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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im allgemeinen auf Schalter und
noch genauer auf Schalter, die durch eine mikroelektromechanische
System-(MEMS) Technologie implementiert sind.
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HINTERGRUND
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Mikroelektromechanische
System-(MEMS-)Schalter werden verbreitet in RF-Kommunikationssystemen wie beispielsweise
Phasenfeldantennen, Phasenschiebern, schaltbaren Abstimmelementen
und Radarsensoren genutzt. Im Allgemeinen weisen MEMS-Schalter Merkmale
wie einen geringer Einsatzverlust, einen niedrigen Stromverbrauch,
niedrige Kosten, kleine Baugröße, Betrieb
in großer
Bandbreite, lange Lebensdauer und schnelle Schaltgeschwindigkeiten
auf, die bei herkömmlichen Feststoffschaltern
(beispielsweise FETs oder PIN-Dioden) nicht festgestellt werden.
Insbesondere sollte ein Hochqualitäts-MEMS-Schalter idealerweise
so viele der nachfolgenden Merkmale wie möglich aufweisen: niedrige Aktivierungsspannung,
hohe Schaltgeschwindigkeit, lange Betriebslebensdauer, gute Isolation
vom Ausgangssignal während
eines AUS-Zustands, niedriger Kontaktwiderstand und hohe Kontaktkraft
zwischen den Kontaktelektroden während
eines EIN-Zustands, kleine oder keine Haftprobleme am Kontaktbereich
für eine
leichte Trennung, niedriger Stromverbrauch während des Umschaltens zwischen
verschiedenen Zuständen,
geringer oder kein Stromverbrauch, um den Schalter in einem bestimmten
Zustand zu halten, geringe Kosten, einfache Herstellung und einfache
Integration des Schalters mit anderen koplanaren Schaltkreisbauteilen.
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MEMS-Schalter
können
auf der Grundlage der Betätigungsverfahren
in verschiedene Hauptkategorien eingeteilt werden, zu denen elektrostatische,
elektromagnetische oder elektrothermische Schalter gehören. Herkömmliche
MEMS-Schalter, die in eine dieser Kategorien fallen, zeigen einige
dieser vorstehend erwähnten
Eigenschaften von qualitativ hochwertigen MEMS-Schaltern. Keiner
der herkömmlichen
Schalter zeigt jedoch alle vorstehend genannten Merkmale.
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Die
WO 2004/04619, die nach dem Prioritätsdatum der Erfindung veröffentlicht
wurde, offenbart eine MEMS-Vorrichtung, die ein physikalisch loses
Teil aufweist, das sich frei innerhalb eines Raums bewegt, der durch
Wände definiert
ist. Dieses Teil wird durch Kondensatorplatten angezogen, wenn eine
Spannung an diese Platten angelegt wird, um das Teil zu bewegen.
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Zudem
haben elektrostatische Schalter den deutlichen Vorteil von Null
Energieverbrauch, wenn sie in einem gegebenen Zustand gehalten oder
festgestellt werden. Elektrostatische Schalter haben jedoch auch
einige Nachteile wie eine geringe Schaltgeschwindigkeit (im Bereich
von μ-Sekunden
bis Millisekunden), eine vergleichsweise hohe Auslösespannung
(10–80
V), Haftprobleme, wenn die Kontaktelektroden beim physischen Kontakt
miteinander verschweißt
werden, vergleichsweise kurze Lebensdauer (100 Millionen Zyklen
für kaltes
Schalten) und Instabilitätsprobleme
(aufgrund von thermischen und herstellbezogenen Spannungen).
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In Übereinstimmung
damit ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen elektrostatischen
MEMS-Schalter zu schaffen, der alle vorstehend erwähnten idealen
Schaltmerkmale aufweist und frei von den vorstehend erwähnten Nachteilen ist.
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Es
ist auch eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen solchen
MEMS-Schalter durch einen einfachen Vorgang herzustellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen elektrostatischen
MEMS-Schalter mit einem Aufbau zu schaffen, der mehrere Pole und mehrere
Hübe zulässt.
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KURZE ERLÄUTERUNG
DER ERFINDUNG
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In Übereinstimmung
damit schafft die vorliegende Erfindung einen mikroelektromechanischen System-(MEMS)
Schalter, der ein Substrat und einen spannungsfreien Balken aufweist,
der über
dem Substrat angeordnet ist. Der spannungsfreie Balken ist zwischen
ersten und zweiten Plattformen vorgesehen. Die ersten und zweiten
Plattformen sind auf dem Substrat angeordnet und beschränken die
Verlagerung des spannungsfreien Balkens in Richtungen, die nicht
im Wesentlichen parallel zum Substrat sind. Der MEMS-Schalter umfasst
auch einen ersten Satz aus einem oder mehreren Steuerpads, die in
einer Nähe
einer ersten Längsseite
des spannungsfreien Balkens angeordnet sind, um ein Potential auf
der ersten Längsseite
zu erzeugen, und einen zweiten Satz aus einem oder mehreren Steuerpads,
die auf dem Substrat und in der Nähe einer zweiten Längsseite
des spannungsfreien Balkens angeordnet sind, um ein zweites Potential
auf der zweiten Längsseite zu
schaffen. Der spannungsfreie Balken ist in Richtungen im Wesentlichen
parallel zu dem Substrat in Übereinstimmung
mit einem Relativpotential zwischen dem ersten und zweiten Potential
verschiebbar, um einen Signalpfad zu schaffen.
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Der
MEMS-Schalter kann alternativ so implementiert sein, dass er einen
primären
spannungsfreien Balken umfasst, der über einem Substrat angeordnet
ist, um einen Signalfluss zu steuern, und eine Vielzahl von sekundären spannungsfreien
Balken, die strukturell und elektrisch mit dem primären spannungsfreien
Balken gekoppelt sind. Jeder aus der Vielzahl von sekundären spannungsfreien
Balken ist bevorzugt innerhalb erster, zweiter und dritter Plattformen
angeordnet, um die Balkenverlagerung in Richtungen außer der
im Wesentlichen zu dem Substrat parallelen zu beschränken. Außerdem ist
jeder aus der Vielzahl von sekundären spannungsfreien Balken
in den Richtungen im Wesentlichen parallel zu dem Substrat als Antwort
auf ein relatives Potential verschiebbar, um in Übereinstimmung damit den primären spannungsfreien
Balken zu verschieben.
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KURZE ERLÄUTERUNG
DER FIGUREN
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Die
beigefügten
Figuren, in denen gleiche Bezugszeichen identische oder funktionell ähnliche Elemente
in den verschiedenen Ansichten bezeichnen und die zusammen mit der
nachstehenden genauen Beschreibung einen Teil der Spezifikation
bilden und darin eingefügt
sind, dienen dazu, verschiedene Ausführungsformen weiter zu veranschaulichen
und verschiedene Prinzipien und Vorteile, die alle mit der vorliegenden
Erfindung übereinstimmen, weiter
zu veranschaulichen.
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1 ist
eine isometrische Ansicht eines beispielhaften MEMS-Schalters nach
einer ersten bevorzugten Ausführungsform.
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2A ist
eine Draufsicht eines beispielhaften MEMS-Schalters von oben ebenfalls
nach der ersten bevorzugten Ausführungsform.
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2B ist
eine Explosionsansicht eines Abschnitts B des spannungsfreien Balkens
nach einer Modifikation der ersten bevorzugten Ausführungsform.
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2C ist
eine Explosionsansicht des Abschnitts B des spannungsfreien Balkens
nach einer anderen Modifikation der ersten bevorzugten Ausführungsform.
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3 ist
eine Seitenansicht des spannungsfreien Balkens und von Plattformen
des beispielhaften MEMS-Schalters der 2 entlang
der Schnittlinie III-III.
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4 ist
eine Veranschaulichung der ursprünglichen
Ladungsverteilung innerhalb des MEMS-Schalters der 2A,
bevor der spannungsfreie Balken gute elektrische Kontakte mit den
verlängerten
Seitenwänden
der Plattformen etabliert.
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5 ist
eine Veranschaulichung der äquivalenten
Schaltung des MEMS-Schalters der 2A, bevor
der spannungsfreie Balken gute elektrische Kontakte mit den verlängerten
Seitenwänden der
Plattformen etabliert.
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6 ist
eine Veranschaulichung der Ladungsverteilung innerhalb des MEMS-Schalters der 2A,
nachdem der spannungsfreie Balken gute elektrische Kontakte mit
den verlängerten
Seitenwänden
der Plattformen etabliert hat.
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7 ist
eine Veranschaulichung der äquivalenten
Schaltung des MEMS-Schalters der 2A, nachdem
der spannungsfreie Balken gute elektrische Kontakte mit den verlängerten
Seitenwänden
der Plattformen etabliert hat.
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Die 8A–8C sind
Veranschaulichungen von alternativen Implementierungen der Plattformen
der MEMS-Schalter in 1.
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9 ist
eine Veranschaulichung der Aktivierungsspannung über dem Schaltwiderstand, die von
dem ankerlosen MEMS-Schalter der 2A ohne
Schichtwiderstand zwischen den Kontaktoberflächen, dem ankerlosen MEMS-Schalter
der 2A mit Schichtwiderstand zwischen den Kontaktoberflächen und
einem verankerten luftüberbrückenden MEMS-Schalter
erzielt werden.
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Die 10A–10E veranschaulichen einen Herstellvorgang zum
Herstellen des in 1 gezeigten MEMS-Schalters.
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11 ist
eine isometrische Ansicht eines beispielhaften MEMS-Schalters nach
einer zweiten bevorzugten Ausführungsform.
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ERLÄUTERUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Mit
Bezug auf die Figuren, in denen ähnliche Bezugszeichen ähnliche
Teile bezeichnen, zeigen die 1 bis 2A einen
beispielhaften MEMS-Schalter 10 nach einer ersten bevorzugten Ausführungsform.
Mit Bezug auf 1 umfasst der MEMS-Schalter 10 ein
Substrat 12 wie beispielsweise GaAs, Quarz oder Lithiumniobat.
Das Substrat 12 kann jedoch abhängig von der speziellen Anwendung,
die für
den MEMS-Schalter 10 beabsichtigt
ist, auch transparent sein. Ein Balken 14 (spannungsfreier
Balken) ist über
dem Substrat 12 angeordnet und zwischen einer ersten Plattform
bzw. einem ersten Steg 16 und einer zweiten Plattform 18 vorgesehen. Die
ersten und zwei ten Plattformen 16, 18 sind auch auf
dem Substrat 12 angeordnet. Der spannungsfreie Balken 14 ist
nicht an der ersten Plattform 16 oder der zweiten Plattform 18 verankert.
Daher ist der Balken 14 spannungsfrei und wird daher als
ein "spannungsfreier
Balken" bezeichnet.
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Der
spannungsfreie Balken 14 wird aus einem hochgradig leitfähigen Material
wie beispielsweise Gold oder Wolfram hergestellt und ist in Richtungen
im Wesentlichen parallel zum Substrat 12 verschiebbar,
wie durch die Pfeile wiedergegeben wird, welche die Balkenbewegung
anzeigen. Die ersten und zweiten Plattformen 16, 18 sind
dazu da, die Verschiebung des spannungsfreien Balkens in Richtungen
zu begrenzen, die nicht im Wesentlichen parallel zum Substrat 12 sind,
und um ein Eingangssignal RF IN, wie beispielsweise ein RF-Signal,
von einer Eingangsquelle zu empfangen. Der spannungsfreie Balken 14 kann
auch Balkenstopper 19 aufweisen, um den Ausschlag des spannungsfreien
Balkens 14 zwischen den ersten und zweiten Plattformen 16, 18 zu begrenzen.
Die Balkenstopper 19 sind optional und können durch
Abschnitte vergrößerter Breite
ersetzt werden, wie in 2A gezeigt und später erörtert.
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Mit
Bezug auf 2A umfasst der MEMS-Schalter 10 auch
einen ersten Satz aus einem oder mehreren elektrisch leitfähigen Steuerpads P1–P4 (erster
Satz von Steuerpads) 20, die benachbart zu einer ersten
Längsseite 22 des
spannungsfreien Balkens 14 angeordnet sind, und einen zweiten
Satz aus einem oder mehreren elektrisch leitfähigen Steuerpads P5–P8 (zweiter
Satz von Steuerpads) 24, die benachbart zu einer zweiten
Längsseite 26 des
spannungsfreien Balkens 14 angeordnet sind. Der ersten
Satz von Steuerpads 20 und der zweite Satz von Steuerpads 24 liegen
einander jeweils gegenüber.
Der erste Satz von Steuerpads 20 dient dazu, ein erstes
Potential auf der ersten Längsseite 22 des
spannungsfreien Balkens 14 zu erzeugen, während der
zweite Satz von Steuerpads 24 dazu dient, ein zweites Potential
auf der zweiten Längsseite 26 des
spannungsfreien Balkens zu erzeugen. Sowohl der erste Satz als auch
der zweite Satz von Steuerpads 20, 24 umfassen
bevorzugt mindestens zwei Steuerpads, wie in 1 gezeigt.
Mehr oder weniger Steuerpads können
jedoch enthalten sein. Beispielsweise kann mit Bezug auf 2A jeder
der ersten und zweiten Sätze
von Steuerpads 20, 24 vier Steuerpads umfassen.
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Der
MEMS-Schalter 10 umfasst außerdem ein erstes elektrisch
leitfähiges
Ausgabekontaktpad 28 (das in 2A als
RF1 angegeben ist), das auf dem Substrat 12 und benachbart
zu der ersten Längsseite 22 des
spannungsfreien Balkens 14 angeordnet ist, und ein zweites
(oder ein anderes) elektrisch leitfähiges Ausgabekontaktpad 30 (das
in 2A als RF2 bezeichnet ist), das auf dem Substrat 12 und
benachbart zu der zweiten Längsseite 26 des
spannungsfreien Balkens 14 angeordnet ist.
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Mit
Bezug auf 2A weist der spannungsfreie
Balken 14 bevorzugt eine Vielzahl von Abschnitten 31, 32, 34 vergrößerter Breite
jeweils zwischen den ersten und zweiten Plattformen 16, 18 und
zwischen den ersten und zweiten Ausgabekontaktpads 28, 30 auf.
Die Abschnitte 31, 32, 34 vergrößerter Breite
verhindern, dass der spannungsfreie Balken 14 elektrisch
mit den ersten und zweiten Sätzen
von Steuerpads 20, 24 elektrisch gekoppelt wird
(oder diese allgemein direkt berührt).
Die Abschnitte 31, 32, 34 vergrößerter Breite
sind jedoch optional. Alternativ kann eine Berührung zwischen dem spannungsfreien
Balken 14 und den ersten und zweiten Sätzen von Steuerpads 20, 24 verhindert
werden, indem die Ausgabekontaktpads 28, 30 und
die Plattformoberflächen
näher an
dem spannungsfreien Balken 14 angeordnet sind, wie in 1 gezeigt.
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Mit
Bezug zurück
zur 2A umfasst jede der ersten und zweiten Plattformen 16, 18 bevorzugt eine
vergrößerte Seitenwand 36,
um die horizontale Verschiebung des spannungsfreien Balkens 14 in
einen bestimmten Bereich zu begrenzen. Sowohl die erste als auch
die zweite Plattform 16, 18 weist außerdem bevorzugt
eine Balkensperre 38 wie in 3 gezeigt
auf. Die Balkensperre 38 ist über der Oberseite der Plattformen 16, 18 angeordnet
und dient dazu, eine senkrechte Verlagerung des spannungsfreien
Balkens 14 im Wesentlichen zu verhindern. Noch genauer
wird die Balkensperre 38 dazu genutzt, nochmals sicherzustellen,
dass der spannungsfreie Balken 14 nicht von den ersten
und zweiten Plattformen 16, 18 getrennt wird.
Die ersten und zweiten Plattformen 16, 18 müssen jedoch
die Balkensperre 38 und die vergrößerte Seitenwand 36 nicht
unbedingt aufweisen. Beispielsweise können die ersten und zweiten
Plattformen 16, 18 mit Bezug auf 8A und 8C nur
die vergrößerte Seitenwand 36 aufweisen.
Zudem müssen
mit Bezug auf 8B die ersten und zweiten Plattformen 16, 18 weder
die Balkensperre 38 noch die vergrößerte Seitenwand 36 aufweisen.
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Mit
Bezug zurück
auf 2A werden die Elemente des MEMS-Schalters 10 so
positioniert, dass die (durch C1 und C3 angezeigten) Oberflächen der
ersten und zweiten Plattformen 16, 18 und die (durch
C2 angezeigte) Oberfläche
des zweiten Ausgabekontaktpads 30 auf der Linie A1 angeordnet sind,
und die (durch C4 und C6 angezeigten) Oberflächen der ersten und zweiten
Plattformen 16, 18 und die (durch C5 angezeigte)
Oberfläche
des ersten Ausgabekontaktpads 28 auf der Linie A2 angeordnet sind.
Die ersten und zweiten Sätze
von Steuerpads 20, 24 sind ebenfalls in solch
einer Weise angeordnet, dass die Breite eines Spalts W2, der zwischen dem
spannungsfreien Balken 14 und entweder dem ersten oder
dem zweiten Steuerpad 20, 24 angeordnet ist, stets
größer als
die Breite eines anderen Spalts W1 ist, der zwischen den Abschnitten 31, 32, 34 vergrößerter Breite
des spannungsfreien Balkens und entweder den ersten oder zweiten
Ausgabekontaktpads 28, 30 definiert ist. Obwohl
dies in 2A nicht gezeigt ist, weisen
die zugehöriger
Spalten, die zwischen den Oberflächen
der Plattformen unter der Mittellinie A (welche der Schnittlinie
III-III entspricht) und der Oberfläche des ersten Ausgabekontaktpads 28 definiert
sind, eine ähnliche
Beziehung auf. Zudem muss die Breite des ersten Ausgabekontaktpads 28 nicht
gleich der Breite des zweiten Ausgabekontaktpads 30 sein.
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Wie
nachstehend genauer erläutert
wird, veranlasst ein relatives Potential auf der Grundlage eines
Unterschieds zwischen den ersten Potential und dem zweiten Potential
den spannungsfreien Balken 14 dazu, sich in Querrichtung
(im Wesentlichen parallel zum Substrat 12) hin zu entweder
dem ersten oder den zweiten Ausgabekontaktpad 28, 30 zu
verschieben und damit Kontakt zu haben, wenn das relative Potential
größer oder
gleich einem Schwellenpotential wie beispielsweise 10 V ist. Das
Schwellenpotential wird allgemein durch den Querschnittsbereich
des spannungsfreien Balkens 14 und den Abstand zwischen
dem spannungsfreien Balken und den ersten und zweiten Ausgabesätzen der
Steuerpads 20, 24 bestimmt. Der spannungsfreie
Balken 14 wird anschließend elektrisch mit diesem
Ausgabekontaktpad gekoppelt und schafft daher einen Signalweg zwischen
diesem Ausgabekontaktpad, dem spannungsfreien Balken 14 und
den ersten und zweiten Plattformen 16, 18, wenn
das relative Potential zwischen den ersten und zweiten Sätzen von
Steuerpads 20, 24 erzeugt wird.
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Ein
Betrieb des MEMS-Schalters 10 der 1 bis 2A wird
ausführlicher
mit Bezug auf eine beispielhafte Implementierung beschrieben, in welcher
der MEMS-Schalter 10 einen RF-Signalpfad bildet. Der spannungsfreie
Balken 14 ist äußerst leicht
(im Bereich vom nN) und die Adhäsionskraft (hauptsächlich van
der Waals-Kraft) zwischen dem spannungsfreien Balken 14 und
den ersten und zweiten Plattformen 16, 18 ist
klein (unter 1 μN).
Daher kann es sein, dass die Kontaktkraft nicht ausreicht, um einen
gültigen
elektrischen Kontakt einzurichten. In Übereinstimmung damit wird ursprünglich ein
großer
Widerstand R zwischen dem spannungsfreien Balken 14 und
dem Eingangssignal (RF IN in 2A) angenommen,
bevor irgendeine Spannung auf die ersten und zweiten Sätze von
Steuerpads 20, 24 wirkt.
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Wie
in 4 gezeigt kann der spannungsfreie Balken 14 in
irgendeiner Position innerhalb eines Spalts zwischen einem oberen
Steuerpad P6 aus dem zweiten Satz von Steuerpads 24 und
einem unteren Steuerpad P2 aus dem ersten Satz von Steuerpads 20 sein,
bevor eine Spannung V auf eines der Steuerpads 20, 24 wirkt.
Wenn die Spannung V auf das obere Steuerpad P6 wirkt und die Plattformen 16, 18 geerdet
sind, ist der spannungsfreie Balken 14 im Ergebnis in einem
Zustand eines frei beweglichen Leiters mit einem großen Kontaktwiderstand
R zwischen den Plattformen 16, 18 und dem spannungsfreien
Balken 14. Wie in 5 gezeigt
wird der Ersatzschaltkreis des MEMS-Schalters 10 durch
zwei Kondensatoren C1' und
C2' wiedergegeben,
die in Serie verbunden sind, wenn der spannungsfreie Balken 14 in
dem Zustand des frei beweglichen Leiters ist. Positive Ladungen
Q sammeln sich an einer Oberfläche
S1 des oberen Steuerpads P6 und eine gleiche Anzahl von negativen
Ladungen -Q sammeln sich an einer Oberfläche S4 des unteren Steuerpads P2.
Weil der spannungsfreie Balken 14 aus einem hochgradig
leitfähigen
Material hergestellt ist, ist er ein guter Leiter, und daher ist
eine Summe der negativen Ladungen, die auf der zweiten Längsseite 26 des
spannungsfreien Balkens 14 induziert werden, gleich einer
Summe der positiven Ladungen, die auf der ersten Längsseite 22 des
spannungsfreien Balkens 14 induziert werden, und die Gesamtladung
des spannungsfreien Balkens 14 ist folglich Null.
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Unter
einer elektrostatischen Bedingung kann kein Strom fließen oder
keine Bewegung von elektrischen Ladungen innerhalb des spannungsfreien
Balkens 14 entstehen. In Übereinstimmung damit sind alle
elektrischen Felder tangential zu den Längsseiten des spannungsfreien
Balkens 14 Null. Es gibt jedoch ein elektrisches Feld E1
zwischen dem oberen Steuerpad B6 und dem spannungsfreien Balken 14 senkrecht
zu der Oberfläche
S1 des oberen Steuerpads P6 und der zweiten Längsseite 26 des spannungsfreien
Balkens 14. Außerdem
gibt es ein zweites elektrisches Feld E2 zwischen dem spannungsfreien
Balken 14 in dem unteren Steuerpad P2 und senkrecht zu
der Oberfläche
S4 des Steuerpads P6 und der ersten Längsseite 22 des spannungsfreien Balkens 14.
Streueffekte der elektrischen Felder an den Enden der oberen und
unteren Steuerpads P2, P6 werden der Einfachheit halber ignoriert.
Weil das obere Steuerpad P6 eine Länge L1 aufweist, die größer als
eine Länge
L2 des anderen Steuerpads P2 ist, wird das elektrische Feld E1 im
Ergebnis über
einen größeren Bereich
als das elektrische Feld E2 gespreizt. Folglich ist das elektrische
Feld E2 stärker
als das elektrische Feld E1.
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Eine
erste resultierende elektrostatische Kraft F1, die gleich den gesamten
Ladungen Q ist, die mit dem elektrischen Feld E1 multipliziert werden, ist
auf der zweiten Längsseite 26 des
spannungsfreien Balkens 14 vorhanden. Eine zweite resultierende elektrostatische
Kraft F2, die gleich den gesamten Ladungen -Q multipliziert mit
dem elektrischen Feld E2 ist, ist auf der ersten Längsseite 22 des
spannungsfreien Balkens 14 vorhanden. Die erste resultierende
Kraft F1 ist kleiner als die zweite resultierende Kraft F2, weil
das erste elektrische Feld E1 kleiner als das zweite elektrische
Feld E2 ist. Folglich neigt die erste resultierende Kraft F1 dazu,
den spannungsfreien Balken 14 hin zu dem oberen Steuerpad P6
zu ziehen, während
die Kraft F2 dazu neigt, den spannungsfreien Balken 14 hin
zum unteren Steuerpad P2 zu ziehen. Die Nettokraft (F2 – F1) zieht
jedoch den spannungsfreien Balken 14 hin zum unteren Steuerpad
P2, was dazu führt,
dass der Abschnitt größerer Breite 31 des
spannungsfreien Balkens 14 eine Oberfläche C4 der Plattform 16 berührt, um
einen guten elektrischen Kontakt zwischen dem Abschnitt 31 vergrößerter Breite
des spannungsfreien Balkens 14 und der Oberfläche C4 der
ersten Plattform zu schaffen. Abhängig von der Nettokraft (F2 – F1) verringert
der elektrische Kontakt den Widerstand R auf einen sehr kleinen
Wert, sodass der spannungsfreie Balken 14 auf dem gleichen
Potential wie die erste Plattform 16 ist. in ähnficher
Weise ist der spannungsfreie Balken 14, obwohl dies nicht
in 6 ge zeigt ist, auch in Kontakt mit einer Oberfläche C5 des
ersten Ausgabekontaktpads 28 und mit einer Oberfläche C6 der
zweiten Plattform 18.
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Obwohl
dies in den Figuren nicht gezeigt ist, sammeln sich schließlich negative
Ladungen -Q an dem spannungsfreien Balken 14 an, und die
elektrostatische Kraft F2 wird Null. Die elektrostatische Kraft F1
zieht den Balken hin zum oberen Steuerpad P6, bis er in Kontakt
mit der Oberfläche
C1 der ersten Plattform 16 ist, wie in 6 gezeigt.
Weil die Trennung zwischen dem spannungsfreien Balken 14 und dem
oberen Steuerpad P6 sehr klein ist, steigen die Ladungen an dem
oberen Steuerpad P6 und dem spannungsfreien Balken 14 an.
Das elektrische Feld E1 und somit die elektrostatische Kraft F1
ist ebenfalls stärker
als vor dem ursprünglichen
Kontakt. Gleichzeitig ist der spannungsfreie Balken 14 auch
in Kontakt mit dem zweite Ausgabekontaktpad 30 und der
Oberfläche
C3 der zweiten Plattform 18. Die starke elektrostatische
Kraft F1 erzeugt gute Kontakte an den oberen Oberflächen C1,
C3 der ersten und zweiten Plattformen 16, 18 und
dem zweiten Ausgabekontaktpad 30. Ein leitender (oder Signal-)Pfad
wird über
die ersten und zweiten Plattformen 18 und den spannungsfreien
Balken 14 zwischen dem Eingangssignal RF IN und dem zweiten
Ausgabekontaktpad 30 eingerichtet.
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Mit
Bezug auf 7 wird der Ersatzschaltkreis
des Signalpfads gezeigt. R1 gibt den Kontaktwiderstandswert an der
Oberfläche
C2 des zweiten Ausgabekontaktpads 30 an, und R2 und R3
geben jeweils die Kontaktwiderstandswerte an den Oberflächen C1
und C3 der ersten und zweiten Plattformen 16, 18 an.
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Die
Spannung V kann anschließend
auf das untere Steuerpad P2 wirken, um den MEMS-Schalter 10 umzuschalten.
Die elektrostatische Kraft zieht im Ergebnis den Balken hin zum
unteren Steuerpad P2, bis der spannungsfreie Balken 14 mit
den Oberflächen
C4, C6 der ersten und zweiten Plattform 16, 18 unter
der Oberfläche
C5 des ersten Ausgabekontaktpads 28 in Kontakt ist. In ähnlicher
Weise wird über die
ersten und zweiten Plattformen 16, 18 und den spannungsfreien
Balken 14 ein leitender (Signal-)Pfad zwischen dem Eingangssignal
und dem ersten Ausgabekontaktpad 28 eingerichtet. In Übereinstimmung
damit schaffen die zwei Ausgabepads einen in zwei Positionen umlegbaren
Einzelpolschalter (SPDT-, single-pole-double-throw-Schalter).
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In
dem vorstehenden Beispiel wirkt die Spannung V entweder auf das
Steuerpad P2 oder das Steuerpad P6. Die Spannung V könnte jedoch
auch auf ein anderes Steuerpad aus dem zweiten Satz von Steuerpads 24 wie
das Steuerpad P3 oder ein anderes Steuerpad aus dem ersten Satz
von Steuerpads 20 wie das Steuerpad P7 wirken. Die Spannung
V könnte
auch auf eine Vielzahl oder alle aus dem ersten Satz von Steuerpads 20 oder
dem zweiten Satz von Steuerpads 24 wirken. Unabhängig davon
hängt die
Verschiebung des spannungsfreien Balkens 14 vom relativen
Potential oder der elektrostatischen Kraft zwischen einander gegenüberliegenden
Steuerpads ab.
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Während er
vorstehend als ein Schalter für einen
RF-Signalweg beschrieben wurde, kann der MEMS-Schalter 10 auch
als ein optischer Schalter verwendet werden, um Licht zu blockieren
oder durchzulassen, um dadurch einen Lichtsignalpfad zu schaffen.
Das Substrat 12 ist für
diese bestimmte Anwendung bevorzugt transparent. Noch genauer kann beispielsweise
ein Lichtsignal durch den Spalt zwischen dem spannungsfreien Balken 14 und
dem ersten Ausgabekontaktpad 28 übertragen werden, wenn der
spannungsfreie Balken 14 in Kontakt mit dem zweiten Ausgabekontaktpad 30 ist.
Dies entspricht dem EIN-Zustand. Wenn der spannungsfreie Balken 14 in
Kontakt mit dem ersten Ausgabekontaktpad 28 ist, verschwindet
der ursprüngliche
Spalt, und eine völlige
Blockierung des Lichtsignals ist möglich. Dies entspricht einem
AUS-Zustand.
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Der
MEMS-Schalter 10 kann auch so modifiziert werden, dass
er einen optischen Schalter schafft, um elektromagnetische Strahlung
wie ein Licht oder einen Laser in Übereinstimmung mit ersten und
zweiten Modifizierungen, die nachstehend erläutert werden, umleitet. In
einer ersten Modifizierung des MEMS-Schalters 10 umfasst
der spannungsfreie Balken 14 eine lichtreflektierende Schicht 39 auf
seiner Oberfläche
wie in 2B gezeigt. Der spannungsfreie
Balken 14 kann jedoch alternativ die lichtreflektierende
Schicht 39 auf seiner Bodenseite oder sowohl auf der oberen
als auch auf der unteren Oberfläche
aufweisen. Zudem muss die lichtreflektierende Schicht 39 nicht
notwendiger Weise die gesamte Oberfläche des spannungsfreien Balkens 14 abdecken.
Stattdessen kann die lichtreflektierende Schicht 39 in
verschiedene Sektionen auf der Oberfläche aufgeteilt sein. Wenn das
Substrat 12 wie vorstehend erwähnt transparent ist, arbeitet
der spannungsfreie Balken 14 im Allgemeinen, um es einem Lichtsignal
zu erlauben, durch das Substrat 12 übertragen zu werden, wenn der
spannungsfreie Balken mit dem ersten Ausgabekontaktpad 28 oder
dem zweiten Ausgabekontaktpad 30 in Kontakt ist. Wenn das
Substrat 12 absorbiert, wird das Lichtsignal durch das
Substrat absorbiert, wenn der spannungsfreie Balken mit dem ersten
Ausgabekontaktpad 28 oder dem zweiten Ausgabekontaktpad 30 in
Kontakt ist. Die lichtreflektierende Schicht 39 des spannungsfreien
Balkens 14 reflektiert das Lichtsignal, wenn der spannungsfreie
Balken 14 mit dem anderen aus dem ersten Ausgabekontaktpad 28 oder
dem zweiten Ausgabekontaktpad 30 in Kontakt ist. Dieser
Betrieb ist ähnlich
dem vorstehend erörterten
Schalter zum Blockieren oder Durchlassen von Lichttransmissionen
mit der Ausnahme, dass in dieser ersten Modifikation die lichtreflektierende
Schicht 39 des spannungsfreien Balkens 14 das
Lichtsignal reflektiert, wenn es in dem Aus-Zustand ist, anstelle
das Lichtsignal lediglich zu blockieren.
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In
einer zweiten Modifikation schafft der MEMS-Schalter 10 einen
Lichtsignalweg, der in einem Winkel verlagert bzw. gekippt wird.
Mit Bezug auf 2C wird der MEMS-Schalter 10 modifiziert, um
einen lichtreflektierenden Spiegel 40 auf einer oberen
Oberfläche
des spannungsfreien Balkens 14 aufzuweisen. Der lichtreflektierende
Spiegel 14 kann einseitig oder doppelseitig sein. Der spannungsfreie Balken 14 ist
in Übereinstimmung
mit dem Relativpotential im Winkel verschiebbar bzw. kippbar, wenn das
Relativpotential zwischen nicht einander gegenüber liegenden Steuerpads vorliegt,
um ein Lichtsignal in Übereinstimmung
mit der Winkelverlagerung des spannungsfreien Balkens zu verschieben.
Der spannungsfreie Balken ist weiterhin in der Querrichtung in Übereinstimmung
mit dem Relativpotential verschiebbar, wenn das Relativpotential
zwischen einander gegenüberliegenden
Steuerpads vorliegt, um das Lichtsignal senkrecht zu dem spannungsfreien
Balken 14 zu verschieben. Noch genauer kann der spannungsfreie
Balken 14 abhängig
von der Aktivierungsspannung, die auf die ersten und zweiten Sätze von
Steuerpads 20, 24 wirkt, parallel zu der Mittellinie
A (welche der in 2A gezeigten Schnittlinie III-III
entspricht) verlagert oder um die senkrechte Achse Z (die in 2C gezeigt
ist) gedreht werden.
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Wenn
beispielsweise alle Steuerpads des zweiten Satzes von Steuerpads 24 auf
dem gleichen Spannungspotential sind und die Steuerpads des ersten
Satzes von Steuerpads 20 auf einem Erdpotential sind, wird
der spannungsfreie Balken 14 parallel zur Mittellinie A
(welche der Schnittlinie III-III entspricht) verschoben. Das Lichtsignal
wird im Ergebnis umgelenkt, wenn es den lichtreflektierenden Spiegel 40 trifft,
wenn der spannungsfreie Balken 14 mit einem der Ausgabekontaktpads 28, 30 in
Kontakt ist. Keine Umlenkung tritt auf, wenn der spannungsfreie
Balken 14 mit dem anderen unter den Ausgabekontaktpads 28, 30 in
Kontakt ist. Wenn die Steuerpads P1, P2, P6 und P8 auf demselben
Spannungspotential sind, dreht sich der Balken um die senkrechte
Achse Z, und das Lichtsignal wird im Ergebnis von dem Licht reflektierenden
Spiegel 40 abhängig
von der Drehung des spannungsfreien Balkens 14 mit einem
unterschiedlichen Winkel reflektiert. In der zweiten Modifizierung
umfasst sowohl der erste Satz als auch der zweite Satz von Steuerpads 20, 24 mindestens
zwei Steuerpads. Außerdem
können
mehrere lichtreflektierende Spiegel ähnlich dem lichtreflektierenden
Spiegel 40 auf dem spannungsfreien Balken 14 vorhanden
sein.
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9 zeigt
einen Vergleich der Aktivierungsspannung über den Schaltwiderstand, die
durch den MEMS-Schalter 10 erreicht wird, mit der Aktivierungsspannung über dem
Schaltwiderstand, die durch einen herkömmlichen Ankerbrückenschalter erreicht
wird. Beide Schalter weisen ähnliche
Layouts aus und werden aus ähnlichen
Materialien mit demselben Oberflächenwiderstand
hergestellt. Die Kurve für
den MEMS-Schalter 10 erhielt man aus Daten, die unter Verwendung
von speziell konzipierter elektromechanischer Software simuliert
wurden, während
die Kurve für
die verankerte Luftüberbrückung unter
Verwendung tatsächlicher
Daten abgeleitet wurde. Wie aus dieser Kurve zu erkennen, ist die
Aktivierungsspannung V2, die der Schalter benötigt, um Kontakt zu haben,
für den
MEMS-Schalter 10 viel niedriger als die Aktivierungsspannung
V3 der verankerten Luftüberbrückung. Zudem
kann ein viel kleinerer Kontaktwiderstand (aus der dritten Kurve) unter
Verwendung des MEMS-Schalters 10 bei einer viel niedrigeren
Aktivierungsspannung V1 erzielt werden, wenn der Oberflächenschichtwiderstand
ignoriert wird.
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Mit
Bezug auf die 10A bis 10E wird ein
beispielhaftes Verfahren zur Herstellung des MEMS-Schalters 10 erörtert. Wie
in 10A gezeigt wird zunächst ein Metall 42 in
einer ersten Stufe auf dem Substrat 12 unter Verwendung
einer (nicht gezeigten) ersten Maske abgeschieden. Wie in 10B gezeigt wird Kontakt- und Elektrodenmetall 44 auf
dem Metall 42 der ersten Stufe unter Verwendung einer (nicht
gezeigten) zweiten Maske abgeschieden. Wie in 10C gezeigt werden eine erste Opferschicht 46 und
das leitfähige
Material 48 zum Bilden des spannungsfreien Balkens 14 unter
Verwendung einer dritten Maske abgeschieden. Wie in 10D gezeigt werden eine zweite Opferschicht 50 und
Material für
die Sperre 52 unter Verwendung (nicht gezeigter) vierter
und fünfter
Masken abgeschieden. Weiterhin werden die ersten und zweiten Opferschichten 46, 50 entfernt,
wie in 10E gezeigt, um den MEMS-Schalter
zu erzeugen. Die Herstellung des MEMS-Schalters 10 ist
bezüglich
der Komplexität
im Wesentlichen gleich einem industriellen IC-Herstellvorgang. Zudem
ermöglicht
die Flexibilität
der Substratauswahl, dass der MEMS-Schalter 10 vergleichsweise
leicht in den Rest des ICs integriert werden kann. Der Herstellvorgang
umfasst außerdem
weniger Herstellschritte als die Anzahl, die benötigt wird, um den senkrecht
beweglichen MEMS-Schalter herzustellen.
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Mit
Bezug auf 11 wird ein MEMS-Schalter 10' nach einer
zweiten Ausführungsform
erörtert, bei
dem ähnliche
Teile wie jene des MEMS-Schalters 10 der ersten Ausführungsform
die gleichen Bezugszeichen aufweisen. Der MEMS-Schalter 10' umfasst einen
primären
spannungsfreien Balken 54, der oberhalb eines Substrats 12' angeordnet
ist, um den Signalfluss zu steuern. Der primäre spannungsfreie Balken 54 ist
in Richtungen im Wesentlichen parallel zu dem Substrat 12' verschiebbar,
um selektiv einen elektrischen Kontakt mit ersten und zweiten Ausgabekontaktpads 28' herzustellen
und zu unterbrechen, die auf dem Substrat 12' angeordnet sind. Der primäre spannungsfreie
Balken 54 weist bevorzugt einen Rahmenaufbau auf. Der MEMS-Schalter 10' umfasst außerdem eine
Vielzahl von sekundären
spannungsfreien Balken 14',
die strukturell und elektrisch mit dem primären spannungsfreien Balken 54 gekoppelt sind.
Jeder aus der Vielzahl von sekundären spannungsfreien Balken 14 ist
innerhalb von ersten, zweiten und dritten Plattformen 16', 18', 19' angeordnet, um
eine Verschiebung jedes aus der Vielzahl von sekundären spannungsfreien
Balken 14' in
Richtungen außer
der im Wesentlichen parallel zu dem Substrat 12' zu beschränken, und
ist zwischen ersten und zweiten Sätzen von Steuerpads 20', 24' auf dem Substrat 12' angeordnet.
Die ersten und zweiten Sätze
von Steuerpads 20', 24', dienen dazu,
das relative Potential zu schaffen. Die zweiten und dritten Plattformen 16', 18', 19', sind (was
für 19' zum Zweck der vereinfachten
Darstellung nicht gezeigt ist) elektrisch miteinander verbunden,
um den gesamten Schaltkontaktwiderstand zu verringern.
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Jeder
aus der Vielzahl von sekundären
spannungsfreien Balken 14' ist
empfindlich für
ein relatives Potential, um mit den Seitenwänden von ersten, zweiten und
dritten Plattformen 16', 18', 19', die auf dem
Substrat 12' angeordnet
sind, in Übereinstimmung
mit dem relativen Potential einen elektrischen Kontakt herzustellen
und zu unterbrechen. Die dritten Plattformen 19' und die ersten
und zweiten Plattformen 16', 18' verhindern
jeweils, dass einer der sekundären
spannungsfreien Balken 14' die
jeweiligen Steuerpads 20', 24' kontaktieren.
Noch genauer verhindern die (nicht gezeigten) Abschnitte vergrößerter Breite,
dass die sekundären
spannungsfreien Balken 14' die
jeweiligen Steuerpads berühren,
wenn jeder aus der Vielzahl von sekundären spannungsfreien Balken 14' identisch mit
dem spannungsfreien Balken 14 der ersten Ausführungsform
ist.
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Außerdem können sowohl
die ersten und zweiten Ausgabekontaktpads 28', 30' als auch der primäre spannungsfreie
Balken 54 eliminiert werden, indem man eine Vielzahl der
in 1 gezeigten Schalter in Serie montiert. In einer
solchen Anordnung weist jeder spannungsfreie Balken 14 wie
in 1 gezeigt Ausgabekontaktpads 28, 30 auf.
Im Allgemeinen schafft die vorstehend gezeigte Ausführungsform
eines Schalters mit mehreren Balken ein Schaltfeld von m × n individuellen
Schaltern, die elektrisch miteinander parallel oder in Serie verbindbar sind.
Die spannungsfreien Balken 14 aller Schalter 10 in
derselben Reihe können
als ein einziger spannungsfreier Balken ähnlich dem sekundären spannungsfreien
Balken 14' im
Schalter 10' in 11 kombiniert
werden. Ein mehrfach umlegbarer Mehrpol-(multiple pole multiple
throw) MEMS-Schalter kann
unter Verwendung einer Kombination von zwei oder mehr MEMS-Schaltern (10 oder 10') aufgebaut werden.
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Im
Betrieb kann einer aus der Vielzahl von sekundären spannungsfreien Balken 14' ein Eingabesignal
wie ein RF-Signal über
seine ersten, zweiten und dritten Plattformen 16', 18', 19' ähnlich der Weise
empfangen; in welcher der spannungsfreie Balken 14 ein
Eingangssignal über
eine Plattform 16, 18 empfängt, wie vorstehend mit Bezug
auf 2A erörtert
wurde. Weil alle aus der Vielzahl von sekundären spannungsfreien Balken 14' elektrisch
mit dem primären
spannungsfreien Balken 54 gekoppelt sind, wird das Signal
von dem sekundären
spannungsfreien Balken 14' an
den primären spannungsfreien
Balken 54 übertragen.
Eine Spannung wirkt beispielsweise über den zweiten Satz von Steuerpads 24' von jedem der
sekundären
spannungsfreien Balken 14', um
diese hin zu den Seitenwänden
der ersten, zweiten und dritten Plattformen 16', 18', 19' zu verschieben.
Weil die Vielzahl von sekundären
spannungsfreien Balken 14' strukturell
und elektrisch mit dem primären
spannungsfreien Balken 54 gekoppelt sind, verschiebt die
Verschiebung der Vielzahl von sekundären spannungsfreien Balken 14' entsprechend
den primären
spannungsfreien Balken 54, bis er den zweiten Ausgabekontaktpad 28' und die Seitenwände der
ersten, zweiten und dritten Plattformen 16', 18', 19' gleichzeitig kontaktiert.
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So
wird ein Signalpfad zwischen den sekundären spannungsfreien Balken 14', dem primären spannungsfreien
Balken 54 und dem Ausgabekontaktpad 28' geschaffen.
Weil der primäre
spannungsfreie Balken 54 durch kombinierte Verlagerung
der zweiten spannungsfreien Balken 14' verschoben wird, sammelt der erste
spannungsfreie Balken 54 eine größere Kontaktkraft für dieselbe
Aktivierungsspannung und seitliche Verlagerung wie in dem MEMS-Schalter 10.
Außerdem
benötigt
man eine geringere Aktivierungsspannung, um den MEMS-Schalter 10' für die gleiche
Kontaktkraft und seitliche Verschiebung wie den MEMS-Schalter 10' zu aktivieren.
Außerdem
kann eine größere seitliche Verschiebung
für den
MEMS-Schalter 10' bei
derselben Kontaktkraft und Aktivierungsspannung wie bei dem MEMS-Schalter 10 erreicht
werden. Im Allgemeinen erlaubt der MEMS-Schalter 10', wie später erörtert, eine
größere Konzeptionsflexibilität.
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Insgesamt
umfasst der MEMS-Schalter 10 einen ankerlosen spannungsfreien
Balken. 14, der frei in Querrichtungen verschiebbar ist.
Dieser ankerlose spannungsfreie Balken 14 erzielt mehrere
Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen
verankerten Balkenaufbauten.
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Insbesondere
gibt es im Wesentlichen keine Spannungen im spannungsfreien Balken 14 während des
Betriebs und der Herstellung, weil er sich frei bewegt. Weiterhin
gibt es im Wesentlichen keine Metallermüdung und eventuelle plastische
Verformung auf Grund wiederholter Biegung wie in verankerten Schaltaufbauten.
Die verringerte Metallermüdung, plastische
Verformung, Betriebsspannung und Herstellspannung erge ben einen
Schaltaufbau, der verlässlicher
und länger
haltbar als die herkömmlichen verankerten
Schalter ist.
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Der
MEMS-Schalter 10 weist keinen Stromverbrauch während des
Schaltens und Haltens des spannungsfreien Balkens 14 in
bestimmten Positionen sowie eine niedrige Aktivierungsspannung auf, weil
die elektrostatische Kraft nur benötigt wird, um die vernachlässigbaren
Adhäsionskräfte an zwei
Enden des spannungsfreien Balkens 14 und den Luftwiderstand
beim Bewegen des spannungsfreien Balkens 14 zu überwinden.
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Eine
große
Kontaktkraft hält
den spannungsfreien Balken 14 in bestimmten Positionen,
weil der Hauptteil der elektrostatischen Kraft für den Kontakt anstatt zum Biegen
oder Ablenken eines Aufbaus mit festen Ankern verwendet wird. Die
große
Kontaktkraft stellt auch große
Kontaktbereiche sicher und verringert damit die Kontaktwiderstände. Als
ein Ergebnis von kleinen Kontaktwiderständen kann ein großer Strom
durch den Kontakt gehen, ohne die Kontaktbereiche zu stark aufzuheizen
und sie dadurch zu zerstören.
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Zudem
kann der MEMS-Schalter 10 eine Schaltzeit in der Größenordnung
von Sub-μ-Sekunden erreichen,
weil die Gravitationskraft auf dem spannungsfreien Balken (nN) im
Vergleich mit der elektrostatischen Kraft (zehn bis mehrere hundert μN) vernachlässigbar
ist.
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Der
MEMS-Schalter 10 erlaubt außerdem eine größere Konzeptionsflexibilität. Noch
genauer kann ein großer
Bereich von Materialien und Balkenformen für den Balken mit unterschiedlicher
Oberflächenhärte und
Balkenfestigkeit verwendet werden, um das optimale Design für verschiedene
Anwendungen zu erzielen. Herkömmliche
verankerte Balkenstrukturen sind aufgrund der Biegeanforderungen auf
bestimmte Materialien und Balkenformen beschränkt. Zudem kann eine geeignete
Auswahl von Balkenmaterial und Oberflächenhärte Haftprobleme während des
Kontakts minimieren. Die einander entgegengesetzten Spannungen stellen
Trennkräfte
bereit, um den Kontakt im Falle eines Haftens zu trennen.
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Der
MEMS-Schalter 10 benötigt
keinen Balken mit einer verlängerten
Geometrie, um eine Biegeflexibilität zu schaffen. Daher ist ein
sehr kompakter Schalter möglich
und die Schalterlayoutkonzeption ist flexibler, um die RF-Fähigkeit
zu optimieren und die Isolierung zu verbessern, wenn der MEMS-Schalter 10 im
AUS-Zustand ist.
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Der
MEMS-Schalter 10' bietet
weitere einzigartige Vorteile. Die Schalterkontaktkraft kann erhöht werden,
indem die Feldgröße des Schalters 10' bei der gleichen
Größe der seitlichen
Verschiebung und Aktivierungsspannung erhöht wird, um einen niedrigen
Kontaktwiderstand und eine Verwendung für hohen Strom zu erzielen.
Die seitliche Verlagerung des Balkens kann erhöht werden, indem die Feldgröße des Schalters 10' bei gleichem
Betrag der Kontaktkraft und Aktivierungsspannung erhöht wird,
um eine stärkere
Trennung von Ein- und Ausgang und somit eine stärkere RF-Signalisolierung zwischen
der Ein- und Ausgabe zu erreichen. Die Aktivierungsspannung des
Schalters kann auch durch Erhöhen
der Feldgröße des Schalters 10' bei der gleichen
Größe der Kontaktkraft
und der seitlichen Verschiebung verringert werden, um dadurch breitere
Möglichkeiten zum
Einfügen
in kommerzielle Anwendungen anzubieten. Der Schalter 10' weist eine
noch höhere
Flexibilität
der Konstruktion bei der Optimierung des Kontaktmaterials für einen
größeren Bereich
von Kontaktkräften
auf. Die Vielzahl von sekundären spannungsfreien
Balken 14' des
Schalters 10' schaffen
eine akkumulierte Kraft, die als ein Selbstreparaturmechanismus
dient, um Haftprobleme zwischen einem oder mehreren der sekundären spannungsfreien
Balken 14' und
einem Kontaktplatz an den ersten, zweiten und/oder dritten Plattformen 16', 18', 19' zu eliminieren.
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Während die
vorstehende Beschreibung eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
betrifft, sollte anerkannt werden, dass die Erfindung modifiziert,
verändert
oder variiert werden kann, ohne vom Gegenstand und der wahren Bedeutung
der nachstehenden Ansprüche
abzuweichen.