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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Auskleidungsmaterial für
Rohre, insbesondere Rohre wie z. B. im Erdreich verlegte Kanalisationsrohre,
wobei das Material in der Lage ist, als Auskleidung ein starkes
Innenrohr aus fasergewebeverstärktem
Kunststoff zu bilden. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren
zum Versehen der Rohrleitungen mit derartigem fasergewebeverstärktem Kunststoff.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Auskleidungsmaterial für Rohre,
die bereits hergestellt und erdverlegt sind, z. B. Gasrohre, Trinkwasserrohre
und Kanalisationsrohre, um sie zu reparieren oder zu verstärken, umfassend
einen schlauchförmigen
Kunststoff-Film, der mit einer spezifischen Fasergewebematte überzogen ist,
die mit einem härtbaren
Harz und einem Deckfilm imprägniert
ist, sowie ein Verfahren zum Versehen der Rohrleitungen mit einer
derartigen fasergewebeverstärkten
Kunststoffauskleidung, umfassend das Einführen des Auskleidungsmaterials
in die Rohrleitungen, Aufbringen des Auskleidungsmaterials auf die
Innenfläche
der Rohrleitungen unter innerem Druck, der von einem Druckfluid
ausgeübt
wird, das in die Rohrleitung eingeleitet wird, und das Härten des
Harzes durch Erhitzen.
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Verschiedene Auskleidungsmaterialien
sind zur Reparatur oder Verstärkung
von Rohrleitungen bekannt. Speziell ist ein Auskleidungsmaterial
aus einer Matte aus faserförmigem
Material, das mit einem härtbaren
Harz imprägniert
ist, z. B. aus den JP-A-51-40595 und 58-9317 bekannt. Das in der JP-A-51-40595
geoffenbarte Auskleidungsmaterial (nachstehend als Ref. 1 bezeichnet)
umfaßt – wie aus
den 1–5 und 8 ersichtlich – eine Matte
oder schlauchförmige
Matte aus starkem faserförmigem Material,
wie z. B. Glasfasern, die mit einem flüssigen wärmehärtbaren Harz imprägniert sind,
das sandwichartig zwischen einem inneren schlauchförmigen Kunststoff-Film
und einem äußeren Kunststoff-Film eingeschlossen
ist. Das Auskleidungsmaterial wird nach dem Abschälen des äußeren Kunststoff-Films in
das Rohr eingeführt
und aufgeblasen, um mit der Innenfläche des Rohrs in engen Kontakt
zu treten, und das wärmehärtbare Harz
gehärtet,
um eine faserverstärkte
Kunststoff-(FRP-)Auskleidung auf der Innenfläche des Rohrs zu bilden. Der
innere schlauchförmige
Kunststoff-Film kann durch Abziehen nach Abschluß der FRP-Auskleidung entfernt werden
(Spalte 12, Zeilen 2–4,
Ref. 1).
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Eine Matte oder schlauchförmige Matte
aus starkem faserförmigem
Material, das mit einem flüssigen
wärmehärtbaren
Harz imprägniert
ist, das üblicherweise
zwischen dem inneren und äußeren Kunststoff-Film
eingeschoben ist und in einem bestimmten Zustand erhitzt wird, um
das flüssige
Harz einzudicken, wird als Sheet Moulding Compound ("SMC") bezeichnet.
In diesem Fall dienen zwei Kunststoff-Filme auf den Vorderflächen der
harzimprägnieren
Matte dazu, die Verdampfung des härtbaren Harzbestandteils, z.
B. des monomeren Styrols in der Matte, zu verhindern.
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Im in Ref. 1 geoffenbarten Auskleidungsmaterial
wird zunächst
eine Glasfasermatte auf einem Kunststoff-Film ausgebreitet und mit
einem härtbaren Harz
imprägniert,
um einen härtbaren
FRP zu bilden, d. h. einen FRP, der noch nicht gehärtet ist
und über den
anschließend
ein schlauchförmiger
Film gelegt wird (siehe 2).
Die Enden des härtbaren
FRP werden auf dem schlauchförmigen
Film so gefaltet, daß er
mit dem härtbaren
FRP umhüllt
ist, wobei die seitlichen Endabschnitte des härtbaren FRP überwickelt
werden (4). Der härtbare FRP
in Form eines Schlauchs wird dann mit dem äußeren Kunststoff-Film umwickelt
(dessen Material so gewählt wird,
daß er
leicht – z.
B. durch Abziehen – entfernbar ist)
und das so erhaltene Verbundrohr schließlich erhitzt, um den härtbaren
FRP einzudicken, wodurch ein schlauchförmiger Gegenstand erhalten
wird (5).
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Das Auskleidungsmaterial von Ref.
1 ist jedoch mit dem Nachteil verbunden, daß beim Einführen in das Rohr infolge des
Reibungswiderstands geen die Innenfläche des Rohrs eine starke Kraft
auf die SMC ausgeübt
wird, sodaß die
SMC lokal gereckt wird, wodurch sich ihre Dicke verringert oder
sie in extremen Fällen
bricht. Insbesondere besitzt die SMC im noch nicht gehärteten Zustand
geringe Zugfestigkeit und kann leicht verformt werden.
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Ein weiterer Nachteil von SMC besteht
darin, daß sie
nicht reckbar ist. Beim Aufbringen des Auskleidungsmaterials wird
dieses üblicherweise
so ausgebildet, daß seine
Um fangslänge
etwa der inneren Umfangslänge
des zu behandelnden Rohrs entspricht. Wenn das in das Rohr eingesetzte
Auskleidungsmaterial aufgeblasen wird, um es gleichmäßig in engen
Kontakt mit der Innenfläche
des Rohrs zu bringen, stehen jedoch nicht alle Teile der Außenfläche des
Auskleidungsmaterials immer mit der korrekten Position der Innenfläche des
Rohrs in Kontakt, selbst wenn das Auskleidungsmaterial gleichmäßig aufgeblasen
wird. Der Teil des Auskelidungsmaterial, der anfänglich mit der Innenfläche des
Rohrs in Kontakt gebracht wird, ist infolge von Reibungswiderstand
nicht in die korrekte Position verschiebbar, sodaß das Auskleidungsmaterial
infolge von Verformung und Auftreten lokal loser Abschnitte Faltenbildung
zeigen kann. Der Abschnitt des Auskleidungsmaterials, der schließlich nicht
an der Innenfläche
der Rohrleitung befestigt wird, ist deutlich länger, sodaß der schwache Abschnitt des
Auskleidungsmaterials zumeist reißt, da SMCs nicht dehnbar sind.
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Das in der JP-A-58-9317 (nachstehend
als Ref. 2 bezeichnet) geoffenbarte Auskleidungsmaterial umfaßt SMC,
die in sandwichartiger Weise zwischen einem schlauchförmigen Außenfilm
und einem speziellen schlauchförmigen
Innenfilm eingeschoben ist, umfassend eine Deckschicht, die leicht
von der SMC abgelöst
werden kann, und eine Innenschicht, die sehr feuchtigkeitsbeständig ist.
Ref. 2 offenbart als spezifisches Beispiel für den schlauchförmigen Innenfilm
einen Film mit einer Außenschicht
aus Polyamid, Polyester oder einem Fluorharz und einer Innenschicht
aus Polyvinylchlorid, Polyester, Polyolefin oder einem Fluorharz,
einen Film mit einer Außenschicht
aus Polyamid und einer Innenschicht aus Polyolefin (Spalte 2–3, Ref.
2) und insbesondere einen Film mit einer Außenschicht aus Nylon 6-Film
und einer Innenschicht aus einem laminierten Film aus Nylon 6 und
Polyethylen (Tabelle 4).
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Ref. 1 und Ref. 2 zeigen, daß sich SMC
als Material zum Auskleiden von Rohrleitungen eignet und in der
letzten Stufe in FRP umgewandelt wird, obwohl hinsichtlich der Struktur
des inneren Kunststoff-Films einige Unterschiede zwischen selbigen bestehen.
Demzufolge sind die Beschaffenheit und Struktur von SMC in Ref.
1 und Ref. 2, sobald sie auf die Innenfläche von Rohren aufgebracht
ist, die gleiche. Beide Publikationen offen baren, daß das Auskelidungsmaterial
auf die Innenfläche
eines Rohrs nach dem Abziehen der Außenschicht aufgebracht und aufgeblasen
wird, um mit der Innenfläche
des Rohrs in gleichmäßigen Kontakt
gebracht zu werden, und die SMC durch Erhitzen mit Dampf oder einem
Heißluftgebläse gehärtet wird.
Der innere schlauchförmige
Film wird dann vom resultierenden FRP abgezogen, wie aus 10 von Ref. 2 ersichtlich. Wenn die Innenfläche der
Rohrleitung durch unterirdisches Wasser, das durch einen abgenutzen
oder beschädigten
Abschnitt eindringt, benetzt wird, wird die SMC in der Gegenwart
dieses Wassers nicht vollständig gehärtet. Da
der eigentliche Zweck des Aufbringens des Auskleidungsmaterials
auf Rohrleitungen die Reparatur oder Verstärkung solcher beschädigter oder abgenutzter
Abschnitte der Rohrleitungen ist, erfüllt dies den eigentlichen Zweck
der Rohrauskleidung nicht. SMC kann am Kontakt mit Wasser gehindert werden,
indem die Rohrauskleidung ohne Abziehen des die SMC abdeckenden äußeren Kunsttoff-Films eingepaßt wird.
In diesem Fall kann Kontakt der SMC mit Wasser zuverlässig verhindert
werden, doch Lösungsmittel
bleiben unverdampft in der SMC zurück, was die Bildung eines starken
Auskleidungsmaterials beeinträchtigt
oder verhindert.
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Wenn SMC durch Pressen geformt wird,
erfolgt ein derartiges Formen bei einer Temperatur von 130–150°C unter einem
Druck von 30–80
kg/cm2, wodurch die Glasfasern vollständig mit
dem Harz und einem beliebiegen Füller
imprägniert
werden können. In
Ref. 1 oder 2 jedoch wird das Auskleidungsmaterial innen mittels
Druckfluid gegen die Innenfläche
der Rohrleitung angepreßt,
z. B. mit einem Heißluftstrom oder
Dampf, der als Heizquelle dient. Demzufolge erfolgt das Härten von
SMC in diesem Fall unter milden Bedingungen, d. h. bei Temperaturen
von etwa 60–80°C und Drücken in
der Größenordnung
von 1 kg/cm2. Somit sind die Glasfasern
möglicherweise nicht
ausreichend mit dem Harz und dem gegebenenfalls vorhandenem Füller imprägniert,
und das gehärtete
Harz neigt dazu, Lücken
zu bilden, durch die Wasser eindringt, wenn der Wasserdruck hoch ist.
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Wenn ein laminierter Film aus einem
Polyamid und Polyethylen als Innenschicht im Auskleidungsmaterial
von Ref. 2 verwendet wird, kann das Polyethylen schmelzen, wenn
heißer
Dampf eingeleitet wird. In diesem Fall besteht die Gefahr, daß der Dampf
in den Polyamidfilm eindringt und die Härtung der SMC beeinträchtigt.
Demzufolge kann ein Polypropylenfilm mit höherer Hitzebeständigkeit
anstelle des Polyethylenfilms verwendet werden, doch Polypropylen
zieht sich beim Erhitzen stark zusammen und besitzt hohe Zugelastizität bei niedriger
Reißfestigkeit,
sodaß der
Polypropylenfilm durch die Hitze des Dampfs schrumpft; ferner reißt er leicht,
wodurch Dampf eindringt, der die Härtung von ungesättigtem Polyesterharz
stört.
Wenn Nylon 6 als Innenschicht des schlauchförmigen Films
verwendet wird, kann es – da
es einen relativ niedrigen Schmelzpunkt besitzt – teilweise schmelzen, wenn
die Temperatur durch die exotherme Härtung von ungesättigtem
Polyeterharz in der SMC über
mehrere Minuten auf etwa 200°C
erhöht
wird. Das Nylon 6 kann nicht mehr abgezogen werden, und
die Innenfläche
des resultierenden FRPs ist ungleichmäßig.
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In der GB-A-2.113.608 wird eine Matte
aus faserförmigem
Material verstärkt,
indem innerhalb der Dicke der Matte eine oder mehrere Verstärkungsschichten
eingeschoben sind, z. B. ein Maschengewebe, Stoff oder Geflecht.
Es kann eine herkömmliche
undurchlässige
Innenschicht vorhanden sein. Das Einpassen des Materials als Auskleidung
wird erzielt, indem Klebstoff an seine Außenfläche und/oder die Innenfläche des
auszukleidenden Rohrs aufgebracht wird, das Material im Rohr positioniert
wird, und ein getrennter aufblasbarer Sack oder dergleichen eingesetzt
wird, um die Auskleidung in Kontakt mit dem Rohr zu bringen, während der
Klebstoff aushärtet.
Eine längsseitige Überlappung
ist vorgesehen, sodaß sich
das Material an Rohre eines Bereichs verschiedener Innenumfangsgrößen anpassen
kann.
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In dieser Offenbarung werden verschiedene Probleme
betreffend die Handhabbarkeit der Auskleidung nicht besprochen.
Insbesondere ist die Verwendung von Klebstoff nicht zufriedenstellend,
und die Autoren sind sich der Möglichkeit
oder sogar Wahrschein lichkeit der Beschädigung der Matte, wenn diese
entlang des Rohrs in Position gezogen wird, nicht bewußt.
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Somit sind Auskleidungsmaterialien
nach dem Stand der Technik – wie
oben besprochen – mit einigen
Nachteilen verbunden, die es zu überwinden gibt.
Es besteht daher die Notwendigkeit, eine neue Art von Auskleidungsmaterialien
für Rohrleitungen anstelle
der herkömmlichen
Auskleidungsmaterialien, insbesondere von SMC-Typ, zu entwickeln.
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Es stellte sich nun überraschenderweise
heraus, daß ein
neues Auskleidungsmaterial erhalten werden kann, in dem eine Lage
aus einem Glasfasergewebe und eine Matte aus gehackten Glasseidensträngen mit
einem flüssigen
wärmehärtbaren
Harz imprägniert
und das Harz z. B. durch partielle Härtung eingedickt wird, um eine
fasergewebeverstärkte formbare
Verbundlage zu bilden, wobei das Glasfasergewebe eine Außenschicht
bildet, um das auszukleidende Rohr zu kontaktieren. Diese fasergewebeverstärkte formbare
Verbundlage kann leicht gehandhabt und in Rohrleitungen eingeführt werden,
bevor Härtung
durch Erhitzen erfolgt..
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Gemäß vorliegender Erfindung wird
ein Auskleidungsmaterial für
Rohrleitungen bereitgestellt, umfassend einen flexiblen schlauchförmigen Film, eine
formbare Verbundlage, welche die Außenfläche des schlauchförmigen Films
abdeckt, und einen abziehbaren Film, der die Außenfläche der Lage abdeckt, wobei
die Lage aus einem Glasfasergewebe und einer Matte aus gehackten
Glasfasersträngen hoher
Zähigkeit
besteht, die mit einem eingedickten, flüssigen, wärmehärtbaren Harz imprägniert sind,
um eine fasergewebeverstärkte
formbare Verbundlage zu bilden, in der die Fasern dispergiert sind
und deren Glasgewebeschicht bei der Verwendung die äußerste Schicht
darstellt, wobei die Ränder
der Lage einander gleitend überlappen.
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Vorzugsweise kann im Auskleidungsmaterial der
flexible schlauchförmige
Film im innersten Abschnitt durch Innendruck, der von einem Druckfluid ausgeübt wird,
aufgeblasen und geweitet werden.
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Das Gewebe kann ein wasserabstoßendes Finish
aufweisen. Der innere schlauchförmige
Film kann folgendes aufweisen: eine Außenschicht, umfassend einen
Film aus biaxial gerecktem Kunststoffmaterial, eine Zwischenschicht,
umfassend einen Film aus biaxial gerecktem Kunststoffmaterial, die Flexibilität, Zähigkeit
und hohe Zugspannung bei geringem Dehnungsgrad aufweist, und eine
Innenschicht, die geringe Dampfdurchlässigkeit und eine Hitzebeständigkeit
aufweist, die dafür
sorgt, daß das Kunststoffmaterial
nicht durch den Dampf schmilzt oder beeinträchtigt wird.
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Ein Zwischenfilm kann zwischen der
Außenschicht
der Lage und dem inneren schlauchförmigen Film angeordnet sein;
er kann mit einem Lösungsmittel,
das im wärmehärtbaren
Harz enthalten ist, oder durch Erhitzen verflüssigt und nach dem Härten des wärmehärtbaren
Harzes einstcükig
mit der Lage verbunden werden.
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Die Gewebeschicht, oder eine weitere
Gewebeschicht, kann über
die Ränder
der Lage hinausragen und im Bereich der Überlappung befestigt werden.
Auf diese Weise kann die Gefahr eines Austritts oder Aufplatzens
des Materials verringert werden, wenn Lücken oder Risse im Rohr mit
der Position der Überlappung
zusammenfallen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird ein Verfahren zum Versehen eines Rohrs mit einer
Kunststoffauskleidung bereitgestellt, umfassend das Abziehen des äußeren Films
eines Auskleidungsmaterials (wie oben definiert), das Einführen des
Auskleidungsmaterials in das Rohr, wobei das Gewebe mit dem Rohr
in Kontakt steht, das Verschließen
beider Enden des Auskleidungsmaterials, das Aufblasen des Auskleidungsmaterials
durch Einleiten eines Druckfluids, wodurch die überlappenden Abschnitte des
Materials gleiten können,
um im gleichmäßigen Kontakt
mit der Innenfläche
des Rohrs zu kommen, und das anschließende Erhitzen des Auskleidungsmaterials,
um das einge dickte wärmehärtbare Harz
in der Lage zu härten
und eine einstöckig
verbundene Kunststoffauskleidung auf der Innenfläche der Rohrleitung zu bilden.
Das Einleiten des Fluids unter Druck kann in zwei Phasen erfolgen: ein
erstes Einleiten, um das Auskleidungsmaterial aufzublasen, und eine
zweite Phase des leichten Drucks, um das Gleiten der überlappten
Teile der Lage zu bewirken.
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Nach Abschluß des Rohrauskleidens kann bzw.
können
der Innenfilm bzw. die Innenfilme durch Ziehen eines Drehgurts,
der zuvor an einem Ende des Auskleidungsmaterials befestigt wurde,
in Richtung des anderen Endes unter Umstülpung des Innenfilms bzw. der
Innenfilme abgezogen werden.
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Eine fasergewebeverstärkte formbare
Verbundlage (nachstehend einfach als "FCM-Lage" bezeichnet) kann
den Hauptbestandteil des Auskleidungsmaterials bilden. Diese FCM-Lage unterscheidet
sich hinsichtlich ihrer Struktur und technischen Wirkungsweise grundsätzlich von
der herkömmlichen
SMC, wie nachstehend ausführlich
besprochen. Außerdem
unterscheidet sich die Verstärkung von
Rohrleitungen gemäß der vorliegenden
Erfindung von den in den US-A-4.600.615, 4.686.126 usw. beschriebenen
Verfahren, bei dem ein Harz im Auskleidungsmaterial vor der Rohrauskleidungsbehandlung
vollständig
gehärtet
wurde.
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Die FCM-Lage kann auf ihrer Oberfläche, die in
der fertigen Auskleidung zuinnerst liegt, eine Faservliesschicht
aufweisen, die vergleichsweise weiche und flexible Fasern enthält. Dies
sorgt für
bessere Abriebfestigkeit als Auskleidungen, in denen spröde harte
Fasern Fluids im Rohr ausgesetzt sind.
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In der FCM-Lage ist es vorzuziehen,
daß das flüssige wärmehärtbare Harz
ein ungesättigtes
Polyesterharz oder ein Epoxyacrylatharz jeweils mit einer maximalen
exothermen Temperatur gemäß JIS K-6901
von zumindest 200°C
umfaßt.
Es ist ferner vorzuziehen, daß ein
derartiges flüssiges
wärmehärtbares
Harz Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymer, Polystyrol, Polyethylen,
Methylpolymethacrylat, Polyvinylacetat, gesättigten Poly ester, urethan-modifiziertem
gesättigten
Polyester und/oder Polycaprolacton als schrumpfungssenkenden Additiv,
Bariumsulfat, Talk, Aluminiumhydroxid und/oder Glaspulver als Füllstoff,
Magnesiumoxid und/oder Magnesiumhydroxid als Eindicker und ein organisches
Peroxid mit einer Zersetzungstemperatur von 60–90°C enthält, um für eine Halbwertszeit von 10
Stunden als Härtungskatalysator
zu sorgen.
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Ferner sollte es in eingedickter
oder teilweise gehärteter
Form (z. B. durch Altern, partielle Härtung oder andere je nach der
genauen Beschaffenheit des Harzes geeignete Verfahren) vorliegen,
bevor es verwendet wird.
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Die vorliegende Erfindung wird durch
die folgende Beschreibung im Zusammenhang mit den beiliegenden Abbildungen
näher erläutert, worin:
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1 eine
Querschnittsansicht des Auskleidungsmaterials der Erfindung in abgeflachtem
Zustand ist;
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2 ein
Detail einer Modifikation ist;
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3 eine
teilweise vergrößerte Ansicht
des Querschnitts des Auskleidungsmaterials ist (in 1 eingekreist);
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4 ein
Querschnitt eines Beispiels für
den inneren schlauchförmigen
Film mit drei Schichten ist;
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die 5a und 5b teilweise vergrößerte Ansichten
des Querschnitts anderer Beispiele des Auskleidungsmaterials sind;
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6 eine
Draufsicht eines Endes des Auskleidungsmaterials ist, das an einem
Zuggurt befestigt ist, um das Auskleidungsmaterial in die Rohrleitung
einzuführen;
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7 eine
Querschnittsansicht des Zustands des in die Rohrleitung eingeführten Auskleidungsmaterials
ist;
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8 eine
teilweise im Querschnitt dargestellte Ansicht des Zustands des lediglich
innen aufgeblasenen Auskleidungsmaterials ist; und
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9 eine
teilweise im Querschnitt dargestellte Ansicht des Zustands des Auskleidungsmaterials,
in engen Kontakt mit der Innenfläche
der Rohrleitung gebracht, ist.
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In 1,
die ein Beispiel für
das Auskleidungsmaterial im abgeflachten Zustand zeigt, ist ein flexibler
schlauchförmiger
Film 1 mit einer FCM-Lage 2 überzogen. Dieser Film 1 ist
luftdicht und elastisch und kann durch Innendruck aufgeblasen und
geweitet werden. Die Lage 2 besitzt eine etwas größere Breite
als der Umfang des Films 1 in relaxiertem Zustand. Wenn
also die Lage 2 entlang des äußeren Umfangs des Films 1 liegt,
sind die seitlichen Endabschnitte gleitend in einer Überlappung überlappt, die
sich längsseitig
entlang des Rohrs erstreckt. Die Lage 2 ist mit einem Kunststoff-Film 3 überzogen,
der leicht von der Lage 2 entfernt werden kann, z. B. durch
Ablösen
oder Abziehen. Dieser Film 3 ist gegenüber Fluids undurchlässig, sodaß er das
Abdampfen eines in der Lage 2 enthaltenen Lösungsmittels
verhindern kann. Der Film 3 ist wie die Lage 2 an
seinen seitlichen Endabschnitten überlappt, um zu verhindern,
daß die
Lage 2 gegenüber
der Luft freiliegt.
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In 3,
einem vergrößerten Querschnitt der
FCM-Lage 2 zwischen den Filmen 1 und 3,
sind ein Gewebe 4 und eine Matte 5 aus hochfesten
Fasern mit einem flüssigen
wärmehärtbaren
Harz 6 imprägniert.
Ein Webstoff aus Glasfasern, wird als Gewebe 4 verwendet.
Gehackte Glasseidenstränge stellen
die hochfesten Fasern dar, die für
die Matte 5 verwendet werden. Das Gewebe liegt nahe der
Außenfläche der
Lage 2, da es in dieser Position den Abrieb des Harzes
zwischen der Lage 2 und der Innenfläche eines Rohres verhindert,
wenn das Auskleidungsmaterial durch das Rohr gezogen wird.
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In diesem Fall besitzt das Gewebe 4 vorzugsweise
ein wasserabstoßendes
Finish, wobei diese wasserabstoßende
Eigenschaft dem Gewebe verliehen wird, indem die Fasern des Gewebes
mit einer hydrophoben Substanz überzogen
oder hydrophobe Gruppen in die Strukturmoleküle der Fasern eingeführt werden.
Die Behandlung, welche die Fasern wasserabstoßend macht, kann durch Verwendung eines
oder mehrerer wasserabstoßender
Mittel der Fluor- oder Silikonreihe erfolgen. Wasserabstoßende Mittel
der Fluorreihe sind organische hochmolekulare Verbindungen mit hochmolekularen
Polyacrylestern oder dergleichen als Hauptkette und Fluorkohlenstoff-Seitenketten.
Um diese wasserabstoßenden Mittel
an die Fasern aufzubringen, werden sie in Wasser disperdiert, um
eine Emulsion zu bilden, in die dann die Fasern eingetaucht werden.
Copolymere, die Ester von Perfluoralkansäuren als Hauptkomponente enthalten,
werden als wasserabstoßende Mittel
der Fluorreihe bevorzugt. Die wasserabstoßenden Mittel der Silikonreihe
besitzen eine Hauptkette, in der Silizium- und Sauerstoffatome alternierend
angeordnet sind, und können
sich direkt an die Moleküle
der Fasern des Gewebes binden, um einen extrem dünnen, starken, wasserabstoßenden Film
auf der Faseroberfläche
zu bilden. Konkret wird Methylhydrogensiloxan als wasserabstoßendes Mittel
der Silikonreihe bevorzugt. Ein Melamin- oder Iminharz kann zur
Verbesserung der Haltbarkeit verwendet werden.
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Ein Problem, das auftritt, wenn das
Auskleidungsmaterial eine längsseitige Überlappung
besitzt, liegt darin, daß,
wenn die Überlappung
mit der Position einer Lücke
oder eines Lochs im auszukleidenden Rohr zusammenfällt, die
Auskleidung in diese Lücke
"ausgeblasen" werden kann, wodurch die schlauchförmige Innenschicht 1 im
Bereich 18 platzt. Um dies zu verhindern, kann – wie aus 2 ersichtlich – ein Gewebefortsatz 19 über die
Ränder
der Lage 2 hinausgehen. Dieser Fortsatz 19 wird
vorzugsweise durch das Gewebe 4 gebildet, doch er kann
auch eine getrennte Gewebeschicht sein. Die Fortsätze besitzen
eine derartige Länge,
daß sie
in einer Längsnaht 20,
die über
den überlappenden
Abschnitt 2a zurückgelegt
werden kann, zusammengenäht
oder in anderer Weise aneinander befestigt werden können.
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Die so gebildete Hülle bietet
für die
Lage 2 eine Stütze,
falls im Rohr an dieser Position eine Lücke oder ein Spalt liegt.
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Das wärmehärtbare Harz kann ein ungesättigtes
Polyesterharz oder Epoxyacrylatharz sein, das üblicherweise für SMCs verwendet
wird. Diese Harze besitzen vorzugsweise eine maximale exotherme Temperatur
von 200°C,
vorzugsweise 220°C
oder höher
(gemäß den Hochtemperatur-Härtungseigenschaften
vom JIS K-6901). Da ein ungesättigtes
Polyesterharz verwendet wird, können
beliebige ungesättigte
Polyester des Ortho-, Iso- und Bis-Typs mit den obigen Eigenschaften
verwendet werden. Ein urethan-modifiziertes oder acryl-modifiziertes
Harz kann auch als Polyesterharz verwendet werden. Als Epoxyacrylatharz
wird jedes der Epoxyacrylatharze des Bisphenol- oder Novolak-Typs mit den obigen
Eigenschaften verwendet.
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Die obige FCM-Lage 2 kann
gegebenenfalls verschiedene Zusatzsubstanzen wie z. B. schrumpfungssenkenden
Additiv, einen Füllstoff,
ein Eindickmittel und/oder einen Härtungskatalysator enthalten. Beispiele
für das
schrumpfungssenkende Additiv sind ein thermoplastischer Gummi, wie
etwa Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymer, und ein thermoplastisches
Polymer, wie etwa Polystyrol, Polyethylen, Methylpolymethacrylat,
Polyvinylacetat, ein gesättigter
Polyester, ein urethan-modifizierter gestättigter Polyester und/oder
Polycaprolacton. Der Anteil des schrumpfungssenkenden Additivs am
wärmehärtbaren
Harz ist günstigerweise
wie folgt: wärmehärtendes
Harz/schrumpfungssenkendes Additiv = 50–90/50–10. Beispiele für den Füllstoff
sind anorganische Substanzen mit Beständigkeit gegenüber Chemikalien,
insbesondere Säurebeständigkeit,
wie etwa Bariumsulfat, Talk, Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid und/oder
Glaspulver. Der Füllstoff
wird in einer Menge von 15–200
Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile der Gesamtmenge des
wärmehärtbaren
Harzes und des schrumpfungssenkenden Additivs, eingesetzt. Beispiele
für das
Eindickmittel sind Magnesiumoxid und/oder Magnesiumhydroxid. Das
Eindickmittel wird günstigerweise
in einer Menge von 0,5 bis 5,0 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
der Gesamtmenge des wärmehärtbaren Harzes
und schrumpfungssenkenden Additivs, eingesetzt. Als Härtungskatalysator
wird ein organisches Peroxid mit einer Zersetzungstemperatur von 60–90°C, vorzugsweise
etwa 70°C,
verwendet, um eine Halbwertszeit von 10 Stunden zu erzielen. Beispiele
für den
Härtungskatalysator
sind Cumylperoxyneodecanat, t-Butylperoxyoctoat, t-Butylperoxyisobutyrat,
1,1-Bis-(t-butylperoxy)-3,3,5-trimethylcyclohexan, Benzoylperoxid
und Bernsteinpersäure.
Ein organisches Peroxid mit einer Zersetzungstemperatur von mehr
als 90 °C
zur Erreichung einer Halbwertszeit von 10 Stunden besitzt geringe
Reaktionsgeschwindigkeit, sodaß die
Härtungszeit
länger
ist. Ein organisches Peroxid mit einer Zersetzungstemperatur von
weniger als 60°C
bewirkt jedoch frühzeitige
Gelierung des Harzes, sodaß der
Vorgang des Imprägnierens
des Gewebes 4 und der Matte 5 mit dem Harz 6 sehr
schwierig ist. Der Härtungskatalysator
wird günstigerweise
in einer Menge von 0,5 bis 4,0 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile des
wärmehärtbaren
Harzes und schrumpfungssenkenden Additivs, eingesetzt.
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Neben den obigen Zusatzsubstanzen
können
ein Färbemittel,
wie z. B. ein Farbstoff oder Pigment, und ein anderes Additiv, wie
z. B. ein Stabilisator usw., in das Harz 6 eingemischt
werden.
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Die Matte wird günstigerweise in einer Menge
von 15 bis 150 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile der
Gesamtmenge des wärmehärtbaren
Harzes und schrumpfungssenkenden Additivs, eingesetzt.
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Der innere schlauchförmige Film 1 besteht im
speziellen günstigerweise
aus einem Polyester, der ein synthetisches festes Harz mit Hitzebeständigkeit
ist und durch Innendruck mäßig dehnbar
oder reckbar ist. Der schlauchförmige
Film 1 besitzt vorzugsweise eine zumindest aus zwei Schichten
bestehende Struktur, in der die Innenfläche eine Schicht aus Polyolefin,
vorzugsweise Polypropylen mit geringer Wasserdampfdurchlässigkeit,
und die Außenfläche eine
Schicht aus Polyester ist. Der bevorzugteste schlauchförmige Film 1 ist
ein aus drei Schichten bestehender Film, wie weiter unten ausführlich beschrieben.
Genauer gesagt besteht der äußere Kunststoff-Film 3 günstigerweise
aus einem ähnlichen
Polyester wie der schlauchförmige
Film 1.
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Die FCM-Lage 2 kann hergestellt
werden, indem zuerst das wärmehärtbare Harz 6 mit
einem oder mehreren der optional vorhandenen Bestandteile, wie z.
B. den schrumpfungssenkenden Additiven, Füllstoffen, Eindickmitteln,
Härtungskatalysatoren und/oder
Färbemitteln
vermischt wird, um eine Verbundsubstanz zu bilden, und dann eine
Kombination des Gewebes 4 und der Matte 5 aus
hochfesten Fasern imprägniert
wird. Das wärmehärtbare Harz 6 wird
auf einen getrennten Kunststoff-Film aufgebracht und der harzbeschichtete
Film solcherart auf die Matte 5 aufgelegt, daß die Oberfläche des
Films, die mit dem Harz 6 überzogen wurde, mit der Matte in
Kontakt kommt. Die Struktur aus Gewebe 4, Matte 5 und
Harz 6 (zwischen dem Film 3 und einem weiteren
Kunststoff-Film angeordnet) wird von außen aufgepreßt, um die
Kombination des Gewebes 4 und der Matte 5 ausreichend
mit dem Harz 6 zu imprägnieren.
Ein alternatives Verfahren besteht darin, eine Zusammensetzung von
Fasern und Harz zwischen Walzen zu einer gewünschten Dicke zu kalandrieren,
wobei die Schicht wie oben auf der Lage 3 und dem Gewebe 4 ausgebreitet
wird.
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Die so erhaltene Lage wird dann auf
eine vorbestimmte Temperatur, z. B. 40°C, erwärmt, um das Harz 6 zu
teilweise zu härten
und es dadurch etwas einzudicken. Zusätzlich oder alternativ dazu kann
es zu diesem Zweck gereift werden. Die Viskosität des Harzes 6 nach
dem Eindicken beträgt
vorzugsweise 10.000 bis 100.000 Poise als Verbundsubstanz. Wenn
die Viskosität
zu gering ist, ist es schwierig, den Kunststoff-Film abzuziehen, wodurch seine Bearbeitbarkeit
sinkt. Wenn hingegen die Viskosität übermäßig hoch ist, zeigt das resultierende Auskleidungsmaterial
schlechtere Haftung an der Innenfläche des Rohrs, wodurch die
Qualität
der Auskleidung beieinträchtigt
wird. Die so erhaltene eingedickte VCM-Lage 2 wird abgekühlt und
bei einer Temperatur von unter 20°C
gelagert, wodurch die Eindickwirkung überprüft wird, und die VCM-Lage 2 kann über einen
langen Zeitraum gelagert werden.
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Das Auskleidungsmaterial der Erfindung,
in dem die VCM-Lage 2 z. B. zwischen den Filmen 1 und
3 vorliegt, kann in folgender Weise aus VCM-Lage gefertigt werden:
die VCM-Lage 2 mit einer Dicke von z. B. 3 bis 20 mm wird
solcherart auf ein Brett aufgebracht, daß der Film 3 auf dem
Brett liegt, und der temporäre
Kunststoff-Film von der anderen Vorderfläche abgezogen. Der schlauchförmige Film 1 wird dann
auf einem mittleren Teil der freiliegenden Lage 2 angeordnet,
und beide Ränder
der Lage 2 werden solcherart über den schlauchförmigen Film 1 gelegt, daß die seitlichen
Randabschnitte einander gleitend überlappen, und der Film 1 zur
Gänze durch
die Lage 2 abgedeckt. Die Lage 2, welche insgesamt
die Form eines Schlauchs besitzt, obwohl ihre Randabschnitte einander überlappen,
wird dann mit dem Kunststoff-Film 3 überzogen, dessen Ränder einander
wie im Fall der Lage 2 überlappen,
wodurch das Auskleidungsmaterial mit dem in 1 gezeigten Querschnitt gebildet wird.
Wenn Fortsätze 19 vorgesehen sind
werden sie miteinander vernäht
oder in anderer Weise aneinander befestigt, bevor die Ränder des Films übereinandergelegt
werden.
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4 zeigt
den Querschnitt eines inneren schlauchförmigen Films 1 mit
3 Schichten; der Film umfaßt
eine Außenschicht 7 (d.
h. die äußerste Schicht
des Schlauchs, die näher
zur Lage 2 liegt), eine Zwischenschicht 8 und
eine Innenschicht 9. Die Außenschicht 7 umfaßt einen
biaxial gereckten Kunststoff-Film, der leicht von der FCM-Lage 2 abgezogen
werden kann und hohe Zugfestigkeit und Hitzebeständigkeit besitzt. Konkret eignet
sich Polyethylenterephthalat oder Nylon 66 für den die
Außenschicht
bildenden Kunststoff. Ein solcher Kunststoff besitzt einen Schmelzpunkt
von über
250°C und
wird daher nicht einmal durch die Hitze, die während der Härtungsreaktion des wärmehärtbaren
Harzes entsteht, beeinträchtigt.
Somit kann der schlauchförmige Innenfilm 1 nach
dem Härten
von der Innenfläche
der FCM-Lage 2 abgezogen werden. Da die Zugfestigkeit der
Außenschicht 7 hervorragend
ist, widersteht sie der Zugkraft beim Abziehen des schlauchförmigen Films 1 von
der Lage 2 nach dem Härten.
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Die Zwischenschicht 8 umfaßt einen
biaxial gereckten Kunststoff-Film der Flexibilität, Zähigkeit und hohe Zugspannung
bei geringem Dehnungsgrad aufweist. Nylon 6 ist für diese
Anwendung ein geeigneter Kunststoff. Polyethylenterephthalat oder
Nylon 66 weist hohe Festigkeit, jedoch unzureichende Flexibilität und Zähigkeit,
auf. Wenn das Auskleidungsmaterial flach zusammengefaltet ist, ist
der schlauchförmige
Innenfilm 1 so stark gefaltet, daß in den gefalteten Randabschnitten
sogenanntes "Blushing" erfolgt und sich in extremen Fällen Nadellöcher bilden können. Daher
ist innerhalb der äußeren Schicht 7 die
Zwischenschicht 8 angeordnet, um die Flexibilität des inneren
schlauchförmigen
Films 1 zu bewahren und gleichzeitig die Bildung von Stiftlöchern zu
verhindern, die ein Eindringen von Wasserdampf ermöglichen
würden.
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Die Innenschicht 9 umfaßt einen
nichtgereckten Kunststoff-Film, der Wasserdurchlässigkeit und Hitzebeständigkeit
aufweist, die dafür
sorgt, daß der
Kunststoff weder schmilzt noch durch Dampf beeinträchtigt wird.
Polypropylen ist als Kunststoff geeignet, sollte aber nicht gereckt
sein. Polypropylen besitzt geringe Wasserdampfdurchlässigkeit
und einen Schmelzpunkt von 130 bis 140 °C, sodaß es Dampf standhalten kann.
Obwohl Polypropylen der während
der Härtung
der Lage 2 entstehenden Wärme (etwa 200°C) nicht
standhalten kann, ist die Innenschicht am weitesten von der Lage 2 weg
angeordnet und wird von Dampf mit niedrigerer Temperatur kontaktiert.
Demzufolge wird das Polypropylen nicht über seinen Schmelzpunkt erhitzt
und deckt die Innenfläche
des schlauchförmigen
Films 1 ab, um Durchtritt von Wasserdampf zu verhindern.
Wenn die Innenschicht 9 eingesetzt wird, wo sie höheren Temperaturen
ausgesetzt ist, wird bevorzugt, ein blockcopolymeres Polypropylen
mit hohem Schmelzpunkt einzusetzen. Im allgemeinen besitzt nicht
gerecktes Polypropylen hohe Zugelastizität und Wärmekontraktion zusammen, weist
jedoch geringe Reißfestigkeit auf.
Demzufolge bewirkt die Verwendung von nichtgerecktem Polypropylen
Wärmeschrumpfung
durch heißen
Dampf und in extremen Fällen
teilweise Rißbildung,
sodaß die
Zwischenschicht und die Außenschicht
direkt mit heißem
Dampf in Kontakt kommen können.
Da dieser Film jedoch nicht gereckt ist, besteht selbst bei Erhitzen
keine Gefahr der Kontraktion. Außerdem besitzt der Film eine
extrem geringe Zugelastizität,
jedoch hohe Reißfestigkeit.
Daher bilden sich auf dem Film keine Risse durch Erhitzen, und Dampfdurchtritt
wird verhindert.
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Der innere schlauchförmige Film 1 wird
folgendermaßen
hergestellt: einstöckiges
Verbinden jedes Kunststoff-Films der Außenschicht 7, der
Zwischenschicht 8 und der Innenschicht 9 mit Hilfe
eines Isocyanat-Bindemittels als Trockenlaminat, Formen des kombinierten
Films zu einem Schlauch und Heißversiegeln
der Innenschicht 9 an beiden Ränder. Alternativ dazu kann
der innere schlauchförmige
Film 1 durch In-Kontakt-Bringen
beider Ränder
des einstückig
kombinierten Films und Heißversiegeln
des Films mit einem Band, das die gleiche Struktur wie der innere
schlauchförmige
Film 1 aufweist, solcherart hergestellt werden, daß die Schicht,
die der Innenschicht 9 des Bands entspricht, mit der Innenschicht 9 des
Films 1 in Kontakt gebracht wird.
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In 5a,
einer teilweise vergrößerten Ansicht
eines anderen Beispiels für
das Auskleidungsmaterial, ist die FCM-Lage 2 wie im Beispiel
aus 1 zwischen dem inneren
schlauchförmigen
Film 1 aus hitzebeständigem
Kunstharz (dieses kann der soeben beschriebene Verbundstoff sein)
und dem Außenfilm 3 angeordnet.
In diesem Beispiel jedoch ist außerdem ein verflüssigbarer
Film 9A, d. h. der Polystyrolfilm 9A, zwischen
der FCM-Lage 2 und dem schlauchförmigen Film 1 angeordnet
und bildet einen dritten Film in der Struktur. Dieser Polystyrolfilm 9A kann
um den Film 1 herum angeordnet werden, indem der schlauchförmige Film 1 mit
einem Polystyrol-Schlauch bedeckt oder ein Polystyrolfilm spiralförmig um
den schlauchförmigen
Film 1 gewickelt wird. Diese Filme 1 und 9A werden
dann in gleicher Weise wie in 1 mit
der FCM-Lage 2 und dem Außenfilm 3 abgedeckt.
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Das wärmehärtbare Harz 6 enthält monomeres
Styrol als reaktives Lösungsmittel.
Der Polystyrolfilm 9A ist in diesem monomeren Styrol gelöst und bildet
in seiner Gesamtheit eine viskose konzentrierte Lösung von
Polystyrol in monomerem Styrol. Diese Lösung wird zwischen dem schlauchförmigen Innenfilm 1 und
der FCM-Lage 2 gehalten. In diesem Fall können das
Gewebe 4 und die Fasermatte 5 gleich wie in 1 ausgebildet sein. Das
monomere Styrol nimmt an der Reaktion als Vernetzen beim Härten des
ungesättigten
Polyesterharzes 6 teil und ist zur Gänze aufgebraucht, sobald die
Härtung
des ungesättigten
Polyesterharzes 6 abgeschlossen ist.
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Ein weiteres Beispiel für einen
verflüssigbaren
Film 9A ist ein Film aus Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
(EVA). In diesem Fall wird der EVA-Film 9A durch die während des
Härtens
des ungesättigten Polyesterharzes 6 in
der FCM-Lage 2 entstehende Wärme geschmolzen und der geschmolzene EVA-Film 9A nach
dem Ende der Härtungsreaktion des
ungesättigten
Polyesterharzes 6 durch Abkühlen wieder verfestigt, um
eine einstöckig
kombinierte gewebefaserverstärkte
Kunststoffauskleidung zu bilden.
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In 5b sieht
man eine weitere Version des Auskleidungsmaterials. Ein Problem
mit einigen bereits ausgekleideten Rohren besteht darin, daß Abriebmaterialien
in den Rohren transportieren Fluids die Auskleidung übermäßig abnützen können. Dies ist
besonders bei Regenabfluß-
und Kanalisationsrohren der Fall, in denen Erdkörner, Sand oder dergleichen
in den Flüssigkeiten
mitgerissen werden können.
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Das in 5b gezeigte
Material ist für
solche Umstände
geeignet. So wie das Gewebe 4 in der Nähe der Außenfläche der Auskleidung, die Fasermatte 5 und
die schlauchförmige
Schicht 1 (die eine Verbundstruktur sein kann) kann ein
Faservlies 16, in diesem Fall ein Filz, an der Innenfläche der
Matte angeordnet werden.
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Das Faservlies 16 mit einer
Dicke von z. B. 0,3 bis 1,2 mm besteht aus allgemeinen synthetischen
oder natürlichen
Fasern, wie z.B. Nylon oder Polyester, jedoch nicht aus hochfesten
Fasern, da letztere zumeist spröde
sind und zu Abrieb neigen. Ein konkretes Beispiel ist ein Faservlies
kurzer 100d-Polyesterfasern mit einem Gewicht von 130 g/m2 und einer Dicke von 0,6 mm.
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Es wird zusammen mit der Matte 5 und
dem Gewebe 4 imprägniert.
Wenn die Auskleidung in situ vorliegt und gehärtet wird und das Rohr 1 entfernt wurde
(Beschreibung folgt), besteht zunächst eine Schicht aus gehärtetem Harz,
die den Fluids im Rohr ausgesetzt ist. Früher oder später zeigt dieses Abrieb und
die faserhältige
Komponente des Faservlieses 16 wird freigelegt. Es ist
vergleichsweise weich und flexibel und absorbiert Stöße; es ist
weniger abgerieben als spröde
harte Fasern.
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Diese Figur zeigt auch, wie ein Polystyrolfilm 17 dem
gleichen Zweck wie der Film 9A, angrenzend an das Gewebe 4,
dienen kann. Dies kann alternativ oder zusätzlich zur Gegenwart eines
Films 9A angrenzend an die Schicht 1 erfolgen,
wie aus 5a ersichtlich.
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Es folgt eine Erklärung des
Verfahrens der Erfindung zum Versehen von Rohrleitungen mit einer gewebefaserverstärkten Kunststoffauskleidung.
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Zu Beginn wird der Außenfilm 3 durch
Abziehen vom Auskleidungsmaterial entfernt. Das Auskleidungsmaterial
wird vorzugsweise solcherart in ein Rohr gesteckt, daß an einem
Ende des Rohrs das Auskleidungsmaterial an einem Ende mit einem
Zuggurt verbunden wird, der zuvor von einem anderen Ende durch das
Rohr geführt
wurde.
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6 ist
eine Draufsicht des Auskleidungsmaterials und Zuggurts in diesem
Zustand. Der Zuggurt 10 besitzt an seinem vorderen Ende
einen verbreiterten Abschnitt 11. Das Auskleidungsmaterial 12 liegt
im abgeflachten Zustand über
einem Ende des verbreiterten Endabschnitts des Zuggurts 10 und wird
gefaltet, um diesen Abschnitt 11 zu umwickeln (siehe 5). Das Auskleidungsmaterial 12 wird
so mit dem Zuggurt 10 verbunden, wobei der verbreiterte
Abschnitt diese Verbindung sichert. Demzufolge kann die Zugkraft
des Gurts 10 gleichmäßig auf
das Auskleidungsmaterial 12 ausgeübt werden.
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Wenn das Auskleidungsmaterial 12 im
abgeflachten Zustand durch die Wirkung des Zuggurts 10 in
das Rohr 14 gezogen wird, wird das Auskleidungsmaterial 12 vorzugsweise
in seinem mittleren Teil hinuntergedrückt, wenn es in das Rohr eindringt,
um – wie
aus 7 ersichtlich – einen
U-förmigen
Querschnitt zu bilden.
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Das Auskleidungsmaterial mit den überlappenden
Rändern
der Lage 2 besitzt einen äußeren Umfang, der etwas kleiner
als der Innenumfang des Rohrs 14 ist. Demzufolge besitzt
das Auskleidungsmaterial im abgeflachten Zustand eine Breite, die deutlich
größer als
der Innendurchmesser des Rohrs 14 ist. Wenn das Auskleidungsmaterial
im abgeflachten Zustand in die Rohrleitung eingeführt und
durch die Wirkung des Zuggurts nach vorne gezogen wird, werden die äußersten
Ränder
des abgeflachten Auskleidungsmaterials hart gegen die Innenfläche des Rohrs 14 gedrückt, sodaß sie durch
Reibung und Abnützung
beschädigt
werden können.
Wenn das Auskleidungsmaterial in seitlicher Richtung gebogen wird,
um einen U-förmigen
Querschnitt zu bilden; wird die Reibung zwischen dem sich bewegenden Auskleidungsmaterial
und der Innenfläche
des Rohrs minimiert und das Auskleidungsmaterial reibungslos nach
vorne gezogen.
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Wenn das Auskleidungsmaterial zur
Gänze in
das Rohr 14 eingesetzt wurde, erstrecken sich die Enden
des Auskleidungsmaterials über
die Enden der Rohrleitung hinaus. Beide Enden des Auskleidungsmaterials
werden dann abgedichtet, sodaß ein Ende
des Auskleidungsmaterials geschlossen wird. Ein Fluid unter Druck
wird in das Auskleidungsmaterial durch die Dichtung am anderen Ende
eingeleitet, um das Auskleidungsmaterial aufzublasen.
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8 ist
eine teilweise im Querschnitt dargestellte Ansicht des Zustands
des Auskleidungsmaterials in der Rohrleitung, das im Inneren anfänglich aufgeblasen
ist, d. h. im Zustand des Auskleidungsmaterials, das herkömmlicherweise
durch ein Fluid unter Druck aufgeblasen wird (siehe oben). Druckluft oder
Druckwasser können
verwendet werden, doch Druckluft wird bevorzugt. In 8 ist ein Freiraum 15 zwischen
der Rohrleitung 14 und der FCM-Lage 2 ausgebildet,
da die Länge
des Außenumfangs
des inneren schlauchförmigen
Films 1 ursprünglich
so ausgewählt
ist, daß sie
etwas kürzer
als die Länge
des Innenumfangs des auszukleidenden Rohrs 14 ist.
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Durch Erhöhen des Innendrucks im Auskleidungsmaterial – dies kann
in einem getrennten zweiten Stadium der Druckbeaufschlagung erfolgen – wird der
schlauchförmige
In nenfilm 1 geweitet und die FCM-Lage 2 gleitend
im überlappten
Abschnitt bewegt, sodaß sich
die Ränder
der Lage 2 in entgegengesetzten Richtungen bewegen (siehe
Pfeile in 7), um die
Umfangslänge
der Lage 2 zu vergrößern.
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Wenn Druckluft zum Aufblasen des
Auskleidungsmaterials dient, liegt ihr Druck normalerweise im Bereich
von 0,3 bis 1,0 kg/cm2. Wenn das Auskleidungsmaterial
lediglich aufgeblasen wird, ist ein Druck von etwa 0,3–0,5 kg/cm2 notwendig. Ein etwas höherer Druck, z. B. 0,5–1 kg/cm2 ist jedoch erforderlich, um das Auskleidungsmaterial
zu weiten und es mit der Innenfläche
der Rohrleitung in engen Kontakt zu bringen.
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9 ist
eine teilweise im Querschnitt dargestellte Ansicht des Zustands
des Auskleidungsmaterials in der Rohrleitung im Endstadium, in dem
das Auskleidungsmaterial in engem und gleichmäßigem Kontakt mit der Innenfläche der
Rohrleitung steht. Die obige zweistufige Druckbeaufschlagung zur
Erreichung des Zustands der 7 und 8 kann kontinuierlich durchgeführt werden.
Nach der Druckbeaufschlagung wird dann geprüft, ob das Auskleidungsmaterial über seine
gesamte Länge
mit der Innenfläche
der Rohrleitung in engem Kontakt steht oder nicht. Als nächstes wird
das Druckfluid abgesaugt und ein Fluid zum inneren Aufheizen des
Auskleidungsmaterials in die Rohrleitung eingeleitet. Üblicherweise
wird als dieses Fluid Dampf verwendet. Der Dampfdruck liegt in diesem
Fall normalerweise im Bereich von 0,3–1,0 kg/cm2,
und das Erhitzen wird fortgesetzt, bis das wärmehärtbare Harz 6 in der FCM-Lage 2 vollständig gehärtet ist.
Wenn die FCM-Lage 2 Styrol oder EVA enthält, wird
auch diese Substanz einstückig
mit dem wärmehärtbaren
Harz gehärtet.
Die für
das Härten
des Harzes notwendige Zeit liegt im allgemeinen im Bereich von 30
Minuten bis 2 Stunden und beträgt
vorzugsweise 1 Stunde.
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Nach Abschluß der Härtung wird Dampf durch Druckluft
ersetzt, um das Auskleidungsrnaterial abzukühlen. Durch das Erhitzen wird
das wärmehärtbare Harz
in der FCM-Lage einstückig
mit dem Gwebe und der Matte aus hochfesten Fasern gehärtet, um
eine fasergewebeverstärkte
Kunststoffauskleidung zu bilden, die als starres Rohr fest mit der
In nenfläche
der Rohrleitung verbunden ist. Schließlich wird der schlauchförmige Innenfilm 1 durch
Abziehen von der resultierenden fasergewebeverstärkten Kunststoffauskleidung
in Form eines starren Rohrs entfernt. In diesem Fall erfolgt das
Abziehen des schlauchförmigen
Films 1 vorzugsweise, indem unter Umstülpung an einem Führungsgurt
gezogen wird, der zuvor durch die Innenseite der Rohrleitung geführt und
mit einem Ende des schlauchförmigen Films 1 verbunden
wurde.
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Gemäß der Erfindung können einige
Vorteile unter Verwendung der FCM-Lage und des Rohrauskleidungsverfahrens
erzielt werden.
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Die verwendete FCM-Lage, die sowohl
ein Gewebe als auch eine Matte aus mit dem wärmehärtbaren Harz imprägnierten
hochfesten Fasern umfaßt, unterscheidet
sich hinsichtlich der Festigkeit von SMC, die nur eine Matte ähnlicher
starker Fasern umfaßt,
die mit einem wärmehärtbaren
Harz imprägniert
sind. Im Fall von SMC kann das Auskleidungsmaterial in extremen
Fällen
lokal gereckt oder gebrochen sein. Eine FCM-Lagenauskleidung ist
so stark, daß sie
hohe Zugfestigkeit besitzt und relativ frei von lokaler Reckung
oder Bruch ist, selbst wenn sie in eine Rohrleitung hineingezogen
wird. Außerdem
hält die
FCM-Lage lokaler Reckung stand und bildet keine Falten, wenn die überlappten
Abschnitte gleiten, um den Umfang der FCM-Lage, d. h. den Durchmesser
der Auskleidung, zu vergrößern. Somit
kann eine geeignete Auskleidung der FCM-Lage unter richtiger Spannung
auf der gesamten Innenfläche
des Rohrs ausgebildet werden. Obwohl die überlappten Abschnitte der FCM-Lage
klebrig sind, können
sie unter relativ geringem Innendruck ohne gegenseitige Verbindung
gleitend bewegt werden.
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Die FCM-Lage mit einem wasserabstoßenden Gewebe 4 verhindert
das Eindringen von Feuchtigkeit oder Wasser in das flüssige wärmehärtbare Harz,
sodaß die
Härtungsreaktion
der FCM-Lage nicht gestört
wird. Da das waserabstoßende
Gewebe das Eindringen von Wasser sogar nach der Härtungsreaktion
verhindert, kann dieses Eindringen selbst dann verhindert werden,
wenn die Struktur der FCM-Lage nicht ausreichend dicht ist.
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Die Auskleidungsbehandlung kann sogar
im Fall einer nassen Rohrleitung durchgeführt werden.
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Wenn das Auskleidungsmaterial drei
Schichten in seinem schlauchförmigen
Innenfilm aufweist, können
die folgenden technischen Vorteile erzielt werden. Ein Film hoher
Festigkeit wird für
die Außenschicht
verwendet, und innerhalb der Außenschicht befindet
sich eine Zwischenschicht; der innere schlauchförmige Film besitzt hohe mechanische
Festigkeit und mäßige Flexibilität, weshalb
er in der Handhabung günstig
ist. Selbst wenn das sogenannte "Erblassungs"-Phänomen der Außenschicht
auftritt, wenn das Auskleidungsmaterial im abgeflachten Zustand
gefaltet wird, verhindert das Vorhandensein der Zwischenschicht,
die Flexibilität,
Zähigkeit
und hohe Zugspannung bei geringem Dehnungsgrad besitzt, die Ausbildung
von Stiftlöchern.
Wenn ein zu behandelndes Rohr eine Verzweigung besitzt, tritt in der
Auskleidungsbehandlung ein schwerwiegendes Problem auf. Wenn Dampf
in das Auskleidungsmaterial an der Innenfläche des Rohres eingeleitet
wird, dehnt sich der schlauchförmige
Innenfilm unter dem Dampfdruck aus, sodaß sich die FCM-Lage in die Ausnehmung
des verzweigten Abschnitts ausdehnen kann. In dieser Ausführungsform
jedoch werden ein hochfester Film als Außenschicht und biaxial gereckte
Filme für
die Außen-
und Zwischenschicht dieser schlauchförmigen Schicht 1 verwendet,
sodaß die
Innenschicht nicht übermäßig ausgedehnt
wird und die FCM-Lage keine fokale Verringerung ihrer Dicke erfährt. Wenn
das Auskleidungsmaterial mit Dampf erhitzt wird, verhindert die
Innenschicht das Eindringen von Dampf, während die Außenschicht
der Hitze (etwa 200°C)
der exothermen Reaktion während
der Härtung
des wärmehärtbaren
Harzes standhält.
Die Innenschicht besitzt keine so hohe Hitzebeständigkeit, wird aber nicht übermäßig erhitzt,
wenn sie mit Dampf kontaktiert wird. Nach Abschluß der Härtungsreaktion
kann der schlauchförmige
Innenfilm durch Abziehen von der resultierenden fasergewebeverstärkten Kunststoffauskleidung
entfernt werden, während
der Film durch Ziehen an einem Zuggurt umgestülpt wird. Die Belastung trägt in diesem
Fall der Film der Außenschicht,
der biaxial gereckt wurde und hohe Zugfestigkeit aufweist. Außerdem besitzt die
Außenschicht
hohe Hitzebeständigkeit
und schmilzt beim Härten
des wärmehärtbaren
Harzes nicht, sodaß der schlauchförmige Innenfilm
mit der Außenschicht
in Kontakt mit der resultierenden fasergewebeverstärkten Kunststoffauskleidung
leicht davon abgezogen werden kann. Demzufolge kann die Auskleidung
der Rohrleitung mit fasergewebeverstärkter Kunststoffauskleidung
ohne Probleme durch Verwendung des inneren schlauchförmigen Films
mit drei Schichten erhalten werden.
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Im Fall des Auskleidungsmaterials
aus 5a ist der verflüssigbare
Film in einem polymerisierbaren Lösungsmittel gelöst, ist
aber verfestigt, um eine einstückige
Kunststoffauskleidung mit der FCM-Lage zu bilden. Wenn der Innendruck
beim Härten
der FCM-Lage nicht
ausreicht, kann keine dichte fasergewebeverstärkte Kunststoffauskleidung erhalten
werden, und es bilden sich in der Gewebe- und/oder Mattenstruktur
einige Zwischenräume. Selbst
wenn dies der Fall ist, füllt
das verflüssigte Harz
die Zwischenräume
aus und verfestigt sich einstückig
mit dem gehärteten
Harz in der Lage. So wird die Haftfestigkeit der fasergewebeverstärkten Kunststoffauskleidung
an der Innenfläche
der Rohrleitung deutlich verbessert.
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Um die Wirksamkeit der in 5b gezeigten Ausführungsform unter Beweis zu
stellen, wurde die gesamte Lage zu einer schlauchförmigen Verbundstruktur
geformt, um ein Auskleidungsmaterial für ein Naßrohr mit 200 mm Durchmesser
zu erhalten.
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Als nächstes wurde das so gebildete
Auskleidungsmaterial auf die Innenfläche eines Naßrohrs mit
200 mm Durchmesser aufgebracht. Genauer gesagt wurde der Außenfilm 3 zuerst
von der Oberfläche
des Auskleidungsmaterials abgezogen und das resultierende Auskleidungsmaterial
danach in das Naßrohr
gesteckt; die Auskleidung wurde wie oben geweitet und gehärtet.
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Als Vergleichsbeispiel wurde eine
Lage nur aus der Matte (5) und ohne das Faservlies (16)
gebildet; ein Vergleichsauskleidungsmaterial wurde in gleicher Weise
wie oben aus der Lage geformt. Dieses wurde in gleicher Weise wie
oben für
ein Naßrohr eingesetzt.
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Wasser mit 5 Gew.-% Kieselsand Nr.
2 wurde in jedes der so ausgekleideten Naßrohre mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von 10 m/min einen Monat lang eingeleitet.
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Der Abrieb wurde in beiden Fällen mit
freiem Auge überprüft. In der
Vergleichsprobe ohne Faservlies (16) nützte sich das Auskleidungsmaterial
deutlich ab, und seine Dicke verringerte sich. Im Gegensatz dazu
nahm in der Probe der Erfindung mit dem Faservlies (16)
die Dicke des Auskleidungsmaterials nicht ab, obwohl die Oberfläche des
Auskleidungsmateirals durch den Kontakt mit dem Sand etwas zerkratzt
war.
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Als nächstes wurde ein 3 × 3 cm großer Prüfkörper aus
dem Auskleidungsmaterial der Erfindung und dem als Vergleichsbeispiel
dienenden Auskleidungsmaterial geschnitten und beide Prüfkörper unter
Hitze und Druck gehärtet.
Beide so gehärteten Prüfkörper wurden
an der Innenfläche
des unteren Teils eines 20 1-Polyethylenkübels befestigt.
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Wasser mit 5 Gew.-% Kieselsand Nr.
2 wurde in den Kübel
geleert und ein Rührwerk
in der Mitte des Kübels
angeordnet. Dann wurde der Rühren
so rotiert, daß die
Strömungsgeschwindigkeit
an der Position mit dem Prüfkörper etwa
10 m/min betragen konnte.
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Nach einem Monat wurde die Rotation
des Rührwerks
abgeschaltet und der Prüfkörper aus
dem Kübel
entnommen. Die Tiefe des Abriebs an der Oberfläche wurde für jeden Prüfkörper gemessen und der Wert
in die Abriebmenge pro Jahr umgerechnet; sie betrug bei der Probe
der Erfindung 0,7 mm/Jahr, bei der Vergleichsprobe 3,4 mm/Jahr.
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Man geht davon aus, daß neben
dem Abwasser auch Regen in Kanalisationsrohre fließt, weshalb
das Auskleidungsmaterial der Rohre durch die Erd- und Sandkörner im
Regen abgenützt
und abgerieben wird. Unter Berücksichtigung
dieser Tatsache wurde der oben erwähnte Versuch unter der Annahme
durchgeführt,
daß infolge
schweren Regens eine große
Regenmenge in Kanalisationsrohre floß. Obwohl dies schwere Einsatzbedingungen
von Kanalisationsrohren sind, müssen
sie trotzdem berücksichtigt
werden, da die Wahrscheinlichkeit besteht, daß es mehrmals jährlich starke
Regenfälle
gibt.
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Selbst wenn die Rohre, die mit dem
Auskleidungsmaterial mit dem dünnen
Vlies, wie z. B. 16, ausgekleidet sind, kontinuierlich
unter den oben beschriebenen schweren Bedingungen über einen
langen Zeitraum, wie z. B. 1 Jahr, verwendet werden, sind sie ausreichend
haltbar. Daher kann man davon ausgehen, daß das vorliegende Auskleidungsmaterial
bei tatsächlicher
Verwendung kaum abgerieben wird und seine Dicke kaum abnimmt, obwohl
es mehrere Jahrzehnte lang verwendet wird.
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Im flüssigen wärmehärtbaren Harz, das in der FCM-Lage
enthalten ist, ist ein thermoplastisches Polymer als schrumpfungssenkendes
Additiv in Form feiner Teilchen dispergiert. Wenn eine rasche exotherme
Reaktion beim Härten
des wärmehärtbaren Harzes
abläuft,
werden die thermoplastischen Polymerteilen rasch durch die Hitze
expandiert, um die Schrumpfung des wärmehärtbaren Harzes während der
Härtungsreaktion
auszugleichen. Wenn das Härten
des wärmehärtbaren
Harzes abgeschlossen ist, hört
die exotherme Reaktion auf, und die Temperatur fällt, wodurch sich die thermoplastischen
Polymerteilchen zusammenziehen. Zu diesem Zeitpunkt ist jedoch das
wärmehärtbare Harz
bereits gehärtet
und bildet dreidimensionale Bindungen, sodaß es nicht mehr schrumpfbar
ist. Demzufolge zieht sich nur das thermoplastische Polymer zusammen
und bildet Zwischenräume,
wodurch eine nicht kontraktierende Auskleidung gebildet werden kann.
Das Auskleidungsmaterial zieht sich beim Härten somit nicht zusammen und
klebt fest an der Innenfläche
des Rohrs.
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Als Füllstoff dient die Verwendung
einer säurebeständigen Substanz,
wie z. B. Bariumsulfat, Talk, Glaspulver und dergleichen, dazu,
das Auskleidungsmaterial korrosionshemmend zu machen. Aluminiumhydroxid,
Magnesiumhydroxid und dergleichen besitzen schwache Säurebeständigkeit,
können
jedoch bevorzugt eingesetzt werden.