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Grundlagen
der Erfindung
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Die Verwendung synthetischer Materialien wie
beispielsweise Polyester-Faser (DacronTM)
oder Polytetrafluorethylen (PTFE) (TeflonTM)
als Implantate, die zum Ersatz erkrankter oder geschädigter Körperteile
entwickelt worden sind, ist weit verbreitet gewesen. Diese Materialien
sind allerdings nur begrenzt erfolgreich gewesen. Dies ist auf die
schlechte Bioverträglichkeit
dieser Materialien zurückgeführt worden,
die neben anderen Problemen, häufig
chronische Entzündungsreaktionen
auslösen.
Zusätzlich verursacht
das Unvermögen
des Körpers,
diese Materialien zu integrieren, weitere Probleme, da die Materialien
sich nicht auflösen
und sich nicht für
eine Remodellierung durch Gewebezellen eignen, die mit ihnen in
Kontakt kommen.
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Anstrengungen zur Verwendung tierischer oder
humaner Materialien sind ebenfalls unbefriedigend gewesen, wenn
diese Materialien zum Beispiel mit Formaldehyd oder Glutaraldehyd
vernetzt sind. Der Prozess der allgemeinen Aldehyd-Vernetzung macht
Biomaterialien für
Gewebezellen nicht hinreichend erkennbar, so dass eine normale Remodellierung
sowie Integration nicht gefördert
werden. Ähnlich
können
andere chemischen Behandlungsarten für tierische oder humane Biomaterialien,
wie beispielsweise Extraktion mit Detergenzien oder hypertonischen
Puffern oder hypotonischen Puffern, diese Materialien in einem Ausmaß verändern, dass
sie für eine
Förderung
der Angiogenese und Stimulierung von Reparatur- und Remodellierungsprozessen
unwirksam sind, die für
die Umwandlung eines Implantats in ein funktionsfähiges Substitut
für das
zu ersetzende Gewebe oder Organ erforderlich sind.
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Ein dritter Versuchsansatz ist die
Rekonstitution von Gewebe und Organäquivalenten aus strukturellen
Matrix-Bestandteilen gewesen, wie beispielsweise Kollagen, das zum
Beispiel extrahiert und gereinigt und mit spezialisierten Zellen
kombiniert worden ist. Der Prozess ist abhängig von Wechselwirkungen zwischen
den Zellen und Matrix-Proteinen, dass die Zellen sich verdichten
und sich organisieren. Während
Gewebe-ähnliche
Konstrukte hergestellt worden sind und gezeigt haben, dass sie ihren
natürlichen
Gegenstücken
in gewisser Weise ähneln,
entwickeln sie nicht ohne weiteres die Matrix-Komplexität, die für die tatsächlichen
Gewebe, die sie nachbilden sollen, charakteristisch sind. Siehe
zum Beispiel U.S. Patent Nr. 4.485.096 und 4.485.097, E. Bell, 1984.
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U.S. 4.645.669 legt ein Verfahren
und eine Kulturlösung
offen, die eine in vivo Einbettung von differenzierten Zellen, die
von in vitro Kulturen differenzierter Zellen stammen, unter Beibehaltung
ihres differenzierten Charakters ermöglichen. In einer alternativen
Anwendungsform wird die in vivo Kultivierung von differenzierten
Zellen erwogen. Durch die Verwendung extrazellulärer Matrix-Fasern, die speziell
von Bindegewebe stammen, als Kultursubstrate legt das Verfahren
ebenfalls die Isolierung von Bindegewebefasern und ihre Präparation
als ein Kultursubstrat offen. Dieses Verfahren beansprucht signifikant höhere Überlebens-
und Anhaftungsraten und oftmals signifikant verbesserte Wachstumseigenschaften
für in
vivo oder in vitro Kulturen differenzierter Zellen, insbesondere
Epithelzellen, gegenüber
heutigen Verfahren für
Kultivierung zur dieser Zellen. Dieses Verfahren ermöglicht signifikant,
bestimmten differenzierten Zellen mehr von ihrer normalen enzymatischen
Aktivitäten
beizubehalten, und darüber
hinaus ermöglicht
dieses Verfahren, differenzierten Zellen in einem höheren Ausmaß ihre Fähigkeit
beizubehalten, Substanzen wie beispielsweise Hormone zu sezernieren.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Transplantatgewebe durch Gewinnen
eines erwünschten
Ausgangsbindegewebes und dessen Verarbeitung, um lebende Zellen
zu entfernen ohne Faktoren zu entfernen, die für Zellwachstum erforderlich
sind. Das Gewebe wird gefroren oder gefriergetrocknet und dann fragmentiert, und
die lebenden Zellen entfernt, um Matrix-Feststoffteilchen des Bindegewebes
herzustellen. Alternativ kann das Gewebe vor Gefrieren fragmentiert werden.
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Die Erfindung umfasst ebenfalls Verfahren zur
Herstellung von Transplantatgewebe, umfassend das obige Verfahren
mit zusätzlichen
Schritten, allein oder in Kombination, 1) nochmaliges Verarbeiten
der Bindegewebe-Feststoffteilchen,
um Cytoplasma- und Nucleinsäure-Bestandteile
zu entfernen ohne die Faktoren zu entfernen, die für Zellwachstum
und -differenzierung erforderlich sind; und 2) Besäen der Bindegewebe-Feststoffteilchen
mit kultivierten Zellen unter Bedingungen, die ein Anhaften der
Zellen auf oder Besiedeln der Bindegewebe-Feststoffteilchen erlauben.
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In einer Anwendungsform der Erfindung
sind die Matrix-Feststoffteilchen mit ausgewählten kultivierten humanen
oder anderen Zellen besät.
Das resultierende, mit Zellen besiedelte Material kann zu Verbundstoffen
verschiedener Formen mit oder ohne Zugabe von Wachstums- und Differenzierungsfaktoren
verschmolzen sein.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein neues Verfahren zur Präparation
von Tiergeweben als Transplantate dar, die zum Ersatz von Geweben
oder Organen, die geschädigt
oder erkrankt sind, gestaltet sind. Dies ist auf eine Weise erreicht,
dass ihre native Komplexität
konserviert ist, was folglich ihre Remodellierung und Integration
durch spezialisierte Zellen erlaubt, mit denen sie in Kontakt gebracht
werden. Mit anderen Worten, da die Matrix-Feststoffteilchen der
vorliegenden Erfindung das Zellwachstum und die Zelldifferenzierung
stimulierende Moleküle
enthalten, liefern sie die biomolekularen Signale, die für eine Gewebereparatur
in vivo erforderlich sind. Im Gegensatz zu zuvor beschriebenen Verfahren
umgeht das Verfahren der vorliegenden Erfindung die Verwendung von
aggressiven Reagenzien, wie beispielsweise hohe Salzkonzentration
oder Lipide entziehende Reagenzien wie beispielsweise Butanol/Ether
oder Detergenzien. Die Verwendung derartiger Reagenzien in zuvor
beschriebenen Verfahren ist für
die Entfernung sehr vieler Faktoren aus dem Bindegewebe verantwortlich,
deren Vorhandensein für
die Stimulierung von Reparatur- und Remodellierungsprozessen als
essentiell betrachtet wird, die für die Umwandlungsprozesse eines
Implantats in ein funktionsfähiges
Substitut für
das zu ersetzende Gewebe oder Organ erforderlich sind.
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Weiter entwickelte Verfahren der
in vitro Zellkultivierung erlauben die Expansion weniger differenzierter
Zellen zu großen
Zellbanken. Es besteht ein Bedarf an Gewebematrix-Trägern, welche
die Organisation und Differenzierung dieser spezialisierten Zellen
steuern können,
zum Übertragen
auf den menschlichen Empfänger
bei klinischen Anwendungen. Die vorliegende Erfindung kann verwendet
sein, um eine Krankheit wie beispielsweise Diabetes kontrollieren
zu können,
mittels Herstellung und Implantierung rekonstituierter Gewebe oder
Verbundstoffen, die mit Zellen mit der geeigneten funktionellen
Leistung besiedelt sind, um die Probleme zu überwinden, die durch fehlende
oder unzureichende Insulin-Biosynthese oder unzureichend regulierte
Insulin-Versorgung verursacht sind. Zum Beispiel können Feststoffteilchen
der vorliegenden Erfindung mit Zellen von den Langerhans Inseln
oder mit nicht dissoziierten Inseln in vitro kombiniert sein, um
einen Verbundstoff zu bilden, der dann unter der Nierenkapsel implantiert
wird. Außerdem
können
mit Zellen besiedelte Matrix-Verbundstoffe direkt implantiert werden,
zum Beispiel unter Verwendung einer Spritze zur subkutanen Injektion
oder eines ähnlichen
Gerätes,
um den Verbundstoff an die erwünschte
Stelle zu bringen. Diese Erfindung kann ähnlicherweise angewandt werden,
um die Parkinson Krankheit zu behandeln, indem dem Patienten ein
Gewebe bereitgestellt wird, das Dopamin produzierende Zellen enthält. Man kann
ebenfalls Nervenzellen auf den Feststoffteilchen aufbringen und
somit einen Verbundstoff bilden. Dieser wäre bei der Reparatur von Nervengewebsdefekten
zweckdienlich.
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Das Verfahren der Erfindung besitzt
vielfältige
Anwendungsmöglichkeiten
bei Wiederherstellung von geschädigten
oder anormalen Körperstrukturen wie
beispielsweise Haut, verschiedenen tubulären Strukturen und Skelettstrukturen
wie beispielsweise Knochen, Sehnen und Bänder. Die Erfindung kann ebenfalls
zur Bildung von Bindegewebe-Matrices eingesetzt werden, die als
Gewebe-Gerüste
Verwendung finden und nach Transplantation an die erwünschte Stelle
mit zirkulierenden Zellen besiedelt werden. In einer Anwendungsform
sind die Matrix-Feststoffteilchen
mit einer Substanz vermischt, die Feststoffteilchen enthaltende
poröse
Membran-Polymere bilden kann und dann geformt wird. Matrix-Feststoffteilchen
enthaltende Fäden
sind ein Beispiel der vielen Formen, die unter Verwendung der Feststoffteilchen
der vorliegenden Erfindung geformt werden können. Zum Beispiel können die
Feststoffteilchen mit Kollagen oder einem anderen bioabsorbierbaren
oder nicht bioabsorbierbaren Polymer gemischt werden und dann in
ein Dehydratisierungs- oder Koagulationsbad, das absoluten Ethanol
oder Aceton oder eine andere dehydratisierende Lösung enthält, extrudiert werden. Der
Faden kann auch auf eine andere Weise einer Dehydratisierung, zum
Beispiel Vakuumtrocknung, unterzogen werden. Die Feststoffteilchen
können
ebenfalls gemeinsam mit Kollagen oder einem anderen Polymer, das
als eine Hohlfaser dient, extrudiert werden. Gemeinsam bilden die
Feststoffteilchen und die Hohlfaser die beladenen Hohlfaser, wobei
die Feststoffteilchen das Innere der Polymerhohlfaser füllen. Die
auf diese Art und Weise hergestellten Fäden können dann zur Bildung von Fasergeweben
oder anderen komplexen Strukturen zur Implantation verflochten oder
verwoben sein. Zusätzlich
zu dem Vorteil, der aus der großen
Stärke,
Flexibilität
und vergrößerter Oberfläche der
verflochtenen oder verwobenen Fäden
erwächst, können die
Gewebehüllen
aus beladenen Hohlfaser-Fäden
porös gemacht
werden, was siedelnden Zellen ein Festsetzen auf der Fadenoberfläche erlaubt
und dadurch einen Kontakt mit den Gewebematrix-Partikeln im Faden
ermöglicht.
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In einer weiteren Anwendungsform
ist das Verfahren der vorliegenden Erfindung angewandt, um Matrix-Feststoffteilchen
aus fötalen
Skelett-Bestandteilen, die von tierischen Quellen stammen, vor der
Mineralisation herzustellen. Diese fötalen Matrix-Feststoffteilchen
können
mit osteogenen Zellen in zylindrisch geformten Kollagen-Behältern kombiniert
sein, um Skelett-Konstrukte zu bilden. Auf den Außenseiten
der Kollagen-Behältern
können
Zellen eines zweiten Zelltyps, der mit periostalem Gewebe assoziiert
ist, ausgebracht sein. In ähnlicher
Weise kann ein Verbundstoff, der von dermalen Matrix-Feststoffteilchen
oder von einer Schicht einer zuvor gefrorenen Matrix, die perforiert
worden ist, stammt, mit Keratinocyten überschichtet sein, um ein Haut-ähnliches
Konstrukt zu bilden.
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Genaue Beschreibung der
Erfindung
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Die Erfindung umfasst ein Verfahren
zur Herstellung eines Transplantatgewebes, das die Gewinnung eines
erwünschten
Ausgangsbindegewebes und dann Verarbeiten dieses Gewebes umfasst,
um lebende Zellen zu entfernen ohne Faktoren zu entfernen, die für Zellwachstum
und -differenzierung erforderlich sind. Das zellfreie Ausgangsbindegewebe wird
dann gefroren oder gefriergetrocknet und entweder vor oder nach
dem Gefrieren oder Gefriertrocknen fragmentiert, um Bindegewebe-Feststoffteilchen herzustellen.
Alternativ kann das Gewebe nach Fragmentierung gefroren oder gefriergetrocknet
werden. Die zellfreien Bindegewebe-Feststoffteilchen können als ein Implantat, das
von Wirtszellen besiedelt werden kann, verwendet sein. Das gefriergetrocknete Bindegewebe
kann auch ohne Fragmentierung, sondern vor Gebrauch perforiert,
verwendet sein. Gemäß dieser
Anwendungsform kann das zellfreie Bindegewebe in Form von perforierten
Schichten oder Streifen ohne Fragmentierung verwendet sein.
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Die Erfindung umfasst ein anderes
Verfahren zur Herstellung eines Transplantatgewebes, das die Gewinnung
eines erwünschten
Ausgangsbindegewebes und Verarbeiten dieses Gewebes wie oben umfasst,
um lebende Zellen zu entfernen ohne Faktoren zu entfernen, die für Zellwachstum
und -differenzierung erforderlich sind. Das Ausgangsbindegewebe
wird gefroren oder gefriergetrocknet, dann fragmentiert, um Bindegewebe-Feststoffteilchen
herzustellen. Die Bindegewebe-Feststoffteilchen
werden dann mit kultivierten Zellen unter Bedingungen besät, die den
Zellen ein Anhaften auf und Besiedeln der Bindegewebe-Feststoffteilchen
erlauben. In einer Anwendungsform der vorliegenden Erfindung sind die
Bindegewebe-Feststoffteilchen mit kultivierten Zellen besät und dann
in einem vorgeformten porösen
Polymerbehälter
verpackt. Dieses Verfahren kann ebenfalls den optionalen Schritt
der weiteren Verarbeitung der Bindegewebe-Feststoffteilchen umfassen,
bevor sie besät
sind, um Nucleinsäuren
zu entfernen ohne andere Faktoren zu entfernen, die für Zellwachstum
und -differenzierung erforderlich sind. Weitere Verarbeitungsschritte
können
ein Inkontaktbringen der Bindegewebe-Feststoffteilchen mit Nuclease-Präparaten
umfassen.
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Die Erfindung umfasst ein anderes
Verfahren zur Herstellung eines Transplantatgewebes, das die Gewinnung
eines erwünschten
Ausgangsbindegewebes und Verarbeiten dieses Gewebes wie oben umfasst,
um lebende Zellen zu entfernen ohne Faktoren zu entfernen, die für Zellwachstum
und -differenzierung erforderlich sind. Das Ausgangsbindegewebe
wird dann gefroren oder gefriergetrocknet und fragmentiert, um Bindegewebe-Feststoffteilchen
herzustellen. Alternativ können
die Zellen vor Fragmentierung entfernt werden. Die Feststoffteilchen
werden mit einem porösen
Polymer wie beispielsweise Kollagen oder anderen bioabsorbierbaren
oder nicht bioabsorbierbaren Polymeren gemischt, dann zur Bildung
von Fäden
extrudiert, die aus dem Polymer und den Bindegewebe-Feststoffteilchen
zusammengesetzt sind. Die Fäden
der Erfindung können
entweder eine gemischte Faser (in welcher der Faden aus einer Mischung
aus dem Polymer und dem Zellmatrix-Feststoffteilchen besteht) oder
eine beladene Hohlfaser sein (in welcher der Faden aus einem Kern von
Zellmatrix-Feststoffteilchen und einen ihn umgebenden porösen Polymer-Mantel
besteht). Diese Fäden
werden dann verflochten oder verwoben, um Fasergewebe oder andere
komplexe Konstrukte zur Implantation zu bilden. Der Mantel der beladenen
Hohlfaser-Fäden
ist porös,
was folglich den besiedelnden Zellen erlaubt, die Oberfläche des
Fadens einzunehmen und dadurch mit den Gewebematrix-Partikeln im Faden
in Kontakt zu treten.
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Die Erfindung umfasst ein weiteres
Verfahren zur Herstellung eines Transplantatgewebes, das die Gewinnung
eines erwünschten
Ausgangsbindegewebes und Verarbeiten dieses Gewebes umfasst, um
lebende Zellen zu entfernen ohne Faktoren zu entfernen, die für Zellwachstum
und -differenzierung erforderlich sind.
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Gemäß diesem Verfahren wird das
Ausgangsbindegewebe gefroren oder gefriergetrocknet aber nicht fragmentiert.
Statt dessen wird das Gewebe in Form von Schichten oder Streifen
verarbeitet. Diese Schichten oder Streifen werden gefroren oder gefriergetrocknet,
dann aufgetaut und perforiert, um Zellen ein Infiltrieren des Gewebes
zu ermöglichen. In
einer Anwendungsform sind die Bindegewebe-Schichten oder Streifen mit kultivierten
Zellen unter Bedingungen besät,
die den Zellen ein Anhaften und Besiedeln der Schichten oder Streifen
erlauben. Die besäten
Schichten oder Streifen können
außerdem
gestaltet oder geformt sein, um ein zweckdienliches Transplantatgewebe
zu bilden. Die Schichten oder Streifen können in einen Wirt implantiert
werden, ohne zunächst
mit kultivierten Zellen besät
zu sein. Die Schichten oder Streifen würden eine Stelle bereitstellen,
die Wirtszellen besiedeln könnten.
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Eine Fragmentierung des erwünschten
Gewebes kann durch Gefrieren oder Gefriertrocknen und dann mechanisches
Mischen des gefrorenen oder gefriergetrockneten Gewebes oder mechanisches
Zerkleinern des Gewebes zwischen Walzen erreicht werden. Das erwünschte Gewebe
kann ebenfalls durch Mischen des Gewebes fragmentiert werden, ohne
dieses zuerst einzufrieren. Eine optionale Nuclease-Behandlung dient
zum Verdau der Nucleinsäuren,
die freigesetzt werden, wenn die Zellen und Zellkerne aufgebrochen
werden. Die Bindegewebe-Feststoffteilchen
werden dann in aufeinanderfolgenden Schritte von Zentrifugation,
Resuspension, erneuter Zentrifugation und Resuspension gewaschen
und gesammelt.
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Die Erfindung umfasst außerdem ein
Verfahren, worin die mit den obigen Verfahren gewonnenen Bindegewebe-Feststoffteilchen
auf einer synthetischen porösen
Membran in einer Dicke geschichtet sind, die eine Diffusion von
Nährstoffen
zu allen Bindegewebe-Feststoffteilchen gestattet. Eine Anwendungsform
dieses Verfahrens umfasst einen zusätzlichen Schritt des Verschmelzens
der Bindegewebe-Feststoffteilchen,
um einen Verbundstoff unter Verwendung eines Verschmelzungsmittels
zu bilden. Die Art der Verschmelzungsmittel, die ausgewählt werden
können,
sind dem Fachmann bekannt. In einer bevorzugten Anwendungsform sind
die in vitro kultivierten Zellen auf dem Bindegewebe-Verbundstoff
in einer Menge ausgebracht, so dass sie gerade den Verbundstoff
bedecken und den Nährstofftransport
gestatten. Die Zellen werden unter Bedingungen ausgebracht, die
den Zellen ein Besiedeln und Anhaften auf den Bindegewebe-Feststoffteilchen
erlauben. Es können
ein oder mehrere Zelltypen auf dem Verbundstoff ausgebracht sein.
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Die Erfindung umfasst außerdem ein
Konstrukt, das mit einem der obigen Verfahren herstellbar ist, einschließlich eines
vielzelligen Konstrukts.
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Das Ausgangsbindegewebe kann von
Bindegeweben eines bovinen, ovinen, porcinen oder marinen Tieres
wie auch von anderen Vertebraten oder Invertebraten-Species stammen.
Die Erfindung umfasst außerdem
Bindegewebe, die von verschiedenen Körperteilen oder -geweben stammen.
In einer bevorzugten Anwendungsform der Erfindung stammt das Bindegewebe
von embryonalen oder fötalen
Geweben. Wie hier verwendet, bedeutet der Ausdruck „embryonales
Gewebe" ein nicht
humanes embryonales Gewebe. Embryonal- und Fötalgewebe sind von Vorteil,
da sie verschiedene biomolekulare Faktoren enthalten, die in normalem
Gewebe bei den verschiedenen Stadien der Zellentwicklung vorhanden
sind. Die in Fötalgeweben
vorhandenen Faktoren umfassen zum Beispiel Faktoren, die für Zellteilung,
Differenzierung und Gewebemorphogenese erforderlich sind.
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Die Bindegewebe-Matrix-Feststoffteilchen, die
mit den obigen Verfahren erhalten werden, können mit ausgewählten kultivierten
humanen oder anderen Zellen besät
sein. Die resultierende, mit Zellen besiedelte Matrix kann zu Verbundstoffen
in verschiedene Formen verschmolzen sein, mit oder ohne Zugabe von
Wachstums- oder
Differenzierungsfaktoren.
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In einer bevorzugten Anwendungsform
der Erfindung sind die Matrix-Feststoffteilchen
so ausgewählt,
dass sie dem herzustellenden Gewebe entsprechen. Zum Beispiel, falls
ein Hautersatz erwünscht
ist, würde
eine dermale Matrix bevorzugt partikularisiert und ein Verbundstoff
mit dermalen Zellen hergestellt werden. Falls Nervengewebe zu ersetzen
wäre, würde vorzugsweise
eine Matrix aus embryonalem oder fötalem Bindegewebe des Zentralnervensystems
für eine
Kombination mit den geeigneten Zellen ausgewählt werden, um einen Verbundstoff
zu bilden.
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Die Verarbeitungsschritte der obigen
Verfahren werden ausgeführt,
um Zellen von den ausgewählten
Tiergeweben zu entfernen, wobei dadurch Bindegewebe-Matrix-Feststoffteilchen
hergestellt werden. Es gibt viele in der Technik bekannte Verfahren
zur Entfernung von Zellen von Bindegewebe. Nachfolgend sind Beispiele
für einige
dieser Verfahren angegeben. Diese Beispiele sind nicht als erschöpfend zu
betrachten, sondern dienen lediglich als Beispiele für einige
bekannte Verfahren. Die Wahl des Verfahrens und die Reihenfolge
der Behandlungsschritte hängt
von der An des zu verarbeitenden Gewebes ab.
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In einem Verfahren zur Entfernung
von Zellen vom Bindegewebe wird das Gewebe mit einer Klinge oder ähnlichem
Instrument abgeschabt. Das Gewebe kann ebenfalls nacheinander zwischen
zwei parallelen Walzen geführt
werden, wo die Walzen in aufeinanderfolgenden Schritte immer enger
stehen, wobei dadurch weiche Bestandteile einschließlich Zellen
herausgepresst werden. Das Gewebe kann ebenfalls mit Enzymen, insbesondere
Nucleasen, behandelt werden. Zusätzlich
durchläuft
das Gewebe einen Gefrier-Auftau oder Gefriertrocknung-Auftau-Zyklus, um
die lebenden Zellen aufzubrechen. Diese Verfahren können ebenfalls
angewandt sein, um verbleibende Cytoplasma- und Kernbestandteile in
den Bindegewebe-Feststoffteilchen
zu entfernen, die durch Fragmentierung des Ausgangsbindegewebes
hergestellt sind.
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Die Gefrier- und/oder Gefriertrocknungs-
und Fragmentierungsschritte werden ausgeführt, um Feststoffteilchen herzustellen
und außerdem
um das Gewebe von unerwünschten
Zellbestandteilen zu befreien. Verfahren zur Sterilisierung von
verarbeiteten Geweben sind dem Fachmann bekannt und umfassen Inkontaktbringen
des Gewebes mit Peressigsäure-Lösung, vorzugsweise
etwa einer 0,5% Lösung, und
Waschen des Gewebes in einem sterilen Puffer, vorzugsweise sterile
Phosphat gepufferte Saline. Das Gewebe kann dann gefriergetrocknet
werden, indem es auf die Temperatur flüssigen Stickstoffs gebracht
wird, dann unter sterilen Bedingungen fragmentiert wird. Fragmentierung
bei niederer Temperatur kann auf verschiedene, dem Fachmann bekannte Art
und Weise durchgeführt
werden. Fragmentierungsverfahren könnten eine Schervorrichtung,
wie beispielsweise ein mechanischer Mischer, oder mechanisches Zerkleinern
des Gewebes zwischen Walzen umfassen, um Feststoffteilchen einer
Größe zu gewinnen,
die eine Vaskularisation nach Implantation gestattet. In einer bevorzugten
Anwendungsform der Erfindung messen die Feststoffteilchen zwischen etwa
50 und etwa 300 Mikrometer im Durchmesser, aber für einige
Anwendungen können
die Feststoffteilchen 5 bis 10 Micron klein sein. In Abhängigkeit der
Ausgangsgewebeart können
eine weitere Nuclease-Reinigung und Waschschritte und anschließende Zentrifugation
und Resuspension in frischer Phosphat gepufferter Saline durchgeführt sein,
um zu versuchen, das Vorhandensein von immunogenen Bestandteilen
zu minimieren.
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In einer anderen Anwendungsform der
Erfindung kann das Gewebe mit Aceton, absolutem Alkohol oder hydrophilen
Polymeren wie beispielsweise Carbowax chemisch dehydratisiert und
dann fragmentiert sein. In einer bevorzugten Anwendungsform der
Erfindung sind die Feststoffteilchen durch Besäen der Matrix mit Zellen weiter
behandelt. Vorzugsweise würde
man humane Zellen zum Besiedeln der Matrix verwenden, aber die Erfindung
ist nicht auf humane Zellen beschränkt. In einer Anwendungsform ist
das Besäen
durch Rehydratisieren der Matrix-Feststoffteilchen
unter Verwendung von Gewebe-Kulturmedium, mit oder ohne zugefügten Wachstums-
und Differenzierungssupplementen, durchgeführt und die Feststoffteilchen
dürfen
bis zum Gleichgewicht mit ihrer flüssigen Umgebung anschwellen.
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In einer anderen Anwendungsform der
Erfindung sind die Matrix-Feststoffteilchen
mit Zellen mit einem oder mehreren Phänotypen in einem Bioreaktor,
Spinner-Flasche oder anderen ähnlichen
Vorrichtung besiedelt. Die Anzahl eingesetzter Zellen und die Verweildauer
in der Vorrichtung ist abhängig
von der Zellanhaftungszeit und dem erwünschten Ausmaß der Bedeckung
der Feststoffteilchen von Zellen. Diese Parameter variieren in Abhängigkeit
des eingesetzten Zelltyps und der für das Endprodukt erforderlichen
Zelldichte. Die besonderen Parameter für jeden Zelltyp sind dem Fachmann
klar. In einer bevorzugten Anwendungsform der Erfindung liegt die anfängliche
Zelldichte in der Größenordnung
von etwa 104 bis etwa 106 Zellen
pro ml.
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In einer weiteren Anwendungsform
der vorliegenden Erfindung sind die Feststoffteilchen zu Verbundstoffen
unterschiedlicher Formen mit oder ohne Zusatz von Wachstums- und
Differenzierungsfaktoren verschmolzen. Dieser Schritt kann mit Feststoffteilchen,
die mit Zellen besät
sind, oder mit Feststoffteilchen, die keine Zellen enthalten, durchgeführt sein.
Im letzteren Fall kann der verschmolzene Matrix-Verbundstoff mit Zellen nach Verschmelzen
der Feststoffteilchen zu Verbundstoffen besät sein. Der Matrix-Verbundstoff,
mit oder ohne Zellen, wird dann auf eine synthetische poröse Membran
geschichtet. Beispiele für
eine synthetische poröse
Membran, die hier nur zum Zwecke der Verdeutlichung und nicht zu irgendeiner
Beschränkung
der Erfindung angegeben sind, umfassen aus Polycarbonat hergestellte
Membranen, zum Beispiel in einer Transwell-Anordnung, oder ein bioabsorbierbares
Polymer wie beispielsweise eine poröse Kollagen-Schicht, die eine
Form mit einer porösen
Membran als Boden auskleidet, um die Kollagen-Schicht zu fixieren
und einen Durchtritt von Medium von unten erlaubt. Die Membran kann ebenfalls
aus anderen bioabsorbierbaren Polymeren wie beispielsweise Poly-L-lactat
hergestellt sein. In einer Anwendungsform der Erfindung sind die
Feststoffteilchen in einer einzigen Schicht geschichtet. In einer
bevorzugten Anwendungsform beträgt
die Schichtdicke weniger als etwa 0,5 Millimeter.
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Falls die Matrix mit Zellen besät worden
ist, muss die Schichtdicke auf eine Weise kontrolliert sein, um
sicherzustellen, dass die erforderlichen Nährstoffe zu den Zellen gelangen
können.
Das Besäen
der Matrix erfolgt durch direktes Auftragen von Zellen in Suspension
auf den Feststoffteilchen-Verbundstoff in einer Menge, die den Verbundstoff
gerade bedeckt, aber nicht davon abfließt, unter Bedingungen, die
den Zellen ein Besiedeln der Matrix erlauben.
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Nicht beschränkende Beispiele für einige Methoden,
wo die Porosität
der Verbundstoffe kontrolliert sein kann, umfassen: Limitierung
des Zellwachstums, Limitierung der Vernetzung und mechanisch durch
Auflegen einer bürstenartigen
Vorrichtung mit weit auseinander stehenden TeflonTM „Haaren" auf das Substrat,
bevor die Feststoffteilchen darauf gelangen. Wenn das letztere Hilfsmittel
verwendet ist, wird sich die Schicht um die Mikrostifte oder „Haare" bilden, wobei dadurch
Löcher
geschaffen werden, wenn die „Haare" entfernt werden.
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Falls die Matrix mit Zellen besät und dann über einen
Zeitraum in Gewebekulturmedium inkubiert ist, wird das Konstrukt
in Form einer zusammenhängenden
Schicht sein, die allein oder zum Beispiel mit einer porösen Kollagen-Membran,
auf der sie gebildet ist, verwendet sein kann. In einer bevorzugten Anwendungsform
der Erfindung beträgt
die Inkubationsdauer etwa 7 bis 14 Tage. Die Kollagen-Membran kann
auch verwendet sein, um den Verbundstoff einzuwickeln. Die Kollagen-Membran
kann an dem Verbundstoff fixiert sein, zum Beispiel durch Vernähen; so
dass ein flaches Paket gebildet wird. Die Schicht kann ebenfalls
um eine Spindel gewickelt sein, um ein Röhrchen in jedem Entwicklungsstadium
zu bilden, nachdem es kohärent
wird.
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Eine weitere Anwendungsform der Erfindung umfasst
die Verwendung mehrerer Zelltypen, die mit dem Verbundstoff mittels
Ausbringen von Zellen auf jeder Verbundstoffseite oder mittels Ausbringen
von Zellen auf der porösen
Kollagen-Membran, die zum Einwickeln des Verbundstoffes verwendet
ist, kombiniert sind. Außerdem
kann eine Schicht eines Zelltyps über einer Schicht ausgebracht
sein, die einen anderen Zelltyp enthält, oder Zellen verschiedener Typen
können
zusammen ausgebracht sein.
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Des weiteren umfasst die Erfindung
den Fall, wo die zellbeladenen Feststoffteilchen in einem vorgeformten
porösen
Kollagen-Behälter
oder einem anderen polymeren Behälter
beliebig erwünschter Form
verpackt sind. Der Behälter
kann eine rechteckige Box sein, wo in einer bevorzugten Anwendungsform
die Box nicht dicker als etwa 1,0 mm ist. Zusätzlich legt die Erfindung die
Verwendung konzentrischer Röhrchen
mit verschiedenen Radien offen, wo in einer bevorzugten Anwendungsform
die Radien nur um etwa 1,0 mm oder weniger differieren. Es ist ebenfalls
daran gedacht, dass weitere Formen ebenso eingesetzt werden können.
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Die Behälter können mit Streben oder anderen
Mitteln verstärkt
sein, um eine gleichmäßige Dicke
aufrechtzuerhalten. Die Dichte der Streben beträgt vorzugsweise 1–10 pro
mm2. Der Behälter kann aus einer Kollagen-Schicht
mit Poren hergestellt sein, die zu klein sind, dass Feststoffteilchen
entweichen können.
In einer bevorzugten Anwendungsform messen die Poren etwa 30 bis
etwa 60 Mikron. Nach Einführen
der Feststoffteilchen durch eine Endöffnung kann der Behälter durch
Vernähen
oder auf andere Weise verschlossen werden.
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In einer anderen Anwendungsform der
vorliegenden Erfindung sind die Bindegewebe-Feststoffteilchen zu
Fäden geformt,
die sich zum Weben oder Flechten eignen. Die Fäden können zu Fasergeweben oder anderen
komplexen Konstrukten für
eine Implantation verwoben sein. Die verflochtenen oder verwobenen
Fasergewebe können
ein Gerüst
aus Matrix-Material für
Wirtszellen bereitstellen, die darauf haften können. Zusätzlich kann der Faden oder das
aus Fäden
hergestellte Fasergewebe mit Zellen in vitro, wie oben, besät sein und
dann an einer geeigneten Stelle im Wirt transplantiert werden.
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Die Fäden dieser Erfindung können entweder
ein gemischter Faser-Typ oder ein beladener Hohlfaser-Typ sein.
Gemischte Faser-Fäden
sind hergestellt durch Mischen von Bindegewebe-Feststoffteilchen
mit einem bioabsorbierbaren oder nicht bioabsorbierbaren Polymer,
dann Extrudieren der Mischung unter Verwendung zum Beispiel einer
Spinndüse,
um einen gemischten Faden zu formen. Der Hohlfaser-Faden umfasst einen
Kern aus Bindegewebe-Feststoffteilchen dieser Erfindung, umgeben von
einem porösen
polymeren Mantel. Das zur Herstellung der Fäden verwendete Polymer kann
entweder bioabsorbierbar oder nicht bioabsorbierbar sein. In einer
bevorzugten Anwendungsform ist das Polymer Kollagen. Nach Extrudieren
werden die Fäden dieser
Erfindung dehydratisiert und koaguliert, zum Beispiel mittels Extrudieren
in ein Bad, das absoluten Alkohol, Carbowax oder Aceton enthält. Die
Fäden können vergütet werden
zum Beispiel mittels Ziehen der Fäden über Walzen vom Koagulationsbad
in ein Vergütungsbad,
das eine Saline-Lösung
enthält.
Die Fäden
können
dann getrocknet und aufgespult werden, zum Beispiel mittels Ziehen
der Fäden über mehrere
Walzen, um sie zu trocknen und dann auf Spulen zu wickeln.
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Beispiele
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Tierische Quellen für Bindegewebe-Matrixmaterialien
wie beispielsweise Organe sind porcine, bovine, ovine, marine oder
andere Tiere. Zum Beispiel können
zur Rekonstitution eines endokrinen Pankreas-Äquivalents wenigstens drei
Organe verwendet sein. Erstens der Pankreas selbst, der die Gewebe-Spezifität der Matrix
liefern würde.
Zweitens das Duodenum oder Jejunum des Darms und drittens die Haut.
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Die Organe werden auf Eis in sterilen
Behältern
unmittelbar nach Töten
des Tieres verpackt und ins Labor gebracht. Der Pankreas wird entsprechend des
Protokolls für
Entfernung der Inseln behandelt, das heißt, in den Pankreas-Gang wird
eine Kanüle eingeführt und
2 mg/ml Kollagenase (Typ X, Sigma) und 2% fötales Kälberserum haltige Hanks Lösung injiziert.
Zusätzlich
sind die beiden Arterien, die den Pankreas versorgen, die Arteria
colica und die Arteria mesenterica superior ähnlicherweise mit Heparin haltiger
Kollagenase-Lösung
perfundiert, um Endothel aus dem Gefäßsystem der Drüse zu entfernen.
Die adäquate
Reinigung des Pankreas kann ein Heparinisieren des Tieres vor dem
Töten erfordern.
Eine Druckvorrichtung wird eingesetzt, um auf das Organ vorsichtig
Druck auszuüben,
wenn es in einer Sterilkammer im Kalten perfundiert und reperfundiert
wird.
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Im Verlauf der Rezirkulation wird
die Kollagenase-Lösung
allmählich
verdünnt.
Ein faserartiges Netz aus Gängen
und Gefäßen verbleibt
nach dem Kollagenase-Verdau.
Nach Waschen in Phosphat gepufferter Saline wird das faserartige
Material gefriergetrocknet und mechanisch in einem OmnimixerTM Scherröhrchen
gebrochen. Nach Auftauen werden die Feststoffteilchen erneut gewaschen
und in 5% Peressigsäure
sterilisiert.
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Das Ziel der Gefrier- und Zerkleinerungsprozedur
ist, Matrix-Feststoffteilchen mit einem Durchmesser zwischen 100
und 200 μm
zu liefern. Die Langerhans Inseln des Pankreas, die für die Sekretion von
Insulin und anderen Hormonen verantwortlich sind, messen selbst
zwischen 100 und 200 μm.
Die Größe der Feststoffteilchen
ist ebenfalls durch die maximal mögliche Dicke des für einen
Wirt hergestellten Gewebetransplantates festgelegt. Die Dicke muss
mit dem Weiterleben nach Implantation in vivo in Einklang stehen.
Eine Diffusionsstrecke größer als 0,5
mm ist nicht erwünscht,
da das Transplantat von diffundierenden Gewebsflüssigkeiten zwecks Gasaustausch
und Nährstoffen
abhängig
ist, bis es von Gefäßen durchzogen
ist. Das Ziel ist, Feststoffteilchen relativ gleicher Größe aus dem
gefrorenen Gewebe mittels eines mechanischen Prozesses herzustellen,
der das Material nicht mit seiner Reibungswärme schmilzt. Mischen, Reiben,
Zerkleinern und/oder Zerstoßen
in der Kälte
bei –30°C oder darunter
sind Verfahren, die angewandt sein können.
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Die Feststoffteilchen werden dann
zu Aggregaten mit kleinen Clustern kultivierter Zellen vereint oder
werden als Mikrokügelchen
in einem Zellbioreaktor eingesetzt, in dem Zellen von Inselzellkulturen ausgesät sind.
Die Zellen haften auf den Oberflächen der
Matrix-Mikrokügelchen
im Bioreaktor. Die zuletzt erwähnte Strategie
ist als ein Mittel zur Expansion von Inselzellkulturen zweckdienlich;
sie kann ebenfalls als ein Mittel zur Bildung von Pseudo-Inseln
dienen.
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Das zweite Beispiel eines Organs,
dessen Matrix präpariert
wurde, ist das Jejunum oder Duodenum, das nach dem Öffnen mechanisch
abgeschabt wurde. Wie von Badylak et al., U.S. Patent Nr. 4.902.508
(1990) beschrieben, wird das Stratum compactum, das etwa 100 μm dick ist
und zwischen den luminalen Schichten auf der einen Seite und muskulären Schichten
auf der anderen Seite liegt, von ihnen befreit und es verbleibt
ein zellfreies kollagenes Bindegewebe. Das gewaschene Stratum compactum
wird nach Gefriertrocknen, wie oben beschrieben, partikularisiert.
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Ähnlich
wird das dritte Organ, die Haut, von Epidermis und darunter liegendem
Fettmaterial befreit und die Dermis wird in 100–200 μm dicke Schichten parallel zur
Dermis-Oberfläche
mit einem Dermatom geschnitten. Sie wird dann gefriergetrocknet, partikularisiert
und als Vorbereitung auf eine Kombination mit Zellen oder Transplantation
gewaschen. Alternativ können
die Schichten, die von Jejunum oder Duodenum stammen, mit einem
Meshdermatom oder ähnlichen
Vorrichtung porös
gemacht oder perforiert sein, so dass sie mit Zellen oder Pseudo-Inseln
oder beidem besät
werden können.
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Aggregate können ebenfalls gebildet werden,
wenn Suspensionen kultivierter Zellen mit den Matrix-Feststoffteilchen
in einer Transwell-Kammer, wie beispielsweise in der CostarTM Kammer, kombiniert werden. Die Flüssigkeit,
in der die Zellen und das Feststoffteilchen suspendiert sind, fließt durch die
poröse
Membran, die als Kammerboden dient, und die Zellen geraten in unmittelbare
Nähe zu
den Feststoffteilchen, an deren Oberflächen sie haften. Sezernierte
Zellprodukte versorgen die zusätzliche Matrix,
die dem Großteil
der Feststoffteilchen Zusammenhalt verleiht.
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Die beiden weiteren Versuchsansätze, die den
Kombinationen aus Feststoffteilchen-Zelle oder Feststoffteilchen-Pseudo-Insel
Zusammenhalt verleihen, um eine Transplantation in Schichten zu
erleichtern, sind die folgenden: Ein flacher Behälter aus porösem Kollagen
oder aus einem Poly-L-lactat oder einem anderen Biopolymer wird
hergestellt und mit den Matrix-Feststoffteilchen und anhaftenden
Zellen gefüllt,
die in einem Bioreaktor oder anderen Gerät gebildet worden sind. Der
Biopolymer-Behälter
und dessen Inhalt können
dann in einer Kammer gehalten werden, deren Boden eine Transwell-Membran
ist und mit dem Nährmedium
in Kontakt steht.
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Das andere Verfahren besteht aus
nicht toxischem Vernetzen der Feststoffteilchen mit Transglutaminase
in Gegenwart von Dermatansulfat und Fibronectin, wobei dadurch dreidimensionale
rekonstituierte Gewebe gebildet werden. Weil dieses Verfahren Zellen
nicht schädigt,
kann die Vernetzung in Gegenwart der Zellen erfolgen. Die zusammengefügten Konstrukte,
das heißt
dreidimensionale rekonstituierte Gewebe, werden bei 37°C in einem
5% CO2 Inkubator inkubiert und lässt sie
als Vorbereitung auf die Transplantation in vitro differenzieren.
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Entsprechungen
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Der Fachmann erkennt oder ist in
der Lage, viele Entsprechungen zu den spezifischen Anwendungsformen
der hier beschriebenen Erfindung unter ausschließlicher Anwendung von Routineexperimenten
zu erkennen. Diese und weitere Entsprechungen sind beabsichtigterweise
von den folgenden Ansprüchen
umfasst.