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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft Körpertaschen,
in die Implantate, Vorrichtungen, Fluide, bioaktive oder andere
derartige Materialien gegeben werden, und spezieller eine Vorrichtung
zum Aufbau derartiger Körpertaschen.
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2. Relevante
Technologie
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Es ist wohlbekannt, dass die Implantation
eines fremden Materials oder einer fremden Substanz, wie eines prothetischen
Implantats, zwischen Gewebeoberflächen innerhalb eines Körpers eine
Reaktion verursacht, die im Allgemeinen zum Ergebnis hat, dass sich
ein faserige Kapsel um das fremde Material oder die fremde Substanz
bildet. Wenn das fremde Material oder die fremde Substanz eingeführt wird, heilen
Teile der umgebenden Gewebeoberflächen, die miteinander in Kontakt
stehen, zusammen, so dass jeder Raum zwischen dem Gewebe und dem Material
obliteriert wird. Dies hat die Wirkung, dass sich umgebendes Gewebe
um das fremde Material herum zusammenzieht. Zusätzlich gehen die Teile der
Gewebeoberflächen,
die mit dem fremden Material, wie einem prothetischen Implantat
mit glatter Oberfläche
oder selbst den meisten Implantaten mit strukturierter Oberfläche, in
Kontakt stehen, an der Gewebe-Implantat-Grenzfläche ein faseriges Gewebewachstum
ein, das im Allgemeinen als Gewebeoder Implantat-"Kapsel" bezeichnet wird.
Die Gewebekapsel neigt ebenfalls dazu, sich zusammenzuziehen. Zusätzlich zu
möglichen
unerwünschten
kosmetischen Auswirkungen kann das Zusammenziehen der Kapsel um
das fremde Material herum ein bedeutendes unangenehmes Gefühl, eine
Deformation, einen Funktionsverlust und Schmerzen verursachen. Wenn
eine kapsuläre
Kontraktion stattfindet, ist das bevorzugte Behandlungsverfahren
eine chirurgische Entfernung. Jedoch bildet sich nach Reimplantation eines
Implantats eine weitere Kapsel und zieht sich ebenfalls um das Ersatzimplantat
herum zusammen. Ein Beispiel für
ein Problem aufgrund von kapsulärer Kontraktion
wird in Verbindung mit Brustimplantaten beobachtet. Eine kapsuläre Kontraktion,
die mit derartigen Implantaten verbunden ist, hat zum Ergebnis, dass
sich die implantierte Brust hart anfühlt, einen unnatürlichen Übergang
von normalem Gewebe zu implantiertem Gewebe und ein unnatürliches
kugelförmiges
Aussehen aufweist. Es sind verschiedene Vorgehensweisen für dieses
Problem eingeschlagen worden, aber bis heute sind die Ergebnisse
weniger als vollständig
zufriedenstellend, beispielsweise die Vorgehensweise, die in US-Patent
Nr. 4,298,998, herausgegeben an Naficy, beschrieben ist. Die WO 90/00888
beschreibt ein Implantat mit einem Kern und einer Übergangsschicht,
welche den Kern umgibt.
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Es wäre vorteilhaft, eine Vorrichtung
zum Aufbau einer Körpertasche
bereitzustellen, welche stabil ist, so dass eine unerwünschte Gewebeformung
und -kontraktion um Implantate, Vorrichtungen, Fluide oder andere
bioaktive Prothesen nicht stattfindet. Es wäre vorteilhaft, eine Vorrichtung
zur Förderung
des Gewebeeinwuchses an einer Vorrichtungsoberfläche bereitzustellen, der dazu
dienen würde, die
Vorrichtung in ihrer Lage zu sichern und eine anschließende Gewebedeformation,
einen anschließenden
Funktionsverlust und die Kontraktur einer aufgebauten Körpertasche
zu verhindern.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die Probleme, die durch Gewebedeformation
und Gewebekontraktur verursacht werden, welche Materialien wie Implantate,
Vorrichtungen, Fluide oder andere bioaktive Prothesen, Substanzen
oder Gewebe umgeben, sind wohlbekannt. Es wäre vorteilhaft, eine Vorrichtung
zum Aufbau einer stabilen Körpertasche
bereitzustellen, so dass entweder ein potenzieller Raum oder ein
tatsächlicher
Raum innerhalb eines Körpers
geschaffen wird. Der Ausdruck "stabil", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Körpertasche,
die keiner unerwünschten
Gewebeanhaftung, Heilung, Deformation und Kontraktion als Antwort
auf die Einführung
einer Substanz, eines Materials, eines Implantats, einer Vorrichtung
oder von Gewebe in die Körpertasche
unterliegt. Die Ausdrücke "potenzieller Raum" und "tatsächlicher
Raum", wie hierin
verwendet, beziehen sich auf den Raum, der zwischen gegenüberliegenden
Oberflächen
geschaffen wird. Eingeschlossen in den Bereich dieser Definitionen
ist der Raum zwischen Gewebeoberflächen, einer Gewebeoberfläche und
einer Vorrichtungsoberfläche;
oder zwischen zwei oder mehr Vorrichtungsoberflächen. Mit Bezug auf einen "potenziellen Raum" wird gewünscht, dass
die gegenüberliegenden
Oberflächen
nicht aneinander haften, selbst wenn die gegenüberliegenden Oberflächen im
Wesentlichen in direktem Kontakt miteinander stehen. Auf diese Weise
kann der potenzielle Raum die Einführung von irgendeinem Material
in den Raum unterbringen. Mit Bezug auf einen "tatsächlichen
Raum" wird gewünscht, dass
die gegenüberliegenden
Oberflächen,
entweder Gewebeoberflächen,
eine Gewebeoberfläche
und eine Vorrichtungsoberfläche
oder Vorrichtungsoberflächen
oder irgendeine Kombination davon, nicht aneinanderhaften, sondern
dass die gegenüberliegenden
Oberflächen
im Wesentlichen voneinander getrennt statt in direktem Kontakt miteinander
gehalten werden. Auf diese Weise beherbergt der tatsächliche
Raum irgendein gewünschtes Material
innerhalb des Raumes.
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Eine stabile Körpertasche innerhalb eines Körpers ist
auf vielfältige
Weise nützlich.
Zum Beispiel stellt eine stabile Körpertasche einen Einschlussraum
zum Implantieren einer medizinischen Vorrichtung, eines Implantats,
von Fluiden oder einem anderen derartigem Material oder Gewebe bereit.
Die Anordnung eines Implantats innerhalb einer stabilen Körpertasche
vermeidet die Probleme, die durch Gewebeanhaftung, -deformation
und -kontraktion um die implantierten oder transplantierten Objekte
herum verursacht werden. Transplantiertes Gewebe wird vorteilhaft
innerhalb einer stabilen Körpertasche
angeordnet. Beispiele für
medizinische Vorrichtungen schließen solche Gegenstände wie
eine Insulin-Infusionspumpe,
Dialysekatheter oder verschiedene prothetische Implantate, wie ein
Brustimplantat, ein. Ein künstliches
Organ, wie ein künstliches
Herz oder eine Herzunterstüzungsvorrichtung,
könnten
innerhalb einer stabilen Körpertasche
angeordnet werden. Eine stabile Körpertasche könnte eine
Compliance-Kammer bereitstellen, um den Betrieb eines künstlichen
Herzens oder einer Herzunterstützungsvorrichtung
innerhalb eines Körpers
zu erleichtern. Zusätzlich
könnte
ein stabiler Zugangskanal gemäß der vorliegenden
Erfindung durch die Haut nach außen gebracht werden, um für die notwendigen
Zugangsmittel für
ein implantiertes künstliches
Herz zu äußeren Antrieben,
Monitoren oder anderen Komponenten zu sorgen. Eine weitere Verwendung
eines solchen stabilen Zugangskanals würde für einen Zugang für eine kontinuierliche
ambulante Peritonealdialyse sorgen.
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Die Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung gestattet, dass eine stabile Körpertasche gebildet wird, indem
mehrere biokompatible Folien oder nur eine einzige biokompatible
Folie verwendet werden, welche so angeordnet wird bzw. werden, dass
sie eine stabile Körpertasche
mit potenziellem Raum oder tatsächlichem
Raum schafft bzw. schaffen. Zusätzlich
kann eine stabile Körpertasche
gebildet werden, indem (eine) biokompatible Folie(n) mit einer Oberfläche verwendet
wird bzw. werden, die selektiv in der Lage ist, einen Gewebeeinwuchs
zu gestatten, so dass einige Abschnitte der Oberfläche in das
umgebende Gewebe wachsen und andere Abschnitte der Oberfläche nicht
an dem umgebenden Gewebe haften. Auf diese Weise weist die stabile
Körpertaschen-Vorrichtung flexible
Oberflächenabschnitte auf.
Auch können stabile
Zugangskanäle
zu der Körpertasche
gemäß der Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung gebildet werden. Derartige Zugangskanäle können ein
stabiles Mittel zur Kommunikation zwischen dem Äußeren des Körpers und einer natürlichen
oder geschaffenen inneren Körpertasche
bereitstellen. Eine Anordnung für
die Bildung einer stabilen Körpertasche,
welche einen Fluiddruck verwendet, der in den Raum eingeführt wird,
in dem eine Körpertasche
gewünscht
wird, ist ebenfalls gemäß der vorliegenden
Erfindung gewünscht.
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Diese und andere Merkmale der vorliegenden
Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen offensichtlicher
oder können
anhand der Durchführung
der Erfindung, wie nachstehend angegeben, gelernt werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Damit die Weise, in der die oben
angegebenen und andere Vorteile der Erfindung erhalten werden, verstanden
wird, wird eine speziellere Beschreibung der oben kurz beschriebenen
Erfindung mit Bezug auf eine spezielle Ausführungsform derselben gegeben,
welche in den begleitenden Zeichnungen veranschaulicht ist. Mit
dem Verständnis,
dass diese Zeichnungen nur eine typische Ausführungsform der Erfindung darstellen
und deshalb nicht als Beschränkung
ihres Bereiches angesehen werden sollten, wird die Erfindung mit
zusätzlicher
Spezifität
und Einzelheit durch die Verwendung der begleitenden Zeichnungen
beschrieben, in denen:
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1 eine
innere Querschnittsansicht eines Raumes veranschaulicht, der chirurgisch
zwischen Gewebeoberflächen
geschaffen wurde;
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2A eine
innere Querschnittsansicht einer stabilen Körpertasche mit einem potenziellen Raum
veranschaulicht, welche durch die Anordnung von zwei Folien mit
einem Raum zwischen Gewebeoberflächen
gebildet ist;
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2B eine
innere Querschnittsansicht einer stabilen Körpertasche mit tatsächlichem
Raum veranschaulicht, die durch die Anordnung von zwei Folien innerhalb
eines Raumes zwischen Gewebeoberflächen gebildet ist;
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3A eine
innere Querschnittsansicht einer stabilen Körpertasche veranschaulicht,
die durch die Anordnung von zwei Folien mit einem Raum zwischen
Gewebeoberflächen
gebildet ist und ein Brustimplantat enthält;
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3B eine
innere Querschnittsansicht einer stabilen Körpertasche veranschaulicht,
die durch die Anordnung einer als Umhüllung geformten Folie zwischen
Gewebeoberflächen
gebildet ist;
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3C eine
innere Querschnittsansicht einer alternativen stabilen Körpertasche
veranschaulicht, die durch die Anordnung einer als Umhüllung geformten
Folie zwischen Gewebeoberflächen
gebildet ist;
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4A schematisch
eine Vorderansicht einer stabilen Körpertasche veranschaulicht,
die durch die Anordnung einer einzigen halbmondförmigen Folie zwischen Gewebeoberflächen gebildet
ist und ein Brustimplantat enthält;
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4B eine
innere Querschnittsansicht der stabilen Körpertasche veranschaulicht,
die in 4A gezeigt ist;
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5A eine
Querschnittsansicht eines Zugangskanals mit stabiler Körpertasche
veranschaulicht;
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5B eine
Querschnittsansicht eines Zugangskanals mit stabiler Körpertasche
veranschaulicht, der eine Druckleitung enthält;
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5C eine
Querschnittsansicht eines Zugangskanals mit stabiler Körpertasche
veranschaulicht, der einen Ballonschlauch enthält;
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6 ein
Verfahren zur Bildung einer stabilen Körpertasche veranschaulicht.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Diese Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Aufbau einer stabilen Körpertasche
innerhalb eines Körpers,
so dass entweder ein potenzieller Raum oder ein tatsächlicher
Raum geschaffen wird. Der Ausdruck "stabil", wie hierin verwendet, bezieht sich auf
eine Körpertasche,
die keiner unerwünschten Gewebeanhaftung,
-deformation und/oder -kontraktion als Antwort auf die Einführung von
Material wie einer Substanz, eines Fluids, eines Implantats, einer Vorrichtung,
eines Gewebes oder anderer bioaktiver Prothesen in die Körpertasche
unterliegt. Die Ausdrücke "potenzieller Raum" und "tatsächlicher Raum", wie hierin verwendet,
bezeichnen einen Raum, der zwischen zwei gegenüberliegenden Oberflächen geschaffen
wird. Eingeschlossen in den Umfang dieser Definitionen ist der Raum
zwischen Gewebeoberflächen;
einer Gewebeoberfläche
und einer Vorrichtungsoberfläche;
Vorrichtungsoberflächen; oder
irgendeine Kombination derselben. Mit Bezug auf einen "potenziellen Raum" wird gewünscht, dass die
gegenüberliegenden
Oberflächen
nicht aneinander haften, obwohl die gegenüberliegenden Oberflächen im
Wesentlichen in direktem Kontakt miteinander stehen. Auf diese Weise
kann der potenzielle Raum die Einführung von irgendeinem Material,
wie einer Substanz, eines Fluids, eines Implantats, einer Vorrichtung,
von Gewebe oder einer bioaktiven Prothese, unterbringen. Mit Bezug
auf einen "tatsächlichen
Raum" wird gewünscht, dass
die gegenüberliegenden
Oberflächen,
entweder Gewebeoberflächen, eine
Gewebeoberfläche
und eine Vorrichtungsoberfläche,
Vorrichtungsoberflächen
oder irgendeine Kombination derselben, ebenfalls nicht aneinander haften,
sondern dass die gegenüberliegenden
Oberflächen
im Wesentlichen auseinandergehalten werden, statt in direktem Kontakt
miteinander zu stehen. Auf diese Weise beherbergt der tatsächliche
Raum ein gewünschtes
Material. Zusätzlich
kann eine Kombination von potenziellen Räumen und tatsächlichen Räumen vorliegen,
die entlang irgendeiner der Gewebeoberflächen geschaffen werden.
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Eine stabile Körpertasche könnte auf
vielfältige
Weise verwendet werden. Beispielsweise kann eine stabile Körpertasche
ein medizinisches Implantat, eine Vorrichtung oder ein Gewebe ohne
Probleme aufgrund von Gewebeanhaftung, -deformation und/oder -kontraktion
aufnehmen. Transplantiertes Gewebe könnte ebenfalls vorteilhaft
innerhalb einer stabilen Körpertasche
angeordnet werden. Beispiele für
medizinische Vorrichtungen schließen derartige Gegenstände wie
eine Insulin-Infusionspumpe oder verschiedene prothetische Implantate,
wie ein Brustimplantat, ein. Ein künstliches Organ, wie ein künstliches
Herz oder eine Herzunterstützungsvorrichtung, könnte innerhalb
einer stabilen Körpertasche
angeordnet werden. Eine stabile Körpertasche könnte eine
innere Compliance-Kammer bereitstellen, um den Betrieb eines künstlichen
Herzens oder einer Herzunterstützungsvorrichtung
innerhalb eines Körpers
zu erleichtern. Die Compliance-Kammer der stabilen Körpertasche
würde das
Problem der Veränderung
der gesamten Compliance der Kammer im Lauf der Zeit aufgrund der
allmählich
zunehmenden Compliance aus der Versteifung, die erzeugt wird, wenn der
Gewebeverkapselungsprozess fortschreitet, verhindern. Andere potenzielle
Verwendungen für
eine stabile Körpertasche
schließen
die Bereitstellung eines Raumes ein, der mit Fluid, entweder Flüssigkeit, Gel
oder Gas, oder mit einer pharmazeutischen Zusammensetzung oder mit
anderen Materialien oder Substanzen, wie beispielsweise Silicongel
oder Implantaten oder Vorrichtungen, wie einem Brustimplantat oder
künstlichen
Herzen, gefüllt
werden könnte.
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Zusätzlich könnte die stabile Körpertasche stabil
von außerhalb
des Körpers
zugänglich
gemacht werden. Eine zugängliche
Körpertasche
könnte
auf zahlreiche Weisen verwendet werden. Beispielsweise könnte eine
zugängliche
Körpertasche ein
Mittel zur Durchführung
einer kontinuierlichen ambulanten Peritonealdialyse bereitstellen,
indem sie die direkte Einführung
und Entfernung eines Katheters von der Außenseite in die Peritonealhöhle gestattet.
Zugang zu anderen derartigen natürlichen Körpertaschen
sowie von der Außenseite
zu einer geschaffenen Körpertasche
oder Zugang zwischen entweder natürlichen oder geschaffenen Körpertaschen
könnte
gemäß der Erfindung
ebenfalls stabil aufrechterhalten werden. Ein weiteres Beispiel
wäre die
Unterbringung eines künstlichen
Herzens oder einer Herzunterstützungsvorrichtung
und die notwendigen Mittel für
den externen Zugang zu dem Antrieb, zur Entlüftung oder Überwachung oder zu anderen Hilfskomponenten.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
verschiedene Vorrichtungen zum Aufbau und zur Aufrechterhaltung
einer stabilen Körpertasche
innerhalb eines Körpers.
Zusätzlich
umfasst die vorliegende Erfindung Vorrichtungen zur Ermöglichung
eines stabilen perkutanen Zugangs zu einer stabilen Körpertasche. Ein
großer
Teil der folgenden Erörterung
richtet sich speziell auf den Aufbau und die Aufrechterhaltung einer
stabilen Körpertasche
für die
Verwendung mit einem Brustimplantat. Es versteht sich jedoch, dass dies
lediglich eine erläuternde
Verwendung der vorliegenden Erfindung ist. Ein gewöhnlicher
Fachmann wird die Anwendbarkeit der speziellen Lehren der vorliegenden
Erfindung, die hierin dargelegt werden, in jeder Situation anerkennen,
in der es nützlich
ist, eine stabile Körpertasche
aufzubauen und aufrechtzuerhalten.
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1. Vorrichtung
zum Aufbau einer stabilen Körpertasche
unter Verwendung von mehreren elastomeren Folien
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Eine bevorzugte Vorrichtung zum Aufbau
einer stabilen Körpertasche
verwendet mehrere Folien, die aus einem biokompatiblen Material
zusammengesetzt sind und jeweils eine Oberfläche aufweisen, die einen Gewebeeinwuchs
fördern
kann, wenn sie in Kontakt mit dem umgebenden Gewebe gebracht wird.
Bei dem biokompatiblen Material kann es sich um ein elastomeres
Material oder um irgendeinen anderen Typ handeln. Die andere Seite
der biokompatiblen Folien weist entweder eine glatte oder einen anderen
Typ von nicht-anhaftender Oberfläche
auf, so dass sie nicht an kontaktierten Oberflächen haftet. Die Folien können innerhalb
eines Raumes, der entweder natürlich
vorliegt oder chirurgisch geschaffen wird, zwischen gegenüberliegenden
Gewebeoberflächen
an einem gewünschten
Ort innerhalb eines Körpers
angeordnet werden. Falls gewünscht,
können die
Folien in ihrer Lage angenäht
oder auf andere Weise befestigt werden. Es versteht sich jedoch, dass
die Folien durch den Prozess des Gewebeeinwuchses in die Folienoberflächen stabil
in ihrer Lage befestigt werden.
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Beispielsweise könnte, wie in 1 veranschaulicht, chirurgisch ein Raum
zwischen Gewebeoberflächen,
als 2 und 4 bezeichnet, innerhalb der vorderen
Brust geschaffen werden. Die Gewebeoberfläche 2 ist die Unteroberfläche der
Brustdrüse 6. Die
Gewebeoberfläche 4 ist
die obere Faszien-Oberfläche
des M. pectoralis major B. Der Raum 3 zwischen den Oberflächen 2 und 4 stellt
die Körpertasche
dar, von der gewünscht
wird, dass sie stabil aufrechterhalten wird. Die Oberflächen 2 und 4 im
Zusammenhang sind die Oberflächen,
von denen gewünscht
wird, dass sie stabil aufrechterhalten und davon abgehalten werden,
zusammenzuwachsen.
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In 2A ist
zu sehen, dass jede der zwei gegenüberliegenden Gewebeoberflächen 2 und 4 durch
eine Folie gemäß der vorliegenden
Erfindung kontaktiert wird. Die Folie 14 weist eine an
Gewebe anhaftende Oberfläche 16 auf,
die in Kontakt mit der Gewebeoberfläche 2 angeordnet ist.
Die Folie 10 weist eine an Gewebe anhaftende Oberfläche 12 auf, die
in Kontakt mit der Gewebeoberfläche 4 angeordnet
ist. Die Architektur der anhaftenden Oberflächen ist derart, dass ein Gewebeeinwuchs,
eine Fixierung und ein Anhaften gestattet werden, so dass die Folien
stabil an den jeweiligen Gewebeoberflächen befestigt werden. Die
Folie 14 weist auch eine nicht-anhaftende Oberfläche 18 auf,
und die Folie 10 weist ebenfalls eine nicht-anhaftende
Oberfläche 20 auf. Wie
veranschaulicht, können
die Folien von solcher Größe und Lage
sein, dass die nicht-anhaftenden Oberflächen einander gegegüberliegend
angeordnet und im Wesentlichen zusammenhängend sind. Auf diese Weise
wird eine Körpertasche 5 mit
potenziellem Raum zwischen den nicht-anhaftenden Oberflächen der
Folien geschaffen.
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Die stabile Körpertasche umfasst entweder einen
potenziellen Raum oder einen tatsächlichen Raum, abhängig von
der Form der verwendeten Folien. Wieder bei Betrachtung der 2A ist zu sehen, dass sich
die Folien an die Gewebeoberflächen
anpassen und im Wesentlichen direkt miteinander in Kontakt stehen,
so dass eine stabile Körpertasche mit
potenziellem Raum geschaffen wird. Eine stabile Körpertasche
mit tatsächlichem
Raum könnte
ebenfalls geschaffen werden, bei der die Folien auf eine Weise geformt
sind, die einen Raum zwischen der nicht-anhaftenden Folienoberfläche und
einer gegenüberliegenden
Oberfläche,
entweder einer Gewebe- oder Folienoberfläche, aufrechterhält, so dass
die Oberflächen
beabstandet sind und im Wesentlichen nicht in direktem Kontakt miteinander
stehen. Beispielsweise könnten
die Folien dicker oder halbstarr oder starr gemacht werden, um dadurch
eine gewünschte
Form aufrechtzuerhalten.
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Demgemäß könnte, wie in 2B gezeigt, eine Folie 35 eine
starre oder halbstarre Biegung, mit 40 bezeichnet, aufweisen, um
dadurch eine Körpertasche
mit tatsächlichem
Raum zu schaffen, bei der etwas den Raum ausfüllt. Bei der chirurgischen
Anordnung der Folien füllen
Raumluft und jedes Bluten oder Serum, das akkumuliert ist und nicht
entfernt worden ist, den Raum teilweise. Im Lauf der Zeit nach der
Implantation der Folien wird die Luft durch Serum und/oder andere
extrazelluläre
Fluide ersetzt, die durch den Druck, der durch die Absorption der
Luft erzeugt wird, und den resultierenden negativen Druck, der innerhalb
des tatsächlichen
Raumes geschaffen wird, in diesen Raum gezogen werden. Alternativ
könnte
der Chirurg den Raum mit einer gewünschten Lösung oder Substanz zum Zeitpunkt
der Implantation oder danach durch eine Nadel, die durch das darüberliegende
Gewebe eingeführt
ist, oder durch einen Schlauch, der in den Raumes gegeben worden
ist, füllen.
Beispielsweise schließen
gewünschte
Lösungen
normale Kochsalzlösung
mit oder ohne zugesetzte Substanzen, wie antibakterielle Verbindungen,
oder andere Arten von Spüllösungen oder
pharmazeutische Lösungen
ein.
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3A veranschaulicht
eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die zwei Folien verwendet, um eine stabile
Körpertasche
für ein
Brustimplantat aufrechtzuerhalten. Die Folien sind innerhalb einer
vorderen Brusttasche angeordnet, wie in 1 gezeigt, und ein Brustimplantat 27 ist
innerhalb des Raumes der stabilen Körpertasche angeordnet. Wie
gezeigt, ist eine Folie 22 so angeordnet, dass die an Gewebe
anhaftende Oberfläche 23 die
Gewebeoberfläche 2,
die untere Oberfläche
der Brustdrüse 6, kontaktiert.
Eine weitere Folie 26 ist so angeordnet, dass die an Gewebe
anhaftende Oberfläche 28 die Gewebeoberfläche 4,
die obere Faszien-Oberfläche des
M. pectoralis major 8, kontaktiert. Die Folie 22 weist
eine nicht-anhaftende Oberfläche 24 auf
und die Folie 26 weist eine nichtanhaftende Oberfläche 25 auf.
Die Folien können
von solcher Größe und Form
sein, dass sie im Wesentlichen vollständig die innere Oberfläche der
Körpertasche
auskleiden, oder die Folien können,
wie in 3A gezeigt, nur
partiell die Körpertasche
auskleiden.
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Die Folien in 3A hängen
nicht miteinander zusammen. Die nicht-anhaftenden Oberflächen der
Folien stehen im Wesentlichen in Kontakt mit dem Brustimplantat.
Es ist zu sehen, dass über
dem Implantat ein Abschnitt der Folie 26 gegenüber der Gewebeoberfläche über dem
Implantat liegt, so dass die nicht-anhaftende Oberfläche 25 der
Folie 26 die Gewebeoberfläche in diesem oberen Raum kontaktieren
kann, wo sich die andere Folie 22 nicht oberhalb des Implantats
erstreckt. Es sollte verstanden werden, dass die Folie 22 sich
auch oberhalb des Implantats erstrecken könnte, so dass die nicht-anhaftenden
Oberflächen
der zwei Folien 22 und 26 oberhalb des Implantats
einander gegenüberliegen
würden.
Die Folien müssen
nicht vollständig
zueinander ausgerichtet sein, da die nicht-anhaftende Oberfläche weder
an Gewebe noch an der Implantatoberfläche noch an eine andere Folienoberfläche anhaftet. Es
sollte weiter verstanden werden, dass mehrere Folien von ausgewählter Größe und Form
strategisch angeordnet werden könnten,
um eine Körpertasche von
jeder gewünschten
Größe, Form
und Oberfläche aufrechtzuerhalten.
Die stabil aufrechterhaltene Körpertasche,
die in 3A dargestellt
ist, gestattet die Bewegung der Brustimplantatoberfläche und
des Brustimplantatvolumens in den oberen Raum über dem Implantat hinein. Die
Bewegung in diesen potenziellen und/oder tatsächlichen Raum mit minimaler Kraft
verleiht der implantierten Brust ein natürliches Aussehen und Gefühl.
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Es sollte auch erkannt werden, dass
einige oder alle Folienränder
alternativ miteinander verbunden sein könnten, so dass eine Vorrichtung
mit einer Außenoberfläche und
einer Innenoberfläche
gebildet wird. Die Folienränder
könnten
vollständig
oder teilweise verbunden sein, so dass die Struktur einem Beutel,
einer Umhüllung
oder einem Schlauch ähneln würde. Der
Beutel oder der Schlauch könnten
entweder vollständig
oder nur teilweise geschlossen sein.
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Die stabile Körpertasche könnte mit
einer medizinischen Vorrichtung, einem Fluid oder einem anderen
gewünschten
Material oder einer anderen gewünschten
Substanz oder einem Gewebe entweder zum Zeitpunkt der Anordnung
der Umhüllung oder
zu einer späteren
Zeit gefüllt
werden. Es kann für
anschließende
Handhabungen wie Einfüllen,
Wiedereinfüllen
oder Überwachen
des Inhalts der Körpertasche
wünschenswert
sein, einen Schlauch von der Körpertasche
zum Äußeren des
Körpers
anzuordnen. Alternativ könnte
der Zugang zu der Körpertasche
durch eine Nadel, die durch die Haut und durch umgebendes Gewebe
in die Körpertasche
eingeführt
wird, oder durch in der Technik wohlbekannte subkutan angeordnete Öffnungen
oder Kuppeln geschehen.
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3B zeigt
eine Ausführungsform,
in der die Folien zu einer geschlossenen, halbkugelförmigen Umhüllung 31 mit
einer äußeren an
Gewebe anhaftenden Oberfläche 34 und
einer inneren nicht-anhaftenen Oberfläche 33 gebildet sind,
um vollständig die
innere Gewebeoberfläche
einer Körpertasche
der vorderen Brust auszukleiden. Auf diese Weise gestattet die äußere an
Gewebe anhaftende Oberfläche einen
Gewebeeinwuchs und schafft eine stabile Körpertasche. Die Umhüllung wird
mit Fluid, vorzugsweise normaler Kochsalzlösung, zu irgendeinem Zeitpunkt
vor dem Ende der Operation gefüllt.
Alternativ könnte
das Fluid mit einer Nadel oder durch einen Schlauch oder eine subkutane Öffnung nach
der Operation eingeführt
werden, wie oben beschrieben. Da die Umhüllung 31 durch direkten
Gewebeeinwuchs in ihrer Lage fixiert ist, wird die Oberfläche der Gewebetasche,
die mit der äußeren Oberfläche der Umhüllung in
Kontakt steht, beibehalten, so dass keine anschließende signifikante
Deformation und Kontraktur stattfinden. Weiter wird die Form der
chirugisch geschaffenen Körpertasche
vollständig
durch die Gewebefixierung aufrechterhalten, selbst wenn der Patient
aufsteht.
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Dies ist anders als bei den derzeit
verfügbaren
strukturierten Brustprothesen, die nicht wirklich einen Gewebeeinwuchs
gestatten. Vielmehr reibt die strukturierte Oberfläche gegen
die Gewebeoberfläche,
was die Bildung einer sehr dicken Kapsel zur Folge hat. Wegen des
Fehlens an tatsächlichem
Gewebeeinwuchs ist jedoch die Prothese nicht sicher an dem Gewebe
befestigt. Deshalb sackt die Prothese zu einer niedrigeren Lage
innerhalb der Körpertasche
ab, welche bei der Operation geschaffen wurde. Wenn die Prothese
abgesackt ist, was unmittelbar nach der Operation oder allmählich danach
stattfinden kann, können
die oberen Gewebeoberflächen,
d. h. die Gewebeoberflächen
oberhalb der abgesackten Prothese, in Kontakt kommen, zusammenhaften
und zusammenheilen. Schließlich
zieht sich das anhaftende Gewebe sowie die Gewebekapsel, welche
die Prothese umgibt, zusammen, was eine Deformation und einen erhöhten Druck
innerhalb der Prothese verursacht. Das Zusammenheilen der oberen
Gewebeoberflächen
schafft einen sehr unnatürlichen
und abrupten Übergang
von normalem Gewebe zu dem Gewebe, das die Prothese umgibt. Dies
schafft auch einen abrupten Winkel in der Hautoberfläche. Die
dicke faserige Kapsel zieht sich zu einer mehr kugelförmigen Form
zusammen, wodurch die Brustprothese und ihr Inhalt in eine kugelförmigere
Gestalt gezwungen werden. Selbst wenn die Patientin sich zurücklegt,
verändert
sich die Form nicht zurück
zu der natürlicheren
Pfannenkuchenform und der oberen Anordnung, die ursprünglich durch
die chirurgische Dissektion des Körpertaschenraumes geschaffen
wurde, sondern bleibt herabgesenkt, hart und deformiert.
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Bei den oben beschriebenen Ausführungsformen
werden die Folien zwischen gegenüberliegenden
Gewebeoberflächen
vollständig
innerhalb eines Körpers
angeordnet. Es wäre
jedoch auch möglich,
die Folien zwischen gegenüberliegenden
Gewebeoberfläche
anzuordnen, wobei sie sich zum Äußeren des
Körpers
erstrecken.
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2. Vorrichtung
zum Aufbau einer stabilen Körpertasche
unter Verwendung einer einzigen Folie aus elastomerem Material
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Eine andere Vorrichtung zum Aufbau
einer stabilen Körpertasche
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet eine einzige Folie aus einem biokompatiblen
Material mit einer an Gewebe anhaftenden Oberfläche auf einer Seite und einer
nicht-anhaftenden Oberfläche
auf der anderen Seite. Wie oben mit Bezug auf mehrere Folien beschrieben,
kann die einzige Folie innerhalb eines Raumes, der entweder natürlich vorliegt
oder chirurgisch geschaffen wird, zwischen gegenüberliegenden Gewebeoberflächen innerhalb
eines Körpers
angeordnet werden. Die an Gewebe anhaftende Oberfläche gestattet
einen Gewebeeinwuchs und wird an der Gewebeoberfläche befestigt,
während
die nicht-anhaftende Oberfläche nicht
an den gegenüberliegenden
Gewebeoberflächen
anhaftet. Auf diese Weise kann eine stabile innere Körpertasche
geschaffen werden.
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Die 4A und 4B veranschaulichen eine alternative
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die eine Folie verwendet, um eine stabile
Körpertasche
für ein
Brustimplantat aufrechtzuerhalten, welches mit gepunkteter Linie,
als 37 bezeichnet, gezeigt ist. Wie am besten in 4A zu erkennen ist, ist die
Folie 30 vorzugsweise halbmondförmig geformt. Wie in 4B gezeigt, kann die halbmondförmige Folie 30 so
angeordnet werden, dass die an Gewebe anhaftende Oberfläche 38 mit
einem Teil der Gewebeoberfläche 2 in
Kontakt steht, so dass die nichtanhaftende Oberfläche 39 teilweise
mit dem Brustimplantat in Kontakt steht und teilweise gegenüber der gegenüberliegenden
Gewebeoberfläche 4 liegt.
Es sollte verstanden werden, dass alternativ die Folie auch so angeordnet
sein könnte,
dass die an Gewebe anhaftende Oberfläche in Kontakt mit der Gewebeoberfläche 4 steht
und das gleich Ergebnis erzielt. Auf diese Weise wird verhindert,
dass die Gewebeoberflächen
miteinander in Kontakt stehen und zusammenheilen. Die nicht anhaftende
Oberfläche 39 der
Folie 30 hält
dadurch die Körpertasche
auf solche Weise aufrecht, dass, wenn die Patientin aufrecht steht,
eine stabile Körpertasche
mit einem ungefüllten
potenziellen Raum über
dem Brustimplantat vorhanden ist, so dass, wenn die Patientin zurückliegt oder
gedrückt
wird, beispielsweise indem sie auf ihrer Brust liegt oder umarmt
wird, sich das Brustimplantat auf natürliche Weise in den potenziellen
Raum der stabilen Körpertasche
bewegen kann.
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Alternativ könnten die gegenüberliegenden Gewebeoberflächen chirurgisch
an einer Körperoberfläche geschaffen
werden, und die Folie könnte zwischen
den gegenüberliegenden
Gewebeoberflächen
angeordnet werden, wobei ein Abschnitt der Folie sich nach außen außerhalb
des Körpers
erstrecken würde.
Es sollte verstanden werden, dass die Folie eine Größe und Form
in jeder gewünschten Weise
aufweisen kann, um eine Körpertasche
mit der gewünschten
Größe und Form
zu schaffen. Auf diese Weise würde
eine stabile Körpertasche
geschaffen, die von außerhalb
des Körpers
zugänglich
ist. Bei jeder dieser alternativen Ausführungsformen wird die an Gewebe
anhaftende Oberfläche
der Folie in Kontakt mit einer Gewebeoberfläche angeordnet. Die an Gewebe
anhaftende Oberfläche
gestattet einen Gewebeeinwuchs, was die Folie stabil in ihrer Lage
befestigt. Die nicht-anhaftende Oberfläche der Folie steht demgemäß mit den
gegenüberliegenden
Gewebeoberflächen
in Kontakt. Die nichtanhaftende Oberfläche gestattet jedoch keinen
Gewebeeinwuchs und haftet nicht an der Gewebeoberfläche. Auf
diese Weise wird eine stabile Körpertasche
zwischen der nicht-anhaftenden Folienoberfläche und den gegenüberliegenden
Gewebeoberflächen
geschaffen. Die stabile Körpertasche
umfasst einen potenziellen Raum, falls die nicht-anhaftende Oberfläche und
die Gewebeoberfläche
im Wesentlichen in direktem Kontakt miteinander stehen.
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Die Vorrichtung könnte auch verwendet werden,
um eine stabile Körpertasche
mit einem tatsächlichen
Raum zu schaffen. Die Folie könnte
dicker oder halbstarr oder starr gemacht werden und so geformt oder
angeordnet werden, dass die Gewebeoberfläche und die nicht-anhaftende
Oberfläche
der Folie voneinander getrennt angeordnet werden, d. h., dass die
nichtanhaftende Folienoberfläche
und die Gewebeoberfläche
daran gehindert werden, auf wesentliche Weise in direktem Kontakt
miteinander zu stehen. Wie oben für die stabilen Körpertaschen
beschrieben, die mit mehreren Folien geschaffen werden, könnte eine
Körpertasche
entweder mit einem potenziellen Raum oder einem tatsächlichen
Raum, die aus einer einzigen Folie geschaffen wird, anschließend für zahlreiche
Zwecke verwendet werden.
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3. Vorrichtung
zum Aufbau einer stabilen Körpertasche
mit flexiblen Oberflächenabschnitten
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Noch eine weitere alternative Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet entweder eine einzige Folie
oder mehrere Folien, die aus einem biokompatiblen Material zusammengesetzt sind,
wobei jede Folie eine glatte oder andere Art von Oberfläche auf
einer Seite aufweist, die nicht an kontaktierten Oberflächen anhaftet.
Die andere Seite von jeder Folie haftet selektiv an Gewebe an, indem
sie Abschnitte, die nicht-anhaftend sind, und Abschnitte aufweist,
die an Gewebe anhaften, d. h. Abschnitte, die einen Gewebeeinwuchs
fördern.
Jede der oben beschriebenen Anordnungen für eine einzige oder mehrere
Folien, entweder getrennt angeordnet oder zu einem Beutel oder einer
Umhüllung
geformt, könnte
verwendet werden, um eine stabile Körpertasche entweder mit einem
potenziellen Raum oder einem tatsächlichen Raum mit den Folien
mit selektiv an Gewebe anhaftenden Oberflächen zu schaffen. Da jedoch
nur ausgewählte
Abschnitte der Oberfläche an
Gewebe anhaften, könnten
die Bereiche des Gewebeeinwuchses, welche eine Körpertasche umgeben, selektiv
gemäß der Menge
und der Anordnung der an Gewebe anhaftenden Oberflächenabschnitte gesteuert
werden. Demgemäß wären einige
Abschnitte der Folienoberfläche
durch einen Gewebeeinwuchs an der Gewebeoberfläche befestigt, und andere Abschnitte
würden
unangehaftet verbleiben, so dass sich die Folienoberfläche zu einem
gewissen Ausmaß biegen
könnte.
Diese Art von flexibler stabiler Körpertasche könnte für verschiedene
Verwendungen geeignet sein.
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Beispielsweise zwingt die Gewebekontraktur,
die mit derzeit verwendeten Brustprothesen, oben in Verbindung mit 3B beschrieben, verbunden
ist, die Oberfläche
der Brustprothese auch, sich "muschelförmig" zu verformen oder
sich auf sich selbst zu falten, insbesondere im oberen Abschnitt. Dies
geschieht, da, wenn sich die Gewebekapsel zusammenzieht, die innere
Gewebeoberfläche
verringert wird, wodurch die Oberfläche der Prothese gezwungen
wird, sich auf sich selbst zu falten. Bei strukturierten Siliconkautschuk-Prothesen
schaffen die innere Steifheit des Siliconkautschuks und die erhöhte Dicke,
die durch die Abmessungen der Strukturierung geschaffen werden,
eine beandstandbare Dicke, die als Rand durch die Haut tastbar ist
und der Haut auch das Aussehen eines darunterliegenden Höckers verleiht.
Dieser Effekt wird vergrößert, wenn eine
Kontraktur stattfindet und einen dreidimensionalen Punkt erzeugt,
wie er beim Schnitt von drei Ebenen auftritt, die zusammenkommen,
wie beim Falten eines Taschentuches. Dieser Effekt tritt besonders bei
der dünnen
oberen und oberen mittleren Haut der Brust in Erscheinung.
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Demgemäß könnten als weitere Verfeinerung
der vorliegenden Erfindung Abschnitte der Außenoberfläche der Umhüllung oder des Beutels, wie in 3B gezeigt, nicht-anhaftend
und/oder dünn gemacht
werden, um die Bereiche zu steuern, in denen die Oberfläche sich
auf sich selbst falten kann. Eine derartige Ausführungsform ist in 3C gezeigt. Aufgrund des
vermehrten Materials und der Architekturmodifikation, die erforderlich
ist, um Brustimplantat-Umhüllungen
strukturiert, porös
oder auf andere Weise fähig
zu machen, einen Gewebeeinwuchs und eine Fixierung zu ermöglichen,
ist die Folge eine Steifheit des Materials, die keine Zurückfaltung
auf sich selbst gestattet. Aber etwas Fähigkeit zum Zurückfalten
ist als Antwort auf Körperbewegungen
wünschenswert.
So könnte
eine Umhüllung,
wie in 3C gezeigt, gebildet
werden, welche Abschnitte der Außenoberfläche aufweist, die an gewählten Stellen
nicht-anhaftend und/oder dünn
sind. Wie veranschaulicht, könnte
ein nichtanhaftender äußerer Oberflächenabschnitt 44 auf
der halbkugelförmigen Umhüllung 31 nahe
dem oberen Abschnitt der Tasche angeordnet werden, so dass sich
in diesem Bereich die Oberfläche
der oberen Kante scharf auf sich selbst auffalten oder eine Muschelform
ausbilden kann und doch keine sichtbaren oder tastbaren Ränder erzeugt.
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Die Umhüllung könnte mit einem Implantat, wie
einem Brustimplantat, auf solche Weise gefüllt werden, dass das Implantat
innerhalb der Umhüllung frei
beweglich ist. Alternativ könnte
die Umhüllung selbst
vollständig
geschlossen und mit Silicongel, Kochsalzlösung oder einer anderen geeigneten
Substanz gefüllt
und als Implantat verwendet werden. Die an Gewebe anhaftenden Abschnitte
der äußeren Umhüllungsoberfläche würden einen
Gewebeeinwuchs zulassen und die Umhüllung an dem umgebenden Gewebe
befestigen, während
die nicht-anhaftenden Abschnitte der äußeren Umhüllungsoberfläche nicht
an der angrenzenden Gewebeoberfläche anhaften
würden.
Auf diese Weise würden
die nicht-anhaftenden Oberflächenabschnitte
einen Grad der Biegung oder Faltung derjenigen Abschnitte der Umhüllungsoberfläche innerhalb
des potenziellen Raumes gestatten, der zwischen diesen Abschnitten
und der angrenzenden Gewebeoberfläche geschaffen würde. Im
Fall eines Brustimplantats wäre
ein solches Biegen oder Falten der Umhüllungsoberfläche vorteilhaft,
um ein faltiges Körperoberflächenaussehen
oder unnatürlich
angeordnete Bereiche der Festigkeit als Antwort auf das Falten der einge schlossenen
Substanz oder des eingeschlossenen Implantats zu vermeiden, wie
es als Antwort auf Körperbewegungen
und Positionsänderungen oder
als Antwort auf eine Kapselkontraktur auftreten würde. Wegen
der nicht-anhaftenden äußeren Oberflächenabschnitte
würde die
Umhüllung
einige dünne und
flexible Oberflächenabschnitte
aufweisen.
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4. Aufbau und
Aufrechterhaltung einer stabilen Körpertasche zwischen Gewebeoberflächen
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Ein Verfahren zum Aufbau und zur
Aufrechterhaltung einer stabilen Körpertasche zwischen Gewebeoberflächen innerhalb
eines Körpers
verwendet das Prinzip der Verursachung einer Gewebereaktion auf
ein fremdes Material. Ein Zugangskanal, der entweder temporär oder permanent
sein kann, wird geschaffen, um zu ermöglichen, dass durch Druck von injiziertem
Fluid oder Gas eine stabile Körpertasche an
einem gewünschten
Ort innerhalb entweder eines natürlichen
oder chirurgisch geschaffenen Raumes zwischen gegenüberliegenden
Gewebeoberflächen geschaffen
wird. Beispielsweise könnte,
wie in 6 gezeigt, der
Zugangskanal einfach ein Schlauch 9 sein, bei dem sich
ein Ende durch eine perkutane Öffnung
zur Außenseite
des Körpers
erstreckt und das andere Ende innerhalb des Raumes angeordnet ist, wo
eine Körpertasche
gewünscht
wird, die entweder einen potenziellen Raum oder einen tatsächlichen Raum
umfasst. 6 stellt einen
Schlauch 9 dar, der innerhalb eines Raumes angeordnet ist,
der chirurgisch zwischen Gewebeoberflächen, als 2 und 4 bezeichnet,
innerhalb der vorderen Brust geschaffen wurde. Die Gewebeoberfläche 2 ist
die untere Oberfläche
der Brustdrüse 6.
Die Gewebeoberfläche 4 ist die
obere Faszien-Oberfläche des
M. pectoralis major 8. Der Raum 3 zwischen den Oberflächen 2 und 4 stellt
die Körpertasche
dar, von der gewünscht
wird, dass sie stabil aufrechterhalten wird. Die Oberflächen 2 und 4 im
Zusammenhang sind die Oberflächen,
von denen man wünscht,
dass sie stabil aufrechterhalten und davon abgehalten werden, zusammenzuwachsen
oder sich während
des Heilens zusammenzuziehen.
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Injektionen von Fluid, entweder Flüssigkeit oder
Gas, können
durch den Schlauch vorgenommen werden. Alternativ könnte eine
Einfüllöffnung oder
eine Kuppel einer in der Technik bekannten Art mit einem Schlauch
implantiert werden, der sich zum Ort der gewünschten Körpertasche erstreckt. Injektionen
könnten
dann durch Einführung
einer Nadel in die Einfüllöffnung oder
die Kuppel vorgenommen werden. Der Fachmann versteht, dass andere
Mittel des Zugangs ebenfalls verwendet werden könnten.
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Fluid, das in den Raum zwischen den
gegenüberliegenden
Gewebeoberflächen
injiziert wird, veranlasst, dass die Gewebe sich trennen. Die Konfiguration
des gewählten
natürlichen
Raumes oder des chirurgisch geschaffenen Raumes, die Menge an injiziertem
Fluid, der Druck des injizierten Fluids und im Fall der chirurgischen
Dissektion die Stelle und das Ausmaß der Dissektion gestatten
alle, selektiv die Größe und Form
der resultierenden Körpertasche
zu steuern. Darüber
hinaus kann abhängig
von dem Druck, der durch das injizierte Fluid erzeugt wird, entweder
ein potenzieller Raum oder ein tatsächlicher Raum zwischen den
gegenüberliegenden
Gewebeoberflächen
eingerichtet werden. Der geeignete Druck wird mit wiederholten Injektionen,
wie erforderlich, aufrechterhalten. Die normale Reaktion von Körpergewebe
auf den Kontakt mit einem Fluid hat in den meisten Fällen innerhalb
etwa 3–14
Tagen die Bildung einer Kapsel mit einer stabilen Oberfläche zur Folge.
Demgemäß hat die
Aufrechterhaltung des geeigneten Drucks über einen ausreichenden Zeitraum, um
einer Kontraktur zu widerstehen und eine Gewebekontaktierung und
-anhaftung zu verhindern, den Aufbau einer stabilen Körpertasche
zur Folge, so dass entweder ein potenzieller Raum oder ein tatsächlicher
Raum geschaffen wird. An diesem Punkt könnte dem Zugangsschlauch oder
die Zugangseinrichtung entfernt werden, falls gewünscht, und
die stabile Körpertasche
könnte
auf jede gewünschte Weise
verwendet werden. Er bzw. sie könnte
auch für zukünftige Injektionen
von Fluid oder bioaktivem Material an ihrem Ort gelassen werden,
falls gewünscht.
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Es wäre möglich, unter Verwendung dieser Anordnung
eine stabile Körpertasche
um eine implantierte Vorrichtung herum zu bilden. Eine Prothese wird
in einem chirurgisch geschaffenen gewünschten Körpertaschenraum angeordnet,
welcher einen Schlauch oder eine subkutane Öffnung aufweist. Der Körpertaschenraum
wird chirurgisch auf wasserdichte Weise geschlossen, und es wird
genügend
Fluid kontinuierlich oder intermittierend in den Raum eingeführt, um
während
der oben beschriebenen Körpertaschen-Reifungszeitspanne
den Körpertaschenraum
aufrechtzuerhalten. Man muss Vorsicht walten lassen, um während des
Heilens des Hauteinschnittes nicht zu viel Druck in dem Körpertaschenraum
anzuwenden und doch genug Druck anzuwenden, um eine Gewebeanhaftung
in dem Körpertaschenraum zu
verhindern. Auf diese Weise wird mit lediglich einem chirurgischen
Verfahren eine stabile Körpertasche
geschaffen, die eine Prothese enthält.
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5. Vorrichtung
zum Einrichten eines stabilen Zugangskanals zu einer Körpertasche
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Jede der oben beschriebenen stabilen
Körpertaschen
oder jede natürliche
oder jede chirurgisch geschaffene Körpertasche kann auf stabile
Weise durch die Verwendung einer Folie oder von Folien, die aus
biokompatiblen Material zusammengesetzt sind, gemäß der vorliegenden
Erfindung von der Außenseite
des Körpers
zugänglich
gemacht werden. Die Folie(n) werden so angeordnet, dass eine perkutane Öffnung und
ein innerer Zugangskanal in Kommunikation mit der Stelle der Körpertasche
aufrechterhalten werden. Die Folie(n) werden so angeordnet, dass
ein Gewebeeinwuchs in die umgebenden Gewebeoberflächen gestattet
wird, und sie werden dadurch stabil in ihrer Lage befestigt. Die
Einführung und
Entfernung von verschiedenen Kathetern, Spritzen, Shunts usw. werden
dadurch untergebracht. Die Injektion von Fluid in den Einschlusshohlraum
und das Abziehen von Material aus der Körpertasche werden ebenfalls
erleichtert. Wie oben beschrieben, könnten stabile Zugangskanäle verwendet
werden, um eine Vorrichtung wie ein künstliches Herz mit äußeren Komponenten
zu verbinden.
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Beispielsweise könnten, wie im Querschnitt in 5A gezeigt, entweder eine
einzige Folie oder mehrere Folien zu einem Schlauch 62 mit
einer äußeren an
Gewebe anhaftenden Oberfläche 72 und
einer inneren nicht-anhaftenden Oberfläche 70 gebildet werden.
Der Schlauch 62 könnte,
wie veranschaulicht, so angeordnet werden, dass er sich von der äußeren Oberfläche der
Haut 71 durch das subkutane Gewebe und den M. rectus und
durch das Peritoneum zu der Peritonealhöhle 50 erstreckt.
Die an Gewebe anhaftende Oberfläche 72 gestattet
einen Gewebeeinwuchs und befestigt dadurch den Schlauch 62 stabil
in seiner Lage. Auf diese Weise wird eine stabile Körpertasche
geschaffen, die von der Außenseite
des Körpers
einen Zugang zu der Peritonealhöhle 50 bereitstellt.
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Der Schlauch 62 begrenzt
eine stabile Körpertasche,
die sich von der äußeren Oberfläche der Haut 71 zu
der Innenoberfläche
des Peritoneums erstreckt, wodurch ein Zugangskanal 65 bereitgestellt wird,
der die Peritonealhöhle 50 mit
der Außenumgebung
verbindet. Die äußere an
Gewebe anhaftende Oberfläche 72 des
Schlauchs 62 gestattet einen Gewebeeinwuchs und wird dadurch
sicher an ihrem Ort fixiert. Die natürlichen inneren Körperkräfte können den
Zugangskanal 65 kollabieren lassen, so dass eine Körpertasche
mit potenziellem Raum geschaffen wird. Zusätzlich kann an der perkutanen Öffnung 79 ein
Kappe (nicht gezeigt) angeordnet werden, oder ein integriertes Ventil
oder eine Öffnung
(nicht gezeigt) kann gebildet werden, so dass die Zugabe oder Entfernung
von Fluiden und anderen Materialien im Zugangskanal 65 gesteuert
werden kann.
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Eine Verwendung eines derartigen
Zugangsschlauches in Form einer stabilen Körpertasche würde einen
Zugang für
eine Herzunterstützungsvorrichtung
oder ein implantiertes künstliches
Herz bereitstellen. Wie schematisch im Querschnitt in 5B gezeigt, könnte eine
Druckleitung 85 innerhalb des Zugangskanals 65 in
Form der stabilen Körpertasche,
gezeigt in 5A, angeordnet
werden. Die Druckleitung weist einen kleineren Durchmesser auf als
der Zugangskanal 65 und ist um die perkutane Öffnung 79 herum
und um die Öffnung 82 in
der Peritonealhöhle
herum dicht mit dem Schlauch 62 verbunden. Diese dichte
Verbindung schafft einen Polsterraum 81 zwischen der Außenoberfläche der Druckleitung
und der Innenoberfläche 70 des
Schlauches. Eine Öffnung 86 zu
diesem Raum stellt ein Mittel zur Auffüllung des Raumes mit Fluid,
entweder Flüssigkeit
oder Gas, oder anderen Substanzen oder anderen bioaktivem Material
bereit. Beispielsweise könnte
eine antibiotische Lösung
in den Raum gegeben werden, so dass eine Diffusion in das umgebende
Gewebe stattfinden könnte.
Der Polsterraum 81 stellt dadurch ein flexibles Polster
bereit, das etwas Bewegung der Druckleitung 85 innerhalb
des Schlauches 62 gestattet, während immer noch genug Druck aufrechterhalten
wird, um die Außenoberfläche 72 des
Schlauches 62 in Kontakt mit dem eingewachsenen umgebenden
Gewebe zu halten.
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Ein Zugangsschlauch in Form einer
stabilen Körpertasche,
wie im Querschnitt in 5A gezeigt, könnte auch
verwendet werden, um eine ballonartige Einrichtung zu enthalten,
um für
eine Zugangssteuerung durch den Schlauch zu sorgen. Ein Beispiel
für eine
Ausführungsform,
die einen kollabierbaren Ballonschlauch umfasst, das innerhalb des
Zugangsschlauches angeordnet ist, ist in 5C gezeigt. Der Ballonschlauch 60 ist
aus einem flexiblen biokompatiblen Folienmaterial mit nicht-anhaftenden
Oberflächen
gebildet. Der Ballonschlauch 60 weist einen kleineren Durchmesser
als der Schlauch 62 auf und ist innerhalb des Schlauches 62 angeordnet.
Der Ballonschlauch 60 ist auf solche Weise mit dem Schlauch 62 verbunden,
dass ein zusammenhängender
aufblasbarer Raum 63 zwischen der Außenoberfläche des Ballonschlauches und
der Innenoberfläche
des Schlauches 62 gebildet wird. Beispielsweise ist, wie
in 5C gezeigt, der Ballonschlauch 60 an
oder nahe bei der perkutanen Öffnung 79 und an
oder nahe der Öffnung 82 in
der Peritonealhöhle mit
dem Schlauch 62 verbunden.
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Das Folienmaterial zur Bildung des
Zugangskanalschlauches und des Ballonschlauches kann irgendein geeignetes
Material sein, welches das gewünschte
Fluid, Gas oder andere gewünschte Material
enthalten kann. Das Folienmaterial kann entweder durchlässig, halbdurchlässig oder
undurchlässig
sein, abhängig
von dem gewünschten
Volumen des aufblasbaren Raumes und des gewünschten Leckens durch die Folien
in das Gewebe, das an der Außenoberfläche 72 des
Schlauches 62 einwächst,
oder in den Zugangskanal 65 durch den Ballonschlauch 60.
Der aufblasbare Raum 63 kann dann mit einem Gas, wie Stickstoff
oder Kohlendioxid oder Raumluft, oder einer Flüssigkeit, wie normaler Kochsalzlösung mit
oder ohne Zusätze,
wie Antibiotika, aufgeblasen oder entleert werden. Fluid kann entweder
durch Nadelpunktur oder durch einen Schlauch 61, der so
angeordnet ist, dass er Zugang von der Außenseite des Körpers zu
dem aufblasbaren Raum 63 bereitstellt und mit einer Spritze 64 verbunden
ist, zu dem aufblasbaren Raum 63 gegeben oder daraus abgezogen
werden. Auf diese Weise kann eine Feineinstellung des Volumens innerhalb
des aufblasbaren Raumes 63 erzielt werden. Die Einstellung
des Volumens innerhalb des aufblasbaren Raumes 63 steuert
die Öffnung
durch den Schlauch 62, wodurch die Steuerung des Zuganges
zwischen dem Peritonealraum 67 und der Außenumgebung
ermöglicht wird.
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Es sollte verstanden werden, dass
der aufblasbare Raum in zwei oder mehr getrennte aufblasbare Räume aufgeteilt
werden könnte,
wodurch eine getrennte Steuerung von Volumina innerhalb der aufblasbaren
Räume an
verschiedenen Punkten entlang dem Zugangskanal 65 ermöglicht wird.
Ein Zugangskanal in Form einer stabilen Körpertasche, der einen oder
mehrere aufblasbare Räume
enthält,
könnte
für verschiedene
Zwecke verwendet werden.
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Beispielsweise könnte ein Zugangskanal in Form
einer stabilen Körpertasche,
der einen Ballonschlauch enthält,
wie in 5C gezeigt, für eine Peritonealdialyse
verwendet werden. Der aufblasbare Raum ist mit normaler Kochsalzlösung bis
zu einem geeigneten Volumen gefüllt,
um die äußere Umgebung
davon abzuhalten, in den Zugangskanal einzutreten. Eine antibakterielle
Substanz, wie eine verdünnte
Iodophor-Lösung,
kann in die normale Kochsalzlösung
eingeschlossen werden. Die Lösung
kann durch die Ballonschlauch-Membran in beide Richtungen diffundieren.
Speziell kann die Lösung
in das Zugangskanallumen oder in das Gewebe diffundieren, welches
den Schlauch umgibt, um bakterielles oder bakterielles Biofilm-Wachstum
zu verringern. Auf diese Weise wirkt der Ballonschlauch als Arzneistoffzufuhrsystem.
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Wenn eine Peritonealdialyse gewünscht wird,
wird der Ballonschlauch bis zu dem gewünschten Volumen entleert, um
gerade die Einführung
eines einzigen Katheters von der Außenseite des Körpers zum
Peritonealraum zu ermöglichen.
Dialysefluide können
dann in den Peritonealraum eingeführt werden, der Katheter kann
entfernt werden und der Ballon kann wieder aufgeblasen werden. Das
Dialysefluid oder irgendein anderes gewünschtes Fluid, wie beispielsweise
Lösungen
von Antibiotika, chemotherapeutischen Mitteln oder anderem derartigem
bioaktivem Material, lässt
man über
eine ausgewählte Zeitspanne,
die als die Haltezeit bekannt ist, mit dem Peritonealinhalt in Kontakt
kommen. Der Ballonschlauch kann dann teilweise oder vollständig entleert
werden, so dass ein zweiter Katheter in die Peritonealhöhle eingeführt werden
kann, um das Dialysat ablaufen zu lassen, das die entfernten Toxine,
zusätzliches
Wasser oder jegliche akkumulierte Substanz enthält, die eine Entfernung aus
dem Peritonealraum erfordert. Der Zyklus kann sofort wiederholt werden,
oder jede gewünschte
Kombination von Dialysefluid, Ballonfluid oder Kathetereinführung oder -entfernung
kann auf diese Weise bewerkstelligt werden. Das Erfordernis, Flansche,
Manschetten oder andere Fixiereinrichtungen zu verwenden, um die
die Tasche aufrechterhaltende Vorrichtung an der Haut, dem Peritoneum,
dem Muskel oder dem subkutanen Gewebe zu befestigen, ist verringert.
Jedoch können, falls
gewünscht,
eine subkutane Hautmanschette und/oder eine präperitoneale oder M. rectus-Manschette
gebildet werden, indem die an Gewebe anhaftende Oberfläche der
Folie, welche den Schlauch 62 bildet, verlängert wird,
so dass ein Gewebeeinwuchs in das umgebende Gewebe an den gewünschten
Manschettenstellen stattfindet. Auf diese Weise ist der Schlauch
sogar noch sicherer in seiner Lage fixiert.
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6. Eine bevorzugte
Oberfläche
für eine
Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung
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Verschiedene Arten von Oberflächen gestatten
einen Gewebeeinwuchs an einer Gewebe-Oberflächen-Grenzfläche. Bei
dem biokompatiblen Folienmaterial kann es sich um ein elastomeres
Material, wie Siliconkautschuk, oder um eine andere Art, wie ein
poröses
Polyurethan, gedehntes Polytetrafluorethylen oder ein anderes derartiges
Material handeln. Die Oberflächenarchitektur,
welche einen Gewebeeinwuchs gestattet, kann eine strukturierte,
Stoffoder poröse
Oberfläche
umfassen. Beispielsweise könnten
eine geschäumte
poröse
Siliconoberfläche
oder gesinterte oder gesponnene poröse Materialien verwendet werden.
Stoffe, wie Dacron (eingetragene Marke)-Filz, Veloure oder gewobene
Stoffe, könnten verwendet
werden. Strukturierte Oberflächen,
wie sie durch Salzimprägnierung
und -auflösung
gebildet werden oder durch bekannte Pressformungs-, Guss- oder Strömungsverfahren
zur Bildung unregelmäßiger Oberflächen gebildet
werden, könnten
verwendet werden.
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Eine bevorzugte Oberfläche umfasst
eine offenzellige poröse
Oberfläche,
von der entdeckt worden ist, dass sie einen Gewebeeinwuchs mit einer besonders
hohen Qualität
fördert.
Dieser "Hochqualitäts"-Gewebeeinwuchs weist
Vorteile jenseits der bloßen
Ermöglichung
der Anhaftung an einer Gewebeoberfläche auf. Das Hochqualitätsgewebe
wird vaskularisiert und stellt eine vorteilhaftere Umgebung bereit
als der im allgemeinen schlecht vaskularisierte, faserige Gewebeeinwuchs,
der von anderen Arten von Oberfläche/Gewebe-Grenzflächen erzeugt
wird.