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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Kathetersystem. Ein Kathetersystem,
wie es im Oberbegriff des Anspruchs 1 definiert ist, ist in der DE-A-4000552
offenbart.
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Der
Schutz des Herzmuskels stellt bei beinahe jedem chirurgischen Eingriff
am Herzen einen wichtigen Aspekt dar. Viele chirurgische Eingriffe
am Herzen können
nicht effektiv auf einem schlagenden Herz ausgeführt werden, da die Bewegung
des Herzmuskels die komplizierten chirurgischen Manipufationen stören würde. Auch
würde bei
Eingriffen, in welchen die Koronararterien oder eine der Herzkammern
geöffnet
werden müssten,
der Blutdruck im schlagenden Herzen zu einer starken Blutung führen, welche
wiederum den Patienten gefährden
und die Operationsstelle stören
würde.
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Bei
den meisten Herzoperationen wird bevorzugt, den Herzschlag über einen
Zeitraum künstlich
aussetzen zu lassen, so dass der Eingriff durchgeführt werden
kann. Es ist dabei außerordentlich wichtig,
dass der Herzmuskel oder das Myocardium während der Zeit, in welcher
der Herzschlag künstlich gestoppt
wird, geschützt
und unterstützt
wird, so dass es zu keinen Schädigungen
an Zellen oder Nerven kommt, welche wiederum, wenn der Herzschlag wieder
einsetzt, das Herz nicht richtig arbeiten lassen könnten. Es
gibt zwei wichtige Aspekte für
den Vorgang eines Herzmuskelschutzes: (1) Reduzierung des Sauerstoffbedarfs
des Herzmuskels; und (2) adäquate
Sauerstoffzufuhr zum Herzmuskel und Halten des richtigen chemischen
Ausgleichs, so dass keine Zellschäden auftreten. Derzeit gibt
es zwei verwendete Ansätze,
wie der Sauerstoffbedarf des Herzmuskels verringert wird. Der erste
Ansatz besteht darin, den Herzschlag durch einen kardioplegischen Stillstand
auszusetzen. Der zweite besteht darin, die Temperatur des Herzmuskels
zu senken, um den Sauerstoffbedarf zu verringern, d.h. Hypothermia. Zur
Zeit bevorzugte Verfahren kombinieren diese beiden Ansätze in einem
Verfahren, das als "kalte
Kardioplegie" bekannt
ist.
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Im
Fall eines Eingriffs am offenen Herzen wird der Brustkorb mittels
Mediansternotomie geöffnet,
um einen chirurgischen Zugriff zum Herzen zu schaffen. Auf diese
Weise ist auch ein Zugriff auf die Aorta möglich, um Kreuzklemmen anzubringen,
was bei Standardverfahren für
eine Kardioplegie wichtig ist. Bevor das Herz künstlich zum Stillstand gebracht wird,
wird der Patient darauf vorbereitet, indem eine Arterienkanüle sowie
eine Venenkanüle
eingesetzt werden, die mit einem kardiopulmonalen Bypass-System
(CPB) verbunden sind. Das CPB-System übernimmt die Funktionen des
Herzen und der Lunge des Patienten, indem das Blut während des künstlichen
Herzstillstands gepumpt und mit Sauerstoff angereichert wird. Wenn
das CPB-System angeschlossen ist und dieses seine Arbeit aufnimmt, kann
die aufsteigende Aorta mit Kreuzklemmen abgeklemmt werden, um die
Koronararterien vom restlichen arteriellen Körperkreislauf zu isolieren.
Danach wird der künstliche
Herzstillstand induziert, indem 500-1.000 cc einer kardioplegischen
Lösung
in die Aortenwurzel unter Verwendung einer Nadel oder eine Kanüle, weiche
die Wand der aufsteigenden Aorta stromauf der Kreuzklemme durchdringt,
injiziert werden. Diese Nadelpunktur in der Aorta muss jedoch repariert
werden, bevor das Herz wieder seine Funktion aufnimmt.
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Besteht
eine beträchtliche
Insuffizienz der Aortenklappe, ist die Kardioplegie durch eine Injektion
in die Aortenwurzel jedoch kontraindiziert. In diesen Fällen ist
es zu empfehlen, dass die kardioplegische Lösung direkt in die Koronararterien
infundiert wird. Zuerst erfolgt ein Schnitt in die Aorta stromauf der
Kreuzklemme. Eine oder zwei Perfusionskanülen werden daraufhin in die
Aorta und danach in die Koronararterien durch den Aortenschnitt
eingesetzt. Werden zwei Kanülen
verwendet, so können
sowohl die rechte als auch die linke Koronararterie gleichzeitig
perfundiert werden. Wird nur eine Kanüle verwendet, so werden die
Koronaren nacheinander perfundiert, wobei gewöhnlich mit der linken Koronararterie begonnen
wird, da diese das Blut zum größeren Teil des
Herzmuskelgewebes zuführt.
Wurde die empfiohlene Dosis an kardioplegischer Lösung injiziert,
so werden die Perfusionskanülen
zurückgezogen.
Der Aortenschnitt muss repariert werden, bevor das Herz wieder seine
Funktion aufnimmt.
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Für sehr lange
dauernde chirurgische Eingriffe wird empfohlen, die Koronararterien
mit einer mit Sauerstoff angereicherten kardioplegischen Lösung oder
einem Gemisch aus mit Sauerstoff angereichertem Blut und einer kardioplegischen
Lösung alle
zwanzig bis dreißig
Minuten erneut zu perfundieren, um den Aufbau eines Sauerstoffdefizits
im Herzmuskelgewebe zu verhindern und den künstlichen Herzstillstand und
die Hypothermie des Herzens aufrechtzuerhalten. Erfolgt die Perfusion über eine
Injektion in die Aortenwurzel oder in die Koronararterien, so ist
gewöhnlich
eine Unterbrechung des chirurgischen Eingriffs erforderlich, während die
kardioplegische Lösung
infundiert wird. Dies verlängert
die Operationszeit insgesamt sowie die Zeitspanne, in welcher der
Patient an einen kardiopulmonalen Bypass angeschlossen ist.
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In
den letzten Jahren wurde ein weiterer Ansatz für die Induktion von Kardioplegie
vorgeschlagen, indem durch den Koronarsinus retrograd perfundiert
wird. Normalerweise wird ein Retroperfusions-Katheter mit einer
Ballonstulpe am Ende in den rechten Vorhof durch einen Vorhofschnitt
eingeführt und
in den Koronarsinus eingesetzt. Der Ballon wird aufgeblasen, um
den Koronarsinus zu verschließen, und
kardioplegische Lösung
wird in einer retrograden Weise durch die Koronarvenen in das Kapillarenbett und
schließlich
durch die Koronararterien wieder hinaus gepumpt. Kardioplegie durch
Retroperfusion besitzt gegenüber
einer antegraden Perfusion über
die Aortenwurzel oder die Koronararterien eine Reihe von Vorteilen.
Erstens müssen
keine Punkturen oder Schnitte in der Aortenwand gesetzt werden,
die nach beendigtem Eingriff wieder repariert werden müssen, um
eine Aortenwurzel- oder Koronarperfusionskanüle einzuschieben. Zweitens
kann das Herz intermittierend oder konstant während des gesamten Eingriffs
mit kardioplegischer Lösung
perfundiert werden, ohne dass der Eingriff unterbrochen werden muss.
Drittens geht man davon aus, dass die retrograde Perfusion den Herzmuskel
im Fall eines krankhaften Verschlusses der Koronararterien noch
umfassender perfundiert, wodurch effektiv die kardioplegische Lösung zum
Herzmuskelgewebe stromab einer engen Stenose oder eines totalen
Verschlusses, der mittels antegrader Injektion nicht in adäquater Weise
perfundiert würde,
zugeführt
wird.
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Die
Retroperfusion von Kardioplegie ist aber auch nicht frei von Nachteilen.
So zeigten frühere Versuche
mit Retroperfusion, dass der Koronarsinus für mechanische und druckbedingte
Schäden
sehr anfällig
ist. Der Katheter muss vorsichtig angeordnet werden, um eine Verletzung
des Koronarsinus zu vermeiden und um ein Verschließen der
mittleren Herzvene durch die Ballonstulpe zu umgehen, was zu einer
unvollständigen
Perfusion des Herzmuskels führen
würde.
Eine vollständige
Perfusion des Herzmuskels ist auch dann nicht sichergestellt, wenn
die Koronararterien in höchstem
Grad kollateralisiert sind. Weit entwickelte kollaterale und vaskuläre Adhäsionen an
das Herz können
für die
kardioplegische Lösung
einen Ausgang bieten, bevor noch das Herz ganz perfundiert wurde.
Veno-venöses
Shunting kann auch dafür
verantwortlich sein, dass sich bis zu 40 % der kardioplegischen
Lösung
verstreuen, bevor diese das Kapillarbett erreicht. Darüber hinaus
ist es aufgrund der Druckempfindlichkeit des Koronarsinus erforderlich,
dass der Perfusionsdruck unter 50 mmHg gehalten wird, um druckbedingte
Schäden
zu vermeiden, während
die Koronararterien, die einen kleineren Durchmesser besitzen und
muskulöser sind,
sicher bei Drücken
von bis zu 150 mmHg perfundiert werden können. Der niedrigere Perfusionsdruck
bedeutet, dass es bis zu 30 Minuten dauern kann, um die empfohlenen
500-1.000 ml kardioplegische Lösung
mittels retrograder Perfusion zuzuführen, und dass es somit länger dauert,
den künstlichen Herzstillstand
zu induzieren. Im Gegensatz dazu sind nur etwa 5 Minuten erforderlich,
um die selbe Menge der Lösung
durch antegrade Perfusion zuzuführen, hier
erfolgt der künstliche
Herzstillstand beinahe unmittelbar darauf.
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Zumindest
eine Studie unterbreitete den Vorschlag, Kardioplegie zu induzieren,
indem die Aortenwurzelinjektion und die retrograde Koronarsinusperfusion
kombiniert werden. Dieses Verfahren erzielt einen beinahe unmittelbaren
Herzstillstand mit einem vorläufigen
Bolus kardioplegischer Lösung
in der Aortenwurzel, wobei künstlicher
Herzstillstand und Hypothermie danach durch eine kontinuierliche retrograde
Koronarsinusperfusion mit kalter kardioplegischer Lösung gehalten
werden. Dies löst
das Problem der zeitlichen Verzögerung,
das sich aus der langsameren retrograden Perfusion sowie der Unterbrechung
langer chirurgischer Eingriffe für
eine wiederholte antegrade Perfusion ergibt. Indem jedoch zwei Sets
an Perfusionskanülen
erforderlich sind, wirft dieses Verfahren zusätzliche Komplikationen auf
und erhöht
möglicherweise
das Risiko einer mechanischen Schädigung der betroffenen Gefäße. Es trägt auch
nichts zur Lösung
eines weiteren großen Problems
bei, von dem sowohl die antegrade als auch die retrograde Kardioplegietechnik
betroffen sind, nämlich
dass es erforderlich ist, die aufsteigende Aorta mit Kreuzklemmen
abzutrennen, um die Koronararterien von der arteriellen Blutzirkulation
abzuschneiden. Die Koronararterien müssen isoliert werden, um eine
Reperfusion des Herzmuskels mit warmem, sauerstoffangereichertem
Blut aus dem CPB-System zu verhindern, wodurch das kardioplegische
Mittel ausgewaschen und somit das Herz frühzeitig wieder zu schlagen
beginnen würde.
Gegenwärtig
besteht der einzig allgemein akzeptierte Weg zur Koronararterienisolierung
darin, die Aorta mit Aorta-Kreuzklemmen abzutrennen. Dies stellt
bei den meisten Eingriffen am offenen Herzen kein großes Problem
dar, da hier der Chirurg zur aufsteigenden Aorta einen leichten
Zugriff hat. Wenn jedoch für den
durchgeführten
Eingriff eine Öffnung
des Brustkorbs nicht erforderlich ist, bewirkt die Notwendigkeit, den
Brustkorb für
den alleinigen Zweck der Anbringung von Kreuzklemmen an der Aorta
zu öffnen,
bedeutende Traumata sowie ein Komplikationsrisiko, das zu vermeiden
wäre. Auch
gibt es Fälle
von Eingriffen am offenen Herzen, in welchen das Abtrennen der Aorta
durch Kreuzklemmen kontraindiziert ist. Diese Fälle umfassen die Verkalkung
der Aortenwand sowie eine extreme Vernarbung und Adhäsionen an
der Aorta, die z.B. im Fall wiederholter Herzoperationen vorkommen
können.
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Auf
dem Gebiet der Chirurgie macht der minimal invasive Eingriff einen
sehr wichtigen Trend aus. Im Allgemeinen verwenden minimal invasive chirurgische
Techniken endoskopische oder transluminale chirurgische Ansätze, um
Trauma und Sterblichkeit während
dieser chirurgischen Eingriffe zu minimieren. In letzter Zeit gab
es Spekulationen darüber,
dass ein Eingriff am Herzen auch unter Verwendung minimal invasiver
Techniken durchgeführt
werden könnte.
Um dies zu ermöglichen,
müssen
nicht nur Verfahren zur Durchführung
des Eingriffs durch endoskopische oder transluminale Ansätze entwickelt
werden, sondern es muss auch durch minimal invasive Eingriffe ein
Schutz des Herzmuskels und eine kardiopulmonale Unterstützung erfolgen.
Gegenwärtige
Verfahren zum Induzieren von Kardioplegie und Etablieren eines kardiopulmonalen
Bypasses erfüllen
diese Erfordernisse jedoch nicht. Für alle akzeptierte Verfahren
zum Induzieren von Kardioplegie, ob nun mittels antegrader oder
retrograder Perfusion, ist es noch immer erforderlich, die Aorta
mit Kreuzklemmen abzutrennen, um die Koronararterien vom Körperkreislauf
zu isolieren. Obwohl seit vielen Jahren kardiopulmonale Bypass-Systeme
von Oberschenkel zu Oberschenkel zur Verfügung stehen, können diese
Systeme keinen totalen Bypass des Herzens ohne Aorten-Kreuzklemmen
erreichen, um so die Koronararterien vom Körperkreislauf zu isolieren.
Folglich wurden kardiopulmonale Bypass-Systeme von Oberschenkel
zu Oberschenkel in den meisten Fällen
als Unterstützungssysteme
für risikoanfällige Patienten
während
Eingriffen verwendet, für
die ein totaler kardiopulmonaler Bypass nicht erforderlich ist.
Der kontinuierliche Bedarf einer invasiven Kreuzklemme an der Aorta
stellt dem Ziel, einen Eingriff am Herzen mittels minimal invasiver
chirurgischer Techniken durchzuführen,
ein großes
Hindernis in den Weg.
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Somit
werden Vorrichtungen benötigt,
um einen kardioplegischen Stillstand zu induzieren und die Koronararterien
vom Körperkreislauf
abzutrennen, um auf diese Weise den künstlichen Herzstillstand aufrechtzuerhalten,
der durch minimal invasive chirurgische Techniken erreicht werden
kann. Vorzugsweise sollten es diese Vorrichtungen ermöglichen, diese
Zielsetzungen durch einen transluminalen Ansatz von einem peripheren
Arterienzugang zu erreichen, und es sollten keine Aorten-Kreuzklemmen erforderlich
sein, die eine mediane Sternotomie oder ein anderer großer invasiver
chirurgischer Zugang zum Herzen notwendig machen. Indem der Bedarf
an Aorten-Kreuzklemmen eliminiert wird, würde ein solches System eines
der größten Hindernisse
für die Durchführung von
Herzoperationen mittels minimal invasiver chirurgischer Eingriffe
aus dem Weg schaffen. Ein solches System würde auch einen totalen kardiopulmonalen
Bypass unter Verwendung eines kardiopulmonalen Bypass-Systems von
Oberschenkel zu Oberschenkel ermöglichen.
Der totale kardiopulmonale Bypass sowie der Schutz des Herzmuskels
könnten
auf diese Weise durch einen minimal invasiven transluminalen Ansatz
erreicht werden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Kathetersystem bereit, wie es in
Anspruch 1 dargelegt ist.
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Die
Erfindung stellt einen einzelnen Arterienkatheter zum Einführen durch
einen peripheren Arterienzugang mittels Arterienschnitt oder der
Seldinger-Technik bereit. Der einzelne Katheter besitzt zumindest
zwei distale Zweige, die zur selektiven Intubation und für den Verschluss
jeder der Koronarostia adaptiert sind. Da sich die normale Anatomie
der Koronargefäße von Mensch
zu Mensch deutlich unterscheidet, kann der einzelne Katheter in
einer Vielzahl verschiedener Versionen ausgeführt sein. Um für die meisten
Patienten anwendbar zu sein, ist der einzelne Katheter mit zwei
distalen Pertusionszweigen ausgestattet, wobei jeweils einer für das rechte
und das linke Koronarostium gedacht ist. Eine zweite Variante mit
drei distalen Perfusionszweigen kann für den seltenen Fall eines Patienten
ausgeführt
werden, der drei bedeutende Koronarostia besitzt, so z.B. wenn die
linke vordere absteigende Koronararterie und die Arteria circumflexia
getrennt ihren Ursprung in der Aortenwurzel haben.
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Vorzugsweise
sind Länge
und Durchmesser des Katheters so ausgeführt, dass der Katheter über die
Oberschenkelarterie eingeführt
werden kann. Alternativ dazu kann der Katheter so adaptiert sein, dass
man ihn von der Halsschlagader oder der Armschlagader oder einem
anderen peripheren Arterienzugang einführen kann. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist jedes der distalen Enden des Katheters mit einem unabhängig voneinander
aufblasbaren Ballon versehen, um in jedes der Koronarostia einzugreifen
und dieses zu verschließen.
In alternativen Ausführungsformen
kann eine O-Ring- oder eine sich konisch verjüngende Verschlussvorrichtung
an Stelle jedes der aufblasbaren Verschlussballons verwendet werden.
Jedes distale Ende des Katheters hat ein Durchgangslumen, das aus
dem Katheter distal in die Verschlussvorrichtung austritt. Die Durchgangslumina
können
sich parallel durch die gesamte Länge des Katheters erstrecken,
oder sie können
sich von einem einzelnen Perfusionslumen innerhalb des proximalen
Katheterschafts verzweigen. Die Durchgangslumina sollten einen ausreichenden
Innendurchmesser aufweisen, um eine Durchflussrate der kardioplegischen
Lösung
von etwa 100–200
ml/min oder mehr mit einem gesicherten Perfusionsdruck, der 150 mmHg
an den distalen Enden des Katheters nicht überschreitet, aufweisen.
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Jeder
distale Zweig des Katheters kann vorgeformt sein, um selektiv in
eines der Koronarostia einzutreten. Solche vorgeformten selektiven
Krümmungen
für die
Koronarkatheter sind in der Technik allgemein bekannt und werden
allgemein bei Angiographie-Kathetern und Angioplastie-Führungskathetern
angewendet. Alternativ dazu kann jeder der distalen Zweige individuell
in das jeweilige Koronarostium unter Verwendung eines lenkbaren
Führungsdrahts
gelenkt werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann der Katheter mit einem getrennten distalen Zweig versehen sein,
um Blut aus dem linken Ventrikel auszuleiten. Dieser Drainagezweig
besitzt keine Verschlussvorrichtung sondern vielmehr eine atraumatische
distale Spitze mit einem oder mehreren Drainagelöchern, die sicher durch die
Aortenklappe durchgeführt
werden können,
um Blut aus dem linken Ventrikel durch ein Drainagelumen im Katheter
auszuleiten. Die atraumatische distale Spitze kann ein weiches,
stumpfes Ende, eine knollenförmige
Spitze oder eine Krümmung
wie z.B. einen Pigtail aufweisen, der durch die Klappe hindurchgehen
kann, ohne diese zu beschädigen.
Der Drainagezweig sollte einen klein genug ausgeführten Außendurchmesser aufweisen,
so dass er durch die Aortenklappe hindurch positioniert werden kann,
ohne diese dabei untauglich zu machen.
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In
jeder Ausführungsform
werden die Koronarperfusionskatheter vorzugsweise mit einem kardiopulmonalen
Bypass-System kombiniert, um eine totale kardiopulmonale Unterstützung für den sich
einer Herzoperation unterziehenden Patienten bereitzustellen. Ein
kardiopulmonales Bypass-System von Oberschenkel zu Oberschenkel
oder ein anderes minimal invasives System wird bevorzugt, um die
Notwendigkeit eines invasiven Zugangs zum Herzen zu verringern.
Eine Perfusionspumpe, so z.B. eine Rollenpumpe, oder eine Druckstulpe
kann zu dem System zusätzlich
zugegeben werden, um die kardioplegische Lösung durch die Perfusionskatheter
zu pumpen, es kann aber auch eine Spritze verwendet werden. Eine
oder mehr mit einer Kochsalzlösung
oder mit einer mit einem strahlungsundurchlässigen Kontrastmittel verdünnte Kochsalzlösung gefüllte Spritzen
können
verwendet werden, um die Verschlussballonstulpen auf den Perfusionskathetern
aufzublasen. Ein auf jeder Spritze befestigtes Absperrventil kann
verwendet werden, um die Ballone während der Dauer des chirurgischen
Eingriffs aufgebläht
zu halten.
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In
einem bevorzugten Verfahren wird der Patient für den kardiopulmonalen Bypass
vorbereitet, indem die arterielle und die venösen Kanüle in eine periphere Arterie
bzw. eine periphere Vene eingesetzt und die Kanülen mit dem kardiopulmonalen
Bypass-System verbunden werden. Die Koronarperfusionskatheter werden
in eine periphere Arterie, so z.B. eine Oberschenkelarterie, eingeführt, zum
Herzen hin vorgeschoben, bis sich ihre Enden in der aufsteigenden
Aorta befinden, und selektiv in jedem der Koronarostia intubiert.
Bei Bedarf sollte der fakultative Drainagekatheter auch zu diesem
Zeitpunkt durch die Aortenklappe angeordnet werden. Soll systemische
Hypothermia in Verbindung mit dem kardioplegischen Stillstand verwendet
werden, so sollte der Körperkreislauf
vorgekühlt
werden, indem gekühltes Blut
durch den gesamten Kreislauf gepumpt wird, bevor der Bypass schließlich etabliert
wird. Dadurch wird auch die Temperatur des Herzmuskels gesenkt. Wird
der Herzmuskel auf diese Weise vorgekühlt, so wird dadurch die Effizienz
der kalten Kardioplegie gesteigert. Liegt die systemische Temperatur
innerhalb des Zielbereichs, typischerweise zwischen 28 °C und 32 °C, so werden
die Verschlussballonstulpen in jedem der Koronarostia aufgeblasen
und unmittelbar darauf wird sauerstoffangereicherte kalte Kardioplegielösung durch
jedes der Pertusionslumina mit einer Geschwindigkeit von etwa 100–200 ml/min
in jede der Koronararterien hindurchgepumpt. Ein Herzstillstand
ist die unmittelbare Folge. Setzt der Herzschlag aus, überschreitet
der Druck in der Aorta jenen im Ventrikel und die Aortenklappe schließt sich
rund um den Drainagekatheter. Blut und andere Fluide können durch
den Drainagekatheter durch die Schwerkraft oder durch einen negativen
Druck, der auf das Drainagelumen mit einer Spritze oder Pumpe angewendet
wird, um das linke Ventrikel auf normalen Druck umzustellen, abgeleitet
werden.
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Wurde
der Anfangsbolus von 500–1.000
ml kardioplegischer Lösung
infundiert, kann die Durchflussrate auf konstante 25–50 ml/min
verringert werden, um den künstlichen
Herzstillstand und die Hypthermia des Herzmuskels aufrechtzuerhalten.
Alternativ dazu können
die Koronararterien in periodischen Abständen mit einer sauerstoffangereicherten, kalten,
kardioplegischen Lösung
reinfundiert werden, um entweder eine Sauerstoffverarmung oder eine frühzeitige
Erwärmung
des Herzens oder ein frühzeitiges
Wiedereinsetzen des Herzschlags zu verhindern. Die Verschlussballonstulpen
müssen
während der
Dauer des chirurgischen Eingriffs aufgebläht gehalten werden, so dass
das systemische Blut nicht in die Koronararterien eindringt. Passiert
dies, so könnte
der Herzschlag verfrüht
wieder einsetzen und dadurch den chirurgischen Eingriff behindern.
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Der
chirurgische Eingriff am Herzen kann während des Zeitraums des kardioplegischen
Stillstands unter Verwendung minimal invasiver Techniken durch einen
thorakoskopischen oder transluminalen Zugang zum Herzen durchgeführt werden.
Das Verfahren kann auch in Verbindung mit traditionellen Techniken
des chirurgischen Eingriffs bei geöffnetem Brustkorb verwendet
werden, wenn die Anwendung von Standardtechniken der Kardioplegie-Induktion kontraindiziert
ist, so etwa im Fall von signifikanter Aortenklappeninsuftizienz
oder Verkalkung, Vernarbung oder Adhäsionen an der aufsteigenden
Aorta.
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Nach
Abschluss des chirurgischen Eingriffs kann der Körperkreislauf wieder erwärmt und
die Verschlussbailonstulpen können
entleert und aus den Koronarostia entfernt werden. Falls dies erwünscht ist,
kann ein letzter Bolus aus mit Sauerstoff angereichertem, normothermischen
Blut gemischt mit kardioplegischer Lösung durch die Perfusionskatheter
gepumpt werden, bevor die Verschlussballonstulpen gemäß eines
von Buckberg et al., US-Patent Nr. 5.011.469 beschriebenen Verfahrens
entleert werden, um die Koronararterien auszuwaschen und Schädigungen
durch eine Reperfusion zu vermeiden. Tritt das erwärmte systemische
Blut in die Koronararterien ein, fängt das Herz ganz spontan wieder
an zu klopfen. Setzt der Herzschlag nicht spontan wieder ein oder
beginnt es, unregelmäßig zu schlagen, kann auf
das Herz ein Defibrillationsimpuls angewendet werden, um den Herzschlag
zu korrigieren. Das Herz wird vom CPB getrennt, und im Anschluss
daran werden die Perfusionskatheter, der Drainagekatheter und die
Bypass-Kanülen
herausgezogen sowie die Schnitte oder perkutanen Punkturen geschlossen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1A ist eine Seitenansicht
eines Koronarperfusionskatheters der vorliegenden Erfindung. Die 1B–1E sind
Querschnitte des Koronarperfusionskatheters der 1A durch die Schnittlinien 1B bis 1E. 1F ist ein Querschnitt einer
alternativen Konstruktion zu den 1C und 1D. 1G ist ein Querschnitt einer alternativen
Konstruktion zu 1E.
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2A ist eine Seitenansicht
einer Variante der ersten Ausführungsform
des Koronarperfusionskatheters der 1 mit
vorgekrümmten
distalen Enden. Die 2B–2E sind Querschnitte des
Koronarperfusionskatheters der 2A durch
die Schnittlinien 2B-2E.
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3A ist eine Seitenansicht
einer Variante der ersten Ausführungsform
des Koronarperfusionskatheters der 1.
Die 3B-3E sind Querschnitte des Koronarperfusionskatheters
der 3A durch die Schnittlinien 3B-3E.
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4A ist eine Seitenansicht
einer zweiten Ausführungsform
eines Koronarperfusionskathetersystems der vorliegenden Erfindung.
Die 4B-4E sind Querschnitte des Koronarpertusionskatheters der 4A durch die Schnittlinien 4B-4E.
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5A ist eine Seitenansicht
einer dritten Ausführungsform
eines Koronarperfusionskathetersystems der vorliegenden Erfindung. 5B ist ein Querschnitt des
Koronarperfusionskatheters der 5A durch
die Schnittlinie 5B.
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6 zeigt eine vierte Ausführungsform
eines Koronarperfusionskathetersystems der vorliegenden Erfindung.
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Die 7A-7F zeigen die Spitze des Koronarperfusionskatheters
mit sechs alternativen Ausführungsformen
des Verschlussmittels zum Blockieren des Blutstroms in die Koronararterien.
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8 ist eine Darstellung der
aufsteigenden Aorta, welche die Anordnung zweier Koronarperfusionskatheter
und des linken Ventrikel-Drainagekatheters verdeutlicht.
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9 ist eine schematische
Darstellung der gesamten Kardioplegie und des kardiopulmonalen Bypass-Systems.
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10A zeigt eine fünfte Ausführungsform eines
Koronarperfusionskathetersystems. 10B ist
ein Querschnitt des Koronarperfusionskathetersystems der 10A durch die Schnittlinie 10B.
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11 zeigt einen subselektiven
Katheter und eine Koronararteriensonde für die Verwendung mit dem Koronarperfusionskathetersystem
der vorliegenden Erfindung.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die 1A-1E veranschaulichen eine erste Ausführungsform
des Koronarperfusionskatheters für
eine Verwendung im Verfahren der vorliegenden Erfindung. In dieser
Ausführungsform
wird ein einzelner Arterienkatheter 20 verwendet, um kardioplegische
Lösung
allen Koronararterien zuzuführen.
Eine Seitenansicht des Katheters 20 ist in 1A dargestellt. Der einzelne Katheter 20 verfügt über einen länglichen
Schaft 22 und eine Vielzahl distaler Zweige 24, 26, 28,
die für
eine selektive Intubation und einen selektiven Verschluss jedes
der Koronarostia adaptiert ist. In diesem veranschaulichenden Beispiel umfasst
der Katheter einen ersten distalen Zweig 24, um in das
linke Koronarostium einzugreifen, sowie einen zweiten distalen Zweig 26,
um in das rechte Koronarostium einzugreifen. Es ist auch gezeigt, dass der
Katheter einen fakultativen dritten distalen Zweig 28 besitzt,
um Blut aus dem linken Herzventrikel auszuleiten. Alle drei distalen
Zweige laufen zusammen und bilden somit einen gemeinsamen proximalen Schaft 22.
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Der
erste distale Zweig 24 des Katheters besitzt eine erste
aufblasbare Verschlussballonstulpe 30 an seiner distalen
Spitze. Der Ballon 30 kommuniziert mit einem ersten Ballonaufblaslumen 32,
das sich durch den Katheters zu einer ersten Ballonaufblasöffnung 34 auf
dem proximalen Ende des Katheter erstreckt. Ein erstes Perfusionslumen 36 erstreckt sich
von einem ersten Perfusionsanschlussstück 46 am proximalen
Ende des Katheters durch den gemeinsamen proximalen Schaft 22 und
endet an einer Perfusionsöffnung 38 an
der distalen Spitze des ersten distalen Zweigs 24 distal
zum ersten Verschlussballon 30. Gegebenenfalls kann der
erste Zweig 24 auch ein erstes Drucküberwachsungslumen 40 umfassen,
um den Perfusionsdruck in der linken Koronararterie zu überwachen.
Das Drucklumen 40 kommuniziert mit einer ersten Drucköffnung 42 nahe
der distalen Spitze des ersten Zweigs 24 distal zur Verschlussballonstulpe 30 und
mit einem ersten Drucküberwachungsanschlussstück 44 am
proximalen Katheterende. Alternativ dazu kann der Perfusionsdruck auch
mit Hilfe eines Drucksensors, so etwa einem piezoelektrischen Sensor,
der im distalen Ende des Drucklumens 40 angeordnet ist, überwacht
werden. Andere Sensorvorrichtungen wie z.B. ein thermoelektrischer
Temperatursensor können
ebenfalls auf dem Katheter vorhanden sein, um andere physiologische
Bedingungen zu überwachen.
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Ebenso
besitzt der zweite distale Zweig 26 des Katheters an seiner
distalen Spitze eine zweite aufblasbare Verschlussballonstulpe 50.
Der Ballon 50 kommuniziert mit einem zweiten Ballonaufblaslumen 52,
das sich durch den Katheter zu einer zweiten Ballonaufblasöffnung 54 am
proximalen Ende des Katheters erstreckt. Ein zweites Perfusionslumen 56 erstreckt
sich von einem zweiten Perfusionsanschlussstück 66 am proximalen
Katheterende durch den gemeinsamen proximalen Schaft 22 und
endet an einer Perfusionsöffnung 58 an
der distalen Spitze des zweiten distalen Zweigs 26 distal
zum zweiten Verschlussballon 50. Gegebenenfalls kann der
zweite Zweig 26 auch ein zweites Drucküberwachungslumen 60 umfassen,
um den Perfusionsdruck in der rechten Koronararterie zu überwachen.
Das Drucklumen 60 kommuniziert mit einer zweiten Drucköffnung 62 nahe
der distalen Spitze des zweiten Zweigs 26 distal zur Verschlussballonstulpe 50 und
mit einem zweiten Drucküberwachungsanschlussstück 64 am proximalen
Katheterende. Das erste und das zweite Perfusionslumen 36, 56 können parallel
zueinander durch den gemeinsamen proximalen Schaft 22 verlaufen,
wie dies in 1B dargestellt
ist, oder die zwei distalen Perfusionslumina 36, 56 können sich verbinden
und ein einzelnes gemeinsames Perfusionslumen im proximalen Schaft 22 ausbilden,
der mit einem einzelnen Perfusionsanschlussstück am proximalen Ende verbunden
ist. Die Perfusionslumina 36, 56 sollten über eine
ausreichende Querschnittsfläche verfügen, damit
die kardioplegische Lösung
mit etwa 100–250
ml/min oder mehr mit einem gesicherten Perfusionsdruck, der 150
mmHg an den distalen Enden des Katheters nicht überschreitet, durchströmen kann.
Ein Durchgangslumen mit einem Innendurchmesser von 1,7 mm oder einer äquivalenten
Fläche führt 100
ml/min Blut/kardioplegisches Gemisch oder 250 ml/min kristallförmige kardioplegische
Lösung bei
akzeptablen Perfusiondrücken
zu.
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Der
fakultative dritte distale Zweig 28 zum Ableiten von Blut
aus dem linken Herzventrikel besitzt ein einzelnes Drainagelumen 68,
das mit einem einzelnen Drainageloch 70 oder zahlreichen
Drainagelöchern
an der distalen Spitze des dritten distalen Zweigs 28 in
Verbindung steht. Der dritte distale Zweig 28 ist in 1E im Querschnitt abgebildet. Das
Drainagelumen 68 verläuft
durch die Länge
des Katheterschafts und verbindet sich mit einer Drainageöffnung 72 am
proximalen Katheterende. Der dritte distale Zweig 28 besitzt
eine atraumatische distale Spitze 74, die sicher durch
die Aortenklappe zum Ausleiten von Blut aus dem linken Ventrikel
durchgeführt
werden kann, ohne dabei die Blättchen
der Klappe zu beschädigen.
In diesem veranschaulichenden Beispiel besitzt die Drainagespitze
eine Pigtail-Krümmung 74,
um die Aortenklappe zu durchqueren. Andere mögliche Konfigurationen für die atraumatische
distale Spitze umfassen ein weiches, stumpfes Ende, eine knollenförmige Katheterspitze oder
verschiedene andere atraumatische Katheterkrümmungen. Eine alternative Konstruktion
für den dritten
distalen Zweig 28 ist in 1G im
Querschnitt dargestellt. In dieser Variante weist der dritte distale Zweig 28 ein
zweites Lumen 67 auf, um den Blutdruck im linken Ventrikel
des Patienten zu überwachen.
Das Drucküberwachungslumen 67 verbindet
in diesem Fall eine oder mehrere Drucküberwachungsöffnungen nahe dem distalen
Ende des dritten distalen Zweigs 28 mit einem Drucküberwachungsanschlussstück am proximalen
Ende des Katheters.
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Die
Drainageöffnung 72 endet
in einem Luer-Anschlussstück
oder einem anderen Standard-Katheteranschlussstück, um dieses an einer Vakuumsammelflasche
oder einer Rollenpumpe zu befestigen. Jedes der Perfusionsanschlussstücke 46, 66 endet
in einem Luer-Anschlussstück
oder einem anderen Standard-Katheteranschlussstück, um dieses mit einer Spritze
oder einer Perfusionspumpe zu verbinden. Die Ballonaufblasöffnungen 34, 54 können, wie
dargestellt, über
ein Absperrventil verfügen,
oder über
ein einfaches Luer-Anschlussstück, das
am proximalen Ende befestigt ist, um mit einer Spritze oder einer
anderen Ballonaufblasvorrichtung verbunden zu werden.
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Vorzugsweise
sind Länge
und Durchmesser des Katheters so ausgeführt, dass der Katheter über die
Oberschenkelarterie eingeführt
werden kann. Alternativ dazu kann der Katheter so adaptiert sein, dass
er über
die Hals- oder Armschlagader oder von einem anderen peripheren Arterienzugang
aus eingeführt
werden kann. Die Länge
des Katheters beträgt
vorzugsweise 80–120
cm, wobei eine Länge von
90–100
cm zum Einführen über eine
Oberschenkelarterie bevorzugt ist. Der Durchmesser jedes distalen
Zweigs 24, 26, 28 liegt vorzugsweise
bei 6–7 French
(Charriere-Skala) oder 2,0–2,3
mm. Der Durchmesser des gemeinsamen proximalen Abschnitts 22 des
Katheters beträgt
vorzugsweise etwa 12 French (Charriere-Skala) oder 4,0 mm.
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In
der Ausführungsform
der 1A-1E sind die geraden, flexiblen distalen
Zweige 24, 26 des Perfusionskatheters 20 so
adaptiert, dass sie in das linke und das rechte Koronarostium unter
Verwendung eines lenkbaren Führungsdrahts,
der durch die Perfusionslumina 36, 56 oder eine
andere bekannte selektive Katheterisierungstechnik eingeführt wird, gelenkt
werden können.
Die 2A-2E zeigen eine Variante der ersten Ausführungsform
des Koronarperfusionskatheters mit vorgeformten Krümmungen 76, 78 auf
jedem der distalen Zweige 24, 46, um selektiv
in eines der Koronarostia einzudringen. Der erste distale Zweig 24 ist
mit einer Judkinschen Linkskurve 76 dargestellt, um in
das linke Koronarostium einzutreten, während der zweite distale Zweig 26 mit
einer Judkinschen Rechskurve 78 veranschaulicht ist, um
in das rechte Koronarostium einzudringen.
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Die 3A-3E verdeutlichen eine weitere Variante
der ersten Ausführungsform
des Koronarperfusionskatheters. Da manche Menschen eine anatomische
Variante mit drei anstatt von zwei signifikanten Koronarostia zeigen,
ist diese Variante mit drei distalen Zweigen 24, 26, 48 versehen,
wobei jeder eine aufblasbare Verschlussballonstulpe und ein Perfusionslumen
besitzt, das mit der distalen Spitze des Katheters verbunden ist.
Der dritte distale Zweig 48 wird verwendet, um selektiv
das dritte Koronarostium zu intubieren, das einen getrennten Ursprung
in der Arteria circumflexia haben kann. Dieses veranschaulichende
Beispiel ist ohne fakultativen dritten Zweig zur Drainage des linken
Ventrikels dargestellt. Ist dies der Fall, so sollte ein getrennter
Ventrikel-Drainagekatheter oder ein Pulmonalarterien-Drainagekatheter
verwendet werden, um Druck vom Inneren der Herzkammern zu entlüften.
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Die 4A-4E zeigen eine zweite bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung, die ein System 80 aus separaten Arterienkathetern 82, 84 bereitstellt, wobei
einer dieser für
jedes Koronoarostium und gegebenenfalls ein (nicht dargestellter)
Katheter zur Drainage des linken Ventrikels vorgesehen ist. Jeder der
Perfusionskatheter 82, 84 weist eine aufblasbare Ballonstulpe 86, 88 oder
eine andere Verschlussvorrichtung am distalen Ende auf. Ein Pertusionslumen 90, 92 tritt
aus jedem Katheter distal zur Verschlussvorrichtung an den Öffnungen 91, 93 aus.
Gegebenenfalls kann jeder der Pertusionskatheter auch ein Drucküberwachungslumen 94, 96 aufweisen,
um damit den Pertusionsdruck in den Koronararterien zu überwachen.
Die distalen Enden jedes der Koronarpertusionskatheter können vorgeformt
sein, um selektiv in sein jeweiliges Koronarostium einzudringen. Solche
selektiven Krümmungen
für Koronarkatheter sind
in der Technik allgemein bekannt und finden bei Angiographie-Kathetern und Angioplastie-Führungskathetern
ihre breite Anwendung. In 4A ist
der linke Koronarperfusionskatheter 82 mit einer Judkinschen
Linkskurve und der rechte Koronarperfusionskatheter 84 mit
einer Judkinschen Rechtskurve dargestellt. Andere allgemeine selektive
Kurven umfassen die Amplatz'schen
Links- und Rechtskurven, die Sones-Kurven und spezialisierte Kurven
zum selektiven Katheterisieren der proximalen Anastomosen der koronaren
Bypass-Transplantationen. Alternativ dazu kann jeder der Koronarperfusionskatheter
individuell in sein jeweiliges Koronarostium unter Verwendung eines
lenkbaren Führungsdrahts
gelenkt werden.
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Vorzugsweise
sind die Katheter so ausgeführt,
dass die Katheterschäfte
mit einem Drahtgeflecht 98 verstärkt sind, wie dies in den 4C und 4E dargestellt ist, um den Katheter ausreichende Drehsteifigkeit
zu verleihen, so dass sie in den Koronarostia unter Verwendung selektiver
Katheterisierungstechniken manipuliert werden können. Der Durchmesser jedes
Katheters beträgt
vorzugsweise 6–7
French (Charriere-Skala) oder 2,0–2,3 mm. Jeder der Koronarperfusionskatheter
besitzt einen Schaft mit drei Lumina, wie dies in den 4B und 4D verdeutlicht ist. Die Ballonaufblaslumina 100, 102 kommunizieren
mit den aufblasbaren Verschlussballonstulpen 86, 88,
und die Perfusionslumina 90, 92 erstrecken sich
zu den distalen Spitzen der Katheter distal zu den Verschlussballonen.
Eine mögliche
alternative Konstruktion für
die in den 4B und 4D dargestellten Katheterschäfte umfasst
einen einzelnen oder doppelten Lumeninnenschaft mit einer äußeren oder
koaxialen Ballonlumenröhre,
die mit der aufblasbaren Verschlussballonstulpe kommuniziert. Die
Perfusionslumina jedes Katheters sollten über einen ausreichenden Innendurchmesser
verfügen,
um eine Durchflussrate der kardioplegischen Lösung von etwa 100–250 ml/min
oder mehr mit einem gesicherten Perfusionsdruck, der 46,5 kPA (150
mmHg) an den distalen Enden des Katheters nicht überschreitet, zuzulassen. Ein
Perfusionslumen mit einem Innendurchmesser von 1,7 mm oder einer äquivalenten
Fläche
führt 100
ml/min Blut/kardioplegisches Gemisch oder 250 ml/min kristallförmige kardioplegische
Lösung
bei akzeptablen Perfusionsdrücken
zu. Vorzugsweise umfasst jeder der Perfusionskatheter auch ein drittes
Drucküberwachungslumen 94, 96 zum Überwachen
des Perfusionsdrucks in jeder der Koronararterien.
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Vorzugsweise
werden alle Katheter durch eine einzelne Arterienhülle 104 eingeführt, die
in der Oberschenkelarterie oder einer anderen peripheren Arterie
durch Arterienschnitt oder die Seldinger-Technik angeordnet wird.
Um die Anzahl der erforderlichen Arterienzugangsöffnungen noch weiter zu reduzieren,
kann die Arterienhülle 104 einstückig mit
der Arterienkanüle
des kardiopulmonalen Bypass-Systems
ausgebildet werden, wie dies in 4A veranschaulicht
ist. Ein oder mehr Hämostase-Ventile 106, 108 auf
der Arterienkanüle
ermöglichen,
dass die Koronarperfusions- 82, 84 und Drainagekatheter
durch das Blutdurchflusslumen 110 der Arterienkanüle 104 durchgeführt werden,
ohne dass dabei ein großer Blutverlust
erfolgt.
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Die 5A-5B zeigen eine dritte bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung, die ein System aus individuellen Arterienkathetern
bereitstellt, die zur aufsteigenden Aorta durch einen einzelnen
gemeinsamen Führungskatheter 118 geführt werden,
wobei ein Katheter für
jedes Koronarostium 112, 114 und gegebenenfalls
ein separater Katheter 116 zum Entlüften des linken Ventrikels
vorgesehen ist. Jeder der Koronarperfusionskatheter 112, 114 weist
eine aufblasbare Ballonstulpe 120, 122 oder ein
anderes Verschlussmittel am distalen Ende auf. Ein Perfusionslumen
tritt aus jedem Katheter distal zur Verschlussvorrichtung aus. Gegebenenfalls
kann jeder der Perfusionskatheter auch ein Drucküberwachungslumen umfassen,
um den Perfusionsdruck in den Koronararterien zu überwachen.
Der Führungskatheter 118 besteht
vorzugsweise aus einem mit einem Drahtgeflecht 124 verstärkten Schaft 126,
wie in 5B dargestellt,
um das System zu stützen.
Der distale Abschnitt des Schafts ist vorzugsweise gekrümmt, um das
distale Ende 128 des Katheters in der aufsteigenden Aorta
nahe den Koronarostien zu halten. Da die einzelnen Katheter in der
Aorta durch den gemeinsamen Führungskatheter 118 getragen
werden, kann die Konstruktion der einzelnen Katheter 112, 114 ohne
Verstärkung
einfacher ausgeführt
werden, wie dies in 5B im
Querschnitt dargestellt ist.
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6 zeigt eine vierte bevorzugte
Ausführungsform
der Erfindung, die ein System individueller Arterienkatheter bereitstellt,
die durch einen Führungskatheter 130 mit Vielfach-Lumina
zur aufsteigenden Aorta zugeführt
werden. Der distale Abschnitt 132 des Führungskatheters 130 mit
Vielfach-Lumina ist gekrümmt,
um so das distale Ende des Katheter in der aufsteigenden Aorta nahe
den Koronarostia in der Aortenwurzel zu halten. Ein erster Koronarperfusionskatheter 140 wird
durch ein erstes Innenlumen des Führungskatheters 130 mit
Vielfach-Lumina eingeführt.
Das erste Lumen des Führungskatheters
endet in einer ersten Ausgangsöffnung 134,
die winkelig ausgeführt
ist, um den Perfusionskatheter zur linken Koronararterie hin zu
lenken. Ein zweiter Perfusionskatheter 142 wird durch ein zweites
Innenlumen des Führungskatheters 130 mit Vielfach-Lumina
eingeführt.
Das zweite Lumen des Führungskatheters
endet in einer zweiten Ausgangsöffnung 136,
die winkelig ausgeführt
ist, um den Perfusionskatheter zu rechten Koronararterie hin zu
lenken. Jeder der Koronarperfusionskatheter verfügt am distalen Ende über eine
aufblasbare Ballonstulpe 146, 148 oder eine andere
Verschlussvorrichtung. Ein Perfusionslumen 150, 152 tritt
aus jedem Katheter distal zur Verschlussvorrichtung aus. Gegebenenfalls
kann jeder Perfusionskatheter auch ein Drucküberwachungslumen umfassen,
um den Perfusionsdruck in den Koronararterien zu überwachen.
Gegebenenfalls wird ein Drainagekatheter 144 durch ein drittes
Innenlumen des Führungskatheters 130 mit Vielfach-Lumina
eingeführt.
Das dritte Lumen des Führungskatheters
endet in einer dritten Ausgangsöffnung 138,
die winkelig ausgeführt
ist, um den Drainagekatheter 144 durch die Aortenklappe
in das linke Ventrikel zu steuern.
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10A zeigt eine fünfte bevorzugte
Ausführungsform
der Erfindung, die ein Kathetersystem bereitstellt, das eine Kombination
aus einem Führungskatheter
mit Vielfach-Lumina und einem Perfusionskatheter 194 und
zumindest einem koaxialen Perfusionskatheter 206 umfasst,
der durch eines der Lumina des Führungskatheters
zugeführt
wird. Der distale Abschnitt 198 des Führungskatheters 194 mit Vielfach-Lumina ist gekrümmt, um
eine Verschlussvorrichtung 200 auf der distalen Spitze
des Führungskatheters
in ein erstes Koronarostium zu lenken, welches in diesem veranschaulichenden
Beispiel das linke Koronarostium 176 ist. Der Führungskatheter 194 mit
Vielfach-Lumina ist in 10B im Querschnitt
abgebildet. Der Führungskatheter 194 verfügt über zumindest
zwei Lumina: ein Perfusionslumen 202, das mit der distalen
Spitze des Katheter verbunden ist, um kardioplegische Lösung in
die erste Koronararterie zuzuführen,
sowie ein Führungslumen 204,
um einen separaten, koaxialen Koronarperfusionskatheter 206 zur
aufsteigenden Aorta und in das zweite Koronarostium 180 zu
führen.
Zusätzlich
dazu kann der Führungskatheter 194 auch
ein separates Aufblaslumen und/oder Drucküberwachungslumen umfassen,
wie dies in den vorigen Ausführungsformen
beschrieben ist.
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Der
Koronarperfusionskatheter 206 wird durch das Führungslumen 204 des
Führungskatheters 194 mit
Vielfach-Lumina eingeführt
und verlässt den
Führungskatheter
durch eine Seitenöffnung 208, die
innerhalb der aufsteigenden Aorta positioniert ist. Eine Verschlussvorrichtung 212 auf
dem distalen Ende des Koronarperfusionskatheters 206 wird
mit Hilfe eines passend gekrümmten
distalen Endes oder unter Verwendung eines Führungsdrahts in das zweite
Koronarostium gelenkt, in diesem Fall in das rechte Koronarostium 180.
Der Koronarperfusionskatheter 206 besitzt zumindest ein
Innenlumen 210, wie in 10B dargestellt,
um kardioplegische Lösung
in die zweite Koronararterie zuzuführen. Der Koronarperfusionskatheter 206 kann
auch zusätzliche
Lumina für
das Aufblasen und/oder die Drucküberwachung
umfassen.
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Alternativ
dazu kann, wenn kein separates Führungslumen 202 im
Führungskatheter 194 bereitgestellt
ist, der Koronarperfusionskatheter 206 durch das Perfusionslumen 202 des
Führungskatheters 194 eingeführt werden,
und der Koronarpertusionskatheter 206 kann so adaptiert
sein, dass er gegen die Seitenöffnung 208 des
Führungskatheters 194 abdichtet.
Der distale Abschnitt des Koronarpertusionskatheters 206 kann
verjüngt
sein, so dass er gegen die Seitenöffnung 208 abdichtet,
wenn er aus dem Führungskatheter 194 heraus
vorgeschoben wird. Zusätzlich
dazu kann ein Abdichtmittel wie eine O-Ring-Abdichtung in der Seitenöffnung 208 vorgesehen
sein. In dieser Konfiguration können
der Führungskatheter 194 und
der Koronarperfusionskatheter 206 getrennt durch ihre jeweiligen
Lumina perfundiert werden, oder die Durchströmkanäle können verbunden werden, indem
ein oder mehr Löcher
in der Seitenwand des Koronarperfusionskatheters 206 proximal
zu seinem Ausgang in die Seitenöffnung 208 ausgeführt werden,
so dass sein Perfusionslumen 210 mit dem Perfusionslumen 202 des
Führungskatheters 194 kommuniziert.
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11 zeigt einen subselektiven
Katheter und eine Koronararteriensonde 220, die in Verbindung
mit dem Koronarperfusionskathetersystem der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können. Der
subselektive Katheter 220 ist so dimensioniert, dass er
zu den Koronararterien durch eines der Perfusionslumina 216 des
Perfusionskathetersystems geführt
werden kann. Der subselektive Katheter 220 kann verwendet
werden, um subselektiv kardioplegische Lösung zu einem der Zweige der
Koronararterien zuzuführen
oder um therapeutische Mittel wie z.B. thrombolytische Medikamente
in die Koronararterien zu infundieren, während der Herzschlag angehalten ist.
Die distale Spitze 222 des subselektiven Katheters 220 dient
auch als Koronararteriensonde, um Stenosen oder Verschlüsse in den
Koronararterien zu lokalisieren. Die distale Spitze 222 des
subselektiven Katheters 220 wird selektiv in die Koronararterie und
ihre Verästelungen
vorgeschoben, bis sie durch eine Blockade in der Arterie gestoppt
wird. Die distale Spitze 222 ist mit einem kleinen knollenförmigen Ring 224 konfiguriert,
der durch die Wände
der Koronararterie ertastet werden kann, um auf diese Weise dem Chirurgen
bei der Lokalisierung von Stenosen und der Auswahl der geeigneten
Stelle für
eine Transplantationsanastomose während des Bypass-Eingriffs
zu helfen. Während
des Eingriffs am offenen Herzen kann der Ring 224 direkt
vom Chirurgen mit einer behandschuhten Hand ertastet werden. Während einer
thorakoskopischen Bypass-Operation bei geschlossenem Brustkorb kann
eine längliche
Sonde, die mit der Hand gehalten und durch eine Zugangsöffnung im
Brustkorb des Patienten eingeführt wird,
verwendet werden, um den kleinen knollenförmigen Ring 224 auf
der Katheterspitze 222 zu lokalisieren. Vorzugsweise besteht
der Ring 224 aus Metall oder aus Kunststoff mit einem strahlungsundurchlässigen Füllstoff,
so dass die distalen Probenspitze 222 des Katheters 220 auch
fluoroskopisch lokalisiert werden kann.
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Eine
andere Verwendung des koaxial angeordneten subselektiven Katheters
und der Koronararteriensonde 220 besteht darin, einen umgepumpten Wärmeaustauschkreislauf
innerhalb der Koronararterien selbst zu erzeugen, um auf diese Weise
die Wirksamkeit der Gewebekühlung
in Kalt-Kardioplegie-Verfahren zu steigern. In diesem alternativen
Verfahren wird eine der Katheter, z.B. der subselektive Katheter 220,
dazu verwendet, kalte kardioplegische Lösung in die Koronararterien
in einer höheren
Rate zu infundieren, als dies anders notwendig wäre, um einen künstlichen
Herzstillstand herbeizuführen.
Der andere Katheter, in diesem Fall der Perfusionskatheter 218,
wird dazu verwendet, das überschüssige kardioplegische
Fluid abzuleiten, so dass der Druck in der Koronararterie den erwünschten
Perfusionsdruck nicht überschreitet.
Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass die Durchflussrate
der kalten kardioplegischen Lösung
erhöht
wird, die durch die Koronararterien gepumpt wird, um das Herzgewebe
besser zu kühlen,
ohne dabei den Perfusionsdruck zu steigern oder eine übermäßig große Menge
an kardioplegischer Lösung
durch das Kapillarenbett des Patienten zu pumpen. Dieses Verfahren
ist insbesondere beider Durchführung
von chirurgischen Eingriffen am geschlossenen Herzen von Vorteil,
in welchen es unpraktisch wäre,
das gesamte Herz in kalter Kochsalzlösung zu baden oder einen Wärmetauscher
außen
um das Herz herumzuwickeln.
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Die 7A-7F veranschaulichen ein alternatives
Verschlussmittel für
die distale Spitze des Koronarperfusionskatheters. 7A zeigt eine aufblasbare Verschlussballonstulpe 154,
wie sie zuvor beschrieben wurde. Vorzugsweise ist der Verschlussballon 154 im
aufgeblasenen Zustand kugelförmig. Der
maximale Durchmesser des aufgeblasenen Ballons 154 kann
etwa 5 mm betragen, was ausreicht, um die Koronarostia 160 bei
den meisten Patienten zu verschließen. Verschlussballone mit
einem Durchmesser von 7 oder 8 mm können manchmal erforderlich
sein, um Venentransplantate zu verschließen, deren Innendurchmesser
manchmal 5 mm überschreitet.
Der Ballon besteht vorzugsweise aus einem Elastomermaterial wie
Latex, Silikon oder Polyurethan oder einem Gemisch aus Materialien
wie Polyurethan und Polyvinylchlorid. Der Ballon kann in klebender
Weise am Katheterschaft angebunden und/oder befestigt sein. Wird
ein thermoplastisches Elastomer als Ballonmaterial verwendet, so
kann der Ballon direkt durch Wärme
an einen Schaft aus kompatiblem Material ohne Klebemittel befestigt
werden. Die Verwendung eines elastomeren Ballonmaterials ermöglicht,
dass der luftentleerte Ballon ein beinahe auf Null entleertes Profil
erreicht, und dass sich die Ballone selbst ein wenig der beim Aufblasen
im Ballonmaterial gelagerten elastomeren Energie entleeren. Der
Ballonaufblasdruck sollte geringfügig höher sein als der maximale Perfusionsdruck,
der verwendet wird, um eine Wanderung des Ballons zu vermeiden,
und um zu verhindern, dass die kardioplegische Lösung oder das systemische Blut
durch den aufgeblasenen Ballon hindurch auslecken. Gleichzeitig sollte
der Ballonaufblasdruck gering genug sein, so dass der Ballon sich
nicht unabsichtlich in die Koronarostia hinein ausdehnt. Es hat
sich gezeigt, dass ein Aufblasdruck von 350 mmHg effektiv ist. Die
aufblasbare Verschlussballonstulpe verschließt die Koronararterie sehr
vorsichtig, wobei nur ein sehr kleines Risiko einer Beschädigung des
Ostiums gegeben ist. Zusätzliche
Merkmale wie Rippen oder Beulen können in die Oberfläche des
Ballons eingearbeitet sein, um die Reibung mit den Koronarostia
zu vergrößern und
somit das Abgleiten des Ballons zu verhindern, ohne dabei den Aufblasdruck
zu erhöhen.
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7B zeigt eine Koronarperfusionskatheterspitze 156 mit
einem sich konisch verjüngenden Verschlussmittel 158 an
der distalen Spitze. Dieses konische Verschlussmittel 159 wird
in das Koronarostium 160 gekeilt, um den Fluss um die Katheterspitze
herum zu verschließen. 7C zeigt eine Koronarperfusionskatheterspitze
mit einem O-Ring-Verschlussmittel 162 an der distalen Spitze.
Das O-Ring-Verschlussmittel 162 wird
ebenso in das Koronarostium 160 gedrängt, um den Fluss um die Katheterspitze
herum zu verschließen.
Bei diesen zwei Verschlussmitteln muss darauf geachtet werden, die Katheterspitze
größenmäßig passend
für das
Koronarostium auszuführen,
so dass eine zuverlässige Abdichtung
ohne Beschädigung
des das Ostium umgebenden Gewebes erreicht werden kann.
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7D veranschaulicht eine
Koronarperfusionskatheterspitze mit einem keilförmigen Verschlussmittel 164 an
der distalen Spitze. Der Keil 164 ist so groß, dass
er das Koronarostium 160 verschließt und die Koronararterie vom
Blutfluss im Körperkreislauf
isoliert. Der Keil 164 kann aus einem festen oder hohlen,
formgepressten Kunststoff- oder Elastomermaterial hergestellt sein,
oder der Keil kann als geformter Verschlussballon ausgebildet sein,
der im aufgeblasenen Zustand eine Keilform zeigt. Die 7E und 7F zeigen umgekehrt keilförmige Verschlussballone 166, 170.
Die Ballone 166, 170 sind vorzugsweise als geformte
Verschlussballone ausgebildet, die im aufgeblasenen Zustand ihre Sperr-Keilform
erreichen. Die Sperr-Keilform ist so konstruiert, dass sie den Verschlussballon
im Koronarostium 160 hält
und einer Lösung
aus dieser Position entgegenwirkt. 7E veranschaulicht
eine Variante des Verschlussballons 166, die selbstaufblasend
ist. Wird kardioplegische Lösung
durch das Perfusionslumen des Katheters infundiert, so tritt diese zuerst
in den Verschlussballon 166 ein, der nahe dem distalen
Ende des Katheters verbunden ist. Der Druck der kardioplegischen
Lösung
bläst den
Ballon 166 auf und dichtet die Seiten des Ballons gegen
die Wände
des Koronarostiums 160 ab. Die kardioplegische Lösung verlässt den
Verschlussballon 166 durch eine distale Öffnung 168 in
der Koronararterie. Die distale Öffnung 168 leistet
einen geringen Widerstand gegen den Fluss der kardioplegischen Lösung, was
den Verschlussballon 166 unter Druck setzt und diesen so
lange aufgebläht
hält, so
lange ausreichend kardioplegische Lösung durch den Katheter fließt.
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Für die Ausführungsformen
des in den 7B-7E dargestellten Verschlussmittels,
das kein Aufblaslumen erfordert, kann die Konstruktion des Perfusionskatheters
sehr viel simpler sein als für
die vorangehend beschriebenen Veschlussballon-Ausführungsformen.
Ein Querschnitt einer möglichen Ausführungsform
der Schaftkonstruktion ist in 1 F
dargestellt. Die Perfusionskatheter (oder die distalen Zweige eines
einzelnen Perfusionskatheters) 24 weisen ein Perfusionslumen 36 und
ein Drucküberwachungslumen 40 auf,
die mit den proximalen und distalen Enden des Katheters verbunden
sind. Gibt es andere Mittel für
die Überwachung
und Steuerung des Perfusionsdrucks in den Koronararterien, so können die
Katheter weiter noch mit einem einzelnen Perfusionslumen vom einen
zum anderen Ende vereinfacht werden, wodurch sich die Gesamtkosten des
Kathetersystems wie auch der Gesamtdurchmesser der Katheter verringern
würden.
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Das
Kathetersystem der vorliegenden Erfindung wird dem Endverbraucher
vorzugsweise in einem sterilen und gebrauchsfertigen Zustand geliefert.
Für Ausführungsformen
des Systems, die zahlreiche Katheter, Führungsdrähte, Führungskatheter und/oder Hüllen und
Kanülen
verwenden, können alle
Komponenten, die für
die Durchführung
des Verfahrens erforderlich sind, gemeinsam in einem einzelnen Kit,
das sterilisiert und betriebsbereit ist, zusammengepackt sein.
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8 ist eine Darstellung der
aufsteigenden Aorta 172, wobei die Anordnung der Koronarperfusionskatheter 174, 179 und
des linken Ventrikel-Drainagekatheters 184 veranschaulicht
sind. Ein erster Koronarperfusionskatheter 174 greift in
das linke Koronarostium 176 und ein zweiter Koronarperfusionskatheter 178 in
das rechte Koronarostium 180 ein. Das Anordnen der Katheter
erfolgt im Allgemeinen unter fluoroskopischer Führung. Um die Sichtbarmachung
der Katheter unter dem Fluoroskop zu verbessern, kann der Katheter
mit einem oder mehr strahlenundurchlässigen Markerringen aus einem
dichten Material wie Gold, Platin, Tantal oder Wolfram an seinen
distalen Spitzen versehen sein. Alternativ oder zusätzlich dazu
können
die Katheterschäfte
aus einem mit einem strahlenundurchlässigen Material wie Barium-
oder Wismuthverbindungen verbundenen Polymer bestehen, um die Strahlenundurchlässigkeit weiter
zu verbessern.
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Die
Perfusionskatheter 174, 178 können mit fluoroskopischer Führung in
ein oder zwei Verfahren angeordnet werden. Im ersten Verfahren sind
die distalen Katheterenden mit selektiven, kranzartigen Kurven vorgeformt.
Die Kurven werden mit einem im Perfusionslumen angeordneten steifen
Führungsdraht,
wie in 4A in strichlierten
Linien 82', 84' dargestellt,
gestreckt, wenn die Katheter in die Oberschenkelarterie eingeführt und
durch die absteigende Aorta in die aufsteigende Aorta vorgeschoben
werden. Werden die Führungsdrähte zurückgezogen,
so nehmen die Katheter ihre gekrümmte
Gestalt wieder an und sind wieder so adaptiert, dass sie leicht
in die Koronarostia manövriert
werden können.
Im zweiten Verfahren sind die distalen Enden der Katheter nicht vorgekrümmt, aber
es wird ein gekrümmter
lenkbarer Führungsdraht
verwendet, um jeden der Katheter in das jeweilige Koronarostium
zu lenken. Bei der dritten Ausführungsform
des Kathetersystems, das in den 5A-5B veranschaulicht ist, kann
der gekrümmte
Führungskatheter
den lenkbaren Führungsdraht
dabei unterstützen,
die Perfusionskatheter in die jeweiligen Koronarostia zu lenken.
Alternativ dazu können die
Lumina des Führungskatheters
so adaptiert sein, dass sie die Perfusionskatheter in die Ostia
lenken, wie dies in 6 dargestellt
ist.
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Die
Perfusionskatheter sollten ausreichend weit weg in die Koronarostia
eingesetzt werden, so dass sich die Ballone, wenn sie aufgeblasen
sind, zur Gänze
in den Koronararterien befinden. Gleichzeitig müssen die Ballone stromauf jedes
der Seitenzweige der Koronararterien positioniert werden, um eine
vollständige
Isolierung des Herzmuskels vom Körperkreislauf
sowie eine vollständige
Perfusion der Koronararterien mit kardioplegischer Lösung sicherzustellen.
Die Positionierung der Spitze jedes Katheters etwa 3 bis 5 mm stromab
des Koronarostiums vor dem Aufblasen führt in den meisten Fällen dazu, dass
der Ballon korrekt angeordnet ist. Befinden sich die Katheter in
ihrer korrekten Position, so blockiert das Aufblasen der Verschlussballonstulpen
den gesamten Fluss in den Koronararterien mit Ausnahme durch die
Perfusionslumina der Katheter. Die Verschlussballone werden vorzugsweise
mit steriler Kochsalzlösung
oder mit einem Gemisch aus Kochsalzlösung und einem strahlenundurchlässigen Kontrastmittel
aufgeblasen, um jegliche Gefahr einer Luftembolisierung beim Auftreten
von Ballonleckung oder -riss einzudämmen. Die Positionen der Verschlussballone
sollten nach dem Aufblasen mittels Fluoroskopie überprüft werden.
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9 ist eine schematische
Darstellung des gesamten Kardioplegie- und kardiopulmonalen Bypass-Systems.
Zuerst wird der Patient für
den kardiopulmonalen Bypass vorbereitet, indem die Arterienkanüle 188 in
einer peripheren Arterie wie der Oberschenkelarterie und die Venenkanüle 192 in
einer peripheren Vene wie der Oberschenkelvene angeordnet werden
und indem diese mit dem kardiopulmonalen Bypass-System 190 verbunden
werden. Ein kardiopulmonales Bypass-System von Oberschenkel zu Oberschenkel
oder ein anderes minimal invasives Systems wird bevorzugt, um die
Notwendigkeit für
einen invasiven chirurgischen Zugang zum Herzen zu reduzieren. Beispiele
für solche
geeigneten kardiopulmonalen Bypass-Systeme von Oberschenkel zu Oberschenkel
sind in US-A-4.540.399 und 5.011.469 zu finden. Unterdessen werden
der oder die Koronarperfusionskatheter 174, 178 abhängig davon,
welche Ausführungsform
der Erfindung zur Anwendung kommt, in eine Zugangsstelle in einer
peripheren Arterie wie etwa einer Oberschenkelarterie durch einen Schnitt
in der Arterie oder durch die Seldinger-Technik eingeführt und
danach zu den Koronarostia unter Verwendung einer der verschiedenen
oben beschriebenen Techniken gelenkt. Falls dies erwünscht ist, sollte
der fakultative Drainagekatheter 184 ebenfalls über die
Aortenklappe 182 zu diesem Zeitpunkt angeordnet werden.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
wird das System verwendet, um dem Patienten kalte Kardioplegie zum
maximalen Schutz des Herzmuskels zu verabreichen. Das kardioplegische
Fluid besteht vorzugsweise aus einer wässrigen KCl-Lösung, die mit
sauerstoffangereichertem Blut in einem Verhältnis von vier Teilen Blut
zu einem Teil KCl-Lösung
gemischt ist. Die wässrige
KCl-Lösung
besteht aus kristallförmigem,
mit Kochsalzlösung
gemischtem KCl in einer Konzentration im Bereich von 10–50 mEq
K+/Liter, vorzugsweise 15–30 mEq
K+/Liter. Alternativ dazu kann eine wässrige KCl-Lösung mit einer Konzentration
im Bereich von 10–30
mEq K+/Liter ohne Blutkomponente verwendet
werden. Eine umfassende Beschreibung der kardioplegischen Techniken, die
für eine
Verwendung im Verfahren der Erfindung geeignet sind, findet sich
in Buckberg, Strategies and logic of cardioplegic delivery to prevent,
avoid, and reverse ischemic and reperfusion damage, J. Thorac. Cardiovasc.
Surg. 93, 127-39 (1987). Soll systemische Hypothermia in Verbindung
mit künstlichem Herzstillstand
verwendet werden, so sollte der Körperkreislauf vorgekühlt werden,
indem gekühltes
Blut durch den gesamten Blutkreislauf gepumpt wird, bevor der ganze
Bypass etabliert wird. Dadurch wird sowohl die Temperatur des Körpers des
Patienten als auch seines Herzmuskels gesenkt. Wird der Herzmuskel
auf diese Weise vorgekühlt,
so hilft dies dabei, die kalte Kardioplegie wirksamer zu machen. Liegt
die Temperatur des Körperkreislaufs
innerhalb des Zielbereichs, typischerweise zwischen 28 °C und 32 °C, so werden
die Verschlussballonstulpen in jedem der Koronarostia aufgeblasen
und unmittelbar darauf wird mit Sauerstoff angereicherte kardioplegische
Lösung,
typischerweise zwischen 3 °C
und 10 °C,
durch jedes der Perfusionslumina in einer Geschwindigkeit von etwa
100–200
ml/min in jede Koronararterie gepumpt. Der Perfusionsdruck in den
Koronararterien kann durch die Drucküberwachungslumina überwacht
werden, um dadurch sicherzustellen, dass der Pertusionsdruck 150
mmHg an den distalen Enden der Katheter nicht überschreitet. Der Pumpdruck
sollte 350 mmHg nicht überschreiten,
um eine unangebrachte Hämolyse
in der Blutkomponente des Fluidgemisches zu vermeiden. Wird eine
kardioplegische Lösung
ohne jegliche Blutkomponente verwendet, kann ein höherer Pumpdruck
verwendet werden. Der tatsächliche
Perfusionsdruck sollte in den Koronararterien jedoch 150 mmHg nicht überschreiten,
um eine Schädigung
der Arterienwände
in den Endothelialzellen zu vermeiden.
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Ein
künstlicher
Herzstillstand erfolgt unmittelbar nach dem Infudieren von kardioplegischer
Lösung.
Setzt der Herzschlag aus, überschreitet
der Druck in der Aorta jenen im Ventrikel, und die Aortenklappe
schließt
sich um den Drainagekatheter. Der Drainagekatheter kann durch Schwerkraft
entleert werden, oder es kann ein Unterdruck auf das Drainagelumen
mit einer Spritze oder einer Pumpe beaufschlagt werden, um somit
das linke Ventrikel auf normalen Luftdruck einzustellen. Falls dies
erwünscht ist,
kann der Drainagekatheter mit einer Blutrückgewinnungseinheit verbunden
werden, die das Blut wiederverarbeitet und es dem Bypass-Kreislauf
wieder zuführt.
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Ein
anfänglicher
Bolus von insgesamt 500-1.000 ml an kardioplegischer Lösung wird
in die Koronararterien infundiert. Nach dem anfänglichen Bolus kann die Durchflussrate
auf konstante 25–50 ml/min
gesenkt werden, um den künstlichen
Herzstillstand sowie die Hypothermia des Herzmuskels zu halten.
Alternativ dazu können
die Koronararterien in periodischen Abständen mit sauerstoffangereicherter,
kalter, kardioplegischer Lösung
reinfundiert werden, um entweder einen Sauerstoffverlust oder ein frühzeitiges
Einsetzen des Herzschlags zu verhindern. Die Verschlussballonstulpen
müssen
während der
Dauer des chirurgischen Eingriffs aufgeblasen gehalten werden, so
dass das Blut des Körperkreislaufs
nicht in die Koronararterien eindringt. Denn falls dies geschieht,
könnte
der Herzschlag verfrüht
wieder einsetzen, was den Operationsablauf stören würde.
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In
einem alternativen Ansatz kann das Verfahren in Verbindung mit retrograder
Perfusion durch den Koronarsinus verwendet werden, um Hypothermia
und künstlichen
Herzstillstand aufrechtzuerhalten. In dieser alternativen Ausführungsform
wird der Anfangsbolus an Kardioplegie durch die Koronarperfusionskatheter
in die Koronararterien infundiert. Nachdem ein künstlicher Herzstillstand erreicht
wurde, wird der Ballon eines retrograden Perfusionskatheters im
Koronarsinus aufgeblasen und noch mehr kardioplegische Lösung wird
retrograd durch den Kreislauf der Herzkranzgefäße in einer geringeren Geschwindigkeit
perfundiert. Die Verschlussballonstulpen werden in aufgeblasenem
Zustand gehalten, um die Koronararterien vom Körperkreislauf zu isolieren,
und die kardioplegische Lösung
wird von den Koronararterien durch die Perfusionslumina der Koronarperfusionskatheter
entleert.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
wird der chirurgische Eingriff am Herzen während des Zeitraums des künstlichen
Herzstillstands durchgeführt,
wobei hierbei minimal invasive Techniken durch einen thorakoskopischen
oder transluminalen Zugang zum Herzen verwendet werden. Das Verfahren kann
auch in Verbindung mit traditionellen chirurgischen Techniken am
offenen Herzen zur Anwendung kommen, wenn Standardtechniken zum
Induzieren von künstlichem
Herzstillstand kontraindiziert sind, so etwa signifikante Insuffizienz
oder Verkalkung der Aortenklappe, Vernarbung oder Adhäsionen an
der aufsteigenden Aorta.
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In
einem alternativen Verfahren können
die Koronarpertusionskatheter des Kardioplegiesystems als Führungskatheter
zur Durchführung
von katheterbasierenden Eingriffsverfahren in den Koronaraterien des
Patienten verwendet werden. Auf diese Weise können Angiophastie, Atherektomie,
Thrombolyse oder ander Eingriffsprozeduren durch Einführen der Eingriffskatheter
durch die Perfusionslumina des Koronarperfusionskatheters in die
Koronararterien durchgeführt
werden. Katheter-basierende Eingriffsprozeduren können somit
mit minimalinvasiver Herzchirurgie kombiniert werden, um das Patientenwohl zu
verbessern.
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In
einem anderen alternativen Verfahren können die Koronarperfusionskatheter
des Kardioplegiesystems und das Verfahren zum Induzieren von Kardioplegie gemeinsam
mit einem Laser-System für
die transmyokardiale Neubildung von Gefäßen, wie jedes der in US-A-4.658.817,
5.125.924 und 5.125.926 beschriebenen Systeme, verwendet werden.
Die Laser-Vorrichtungen können
thorakoskopisch oder transluminal eingeführt werden, um den minimal-invasiven
Charakter des Verfahren beizubehalten. Die Verwendung dieser Systeme
in Verbindung mit dem vorliegenden System zur Erreichung eines künstlichen
Herzstillstands beseitigt die Schwierigkeiten, die sich ergeben,
wenn Laserenergie auf das schlagende Herz angewendet wird, wie dies
in jedem der Patente beschrieben ist. Dadurch, dass eine transmyokardiale
Neubildung von Gefäßen auf
einem ruhigen Herz erfolgt, wird sichergestellt, dass die Laserenergie
auf das Myokardium einwirkt, wenn sich dieses in einem entspannten
Zustand befindet, wodurch sich, wie gezeigt wurde, bessere Ergebnisse
erzielen lassen. Dadurch wird auch die mögliche Komplikation der Induktion
von Fibrillation in den Ventrikeln vermieden, welche auftreten kann, wenn
Laserenergie auf das Myokardium einwirkt, während dieses sich während der
Systole zusammenzieht. Die Laser-induzierten Kanäle können somit sorgfältiger angeordnet
werden, während
das Herz nicht schlägt,
so dass im ischämischen
Myokardium effektiver eine Gefäßneubildung
erfolgen kann, und kritische Strukturen wie Nerven oder Koronararterien
können
mit dem Laser sorgfältig
ausgespart werden.
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Nachdem
der chirurgische Eingriff beendet ist, kann der Körperkreislauf
wieder erwärmt
und die Verschlussballonstulpe wieder entleert und aus dem Koronarostium
zurückgezogen
werden. Falls dies erwünscht
ist, kann ein letzter Bolus an mit Sauerstoff angereichertem, normothermischem
Blut, das mit kardioplegischer Lösung
gemischt ist, durch die Perfusionskatheter gepumpt werden, bevor
die Verschlussballonstulpen entleert werden, um die Koronararterien
auszuwaschen und Schäden
aufgrund von Reperfusion gemäß des von
Buckberg et al. beschriebenen Verfahrens zu verhindern. Tritt das
wiedererwärmte
systemische Blut in die Koronararterien ein, sollte der Herzschlag
spontan wieder einsetzen. Nimmt das Herz seine Funktion nicht spontan
wieder auf oder wenn es unregelmäßig zu schlagen
beginnt, kann ein Defibrillationsimpuls auf das Herz angewendet
werden, um den Herzschlag zu korrigieren. Der Perfusionskatheter,
der Drainagekatheter und die Bypass-Kanülen können nunmehr zurückgezogen
und die Schnitte oder perkutanten Punktoren geschlossen werden.
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Somit
ist klar ersichtlich, dass die hierin beschriebenen Vorrichtungen
ein System zum Induzieren von künstlichem
Herzstillstand und einer totalen kardiopulmonalen Unterstützung gänzlich durch
den minimal invasiven transluminalen Zugang bereitstellt. Die vorliegende
Erfindung stellt somit eine wichtige Verbindung dafür da, den
minimal invasiven Eingriff am Herzen zu einer realen Möglichkeit
zu machen.
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Während obig
eine vollständige
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
gegeben ist, können
auch verschiedene Alternativen, Modifikationen und äquivalente
Formen verwendet werden.