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Hintergrund der Erfindung
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Ein
Gelenk wie das Fußgelenk,
das Knie, die Hüfte
oder die Schulter besteht im Allgemeinen aus zwei oder mehr relativ
starren Knochenstrukturen, die eine Beziehung zueinander aufrechterhalten.
Die Knochenstrukturen überspannende
Weichgewebestrukturen halten die Knochenstrukturen zusammen und
unterstützen
die Definition der Bewegung von einer Knochenstruktur mit Bezug
auf die andere. Im Knie sind die Knochenstrukturen zum Beispiel
die Tibia und das Femur. Weichgewebe wie Bänder, Sehnen, Menisken und
Kapseln bieten der Tibia und dem Femur Halt. Eine glatte und elastische
Oberfläche aus
Gelenkknorpel bedeckt die Knochenstrukturen. Die Gelenkflächen der
Knochenstrukturen bilden zusammen mit den Weichgewebestrukturen
einen Mechanismus, der die Bewegungshülle zwischen den Strukturen
definiert. In einer typischen Bewegungshülle bewegen sich die Knochenstrukturen
in einem vorbestimmten Muster relativ zueinander. Bei völliger Artikulierung
definiert die Bewegung eine vollständige Bewegungshülle zwischen
den Knochenstrukturen. Im Knie neigen die das Gelenk überspannenden Weichgewebestrukturen
dazu, das Knie in einer transversalen Ebene zu stabilisieren. Diese
transversale Stabilität
befähigt
die Knochenstrukturen dazu, in einer geordneten Weise aufeinander
zu gleiten und zu rotieren.
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Die
Gelenkflächen
sind für
eine Vielfalt von Krankheiten, Unfällen und dergleichen anfällig, die eine
Beschädigung
der Flächen
verursachen. Eine verbreitete Erkrankung von Gelenken ist die Degenerationsarthritis.
Degenerationsarthritis verursacht progressive Schmerzen, eine Anschwellung
und Steifigkeit der Gelenke. Mit der Weiterentwicklung des arthritischen
Prozesses nutzen die Gelenkflächen
ab, was zu Kontrakturen des umliegenden Weichgewebes führt, das
dem Gelenk Stabilität
verleiht. Veränderungen
an den Gelenkflächen
infolge von Arthritis verringern die Stabilität und erhöhen die Translation des Gelenks.
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Die
Behandlung der betroffenen Gelenkknochenflächen ist unter anderem von
der Schwere des Schadens an der Gelenkfläche sowie von Alter und allgemeiner
physischer Robustheit des Patienten abhängig. Letztendlich ist häufig eine
Gelenkaustauschoperation erforderlich, bei der die gelenkig verbundenen
Elemente des Gelenks durch künstliche Elemente
ersetzt werden, die gewöhnlich
aus einem Metallteil bestehen, das mit einem Polyethylenteil von
ultrahoher Molekülmasse
(UHMWPE) gelenkig verbunden ist.
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Ein
relativ junger Patient mit einer mäßigen bis schweren Degeneration
des Kniegelenks wird oft mit Arzneimitteltherapien behandelt. Arzneimitteltherapien
können
zwar vorübergehend
eine Schmerzlinderung bringen, doch macht das Fortschreiten der Krankheit
mit einer resultierenden Deformation und reduzierten Funktion letztendlich
eine Operation erforderlich. Alternative Behandlungsmethoden wie nichtsteroide
entzündungshemmende
Arzneimittel, Cortisoninjektionen und arthroskopische Wundausschneidung
bieten ebenso nur eine temporäre
Linderung der Symptome.
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In
schwierigen Fällen
kann die gesamte Gelenkfläche
eines Knochens durch eine künstliche
Fläche
ersetzt werden, zum Beispiel wenn Kondylen am distalen Ende des
Femurs größtenteils
durch eine prothetische Vorrichtung mit geschliffenen Metallkondylen
und das Tibiaplateau durch ein Kunststofflager ersetzt wird, das
von einer Metallkomponente getragen werden kann. Die Gelenkaustauschoperation
ist zu einem bewährten
und wirksamen Verfahren zur Schmerzlinderung und Wiederherstellung
der Gelenkfunktion geworden.
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Derzeitige
Verfahren zur Vorbereitung der intraartikulären starren Elemente eines
Gelenks für
die Aufnahme von Komponenten wie bei einer Gelenkaustauschoperation
schließen
eine umfangreiche operative Freilegung ein. Die Freilegung muss
ausreichen, damit Führungen,
die auf oder in das Gelenk gesetzt oder daran befestigt werden,
zusammen mit Schneidblöcken
zur Lenkung des Gebrauchs von Sägen,
Fräsern
und anderen Fräsvorrichtungen
und anderen Instrumenten zum Schneiden oder Entfernen von Knorpel
und Knochen eingeführt
werden können, der
anschließend
durch künstliche
Flächen
ersetzt wird. Bei einem Kniegelenkaustausch kann das distale Ende
des Femurs so modelliert werden, dass flache anteriore und posteriore
Flächen
allgemein parallel zur Länge
des Femurs, eine senkrecht zu den anterioren und posterioren Flächen liegende
flache Endfläche
und abgewinkelte flache Flächen
vorliegen, die die oben erwähnten
Flächen
verbinden, alles für
die Aufnahme einer prothetischen Vorrichtung. Bei einem totalen
Hüftaustausch
werden die Hüftpfannengelenkfläche und
der subchondrale Knochen mit sphärischen
Reibahlen entfernt, der Femurkopf wird mit einer Schwingsäge reseziert
und der proximale Markkanal wird mit Dornen geformt. Eine Schwierigkeit
beim totalen Hüftaustausch
ist, dass die Invasivität
des Verfahrens zu einem signifikanten intraoperativen Blutverlust
und einer umfangreichen Rehabilitation führt, da die Muskeln und Sehnen
vom proximalen Femur gelöst
werden müssen,
um das Femur zu mobilisieren und eine Freilegung der und einen Zugang
zur Hüftgelenkpfanne
zu erreichen.
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Ein
vollständiger
Gelenkaustausch wie zum Beispiel des Kniegelenks erfordert zudem
die Modellierung des proximalen Endes der Tibia für die Aufnahme
einer Prothese mit einer allgemein aufwärts gerichteten Auflagefläche, die
die normale tibiale Auflagefläche
nachahmt und zum Anlenken an die Kondylenflächen der Femurprothese vorgesehen
ist. Typischerweise findet diese Operation mit Instrumenten oder
Führungen
zur Orientierung von Schneidblöcken
statt, so dass die Vorbereitung des Knochens in Übereinstimmung mit der korrekten
Ausrichtung des Glieds erfolgt und die Teile sowohl in koronalen
als auch sagittalen Positionen korrekt orientiert werden. Die Führungen
werden auf freigelegte Knochen gesetzt und referenzieren im Allgemeinen
anatomische Punkte auf diesem Knochen, um eine Resektionsebene festzulegen.
Bei einem totalen Knieaustausch werden zum Beispiel Arthroplastikführungen
verwendet, indem zum Beispiel der intramedulläre Hohlraum und die epikondylären und
posterioren kondylären
Achsen referenziert werden.
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Der
oben erwähnte
Typ von Kniegelenkprothesen ist allgemein bekannt und ist z. B.
in Caspari et al.,
US-Patente 5,171,244 ,
5,171,276 und
5,336,266 , Brown,
US-Patent
4,892,547 , Kurstein et al.,
US-Patent
4,298,992 und Insall et al.,
US-Patent 6,068,658 ,
beschrieben.
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Es
wurde ein großer
Aufwand betrieben, um einen angemessenen Krümmungsgrad an den Kondylen
beim Kniegelenkaustausch zu erreichen. Die früher erwähnten
US-Patente
5,171,276 ,
4,298,992 und
6,068,658 zeigen zum Beispiel,
dass der Krümmungsradius
in der anteriorposterioren Richtung des Kondylus einer Femurprothese
nahe dem anterioren Abschnitt des Kondylus etwas großer sein
kann als nahe dem posterioren Abschnitt. Kester et al.,
US-Patent 5,824,100 , lehrt, dass
ein Teil dieser Krümmung
des Kondylus um einen konstanten Radius geformt sein kann, dessen
Ausgangspunkt entlang einer Linie zwischen den lateralen und medialen Kollateralbandbefestigungspunkten
am Femur liegt.
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Von
jeher wurde eine Vielfalt modularer prothetischer Gelenkimplantate
entwickelt. Die folgenden Beschreibungen modularer Implantate beziehen sich
speziell auf das Knie. Frühe
Entwürfe
für Knieimplantate
mit der Bezeichnung polyzentrische Knieimplantate wurden mit separaten
Komponenten für
die medialen und lateralen Kompartimente entwickelt. Darüber hinaus
wurden modulare Fixed-Bearing-Knieimplantate
mit einem Polyethyleneinsatz entwickelt, der relativ starr festgehalten
wird. Als Alternative gibt es Mobile-Bearing-Knieimplantate, bei denen
das Polyethylenlager so gestaltet ist, dass es auf einer Tibiabasisplatte
mit wenn überhaupt
minimaler Beschränkung
gleitet oder sich darauf bewegt. Ferner wurden Meniscal-Bearing- sowie Fixed-Bearing-Knieimplantate
entwickelt, die entweder separate Polyethylenlager oder ein einzelnes
Polyethylenlager beinhalten, das auf einer metallischen Tibiabasisplatte
liegt. zwar wurden Implantatsysteme mit Fixed- oder Mobile-Bearing-Elementen
auf der medialen und lateralen Seite des tibiofemoralen Gelenks
entwickelt, doch wurden keine Systeme mit einer Kombination aus
einem festen Lager auf einer Seite und einem mobilen Lager auf der
anderen Seite des tibiofemoralen Gelenks entwickelt.
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Mobile-Bearing-Tibiaimplantate
können
so konfiguriert sein, dass sie eher mit der femoralen Seite einer
Kniearthroplastik übereinstimmen,
was eine geringere Kontaktbelastung ergibt. Die resultierende geringere
Kontaktbelastung verringert die Möglichkeit eines Schadens, der
zuweilen bei einigen Fixed-Bearing-Ausführungen auftritt, wobei die Streckgrenze
des Lagermaterials überschritten
wird. Im Allgemeinen ist es weniger schwierig, Fixed-Bearing-Implantatausführungen
korrekt auszurichten und auszugleichen als Mobile-Bearing-Ausführungen. Mobile-Bearing-Ausführungen
werden häufig
gewünscht,
um Kontaktbelastung und die resultierende Abnutzung der Lageroberfläche zu verringern.
Bei Mobile-Bearing-Ausführungen
besteht jedoch die Möglichkeit,
dass das Lager vom Implantat gelöst wird.
Darüber
hinaus ist die operative Implantation von Mobile-Bearing-Knieausführungen
anspruchsvoller als die von Fixed-Bearing-Implantaten.
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Die
Kombination aus einem Fixed-Bearing-Einsatz für das mediale Kompartiment
und einem Mobile-Bearing-Einsatz für das laterale Kompartiment
ist besonders attraktiv, da der laterale Femurkondylus auf dem lateralen
Tibiaplateau bis zu 10 bis 20 mm zurückgerollt, während sich
der mediale Kondylus nur ein paar Millimeter bewegt. Ein Mobile-Bearing-Einsatz kann
das Zurückrollen
des lateralen Kondylus aufnehmen, wäre aber für den medialen Kondylus nicht
notwendig.
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Bei
Gelenkaustauschoperationen gibt es derzeit zwei Hauptschwierigkeiten.
Diese betreffen die Invasivität
des Verfahrens und das Erreichen einer korrekten Ausrichtung der
Knochenstrukturen und der Prothesen darauf. Solche Schwierigkeiten treten
bei jedem totalen Gelenkaustausch auf, einschließlich Fußgelenk, Knie, Hüfte und
Schulter. Die totale Knie- und die totale Hüftarthroplastik werden als
allgemeine Beispiele für
die Schwierigkeiten bei derzeitigen Gelenkaustauschoperationen beschrieben.
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Ausrichtung.
Eine Schwierigkeit beim Implantieren modularer und nicht modularer
Knieimplantate mit separaten femoralen und/oder tibialen Komponenten
ist das Erzielen einer korrekten Beziehung zwischen den Komponenten.
Bislang verfügbare
chirurgische Instrumente bieten keinen problemlosen Gebrauch bei
der Implantation mehrteiliger Implantate, wobei das Femur und die
Tibia für
eine präzise Komponenten-Komponenten-Orientierung
vorbereitet werden. Zwar helfen Ausrichtungsführungen bei einer genauen Orientierung
der Komponenten relativ zur Achse der langen Knochen, um eine Wiederherstellung
einer korrekten tibiofemoralen Ausrichtung zu erreichen (gewöhnlich 4–7 Grad
Valgus), doch bieten sie eine begrenzte Positionierung oder Führung, die
für eine
korrekte Komponenten-Komponenten-Ausrichtung
und/oder Bandspannung relevant ist, um die Ausrichtung wiederherzustellen.
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Es
wird bevorzugt, Implantate senkrecht zu den resultierenden Kräften durch
das Gelenk zu orientieren, um Auflageflächen eher Druck- als Scherkräften auszusetzen.
Ferner werden die Komponenten des Implantats vorzugsweise mit Bezug
aufeinander orientiert, um eine Abnutzung zu minimieren. Komplikationen
können
auftreten, wenn das Implantat nicht korrekt mit Bezug auf den tragenden
Knochen orientiert wird. Wird das Implantat nicht senkrecht zur
mechanischen Achse platziert, so kommt es zu Scherkräften zwischen
Implantat und Knochen, die zu einem Lösen des Implantats führen können.
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Bei
einem korrekt ausgerichteten Knie verläuft die mechanische Achse des
Beins (eine gerade Linie vom Mittelpunkt des Hüftgelenks zum Mittelpunkt des
Knöchels)
etwas medial zum Mittelpunkt des Knies. Diese Ausrichtung wird allgemein
als Grobausrichtung des Beins bezeichnet. Die Ausrichtung des Implantats
beeinflusst die Grobausrichtung des Beins. Bei schlecht ausgerichteten
Implantaten kann die resultierende mechanische Achse medial oder
lateral verlagert werden, was zu einem Ungleichgewicht der von den
medialen oder lateralen Kondylen getragenen Lasten führt. Dieses
Ungleichgewicht kann, wenn es stark ist, zu einem frühzeitigen
Versagen des Implantats führen.
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Darüber hinaus
hat man sich mit der Orientierung der Komponenten mit Bezug aufeinander,
z. B. die Orientierung der Femurkomponente mit Bezug auf eine zweite
und/oder dritte Femurkomponente, die Orientierung einer Tibiakomponente
mit Bezug auf eine separate zweite Tibiakomponente und die Orientierung
einer Femurkomponente mit Bezug auf ihre entsprechende Tibiakomponente,
mit unikondylaren und bikondylaren Implantaten größtenteils nicht
befasst. Dies ist möglicherweise
eine Erklärung für die hohen
Ausfallraten bei frühen
bikondylaren Ausführungen
sowie für
die höhere
Ausfallrate von unikondylaren Implantaten im Vergleich zu totalen Knieimplantaten,
wie anhand einiger klinischen Studien demonstriert wird. Bei bikondylaren
und unikondylaren Ausführungen
ist die Ausrichtung jedes Teils relativ zu den anderen Teilen entscheidend,
um eine beschleunigte Abnutzung mit einer Fehlartikulierung der
Komponenten zu verhindern.
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Obschon
verschiedene prothetische Vorrichtungen erfolgreich bei Patienten
zum Einsatz kamen, werden die Konfiguration und Position der artikulierenden
Flächen
der Prothese, zum Beispiel die Kondylen in einem Kniegelenk, auf
der Basis der gewählten
Prothese im Voraus festgelegt. Man bemüht sich zwar, die Prothese
durch eine geeignete Wahl ihrer Art und Größe auf die Bedürfnisse
jedes Patienten zuzuschneiden, doch ist dies in der Tat problematisch,
da die Gelenkphysiologie unter Patienten wesentlich variieren kann.
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Invasivität. Für eine angemessene
Modellierung der Gelenkfläche
eines Knochens ist es oft nötig,
das Gelenk operativ freizulegen. Im Falle des Femurs bei einem traditionellen
Kniegelenkaustausch wird die Patellarsehne des Kniegelenks operativ
freigelegt und zu einer Seite des Gelenks bewegt, um einen im Wesentlichen
vollständigen
anterioren Zugang zum Gelenk zu ermöglichen. Eine operative Freilegung
ist notwendig, um Platz für
Volumen und Geometrie der Komponenten sowie für die Instrumente für die Knochenvorbereitung
zu schaffen. Beispiele für
solche Modellierinstrumente, die an einem Knochen befestigt werden
können,
um einen anderen zu modellieren, und auf denen der Oberbegriff von
Anspruch 1 beruht, sind die
US-A-4574794 und die
US-A-4457307 . Eine
solche operative Freilegung verstärkt Blutung, Schmerzen und
Muskelinhibition; dies alles trägt
zu einem längeren
Krankenhausaufenthalt bei, bevor der Patient bedenkenlos nach Hause
oder in eine Zwischenpflegeeinrichtung entlassen werden kann.
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Bei
einer Knieaustauschoperation sollen weder die Kollateralbänder noch
die Kreuzbänder
gestört
werden, obschon es für
einen umfangreichen Gelenkaustausch oft nötig ist, Kreuzbänder zu
entfernen oder zu lösen.
Kollateralbänder
können
teilweise abgenommen oder gelöst
werden, um eine geeignete Spannungseinstellung am Knie des Patienten
im Einklang mit der Gelenkaustauschoperation zu erreichen. In den
meisten Fällen
können
solche Ablösungen
durch kleinere Schnitte als die standardmäßigen Mittellinien- oder medialen
parapatellaren Schnitte erreicht werden, die von jeher für die Kniearthroplastik
verwendet werden.
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Die
arthroskopische Operation ist für
die Entfernung und Reparatur von beschädigtem intraartikulärem Gewebe
anwendbar und vorteilhaft. Zwar sind arthroskopische Verfahren weit
weniger invasiv und oft bei kleineren operativen Reparaturen erfolgreich (wenn
zum Beispiel eine Gelenkfläche
geglättet
oder Knorpel repariert werden soll), doch eignen sich solche Verfahren
im Allgemeinen nicht für
einen umfangreichen Gelenkaustausch. Sie sind im Allgemeinen für den Austausch
von Gelenkflächen
durch künstliche
Implantate ungeeignet.
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Konventionelle
Operationsverfahren, inklusive unikompartimentaler und totaler Gelenkaustausch,
machten von jeher eine umfangreiche operative Freilegung sowie längere Krankenhausaufenthalte
und eine längere
Rehabilitation erforderlich. Neuerdings finden unikondylare Kniegelenkaustauschverfahren
durch kleinere Schnitte statt, die keine Verlagerung der Patella
erfordern. Durch die Schmerzreduzierung und schnellere Wiederherstellung
der Kniefunktion werden die Dauer des Krankenhausaufenthalts und
die Notwendigkeit für
starke Narkosemedikamente reduziert. Eine Realisierung solcher Vorteile
für Patienten
mit bikompartimentaler und trikompartimentaler Kniearthroplastik
ist wünschenswert.
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Wie
beim Knie, ist eine konventionelle totale Hüftarthroplastik bei einer schmerzhaften
Arthritis des Hüftgelenks
indiziert. Das Verfahren schließt
das Freilegen des Hüftgelenks
durch einen großen Schnitt
ein, um dem Chirurgen eine vollständige Sicht auf das Hüftgelenk
und die Hüftgelenkpfannenregion und
Zugang für
chirurgische kraftgetriebene Instrumente zu bieten. Zum angemessenen
Vorbereiten der Knochenstrukturen des Hüftgelenks werden die Hauptmuskeln,
die das Gelenk überspannen,
normalerweise disruptiert, um das Gelenk ausreichend freizulegen.
Das Verfahren beinhaltet das Entfernen des Femurkopfes, gefolgt
vom Bearbeiten des proximalen Femoralkanals mit einer Reibahle und
einem Dorn, um eine Knochenfläche
für das
Tragen eines Hüftschafts
vorzubereiten. Der Schaft wird implantiert und kann festzementiert
oder für
Knocheneinwuchs eingepresst werden. Das Acetabulum wird gewöhnlich mit
einer halbsphärischen
Reibahle vorbereitet, um Knorpel bis auf blutenden Knochen zu entfernen.
Nach der Vorbereitung des Acetabulums wird eine Hüftpfannenkomponente
entweder durch Festzementieren oder durch Einpressen für Knocheneinwuchs
implantiert. Die operative Freilegung, die eine Länge zwischen
sechs und zwölf
Zoll haben kann, kann in einem umfangreichen Trauma des Weichgewebes,
das das Hüftgelenk
umgibt, sowie in der Ablösung
von Muskeln resultieren, die in das proximale Femur eingefügt sind.
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Die
präparierten
Knochenflächen
werden technisch als Hüftpfannengrube,
Femoralkanal und Metaphysenregion des Femurs bezeichnet. Vor dem Platzieren
endgültiger
Implantate in die vorbereiteten Räume wird eine Femurprobe, die
in einigen Systemen ein Dorn sein kann, in den proximalen Femur
zusammen mit einem Probenfemurkopf und -hals platziert, und eine
Acetabulumprobe wird im Acetabulum platziert, um den Probenbewegungsbereich
und die Beurteilung der Hüftstabilität vor dem
Platzieren der endgültigen
Totalhüftimplantate
zu erleichtern.
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Es
besteht Bedarf an einem System, das eine minimal-invasive totale Hüftarthroplastik ermöglicht,
die ein Weichgewebetrauma minimiert und die postoperative Rehabilitation
beschleunigt. Da minimal-invasive Techniken von Natur aus die Beobachtung
der Operationsstelle begrenzen und so die Sicht auf die vorbereiteten
Knochenflächen
einschränken, wird
zudem eine Vorrichtung zum Inspizieren der präparierten Knochenflächen benötigt. Bei
einem Operationsverfahren sammeln sich Knochentrümmer und Blut an der Operationsstelle
an und müssen
gelegentlich entfernt werden, damit das Acetabulum sichtbar bleibt.
Nach der Vorbereitung des Acetabulums wird eine Hüftpfannenkomponente
implantiert. Derzeit kommt eine Vielfalt von Hüftpfannenkomponenten wie zementierte
UH-MWPE-Pfannen,
zementierte oder eingepresste Metallschalen mit UH-MWPE-, Metall-
oder Keramiklagerauskleidung zum Einsatz. Typischerweise erfordert
die Platzierung einer eingepressten Schale eine Schlagkraft, damit
das Implantat völlig
im Tragknochen zu sitzen kommt. Größe und Lage des minimal-invasiven
Schnitts sind jedoch evtl. nicht optimal, um die Kraft zum ausreichenden
Setzen und Stabilisieren eines Hüftpfannenimplantats
angemessen zu orientieren und aufzubringen. Folglich wird eine Schlagvorrichtung
für den Einsatz
bei einer minimal-invasiven Freilegung für eine totale Hüftarthroplastik
benötigt,
mit der bei reponierter Hüfte
auf die Hüftpfannenkomponente
geschlagen werden kann. Es kann außerdem erwünscht sein, ein chirurgisches Navigationssystem zum
Vorbereiten der Gelenkflächen
und Positionieren der Implantate zu verwenden.
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Für Patienten,
die einen Gelenkflächenaustausch
benötigen,
einschließlich
Patienten, deren Gelenke nicht so stark beschädigt oder erkrankt sind, dass
ein kompletter Gelenkaustausch erforderlich ist, besteht Bedarf
an Operationsverfahren und Vorrichtungen, die verwendet werden können, um
einen chirurgischen Zugang zu artikulierenden Gelenkflächen zu
erhalten, die Knochenstrukturen angemessen vorzubereiten, künstliche,
z. B. aus Metall oder Kunststoff, Gelenklagerflächen bereitzustellen und die Operationsstelle
zu schließen,
ohne eine wesentliche Beschädigung
oder Verletzung assoziierter Muskel, Bänder oder Sehnen. Um dieses
Ziel zu erreichen, werden ein System und ein Verfahren benötigt, das die
angemessene Modellierung von artikulierenden Flächen der Gelenke mit minimal-invasiven
Vorrichtungen und Methoden ermöglicht.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein System für den Gelenkaustausch bereit,
das in minimal-invasiven Operationsverfahren mit einem totalen Gelenkimplantatsystem
verwendet werden kann, das die individuelle Gelenkkinematik des
Patienten wiederherstellt. Die offenbarte Vorrichtung erzielt eine
genaue Knochen- und Weichgewebevorbereitung und Implantatorientierung
und erlaubt eine Befestigung des Implantats durch eine begrenzte
operative Freilegung.
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Folglich
ermöglicht
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum geeigneten Modellieren
der Gelenkfläche
eines ersten Knochens, der normalerweise mit einem zweiten Knochen
gelenkig verbunden ist, und zum Implantieren einer prothetischen Vorrichtung.
Das Verfahren beinhaltet das Befestigen eines Knochenmodellierwerkzeugs
direkt oder indirekt am zweiten Knochen, wobei sich das Werkzeug in
einem Knochenmodelliereingriff mit der Gelenkfläche des ersten Knochens befindet,
und dann das Modellieren der Gelenkfläche des ersten Knochens mit reduziertem
Gelenk und Bewegen eines Knochens relativ zum anderen. Das Knochenmodellierwerkzeug
ist an einer Halterung befestigt, die direkt oder indirekt am zweiten
Knochen befestigt wird. In einigen Situationen soll der erste Knochen
im Laufe einer Operation evtl. vom zweiten Knochen distrahiert werden.
Das Knochenmodellierwerkzeug kann auch an einer Knochenhalterung
befestigt sein, die direkt oder indirekt an einem Schaft, einer
Probe, einer Reibahle oder einem Dorn befestigt oder daran angeformt
ist, der/die in den Markkanal eines Knochens implantiert wird.
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Bei
einem Kniegelenkaustausch besteht das Implantatsystem aus Implantaten
und Instrumenten, die intraoperative chirurgische Optionen für eine Gelenkbeschränkung bieten
und eine korrekte Ausrichtung und Orientierung des Knies erleichtern,
um die von der individuellen Patientenanatomie definierte Kinematik
wiederherzustellen. Hierzu bieten die Implantate dem Chirurgen intraoperative
Optionen zur Rekonstruktion verschiedener Grade der Gelenkstabilität durch
die Auswahl von Fixed- oder Mobile-Bearing-Komponenten für jedes
Kompartiment des Knies (mediales Tibia-Femur-Gelenk, laterales Tibia-Femur-Gelenk
und Patella-Femur-Gelenk). Die Auswahl an Implantaten kann nur ein
Kompartiment oder jedes Kompartiment des Knies abdecken und kann
Kombinationen von Fixed- und Mobile-Bearing-Konfigurationen beinhalten.
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Beim
traditionellen totalen Knieaustausch ist die Femurkomponente im
Allgemeinen ein einheitliches Teil und die Tibiakomponente ist ein
einheitliches Teil. Bei einer Femurkomponente, die kein Bestandteil
der vorliegenden Erfindung ist, kann die Oberfläche der Femurseite durch zwei
oder drei Komponenten erneuert werden und die Oberfläche der
Tibiaseite kann durch zwei Komponenten oder ein einheitliches Teil
erneuert werden. Die Komponenten können innerhalb der Grenzen
des Gelenks aufeinander ausgerichtet oder miteinander verbunden
werden. Optional können
die Komponenten der Femurseite aus einer Mehrzahl flexibler Segmente bestehen.
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Eine
korrekte Ausrichtung und Positionierung der Implantatkomponenten
wird durch Instrumente erleichtert, die die Weichgewebestrukturen des
Knies zum Führen
von Knochenresektionen für die
patientenspezifische Ausrichtung und Orientierung der Implantate
nutzen. Die Ausrichtung der Implantate mit Bezug auf die tragenden
Knochen betrifft die Wiederherstellung oder Verbesserung der anatomischen
Ausrichtung der tragenden Knochen. Die Orientierung der Implantate
mit Bezug auf die tragenden Knochen ist in zweierlei Hinsicht bedeutend.
Erstens, die Orientierung des Implantatkonstrukts mit Bezug auf
die tragenden Knochen ist derart, dass die durch das Implantat übertragenen
Kräfte
allgemein senkrecht oder lotrecht zu den Knochentragflächen sind.
Zweitens sind die Implantatkomponenten mit Bezug zueinander derart
orientiert, dass jede Modulkomponente, die die femoralen Gelenkflächen wiederherstellt,
korrekt auf die anderen Modulkomponenten auf der Femurseite ausgerichtet
wird, um eine ordnungsgemäße Verfolgung
des Implantatkonstrukts zu gewährleisten.
Ebenso wird jede die die tibialen Gelenkflächen wiederherstellende Modulkomponente
korrekt auf die anderen Modulkomponenten auf der Tibiaseite ausgerichtet,
um eine ordnungsgemäße Verfolgung
des Implantatkonstrukts zu gewährleisten.
Mit den chirurgischen Instrumenten werden die Gelenkflächen eines
Synovialgelenks von einem einzigen Bezugspunkt vorbereitet, um eine
präzise
orientierte Einführung
separater Komponenten für
die medialen und lateralen tibiofemoralen Kompartimente und die
patellofemoralen Kompartimente zu ermöglichen. Die Instrumente erbringen somit Knochenresektionen
gemäß solchen
Ausrichtungs- und Orientierungsanforderungen. Die Positionierung ist
für eine
ordnungsgemäße Wiederherstellung
der anatomischen Ausrichtung des Kniegelenks und für die ordnungsgemäße Orientierung
der Komponenten zueinander wichtig.
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Mit
Bezug auf die Formung oder Modellierung von Gelenkflächen eines
Gelenks ermöglicht das
für den
Gebrauch mit der vorliegenden Erfindung vorgesehene Verfahren die
Modellierung der artikulären
Knochenflächen
gemäß der individuellen
Physiologie jedes Patienten, um einen möglichst großen Teil der natürlichen
Verbindung des Gelenks wiederherzustellen. In diesem Verfahren wird
ein Knochenmodellierwerkzeug an einem der Knochen eines Gelenks
befestigt, wobei das Werkzeug die Gelenkfläche des anderen Knochens modelliert,
während
das Gelenk artikuliert wird.
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Die
vorliegende Erfindung sieht daher ein Verfahren zum angemessenen
Modellieren der Gelenkfläche
eines ersten Knochens vor, der normalerweise mit einem zweiten Knochen
gelenkig verbunden ist. Das Verfahren beinhaltet das Bereitstellen
einer Vorrichtung, die ein an einer Knochenhalterung befestigtes
Knochenmodellierwerkzeug umfasst, das starre Befestigen der Halterung
am zweiten Knochen, wobei das Werkzeug mit der Gelenkfläche des ersten
Knochens in einem Knochenmodelliereingriff ist, und dann Modellieren
der Gelenkfläche
durch gelenkiges Bewegen von einem der Knochen relativ zum anderen.
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In
einigen Situationen soll evtl. der erste Knochen entweder vor oder
während
der Operation vom zweiten Knochen distrahiert werden. Folglich kann ein
Distraktor mit der Vorrichtung bereitgestellt werden. Beim Kniegelenkaustausch
gleicht eine zwischen dem Femur und der Tibia im Laufe des Modellierverfahrens
aufgebrachte Distraktionskraft von den Gelenkflächen abgenutztes Material aus.
Durch die Verwendung einer Distraktionskraft wird normalerweise
die normale Ausrichtung des Gelenks wiederhergestellt. Bandablösungen können zur
Wiederherstellung der Ausrichtung entweder vor oder nach der Vorbereitung
der Gelenkflächen
mit Knochenmodellierinstrumenten durchgeführt werden. Darüber hinaus
kann ein Distraktor vor der Operation zur Beurteilung des Bewegungsbereichs
des Gelenks und der Patientenkinematik verwendet werden.
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Die
Erfindung stellt eine Vorrichtung zum Modellieren der Gelenkfläche eines
ersten Knochens bereit, der normalerweise in einer bestimmten Weise mit
einem zweiten Knochen gelenkig verbunden ist. Die Vorrichtung umfasst
ein Knochenmodellierwerkzeug, eine Knochenhalterung, die starr am
zweiten Knochen befestigt werden kann, und in einer Ausgestaltung
einen einstellbaren Vorsatz, der das Modellierwerkzeug an der Halterung
befestigt und die Justage von Position und Orientierung des Werkzeugs
in Knochenmodelliernähe
zur Gelenkfläche
ermöglicht, so
dass die Gelenkfläche
modelliert wird, während der
zweite Knochen relativ zum ersten Knochen gelenkig bewegt wird.
Alternativ können
mehrere Knochenmodellierwerkzeuge verwendet werden, wobei die Werkzeuge
entweder auf individuellen Halterungen oder auf einer einzigen Halterung
zum Tragen der mehreren Werkzeuge positioniert sind.
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Die
Erfindung kann mit Implantaten zum Ersetzen der Flächen des
Gelenks zwischen dem ersten Knochen und dem zweiten Knochen verwendet werden.
Die Implantate sind speziell so ausgelegt, dass sie durch minimal-invasive
Schnitte passen, und schließen
alle Kombinationen von Fixed- und Mobile-Bearing-Einsätzen oder
-Teilen ein. Da das Operationsverfahren vorzugsweise durch minimal-invasive
Schnitte stattfindet, sind die Implantate so ausgelegt, dass sie
durch solche Schnitte passen und entweder innerhalb des Gelenks
orientiert oder verbunden werden.
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Im
Falle einer Knieaustauschoperation beinhalten die Implantate eine
zweite Knochenbasisplatte und ein erstes Knochenimplantat. Die zweite
Knochenbasisplatte umfasst entweder ein Teil, das den größten Teil
der vorbereiteten Fläche
des zweiten Knochens abdeckt, die mit dem Gelenk in Zusammenhang
steht, oder separate Basisplatten, wie sie mit prothetischen Mobile-
und Fixed-Bearing-Komponenten verwendet werden. Ferner kann die
zweite Knochenbasisplatte separate Fixed- und Mobile-Bearing-Einsätze aufnehmen.
Das erste Knochenimplantat besteht aus einer Mehrzahl von Komponenten, um
die Auflagefläche
des ersten Knochens zu ersetzen. Optional kann ein Abschnitt des
ersten Knochenimplantats aus mehreren flexiblen festgeklebten Segmenten
gestaltet sein. Eine solche Konfiguration lässt die gelenkige Bewegung
des zweiten Knochens relativ zum ersten Knochen zu, um die flexiblen
Segmente in einer geeigneten Position zu formen.
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Folglich
ist die Erfindung zur Verwendung in einem Verfahren zum geeigneten
Ersetzen der Gelenkfläche
eines ersten Knochens geeignet, der normalerweise mit einem zweiten
Knochen gelenkig verbunden ist. Das Verfahren beinhaltet das Bereitstellen
einer Vorrichtung, die ein an einer Knochenhalterung befestigtes
Knochenmodellierwerkzeug umfasst, das starre Befestigen der Halterung
am zweiten Knochen mit dem Werkzeug im Knochenmodelliereingriff
mit der Gelenkfläche
des ersten Knochens und dann das Modellieren der Gelenkfläche durch gelenkiges
Bewegen von einem der Knochen relativ zum anderen. Ferner wird die
Oberfläche
der Gelenkflächen
mit geeigneten minimal-invasiven
Implantaten erneuert, wobei die Implantate innerhalb der Grenzen
des Gelenkhohlraums verbunden werden. In einem Implantat sind mehrere
flexible Segmente vorgesehen, um die Oberfläche eines Abschnitts des ersten
Knochens zu erneuern. Die flexiblen Segmente werden in einen Klebstoff
entlang der resezierten Oberfläche
des ersten Knochens gesetzt.
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Speziell,
z. B. bei einem Kniegelenkaustausch, kann die Erfindung zum Ersetzen
der Oberflächen
eines Femurs und einer Tibia verwendet werden. In diesem Fall werden
ein Femurimplantat mit einer Mehrzahl von Komponenten und eine Tibiabasisplatte
verwendet. Die Tibiabasisplatte kann einen Fixed- sowie einen Mobile-Bearing-Vorsatz
haben.
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Bei
Anwendung auf einen totalen Hüftgelenkaustausch
kann die Erfindung zum Ersetzen der Oberflächen eines Femurs und Acetabulums
durch einen minimalen Schnitt und mit minimaler Störung der
muskulotendinösen
Strukturen um die Hüfte
verwendet werden. Ein typischer Schnitt für ein minimal-invasives totales
Hüftverfahren
hat eine Länge zwischen
zwei und vier Zoll. Es ist zu beachten, dass die Schnittlänge ja nach
Physiologie des Patienten, Präferenz
des Chirurgen und/oder anderer Faktoren etwas variieren kann; der
angegebene Bereich ist illustrativ und nicht beschränkend. Zusätzlich zu
einem kleinen Schnitt wird darauf geachtet, dass die Annäherung an
die Gelenkkapsel durch Trennen von Gewebe zwischen Muskelgruppen
und nicht durch Zerschneiden spezifischer Muskeln erfolgt.
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Bei
einem totalen Hüftaustausch
wird eine Hüftpfannenkomponente,
wie eine Einpressschale, nach der Vorbereitung des Acetabulums implantiert. Mit
einer Schlagvorrichtung wird die Hüftpfannenkomponente bei reponierter
Hüfte geschlagen,
um eine Einpress-Hüftpfannenkomponente
vollständig
in den Tragknochen des Acetabulums zu setzen. Ein chirurgisches
Navigationssystem zur Positionierung der Hüftpfannenkomponente kann mit
der Schlagvorrichtung verwendet werden.
-
Beim
minimal-invasiven Verfahren wird auf die Hüfte durch einen Schnitt zugegriffen,
der ausreicht, um die Trochantergrube freizulegen und eine Resektion
des Femurhalses und eine Beseitigung des Femurkopf- und -halssegments
zu ermöglichen. Auf
den Femoralkanal wird durch die Trochantergrube und die Trochanterregion
zugegriffen. Reibahlen, Raspeln und andere Vorrichtungen, die der
Fachperson bekannt sind, werden zum Vorbereiten des proximalen Femurs
für die
Aufnahme eines Femurimplantats über
eine Folge von Bearbeitungsschritten mit einer Reibahle und einem
Dorn verwendet. Nach dem Vorbereiten werden der intramedulläre Kanal und
der zurückbehaltene
Bereich des Femurhalses und der Trochanterregion zum Tragen des
MIAR-(Minimally Invasive Acetabular Reamer)-Systems zur Vorbereitung
des Acetabulums verwendet.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
einen Grundriss des Kniegelenks.
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2 zeigt
einen herkömmlichen
Mittellinienschnitt für
den Zugang zum Kniegelenk bei einer totalen Knieaustauschoperation.
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3 zeigt
einen Schnitt für
den Zugang zum Kniegelenk bei einer totalen Knieaustauschoperation,
der für
die erfindungsgemäße Vorrichtung
verwendet werden kann.
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4 zeigt
alternative Schnitte für
den Zugang zum Kniegelenk bei einer totalen Knieaustauschoperation,
die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vorgenommen werden können.
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5 zeigt
eine Querschnittsdarstellung des im Tibiaplateau vor der Verwendung
einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung
erzeugten Hohlraums.
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6 zeigt
einen Grundriss eines Instruments zum Erzeugen einer Resektion im
Tibiaplateau vor der Verwendung einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung.
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7 zeigt
eine Endansicht des Instruments aus 6.
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8 zeigt
einen Grundriss eines weiteren Instruments zum Erzeugen einer Resektion
im Tibiaplateau vor der Verwendung einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung.
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9 zeigt
eine Endansicht des Instruments aus 8.
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10 zeigt
einen Grundriss einer mit den oben erwähnten Instrumenten gebildeten
tibialen Resektion.
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11 zeigt
eine Ansicht von oben auf die Resektionen aus 10.
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12 zeigt
eine Querschnittsdarstellung von einer der Resektionen aus 10.
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13 zeigt
einen Grundriss einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung mit
einem an einer tibialen Resektion befestigten Schneidelement.
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14 zeigt
eine Seitenansicht einer Konfiguration des mit einem Motor verbundenen
Schneidelements aus 13 gemäß einer alternativen Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung.
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15 und 16 zeigen
alternative Ansichten eines von einem Hydraulikmotor angetriebenen
Schneidelements gemäß einer
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.
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17 und 18 zeigen
alternative Ansichten eines von einem Hydraulikmotor angetriebenen
Schneidelements gemäß einer
alternativen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.
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19 zeigt
eine Endansicht eines Schneidelements gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung.
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20 zeigt
eine Seitenansicht des Schneidelements aus 19.
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21 zeigt
eine Endansicht eines Schneidelements gemäß einer zweiten Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung.
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22 zeigt
eine Seitenansicht des Schneidelements aus 21.
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23 zeigt
eine Endansicht eines Schneidelements gemäß einer dritten Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung.
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24 zeigt
eine Seitenansicht des Schneidelements aus 23.
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25 zeigt
eine Seitenansicht eines Schneidelements gemäß einer vierten Ausgestaltung der
vorliegenden Erfindung.
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26 zeigt
eine Endansicht des Schneidelements aus 25.
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27 zeigt
eine Querschnittsdarstellung des Schneidelements aus 25.
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28 zeigt
eine Endansicht eines Schneidelements gemäß einer fünften Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung.
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29 zeigt
eine Querschnittsdarstellung des Schneidelements aus 28 mit
einem einzigen Schneidelement.
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30 zeigt
eine Querschnittsdarstellung des Schneidelements aus 28 mit
mehreren Schneidelementen.
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31 illustriert
die Kinematik der Artikulation des Kniegelenks gemäß einer
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.
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32 zeigt
einen Grundriss von zwei über einen
Drehgelenkmechanismus verknüpften
Schneidelementen gemäß einer
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.
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33 zeigt
einen Grundriss eines alternativen Zustands der beiden durch einen
Drehgelenkmechanismus aus 32 verknüpften Schneidelemente.
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34 zeigt
einen Grundriss von zwei durch einen Drehgelenkmechanismus verknüpften Schneidelementen
gemäß einer
anderen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.
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35 zeigt
einen Grundriss der Schneidelemente aus 34.
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36 zeigt
einen Grundriss von zwei durch einen Drehgelenkmechanismus verknüpften und
im Kniegelenk eingesetzten Schneidelemente gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung.
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37 zeigt
eine Schnittdarstellung eines Schneidelements und Distraktors gemäß einer
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.
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38 zeigt
einen Grundriss des Schneidelements aus 37.
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39 zeigt
einen Grundriss von Distraktoren, die in dem Kniegelenk zum Einsatz
kommen und einen Bestandteil einer Ausgestaltung der Erfindung bilden.
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40 zeigt
einen Grundriss von mit einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung durchgeführten femoralen
Resektionen.
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41 zeigt
einen Grundriss von femoralen Resektionen, die mit einer alternativen
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung durchgeführt wurden
und Femoralimplantate enthalten.
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42 zeigt
einen Grundriss von femoralen Resektionen, die mit noch einer anderen
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung durchgeführt wurden
und Femoralimplantate enthalten.
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43 zeigt
Grundrisse von alternativen Tibiabasisplatten, die nicht Bestandteil
der vorliegenden Erfindung sind.
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44 zeigt
einen Grundriss von Femurimplantaten zur Erneuerung der Oberfläche der
femoralen Resektionen aus 41 gemäß einer
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.
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45 zeigt
einen Grundriss von Femurimplantaten zur Erneuerung der Oberfläche der
femoralen Resektionen aus 42 gemäß einer
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.
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46 zeigt
einen Grundriss eines Femurimplantats, das nicht Bestandteil der
vorliegenden Erfindung bildet.
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47 ist
eine Darstellung der Hüftanatomie und
der konventionellen Freilegung für
einen totalen Hüftaustausch.
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48 ist
eine Darstellung der Freilegung für den minimal-invasiven totalen
Hüftaustausch
mit einer Reibahle.
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49 ist
eine Darstellung einer minimal-invasiven Hüftpfannenreibahle gemäß einer
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.
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50 ist
eine Querschnittsdarstellung einer minimal-invasiven Hüftpfannenreibahle
in einer sagittalen Ebene gemäß einer
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.
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51 ist
eine Querschnittsdarstellung einer minimal-invasiven Hüftpfannenreibahle
in einer Transversalebene gemäß einer
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.
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52 ist
eine Darstellung einer minimal-invasiven Hüftpfannenreibahle mit einem
integrierten Hydraulikantrieb gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung.
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53 ist
eine Darstellung einer minimal-invasiven Hüftpfannenreibahle mit einem
Schneckenradantriebsmechanismus gemäß noch einer anderen Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung.
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54 ist
eine expandierte Ansicht einer minimal-invasiven Hüftpfannenreibahle gemäß einer Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung.
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55 ist
eine Darstellung der Beleuchtung, Visualisierung, Spülung und
Absaugung einer Operationsstelle zur Verwendung mit einer Ausgestaltung der
vorliegenden Erfindung.
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56 ist
eine Darstellung eines minimal-invasiven Schlagsystems gemäß einer
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung; und
-
57 ist
eine detaillierte Darstellung eines minimal-invasiven Impaktors
gemäß einer
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausgestaltung
-
Kniegelenkanatomie
und chirurgische Ansätze. 1 zeigt
die allgemeine Anatomie des Kniegelenks. An der artikulierenden
Kniegelenkoberfläche des
Femurs 10 befinden sich der laterale Femurkondylus 12 und
der mediale Femurkondylus 14. An der artikulierenden Kniegelenkoberfläche der
Tibia 16 befinden sich der laterale Meniskus 22 (im
Allgemeinen gegenüber
dem lateralen Femurkondylus 12) und der mediale Meniskus 20 (allgemein
gegenüber dem
medialen Femurkondylus 14). Zu den Bändern gehören das vordere Kreuzband 24,
das hintere Kreuzband 28, das mediale Kollateralband 26 und das
laterale Kollateralband 27. Der mediale Tibiakondylus 30 und
der laterale Tibiakondylus 32 tragen die Menisken 20 und 22,
die wiederum das Femur 10 tragen. Darüber hinaus greift die Fibula 34 in
die Tibia 16 ein.
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Ein
totaler Kniegelenkaustausch beinhaltet typischerweise das Ersetzen
der Gelenkflächen
des lateralen Femurkondylus 12, des medialen Femurkondylus 14,
des medialen Tibiakondylus 30 und des lateralen Tibiakondylus 32.
Der laterale Meniskus 22 und der mediale Meniskus 20 werden
entfernt. Es ist wünschenswert,
dass weder die Kollateralbänder 26 und 27 noch
die Kreuzbänder 24 und 28 gestört werden.
Allerdings können
die Kollateralbänder 26 und 27 teilweise
abgenommen werden, um nach Abschluss des Gelenkaustauschs angemessene
Spannungseinstellungen am Knie des Patienten durchzuführen.
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2 stellt
den konventionellen Mittellinienschnitt 40 bei einer totalen
Knieaustauschoperation dar. Der Schnitt 40 verläuft vertikal
im Wesentlichen oberhalb und unterhalb der Gelenkfläche zwischen Femur
und Tibia. Typischerweise hat der Schnitt eine Länge von etwa 8 bis 15 Zentimetern.
Der Schnitt 40 muss groß genug sein, um die gesamten
artikulären Kniegelenkflächen mit
subluxierter oder luxierter Patella freizulegen. Zudem muss der
Schnitt die Einfügung
von Komponenten ermöglichen,
die das Ende des Femurs, die Oberseite der Tibia und die Unterseite
der Patella völlig
abdecken. Es würden
höchstens Femur-
und Tibiakomponenten für
das laterale Tibia-Femur-Kompartiment, Femur- und Tibiakomponenten
für das
mediale Tibia-Femur-Kompartiment und
Femur- und Patellakomponenten für
das Patella-Femur-Gelenk implantiert. Alternativ können der laterale
Femurkondylus und die Patellafurche durch ein gemeinsames Implantat
abgedeckt werden.
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Wie
in 3 zu sehen ist, ist ein Transversalschnitt 42,
der horizontal entlang dem Kniegelenk verläuft, eine Option für das erfindungsgemäße Verfahren.
Der Schnitt 42 kann vertikal geöffnet werden, um die Gelenkflächen des
medialen Tibia-Femur-Kompartiments und des lateralen Tibia-Femur-Kompartiments
freizulegen, ohne Luxierung der Patella. Dadurch bleibt die Patella
während
des Verfahrens mit dem Femur in Kontakt. Die Komponenten der Instrumente
sowie das Implantat sind größenmäßig auf
Minimalinvasivität
ausgelegt und können
daher von dem kleinen Schnitt aufgenommen werden. Das aus einem
kleineren Schnitt hervorgehende reduzierte Trauma führt im Allgemeinen
zu einer schnelleren und besseren Rehabilitation, die wiederum die
Wirksamkeit des Knieimplantats allgemein erhöht.
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4 zeigt
ein alternatives Schnittformat für den
Gebrauch mit der vorliegenden Erfindung. Zwei parallele, vertikal
verlaufende Schnitte 44 und 46 können auf
beiden Seiten der Patella gebildet werden. Diese Schnitte 44 und 46 sind
relativ kurz und die Invasivität
ist der des horizontalen Schnitts in 3 ähnlich.
Jeder Schnitt 44 und 46 wird separat durch die
Gelenkkapsel erweitert, um die medialen und lateralen Tibia-Femur-Kompartimente
ohne Luxierung der Patella freizulegen.
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Instrumentierung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung
setzt mit Bezug auf einen totalen Knieaustausch im Allgemeinen den
vorherigen Gebrauch von Instrumenten zum Resezieren der Tibia am
lateralen Tibiaplateau und medialen Tibiaplateau voraus. Optional
können
die Instrumente zum Resezieren des distalen Femurs verwendet werden,
wodurch ein Erweiterungsraum für
die Aufnahme von Knochenmodellierinstrumenten entsteht. Diese Resektion kann
mit Verfahren erfolgen, die der Fachperson bekannt sind, und zwar
unter Verwendung einer Resektionsführung, Säge, usw. Alternativ kann, wie
in 5 gezeigt, ein Fräser 43 direkt in die
Tibia 16 vorgeschoben werden. Der Fräser 43 soll an oder
kurz vor der hinteren kortikalen Wand 54 stoppen. 5 zeigt
eine Querschnittsdarstellung des im Tibiaplateau mit den Fräsern 47 aus
den 6 und 7 erzeugten Hohlraums.
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Wie
in den 6 und 7 zu sehen ist, kann die Schneidvorrichtung
ein einzelner Fräser 45 sein,
der am vorderen Ende eines Führungselements 49 befestigt
ist. Die Achse des Fräsers 45 aus
den 6 und 7 liegt bei der Vorbereitung
des Tibiaplateaus in einer medial-lateralen Richtung. Der Radius
des Fräsers
hinterlässt
einen entsprechenden Radius zwischen dem Boden und der hinteren
Wand des erzeugten Hohlraums.
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Alternativ
kann die Schneidvorrichtung, wie die 8 und 9 zeigen,
mehrere Fräser 47 umfassen.
Die Fräser 47 aus
den 8 und 9 erzeugen eine Ecke zwischen
dem Boden und der hinteren Wand des im Tibiaplateau erzeugten Hohlraums.
Die so erzeugte Ecke kann Belastungen gleichmäßig in den tragenden Knochen
verteilen. Die Fräser 47 erzeugen
einen Radius entsprechend dem Fräserradius
zwischen den Seitenwänden
des Hohlraums und der hinteren Wand. Ein solcher Radius wird von
der Tibiaimplantatausführung
ohne weiteres berücksichtigt.
In den 8 und 9 ist zwar eine Schneidvorrichtung
mit einer Mehrzahl von Fräsern dargestellt,
doch kann die Schneidvorrichtung mit einem Fräser konfiguriert sein.
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10 zeigt
eine Vorderansicht der im Tibiaplateau (allgemein 51) erzeugten
Knochenresektionen 50 und 52. Der Boden der medialen
Resektion 50 und der Boden der lateralen Resektion 52 sind vorzugsweise
parallel und koplanar, um eine korrekte Ausrichtung und Orientierung
der medialen und lateralen Tibiakomponenten zu gewährleisten.
Die externen Werkzeuge, die zum Führen des Tibiaschneiders verwendet
werden, können
eine relative Ausrichtung zwischen den medialen und lateralen Resektionen erreichen.
Alternativ können
die medialen und lateralen Hohlräume
im Tibiaplateau gleichzeitig erzeugt werden, wobei zwei Führungselemente 49 über ein Drehgelenk
miteinander verknüpft
sind, das die medialen und lateralen Fräser 47 in einer gemeinsamen Ebene
hält. Die
externen Werkzeuge können
ferner einen eindeutigen Bezug für
den posterioren Aspekt des Tibiaplateaus liefern, um zu gewährleisten,
dass die Resektionen nicht die hintere kortikale Wand durchdringen.
Die in 10 dargestellten Knochenresektionen
haben einen allgemein rechteckigen Querschnitt. Es kann aber jeder
beliebige Querschnitt verwendet werden, an den ein Knochenmodellierwerkzeug
angebracht werden kann. Es ist zum Beispiel ein bogenförmiger Querschnitt
akzeptabel.
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11 zeigt
eine Draufsicht auf die Knochenresektionen 50 und 52 in
der Tibia 16. Eine Querschnittsdarstellung der Tibia 16 mit
einem im Plateau hergestellten Hohlraum ist in 12 dargestellt.
Wie in 12 zu sehen ist, sollte die
Knochenresektion 50 an oder kurz vor der kortikalen Wand 54 enden.
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Wie
in 13 zu sehen ist, wird nach der Resektion der Tibia
ein Knochenmodellierwerkzeug, zum Beispiel ein Femurschneider (allgemein 60),
in eine Halterung gesetzt und starr in dem in der Tibia erzeugten
Hohlraum befestigt. Starre Befestigung bedeutet im Allgemeinen,
dass genügend
Stabilität erzeugt
wird, um eine relative Bewegung zwischen Halterung und Tibia bei
einer Gelenkbewegung zu verhindern. Eine solche Stabilität kann durch
bloßes Platzieren
der Vorrichtung in der Tibiaresektion erreicht werden. Der Femurschneider
ist so gestaltet, dass er die Tibiaresektionen 50 und 52 beim
Ausführen
der Femurresektionen referenziert. In einer in 13 gezeigten
Ausgestaltung ist die Halterung ein Gestell 62, das in
die resezierte Tibia gesetzt wird. Schneidelemente 64 sind
im Gestell 62 angebracht und eine flexible Welle 66 verbindet
das Schneidelement mit dem Motor 68 aus 14.
Die Vorrichtung passt in die Resektionen 50 und 52 in
den medialen und lateralen Tibiaplateaus. Folglich wird ein Schneidelement
starr gegen den Femurkondylus gehalten und die Führungsfläche der Vorrichtung legt die
Tiefe der Resektion fest. Optional kann ein zweites Schneidelement
in die gegenüberliegende
Tibiaresektion gesetzt werden. So können z. B. zwei Schneidelemente
in das vorbereitete Tibiaplateau gesetzt werden, eines in den medialen
und eines in den lateralen Hohlraum, und zum gleichzeitigen Resezieren
der Femurkondylen verwendet werden. Bei der gleichzeitigen Verwendung
von zwei Schneidelementen können
die Schneidelemente über
einen Drehgelenkmechanismus 65 verbunden werden, um die
Schneidelemente überdies
in einer gemeinsamen Ebene zu halten, während die Femurkondylen vorbereitet
werden (siehe 32 und 33).
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Bei
einer Knieoperation kann das Werkzeug daher zum Beispiel an der
Tibia angebracht werden, wobei die Modellierfläche des Werkzeugs mit einer Kondylenfläche des Femurs
im Eingriff ist, d. h. einem der oder beide Kondylen. Während das
Kniegelenk gelenkig bewegt (gebeugt) wird, modelliert das Modellierwerkzeug
die Gelenkfläche
des Femurs passend, und zwar im Einklang mit der individuellen Physiologie
des Knies dieses Patienten, d. h. mit den Kollateralbändern, der
Patellarsehne usw. Die Erfindung wird zwar im Zusammenhang mit einem
totalen Knieaustausch beschrieben, doch ist es zu verstehen, dass
die Erfindung in der gesamten Orthopädie Verwendung finden kann,
wo die Oberflächen
eines artikulierenden Gelenks modifiziert oder erneuert werden müssen, um
die Funktion wiederherzustellen und Schmerzen zu lindern, wie u.
a. beim unikondylären
Knieaustausch oder beim Allograft-Gelenkflächenaustausch.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung wird auf die Kniegelenkkapsel ohne
laterale Luxierung der Patella operativ zugegriffen, so dass das
Knie während
des Modellierprozesses normal gebeugt werden kann. Die individuelle
Physiologie des Patienten und das Zusammenspiel zwischen Weichgewebe
und Knochen des Patienten bewirken eine Führung der Vorrichtung zum Modellieren
von Knorpel und Knochen am Ende des Femurs und/oder der Tibia, die sich
auf das Knie beziehen. Beim Knie läuft z. B. die Tibia um das
Ende des Femurs über
einen geführten Pfad,
der durch die Bänder
und Weichgewebe gelenkt wird, die das Knie umgeben und es stützen.
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Eine
alternative Halterungskonfiguration (nicht erfindungsgemäß) hat eine
externe Haltevorrichtung mit daran angebrachten Fräsern. Die
externe Haltevorrichtung kann jede beliebige Konfiguration haben,
die die Fräser
in einer Position relativ zur Tibia zum Modellieren des Femurs trägt. Ein
Beispiel beinhaltet ein externes Tragelement mit einem sich davon
erstreckenden Arm, wobei der Fräser
am distalen Ende des Arms befestigt ist.
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Das
Knochenmodellierwerkzeug kann mit einem Antriebsmechanismus, z.
B. einem Motor, angetrieben werden. Der Motor kann ein in das Schneidelement
integrierter Elektromotor, ein Druckluftmotor oder ein Hydraulikmotor
sein. Bei einem Hydraulikmotor ist zu beachten, dass eine flexible
Welle nicht notwendig ist. Das Schneidelement kann durch erhältliche
chirurgische kraftgetriebene Instrumente angetrieben werden, wie
chirurgische Bohrer, Midas Rex und Anspaq Hochgeschwindigkeitsbohrer/-schneider
usw. Solche Geräte
sind mit Druckluft- und Batteriebetrieb erhältlich. Das Schneidelement kann
alternativ durch eine Energiequelle angetrieben werden, die allein
für diese
Erfindung entwickelt wurde. Die Energiequelle kann zum Beispiel
ein Elektro- oder Druckluftmotor sein. Sie kann außerdem ein
Hydraulikmotor sein, der durch sterile Salzlösung angetrieben wird.
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Ein
mit Salzlösung
angetriebener Hydraulikmotor kann in den Frässchneider eingebaut werden, wie
in den 15 bis 18 zu
sehen ist. Die Flügel des
Hydraulikmotors werden optional als Teil der Achse des Fräserelements
hergestellt oder in die Endfläche
des Fräserelements
eingearbeitet. Vorzugsweise beinhaltet das Gehäuse 53 der Schneidvorrichtung 55 einen
Kanal 57 für
die Aufnahme von Salzlösung,
um den Hydraulikmotor anzutreiben. Die 15 und 16 zeigen
eine Ausgestaltung, bei der die Flügel des Hydraulikmotors im
Rad 59 am distalen Ende des Gehäuses 53 eingebaut
sind. Wie in den 17 und 18 zu
sehen ist, ist es auch möglich,
dass die Klingen 61 des Schneidelements 55 als
Flügel
des Hydraulikmotors dienen, so dass die Salzlösung gegen das Schneidelement
gerichtet wird, um eine Drehung zu erzwingen.
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Die 19 bis 30 zeigen
Querschnittsdarstellungen verschiedener Schneidelemente, die mit
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Die 19 und 20 zeigen
jeweils eine End- und eine Seitenansicht einer Ausgestaltung eines
Schneidelements. Fräser 72 befinden
sich in der Halterung 73 und sind mit der Achse in einer
medial-lateralen Richtung orientiert. In 31 sind
mehrere Fräser
dargestellt, die einen Kontakt mit dem Femurkondylus herstellen,
wenn das Knie gebeugt wird und der tibiofemorale Kontaktpunkt sich
distal bewegt. Alternativ kann sich ein Fräser in einer solchen Position
befinden, dass er während
der gesamten Kniebeugung mit dem Femurkondylus in Kontakt bleibt.
Es sind zwar nur die Optionen mit einem oder vier Fräsern dargestellt,
doch kann die Erfindung mit einem oder mehreren Fräsern umgesetzt
werden, die in dem Gestell getragen werden. Ferner kann das Gestell
mit Ansätzen 71 mit
Gleitflächen
für einen Kontakt
mit dem Femurkondylus versehen sein.
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Die 21 und 22 zeigen
jeweils eine Endansicht und eine Seitenansicht einer alternativen Ausgestaltung
eines Schneidelements, wobei der Fräser 74 eine solche
Kontur hat, dass eine konturierte Resektion in dem Femurkondylus
erzeugt wird. Bei einer konturierten Resektion wird weniger Knochen
entfernt und der verbleibende Knochen ist gewöhnlich stärker als Knochen tiefer im
Kondylus.
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In
einer anderen Ausgestaltung, die in den 23 und 24 dargestellt
ist, ist der Fräser 72 mit
seiner Achse in einer anterior-posterioren Richtung orientiert.
Bei der Kniestreckung befindet sich der tibiofemorale Kontaktpunkt
nahe am anterioren Ende des Fräsers.
Wird das Knie gebeugt, dann bewegt sich der Kontaktpunkt posterior
und nähert
sich dem posterioren Ende des Frässchneiders.
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In ähnlicher
Weise zeigen die 25 und 26 drei
parallele Fräser 76, 77 und 78 mit
in anterior-posteriorer Richtung orientierten Achsen. Eine solche
Ausgestaltung bietet eine breite Resektion des Femurkondylus bei
einem Arbeitsgang bzw. einer Beugung der Tibia. Die medialen und
lateralen Fräser 76 und 78 können einen
kleineren Durchmesser als der zentrale Fräser 77 haben, wie
in 27 zu sehen ist, um einen kleineren entsprechenden
Radius zwischen den Seitenwänden
des im Femurkondylus erzeugten Hohlraums und dem Boden des Hohlraums
zu liefern.
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Knorpel
und Knochen der Femurkondylen können
in einem oder mehreren Arbeitsgängen
eines Schabelements 80, wie in den 28 bis 30 gezeigt,
entfernt werden. Das Schabelement 80 ist von der Oberfläche der
Halterung 81 versetzt, so dass bei jedem Arbeitsgang bzw.
jeder Beugung der Tibia eine bestimmte Knochenmenge vom Femurkondylus
abgeschabt wird. In der Basis des Schneidelements können ein
oder mehrere Schabelemente gelagert werden.
-
Unter
Verwendung der dargestellten Vorrichtung kann die Gelenkfläche des
Femurs gemäß der individuellen
Physiologie des Patienten durch gelenkiges Bewegen der Tibia mit
Bezug auf das Femur modelliert werden. Das Verfahren beinhaltet
das Bereitstellen der Vorrichtung mit einem an einer Knochenhalterung
befestigten Knochenmodellierwerkzeug, das starre Befestigen der
Halterung am zweiten Knochen, wobei das Werkzeug in einem Knochenmodelliereingriff
mit der Gelenkfläche
des ersten Knochens ist, und dann das Modellieren der Gelenkfläche durch
gelenkiges Bewegen von einem der Knochen relativ zum anderen. 31 zeigt
die Kinematik der gelenkigen Bewegung der Tibia 16 um das Femur 10.
Die Knochenresektionen der medialen und lateralen Femurkondylen
werden erfolgen, indem der Schneider an der Tibia befestigt und
die Tibia gelenkig bewegt wird. Die Bewegung der Tibia mit Bezug
auf das Femur folgt aufgrund des Gelenkvierecks der vorderen und
hinteren Kreuzbänder
einer J-Kurve, wenn beide intakt sind. Fehlen ein oder beide Kreuzbänder, dann
wird die Bewegung der Tibia beim Beugen des Knies durch die Kollateral-
und Kapselbänder
kontrolliert. Die so in den medialen und/oder lateralen Femurkondylen
erzeugte Knochentragfläche
wird entsprechend der Kinematik des jeweiligen Patienten geformt
und positioniert.
-
Eine
präoperative
Auswertung von Röntgenbildern
des Patienten kann zum Beurteilen der Deformation des Gelenks und
des passenden Raums verwendet werden, der zur Neuausrichtung des
Gelenks erforderlich ist. Darüber
hinaus können
Abstandshalter wie zum Beispiel Ballons präoperativ verwendet werden,
um den Bewegungsbereich des Gelenks und die Patientenkinematik zu
beurteilen.
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Bei
der Operation werden geeignete Abstandshalter zwischen die Knochenstrukturen
gesetzt, um eine angemessene Distraktion und Ausrichtung des Gelenks
zu erzielen. Eine während
des Modellierens zwischen dem Femur und der Tibia aufgebrachte Distraktionskraft
kann von den Gelenkflächen
abgetragenes Material kompensieren. Durch die Anwendung einer Distraktionskraft
wird gewöhnlich
die normale Ausrichtung des Gelenks wiederhergestellt. Solche Abstandshalter
spannen außerdem die
Weichgewebestrukturen, um die Bewegungshülle zwischen den Knochenstrukturen
zu verringern und die Quer- und Rotationsstabilität des Gelenks
zu erhöhen.
Der Abstandshalter kann ferner zum Tragen des Knochenschneidelements
während
der Resektion der Knochenstrukturen verwendet werden. Bandablösungen,
die zur Wiederherstellung der angemessenen Gliedausrichtung und
Bandspannung/Ausgewogenheit nötig
sind, können
vor dem Einsetzen der Abstandshalter durchgeführt werden.
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Es
kann eine beliebige Vielfalt von Vorrichtungen zum Aufrechterhalten
der angemessenen Spannung der Bänderkapsel
und Sehnen verwendet werden. Zu solchen Spannvorrichtungen können unter
anderem Schwerkraft mit dem Gewicht des Unterschenkels, intraartikuläre Abstandshalter,
Blasen, Ballons, Bälge,
Getriebemechanismen, Scherenmechanismen, sonstige expandierbare
Vorrichtungen oder andere Elemente sein, die in die gegenüberliegenden
Seiten des Gelenks eingreifen oder daran angebracht werden können. Ferner
kann die Distraktionskraft von einer expandierenden Basis im Schneidelement
erzielt werden. Eine Distraktionsvorrichtung kann auch in Verbindung
mit einer Halterung mit Gleitflächen
auf den Ansätzen
von Nutzen sein. Der Ansatz ermöglicht
eine Kontrolle der Tiefe und Form der Femurresektion sowohl durch
die gelenkige Bewegung der Tibia relativ zum Femur als auch durch die
Form des Femurs.
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Im
Speziellen können
zur präoperativen
Bewertung Abstandshalter wie Ballons sowohl in den medialen als
auch den lateralen Resektionen vorgesehen werden. Während der
Operation kann ein Ballon in der medialen Resektion vorgesehen werden und
ein Abstandshalter, z. B. ein Balg mit einem angebrachten Schneider,
kann in der lateralen Resektion vorgesehen werden. Alternativ kann
ein Balg mit einem angebrachten Schneider sowohl in der lateralen
als auch in der medialen Resektion vorgesehen werden.
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Die 32 und 33 zeigen
jeweils eine geschlossene und eine offene Darstellung von zwei Schneidelementen 61 und 63,
die über
einen Drehgelenkmechanismus 65 miteinander verbunden sind, um
die Schneidelemente in einer gemeinsamen Ebene zu halten, während die
Femurkondylen vorbereitet werden. Über den Drehgelenkmechanismus 65 kann die
Platzierung der beiden Schneidelemente 61 und 63 relativ
zueinander eingestellt werden.
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Nach
dem Erzeugen von Resektionen im Tibiaplateau kann das Femurmodellierwerkzeug
aus 34 in die Aussparungen im Tibiaplateau gesetzt werden.
Der Drehgelenkmechanismus 65 ermöglicht eine Einstellung der
Werkzeugarme 172 und 174 in medial-lateraler Richtung,
um den Abstand der Tibiaplateauresektionen zu berücksichtigen,
und hält
die Werkzeugarme 172 und 174 in einer gemeinsamen Ebene,
um eine korrekte Orientierung der Femurkondylenresektionen relativ
zueinander zu gewährleisten.
Schneidelemente 180 sind in den Werkzeugarmen 172 und 174 eingebaut
und werden durch einen Antriebsmechanismus, zum Beispiel ein Paar
Zahnradmechanismen, angetrieben. In einer bevorzugten Ausgestaltung
werden die Zahnradmechanismen durch ein gemeinsames flexibles Antriebskabel 178 angetrieben,
das ein Getriebe antreibt, wodurch die Sekundärantriebskabel 184 und 186 mit
Drehkraft beaufschlagt werden. Wie in 35 zu
sehen ist, sind die Oberflächen
der Schneidelemente 182 angeraut oder weisen Schneidrillen
auf, um die Femurkondylen zu schneiden.
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Wie 36 zeigt,
kann das Kniefemurmodellierwerkzeug in die im Tibiaplateau 190 erzeugten Resektionen
gesetzt werden. Die Schneidscheiben 180 sind mit den Femurkondylen 188 in
Kontakt. Das Knie wird gebeugt, wodurch es zu einer relativen Bewegung
der Femurkondylen über
die Schneidscheiben kommt, so dass die medialen und lateralen Kondylen
des Femurs gleichzeitig reseziert werden. Weichgewebestrukturen,
die das Knie überspannen, lenken
die Schneidbewegung entlang der normalen kinematischen Bewegung
des vorgegebenen Kniegelenks. Die Schneidscheiben 180 drehen
sich in einer Transversalebene.
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Die 37 und 38 sind
jeweils eine Endansicht und eine Draufsicht auf ein Schneidelement 100,
das in einer Plattform 102 getragen wird und für eine Anhebung
durch Fluiddruck konfiguriert ist, mit dem ein Distraktor 104 beaufschlagt
wird, der das Schneidelement 100 umgibt. Durch die Beaufschlagung
des Distraktors 104 mit Druck wird der Fräser in den
Femurkondylus auf eine vorbestimmte Tiefe gedrängt, die durch die Oberseite
des Schneidelements festgelegt wird. Der Distraktor 104 gewährleistet
in Kombination mit der Oberseite des Schneidelements eine korrekte
Resektionstiefe, während
die das Kniegelenk überspannenden
Weichgewebestrukturen gespannt werden. Die Vorteile der Spannung
der Weichgewebestrukturen ist eine Reduzierung der Bewegungshülle des
Knies, eine Stabilisierung des Knies und eine erhöhte Genauigkeit
und Wiederholbarkeit der Femurkondylenresektionen. In einer alternativen
Ausgestaltung kann ein Abstandshalter verwendet werden, der zwischen
den Boden des in der Tibia erzeugten Hohlraums und der Unterseite
des Schneidelements gesetzt wird, um eine Distraktionskraft zu liefern.
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39 zeigt
Ballonabstandshalter 110, die zum Tragen der Femurkondylen
zum Distrahieren des Femurs 10 verwendet werden. Spritzen
oder Pumpen 112 können über Schläuche 114 an
Ballonabstandhaltern 110 angebracht werden. Der Ballonabstandshalter 110 ist
ein Beispiel für
einen expandierbaren Abstandshalter. Wird ein expandierbarer Abstandshalter
verwendet, dann sollte eine präoperative
Bewertung erfolgen. Während
der Operation wird ein expandierbarer Abstandshalter zwischen die zu
resezierenden Knochenstrukturen gesetzt. Das Schneidelement kann
in dem dynamischen Abstandshalter untergebracht und auf den dynamischen
Abstandshalter einstellbar sein, um die Resektionstiefe festzulegen.
Der dynamische Abstandshalter kann lastgeregelt, wobei eine konstante
Distraktionskraft zwischen den Knochenstrukturen über einen Bewegungsbereich
aufgebracht wird, oder verlagerungsgeregelt arbeiten. Bei Verlagerungsregelung wird
eine konstante Verlagerung zwischen den Knochenstrukturen über einen
Bewegungsbereich aufrechterhalten. In jedem Fall beherbergt der
dynamische Abstandshalter das Schneidelement und das Schneidelement
wird in einer vorbestimmten Tiefe relativ zur resezierten Knochenstruktur
gehalten, während
das Gelenk gebeugt und gestreckt wird. Der dynamische Abstandshalter
ermöglicht
es, dass anhand der Gelenkkinematik der Resektionspfad in jeder
der Knochenstrukturen definiert wird.
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Wenn
die Tibia durch Beugung und Streckung gelenkig bewegt wird, stellt
der Femurschneider Resektionen in den Femurkondylen für die Aufnahme
von Femurkomponenten eines Knieimplantats her. 40 zeigt
die jeweiligen Knochenresektionen 130 und 132 in
den lateralen und medialen Femurkondylen. Die 41 und 42 zeigen
alternative Ausgestaltungen der Knochenresektionen, wobei repräsentative
Implantate wie gewünscht
im Femurkondylus platziert sind.
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Implantate.
Die Operation erfolgt vorzugsweise durch minimal-invasive Schnitte,
die keine Subluxation oder Luxation der Patella erfordern. Folglich
werden Implantate (die nicht Bestandteil der vorliegenden Erfindung
bilden), wie Femur-, Tibia- oder Patellaimplantate, entworfen, die
durch minimal-invasive Schnitte passen und innerhalb des Gelenks
orientiert oder verbunden werden können. Die Femur- und Tibiaimplantate
können
am Knochen durch konventionelle Bindemethoden, wie z. B., ohne Begrenzung,
Polymethylmethacrylat, oder durch direktes Befestigen am Knochen,
wie z. B., ohne Begrenzung, durch eine poröse Einwuchsfläche befestigt
werden.
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Die
Tibiabasisplatte ist optional als ein Teil konfiguriert, das den
größten Teil
der vorbereiteten Oberfläche
des Tibiaplateaus bedeckt, die mit dem Knie in Zusammenhang steht.
Wenn sie als eine einzelne Plattform konfiguriert ist, dient die
Tibiabasisplatte als Aufnahmemechanismus für einen Fixed- oder einen Mobile-Bearing-Einsatz für das mediale oder
laterale Tibia-Femur-Kompartiment.
Als eine Option wird eine einzelne Plattform konstruiert, die als
Fixed-Kearing-Aufnahmemechanismus für das mediale Tibia-Femur-Kompartiment
und einen Mobile-Bearing-Aufnahmemechanismus
oder als einfache Plattform für
die Aufnahme eines Mobile-Kearing-Einsatzes für das laterale Tibia-Femur-Kompartiment
dient. Da rechte und linke Tibiabasisplatten notwendig sind, kann
die gleiche Basisplatte für
einen medialen Mobile-Bearing-Einsatz und einen lateralen Fixed-Bearing-Einsatz
verwendet werden.
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Wie
in 43 zu sehen ist, können die Tibiaimplantate alternativ
als separate Plateaubasisplatten für die medialen und lateralen
Kompartimente konfiguriert sein. Diese Plattformen können mit
einem Ausrichtungsinstrument zueinander orientiert werden, das ihre
Orientierung mit Bezug zueinander und/oder zu den Femurkomponenten
vorgibt. Die Tibiabasisplatten können
fest lagernd sein und vollständig
aus Polyethylen bestehen. So können Fixed-Bearing-Tibiakomponenten 150 mit
einer Metalltrageplatte 151 und Mobile-Bearing-Tibiakomponenten 152 mit
einer Metalltrageplatte 153 in derselben Knieaustauschoperation
verwendet werden. Ferner kann die Tibiabasisplatte separate Fixed-
und Mobile-Bearing-Einsätze in einem
oder in beiden der medialen und lateralen Kompartimente unterbringen.
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Es
wird bevorzugt, alle Implantate durch kleine Schnitte zu platzieren.
Wie in 44 zu sehen ist, schließen die
Femurimplantate eine erste Komponente 133 zum Oberflächenerneuern
der Gelenkfläche
des medialen Kondylus und eine zweite Komponente zum Oberflächenerneuern
der Gelenkfläche des
lateralen Kondylus ein. Eine optionale dritte Komponente 134 kann
zum Oberflächenerneuern der
Femurseite des Patella-Femur-Gelenks vorgesehen werden. Die konvexe
Fläche
des Femurkondylus ist die Auflagefläche und wirkt mit den Tibiaauflageimplantaten
zusammen. Optional kann/können
die Femurkomponente(n) eine Rippe entlang ihrer Trag- oder konvexen
Innenfläche
für eine
aufwärts
geführte Implantation
beinhalten. Die Rippe kann die Form eines Stegs haben, der von einem
Abschnitt der Innenfläche
zum anderen verläuft.
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Wie 42 zeigt,
kann das laterale Femurimplantat zusammenhängend sein, wobei der Patellaflansch
ein einheitliches Teil 136 bildet, das durch einen kleinen
Schnitt geführt
werden kann. Zur Unterbringung des zusammenhängenden Teils können die laterale
Kondylenkomponente und die Patella-Femur-Komponente optional eine
einzelne Komponente 136 sein, die sich von der Oberseite
der Patella-Femur-Furche erstreckt und über den lateralen Kondylus
sowohl distal als auch posterior verläuft, wie in 45 zu
sehen ist. 45 ist eine Seitenansicht eines
Femurimplantats, bei dem die laterale Kondylenkomponente und die
Patella-Femur-Komponente zu einer einzelnen Komponente 136 kombiniert
sind.
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Die
Auflageelemente können
aus Polyethylen von ultrahoher Molekülmasse hergestellt sein, können aber
auch aus jedem beliebigen geeigneten, in der Technik bekannten biokompatiblen
Material bestehen. Die Auflageelemente beinhalten im Allgemeinen
drei Kompartimente: den medialen Tibiakondylus, den lateralen Tibiakondylus
und die Patella. Vorzugsweise gibt es eine Auswahl an Auflageelementen
für die
feste oder mobile Lagerung der jeweiligen Kompartimente. Der Chirurg
könnte
folglich nach eigenem Ermessen zum Beispiel entweder einen Mobile-
oder einen Fixed-Bearing-Einsatz in die jeweiligen Tibiakomponenten
einfügen,
einen medial und einen lateral.
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Die
Femurkomponenten können
eine Ausrichtungsvorrichtung zum Orientieren separater Femurkomponenten
in Bezug zueinander und/oder zu den Tibiakomponenten einschließen. Eine
chirurgische Navigation kann zusammen mit der Knochenvorbereitung
und der Komponentenorientierung verwendet werden.
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Die
Femurkomponenten werden in einer Reihe verschiedener Größen angeboten
und beinhalten optional Komponenten, die flexibel sind, um einen optimalen
Sitz bei geringfügigen
Abweichungen der Form der vorbereiteten Femurkondylen zu erreichen.
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46 stellt
Femurkondylenimplantate dar, die als flexible Implantate konfiguriert
sind. Die Außenfläche des
Femurkondylenimplantats ist eine dünne Metallschicht, die eine
Gelenkfläche
bildet, vorzugsweise aus einer Kobalt Chrom-Legierung. Es können auch
andere geeignete Legierungen, Polymere oder Metalle von Implantatgüte verwendet
werden, wie Edelstahl, Titanlegierung oder Nitinol. Um eine gleichmäßige Ablenkung
in einer Ebene zu erreichen, ist das Implantat dünn und hat einen gleichförmigen Querschnitt.
Die Lagerfläche
des Femurkondylenimplantats ist mit geformtem Knochenzement wie
Polymethylmethacrylat (PMMA oder PMA) und Abstandshaltern versehen,
die an die Gelenkfläche
geklebt sind. Die Abstandshalter können als Blöcke geformt sein oder eine
beliebige andere Konfiguration aufweisen, die zum Anformen bei der
Fertigung geeignet ist. Im Allgemeinen sind die Abstandshalter so
geformt, dass sie das Femurkondylenimplantat von einer Seite zur
anderen in einer koronaren Ebene überspannen, während gleichzeitig
Räume zwischen
den Abstandshaltern in bestimmten Abständen entstehen, um eine schwache
Beugung der Gelenkfläche
zu erleichtern. Durch eine solche Beugung kann sich das flexible
Femurkondylenimplantat an die einzigartige Form der vorbereiteten
Knochentragfläche
im Femurkondylus anpassen, so dass der volle Nutzen aus der kinematisch
definierten Lagerfläche
gezogen werden kann. Solche Implantate werden in einer Auswahl von
Größen angeboten,
um die individuelle Physiologie von Patienten zu berücksichtigen
und den Grad an Beugung zu minimieren, den ein bestimmtes Implantat
bei der Anpassung an die vorbereitete Fläche machen kann. Folglich ist
die Distorsion der Gelenkfläche
minimal.
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Beim
Gebrauch wird der resezierte Femurkondylus mit teigigem Knochenzement
bedeckt. Das Femurimplantat wird gegen den resezierten Femurkondylus
gelegt und belastet, bis der Knochenzement ausgehärtet ist.
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Bei
dem Verfahren zur Vorbereitung des Femurkondylus wird die Tibia
als Träger
für den Frässchneider
verwendet. Die Weichgewebestrukturen des Knies schaffen einen Bewegungspfad
für die Bewegung
des Schneiders durch den Femurkondylus. Die Kinematik des Knies
wird allgemein verstanden und ist klar definiert. Dieser Ansatz
resultiert zwangsläufig
in einer einzigartigen Form, die in jedem Femurkondylus aufgrund
von Variationen bei den Weichgewebe- und Knochenstrukturen von Patient zu
Patient erzeugt wird.
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Die
Femurkondylen können
gefurcht sein und eine bestimmte Größe haben. Jedes Implantat besteht
aus einer Mehrzahl von Komponenten 170. Die Komponenten 170 werden
mit Knochenzement, der als ein Vergussmaterial zum Füllen des
Raums zwischen dem Implantat und tragenden Knochen dient, festzementiert.
Es hat sich gezeigt, dass Knochenzement eine langfristige Implantatstabilität erreicht,
wenn er in einer Dicke von bis zu zwei Millimetern aufgetragen wird.
Folglich deckt eine Auswahl an Implantatgrößen die Auswahl der erwarteten
Femurkondylengrößen und
die erwartete Formenabweichung ab.
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Hüftgelenkanatomie
und chirurgische Ansätze. 47 stellt
die allgemeine Anatomie des Hüftgelenks
und eine typische chirurgische Annährung 200 an das Hüftgelenk
dar, um den proximalen Femur 202 und das Acetabulum 204 freizulegen.
Beim herkömmlichen
totalen Hüftaustausch
gibt es im Allgemeinen vier chirurgische Annährungen an das Hüftgelenk.
Hierzu gehören
posteriore Ansätze
ohne trochanterische Osteotomie, trans-trochanterische Ansätze, anteriore
Ansätze
ohne trochanterische Osteotomie und Smith-Peterson-Ansätze. Solche
Ansätze
sind ausführlich
in verschiedenen orthopädischen
Referenztexten wie „Operative
Orthopedics", herausgegeben
von M. W. Chapman, MD, J. B. Lippincott Company, 1988, beschrieben.
Darüber
hinaus wird ein direkter lateraler Ansatz häufig bei der totalen Hüftarthroplastik
verwendet. Die geläufigste
Annäherung
an die Hüfte
erfolgt posterior und die disruptierte Muskulatur kann die kurzen
inneren und äußeren Rotationsmuskel,
den Tensor fasciae femoris, Quadratus femoris, Piriformis und gelegentlich
einen Teil des Gluteus medius und minimus und des Gluteus maximus
beinhalten.
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Bei
einer minimal-invasiven totalen Hüftoperation umfasst der Schnitt 206 wie
in 48 gezeigt gewöhnlich
6 cm. 6 cm bzw. 2–4
Zoll sind zwar eine typische Länge
für einen
minimal-invasiven Operationsschnitt, doch kann es infolge der Physiologie
des Patienten, der Präferenzen
des Chirurgen und/oder anderer Faktoren gewisse Abweichungen geben. Das
Operationsverfahren beinhaltet das Trennen des Musculus gluteus
maximus durch stumpfe Dissektion, um Zugang zur Hüftgelenkkapsel
und Trochantergrube zu erhalten. Die Muskeldisruption ist gewöhnlich auf
die Ablösung
der Piriformis-Sehne an der Trochantergrube begrenzt. Es ist zu
beachten, dass es Variationen bei den beschriebenen Operationsmethoden
gibt, die der Fachperson bekannt sind.
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48 zeigt
eine minimal-invasive Operationsmethode am Hüftgelenk. Die allgemeine Annäherung erfolgt
posterior und die Muskulaturdisruption schließt die Ablösung der Piriformis-Sehne ein.
Der Schnitt ist gerade groß genug,
um den Femurkopf und das Acetabulum freizulegen und um die Platzierung
einer halbsphärischen
Reibahle 208, eines Antriebsmechanismus 210 und
eines Femurdorns 212 zu ermöglichen.
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Im
Gegensatz zu der für
die Anwendung mit der Erfindung vorgesehenen minimal-invasiven Technik
beinhaltet eine typische totale Hüftaustauschoperation das Freilegen
des Hüftgelenks durch
einen großen
Schnitt, um dem Chirurgen eine vollständige Sicht auf das Hüftgelenk
und die Hüftpfannenregion
und Zugang für
chirurgische kraftgetriebene Instrumente zu ermöglichen. Der Femurkopf wird
entfernt und der Femoralkanal wird mit einer Reibahle und einem
Dorn bearbeitet, um die Knochenfläche auf das Tragen des Hüftschafts
vorzubereiten. Der Schaft kann festzementiert oder für Knocheneinwuchs
eingepresst werden. Das Acetabulum wird üblicherweise mit einer halbsphärischen
Reibahle vorbereitet, die an einem chirurgischen Handbohrer zum
Entfernen von Knorpel hinunter auf blutenden Knochen befestigt ist.
Die in 47 gezeigte chirurgische Freilegung
umfasst im Allgemeinen eine Länge
zwischen acht und zwölf
Zoll und kann zu einer umfangreichen Verletzung des das Hüftgelenk umgebenden
Weichgewebes führen.
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Minimal-invasives
Hüftpfannen-Reibahlensystem
(MIAR). Wie in 49 zu sehen ist, ist das erfindungsgemäße MIAR
für den
Gebrauch in der Hüftaustauschchirurgie
entweder ein modulares oder nicht modulares Konstrukt, das eine
Femurprobe 216, einen Antriebsmechanismus 218 (entweder
eingebaut oder separat) und eine halbsphärische Reibahle 220 oder
eine ähnliche
Vorrichtung zum Entfernen von Knorpel und Knochen von der Hüftpfannengrube
umfasst. Die halbsphärische
Reibahle 220 oder eine ähnliche
Vorrichtung beinhaltet eine Vorsatzkomponente (nicht dargestellt)
zum direkten oder indirekten Befestigen am Femur oder an einer Halterung,
die selbst am Femur direkt oder indirekt befestigt werden kann.
Die Erörterung
der direkten oder indirekten Befestigung des MIAR am Femur ist so
zu verstehen, dass im Allgemeinen die direkte Befestigung der Reibahle
am Femur (oder einer Femurkomponente) oder die Befestigung der Reibahle
an einer Halterung eingeschlossen ist, die am Femur (oder einer
Femurkomponente) befestigt wird. Das Reibahlensystem ermöglicht vor
allem als Modulkonstrukt die Platzierung der Komponenten durch einen
kleinen Schnitt und minimiert die Anzahl von Komponenten im Instrumentensatz.
Beim minimal-invasiven Verfahren muss das proximale Femur im Laufe
der Hüftpfannenvorbereitung
nicht verlagert werden, wie es bei der konventionellen Hüftarthroplastik
erforderlich ist. Folglich erfordert das Verfahren nur eine minimale
Ablösung
von Muskeln und Sehnen und demzufolge nur eine minimale Verletzung
der Muskeln und Sehnen, die am proximalen Femur befestigt sind. Die
Erfindung wird zwar im Kontext eines totalen Hüftaustauschs beschrieben, aber
es ist zu verstehen, dass die Erfindung in der gesamten Orthopädie Anwendung
finden kann, wo die Oberflächen
eines artikulierenden Gelenks modifiziert oder erneuert werden sollen,
um die Funktion wiederherzustellen und Schmerzen zu lindern. Das
MIAR-System arbeitet mit einem Antriebsmechanismus, der an einer Vorrichtung
wie einer Reibahle, einem Dorn oder einer anderen geeigneten Vorrichtung
verankert oder angebracht ist, die an einem Knochen befestigt wird, und
kann, wenn das Gelenk reponiert oder in einer Repositionsposition
ist, aktiviert werden, um mit einer halbsphärischen Reibahle oder einem
geeigneten Knochenmodellierwerkzeug die gegenüberliegende Seite des Gelenks
für die
Aufnahme künstlicher
Komponenten vorzubereiten.
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Mit
Bezug auf das Hüftgelenk
wird der Femurkopf entweder vor oder nach dem Bearbeiten des Femoralkanals
mit einer Reibahle und einem Dorn entfernt, um eine Knochenfläche auf
das Tragen des einzufügenden
Hüftschaftes
oder Dorns vorzubereiten. Die minimal-invasive Hüftpfannenreibahle wird an dem
Dorn, der Reibahle, der Probenfemurkomponente oder einer anderen
Vorrichtung befestigt, die in das proximale Femur eingefügt wird.
Das MIAR kann direkt am proximalen Femur angebracht werden, allerdings
liefern die Instrumente und das Femurimplantat eine vorteilhafte
Tragstruktur, da diese Instrumente, wie Raspeln, Dorne, Proben oder
das Implantat, eng mit der vorbereiteten Knochenfläche übereinstimmen
und eine starre Metallstruktur bieten, an der das MIAR befestigt
werden kann. Folglich wird das MIAR in der bevorzugten Ausgestaltung
direkt oder indirekt am Femurdorn angebracht, der innerhalb des proximalen
Femoralkanals befestigt wird. Es ist zu beachten, dass in der gesamten
Beschreibung die Begriffe Raspeln, Proben, Dorne, Implantate und Schäfte mit
Bezug auf das MIAR-System untereinander austauschbar verwendet werden.
Zusätzliche Ausgestaltungen
schließen
die Befestigung des MIAR direkt am Femur, der Femurprobe oder dem Femurimplantat
ein. Mit direkt oder indirekt am Femur befestigtem MIAR wird der
Reibahlenkopf in das Acetabulum gesetzt. Das MIAR wird aktiviert,
um die Knorpel- und Knochenentfernung einzuleiten, während das
Femur in Position gebracht wird. Der operierende Chirurg steuert
das MIAR durch Bewegen des Beins nach Bedarf, um ein sphärisches
Reiben des Acetabulums zu bewirken. Es kann eine chirurgische Navigation
verwendet werden.
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Die
Femurproben sind in einer Reihe von Größen passend zum Größenbereich
des proximalen Femurs erhältlich.
Die halbsphärischen
Reibahlen sind in einer Auswahl von Durchmessern passend zum Größenbereich
des Acetabulums erhältlich.
In der bevorzugten Ausgestaltung ist der Antriebsmechanismus unter
den Femurproben und unter den halbsphärischen Reibahlen austauschbar. Eine
alternative Ausgestaltung beinhaltet einen Antriebsmechanismus für jede Femurprobe
oder -probengruppe. Die Proben können
nach Größe oder nach
Rechts- und Linksseitigkeit gruppiert werden. Das gegebene Beispiel
bezieht sich auf ein direkt oder indirekt an einer Femurraspel befestigtes
MIAR. Ähnliche
Kombinationen sind möglich,
wenn der Antriebsmechanismus direkt oder indirekt an einer Femurprobe
oder einem Femurimplantat befestigt ist.
-
Ein
Beispielverfahren, das von der vorliegenden Erfindung Gebrauch macht,
beinhaltet die folgenden Schritte: die geeignete Femurprobe wird
in das vorbereitete proximale Femur gesetzt; der Antriebsmechanismus
wird auf den proximalen Aspekt der Femurprobe gesetzt, woraufhin
eine halbsphärische
Reibahle mit angemessener Größe auf dem
Antriebsmechanismus platziert wird; die Hüfte wird reponiert und das
Reibesystem wird aktiviert, um das Acetabulum vorzubereiten. Wenn
das MIAR nicht modular ist, dann wird es natürlich als eine Einheit platziert,
die Hüfte
wird reduziert und das Reibsystem aktiviert.
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Wie
in 54 dargestellt ist, wird die Hüftpfannenreibahle 220,
die in einer Auswahl von Größen angeboten
wird, an dem Antriebsmechanismus 218 an der Tragplatte 235 befestigt,
die eine schnelle Befestigung am Antriebsmechanismus 218 ermöglicht.
Die Reibahle wird vorzugsweise starr auf der Femurseite getragen,
so dass genügend
Stabilität
erzielt wird, um eine relative Bewegung zwischen dem MIAR und dem
Femur bei der gelenkigen Bewegung zu verhindern. Eine solche Stabilität wird im
Allgemeinen durch die Platzierung des Dorns 216, der Femurprobe
oder des Femurimplantats im Femoralkanal erzeugt. 49 stellt
eine Ausgestaltung eines MIAR gemäß der vorliegenden Erfindung
dar.
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Getragen
wird das MIAR von einem Femurdorn 216. Der Antriebsmechanismus 218 wird
vom Femurdorn 216 gelagert. 49 zeigt
ferner die Antriebswelle 240 des Antriebsmechanismus 218,
die im Antriebsmechanismusgehäuse
getragen wird, das vom Femurdorn 216 gelagert wird.
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Wie 51 zeigt,
kann der Antriebsmechanismus 218 eine Kombination aus Schnecke 238 und Schneckenzahnrad 236,
Kegelräder,
Stirnräder,
Riemen- oder Kettenantriebe oder andere geeignete Mechanismen zum Übertragen
von Rotation oder Schwingung auf die Hüftpfannenreibahle nutzen. In 50 ist
ein Schneckenzahnrad 236 an der Antriebswelle befestigt,
die wiederum durch eine Schnecke (hinter dem Schneckenzahnrad) angetrieben
wird. Eine Schnecken- und Schneckenzahnrad-Kombination stellt lediglich
einen möglichen
Antriebsmechanismus dar, der zum Antreiben der Hüftpfannenreibahle verwendet
werden kann, und soll illustrativ und nicht beschränkend sein.
Jeder andere beliebige Antriebsmechanismus, der der Fachperson bekannt
ist, kann mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden. In 51 ist
die Schnecke 238 dargestellt, die von einer Eingangsantriebswelle 240 gelagert
wird.
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Wie
in 53 gezeigt, ist ein flexibles Antriebskabel 228 an
der Antriebswelle 240 befestigt. Optional kann sich eine
am Antriebsmechanismusgehäuse
befestigte Manschette durch den chirurgischen Schnitt erstrecken
und die Antriebswelle 240 enthalten, wobei das flexible
Kabel 221 außerhalb des
chirurgischen Schnitts angebracht ist. Die Gegenkraft zu der von
dem Antriebsmechanismus erzeugten Drehkraft kommt von einem Drehanschlag 242 zwischen
dem Antriebsmechanismus und der Femurprobe (siehe 8).
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Das
Acetabulum wird durch Drehen oder Schwingen einer halbsphärischen
Reibahle innerhalb des Acetabulums vorbereitet. Die halbsphärischen
Hüftpfannenreibahlen
können
Reibahlen, Schneider oder andere Vorrichtungen sein, die zum Entfernen
von Knorpel und Knochen von der Hüftpfannengrube verwendet werden.
Alternativ können nicht
mechanische Schneidinstrumente wie Laser, Wasserstrahlschneider,
Ultraschallsonden, chemische oder andere Vorrichtungen zur Gewebeentfernung
verwendet werden. In der vorliegenden Erfindung beinhalten solche
Vorrichtungen das Drehen oder Schwingen der Reibahle, wobei die
Vorrichtung vom Femur während
der gelenkigen Bewegung des Femurs getragen wird. Wie in 52 zu
sehen ist, kann das MIAR unabhängig
sein und eine interne Energiequelle für den Antrieb der Reibahle
oder eine externe Energiequelle für den Antrieb der Reibahle
haben. Ebenso kann sich der Motor 222 innerhalb des Antriebsmechanismus
oder außerhalb
befinden, wobei Drehkraft über
eine geeignete Welle oder Verbindung auf den Antriebsmechanismus übertragen
wird. Der Antriebsmechanismus kann aus mechanischen Komponenten
wie Zahnrädern,
Nocken, Hebeln, Riemen und Riemenscheiben oder Ketten konstruiert sein.
Zu Energiequellen für
den Antriebsmechanismus zum Antreiben der Reibahle gehören Flüssigkeit zum
Antreiben eines Hydraulikmotors, Gas zum Antreiben eines Druckluftmotors,
Elektrizität
zum Antreiben eines Elektromotors (entweder mit der Femurprobe integriert
oder über
ein flexibles Antriebskabel, das den Motor mit dem Antriebsmechanismus
verbindet), eine Magnetspule oder eine andere geeignete Energiequelle
zum Aufbringen von Rotation oder Schwingung auf die Reibahle. Alternativ
kann der Antriebsmechanismus durch verfügbare kraftgetriebene Instrumente
wie chirurgische Bohrer, Midas Rex und Anspaq Hochgeschwindigkeitsbohrer/-schneider usw.
angetrieben werden. Solche Geräte
sind in pneumatischer und batteriebetriebener Form erhältlich.
In einer bevorzugten Ausgestaltung wird der Antriebsmechanismus
durch eine externe Energiequelle angetrieben, die Drehkraft durch
eine flexible Antriebswelle überträgt. Alternativ
kann die Energiequelle innerhalb der Femurprobe oder des Dorns untergebracht
sein.
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Alternativ
kann der Antriebsmechanismus für den
Gebrauch mit einem beliebigen der Befestigungsmechanismen konfiguriert
sein, die von verschiedenen Herstellern totaler Hüftsysteme
zur Befestigung von Probenhälsen
an Femurproben angeboten werden. Der Vorsatz kann daher ein Stift-in-Nut-,
eine Stift-in-Loch-, ein konischer Kegel-, ein Schraubsitz- oder
ein Gewindevorsatz sein. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist
der Antriebsmechanismus für
eine Befestigung an einer Femurprobe oder einer Raspel/Probe ausgelegt,
die mit dem totalen Hüftsystem
geliefert wird, mit dem das MIAR verwendet wird. Die proximale Fläche des
Antriebsmechanismus ist mit einem Schnellbefestigungsmechanismus
ausgestattet, der zu einer Reihe von Hüftpfannenreibahlengrößen passt.
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In
einer anderen Ausgestaltung wird der Antriebsmechanismus vom Femurkegel
getragen, der das Femurkopfimplantat oder die Implantatprobe trägt. Die
Femurschaftprobe wird in den vorbereiteten Femoralkanal gesetzt
und die geeignete Femurhalsprobe wird auf die Schaftprobe gesetzt.
Der Antriebsmechanimus wird auf den Femurhalsprobenkegel gesetzt
und die Hüftpfannenreibahle
angemessener Größe wird
direkt oder indirekt am Antriebsmechanismus befestigt. Optional
können
die Femurschaftprobe und die Femurhalsprobe einstückig ausgebildet
sein. Bei dieser Methode wird der Femoralkanal vorbereitet und der
geeignet bemessene Femurschaft wird auf der Basis der Femuranatomie
des Patienten ausgewählt.
Das Femurschaftimplantat wird in das vorbereitete Femur gesetzt
und der Antriebsmechanismus mit der Hüftpfannenreibahle angemessener
Größe wird
auf das Implantat gesetzt, um das Acetabulum vorzubereiten.
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In
alternativen Ausgestaltungen kann der Antriebsmechanismus einstückig mit
der Femurprobe oder den Hüftpfannenreibahlen
ausgebildet sein. Die halbsphärischen
Reibahlen sind modular und ermöglichen
eine Veränderung
der Reibahlengrößen im Laufe
des Verfahrens. Wie in 52 zu sehen ist, wird beim chirurgischen
Gebrauch der geeignete Femurdorn 216 mit integriertem Antriebsmechanismus, in
diesem Fall ein Hydraulikmotor 222, in das vorbereitete proximale
Femur gesetzt und die geeignet bemessene halbsphärische Reibahle 220 wird
direkt oder indirekt über
den Antriebsmechanismus am Dorn befestigt. Der Probenschaft beinhaltet
einen Antriebsmechanismus 222, der innerhalb des proximalen
Aspekts der Dorns 216 untergebracht ist. Der Antriebsmechanismus 222,
der ein Hydraulikmotor innerhalb des Dorns sein kann, versetzt die
Antriebswelle 226 und die Tragplatte 235 in Drehung,
die wiederum die Hüftpfannenreibahle 220 zur
Vorbereitung des Acetabulums in Drehung versetzt. Alternativ wird die
geeignete Hüftpfannenreibahle 220 mit
einstückig ausgebildetem
Antriebsmechanismus 218 in die Hüftpfannengrube 232 gesetzt
und direkt oder indirekt an der Femurprobe 216 befestigt.
Die Hüftpfannenvorbereitung
erfolgt unter gelenkiger Bewegung des Hüftgelenks.
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Die 49, 50, 51, 53 und 54 veranschaulichen
den mechanischen Antriebsmechanismus, der in einer Ausgestaltung
des MIAR-Systems verwendet wird. 53 stellt
das in das proximale Femur 230 gesetzte MIAR dar, wobei die
halbsphärische
Reibahle 220 mit dem Acetabulum 232 in Kontakt
ist. 54 ist eine auseinander gezogene Ansicht einer
Ausgestaltung des MIAR-Systems. Die sich distal vom Antriebsmechanismus 222 erstreckende
Antriebswelle 234 läuft
in die Aufnahmeöffnung 254,
um den Antriebsmechanismus 222 am Dorn 216 zu
befestigen. Der Rotationssperrstift 242 greift in die Aufnahmeöffnung 256 ein, um
Stabilität
und Rotationswiderstand zwischen Antriebsmechanismus und Dorn zu
erzeugen. Die Reibahle 220 wird an einer Tragplatte 235 befestigt,
die Teil des Antriebsmechanismus 218 ist. Die Oberfläche 258 der
Reibahle 220 wird konisch an der Tragplatte 235 arretiert.
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In
noch einer anderen Ausgestaltung wird die Hüftpfannenreibahle in einem
kollabierten Zustand zusammengebaut, um eine problemlose Reposition des Hüftgelenks
zu ermöglichen,
wenn das MIAR-System an seinem Platz ist. Die Hüftpfannenreibahle wird vom
Femurgehäuse
oder vom Antriebs- oder Zahnradmechanismus des MIAR verlängert. Diese
Verlängerung
kann mit einer Vielfalt von Vorrichtungen erreicht werden, zum Beispiel
durch Unterlegscheiben, Abstandshalter oder andere geeignete Vorrichtungen,
die zwischen die Elemente gesetzt werden. Alternativ kann das MIAR
mittels Druckluft, Leitspindeln oder anderer Energiequellen verlängert werden.
Die Art und Weise, in der das MIAR verlängert wird, ist für die Erfindung
nicht ausschlaggebend und es kann jede beliebige geeignete Vorrichtung
und jedes beliebige geeignete Verfahren verwendet werden. Wenn durch
die Gelenkkapsel und/oder andere Weichgewebeelemente um die Hüfte genügend Widerstand
entgegengebracht wird, wird das MIAR aktiviert, um die Hüftpfannenknochenvorbereitung
einzuleiten. Der Hüftpfannenreibprozess
wird durch Druck verbessert, der durch Spannen der Weichgewebeelemente
erzeugt wird. Bei der Verwendung von Druckluftkraft wird das MIAR-Konstrukt
zum Beispiel zuerst durch Gasdruck verlängert. Wenn dem Verlängern ein
vorgegeber Widerstand entgegengebracht wird, wird die Druckluft
zu Elementen übertragen,
die Drehkraft zum Drehen der Hüftpfannenreibahle
erzeugen.
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Minimal-invasives
Hüftpfannenschlagsystem.
Nach dem Vorbereiten des Acetabulums wird ein Hüftpfannenimplantat am tragenden
Knochen gewöhnlich
mit Knochenzement oder durch Einpressen befestigt. Bei einer zementierten
Hüftpfannenkomponente
ist die Knochenoberfläche
im Verhältnis
zur Implantatgröße überdimensioniert.
Die Knochenoberfläche
und das Implantat werden mit Knochenzement bedeckt. Das Implantat
wird dann in das Acetabulum gesetzt und in seine Position gepresst,
so dass eine gleichmäßige Schicht
Knochenzement zwischen der Hüftpfannenkomponente
und dem tragenden Knochen entsteht.
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Bei
einer Einpress-Hüftpfannenkomponente stimmt
die Knochenoberfläche
mit der Implantatgröße überein oder
ist im Verhältnis
zu ihr leicht unterdimensioniert. Das Implantat wird an seinen Platz
in den tragenden Knochen geschlagen. Bei einer standardmäßigen totalen
Hüftoperation
wird gewöhnlich ein
Impaktor mit geradem Griff zum Schlagen der Hüftpfannenkomponente verwendet.
Die typischerweise in der traditionellen totalen Hüftchirurgie
verwendete umfangreiche Freilegung liefert den Freiraum zum Ausrichten
des Impaktors relativ zum Acetabulum. Im Falle eines minimal-invasiven
totalen Hüftaustauschs
ist der Schnitt jedoch zu klein, um eine korrekte Orientierung eines
standardmäßigen Impaktors
mit geradem Griff zu ermöglichen.
Die Verwendung eines standardmäßigen Impaktors
erfordert die Bildung eines zweiten Schnitts zum Führen des Impaktors
durch Muskeln und Gewebe in die korrekte Orientierung relativ zum
Acetabulum. Die Hüftpfannenkomponente
muss korrekt positioniert werden, um eine normale Funktion zu liefern
und eine Verlagerung des Hüftgelenks
zu verhindern. Die Bildung eines zweiten Schnitts und Disruption
von mehr Muskeln steht im Widerspruch zur Zielsetzung des minimal-invasiven Verfahrens.
Folglich wird eine Vorrichtung zum Schlagen der Hüftpfannenkomponente durch
einen minimal-invasiven
Schnitt benötigt.
In einer Ausgestaltung beinhaltet die vorliegende Erfindung eine
Vorrichtung, die so gestaltet ist, dass sie direkt oder indirekt
an der Femurprobe befestigt werden kann und eine Schlagkraft zum
korrekten Setzen des Implantats liefert. Es kann eine Vielfalt von
Hüftpfannenkomponenten
und Verfahren für
ihre Platzierung eingesetzt werden. Beispielkomponenten zum Implantieren
in das Acetabulum sind unter anderem zementierte Schalen oder Einpresspfannen.
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Wie 56 zeigt,
beinhaltet die Schlagvorrichtung vorzugsweise einen Druckluftschlaghammer 260,
der an dem Femurdorn 216 befestigt werden kann, und eine
optionale Vorsatzkomponente zur Befestigung an der Schale der Hüftpfannenkomponente.
Die Schlagvorrichtung 260 und die Hüftpfannenkomponente 252 können unabhängig in
die Operationsstelle gesetzt und in der Operationsstelle zusammengefügt werden.
Alternativ können
die Schlagvorrichtung 260 und die Hüftpfannenkomponente 252 vor
dem Platzieren der Schlagvorrichtung auf dem Dorn 216 zusammengefügt werden.
Wenn die Hüftpfannenschale
direkt oder indirekt am Impaktor befestigt ist und der Impaktor
am Femurdorn angebracht ist, wird die Schale durch Reponieren des Hüftgelenks
in das Acetabulum gesetzt. Dorn, Femur und Masse des Beins dienen
als Gegengewichte, um der Kraft der Schlagvorrichtung entgegenzuwirken. Ein
zusätzliches
Gegengewicht kann direkt oder indirekt über eine Verbindungswelle,
die außerhalb
des Schnitts veläuft
und an einem Gewicht oder einem externen Widerstand gegen Schlagkräfte befestigt ist,
an der Schlagvorrichtung angebracht werden.
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Die
Schlagvorrichtung kann mit einem Druckluftschlaghammer, einem Hydraulikkolben,
einem/einer Schubantrieb oder Magnetspule, einer elektromechanischen
Vorrichtung, einer federaktivierten Vorrichtung oder einem beliebigen
anderen geeigneten krafterzeugenden Mechanismus angetrieben werden.
Die Energiequelle kann außerhalb der
Operationsstelle liegen oder kann in die Schlagvorrichtung integriert
sein. Als Alternative kann ein handgehaltener Impaktor mit einem
abgewinkelten Griff für
einen Zugang durch einen minimal-invasiven Schnitt zum Schlagen
auf die Hüftpfannenkomponente
verwendet werden. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Impaktor
ein einseitiger luftbetriebener Kolben und Zylinder wie in 57 gezeigt.
Die Rückseite 292 des
Impaktorgehäuses 268 ist
so konfiguriert, dass sie an dem zuvor beschriebenen Dorn befestigt
werden kann. Innerhalb des Gehäuses
befindet sich ein Primärkolben 282,
der sich in einem Primärzylinder 294 hin
und her bewegt. In seiner zurückgezogenen
Position (dargestellt) greift eine Schubstange 286 eines
Sekundärkolbens 280 in
eine Haltenut 288 im Primärkolben 282 ein. Der
Sekundärkolben 280 wird
von einer Sekundärfeder 278 in der
ausgefahrenen Position gehalten. Luftdruck wird zum Laden des Systems über eine
Primärröhre 284 zur
Rückseite
des Primärkolbens 282 zugeführt. Der Primärkolben 282 wird
durch die Schubstange 286 des Sekundärkolbens 280 festgehalten.
Luftdruck wird auf die Sekundärröhre 276 aufgebracht,
um die Schubstange und den Sekundärkolben 280 aus der Haltenut 288 im
Primärkolben 282 zu
ziehen, so dass der Primärkolben 282 freigegeben
wird, um auf die Oberseite des Zylinders 298 zu schlagen.
Die Schlagkraft wird durch das Impaktorgehäuse 268 übertragen
und über
einen Pfannenadapter 264 zur Hüftpfannenschale (nicht gezeigt)
geleitet. Der Pfannenadapter 264 hat ein Gewindeende 290,
das in die Hüftpfannenschale
eingreift. Das andere Ende des Pfannenadapters 264 hat
eine kastenförmige
Aussparung 300, in die ein Einsteckvorsprung 270 auf der
Oberseite des Impaktorgehäuses 268 passt.
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Nach
einem Schlagzyklus wird der Druck zur Primärröhre 284 entspannt
und der Primärkolben 282 wird
von einer Rückzugfeder 274 wieder
in die zurückgezogene
Position gedrängt.
Wenn der Primärkolben 282 in
seiner zurückgezogenen
Position ist, wird der Luftdruck auf der Sekundärröhre 276 weggenommen
und der Sekundärkolben 280 wird durch
eine Sekundärrückzugfeder 278 zurück in die arretierte
Position gedrückt.
Die Primärröhre 284 wird erneut
mit Druck beaufschlagt, um den Impaktor zu beladen, und der Zyklus
wird wiederholt.
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Beim
chirurgischen Gebrauch können
der Pfannenimpaktor 260 und der Dorn außerhalb der Operationsstelle zusammengefügt und dann
in das vorbereitete proximale Femur gesetzt werden. Alternativ kann
der Dorn zuerst in das proximale Femur gesetzt und dann der Pfannenimpaktor 260 am
Dorn befestigt werden. Wenn der Pfannenimpaktor 260 an seinem
Ort ist, wird der Pfannenadapter 264 am Pfannenimplantat
befestigt und die Aussparung 300 im Adapter wird über den
Einsteckvorsprung 270 auf der Oberseite des Pfannenimpaktors
gesetzt. Das Hüftgelenk
wird reponiert, wobei die Hüftpfannenschale
in das Acetabulum gesetzt wird. Eine Ausrichtungsführung (nicht
dargestellt) wird am Pfannenimpaktor befestigt, um den Chirurgen
bei der korrekten Orientierung der Schale mit Bezug auf das Becken
zu unterstützen.
Alternativ kann ein chirurgisches Navigationssystem zum Positionieren
der Hüftpfannenschale
durch Referenzieren des Pfannenimpaktors und des Acetabulums verwendet
werden. Wenn die Schale in ihrer Position ist, wird sie durch Auslösen des
Pfannenimpaktors mit aufeinander folgenden Schlagen in das Acetabulum
geschlagen. In einer bevorzugten Ausgestaltung löst der Auslöser einen Schlag aus, danach
setzt sich der Pfannenimpaktor bei Bedarf für einen weiteren Schlag zurück. In einer alternativen
Ausgestaltung löst
der Auslöser
ununterbrochene Schlage über
die Zeitdauer aus, während der
der Auslöser
eingeschaltet ist.
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Natürlich ist
die Schlagvorrichtung auch zum Platzieren eines anderen Implantats
als einer Hüftpfannenkomponente
geeignet. Die Schlagvorrichtung kann bei jedem beliebigen Gelenkaustausch zum
Setzen eines Implantats in einen zweiten Knochen verwendet werden,
wobei das Implantat auf die Schlagvorrichtung gesetzt werden kann,
auf einen zweiten Knochen ausgerichtet wird und Kraft auf das Implantat
aufgebracht wird, wobei der Kraft der erste Knochen und der zweite
Knochen entgegenwirken.
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Es
folgt ein typisches Operationsverfahren für das MIAR: Mit den dargestellten
Instrumenten kann die Gelenkfläche
des Acetabulums gemäß der individuellen
Physiologie des Patienten durch gelenkiges Bewegen des Femurs relativ
zum Acetabulum modelliert werden. Das Verfahren beinhaltet das Bereitstellen
einer Vorrichtung mit einem direkt oder indirekt an einer Knochenhalterung
wie z. B. einem Femurprobenschaft angebrachten Modellierwerkzeug, das
starre Befestigen der Halterung am Femur, wobei das Werkzeug in
einem Knochenmodelliereingriff mit dem Acetabulum ist, und dann
das Modellieren des Acetabulums durch gelenkiges Bewegen des Femurs
relativ zum Gelenk.
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Das
Hüftgelenk
ist ein Kugelgelenk und folglich resultiert die Drehung des Femurs,
während
das MIAR getragen wird, in einer sphärischen Vorbereitung des Acetabulums.
Alternativ kann das MIAR mit einer geeigneten Reibahle und einem
geeigneten Antriebsmechanismus in das Acetabulum gesetzt werden,
um Knochen zu entfernen, ohne dass das Femur gedreht wird.
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In
einem bevorzugten Verfahren wird operativ Zugang zur Trochantergrube
mit minimaler Disruption der Muskel- und Sehneninsertionen am Trochanter
und dem umliegenden Bereich erhalten. Der Zugang kann am posterioren
Rand des Gluteus medius und minimus, anterior im Zwischenraum zwischen
Sartorius und Rectus erfolgen oder eine direkte laterale Freilegung
sein. Die Hüfte
kann posterior verlagert werden, wenn ein posteriorer Ansatz angewendet
wird, oder anterior, wenn ein lateraler oder anteriorer Ansatz angewendet
wird. Alternativ kann die Hüfte
reponiert bleiben, während
der Femoralkanal vorbereitet und der Femurhals reseziert wird.
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Der
Femurhals wird reseziert und der Femurkopf wird entfernt. Resektion
und Entfernung können mit konventionellen
Schneidvorrichtungen wie Schwingsägen durchgeführt werden.
Das Femur wird orientiert, um den Femoralkanal auf den Schnitt auszurichten.
Der Femoralkanal wird durch sequentielles Bearbeiten mit Reibahle
und Dorn vorbereitet. Die Knochenvorbereitung erfolgt mit der für den jeweiligen
verwendeten totalen Hüftschaft
festgelegten Technik und im Ermessen des Chirurgen.
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Eine
Femurprobe angemessener Größe wird in
das Femur gesetzt. Der Antriebsmechanismus wird direkt oder indirekt
an der Femurprobe befestigt. Vorzugsweise ist der Antriebsmechanismus
so ausgelegt, dass er direkt an der Femurprobe befestigt werden
kann.
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Die
Hüftpfannenreibahle
wird direkt oder indirekt am Antriebsmechanismus befestigt. Der
Chirurg wählt
die geeignete Hüftpfannenreibahle.
Der Chirurg kann den Durchmesser des entfernten Femurkopfes als
Hilfe bei der Wahl einer Hüftpfannenreibahle
mit der passendsten Größe messen.
Der Chirurg kann bei Bedarf mit chirurgischer Navigation arbeiten.
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Das
Hüftgelenk
wird reponiert und die Hüfte wird
gelenkig bewegt, während
sich der Antriebsmechanismus und die Hüftpfannenreibahle an ihrem Platz
befinden. Eine Verlängerung
des MIAR-Konstrukts wird optional durchgeführt, um die Weichgewebeelemente
um die Hüfte
angemessen zu spannen. Der Antriebsmechanismus wird aktiviert, um
das Acetabulum vorzubereiten. Bei Bedarf kann das Femur vorgeschoben
werden, während
das Hüftgelenk manipuliert
wird, um eine sphärische
und gleichmäßige Reibung
des Acetabulums zu gewährleisten.
Mittels Bilderzeugung können
Orientierung und Tiefe der Hüftpfannenreibahle überprüft werden.
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Der
Chirurg kann nach Belieben regelmäßig die Tiefe und Gleichmäßigkeit
der Reibung im Laufe des Verfahrens überprüfen. Dies kann durch Verlagern
der Hüfte,
Entfernen der Reibahle und Anbringen der Beleuchtungs- und Spülvorrichtungen
(oder einer kombinierten Beleuchtungs- und Spülvorrichtung) an der Femurprobe
erfolgen. Die Hüfte
wird reponiert, während
die Beleuchtungs- und Spülvorrichtungen
an ihrem Platz sind, und die Operationsstelle wird durch Spülen und
Absaugen gesäubert.
Die vorbereitete Fläche
des Acetabulums kann dann inspiziert werden. Nach dem Inspizieren
werden die Beleuchtungs- und Spülvorrichtungen
entfernt und der Antriebsmechanismus und die Reibahle werden wieder
an ihren Platz gebracht. Alternativ kann die Reibtiefe durch fluoroskopische
Abbildung des Hüftgelenks
beurteilt werden.
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Die
gelenkige Bewegung des Hüftgelenks zum
Vorbereiten des Acetabulums kann mit fortschreitend größeren Reibahlen
wiederholt werden, bis die passende Größe erreicht ist. Ferner können Größe und Vorbereitung
bei Bedarf mithilfe der Beleuchtungs- und Spülvorrichtungen überprüft werden.
Wenn die passende Größe erzielt
ist, werden die Hüftpfannenreibahle
und der Antriebsmechanismus entfernt.
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Nach
der Vorbereitung des Acetabulums wird eine geeignete Hüftpfannenkomponente
implantiert. Die geeignete Hüftpfannenkomponente
kann vor oder nach der operativen Vorbereitung des Acetabulums ausgewählt werden.
Ist die gewünschte Komponente
eine zementierte Pfanne, dann wird die Pfanne festzementiert.
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Ist
die gewünschte
Komponente eine Einpresspfanne, dann wird ein Pfannenimpaktor am Dorn
befestigt und in das vorbereitete proximale Femur gesetzt. Alternativ
kann der Dorn zuerst in den vorbereiteten Femoralkanal gesetzt und
dann der Pfannenimpaktor am Dorn befestigt werden. Die Hüftpfannenschale
wird am Pfannenadapter befestigt und auf den Pfannenimpaktor gesetzt.
Das Hüftgelenk
wird reponiert und die Schale wird in der Hüftpfannengrube positioniert.
Eine Ausrichtungsführung wird
am Pfannenimpaktor befestigt, um den Chirurgen bei der korrekten
Orientierung der Schale während
des Schlagens zu unterstützen.
Der Pfannenimpaktor wird ausgelöst,
so dass auf die Schale geschlagen wird. Eine alternative Methode
zum Platzieren einer Einpresspfanne kann eine bildgeführte Operation
oder eine vom Schnitt vorstehende Ausrichtungsvorrichtung beinhalten.
Das Führungssystem
dient zum Vorschieben der Pfanne in die korrekte Orientierung. Der
minimal-invasive Hüftpfannenimpaktor
(MIAI) wird aktiviert, um die Pfanne sicher in das Acetabulum zu
setzen. Unabhängig
von der Methode wird die Schlagvorrichtung nach dem Platzieren der
Einpresspfanne entfernt. Alternativ kann ein chirurgisches Navigationssystem
zum Positionieren, Ausrichten und Überwachen der Pfanne oder des Pfannenimpaktors
während
des Schlagvorgangs verwendet werden. Die Pfannenüberwachung beinhaltet eine
Echtzeitbeurteilung der Pfannenposition relativ zu anatomischen
Orientierungspunkten, die von dem chirurgischen Navigationssystem
nach dem Vorbereiten des Acetabulums und vor dem Platzieren der Pfanne
erfasst werden, um den Pfannensitz und die Pfannenausrichtung anzuzeigen.
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Die
Hüftpfannenauskleidung
wird in die Schale gesetzt und ein Probenfemurhals und -kopf wird
auf die Femurprobe gesetzt. Bewegungsbereich und Hüftstabilität werden überprüft und es
wird ein geeignetes Femurimplantat ausgewählt. Die Femurproben werden
entfernt und die Femurkomponente wird gemäß Herstellerangaben implantiert.
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Demzufolge
wird eine Vorrichtung (und ein Verfahren, das nicht Bestandteil
der Erfindung ist) zum minimal-invasiven
Modellieren der Gelenkfläche eines
ersten Knochens bereitgestellt, der normalerweise mit einem zweiten
Knochen gelenkig verbunden ist. In einer Ausgestaltung wird ein
Knochenmodellierwerkzeug bereitgestellt, das an der Tibia befestigt
werden kann, um das Femur zu modellieren, wenn die Tibia mit Bezug
auf das Femur gelenkig bewegt wird. Bei einer anderen Ausgestaltung
des Anwendungsverfahrens wird das Acetabulum modelliert, indem ein
Knochenmodellierwerkzeug am Femur vorgesehen wird, das Knochenmodellierwerkzeug
auf das Femur ausgerichtet wird und mit dem Knochenmodellierwerkzeug
in die Oberfläche
des Acetabulums eingegriffen wird, während das Femur gelenkig bewegt
wird.
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Zusätzliche
Komponenten oder Schritte, die der Fachperson bekannt sind, können im
Rahmen der Erfindung verwendet werden.