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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine chemolumineszierende Verbindung sowie ein Verfahren, Zusammensetzungen
und Sets zur Bestimmung eines Analyten in einer Probe. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Zusammensetzung, die Chemolumineszenz
mit hoher Quantenausbeute aufweist, wenn sie durch Singulett-Sauerstoff
aktiviert wird, die rasch abklingt und die bei langen Wellenlängen emittiert.
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Das Gebiet der klinischen Diagnostik
ist in den letzten Jahren in großem Umfang ausgeweitet worden – sowohl
hinsichtlich der Vielfalt an Materialien (Analyten), die ohne Schwierigkeiten
und präzise
bestimmt werden können,
als auch hinsichtlich der Bestimmungsverfahren. Es sind praktikable,
zuverlässige
und ungefährliche
Verfahren zum Nachweis der Gegenwart niedriger Konzentrationen von
Materialien in Flüssigkeiten
wünschenswert.
In der klinischen Chemie können
diese Materialien in Körperflüssigkeiten
in Konzentrationen von unter 1012 Mol vorhanden
sein. Die Schwierigkeit, niedrige Konzentrationen dieser Materialien
zu detektieren, wird durch die relativ geringen Probengrößen, die
dafür einsetzbar
sind, noch verstärkt.
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Bei der Entwicklung von Tests müssen unterschiedliche
Faktoren berücksichtigt
werden. Eine Überlegung
ist die Signalreaktion auf Änderungen
der Analytenkonzentration. Eine zweite Überlegung ist die Leichtigkeit,
mit der die Arbeitsvorschrift für
den Test durchgeführt
werden kann. Eine dritte Überlegung
sind die schwankenden Störungen
von Probe zu Probe. Einfache Herstellung und Reinigung der Reagenzien,
Verfügbarkeit
von Geräten,
einfache Automatisierung und Wechselwirkungen mit Materialien von
Interesse sind weitere Faktoren, die es bei der Entwicklung nützlicher
Tests zu berücksichtigen
gilt.
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Eine Vielzahl von Techniken einer
bestimmten Kategorie sieht die Verwendung eines Rezeptors vor, der
sich spezifisch an eine bestimmte räumliche und polare Struktur
eines markierten Liganden als Funktion der Gegenwart eines Analyten
binden kann.
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Die beobachtete Wirkung der Bindung
durch den Rezeptor hängt
vom Marker ab. In einigen Fällen sorgt
die Bindung des Rezeptors lediglich für eine Differenzierung des
Molekulargewichts zwischen gebundenem und ungebundenem markiertem
Liganden. In anderen Fällen
erleichtert die Bindung des Rezeptors die Trennung von gebundenem
markiertem Liganden von freiem markiertem Liganden, oder sie kann
die Beschaffenheit des aus dem Marker erhaltenen Signals beeinflussen,
sodass das Signal je nach Menge des an den markierten Liganden gebundenen
Rezeptors variiert. Eine weitere Variation besteht darin, dass der
Rezeptor markiert ist und der Ligand unmarkiert. Alternativ dazu
sind sowohl der Rezeptor als auch der Ligand markiert, oder es sind
unterschiedliche Rezeptoren mit zwei unterschiedlichen Markern markiert,
woraufhin die Marker miteinander in Wechselwirkung treten, wenn
sie sich in unmittelbarer Nähe
befinden, und die Menge an vorhandenem Liganden das Ausmaß beeinflusst,
in dem die Marker des Rezeptors miteinander wechselwirken.
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Es besteht nach wie vor die Notwendigkeit,
neue und präzise
Techniken zu entwickeln, die auf ein breites Spektrum unterschiedlicher
Liganden abgestimmt oder in konkreten Fällen verwendet werden können, wo andere
Verfahren nicht ohne Weiteres in Frage kommen.
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Es wurden bereits homogene Immunassays
für kleine
Moleküle
beschrieben. Diese Tests sind z. B. der FRAT®-Test
von SYVA, der EMIT®-Test, der Enzymkanalisierungs-Immuntest
und der Fluoreszenz-Energietransfer-Immuntest (FETI); ferner gibt
es Enzyminhibior-Immuntests (Hoftman LaRoche und Abbott Laboratories),
wie z. B. den Fluoreszenz-Polarisations-Immuntests (Dandlicker)
u. a. Alle diese Verfahren besitzen beschränkte Sensitivität, und nur
einige, wie z. B. FETI und Enzymkanalisierung, sind für große Multiepitop-Analyten
geeignet. Lumineszierende Verbindungen, wie z. B. fluoreszierende
Verbindungen und chemolumineszierende Verbindungen, werden für Tests
sehr häufig
eingesetzt, da sie die Fähigkeit
des Lichtaussendens besitzen. Aus diesem Grund wurden Lumineszenzmittel
als Marker in Tests, wie z. B. Nucleinsäureassays und Immunassays,
verwendet. Beispielsweise wird ein Element eines spezifischen Bindungspaars
an ein Lumineszenzmittel gebunden, und es werden verschiedene Arbeitsvorschriften
befolgt. Das Lumineszenzmittel-Konjugat kann im Verhältnis zur
Analytenmenge in einer Probe, von der man vermutet, dass sie den
Analyten enthält,
zwischen einer festen Phase und einer flüssigen Phase verteilt werden.
Durch Messen der Lumineszenz einer der beiden Phasen kann der beobachtete
Lumineszenzwert mit der Konzentration des Analyten in der Probe
in Beziehung gesetzt werden.
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Teilchen, wie z. B. Liposomen und
Erythrozyten-Geisterpeaks, wurden als Träger eingekapselter wasserlöslicher
Materialien verwendet. Beispielsweise dienten Liposomen dazu, biologisch
aktives Material aus unterschiedlichen Gründen einzukapseln, z. B. für ein Arzneimittel-Zufuhrsystem,
in dem ein Medikament während
der Liposomen-Herstellung eingeschlossen und dann dem zu behandelnden
Patienten verabreicht wird.
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Teilchen, wie z. B. Latexperlen und
Liposomen, wurden auch in Tests eingesetzt. Beispielweise kann in
homogenen Assays ein Enzym in der wässrigen Phase eines mit Antikörper oder
Antigen markierten Liposoms eingeschlossen werden. Die Liposomen
setzen dann das Enzym in Gegenwart einer Probe und eines Komplements
frei. Antikörper-
oder Antigen-markierte Liposomen mit wasserlöslichen fluoreszierenden oder nichtfluoreszierenden
Farbstoffen (in wässriger
Phase eingeschlossen) oder löslichen
Lipidfarbstoffen (in der Lipid-Doppelschicht des Lipidvesikels oder
in Latexperlen gelöst)
wurden auch für
Tests auf Analyten herangezogen, die eine immunochemische Reaktion
mit dem oberflächengebundenen
Antikörper
oder Antigen eingehen können.
Es wurden Detergenzien dazu verwendet, die Farbstoffe aus der wässrigen
Phase der Liposomen freizusetzen.
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Kurzbeschreibung
des verwandten Standes der Technik
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White et al. (White) besprechen „Chemically
Produced Excited States. Energy Transfer, Photochemical Reactions,
and Light Emission" in
J. Am. Chem. Soc. 93, 6286 (1971).
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McCapra et al. (McCapra) offenbaren „Metal
Catalysed Light Emission from a Dioxetan" in Tetrahedron Letters 23 (49), 5225–5228 (1982).
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Wildes et al. (Wildes) besprechen „The Dioxetane-Sensitized
Chemiluminescence of Lanthanide Chelates. A Chemical Source of ,Monochromatic' Light" in J. Am. Chem.
Sco. 93(23), 6286–6288
(1971).
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Handley et al. (Handley) offenbaren „Effects
of Heteroatom Substituents on the Properties of 1,2-Dioxetanes" in Tetrahedron Letters
26, 3183 (1985).
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Zaklika et al. (Zaklika) besprechen „Substituent
Effects on the Decomposition of 1,2-Dioxetanes" in J. Am. Chem. Soc. 100, 4916 (1978).
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EP-A-0.345.776 (McCapra) offenbart
spezifische Bindungstests, die einen Sensibilisator als Marker verwenden.
Die Sensibilisatoren enthalten jede Gruppe, die – bei Stimulierung durch Anregung
mit Strahlung einer oder mehrerer Wellenlängen oder andere chemische
oder physikalische Stimulierung (z. B. Elektronentransfer, Elektrolyse,
Elektrolumineszenz oder Energietransfer) – einen angeregten Zustand
erreichen, der (a) nach Wechselwirkung mit molekularem Sauerstoff
molekularen Singulett-Sauerstoff produziert oder (b) nach Wechselwirkung
mit einem Leuko-Farbstoff eine reduzierte Form annimmt, die durch
Wechselwirkung mit molekularem Sauerstoff wieder in ihren ursprünglichen
nicht angeregten Zustand rückgeführt werden
kann, was zur Bildung von Wasserstoffperoxid führt. Beide Wechselwirkung mit
dem angeregten Sensibilisator werden unter Zugabe von Reagenzien
ein detektierbares Signal liefern.
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EP-A-0.070.685 (Heller et al. 1)
beschreibt eine homogene Nucleinsäure-Hybridisierungsdiagnostik durch
strahlungsfreien Energietransfer.
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Ein lichtaussendendes Polynucleotid-Hybridisierungs-Diagnostikverfahren
ist in EP-A-0.070.687
(Heller et al. II) beschrieben.
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EP-A-515.194 beschreibt Verfahren
zur Bestimmung eines Analyten, die jenen der vorliegenden Beschreibung ähneln, und
offenbart insbesondere die chemolumineszierende Dioxenverbindung,
die weiter unten als Verbindung 9 angeführt ist.
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In einem Aspekt betrifft die Erfindung
eine Verbindung der Formel:
worin X S ist und D und
D' Methyl sind.
Diese Verbindung ist hierin als Verbindung 11 bezeichnet.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
betrifft eine Zusammensetzung, die einen Latex mit der darin inkorporierten
Verbindung 11 umfasst.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines Analyten wie in Anspruch
5 definiert. In diesem Verfahren wird das Ausmaß an Lumineszenz mit der Analytenmenge
im Medium in Beziehung gesetzt.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft ein Set, das eine abgepackte Kombination von Folgendem
umfasst: (1) einer Zusammensetzung, die ein suspendierbares Latexteilchen
umfasst, das Verbindung 11 enthält,
und (2) eines Photosensibilisators. Das Teilchen besitzt ein daran
gebundenes spezifisches Bindungspaar(sbp-) Element. Der Photosensibilisator
kann in seinem angeregten Zustand Sauerstoff in dessen Singulett-Zustand
anregen.
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BESCHREIBUNG
SPEZIFISCHER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die vorliegende Endung betrifft chemolumineszierende
Verbindungen, die unter Aktivierung durch Singulett-Sauerstoff rasch
abklingend chemolumineszierendes Licht aussenden; im Allgemeinen
besitzen sie eine Halbwertszeit von 0,5 Sekunden bis zu 30 Minuten,
vorzugsweise 0,5 bis 30 Sekunden, üblicherweise weniger als 20
Sekunden. Außerdem
können
die vorliegenden chemolumineszierenden Verbindungen hohe chemolumineszierende
Quantenausbeute aufweisen, nachdem sie mit Singulett-Sauerstoff
angeregt wurden, d. h. im Allgemeinen von 0,1 bis 0,9, üblicherweise
von 0,1 bis 0,6, vorzugsweise von 0,2 bis 0,4. Das vom Metallchelat in
den vorlie genden Zusammensetzungen nach Aktivierung ausgesandte
chemolumineszierende Licht besitzt im Allgemeinen eine Wellenlänge von
etwa 550 bis 700 nm, üblicherweise
von mehr als 600 nm. Die chemolumineszierenden Verbindungen der
Erfindung eignen sich besonders für Lumineszenzassays. Beispielsweise verhindert
das Aussenden bei langer Wellenlänge
Störungen
aufgrund der Serumabsorption in Tests hinsichtlich Blut- oder Serumproben.
Die hohe Quantenausbeute verbessert die Detektierbarkeit, und die
kurze Lebensdauer sorgt für
eine weitere Verbesserung der Detektierbarkeit, indem bewirkt wird,
dass das gesamte ausgesandte Licht in einem kurzen Puls und nicht über einen
langen Zeitraum abgegeben wird. Dies kann höhere Lichtintensität bei niedrigeren
Quantenausbeuten ermöglichen.
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Die Quantenausbeute von Chemolumineszenz
der vorliegenden chemolumineszierenden Verbindungen bei Aktivierung
durch Singulett-Sauerstoff ist im Allgemeinen etwa 10- bis 100fach
höher,
vorzugsweise 10- bis 50fach höher,
als jene, die bei getrennter Bestrahlung der Komponenten der Zusammensetzung
zu beobachten wäre.
Außerdem
wird die Abklingrate der Chemolumineszenz aufgrund einiger der vorliegenden
Zusammensetzungen deutlich erhöht.
Diese Eigenschaften machen die Zusammensetzungen für Assays
zur Bestimmung von Analyten äußerst interessant.
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Bevor mit einer ausführlichen
Beschreibung spezifischer Ausführungsformen
der Erfindung fortgefahren wird, werden einige Begriffe definiert
und im Detail beschrieben.
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Metallligand: Eine Verbindung, in
der zwei oder mehr Atome des gleichen Moleküls mit einem Metall koordinieren
können,
um ein Metallchelat zu bilden. Die Metallchelate, die einen Teil
der Zusammensetzungen der Erfindung bilden können, umfassen ein Metall,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Europium, Terbium, Dysprosium, Samarium,
Osmium und Ruthenium. Eines der obigen Metalle ist mit einem oder
mehreren Metallliganden koordiniert; es kann sich z. B. um 3-(2-Thienoyl)-1,1,1-trifluoraceton (TTA),
3-Benzoyl-1,1,1-trifluoraceton (BFTA), 3-Naphthoyl-1,1,1-trifluoraceton
(NPPTA), 2,2-Dimethyl-4-perfluorbutyroyl-3-butanon (fod), 2,2'-Dipyridyl (bpy),
Phenanthrolin (phen), Salicylsäure,
Phenanthrolincarbonsäure,
Bipyridylcarbonsäure,
Aza-Kronenether, Trioctylphosphinoxid, Azakryptanden usw. handeln. Üblicherweise
ist das Metall im Metallchelat zumindest sechsfach koordiniert,
doch es kann auch – je
nach den Metallliganden – achtfach
oder noch höher
koordiniert sein. Das Metallchelat ist ungeladen, d. h. die Anzahl
saurer Gruppen, die seine Liganden bereitstellen, entspricht der
Oxidationsstufe des Metalls. Üblicherweise
sind die Metallliganden relativ hydrophob, um dem Metallchelt in
nichtpolaren Lösungsmitteln
Löslichkeit
zu verleihen. Seltenerdmetalle besitzen üblicherweise eine Oxidationsstufe von
drei, Ruthenium besitzt eine Oxidationsstufe von zwei, und Osmium
besitzt ebenfalls eine Oxidationsstufe von zwei. Veranschaulichende
und keinesfalls einschränkende
Beispiele für
solche Metallchelate sind die folgenden:
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Ein TTA in 3(a) oder 3(b) kann durch
Folgendes ersetzt sein:
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Zwei TTAs in 3(a) und 3(b) können unabhängig voneinander
durch Verbindungen ersetzt sein, die aus Folgenden ausgewählt sind:
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Drei TTAs können unabhängig voneinander durch Verbindungen
ersetzt sein, die aus Folgenden ausgewählt sind:
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Viele dieser Metallliganden und Metallchelate
sind auf dem Gebiet bekannt und im Handel erhältlich. Im Allgemeinen können Metallchelate
aus Metallliganden herge- stellt werden, indem das Metallchlorid
mit dem gewünschten
Anteil an Metallligand-Molekülen in einem
organischen Lösungsmittel,
z. B. Acetonitril, und ausreichend Base, z. B. Pyridin, kombiniert
wird, um die freigesetzte Salzsäure
aufzunehmen. Beispielsweise können
Metallchelate nach einem Verfahren hergestellt werden, das von Shinha,
A. P., in „Fluorescences
and laser action in rare earth chelates", Spectroscopy Inorganic Chemistry 2,
255–288
(1971), beschrieben wurde.
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Arylgruppe: Ein organischer Rest,
abgeleitet von einem aromatischen Kohlenwasserstoff durch Entfernung
eines Atoms, umfassend einen oder mehrere aromatische Ringe, üblicherweise
ein bis vier aromatische Ringe, die im Allgemeinen fünf- oder
sechsgliedrige Ringe sind, z. B. Phenyl (von Benzol), Naphthyl (von Naphthalin),
Biphenylenyl, Azulenyl, Anthryl, Phenanthrenyl, Pyridyl, Indolyl,
Benzofuranyl, Benzothiophenyl, Chinolinyl, Isochinolinyl, Carbazolyl,
Acridinyl, Imidazolyl, Thiazolyl, Pyrazinyl, Pyrimidinyl, Purinyl,
Pteridinyl usw.
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Aralkyl: Ein organischer Rest mit
einer Alkylgruppe, an die eine Arylgruppe gebunden ist, z. B. Benzyl, Phenethyl,
3-Phenylpropyl, 1-Naphthylethyl usw.
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Elektronen-Donorgruppe: Ein Substituent,
der, wenn er an ein Molekül
gebunden ist, dieses so polarisieren kann, dass die Elektronen-Donorgruppe
im Vergleich zu einem anderen Abschnitt des Moleküls elektronenarm
und positiv geladen wird, d. h. eine verringerte Elektronendichte
aufweist. Solche Gruppen sind u. a. Amine, Ether, Thioether, Phosphine,
Hydroxy, Oxyanionen, Mercaptane und deren Anionen, Sulfide usw.
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Alkyl: Ein einwertiger, verzweigter
oder unverzweigter Rest, der von einem aliphatischen Kohlenwasserstoff
durch Entfernung eines H-Atoms abgeleitet wird; dazu zählen sowohl
niedere als auch höhere
Alkyle.
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Alkylrest: Ein Substituent aus zwei
oder mehr Alkylgruppen, die unabhängig voneinander niedere oder höhere Alkylgruppen
sein können,
die über
eine Funktionalität,
wie z. B. einen Ether, einschließlich Thioether, ein Amid,
einen Ester u. dgl. miteinander verbunden sein können.
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Niederes Alkyl: Alkyl mit 1 bis 5
Kohlenstoffatomen z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Isopropyl,
Isobutyl, Pentyl, Isopentyl usw.
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Höheres
Alkyl: Alkyl mit mehr als 6 Kohlenstoffatomen, üblicherweise mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, z.
B. Hexyl, Heptyl, Octyl usw.
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Alkyliden: Ein zweiwertiger organischer
Rest, der von einem aliphatischen Kohlenwasserstoff abgeleitet ist,
z. B. Ethyliden, worin zwei Wasserstoffatome vom gleichen Kohlenstoffatom
entfernt sind.
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Substituiert: Ein Wasserstoffatom
oder ein Molekül
wurde durch ein anderes Atom ersetzt, das ein einzelnes Atom, wie
z. B. Halogen usw., oder ein Teil einer Atomgruppe sein kann, die
eine Funktionalität
bildet, z. B. ein Substituent aus 1 bis 50 Atomen (mit Ausnahme
der erforderlichen Wasserstoffatome, die zur Erfüllung der Wertigkeiten solcher
Atome benötigt
werden), welche Atome unabhängig
voneinander aus der Gruppe bestehend aus Kohlenstoff, Sauerstoff,
Stickstoff, Schwefel und Phosphor ausgewählt sind und die an ein oder
mehrere Metallatome gebunden sein können oder auch nicht.
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Analyt: Die zu detektierende Verbindung
oder Zusammensetzung. Der Analyt kann aus einem Element eines spezifischen
Bindungspaars (sbp) bestehen und kann ein Ligand sein, der einwertig
(monoepitopisch) oder mehrwertig (polyepitopisch), üblicherweise
ein Antigen oder Hapten ist und eine einzelne Verbindung oder eine
Mehrzahl von Verbindungen, die zumindest eine gemeinsame Epitop-
oder Determinantenstelle aufweisen, ist. Der Analyt kann ein Teil
einer Zelle, wie z. B. Bakterien, oder eine Zelle sein, die ein
Blutgruppen-Antigen trägt,
z. B. A, B, D usw., oder er kann ein HLA-Antigen oder ein Mikroorganismus
sein, z. B. Bakterien, Pilze, Protozoen oder Viren.
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Die mehrwertigen Ligandenanalyten
sind normalerweise Poly(aminosäuren),
d. h. Polypeptide und Proteine, Polysaccharide, Nucleinsäuren und
Kombinationen davon. Solche Kombinationen sind z. B. Komponenten
von Bakterien, Viren, Chromosomen, Genen, Mitochondrien, Kernen,
Zellmembranen u. dgi.
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In den meisten Fällen weisen die Polyepitop-Ligandenanalyten
der Erfindung ein Molekulargewicht von zumindest etwa 5.000, noch
häufiger
von zumindest etwa 10.000, auf. In der Kategorie der Poly(aminosäuren) weisen
die Poly(aminosäuren)
von Interesse im Allgemeinen ein Molekulargewicht von etwa 5.000
bis 5.000.000, noch häufiger
von üblicherweise
etwa 20.000 bis 1.000.000, auf; unter den Hormonen von In- teresse
reichen die Molekulargewichte üblicherweise
von etwa 5.000 bis 60.000.
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Eine Vielzahl von Proteinen kann
als zugehörig
zu einer Familie angesehen werden – einer Familie von Proteinen
mit ähnlichen
strukturellen Merkmalen, Proteinen mit bestimmten biologischen Funktionen,
Proteinen, die mit spezifischen Mikroorganismen, besonders krankheitsverursachenden
Mikroorganismen, in Verbindung stehen, usw. Solche Proteine sind
z. B. Immunglobuline, Cytokine, Enzyme, Hormone, Krebsantigene, Nährstoffmarker,
gewebespezifische Antigene usw.
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Nachstehend werden Klassen strukturverwandter
Proteine angeführt:
Protamine, Histone, Albumine, Globuline, Skleroproteine, Phosphoproteine,
Mucoproteine, Chromoproteine, Lipoproteine, Nucleoproteine, Glykoproteine,
T-Zellen-Rezeptoren, Proteoglykane, HLA, unklassifizierte Proteine,
z. B. Somatotropin, Prolactin, Insulin, Pepsin, Proteine im menschlichem
Plasma, wie z. B. Blutgerinnungsfaktoren, andere polymere Materialien,
wie z. B. Mucopolysaccharide und Polysaccharide, Mikroorganismen,
wie z. B. Bakterien, Viren und Pilze.
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Die Monoepitop-Ligandenanalyten besitzen
im Allgemeinen ein Molekulargewicht von etwa 100 bis 2.000, noch
häufiger
von 125 bis 1.000. Zu den Analyten zählen Medikamente, Metaboliten,
Pestizide, Schmutzstoffe u. dgl. Unter den Medikamenten von Interesse
sind Akaloide, Steroide, Steroid-mimetische Substanzen, Lactame,
Aminoalkylbenzole, Benzoheterozyklen, Purine, von Marihuana Abgeleitete,
Hormone, Vitamine, Prostaglandine, trizyklische Antidepressiva,
Anti-Neoplastika, Antibiotika, Nucleoside und Nucleotide, verschiedene
individuelle Medikamente, z. B. Methadon, Meprobamat, Serotonin,
Meperidin, Lidocain, Procainamid, Acetylprocainamid, Propranolol,
Griseofulvin, Valproinsäure,
Butyrophenone, Antihistamine, Chloramphenicol, anticholinergische
Medikamente, z. B. Atropine, mit Krankheitszuständen assoziierte Metaboliten,
z. B. Spermin, Galactose, Phenylbranztraubensäure und Typ-1-Porphyrin, Aminoglykoside,
polyhalogenierte Biphenyle, Phosphatester, Thiophosphate, Carbamate,
polyhalogenierte Sulfenamide.
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Für
Rezeptoranalyten reichen die Molekulargewichte im Allgemeinen von
10.000 bis 2 × 108, noch häufiger
von 10.000 bis 106. Für Immunglobuline, IgA, IgG,
IgE und IgM, reichen die Molekulargewichte im Allgemeinen von etwa
160.000 bis etwa 106. Enzyme besitzen normalerveise
ein Molekulargewicht von etwa 10.000 bis 1.000.000. Natürliche Rezeptoren
können
in Bezug auf das Molekulargewicht stark variieren – im Allgemeinen
von zumindest etwa 25.000 bis zu 106 oder
mehr; dazu zählen
Materialien wie Avidin, DNA, RNA, Thyroxin-Bindungsglobulin, Thyroxin-bin-
dendes Präalbumin,
Transcortin usw.
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Der Ausdruck „Analyt" umfasst überdies Polynucleotid-Analyten
wie die unten definierten Polynucleotide. Dazu zählen m-RNA, r-RNa, t-RNA, DNA,
DNA-RNA-Duplexe usw. Der Ausdruck Analyt umfasst auch Rezeptoren,
die Polynucleotid-Bindungsmittel sind, z. B. Restriktionsenzyme,
Aktivatoren, Repressoren, Nuclease, Polymerasen, Histone, Reparaturenzyme,
Chemotherapeutika u. dgl.
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Der Analyt kann ein direkt in einer
Probe gefundenes Molekül
sein, z. B. eine Körperflüssigkeit
aus einem Wirt. Die Probe kann direkt untersucht oder vorbehandelt
werden, um den Analyten leichter detektierbar zu machen. Außerdem kann
der Analyt von Interesse bestimmt werden, indem ein Mittel detektiert
wird, das den Anayten von Interesse nachweist, z. B. ein sbp-Element,
das komplementär
zum Analyten von Interesse ist, dessen Gegenwart nur dann detektiert
wird, wenn der Analyt von Interesse in einer Probe vorhanden ist. Somit
wird das den Analyten nachweisende Mittel zum in einem Assay detektierten
Analyten. Die Körperflüssigkeit
kann z. B. Harn, Blut, Plasma, Serum, Speichel, Sperma, Kot, Sputum,
Rückenmarksflüssigkeit,
Tränenflüssigkeit,
Schleim und dergleichen sein.
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Element eines spezifischen Bindungspaars
(„sbp-Element"): Eines von zwei
unterschiedlichen Molekülen
mit einem Bereich auf der Oberfläche
oder in einem Hohlraum, der sich spezifisch an eine bestimmte räumliche
und polare Struktur des anderen Moleküls bindet und dadurch als komplementär dazu definiert
ist. Die sbp-Elemente werden als Ligand und Rezeptor (Anti-Ligand)
bezeichnet. Sie sind üblicherweise
Elemente eines immunologischen Paars, wie z. B. Antigen-Antikörper, obwohl
andere spezifische Bindungspaare, wie z. B. Biotin-Avidin, Hormon-Hormon-Rezeptoren,
Nucleinsäure-Duplexe,
IgG-Protein A, Polynucletid-Paare, wie z. B. DNA-DNA, DNA-RNA u.
dgl., nicht immunologische Paare sind, aber gemäß vorliegender Erfindung und in
der Definition von sbp-Element enthalten sind.
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Polynucleotid: Eine Verbindung oder
Zusammensetzung, die ein polymeres Nucleotid mit (im natürlichen
Zustand) etwa 50 bis 500.000 oder mehr Nucleotiden und (im isolierten
Zustand) etwa 15 bis 50.000 oder mehr Nucleotiden, üblicherweise
mit etwa 15 bis 20.000 Nucleotiden, noch häufiger mit 15 bis 10.000 Nucleotiden.
Das Polynucleotid enthält
Nucleinsäuren
aus jeder beliebigen Quelle in gereinigter oder ungereinigter Form,
in der Natur vorkommend oder synthetisch produziert, z. B. DNA (dsDNA
und ssDNA) und RNA, üblicherweise
DNA; Beispiele sind t-RNA, m-RNA, r-RNA, Mitochondrien-DNA und -RNA, Chloroplasten-DNA
und -RNA, DNA-RNA-Hy bride oder Gemische davon, Gene, Chromosomen,
Plasmide, Genome von biologischem Material, wie z. B. Mikroorganismen,
beispielsweise aus Bakterien, Hefen, Viren, Viroiden, Schimmelpilzen, Pilzen,
Pflanzen, Tieren, Menschen, und Fragmente davon und dergleichen.
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Ligand: Jede organische Verbindung,
für die
ein Rezeptor natürlich
vorkommt oder hergestellt werden kann.
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Ligandenanalog: Ein modifizierter
Lignd, ein organischer Rest oder Analytenanalog, üblicherweise
mit einem Molekulargewicht von über
100, der mit dem analogen Liganden um einen Rezeptor konkurrieren
kann, wobei die Modifikation ein Mittel bereitstellt, um ein Ligandenanalog
mit einem anderen Molekül
zu verbinden. Das Ligandenanalog unterscheidet sich vom Liganden üblicherweise
um mehr als eine Substitution eines Wasserstoffs durch eine Bindung,
die das Ligandenanalog mit einem Hub oder Marker verbindet, was
aber nicht der Fall sein muss. Das Ligandenanalog kann sich in ähnlicher
Weise wie der Ligand an den Rezeptor binden. Das Analog könnte beispielsweise
ein Antikörper
sein, der gegen den Idiotyp eines Antikörpers gegen den Liganden gebildet
ist.
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Rezeptor („Antiligand"): Jede Verbindung
oder Zusammensetzung, die eine bestimmte räumliche und polare Struktur
eines Moleküls
erkennen kann, wie z. B. eine Epitop- oder Determinantenstelle.
Beispiele für Rezeptoren
sind natürlich
vorkommende Rezeptoren, z. B. Thyroxin-Bindungsglobulin, Antikörper, Enzyme, Fab-Fragmente,
Lectine, Nucleinsäuren,
Protein A, Komplementkomponente C1q und dergleichen.
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Spezifische Bindung: Eines von zwei
unterschiedlichen Molekülen
erkennt spezifisch das andere (im Vergleich zu deutlich verringerter
Erkennung anderer Moleküle).
Im Allgemeinen besitzen die Moleküle Bereiche auf ihren Oberflächen oder
in Hohlräumen,
die zu spezifischer Erkennung zwischen den zwei Molekülen führen. Beispiele für spezifische
Bindung sind Antikörper-Antigen-Wechselwirkungen,
Enzym-Substrat-Wechselwirkungen, Polynucleotid-Wechselwirkungen
usw.
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Nichtspezifische Bindung: Nichtkovalente
Bindung zwischen Molekülen,
die relativ unabhängig
von spezifischen Oberflächenstrukturen
ist. Nichtspezifische Bindung kann das Ergebnis mehrerer Faktoren
sein, wie z. B. der hydrophoben Wechselwirkungen zwischen Molekülen.
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Antikörper: Ein Immunglobulin, das
sich spezifisch an eine bestimmte räumliche und polare Struktur eines
weiteren Moleküls
bindet und dadurch als komplementär dazu definiert ist. Der Antikörper kann
monoklonal oder polyklonal sein und durch auf dem Gebiet der Erfindung
bekannte Verfahren hergestellt werden, z. B. durch Immunisierung
eines Wirts und Sammeln von Seren (polyklonal), durch Produktion
kontinuierlicher Hybrid-Zelllinien und Sammeln des sekretierten
Proteins (monoklonal) oder durch Klonieren und Exprimieren von Nucleotidsequenzen
oder von deren mutagenisierten Versionen, die zumindest für die Aminosäuresequenzen
kodieren, die für
die spezifische Bindung natürlicher
Antikörper
erforderlich sind. Antikörper
können ein
komplettes Immunglobulin oder ein Fragment davon umfassen, welche
Immunglobuline die verschiedenen Klassen und Isotypen umfassen,
IgA, IgD, IgE, IgG1, IgG2a und IgG3, IgM usw. Fragmente davon sind
z. B. Fab, Fv und F(ab'),
Fb' u. dgl. Außerdem kommen
gegebenenfalls Aggregate, Polymere und Konjugate von Immunglobulinen
oder ihren Fragmenten in Frage, sofern die Bindungsaffinität für ein bestimmtes
Molekül
aufrechterhalten wird.
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Ein Substituent mit 1 bis 50 Atomen
(mit Ausnahme der erforderlichen Wasserstoffatome, die zur Erfüllung der
Wertigkeiten solcher Atome notwendig sind), welche Atome unabhängig voneinander
aus der Gruppe bestehend aus Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff,
Schwefel und Phosphor ausgewählt
sind: Ein organischer Rest. Der organische Rest besitzt 1 bis 50
Atome, abgesehen von der erforderlichen Anzahl an Wasserstoftatomen,
die zur Erfüllung
der Wertigkeiten der Atome im Rest notwendig sind. Im Allgemeinen
ist das vorherrschende Atom Kohlenstoff (C), es kann aber auch Sauerstoff
(0), Stickstoff (N), Schwefel (S), Phosphor (P) sein, worin 0, N,
S oder P – falls
sie vorhanden sind – an
Kohlenstoff oder an eines oder mehrere voneinander, an Wasserstoff
oder an ein Metallatom gebunden sind, um verschiedene funktionelle
Gruppen zu bilden, z. B. Carbonsäuren,
Alkohole, Thiole, Carboxamide, Carbamate, Carbonsäureester,
Sulfonsäureester,
Phosphorsäuren,
Phosphosäureester,
Harnstoffe, Carbamate, Phosphoramide, Sulfonamide, Ether, Sulfide,
Thioether, Olefine, Acetylene, Amine, Ketone, Aldehyde, Nitrile
und dergleichen. Veranschaulichende Beispiele für solche organischen Reste
oder Gruppen sind u. a. Alkyl, Alkylidin, Aryl, Aralkyl und Alkyl,
Aryl und Aralkyl, substituiert mit einer oder mehreren der oben
erwähnten
Funktionalitäten.
-
Linkergruppe: Die kovalente Bindung
zwischen Molekülen.
Die Linkergruppe hängt
von der Beschaffenheit der gebundenen Moleküle ab, d. h. vom Photosensibilisator,
der chemolumineszierenden Verbindung, dem sbp-Element oder einem
Molekül,
das mit einem Teilchen assoziiert ist oder einen Teil davon bildet.
Funktionelle Gruppen, die auf einem Photosensibilisator oder einer
chemolumineszierenden Verbindung normalerweise vorhanden sind oder
eingeführt
werden, dienen dazu, diese Materialien an ein sbp-Element oder ein
Teilchen, wie z. B. ein Latexteilchen, zu binden.
-
In den meisten Fällen werden Carbonylfunktionalitäten verwendet,
sowohl Oxocarbonyl, z. B. Aldehyd, als auch Nicht-Oxocarbonyl (einschließlich Stickstoff-
und Schwefelanalogen), z. B. Carboxy, Amidin, Amidat, Thiocarboxy
und Thionocarboxy.
-
Alternative Funktionalitäten zu Oxo
sind aktives Halogen, Diazo, Mercapto, Olefin, insbesondere aktiviertes
Olefin, Amino, Phosphoro und dergleichen. Eine Beschreibung von
Linkergruppen findet sich in US-Patent 3.817.837, das hierin durch
Verweis aufgenommen ist.
-
Gemeinsame Funktionalitäten bei
der Bildung einer kovalenten Bindung zwischen der Linkergruppe und
dem zu konjugierenden Molekül
sind Alkylamin, Amidin, Thioamid, Ether, Harnstoff, Thioharnstoff,
Guanidin, Azo, Thioether, Carboxylat, Sulfonat sowie Phosphatester,
Amide und Thioester.
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In den meisten Fällen besitzen der Photosensibilisator
und die chemolumineszierende Verbindung eine Nicht-Oxocarbonylgruppe,
umfassend Stickstoff- und Schwefelanaloge, eine Phosphatgruppe,
eine Aminogruppe, Alkylierungsmittel, wie z. B. Halo- oder Tosylalkyl,
Oxy (Hydroxyl oder das Schwefelanalog Mercapto), Oxocarbonyl (z.
B. Aldehyd oder Keton) oder aktives Olefin wie etwa ein Vinylsulfon
oder α,β-ungesättigter Ester.
Diese Funktionalitäten
sind an Aminogruppen, Carboxylgruppen, aktive Olefine, Alkylierungsmittel,
z. B. Bromacetyl, gebunden. Wenn ein Amin und Carbonsäure oder
das Stickstoffderivat davon oder Phosphorsäure verbunden werden, entstehen
Amide, Amidine und Phophoramide. Wenn Mercaptan und aktiviertes
Olefin verbunden werden, entstehen Thioether. Wenn Aldehyd und ein
Amid unter reduzierenden Bedingungen verbunden werden, entsteht
ein Alkylamin. Wenn eine Carbonsäure
oder Phosphatsäure
und ein Alkohol verbunden werden, entstehen Ester.
-
Photosensibilisator: Ein Sensibilisator
für die
Erzeugung von Singulett-Sauerstoff, üblicherweise durch Anregung
mit Licht. Der Photosensibilisator kann photoaktivierbar sein (z.
B. Farbstoffe und aromatische Verbindungen) oder chemisch aktiviert
werden (z. B. Enzyme und Metallsalze). Wenn die Anregung durch Licht erfolgt,
ist der Photosensibilisator üblicherweise
eine Verbindung, die aus kovalent gebundenen Atomen besteht, wobei üblicherweise
auch mehrere konjugierte Doppel- oder Dreifachbindungen vorhanden
sind. Die Verbindung sollte Licht im Wellenlängenbereich von 200 – 1100 nm, üblicherweise
300 – 1000
nm, vorzugsweise 450 – 950
nm, absorbieren, wobei der Extinktionskoeffizient an ihrem Extinktionsmaximum
bei der Anregungswellenlänge
mehr als 500 M–1cm–1,
vorzugsweise zumindest 5000 M–1cm–1,
noch bevorzugter zumindest 50.000 M–1cm–1,
beträgt.
Die Lebensdauer eines nach Lichtabsorption in Abwesenheit von Sauerstoff
erzeugten angeregten Zustands beträgt üblicherweise zumindest 100
ns, vorzugsweise zumindest 1 ms. Im Allgemeinen muss die Lebensdauer
ausreichend lang sein, um Energietransfer zu Sauerstoff zu ermöglichen,
der normalerweise – je
nach Medium – in
Konzentrationen im Bereich von 10–5 bis
10–3 M
vorhanden ist. Der angeregte Zustand des Sensibilisators weist üblicherweise
eine andere Spin-Quantenzahl (S) als der Grundzustand auf und ist üblicherweise
ein Triplett (S = 1), wenn – wie
dies üblicherweise
der Fall ist – der
Grundzustand ein Singulett (S = 0) ist. Vorzugsweise besitzt der
Sensibilisator eine hohe Zwischensystemübergangsausbeute. Die Lichtanregung
eines Sensibilisators führt
zum langlebigeren Zustand (üblicherweise
Triplett, wobei der Wirkungsgrad zumindest 10%, günstigerweise
zumindest 40%, vorzugsweise mehr als 80% beträgt. Der Photosensibilisator
ist üblicherweise
unter den Testbedingungen zumindest schwach fluoreszierend (Quantenausbeute üblicherweise
weniger als 0,5, vorzugsweise weniger als 0,1).
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Photosensibilisatoren, die durch
Licht anzuregen sind, sind relativ photostabil und reagieren nicht
wirkungsvoll mit Singulett-Sauerstoff. Mehrere strukturelle Merkmale
sind in den meisten nützlichen
Sensibilisatoren vorhanden. Die meisten Sensibilisatoren besitzen
zumindest eine und häufig
drei oder mehr konjugierte Doppel- oder Dreifachbindungen, die in
einer starren und oft aromatischen Struktur gebunden sind. Sie enthalten
häufig
zumindest eine Gruppe, die Zwischensystemübergang beschleunigt, z. B.
eine Carbonyl- oder Iminogruppe, oder ein schweres Atom, das aus
den Reihen 3–6
des Periodensystems ausgewählt
ist, insbesondere Iod oder Brom, oder sie sie können erweiterte aromatische
Strukturen sein. Typische Sensibilisatoren sind z. B. Aceton, Benzophenon,
9-Thioxanthon, Eosin, 9,10-Dibromanthracen, Methylenblau, Metalloporphyrine, z.
B. Hämatoporphyrin,
Phthalocyanine, Chlorophyile, Diodeosin, Buckminsterfulleren usw.
sowie Derivate dieser Verbindungen mit Substituenten aus 1 bis 50
Atomen, um solche Verbindungen lipophiler oder hydrophiler zu machen,
und/oder als Bindungsgruppen, beispielsweise zur Bindung an ein
sbp-Element. Beispiele für
andere hierin geeignete Photosensibilisatoren sind jene, die die
obigen Eigenschaften aufweisen und in N. J. Turro, „Molecular
Photochemistry",
S. 132, W. A. Benjamin Inc., N. Y., USA, 1965 aufgelistet sind.
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Die Photosensibilisatoren sind vorzugsweise
relativ unpolar, um das Lösen
in lipophilem Medium zu gewährleisten,
wenn der Photosensibilisator in ein Öltröpfchen, Liposom, Latexteilchen
usw. inkorporiert wird.
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Die hierin geeigneten Photosensibilisatoren
umfassen auch andere Substanzen und Zusammensetzungen, die Singulett-Sauerstoff
mit oder – was
weniger bevorzugt ist – ohne
Aktivierung durch eine externe Lichtquelle erzeugen können. So
wurde gezeigt, dass z. B. Molybdat- (MoO4
- ) Salze und Chlorperoxidase sowie Myeloperoxidase
plus Bromid- oder Chloridionen (Kanofsky, J. Biol. Chem. 259, 5596
(1983)) die Umwandlung von Wasserstoffperoxid in Singulett-Sauerstoff
und Wasser katalysiert. Beide dieser Zusammensetzungen können beispielsweise
in Teilchen enthalten sein, an die ein sbp-Element gebunden ist,
und im Assayverfahren verwendet werden, in dem Wasserstoffperoxid
als Zusatzreagens vorgesehen ist, Chlorperoxidase an eine Oberfläche gebunden
wird und Molybdat in die wässrige
Phase eines Liposoms inkorporiert wird. Im Schutzbereich der Erfindung
sind als Photosensibilisatoren auch Verbindungen enthalten, die
keine echten Sensibilisatoren sind, jedoch bei Aktivierung durch
Wärme,
Licht oder chemische Aktivierung ein Molekül Singulett-Sauerstoff freisetzen.
Die bekanntesten Elemente dieser Klasse von Verbindungen sind Endoperoxide, wie
z. B. 1,4-Biscarboxyethyl-1,4-naphthalin-endoperoxid, 9,10-Diphenylanthracen-9,10-endoperoxid
und 5,6,11,12-Tetraphenylnaphthalin-5,12-endoperoxid. Erwärmung oder
direkte Lichtabsorption durch diese Verbindungen setzt Singulett-Sauerstoff
frei.
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Träger oder Oberfläche: Eine
Oberfläche,
die aus einem porösen
oder nichtporösen
wasserunlöslichen
Material besteht. Die Oberfläche
kann jede beliebige Form aufweisen (Streifen, Stab, Teilchen, z.
B. Perle, und dergleichen). Die Oberfläche kann hydrophil sein oder
hydrophil gemacht werden; Beispiele sind anorganische Pulver, wie
z. B. Kieselsäure,
Magnesiumsulfat und Aluminiumoxid; natürliche polymere Materialien, insbesondere
Cellulosematerialien und von Cellulose abgeleitete Materialien,
etwa faserhältige
Papiere, wie z. B. Filterpapier, Chromatographiepapier usw.; synthetische
oder modifizierte natürlich
vorkommende Polymere, wie z. B. Nitrocellulose, Celluloseacetat,
Pol(vinylchlorid), Polyacrylamid, vernetztes Dextran, Agarose, Polyacrylat,
Polyethylen, Polypropylen, Poly(4-methylbuten), Polystyrol, Polymethacrylat,
Poly(ethylenterephthalat), Nylon, Poly(vinylbutyrat) usw.; entweder
alleine oder zusammen mit anderen Materialien verwendet; als Bioglas
erhältliches
Glas, Keramikmaterialien, Metalle und dergleichen. Natürliche oder
synthetische Strukturen wie z. B. Liposomen, Phospholipidvesikel
und Zellen, kommen ebenfalls in Frage.
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Die Bindung von sbp-Elementen an
den Träger
oder die Oberfläche
kann durch allgemein bekannte Techniken erfolgen; diese sind in
der Literatur ausgiebig beschrieben. Siehe z. B. „Immobilized
Enzymes", Ichiro
Chibata, Halsted Press, New York (1978) und Cuatrecasas, J. Biol.
Chem. 245, 3059 (1970).
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Teilchen: Teilchen mit einem Durchmesser
von zumindest etwa 20 nm und höchstens
etwa 20 μm, üblicherweise
zumindest etwa 40 nm und weniger als etwa 10 μm, vorzugsweise von etwa 0,10
bis 2 μm,
normalenweise mit einem Volumen von weniger als 1 Picoliter. Das
Teilchen kann organisch oder anorganisch, quellfähig oder nicht quellfähig, porös oder nicht
porös sein,
eine Dichte (vorzugsweise eine an Wasser heranreichende Dichte)
von im Allgemeinen etwa 0,7 bis etwa 1,5 g/l aufweisen, vorzugsweise
in Wasser suspendierbar sein und aus einem Material bestehen, das
lichtdurchlässig,
teilweise lichtdurchlässig
oder lichtundurchlässig
sein kann. Die Teilchen können
eine Ladung aufweisen oder nicht, und wenn sie geladen sind, sind
sie vorzugsweise negativ. Die Teilchen können in folgenden Formen vorliegen:
fest (z. B. Polymer, Metall, Glas, organisch und anorganisch, wie
z. B. Mineralien, Salze und Diatomeen), Öltröpfchen (z. B. Kohlenwasserstoff, Fluorkohlenstoff,
flüssiges
Silikon) oder Vesikel (z. B. synthetisch wie etwa Phospholipid oder
natürlich
wie etwa Zellen und Organellen). Die Teilchen können Folgendes sein: Latexteilchen
oder an dere Teichen, die aus organischen oder anorganischen Polymeren
bestehen; Lipid-Doppelschichten,
z. B. Liposomen, Phospholipidvesikel; Öltröpfchen; Silikonteilchen; Metallsole;
Zellen; und Farbstoffkristallite.
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Die organischen Teilchen sind normalerweise
Polymere (entweder Additions- oder Kondensationspolymere), die im
Testmedium leicht dispergierbar sind. Die organischen Teilchen sind
auch adsorptionsfähig oder
funktionalisierbar, um an ihre Oberfläche (entweder direkt oder indirekt)
ein sbp-Element zu binden und einen Photosensibilisator oder eine
chemolumineszierende Verbindung an ihre Oberfläche zu binden oder in ihr Volumen
zu inkorporieren.
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Die Teilchen können aus natürlich vorkommenden
Materialien, natürlich
vorkommenden Materialien, die synthetisch modifiziert sind, und
synthetischen Materialien abgeleitet sein. Natürliche oder synthetische Strukturen
wie etwa Lipiddoppelschichten, z. B. Liposomen und Nicht-Phospholipidvesikel,
sind vorzuziehen. Unter organischen Polymeren von besonderem Interesse
sind Polysaccharide, insbesondere vernetzte Polysaccharide wie etwa
Agarose, die als Sepharose erhältlich
ist, Dextran, das als Sephadex und Sephacryl erhältlich ist, Cellulose, Stärke und
dergleichen; Additionspolymere, z. B. Polystyrol, Polyacrylamid,
Homopolymere und Copolymere von Derivaten von Acrylat und Methacrylat,
insbesondere Estern und Amiden mit freien Hydroxyl-Funktionalitäten, wie
z. B. Hydrogele und dergleichen. Anorganische Polymere sind z. B.
Silikone, Glase (als Bioglas erhältlich)
und dergleichen. Sole umfassen z. B. Gold, Selen und andere Metalle.
Teilchen können
auch dispergierte wasserunlösliche
Farbstoffe, wie z. B. Porphyrine, Phthalocyanine usw., sein, die auch
als Photosensibilisatoren dienen können. Zu Teilchen zählen auch
Diatomeen, Zellen, virale Teilchen, Magnetosomen, Zellkerne und
dergleichen.
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Wenn die Teilchen im Handel erhältlich sind,
kann die Teilchengröße variiert
erden, indem größere Teilchen
mechanisch wie z. B. durch Mahlen, Ultraschallbehandlung, Schütteln usw.
in kleinere Teilchen aufgebrochen werden.
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Die Teilchen sind üblicherweise
polyfunktionell, oder sie können
polyfunktionalisiert oder an ein sbp-Element, einen Photosensibilisator
oder eine chemolumineszierende Verbindung durch spezifische oder nichtspezifische
kovalente oder nichtkovalente Wechselwirkungen gebunden werden.
Eine Vielzahl funktioneller Gruppen steht zur Verfügung und
kann inkorporiert werden. Beispiele für funktionelle Gruppen sind
Carbonsäuren,
Aldehyde, Aminogruppen, Cyanogrouppen, Ethylengruppen, Hydroxylgruppen,
Mercaptogruppen und dergleichen. Wenn kovalente Bindung eines sbp-Elements, einer chemolumineszierenden
Verbindung oder eines Photosensibilisators an das Teilchen vorliegt,
ist die Art der Bindung allgemein bekannt und in der Literatur ausführlich beschrieben.
Siehe z. B. Cautrecasas, J. Biol. Chem. 245, 3059 (1970). Die Länge einer
Linkergruppe kann je nach Beschaffenheit der gebundenen Verbindung,
je nach der Beschaffenheit des Teilchens, je nach der Auswirkung
der Entfernung zwischen der gebundenen Verbindung und dem Teilchen
auf die Bindung von sbp-Elementen und den Analyten und dergleichen
stark variieren.
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Der Photosensibilisator kann so ausgewählt werden,
dass er sich in der Oberfläche
der Teilchen löst oder
sich nichtkovalent an die Oberfläche
bindet. In diesem Fall sind diese Verbindungen vorzugsweise hydrophob,
um ihre Fähigkeit
zu verringern, vom Teilchen zu dissoziieren und dadurch zu bewirken,
dass beide Verbindungen an dasselbe Teilchen assoziieren.
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Die Anzahl an Photosensibilisator-
und Chemolumineszenz-Molekülen,
die mit jedem Teilchen assoziiert sind, ist im Durchschnitt üblicherweise
zumindest eins und kann ausreichend hoch sein, damit das Teilchen
zur Gänze
aus Photosensibilisator- und Chemolumineszenz-Molekülen besteht.
Die bevorzugte Anzahl an Molekülen
wird empirisch so bestimmt, dass im Test das stärkste Signal gegenüber dem
Hintergrund erhalten wird. In einigen Fällen wird dies am besten erreicht,
indem eine Vielzahl unterschiedlicher Photosensibilisator-Moleküle mit Teilchen
assoziiert wird. Üblicherweise
sollte das Verhältnis
zwischen Photosensibilisator oder chemolumineszieren der Verbindung
und sbp-Element in den Teilchen zumindest 1, vorzugsweise zumindest
100 : 1, noch bevorzugter über
1000 : 1, betragen.
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Latexteilchen: „Latex" bezieht sich hierin auf ein teilchenförmiges,
in Wasser suspendierbares, in Wasser unlösliches Polymermaterial, das üblicherweise
einen Teilchendurchmesser von 20 nm bis 20 mm, noch bevorzugter
100 bis 1000 nm, aufweist. Der Latex ist häufig ein substituiertes Polyethylen
wie etwa Polystyrol-Butadien-, Polyacrylamid-Polystyrol-, Polystyrol-Aminosäure-, Polyacrylsäure-, Polymethacrylsäure-, Acrylnitril-Butadien-,
Styrol-Copolymere, Polyvinylacetat-Acrylat-, Polyvinylpyridin, Vinylchlorid-Acrylat-Copolymere
und dergleichen. Nichtvernetzte Polymere von Styrol und carboxyliertem
Styrol oder mit anderen aktiven Gruppen, wie z. B. Amino, Hydroxyl,
Halogen und dergleichen, funktionalisiertem Styrol sind vorzuziehen. Häufig werden
Copolymere substituierter Styrole mit Dienen, wie z. B. Butadien,
verwendet.
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Die Assoziation des Photosensibilisators
oder der chemolumineszierenden Verbindung mit Latexteilchen, wie
dies hierin geoffenbart ist, kann die Inkorporation während der
Bildung der Teilchen durch Polymerisation umfassen; üblicherweise
sieht sie aber die Inkorporation in vorgeformten Teilchen vor, üblicherweise durch
nichtkovalentes Lösen
in den Teilchen. Üblicherweise
wird eine Lösung
der chemolumineszierenden Verbindung oder des Sensibilisators verwendet.
Geeignete Lösungsmittel
sind Alkohole, z. B. Ethanol, Ethylenglykol und Benzylalkohol; Amide,
wie z. B. Dimethylformamid, Formamid, Acetamid und Tetraethylharnstoff und
dergleichen; Sulfoxide, wie z. B. Dimethylsulfoxid und Sulfolan;
und Ether, wie z. B. Carbitol, Ethylcarbitol, Dimethoxyethan und
dergleichen; sowie Wasser. Die Verwendung von Lösungsmitteln mit hohen Siedepunkten,
in denen die Teilchen unlöslich
sind, ermöglicht
den Einsatz hoher Temperaturen, um so das Lösen der Verbindungen in den
Teilchen zu vereinfachen, und ist besonders geeignet. Die Lösungsmittel
können
einzeln oder in Kombination verwendet werden. Besonders bevorzugte
Lösungsmittel
zur Inkorporation von Photosensibilisator sind jene, die den angeregten
Triplett- Zustand
des Photosensibilisators nicht quenchen – entweder infolge ihrer eigenen
inhärenten
Eigenschaften, oder da sie anschließend aus den Teilchen entfernt
werden können
(aufgrund ihrer Fähigkeit,
in einem Lösungsmittel
wie etwa Wasser gelöst
zu werden, das in den Teilchen unlöslich ist). Aromatische Lösungsmittel
sind vorzuziehen; ebenso wie Lösungsmittel,
die im Teilchen löslich
sind. Für
die Inkorporation von chemolumineszierenden Verbindungen in Teilchen
sollte ein Lösungsmittel
gewählt
werden, das die Lumineszenz nicht stört (aufgrund ihrer inhärenten Eigenschaften
oder ihrer Fähigkeit,
aus den Teilchen entfernt zu werden). Häufig sind auch, aromatische
Lösungsmittel
vorzuziehen. Typische aromatische Lösungsmittel sind Dibutylphthalat,
Benzonitril, Naphthonitril, Dioctylterephthalat, Dichlorbenzol,
Diphenylether, Dimethoxybenzol usw.
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Außer, wenn die chemolumineszierende
Verbindung oder der Photosensibilisator kovalent an die Teilchen
gebunden werden soll, ist es üblicherweise
vorzuziehen, elektronisch neutrale Photosensibilisatoren oder chemolumineszierende
Verbindungen zu verwenden. Es ist vorzuziehen, dass das ausgewählte flüssige Medium
die Polymerperlen nicht bis zur Klebrigkeit erweicht. Eine bevorzugte
Technik umfasst das Suspendieren der ausgewählten Latexteilchen in einem
flüssigen
Medium, in dem der Photosensibilisator oder die chemolumineszierende
Verbindung zumindest eingeschränkte
Löslichkeit
aufweist. Vorzugsweise werden die Konzentrationen des Photosensibilisators
und der chemolumineszierenden Verbindung in den flüssigen Medien,
ausgewählt,
um Teilchen bereitzustellen, die den höchsten Wirkungsgrad der Bildung
von Singulett-Sauerstoff und die höchste Quantenausbeute der Emission
aus der chemolumineszierenden Verbindung in den Medien aufweisen;
weniger konzentrierte Lösungen
sind aber manchmal vorzuziehen. Verformung oder Auflösung der Teilchen
im Lösungsmittel
kann durch Zugabe eines mischbaren Co-Lösungsmittels,
in dem die Teilchen unlöslich
sind, verhindert werden.
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Im Allgemeinen wird die Temperatur
während
des Verfahrens so gewählt,
dass die die Fähigkeit
der mit Photosensibilisator markierten Teilchen zur Bildung von
Singu lett-Sauerstoff und die Quantenausbeute der Teilchen der chemolumineszierenden
Verbindung maximiert wird, mit der Maßgabe, dass die Teilchen bei
der ausgewählten
Temperatur nicht schmelzen oder aggregieren sollten. Es herrschen
normalerweise höhere Temperaturen.
Die Temperatur für
das Verfahren reicht im Allgemeinen von 20°C bis 200°C, noch üblicher von 50°C bis 170°C. Es wurde
beobachtet, dass einige Verbindungen, die bei Raumtemperatur fast
unlöslich
sind, z. B. bei erhöhten
Temperaturen in niedermolekularen Alkoholen, wie z. B. Ethanol und
Ethylenglykol und dergleichen, löslich
sind. Es wurde aufgezeigt, dass carboxylierte modifizierte Latexteilchen
niedermolekulare Alkohole bei derartigen Temperaturen tolerieren.
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Ein sbp-Element kann physikalisch
auf die Oberfläche
des Latexteilchens adsorbiert oder kovalent an das Teilchen gebunden
werden. In Fällen,
in denen ein sbp-Element nur schwach an die Oberfläche des
Latexteilchens gebunden ist, kann die Bindung manchmal den Scherkräften zwischen
Teilchen, die während
der Inkubation und den Waschgängen
auftreten, nicht standhalten. Daher kann es vorzuziehen sein, sbp-Elemente unter
Bedingungen an die Latexteilchen zu binden, die Adsorption minimieren.
Dies kann erfolgen, indem die Oberfläche des Latex chemisch aktiviert
wird. Beispielsweise kann der N-Hydroxysuccinimidester von Oberflächen-Carboxylgruppen
gebildet werden, und es werden dann die aktivierten Teilchen zur
Reduktion nichtspezifischer Bindung der Assaykomponenten an der
Teilchenoberfläche
mit einem Linker mit Aminogruppen in Kontakt gebracht, die mit den
Estergruppen oder direkt mit einem sbp-Element reagieren, das eine
Aminogruppe besitzt. Der Linker wird üblicherweise so gewählt, dass
die nichtspezifische Bindung von Testkomponenten an der Teilchenoberfläche reduziert
wird, und bietet vorzugsweise geeignete Funktionalität sowohl für die Bindung
an das Latexteilchen als auch für
die Bindung des sbp-Elements. Zweckmäßige Materialien sind maleimidiertes
Aminodextran (MAD), Polylysin, Aminosaccharide und dergleichen.
MAD kann nach dem Verfahren von Hubert et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. 75(7), 3143 (1978) hergestellt werden.
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In einem Verfahren wird MAD zunächst an
Carboxyl-enthaltende Latexteilchen unter Einsatz eines wasserlöslichen
Carbodiimids, wie z. B. 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid,
gebunden. Die beschichteten Teilchen werden dann in Reagenzien äquilibriert,
um nichtspezifische Bindung zu verhindern. Zu solchen Reagenzien
zählen
Proteine, wie z. B. Rinder-γ-Globulin
(BGG), und Detergenzien, wie z. B. Tween 20, TRITON X-100 und dergleichen.
Ein sbp-Element mit einer Sulfhydrylgruppe oder ein in geeigneter
Weise modifiziertes, um eine Sulfhydrylgruppe einzuführen, wird
dann der Suspension der Teilchen zugesetzt, woraufhin eine kovalente
Bindung zwischen dem sbp-Element und dem MAD auf den Teilchen entsteht.
Jegliches überschüssiges nichtumgesetztes
sbp-Element kann dann durch Waschen entfernt werden.
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Das bekannte Dioxen (Verbindung 9)
und die Verbindung der Erfindung (Verbindung 11) sind in der folgenden
Abbildung unter Bezugnahme auf die folgende Struktur dargestellt:
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Die vorliegenden chemolumineszierenden
Verbindungen erfahren chemische Reaktion mit Singulett-Sauerstoff,
um ein metastabiles Zwischenprodukt zu bilden, das sich unter gleichzeitiger
oder nachfolgender Aussendung von Licht im Wellenlängenbereich
von 250 bis 1200 nm zersetzen kann. Vorzugsweise zersetzt sich das
Zwischenprodukt spontan ohne Erwärmung
oder Zugabe zusätzlicher
Reagenzien nach seiner Bildung. Die Zugabe eines Reagens nach der
Bildung des Zwischenprodukts oder das Vorherrschen erhöhter Temperaturen
zur Beschleunigung der Zersetzung ist allerdings für einige
chemolumineszierende Verbindungen erforderlich. Die chemolumineszierenden
Verbindungen sind Elektronen-reiche Verbindungen, die mit Singulett-Sauerstoff
reagieren, häufig
unter Bildung von Dioxetanen oder Dioxetanonen, wie sie beispielsweise durch
die nachstehende Struktur dargestellt sind, worin die Substituenten
auf den Kohlenstoff- (C-) Atomen jene sind, die auf dem entsprechenden
Olefin vorhanden sind:
von denen sich einige spontan
zersetzen, andere wiederum durch Erwärmen und/ oder durch Katalyse, üblicherweise
durch einen Elektronen-reichen Energieakzeptor, unter Aussendung
von Licht. In einigen Fällen wird
das Dioxetan spontan in ein Hydroperoxid umgewandelt, woraufhin
basischer pH-Wert das Dioxetan neu bilden und die Zersetzung und
Lichtaussendung ermöglichen
muss.
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Die chemolumineszierenden Verbindungen
von Interesse emittieren im Allgemeinen bei Wellenlängen von über 300
nm und üblicherweise über 400
nm. Verbindungen, die alleine oder gemeinsam mit einem fluoreszierenden
Molekül
Licht mit Wellenlängen
außerhalb
des Bereichs emittieren, in denen Serumkomponenten Licht absorbieren,
sind hierin von besonderem Interesse. Die Fluoreszenz von Serum
fällt oberhalb
von 500 nm rasch ab und wird oberhalb von 550 nm relativ insignifikant.
Wenn sich daher der Analyt in Serum befindet, sind chemolumineszierende
Verbindungen, die Licht über
550 nm, vorzugsweise über
600 nm, aussenden, von besonderem Interesse. Um Autosensibilisierung
der chemolumineszierenden Verbindung zu vermeiden, ist es vorzuziehen,
dass die chemolumineszierenden Verbindungen kein Licht absorbieren,
das zur Anregung des Photosensibilisators dient. Da es im Allgemeinen
vorzuziehen ist, den Sensibilisator mit Wellenlängen von mehr als 500 nm anzuregen,
ist es daher wünschenswert,
dass die Lichtabsorption durch die chemolumineszierende Verbindung über 500
nm sehr niedrig ist.
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Die chemolumineszierenden Verbindungen
der Erfindung können
in unterschiedlicher Weise hergestellt werden. In eine Verfahren
wird ein 2-Thioethanolderivat mit einem geeigneten Diaryl-substituierten α-Hydroxyketon
(substituiertes Benzoin) kondensiert, worin ein Aryl auf dem Ketonkohlenstoff
und das andere auf dem die α-Hydroxygruppe
enthaltenden Kohlenstoff substituiert ist. Die Kondensationsreaktion
liefert den geeigneten Enolether direkt. Die Kondensation kann in
einem inerten Lösungsmittel,
wie z. B. Toluol, stattfinden. Üblicherweise
beträgt
die Reaktionstemperatur etwa 90°C
bis 130°C,
und die Reaktion dauert 5–50
Stunden. Im Allgemeinen erfolgt die Reaktion bei der Rückflusstemperatur
der kombinierten Reagenzien.
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Die Kondensation findet in Gegenwart
einer Lewis-Säure,
wie z. B. Acylchlorid, Silylchlorid, Zinn(II)-chlorid usw., statt.
Das folgende Reaktionsschema ist eine Veranschaulichung des oben
beschriebenen Verfahrens für
die Herstellung der endungsgemäßen chemolumineszierenden
Verbindung:
-
-
Zusatzmaterialien: Es werden im Test
gemäß der Erfindung
häufig
verschiedene Zusatzmaterialien verwendet. Beispielsweise sind im
Testmedium normalerweise Puffer sowie Stabilisatoren für das Testmedium und
die Testkomponenten vorhanden. Häufig
können
zusätzlich
zu diesen Additiven Proteine wie etwa Albumine, organische Lösungsmittel
wie etwa Formamid, quaternäre
Ammoniumsalze, Polykatione wie etwa Dextransulfat Tenside, insbesondere
nichtionogene Tenside, Bindungsverstärker, z. B. Polyalkylenglykole,
oder dergleichen enthalten sein. Wenn die chemolumines zierende Verbindung
chemisch und nicht durch Bestrahlung aktiviert wird, ist oft Wasserstoffperoxid
als Zusatzreagens enthalten. Wenn gewünscht wird, die Emissionswellenlänge der
chemolumineszierenden Verbindung zu längeren Wellenlängen hin
zu verschieben oder die Zersetzung ihrer Sauerstoff-aktivierten
Form zu katalysieren, kann ein Fluoreszenzmolekül eingesetzt werden.
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Gänzlich
oder teilweise nacheinander: Wenn die Probe und verschiedene hierin
verwendete Mittel nicht gleichzeitig kombiniert werden, können eine
oder mehrere davon mit einem oder mehreren der verbleibenden Mittel
kombiniert werden, um eine Subkombination zu bilden. Jede Subkombination
lässt sich
dann einem oder mehreren Schritten des vorliegenden Verfahrens unterziehen.
Somit kann jede der Subkombinationen unter Bedingungen inkubiert
werden, unter denen eines oder mehrere der gewünschten Ergebnisse erzielbar
sind.
-
Ein Aspekt der Erfindung betrifft
Zusammensetzungen, die (a) ein Metallchelat, umfassend ein Metall, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Europium, Terbium, Dysprosium, Samarium,
Osmium und Ruthenium, in zumindest einem sechsfach koordinierten
Zustand, und (b) die Verbindung 11 umfassen. Die Zusammensetzung
der Endung, die ein Metallchelat und Verbindung 11 umfasst, liegt
im Allgemeinen in einem Medium vor, das flüssig oder fest sein kann, üblicherweise
festes Teilchenmaterial. Das flüssige
Medium ist üblicherweise
eine hochsiedende, mit Wasser nichtmischbare Flüssigkeit, z. B. aus der Gruppe,
bestehend aus Toluol, Lipiden, Fluorkohlenstoffen, Diphenylether,
Chlorbenzol, Dioctylphthalat, Dimethoxybenzol, Mineralöl und Triacylglyceriden;
das aus festem Teilchenmaterial gebildete Medium kann ein organisches
Polymer, wie z. B. Polystyrol, Polymethylacrylat, Polyacrylat, Polyacrylamid,
Polyvinylchlorid und Copolymere davon, Nylon und andere Polyamide
usw. sein. Vorzugsweise ist die Zusammensetzung in einem teilchenförmigen Latexmaterial
inkorporiert.
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Das Metallchelat ist in einer Menge
vorhanden, um die Chemolumineszenz-Quantenausbeute zu maximieren
und die Abklingzeit der Chemolumineszenz zu minimieren. Üblicherweise
ist das Metallchelat in einer Menge von 0,2–500 mM, vorzugsweise 2–100 mM,
vorhanden. In einigen Fällen, üblicherweise
wenn das Metallchelat sechsfach koordiniert ist, erfolgt die Reduktion
der Abklingzeit durch Reduktion der Quantenausbeute, wobei man zwischen
diesen zwei Wirkungen ein Gleichgewicht erzielen muss. Demzufolge
sollte die Konzentration des Metallchelats in der Zusammensetzung
darauf abgestimmt sein, ein solches Gleichgewicht zu erzielen. Die
Konzentration der chemolumineszierenden Verbindung in der Zusammensetzung
beträgt üblicherweise
0,1–500
mM, vorzugsweise 2 bis 100 mM.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft
eine Zusammensetzung, die einen Latex umfasst, in den Verbindung 11
inkorporiert ist. Die Latexteilchen sind üblicherweise suspendierbar
und besitzen einen durchschnittlichen Durchmesser von 0,04 bis 4000
nm. Für
Assays besitzt das Teilchen ein daran gebundenes sbp-Element und weist
einen durchschnittlichen Durchmesser von 100 bis 1000 μm auf.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Bestimmung eines Analyten. Das Verfahren umfasst
(a) das Bereitstellen in Kombination (1) eines Mediums, von dem
vermutet wird, dass es einen Analyten enthält, (2) eines Photosensibilisators,
der in seinem angeregten Zustand Sauerstoff in seinen Singulett-Zustand
anregen kann, wobei der Photosensibilisator mit einem spezifischen
sbp-Element assoziiert ist, und (3) eines suspendierbaren teilchenförmigen Latexmaterials,
das Verbindung 11 umfasst. Das teilchenförmige Material weist ein daran
gebundenes sbp-Element auf. Die Kombination wird mit Licht – üblicherweise
mittels Bestrahlung – behandelt,
um den Photosensibilisator anzuregen, und dann hinsichtlich der
Menge ausgesendeter Lumineszenz untersucht. Das Ausmaß dieser
Lumineszenz wird mit der Analytenmenge im Medium in Beziehung gesetzt.
Der Photosensibilisator kann in ein zweites suspendierbares Teilchenmaterial inkorporiert
werden.
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In der Testvorschrift werden die
Komponenten in Kombination bereitgestellt, und das als Funktion
der Aktivierung von Sauerstoff durch den Sensibilisator erzeugte
Licht ist eine Funktion der Analytenkonzentration. Günstigerweise
können
die Verfahren der Erfindung ohne Erwärmen des Mediums durchgeführt werden,
um Licht zu erzeugen. Daher kann der Test der Endung bei konstanter
Temperatur erfolgen.
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Die chemolumineszierende Verbindung
kann an ein sbp-Element gebunden sein, das zur direkten oder indirekten
Bindung an den Analyten oder an eine Testkomponente fähig ist,
deren Konzentration durch die Gegenwart des Analyten beeinflusst
wird. Der Ausdruck „zur
direkten oder indirekten Bindung fähig" bedeutet hierin, dass sich die bezeichnete
Struktur spezifisch (direkt) an die Struktur binden kann oder sich
spezifisch an ein spezifisches sbp oder an einen Komplex von zwei
oder mehr sbp-Elementen binden kann, die zur Bindung mit der anderen
Struktur fähig
sind (indirekt). Vorzugsweise verwenden erfindungsgemäß durchgeführte Assays
eine der obigen Zusammensetzungen in einem Latexteilchen. Dieses
Latexteilchen besitzt ein sbp-Element, das im Allgemeinen zur direkten
oder indirekten Bindung an den Analyten oder einen Rezeptor für den Analyten
fähig ist.
Wenn die mit dem Photosensibilisator oder der chemolumineszierenden
Verbindung assoziierten sbp-Elemente beide zur Bindung an den Analyten
fähig sind,
ist eine Sandwich-Assayvorschrift die Folge. Wenn eines der mit
dem Photosensibilisator oder der chemolumineszierenden Verbindung
assoziierten sbp-Elemente zur Bindung an den Analyten und einen
Analytenanalog fähig
ist, kann sich daraus eine kompetitive Assayvorschrift ergeben.
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Es wird üblicherweise bewirkt, dass
der Photosensibilisator die chemolumineszierende Verbindung durch
Bestrahlen des die obigen Reaktanden enthaltenden Mediums aktiviert.
Das Medium muss mit Licht einer Wellenlänge bestrahlt werden, deren
Energie ausreicht, um den Photosensibilisator in einen angeregten Zustand
umzuwandeln und ihn dadurch in die Lage zu versetzen, molekularen
Sauerstoff zu Singulett-Sauerstoff zu aktivieren. Der angeregte
Zustand für
den Photosensibilisator, der zur Anregung von molekularem Sauerstoff
fähig ist,
ist im Allgemeinen ein Triplett-Zustand,
der mehr als etwa 20, üblicherweise
zumindest 23, kcal/Mol energiereicher ist als der Grundzustand des
Photosensibilisators. Vorzugsweise wird das Medium mit Licht einer
Wellenlänge
von etwa 450 bis 950 nm bestrahlt, obwohl auch kürzere Wellenlängen in
Frage kommen, z. B. 230 bis 950 nm. Die erzeugte Lumineszenz kann
in jeder geeigneten Weise, wie z. B. fotografisch, visuell oder
photometrisch, gemessen werden, um ihr Ausmaß zu ermitteln, das mit der
Analytenmenge im Medium in Beziehung gesetzt wird.
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Obwohl es üblicherweise vorzuziehen ist,
den Photosensibilisator durch Bestrahlen mit Licht einer Wellenlänge anzuregen,
die durch den Photosensibilisator wirkungsvoll absorbiert wird,
eignen sich auch andere Möglichkeiten
der Anregung, z. B. durch Energietransfer von einem angeregten Zustand
eines Energiedonors, wie z. B. eines zweiten Photosensibilisators.
Wenn ein zweiter Photosensibilisator verwendet wird, können Licht-Wellenlängen gewählt werden,
die vom Photosensibilisator ineffizient, aber vom zweiten Photosensibilisator
effizient absorbiert werden. Der zweite Photosensibilisator kann
an eine Testkomponente gebunden sein, die mit dem ersten Photosensibilisator
assoziiert ist oder mit ihm assoziiert werden kann (z. B. gebunden
an eine Oberfläche
oder in das Teilchen mit dem ersten Photosensibilisator inkorporiert).
Bei Verwendung eines zweiten Photosensibilisators weist er üblicherweise
einen energieärmsten
Singulett-Zustand bei höherer
Energie auf als der energieärmste
Singulett-Zustand des ersten Photosensibilisators.
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Die 632,6-nm-Emissionslinie eines
Helium-Neon-Lasers ist eine billige Lichtquelle für die Anregung. Photosensibilisatoren
mit Absorptionsmaxima im Bereich von etwa 620 bis etwa 650 nm sind
mit der Emissionslinie eines Helium-Neon-Lasers kompatibel und eignen
sich daher besonders gut.
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Das Verfahren und die Zusammensetzungen
der Endung können
auf die meisten Assays abgestimmt werden, in denen es um sbp-Elemente
wie z. B. Ligand-Rezeptor geht; Beispiele dafür sind Antigen-Antikörper-Reaktionen;
Polynucleotid-Bindungstests usw. Die Tests können homogen oder heterogen,
kompetitiv oder nichtkompetitiv sein. Die Testkomponenten – chemolumineszierende
Verbindung und Photosensibilisator – können in unterschiedlicher Weise
mit (1) einer Oberfläche
(falls vorhanden), (2) Nucleinsäure
oder Rezeptor und (3) Nucleinsäure
oder Ligand verwendet werden. Die Assoziation kann kovalente oder
nichtkovalente Bindungen vorsehen. Fachleute auf dem Gebiet der
Erfindung können
unter Berücksichtigung
der obigen Ausführungen
und der nachstehenden veranschaulichenden Besprechung je nach dem
konkreten Test die richtigen Assoziationen wählen.
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In einem homogenen Testverfahren
kann die Probe gegebenenfalls vorbehandelt werden, um unerwünschte Materialien
zu entfernen. Die Reaktion für
einen nichtkompetitiven Sandwich-Assay kann ein sbp-Element (z.
B. einen Antikörper,
eine Nucleinsäure-Sonde,
einen Rezeptor oder einen Liganden), das zum Analyten komplementär und mit
einer chemolumineszierenden Verbindung assoziiert ist; einen mit
einem sbp-Element assoziierten Photosensibilisator (z. B. Antikörper, Nucleinsäure-Sonde, Rezeptor oder
Ligand), der ebenfalls mit dem Analyten komplementär ist; die
Probe von Interesse; und allenfalls erforderliche Zusatzreagenzien
enthalten. Vorzugsweise ist zumindest die chemolumineszierende Verbindung
in Teilchen inkorporiert, an denen ein sbp-Element gebunden ist.
Der Photosensibilisator kann direkt an ein sbp-Element gebunden
oder auch in Teilchen inkorporiert sein. In einer kompetitiven Arbeitsvorschrift
kann ein sbp-Element ein Derivat des Analyten und das andere sbp-Element
komplementär
zum Analyten sein, z. B. Antikörper.
In beiden Arbeitsvorschriften können
die Komponenten entweder gleichzeitig oder gänzlich oder teilweise nacheinander
kombiniert werden. Die Fähigkeit
von durch einen aktivierten Photosensibilisator erzeugtem Singulett-Sauerstoff,
mit der chemolumineszierenden Verbindung zu reagieren, wird durch
die Bindung eines sbp-Elements an den Analyten bestimmt. Daher kann
die Gegenwarf oder Menge eines Analyten bestimmt werden, indem man
die Lichtmenge misst, die nach Aktivierung des Photosensibilisators
durch Bestrahlung, Erwärmung
oder Zugabe eines chemischen Reagens, vorzugs weise durch Bestrahlung,
ausgesendet wird. Sowohl die Bindungsreaktion als auch die Detektion
ihres Ausmaßes
können
in einer homogenen Lösung ohne
Trennung durchgeführt
werden. Dies ist ein Vorteil der vorliegenden Erfindung gegenüber Verfahren
des Stands der Technik unter Einsatz von Chemolumineszenz.
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In einem heterogenen Testverfahren
umfassen die Assaykomponenten eine Probe, die vermutlich einen Analyten
enthält,
der ein sbp-Element ist; ein an einen Träger gebundenes sbp-Element,
welcher Träger entweder
eine nichtdispergierbare Oberfläche
oder ein Teilchen sein kann, mit dem ein Element einer Gruppe assoziiert
ist, die aus der chemolumineszierenden Verbindung und dem Photosensibilisator
besteht; und ein sbp-Element, mit dem das andere Element der Gruppe
assoziiert ist, worin die sbp-Elemente unabhängig voneinander entweder direkt
oder indirekt den Analyten oder einen Rezeptor für den Analyten binden können. Diese
Komponenten werden im Allgemeinen entweder gleichzeitig oder gänzlich oder
teilweise nacheinander kombiniert. Die Oberfläche oder die Teilchen werden
dann von der flüssigen
Phase getrennt, und es wird entweder die abgeschiedene Phase oder
die flüssige
Phase Bedingungen zur Aktivierung des Photosensibilisators unterworfen
(üblicherweise
durch Bestrahlen der jeweiligen Phase und Messen der ausgesendeten
Lichtmenge).
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Die Bindungsreaktionen in einem Test
für den
Analyten erfolgen normalerweise in einem wässrigen Medium bei moderatem
pH-Wert – im
Allgemeinen bei jenem, der für
optimale Testsensitivität
sorgt. Vorzugsweise erfolgt die Aktivierung des Photosensibilisators
in einem wässrigen
Medium. Wenn jedoch ein Abtrennungsschritt vorgesehen ist, können nichtwässrige Medien,
wie z. B. Acetonitril, Aceton, Toluol, Benzonitril usw., und wässrige Medien
mit sehr hohen pH-Werten, d. h. von mehr als 10,0, oder sehr niedrigen
pH-Werten, d. h. weniger als 4,0, üblicherweise aber mit sehr
hohen pH-Werten, verwendet werden. Wie oben erwähnt, kann der Test entweder
ohne Abtrennung (homogen) oder mit Abtrennung (heterogen) jeglicher
der Testkomponenten oder -produkte durchgeführt werden.
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Das wässrige Medium kann lediglich
Wasser sein oder 0,01 bis 80 Vol.-% eines Co-Lösungsmittels enthalten; üblicherweise
enthält
es aber weniger als 40% eines Co-Lösungsmittels,
wenn ein sbp-Element verwendet wird, das ein Protein ist. Der pH-Wert für das Medium
der Bindungsreaktion liegt üblicherweise
im Bereich von etwa 4 bis 11, noch häufiger im Bereich von etwa
5 bis 10, vorzugsweise im Bereich von etwa 6,5 bis 9,5. Wenn sich
der pH-Wert während
der Erzeugung von Singulett-Sauerstoff nicht ändert, ist er üblicherweise ein
Kompromiss zwischen optimaler Bindung der Bindungselemente, dem
pH-Optimum für
die Signalproduktion und der Stabilität anderer Reagenzien des Assays.
Wenn erhöhte
pH-Werte für
die Signalerzeugung notwendig sind, kann ein Schritt, der die Zugabe
eines alkalischen Reagens vorsieht, zwischen der Bindungsreaktion
und der Erzeugung von Singulett-Sauerstoff und/ oder Signalproduktion
erfolgen. Üblicherweise
liegen die erhöhten
pH-Werte über
10, noch häufiger
liegen sie zwischen 10 und 14. Für
heterogene Assays eignen sich auch nichtwässrige Lösungsmittel (siehe oben), wobei
die Hauptüberlegung
die ist, dass das Lösungsmittel
nicht wirkungsvoll mit Singulett-Sauerstoff reagiert.
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Verschiedene Puffer können dazu
dienen, den gewünschten
pH-Wert zu erzielen und diesen während des
Tests aufrechtzuerhalten. Beispiele für Puffer sind Borat, Phosphat,
Carbonat, Tris, Barbital und dergleichen. Der jeweils verwendete
Puffer ist für
die vorliegende Erfindung nicht entscheidend, doch in einem individuellen
Assay können
ein oder mehrere Puffer vorzuziehen sein.
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Für
die Durchführung
der Bindungsreaktionen proteinhältiger
Liganden und Rezeptoren im Test herrschen während der Messphase normalerweise
moderate Temperaturen, üblicherweise
konstante Temperaturen, vorzugsweise zwischen 25°C und 40 °C. Die Inkubationsteperaturen
für die
Bindungsreaktion reichen normalerweise von etwa 5°C bis 45°C, üblicherweise
von etwa 15°C
bis 40°C,
noch häufiger
von 25 °C
bis 40°C. Wenn
die Bindung von Nucleinsäuren
im Test auftritt, herrschen häufiger
höhere
Temperaturen (üblicherweise 20°C bis 90°C, noch häufiger 35°C bis 75 °C). Die Temperaturen
während
der Messungen, d. h. der Erzeugung von Singulett- Sauerstoff und der Lichtdetektion, reichen
im Allgemeinen von etwa 20°C
bis 100 °C,
noch häufiger
von etwa 25°C
bis 50°C,
noch häufiger
von 25°C
bis 40°C.
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Die Konzentration des untersuchten
Analyten variiert im Allgemeinen und reicht von etwa 10–4 bis
unter 10–6 M,
noch häufiger
von etwa 106 bis 10–4 M. Überlegungen
wie z. B. die Frage, ob der Test qualitativ, semiquantitativ oder
quantitativ ist, das jeweilige Detektionsverfahren, die Konzentration
des Analyten von Interesse und die maximalen gewünschten Inkubationszeiten bestimmen
normalerweise die Konzentrationen der verschiedenen Reagenzien.
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Während
in kompetitiven Tests die Konzentrationen der verschiedenen Reagenzien
im Testmedium im Allgemeinen durch den Konzentrationsbereich von
Interesse des Analyten bestimmt wird, wird die Endkonzentration
jedes Reagens normalerweise empirisch festgelegt, um die Sensitivität des Assays über den
jeweiligen Bereich zu optimieren. Die Variation der Konzentration
des Analyten von Interesse sollte daher eine präzise messbare Signaldifferenz
liefern.
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Die Konzentration der sbp-Elemente
hängt von
der Analytenkonzentration, der gewünschten Bindungsrate und dem
Grad der nichtspezifischen Bindung der sbp-Elemente ab. Üblicherweise
sind die sbp-Elemente zumindest in der niedrigsten erwarteten Analytenkonzentration
vorhanden, vorzugsweise zumindest in der höchsten erwarteten Analytenkonzentration;
in nichtkompetitiven Assays kann die Konzentration das 10- bis 106fache der höchsten Analytenkonzentraiton
ausmachen – üblicherweise
ist sie aber weniger als 10–4 M, vorzugsweise weniger
als 10–6 M,
und häufig
liegt sie zwischen 10–11 und 10–7 M.
Die Menge an Photosensibilisator oder chemolumineszierender Verbindung
(mit einem sbp-Element assoziiert) ist üblicherweise zumindest ein
Molekül
pro sbp-Element und kann bis zu 105, üblicherweise
10–104, betragen, wenn der Photosensibilisator
oder die chemolumineszierende Verbindung in einem Teilchen inkorporiert
ist.
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Die Reihenfolge der Zugabe kann zwar
stark variieren, doch es gibt je nach Natur des Tests bestimmte Präferenzen.
Die einfachste Reihenfolge der Zugabe ist die gleichzeitige Zugabe
aller Materialien. Alternativ dazu können die Reagenzien gänzlich oder
teilweise nacheinander kombiniert werden. Wenn der Test kompetitiv
ist, ist es oft wünschenswert,
den Analytenanalog nach dem Kombinieren der Probe mit einem sbp-Element
zuzusetzen, das zur Bindung des Analyten fähig ist. Gegebenenfalls kann
ein Inkubationsschritt nach dem Kombinieren der Reagenzien vorgesehen
sein; seine Dauer reicht im Allgemeinen von etwa 30 Sekunden bis
zu 6 Stunden, noch häufiger
von etwa 2 Minuten bis zu 1 Stunde, bevor der Sensibilisator dazu
veranlasst wird, Singulett-Sauerstoff zu erzeugen, und die Lichtaussendung
gemessen wird.
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In einer besonders bevorzugten Zugabereihenfolge
wird eine erste Gruppe spezifischer Bindungspaarelemente, die zum
Analyten komplementär
und/oder mit diesem homolog sind, mit dem Analyten kombiniert, gefolgt
von der Zugabe spezifischer Bindungspaarelemente, die zu den ersten
sbp-Elementen komplementär
sind, die jeweils mit einem unterschiedlichen Element der Gruppe
bestehend aus einem Photosensibilisator und einer Zusammensetzung
der Erfindung assoziiert sind. Das Assaygemisch oder eine getrennte Komponente
davon wird dann bestrahlt und die Lichtemission gemessen.
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In einem homogenen Assay können nach
dem Kombinieren aller Reagenzien diese gegebenenfalls inkubiert
werden. Dann wird die Kombination bestrahlt und das resultierende
ausgesendete Licht gemessen. Das ausgesendete Licht wird mit der
Menge des Analyten in der untersuchten Probe in Beziehung gesetzt.
Die Mengen der in einem homogenen Assay verwendeten Reagenzien der
Erfindung hängen
von der Beschaffenheit des Analyten ab. Im Allgemeinen weist der
homogene Test der Erfindung erhöhte
Sensitivität
gegenüber bekannten
Assays wie z. B. dem EMIT®-Test auf. Dieser Vorteil ergibt sich
vor allem aus dem verbesserten Signal-Rauschverhältnis, das hierin erzielt wird.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
betrifft Sets, die sich zur wirkungsvollen Durchführung eines
Testverfahrens der Erfindung eignen, damit die Gegenwarf oder Menge
eines Analyten in einer Probe bestimmt wird, von der vermutet wird,
dass sie den Analyten enthält.
Die Sets umfassen in abgepackter Kombination Folgendes: (1) eine
Zusammensetzung, die ein suspendierbares Latexteilchen umfasst,
das Verbindung 11 enthält,
und (2) einen Photosensibilisator, der in seinem angeregten Zustand
Sauerstoff in seinen Singulett-Zustand aktivieren kann. Der Photosensibilisator
kann ein Teil einer Zusammensetzung sein, die ein zweites suspendierbares
Teilchen enthält,
das den Photosensibilisator umfasst, worin das zweite Teilchen ein
daran gebundenes sbp-Element besitzt oder direkt an ein sbp-Element
gebunden sein kann. Das Set kann überdies eine schriftliche Beschreibung
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
und Anleitungen zur Verwendung der Reagenzien des Sets in einem
derartigen Verfahren enthalten.
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Um die Vielseitigkeit der Erfindung
zu erhöhen,
können
die Reagenzien in abgepackter Kombination in den gleichen oder getrennten
Behältern
bereitgestellt sein, sodass das Verhältnis der Reagenzien für Optimierung
des Verfahrens und des Tests sorgt. Die Reagenzien können jeweils
in getrennten Behältern
vorliegen, oder es können
verschiedene Reagenzien in einem oder mehreren Behältern kombiniert
sein; dies hängt von
der Kreuzreaktivität
und der Stabilität
der Reagenzien ab. Das Set kann außerdem andere getrennt abgepackte
Reagenzien zur Durchführung
eines Assays mit Zusatzreagenzien usw. enthalten.
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BEISPIELE
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Die vorliegende Erfindung wird nun
anhand der folgenden veranschaulichenden Beispiele näher erläutert. Die
hierin angeführten
Teile und Prozentsätze
beziehen sich – sofern
nicht anders angegeben – auf
das Gewicht. Die Temperaturen sind in °C angegeben.
Abkürzungen:
AbF | (Anti-Fluorescein) – monoklonaler
Mäuse-Antikörper gegen
Fluorescein |
AbT3 | (Anti-T3) – monoklonaler
Mäuse-Antikörper gegen
T3 |
t-Bu | t-Butyl |
TF | Trifluoressigsäure |
T3 | |
Φ | Chemolumineszenz-Quantenausbeute |
PMT | |
EtoAc | Ethylacetat |
BSA | Rinderserumalbumin |
Chl-a | Chlorophyll-a |
D-H2O | entionisiertes
Wasser |
DPPA | 4,7-Diphenylphenanthrolin |
DPPC | Dipalmitoylphosphatidylcholin |
DPPG | Dipalmitoylphosphatidylglycerin |
DPPE | Dipalmitoylphosphatidylethanolamin |
EDAC | 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimidhydrochlorid |
nC10 | Tetra-(n-decyl)phthalocyanin-Aluminuimchlorid-Komplex |
PB | Polystyrolperlen |
PB/nC10 | PB
mit nC10 |
PBS | Phosphat-gepufferte
Kochsalzlösung,
0,02 M NaPi, 0,14 M NaCl/pH 7,2 |
Pi | Phosphat |
Sulfo-NHS | Sulfo-N-hydroxysuccinimid |
SATA | S-Acetylthioglykolsäure-N-hydroxysuccinimidester |
RLU | Relative
Lichteinheiten |
NHS | N-Hydroxysuccinimid |
DMSO | Dimethylsulfoxid |
DMF | Dimethylformamid |
DCC | Dicyclohexylcarbodiimid |
TEA | Triethylamin |
DC | Dünnschicht-Chromatographie |
TNBSA | 2,4,6-Trinitrobenzolsulfonsäure |
BGG | Rinder-γ-Globulin |
TMSCI | Trimethylsilylchlorid |
MeOH | Methanol |
Biotin-LC7 | -NHS
Sulfosuccinimidyl-6-(biotinamido)hexanoat |
λmax ABS | λ-Absorptionsmaximum |
λmax EMI | λ-Maximum
der Fluoreszenzemission |
λ CH.EM | λ-Maximum
der Chemolumineszenzemission |
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Alle monoklonalen Antikorper wurden
durch herkömmliche
Hybridzellen-Technologie erzeugt. Kurz zusammengefasst wurde das
geeignete Immunogen in einen Wirt, üblicherweise eine Maus oder
ein anderes zweckmäßiges Säugetier,
injiziert; nach einer ausreichend langen Zeit wurden die Milzzellen
aus dem Wirt erhalten. Alternativ dazu wurden unsensibilisierte
Zellen aus dem Wirt isoliert und direkt mit dem Immunogen in vitro
sensibilisiert. Hybridzellen wurden durch Fusionieren der obigen
Zellen mit einer geeigneten Myelom-Zelllinie und Kultivieren der
fusionierten Zellen gebildet. Die durch die kultivierten Hybridzellen
produzierten Antikörper
wurden auf ihre Bindungsaffinität
für das
konkrete Antigen, z. B. THS oder HCG, gescreent. Es wurden einige
Screening-Techniken eingesetzt, z. B. ELISA-Screens. Die ausgewählten Fusionen
wurden rekloniert.
-
BEISPIEL 1 (Vergleichsbeispiel)
-
Gesamt-Triiodthyronin-Test
-
1. Perlenpräparate
-
Materialien
-
175 nm Carboxylat-modifizierter Latex
(CML-Perlen) von Bangs Laboratories Ethylenglykol, ethoxyethanol,
Benzylalkohol, Chlorophyll-a von Aldrich Europium(III)-thienoyltrifluoracetonat
(EuTTA) von Kodak Trioctylphosphinoxid (TOPO) von Aldrich Dioxen[1-(4-dimethylaminophenyl)-6-phenyl-1,4-dioxen):
hergestellt nach einem modifizierten Verfahren gemäß Giagnon,
S. D. (1982), University Microfilms International (Ann Arbor, Michigan,
USA)
-
Verfahren
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1. Chlorphyll-1-Sensibilisatorperlen
-
Eine Lösung Chlorophyll-a in Benzylalkohol
(1,0 ml, 0,6 mM) wurde 8,0 ml Benzylalkohol bei 105°C zugesetzt.
Eine Suspension von Carboxlat-modifiziertem Latex mit einer Größe von 175
nm in Wasser (10%, 1,0 ml) wurde der Benzylalkohol-Lösung zugesetzt.
Das Gemisch wurde 5 min lang bei 105°C gerührt und auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Ethanol (10,0 ml) wurde zugesetzt und das Gemisch zentrifugiert.
Das Pellet wurde in einem 1 : 1-Ethanol-Wasser-Gemisch (10,0 ml)
resuspendiert und die Suspension zentrifugiert. Die gleiche Resuspensions-
und Zentrifugationstechnik wurde in Wasser (10,0 ml) angewendet
und das Pellet in Wasser resuspendiert (1,8 ml).
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Charakterisierung
-
- A. Farbstoffkonzentration: Eine Lösung, gebildet durch die Zugabe
von 10 μl
der obigen Perlensuspension in Dioxan (990 μl), besaß eine Extinktion von 0,11
bis 660 nm, was 2,6 μMol
Chlorophyll-a in 1 g Perlen entsprach.
- B. Singulett-Sauerstoff-Erzeugung: Ein Gemisch aus Chlorophyll-a-Perlen
(200 μg),
2 × 10–4 Mol
Anthracen-9,10-dipripionsäure
(ADPA) in 2 ml Phosphatpuffer (50 mM, pH 7,5, umfassend 100 mM NaCl)
wurde mit einer Wolframhalogen-Lampe, ausgestattet mit einem 645
nm-Cutoff-Filter, 20 min lang bestrahlt. Die Perlen wurden durch
Filtration entfernt und die Konzentration des Oxidationsprodukts
spektralphotometrisch bei 400 nm bestimmt. Die Rate betrug 3,0 nMol
Oxidationsprodukt pro min. Unter den gleichen Bedingungen er zeugten
38 pMol eines löslichen
Sensibilisators, Aluminiumphthalocyanintetrasulfonat, die gleiche
Menge an Oxidationsprodukt (die Menge an Sensibilisator in den Perlen
betrug 200·106 2,6·10–6 =
520 pMol).
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2. Chlorophyll-a/Tetrabutylsquarat-Sensibilisatorperlen
-
Eine Suspension von carboxylierten
Latexperlen (Größe 175 nm,
10% Feststoffanteil in Wasser, 30,0 ml) wurde zentrifugiert. Der Überstand
wurde verworfen und das Pellet in Ethylenglykol (60,0 ml) resuspendiert.
Die Suspension wurde auf 100°C
erhitzt. 9,0 ml einer Benzylalkohol-Lösung – 1,67 mM an Chlorophyll-a und
3,33 mM an Tetrabutylsquarat [1,3-bis(4-Dibutylaminophenyl)squarat] – wurde
langsam im Lauf von 3 min der Suspension zugesetzt. Die Erhitzung
wurde 7 min lang fortgesetzt und dann die Suspension in einem Wasserbad
auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die Benzylalkohol-Suspension wurde kaltem Ethanol (120 ml) zugesetzt.
Das Gemisch wurde zentrifugiert und der Überstand verworfen. Das Pellet
wurde in 50% Ethanol und Wasser resuspendiert und die Suspension
zentrifugiert. Die gleiche Resuspensions- und Suspensions-Vorgangsweise
wurde in 5% Ethanol in Wasser (30 ml) wiederholt.
-
Charakterisierung
-
- A. Farbstoffkonzentration: Die Konzentration des Tetrabutylsquarats
in den Perlen wurde – wie
oben in Zusammenhang mit den Chlorophyll-a-Perlen beschrieben – spektralphotometrisch
bestimmt. Der gemessene Wert betrug 44 μM Farbstoff in den Perlen.
- B. Singulett-Sauerstoff-Erzeugung: 25 μl einer 5 mM Lösung von
ADPA in Ethanol wurden der Perlensuspenion (100 μg) in Phosphatpuffer, pH 7,0
(2 mM, umfassend 50 mM NaCl) zugesetzt. Das Gemisch wurde wie oben
mit einem 610 nm-Langpassfilter bestrahlt. Die Erzeugungsrate von
Singulett-Sauerstoff wurde anhand der Abnahmerate der Extinktion
(bei 400 nm) von ADPA er rechnet. Es stellte sich heraus, dass die
Perlen 7·10–2 μMol Singulett-Sauerstoff/min
erzeugen.
-
3. Dioxen/EuTTA/OPO-Akzeptorperlen
-
20 ml 175 nm carboxylierter Latexperlen
(10% Suspension in Wasser) wurde Ethoxyethanol (20,0 ml) zugesetzt.
Das Gemisch wurde auf 90°C
erhitzt. 20 ml einer Lösung – 10 mM
2-(p-Dimethylaminophenyl)-3-phenyldioxen, 20 mM Eu-TTA und 60 mM TOPO
in Ethoxyethanol – wurden
dem Gemisch zugesetzt. Das Erhitzen wurde weitere 7 min lang bei
Raumtemperatur bis 97°C
fortgesetzt. Das Gemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt. Ethanol
(40,0 ml) wurde zugegeben und das Gemisch zentrifugiert. Das Pellet wurde
in 80% Ethanol resuspendiert und die Suspension zentrifugiert. Die
Resuspensions- und Zentrifugations-Vorgänge
wurden in 10% Ethanol (36 ml) wiederholt.
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Charakterisierung
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- A. Farbstoffkonzentration: Die Konzentration von EuTTA in
den Perlen wurde spektralphotometrisch bestimmt und betrug 0,07
M. Da die Konzentration von Dioxen in der Gegenwart von EuTTA nicht
bestimmbar ist, wurde sie unter den gleichen Bedingungen in Perlen
gemessen, die nur mit dem Dioxen, 2-(p-Dimethylaminophenyl)-3-phenyldioxen,
gefärbt
waren. Die Konzentration stellte sich als 0,016 M heraus.
- B. Signalerzeugung: Eine Suspension von Perlen (25 μg) in Phosphatpuffer
(0,5 ml, 20 mM Phosphat, 50 mM NaCl, 0,1% Tween 20, pH 7,0) wurde
mit einer Lösung
von 2 μM
Aluminiumphthalocyanintetrasulfonat (0,5 ml) im gleichen Puffer
vermischt. Das Gemisch wurde 1 min lang mit einer 125 W-Wolframhalogen-Lampe,
ausgestattet mit einem 610 nm-Langpassfilter, bestrahlt. Nach der
Bestrahlung wurde das Gemisch in ein LTurner TD-20e-Luminometer
gefüllt
und die Lumineszenz 20 s lang gemessen. Die Intensität betrug
327 RLU/s. Die Wellenlänge
des ausgesendeten Lichts wurde mittels eines Perkin-Elmer 650-40-Scanning-Spektralfluorimeter
gemessen. Die Mitte des Haupt-Emissionspeaks lag in der Nähe von 615
nm.
-
II. Testverfahren
-
EDAC/NHS-Bindung von Antikörper an
40 nM-Perlen
-
73,6 mg Sulfo-NHS (N-hydroxysulfosuccinimid,
Pierce Chemical Co. # 24510 G) wurden in 6 ml einer Suspension von
4 mg/ml Caboxylat-modifizierten 40 nm-Polystyrolperlen (gefärbt mit
Chlorophyll-a und Tetrabutylsquarat) in Wasser gelöst. 136 μl 0,5 M NaHP2O4 wurden zugesetzt.
Der pH-Wert wurde auf 5,2 eingestellt. 136 μl zusätzliches Wasser wurden zugesetzt.
130,4 mg EDAC (1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimidhydrochlorid,
Sigma Chemical Co. #E-6384) in 454 μl Wasser wurden langsam einer
Perlen-Rührlösung zugesetzt.
Die Suspension wurde 20 min lang bei Raumtemperatur inkubiert. Die
Perlen wurden 20 min lang bei 15.000 U/min im Sorvall SA-600-Rotor
bei 4°C
zentrifugiert. Der Überstand
wurde verworfen. Die Perlen wurden anschließend in 1,2 ml 5 mM Natriumphosphat,
pH 5,8, resuspendiert und die Suspension ultraschallbehandelt, um
die Perlen erneut zu dispersieren. Die Perlen wurden langsam 4,8
ml einer Rührlösung zugesetzt,
umfassend 1,7 mg/ml IgG (monoklonales Mäuse-Anti-Fluorescein) und 6,7 mg/ml BSA sowie
17 mM Borx, pH 9,2, und vorsichtig über Nacht bei 4°C gemischt.
800 μl 2
M Glycin und danach 2,8 ml 50 mg/ml BSA in 0,1 M Borax wurden der
Perlensuspension zugesetzt. Die Suspension wurde ultraschallbehandelt
und 3 h lang vorsichtig bei 4°C
vermischt. Die Perlen wurden 30 min lang bei 15.000 U/min zentrifugiert.
Der Überstand
wurde verworfen. Die Perlen wurden in 3 ml 50 mM Natriumphosphat
und 150 mM NaCl, pH 7,6, resuspendiert und die Suspension ultraschallbehandelt.
Die Schritte der Zentrifugation, Resuspension und Ultraschallbehandlung
wurden für
insgesamt drei Spins wiederholt. Nach dem dritten Spin wurden die
Perlen in 2,4 ml 50 mM Natriumphosphat und 150 mM NaCl, pH 7,6,
resuspendiert. Die resultierende Suspension wurde ultraschallbehandelt
und bei 4°C
gelagert.
-
III. EDAC/NHS-Bindung
von Avidin-D an 175 nm-Perlen
-
4,4 mg Sulfo-NHS wurden in 0,4 ml
einer Suspension von 25 mg/ml Carboxylatmodifizierten 175 nm Polystyrolperlen
(gefärbt
mit 2-(p-Dimethylaminophenyl)-3-phenyldioxen/Eu(TTA)TTOPO)
in Wasser gelöst. 0,0160
ml 0,25 M NaHP2O4 wurden
zugesetzt. 8 mg EDAC, gelöst
in 0,030 ml Wasser, wurde langsam der wirbelnden Perlensuspension
zugegeben. Die Suspension wurde 20 min lang bei Raumtemperatur inkubiert. Die
Perlen wurden 20 min lang bei 15.000 U/min im Sorvall SA-600 Rotor
bei 4°C
zentrifugiert. Der Überstand wurde
verworfen. Die Perlen wurden in 0,6 ml 0,005 M Natriumphosphat,
pH 5,8, resuspendiert. Die Suspension wurde ultraschallbehandelt,
um die Perlen zu resuspendieren. Die Perlen wurden wiederum langsam
3 ml einer Rührlösung zugesetzt,
die 1,33 mg/ ml Avidin-D (Vector) und 17 mM Borax, pH 9,2, enthielt,
und vorsichtig über
Nacht bei 4°C
vermischt. 0,004 ml 1 M Bernsteinsäureanhydrid in DMF wurde zugegeben.
Die Suspension wurde 1 h lang bei 4°C unter leichtem Mischen inkubiert.
0,4 ml 50 mg/ml BSA in 10 mM Natriumphosphat und 150 mM NaCl, pH
7,0, wurden zugesetzt. Die Suspension wurde 3 h lang bei 4°C vorsichtig
gemischt, Die Perlen wurden 30 min lang bei 15.000 U/min zentrifugiert.
Der Überstand
wurde verworfen. Die Perlen wurden in 3 ml 50 mM Natriumphosphat
und 150 mM NaCl, pH 7,6, resuspendiert. Die Suspension wurde ultraschallehandelt.
Die Schritte der Zentrifugation, Resuspension und Ultraschallbehandlung
wurden für
insgesamt drei Spins wiederholt. Nach dem dritten Spin wurden die
Perlen in 2,25 ml 50 mM Natriumphosphat und 150 mM NaCl, pH 7,6,
resuspendiert. Die Suspension wurde ultraschallbehandelt und bei
4°C gelagert.
-
IV. Gesamter T3-Assay
-
Assaypuffer
-
0,075 M Barbital, 0,2 M NaCl, 0,4%
BSA, 1,25% Mäuse-IgG,
10 mg/ml Dextransulfat (Molekulargewicht 500.000), 1,0 mg/ml Dextran
T-500, 10 μg/ml
aggregiertes IgG
-
Perlen
-
Akzeptorperlen: Avidin.EDAC, 175
nm, gefärbt
mit 2-p-Dimethylaminophenyl)-3-phenyldioxen/Eu(TTA)3/TOPO Sensibilisatorperlen: Anti-Fluorescein-EDAC,
40 nm, gefärbt
mit Chlorophyll-a/Squarat
-
Assay-Arbeitsvorschrift
-
50 μl einer Lösung von 8-Anilino-1-naphthalinsulfonsäure und
Ammoniumsalz (Sigma, A-3125) in Assaypuffer (0,75 mg/ml) wurde 50 μl T
3-Standard oder Probe zugesetzt. 100 μl Assaypuffe
wurden zugesetzt. Biotinyliertes Anti-T
3 wurde
auf herkömmliche
Weise durch Reaktion von Biotin-LC
7NHS (Pierce
Chemical Company) mit monoklonalem Anti-T
3,
gefolgt von Reinigung durch Chromatographie auf einer Sephadex-Säule, hergestellt.
50 μl biotinyliertes
Anti-T
3 (70 ng/ml) in Assaypuffer wurden
zugesetzt. Der Tracer, T
3LC
21-FI
(1,8 ng/ml)
in Assaypuffer (50 μl) wurde
zugesetzt. Das Gemisch wurde 15 min lang bei 37 °C inkubiert. 500 μl einer Suspension
von Sensibilisatorperlen 50 μg)
und Akzeptorperlen (6,25 μg)
in Assaypuffer wurden zugesetzt und das Gemisch 15 min lang bei
37°C inkubiert.
Es wurde „Stop
Solution" (50 μl; 10 μM Fluorescein,
0,5 mM Biotin) zugesetzt.
-
Signal wurde durch eine Halogenlampe
mit einem 610 nm-Cutoff-Filter mittels einminütiger Bestrahlung sowie 20-s-Messung
abgelesen.
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Ergebnisse
-
Das Lumineszenzsignal wurde als Funktion
der T3-Konzentration aufgetragen. Die Signalmodulation betrug
94% mit 8,5 ng/ml T3. Bei 0,5 ng/ml betrug
die Signalmodulation 38%.
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BEISPIEL 2
-
Chemolumineszenz-Quantenausbeute
und Bestimmung der Abklingrate
-
Herstellung von Verbindung
11
-
Einer gerührten Lösung von 2,55 g 4-Dimethylaminobenzoin
(10 mMol) in 50 ml trockenem Toluol wurden 1,2 ml 2-Mercaptoethanol
(15 mMol) und anschließend
2,5 ml TMSCI zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde 18 Stunden lang
unter Argon am Rückfluss
gehalten, auf Raumtemperatur abgekühlt und in 150 ml einer gesättigten
Bicarbonatlösung
gegossen. Das Zweiphasen-Gemisch wurde getrennt. Die organische
Phase wurde mit 100 ml gesättigter
Bicarbonatlösung
gewaschen. Die kombinierten wässrigen
Phasen wurden mit 75 ml CH2Cl2 extrahiert.
Die kombinierten organischen Phasen wurden über Natriumsulfat (20 g) getrocknet und
eingedampft. Der verbleibende Rückstand
wurde Flashchromatographie unterzogen (CH2Cl2), um 2,6 g der Verbindungen 11 und 20 (4
: 1-Gemisch der 2-Regioisomere) zu ergeben.
-
Der aschfarbene Feststoff wurde aus
einem CH2Cl2-MeOH-Gemisch
(10 : 90) umkristallisiert, um 1,8 g nadelförmige Kristalle eines einzigen
Regioisomers der Verbindung 11 zu ergeben.
-
Fp.: 108°C–110°C 1H-NMR
(CDCl3, 250 MHz): δ 2,85 (s, 6H), 3,22 (t, 2H),
4,5 (t, 2H), 6,55 (d, 2H), 7,1 – 7,3
(m, zH) Massenspektrum: (Cl: m/e, relative Intensität) Hauptpeaks:
297 (M+, 40), 165 (100) Absorptionsspektren
(Toluol): 330 nm (ε 13.000)
-
Photooxidations-Verfahren
-
25 mg Verbindung 11 (Haupt-Regioisomer,
siehe oben) wurden in 10 ml CH2Cl2 in einen Photooxidations-Röhrchen gelöst. Etwa
50 mg Polystyrol-gebundenes Diodeosin wurde zugesetzt und ein Sauerstoff-Einleitrohr
angeschlossen. Sauerstoff wurde langsam durch die Lösung geleitet,
während
die Probe mit einer Dolan-Jenner-Lampe (ausgestattet mit einem 500
nm-Cutoff-Filter) bestrahlt wurde. Der Reaktionsverlauf wurde durch
DC überwacht.
Ein Fleck für
das Thioesterprodukt konnte detektiert werden und besaß einen
niedrigeren Rf(CH2Cl2)
als Verbindung 11. Die Reaktion wurde als abgeschlossen betrachtet,
als Verbindung 13 vollständig aufgebraucht
war. Der Sensibilisator wurde abfiltriert und die Lösung auf
einem Rotationsverdampfer eingedampft, um 26 mg Thioester 32 als
einziges Produkt zu ergeben.
-
-
1H-NMR: (CD2Cl2): δ 3,05 (s,
6H), 3,4 (5, 2H), 4,45 (5, 2H), 6,72 (d, 2H), 7,5 (m, 3H), 7,85
(d, 2H), 8,05 (d, 2H).
-
Massenspektren (Cl, relative Intensität) Hauptpeaks
329 (M+, 25) 148 (100) Absorptionsspektrum (CH2Cl2): 342 nm (~
30.000) Fluoreszenzspektrum (Toluol): 370 nm
-
Fluoreszenzmessungen
-
Eine Lösung von Thioester 32 wurde
in vier unterschiedlichen Lösungsmitteln
gebildet (trockenes Toluol; CH2Cl2; Hexan; und Acetonitril) und in eine 1-cm2-Quarzkuvette im Probenfach eines Perkin-Elmer 650-40-Fluorimeters
gefüllt.
Die Probe wurde an den Absorptionsmaxima jedes Lösungsmittels angeregt (Schlitzbreite:
2 nm) und die Emissionsspektren (Schlitzbreite: 3 nm) durch Abtasten
von 350 nm bis 470 nm aufgezeichnet. Der Fluroeszenz-Wirkungsgrad
wurde bestimmt und ist in Tabelle 1 angegeben.
-
Tabelle
1
Wirkungsgrad von Thioester in unterschiedlichen Lösungsmitteln
-
Bestimmung der Quantenausbeute
der Chemolumineszenz
-
Herstellung von Eu(TTA)Phen
-
8,69 g Eu(TTA)3·3H2O (10 mMol, Kodak) und 1,8 g 1,10-Phenanthrolin
(10 mMol, Aldrich) in 50 ml trockenem Toluol wurden In einem Ölbad 1 h
lang auf 95°C
erhitzt. Toluol wurde unter reduziertem Druck entfernt. Der aschfarbene
Feststoff wurde aus 10 ml Toluol kristallisiert, um 10 g Eu(TTA)3Phen zu ergeben.
-
Absorptionsspektrum. 270 nm (20.000),
340 nm (60.000) (Toluol) IR(KBr): Cm–1:
3440(s), 1600(s), 1540(s), 1400(s), 1300(s)
-
Energietransfer von Eu(TTA)3Phen
-
Eine Lösung von Verbindung 11 (Regioisomere,
siehe oben; 0,1 mM; 8 : 2-Gemisch), Aluminiumphthalocyanin (0,1 μM) und Eu(TTA)3Phen (siehe oben; 0 – 4,0 mM) in trockenem Toluol
wurden in eine 1 cm2-Quazküvette (zweiseitig
versilbert) im Probenfach eines Spex Fluorolog-Spektralphotometers
gefüllt.
Die Temperatur der Probenhalterung wurde durch ein externes zirkulierendes
Wasserbad bei 25°C
gehalten. Ein 640-nm-Cutoff-Filter wurde vor dem Anregungsstrahl
angeordnet. Die Probenlösungen
wurden zumindest 3 min lang im Probenfach gehalten, bis thermisches
Gleichgewicht erzielt wurde. Die Emission wurde im zeitabhängigen Modus
aufgezeichnet. Die Proben wurden bei 680 nm (Schlitzbreite 24 nm)
bestrahlt, bis ein stationärer
Emissionszustand bei 613 nm (Schlitzbreite 8 nm) erreicht wurde.
Die Lichtintensität
im stationären
Zustand bei verschiedenen Konzentrationen von Eu(TTA)3-Phen wurde aufgezeichnet
und ist in Tabelle 2 zusammengefasst. Anhand der Lichtintensität im stationären Zustand
wurden die Quantenausbeuten bestimmt. Reziproke Doppelkurven der
Chemolumineszenzintensität über der
Eu(TTA)3Phen-Konzentration waren linear.
-
Tabelle
2 Chemolumineszenz-Wirkungsgrad als Funktion von Eu(TTA)
3Phen-Konzentration
-
Chemolumineszenz von Dioxen
9
-
Versuch 1: Eine Lösung von Dioxen 9 (0,1 mM)
und Aluminiumphthalocyanin (0,1 μM)
in trockenem Toluol wurde mit 680 nm wie oben bestrahlt. Es wurde
die Emission bei einer Lichtintensität von 400 nm (Schlitzbreite
8 nm) als Funktion der Bestrahlungszeit aufgezeichnet. Die Lichtintensität betrug
für 180
s Bestrahlung 8793 RLUs (Mittelwert von drei Versuchen).
-
Versuch 2: Die Rate der Dioxen 9-Dioxetan-Zersetzung
wurde durch Abklingen der Chemolumineszenz einer belüfteten Lösung in
trockenem Toluol bei 25°C überwacht.
Die Zersetzungsrate wurde in Gegenwart von 1,0 μM Aluminiumphthalocya nin und
Dioxen (weniger als 0,1 mM Dioxen) überwacht. Das Abklingen der
Chemolumineszenz wurde auf einem Spex-Fluorolog-Spektralphotometer
unter den oben genannten Bedingungen überwacht. Die Geschwindigkeitskonstante
des Abklingens bei 25°C
betrug 2,88 × 10–4 s–1.
-
Herstellung
von Akzeptorperlen
-
4 ml einer 20% Suspension (400 mg)
von 175 nm gewaschenem Carboxylat-modifiziertem Latex wurde mit
3 ml Ethoxyethanol in einem 25 ml Rundkolben mit einem Rührer verdünnt. Der
Rundkolben wurde dann bei 105°C
in ein Ölbad
eingebracht und 10 min lang gerührt.
Danach wurden 3,3 mM Thioxen 11 und 15,5 mM Eu(TTA)3DPP
zugesetzt. Die Perlen wurden 5 weitere min lang gerührt. Zu
diesem Zeitpunkt wurde 1,0 ml 0,1 n NaOH langsam im Lauf von 5 min
zugesetzt. Während
aller Zugaben wurde die Ölbadtemperatur
auf 105°C gehalten.
Die Ölbadtemperatur
wurde im Lauf von 2 h langsam auf Raumtemperatur gesenkt.
-
Nach dem Abkühlen wurde das Gemisch mit
20 ml Ethanol verdünnt
und zentrifugiert (12.500 U/min, 30 min}. Überstände wurden verworfen und die
Pellets in Ethanol durch Ultraschallbehandlung resuspendiert. Die
Zentrifugation wurde wiederholt und das Pellet in Wasser resuspendiert;
dann wurde die Zentrifugation nochmals wiederholt. Das Pellet wurde
in 5 ml wässrigem
Ethanol in einem Endvolumen von 40 ml resuspendiert. Die Endkonzentration
der Perlen betrug 10 mg/ml.
-
Die Konzentration von Eu(TTA)3DPP wurde spektralpotometrisch bestimmt.
Eine Aliquote der Perlensuspension wurde unter einem Strom von trockenem
Argon bis zur Trockene eingeengt und der Rückstand in Dioxan gelöst. Unter
Annahme einer Dichte von 1,06 g/cm3 für Polystyrol,
(ε 340 nm
= 6,7 × 104) für
Eu(TTA) und (ε 270
nm = 4,0 × 104) für
DPP wurde die Konzentration von Eu(TTA)3DPP
mit 100 mM bestimmt. Die Konzentration von Verbindung 11 in den
Perlen konnte nicht bestimmt werden, da ihre Extinktion durch Eu(TTA)3DPP maskiert war.
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Die Chemolumineszenz der Perlen wurde
in einem ORIEL-Luminometer unter Einsatz von wasserlöslichem
Aluminiumphthalocyanin als Sensibilisator gemessen. Eine Aliquote
von Perlen wurde in Phosphatpuffer, pH 8,0, mit 0,1% Tween-20 auf
100 μg/ml
verdünnt.
1,0 μM Aluminiumphthalocyanintetrasulfonsäure wurde
zugesetzt und das chemolumineszierende Signal als Funktion der Bestrahlungszeit
gemessen. Eine identische Probe wurde auch in ein Spex-Fluorolog-Fluorimeter
eingebracht und bei 680 nm (Schlitzbreite: 20 nm; 640-nm-Cutoff-Filter)
bestrahlt. Die Chemolumineszenz-Emissionsspektren wurden durch Abtasten
von 570 nm bis 620 nm aufgezeichnet und sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
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Bestimmung von Quantenausbeuten
in Perlen
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Dioxen 9-Perlen
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Eine Lösung von Dioxen 9-Perlen (0,2
mg) in Aluminiumphthalocyanintetrasulfonsäure (2,5 μM) in Phosphatpuffer (pH 8,2;
50 mM 0,1% Tween-20) wurde in eine 1-cm2-Quarzküvette (zweiseitig
versilbert) im Probenfach eines Spex-Fluorolog-Spektralphotometers
gefüllt.
Die Temperatur der Probenhalterung wurde auf 25°C gehalten. Ein 640-nm-Cutoff-Filter
wurde vor dem Anregungsstrahl positioniert. Die Probenlösungen wurden
zumindest 3 min lang im Probenfach gehalten, damit thermisches Gleichgewicht
erzielt werden konnte. Die Lichtemission bei 360 nm wurde im zeitabhängigen Modus
aufgezeichnet. Die Proben wurden bei 680 nm (Schlitzbreite: 24 nm)
60 s lang bestrahlt. Die Emission bei 360 nm (Schlitzbreite: 16
nm) wurde im Zeitverlauf 5000 s lang aufgezeichnet. Das gesamte
ausgestrahlte Licht wurde mittels das „Cut-and-weigh"-Verfahrens bestimmt.
Auch die Peakform-Korrektur erfolgte durch das Cut-and-weigh-Verfahren.
Das gesamte bei 360 nm ausgestrahlte Licht betrug 8,87 ± 0,2 × 104 RLUs (45000 s (nach der Peakform-Korrektur;
Mittelwert von 2 Versuchen}.
-
Dioxen 9: Eu(TTA)3TOPO-Perlen
-
Eine Lösung von Dioxen 9 Eu(TTA)3TOPO-Perlen (0,2 mg) und Aluminiumphthalocyanintetrasulfonsäure (2,5 μM) in Phosphatpuffer
(pH 8,2, 50 mM 0,1% Tween-20) wurde in eine 1-cm2-Quarzküvette (zweiseitig
versilbert) im Probenfach eines Spex-Fluorolog-Spektralphotometers gefüllt. Der
Rest des Versuchs erfolgte wie für
die Dioxen 9-Perlen. Die Lichtemission der Perlen wurde bei 613
nm (Schlitzbreite: 16 nm) aufgezeichnet.
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Das gesamte ausgesendete Licht wurde
durch das Cut-and-weigh-Verfahren bestimmt. Die PMT-Korrektur erfolgte
wie zuvor in Lösungsstudien
beschrieben. Das gesamte ausgesendete Licht bei 613 nm betrug 25,0 ± 0,3 × 105 RLUs/4500 s (nach PMT-Korrektur; Mittelwert
von 2 Versuchen).
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Verfahren betreffend den
stationären
Zustand
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Dioxen 9: Eu(TTA)3TOPO-Perlen
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Eine Lösung von Dioxen 9 (Eu(TTA)3TOPO-Perlen; 0,5 mg) und Aluminiumphthalocyanintetrasulfonsäure (0,05 μM) in Phosphatpuffer
(pH 8,2; 50 mM 0,1% Tween-20)
wurde in ein 12–75
mM Reagenzglas im Probenfach eines ORIEL-Chemoluminometers gefüllt. Die
Temperatur der Probenhalterung betrug 37°C. Ein 610-nm-Cutoft-Filter
wurde vor dem Anregungsstrahl positioniert. Die Probenlösungen wurden
zumindest 5 min lang im Probenfach gehalten, damit thermisches Gleichgewicht
erzielt werden konnte. Die Probe wurde in 30 s-Intervallen bestrahlt,
gefolgt von einer 5 s dauernden Ablesezeit, bis ein stationärer Emissionszustand
erreicht wurde. Die durchschnittliche Intensität bei Emission in stationärem Zustand
betrug 21.000 ± 1000
RLUs (3 Versuche).
-
Verbindung 11: Eu(TTA)3DPP-Perlen
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Eine Lösung von Thioxen 11 (Eu(TTA)3DPP-Perlen (0,5 mg) und Aluminiumphthalocyanintetrasulfonsäure (0,05 μM) in Phosphatpuffer
(pH 8,2, 50 mM, 0,1% Tween-20)
wurde in ein 12-75 mM Reagenzglas im Probenfach eines ORIEL-Chemoluminometers
gefüllt.
Die Temperatur der Probenhalterung betrug 37°C. Ein 610-nm-Cutoff-Filter
wurde vor dem Anregungsstrahl positioniert. Die Probenlösungen wurden
zumindest 5 min lang im Probenfach gehalten, damit thermisches Gleichgewicht
erzielt werden konnte. Die Probe wurde in 6 s-Intervallen bestrahlt,
gefolgt von einer 3 s dauernden Ablesezeit, bis ein stationärer Emissionszustand
erreicht wurde. Die durchschnittliche Intensität bei Emission in stationärem Zustand
betrug 32.000 ± 1000
(3 Versuche).
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Tabelle
3 Chemolumineszenz-Eigenschaften von Thioxen 11 und Dioxen 9