DE60317197T2

DE60317197T2 - Präzise geführte lanzette

Info

Publication number: DE60317197T2
Application number: DE60317197T
Authority: DE
Inventors: William C. Alpharetta TAYLOR; Richard W. Talking Rock LEVAUGHN; Mitchell Cumming SOLIS; Jeffrey T. Smyrna STOUT
Original assignee: Facet Technologies LLC
Current assignee: Facet Technologies LLC
Priority date: 2002-05-31
Filing date: 2003-05-30
Publication date: 2008-08-07
Anticipated expiration: 2023-05-31
Also published as: WO2003101297A2; US7322996B2; ATE376800T1; AU2003239926A1; WO2003101297A3; EP1513447B1; US20040098008A1; DE60317197D1; EP1513447A2

Description

Bereich der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen den Bereich medizinische Geräte und im Besonderen verbesserte Geräte und Verfahren zum Stechen in die Haut oder sonstiges biologisches Gewebe eines Menschen oder eines Tieres, um eine Probe von Blut oder einer anderen Körperflüssigkeit zum Testen zu erhalten, und insbesondere eine Lanzette für einen lösbaren Eingriff in eine Stechvorrichtung, wobei die genannte Lanzette Folgendes umfasst: einen Körperteil und eine in dem Körperteil montierte Lanzettenschneide, wobei die Lanzettenschneide eine sich von dem Körperteil nach außen erstreckende scharfe Spitze und einen Schaft mit wenigstens einem offenliegenden Abschnitt zum direkten Eingreifen in ein Zusammenwirkteil der Stechvorrichtung umfasst.
Eine solche Vorrichtung ist aus der veröffentlichten US-Anmeldung 2002/040230 bekannt.
Hintergrund der Erfindung
Es sind verschiedene Stechvorrichtungen zum Penetrieren der Haut eines Menschen oder Tieres an einer Einstichstelle bekannt, um eine Probe von Blut oder anderen Körperflüssigkeiten zu entnehmen. Im Allgemeinen beinhaltet eine typische Stechvorrichtung ein Gehäuse mit einer Lanzette, die mit einem federgetriebenen Antriebsmechanismus verbunden ist, und beinhaltet ferner einen Spannmechanismus zum Spannen oder Aktivieren der Antriebsfeder und einen Auslösemechanismus zum Lösen des Antriebsmechanismus, um den Stechvorgang auszuführen. Viele Stechvorrichtungen weisen ferner einen Tiefenregelungsmechanismus zum Variieren der Eindringtiefe auf, entweder durch Einstellen der Wegdistanz der Lanzettenspitze oder durch Einstellen der Position einer Endkappe, durch die die Lanzette während des Einstechvorgangs verläuft.
Die Lanzette ist typischerweise eine Einwegkomponente, die lösbar in einem zusammenwirkenden Lanzettenträger montiert werden kann, der betriebsmäßig mit dem Antriebsmechanismus der Stechvorrichtung gekoppelt ist. Die benutzte Lanzette wird typischerweise nach der Probenahme vom Lanzettenträger entfernt und entsorgt. Dann wird für eine erneute Probenahme eine neue, sterile Lanzette auf den Lanzettenträger aufgesetzt. Die meisten bekannten Lanzetten umfassen eine Metallnadel oder -schneide (nachfolgend kollektiv „Lanzettenschneide" genannt) mit einer scharfen Stechspitze. Die Lanzettenschneide ist typischerweise in einem Plastikkörper eingebettet, dessen Größe und Form für einen lösbaren Eingriff in den Lanzettenträger konfiguriert ist. Die scharfe Spitze der Lanzettenschneide steckt gewöhnlich in einer entfernbaren Plastikhülle oder -kappe, um die Sterilität vor dem Gebrauch zu bewahren. Endkappe und Körper der Lanzette bilden häufig ein einzelnes und einheitliches Plastikformteil mit einem gekerbten oder eingeschnürten Abschnitt von reduzierter Dicke, um das Lösen und Entfernen der Endkappe zu erleichtern.
Ein Diabetiker würde eine Stechvorrichtung herkömmlicherweise zum Erzeugen einer Stichwunde in der Haut an der gewünschten Probenahmestelle, Ausdrücken oder „Melken" der Stelle zum Ausdrücken eines kleinen Blutprobentropfens, Auffangen des Probentropfens auf einem chemischen Teststreifen, Einführen des Teststreifens in einen Blutglucosemonitor zur Analyse und Überprüfen der Testergebnisse verwenden. Dieser Vorgang neigt dazu, unpraktisch und aufwändig zu sein und die Handhabung kleiner Teile kann sich für Personen mit beeinträchtigtem/r Sehvermögen und manueller Geschicklichkeit als schwierig erweisen. Um die Einhaltung eines vorgeschriebenen Probenahmeplans zu fördern, ist es wünschenswert, die unbequemen Faktoren des Stechvorgangs minimal zu halten. Daher neigt der Markt dazu, „integrierte" Vorrichtungen zu favorisieren, bei denen das Einstechen, Auffangen der Probe und Probenanalysevorgänge mit einer einzigen Vorrichtung ausgeführt werden.
Solche integrierten Vorrichtungen erfordern typischerweise eine präzise Ausrichtung der Einstichstelle mit der Positionierung des Probenauffangmediums, so dass der Benutzer nicht mehrere Lanzettenstiche auszuhalten braucht oder an dem Testgerät herumfummeln muss, um Fehlausrichtungen zwischen der Einstichstelle und dem Auffangmedium zu korrigieren. Zuvor bekannte Stechvorrichtungen und Lanzetten lassen jedoch im Allgemeinen keine präzise Kontrolle der Position der Einstichstelle zu, wie sie erwünscht wäre. Dies ist häufig auf sich summierende Toleranzen aufgrund kleiner Variationen der Abmessungen der Lanzettenschneide, des Plastikkörpers der Lanzette, des Lanzettenträgers, des Antriebsmechanismus der Stechvorrichtung, des Lanzettengehäuses und/oder anderer Teile sowie der Position der Lanzettenschneide im Plastikkörper der Lanzette zurückzuführen. Diese Maßvariationen mögen zwar individuell gering sein und innerhalb akzeptierter Herstellungstoleranzen liegen, aber ihr Summeneffekt führt zuweilen zu einer erheblichen Fehlausrichtung der Einstichstelle und des Ortes des Auffangmediums eines integrierten Probenahme- und Testgerätes. Folglich sind viele integrierte Probenahme- und Testgeräte so konfiguriert, dass sie eine größere Probe erzeugen als eigentlich nötig, um solche Fehlausrichtungen zu kompensieren. Bei der Erzeugung größerer Proben entstehen jedoch gewöhnlich größere Wunde beim Einstechen, was nachteiligerweise mehr Schmerzen für die Person zur Folge hat. Schmerzen aufgrund des Einstechvorgangs wirken sich gewöhnlich nachteilig auf die Einhaltung eines vorgeschriebenen Testplans durch den Patienten aus und sollten immer minimal gehalten werden.
Demgemäß ist ersichtlich, dass Bedarf an Vorrichtungen und Verfahren zum Ermöglichen einer präziseren Führung einer Lanzette, zum Reduzieren der summierten Toleranzen beim Einstechvorgang und zum Verbessern der Positionskontrolle der Einstichstelle besteht. Die vorliegende Erfindung betrifft vornehmlich die Bereitstellung von Vorrichtungen und Verfahren, die diese und andere Erfordernisse erfüllen.
Zusammenfassung der Erfindung
Die erfindungsgemäße Lanzette ist dadurch gekennzeichnet, dass die offenliegenden Abschnitte des Schafts wenigstens ein Loch durch den Schaft aufweisen.
Kurz ausgedrückt, die vorliegende Erfindung erleichtert eine präzise Positionskontrolle der Einstichstelle durch Bereitstellen einer Lanzette mit wenigstens einem offenliegenden Schaftabschnitt der Lanzettenschneide für einen direkten Eingriff mit dem Lanzettenträger einer Stechvorrichtung, so dass Variationen der Abmessungen des Plastikkörpers und der Positionierung der Lanzettenschneide im Plastikkörper der Einstichstelle nicht beeinträchtigen. In weiteren Ausgestaltungen der Erfindung sind wenigstens zwei offenliegende Schaftabschnitte der Lanzettenschneide vorgesehen, um eine Distanz voneinander beabstandet, für den Eingriff mit dem Lanzettenträger, um eine ordnungsgemäße Ausrichtung der Lanzettenschneide zum genaueren Positionieren der Lanzettenschneidenspitze zu gewährleisten. Durch direktes Beziehen der Position der Lanzettenschneidenspitze auf das Lanzettenhalte-/-antriebsmittel fallen mehrere Komponenten von potentiellen Toleranzansammlungen weg, was eine präzisere Einstichstelle ergibt.
In einem Aspekt betrifft die Erfindung eine Lanzette für den Eingriff in einen Lanzettenträgerteil einer Stechvorrichtung. Die Lanzette beinhaltet eine an einem Lanzettenkörper montierte Lanzettenschneide. Die Lanzettenschneide hat eine scharfe Spitze und einen Schaft, von dem wenigstens ein Abschnitt für einen direkten Eingriff durch den Lanzettenträger offen liegt.
Diese und andere Aspekte, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden mit Bezug auf die Zeichnungsfiguren und die ausführliche Beschreibung hierin offensichtlich und werden mittels der verschiedenen Elemente und Kombinationen realisiert, die in den beiliegenden Ansprüchen besonders hervorgehoben werden. Es ist zu verstehen, dass sowohl die vorangegangene allgemeine Beschreibung als auch die nachfolgende Kurzbeschreibung der Zeichnungen und die ausführliche Beschreibung der Erfindung beispielhaft sind und bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung erläutern und die Erfindung gemäß den Anprüchen nicht beschränken sollen.
Kurzbeschreibung der Zeichnungsfiguren
1 ist eine Perspektivansicht einer Lanzette, die mit einem Lanzettenträgerteil einer Stechvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in Eingriff gebracht wird.
2 ist eine auseinander gezogene Ansicht der Lanzette und des Lanzettenträgers von 1.
3 ist ein Grundriss der Lanzette und des Lanzettenträgers von 1.
4 ist eine Seitenansicht der Lanzette und des Lanzettenträgers von 1.
5 ist eine ausführliche Querschnittsseitenansicht der Lanzette und des Lanzettenträgers von 1 entlang der Schnittlinie A-A von 3.
6 ist eine Perspektivansicht einer Lanzette gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
7 ist eine Perspektivansicht der Lanzette von 6, die in einen Lanzettenträgerteil einer Stechvorrichtung eingreift.
8 ist eine Perspektivansicht einer Lanzette gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
9 ist eine Perspektivansicht der Lanzette von 8, die in einen Lanzettenträgerteil einer Stechvorrichtung eingreift.
Ausführliche Beschreibung von Ausführungsbeispielen
Die vorliegende Erfindung wird nach Bezugnahme auf die folgende ausführliche Beschreibung der Erfindung in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungsfiguren, die Teil der vorliegenden Offenbarung bilden, besser verständlich. Es ist zu verstehen, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die hierin beschriebenen und/oder gezeigten speziellen Vorrichtungen, Verfahren, Bedingungen oder Parameter begrenzt ist und dass die hierin verwendete Terminologie lediglich besondere Ausgestaltungen beispielhaft beschreiben und die Erfindung gemäß den Ansprüchen nicht begrenzen soll. Ebenso schließen die in der Beschreibung und den beiliegenden Ansprüchen verwendeten Einzahlformen „ein/eine/einer" und „der/die/das" auch den Plural ein und ein Verweis auf einen bestimmten numerischen Wert schließt wenigstens diesen bestimmten Wert ein, wenn der Kontext nicht deutlich etwas anderes aussagt. Bereiche können hierin als von „ca." oder „etwa" einem bestimmten Wert und/oder bis „ca." oder „etwa" einem anderen bestimmten Wert ausgedrückt werden. Wenn ein solcher Bereich ausgedrückt wird, dann schließt eine andere Ausgestaltung von diesem einen bestimmten Wert und/oder zu dem anderen bestimmten Wert ein. Ebenso gilt, dass, wenn Werte mit dem voranstehenden Wort „etwa" als Näherungen ausgedrückt werden, dieser Wert eine andere Ausgestaltung bildet.
Die 1–5 zeigen eine Lanzette 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, angepasst an einen lösbaren Eingriff mit einem Lanzettenträgerteil 12 einer Stechvorrichtung. In der dargestellten Ausgestaltung umfasst der Lanzettenträger 12 einen im Wesentlichen starren Schlitten 14 mit einem daran montierten elastischen Arm 16. Ein freies Ende 18 des Arms 16 biegt sich von dem Schlitten 14 weg und nimmt die Lanzette 10 auf und gibt sie frei und ist unter ihrer eigenen Elastizität in Richtung auf den Schlitten vorgespannt, um die Lanzette im Lanzettenträger 12 zu befestigen. Der Schlitten 14 und der Arm 16 können separate Stücke sein, die durch ein oder mehrere in Löcher des anderen Stücks eingreifende einstückige Stifte durch Klebstoff, Schweißen, Schrauben, Klammern, Nieten und/oder durch andere Verbindungsmittel miteinander verbunden werden; oder Träger und Arm können als einheitliche Komponente hergestellt werden. Der Lanzettenträger 12 umfasst gewöhnlich einen Teil eines federgetriebenen Kolbens einer Stechvorrichtung einer standardmäßigen, bekannten Ausführung. Die Fachperson wird natürlich erkennen, dass die vorliegende Erfindung leicht an jede Ausführung einer breiten Palette verschiedener Stechvorrichtungen angepasst werden kann.
Die Lanzette 10 der vorliegenden Erfindung umfasst vorzugsweise ein(en) Overmoulding oder Körper 20 aus Plastik oder einem anderen im Wesentlichen starren Material und eine Lanzettenschneide mit einem spitzen Ende 22 und einem Schaftabschnitt 24. Die Lanzettenschneide umfasst vorzugsweise einen Abschnitt aus flachem Material mit allgemein rechteckigem Querschnitt mit einer gespitzten Kante, die die Spitze 22 bildet. Alternativ umfasst die Lanzettenschneide eine Nadel mit einem allgemein kreisförmigen Querschnitt mit einer scharfen Spitze oder einem Element mit einer dreieckigen, kreuzförmigen oder sonstigen Querschnittsgeometrie. Die Lanzettenschneide ist vorzugsweise aus einem Material wie Edelstahl oder Keramik, einem polymeren oder sonstigen Material gebildet, das eine scharfe Spitze oder Kante behalten kann. Die scharfe Spitze 22 der Lanzettenschneide ist vorzugsweise sterilisiert und so verkapselt oder verpackt, dass sie ihre Sterilität vor dem Gebrauch beibehält. So kann die Spitze 22 beispielsweise in einer entfernbaren Plastikendkappe verkapselt werden, die mit dem Plastikkörper 20 der Lanzette geformt wird.
Wenigstens ein Teil des Schafts 24 wird für einen direkten Eingriff mit dem Lanzettenträger 12 offengelegt. Zum Beispiel, in der veranschaulichten Ausgestaltung umfasst der Plastikkörper 20 der Lanzette einen allgemein U-förmigen Körper mit zwei länglichen Schenkeln 30a, 30b, die von einem Endstück 32 ausgehen (siehe 3). Die scharfe Spitze 22 der Lanzettenschneide verläuft nach außen durch das Endstück 32 gegenüber den Schenkeln 30 und im Wesentlichen der gesamte Schaft 24 wird zwischen den Schenkeln 30 offengelegt. In alternativen Ausgestaltungen ist der Schaft 24 im Wesentlichen im Material des Körpers 20 eingebettet, mit einem oder mehreren Löchern, Kanälen oder Öffnungen, die im Körper 20 ausgebildet sind, um einen oder mehrere kleineren Abschnitte des Schafts 24 offenzulegen.
In besonders bevorzugten Ausgestaltungen werden wenigstens zwei beabstandete Teile des Schafts 24 für den Eingriff mit zusammenwirkenden Positionierungsführungen des Lanzettenträgers 12 offengelegt, um eine korrekte Ausrichtung der Lanzette 10 im Lanzettenträger für eine bessere Positionskontrolle der Lanzettenspitze 22 beim Stechen zu gewährleisten. Zum Beispiel, in der veranschaulichten Ausgestaltung sind zwei Löcher oder Aussparungen 40 in den offenliegenden Abschnitten des Schafts 24 an Stellen ausgebildet, die entlang der Längsachse des Schaftes 24 um eine Distanz voneinander beabstandet sind. Zwei beabstandete Vorsprünge oder Stifte 42 verlaufen vom freien Ende 18 des Arms 16 des Lanzettenträgers 12 nach außen für einen Zusammenwirkungseingriff mit den Löchern 40, wenn die Lanzette im Lanzettenträger montiert ist, wie am besten in der Querschnittsansicht von 5 zu sehen ist. Der Schlitten 14 umfasst vorzugsweise zusammenwirkende Aussparungen, die zur Aufnahme der Vorsprünge 42 ausgerichtet sind. Der Direktkontakteingriff zwischen dem offenliegenden Schaftabschnitt der Lanzette und dem Lanzettenträger an zwei beabstandeten Positionen verhütet eine Fehlausrichtung durch Verdrehen oder Schwenken der Lanzette im Lanzettenträger und bewahrt dadurch eine genauere Positionskontrolle der Lanzettenspitze. Und weil die Stifte 42 in die Löcher 40 verlaufen, befindet sich die Lanzette in einem formschlüssigen Eingriff und widersteht so einer Translationsbewegung der Lanzettenschneide relativ zum Lanzettenträger in der Ebene der Lanzettenschneide sowie außerhalb der Ebene der Schneide. Die Fachperson wird natürlich erkennen, dass die Lanzette ein oder mehrere Stifte oder Vorsprünge und der Lanzettenträger ein oder mehrere zusammenwirkende Löcher oder Aussparungen umfassen kann; und/oder es können andere Formen von Positionierungshilfen verwendet werden, um einen Direkteingriff zwischen der Lanzettenschneide und dem Lanzettenträger der Stechvorrichtung zu erzielen.
In alternativen Ausgestaltungen stehen ein oder mehrere offenliegende Abschnitte des Schafts der Lanzettenschneide aus dem Plastikkörper der Lanzette in einer oder mehreren Richtungen nach außen vor und bilden so einen oder mehrere Flügel für den Eingriff mit dem Lanzettenträger, um die Einheit eng zu führen und die Positionskontrolle über die Einstichstelle zu bewahren. In weiteren alternativen Ausgestaltungen ist das Schneidenmaterial in verschiedenen Konfigurationen gebogen, so das ein oder mehrere offenliegende Abschnitte entstehen, die eine Führungsgeometrie bilden. In weiteren alternativen Ausgestaltungen werden mehrere Lanzetten gemäß der vorliegenden Erfindung in Form einer Kassette oder eines Magazins miteinander verbunden oder verpackt, wie z. B. ein Streifen oder Karussell von Lanzetten, die als eine Einheit in die Stechvorrichtung geladen und nacheinander für den individuellen Gebrauch vorgeschoben werden.
Die erfindungsgemäße Lanzette wird manuell oder automatisch in den Lanzettenträger einer Stechvorrichtung geladen, während der/die offenliegende(n) Abschnitt(e) des Schafts 24 in direktem Kontakt mit dem/den zusammenwirkenden Positionierungshilfeabschnitt(en) des Lanzettenträgers ist. Dieser Direkteingriff mit dem Schaft 24 der Lanzette erlaubt eine enge Kontrolle des Ortes der Lanzettenspitze 22 und somit eine akkurate Positionierung der Einstichstelle, indem jede Variation des Abstands d (siehe 5) zwischen der Lanzettenspitze und dem Lanzettenträger in wenigstens einer ersten Dimension entfällt. Insbesondere fällt jegliche Maßvariation aufgrund einer uneinheitlichen Montageposition der Lanzettenschneide im Lanzettenkörper von standardmäßigen Lanzetten weg, weil der Lanzettenträger in die Lanzettenschneide anstatt in den Lanzettenkörper eingreift. Aufgrund des Direkteingriffs zwischen zwei oder mehr beabstandeten offenliegenden Abschnitten des Schafts 24 und zwei oder mehr zusammenwirkenden Positionierungshilfen des Lanzettenträgers 12 wird eine enge Kontrolle der Position der Lanzettenspitze 22 und somit eine genaue Positionierung der Einstichstelle in zwei oder drei Dimensionen erzielt. So eliminiert beispielsweise aufgrund des Direkteingriffs zwischen der Lanzettenschneide und dem Lanzettenträgers an zwei beabstandeten Stellen mit Hilfe der Stift-Loch-Verbindung die veranschaulichte Ausgestaltung (am besten in 5 zu sehen) jede Positionsvariation der Lanzettenspitze 22 in der gezeigten X- und Y-Dimension und auch in der Z-Dimension lotrecht zur X- und zur Y-Dimension. Der Lanzettenträger 12, der eine wiederverwendbare Komponente ist, kann mit Tooling mit geringeren Stückzahlen und mit erhöhter Qualitätskontrolle bearbeitet oder geformt werden, um engere Toleranzen zu erzeugen, während die Lanzette 10 in höhervolumigen Prozessen erzeugt wird, zu niedrigen Kosten und als Einwegkomponente, ohne die genaue Positionskontrolle der Einstichstelle zu beeinträchtigen.
In einem beispielhaften Anwendungsverfahren der Lanzette 10 gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Lanzette in einer Stechvorrichtung montiert. Die Schutzendkappe oder -abdeckung wird ggf. entfernt. Die Stechvorrichtung wird gespannt und auf die Haut der Person an der gewünschten Einstichstelle platziert. Die Tanking-Vorrichtung wird ausgelöst, um die Lanzettenspitze an der Probenahmestelle in die Haut zu treiben. Eine Probe von Blut oder einer anderen Körperflüssigkeit wird aus der Wunde ausgedrückt und es wird die gewünschte Probensammlung und/oder -analyse durchgeführt. Nach der Einstechsequenz kann die benutzte Lanzette entfernt und bei Bedarf durch eine neue Lanzette für eine weitere Probenahme ersetzt werden.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Lanzette 110 gemäß der vorliegenden Erfindung ist in den 6 und 7 dargestellt. Die Lanzette umfasst im Allgemeinen eine Schneide 112 mit einem Plastikkörper oder Overmoulding 114 und eine entfernbare Endkappe 116, die die scharfe Spitze der Schneide abdeckt. Bei Bedarf sind im Profil der Schneide 112 in der Nähe der scharfen Spitze eine oder mehrere Aussparungen 117 ausgebildet, um die entfernbare Endkappe 116 besser zu befestigen. Ein Schaftabschnitt der Schneide 112 umfasst einen oder mehrere offenliegende Flügel oder Vorsprünge 118, die nach außen über den Körper 114 hinaus verlaufen. Wenn die Lanzette 110 in einer Stechvorrichtung 130 montiert wird, dann gleiten die Flügel 118 in direktem Eingriff in den zusammenwirkenden Kanälen oder Nuten 132, die in der Stechvorrichtung ausgebildet sind, um eine enge Führung des Weges der Lanzette und eine präzise Positionskontrolle der Einstichstelle zu erzielen. Eine zusätzliche Führung des Wegs der Lanzette wird bei Bedarf durch einen Gleitkontakt zwischen einer oder mehreren Führungsflächen 134 der Außenwand des Lanzettenkörpers 114 und zusammenwirkenden Führungsflächen 136 der Stechvorrichtung 130 erzielt.
Die 8 und 9 zeigen noch eine weitere Ausgestaltung einer Lanzette 210 gemäß der vorliegenden Erfindung. Die Lanzette 210 umfasst im Allgemeinen eine Schneide mit einem Plastikkörper oder Overmoulding 214 mit einem entfernbaren Endkappenabschnitt 216, der die scharfe Spitze der Schneide bedeckt. Eine Aussparung oder ein Einschnitt 217 ist wenigstens teilweise durch das Overmoulding-Material ausgebildet, um das Ablösen des Endkappenabschnitts 216 zu erleichtern. Ein Schaftabschnitt der Schneide umfasst einen oder mehrere offenliegende Flügel oder Vorsprünge 218, die nach außen jenseits des Körpers 214 verlaufen. Wenn die Lanzette 210 in einer Stechvorrichtung 230 montiert ist, greifen die Flügel 218 direkt in zusammenwirkende Kanäle oder Nuten 232 im Lanzettenträger 220 der Stechvorrichtung ein und der Lanzettenträger 220 gleitet im engen Eingriff mit einem zusammenwirkenden Führungskanal 222 des Gehäuses oder eines anderen Abschnitts der Stechvorrichtung, um eine enge Führung des Wegs der Lanzette und eine präzise Positionskontrolle der Einstichstelle bereitzustellen. Zusätzlich oder alternativ gleiten die Flügel 218 der Lanzettenschneide im direkten Eingriff in den im Gehäuse, in der Endkappe oder in einem anderen Teil der Stechvorrichtung 230 zum Bereitstellen einer präzisen Führung ausgebildeten Führungskanälen oder Nuten. Die Lanzette 210 umfasst bei Bedarf ein oder mehrere Eingriffsmerkmale, die einen Reibungssitz oder einen formschlüssigen Verriegelungseingriff mit dem Lanzettenträger 220 bereitstellen, um es zuzulassen, dass ein Benutzer die Lanzette sicher, aber lösbar in der Stechvorrichtung 230 montiert.
Die Erfindung wurde zwar mit Bezug auf bevorzugte und beispielhafte Ausgestaltungen beschrieben, aber die Fachperson wird verstehen, dass eine Reihe verschiedener Modifikationen, Zusätze und Auslassungen im Rahmen der Erfindung gemäß Definition in den folgenden Ansprüchen liegen.
QUELLENANGABEN IN DER BESCHREIBUNG
Die von der Anmelderin angeführten Quellen werden lediglich zur Information gegeben. Sie stellen keinen Bestandteil des europäischen Patentdokuments dar. Obschon größte Sorgfalt bei der Zusammenstellung der Quellenangaben angewendet wurde, können Fehler oder Auslassungen nicht ausgeschlossen werden. Das EPA übernimmt diesbezüglich keine Haftung.
In der Beschreibung werden die folgenden Patentdokumente genannt:

• US 2002040230 A [0002]

Claims

Lanzette (10, 110) für einen lösbaren Eingriff in eine Stechvorrichtung (130), wobei die genannte Lanzette (10, 110) Folgendes umfasst: einen Körperteil (20, 114) und eine im Körperteil (20, 114) montierte Lanzettenschneide (112), wobei die Lanzettenschneide eine sich vom Körperteil (20, 114) nach außen erstreckende scharfe Spitze (22) und einen Schaft (24) mit wenigstens einem offenliegenden Abschnitt (118) zum direkten Eingreifen in ein Zusammenwirkteil (132) der Schneidvorrichtung (130) umfasst; dadurch gekennzeichnet, dass die offenliegenden Abschnitte des Schafts (24) wenigstens ein Loch (40) durch den Schaft (24) aufweisen.
Lanzette (10) nach Anspruch 1, die wenigstens zwei offenliegende Abschnitte des Schafts für einen direkten Eingriff durch einen Lanzettenträger (12) aufweist.
Lanzette (10) nach Anspruch 2, wobei die wenigstens zwei offenliegenden Abschnitte des Schafts entlang der Länge der Lanzette (10) voneinander beabstandet sind.
Lanzette (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, die zwei offenliegende Löcher (40) durch den Schaft (24) aufweisen, wobei die genannten Löcher (40) entlang der Längsachse der Lanzette (10) voneinander beabstandet sind.
Lanzette (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Lanzettenkörper (20) ein U-förmiges Element mit von einem Endstück (32) ausgehenden länglichen Schenkeln (30) umfasst und wobei die scharfe Spitze der Lanzettenschneide (22) durch das Endstück (32) gegenüber den Schenkeln (32) nach außen verläuft und im Wesentlichen der gesamte Schaft (24) zwischen den Schenkeln (30) offenliegt.
Lanzette (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der offenliegende Abschnitt (218) des Schafts wenigstens zwei Positionierungshilfen (218) für einen direkten Eingriff mit einer Stechvorrichtung (230) umfasst.
Lanzette (210) nach Anspruch 6, wobei die wenigstens zwei Positionierungshilfen (218) Löcher oder Aussparungen im Schaft der Lanzettenschneide aufweisen.
Lanzette (210) nach Anspruch 7, wobei die wenigstens zwei Positionierungshilfen entlang der Längsachse der Lanzette (210) voneinander beabstandet sind.
Stechvorrichtung, die einen Lanzetteneingriffteil und die Lanzette (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 umfasst.
Stechvorrichtung nach Anspruch 9, die die Lanzette nach Anspruch 1 umfasst, wobei die Lanzette (10, 110, 210) in einem Lanzettenträger (12, 132, 232) so montiert ist, dass der wenigstens eine offenliegende Schaftabschnitt (24, 118, 218) im direkten Eingriff mit dem Lanzetteneingriffteil der Stechvorrichtung ist.
Stechvorrichtung nach Anspruch 10, wobei der wenigstens eine offenliegende Schaftabschnitt (24) der Lanzette (10) ein(e) erste(s) und ein(e) zweite(s) Loch oder Aussparung (40) aufweist, die voneinander beabstandet sind, und wobei die Lanzette (10) im Lanzettenträger (12) durch den Eingriff von Stiften oder Vorsprüngen (42) an dem Lanzettenträger (12) in entsprechende Löcher oder Aussparungen (40) des offenliegenden Schaftabschnitts der Lanzette (10) montiert ist.