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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft in einer Ausführungsform
die chemische Behandlung von Zellulosefasern, um der Faser eine
verbesserte Dispergierbarkeit und Verstärkungseffizienz in faserverstärkten Verbundstoffmaterialien
zu verleihen. Spezieller betrifft diese Erfindung in einer Ausführungsform
zelluloseverstärkte
Faserzementverbundstoffmaterialien unter Verwendung von chemisch
behandelten Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit, einschließlich Faserbehandlungsverfahren,
Formulierungen, Verfahren der Herstellung und Endprodukte mit in
Bezug darauf verbesserten Materialeigenschaften.
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Beschreibung des verwandten Standes der
Technik
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Faserverstärkte Zementprodukte,
wie Bauplatten, Paneele, Bretter und Bedachungen, werden seit mehr
als einhundert Jahren für
den Hochbau verwendet. Verstärkungsfasern,
die in solchen Bauprodukten verwendet werden, umfassen Asbestfasern,
Zellulosefasern (siehe z.B. australisches Patent Nr. 515151, US-Patent
Nr. 6,030,447), Metallfasern, Glasfasern und andere natürliche oder
synthetische Fasern. In den vergangenen Jahren hat die Verwendung
von Asbestfasern aufgrund von gesundheitlichen Bedenken im Zusammenhang
mit der Aussetzung an und dem Einatmen von Asbestfasern beträchtlich
abgenommen. Holzzellulose ist als eine praktikable Alternative zu
einer der vorherrschend verwendeten Fasern in kommerziellen faserverstärkten Baumaterialien
geworden, da sie eine effektive, kostengünstige und erneuerbare natürliche Verstärkungsfaser
ist, die mit üblichen
Faserzement-Herstellungsverfahren, einschließlich dem Autoklavenverfahren, kompatibel
ist.
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Zelluloseverstärkte Faserzementmaterialien
können
jedoch Leistungsnachteile haben, wie beispielsweise eine geringere
Verstärkungseffizienz,
eine geringere Festigkeit und Zähigkeit
aufgrund einer schlechten Dispersion der Fasern und einer uneinheitlichen
Verteilung der Fasern in dem Zementgemisch. Diese Nachteile sind
größtenteils
auf den hydrophilen Charakter von Zellulosefasern zurückzuführen. Es
versteht sich im allgemeinen, daß Zellulosefasern in erster
Linie Polysaccharide sind, die aus fünf oder sechs Kohlenstoffzuckern
mit mehreren funktionellen Hydroxyl- und Carboxylgruppen bestehen.
Diese funktionellen Gruppen verleihen Zellulosefasern eine starke
Neigung zur Bildung von Wasserstoffbindungen innerhalb der Fasern
und zwischen den Fasern. Wasserstoffbindungen zwischen den Fasern
führen
oft zur Bildung von Faserklumpen oder -clustern. Es ist schwierig,
die Fasercluster in einem zementartigen Gemisch zu dispergieren,
selbst wenn das Verfahren der Stoffauflösung im Hydrapulper und Verfeinerungsverfahren
verwendet werden, wie sie in dem australischen Patent Nr. 515151
beschrie ben sind. Diese Fasercluster sind in trockenen und halb-trockenen
Verfahren, wie Extrusion, Preßformen,
Magnani-Verfahren und Gießen,
sogar noch schwieriger zu dispergieren. Darüber hinaus fördern Wasserstoffbindungen
zwischen verschiedenen Hydroxylgruppen der gleichen Faser wahrscheinlich
das Kräuseln
der Fasern oder die Bildung von Faserbällen, was auch zu einer geringeren Faserverstärkungseffizienz
führen
kann.
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Wenn
die Fasern beim Vorgang des Plattenformens getrocknet werden, sind
die Wasserstoffbindungen innerhalb von und zwischen Zellulosemolekülen beispielsweise
ausreichend stark, so daß eine
vollständige
Dispersion oder Zerfaserung der getrockneten Fasern mit mechanischen
Mitteln überaus
schwierig zu erzielen ist. Die Verwendung schlecht dispergierter
oder in Einzelfasern zerlegter Fasern in Faserzementverbundstoffmaterialien
führt für gewöhnlich zu
einer ungleichmäßigen Faserverteilung
und einer geringeren Verstärkungseffizienz,
was wiederum eine geringere Festigkeit, Zähigkeit und Belastbarkeit des
Faserzementendprodukts verursachen kann. Um daher ein bestimmtes
Niveau der Verstärkung
zu erzielen, sind im wesentlichen mehr Fasern erforderlich, um die
ungleichmäßige Faserverteilung
in der zementartigen Matrix auszugleichen, was wiederum die Materialkosten
signifikant erhöhen
kann.
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Eine
Reihe von Dokumenten des Standes der Technik offenbaren Verfahren
zur Verbesserung der Dispersion von Fasern in einer zementartigen
Matrix. Diese Dokumente sind jedoch allesamt auf die Verwendung von
mechanischer Wirkung zum Aufbrechen der Bindungen zwischen den Fasern
gerichtet. Beispielsweise offenbart das US-Patent Nr. 3,753,749
von Nutt das Mahlen oder sonstige mechanische Vorbereiten der Fasern im
Voraus, so daß die
Fasern in einem Betongemisch einheitlich verteilt werden können. Das
US-Patent Nr. 5,989,335 von Soroushian offenbart die Verwendung
von mechanischer Wirkung, um die Bindungen zwischen Fasern zu reduzieren,
so daß die
Fasern in konventionellen Betongemischen dispergiert werden können. Ein Nachteil
bei der Verwendung mechanischer Mittel, um die Bindung zwischen
Fasern aufzubrechen, besteht darin, daß, sobald die mechanisch dispergierten
Fasern in das Betongemisch eingebracht wurden, sich erneut Wasserstoffbindungen
zwischen den Fasern bilden können
und dazu führen,
daß die
Fasern in dem Gemisch wieder Cluster bilden.
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In
der Papierindustrie wurde einige Forschung auf die chemische Behandlung
von Zellulosefasern gerichtet, um die Zerfaserungsenergie, die erforderlich
ist, um den Faserstoffbrei in Einzelfasern zu zerlegen, zu reduzieren.
Da typischerweise eine hohe Energie erforderlich ist, um Faserstoffbrei
mit starken Wasserstoffbindungen zwischen den Fasern zu zerfasern,
wurden Anstrengungen unternommen, die Wasserstoffbindungen zwischen
Fasern in dem Faserstoffbrei zu reduzieren, indem organische und/oder
anorganische Chemikalien, die als Ablösemittel bezeichnet werden,
zugegeben werden, um die benötigte
Zerfaserungsenergie zu reduzieren. Die Ablösemittel sind typischerweise
oberflächenaktive
Stoffe, können
jedoch auch anorganische Füllstoffe
sein. Diese behandelten Fasern wurden primär für Anwendungen auf dem Gebiet
der Herstellung von Windeln und Monatsbinden entwickelt.
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Bislang
wurden diese chemisch behandelten Fasern ausschließlich in
der Papierindustrie verwendet, um die Zerfaserungsenergie während Zerfaserungsvorgängen, wie
Hammermahlen, zu reduzieren. Es gab keinerlei Motivation, diese
chemisch behandelten Fasern zu verwenden, um die Dispersion von
Fasern zu verbessern, da die Faserdispersion der papierherstellenden
Industrie im allgemeinen keine Besorgnis bereitet, weil die Mehrzahl
der Papierherstellungsverfahren, wie Langsieb-, Zylinder-(Hatschek-)
und Doppeldrahtverfahren, stark verdünnte Faseraufschlämmungen
verwenden. Die Konsistenz der Fasern in diesen Aufschlämmungen
liegt typischerweise zwischen etwa 0,01% und 4%. Bei solch geringen
Konsistenzen bricht Wasser den größten Teil der Wasserstoffbindungen
zwischen den Fasern auf, während
die verbleibenden Fasercluster unter Verwendung mechanischer Mittel,
wie Stoffauflösung
im Hydrapulper, Pumpen, Entstippen und Refinen, leicht dispergiert
werden können.
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Eine
schlechte Dispersion von Fasern stellt bei der Herstellung von faserverstärkten Zementverbundstoffmaterialien
nach wie vor ein ernstzunehmendes Problem dar, insbesondere wenn
lange Fasern in einem trockenen oder halb-trockenen Verfahren verwendet
werden, bei dem eine Dispersion von Fasern noch schwieriger zu erzielen
ist. Das Faserzementgemisch hat in einem trockenen oder halb-trockenen
Verfahren, wie Extrusions-, Gieß-
oder Preßformverfahren,
typischerweise einen Feststoffgehalt von etwa 30 bis 80 Gewichts-%.
Bei derart hohen Feststoffkonzentrationen kann eine Faserdispersion
nicht durch Verdünnen,
Löslichmachen
oder Schütteln
erzielt werden. Folglich führen
schlecht dispergierte Faserbündel
oder -cluster häufig
zu schweren Fehlern im Endprodukt, einschließlich eines signifikanten Verlusts
von mechanischen Eigenschaften. Die hohe Basizität des wäßrigen Faserzementsystems (pH-Wert üblicherweise
größer als
10) fördert auch
die Bildung von Wasserstoffbindungen zwischen den Fasern, was dazu
führen
kann, daß die
Fasern in einem zementartigen Gemisch schwieriger zu dispergieren
sind als in den meisten konventionellen Papierherstellungssystemen,
bei denen die Faserstoffbreiaufschlämmung typischerweise unter
sauren oder neutralen Bedingungen stattfindet.
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Dementsprechend
besteht ein Bedarf nach einer Faser, die leicht dispergiert und
in faserverstärkten Verbundstoffbaumaterialien
einheitlich verteilt werden kann. Es besteht auch ein Bedarf nach
einem faserverstärkten
Baumaterial mit verbesserter Faserverteilung und Verstärkungseffizienz
und Materialformulierungen und Verfahren zu deren Herstellung.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Baumaterial mit darin
aufgenommenen Fasern bereitgestellt, wobei die Fasern Zellulosefasern
sind, wobei wenigstens ein Teil der Fasern wenigstens teilweise
mit einem Dispergiermittel behandelt wurde, um chemisch behandelte
Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit zu bilden, und wobei das
Dispergiermittel Hydroxylgruppen auf der Faseroberfläche bindet,
um die Bildung von Bindungen zwischen Hydroxylgruppen verschiedener
Fasern wesentlich zu hemmen, wodurch die Bildung von Wasserstoffbindungen
zwischen Fasern wesentlich reduziert wird, so daß die chemisch behandelten
Fasern in dem Baumaterial leichter dispergiert werden können.
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In
einer Ausführungsform
werden die Fasern wenigstens teilweise mit einem Dispergiermittel
behandelt, so daß die
Fasern in einem Gemisch selbst nach mechanischem Mischen der Fasern
im wesentlichen dispergiert bleiben können, wodurch das Auftreten
erneuter Clusterbildung oder von Verklumpen der Fasern in dem Gemisch
wesentlich reduziert wird. Vorzugsweise bindet das Dispergiermittel
Hydroxylgruppen auf der Faseroberfläche, so daß die Bildung von Bindungen
zwischen Hydroxylgruppen verschiedener Fasern wesentlich gehemmt
wird, wodurch die Bildung von Wasserstoffbindungen zwischen Fasern
wesentlich reduziert wird. In einer Ausführungsform blockiert das Dispergiermittel
die Hydroxylgruppen physikalisch, so daß die Hydroxylgruppen im wesentlichen
daran gehindert werden, Bindungen mit Hydroxylgruppen anderer Fasern und/oder
an verschiedenen Stellen in derselben Faser zu bilden. In einer
weiteren Ausführungsform
umfaßt das
Dispergiermittel wenigstens eine funktionelle Gruppe, die chemisch
an die Hydroxylgruppen auf der Faseroberfläche bindet, und zwar in einer
solchen Weise, daß die
Hydroxylgruppen im wesentlichen daran gehindert werden, Bindungen
mit Hydroxylgruppen anderer Fasern und/oder anderen Hydroxylgruppen
in derselben Faser zu bilden. Die Dispergiermittel können ohne
Beschränkung
hierauf organische und/oder anorganische Chemikalien, wie oberflächenaktive
Stoffe und Auflösemittel,
die die Faseroberfläche
hydrophober und damit in einer wäßrigen Umgebung
besser dispergierbar machen, umfassen.
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Eine
bevorzugte Formulierung eines Baumaterials, das gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung hergestellt wurde, umfaßt ein zementartiges
Bindemittel, vorzugsweise Portland-Zement, ein Aggregat, vorzugsweise
Quarz, welcher fein gemahlen werden kann, wenn er autoklaviert werden soll,
Zellulosefasern, wobei wenigstens einige der Zellulosefasern Oberflächen haben,
die wenigstens teilweise mit einem Dispergiermittel behandelt wurden,
um die Oberflächen
hydrophob und die Fasern besser dispergierbar zu machen, und ein
oder mehrere Additive. In einer Ausführungsform umfaßt das Dispergiermittel eine
hydrophile funktionelle Gruppe und eine hydrophobe funktionelle
Gruppe, wobei die hydrophile Gruppe in der Gegenwart von Wasser
oder einem organischen Lösungsmittel
in einer solchen Weise dauerhaft oder vorübergehend an Hydroxylgruppen
auf der Faseroberfläche
bindet, daß die
Hydroxylgruppen im wesentlichen daran gehindert werden, an andere
Hydroxylgruppen zu binden. Die hydrophobe Gruppe ist auf der Faseroberfläche angeordnet
und stößt Wasser
und andere behandelte hydrophobe Fasern davon ab. Vorzugsweise machen
die Dispergiermittel von etwa 0,001% bis 20% des Ofentrocknungsgewichts
der Fasern aus. In einer Ausführungsform
umfassen die Zellulosefasern vereinzelte Fasern, wobei das Lignin
der Fasern chemisch entfernt wurde.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung eines Baumaterials bereitgestellt, welches folgendes
umfaßt:
Mischen von Fasern, die mit einem Dispergiermittel chemisch behandelt
wurden, mit einem Bindemittel und anderen Inhaltsstoffen unter Bildung
eines Gemischs, wobei die Fasern Zellulosefasern sind und wobei
das Dispergiermittel Hydroxylgruppen auf der Faseroberfläche bindet,
so daß eine
Bindung zwischen Hydroxylgruppen verschiedener Fasern im wesentlichen
gehemmt wird, wodurch die Bildung von Wasserstoffbindungen zwischen
den Fasern wesentlich reduziert wird, so daß die chemisch behandelten
Fasern leichter in dem Baumaterial dispergiert werden können, Formen
des Gemischs zu einem Gegenstand mit einer zuvor ausgewählten Form
und Größe, und
Härten
des Gegenstands, um ein faserverstärktes Verbundstoffbaumaterial
zu bilden.
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Ein
bevorzugtes Verfahren umfaßt
die Bereitstellung von Zellulosefasern und das Behandeln wenigstens
eines Teils der Zellulosefasern mit einem Dispergiermittel. Das
Dispergiermittel blockiert wenigstens einige der funktionellen Hydroxylgruppen
auf der Faseroberfläche
physikalisch und/oder bindet chemisch an diese, wodurch die Bildung
von Wasserstoffbindungen zwischen den Fasern wesentlich reduziert
wird und die Fasern in einem Gemisch leichter dispergierbar werden.
In einer weiteren Ausführungsform
umfassen die Zellulosefasern chemisch behandelten Papierstaubbrei,
der in der Papierindustrie zu Zwecken einer Reduzierung der Zerfaserungsenergie
verwendet wird. Die chemisch behandelten Fasern besitzen eine verbesserte
Dispergierbarkeit und sind mit einem zementartigen Bindemittel und
anderen Inhaltsstoffen gemischt, wodurch ein Faserzementgemisch
gebildet wird. Das Faserzementgemisch wird zu einem Faserzementgegenstand
mit zuvor ausgewählter
Form und Größe geformt.
Der Faserzementgegenstand wird gehärtet, um so das faserverstärkte Verbundstoffbaumaterial
zu bilden.
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Einige
der obigen Stufen können
ausgelassen werden, oder es können
zusätzliche
Stufen verwendet werden, je nach der bestimmten Anwendung. Die Stufe
der Behandlung der Fasern mit einem Dispergiermittel umfaßt vorzugsweise
das Behandeln der Fasern mit anorganischen Verbindungen, organischen
Verbindungen oder Kombinationen davon unter Verwendung von Techniken,
die Trockensprühen
oder Lösungsbehandlung umfassen,
wenngleich auch andere Verfahren zum Aufbringen von Dispergiermitteln
praktikabel sind, wie beispielsweise Beschichten und Imprägnieren.
In einer Ausführungsform
wird jede dieser Techniken bevorzugt in der Gegenwart von Wasser
oder einem organischen Lösungsmittel
durchgeführt.
Vorzugsweise umfaßt
die Stufe des Mischens der chemisch behandelten Fasern mit Inhaltsstoffen
unter Bildung eines Faserzementgemischs das Mischen der chemisch
behandelten Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit mit nicht-zellulosen Materialien,
wie zementartigem Bindemittel, Aggregat und Zusatzstoffen gemäß hier beschriebenen
bevorzugten Formulierungen. In einer weiteren Ausführungsform
können
die chemisch behandelten Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit
auch mit konventionellen unbehandelten Zellulosefasern, Papierstaubfasern
und/oder natürlichen
anorganischen Fasern und/oder synthetischen Fasern zusammen mit
anderen Inhaltsstoffen gemischt werden. Die Herstellungsverfahren
können
irgendeine der bestehenden Techniken sein, wie z.B. Extrusion, Preßformen,
Gießen,
Spritzgießen,
Mehrdrahtformen und Hatschek-Verfahren usw.
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Die
Verwendung der chemisch behandelten Fasern der bevorzugten Ausführungsformen
verbessert die Faserdispersion und die Verstärkungseffizienz in dem Baumaterial, was
wiederum die wichtigsten mechanischen und physikalischen Eigenschaften
des Materials verbessert. In einer Ausführungsform erhöht die Aufnahme
der chemisch behandelten Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit
in das Baumaterial den Bruchmodul (MOR) um mehr als 5% und/oder
erhöht
die Zähigkeit
um wenigstens etwa 5%, bevorzugter um etwa 20%, und/oder erhöht die Belastbarkeit
um mehr als etwa 5% und/oder erhöht
die Zugfestigkeit in z-Richtung um wenigstens etwa 5%, bevorzugter
um mehr als etwa 10% im Vergleich zu einem Baumaterial, das mit
einer äquivalenten
Formulierung ohne die chemisch behandelten Fasern hergestellt wurde.
Darüber
hinaus sind möglicherweise
weniger Zellulosefasern zur Herstellung von Verbundstoffmaterialien
mit im wesentlichen den gleichen physikalischen und mechanischen
Eigenschaften erforderlich, da chemisch behandelte Fasern mit verbesserter
Dispergierbarkeit die Notwendigkeit der Hinzufügung zusätzlicher Fasern zu dem zementartigen Gemisch,
um die Bildung von Faserklumpen oder -clustern zu kompensieren,
umgeht. Diese und weitere Vorteile werden deutlicher aus der nachfolgenden
Beschreibung zusammen mit den begleitenden Zeichnungen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 veranschaulicht
einen beispielhaften Verfahrensablauf gemäß einer Ausführungsform
zur Behandlung von Fasern mit Dispergiermitteln in Lösung,
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2 veranschaulicht
beispielhafte Verfahrensabläufe
gemäß mehreren
Ausführungsformen
zur Behandlung von Fasern mit Dispergiermitteln unter Verwendung
eines Trockensprühverfahrens,
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3 veranschaulicht
einen beispielhaften Verfahrensablauf gemäß einer Ausführungsform
zur Herstellung faserverstärkter
Zementverbundstoffmaterialien, in die chemisch behandelte Fasern
mit verbesserter Dispergierbarkeit aufgenommen sind,
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4 ist
ein Diagramm, welches wichtige mechanische und physikalische Eigenschaften
von Faserzementbaumaterialien, die mit chemisch behandelten Fasern
mit verbesserter Dispergierbarkeit gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
ausgestaltet sind, und Faserzementmaterialien, die mit konventionellen
unbehandelten Fasern hergestellt sind, veranschaulicht.
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die chemische Behandlung
von Zellulosefasern, um ihnen eine verbesserte Dispergierbarkeit
zu verleihen, und die Verwendung dieser chemisch behandelten Fasern
mit verbesserter Dispergierbarkeit in zementartigen faserverstärkten Verbundstoffbaumaterialien.
Die Verarbeitungsverfahren zur chemischen Behandlung der Fasern,
um sie leichter dispergierbar zu machen, Formulierungen von Verbundstoffmaterialien
unter Verwendung dieser chemisch behandelten Fasern und Verbesserungen
der mechanischen und physikalischen Eigenschaften des abschließenden Verbundstoffmaterials
werden ebenfalls beschrieben.
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Chemisch
behandelte Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit sind allgemein
so definiert, daß sie Fasern
beinhalten, die sich in einem Gemisch, wie einer zementartigen Matrix,
leichter verteilen lassen und selbst nach Beendigung mechanischer
Mischvorgänge
im wesentlichen dispergiert bleiben. Im Gegensatz zu Fasern, die
primär
durch mechanische Mittel dispergiert werden, bleiben diese chemisch
behandelten Fasern, wenn sie in ein Gemisch aufgenommen sind, in
dem Gemisch im wesentlichen dispergiert, ohne daß es zu einer erneuten Cluster- oder Klumpenbildung
kommt, sobald der Mischvorgang beendet wird.
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Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit
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In
einer Ausführungsform
betrifft diese Erfindung die Verwendung chemisch behandelter Fasern
mit verbesserter Dispergierbarkeit in zementartigen zellulosefaserverstärkten Baumaterialien.
Die chemisch behandelten Fasern umfassen im allgemeinen Fasern,
die mit einer oder mehreren chemischen Verbindungen (Dispergiermittel)
behandelt wurden, die die Fasern daran hindern, Bindungen zwischen
den Fasern auszubilden. In einer bevorzugten Ausführungsform
binden die Dispergiermittel die funktionellen Hydroxylgruppen auf der
Faseroberfläche
entweder durch physikalisches Blockieren der Stelle oder durch chemische
Bindung an die Hydroxylgruppen, so daß die Hydroxylgruppen im wesentlichen
daran gehindert werden, Wasserstoffbindungen mit Hydroxylgruppen
auf benachbarten Fasern zu bilden. Die Dispergiermittel können sowohl
auf lange als auch auf kurze Zellulosefasern aufgebracht werden,
um den Fasern eine verbesserte Dispergierbarkeit zu verleihen. Lange
Fasern werden hier als Fasern definiert, die eine auf den Längenmittelwert
bezogene mittlere Länge
von mehr als etwa 1 mm haben, und kurze Fasern werden als Fasern
definiert, die eine auf den Längenmittelwert
bezogene mittlere Länge
von weniger als etwa 1 mm haben. Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung können
auf Fasern mit einer auf den Längenmittelwert
bezogenen mittleren Länge von
etwa 0,01 bis 7,0 mm angewandt werden, sind jedoch nicht hierauf
beschränkt.
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Chemische Dispergiermittel und Zellulosefasern
für die
Faserbehandlung
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Die
zur Verbesserung der Dispergierbarkeit von Fasern ausgewählten Chemikalien
sind vorzugsweise Chemikalien, die die Faseroberfläche hydrophober
machen und/oder die das Auftreten von Bindungen zwischen Fasern
signifikant reduzieren können,
wodurch die Fasern wesentlich leichter dispergierbar gemacht werden.
In einer Ausführungsform
haften die Dispergiermittel in einer solchen Weise an der Faseroberfläche an,
daß die
Dispergiermittel die Hydroxylgruppen auf der Faseroberfläche physikalisch
daran hindern, mit benachbarten Fasern in Kontakt zu treten, wodurch
die Effekte der Wasserstoffbindung zwischen Hydroxylgruppen auf
benachbarten Fasern signifikant abgeschwächt werden. In einer weiteren
Ausführungsform
enthalten die Dispergiermittel funktionelle Gruppen, die chemisch
an Hydroxylgruppen auf der Faseroberfläche binden, so daß die Bildung
von Wasserstoffbindungen zwischen Hydroxylgruppen verschiedener
Fasern gehemmt wird. Chemikalien, die in dem Faserbehandlungsverfahren
ge mäß den bevorzugten
Ausführungsformen
als Dispergiermittel verwendet werden können, umfassen die folgenden,
ohne jedoch hierauf beschränkt
zu sein:
- • Polyaminverbindungen,
- • kationische
quaternäre
Aminverbindungen, einschließlich
Alkyltrimethylquaternäre
Ammoniumsalze, Dialkyldimethyl-quaternäre Ammoniumsalze, Benzylalkylchloride,
ethoxylierte quaternäre
Ammoniumsalze, propoxylierte quaternäre Ammoniumsalze usw.,
- • kationische,
anionische und nichtionische oberflächenaktive Stoffe,
- • Kombinationen
von kationischen und nichtionischen oberflächenaktiven Stoffen oder von
anionischen und nichtionischen oberflächenaktiven Stoffen,
- • kommerziell
erhältliche
Chemikalien, die in der Papierindustrie allgemein bekannt sind,
wie Papierstaubbrei-Auflösemittel,
wie: Berocell 587K, 584, 509, 509HA und 614 von EKA Chemicals Inc.,
Marietta, GA; EMCOL CC-42 von Witco Chemicals Inc., Greenwich, Connecticut;
und Quaker 3190 und 2028 von Hercules Inc., Kalamazoo, Michigan,
- • Alkylalkoxysilan,
Alkoxylsilan und Halogenidorganosilan.
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Zusätzlich können in
dem bevorzugten Faserbehandlungsverfahren auch andere kommerziell
erhältliche
Chemikalien, wie oberflächenaktive
Stoffe und Auflösemittel,
als Dispergiermittel auf die Fasern aufgebracht werden. Es versteht
sich, daß die
obige Auflistung chemischer Verbindungen lediglich Beispiele von Substanzen
veranschaulicht, die zur Behandlung der Fasern verwendet werden
können,
um ihnen eine verbesserte Dispergierbarkeit zu verleihen. Das Dispergiermittel
kann auch jede andere geeignete organische oder anorganische Verbindung
oder Kombinationen davon sein, je nach den bestimmten Merkmalen,
die für die
spezifische Anwendungsform des Faserzementmaterials benötigt werden.
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Zellulosefasern,
die für
die chemische Behandlung mit einem Dispergiermittel verwendet werden,
können
durch verschiedene Aufschlußverfahren
hergestellt werden. In dem Aufschlußverfahren werden Holz oder andere
lignozellulose Rohmaterialien, wie Kenaf, Stroh und Bambus usw.,
auf eine faserige Masse reduziert, indem die Bindungen innerhalb
der Strukturen der lignozellulosen Materialien aufgebrochen werden.
Dies kann chemisch, mechanisch, thermisch, biologisch oder durch
Kombinationen dieser Behandlungen bewerkstelligt werden. Auf Basis
der in dem Verfahren verwendeten Chemikalien werden die chemischen
Aufschlußverfahren
als Soda-, Kraft-, Kraft-AQ-, Soda-AQ-, Sauerstoff-Delignifizierungs-,
Kraft-Sauerstoff-, Lösungsmittelverfahren
und Sulfitaufschluß-,
Dampfexplosions- oder irgendwelche anderen Aufschlußtechniken
klassifiziert. In einigen Ausführungsformen
werden Zellulosefasern in einzelne Fasern getrennt, indem die Bindungen zwischen
Lignin und zellulosen Komponenten aufgebrochen werden. Lignin, welches
als Klebstoff dient, der Zellulose und Hemizellulose zusammenhält, um mechanische
Festigkeit in dem Holz bereitzustellen, wird durch chemische Reaktionen
aufgebrochen und gelöst.
Diese chemischen Reaktionen zum Vereinzeln der Fasern können in
einem Reaktor, oft bezeichnet als Aufschlußreaktor, bei einer hohen Temperatur
von etwa 150 bis 250°C
für etwa
30 Minuten bis 3 Stunden durchgeführt werden.
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Die
für die
Dispergiermittelbehandlung verwendeten Zellulosefasern können nicht-feingemahlene/nicht-fibrillierte
oder feingemahlene/fibrillierte Zellulosefaserstoffbreie aus Quellen,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf gebleichten, ungebleichten, halb-gebleichten Zellulosebrei,
hergestellt durch verschiedene Aufschlußtechniken, sein. Die Zellulosebreie
können
aus Weichholz, Hartholz, landwirtschaftlichen Rohmaterialien, recyceltem
Abfallpapier oder irgendeiner anderen Form von lignozellulosen Materialien
hergestellt sein.
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Des
weiteren können
die verwendeten Zellulosefasern technische Zellulosefasern sein,
wie z.B. beladene Fasern, wie sie beschrieben sind in der gleichzeitig
anhängigen
Patentanmeldung der Anmelderin mit dem Titel FIBER CEMENT COMPOSITE
MATERIALS USING CELLULOSE FIBERS LOADED WITH INORGANIC AND/OR ORGANIC
SUBSTANCES, Veröffentlichungsnr.
US 20020088584 , eingereicht
am 2. Oktober 2001, und/oder geleimte Fasern, wie sie beschrieben
sind in der gleichzeitig anhängigen
Patentanmeldung der Anmelderin mit dem Titel FIBER CEMENT COMPOSITE
MATERIALS USING SIZED CELLULOSE FIBERS, Veröffentlichungsnr.
US 20020059886 , eingereicht am
2. Oktober 2001, und/oder mit Biozid behandelte Fasern, wie sie
beschrieben sind in der gleichzeitig anhängigen Patentanmeldung der
Anmelderin mit dem Titel FIBER CEMENT COMPOSITE MATERIALS USING
BIOCIDE TREATED DURABLE CELLULOSE FIBERS, Veröffentlichungsnr. 20020069791,
eingereicht am 2. Oktober 2001.
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Faserbehandlung
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Es
können
verschiedene Verfahren verwendet werden, um Zellulosefasern mit
einem oder mehreren Dispergiermitteln zu behandeln. Ein bevorzugtes
Faserbehandlungsverfahren umfaßt
im allgemeinen die folgenden Stufen, die in unterschiedlicher Reihenfolge
ausgeführt
werden:
- • Faserdispersion/-zerfaserung,
- • Fibrillierung
(mechanisches Mittel zum Vergrößern der
Faseroberfläche),
- • Faserkonditionierung
(Entwässern,
Trocknen oder Verdünnen),
- • Behandlung
mit einem oder mehreren Dispergiermitteln,
- • Entfernen
von restlichen/überschüssigen Dispergiermitteln
und
- • Konditionieren
der chemisch behandelten Fasern (Trocknen, Anfeuchten oder Dispergieren).
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Einige
dieser Stufen können
ausgelassen werden, oder es können
einige andere Stufen wünschenswert
sein.
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Das
Faserbehandlungsverfahren kann auf verschiedene Weisen ausgeführt werden,
einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf Behandlungen in wäßrigen oder
organischen Lösungsmittellösungen und/oder
Behandlungen durch Vakuum- oder Drucksprühen des Dispergiermittels auf
getrocknete oder nasse Zellulosefasern.
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Faserbehandlung in Lösung
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1 veranschaulicht
eine Ausführungsform
eines bevorzugten Faserbehandlungsverfahrens 100, das in
Lösung
durchgeführt
wird. Das Verfahren 100 beginnt mit Stufe 102,
in der unbehandelte Zellulosefasern dispergiert, zerfasert (vereinzelt)
und/oder fibrilliert werden. Die Fasern werden in dieser Stufe durch
mechanisches Aufbrechen wenigstens einiger der Bindungen zwischen
den Fasern, um die Fasern voneinander zu trennen, dispergiert. Diese
Stufe 102 des Dispergierens verleiht den Fasern jedoch
typischerweise keine ausreichende Dispergierbarkeit, so daß die Fasern
im wesentlichen einheitlich verteilt bleiben, wenn sie in eine zementartige
Matrix aufgenommen werden. Wenigstens einige der Wasserstoffbindungen
zwischen den Fasern, die während
dieser Dispersionsstufe 102 durch mechanische Wirkung aufgebrochen
werden, bilden sich in einem Gemisch tendenziell neu, sobald der
mechanische Mischvorgang endet, was dazu führt, daß die Fasern in dem Gemisch
wieder Cluster bilden oder zusammenklumpen.
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Weiterhin
kann das Vereinzeln von Fasern in einem chemischen Aufschlußverfahren
stattfinden. Alternativ dazu versteht es sich, daß beim Ausführen dieses
bevorzugten Herstellungsverfahrens der Schritt des chemischen Aufschließens möglicherweise
nicht notwendig ist. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die chemische Vereinzelung
von Fasern oft durch den Faserhersteller vorgenommen wird, der dann
die Fasern dem Käufer
auf standardmäßigen Zellstoffbahnen
oder -rollen liefert. Das Verfahren 100 kann auch auf Fasern
angewandt werden, die nicht chemisch vereinzelt wurden. So umfaßt in einer
Ausführungsform
die Vereinzelung solcher Fasern lediglich das mechanische Trennen
der Fasern von den Bahnen oder Rollen, wie z.B. durch Hammermahlen
oder andere Verfahren.
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In
einer Ausführungsform
werden die unbehandelten Zellulosefasern in trockener Form (Platten
und Rollen) oder in nasser Form (nasse Platten und in Behältern) aufgenommen.
Vorzugsweise werden die unbehandelten Fasern in einer Konsistenz
von etwa 1%-6% unter Bildung einer Faserbreiaufschlämmung in
einem Hydrapulper mechanisch dispergiert, wodurch es auch zu etwas
Fibrillierung kommt. Eine weitere Fibrillierung kann unter Verwendung
eines Refiners oder einer Reihe von Refinern erzielt werden. Sobald
sie dispergiert sind, werden die Fasern dann auf einen Entwässerungsgrad
von etwa 0 bis 800 Grad Canadian Standard Freeness (CSF), bevorzugter
etwa 100 bis 700 Grad CSF fibrilliert. Die Dispersion und die Fibrillierung
können auch
durch andere Techniken, wie beispielsweise durch Entstippen, Mahlen
und Zerfasern, erzielt werden. Die Verwendung chemisch behandelter
Fasern ohne extensives Fibrillieren ist für einige Produkte und Verfahren jedoch
ebenfalls akzeptabel oder wird sogar bevorzugt.
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In
der in 1 gezeigten Ausführungsform setzt das Verfahren 100 im
Anschluß an
das Dispergieren der Fasern in Stufe 102 mit Stufe 104 fort,
bei der fibrillierte oder nicht-fibrillierte
Fasern in Form von Aufschlämmungen
dann unter Verwendung von Preßfiltration,
Vakuumfiltration oder kontinuierlicher Zentrifugation auf einen
gesamten Feststoffgehalt von etwa 2% bis 50% entwässert werden.
Weiteres Entwässern
der Fasern kann durch Verdampfungs trocknen im Vakuum, Flash-Trocknen,
Gefriertrocknen, Ofentrocknen bei niedrigen Temperaturen und andere
Trocknungstechniken, die die Integrität der Fasern nicht signifikant
beschädigen,
erfolgen. In einer Ausführungsform
werden die entwässerten
Fasern in einem Reaktorgefäß unter
Verwendung von Verteilern, Mischern oder Hydrapulpern jeglicher
Art gründlich
gemischt. Wie es in 1 gezeigt ist, kann das Wasser
aus der Entwässerungsstufe 104 wieder
zu der Wasseranlage 104a zurückgeleitet und zu Stufe 102 zurückgeführt werden.
-
Das
Verfahren 100 setzt dann mit Stufe 106 fort, wobei
Behandlungsreaktionen mit Dispergiermittel durchgeführt werden.
Vorzugsweise werden vorbereitete Dispergiermittel unter konstantem
Schütteln
und Mischen zu dem Reaktor zugegeben. In einer Ausführungsform
umfassen die Dispergiermittel oberflächenaktive Stoffe, wie quaternäres Amin,
Polyamin und Kombinationen davon. Vorzugsweise beträgt die Menge
an Dispergiermitteln bis zu etwa 20% der ofengetrockneten Masse
des Zellulosebreis. Vorzugsweise binden die Dispergiermittel die
Hydroxylgruppen auf der Faseroberfläche, so daß die Hydroxylgruppen daran
gehindert werden, Wasserstoffbindungen mit Hydroxylgruppen auf benachbarten
Fasern zu bilden. Die Schwächung
von Wasserstoffbindungen zwischen Fasern und/oder die Bildung einer
hydrophoben Wolke, welche die mit oberflächenaktivem Stoff behandelten
Fasern umgibt, machen die Fasern in Lösung leichter dispergierbar,
und es wird verhindert, daß die
Fasern Cluster bilden, sobald der mechanische Mischvorgang beendet
wird. Die Reaktorsysteme sind jedoch vorzugsweise mit einigen Arten
von Schüttelvorrichtungen
ausgestattet, um ein gutes Mischen sicherzustellen.
-
Die
Behandlungsreaktionen mit Dispergiermitteln können bei Umgebungstemperatur
oder bei einer erhöhten
Temperatur von bis zu etwa 250°C,
bevorzugter unterhalb von 150°C,
durchgeführt
werden. Die Retentionszeit variiert in Abhängigkeit von dem bestimmten
Dispergiermittel, liegt jedoch vorzugsweise im Bereich von etwa
30 Sekunden bis 24 Stunden. Diskontinuierliche oder kontinuierliche
Reaktoren jeder Art können
verwendet werden, jedoch sind kontinuierliche oder halb-kontinuierliche
Tankreaktoren oder Pfropfenströmungsreaktoren
für die
Faserbehandlung in dieser Ausführungsform
bevorzugt.
-
Nachdem
eine vorbestimmte Retentionszeit erreicht wurde, können in
Stufe 108 des Verfahrens 100 die Dispergiermittelreste
mittels Zentrifugation oder Filtration abgetrennt und entfernt werden.
In einer Ausführungsform
werden die Dispergiermittelreste rezykliert und erneut verwendet.
Nach der Reaktion werden die Fasern vorzugsweise in einem Ofen bei
niedriger Temperatur, durch Vakuumverdampfung und andere nicht-destruktive
Trocknungstechniken getrocknet. Die behandelten Fasern werden dann
in Stufe 110 in Faserzementverbundstoffmaterialien aufgenommen.
-
Tabelle
1: Bedingungen der Dispergiermittelbehandlung einiger Ausführungsformen
-
Tabelle
1 liefert Beispiele von Reaktionsbedingungen des oben beschriebenen
Faserbehandlungsverfahrens 100. An den hier dargestellten
Ausführungsformen
können
jedoch verschiedene Änderungen
und Modifikationen vorgenommen werden, ohne vom Gedanken der Erfindung
abzuweichen.
-
Faserbehandlung durch Trockensprühen
-
2 veranschaulicht
verschiedene Ausführungsformen
der Faserbehandlung durch Trockensprühen. Das Verfahren 200 beginnt
mit Stufe 202, bei der Rohmaterialien auf die Behandlung
vorbereitet werden. Die unbehandelten Fasern können in verschiedenen Formen
bezogen werden, wie beispielsweise als Faserstoffbreibahnen (Platten)
in Ballen 202a, Faserstoffbreiplatten in Rollen 202b,
(durch Hammermahlen oder Zerfasern) zerfaserte Fasern in Ballen,
Behältern
oder Silos 202c, fibrillierte (feingemahlene) trockene
oder halb-trockene Fasern in Ballen, Silos oder Behältern 202d und
anderen trockenen Formen von Zellulosefasern.
-
Wie
es in 2 gezeigt ist, werden in der Stufe der Behandlung
von Faserstoffbreien in Form von Rollen oder Bahnen/Platten 202a und 202b Dispergiermittel
auf Zellulosefasern gesprüht,
wie es in den Stufen 204a und 204b gezeigt ist.
Die Dispergiermittel können
vor, während
oder nach dem Zerfaserungsvorgang mit Molekülen auf der Faseroberfläche reagieren.
Bei diesen Sprühsystemen
können
die Dispergiermittel verdampft werden, und die verdampften Chemikalien
können
unter Druck gesetzt werden, so daß ausreichende Sprühgeschwindigkeiten
bereitgestellt werden. Einige Trägergase
können
zum Sprühen
der Dispergiermittel in Latexemulsionen verwendet werden. Vorzugsweise
werden die Düsen
so ausgewählt,
daß sie
die feinstmöglichen
Sprühteilchen
erzeugen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
dieser Behandlung werden Dispergiermittel auf Faserstoffbreibahnen,
-rollen oder -platten aufgebracht, indem die Faserstoffbreibahnen
in Lösungen
der Dispergiermittel eingetaucht werden. Nach einer vorbestimmten
Retentionszeit, um die Dispergiermittel mit den Fasern reagieren zu
lassen, werden die Faserstoffbreie dann unter Verwendung von Techniken,
wie Hammermahlen, Zerfasern, Walzenmahlen, Entstippen oder Feinmahlen,
vereinzelt oder zerfasert. Dispergiermittelreaktionen und Zerfaserung
können
auch gleichzeitig erfolgen, indem die Chemikalien während der
Zerfaserungsprozesse auf die Fasern gesprüht werden. Wie aus 2 weiterhin
ersichtlich ist, werden bei der Behandlung von zerfaserten Fasern 202c Dispergiermittel
auf die zerfaserten Fasern gesprüht,
wie es in Stufe 204c gezeigt ist. Die Dispergiermittelreaktionen
laufen in einem Reaktor unter kräftigem
Schütteln/Mischen
ab. Die Dispergiermittelbehandlung kann auch in Systemen wie Flash-Trocknern,
Hammermühlen,
konventionellen Harzaufbringungskammern oder Reaktoren mit geschlossenen
Mischtanks durchgeführt
werden.
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
können
fibrillierte Zellulosefasern in trockener Form in der Faserbehandlung 204d verwendet
werden. Bei der Herstellung trockener fibrillierter Fasern wird
Zellulosebrei unter Verwendung konventioneller Hydrapulper, Faserstoffbreirefiner
oder Entstipper verfeinert. Die fibrillierten Fasern werden dann
unter Verwendung von Techniken wie Flash-Trocknen und Lufttrocknen
entwässert und/oder
getrocknet. Die nassen oder trockenen fibrillierten Fasern werden
dann mit gewünschten
Dispergiermitteln in einem Reaktor in Kontakt gebracht. Die Dispergiermittelbehandlung
dieser Ausführungsformen
kann bei Raumtemperatur oder bei erhöhter Temperatur unter Atmosphären- oder
erhöhtem
Druck erfolgen. Die Retentionszeit für die Behandlung kann variieren,
um dem Prozeß und
der Ausrüstung
Rechnung zu tragen, und beträgt
bevorzugt 30 Sekunden bis 24 Stunden. Die Menge der Dispergiermittel
liegt vorzugsweise im Bereich von etwa 0,001% bis 20% von ofengetrockneten
Fasern. Die Reaktionstemperatur kann bis zu 250°C betragen und liegt vorzugsweise
unterhalb von etwa 150°C.
-
Wie
es in 2 gezeigt ist, werden die behandelten Fasern anschließend in
Stufe 206 konditioniert. Die behandelten Fasern können unter
Verwendung von Techniken wie Trocknen, Befeuchten und Dispergieren konditioniert
werden. Nach dem Konditionieren der Fasern werden die Fasern weiter
verarbeitet. Die mit einem Dispergiermittel chemisch behandelten
Fasern werden dispergiert oder fibrilliert. In einigen Fällen ist
eine Fibrillierung möglicherweise
nicht erforderlich. Die chemisch behandelten Fasern werden dann
bei der Herstellung von Faserzementverbundstoffmaterialien in Stufe 208 mit
aufgenommen.
-
Die
Dispergiermittel können
auch direkt im Verfahren zur Herstellung von Faserzementverbundstoffmaterialien
verwendet werden, wie es unten ausführlicher beschrieben wird.
Vorzugsweise werden die Dispergiermittel vor dem Mischen mit anderen
Inhaltsstoffen zu den Fasern zugegeben. In einigen Ausführungsformen
sind die Zellulosefasern, die zur Herstellung chemisch behandelter
Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit verwendet werden, vereinzelte
Zellulosefasern mit teilweiser oder vollständiger Entfernung von Ligninkomponenten
aus den Zellwänden
der Fasern. In anderen Ausführungsformen
sind die verwendeten Zellulosefasern keine vereinzelten Zellulosefasern,
in denen die Ligninkomponenten intakt bleiben.
-
Alternativ
zur Behandlung der Fasern unter Verwendung der oben beschriebenen
Verfahren, um ihnen eine verbesserte Dispergierbarkeit zu verleihen,
können
auch einige kommerziell erhältliche
behandelte Zellstoffaserbreie, die zur Verwendung in der Papierindustrie
für die
Anwendung in Windeln, Monatsbinden, Krankenhausunterlagen und Einweg-Zellstoffprodukten
bestimmt sind, als Fasern in einigen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung verwen det werden. Diese behandelten Faserstoffbreie, die
in der Papierindustrie verwendet werden und typischerweise als behandelte
Zellstoffaserbreie bekannt sind, enthalten Auflösemittel, die die Bindungen
zwischen den Fasern und innerhalb der Fasern schwächen, so
daß eine
bessere Zerfaserung des Faserstoffbreis mit weniger Energie bewerkstelligt
werden kann. Obwohl diese behandelten Zellstoffaserbreiprodukte
ausschließlich
in der Papierindustrie verwendet wurden, um die Zerfaserungsenergie
zu reduzieren, hat die Anmelderin herausgefunden, daß einige
dieser Faserstoffbreie zur Verwendung in bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ausgestaltet werden können, um die Dispergierbarkeit
und die Verstärkungseffizienz
der Fasern in einer zementartigen Matrix zu verbessern. Diese kommerziellen
Faserstoffbreiprodukte umfassen die folgenden, ohne jedoch hierauf
beschränkt
zu sein:
- • Golden
Isles EE-100 Grad 4822, 4825, 4839 von Georgia Pacific Co., Atlanta,
Georgia,
- • NF401,
NF405 und CF405 von Weyerhauser Co., Tacoma, Washington,
- • Rayfloc-J-MX-E
von Raynoier, Jesup, Florida, und
- • Georgetown
Supersoft Plus von International Paper Co., Tuxedo, New York.
-
Formulierung
zur Herstellung von faserverstärkten
Zementmaterialien unter Verwendung von chemisch behandelten Fasern
mit verbesserter Dispergierbarkeit
-
Mehrere
der hier beschriebenen Ausführungsformen
können
von der folgenden Formulierung umfaßt sein:
- • etwa 10-80
Gewichts-% Zement (hydraulisches Bindemittel)
- • etwa
20-80 Gewichts-% Quarz (Aggregat)
- • etwa
0-50 Gewichts-% Dichtemodifizierer
- • etwa
0-10 Gewichts-% Additive und
- • etwa
0,5-20, bevorzugter etwa 4-12 Gewichts-%, chemisch behandelte Zellulosefasern
mit verbesserter Dispergierbarkeit oder eine Kombination aus chemisch
behandelten Zellulosefasern mit verbesserter Dispergierbarkeit und/oder
regulären
Fasern und/oder natürlichen
anorganischen Fasern und/oder synthetischen Fasern.
-
Das
zementartige Bindemittel ist vorzugsweise Portland-Zement, kann
jedoch auch Tonerdezement, Kalk, Zement mit hohem Phosphatgehalt
und gemahlener, granulierter Hochofenzement oder Gemische davon
sein, ohne hierauf beschränkt
zu sein. Das Aggregat ist vorzugsweise gemahlener Quarzsand, kann
aber auch amorpher Quarz, Mikroquarz, Quarzstaub, Kieselgur, Flugasche
und Bodenasche der Kohleverbrennung, Reisschalenasche, Hochofenschlacke,
granulierte Schlacke, Stahlschlacke, Mineraloxide, Mineralhydroxide,
Tone, Magnasit oder Dolomit, Metalloxide und -hydroxide und Polymerkügelchen
oder Gemische davon sein, ohne hierauf beschränkt zu sein.
-
Die
Dichtemodifizierer können
organische und/oder anorganische leichtgewichtige Materialien sein. Die
Dichtemodifizierer können
Kunststoffmaterialien mit Hohlräumen,
Glas- und Keramikmaterialien, Calciumsilikathydrate, Mikrokügelchen
und Vulkanaschen, einschließlich
Perlit, Bimsstein, Shirasu-Ballone und Zeolithe in expandierter
Form sein. Die Dichtemodifizierer können natürliche oder synthetische Materialien
sein. Die Additive können
die folgenden umfassen, ohne jedoch hierauf beschränkt zu sein:
Viskositätsmodifizierer,
feuerhemmende Stoffe, Wasserdichtmacher, Quarzstaub, geothermischer
Quarz, Verdickungsmittel, Pigmente, Farbstoffe, Weichmacher, Formungsmittel,
Flockungsmittel, Drainagehilfen, nasse und trockene Verstärkungsmittel,
Silikonmaterialien, Aluminiumpulver, Ton, Kaolin, Aluminiumoxidtrihydrat,
Glimmer, Metakaolin, Calciumcarbonat, Wollastonit und Polymerharzemulsion
oder Gemische davon.
-
Chemisch
behandelte Zellulosefasern mit verbesserter Dispergierbarkeit können in
einer Vielzahl von Verbundstoffmaterialien verwendet werden, die
alle verschiedene Anteile an zementartigen Bindemitteln, Aggregaten,
Fasern (chemisch behandelte und/oder konventionelle) und Additiven
enthalten, um optimale Eigenschaften für eine bestimmte Anwendung
zu erzielen. In einer Ausführungsform
enthält
die Verbundstofformulierung etwa 0,5 Gew.-% bis 20 Gew.-% chemisch
behandelte Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit. Weiterhin
können
die chemisch behandelten Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit
mit konventionellen nicht chemisch behandelten Fasern und/oder synthetischen
Polymerfasern in verschiedenen Anteilen gemischt werden. Es versteht
sich, daß der
Prozentanteil an chemisch behandelten Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit
in Abhängigkeit
von der gewünschten
Anwendung und/oder dem Verfahren variiert werden kann. Weiterhin
kann auch der Anteil an zementartigem Bindemittel, Aggregat, Dichtemodifizierern
und Additiven variiert werden, um optimale Eigenschaften für verschiedene
Anwendungen zu erhalten, wie beispielsweise Bedachungen, Bodenplatten,
Zäune,
Straßenpflaster,
Rohre, Verkleidungen, Zierleisten, Leibungen, Fliesenuntergrundplatten.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird, wenn das Baumaterial autoklaviert
werden soll, eine geringere Menge an Zement in der Formulierung
verwendet, in dem chemisch behandelte, leichter dispergierbare Zellulosefasern
aufgenommen sind. Die Formulierung für die autoklavierten Faserzementverbundstoffmaterialien
umfaßt
in einer Ausführungsform
folgendes:
- • etwa
20-50 Gewichts-%, bevorzugter etwa 35 Gewichts-%, Zement,
- • etwa
30-70 Gewichts-%, bevorzugter etwa 60 Gewichts-%, fein gemahlenen
Quarz,
- • etwa
0-50 Gewichts-% Dichtemodifizierer,
- • etwa
0-10 Gewichts-%, bevorzugter etwa 5 Gewichts-%, Additive und
- • etwa
0,5-20 Gewichts-% Fasern, bevorzugter etwa 4-12 Gewichts-%, Fasern,
wobei ein bestimmter Prozentanteil, bis zu 100%, der Fasern Zellulosefasern
sind, die mit Dispergiermitteln behandelt wurden, um die Hydrophobizität und damit
die Dispergierbarkeit der Fasern zu steigern.
-
Alternativ
kann für
ein luftgehärtetes
Produkt ein größerer Prozentanteil
Zement verwendet werden, bevorzugter etwa 60-90%. In einer luftgehärteten Ausführungsform
wird kein fein gemahlener Quarz verwendet, obwohl Quarz als Füllstoff
verwendet werden kann.
-
Vorzugsweise
haben die chemisch behandelten Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit
für die
Naßverfahren
einen Entwässerungsgrad
von etwa 100-700 Grad Canadian Standard Freeness (CSF) mit Feuchtigkeitsgehalten
von 0% bis 99%, basierend auf dem ofentrockenen Gewicht, gemessen
nach TAPPI-Verfahren T227 om-99. Für trockene oder halbtrockene
Verfahren sind zerfaserte Fasern bevorzugt. Das zementartige Bindemittel
und das Aggregat haben Oberflächen
von etwa 150 bis 400 m2/kg bzw. etwa 300
bis 450 m2/kg. Die Oberfläche für sowohl
Zement als auch Aggregate wird gemäß ASTM C204-96a getestet.
-
Verfahren zur Herstellung von Faserzementbaumaterialien
unter Verwendung von chemisch behandelten Fasern mit verbesserter
Dispergierbarkeit
-
Ein
Verfahren zur Herstellung eines faserverstärkten Verbundstoffbaumaterials
unter Verwendung der beschriebenen Formulierungen stellt eine weitere
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar. Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung
eines faserverstärkten
zementartigen Verbundstoffmaterials, in dem chemisch behandelte
Zellulosefasern mit verbesserter Dispergierbarkeit aufgenommen sind,
beginnt mit der Behandlung der Zellulosefasern mit einem oder mehreren
Dispergiermitteln, wobei die Faseroberfläche im wesentlichen hydrophob
gemacht wird. Vorzugsweise werden die funktionellen Hydroxylgruppen
auf der Faseroberfläche
daran gehindert, Wasserstoffbindungen mit anderen Hydroxylgruppen
auszubilden, wodurch das Auftreten von Bindungen zwischen Fasern
wesentlich reduziert wird. In einer Ausführungsform umfaßt das Verfahren
weiterhin das mechanische Dispergieren der unbehandelten Fasern
mit einer zuvor ausgewählten Konsistenz,
um die Fasern abzutrennen und so die chemische Behandlung der Faseroberfläche zu erleichtern, und
das Fibrillieren der unbehandelten Fasern auf einen zuvor ausgewählten Entwässerungsgrad.
Nach dem chemischen Behandeln der Fasern mit einem Dispergiermittel
umfaßt
das bevorzugte Verfahren das Mischen der chemisch behandelten Fasern
mit Inhaltsstoffen unter Bildung eines Faserzementgemischs gemäß bevorzugten
Formulierungen, das Formen des Faserzementgemischs zu einem Faserzementgegenstand
mit zuvor ausgewählter
Form und Größe, und
das Härten
des Faserzementgegenstands unter Bildung des faserverstärkten Verbundstoffbaumaterials.
-
Die
Dispergiermittel können
auf irgendeine der obigen Stufen vor dem Formen des Faserzementgemischs
zu einem Faserzementgegenstand und dem Härten des Faserzementgegenstands
angewandt werden. Vorzugsweise werden die Chemikalien zuerst zu
den Fasern zugegeben, um ausreichend Zeit für das Ablaufen der chemischen
Reaktionen bereitzustellen, ehe die Fasern mit anderen Inhaltsstoffen
gemischt werden, um das Faserzementgemisch zu bilden. In einigen
Ausführungsformen
können
jedoch Dispergiermittel zu dem Faserzementgemisch zugegeben werden,
während
die Fasern mit anderen Inhaltsstoffen gemischt werden. In vorteilhafter
Weise bleiben mit Dispergiermitteln behandelte Fasern selbst dann
in einem Zementgemisch im wesentlichen dispergiert, wenn das mechanische
Mischen beendet wird, wodurch das Auftreten einer erneuten Cluster-
oder Klumpenbildung der Fasern in dem Zementgemisch wesentlich reduziert
wird. Wie nachfolgend ausführlicher
beschrieben wird, verleihen die chemisch behandelten Fasern mit
verbesserter Dispergierbarkeit dem endgültigen Verbundstoffmaterial
eine einheitlichere Faserverteilung und verhindern die Bildung von
Faserklumpen oder -clustern, von denen bekannt ist, daß sie die
faserverstärkende
Wirkung des Produkts reduzieren.
-
Vorzugsweise
umfaßt
die Stufe des Mischens der chemisch behandelten Fasern mit verbesserter
Dispergierbarkeit mit anderen Inhaltsstoffen unter Bildung eines
Faserzementgemischs das Mischen der chemisch behandelten Fasern
mit nicht-zellulosen Materialien, wie hydraulischem Bindemittel,
Aggregat, Dichtemodifizierern und Additiven gemäß den bevorzugten Formulierungen
dieser Erfindung. In einigen Ausführungsformen können die
chemisch behandelten Fasern auch mit synthetischen Fasern sowie
mit anderen Inhaltsstoffen gemischt werden. Die Herstellungsprozesse
können
jede der bestehenden Techniken verwenden, wie beispielsweise Extrusion,
Preßformen,
Spritzgießen,
Gießen
und Hatschek-Verfahren usw.
-
3 veranschaulicht
ein bevorzugtes Verfahren 300 zur Herstellung eines faserverstärkten zementartigen
Verbundstoffmaterials, in welchem die chemisch behandelten Zellulosefasern
mit verbesserter Dispergierbarkeit aufgenommen sind. Wie in 3 zu
sehen ist, beginnt das Verfahren mit Stufe 302, in welcher
die Zellulosefasern mit Dispergiermitteln behandelt werden, um den
Fasern Hydrophobizität
zu verleihen. Es kann auch eine zuvor vorbereitete chemisch behandelte
Faser mit verbesserter Dispergierbarkeit verwendet werden.
-
Die
chemisch behandelten Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit werden
anschließend
in Stufe 304 verarbeitet. Die Stufe 304 der Faserverarbeitung
umfaßt
typischerweise das Dispergieren und Fibrillieren der Fasern. In
einer Ausführungsform
werden die Fasern bei einer Konsistenz von etwa 1% bis 6% in einem Hydrapulper
dispergiert, der auch eine gewisse Fibrillierung bewirkt. Weitere
Fibrillierung kann unter Verwendung eines Refiners oder einer Serie
von Refinern erzielt werden. Sobald sie dispergiert wurden, werden
die Fasern auf einen Entwässerungsgrad
von etwa 0 bis 800 Grad CSF (Canadian Standard Freeness), bevorzugter
zwischen etwa 100 und 700 Grad CSF, fibrilliert. Das Dispergieren
und das Fibrillieren können
auch mittels anderer Techniken, wie Hammermahlen, Entstippen, Zerfasern
und dergleichen, erzielt werden. Weiterhin ist auch die Verwendung
von Fasern, die mit einem Dispergiermittel chemisch behandelt wurden,
ohne Fibrillieren für
einige Produkte und Prozesse akzeptabel.
-
Wie
aus 3 zu erkennen ist, werden in Stufe 306 die
chemisch behandelten Zellulosefasern mit verbesserter Dispergierbarkeit
anteilig mit anderen Inhaltsstoffen gemischt, wodurch ein Gemisch,
eine Aufschlämmung
oder eine Paste auf Wasserbasis gebildet wird. Vorzugsweise werden
die Fasern mit Zement, Quarz, einem Dichtemodifizierer und anderen
Additiven in einem gut bekannten Mischvorgang gemischt, um eine
Aufschlämmung
oder eine Paste zu bilden. Die chemisch behandelten Fasern mit verbesserter
Dispergierbarkeit lassen sich leichter dispergieren und verteilen
sich einheitlich in dem ganzen Gemisch. Weiterhin bleiben die Fasern
im wesentlichen dispergiert, selbst wenn das mechanische Mischen
beendet wird, wodurch das Auftreten einer erneuten Cluster- oder
Klumpenbildung der Fasern reduziert wird. In dem Mischer können auch
synthetische Fasern mit den chemisch behandelten Fasern mit verbesserter
Dispergierbarkeit vermischt werden.
-
Das
Verfahren 300 setzt mit Stufe 308 fort, in der
das Gemisch unter Verwendung einer Anzahl konventioneller Herstellungstechniken,
die einem Fachmann auf dem Gebiet bekannt sind, zu einem "rohen" oder ungehärteten geformten
Gegenstand geformt werden kann, wie beispielsweise durch:
- • Extrusion,
- • Hatschek-Bahnverfahren,
- • Mazza-Rohrverfahren,
- • Magnani-Verfahren,
- • Spritzgießen,
- • Kontaktpreßverfahren,
- • Preßformen,
- • Gießen,
- • Filterpressen,
- • Langsiebformen,
- • Mehrdrahtformen,
- • Spaltmesserformen,
- • Spaltwalz-/-messerformen,
- • Bel-Form-Verfahren,
- • andere.
-
Diese
Verfahren können
auch einen Preß-
oder Stanzvorgang umfassen, nachdem der Gegenstand geformt wurde.
Bevorzugter wird kein Pressen verwendet. Die Verfahrensstufen und
-parameter, die verwendet werden, um das Endprodukt unter Verwendung
eines Hatschek-Verfahrens zu erzielen, sind ähnlich dem, was in dem australischen
Patent Nr. 515151 beschrieben wird.
-
Nach
Stufe 308 wird der "rohe" oder ungehärtete geformte
Gegenstand in Stufe 310 gehärtet. Der Gegenstand wird vorzugsweise
für bis
zu 80 Stunden, am meisten bevorzugt etwa 24 Stunden oder weniger,
vorgehärtet.
Der Gegenstand wird dann für
ungefähr
30 Tage luftgehärtet.
Bevorzugter wird der vorgehärtete
Gegenstand bei erhöhter
Temperatur und erhöhtem
Druck in einer dampfgesättigten
Umgebung bei etwa 60 bis 200°C
für etwa
3 bis 30 Stunden, bevorzugter etwa 24 Stunden oder weniger, autoklaviert.
Die Zeit und die Temperatur, die für die Vorhärtungs- und Härtungsverfahren
ausgewählt
werden, sind abhängig
von der Formulierung, dem Herstellungsverfahren, den Verfahrensparametern
und der endgültigen
Form des Produkts.
-
Faserverstärkte Zementverbundstoffmaterialien
unter Verwendung von chemisch behandelten Fasern mit verbesserter
Dispergierbarkeit
-
Anwendungsformen
von chemisch behandelten Zellulosefasern mit verbesserter Dispergierbarkeit
in faserverstärkten
Verbundstoffmaterialien können
die mechanischen und physikalischen Eigenschaften des endgültigen Bauprodukts
verbessern. Faserzementprodukte unter Verwendung dieser chemisch
behandelten Fasern weisen eine bessere Dispersion der Fasern, eine
verbesserte Faserverstärkungseffizienz,
eine verbesserte Zähigkeit
und Belastbarkeit auf. Die Verwendung chemisch behandelter Fasern
mit verbesserter Dispergierbarkeit umgeht die Notwendigkeit der
Hinzufügung
zusätzlicher
Fasern zu dem Verbundstoffmaterial, um eine mangelhafte Verteilung
der Fasern zu kompensieren. Somit sind weniger Fasern erforderlich,
um die gleichen, wenn nicht sogar bessere physikalische und mechanische
Eigenschaften in dem Endprodukt zu erzielen, was zu einer signifikanten
Reduktion der Kosten führen
kann. Weitere wünschenswerte
Charakteristika von Faserzementmaterialien unter Verwendung der
chemisch behandelten Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit umfassen
eine bessere Wasserbeständigkeit
und eine glattere Oberflächenbeschaffenheit,
wenn Extrusions-, Preßformungs-
oder Gießverfahren
verwendet werden. Darüber
hinaus können
auch lange Fasern, die im allgemeinen schwieriger zu dispergieren
sind als kurze Fasern und die deshalb manchmal vermieden werden,
behandelt werden, um ihnen eine verbesserte Dispergierbarkeit zu
verleihen. Chemisch behandelte lange Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit
können
in der Formulierung verwendet werden, um zusätzliche Vorteile bereitzustellen,
wie sie durch die Verwendung langer Zellulosefasern als Verstärkungsmittel ermöglicht werden.
-
Die
nachfolgenden Beispiele zeigen einige der wünschenswerten Charakteristika,
die die chemisch behandelten Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit
in den Formulierungen der faserverstärkten Zement-Verbundstoffmaterialien
bereitstellen. Es versteht sich, daß die Faserzementformulierungen
lediglich zu Vergleichszwecken ausgewählt werden und daß auch eine
Vielzahl anderer Formulierungen verwendet werden kann, ohne vom
Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Es versteht
sich auch, daß zusätzlich zu
Faserzementprodukten auch andere zementartige und nicht-zementartige
Materialien, wie Polymer-, Holz- und andere Materialien, chemisch
behandelte Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit in der Formulierung
verwenden können,
um die mechanischen und physikalischen Eigenschaften des Materials
zu verbessern. Der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung ist nicht
auf zementartige Verbundstoff-Baumaterialien noch auf Baumaterialien
im allgemeinen beschränkt.
-
Beispiel 1
-
In
diesem Beispiel wurden zwei Typen von Zellulosefasern in trockener
Form mit einer Hammermühle zerfasert.
Bei der einen handelte es sich um den mit Auflösemittel behandelten Faserstoffbrei
von Weyerhaeuser, Faserstoffbrei Grad NF401, bei dem anderen handelte
es sich um die Kontrollfasern, die gleichen Fasern ohne Behandlung
mit Auflösemittel
(Weyerhaeuser Faserstoffbrei Grad NF416). Faserzementverbundstoffmuster
wurden unter Verwendung eines Extrusionsverfahrens hergestellt.
Die Formulierung für
die Proben A und B war die gleiche, mit der Ausnahme, daß verschiedene
Fasern verwendet wurden. Die Formulierung enthielt 10% Fasern (chemisch
behandelte Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit für Formulierung
A und konventionelle unbehandelte Fasern für Formulierung B), 10% Calciumsilikathydrat,
1,5% Methylzellulose, 39,25% Portland-Zement und 39,25% gemahlenen
Quarz. Die extrudierten Proben wurden bei 150°C für 12 Stunden vorgehärtet und
dann durch Autoklavieren bei 185°C
für 12
Stunden gehärtet.
Die Dichten der Proben A und B betrugen etwa 0,9 Gramm pro Kubikzentimeter.
Einige wichtige physikalische und mechanische Eigenschaften der
Proben A und B sind in Tabelle 2 gezeigt.
-
Tabelle
2: Vergleich von wichtigen physikalischen und mechanischen Eigenschaften
von extrudierten Faserzementmaterialien unter Verwendung von chemisch
behandelten und leicht dispergierbaren Fasern (A) und konventionellen
unbehandelten Zellulosefasern (B)
-
Die
obige Tabelle 2 liefert einen veranschaulichenden Vergleich verschiedener
mechanischer und physikalischer Eigenschaften von Faserzementprodukten,
die mit Formulierungen hergestellt wurden, in welchen chemisch behandelte
Zellulosefasern aufgenommen wurden, um eine verbesserte Dispergierbarkeit
bereitzustellen, mit solchen, die konventionelle unbehandelte Fasern
verwenden. Der Bruchmodul (MOR), die Zugfestigkeit in Z-Richtung
und die Zähigkeit
wurden gemäß ASTM (American
Standard Test Method) C1185-98a mit dem Titel "Standard Test Methods for Sampling and
Testing Non-Asbestos Fiber-Cement Flat Sheet, Roofing and Siding
Shingles, and Clapboards" getestet.
Für einen
Fachmann auf dem Gebiet versteht es sich, daß die spezifischen Werte für bestimmte
mechanische Eigenschaften sich durch Veränderungen der Dichte nach Ofentrocknung
unterscheiden.
-
Wie
es in Tabelle 2 gezeigt ist, sind der MOR, die Zugfestigkeit in
Z-Richtung und die Zähigkeit
für Faserzementmaterialien,
die mit den chemisch behandelten Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit
hergestellt wurden, allesamt größer. Insbesondere
sind Zähigkeit
und Belastbarkeit physikalische Eigenschaften, die durch den Grad
der Dispersion der Fasern stark beeinflußt werden können. Daher kann der Grad der
Faserdispersion indirekt gemessen werden durch Vergleichen der Werte
von Verbundstoffen, die mit den und ohne die chemisch behandelten
Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit hergestellt wurden, für Belastbarkeit
und Zähigkeit.
-
Fasern,
die besser dispergiert sind, führen
zu einem höheren
Wert für
Verformung und Zähigkeit
pro Masseeinheit der zu dem Endprodukt zugegebenen Fasern. Wie es
in Tabelle 2 gezeigt ist, erhöht
diese Ausführungsform
der Erfindung den MOR um ungefähr
12%, die Zugfestigkeit in Z-Richtung
um ungefähr
28% und die Zähigkeit
um ungefähr
144% im Vergleich zu einer äquivalenten
Formulierung, die ohne chemisch behandelte Fasern mit verbesserter
Dispergierbarkeit hergestellt wurde. Eine äquivalente Formulierung wird
hier als eine Formulierung definiert, in der die bevorzugten, chemisch
behandelten Zellulosefasern mit verbesserter Dispergierbarkeit durch
einen äquivalenten
Prozentanteil an Zellulosefasern, die nicht mit einem Dispergiermittel
gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung behandelt wurden, ersetzt sind. Tabelle
2 zeigt, daß Faserzementmaterialien,
die mit chemisch behandelten Fasern hergestellt werden, bessere
physikalische und mechanische Eigenschaften besitzen als Faserzementmaterialien äquivalenter
Formulierungen, die mit konventionellen unbehandelten Fasern hergestellt
wurden.
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Beispiel 2
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4 veranschaulicht
einen Vergleich von wichtigen mechanischen und physikalischen Eigenschaften
von extrudierten faserverstärkten
Zementverbundstoffmaterialien, die mit den und ohne die chemisch
behandelten Fasern hergestellt wurden. Probe C wurde mit chemisch
behandelten Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit (Grad NF405
von Weyerhaeuser, mit einem Auflösemittel
behandelte Fasern) hergestellt, wohingegen Probe D regulären Faserstoffbrei
enthält
(Grad CF416 von Weyerhaeuser). Die Proben haben die gleiche Formulierung,
mit Ausnahme der verwendeten Fasern: 10% behandelte Fasern (NF405),
10% CF416. Die Fasern wurden durch Hammermahlen zerfasert. Die Proben
wurden durch Extrusion hergestellt und hinsichtlich MOR, Zugfestigkeit
in Z-Richtung und Zähigkeitsenergie
gemäß ASTM (American
Standard Test Method) C1185-98a mit dem Titel "Standard Test Methods for Sampling and
Testing Non-Asbestos Fiber-Cement Flat Sheet, Roofing and Siding
Shingles, and Clapboards" getestet.
Wie es in 4 gezeigt ist, zeigen extrudierte
faserverstärkte
Verbundstoffmaterialien, die mit chemisch behandelten Fasern mit
verbesserter Dispergierbarkeit hergestellt wurden, eine etwa 18%-ige
Verbesserung des MOR, eine etwa 7%-ige Verbesserung der Zugfestigkeit
in Z-Richtung und eine etwa 200%-ige Verbesserung der Zähigkeit
im Vergleich zu extrudierten faserverstärkten Verbundstoffmaterialien
mit äquivalenter
Formulierung, jedoch ohne die chemisch behandelten Fasern.
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Beispiel 3
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In
diesem Beispiel waren die Formulierungen der Proben E und F im wesentlichen
gleich, mit der Ausnahme, daß verschiedene
Fasern verwendet wurden: etwa 9 Gewichts-% Fasern (chemisch behandelte
Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit oder reguläre unbehandelte
Fasern), etwa 10% Calciumsilikathydrat, welches in einer Ausführungsform
als Dichtemodifizierer verwendet wird, etwa 1,5% Methylzellulose,
die in einer Ausführungsform
als die Viskosität modifizierendes
Additiv verwendet wird, etwa 39,75% Portland-Zement und etwa 39,75%
gemahlenen Quarz. Die in Probe E verwendeten Fasern waren mit einer
oberflächenaktiven Emulsion,
einem Gemisch von etwa 50:50 aus Di(hydrierter Talg)dimethylammoniumchlorid
(CAS-Nummer 61789-80-8) und Alkyl-benzyl-dimethylammoniumchlorid
(CAS-Nummer 61789-72-8) unter Verwendung der Trockensprühtechnik
chemisch behandelt worden. Die Gesamtmenge an Dispergiermittel betrug
etwa 0,06% der ofengetrockneten Fasermasse. Die Behandlung erfolgte
bei Umgebungstemperatur vor der Zerfaserung. Die in Probe F verwendeten
Fasern waren reguläre
unbehandelte Fasern. Muster des Faserzementverbundstoffmaterials
wurden dann mittels Extrusion gebildet. Die extrudierten Proben
wurden bei etwa 150°C
für etwa 12
Stunden vorgehärtet
und dann durch Autoklavieren bei etwa 185°C für etwa 12 Stunden gehärtet. Einige wichtige
physikalische und mechanische Eigenschaften sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Tabelle
3: Vergleich wichtiger physikalischer und mechanischer Eigenschaften
von extrudierten Faserzementmaterialien unter Verwendung chemisch
behandelter Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit und regulärer Zellulosefasern
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Die
obige Tabelle 3 liefert einen veranschaulichenden Vergleich wichtiger
mechanischer und physikalischer Eigenschaften von Faserzementprodukten,
in welche chemisch behandelte Zellulosefasern mit verbesserter Dispergierbarkeit
aufgenommen sind, mit solchen, die aus konventionellen unbehandelten
Fasern bestehen. Die Proben wurden mit Ausnahme des verwendeten
Fasertyps mit äquivalenten
Formulierungen hergestellt. Mittlere Zähigkeits- und Belastbarkeitswerte
wurden unter Verwendung eines Dreipunkt-Biegetests gemäß ASTM (American
Standard Test Method) C1185-98a mit dem Titel "Standard Test Methods for Sampling and
Testing Non-Asbestos Fiber-Cement Flat Sheet, Roofing and Siding
Shingles, and Clapboards" bestimmt.
Diese Ausführungsform
der Erfindung steigert den MOR pro Kilogramm der verwendeten Fasern
um ungefähr
11%, die Belastbarkeit pro Kilogramm der verwendeten Fasern um ungefähr 7%, und
die Zähigkeit pro
Kilogramm der verwendeten Fasern um ungefähr 100%. Die Werte für Belastbarkeit
und Zähigkeit
pro Kilogramm der verwendeten Fasern zeigen den Grad der Faserverstärkungseffizienz
an. Verbesserungen der Faserverstärkungseffizienz spiegeln sich
typischerweise in höheren
Belastbarkeits- und Zähigkeitswerten
pro Kilogramm an zugegebenen Fasern wider. So zeigen die Ergebnisse
in Tabelle 3, daß die
Zugabe von chemisch behandelten Fasern die Faserverstärkungseffizienz
des Materials verbesserte, da die Werte für Belastbarkeits- und Zähigkeitsenergie
pro Kilogramm an zugegebenen Fasern, hergestellt mit chemisch behandelten Fasern,
höher sind
als diejenigen von Materialien mit einer äquivalenten Formulierung ohne
chemisch behandelte Fasern.
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Schlußfolgerung
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Im
allgemeinen versteht es sich, daß bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, insbesondere eine chemisch behandelte
Zellulosefaser, die in ein Faserzementbaumaterial aufgenommen ist, verschiedene
Vorteile gegenüber
dem Stand der Technik haben. Diese Materialien, die gemäß den bevorzugten
Verfahren und Formulierungen hergestellt wurden, weisen eine bessere
Dispersion der Fasern und eine größere Faserverstärkungseffizienz
auf, was somit eine geringere Menge an Fasern erfordert, um die
erforderlichen physikalischen und mechanischen Eigenschaften zu
erzielen. Weiterhin führt
eine verbesserte Faserverstärkungseffizienz
auch zu verbesserten physikalischen und mechanischen Eigenschaften,
wie z.B. einem größeren Bruchmodul,
einer größeren Zugfestigkeit
in Z-Richtung, einer größeren Zähigkeit,
einer größeren Belastbarkeit
und einer größeren Bindungsfestigkeit
zwischen den Schichten. Die chemisch behandelten Fasern mit verbesserter
Dispergierbarkeit verbessern auch die Wasserbeständigkeit und die Oberflächenbeschaffenheit
der Endprodukte und reduzieren die Kosten für die Verwendung von Fasern.
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Bei
den chemisch behandelten Fasern der bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wurden die Wasserstoffbindungen zwischen
den Fasern und innerhalb der Fasern reduziert, so daß sie in
einem Gemisch leichter dispergiert werden können. Sobald sie in einem Gemisch
dispergiert wurden, bleiben die chemisch behandelten Fasern tendenziell
dispergiert und es ist weniger wahrscheinlich, daß es zu
einer erneuten Clusterbildung und zur Bildung von Klumpen kommt,
wenn das mechanische Mischen beendet wird. Die chemisch behandelten
Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit können leicht und einheitlich
innerhalb einer zementartigen Matrix verteilt werden, wodurch die
Notwendigkeit der Zugabe einer größeren Menge an Fasern, um die
mangelhafte Dispersion von Fasern zu kompensieren, beseitigt wird.
In einer Ausführungsform
führt die
Verwendung von chemisch behandelten Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit
zu einer etwa 5%-igen Reduzierung der Menge an Fasern, die zu dem
Baumaterial zugegeben werden, und gleichzeitig werden die gleichen
physikalischen und mechanischen Eigenschaften erzielt. Die chemisch
behandelten Fasern mit verbesserter Dispergierbarkeit besitzen auch
eine bessere Dispergierbarkeit in allen Typen von wäßrigen Lösungen.
Weiterhin gestattet die Behandlung von Zellulosefasern mit Dispergiermitteln
die Verwendung sowohl langer als auch kurzer Fasern in den nassen
und halb-nassen Verfahren zur Herstellung von Faserzementverbundstoffmaterialien.
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Es
versteht sich, daß die
Faserzementformulierungen lediglich zu Vergleichszwecken ausgewählt wurden
und daß auch
eine Vielzahl anderer Formulierungen verwendet werden kann, ohne
vom Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Zusätzlich zu
Faserzementprodukten können
auch andere Materialien chemisch behandelte Fasern mit Dispergierbarkeit
in der Formulierung verwendet werden, um die mechanischen und physikalischen
Eigenschaften des Materials zu verbessern. Es versteht sich weiterhin,
daß verschiedene
Faserbehandlungen, wie Größenbemessung
der Fasern, Biozidbehandlung und Faserbeladung, mit der Behandlung
mit Dispergiermitteln kombiniert werden können, um die behandelte Faser
und das Faserzementverbundstoffmaterial mit noch wünschenswerteren
Eigenschaften bereitzustellen.
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Die
bevorzugten Ausführungsformen
finden Anwendung in einer Reihe von Bauproduktanwendungen, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf Bedachungen, Straßenpflaster,
Außen-
und Innenpaneelen, Bodenplatten, Fliesenrückseiten, Verkleidungen, Zierleisten,
Leibungen und Zäunen.
Es versteht sich jedoch, daß der
Umfang der Anwendbarkeit der bevorzugten Ausführungsformen auch die folgenden
umfassen kann, ohne jedoch hierauf beschränkt zu sein: Nicht-Bauprodukte
und/oder Materialien mit nicht-zementartigen Matrizen. Die veranschaulichten
und oben beschriebenen Ausführungsformen
werden als Beispiele bestimmter bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung angegeben. Verschiedene Veränderungen und Modifikationen
können
an den hier dargestellten Ausführungsformen
von Fachleuten auf dem Gebiet leicht vorgenommen werden, ohne vom
Schutzumfang dieser Erfindung abzuweichen.