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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine organische Vertical-Cavity-Laser-Array-Vorrichtung.
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Flächenemittierende
Vertical-Cavity-Laser (VCSEL) auf Basis anorganischer Halbleiter
(z.B. AlGaAs) werden seit Mitte der 80er Jahre entwickelt (K. Kinoshita
et al., IEEE J. Quant. Electron. QE-23, 882 [1987]). Mittlerweile
wurde ein Punkt erreicht, an dem AlGaAs-basierende VCSEL mit einer
Abstrahlung von 850 nm von mehreren Unternehmen hergestellt werden
und eine Lebensdauer von mehr als 100 Jahren aufweisen (K.D. Choquette
et al., Proc. IEEE 85, 1730[1997]). Mit dem in den vergangenen Jahren verzeichneten
Erfolg dieser Nahinfrarot-Laser hat sich die Aufmerksamkeit auf
weitere Systeme aus anorganischen Materialien zur Herstellung von
VCSEL gerichtet, die Licht im sichtbaren Wellenbereich abstrahlen
(C. Wilmsen et al., Vertical-Cavity Surface-Emitting Lasers, Cambridge
University Press, Cambridge, 2001). Für sichtbare Laser gibt es zahlreiche
erfolgreiche Anwendungen, beispielsweise Anzeige, lesbare oder beschreibbare
optische Speicher und Telekommunikation über kurze Strecken unter Verwendung
kunststoffoptischer Fasern (T. Ishigure et al., Electron. Lett.
31, 467 [1995]). Trotz des weltweiten Bemühens zahlreicher industrieller
und akademischer Laboratorien ist es noch ein weiter Weg bis zur
Herstellung wirtschaftlicher Laserdioden (entweder kantenemittierender
LEDs oder VCSELs), die das sichtbare Spektrum umspannen.
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In
dem Bemühen
zur Herstellung von VCSELs mit sichtbarer Wellenlänge wäre es vorteilhaft, anorganisch
basierende Systeme zu verlassen und sich auf organisch basierende
Lasersysteme zu konzentrieren, da organisch basierende Verstärkungsmaterialien
vorteilhafte Eigenschaften bezüglich niedriger
ungepumpter Streu-/Absorptionsverluste und einer hohen Quanteneffizienz
aufweisen. Im Vergleich mit anorganischen Lasersystemen sind organische
Laser relativ preisgünstig
herzustellen, können über das
gesamte sichtbare Spektrum abstrah len, sind auf eine beliebige Größe skalierbar
und sind vor allem in der Lage, von einem einzelnen Chip mehrere
Wellenlängen
auszustrahlen (z.B. rot, grün und
blau).
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Der übliche Weg
zur Herstellung eines wirtschaftlichen Laserdiodensystems besteht
in der Verwendung einer elektrischen Injektion im Unterschied zum
optischen Pumpen, um die notwendige Populationsinversion in der
aktiven Region der Vorrichtung zu erzeugen. Dies ist für anorganische
Systeme der Fall, da deren optisch gepumpte Schwellenwerte (siehe
P.L. Gourley et al., Appl. Phys. Lett. 54, 1209 [1989]) für Breitstreifenlaser
im Bereich von 104 W/cm2 liegt.
Derartig hohe Leistungsdichten sind nur erreichbar, indem man andere
Laser als Pumpquellen verwendet, wodurch der Weg für anorganische Laserkavitäten ausgeschlossen
ist. Ungepumpte organische Lasersysteme weisen stark reduzierte
kombinierte Streu- und Absorptionsverluste (~0,5 cm–1) auf
der Laserwellenlänge
auf, insbesondere wenn man eine Kombination aus Wirt und Dotierung
als aktives Medium verwendet. Optisch gepumpte Leistungsdichteschwellen
unterhalb von 1 W/cm2 sollten daher erzielbar
sein, insbesondere wenn ein VCSEL-basierendes Mikrokavitätendesign
verwendet wird, um das aktive Volumen zu minimieren (das niedrigere
Schwellenwerte bewirkt). Die Bedeutung von Leistungsdichteschwellen
unterhalb von 1 W/cm2 liegt darin, dass
damit möglich
ist, die Laserkavitäten mit
preisgünstigen,
standardmäßigen, inkohärenten LEDs
optisch zu pumpen.
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Um
aus einer organischen VCSEL-Vorrichtung eine Einmoden-Ausgabeleistung
im Milliwattbereich zu erzeugen, muss der Durchmesser der Emissionsfläche typischerweise
10 μm groß sein.
Für eine Ausgabeleistung
von 1 mW müsste
die Vorrichtung daher von einer Quelle optisch gepumpt werden, die 6000
W/cm2 erzeugt (eine Konversionseffizienz
von 25% vorausgesetzt). Diese Leistungsdichte (und Pixelgröße) liegt
weit über
den Möglichkeiten
von LEDs und würde
höchstwahrscheinlich
Probleme durch Verschlechterung der organischen Materialien bewirken,
wenn sie im Dauerstrichbetrieb betrieben würden. Zur Umgehung dieses Problems
kann man den Durchmesser der Emissionsfläche des organischen Lasers
auf ca. 350 μm
vergrößern, wodurch
sich die Pumpenleistungsdichte auf 4 W/cm2 verringerte
(um 1 mW Ausgabeleistung zu erzeugen). Diese Leistungsdichte und
Pixelgröße ist mit üblichen
anorganischen 400 nm LEDs erzielbar. Leider würden Breitstreifenlaservorrichtungen
mit Emissionsflächen
von 350 μm
Durchmesser zu einer ausgeprägten
Mehrmoden-Ausgabe führen
und eine niedrige Konversionseffizienz aufweisen (aufgrund der Filamentierung).
Es ist daher vorteilhaft, organische VCSEL-Breitstreifenvorrichtungen
herzustellen, die eine gute Konversionseffizienz und Einmoden-Ausgaben aufweisen.
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US-A-6,160,828
beschreibt einen Vertical-Cavity-Laser mit einer dünnen Schicht
eines aktiven organischen Materials, das Laserlicht erzeugt. Die
dünne Schicht
des aktiven organischen Materials ist zwischen reflektierenden Spiegeln
angeordnet, die als dielektrische Spiegelstapel ausgebildet sein können. Um
das aktive organische Material herum können wahlweise transparente
Hüllschichten
angeordnet sein. Es können
mehrere organische Vertical-Cavity-Laser übereinander gestapelt werden.
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EP 0847094 beschreibt eine
dielektrische, durchscheinende, mehrschichtige Aufsichtsfolie, die auf
einem Glasträger
ausgebildet ist. Eine transparente Elektrode, eine Lochtransportschicht,
eine Leuchtschicht und entweder eine Metallrückenflächenelektrode oder eine zweite
mehrschichtige Aufsichtsfolie sind auf der durchscheinenden Folie
aufgebracht und bilden eine Resonatorstruktur. Ein periodisch angeordnetes
Punktmuster wird mit einem Abstand zwischen zwei benachbarten Leuchtelementen
ausgebildet, die auf mehr als 1/4 der Wellenlänge des emittierten Lichts
eingestellt sind.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine organische
flächenemittierende
Laseranordnung bereitzustellen, die insbesondere geeignet ist, um
eine phasenverriegelte Laseremission von einem zweidimensionalen
Array aus mikrometergroßen
organischen Laserpixeln zuzulassen.
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Diese
Aufgaben werden durch eine organische Vertical-Cavity-Laser-Array-Vorrichtung
nach Anspruch 1 gelöst.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass sie zweidimensionale organische
Laserarray-Vorrichtungen mit mikrometergroßen Laserpixeln bereitstellt,
die entweder elektrisch oder optisch von großflächigen Quellen angesteuert
werden können
und eine phasenverriegelte Laserausgabe erzeugen. Die Vorrichtung
verwendet eine Mikrokavitätenkonstruktion
mit stark reflektierenden, dielektrischen Stapeln für den oberen
und unteren Reflektor und ist mit einem Verstärkungsmittel aus organischem
Material mit niedriger Molmasse versehen. Die mikrometergroßen Laserpixel
der Vorrichtung werden durch Modulation des Reflexionsvermögens des
unteren dielektrischen Stapels bereitgestellt. Die Emission dieser
Pixel ist phasenverriegelt, wodurch die Vorrichtung von einer Quelle
mit großer
Fläche
ansteuerbar ist, während die
Laserausgabe eine Einmodenausgabe bleibt (oder höchstens zwei laterale Moden).
Durch Kombination der niedrigen Leistungsdichteschwellen mit dem
Pumpen über
großflächige Quellen
lassen sich die Vorrichtungen mittels kostengünstiger, inkohärenter LEDs
optisch ansteuern.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es
zeigen
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1 eine
schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen optisch gepumpten, zweidimensionalen,
phasenverriegelten, organischen Vertical-Cavity-Laser-Arrays;
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2 eine
schematische Draufsicht eines erfindungsgemäßen optisch gepumpten, zweidimensionalen,
phasenverriegelten, organischen Vertical-Cavity-Laser-Arrays;
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3 eine
Kurve der zur Wellenlänge
abgetragenen Intensität
zur Darstellung der Laseremissionsspektren für ein optisch gepumptes, zweidimensionales,
phasenverriegeltes, organisches Vertical-Cavity-Laser-Array;
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4 eine
Kurve zur Darstellung der optischen Ausgangsleistung gegenüber der
Eingangsleistung für
ein zweidimensionales, phasenverriegeltes, organisches Vertical-Cavity-Laser-Array;
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5 eine ähnliche
Kurve wie in 4 der Pumpeneingangsleistung
gegenüber
der Laserausgangsleistung in Nähe
des Laserübergangsbereichs für ein zweidimensionales,
phasenverriegeltes, organisches Vertical-Cavity-Laser-Array; und
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6 eine
Kurve der Auswirkung der Einstellung der Linsenapertur auf das Laserspektrum
eines zweidimensionalen, phasenverriegelten, organischen Vertical-Cavity-Laser-Arrays.
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Um
eine großflächige Laserstruktur
mit Einmoden-Emission zu ermöglichen,
ist es erforderlich, eine wie in 1 gezeigte,
erfindungsgemäße zweidimensionale,
phasenverriegelte Laser-Array-Vorrichtung 100 zu konstruieren.
Das Substrat 110 kann entweder lichtdurchlässig oder
opak sein, je nach vorgesehener Richtung des optischen Pumpens und der
Laseremission. Das Substrat 110 kann transparentes Glas
oder transparenter Kunststoff sein. Alternativ hierzu sind auch
opake Substrate verwendbar, beispielsweise, aber nicht abschließend, Halbleitermaterialien
(beispielsweise Silicium) oder keramische Materialien, falls optisches
Pumpen und Laserabstrahlung auf der gleichen Oberfläche erfolgen
sollen. Auf dem Substrat ist ein unterer dielektrischer Stapel 120 aufgebracht,
der sich abwechselnd aus dielektrischen Materialien mit starkem
und schwachem Brechungsindex zusammensetzt. Der untere dielektrische
Stapel 120 ist so ausgelegt, dass er Licht über einen
vorbestimmten Wellenlängenbereich
zu reflektieren vermag. Typische Materialien mit starkem und schwachem
Brechungsindex sind TiO2 und SiO2. Der untere dielektrische Stapel 120 wird durch übliche Elektronenstrahlabscheidung
bei einer typischen Temperatur von 240°C aufgebracht.
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Um
eine zweidimensionale, phasenverriegelte Laser-Array-Vorrichtung 100 zu
erzeugen, müssen
auf der Oberfläche
der VCSEL Laserpixel 200 ausgebildet werden, die durch
Interpixelbereiche 210 voneinander getrennt sind, wie in 2 gezeigt.
Um eine Phasenverriegelung zu erzielen, müssen unter den Pixeln Informationen über Intensität und Phase ausgetauscht
werden. Hierzu ist es günstig,
die Laseremissionen etwas auf die Pixelbereiche zu beschränken, und
zwar entweder durch einen gewissen eingebauten Brechungsindex oder
durch Verstärkungsführung. Für zweidimensionale
anorganische Laser-Arrays kann dieser Einschluss erfolgreich durch
Modulierung des Reflexionsvermögens
des oberen dielektrischen Stapels erfolgen, indem man entweder Metall
zugibt (E. Kapon und M. Orenstein, US-A-5,086,430) oder indem man den oberen
dielektrischen Stapel tiefätzt
(P.L. Gourley et al., Appl. Phys. Lett. 58, 890 [1991]). In beiden
Fällen
für anorganische
Laser-Arrays würden
die Laserpixel ca. 3-5 μm
breit sein (um eine Einmodenabstrahlung zu ermöglichen), bei einem Interpixelabstand
von 1-2 μm. Wenn
man diese Ergebnisse auf organische Lasersysteme anwendet, ist eine
gewisse Sorgfalt geboten, weil es sehr schwierig ist, eine mikroskopisch kleine
Bemusterung auf der Laserstruktur vorzunehmen, nachdem die organischen
Schichten aufgetragen worden sind. In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
wurde die Reflexionsgradmodulation durch Bemustern und Ausbilden
eines geätzten
Bereichs 150 in dem unteren dielektrischen Stapel 120 beeinflusst,
und zwar mithilfe fotolithografischer und Ätztechniken, wodurch ein zweidimensionales
Array aus kreisförmigen
Säulen
auf der Oberfläche
des unteren dielektrischen Stapels ausgebildet wurde. In einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel waren
die Laserpixel kreisförmig,
aber es sind auch andere Pixelformen möglich, beispielsweise rechtwinklige.
Die Interpixelbeabstandung liegt im Bereich von 0,25 bis 4 μm. Der phasenverriegelte
Array-Betrieb tritt auch bei größeren Interpixelabständen auf,
führt allerdings
zu einer ineffizienten Nutzung der optischen Pumpenergie. Die Verfolgung
des anorganischen Leiters und das tiefe Ätzen in dem unteren dielektrischen
Stapel 120, um den Interpixelreflexionsgrad deutlich abzusenken,
ist kein bevorzugter Weg, da dies zu einer erheblichen Modulation
der Lage des aktiven Bereichs führen
würde.
Ein bevorzugtes Verfahren besteht darin, eine flache Ätzung von
50 bis 400 nm Tiefe vorzunehmen, um einen geätzten Bereich 150 auszubilden
und den Zustand zu nutzen, dass eine Laseremission nur für Wellenlängen auftritt,
deren Umlaufphase ein ganzzahliges Mehrfaches von 2π ist. Als ein
Beispiel für
rote Laserarrays wurde eine Laseremissionswellenlänge von
660 nm gewählt.
Durch Entfernen ungerader Vielfacher von Schichten (beispielsweise
eine SiO2 Schicht oder zwei SiO2 Schichten
und eine TiO2 Schicht) aus dem unteren dielektrischen
Stapel 120 wurde berechnet (S.W. Corzine et al. IEEE J.
Quant. Electron. 25, 1513 [1989]), dass die Laseremissionswellenlänge in den
Interpixelbereichen 210 so weit wie möglich von 660 nm verschoben
würde (~610
and 710 nm). Hierbei wurde festgestellt, dass die Laseremissions-
und die spontanen Emissionssignale im Bereich von 710 nm sehr klein sind.
Außerdem
wurde festgestellt, dass durch wenige Zehntel Nanometer tieferes Ätzen bis
in die nächste
Tio2 Schicht der kurze Wellenlängenresonanzzustand
in den Wellenlängenbereich
von 590 nm verschoben würde.
In diesem Wellenlängenbereich
ist der Reflexionsgrad des dielektrischen Stapels deutlich niedriger
(was eine unerwünschte
Laseremission unterbinden würde),
und die Fluoreszenzstärke
der Verstärkungsmedien
wird deutlich verringert (was unerwünschte spontane Emissionen
verhinderte). Durch Ätzen über einige
ungerade Mehrfache aus Schichten im unteren dielektrischen Stapel 120 hinaus
wird die Laseraktivität
in den Interpixelbereichen 210 somit unterbunden und die
spontane Emission deutlich reduziert. Das Endergebnis der Ausbildung
des geätzten
Bereichs 150 besteht darin, dass die Laseremission moderat
auf die Laserpixel 200 beschränkt ist, wobei keine Laseremission
aus den Interpixelbereichen 210 austritt und wobei der Array 100 kohärentes,
phasenverriegeltes Laserlicht abstrahlt.
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Der
organische, aktive Bereich 130 ist über dem geätzten unteren dielektrischen
Stapel 120 aufgebracht. Der aktive Bereich kann entweder
aus organischem Material mit kleiner Molmasse oder einem konjugierten,
polymeren, organischen Material zusammengesetzt sein. Das organische
Material mit kleiner Molmasse wird üblicherweise durch thermische
Hochva kuumaufdampfung (10–6 Torr) aufgebracht,
während
konjugierte Polymere üblicherweise durch
Schleudergießen
ausgebildet werden. 1 zeigt, dass der organisch
aktive Bereich 130 keine massive Schicht, sondern eine
mehrschichtige Zusammensetzung ist. Nach den Empfehlungen von Brueck
et al. (US-A-4,881,236) für
anorganische Laser enthält
der organische, aktive Bereich 130 einen oder mehrere periodische
Verstärkungsbereiche 160,
die durch organische Abstandsschichten 170 getrennt sind.
Die Dicke der periodischen Verstärkungsbereiche 160 beträgt typischerweise
weniger als 50 nm, wobei der bevorzugte Bereich zwischen 10 und
30 nm liegt. Die Dicke der organischen Abstandsschichten 170 ist
derart gewählt,
dass die periodischen Verstärkungsbereiche
mit den Wellenbäuchen
des elektrischen Stehwellenfeldes der Laserkavitäten ausgerichtet sind. Die
Verwendung periodischer Verstärkungsbereiche
in dem aktiven Bereich bewirkt einen größeren Leistungsumwandlungswirkungsgrad
und eine deutliche Reduzierung unerwünschter spontaner Emissionen.
Der aktive Bereich 130 umfasst einen oder mehrere periodische
Verstärkungsbereiche 160 und
organische Abstandsschichten 170, die auf einer der Seiten
des oder der Verstärkungsbereiche
so angeordnet sind, dass der oder die Verstärkungsbereiche auf die Wellenbäuche des elektromagnetischen
Stehwellenfeldes der Vorrichtung ausgerichtet ist bzw. sind.
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Der
periodische Verstärkungsbereich 160 setzt
sich aus organischem Material mit niedriger Molmasse oder einem
polymeren organischen Material zusammen, das mit einer hohen Quanteneffizienz fluoresziert.
Typische polymere Materialien sind beispielsweise Polyphenylenvinylenderivate,
Dialkoxy-polyphenylenvinylene, Polyparaphenylenderivate und Polyfluorderivate,
wie von Wolk et al. in der Parallelanmeldung US-A-6,194,119 B1 und
anderen hier genannten Quellen beschrieben. In diesem Ausführungsbeispiel
wird die Verwendung organischen Materials mit niedriger Molmasse
bevorzugt, da eine Kombination aus Wirts- und Dotierungsmaterial
verwendbar ist, was (über
den Mechanismus der Forster-Energieübertragung) einen sehr kleinen
ungepumpten Band-zu-Band-Absorptionskoeffizienten von < 1 cm–1 für das Verstärkungsmedium
bei der Laserwellenlänge
bewirkt (M. Berggren et al., Nature 389, 466[1997]). Ein Beispiel
einer verwendbaren Kombination aus Wirts- und Dotierungsmaterial
für rotemittierende
Laser ist Aluminiumtris(8-Hydroxychinolin) (Alq) als Wirtsmaterial
und [4-(Dicyanmethylen)-2-t-Butyl-6-(1,1,7,7-Tetramethyljulolidyl-9-enyl)-4H-pyran] (DCJTB)
als Dotierungsmittel (bei einem Volumenanteil von 1%). Andere Kombinationen
aus Wirts- und Dotierungsmaterial können für die Emission in anderen Wellenlängenbereichen
verwendet werden, wie z.B. im grünen
und blauen Bereich. Für
die organische Abstandsschicht 170 wird vorzugsweise ein
Material verwendet, das sowohl gegenüber der Laseremission 190 als
auch gegenüber
dem Pumpstrahl 180 hoch transparent ist. In diesem Ausführungsbeispiel
wurde 1,1-Bis-(4-Bis(4-Methylphenyl)-aminphenyl)-cyclohexan (TAPC)
als Abstandsmaterial gewählt,
da es eine sehr niedrige Absorption im gesamten sichtbaren und nahen UV-Spektrum
aufweist und da dessen Brechungsindex etwas niedriger als der der
meisten organischen Wirtsmaterialien ist. Diese Brechungsindexdifferenz ist
nützlich,
da sie dazu beiträgt,
die Überlagerung zwischen
den Wellenbäuchen
der elektrischen Stehwellen und dem oder den periodischen Verstärkungsbereich(en) 160 zu
maximieren.
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Im
Anschluss an den aktiven Bereich 130 wird der obere dielektrische
Stapel 140 aufgebracht. Der obere dielektrische Stapel 140 ist
zum unteren dielektrischen Stapel beabstandet und gegenüber Licht
in einem vorbestimmten Wellenlängenbereich reflektierend.
Die Zusammensetzung ist analog zu der des unteren dielektrischen
Stapels 120. Da der obere dielektrische Stapel 140 über einem
organisch basierenden, aktiven Bereich aufgebracht ist, muss dessen
Abscheidungstemperatur niedrig sein, um ein Schmelzen der organischen
Bestandteile zu vermeiden. Eine typische Abscheidungstemperatur
für den oberen
dielektrischen Stapel 140 beträgt daher 70°C. Um eine gute Laserleistung
zu erzielen, sollte die Spitzenreflexion des oberen dielektrischen
Stapels 140 und des unteren dielektrischen Stapels 120 größer als
99% sein, wobei kleinere Werte zu größeren Laserzeilenbreiten führen.
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Die
Laserpixel 200 in 2 sind in
einem quadratischen, zweidimensionalen Array angeordnet, das im
phasenverriegelten Betrieb bewirkt, dass jedes Element um 180 Grad
außer
Phase zu seinen vier nächstgelegenen
Nachbarn ist (E. Kapon and M. Orenstein, US-A-5,086,430). Andere
Anordnungen der Laserpixel 200 sind zulässig, beispielsweise lineare
Arrays oder zweidimensionale, periodische Anordnungen der Pixel.
Wie von Kapon et al. gezeigt (US-A-5,086,430), bewirken eng gepackte zweidimensionale
Anordnungen (z.B. ein hexagonales Gitter-Array) kompliziertere Phasenbeziehungen
zwischen den benachbarten Pixeln.
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Die
zweidimensionale, phasenverriegelte Laser-Array-Vorrichtung 100 wird
optisch von einer Pumpstrahllichtquelle 180 angesteuert
und strahlt eine phasenverriegelte Laserstrahlung 190 ab.
Je nach Laserleistungsdichteschwelle der organischen Laserkavität kann der
Pumpstrahl entweder fokussiertes Laserlicht oder inkohärentes LED-Licht
sein. 1 zeigt die Laseremission 190 durch den
oberen dielektrischen Stapel 140. Alternativ hierzu könnte die
Laser struktur optisch durch den oberen dielektrischen Stapel 140 gepumpt
werden, wobei bei einem entsprechenden Entwurf der Reflexionseigenschaften
des dielektrischen Stapels die Laseremission durch das Substrat 110 erfolgt.
Im Falle eines opaken Substrats (z.B. Silicium) erfolgt das optische
Pumpen und die Laseremission durch den oberen dielektrischen Stapel 140.
Der Betrieb der optisch gepumpten, organischen Laser-Array-Vorrichtung
erfolgt mithilfe folgender Mittel. Der Pumpstrahl 180 tritt
durch das Substrat 110 und den unteren dielektrischen Stapel 120 und
wird von den periodischen Verstärkungsbereichen 160 absorbiert,
worin ein Teil der Pumpstrahlenergie als Laserlicht mit längerer Wellenlänge reemittiert
wird. Wenn der Pumpstrahl 180 durch das Substrat 110 tritt,
ist es notwendig, dass der Spitzenreflexionsgrad des unteren dielektrischen
Stapels so gewählt
wird, dass er größer als
der Spitzenreflexionsgrad des oberen dielektrischen Stapels ist,
um zu gewährleisten,
dass die Laserausgabe 190 vorwiegend durch den oberen dielektrischen
Stapel 140 tritt. Um den Leistungsumwandlungswirkungsgrad
der Vorrichtung zu verbessern, ist es üblich, zusätzliche dielektrische Schichten
zu beiden dielektrischen Stapeln hinzuzufügen, so dass der untere dielektrische Stapel 120 gegenüber dem
Pumpstrahl 180 hoch durchlässig ist, und dass der obere
dielektrische Stapel 140 gegenüber dem Pumpstrahl hoch reflektierend
ist. Das Laserlicht wird von den Laserpixeln 200 abgestrahlt,
wobei aufgrund der schwachen Beschränkung sowohl Phasen- als auch
Intensitätsinformationen
zwischen den Pixeln ausgetauscht werden. Das Ergebnis ist, dass
durch den oberen dielektrischen Stapel 140 eine phasenverriegelte
Laseremission auftritt.
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In
einem alternativen Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung wird der obere dielektrische Stapel 140 durch
Aufgingen einer reflektierenden Metallspiegelschicht ersetzt. Typische
Metalle sind Silber oder Aluminium mit einem Reflexionsgrad von über 90%.
Vorzugsweise werden die Metalle durch thermische Vakuumaufdampfung
aufgebracht, um eine Beschädigung
der darunterliegenden organischen Schichten zu vermeiden. In diesem
alternativen Ausführungsbeispiel
würden
der Pumpstrahl 180 und die Laseremission 190 durch
das Substrat 110 treten.
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Die
folgenden Beispiele werden zum weiteren Verständnis der vorliegenden Erfindung
beschrieben und sind in keiner Weise einschränkend zu verstehen.
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Beispiel 1
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Um
die Lasereigenschaften der zweidimensionalen, phasenverriegelten
Laser-Arrays aus 1 und 2 zu bestimmen,
wurden Laserstrukturen auf vorgereinigten 6-Zoll-Si-Substraten (15,24 cm)
aufgebracht. Da die Si-Substrate opak sind, tritt der Pumpstrahl 180 und
die Laseremission 190 durch die obere Seite der Vorrichtung
(und durch den oberen dielektrischen Stapel 140). Über dem
Substrat wurde mittels konventioneller Elektronenstrahlabscheidung
der untere dielektrische Stapel 120 aufgebracht, der aus
abwechselnden Schichten mit hohem und niedrigem Brechungsindex aus
TiO2 bzw. SiO2, bestand.
Der resultierende dielektrische Spiegel wies ein gemessenes Spitzenreflexionsvermögen von 99.95%
bei 660 nm auf. Dann wurden übliche
Photolithographietechniken verwendet, um den unteren dielektrischen
Stapel 120 so zu bemustern, dass ein zweidimensionales
quadratisches Array aus 5 μm großen kreisförmigen Pfeilern
mit einem Kante-Kante-Abstand von 1 μm entstand. Ein konventionelles fluorbasiertes
Trockenätzmittel
wurde benutzt, um die Interpixelbereiche 210 in einer Tiefe
von 330 nm zu ätzen. Über dem
unteren dielektrischen Stapel 120 wurde durch thermisches
Hochvakuumaufdampfen der organische aktive Bereich 130 aufgebracht, worauf
in der genannten Reihenfolge 168 nm TAPC, 50 nm Alq mit 1 % DCJTB
und 172 nm TAPC gezüchtet
wurden. Zuletzt wurde der obere dielektrische Stapel 140 mittels
Elektronenstrahlabscheidung bei niedrigen Temperaturen aufgebracht,
so dass die gemessene Temperatur des Si-Substrats unter 72°C blieb.
Sie setzte sich aus wechselnden Schichten mit hohem und niedrigen
Brechungsindex aus TiO2 bzw. SiO2 zusammen. Der resultierende dielektrische Spiegel
wies ein gemessenes Spitzenreflexionsvermögen von 99.9% bei 660 nm auf.
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Um
die Vorrichtungen auf ihre Spektral- und Leistungseigenschaften
zu testen, wurden die Laserkavitäten
von der oberen Seite bei ungefähr
30° zur Senkrechten
mittels einer Nichia-Laserdiode
mit 5 mW Leistung und einer Wellenlänge von 404 nm optisch gepumpt.
Der Pumplaser erzeugte Laserimpulse von 50 ns bei einer Frequenz
von 5 kHz. Die Pumpstrahlintensität wurde durch Kombination von zwei
Neutraldichterädern
eingestellt und auf die Oberfläche
der Laserkavitäten
mittels einer Linse mit 1000 mm Brennweite fokussiert. Die gemessene
resultierende Pumpstrahlpunktgröße der Vorrichtungsfläche war
elliptisch mit Abmessungen von 177 × 234 μm. Die Laserausgabe 190 der
Kavität
wurde auf den Eintrittsschlitz eines Spex-Doppelmonochromators (0,22
m) durch Kombination einer 50 mm/F2-Linse und einer zum Schlitz gelegenen
100mm/F4-Linse fokussiert (was eine 2fache Vergrößerung des Laser-Nahfeldbildes
bewirkt). Die Auflösung
des Monochromators beträgt
ca. 0,45 nm; die Ausgabe wurde mit einer gekühlten Hamamatsu-Photovervielfacherröhre gemessen.
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3 zeigt
das mit der Linse von 0,25 NA (numerische Apertur) gesammelte Spektrum.
Die Abtastung hat zwei Laserspitzen, nämlich TEM0,0 bei 663,7
nm und TEM1,0 bei 661,6 nm, deren volle
Breite bei halbem Maximum (FWHM) 0,55 bzw. 0,69 nm beträgt. Auf
der langwelligen Seite der Spitze TEM0,0 liegt
das spontane Emissionssignal innerhalb des Spektrometerrauschens.
Auf der kurzwelligen Seite der Spitze TEM1,0 ist
das spontane Emissionssignal größer, wobei
die Spitzenintensität
um den Faktor 21 kleiner als die Spitzenintensität der Laseremission TEM0,0 ist. Diese spontane Emission wird von
den Interpixelbereichen 210 des Arrays emittiert. In einer verwandten
Laserarray-Vorrichtung, bei der die Kante-zu-Kante-Pixelbeabstandung
auf 0,6 μm
abgesenkt wurde, lag das Spitzensignal der spontanen Emission um
einen Faktor 57 zur Intensität
der Laserspitze TEM0,0 niedriger.
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Beispiel 2
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Die
Laserarray-Struktur war analog zu der mit Bezug auf Beispiel 1 beschriebenen,
mit dem Unterschied, dass die Dicke der organischen Schicht des
aktiven Bereichs 130 186 nm aus TAPC betrug, 20 nm aus
Alq mit 1% DCJTB und 186 nm aus TAPC, wobei die Ätztiefe im Interpixelbereich 210 110
nm betrug. 4 zeigt eine Kurve der Pumpstrahlleistung,
abgetragen zur Laserausgangsleistung. Wie anhand der Fig. zu sehen,
hat der VCSEL-Array eine Leistungsdichteschwelle von 0,02 W/cm2. Damit ist der Wert um zwei Größenordnungen
niedriger als das vorherige Ergebnis für Breitstreifenvorrichtungen mit
kleinem Durchmesser (2,5 μm)
und um drei Größenordnungen
besser als das in der Literatur über
organische Laser genannte (Berggren et al., Nature 389, 466[1997]).
Der starke Abfall des Schwellenwerts verglichen mit dem für die Breitstreifenvorrichtung
mit kleinem Durchmesser ist wahrscheinlich auf die geringere lokale
Erwärmung
und auf deutlich reduzierte Brechungsverluste zurückzuführen. Die
Fig. zeigt, dass die Kurve nach einem scharfen Anstieg nach Erreichen
des Laserschwellenwerts erneut für Eingangsleistungsdichten
abfällt,
die eine Größenordnung über dem
Laserschwellenwert liegen. Der gleiche Trend ist für Breitstreifenvorrichtungen
zu verzeichnen; daraus ist zu schließen, dass dieser Effekt nicht
auf die Arrays zurückzuführen ist,
sondern allgemein für
organische VCSELs zutrifft. Um eine Nahansicht des Laserübergangsbereichs
zu zeigen, wurde die Laserausgabekurve in 5 im linearen Maßstab noch
einmal abgetragen. Die Figur zeigt, dass der Array einen sehr scharfen
Anstieg aufweist.
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6 weist
nach, dass die Laseremission aus dem Array phasenverriegelt ist.
Um diese Spektren zu erzielen, wurde eine Apertur hinter der f2
Kollimationslinse angeordnet. Die Figur vergleicht die Arrayemission
mit der Apertur im geöffneten
und auf 7 mm geschlossenen Zustand. Diese Messung wurde durchgeführt, weil
zweidimensionale phasenverriegelte quadratische Arrays vier Laserstrahlungskeulen
emittieren, so dass eine Null entlang der optischen Achse vorliegt
(P. L. Gourley et al., Appl. Phys. Lett. 58, 890 [1991]). 6 zeigt,
dass die Array-Emission um einen Faktor 3 abgesenkt wird, indem
die Apertur auf 7 mm geschlossen wird. Das Schließen der
Apertur auf 7 mm hat keinen Einfluss auf die Spitzenintensität TEM0,0 des Breitstreifenlasers (2,5 μm Durchmesser).
Unter Berücksichtigung der
Größe des von
dem Pumpstrahl bebilderten Arrays (ca. 201 μm Durchmesser) würde ein
kohärenter Breitstreifenlaser
eine Divergenz von ca. 0,2 Grad oder eine Strahlenausbreitung an
der 50 mm Kollimationslinse von ca. 0,2 mm aufweisen (und daher
bei einer Apertur von 7 mm keiner Dämpfung unterliegen).
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Ein
letzter Hinweis auf die Phasenverriegelung ist die Verkleinerung
der Laser-Linienbreiten bei zunehmender Arraygröße (P. L. Gourley et al., Appl. Phys.
Lett. 58, 890 [1991]).
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In
einigen Fällen
wurde der gleiche VCSEL-Array mit einer 150 mm Linse und einer 300
mm Linse bebildert, wobei Pumpstrahl-Punktgrößen von 21 × 29 μm bzw. 52 × 73 μm gemessen wurden. Im letztgenannten
Fall hat der TEM0,0 Mode eine FWHM von ca.
0,54 nm, während
sich die FWHM bei der großen
Punktgröße auf ca.
0,47 nm verkleinerte. Ein weiterer Hinweis ist die Verkleinerung
der Linienbreite, wenn Arrays mit verschiedenen Interpixelabständen getestet
werden. Beispielsweise fielen beim gleichen VCSEL-Muster die Linienbreiten
der beiden Moden in den Bereich von 0,54 bis 1,04 nm bzw. von 0,45
bis 0,86 nm bei einer Verkürzung
des Interpixelabstands von 10 μm
auf 1 μm.