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GEBIET DER
TECHNIK
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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein eine Vorrichtung für
die Diagnose oder Behandlung von elektrophysiologischen Zuständen des
Herzens. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine neue
Vorrichtung zum Auswerten der elektrischen Aktivität des Herzens,
zur Erkennung einer elektrophysiologischen Ursache von Herzrhythmusstörungen und
zum Behandeln von Herzrhythmusstörungen.
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STAND DER
TECHNIK
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Es ist wohlbekannt, daß das menschliche Herz
vier Kammern zur Aufnahme von Blut und zum Fördern desselben zu verschiedenen
Teilen des Körpers
hat. Insbesondere werden die beiden oberen Herzkammern jeweils als
Atrium bzw. Vorhof und die beiden unteren Kammern jeweils als Ventrikel
bzw. Herzkammer bezeichnet.
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Bei normaler Herztätigkeit
tritt sauerstoffarmes Blut, das aus dem Körper zurückströmt, in die rechte obere Kammer
bzw. das rechte Atrium durch die obere Hohlvene und die untere Hohlvene
ein. Das rechte Atrium füllt
sich mit Blut und zieht sich schließlich zusammen, um das Blut
durch die Trikuspidalklappe zu der rechten unteren Kammer auszustoßen, die
als der rechte Ventrikel bezeichnet wird. Die Kontraktion des rechten
Ventrikels stößt das Blut
impulsartig aus dem rechten Ventrikel in die Pulmonalarterie aus,
die sich in zwei Äste
verzweigt, von denen jeweils einer zu jeder Lunge führt. Während das
sauerstoffarme Blut durch die Lungen strömt, wird es oxygeniert (d.
h. mit Sauerstoff angereichert).
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Das sauerstoffreiche Blut verlässt die
Lunge durch die Pulmonalvenen und füllt die linke obere Kammer
des Herzens, die als linkes Atrium bekannt ist. Bei Kontraktion
des linken Atriums wird das Blut durch die Mitralklappe zu der linken
unteren Kammer geschickt, die als linker Ventrikel bekannt ist.
Die Kontraktion des linken Ventrikels, der die stärkere der beiden
unteren Kammern ist, presst Blut durch die Hauptarterie des Gefäßsystems,
die als Aorta bezeichnet wird. Die Aorta verzweigt sich zu vielen
kleineren Arterien und Blutgefäßen, die
das sauerstoffreiche Blut schließlich dem übrigen Körper zuführen.
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Wie aus der vorstehenden Beschreibung hervorgeht,
ist die richtige Aufeinanderfolge von Kontraktion und Relaxation
der Herzkammern für
die Arbeit des Herzens von grundlegender Bedeutung. Die Kontraktion
der Herzkammern wird vom Leitungssystem des Herzens gesteuert, das
Bereiche von spezialisiertem "nodalem" Gewebe oder "Knoten" aufweist, die imstande
sind, elektrische Impulse zu erzeugen und zu übertragen. Die Fähigkeit
zum Erzeugen elektrischer Impulse ist als "Automatismus" bekannt.
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Der natürliche Schrittmacher des Herzens wird
als SA- bzw. Sinusknoten bezeichnet. Er liegt in der Furche, in
der die obere Hohlvene sich mit dem rechten Atrium vereinigt. Der
Sinusknoten enthält zwei
Arten von Zellen, von denen die eine zum Automatismus fähig ist.
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Im allgemeinen läuft das Leiten eines von dem
Sinusknoten erzeugten elektrischen Impulses wie folgt ab. Der Herzimpuls
läuft über die
Wände der Vorhöfe und bewirkt
schließlich
die Kontraktion der Vorhöfe.
Die von dem Sinusknoten erzeugten Impulse werden ferner zu dem atrioventrikulären bzw. AV-Knoten übertragen,
der im unteren Bereich des rechten Atriums nahe dem rechten Ventrikel
liegt. Vom AV-Knoten laufen die Impulse durch einen weiteren Bereich
von nodalem Gewebe, das als His'-Bündel bekannt
ist, und schließlich
zu den Purkinje-Fasern, die die Ventrikel einhüllen. Wenn die Impulse diese
Fasern erreichen, veranlassen sie die Ventrikel zu einer Kontraktion.
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Dabei verteilen sich die Herzimpulse
ausgehend vom Sinusknoten radial entlang normalen atrialen Herzmuskelfasern.
Ein spezieller Pfad, das vordere interatriale Herzmuskelband, leitet
die Impulse vom Sinusknoten direkt zum linken Atrium. Außerdem bilden
drei Stränge,
der vordere, der mittlere und der hintere internodale Strang oder
Pfad, die Hauptrouten für
die Leitung der Herzimpulse vom Sinusknoten zum AV-Knoten. Diese
Stränge
bestehen aus normalen Herzmuskelzellen und spezialisierten Leitfasern.
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Der AV-Knoten liegt hinten an der
rechten Seite der Muskelwand, die das rechte und linke Atrium des
Herzens voneinander trennt (als Vorhofseptum bekannt). Der AV-Knoten
enthält
ebenfalls Zellen, die Automatismus haben. Der AV-Knoten empfängt die
Impulse und leitet sie durch das Septum zu einem Bündel von
Fasern zwischen den Ventrikeln weiter, die als His'-Bündel bekannt
sind.
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Das His'-Bündel
verläuft
abwärts
an der rechten Seite des interventrikulären Septums (der Muskelwand
zwischen dem rechten und linken Ventrikel) und teilt sich dann in
den rechten und linken Bündelzweig
auf. Der rechte Bündelzweig
ist eine direkte Fortsetzung des His'-Bündels
und verläuft
abwärts
an der rechten Seite des interventrikulären Septums. Der linke Bündelzweig,
der erheblich dicker als der rechte ist, zweigt nahezu senkrecht
von dem His'-Bündel ab
und halbiert das interventrikuläre Septum.
An der Oberfläche
der linken Seite des interventrikulären Septums teilt sich der
linke Hauptbündelzweig
in einen dünnen
vorderen Teil und einen dicken hinteren Teil auf.
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Der rechte Bündelzweig und die beiden Unterteilungen
des linken Bündelzweigs
werden schließlich
zu einem komplexen Netz von leitenden Fasern unterteilt, die als
Purkinje-Fasern bekannt sind und die Ventrikel einhüllen.
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Wenn ein Impuls sich von dem Bereich
der Vorhöfe
zu den Ventrikeln fortpflanzt, sind die ersten zu erregenden Bereiche
der Ventrikel das interventrikuläre
Septum und die Papillarmuskeln. Die Erregungswelle breitet sich
zum Septum von seiner linken und seiner rechten endokardialen Oberfläche (der
inneren Membran der Herzwand) aus. Eine frühe Kontraktion des Septums
hat die Tendenz, es steifer zu machen, und erlaubt ihm, als Verankerungspunkt für die Kontraktion
des verbleibenden ventrikulären Myokards
(der mittleren Muskelschicht, die die Herzwand aufweist) zu dienen.
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Die endokardialen Oberflächen beider
Ventrikel werden sehr rasch aktiviert, aber die Erregungswelle breitet
sich vom Endokard zu der äußeren Membran
oder Ummantelung der Herzwand, als Epikard bekannt, mit geringerer
Geschwindigkeit aus. Da die rechte Ventrikelwand wesentlich dünner als die
linke ist, wird die epikardiale Oberfläche des rechten Ventrikels
früher
als diejenige des linken Ventrikels aktiviert. Die letzten zu erregenden
Ventrikelbereiche sind die hinteren basalen Epikardbereiche und eine
kleine Zone in dem basalen Bereich des interventrikulären Septums.
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Herzrhythmusstörungen sind eine Störung im
Rhythmus der Kontraktion und Relaxation der Herzkammern. Bei einer
Herzrhythmusstörung
erfolgt die Kontraktion und Relaxation der Vorhöfe und/oder Ventrikel nicht
in dem oben beschriebenen regelmäßigen und
sequentiellen Muster und kann stattdessen verfrüht und/oder willkürlich auftreten. Bei
den schwersten Fällen
von Herzrhythmusstörungen
wie etwa Flimmern können
sich die Impulse in eine Vielzahl von unregelmäßigen Kreisläufen aufspalten,
die unfähig
sind, koordinierte Kontraktionen der Herzkammer zu bewirken, und
die daher das Pumpen von Blut nachteilig beeinflussen können.
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Es sind verschiedene Ursachen der
Herzrhythmusstörungen
erkannt worden. Eine Ursache von Herzrhythmusstörungen kann eine Störung bei der
Bildung der Impulse sein. Beispielsweise ist zwar die Hauptquelle
der Impulserzeugung der Sinusknoten, es ist jedoch bekannt, daß die meisten
Herzzellen Automatismus zeigen können.
Wenn ein Impuls, der beispielsweise vom Sinusknoten kommt, verzögert oder
abgelenkt wird, können
andere Herzzellen oder Zellhaufen außerhalb der Bereiche von nodalem
Gewebe spontan einen Impuls auslösen.
Diese Zellen oder Zellhaufen sind als ektopische Zentren bekannt.
Die von ektopischen Zentren erzeugten Impulse können vor dem Impuls, der sich
entlang dem normalen Leitungspfad ausbreitet, zu den Vorhöfen und/oder
Ventrikeln übertragen
werden, was zu einer verfrühten
Kontraktion der Herzkammer führt.
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Eine Herzrhythmusstörung kann
auch durch Störungen
bei der Leitung oder Übertragung
eines Impulses von einem Bereich des Herzens zu einem anderen Bereich
verursacht werden. In diesem Fall kann eine Verletzung eines Abschnitts
des Herzgewebes, das Teil des normalen Leitungspfads ist, die Übertragung
des Impulses von seinem normalen Pfad verlangsamen, blockieren oder
sogar umlenken. Impulse, die entlang einem anderen Pfad proximal
zu dem blockierten Pfad verlaufen, können versuchen, wieder in den
blockierten Pfad zu gelangen. Wenn der Impuls wieder in den blockierten
Pfad eintritt, kann er verfrüht
anderes Knotengewebe stimulieren und eine Kontraktion der Vorhöfe oder
Ventrikel bewirken, bevor diese Kammern in ihren entspannten Zustand
zurückgekehrt
sind.
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Ein bekanntes Verfahren zur Behandlung von
Herzrhythmusstörungen
umfasst die Ablation bzw. Abtragung der zentralen Stelle der Herzrhythmusstörung innerhalb
des Herzgewebes mit der Spitze eines Katheters oder eines anderen
chirurgischen Instruments. Die zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen verwendeten
Vorrichtungen haben typischerweise langgestreckte rohrförmige Körper mit kleinem
Durchmesser, die Spitzen aufweisen, die erwärmt oder unterkühlt werden
können
oder imstande sind, HF-Energie abzugeben. Typischerweise wird die
Vorrichtung durch das Gefäßsystem
des Patienten eingeführt
und vorwärtsbewegt,
bis die Spitze der Vorrichtung die gewünschte Stelle erreicht (z.
B. die vermutete Ursache der Herzrhythmusstörung, die zu behandeln ist).
Wenn sie auf die Ursache der Herzrhythmusstörung aufgebracht werden, tragen
diese erwärmten,
unterkühlten
oder anderweitig aktivierten Katheterspitzen den Gewebeabschnitt
ab, der für
die Herzrhythmusstörung
verantwortlich ist.
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Ein solches Verfahren zum Behandeln
von Störungen,
die mit dem Leiten elektrischer Signale in Herzgewebe verbunden
sind, ist in der
US-PS 4 641 649 beschrieben.
Dort empfängt
eine an dem distalen Ende des Katheters positionierte Antenne elektrische
Signale vom Herzen, die den Arzt bei der Bestimmung der Ursache
der Herzstörung
unterstützen. Nachdem
die Ursache lokalisiert ist, wird auf den Gewebeabschnitt durch
die Spitze des Katheters HF- Energie
oder Mikrowellenfrequenzenergie aufgebracht, um die Ursache der
elektrischen Störung
abzutragen. Die Abtragung kann mit Hilfe einer Dämpfungseinrichtung gesteuert
werden, die die von der Antenne abgestrahlte Leistungsmenge reguliert.
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Ein weiteres Beispiel eines Verfahrens
und einer Vorrichtung zum Abtragen eines Bereichs von Körpergewebe
ist in der
US-PS 5 147 355 angegeben.
Dort wird ein Katheter durch den Körper des Patienten zu dem abzutragenden
Gewebebereich geführt.
Eine an der Katheterspitze befindliche Elektrode überwacht
die elektrische Aktivität
des Gewebes und übermittelt
die Informationen an eine Monitoranzeige. Nachdem der Arzt die Katheterspitze
an der vermuteten Quelle der Herzrhythmusstörung positioniert hat, wird
die Katheterspitze kryogen unterkühlt, um den gewünschten
Teil des Herzgewebes abzutragen. Bei diesem Patent weist die Vorrichtung
ein Durchflußsteuerventil
zur Regulierung der Kälteerzeugungsflüssigkeit
auf, die der Katheterspitze zugeführt wird, wodurch versucht
wird, die Temperatur und die Kühlungsrate
der Spitze zu steuern. Aus der Beschreibung der
US-PS 5 147 355 geht nicht klar hervor,
wie oder ob der Chirurg imstande ist, die Temperatur der Spitze
zu bestimmen. Wenn im Verlauf der Kryoabtragung die Elektrode fortfährt, ein
Herzrhythmusstörungssignal
zu detektieren, kann die Kryoabtragung abgebrochen und die Katheterspitze
neu positioniert werden, um die Kryoabtragung eines anderen Gewebeabschnitts
durchzuführen,
der als die Ursache der Herzrhythmusstörung angenommen wird.
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Der in der
US-PS 5 147 355 beschriebene Katheter
weist einen ersten und einen zweiten Fluiddurchflußkanal,
die konzentrisch sind, dem Spitzenbereich benachbart für den Durchfluß von Kälteerzeugungsflüssigkeit
auf. Daher müssen
die Durchflußkanäle des Katheters
aus einem harten Werkstoff wie etwa rostfreiem Stahl oder einem
anderen Werkstoff bestehen, der imstande ist, den hohen Drücken und
Temperaturen bis hinunter zu –60°C standzuhalten,
die bei einer Flüssig-Gas-Phasenänderung
in einem kryogenen Fluid auftreten. Infolgedessen ist der Katheter
notwendigerweise weniger biegsam und schwieriger zu manövrieren,
als es erwünscht
ist, wenn man den Katheter durch das Gefäßsystem eines Patienten bewegt.
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Einer der Nachteile bei dem oben
beschriebenen Verfahren zum Behandeln von Herzrhythmusstörungen besteht
darin, daß eine
präzise
Steuerung der Temperatur der Sondenspitze nicht möglich ist. Bei
dem Kryoabtragungsverfahren gemäß
US-PS 5 147 355 wird beispielsweise
die Temperatur der Katheterspitze durch die Menge an kälteerzeugendem Fluid,
das der Katheterspitze zugeführt
wird, reguliert. Bei Anwendung dieses Verfahrens erfolgt eine Temperaturänderung
der Sondenspitze allmählich, und
eine rasche und präzise
Temperatureinstellung der Sondenspitze über einen großen Bereich
von Temperaturen ist nur schwer zu erreichen. Die Unfähigkeit
zu einer raschen Einstellung der Sondenspitzentemperatur kann zu
einer gewissen Zerstörung von
Abschnitten von Herzgewebe führen,
die an der Herzrhythmusstörung
nicht beteiligt sind.
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Es ist zwar bekannt, daß eine Kühlung des Herzgewebes
zu sichtbaren Änderungen
der elektrischen Aktivität
des Herzens führen
kann, Hariman et al., "Cryothermal
Mapping of the Sinus Node in Dogs: A Simple Method of Localizing
Dominant and Latent Pacemakers",
Cardiovascular Research 1989, Vol. 23, S. 231–238, und Gessman, "Localization and
Mechanism of Ventricular Tachycardia by Ice-Mapping 1-Week After
the Onset of Myocardial Infarction in Dogs", Circulation, Vol. 68, Nr. 3, September
1983, S. 657–666;
aber die derzeitigen Methoden zum Behandeln von Herzrhythmusstörungen,
wie sie oben beschrieben werden, haben typischerweise nicht mit
einer Kühlung
des Herzgewebes zum Zweck der Erkennung der Zentren der aberrierenden
Signale gearbeitet, sondern haben die Niedrigtemperaturkühlung zum
Zweck der Ablation genutzt.
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US
5 139 496 betrifft einen Ultraschall-Gefrierablationskatheter
und eine entsprechende Sonde, die verwendet wird, um Gewebezellen
an einer kleinen ausgewählten
Stelle abzutöten.
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OFFENBARUNG DER Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein eine Vorrichtung zum Gebrauch bei Verfahren, die auf die
Elektrophysiologie des Herzens bezogen sind, etwa die Erkennung
oder Auswertung der elektrischen Aktivität des Herzens oder die Diagnose und/oder
Behandlung von Erkrankungen, die mit der Elektrophysiologie des
Herzens in Zusammenhang stehen. Gemäß einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung weist die Vorrichtung einen langgestreckten Körper auf,
der einen proximalen und einen distalen Endbereich aufweist. Der
distale Endbereich weist mindestens eine erste Elektrode und eine
von der ersten Elektrode proximal beabstandete zweite Elektrode
auf. Ein Paar oder mehrere Paare von Thermoelementen oder "Schenkeln" sind zwischen den
Elektroden positioniert. Ein Ende von einem der Thermoelement-Schenkel
ist leitfähig
mit einem Ende des anderen Thermoelement-Schenkels an einer Verbindungsstelle
verbunden. Die Temperatur der Verbindungsstelle kann beeinflußt werden
durch Anlegen einer Spannung über
die Thermoelement-Schenkel entsprechend dem Peltier-Effekt.
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Gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ferner eine Sonde zum Gebrauch bei
auf das Herz bezogenen Verfahren vorgesehen. Die Sonde weist einen
Träger
geringer thermischer und elektrischer Leitfähigkeit sowie mindestens zwei
Thermoelement-Schenkel auf, die an einer Verbindungsstelle leitfähig verbunden
und an dem Träger
angebracht sind. Die Sonde weist ferner mindestens eine Elektrode
auf.
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Die vorliegende Erfindung ist durch
die Ansprüche
1 bis 16 definiert und betrifft eine Vorrichtung zur Verwendung
in Cardioverfahren. Die Vorrichtung weist einen langgestreckten
Körper
mit einem proximalen Endbereich und einem distalen Endbereich auf.
Der distale Endbereich weist folgendes auf: mindestens zwei Elektroden,
die eine erste Elektrode und eine zweite Elektrode aufweisen, die
von der ersten Elektrode proximal beabstandet ist; mindestens ein
Paar von Thermoelementen und eine Einrichtung zum Anlegen einer
Spannung über
den Thermoelementen. Jedes Thermoelement hat ein erstes und ein zweites
Ende. Die Thermoelemente sind an dem ersten Ende mit einer Verbindungsstelle
leitfähig
verbunden, wodurch das Anlegen einer Spannung über den Thermoelementen die
Temperatur der Verbindungsstelle entsprechend dem Peltier-Effekt
beeinflusst. Die Verbindungsstelle ist zum direkten Kontakt mit
zu behandelndem Herzgewebe ausgebildet.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Querschnittsansicht eines menschlichen Herzens, wobei die die
vorliegende Erfindung verkörpernde
Vorrichtung an verschiedenen Stellen im Herzen angeordnet ist;
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2 ist
ein Querschnitt in Längsrichtung des
distalen Endbereichs einer Vorrichtung, die den Peltier-Effekt nutzt;
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3 ist
eine Draufsicht auf die Vorrichtung, die die vorliegende Erfindung
verkörpert;
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4 ist
ein Querschnitt in Längsrichtung des
distalen Endes der Vorrichtung von 3;
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5 ist
ein Querschnitt in Querrichtung entlang der Linie 5-5 des distalen
Endes von 4;
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6 ist
eine detaillierte Ansicht des distalen Endes der Vorrichtung von 3;
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7 ist
eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform, die die Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung verkörpert;
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8 ist
ein Querschnitt in Längsrichtung des
distalen Endes der Vorrichtung von 7;
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9 ist
ein Querschnitt in Querrichtung entlang der Linie 9-9 des distalen
Endes von 8;
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10 ist
eine detaillierte Ansicht des distalen Endes der Vorrichtung von 7;
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11 ist
ein Querschnitt in Längsrichtung einer
anderen Ausführungsform
des distalen Endes einer die vorliegende Erfindung verkörpernden
Vorrichtung;
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12 ist
ein Querschnitt in Querrichtung entlang der Linie 11-11 der Vorrichtung
von 11;
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13 ist
ein Querschnitt in Querrichtung einer anderen Ausführungsform
des distalen Endes einer die vorliegende Erfindung verkörpernden
Vorrichtung;
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14 ist
ein Querschnitt in Längsrichtung einer
anderen die vorliegende Erfindung verkörpernden Ausführungsform;
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15 ist
eine Draufsicht auf eine Ausführungsform
eines Thermoelementträgers,
der bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann;
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16 ist
ein Querschnitt in Längsrichtung einer
alternativen Ausführungsform
eines Thermoelementträgers,
der bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann;
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17 ist
ein Querschnitt in Querrichtung entlang der Linie 17-17 des Thermoelementträgers von 16.
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ARTEN DER
DURCHFÜHRUNG
DER ERFINDUNG
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Es wird nun auf die Zeichnungen Bezug
genommen. 1 zeigt einen
distalen Endbereich eines langgestreckten Katheters 10 gemäß der vorliegenden
Erfindung, der in einem menschlichen Herzen 12 angeordnet
ist. Speziell weist der distale Endbereich eine Kathetersonde 14 in
Kontakt mit einem ausgewählten
Bereich von Herzgewebe auf. Dabei bezieht sich der Ausdruck "Sonde" auf eine Vorrichtung,
die an dem distalen Endbereich des Katheters angeordnet ist und
die Thermoelemente mit unterschiedlichem elektromotorischem Potential
aufweist, wie nachstehend im einzelnen beschrieben wird. Im vorliegenden
Zusammenhang soll der Ausdruck "Katheter" sich auf die gesamte
Kathetervorrichtung vom proximalen zum distalen Ende beziehen und
die "Sonde" einschließen.
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Die in dem Katheter
10 verwendete
Sonde
14 enthält
ein Thermoelement, das allgemein von dem in
US-PS 4 860 744 beschriebenen Typ
ist. Wie dort angegeben wird, können
solche Thermoelemente zwei Elemente oder "Schenkel" aus unterschiedlichen Materialien aufweisen,
die eine große
Differenz des elektromotorischen Potentials (d. h. verschiedene
Seebeck-Koeffizienten) haben. Die Differenz des elektromotorischen
Potentials zwischen den beiden Elementen oder "Schenkeln" wird erreicht, indem die Schenkel so
dotiert werden, daß entweder
positive (P-Typ-) oder negative (N-Typ-) Elemente erzeugt werden.
Die beiden Schenkel sind an dem einen Ende leitend miteinander verbunden,
um eine Verbindungsstelle zu bilden. Wenn Strom durch die Schenkel
fließt,
wird das eine Ende jedes Thermoelements gekühlt, wogegen das andere Ende
jedes Thermoelements erwärmt
wird. Die Richtung des Stroms bestimmt, welches Ende gekühlt und
welches erwärmt wird.
Diese Erscheinung ist als der Peltier-Effekt bekannt. Eine genaue Beschreibung
des Peltier-Effekts und einer Sonde
14 (in
2 gezeigt), die den Peltier-Effekt nutzt,
findet man in der US-PS 4 860 744 mit dem Titel "Thermoelectrically Controlled Heat Medical
Catheter".
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Wie in der
US-PS 4 860 744 beschrieben und allgemein
in
2 der vorliegenden
Anmeldung gezeigt ist, nutzt die Sonde
14 ein Einzel-Thermoelement-Design,
das auch als Monoelement bezeichnet wird. Das Monoelement verwendet
ein Paar von P- und N-Thermoelement-Schenkeln. Der P-Schenkel
16 und
der N-Schenkel
16 sind entlang ihrer Länge elektrisch voneinander
getrennt, jedoch an einem Ende leitend miteinander verbunden. Diese
Enden des Thermoelements werden als Verbindungsstellen
24,
24' bezeichnet.
Die P- und N-Schenkel
16,
18 sind jeweils separat
mit Anschlussdrähten
22,
22' verbunden,
durch die elektrischer Strom zugeführt wird. Im allgemeinen erfolgt
die thermoelektrische Erwärmung
der Verbindungsstellen
24,
24', wenn ein elektrischer Strom durch
das Element in der P-N-Richtung geleitet wird. Wenn die Stromrichtung umgekehrt
wird, indem die Spannung umgekehrt wird, wird die Spitze der Sonde
14 entsprechend
dem oben beschriebenen Peltier-Effekt gekühlt.
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Es ist zu beachten, daß die oben
genannte Patentschrift speziell auf die Nutzung des Pettier-Effekts
zum Erwärmen
einer Sondenspitze gerichtet ist, um Ablagerungen im Körper eines
Patienten wie etwa atheromatöse
Beete abzuschmelzen oder zu verdampfen – eine Anwendung, die von der
hier beanspruchten sehr verschieden ist.
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Eine Ausführungsform der Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung ist in 3 gezeigt.
Dabei zeigt 3 einen
Katheter 40 für
Cardioverfahren wie etwa die Erkennung oder Auswertung der elektrischen
Aktivität
des Herzens (beispielsweise durch Mapping), die Erkennung einer
elektrophysiologischen Quelle von Herzrhythmusstörungen und/oder die Behandlung
von Herzrhythmusstörungen.
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Der Katheter 40 weist ein
langgestrecktes hohles Rohr auf, das aus einem geeigneten biokompatiblen
Material hergestellt ist. Das für
den Katheter verwendete Material sollte biegsam sein, so daß der Katheter
leicht durch das Gefäßsystem
des Patienten geführt
werden kann. Ein Beispiel eines solchen Materials ist Polyurethan.
Ein Geflecht oder ein anderes Versteifungsmaterial kann in Übereinstimmung mit
bekannten Verfahren nach Wunsch verwendet werden, um eine verbesserte
Lenkung des Katheters zu ermöglichen
oder das Einführen
des Katheters ohne die Verwendung einer Führungseinrichtung zu gestatten.
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Wie 3 zeigt,
weist der Katheter 40 einen proximalen Endbereich 42 und
einen distalen Endbereich 43 auf. Der distale Endbereich 43 des
Katheters 40 weist einen Sondenbereich oder eine "Sonde" 44 zum
Kontakt mit dem Herzgewebe auf. Um die Positionierung der Sonde 44 im
Inneren des Herzens zu unterstützen,
kann ein Führungsdraht 46 vorgesehen sein,
der sich durch den Katheter 40 im wesentlichen zwischen
dem distalen Endbereich 43 (an oder nahe der Sonde) und
einem gleitfähigen
Teil 48 erstreckt, das nahe oder in dem proximalen Bereich 42 positioniert
ist. Wie 3 zeigt, bewirkt
das gleitfähige
Teil 48, daß sich
der distale Endbereich 43 (und die Sonde 44) des
Katheters 40 umbiegt. Dies kann das Führen der Sonde zu der gewünschten
Stelle und das In-Kontakt-Bringen
der Sonde 44 mit der Oberfläche des Herzgewebes fördern. Wenn
die Sonde 44 an oder nahe der gewünschten Stelle des Herzgewebes positioniert
ist, kann die elektrische Aktivität des Herzens erkannt, ausgewertet
oder kartiert werden, und elektrophysiologische Quellen von Herzrhythmusstörungen können erkannt
und/oder behandelt werden.
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Wie die 4 und 6 zeigen,
weist die Sonde 44 einen Thermoelementträger 47 auf,
um die nachstehend beschriebenen Heiz- und Kühlelemente festzuhalten und
abzustützen.
Im allgemeinen weist der Thermoelementträger einen Formkörper mit
einer Länge
von ungefähr
10 mm auf, um die Elemente oder "Schenkel" 48 und 50 des
Thermoelements abzustützen.
Der Thermoelementträger
sollte aus einem harten Material bestehen, das leicht maschinell zu
bearbeiten und/oder zu formen ist. Außerdem sollte das für den Thermoelementträger verwendete
Material geringe thermische Leitfähigkeit und geringe elektrische
Leitfähigkeit
haben. Ein solches geeignetes Material ist ein Polyetheretherketon
(PEEK).
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Der Thermoelementträger 47 der 4 und 6 ist in den 16 und 17 ohne
die Thermoelementschenkel 48 und 50 gezeigt. Wie 16 zeigt, ist der Thermoelementträger 47 im
allgemeinen zylindrisch und hat eine distale Bohrung 47a,
eine proximale Bohrung 47b und einen ausgesparten Bereich 49 zwischen
den Bohrungen, um die Thermoelementschenkel 48 und 50 aufzunehmen.
Eine Nut 51 unterhalb des ausgesparten Bereichs 49 bildet
einen außermittigen
Kanal, der einen Kanal für
die verschiedenen Drähte
und Sensoren bildet, die in der Sonde verwendet werden. (Diese Drähte und
Sensoren werden noch im einzelnen beschrieben.) Ein Wandbereich 53 trennt
und isoliert die Nut
51 (und die typischerweise durch sie
verlaufenden Drähte)
gegenüber
dem ausgesparten Bereich 49 (und den darin typischerweise
angeordneten Schenkeln des Thermoelements). Eine Öffnung 53a in
dem Wandbereich bildet einen Kanal (für einen noch zu beschreibenden Temperatursensor)
zwischen dem ausgesparten Bereich 49 und der Nut 51.
Die Lage der Drähte
innerhalb des Thermoelementträgers 47 relativ
zu den Thermoelementschenkeln ist in 4 deutlicher
zu sehen.
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Wie 4 zeigt,
sind die Elemente oder Schenkel 48 und 50 des
Thermoelements in dem Thermoelementträger 47 in einer sich
längs erstreckenden
durchgehenden Anordnung positioniert (d. h. der Thermoelementschenkel 50 ist
relativ zu dem anderen Thermoelementschenkel 48 an einer
mehr distalen Stelle positioniert). Die beiden Schenkel 48 und 50 des
Thermoelements sind an ihren Enden an eine Energieversorgung (allgemein
in 1 gezeigt) über Verbindungsdrähte 52 und 54 angeschlossen, so
daß eine
Spannung angelegt und ein Strom durch die Schenkel 48 und 50 des
Thermoelements induziert werden kann. Typischerweise sind die Verbindungsdrähte 52 und 54 mit
den Schenkeln 48 und 50 des Thermoelements verlötet, obwohl
auch andere Befestigungsmittel verwendet werden können. Die anderen
Enden der Schenkel 48 und 50 des Thermoelements
sind miteinander verbunden und bilden eine Verbindungsstelle 56,
die in Abhängigkeit
von der Richtung des Stroms und entsprechend dem oben beschriebenen
Peltier-Effekt gekühlt
oder erwärmt
werden kann. Wie die 4 und 6 zeigen, ist bei der bevorzugten
Ausführungsform
die Verbindungsstelle 56 von dem äußersten Ende der Sonde 44 beabstandet.
Die Anordnung der Verbindungsstelle 56 an einer von der
Sondenspitze beabstandeten Stelle (d. h. an der "Seite" der Sonde 44) erleichtert es,
die Sonde in Kontakt mit dem pulsierenden Herzen zu positionieren
und zu halten.
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Eine thermoelektrische Kühlung der
Verbindungsstelle 56 erfolgt, wenn ein elektrischer Strom von
einer Energiequelle durch die Drähte 52 und 54 zu
den Schenkeln 48 und 50 des Thermoelements geleitet
wird. Wenn die Stromrichtung durch Umkehren der Spannung in der
Energiequelle umgekehrt wird, wird die Verbindungsstelle 56 erwärmt. Durch Steuerung
der Spannung der Energiequelle und des Stroms durch die Thermoelementschenkel
kann also die Temperatur der Verbindungsstelle 56 effektiv
und rasch gesteuert werden.
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Da das Kühlen oder Erwärmen der
Verbindungsstelle
56 durch Einleiten eines Stroms durch die
Thermoelementschenkel
48 und
50 in einer bestimmten
Richtung erreicht wird, ist es erwünscht, daß die Thermoelementschenkel
aus einem Material bestehen, das rasch und effizient gekühlt und/oder erwärmt werden
kann. Es können
zwar einige verschiedene Materialien verwendet werden, aber bevorzugt
bestehen die Thermoelementschenkel aus Legierungen, die Bismuttellurid
(Bi-Te) aufweisen. Die Thermoelementschenkel können andere Materialien aufweisen
oder entsprechend dotiert sein (wie in
US-PS 4 860 744 beschrieben), um ein
P-leitendes Element und ein N-leitendes Element zu bilden. Beispielsweise
kann bei der vorliegenden Erfindung das p-leitende Element 722%
Antimontellurid (Sb
2Te
3), 25%
Bismuttellurid (Bi
2Te
3)
und 3% Antimonselenid (Sb
2Se
3),
dotiert mit einem Überschuß an Tellur
(Te), aufweisen. Das n-leitende Element kann 90% Bi
2Te
3, 5% Sb
2Se
3 und 5% Sb
2Te
3, dotiert mit Antimontriiodid (Sb I
3), aufweisen.
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Die Drähte, die die Thermoelementschenkel 48 und 50 mit
der Energiequelle verbinden, sollten biegsam sein, einen geringen
elektrischen Widerstandswert und eine große Oberfläche für den Wärmetransport haben wie beispielsweise
ein Litzendraht, der von Kerrigan Lewis Manufacturing Co., Chicago,
IL (Teile- oder Produkt-Nummer 210/48) zu erhalten ist. Die Verbindungsstelle 56 ist
bevorzugt gebildet durch Löten
der Enden der Thermoelementschenkel 48 und 50 mit
einem organischen Lot, das einen hohen Schmelzpunkt, hohe Wärmeleitfähigkeit und
hohe elektrische Leitfähigkeit
hat. Ein Beispiel eines solchen organischen Lots ist als Teile-
oder Produkt-Nr. 5N60PB4066 von Kester Solder Co., Des Plaines,
IL, erhältlich.
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Zwischenräume zwischen den Enden der Schenkel 48 und 50 und
dem Träger
sind bevorzugt mit einem wärmeleitfähigen Epoxid 57 ausgefüllt. Das
Epoxid 57 kann so bearbeitet sein, daß sich eine glatte Außenfläche für die Sonde
ergibt.
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Das Epoxid trägt ferner dazu bei, Wärme von den
heißen
Enden der Thermoelementschenkel abzuziehen, was dazu beiträgt, die
kühlen
Enden der Thermoelementschenkel auf der gewünschten Temperatur zu halten.
Ein solches Epoxid, das als geeignet angesehen wird, ist Oxy Cast
von Resin Technology, Easton, Massachusetts.
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Eine präzise Temperatursteuerung der
Verbindungsstelle
56 kann durch Vorkalibrieren der Energiequelle
erreicht werden, so daß die
durch einen gegebenen Stromfluß erzielte
Temperatur exakt bekannt ist. Alternativ kann die Temperatur der
Verbindungsstelle
56 jeweils aktuell überwacht werden. Verschiedene
Einrichtungen zum Überwachen
der Temperatur der Verbindungsstelle
56 können ohne Abweichung
von der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Bei der gezeigten
Ausführungsform
kann die Temperatur der Verbindungsstelle
56 durch einen Temperaturfühler
58 gemessen
und überwacht
werden, der in das Lot der Verbindungsstelle
56 eingebettet
ist. Der Temperaturfühler
58 erstreckt
sich von der Verbindungsstelle
56 durch eine Öffnung
53a,
die Nut
51 und die proximale Bohrung
47b des Thermoelementträgers
47,
weiter durch den Körper
des Katheters
40 und ist an einer üblichen Temperaturüberwachungsanzeige
(nicht gezeigt) angebracht. Bei dieser Ausführungsform kann der Temperaturfühler
58 aus
einem Eisen/Konstantan-Material bestehen, das mit Teflon isoliert
ist und einen Durchmesser von ungefähr 1,1 mm (0,005 inches) hat.
Die Länge
des Temperaturfühlers
ist selbstverständlich
von der Länge
der Sonde und des Katheters abhängig.
Ein solcher Sensor ist von OMEGA Engineering, Stanford, CN, zu erhalten
und wird als Produkt- oder Teile-Nummer 5SC-TT-J-36-72 verkauft.
Alternativ kann ein Thermoelement-Thermometer verwendet werden,
um die Temperatur der Verbindungsstelle zu überwachen. Weitere Einrichtungen
zur Überwachung
der Temperatur der Sonde
40 sind in der
US-PS 4 860 744 sowie in der US-PS
5 122 137 von Boston Scientific angegeben.
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Wie die 4 und 6 zeigen,
weist die Sonde 44 ferner beabstandete Elektroden 62 und 64 zur Überwachung
der elektrischen Signale im Herzgewebe auf. Durch Überwachen
der elektrischen Signale im Herzen unterstützen die Elektroden die Erkennung
des Orts der Herzrhythmusstörung
oder von geschädigtem
Herzgewebe. Die distale Elektrode 62, die in den 4 und 5 gezeigt ist, befindet sich an der Spitze
der Sonde 44. Die distale Elektrode kann aus rostfreiem
Stahl (z. B. SS316) oder einem anderen geeigneten, elektrisch leitfähigen und
biokompatiblen Material hergestellt sein. Die in den 4 und 6 gezeigte proximale Elektrode 64 hat
eine Länge von
ungefähr
1,5 mm und besteht ebenfalls aus einem elektrisch leitfähigen und
biokompatiblen Material. Die distale und die proximale Elektrode 62 und 64 sind
bevorzugt von der Verbindungsstelle 56 jeweils gleichbeabstandet.
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Wie 4 zeigt,
ist die distale Elektrode 62 mit einer Überwachungseinrichtung 37 (die
allgemein in 1 gezeigt
ist) wie etwa einem EKG über
einen Draht 65 verbunden, der mit der distalen Elektrode 62 verlötet oder
anderweitig damit verbunden ist und durch den Durchgang 49 des
Thermoelementträgers 47 verläuft. Die
proximale Elektrode 64 ist ebenfalls über einen Lötdraht (nicht gezeigt) mit
einer Überwachungseinrichtung 37 verbunden.
Die Drähte,
die die distale und die proximale Elektrode mit der Überwachungseinrichtung 37 verbinden,
sollten aus biegsamem Material mit kleinem Durchmesser und geringem
elektrischem Widerstand hergestellt sein. Ein für diesen Zweck und die übrigen hier
beschriebenen Ausführungsformen
geeigneter Draht ist ein Kupferdraht, 36 AWG mit Polyamidisolierung,
der von Mid-West Wire Specialties Co., Chicago, IL, zu erhalten
ist.
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7 zeigt
eine andere Ausführungsform der
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung. Dabei zeigt 7 eine Vorrichtung wie etwa einen Katheter 66,
der für
Cardioverfahren verwendet werden kann wie etwa für die Auswertung (z. B. durch
Mapping) der elektrischen Aktivität des Herzens, die Erkennung
der Quelle von Herzrhythmusstörungen und/oder
die Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Der Katheter 66 hat
einen hohlen Körperbereich und
besteht aus einem geeigneten biegsamen, biokompatiblen Material
wie etwa Polyurethan. Wie 7 zeigt,
umfaßt
der Katheter 66 einen proximalen Bereich 67 und
einen distalen Endbereich 68. Der distale Endbereich 68 umfaßt einen
Sondenbereich oder eine "Sonde" 69 zur
Kontaktgabe mit dem Herzgewebe. Die Richtungssteuerung der Sonde
kann durch einen Führungsdraht 70 auf
die bereits beschriebene Weise erreicht werden.
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Eine allgemeine Ansicht der Sonde 69 ist
in 10 gezeigt, und 8 ist eine detailliertere Querschnittsansicht
der Sonde 69. Gemäß 8 sind Thermoelementschenkel 72 und 74 an
einem Thermoelementträger 76 parallel
oder nebeneinanderliegend angeordnet. Eine genauere Ansicht des Thermoelementträgers 76 ist
in 15 zu sehen. Wie 15 zeigt, weist der Thermoelementträger 76 einen
hohlen Körperbereich 76a und
zwei dünne, langgestreckte
beabstandete Stützelemente 76b und 76c auf,
die zwischen den Thermoelementschenkeln 72 und 74 verlaufen
und sie im Abstand voneinander abstützen. Unter Bezugnahme auf 8 sind Drähte 78 und 80 (etwa
durch Löten)
mit den proximalen Enden der Thermoelementschenkel 72 und 74 verbunden
und verlaufen durch den hohlen Körperbereich 76a des
Thermoelementträgers 76 und
durch den Körper
der Sonde 69 und den Katheter 66 (wie 8 zeigt) zu einer Energiequelle
(allgemein in 1 zu sehen).
Die distalen Enden der Thermoelementschenkel 72 und 74 sind
mit der distalen Elektrode 82 verlötet zur Bildung einer "Verbindungsstelle" zwischen den Schenkeln
des Thermoelements. Auf diese Weise kann die distale Elektrode/Verbindungsstelle 82 durch
Anlegen einer Spannung über
die Thermoelementschenkel 72 und 74, um einen
elektrischen Strom durch die Schenkel 72 und 74 zu
induzieren, gekühlt
oder erwärmt
werden.
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Wie oben in Verbindung mit der früheren Ausführungsform
erläutert
wurde, sollten die Thermoelementschenkel 72 und 74 aus
einem Material bestehen, das rasch und effizient gekühlt werden kann
(z. B. Bi-Te). Außerdem
können
die Thermoelementschenkel andere Materialien aufweisen oder geeignet
dotiert sein, um ein P-leitendes Element und ein N-leitendes Element
zu bilden, wie oben in Verbindung mit der Ausführungsform der 3 bis 6 beschrieben
wird. Die Drähte 78 und 80 sollten
biegsam sein, geringen elektrischen Widerstand und eine große Oberfläche für den Wärmetransport
haben, wie das beispielsweise für
den oben angegebenen Litzendraht zutrifft.
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Ein wärmeleitfähiges Epoxid 83 der
oben beschriebenen Art kann verwendet werden, um die Zwischenräume zwischen
den proximalen Enden der Thermoelementschenkel 72, 74 und
dem Körperbereich 76a des
Thermoelementträgers
auszufüllen,
so daß eine
glatte ununterbrochene Außenfläche der Sonde 69 gebildet
wird. Außerdem
entzieht das Epoxid 83 den Enden der Thermoelementschenkel
Wärme und
trägt somit
dazu bei, die anderen Enden der Schenkel 72 und 74 kühl zu halten.
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Wie ebenfalls in 8 gezeigt ist, erstreckt sich ein Temperaturfühler 84 durch
den Körper
des Katheters 66 und durch die Sonde 69 zwischen
den Thermoelementschenkeln 72 und 74, wo er bevorzugt
in das Lot eingebettet ist, das zum leitenden Verbinden der Thermoelementschenkel 72 und 74 mit der
distalen Elektrode 82 verwendet wird.
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Zusätzlich zu der distalen Elektrode/Verbindungsstelle 82 weist
die Sonde 69 außerdem
eine proximale Elektrode 86 auf. Ebenso wie die distale Elektrode 82 unterstützt die
proximale Elektrode die Lokalisierung von erkranktem Herzgewebe.
Die proximale Elektrode kann ferner als Reserve für die distale
Elektrode/Verbindungsstelle 82 dienen, wenn beispielsweise
die Elektrodenfunktion der distalen Elektrode/Verbindungsstelle 82 durch
die Leitfähigkeit
der angebrachten Thermoelementschenkel beeinträchtigt ist. Schließlich kann
die proximale Elektrode 86 zur Erdung des Systems dienen.
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Die distale Elektrode/Verbindungsstelle 82 und
die proximale Elektrode 86 sind mit einem Monitor wie etwa
einem EKG (in 1 gezeigt)
verbunden, der die Amplituden der von den Elektroden 82 und 86 detektierten
Signale aufzeichnet. Dabei ist die proximale Elektrode 86 mit
dem Monitor über
einen Draht 88 verbunden. Die distale Elektrode/Verbindungsstelle 82 überträgt elektrische
Signale durch Drähte 78 und/oder 80 zu
dem Monitor über
eine Schalteinrichtung (nicht gezeigt) zum Herstellen einer elektrischen
Verbindung zwischen den Drähten 78 und/oder 80 und
der Überwachungsvorrichtung. Alternativ
können
die Drähte 78 und/oder 80 von
der Energiequelle getrennt und mit der Überwachungsvorrichtung verbunden
werden. Wie bei der vorhergehenden Ausführungsform sollten die Elektroden 82 und 86 aus
einem elektrisch leitfähigen
und biokompatiblen Material bestehen. Bei der vorliegenden Ausführungsform
weist die distale Elektrode 82 beispielsweise eine Silberabdeckung
auf. Der Draht 88 sollte flexibel sein, kleinen Durchmesser
und einen geringen Widerstandswert haben.
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Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung und insbesondere eine Sonde ist in den 11 und 12 gezeigt.
Wie beispielsweise 11 zeigt,
weist die Sonde 90 zwei Sets von Thermoelementschenkeln
auf und nutzt einen "Zweistufen-Kühlprozeß". Dabei weist die
Sonde 90 ein erstes Set von zwei Thermoelementschenkeln 92 und 94 (d. h.
nahe der distalen Spitze der Sonde 90 liegend) und ein
zweites Set von zwei Thermoelementschenkeln 96 und 98 auf,
die von den Schenkeln 92 und 94 beabstandet sind.
Beide Sets von Thermoelementschenkeln sind von einem Thermoelementträger 100 ähnlich dem
in 8 gezeigten Thermoelementträger abgestützt. Die
Thermoelementschenkel bestehen aus dem gleichen Material wie die
oben beschriebenen und/oder können
dotiert oder anderweitig mit anderen Materialien kombiniert sein,
um P- und N-leitende Elemente zu erhalten.
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Ein wärmeleitendes Epoxid 102 kann
dazu dienen, die Zwischenräume
zwischen dem ersten und dem zweiten Set von Thermoelementschenkeln sowie
zwischen den Thermoelementschenkeln und dem Träger 100 auszufüllen. Wie
oben in Verbindung mit den anderen Ausführungsformen beschrieben wird,
zieht das Epoxid 102 auch Wärme von den proximalen Enden
der Thermoelementschenkel 92 und 94 ab, wodurch
sich eine größere Kühlkapazität an der
Sondenspitze einstellt. Wie bei den oben beschriebenen Ausführungsformen
sind die Thermoelementschenkel mit einer Energiequelle (nicht gezeigt) über Drähte 104, 106, 108 und 110 zum
Einleiten von elektrischem Strom in die Thermoelementschenkel verbunden.
Die Drähte 104, 106, 108 und 110 sind
bevorzugt Litzendrähte
von dem oben beschriebenen Typ, können aber auch irgendein biegsamer
Draht mit geringem elektrischem Widerstand und großer Oberfläche für den Wärmetransport
sein. Die Sonde 90 weist ebenfalls eine distale Elektrode (und
Verbindungsstelle) 112 und eine (nicht gezeigte) proximale
Elektrode auf. Wie oben beschrieben wird, sind die Elektroden an
einen Monitor angeschlossen, der die Amplituden der elektrischen
Signale des Herzgewebes aufzeichnet.
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Die Kühlung der Sonde 90 erfolgt
an der distalen Elektrode/Verbindungsstelle 112, die mit
den Thermoelementschenkeln 92 und 94 elektrisch
verbunden (damit verlötet)
ist. Das zweite Set von Thermoelementschenkeln 96 und 98 ist
ebenfalls leitend verbunden zur Bildung einer Verbindungsstelle 112a. Wenn
die Kühlung
der Sonde gewünscht
wird, werden die distalen Enden der Thermoelementschenkel 92, 94, 96 und 98 und
speziell die Verbindungsstellen 112 und 112a gekühlt, wogegen
die proximalen Enden der Schenkel 92 und 94 und
der Schenkel 96 und 98 erwärmt werden. Da eine gewisse
Wärmeübertragung
von den proximalen Enden der Schenkel 92 und 94 zu
den distalen Enden der Schenkel 92 und 94 auftreten
kann, kann eine vollständige
Kühlung der
distalen Elektrode/Verbindungsstelle 112 eventuell nicht
erreicht werden. Daher zieht die gekühlte Verbindungsstelle 112a des
zweiten Sets Wärme
von den proximalen Enden des ersten Sets ab, um an den distalen
Enden der Schenkel 92 und 94 eine größere Kühlkapazität zu ermöglichen.
Alternativ und nach dem gleichen Prinzip gilt, daß bei Umkehrung des
Stroms eine größere Wärmekapazität an den
distalen Enden der Schenkel 92 und 94 und speziell
der distalen Elektrode/Verbindungsstelle 112 erreicht werden
kann. Ein Temperaturfühler 114 der
beschriebenen Art kann ebenfalls verwendet werden, um die Temperatur
der distalen Elektrode/Verbindungsstelle 112 zu überwachen.
Das eine Ende des Temperaturfühlers
ist in das Lot eingebettet, das zum Verbinden der Thermoelementschenkel 92 und 94 mit
der distalen Elektrode/Verbindungsstelle 112 dient, und
das andere Ende ist mit einer Temperaturüberwachungseinrichtung verbunden.
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13 ist
eine Querschnittsansicht einer Abwandlung der Zweistufenkühlungssonde ähnlich der
in den 11 und 12 gezeigten Ausführungsform.
Bei der Ausführungsform
von 13 weist das erste
(distale) Thermoelement zwei Thermoelementschenkel wie oben beschrieben
auf. Wie 13 zeigt, die
in Querrichtung eine Querschnittsansicht durch das zweite Set von
Thermoelementschenkeln ist, weisen die zweiten (proximalen) Thermoelemente
zwei Sets von zwei Thermoelementschenkeln 113a, b, c, d
auf. Typischerweise sind diese Thermoelementschenkel kleiner als
die Thermoelementschenkel des ersten Sets. Der Schenkel 113a ist
mit dem Schenkel 113d an einer Verbindungsstelle verbunden
(um ein Thermoelement zu bilden), und die Schenkel 113b und 113c sind
an einer zweiten Verbindungsstelle verbunden (um ein zweites Thermoelement
zu bilden). Im übrigen
ist die Sonde von 13 analog
zu der Sonde 90 der 11 und 12.
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Schließlich ist in 14 eine andere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung und speziell einer Sonde gezeigt. Diese spezielle Ausführungsform
ist im wesentlichen gleich derjenigen, die in Verbindung mit 4 beschrieben wurde, wobei
jedoch eine erwärmbare
Spitze vorgesehen ist, um Herzgewebe abzutragen oder zu behandeln.
Beispielsweise sind in 14 Thermoelementschenkel 116 und 118 in
einer Längs-
oder Parallelanordnung innerhalb des Thermoelementträgers 120 angeordnet,
und eine Verbindungsstelle 122 ist zwischen den Thermoelementschenkeln 116 und 118 gebildet.
Die Schenkel 116 und 118 sind über Drähte 118b und 118a mit
einer Energiequelle (allgemein in 1 gezeigt)
verbunden zum Anlegen einer Spannung über dendie Thermoelementschenkeln
und Einleiten eines Stroms durch die Schenkel 116 und 118,
um die Verbindungsstelle 122 zu kühlen. Die Temperatur der Verbindungsstelle 122 wird
von einem Temperaturfühler 124 überwacht.
Wenn jedoch Gewebe durch Aufheizen abgetragen werden soll, wird
die Spitze 126 der Sonde ewärmt. Wie 14 zeigt, erstreckt sich der Draht 128 zum
Einleiten von Hochfrequenz- oder anderer Abtragungsenergie von einer
Energiequelle zu der distalen Spitze 126. Im übrigen sind
die verwendeten Materialien gleich den oben angegebenen Materialien
und der oben angegebenen Methode.
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Es wird nun auf die Methoden des
Gebrauchs der obigen Vorrichtung für die Durchführung von
Abläufen
Bezug genommen, die sich auf die Elektrophysiologie des Herzens
beziehen, etwa die Auswertung (durch Mapping) der elektrischen Aktivität des Herzens,
die Erkennung der elektrophysiologischen Quelle von Herzrhythmusstörungen und
deren Behandlung; dazu wird der Katheter (
10,
40,
66) perkutan
in einen Patienten eingeführt
und in die Nähe
des gewünschten
Abschnitts des Herzens
12 bewegt (
1). Die vorliegende Erfindung ist nicht auf
die Mittel beschränkt,
mit denen der Katheter durch das Gefäßsystem des Patienten geführt wird. Beispielsweise
kann der Katheter durch einen Führungs-
oder Positionierkatheter oder -mantel oder über einen Führungsdraht vorwärtsbewegt
werden. Für
im Herzen vorzunehmende Vorgänge
kann ein Führungs-
oder Positionierkatheter eventuell einem Führungsdraht vorgezogen werden.
Zusätzlich
zu bekannten Vorrichtungen und Techniken zum Bewegen des Katheters
durch das Gefäßsystem
von Patienten kann auch ein neuer Positionierkatheter verwendet
werden, wie er in der
US-PS 6
139 522 (die nach dem Anmeldetag der vorliegenden Anmeldung veröffentlicht
wurde) beschrieben wird, die auf den Erwerber der vorliegenden Anmeldung übertragen ist.
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Wie nachstehend im einzelnen beschrieben wird,
wird die Sonde (14, 44, 69, 90),
nachdem der Katheter ausreichend weit in das Gefäßsystem des Patienten bewegt
wurde, in das Innere des Herzens eingeführt und mit dem gewünschten
Abschnitt des Herzgewebes in Kontakt gebracht, wie in 1 allgemein gezeigt ist.
Dabei wird die Verbindungsstelle (24, 56, 82, 112, 122)
der Sonde mit dem gewünschten
Gewebeabschnitt in Kontakt gebracht. Dann wird ein elektrischer
Strom durch die Thermoelementschenkel geleitet, um die Temperatur
der Verbindungsstelle (gemäß dem Peltier-Effekt)
zu verringern und dadurch das in, Kontakt befindliche Herzgewebe zu
kühlen.
Die Wirkung der Kühlung
auf das Herz und insbesondere eine eventuelle Wirkung auf die elektrische
Aktivität
des Herzens kann überwacht
werden.
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Der gewünschte Herzgewebeabschnitt,
mit dem die Sonde in Kontakt ist, kann vom Arzt vorher gewählt werden
oder kann auf der Grundlage des Vorhandenseins oder der Abwesenheit
einer elektrischen Aktivität
an diesem Abschnitt bestimmt werden, die von den Elektroden (62, 64, 82, 86)
an der Sonde detektiert und auf dem EKG 37 oder einer anderen
Einrichtung angezeigt wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung kann der Ort der elektrischen Aktivität in dem
gewünschten
Abschnitt exakt bestimmt werden.
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Beispielsweise ist bei der Ausführungsform der 3 bis 6 die Verbindungsstelle 56 in
der Mitte zwischen den Elektroden 62 und 64. Wenn
die Amplituden der von den Elektroden 62 und 64 empfangenen
und übertragenen
Signale nicht im wesentlichen gleich sind, zeigt dies an, daß sich die
erfaßte
elektrische Aktivität
nicht zwischen den beiden Elektroden befindet. In diesem Fall kann
die Sonde neu positioniert werden, bis die Signale eine ungefähr gleiche Amplitude
haben. Gleiche Amplituden der Signale, die von den proximalen und
distalen Elektroden 64, 62 empfangen werden, zeigen
(dem Arzt) an, daß der gewünschte Gewebeabschnitt
sich in gleichen Abständen
zwischen den beiden Elektroden 62 und 64 und im
Idealfall gegenüber
dem Ort der Verbindungsstelle 56 befindet (die, wie oben
beschrieben wird, ebenfalls in gleichem Abstand zwischen den Elektroden 62 und 64 liegt).
Falls gewünscht,
können
auch zusätzliche
Elektroden verwendet werden, um die elektrische Aktivität des Herzens
zu überwachen.
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Nachdem die Verbindungsstelle an
dem gewünschten
Herzgewebeabschnitt angeordnet ist, wird die Kühlung erreicht durch Ausbilden
einer Spannung über
den Thermoelementschenkeln, so daß ein elektrischer Strom durch
die Thermoelementschenkel fließt
und die Verbindungsstelle gekühlt
wird. Die Temperatur der Verbindungsstelle wird durch die Richtung
des Stromflusses (P zu N oder N zu P) bestimmt, wie in der
US-PS 4 860 744 angegeben
ist. Da sich die Verbindungsstelle mit dem Herzgewebe in Kontakt
befindet, kann die Wirkung dieser Kühlung auf die Elektrophysiologie
des Herzens auf der mit den Elektroden verbundenen Monitoreinrichtung
37 (
1) beobachtet werden.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird
die Verbindungsstelle bevorzugt auf eine Temperatur gekühlt, die
erforderlich ist, um die elektrische Aktivität des Herzens an dem bestimmten
Gewebeabschnitt zu beeinflussen, ohne das Herzgewebe dauerhaft zu schädigen. Es
wird jedoch bevorzugt, daß die
Verbindungsstelle auf eine Temperatur zwischen –50°C und 37°C gekühlt wird, obwohl jedes Kühlen unter
27°C im
allgemeinen genügt,
um die Leitungsrate zu beeinflussen. Tatsächlich ist gezeigt worden,
daß ein Kühlen des
Herzgewebes um mindestens 10°C
ausreichend sein kann, um die elektrische Aktivität des Herzgewebes
zu beeinflussen und/oder zu unterdrücken.
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Nachdem die Verbindungsstelle auf
ihre gewünschte
Temperatur gekühlt
ist, wird der Kontakt zwischen der Verbindungsstelle und dem Herzgewebe
im allgemeinen über
einen Zeitraum zwischen ungefähr
1 s und 15 min aufrechterhalten, was von der Temperatur der Verbindungsstelle
und der wahrscheinlichen Tiefe der Quelle der elektrischen Aktivität innerhalb
des Herzgewebes abhängig
ist. Elektrophysiologische Änderungen
sind auch davon abhängig,
wo im Herzen das Signal überwacht
wird. Die Kontaktdauer ist im allgemeinen kürzer, wenn die Sonde und speziell
die Verbindungsstelle besonders kalt ist, beispielsweise 20°C oder niedriger,
und/oder wenn der vermutete elektrische Fokus sich in geringer Tiefe
innerhalb des Herzgewebes befindet. Wenn andererseits die Verbindungsstelle
nicht unter ungefähr
27°C gekühlt wird,
kann die Kontaktdauer mehrere Minuten betragen, um die elektrischen
Signalzentren zu beeinflussen, die sich in beträchtlicher Tiefe innerhalb des
Gewebes befinden. In beiden Fällen
wird die Verbindungsstelle bevorzugt nur in dem Maß gekühlt, das
notwendig ist, um die elektrische Aktivität zu beeinflussen, ohne daß dies in
einer dauerhaften Schädigung
des Herzgewebes resultiert. Ein bedeutsamer Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist, daß sie
dem Arzt die präzise
und unmittelbare Kontrolle über
die Temperatur der Sondenspitze ermöglicht, wodurch das Risiko
einer unnötigen Schädigung des
Herzgewebes vermindert wird.
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Die jeweiligen Schritte, die auf
die oben beschriebenen Schritte folgen, sind in Abhängigkeit
von dem Ziel des Verfahrens verschieden. Wenn das Ziel darin besteht,
die elektrische Aktivität
des Herzens zu identifizieren oder zu kartieren, kann die Sonde
an verschiedenen Stellen des Herzens neu positioniert werden, und
die oben aufgeführten
Schritte des Berührens
eines Herzgewebeabschnitts mit der Verbindungsstelle der Sonde und
des Kühlens
der Verbindungsstelle und des Überwachens
werden wiederholt.
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Wenn das Ziel des Vorgehens darin
besteht, die elektrophysiologische Quelle von Herzrhythmusstörungen zu
erkennen, können
die obigen Schritte ebenfalls ausgeführt werden, bis die Quelle
der Herzrhythmusstörung
festgestellt ist. Wenn beim Kühlen der
Verbindungsstelle festgestellt wird, daß die elektrophysiologische
Quelle der Herzrhythmusstörungen
nicht lokalisiert worden ist, kann das Herzgewebe auf seine Normaltemperatur
zurückgebracht
werden, indem der Stromfluß beendet
und dem Gewebe erlaubt wird, sich selber zu erwärmen, oder beispielsweise der
Strom umgekehrt wird (in Übereinstimmung
mit dem Pettier-Effekt) und das Herzgewebe mit der Sonde erwärmt wird.
Die Sonde kann dann neu positioniert werden, und die Schritte des
In-Kontakt-Bringens
und Kühlens
können
an der neuen Stelle wiederholt werden.
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Wenn die Quelle der Herzrhythmusstörung lokalisiert
ist und das Ziel des Vorgehens in der Behandlung der Herzrhythmusstörung besteht,
kann die Sonde weiter gekühlt
oder anderweitig erregt oder erwärmt
werden (beispielsweise an der Verbindungsstelle 24, 56, 82, 112 oder
der Spitze 126 in 14). Dabei
wird die Sonde weiter gekühlt,
erregt oder erwärmt,
um den Herzgewebeabschnitt zu behandeln oder abzutragen, von dem
angenommen wird, daß er die
Quelle der Herzrhythmusstörung
ist, um so das aberrierende elektrische Signal dauerhaft zu unterbrechen.
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Die durch die oben beschriebene Vorrichtung
ermöglichte
exakte Temperatursteuerung ist besonders vorteilhaft für die Diagnose
und Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Wenn beispielsweise während des
Kühlens
der Verbindungsstelle festgestellt wird, daß das Störsignal nicht lokalisiert worden ist,
kann die Kühlung
der Verbindungsstelle rasch beendet werden, indem beispielsweise
der Stromfluß beendet
oder die Richtung des Stromflusses umgekehrt wird, um die Verbindungsstelle
zu erwärmen. Wenn
dagegen festgestellt wird, daß das
Störsignal tatsächlich lokalisiert
worden ist, kann die Sonde (und speziell die Verbindungsstelle)
unmittelbar bevorzugt mit HF-Energie erregt werden. Die HF-Energie
kann von der gleichen Energiequelle eingeleitet werden, die zur
Einleitung der Peltier-Erwärmung verwendet
wird und so modifiziert ist, daß sie
auch HF-Wellen erzeugt. Alternativ kann eine separate Energiequelle
speziell zur Erzeugung der HF-Wellen verwendet werden. Ungeachtet
der Quelle werden die HF-Wellen durch Drähte (z. B. 52 und 54 in 4, die mit einer anderen
Energiequelle verbunden werden können)
zu den Thermoelementschenkeln übertragen,
um das in Berührung
befindliche Gewebe abzutragen. Alternativ kann eine weitere Pettier-Kühlung oder
-Erwärmung,
elektrische Erwärmung
oder Mikrowellenenergie angewandt werden, um den Gewebeabschnitt
an der Quelle der Herzrhythmusstörung
abzutragen oder anderweitig zu behandeln. Für eine wirksame Abtragung wird
bevorzugt, daß die
erregte Verbindungsstelle (oder Spitze 126 in 14) mit dem Herzgewebe für ungefähr 1 s bis
zu 15 min in Kontakt gehalten wird, um eine dauerhafte Behandlung
durchzuführen.
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Zusammenfassend kann gemäß der vorliegenden
Erfindung der Pettier-Effekt genutzt werden, um etwa durch Mapping
die elektrische Aktivität
des Herzens auszuwerten, die elektrophysiologische Quelle einer
Herzrhythmusstörung
zu erkennen und, falls gewünscht,
einen speziellen Bereich des Herzgewebes abzutragen, von dem angenommen
wird, daß er
für die
Herzrhythmusstörung
verantwortlich ist. Das erlaubt dem Arzt, die gleiche Sonde sowohl zur
Erkennung der Quelle der Herzrhythmusstörung als auch zu ihrer Behandlung
zu verwenden, und ermöglicht
das Mapping und die Abtragung in einem einzigen Vorgang, ohne daß der Katheter
aus dem Körper
des Patienten entfernt zu werden braucht.
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Die vorliegende Erfindung wurde zwar
unter Bezugnahme auf die bevorzugte Ausführungsform sowie andere alternative
Ausführungsformen
beschrieben, aber verschiedene Modifikationen, von denen einige
unmittelbar ersichtlich sind und andere sich aus dem Studium der
Beschreibung ergeben, können
ohne Abweichung von der vorliegenden Erfindung vorgenommen werden.
Der Umfang der vorliegenden Erfindung ist durch die genaue Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
nicht eingeschränkt,
sondern ergibt sich aus den beigefügten Ansprüchen.