunigung entspricht.
Die Flugzeit entspricht damit der Zeitverzögerung. Schließlich wird
angenommen, dass die Zeit für
den Ionenausstoß aus
der Ionenfalle 20 μs beträgt und die
Overhead-Zeit für
die Datenverarbeitung, das Programmieren der Stromzufuhr etc. zwischen jeder
Stufe der Sequenz 250 μs
beträgt.
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Bei
diesem Beispiel ist zu sehen, dass die für die vollständige Sequenz
der acht Stufen des Ionenausstoßes
benötigte
Gesamtzeit nur 2,8 ms beträgt.
Bei MALDI liegt die Laserwiederholungsrate derzeit typischerweise
bei 20 Hz. So liegt die Zeit zwischen den Laserschüssen bei
50 ms und so kann die vollständige
Sequenz acht massenselektiver Ausstoß-Stufen leicht in den Zeitraum
zwischen Laserpulsen eingepasst werden.
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Da
Fortschritte zu beobachten sind, ist wahrscheinlich, dass sich die
Laserwiederholungsrate für
MALDI auf beispielsweise 100 oder 200 Hz erhöht. Jedoch beträgt auch
bei 200 Hz der Zeitraum zwischen den Laserschüssen nur 5 ms, sodass weiterhin
ausreichend Zeit für
die Sequenz der acht massenselektiven Ausstoß-Stufen bietet. Bei gepulsten
Ionenquellen, wie beispielsweise MALDI kann der Ionentastgrad für den Flugzeit-Massenanalysator
mit orthogonaler Beschleunigung bei Verwendung nur einer massenselektiven
Ionenfalle auf ungefähr
100% erhöht
werden.
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Obgleich
die vorliegende Erfindung mit Bezug zu bevorzugten Ausführungsformen
und anderen Anordnungen beschrieben worden ist, werden Fachleute
erkennen, dass verschiedene Veränderungen
bezüglich Form
und Details erfolgen können,
ohne vom Rahmen der Erfindung gemäß den beiliegenden Ansprüchen abzuweichen.