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STAND DER TECHNIK
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Erdbaugitter, auch wenn
eine gewisse Anwendbarkeit auf Gitterstrukturen generell vorhanden
ist. Ein Erdbaugitter ist ein Gitter, dessen Hauptzweck es ist, den
Boden zu verfestigen oder zu verstärken, und das offene Maschen
aufweist, in welche Bodenpartikel eingreifen können. Wenn es durch Ausrichten
eines Kunststoff-Ausgangsmaterials hergestellt wird, wurde das Ausgangsmaterial
normalerweise eine Dicke größer als
etwa 1, 1,5 oder 2 mm haben. Ein Erdbaugitter ist genau gesagt aus
Strängen
(auch Rippen genannt) aufgebaut, die an Stäben miteinander verbunden sind,
die in der Querrichtung TD durch das Erdbaugitter verlaufen, oder
die an Abzweigstellen (auch Knoten oder Schnittpunkte genannt) miteinander
verbunden sind, ob die Strange durchgehend durch das Erdbaugitter
laufen oder nicht, wie sie es im Falle eines gewebten Erdbaugitters
tun würden.
Die Dicke eines Erdbaugitters, an der Abzweigstelle gemessen, ist
größer als
etwa 0,5 mm oder 0,75 mm und kann leicht größer als etwa 1,00 mm, 1,5 mm
oder 2,0 mm sein. Die Maschengröße (auch Maschenöffnungsgröße oder Öffnungsgröße genannt)
sollte dem Boden oder den aggregierten Partikeln möglichst
erlauben, damit zusammenzuwirken und eine optimale Verankerung oder
Verzahnung zu gewährleisten.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Erdbaugitter, die durch einachsige
oder zweiachsige Ausrichtung eines mit Löchern versehenen Kunststoffplattenausgangsmaterials
geformt werden. Die Löcher formen
im Produkt Maschen. In einem einachsigen Erdbaugitter dieses Typs
sind Querstäbe
durch Strange miteinander verbunden. Zweiachsige Erdbaugitter dieses
Typs weisen ausgerichtete Strange und Abzweigstellen auf, an welchen
sich die Stränge treffen,
wobei im Wesentlichen jeder Strang an jedem Ende mit solch einer
Abzweigstelle verbunden ist, wodurch Sätze paralleler Zugglieder durch
das Erdbaugitter verlaufen können,
wobei jedes Zugglied aus einer Aufeinanderfolge im Wesentlichen
ausgerichteter Strange und jeweiligen Abzweigstellen geformt ist,
die die Stränge
miteinander verbinden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung von
Erdbaugittern. In Verfahren, die ein mit Löchern versehenes Kunststoffplattenausgangsmaterial
verwenden, wird eine Streckung durchgeführt, um die strangbildenden
Zonen zwischen benachbarten Löchern
auszustrecken und aus solchen Zonen ausgerichtete Stränge zu formen, wodurch
ein einachsiges Erdbaugitter erhalten wird. Eine Streckung kann
in eine Richtung rechtwinklig zur ersten Streckung durchgeführt werden,
um andere strangbildenden Zonen zwischen anderen benachbarten Löchern auszustrecken
und aus diesen letzteren Zonen ausgerichtete Stränge zu formen, wodurch Zonen,
die zwischen Lochgruppen liegen, Abzweigstellen formen, die die
ausgerichteten Strange miteinander verbinden, und ein zweiachsiges
Erdbaugitter geformt wird.
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US 4 374 798 und
US 5 053 264 offenbaren einachsige
und zweiachsige Gitterstrukturen des allgemeinen Typs, den die vorliegende
Erfindung behandelt, doch es hat sich herausgestellt, dass diese Gitterstrukturen
in der diagonalen Richtung keine große Stabilität aufweisen, da die Gitterstrukturen wegen
der Parallelogrammverformung der Gitterstruktur ohne großen Kraftaufwand
in der diagonalen Richtung gestreckt werden können.
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Einachsige
Erdbaugitter werden weit verbreitet verwendet, wenn die Belastung
hauptsächlich
in einer Richtung erfolgt, zum Beispiel bei der Verstärkung von
Dämmen.
In solchen Strukturen werden Belastungen vom Boden entlang der Stränge und
zu den Querstäben
(TD-Stäbe) übertragen,
die dicker als die Stränge
sein können
und im Boden verankert sind. Zweiachsige Erdbaugitter werden allgemein
zur Verstärkung
von körnigen
Lagen in Straßen,
Parkplätzen,
Containerlagerplätzen
und anderen Stehplätzen
verwendet. Die Stränge
verlaufen in der Längsrichtung
MD und in der Querrichtung TD. Deshalb sind die physikalischen Eigenschaften
der Gitterstrukturen in diesen zwei Richtungen optimal. Doch es
hat sich herausgestellt, dass Schwächen in der Struktur vorhanden
sind, wenn sie zwischen diesen zwei Richtungen geprüft wird.
Auch wenn die früheren
Erdbaugitter eine hohe Festigkeit und Steifigkeit in der Längs- und
Querrichtung aufweisen, hat sich gezeigt, dass die Belastung zum
Beispiel durch ein schweres berädertes
Fahrzeug auf das Erdbaugitter radiale Belastungen anlegt, d. h.
Belastungen, die von der Belastungszone in alle Richtungen ausstrahlen.
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Es
ist wünschenswert,
mehr Festigkeit in anderen Richtungen als MD und TD anzulegen, ohne die
Festigkeit der Gitterstruktur in mindestens einer der Richtungen
MD und TD zu sehr zu verringern.
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US-A-3 386 876 stellt
den Stand der Technik dar, wie er in den jeweiligen Präambeln der
Ansprüche
dargelegt wird. Die Gitterstruktur ist als leichte Schutzstruktur
besonders geeignet.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Überwindung oder Verbesserung
mindestens eines der Nachteile des Stands der Technik oder die Bereitstellung
einer sinnvollen Alternative.
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Jede
Erörterung
des Stands der Technik in der Beschreibung ist kein Eingeständnis, dass
solch ein Stand der Technik in weiten Kreisen bekannt sei oder zum üblichen
Allgemeinwissen auf dem Gebiet gehört.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt Gitterstrukturen oder Erdbaugitter bereit, wie
in Patentanspruch 1 oder 6 dargelegt, und Verfahren, wie in Patentanspruch
15, 17, 27, 33, 34 oder 35 dargelegt. Die Erfindung betrifft Produkte
der Verfahren und betrifft auch ein Verfahren zur Verstärkung eines
Partikelmaterials, umfassend das Einbetten eines erfindungsgemäßen Erdbaugitters
in das Partikelmaterial, und betrifft ferner ein derart verfestigtes
Partikelmaterial und eine erdbautechnische Konstruktion, umfassend
eine Masse aus Partikelmaterial, die verfestigt wird, indem ein
erfindungsgemäßes Erdbaugitter
darin befestigt.
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Das
Erdbaugitter von Patentanspruch 1 und 6 und die Erdbaugitter, die
mit den Verfahren von Patentanspruch 15, 17, 27, 33, 34 und 35 hergestellt werden,
stellen zwischen den Querstäben
Paare angewinkelter Stränge
oder weitere ausgerichtete Stränge
bereit und reduzieren jede Tendenz der relativen Verschiebung zwischen
den Strängen
und dem Boden, wodurch ein steiferer und wirksamerer Verstärkungsanker
erzeugt wird. Tatsächlich
wurde herausgefunden, dass durch sorgfältige Wahl der Zahl und Geometrie
der Löcher
im Ausgangsmaterial angewinkelte Stränge als integriertes Merkmal
des Erdbaugitterdesigns hergestellt werden können. Mögliche Vorteile solcher Erdbaugitter
können
eine erhöhte
In-plane-Torsionssteifigkeit oder Steifigkeit (wichtig für die Verzahnung)
ein erhöhtes
Biegemodul, eine bessere multidirektionale Eigenschaftscharakteristik, diverse
Boden- oder Aggregat-Verzahnungseigenschaften,
eine größere Beständigkeit
gegen Scherkräfte
und die bessere Fähigkeit
sein, allgemein größere Lasten
und insbesondere radiale Lasten zu tragen und/oder zu verteilen.
Wenn ein Stück
eines Erdbaugitters mit einem komplett gehaltenen Umfang geprüft wird,
ist die Durchbiegung für
eine gegebene Last normal zur Ebene des Erdbaugitters geringer als bei
vergleichbaren konventionellen zweiachsigen Erdbaugittern (erhöhtes Biegemodul),
und die Durchbiegung ist weniger um den Angriffspunkt der Last herum
lokalisiert, d. h., sie wird gleichmäßiger durch den Prüfling hindurch
verteilt. Dies weist darauf hin, dass die Last auf dem konventionellen
Erdbaugitter im unmittelbaren Belastungsbereich (eine Verbindungsstelle
für vier
Stränge)
von einer relativ kleinen Zahl von Strängen getragen wird, wogegen
das erfindungsgemäße Erdbaugitter über mehr
Wege verfügt, um
die Last aus dem Belastungsbereich wegzutragen (eine Verbindungsstelle
für mindestens
sechs Stränge).
Die Tests wurden nur mir einer relativ kleinen Last durchgeführt, es
wird aber angenommen, dass eine gute Korrelation zwischen der angelegten Last
und der entsprechenden Durchbiegung des Erdbaugitters besteht und
dass Extrapolationen auf höhere
Lasten gültig
sind. Im Vergleich zu einem vergleichbaren konventionellen zweiachsigen
Erdbaugitter weist das erfindungsgemäße Erdbaugitter eine Kombination
von Zugfestigkeits- und
Steifigkeitseigenschaften auf, die die multidirektionale Leistung verbessert,
indem sie die Verteilung einer angelegten Last über 360° hinweg erlaubt. All diese Eigenschaften
sind im Hinblick auf die Verzahnung des Erdbaugitters mit dem Boden
oder Aggregat wichtig.
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Im
Erdbaugitter von Patentanspruch 8 stellen die dreieckigen Maschen
des Erdbaugitters eine robuste Struktur bereit, die hohe Zugfestigkeiten
entlang ihrer Zugglieder aufweist. Eine Reihe von Zuggliedern kann
in der MD- oder in der TD-Richtung verlaufen, und es ergab sich,
dass das Erdbaugitter in rechtwinkligen Richtungen eine gute Festigkeit aufweist,
weil die Dehnung eine Ausbeulung der ausgerichteten Stränge erfordern
würde,
die in rechten Winkeln zur angelegten Kraft verlaufen, und solch eine
Ausbeulung wird durch den Boden behindert, in dem das Erdbaugitter
vergraben ist. Die dreieckige Masche erzeugt eine Struktur mit quasi
isotropischen Eigenschaften in der Ebene des Erdbaugitters, die
es dem Erdbaugitter ermöglicht,
die Last in erdbautechnischen Anwendungen gleichmäßiger zu
verteilen; wenn die Festigkeit des Erdbaugitters um 360° herum gemessen
wird, sind mindestens sechs Spitzen vorhanden, die Einsattelungen
sind aber weniger groß als
bei rechteckigen Strukturen. Deshalb ist das Erdbaugitter besser
in der Lage, radiale Lasten zu tragen, mit weniger Verformung, was
zu einem steiferen und wirksameren Anker bei Bodenverstärkungsanwendungen
führt und
auch zu einer wirksameren Lastverteilung führt, wenn es benutzt wird,
um z. B. eine beräderte
Fahrzeuglast oder eine Punktlast wie Z. B. schweres Baugerät zu tragen.
Ausgerichtete Polymere sind besonders gut für erdbautechnische Anwendungen
geeignet, da die typischen Belastungen entlang der Zugglieder sehr
gerichtet sind, wobei die hohe Richtwirkung von ausgerichteten Polymermaterialien
der Steifigkeit und Festigkeit des Materials erlaubt, an seiner
Länge entlang
gerichtet zu sein. Mit der Erfindung sind etwa 50 Gewichts-% des
Materials in den Strängen,
der Rest ist in den Abzweigstellen, wie dies auch bei vergleichbaren
konventionellen zweiachsigen Erdbaugittern der Fall ist. Die Ausgangsmaterialdicke
kann aber signifikant reduziert werden, während ein Erdbaugitter mit
entsprechenden Bodenverstärkungseigenschaften
erhalten wird. Zum Beispiel kann die äquivalente Ausgangsmaterialdicke
für ein
erfindungsgemäßes Erdbaugitter
4,7 mm betragen, während
ein vergleichbares konventionelles zweiachsiges Erdbaugitter eine
Ausgangsmaterialdicke von 6,8 mm ausweist. Ein Grund ist, dass die
Stränge
in den Erdbaugittern der Erfindung breiter sein können (weil
im Ausgangsmaterial breitere strangbildende Zonen vorhanden sind);
deshalb erlaubt die Geometrie des Ausgangsmaterials es den Strängen bei
Bedarf, dünner
und breiter zu sein, was die In-plane-Torsionsfestigkeit des Erdbaugitters
erhöht.
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Die
Zugglieder, die geformt werden, gewährleisten die Festigkeit des
Erdbaugitters und sind nicht bloß dünne, hochausgerichtete Filamente,
die durch den Bruch einer Membran geformt wurden.
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Die
Verfahren von Patentanspruch 27 und 33 stellen Techniken zur relativ
billigen Herstellung eines komplexeren Lochmusters bereit, zum Beispiel aus
einem Ausgangsmaterial, das mit einem einfachen „quadratischen" Muster gestanzt
wurde, und das Endmuster kann zum Beispiel wie in
GB 2 034 240 A ,
GB 2 096 531 A oder
GB 2 108 896 A sein, oder
wie in Patentanspruch 16.
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Das
Verfahren von Patentanspruch 34 stellt eine Methode zur Vermeidung
der Ausbeulung von TD-Strängen
bereit, wenn ein zweiachsig ausgerichtetes Erdbaugitter mit angewinkelten
Strängen
hergestellt wird.
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DEFINITIONEN
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Der
Begriff „ausgerichtet" bedeutet molekular
orientiert. Wenn auf einen ausgerichteten Strang Bezug genommen
wird, ist die bevorzugte Orientierungsrichtung allgemein die Längsrichtung
des Strangs.
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„Einachsig" und „zweiachsig" bedeuten jeweils
einachsig ausgerichtet und zweiachsig ausgerichtet.
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In
Bezug auf eine Gitterstruktur heißt „zweiachsig ausgerichtet", dass die Gitterstruktur
in zwei Richtungen gestreckt wurde, die allgemein rechtwinklig zueinander
sind.
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Die
Löcher
im Ausgangsmaterial können Durchgangslöcher oder
Blindlöcher
sein. Wenn die Löcher
blind sind, wird die Folie oder Membran im Loch beim Strecken reißen oder
kann als eine dünne Membran
bleiben. Die Löcher
können
geformt werden, indem sie aus dem Ausgangsmaterial ausgestanzt werden,
wie in
US 4 374 798 offenbart,
oder können
durch Extrusion geformt werden, wie in
US 5 053 264 offenbart, oder können durch
geeignete Hohlprägung
oder auf jede andere geeignete Weise geformt werden.
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„Völlig flächenförmig" heißt, dass
das Material oder die Struktur um eine Medianebene parallel zu ihren
Seiten symmetrisch ist. Allgemein wird ein flächenförmiges Ausgangsmaterial nach
der Streckung eine flächenförmige Struktur
ergeben.
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„Im Wesentlichen
flächenförmig" bedeutet, dass das
Material oder die Struktur nicht derart von der völligen Flächenförmigkeit
abweicht, dass die Ausrichtung auf jeder Seite des zweiachsigen
Produkts nicht vergleichbar wäre.
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„Effektiv
geradlinig" bedeutet,
dass eine gewisse Abweichung von der Geradlinigkeit zulässig ist,
solange die Länge
der Zugglieder sich nicht übermäßig in der
Längsrichtung
der Zugglieder erhöht (dehnt),
wenn sie ausgerichtet sind. Allgemein wird bevorzugt, dass nicht
mehr als etwa 5 %, 4 % oder 3 % geometrische Dehnung auftreten sollte,
oder sogar nicht mehr als etwa 1 % oder 0,5 %, bevor die Kraft aufgenommen
wird. Alternativ dazu sollten die Achsen der Einzelstränge in jedem
Zugglied im Wesentlichen parallel sein, doch eine gewisse seitliche Verschiebung
ist akzeptabel, solange sie nicht zu groß ist, z.B. nicht größer als
25 % oder 20 % des Abstands zwischen den Mittelpunkten der Abzweigstellen
(„relative
seitliche Verschiebung")
in Extremfällen, bevorzugt
aber nicht mehr als 12 %, 10 %, 7 % oder gar 4 %. Eine gewisse seitliche
Verschiebung ist bei der industriellen Fertigung unvermeidlich,
da die Gesamtformation nicht ganz genau sein kann.
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Die „geometrische
Dehnung" ist die
Dehnung entlang des Zugglieds, die durch völliges Ausrichten der Strange
des Zugglieds verursacht würde, ohne
betrachten der Streckung des Materials an sich; dies kann als gedachte
Drehung der Abzweigstellen um ihren Mittelpunkt herum und Drehung
der Stränge relativ
zu den Abzweigstellen um die Punkte herum betrachtet werden, an
denen die Strangmittellinien die Abzweigstellen treffen.
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Das „Ausgangsmaterial" ist das Material
direkt vor der Beginn der ersten Streckung.
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Die
Streckverhältnisse
werden nach Lösen der
Streckkräfte
oder nach dem Spannungsfreimachen kalt gemessen, wenn ein Spannungsfreimachen
durchgeführt
wird, und wie auf der Oberfläche der
Struktur gemessen.
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„MD" ist die Maschinenrichtung
oder in den Versuchen die angenommene Maschinenrichtung, normalerweise
die Längsrichtung
des Erdbaugitters.
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„TD" ist die Querrichtung
oder in den Versuchen die angenommene Querrichtung im Wesentlichen
rechtwinklig zur Richtung MD.
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Die „Sechsecke" sind gedachte Formen,
die von den Zentren der Löcher
definiert werden.
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„Wahrheitslinien" sind parallele Linien,
die auf das Ausgangsmaterial aufgetragen werden (normalerweise durch
Drucken oder Zeichnen), normalerweise, aber nicht unbedingt, in
zwei Richtungen, die jeweils zu den MD- und TD-Richtungen parallel sind.
Wahrheitslinien werden nur zu Versuchszwecken benutzt und normalerweise
in Fertigungsläufen nicht
verwendet.
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„Lochabstand" ist die Entfernung
vom Zentrum eines Lochs zum Zentrum des nächsten Lochs in der angegebenen
Richtung.
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Wenn
die Löcher
im Ausgangsmaterial als eine Anordnung von Sechsecken betrachtet
werden, deren Scheitel in der Streckrichtung ausgerichtet sind,
ist der „Scheitelabstand" des Sechsecks die Entfernung
zwischen dem Zentrum eines Lochs zum Zentrum des in der Streckrichtung
gegenüberliegenden
Lochs (in 7 und 8, auf die
weiter unten Bezug genommen wird, ist dieser Abstand jeweils 18,5
mm und 20,38 mm), der "diagonale
Abstand" ist die
entsprechende Entfernung zwischen jeweiligen diagonal gegenüberliegenden
Paaren der anderen Löcher,
der „größere Abstand" ist die Entfernung
in der Streckrichtung zwischen den Zentren von zwei benachbarten
Löchern,
die in der Streckrichtung ausgerichtet sind (in 7 und 8 ist
dieser Abstand jeweils 10,5 mm und 11,52 mm), und der "kleinere Abstand" ist die Entfernung
in der Streckrichtung zwischen dem Zentrum des Endlochs des Sechsecks und
den Zentren der nächsten
zwei Löcher
des Sechsecks, in der Streckrichtung gesehen (in 7 und 8 ist
dieser Abstand jeweils 4 mm und 4,43 mm).
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Der
Begriff „Partikelmaterial" schließt Felsen-,
Steine-, Kies-, Sand-, Erde-, Lehmaggregat, zusammengehalten durch
ein Bindemittel wie z. B. Asphalt oder Zement Aggregat, Beton oder
jedes andere partikelförmige
oder kohäsive
Material ein, das im Erdbau oder Bauwesen verwendet wird. Die Begriffe „Boden" oder Aggregat, wie
sie hierin benutzt werden, sind gleichbedeutend mit „Partikelmaterial".
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Ein „vergleichbares
konventionelles zweiachsiges Erdbaugitter" ist ein konventionelles zweiachsiges
Erdbaugitter, das durch Streckung eines Kunststoffplattenausgangsmaterials
und zweiachsige Streckung hergestellt wird, wobei das Ausgangsmaterial
das gleiche Kunststoffmaterial ist und das Erdbaugitter das gleiche
Flächengewicht
und die gleiche Maschengröße hat,
die gemessen wird, indem eine Kugel durch die Maschen geführt wird.
Die Erfahrung mit Boden- oder Aggregatpartikeln, die in der Praxis
vorkommen, zeigt aber, dass für
gewisse Partikelmaterialien zur völligen Vergleichbarkeit mit quadratischen
oder rechteckigen Maschen die Größe von dreieckigen
Maschen etwas kleiner sein sollte als durch solch eine Kugel angegeben.
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BEVORZUGTE MERKMALE
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Die
abhängigen
Ansprüche
legen bevorzugte und/oder optionale Merkmale der Erfindung dar.
In den einachsigen Erdbaugittern verlaufen die angewinkelten Stränge in einem
wesentlichen Winkel zur MD-Richtung,
der mehr als etwa 3°,
4° oder
5° beträgt und bevorzugt
kleiner als etwa 7,5° ist.
Bevorzugt sollten die Erdbaugitter um die MD- und TD-Achsen und
um andere Achsen im Wesentlichen symmetrisch sein. Bevorzugt sind
alle ausgerichteten Stränge
im Wesentlichen gleich lang und weisen an den Mittelpunkten der
Stränge
bevorzugt vergleichbare Streckverhältnisse auf, auch wenn die
Gesamtstreckverhältnisse
(vom Mittelpunkt einer Abzweigstelle zum Mittelpunkt einer Abzweigstelle)
nicht im Wesentlichen gleich sein können. Im bevorzugten Erdbaugitter
sind drei Gruppen von durchgehenden Zuggliedern vorhanden, die dreieckige
Maschen formen. Wenn im Verfahren von Patentanspruch 22 allgemein
jedes Sechseck im Ausgangsmaterial so angeordnet wird, dass zwei
gegenüberliegende
Löcher, die
das Sechseck beschreiben, im Wesentlichen mit der MD-Richtung ausgerichtet,
wird das Erdbaugitter TD-Stränge
haben, aber keine MD-Stränge – es wird zwei
Sätze von
Strängen
(d.h., von Zuggliedern) etwa 30° zur
MD-Richtung geben, die dreieckige Maschen mit einer Abzweigstelle
an jeder Ecke formen.
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Das
Verfahren von Patentanspruch 35 stellt eine Methode bereit, um in
einem zweiachsig ausgerichteten Erdbaugitter ausgerichtete Stränge zu erhalten,
die regelmäßige sechseckige
Formen definieren. Bei der Anwendung des Verfahrens von Patentanspruch
17 wurde bei der Streckung festgestellt, dass für die angewinkelt ausgerichteten
Strange auf entgegengesetzten Seiten einer Abzweigstelle eine Tendenz
besteht, leicht versetzt zu sein, d. h., nicht perfekt ausgerichtet
zu sein, wenn die Sechsecke regelmäßige Sechsecke waren. Dies
führte
zu einer leichten Festigkeitsabnahme. Es wurde herausgefunden, dass
dieser Versatz reduziert oder beseitigt werden kann, wenn im Ausgangsmaterial
die Winkel eines Sechsecks nicht gleich sind, auch wenn alle Seiten
des Sechsecks im Wesentlichen gleich sein können. In einer Anordnung sind
die Sechsecke in der MD-Richtung leicht verkürzt, sodass der MD-Scheitelabstand
kleiner ist als der diagonale Abstand. Das Mindestverhältnis des
MD-Scheitelabstands zum diagonalen Abstand ist bevorzugt etwa 0,75:1
oder 0,8:1, und das Höchstverhältnis ist
bevorzugt etwa 0,95:1 oder etwa 0,9:1, wobei etwa 0,85:1 ein geeignetes
Verhältnis
darstellt. Anders formuliert, und mit etwas anderen Werten, kann
das Mindestverhältnis
etwa 1:1,1 oder 1:1,14 sein, und das Höchstverhältnis kann etwa 1:1,3 oder
1:1,23 sein, wobei ein bevorzugter Wert etwa 1:1,17 ist. Eine andere Methode,
die Abweichung zwischen dem bevorzugten Sechseck und einem regelmäßigen Sechseck
zu bestimmen, ist, das Verhältnis
zwischen dem größeren MD-Abstand
und dem kleineren MD-Abstand zu betrachten. Ein regelmäßiges Sechseck
ergibt ein Verhältnis
von 2:1. In einem Versuch wurde das Verhältnis des größeren MD-Abstands
zum kleineren MD-Abstand variiert, und der TD-Abstand wurde variiert,
um die Breiten der strangbildenden Zonen gleich zu halten. Es wurde
herausgefunden, dass ein Verhältnis
innerhalb des Bereichs von etwa 2,1:1 bis etwa 3,2:1 ein angemessen
regelmäßiges Erdbaugitter
mit mehr oder wenig ausgerichteten Strängen ergab, auch wenn die Produktion
solch eines Erdbaugitters an den Grenzen dieses Bereichs weniger wahrscheinlich
ist; eine wesentliche Ausrichtung wurde in einem Erdbaugitter in
einem Verhältnisbereich von
etwa 2,5:1 bis etwa 2,7:1 erreicht. Das bevorzugte Verhältnis war
etwa 2,6:1. Am oberen Ende des Bereichs (auf 3,2:1 zugehend) trat
aufgrund der Verbreiterung der Abzweigstelle ein Versatz der angewinkelten
Rippen auf, d.h., die Abzweigstelle wies in der TD-Richtung eine
größere Abmessung
als in der MD-Richtung auf. Die geometrische Dehnung war 0,4 % in
einem Beispiel, wo das Verhältnis
3,3:1 betrug (knapp über
dem bevorzugten Bereich). Am unteren Ende des Bereichs (auf 2,1:1
zugehend) trat aufgrund der Verengung der Abzweigstelle ein Versatz
der angewinkelten Rippen auf, d.h., die Abzweigstelle wies in der
MD-Richtung eine größere Abmessung
auf als in der TD-Richtung. Die geometrische Dehnung war 0,3 % in
einem Beispiel, wo das Verhältnis
2:1 betrug (knapp unter dem bevorzugten Bereich).
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Bei
Anwendung des Verfahrens von Patentanspruch 27 oder 33 wird bevorzugt,
dass während der
Streckung die geschwächten
Zonen an ihren Mittelpunkten eine prozentuale Dickenabnahme aufweisen,
die mindestens etwa dem Zweifachen, Dreifachen oder Vierfachen von
der der nicht geschwächten
Zonen entspricht.
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Wenn
es durch Ausrichten eines Kunststoffplattenausgangsmaterials hergestellt
wird, kann jedes geeignete Kunststoffmaterial verwendet werden, wie
z. B. Polypropylen oder Polyethylen mit hoher Dichte, auch wenn
verschiedene Kunststoffmaterialien verschiedene Streckverhalten
haben. Bevorzugt ist das Ausgangsmaterial völlig flächenförmig, was durch Extrudieren
des Ausgangsmaterials und Stangen erreicht werden. Zufriedenstellende
Ergebnisse können
aber mit jedem im Wesentlichen flächenförmigen Material erhalten werden.
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Bei
zweiachsigen Erdbaugittern ist es normale Praxis, die Streckungen
nacheinander durchzuführen
und die erste Streckung in der MD-Richtung durchzuführen, weil
dies ein gleichmäßigeres
und mehr kontrollierbares Produkt ergibt – in der Produktion kann die
MD-Streckung mithilfe von Spannwalzen durchgeführt werden, und die zweite,
TD-Streckung mit einem Spannrahmen. Es ist zwar möglich, die
erste Streckung in der TD-Richtung durchzuführen, das Produkt ist aber
weniger gleichmäßig, weil einige
MD-Stränge
sich zu strecken beginnen und alle strangbildenden Zonen bei der
ersten Streckung beeinflusst werden. Wenn ein geeigneter Spannrahmen
konstruiert würde,
wäre es
möglich,
beide Streckungen gleichzeitig durchzuführen.
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Im
zweiachsigen Erdbaugitter, das durch zweiachsige Ausrichtung eines
Kunststoffplattenausgangsmaterials hergestellt wird, das mit Löchern versehen
ist, wird bevorzugt, dass bei im Wesentlichen jeder Abzweigstelle
die Gabelung zwischen benachbarten Strängen in die Richtung ausgerichtet
ist, die um die Gabelung herum läuft,
wodurch eine gleichbleibende Ausrichtung von der Kante eines Strangs, um
die Gabelung herum und zur Kante des benachbarten Strangs vorhanden
ist. Es wird bevorzugt, dass das Zentrum im Wesentlichen jeder Abzweigstelle
zwar ausgerichtet ist, aber im Wesentlichen weniger ausgerichtet
ist als die Mittelpunkte der Strange, und bevorzugt zweiachsig ausgerichtet
ist. Das Zentrum im Wesentlichen jeder Abzweigstelle weist bevorzugt
eine Dickenabnahme um weniger als etwa 20 % auf.
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In
der Praxis ist es unmöglich,
eine genaue Kontrolle über
die Einheitlichkeit der Endstruktur zu haben. Bei zweiachsigen Erdbaugittern
ist es aber nicht nur aus ästhetischen
Gründen,
sondern auch zur Verbesserung der multidirektionalen Festigkeit wünschenswert,
eine Struktur herzustellen, in der die Dreiecke der Maschen im Wesentlichen
gleichseitig sind, d. h., die Winkel zwischen den Zuggliedern der drei
Gruppen betragen im Wesentlichen 60°. Doch für bestimmte Anwendungen können andere
Winkel als 60° gewählt werden,
z. B., wenn eine einfach gerichtete Belastung vorgesehen ist. Solche
ungleichförmige
Strukturen können
durch ein modifiziertes Stammuster oder durch eine geringere TD-Streckung erzeugt
werden, oder sogar durch Anlegen einer größeren TD-Streckung, um mehr
TD-Ausdehnung zu erhalten.
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Die
Löcher
können
jede geeignete Form haben, wie Z. B. rund, quadratisch, rechteckig
oder sechseckig, und geeignete Formen werden auf spezifische Weise
in
31 von
GB 2 256 164 A offenbart.
Wo geschwächte
Zonen vorliegen, wie in Patentanspruch 27 oder 33, können die
Löcher
oder Zonen ebenfalls jede geeignete Form haben, einschließlich der
länglichen
Form der Nuten in
GB
2 128 132 A . Das Verhältnis
der Entfernung zwischen den Zentren benachbarter Löcher zur
Breite der Löcher,
an der die Zentren verbindenden Linie entlang gemessen, ist bevorzugt
nicht kleiner als 1,15:1 oder 1,4:1 oder 1,5:1 und nicht größer als
3:1, auch wenn dies von der Wahl des Kunststoffmaterials abhängig ist.
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Die
Strukturen müssen
nicht überall
gleich sein, und spezielle Anordnungen können verwendet werden, wie
zum Beispiel in
GB 2
108 896 A oder
GB 2
034 240 A gezeigt, oder Abzweigstellen können zum
Beispiel verstärkt
sein, wie in
7b und
7d von
GB 2 295 353 A gezeigt.
Die Struktur wird sich aber normalerweise im Wesentlichen auf dem
gesamten Erdbaugitter erstrecken, und es wird eine Vielzahl dieser
Zugglieder in jedem Satz geben. Allgemein wird bei einachsigen Erdbaugittern
bevorzugt, dass die Querstäbe
nur durch die angewinkelten Stränge miteinander
verbunden sind, und bei zweiachsigen Erdbaugittern, dass im Wesentlichen
alle Abzweigstellen (außer
zum Beispiel an den Seiten und Enden des Erdbaugitters) die gleiche
Zahl von Strängen
miteinander verbinden, bevorzugt sechs. Beim zweiachsigen Erdbaugitter
wird bevorzugt, dass Zugglieder jedes Satzes sich im Wesentlichen
an jeder Abzweigstelle treffen.
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Die
erwähnten
Sechsecke weisen bevorzugt keine Löcher innerhalb des Sechsecks
auf, die nicht zu Löchern
gehören,
die die Form des Sechsecks beschreiben. Es ist aber möglich, in
den Zentren der Sechsecke kleine Löcher anzuordnen, sodass in
den Zentren der Abzweigstellen der zweiachsigen Erdbaugitter kleine
Löcher
vorhanden sein werden. Nichtsdestotrotz, wenn die Löcher m groß sind,
werden die erfindungsgemäßen Erdbaugitter
nicht hergestellt, weshalb diese kleinen Löcher wesentlich kleiner sein
müssen
als die Löcher
in der sechseckigen Anordnung.
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BEVORZUGE AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Erfindung wird beispielhaft Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen
ausführlicher
beschrieben, wobei:
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1 ein
Grundriss eines Abschnitts eines ersten Ausgangsmaterials ist;
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2 ein
Grundriss des einachsigen Erdbaugitters ist, das aus dem Ausgangsmaterial
von 1 hergestellt wurde;
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3 2 entspricht,
aber ein Beispiel der Dicken des einachsigen Erdbaugitters zeigt;
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4 ein
Grundriss des zweiachsigen Erdbaugitters ist, das aus dem Ausgangsmaterial
von 1 hergestellt wurde;
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5 4 entspricht,
aber ein Beispiel der Dicken des zweiachsigen Erdbaugitters zeigt;
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6 eine
isometrische Ansicht ist, die den Gebrauch von Haltestangen veranschaulicht;
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7 die
Maße des
Ausgangsmaterials in einem ersten Beispiel zeigt;
-
8 die
Maße des
Ausgangsmaterials in einem zweiten Beispiel zeigt;
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9 ein
Grundriss eines Abschnitts eines weiteren Ausgangsmaterials ist;
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10 ein
Grundriss des einachsigen Erdbaugitters ist, das aus dem Ausgangsmaterial
von 9 hergestellt wurde;
-
11 ein
Grundriss des zweiachsigen Erdbaugitters ist, das aus dem Ausgangsmaterial
von 9 hergestellt wurde;
-
12 11 entspricht,
aber ein Beispiel der Dicken des Erdbaugitters zeigt;
-
13 ein
Graph der Winkeländerung
(°) gegenüber dem
Drehmoment (Nm) bei einer In-plane-Torsionssteifigkeitsprüfung für das zweiachsige Erdbaugitter
von Beispiel 2 (kreisrunde Plots) und für ein vergleichbares konventionelles
Erdbaugitter (quadratische Plots) ist;
-
14 ein
Polardiagramm der in verschiedenen Winkeln getesteten Bruchfestigkeit
ist, wobei der äußere Kreis
eine Festigkeit von 36 kN/m darstellt, die dicke Linie das zweiachsige
Erdbaugitter von Beispiel 2 darstellt und die dünne Linie ein vergleichbares
konventionelles zweiachsiges Erdbaugitter darstellt;
-
15 ein
Polardiagramm ist, das dem von 14 entspricht,
aber das Sekantenmodul (Steifigkeit) bei Höchstbelastung zeigt, wobei
der äußere Kreis
6 kN/m entspricht;
-
16 14 entspricht,
die Gitterfestigkeit aber bei 2 % Verformung zeigt, wobei der äußere Kreis
einer Belastung von 18 kN/m entspricht; und
-
17 ein
Graph der Durchbiegung gegenüber
der Kraft für
das Erdbaugitter von Beispiel 2 (kreisrunde Plots) und für ein vergleichbares
konventionelles zweiachsiges Erdbaugitter (quadratische Plots) ist,
wenn eine Last auf eine zentrale Abzweigstelle eines Prüflings angelegt
wird, der um seinen gesamten Umfang eingespannt ist.
-
1 BIS 6 – ERSTE
AUSFÜHRUNGSFORM
-
In
einer Prozedur war das Ausgangsmaterial 1, das in 1 gezeigt
wird, eine völlig
flächenförmige Platte
aus extrudiertem Kunststoffmaterial mit planen, parallelen Seiten.
In eine Anordnung aus Sechsecken 3 von im Wesentlichen
gleicher Form und Größe wurden
Löcher 2 so
gestanzt, dass jedes Loch 2 im Wesentlichen auf einer Ecke
von drei Sechsecken 3 lag. Zu Versuchszwecken war der zentrale
Bereich des dargestellten Ausgangsmaterials 1 mit Wahrheitslinien 4 bedruckt.
-
Das
Ausgangsmaterial 1 wurde erwärmt und eine erste Streckung
wurde in der gedachten Maschinenrichtung MD angelegt, d. h., in
eine Richtung im Wesentlichen parallel zu den MD-Seiten der Sechsecke 3,
die in 1 angegeben sind, mithilfe von parallelen Klammern,
die in die Randzonen des Ausgangsmaterials 1 eingreifen
und dann linear auseinandergezogen werden. Obwohl einfache Klammem benutzt
wurden, werden die Begriffe MD und TD der Klarheit halber verwendet.
Aufgrund der Festigkeitskonfiguration des Ausgangsmaterials 1 streckte
die erste Streckung strangbildenden Zonen 5 zwischen benachbarten
Löchern
auf den MD-Seiten der Sechsecke 3 aus, um aus solchen Zonen 5 ausgerichtete
Stränge 6 zu
formen (siehe 2, wo das einachsige Material 7 gezeigt
wird), wobei die Stränge 6 ausgerichtete
TD-Stäbe 6' miteinander
verbinden. Ein Vergleich der in 2 gezeigten
Wahrheitslinien 4' mit
den in 1 gezeigten Wahrheitslinien 4 zeigt,
dass die Zentren der Abzweigstellen im einachsigen Material 7 von 2 leicht
in die Richtung MD gestreckt oder ausgerichtet wurden. Wie durch
die Schraffurlinien in 2 angezeigt (die nur oben in der
Zeichnung zu sehen sind), laufen die Enden der Stränge 6 nach
oben hin zu Abzweigstellen zusammen, um am Punkt 15 Wiedereintritte
zu formen, und lassen in der Gabelung zwischen benachbarten Strängen 6 eine
dicke Zone 16 übrig.
Die Stränge 6 verbinden
TD-Stäbe 6' miteinander,
und da die Stränge 6 in
einem wesentlichen Winkel zur Richtung MD (etwa 5,5°) verlaufen
und abwechselnde Stränge 6 entlang
der Breite des einachsigen Erdbaugitters 7 in bezug auf
die MD-Richtung in gleichen und entgegengesetzten Winkeln angewinkelt
sind, gibt es keine wirklichen MD-Stränge. Zwischen den Stellen 6'', wo die Strange 6 den
Stab 6' treffen,
ist der Stab 6' unausgerichtet,
und an den Stellen 6'' ist der Stab 6' leicht in die
MD-Richtung ausgerichtet, wodurch die Ausrichtung der Strange 6 quer
durch den Stab 6' zu den
Strängen 6 auf
der anderen Seite des Stabs 6' hin verläuft. Die erste (MD) Streckung
gab die Entfernung vor, die schließlich zur Abmessung „durch
das Flachmaterial" des
Sechsecks werden wird, das durch die ausgerichteten Strange des
fertigen Erdbaugitters definiert wird, d. h., die Entfernung vom Mittelpunkt
eines ausgerichteten Strangs zum Mittelpunkt des ausgerichteten
Strangs auf der Gegenseite des jeweiligen Sechsecks, das durch die
ausgerichteten Stränge
im Erdbaugitter geformt wird.
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Das
einachsige Erdbaugitter 3 wurde dann am den Klammem gelöst, die
Klammerposition wurde angepasst und das Erdbaugitter 7 wurde
um 90° gedreht,
und die anderen zwei Randzonen wurden von den Klammern gehalten.
Eine gedachte „TD"-Streckung wurde
dann auf das erwärmte
einachsige Material 7 angelegt, um die strangbildenden Zonen 8 auf
den verbleibenden Seiten der Sechsecke 3 zwischen benachbarten
Löchern 2,
die auf den Seiten der Sechsecke 3 parallel zur Richtung
MD liegen, auszudehnen. Die Zonen 8 formten ausgerichtete
Strange 9 (siehe 4, die das
zweiachsige Produkt oder Erdbaugitter 10 zeigt), während die Strange 6 in
ihre angewinkelte Endposition geschwenkt wurden und weiter gestreckt
wurden. Wie aus 4 zu ersehen, haben die zentralen
Abschnitte der ursprünglichen
Sechsecke 3 Abzweigstellen 11 geformt, die je
sechs ausgerichtete Stränge 6, 9 in einer
Struktur miteinander verbinden, in der im Wesentlichen jedes Ende
jedes Strang 6, 9 (jeder Strang 6, 9 außer an den
Seiten und Enden des Erdbaugitters) mit einer Abzweigstelle 11 verbunden
ist, und Gruppen am drei Strängen 6, 9 dreieckige
Maschen mit einer Abzweigstelle 11 an jeder Ecke formen.
In der Richtung TD betrachtet, sind abwechselnde angewinkelte Stränge 6 in
gleichen und entgegengesetzten Winkeln zur Richtung TD angewinkelt.
Im Erdbaugitter 10 sind drei Gruppen oder Folgen von im
Wesentlichen parallelen Zuggliedern vorhanden, die das Erdbaugitter 10 durchlaufen,
wie durch Strichpunktlinien 12, 13, 14 angezeigt,
jeweils in der Richtung TD, –30° zur Richtung
MD und +30° zur Richtung
MD. Jedes Zugglied 12, 13, 14 ist aus
einer Aufeinanderfolge von im Wesentlichen ausgerichteten Strängen 6 oder 9 und
jeweiligen Abzweigstellen 11 geformt, die die Strange 6 oder 9 verbinden.
-
Wie
durch Schraffurlinien in 4 angezeigt (die nur oben in
der Zeichnung zu sehen sind), formt jeder Strang 6 oder 9 einen
Wiedereintritt 15, wo er in die Abzweigstelle 11 eintritt,
und die Gabelung 16 zwischen benachbarten Strängen 6 oder 9 ist
so gestreckt worden, dass eine gleichbleibende Ausrichtung von einer
Kante eines Strangs 6 oder 9, um die Gabelung 16 herum
und zur Kante des benachbarten Strangs 6 oder 9 vorhanden
ist. Das Streckverhältnis in
der Mitte der Stränge 6, 9 kann
etwa 9:1 betragen, doch um zwischen den Strängen 6, 9 nahezu
perfekte 60°-Winkel
zu erhalten, muss auf die TD-Stränge 9 allgemein
ein etwas kleineres Streckverhältnis
angewandt werden als auf die angewinkelten Stränge 6. Die Dickenabnahme
an den Zentren der Stränge 6, 9 beträgt etwa
75 %, doch mit dickerem Ausgangsmaterial kann mehr Streckung angelegt
werden, um den gleichen Dickenabnahme-Prozentsatz zu erhalten.
-
Ein
Vergleich der Wahrheitslinien 4'' des zweiachsigen
Produkts oder Erdbaugitters 10 von 4 mit den
Wahrheitslinien 4' des
einachsigen Erdbaugitters 7 von 2 zeigt,
dass die Zentren der Abzweigstellen 11 sehr leicht in der
Richtung TD ausgestreckt oder ausgerichtet wurden und sehr leicht verdünnt wurden.
Daher weisen diese Zentren eine leichte zweiachsige Ausrichtung
auf. Allgemein ist in den Zentren der Abzweigstellen 11 bevorzugt
eine gewisse Abnahme vorhanden, etwa eine Dickenabnahme von maximal
bis zu 20 %, die Streckung sollte die Abzweigstelle 11 aber
nicht durchgehend verdünnen.
Eine Überstreckung
in der Richtung MD bewirkt, dass die zwei MD-Stränge 9 vereint wirken
und einen Einzelstrang aus der Abzweigstelle 11 ziehen,
wodurch die Abzweigstelle 11 dünner wird und eine versetzte
Strangstruktur erzeugt wird. Eine Überstreckung in der Richtung
TD verdünnt
die Abzweigstelle 11 und erzeugt ein unregelmäßiges Sechseck
im zweiachsigen Erdbaugitter.
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Es
wurde festgestellt, dass die Zusatzstreckung der angewinkelten Stränge 6 während der TD-Streckung eine unerwünschte Verzerrung
des zweiachsigen Erdbaugitters 10 verursachen kann, wenn
die Klammem gelöst
werden. Beim Lösen
der Klammem entspannen sich die angewinkelten Stränge 6 (das
Erdbaugitter verkürzt
sich etwas in der Richtung MD), und die aufgelöste TD-Verkürzung der angewinkelten Stränge 6 ist
größer als
die Verkürzung
der TD-Stränge 9,
wodurch sich die TD-Stränge 9 ausbeulen.
Dies kann vermieden werden, indem die Entspannung des Erdbaugitters 10 in
der Richtung MD zugelassen wird, bevor die Klammem entfernt werden.
Für die
TD-Streckung wurden starre Haltestangen 17 an jeden MD-Endabschnitt
des einachsigen Materials 7 angebracht, wodurch das einachsige
Material in der Richtung TD gestreckt wurde, aber in der Richtung
MD zurückgehalten
wurde.
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6 zeigt
einen MD-Endabschnitt des einachsigen Materials 7. Aufgrund
der Anordnung der Klammern bei der MD-Streckung sind die letzten zwei
Reihen von Löchern 2 in
Material, das nicht ausgestreckt wird. Wie gezeigt, sind Schlitze 18 ganz
am Ende des Materials 7 bis zur zweiten Reihe von Löchern 2 geschnitten.
Die Haltestangen 17 weisen gleitende Stellringe 19 auf,
die festgestellt werden können
und vorspringende Stifte 20 tragen. Die nächste Haltestange 17 wird
vor der Anbringung gezeigt, um die Anordnung des Stellrings 19 und
des Stifts 20 zu zeigen. Am anderen Ende weisen die Haltestangen 17 entsprechende
Stellringe 19 und Stifte 20 auf, die auf gleiche
Weise in den Endabschnitt des Materials 7 eingreifen. Jede
zweite Haltestange 17 kann über dem Material 7 und
die andere unter dem Material 7 liegen, wie gezeigt, oder sämtliche
Haltestangen 17 können über dem
Material liegen, wenn genug Raum vorhanden ist. Wenn die TD-Streckung
angelegt wird, bewegen sich die Haltestangen auseinander, bleiben
aber im Wesentlichen parallel und verhindern die Verkürzung des
Materials 7 in der MD-Richtung, wenn es zu einem zweiachsigen
Erdbaugitter 10 wird.
-
Direkt
nach der TD-Streckung, während
das Erdbaugitter 10 noch warm war, wurden die MD-Endabschnitte des
zweiachsigen Erdbaugitters 10 geschnitten, um sie aus den
Haltestangen 17 zu lösen, und
der mittlere Abschnitt wölbte
sich, als der mittlere Abschnitt sich in der Richtung MD verkürzte. Die Klammem
wurden dann gelöst,
während
das Erdbaugitter noch warm war. Es trat keine Ausbeulung der TD-Stränge 9 auf.
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Wenn
zwischen den Klammem ein großer Abstand
liegt, kann die Gleichmäßigkeit
der Streckung des TD-Strangs
9 durch Einarbeiten von Nuten in
die jeweiligen strangbildenden Zonen
8 verbessert werden,
wie in
GB 2 128 132A beschrieben,
wobei die Nuten in der Richtung MD zwischen den zwei Löchern verlaufen,
die die Seiten der strangbildenden Zone
8 definieren.
-
7 UND BEISPIEL
1
-
7 ist
eine vergrößerte Ansicht
eines Abschnitts des Ausgangsmaterials 1 von 1 und
gibt die Abstände
(die Entfernungen zwischen den Zentren) der Löcher 2 an. Die Ausgangsplatte 1 war
Polypropylen mit einer Nenndicke von 4,7 mm und 2 % Rußschwarz-Zusatz,
und die Lochgröße für die Löcher 2 war
5 mm Durchmesser. Es ist zu ersehen, dass die Sechsecke 3 keine
gleich langen Seiten haben, sondern in der Richtung MD leicht verkürzt sind, und
dass in jedem Sechseck 3 das Verhältnis der Entfernung zwischen
den Zentren der zwei auf der MD-Achse gegenüberliegenden Löcher 2 des
Sechsecks 3 (18,5 mm) zur Entfernung zwischen den anderen übrigen Paaren
gegenüberliegender
Löcher 2 (21,7
mm) 0,85:1 (oder 1:1,17) beträgt.
Das Verhältnis
des größeren MD-Abstands
zum kleineren MD-Abstand ist 2,625:1. Das Verhältnis der Entfernung zwischen
den Zentren benachbarter Löcher zum
Durchmesser der Löcher
ist jeweils 2,1:1 und 2,06:1.
-
Das
Ausgangsmaterial 1 wurde einer ersten (gedachten MD)-Streckung
auf ein Gesamtstreckverhältnis
von 3,86:1 unterzogen, und wurde dann entspannt, um ein Streckverhältnis von
3,79:1 zu ergeben. Dadurch wurde das einachsige Produkt 7 erzeugt,
das in 2 allgemein dargestellt ist und wovon ein Abschnitt
in 3 spezifisch dargestellt ist, mit Dicken an verschiedenen
Punkten, die in mm angegeben sind. Das einachsige Produkt 7 von 2 wurde
einer zweiten (gedachten TD)-Streckung
(mit Halten in der Richtung MD mithilfe der oben genannten Haltestangen 17)
auf ein Gesamtstreckverhältnis von
3,4:1 unterzogen, und wurde dann entspannt, um ein TD-Endstreckverhältnis von
3,34:1 zu ergeben. Dadurch wurde das zweiachsige Erdbaugitter erzeugt,
das in 4 allgemein dargestellt ist und wovon ein Abschnitt
in 5 spezifisch dargestellt ist, mit Dicken an verschiedenen
Punkten und zwei anderen Maßen,
die in mm angegeben sind. Der Endabstand zwischen den Zentren der
Abzweigstellen beträgt
in 5 etwa 63,5 mm, und die Endgesamtstreckverhältnisse
betragen 3,79:1 und 3,34:1 jeweils in der MD- und TD-Richtung. Die
Mittelpunkte der Abzweigstellen 11 wurden durch die zwei
Streckungen etwa um 10 % verdünnt.
85 % bis 90 % der Gesamtstreckung der angewinkelten Stränge 6 wurden
während
der MD-Streckung erreicht, der Rest wurde während der TD-Streckung bewirkt.
Die geometrische Dehnung und die relative seitliche Verschiebung
waren nahezu null.
-
Bei
jeder Streckung betrug die Strecktemperatur 120 °C, und die Streckgeschwindigkeit
betrug bis zu 300 mm/min im Labor (in der Produktion würden viel
höhere
Geschwindigkeiten verwendet).
-
8 UND BEISPIEL
2
-
8 entspricht 7,
die Maße
waren aber anders, wie in 8 angegeben.
Die Sechsecke 3' haben
gleichlange Seiten. Die Lochgröße für die Löcher 2' war wieder
5 mm Durchmesser. Das Verhältnis
der Entfernung zwischen den Zentren benachbarter Löcher 2 zur
Breite der Löcher 2,
entlang der die Zentren verbindenden Linie gemessen, beträgt 2,30:1.
Weitere Parameter waren:
Dicke des Ausgangsmaterials – 4,7 mm;
Größerer MD-Abstand:
kleinerer MD-Abstand – 2,6:1;
MD-Abstand
zwischen den Mittellinien benachbarter Stäbe 6' nach der ersten Streckung – 60 mm;
TD-Abstand
zwischen den Zentren der Abzweigstellen nach der ersten Streckung
(nach Entspannung) – 21,3
mm;
TD-Abstand zwischen den Zentren der Abzweigstellen nach
der zweiten Streckung (nach Entspannung) – 69,3 mm;
MD-Zwischenstreckverhältnis (vor
Entspannung) – 3,82:1;
TD-Zwischenstreckverhältnis (vor
Entspannung) – 3,31:1
(mit Entspannungsaufmaß);
MD-Endstreckverhältnis (nach
Entspannung) – 3,76:1;
TD-Endstreckverhältnis (nach
Entspannung) – 3,26:1;
Endgewicht
des zweiachsigen Erdbaugitters – 332 gm–2;
Öffnungsgröße im fertigen
Erdbaugitter – gerade ausreichend,
um eine Kugel mit 37 mm Durchmesser durchzulassen.
-
Geometrische
Dehnung und relative seitliche Verschiebung – nahezu null.
-
Sowohl
im MD- als auch im TD-Streckvorgang wurde eine leichte Überstreckung
durchgeführt, um
eine gewisse Entspannung im Erdbaugitter zuzulassen, bevor es die
korrekten Endabmessungen erreichte.
-
Prüflinge mit
den Abmessungen von etwa 350 mm × 350 mm mit einem Schnittpunkt
im Zentrum wurden um ihren ganzen Umfang herum von einer quadratischen
Klammer gehalten. Die vier (vergleichbares konventionelles zweiachsiges
Erdbaugitter) oder sechs (die Erfindung) Stränge, die vom zentralen Schnittpunkt
ausgehen, wurden möglichst nahe
an der Abzweigstelle 11 geklammert. Die zentrale Klammer
wurde relativ zur Umfangsklammer gedreht, um die In-plane-Torsionssteifigkeit
zu prüfen. 12 stellt
die Ergebnisse dar. Das Torsionsmodul lässt sich als 0,65 Nm/° ableiten.
Dieses Ergebnis ist etwa 65 % höher
als das Ergebnis für
ein vergleichbares konventionelles zweiachsiges Erdbaugitter, das
unter den gleichen Bedingungen geprüft wurde.
-
14 bis 16 sind
Polardiagramme, die die Bruchfestigkeit, das Sekantenmodul bei Höchstbelastung
und die Festigkeit bei 2 % Verformung des Erdbaugitters von Beispiel
2 darstellen. In den Polardiagrammen entspricht die 0°-Achse der
gedachten MD-Richtung.
-
In 14 bis 16 ist
das Ansprechverhalten des vergleichbaren, konventionellen zweiachsigen
Erdbaugitters durch vier getrennte Spitzen bei 0°, 90°, 180° und 270° gekennzeichnet, die den gedachten
Richtungen MD und TD entsprechen. 14 zeigt,
dass die Bruchfestigkeit des zweiachsigen Erdbaugitters von 2 in
den Richtungen MD und TD kleiner ist als die des vergleichbaren
konventionellen zweiachsigen Erdbaugitters, die Bruchfestigkeit
des zweiachsigen Erdbaugitters von 2 in den
Zwischenwinkeln ist aber viel größer als
die des vergleichbaren konventionellen zweiachsigen Erdbaugitters.
Die größere Bruchfestigkeit
des zweiachsigen Erdbaugitters von Beispiel 2 in der MD-Richtung als in der
TD-Richtung wird darauf zurückgeführt, dass
das Streckverhältnis
in der MD-Richtung im Vergleich zum Streckverhältnis in der TD-Richtung höher ist,
sodass die angewinkelten Stränge
stärker sind
als die TD-Stränge
(in allen Prüfrichtungen
ist mindestens ein angewinkelter Strang beteiligt, und in der MD-Richtung
sind zwei angewinkelte Stränge
beteiligt). In 15 liegen Spitzen des Sekantenmoduls des
zweiachsigen Erdbaugitters von Beispiel 2 in Richtungen vor, die
mit den Strängen
ausgerichtet sind. 16 zeigt die geringere Festigkeit
des zweiachsigen Erdbaugitters von Beispiel 2 in allen Richtungen
an, die mit den Strängen
ausgerichtet sind. In den 0°-
und 180°-Richtungen
ist die Festigkeit dieselbe wie beim vergleichbaren konventionellen
zweiachsigen Erdbaugitter, und in den 90°- und 270°-Richtungen ist sie nur geringfügig kleiner.
-
Neben
der multidirektionalen Eigenschaftscharakteristik des zweiachsigen
Erdbaugitters von Beispiel 2, die in 14 bis 16 veranschaulicht wird,
kann das Gesamteigenschaftspotential anhand der Flächen innerhalb
der jeweiligen Kurven verglichen werden. Bei 13 ist
die Fläche
in der Kurve für
das zweiachsige Erdbaugitter von Beispiel 2 etwa 70 % größer als
die in der Kurve für
das vergleichbare konventionelle zweiachsige Erdbaugitter. Die entsprechenden
Werte bei 15 und 16 betragen etwa
400 %.
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17 zeigt
die Durchbiegung des zweiachsigen Erdbaugitters von Beispiel 2 im
Vergleich zu der eines vergleichbaren konventionellen zweiachsigen
Erdbaugitters. Die Prüflingsgröße war 350
mm × 350
mm, und der Umfang des Prüflings
wurde wie oben festgehalten. Doch auf die zentrale Abzweigstelle
wurde eine Belastung normal zur Ebene angelegt, und die Durchbiegung
wurde gemessen. Das zweiachsige Erdbaugitter von Beispiel 2 ist
steifer als das konventionelle zweiachsige Erdbaugitter.
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9 BIS 11 – ZWEITE
AUSFÜHRUNGSFORM
-
In
einem Labortest war das Ausgangsmaterial
21, das in
9 gezeigt
wird, eine völlig
flächenförmige Platte
aus extrudiertem Kunststoffmaterial mit planen, parallelen Seiten.
Löcher
22 wurden
auf ein rechteckiges Gitter gestanzt, dessen Achsen in der gedachten
MD-Richtung und in der gedachten TD-Richtung verliefen. Durch Einarbeiten
von Nuten (Formung von Vertiefungen ohne Materialentfernung, wenn
das Kunststoffmaterial bei einer Temperatur unter der Untergrenze
seines Schmelzbereichs liegt – das
Einarbeiten von Nuten wird in
GB 2 128 132 A beschrieben) wurden zwischen
alternierenden Paaren benachbarter Löcher in jeder MD-Reihe geschwächte Zonen
23 geformt,
wobei die geschwächten
Zonen
23 zwischen benachbarten MD-Reihen so versetzt waren,
dass eine geschwächte
Zone
23 in einer MD-Reihe benachbart zu einer nicht geschwächten Zone
24 in
den benachbarten MD-Reihen auf beiden Seiten war. Die Einarbeitung
der Nuten wurde mit einem Werkzeug durchgeführt, das schräge Flächen und
ein gerundetes Ende aufwies, wie eine Meißelspitze, und von einem Loch
22 zum benachbarten
Loch verlief, wobei die Nuten hergestellt wurden, während das
Ausgangsmaterial
21 kalt war.
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Eine
erste Streckung wurde in der MD-Richtung durchgefürt und streckte
Zonen 25 zwischen benachbarten Löchern 22 in jeder
TD-Reihe aus, um die ausgerichteten Stränge 26 aus diesen
Zonen 25 zu formen, wobei die Stränge 26 TD-Stäbe 27 (siehe 10,
die das einachsige Material 28 zeigt) miteinander verbinden.
In den TD-Stäben 27,
zwischen den Stellen 29, wo die Stränge 26 den Stab 27 treffen, war
der Stab 27 unausgerichtet, und an den Stellen 29 war
der Stab 27 leicht in der MD-Richtung ausgerichtet, sodass
die Ausrichtung der Strange 26 quer durch den Stab 27 zu
den Strängen 26 auf
der anderen Seite des Stabs verlief.
-
Eine
TD-Streckung wurde dann auf das einachsige Material 28 angelegt,
um die geschwächten Zonen 23 auszustrecken,
damit ausgerichtete Stränge 30 geformt
werden, ohne die nicht geschwächten Zonen 24 in
gleichem Umfang wie die geschwächten Zonen 23 auszustrecken.
Auf diese Weise formten die nicht geschwächten Zonen 24 Abzweigstellen 31, wovon
jede sechs der ausgerichteten Stränge 26, 30 miteinander
verbindet und eine Struktur formt, wie allgemein in 4 gezeigt,
auch wenn die diagonalen Stränge 26 an
den Abzweigstellen 31 versetzt sind, da die Abzweigstellen 31 in
der TD-Richtung gestreckt wurden. Die Achsen der angewinkelten Stränge 26 bilden
einen Winkel von etwa 14° zur
MD-Richtung. Jede Abzweigstelle 31 weist zwei dickere Zonen
auf, die durch eine dünnere
Zone miteinander verbunden sind (siehe das Beispiel von 12).
An den Mittelpunkten der Strange 30 wiesen die geschwächten Zonen 23 eine
Dickenabnahme von etwa 78 % auf, während die nicht geschwächten Zonen
an den Mittelpunkten der Abzweigstellen 31 eine Dickenabnahme
von etwa 17 % aufwiesen, wobei die erstgenannte Abnahme etwa dem
4,6 oder 4,65-fachen der letzteren entspricht. In der Praxis sind
die Zugglieder, die durch den diagonalen Strang 26, die Abzweigstelle 31,
den diagonalen Strang 26 und so weiter geformt werden,
effektiv geradlinig, da die „Nachgiebigkeit" in der Struktur
beim Anlegen einer Zugbeanspruchung entlang der Länge vernachlässigbar
ist. Es findet eine gewisse Drehung der Abzweigstellen 31 statt,
doch sie werden vom Rest der Struktur zurückgehalten.
-
12 UND
BEISPIEL 3
-
Die
Ausgangsplattendicke, das Material und die Lochgröße waren
wie in Beispiel 1. Der gedachte MD-Abstand war 10,5 mm und der gedachte
TD-Abstand 9,5 mm. Der Stempel zur Formung der Nuten 23 wies
einen Spitzenwinkel von 116° mit
gerundeter Spitze auf und wurde auf jeder Seite des Materials 21 bis
auf eine Tiefe von 16 % der Plattendicke angelegt, was eine Gesamtnutentiefe
von 32 % der Plattendicke ergibt. Die MD- und TD-Streckverhältnisse
waren jeweils 4,00:1 und 2,21:1. 12 gibt
die Dicken an verschiedenen Punkten des Produkts in mm an. Die geometrische
Dehnung betrug 2,3 %. Die relative seitliche Verschiebung betrug
11,8 %.
-
ALLGEMEINES
-
Außer, wenn
der Kontext eindeutig anderes erfordert, werden die Wörter „umfassen" und dergleichen
in der Beschreibung und in den Ansprüchen in einem einschließenden und
nicht in einem ausschließlichen
oder erschöpfenden
Sinne benutzt, das heißt,
im Sinne von „einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt".
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Die
vorliegende Erfindung wurde oben rein beispielhaft beschrieben und
Modifikationen können im
Umfang der beiliegenden Ansprüche
vorgenommen werden.