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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Beschichtungen,
die das Substrat vor Verschleiß und
Abrieb schützen.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Beschichtungen, die
für den
Schutz von Substraten wie z. B. Sonnenbrillengläsern aus Kunststoff, augenheilkundlichen
Linsen und Fenstern von Barcodescannern vor Kratzern und Abrieb
nützlich
sind, sowie auf ein Verfahren zu deren Herstellung.
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Hintergrund
der Erfindung
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Es
gibt zahlreiche Verfahren aus dem Stand der Technik zur Beschichtung
von Substraten zur Verbesserung des Leistungsvermögens, z.
B. der Lebensdauer, der Abrasionsverschleißfestigkeit und ähnlicher
Eigenschaften. Ein Beispiel ist der Fall von Sonnenbrillengläsern aus
Kunststoff oder Kunststoffgläsern
bei Sehhilfen. Da Kunststoff leicht verkratzt, sind abriebfeste
Beschichtungen erwünscht,
die die Oberfläche
von Kunststoffgläsern
schützen
und ihre Nutzlebensdauer verlängern
können.
Die für
eine solche Beschichtung erwünschten
Attribute sind hohe Übertragung
von sichtbarem Licht, hohe Klarheit, vollkommene Abwesenheit von
Farbe, Abriebschutz wie bei Glas oder besser, chemischer Schutz
im Fall von Sicherheitsglas und Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit,
Wärme und
UV-Strahlung.
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Nicht-sprödes Verhalten
in Kombination mit Biegsamkeit ist ebenfalls wünschenswert, so dass eine Verschlechterung
der Stoßfestigkeit
der Linse vermieden wird und tiefe Kratzer weniger auffallen. Andere
Vorrichtungen zur optischen Übertragung
können
eine völlige
Biegsamkeit erfordern. Biegsamkeit oder umgekehrt sprödes Verhalten
kann durch Dehnen oder Biegen einer Probe mit der Beschichtung auf
der konvexen Oberfläche
und Messen der prozentualen Verlängerung
(100 ΔL/L),
bei der die Beschichtung versagt, d. h. feine Risse entwickelt,
größenmäßig bestimmt
werden. Dies wird nachfolgend als Dehnung bis Mikroriss bezeichnet.
Beschichtungen für
Flugzeugfenster beispielsweise müssen
mindestens 1% Dehnung bis Mikroriss aufweisen. Auch Fenster für Segel
oder Cabrioletverdecke sollten so biegsam sein, dass man sie ohne
dauerhafte Beschädigung
falten kann. Um eine solche Beschichtung marktfähig zu machen, muss das Abscheidungsverfahren
schnell, kostengünstig,
zuverlässig
und reproduzierbar sein.
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Auf
dem Markt für
augenheilkundliche Gläser
vertriebene Kunststoffgläser
werden hauptsächlich durch
Eintauchen in oder Schleuderbeschichten mit Acryl und Polysiloxan
beschichtet. Diese Beschichtungen verbessern die Abriebfestigkeit
des beschichteten Glases im Vergleich zu dem unbeschichteten Glas
signifikant. Dies gilt insbesondere für Polycarbonat, das einem starken
Abrieb unterliegt. Eine verbesserte Abriebfestigkeit der beschichteten
Gläser
ist dennoch noch immer ein großes
Problem in der Industrie der Augenheilkundegläser. Das industrielle Ziel
ist es, Kunststoffgläser
zu erhalten, die dieselbe Abriebfestigkeit aufweisen wie Gläser aus
Glas. Die Abriebfestigkeitseigenarten der derzeit im Handel erhältlichen
Kunststoffgläser
sind im Vergleich zu denen von Glas schlecht. Daher muss man beim
Kauf einer Brille zwischen Glas, das sehr abriebfest, aber dafür schwer
ist, und Kunststoff, der leichter, aber dafür weniger abriebfest ist, wählen.
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Es
ist bekannt, dass Plasmaabscheidung zu Beschichtungen führt, die
eine sehr viel bessere Abriebfestigkeit, chemische Beständigkeit
und dergleichen aufweisen als Beschichtungen, die nach den zuvor
erwähnten
nass-chemischen Verfahren erzeugt werden. Sehr harte, nicht-kristalline
Beschichtungen lassen sich leicht herstellen, z. B. indem man das
Substrat auf die kapazitiv gekoppelte („kraftbetriebene") Elektrode in einem
Hochfrequenzreaktor legt und das Substrat einem Hochleistungs-/Niedrigdruck-Methanplasma
aussetzt. Solche Beschichtungen, die allgemein als diamantartiger
Kohlenstoff (DLC) bezeichnet werden, können auch hergestellt werden,
indem man das Substrat einem Strahl energiereicher Kohlenwasserstoffionen
aussetzt, die bei sehr niedrigen Drücken in einer Ionenquelle erzeugt
werden.
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In
dem Hochfrequenzplasma wird das Substrat, genau wie in dem Ionenstrahlverfahren,
aufgrund der Gegenwart einer großen negativen Vorspannung an
der kraftbetriebenen Elektrode ebenfalls mit energiereichen Ionen
aus dem Plasma bestrahlt. Werden die Substrate von der kraftbetriebenen
Elektrode entfernt angebracht, werden sie lediglich mit energiearmen
Ionen bestrahlt (weniger als 20 eV). Die Eigenschaften der Beschichtungen
hängen
empfindlich von der Energie der Ionen, d. h. der Vorspannung ab,
die durch Einstellen von Hochfrequenzleistung und Druck gesteuert
werden kann. Eine niedrige Vorspannung erzeugt im Allgemeinen Polymerbeschichtungen,
die weich und gelb sind und eine Dehnung bis Mikroriss von mehr
als 5% sowie eine geringe Eigenspannung aufweisen. Andererseits
sind die Beschichtungen unter hoher Vorspannung sehr hart (daher
der Begriff diamantartig), schwarz und spröde und weisen eine hohe innere
Druckspannung auf.
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Es
gibt zahlreiche Techniken, bei denen die Abscheidung ohne Beschuss
mit energiereichen Ionen erfolgt. Bei diesen sogenannten Plasmapolymerisationsverfahren
erfolgt die Steuerung der Beschichtungseigenschaften wie z. B. Härte hauptsächlich durch
Auswahl der geeigneten Vorläufergaschemie,
Substrattemperatur und W/FM-Parameter. Bei dem W/FM-Parameter handelt
es sich um die Plasmaenergie pro Einheitsmasse Momomer, wobei W
die Leistung, F die Volumenfließgeschwindigkeit
und M das Molekulargewicht der Vorläufer ist (siehe Sharma A. und
Yasuda H., J. Appl. Polym. Sci., Band 38, Seite 741 (1980)). Andererseits
weisen ionengestützte
Verfahren den zusätzlichen
Parameter des Ionenbeschusses auf, der eine weitere Steuerung der
Beschichtungseigenschaften und damit eine breitere Auswahl der Verfahrensbedingungen
ermöglicht.
Ionenbeschuss beeinträchtigt
nicht nur die Dichte und Härte,
sondern auch die Morphologie der Beschichtung, die die optische
Klarheit, d. h. den Grad, bis zu dem die Beschichtung Licht streut
und trüb
erscheint, bestimmt.
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Es
ist allgemein bekannt, dass der Schutz von weichen Substraten vor
Abrieb, der durch feines Abriebmaterial erzeugt wird, wie es bei
dem bei Abriebtests verwendeten CS10F-Taber-Rad vorkommt, eine Beschichtungsdicke
von mehr als 1 Mikrometer erfordert. Aufgrund der hohen Druckspannung
ist eine Abscheidung von DLC auf weichen Kunststoffen wie z. B.
Polycarbonat in einer Dicke von mehr als 0,5 Mikrometer ohne Bildung
von Spannungsrissen schwierig. DLC eignet sich daher nicht als Abriebschutzschicht
auf solchen Substraten. Die weicheren Plasmapolymere können zwar
in sehr viel größerer Dicke
abgeschieden werden, doch Beschichtungen dieses Typs aus Kohlenwaserstoffvorläufergasen
können
nicht für
Anwendungszwecke eingesetzt werden, bei denen wasserhelle Beschichtungen
erforderlich sind.
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Es
ist bekannt, dass die Farbe der Beschichtung stark reduziert wird,
wenn Organosilizium-Speisegase anstelle von Kohlenwasserstoffen
eingesetzt werden. Bei der Verwendung von Alkylsiloxan- oder Alkylsilazan-Speisegasen,
die Si-O-Si- oder
Si-NH-Si-Bindungen aufweisen, ist die Abriebfestigkeit jedoch nicht
viel besser als die nass-chemischer Polysiloxanbeschichtungen. Andererseits
ist auch bekannt, dass die Härte
der Beschichtung beim Mischen dieser Monomere mit Sauerstoff zunimmt.
Es ist bekannt, dass bei Verwendung von Alkoxysilanen (die Si-O-C-Bindungen
besitzen) ebenfalls härtere
Beschichtungen entstehen.
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Da
man allgemein glaubt, dass für
eine glasartige Abriebfestigkeit Beschichtungen notwendig sind,
die so hart wie Glas sind, konzentrierte man sich im Stand der Technik
bislang auf die Verwendung verdünnter Mischungen
von Silanen oder Organosiloxanen in O2 oder
auf die Verwendung von Organosiliziumvorläufern mit zahlreichen Alkoxysubstituenten.
Im Stand der Technik arbeitete man viel mit Plasmapolymerisationstechniken
ohne Substratvorspannung. Ionenbeschuss ist dahingehend günstig, dass
er die Oberflächenmobilität der Abscheidungsarten
verbessert und zu glatteren und weniger trüben Beschichtungen führt. Bei
den Plasmapolymerisationstechniken wie z. B. Mikrowellenabscheidung
kann dieselbe Wirkung durch Erhöhung
der Substrattemperatur erzielt werden; dies ist jedoch durch die
Temperaturstabilität
des Substrates begrenzt. Weiterhin erfordert die Abscheidung harter
Beschichtungen mittels Plasmapolymerisation hohe W/FM- und niedrige Druckbedingungen;
daher ist die Abscheidungsgeschwindigkeit typischerweise sehr viel
geringer als bei den ionengestützten
Verfahren. Zwar kann die Mikrowellenabscheidung zu einer Geschwindigkeit
führen, die
der der ionengestützten
Verfahren ähnelt,
doch eine hohe Entladungsleistungsdichte kann zu Teilchen im Submikrometerbereich
in dem Plasma führen,
was wiederum in trüben
Beschichtungen resultieren kann (siehe Wrobel, A. M., Kryszewski,
M., Progr. Colloid Polym. Sci., Band 85, Seite 9 (1991)).
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Die
nachfolgenden Patente veranschaulichen Beschichtungsverfahren und
abriebfeste Beschichtungen aus dem Stand der Technik:
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Zehender
et al., US-Patent Nr. 4,085,248, beschreiben ein Plasmapolymerisationsverfahren
zur Herstellung einer Schutzschicht für einen optischen Reflektor
durch Beschichten des Reflektors mit verdampftem Al und anschließende Abscheidung
einer Organosiliziumschicht aus einer mittels eines Heizdrahtes
erzeugten elektrischen Entladung.
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Kubachi,
US-Patent Nr. 4,096,315, offenbart ein Verfahren zur Erzeugung einer
Schutzschicht auf einem optischen Polymersubstrat, das die Plasmapolymerisation
eines Organosiliziumgases und das nachfolgende Einwirken eines nicht-abscheidenden Plasmas
zur Vernetzung und Entspannung einschließt. Kubachi lehrt, dass die
Eigenspannung seiner Beschichtungen deren Dicke auf Kunststoffen
auf weniger als 3 μm
begrenzt.
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Kaganowicz,
US-Patent Nr. 4,168,330, beschreibt ein Verfahren zur Abscheidung
einer Siliziumdioxidschicht auf einem Substrat durch Aktivierung
eines Gemisches von zyklischen Siloxanen und Sauerstoff „um das
Substrat mittels einer Glimmentladung". Es wird gelehrt, dass dieses Plasmapolymerisationsverfahren
zur Abscheidung dünner
dielektrischer Schichten auf Audio-/Videodiscs konzipiert wurde.
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Letter,
US-Patent Nr. 4,217,038, offenbart und beansprucht eine sauerstoffdurchlässige, weiche
und biegsame Kontaktlinse, die eine Poly siloxanlinse und eine hochfrequenz-sputterabgeschiedene
SiO2-Schicht, die dünner als 8000 Å ist, umfasst.
Letter lehrt, dass diese beschichtete Linse gefaltet oder nach hinten
gebogen werden kann, ohne dass sie zerbricht. Bei dem Abscheidungsverfahren
wurde die Linse nicht vorgespannt; daher war die durchlässige Beschichtung
offensichtlich nicht ganz dicht. In jedem Fall ist bekannt, dass solche
dünnen
Beschichtungen eine geringe Abriebfestigkeit aufweisen.
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Tajima
et al., US-Patent Nr. 4,649,071, offenbaren und beanspruchen ein
Substrat mit einer klassierten Zweikomponenten-Einzelschicht oder
-Mehrfachschicht, wobei sich die stärker haftende Komponente auf
der Substratseite der Beschichtung und die eher schützende Komponente
auf der anderen Seite befindet. Die Veränderung der Beschichtungseigenschaften
wird bei diesem Plasmapolymerisationsverfahren alleine durch Veränderung
der Speisegaszusammensetzung erzielt.
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Kieser
et al., US-Patent Nr. 4,661,409, beschreiben ein Mikrowellenabscheidungsverfahren
zur Herstellung harter DLC-Beschichtungen auf großen Oberflächen unter
Verwendung von Siloxan- oder Silazanzwischenschichten zur verbesserten
Haftung.
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Enke
et al., US-Patent Nr. 4,762,730, offenbaren und beanspruchen ein
vorgespanntes Hochfrequenzplasmaverfahren zur Abscheidung einer
transparenten Schutzbeschichtung auf einem optischen Kunststoffsubstrat.
Bei diesem Verfahren entstehen im Wesentlichen Siliziumdioxidbeschichtungen,
die aus einem Gemisch von Siloxan- oder Silazanmonomeren und Sauerstoff
bestehen, wobei der Sauerstoffpartialdruck mindestens fünf Mal höher ist
als der des Monomers, und genauso hart wie oder härter als
Quarz sind.
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Ovshinsky
et al., US-Patent Nr. 4,777,090, beschreiben ein Mikrowellenabscheidungsverfahren
zur Herstellung einer Beschichtung mit klassierter Zusammensetzung
auf weichen Substraten aus im Wesentlichen Kohlenstoff an dem Substrat
und SiOx von dem Substrat entfernt, wobei
x 1,6 bis 2,0 beträgt.
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Die
Kohlenstoffzwischenschicht dient der Verbesserung der Haftung. Es
wurden Daten präsentiert,
die darauf deuten, dass diese Beschichtungen bei einer Konzentration
von 5% trüb
sein können.
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Sliemers
et al., US-Patent Nr. 4,778,721, offenbaren ein Verfahren zur Herstellung
einer abriebfesten Plasmabeschichtung durch Beschränken des
Monomers auf alkoxysubstituierte Silane oder Mischungen davon mit
30% oder weniger Sauerstoff. Es wird gelehrt, dass diese Beschichtungen
viel härter
sind als diejenigen, die man aus herkömmlichen Organosiliziummonomeren
wie z. B. Hexamethyldisiloxan erhält. Gemäß diesen Lehren können diese
Beschichtungen außerdem
in einer Vielzahl „herkömmlicher" Plasmareaktoren hergestellt
werden, doch die Erfinder beziehen sich speziell auf den Reaktor
von Fletcher et al., US-Patent
Nr. 3,847,652, der keine Vorrichtungen zum Vorspannen des Substrates
besitzt.
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Custer
et al., US-Patent Nr. 4,783,374, offenbaren einen beschichteten
Artikel mit einer plasmaerzeugten, abriebfesten und im Wesentlichen
transparenten Beschichtung aus einem Vorläufergasgemisch aus einem Silan,
einem Alken und Sauerstoff. Es werden mittels Hochfrequenz- und
Mikrowellenabscheidung erzeugte Beschichtungen diskutiert. Gemäß den Lehren „reduziert
die Reduzierung der Hochfrequenzleistung auf weniger als 200 W (0,6
W/in2 Kathodenfläche) die Gelblichkeit". Die in diesem Patent
belegte „glasartige" Abriebleistung wurde
daher mit einer gelben Beschichtung erzielt.
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Benz
et al., US-Patent Nr. 4,830,873, offenbaren und beanspruchen ein
Verfahren zur Herstellung dünner,
transparenter Beschichtungen durch Aufbringen eines Monomerdampfes
organischer Zusammensetzungen, Bildung einer Schutzschicht aus einer
elektrischen Gasentladung mittels Polymerisation aus der Dampfphase
mit Hilfe von Bestrahlung und anschließende Zugabe von Substanzen,
die die Härte
der Schicht verbessern. Es wird gelehrt, dass der bevorzugte Bereich
für Mischungen
aus Organosilizium und Sauerstoff 1 : 8 bis 1 : 16 beträgt, wobei
hartes, SiO2-artiges Material entsteht.
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Devins
et al., US-Patent Nr. 4,842,941, offenbaren und beanspruchen ein
Verfahren zur Herstellung einer abriebfesten Beschichtung auf einem
Polycarbonat durch Verwendung einer nass-chemisch erzeugten Zwischenschicht
und anschließende
Plasmaabscheidung einer anorganischen Deckschicht wie z. B. SiO2.
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Reed
et al., US-Patent Nr. 4,927,704, offenbaren und beanspruchen ein
Plasmaverfahren zur Herstellung einer abriebfesten Beschichtung
mit einer klassierten Struktur, die sich bei dem Substrat von dem
Organosiliziummaterial zu dem abriebfesten anorganischen Material
nach außen
verändert.
Die Dehnung bis Mikroriss wurde bei zwei Beschichtungen dieser Erfindung
gemessen. Beide Beschichtungen, die auf Polycarbonat abgeschieden
worden waren und aus plasmaabgeschiedenen Organosilizium- und SiO2-Schichten bestanden, versagten bei einer
Dehnung von weniger als 0,5%.
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Brochot
et al., US-Patent Nr. 5,061,567, offenbaren und beanspruchen ein
Glasobjekt mit Metall- oder Metalloxidschichten, auf denen zum Schutz
vor Korrosion mittels Plasmaabscheidung eine dünne Organosilizium-Beschichtung
abgeschieden wird.
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Bonet
et al., US-Patent Nr. 5,093,152, beschreiben ein Plasmapolymerisationsverfahren
zur Herstellung einer Beschichtung der Zusammensetzung SiC0–5N0,3–0,8O1,3–2,5H0,5–1,2 auf
optischen Kunststoffsubstraten durch Platzieren des Substrates in
das Nachglühen
eines Plasmas und Injektion eines siliziumhaltigen Materials in
die Nähe
der Substratoberfläche.
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Kimock
et al., US-Patente Nr. 5,135,808, 5,190,807 und 5,268,217, offenbaren
Abscheidungsverfahren mit einem direkten Ionenstrahl, bei denen
ein Kohlenwasserstoffgas oder Kohlenstoffdampf zur Erzeugung von
abrasionsverschleißfesten
Produkten zum Einsatz kommt, z. B. Substraten mit harten Außenbeschichtungen
aus einem im Wesentlichen optisch transparenten diamantartigen Kohlenstoff
(DLC), der für
im Handel erhältliche
Artikel wie z. B. optische Linsen, Sonnenbrillengläser und
Fenster von Barcodescannern nützlich ist.
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Lopata
et al., europäisches
Patent Nr. 0299754, offenbaren ein Plasmapolymerisationsverfahren
zur Abscheidung einer „Beschichtung
auf Siliziumoxidbasis" durch
Einwirken eines eine Organosiliziumverbindung, Sauerstoff und ein
Edelgas enthaltenden Plasmas auf das Substrat, das von dem System
elektrisch isoliert ist.
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Schmidt
und Angus, europäisches
Patent Nr. 0395198, offenbaren eine Materiezusammensetzung, bei
der es sich um hydriertes oder nicht-hydriertes DLC handelt, das
kleine Mengen Silizium, Bor, Sauerstoff oder Fluor enthält. Die
Patentinhaber lehren detailliert, wie sich Härte, Schmierfähigkeit,
Dichte, elektrische Leitfähigkeit,
Permeabilität,
Haftung und Spannung steuern lassen, diskutieren aber weder die
optischen Eigenschaften noch andere mechanische Eigenschaften wie
z. B. Ausdehnungsvermögen.
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D'Agostino et al.,
europäisches
Patent Nr. 0528540, offenbaren ein Hochfrequenzplasmaverfahren zur Herstellung
abriebfester Beschichtungen aus fluorierten zyklischen Siloxanen.
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Relativ
zu optischen Anwendungszwecken für
Kunststoffe weisen die zuvor aufgeführten Beschichtungen aus dem
Stand der Technik einen oder mehrere der folgenden Mängel auf:
- (1) Keine hohe Übertragung im sichtbaren Bereich.
- (2) Nicht wasserhell.
- (3) Nicht klar (trüb).
- (4) Weniger abriebfest als Glas.
- (5) Hohe Spannung (> 5 × 109 Dyn/cm2), was die
Beschichtungsdicke begrenzt und zu Verbiegungen in dem Substrat
führt.
- (6) Zu weich (< 2
GPa).
- (7) Stark vernetzt, daher hart, aber spröde; Härte gleich der von Glas oder
größer (≈ 6 GPa); Dehnung
bis Mikroriss: weniger als 1%. Sprödes Versagen bei sehr rauhem
Abrieb führt
zu großen
Flächen
mit Mikrorissen entlang von Kratzern sowie zu einer verstärkten und
störenden
Lichtstreuung.
- (8) Nicht wetterfest, insbesondere gegenüber UV-Strahlung nicht stabil.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung stellt verbesserte abriebfeste Beschichtungen auf weichen
Substraten bereit, die die Mängel
im Stand der Technik überwinden.
Insbesondere umfasst die vorliegende Erfindung eine Beschichtung auf
der Oberfläche
eines Substrates, die stark haftend ist und eine stark verbesserte
Verschleißfestigkeit,
Biegsamkeit und Umwelthaltbarkeit aufweist.
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Das
erfindungsgemäße Produkt
besteht aus nicht-kristallinen, konformen, abriebfesten Beschichtungen,
die die Elemente C, Si, H und O gemäß Definition von Anspruch 1
umfassen. Die Beschichtungen können auch
N enthalten. Die Beschichtungen werden aus Vorläufergasen abgeschieden, die
mindestens die Elemente enthalten, aus denen die Beschichtung besteht.
Härte,
Spannung und Chemie der Beschichtungen lassen sich auf die Bedürfnisse
des jeweiligen Substrates und die Leistungsanforderungen des beschichteten
Produktes zuschneiden. Diese Eigenschaften bewirken, dass sich die
erfindungsgemäßen Beschichtungen
ideal für Kunststoffsubstrate
wie z. B. Sonnenbrillengläser
und augenheilkundliche Gläser
eignen. Beschichtungen, die eine glasartige Abriebfestigkeit und
gleichzeitig ein hohes Ausdehnungsvermögen aufweisen, können nach dem
nachfolgend beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Beschichtungen
können
mit einer Deck- oder Außenschicht
eines diamantartigen Kohlenstoffes abgedeckt werden, um zusätzlichen
Abriebschutz, chemische Beständigkeit,
Barriereeigenschaften und reduzierte Oberflächenspannung bereitzustellen.
Der Begriff „diamantartiger
Kohlenstoff" soll nicht-kristalline
Materialien aus Kohlenstoff und Wasserstoff einschließen, deren
Eigenschaften denen von Diamant ähneln,
aber nicht mit ihnen identisch sind. Einige dieser Eigenschaften
sind hohe Härte
(HV = etwa 1000 bis etwa 5000 kg/mm2), niedriger
Reibungskoeffizient (etwa 0,1), Transparenz über den Großteil des elektromagnetischen
Spektrums und chemische Trägheit.
Mindestens einige der Kohlenstoffatome in DLC sind in chemischen
Strukturen gebunden, die der von Diamant ähneln, jedoch ohne weitreichende
Kristallordnung. Diese DLC-Materialien können bis zu 50 Atomprozent
Wasserstoff enthalten. Die DLC-Beschichtungen sind hart, inert und
glitschig und daher ideal für
den Einsatz bei optischen, aber auch zahlreichen nicht-optischen
Anwendungszwecken.
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Die
erfindungsgemäßen Beschichtungen
weisen folgende wünschenswerte,
physikalische Eigenschaften auf:
- (1) Härte von
etwa 2 bis etwa 5 GPa, gemessen mit einem Nanoeindringkörper von
Nanoinstrument, Inc. mit Verschiebungen im Bereich von etwa 50 bis
etwa 200 Nanometer;
- (2) Dehnung bis Mikroriss mehr als 1%; und
- (3) Transparenz größer als
85% im gesamten sichtbaren Spektrum.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Weitere
Merkmale und Vorteile sind aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ersichtlich, wie sie in den beigefügten Zeichnungen veranschaulicht
ist, in denen:
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1 ein Diagramm einer illustrativen
Ionenstrahlabscheidungsvorrichtung für die Herstellung von erfindungsgemäßen beschichteten
Substraten ist;
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2 ein Diagramm einer illustrativen
Hochfrequenzplasmaabscheidungsvorrichtung zur Herstellung von erfindungsgemäßen beschichteten
Substraten ist;
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3 eine Kurve ist, die die
Beziehung zwischen Härte
und Dehnung bis Mikroriss bei einigen der erfindungsgemäßen Beschichtungen
darstellt; und
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4 eine Kurve ist, die den
Taber-Abrieb als Funktion der Härte
bei einigen der erfindungsgemäßen Beschichtungen
darstellt.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Produkt
gemäß Anspruch
1 reduziert die Nachteile und Mängel
bei den Techniken aus dem Stand der Technik erheblich bzw. eliminiert
sie, indem es Folgendes bereitstellt:
- (1) Eine
sehr abriebfeste, biegsame und dehnbare Beschichtung auf einer Vielzahl
weicher Substrate;
- (2) eine optisch sehr transparente, sehr abriebfeste Beschichtung
auf optisch transparenten Kunststoffsubstraten wie z. B. Linsen;
- (3) ein beschichtetes Substrat, das nach einem Verfahren hergestellt
werden kann, das sich leicht auf große Flächen skalieren lässt und
einen hohen Durchsatz für
die Massenproduktion aufweist; und
- (4) eine Beschichtung, die auf einem Substrat abgeschieden werden
kann, das nicht auf ein bestimmtes Material oder eine bestimmte
Geometrie beschränkt
ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
gemäß Anspruch
19 und 21 umfasst folgende Schritte: Das Substrat wird zunächst chemisch
gereinigt, um Verunreinigungen zu entfernen. Im zweiten Schritt
wird das Substrat in eine Unterdruckkammer eingeführt und
die Luft aus der Kammer abgezogen. Nach der Evakuierung der Kammer
wird die Substratoberfläche
mittels energiereicher Ionen oder anderer reaktiver Arten geätzt, um
die Entfernung restlicher Verunreinigungen wie z. B. restlicher
Kohlenwasserstoffe und Oberflächenoxide
zu unterstützen
und die Oberfläche
zu aktivieren. Nach dem Ätzen
der Substratoberfläche
wird mit Hilfe eines C, H, Si und O enthaltenden Abscheidungsflusses
eine C, H, Si und O umfassende abriebfeste Schutzbeschichtung abgeschieden.
Die Abscheidungsbedingungen werden so eingestellt, dass die gewünschten
Eigenschaften in der Beschichtung entstehen. Die Beschichtung kann
eine oder mehrere Schichten enthalten. Als Deckschicht für die Beschichtung
kann diamantartiger Kohlenstoff verwendet werden. Sobald die gewählte Dicke
der Beschichtung erreicht ist, wird der Abscheidungsprozess auf
dem Substrat beendet, der Druck in der Unterdruckkammer auf Normaldruck
erhöht
und das beschichtete Substrat mit der verbesserten Abriebfestigkeit
aus der Unterdruckkammer entnommen.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden Mischungen aus Organosiloxan-
oder Organosilazanvorläufergasen
und O2 in die Unterdruckkammer eingeleitet
und die Abscheidungsbedingungen so eingestellt, dass Beschichtungen
mit der Kombination der folgenden sieben physikalischen Eigenschaften
entstehen; die Kombination der Eigenschaften ist im Vergleich zu
Beschichtungen aus dem Stand der Technik bemerkenswert:
- (1) Transparenz größer als
85% im sichtbaren Spektrum;
- (2) Gelbindex gemäß Definition
nach ASTM D1925 weniger als 5, vorzugsweise weniger als 2,5;
- (3) Trübung
gemäß Definition
nach ASTM D1003 weniger als 2%;
- (4) Härte
von etwa 2 bis etwa 5 GPa, gemessen mit einem Nanoeindringkörper von
Nanoinstrument, Inc. mit Verschiebungen im Bereich von etwa 50 bis
etwa 200 Nanometer;
- (5) weniger als 2% Veränderung
bei der Trübung
während
Taber-Abrieb nach ASTM D1044;
- (6) Dehnung bis Mikroriss größer als
1%, vorzugsweise größer als
etwa 2%; und
- (7) Druckspannung weniger als 5 × 109Dyn/cm2.
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Die
Kombination aus einer Transparenz, die im gesamten sichtbaren Spektrum
größer ist
als 85%, einem Gelbindex von weniger als 5 und einer Trübung von
weniger als 2%, gemessen nach ASTM D1003, stellt sicher, dass sich
die erfindungsgemäßen Beschichtungen
für die
Verwendung bei optischen Anwendungszwecken wie z. B. augenheilkundlichen
Linsen oder Fenstern von Laserbarcodescannern eignen.
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Die
Kombination aus einer Härte
von mehr als 2 GPa, einer Dehnung bis Mikroriss von mehr als 1% und
einer hervorragenden Haftung stellt sicher, dass die Beschichtung
einen hervorragenden Abriebschutz auf einer Vielzahl von weichen
Substraten (siehe (5) oben, Taber-Abrieb) bereitstellt.
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Die
Fähigkeit,
die innere Druckspannung der Beschichtung bei weniger als 5 × 109 Dyn/cm2 zu halten, in
Kombination mit der hervorragenden Haftung ermöglicht die Abscheidung dicker
Beschichtungen auf einer Vielzahl von Substraten. Es ist eine Beschichtungsdicke
von mehr als einem Mikrometer notwendig, um einen hervorragenden
Abriebschutz auf weichen Substraten zu erhalten. Eine Beschichtungsdicke
von etwa 1 bis etwa 100 Mikrometer ist bevorzugt.
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Eine
hervorragende Haftung der abgeschiedenen Schutzschicht(en) wird
erzeugt, indem man vor der Abscheidung der Beschichtung eine atomar
reine Oberfläche
schafft. Die Beschichtung wird vorzugsweise unmittelbar nach Abschluss
des Ätzschrittes
abgeschieden, um eine maximale Haftung an dem Substrat zu erzielen.
Die Abscheidung der Beschichtungsschicht(en) unmittelbar nach Abschluss
des Ätzschrittes
reduziert die Möglichkeit
einer erneuten Verunreinigung der geätzten Oberfläche mit
Restgasen aus der Unterdruckkammer oder anderen Verunreinigungen
auf ein Minimum.
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Die
Ionenstrahlvorrichtung zur Erzeugung der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist in 1 schematisch
dargestellt. Das bevorzugte Beschichtungsverfahren setzt die in 1 dargestellte Ionenstrahlvorrichtung
ein. Dieses Verfahren wird in einer Hochvakuumkammer 1 durchgeführt, die nach
im Stand der Technik bekannten Techniken hergestellt wurde. Die
(Luft aus der) Unterdruckkammer 1 wird in den Hochvakuumbereich
evakuiert, indem zunächst
mit einer Grobvakuumpumpe (nicht dargestellt) und dann mit einer
Hochvakuumpumpe 2 gepumpt wird. Die Pumpe 2 kann
eine Diffusionspumpe, eine Turbomolekularpumpe, eine Tieftemperaturpumpe
(„Kryopumpe") oder eine andere
im Stand der Technik bekannte Hochvakuumpumpe sein. Der Einsatz
einer Diffusionspumpe mit einer tieftemperaturgekühlten Spule
zum Pumpen des Wasserdampfes ist eine bevorzugte Hochvakuumpumpenanordnung
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Produkte. Der Einsatz von
Kryopumpen mit Kohlenstoffadsorptionsmitteln ist in gewisser Weise
weniger vorteilhaft als der anderer Hochvakuumpumpen, da solche
Kryopumpen eine geringe Kapazität
für Wasserstoff
haben, der durch Ionenstrahlquellen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Produkte
erzeugt wird. Die geringe Kapazität für Wasserstoff führt dazu,
dass das Adsorptionsmittel in den Kryopumpen häufig regeneriert werden muss.
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Die
zu beschichtenden Substrate werden in dem Substrathalter 3 (geneigt,
mit einfacher Drehung, mit Planetenbewegung oder eine Kombination
davon) befestigt. Zur Beschichtung von Linsen können gewölbte Planetensubstrathalter
eingesetzt werden. Der Substrathalter kann senkrecht oder waagrecht
oder in irgend einem Winkel dazwischen ausgerichtet sein. Die senkrechte
Ausrichtung – nach
unten zeigende Substrate – ist
bevorzugt, um die Verunreinigung der Substrate mit Teilchen auf
ein Minimum zu reduzieren; werden jedoch spezielle Vorkehrungen
wie z. B. Vakuumpumpen mit geringer Turbulenz und sorgfältige Wartung
der Kammer getroffen, können
die Substrate waagrecht befestigt und mittels der Schwerkraft an
Ort und Stelle gehalten werden. Diese waagrechte Befestigung ist
vom Standpunkt einer leichten Befestigung kleiner Substrate, die nur
schlecht festgeklemmt werden können,
vorteilhaft. Diese waagrechte Geometrie lässt sich durch Drehen der Illustration
in 1 um 90 Grad leicht
visualisieren.
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Vor
der Abscheidung werden die Substrate mit einem energiereichen Ionenstrahl
geätzt,
der von einer Ionenstrahlquelle 4 erzeugt wird. Die Ionenstrahlquelle 4 kann
jede im Stand der Technik bekannte Ionenquelle sein, z. B. Gleichstromentladungsionenquellen
vom Kaufmann-Typ, Hochfrequenz- oder Mikrowellenfrequenzplasmaentladungsionenquellen
und Mikrowellenelektroncyclotronresonanzionenquellen mit jeweils
ein, zwei oder mehr Gittern oder gitterlose Ionenquellen wie die
Hall Accelerator- und End Hall-Ionenquelle des US-Patentes Nr. 4,862,032,
auf dessen Beschreibung hierin Bezug genommen wird. Der Ionenstrahl
wird typischerweise durch Einführung
von Elektronen in den Strahl mittels eines Neutralisators (nicht
dargestellt), bei dem es sich um einen Glühfaden, eine Plasmabrücke, eine
Hohlkathode oder andere im Stand der Technik bekannte Typen handelt,
ladungsneutralisiert.
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Die
Ionenquelle 4 besitzt Einlassöffnungen 5 und 6 zur
Einleitung von Gasen direkt in die Ionenquellenplasmakammer. Die
Einlassöffnung 5 dient
der Einleitung von Edelgasen wie z. B. Argon, Krypton und Xenon
zum Sputter-Ätzen. Darüber hinaus
kann während
des Sputter-Ätzschrittes
Sauerstoff durch die Einlassöffnung 6 eingeleitet
und unabhängig
oder gemischt mit einem Edelgas verwendet werden, um chemisch gestütztes Sputter-Ätzen, z.
B. von Kunststoffsubstraten zu ermöglichen. Die Einlassöffnung 6 dient
der Einleitung von reaktiven Gasen wie z. B. Kohlenwasserstoffen
(z. B. Methan, Acetylen, Cyclohexan), Siloxanen, Silazanen, Sauerstoff,
Stickstoff, Wasserstoff, Ammoniak und ähnlichen Gasen für die Abscheidung
einer Beschichtung. Während
der Abscheidung der Beschichtung können die reaktiven Gase mit
einem Edelgas gemischt werden, um die Eigenschaften der entstandenen
Beschichtung zu modifizieren und die Stabilität der Ionenquelle zu verbessern.
Die reaktiven Gase können
auch entfernt von der Ionenquellenplasmakammer – durch Einlassöffnung 7 – in den
Ionenstrahl eingeleitet werden. Die Einlassöffnung 7 kann mehrere
Löcher
für die
Einleitung der reaktiven Gase enthalten oder ein „Gasverteilungsring" sein. Schließlich können die
reaktiven Gase für
die Abscheidung, z. B. Sauerstoff und Ammoniak durch die Einlassöffnung 8 in
das Substrat oder in der Nähe
des Substrates oder durch die Einlassöffnung 9 in den Kammerhintergrund
eingeleitet werden. Die durch die Einlassöffnung 8 eingeleiteten
reaktiven Gase modifizieren die Eigenschaften der Beschichtung durch
chemische Reaktion auf der Oberfläche der Beschichtung während der
Abscheidung.
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Darüber hinaus
können
zur Verbesserung der Abscheidungsgeschwindigkeit und des Durchsatzes
der Beschichtungsvorrichtung Mehrfachionenquellen 4 eingesetzt
und gleichzeitig betrieben werden. Der Betrieb der Ionenquellen
kann in Fällen,
bei denen aus den einzelnen Ionenquellen verschiedene Beschichtungsmaterialien
abgeschieden werden, sequentiell geordnet werden. Wie in dem US-Patent
Nr. 4,490,229 beschrieben, kann eine zusätzliche Ionenquelle (nicht
dargestellt) eingesetzt werden, um die Substrate während der Abscheidung
der Beschichtung zu beschießen
und so die Filmeigenschaften zu verändern.
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Ein
Beispiel für
eine ionengestützte
Plasmaabscheidungsvorrichtung ist in 2 schematisch
dargestellt. Die Beschichtung erfolgt in einer Unterdruckkammer 21, die
nach im Stand der Technik bekannten Techniken hergestellt wurde.
Die Unterdruckkammer 21 wird mit Hilfe der Vakuumpumpenöffnung 22,
die an eine Vakuumpumpe (nicht dargestellt) angeschlossen ist, evakuiert.
Die Pumpe kann eine mechanische Pumpe oder ein Pumpsystem aus mechanischer
Pumpe/Roots-Pumpe
sein. In dem dargestellten System liegt das Substrat direkt auf
einer vorgespannten Elektrode 23, die mit dem aktiven Ausgang
eines Hochfrequenznetzteils 24 verbunden ist, während eine
zusätzliche
Elektrode (nicht dargestellt) und/oder die Wände der geerdeten Kammer 21 Teil
der Rückleitung
sind. Es gibt eine große
Vielzahl an Elektroden- und Kammergeometrien, die zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Produktes
verwendet werden können.
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Vor
der Beschichtung mittels Plasmaabscheidung werden die Substrate
mit energiereichen Ionen und/oder in dem Plasma 26 erzeugten
reaktiven Arten geätzt.
Das Plasma entsteht typischerweise durch Verwendung eines Edelgases
(z. B. Argon) oder eines reaktiven Gases (z. B. Wasserstoff oder
Sauerstoff), je nach dem zu beschichtenden Substrat. Die für den Ätzschritt
verwendeten Gase werden durch ein Gaseinleitungssystem 25 eingeleitet.
Nach dem Ätzen
der Substrate wird der Abscheidungsprozess initiiert. Die Vorläufergase
können
mit Hilfe einer Vielzahl von im Stand der Technik bekannten Verfahren
in die Kammer eingeleitet werden. Flüchtige Vorläufer beispielsweise können in
einem bestimmten Gefäßtyp erwärmt und
einfach mittels eines Dosierventils oder einer speziellen Masseflusssteuerung
direkt in die Unterdruckkammer eingeleitet werden. Die Vorläufergase
werden durch das Gaseinleitungssystem 25 in das Plasma 26 eingeleitet.
Die Betriebsdrücke
liegen typischerweise im Bereich von etwa 10–3 Torr
bis etwa 1 Torr und werden durch den Gasfluss und die Pumpgeschwindigkeit
bestimmt. Die Pumpgeschwindigkeit kann mittels einer einstellbaren Öffnung in
der Pumpenöffnung 22 eingestellt
werden. Das Pumpsystem kann eine Tieftemperaturfalle (nicht dargestellt)
besitzen, um die Fließgeschwindigkeit
der kondensierbaren Vorläufer
zu erhöhen
und die Pumpen vor Verunreinigungen zu schützen.
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In
dieser Ausführungsform
wird das Plasma durch Kollisionen zwischen Gasmolekülen und
freien Elektronen, die in dem elektrischen Hochfrequenzfeld oszillieren,
initiiert und aufrechterhalten. Andere Mittel zur Aufrechterhaltung
des Plasmas sind auch als Mikrowellen- oder Gleichstromentladungen
bekannt. Das Hochfrequenzplasma erzeugt große elektrische Felder in der
Nähe der
Elektrode, die dazu neigen Elektronen abzustoßen und positive Ionen zur
den Elektrodenoberflächen
zu ziehen. Eine kapazitiv gekoppelte Elektrode 23, die
mit dem Netzteil 24 über
einen Kondensator verbunden ist, kann relativ zum Boden ein Gleichstrompotential
entwickeln. Diese Potentialdifferenz wird als Vorspannung bezeichnet
und kann mit Hilfe eines äußeren Stromkreises
gemessen werden. In sehr asymmetrischen kapazitiv gekoppelten Systemen,
bei denen sich die Elektrodenoberflächen stark unterscheiden, ist
die Vorspannung ein ungefähres
Maß für die Energie
der Ionen, die auf die kleinere Elektrode treffen.
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Wird
ein Leiter auf eine Elektrode 23 gelegt, wird er de facto
Teil der Elektrode 23 und kann ungeachtet seiner Gestalt
mit gewissen Beschränkungen
gleichmäßig beschichtet
werden. Kunststofflagen oder -filme können ebenso einfach beschichtet
werden, indem man sie in intimen Kontakt mit der Elektrode 23 bringt.
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Es
ist davon auszugehen, dass das bevorzugte Verfahren zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Produktes
in einem Vakuumabscheidungssystem vom Chargentyp, bei dem die Hauptunterdruckkammer
nach der Behandlung der einzelnen Chargen evakuiert und auf Normaldruck
belüftet
wird, in einem lastverschlossenen Abscheidungssystem, bei dem die
Hauptunterdruckabscheidungskammer die ganze Zeit unter Vakuum gehalten
wird, Chargen der zu beschichtenden Teile jedoch durch Vakuum-zu-Luft-Lastverschlüsse in die
Abscheidungszone hinein und wieder hinaus befördert werden, oder in Unterdruckabscheidungskammern
zur in-line-Behandlung, bei denen Teile von Normaldruck konstant
durch Differentialpumpenzonen in die Abscheidungskammer und zurück durch
die Differentialpumpenzonen geleitet und wieder auf Normaldruck
gebracht werden, durchgeführt
wird.
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Bei
dem bevorzugten Verfahren zur Abscheidung der erfindungsgemäßen Beschichtungen
wird das Substrat zunächst
chemisch gereinigt, um Verunreinigungen wie z. B. restliche Kohlenwasserstoffe
und andere unerwünschte
Materialien aus den Substratherstellungs- und -handhabungsprozessen
zu entfernen. Wirksam ist die Ultraschallreinigung in Lösungsmitteln
oder anderen im Stand der Technik bekannten wässrigen Reinigungsmitteln.
Details des Reinigungsverfahrens hängen von der Natur der Verunreinigung
und den Rückständen ab,
die nach der Herstellung und anschließenden Handhabung an dem Teil
verbleiben. Es hat sich herausgestellt, dass es ausschlaggebend
ist, dass dieser chemische Reinigungsschritt Oberflächenverunreinigungen
und -rückstände wirksam
entfernt, da die entstehende Haftung der Beschichtung ansonsten
schlecht ist.
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In
dem zweiten Verfahrensschritt wird das Substrat in eine Unterdruckkammer
gelegt und die Luft aus der Kammer abgezogen. Im Falle einer Ionenstrahlabscheidung
wird die Unterdruckkammer typischerweise auf einen Druck von 1 × 10–5 Torr
oder weniger evakuiert, um die Entfernung von Wasserdampf und anderen Verunreinigungen
aus dem Vakuumsystem sicherzustellen. Der erforderliche Grad des
Vakuums, der vor der Initiierung des nächsten Schrittes erreicht sein
muss, muss jedoch durch Experimentieren bestimmt werden. Im Falle
der Hochfrequenzplasmaabscheidung wird die Unterdruckkammer typischerweise
auf 5 × 10–3 Torr oder
weniger evakuiert. Der genaue Grad des Vakuums hängt von der Natur des Substratmatrials,
der Sputter-Ätzgeschwindigkeit,
den in dem Restgas der Unterdruckkammer vorliegenden Bestandteilen
und den Details des Beschichtungsverfahrens ab. Eine Evakuierung
auf einen niedrigeren Druck als notwendig ist nicht wünschenswert,
da dies den Prozess verlangsamt und den Durchsatz des Beschichtungssystems
reduziert.
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Im
dritten Verfahrensschritt wird die Substratoberfläche mit
energiereichen Ionen beschossen oder reaktiven Arten ausgesetzt,
um restliche Verunreinigungen, z. B. restliche Kohlenwasserstoffe,
Oberflächenoxide
und andere unerwünschte
Materialien, die im ersten Schritt nicht entfernt worden sind, zu
entfernen und die Oberfläche
zu aktivieren. Dieses Ätzen
der Substratoberfläche
ist erforderlich, um die starke Haftung zwischen der Substratoberfläche und
der/den Beschichtungsschicht(en) zu erzielen. Das Ätzen kann
mit Edelgasen wie Argon, Krypton und Xenon erfolgen. Darüber hinaus
kann den Edelgasen Wasserstoff oder Sauerstoff zugesetzt werden;
sie können
auch unabhängig
zum Ätzen
und Aktivieren der Oberfläche
eingesetzt werden. Um ein wirksames und rasches Ionen-Sputter-Ätzen zu
erzielen, ist die Ionenenergie typischerweise größer als 20 eV. Es können Ionenenergien
von bis zu 2000 eV verwendet werden, doch Ionenenergien von weniger
als 500 eV beschädigen
das Substrat im atomaren Maßstab
am wenigsten.
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Unmittelbar
nach dem Ätzen
der Substratoberfläche
wird mittels eines Abscheidungsflusses, der energiereiche Ionen
einschließt
und die Elemente C, Si, H, O und wahlweise N enthält, eine
Beschichtungsschicht auf dem Substrat abgeschieden. Der Abscheidungsfluss
wird erzeugt, indem man die Elemente C, Si, H, O und wahlweise N
enthaltende Vorläufergase
in ein Plasma einleitet. Die Vorläufergase können mit anderen Edelgasen,
z. B. Argon gemischt werden. Die Vorläufergase durchlaufen in dem
Plasma oder dem Ionenstrahl selbst eine „Aktivierung". Beispiele für eine „Aktivierung" schließen einfache
elektronische Erregung, Ionisierung, chemische Reaktion mit anderen
Arten, Ionen und neutralen Arten, die elektronisch erregt werden können, sowie
den Zerfall in einfachere ionische oder neutrale Arten, die elektronisch
erregt werden können, ein,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
Die Ionen werden aus dem Plasma oder der Ionenquelle extrahiert und
treffen mit Energien von etwa 10 bis etwa 1500 eV auf die zu beschichtende
Oberfläche.
Die Ionenauftreffenergie hängt
von dem elektrischen Feld zwischen dem Ursprungspunkt des Ions und
der Probe und dem Energieverlust infolge von Kollisionen, die vor
dem Auftreffen des Ions auf dem Substrat zwischen dem Ion und anderen
ionischen oder neutralen Arten auftreten, ab. Andere aktivierte
Arten können
ebenfalls auf der Substratoberfläche
kondensieren. Neutrale Arten treffen mit einer Vielzahl von Energien – thermisch
bis hunderte von eV – auf
die Oberfläche
auf, je nach Ursprung der neutralen Art. Dieses hochenergetische
Abscheidungsverfahren erzeugt stark haftende, sehr dichte und harte
Beschichtungen auf der Substratoberfläche. Die Dichte, Härte und
andere Eigenschaften der Beschichtung hängen alle stark von der Energetik
des Abscheidungsverfahrens sowie von den verwendeten Vorläufergasen
ab.
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Bei
dem Ionenstrahlverfahren sind die Hauptsteuerungsparameter der Fluss
des Siliziumvorläufergases,
der Fluss des Sauerstoffgases, die Pumpgeschwindigkeit, die Strahlenergie
und die Stromdichte. Bei dem ionengestützten Plasmaverfahren sind
die Hauptsteuerungsparameter das Verhältnis von Sauerstofffluss zu Siliziumvorläuferfluss,
die Vorspannung und die Substrattemperatur. Der nützliche
Bereich der Substrattemperatur ist jedoch bei temperaturempfindlichen
Substraten wie Kunststoffen begrenzt. Andere Verfahrensparameter,
die die Beschichtungseigenschaften beeinflussen, sind Gesamtfließgeschwindigkeit,
Entladungsleistung, Druck, Größe und Gestalt
der Elektroden sowie die Gegenwart äußerer Magnetfelder.
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Beispiele
für geeignete
Siliziumvorläufer
sind Hexamethyldisiloxan, Hexamethyldisilizan, Tetramethylcyclotetrasiloxan,
Octamethylcyclotetrasiloxan und Mischungen davon. In der bevorzugten
Ausführungsform werden
diese Siloxan- und Silazanvorläufergase
mit Sauerstoff gemischt und die Plasma- oder Ionenstrahlbedingungen
so eingestellt, dass die erfindungsgemäßen Beschichtungsmaterialien
erzielt werden.
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Ein
Beispiel für
die Beschichtungseigenschaften innerhalb des Umfangs der vorliegenden
Erfindung ist in 3 dargestellt,
in der die Beziehung zwischen der Dehnung bis Mikroriss und der
Härte für eine Reihe von
Beschichtungen, die nach dem Hochfrequenzplasmaverfahren auf Polycarbonatsubstraten
abgeschieden wurden, dargestellt ist. Die Beschichtungen wurden
aus verschiedenen O2/Hexamethyldisiloxan-Gemischen hergestellt,
wobei die härteren
Materialien mit einem höheren
Verhältnis
von O2-Fluss zu Hexamethyldisiloxanfluss
erzeugt wurden. Details der Verfahrensbedingungen finden sich in
Beispiel A. Diese Daten deuten auf eine umgekehrte Beziehung zwischen
Härte und
Biegsamkeit hin; weiche Materialien neigen dazu biegsam zu sein,
während
harte Materialien dies im Allgemeinen nicht tun. Überraschenderweise
ist jedoch Margard MR5 von General Electric (eine im Handel erhältliche
Polysiloxanbeschichtung) sowohl weich als auch spröde. Die Dehnung
bis Mikroriss/Härte-Leistung
von MR5 ist ebenfalls in 3 dargestellt.
Es hat sich herausgestellt, dass andere nass-chemische Polysiloxanbeschichtungen ähnlich abschnitten.
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Die
vorläufige
Feststoff-NMR-Charakterisierung (NMR = Kernspinresonanz) sowie Dichtemessungen deuten
darauf hin, dass Margard MR5 stark vernetzt ist, aber dennoch eine
geringe Dichte aufweist, während die
in dem nachfolgenden Beispiel A beschriebenen Beschichtungen nicht
so stark vernetzt, dafür
aber dichter sind. Dies erklärt
vielleicht, warum MR5 weich und dennoch spröde ist, wohingegen die erfindungsgemäßen Beschichtungen
härter
und trotzdem biegsamer sind.
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Die
in 3 präsentierten
Ergebnisse deuten darauf hin, dass durch die ionengestützte Abscheidung von
dichtem SiO2 mit Hilfe eines hohen Verhältnisses
von O2-Fluss zu Organosiliziumfluss ein
hartes und sprödes
Material entsteht. Basierend auf diesen Daten wird weiterhin behauptet,
dass sauerstoffreiche Organosiliziumvorläufer wie z. B. Tetramethoxysilan
auch stark vernetzte und spröde
Materialien erzeugen, insbesondere wenn die Beschichtungen nach
Plasmapolymersiationsverfahren hergestellt werden. In Abwesenheit
eines Ionenbeschusses erfordert die Abscheidung dichter Beschichtungen
auf temperaturempfindlichen Substraten hohe W/FM-Bedingungen, was einen hohen Grad der
Monomerfragmentierung und damit hohe Vernetzungsdichten bewirkt.
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In 4 ist die Taber-Abrieb-Leistung
(CS10-Räder,
300 Zyklen, 500 g/Rad) der in dem nachfolgenden Beispiel A beschriebenen
hochfrequenzplasmaabgeschiedenen Beschichtungen als Funktion der
Beschichtungshärte
dargestellt. Datenpunkte für
MR5 und Flachglas (S-31) sind ebenfalls in 4 dargestellt. Vollkommen unerwartet
stellte sich heraus, dass die erfindungsgemäßen hochfrequenzplasmaabgeschiedenen
Beschichtungen mit einer Härte
von nur 2 GPa bei diesem strengen Abriebtest gleich viel oder weniger beschädigt wurden
als das viel härtere
Flachglas (mit einer Härte
von 6 GPa). Die Beschichtungen mit einer Härte von mehr als 2 GPa bieten
eindeutig einen sehr viel besseren Abriebschutz als MR5. Außerdem besitzen diese
Beschichtungen sehr gute optische Eigenschaften und sind biegsam
(siehe 3).
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Die überraschende
Abriebleistung kann de facto die Folge der hohen Dehnung bis Mikroriss
dieser Beschichtungen sein. Weiche Substrate bieten wenig mechanische
Unterstützung
für die
Beschichtung gegen das Eindringen von Abrieb erzeugenden Unebenheiten.
Das Einsetzen des Beschichtungsversagens, das durch eine Zugfraktur
an der Grenzfläche
zwischen Beschichtung und Substrat initiiert wird, tritt bei spröden Beschichtungen
bei einer geringeren Eindringtiefe auf. Außerdem sind tiefe Kratzer in
spröden
Beschichtungen aufgrund der Kratzermehlbildung, der gezackten Ränder und
der breiteren Kratzrillen, die alle zur Lichtstreuung neigen, für gewöhnlich auffälliger.
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Diese
Ergebnisse wurden durch Kratztests mit Hilfe eines Nanoeindringkörpers von
Nanoinstrument belegt. Bei diesem Kratztest war die Breite der Kratzer
im Vergleich zu Glas und anderen im Handel erhältlichen Beschichtungen auf
Polymersubstraten auf den erfindungsgemäßen Beschichtungen am geringsten.
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Nachfolgend
werden verschiedene Formen der abriebfesten Beschichtung beschrieben.
Im einfachsten Fall werden die Bedingungen des Abscheidungsverfahrens
während
des Beschichtungsprozesses nicht verändert, was zu einer Einzelschicht-Beschichtung
führt.
Die Einzelschicht-Beschichtung kann etwa 1 bis etwa 100 Mikrometer
dick sein, um den erforderlichen Abriebschutz zu bieten. Es kann
eine Vielzahl verschiedener Substratmaterialien beschichtet werden,
die Polymethylmethacrylat, Polycarbonat, Acrylharzderivate, Poly(allyldiglycolcarbonat),
das auch als „CR-39" bekannt ist, Copolymere
und Mischungen davon sowie weiche Metalle wie Kupfer, Messing und
Aluminium einschließen,
jedoch nicht darauf beschränkt
sind. Produkte, die von dieser Beschichtung profitieren können, schließen Sonnenbrillengläser (Flachlinsen
und augenheilkundliche Gläser),
Sicherheitslinsen, augenheilkundliche Gläser, Fenster von Barcodescannern
und dekorative Beschlagteile wie z. B. Schalterabdeckplatten aus
Messing ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Polymersubstrate können mit
einer haftverbessernden Schicht einer Dicke von weniger als 10 Mikrometern
aus Materialien beschichtet werden, die Acryl- und Polysiloxanpolymere einschließen, jedoch
nicht darauf beschränkt
sind.
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Im
zweiten Fall wird eine Mehrfachschicht-Beschichtung mit DLC als
Deckschicht abgeschieden. DLC ist ein hervorragendes abriebfestes
Material. Daher ist DLC in Fällen,
wo eine extrem harte, inerte, abriebfeste Beschichtung erforderlich
ist, eine bevorzugte Beschichtung. Es hat sich herausgestellt, dass
die Abscheidung von Zwischenschichtmaterialien, die Siliziumatome
enthalten, auf dem Substrat vor der Abscheidung der DLC-Schicht
zu stark haftenden DLC-Beschichtungen
mit herausragenden Verschleißfestigkeitseigenschaften führt. Man
glaubt derzeit, dass die Reaktion von Siliziumatomen in dem Zwischenschichtmaterial
und den Kohlenstoffatomen in der DLC-Schicht dafür ausschlaggebend ist, dass
die DLC-Schicht eine hervorragende Haftung aufweist. Daher ist die
erfindungsgemäße Beschichtung
eine hervorragende Haftschicht für
den DLC.
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Es
ist vorteilhaft, die DLC-Schicht unmittelbar nach der Abscheidung
der haftfördernden
Schicht abzuscheiden, um die Möglichkeit
einer erneuten Verunreinigung der Zwischenschichtoberfläche mit
Restgasen aus der Unterdruckkammer oder anderen Verunreinigungen
auf ein Minimum zu reduzieren. Die Dicke der DLC-Beschichtung kann
zwischen 50 Å und
etwa 100 Å Mikrometer
liegen. Dünnere
DLC-Beschichtungen in der Größenordnung
von 50 Å sind
nützlich,
wenn die Hauptfunktion der DLC-Schicht die Bereitstellung einer reibungsarmen
Oberfläche
oder eines chemischen Schutzes ist. In der vorliegenden Erfindung
können
auch andere reibungsarme Schichten wie z. B. Bornitrid, Zinnoxid,
Indiumzinnoxid, Aluminiumoxid und Zirconiumoxid verwendet werden.
Dickere DLC-Schichten sind nützlich,
wenn ein Schutz vor starkem Abrieb erforderlich ist.
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Zur
Bildung der erfindungsgemäßen DLC-Beschichtungen
können
mehrere Abscheidungsverfahren eingesetzt werden, die direkte Ionenstrahlabscheidung
und Hochfrequenzplasmaabscheidung (siehe US-Patent Nr. 4,382,100)
einschließen,
jedoch nicht darauf beschränkt
sind. Methan oder Cyclohexan sind als Kohlenwasserstoffquellengase
bevorzugt, doch es können
auch andere Kohlenwasserstoffgase wie z. B. Acetylen, Butan und
Benzol verwendet werden.
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Zur
Modifizierung der Eigenschaften des DLC-Films können Wasserstoff und Edelgase
wie z. B. Argon, Krypton und Xenon in das Ionenquellenplasma eingeleitet
werden. Die Ionenauftreffenergie bei dem DLC-Abscheidungsverfahren kann im Bereich
von etwa 20 eV bis etwa 1000 eV liegen. Ionenenergien im Bereich
von etwa 20 eV bis etwa 300 eV sind am bevorzugtesten, um die Erwärmung des
Substrates während der
Abscheidung auf ein Minimum zu reduzieren.
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In
einem anderen Fall kann die abriebfeste Beschichtung mehrere Schichten
aus Materialien mit mindestens zwei unterschiedlichen Brechungsexponenten
umfassen. Die erfindungsgemäßen Beschichtungen können entweder
als Schicht mit einem niedrigen Brechungsexponenten, z. B. als Schicht
mit einem Brechungsexponenten von etwa 1,5, oder als Schicht mit
einem hohen Brechungsexponenten verwendet werden. Darüber hinaus
können
als Schicht mit einem hohen Brechungsexponenten auch andere im Stand
der Technik bekannte optische Materialien mit einem hohen Brechungsexponenten
wie z. B. Titandioxid und Zirconiumoxid eingesetzt werden. Diese
Beschichtungen können,
wenn sie wie im Stand der Technik bekannt richtig hergestellt und
abgeschieden werden, im sichtbaren Spektrum anti-reflektierend sein.
Auch stark reflektierende Beschichtungen können darüber hinaus auf ähnliche
Weise mit Hilfe von im Stand der Technik bekannten Techniken hergestellt
und abgeschieden werden. Die Materialien mit unterschiedlichen Brechungsexponenten
lassen sich durch Veränderung
der Abscheidungsbedingungen, z. B. Vorläufergase, Drücke, usw.
herstellen.
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Sobald
die gewählte
Dicke der Beschichtungsdeckschicht erreicht ist, wird der Abscheidungsprozess auf
den Substraten beendet, der Druck der Unterdruckkammer auf Normaldruck
erhöht
und die beschichteten Substrate aus der Unterdruckkammer entnommen.
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Die
nachfolgenden Beispiele veranschaulichen die überlegene Leistung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Beispiele dienen lediglich illustrativen Zwecken und sollen
den Umfang der Erfindung in keiner Weise beschränken.
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Beispiel A
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In
diesem Beispiel wurde eine Reihe von Beschichtungen auf optischen
Polycarbonatscheiben eines Durchmessers von 7'' (1/8'' dick), die an der kraftbetriebenen
Elektrode eines Hochfrequenzdiodenreaktors (Plasmalab 80) befestigt
waren, abgeschieden. Die Substrate wurden mit haftender Schutzhülle gekauft,
die als letzter Schritt vor dem Herunterpumpen entfernt wurde. In
jedem Durchgang wurde die Unterdruckkammer dann auf einen Druck
von weniger als 5 × 10–3 Torr
evakuiert. Die Substrate wurden jeweils zwei Minuten lang in einem
O2-Plasma (100 mTorr, 50 Watt (W)) plasmagereinigt.
Dadurch wurde fast 3000 Å Polycarbonat
entfernt. Das O2-Plasma wurde gelöscht; dann
wurden dem Vakuumsystem Mischungen aus Hexamethyldisiloxan (HMDSO)
und O2 zugeführt. Die Leistung wurde auf
300 W eingestellt. Während
der ersten 30 Sekunden der Abscheidung wurde der Druck bei 5 × 10–2 Torr
gehalten, während
die verbleibenden 10 Minuten der Abscheidung bei 1 × 10–1 Torr
durchgeführt
wurden. Bei 5 × 10–2 Torr
wurde eine Vorspannung von –450
V gemessen (mit ausgesetzter Elektrode), wohingegen die Vorspannung
bei 5 × 10–1 Torr –400 V betrug.
Die Elektrodentemperatur wurde bei 20°C gehalten. Die Kammer wurde
belüftet
und die Substrate entnommen. Mittels eines Nanoeindringkörpers von
Nanoinstrument wurde die Eindringhärte gemessen. Die Dehnung bis
Mikroriss wurde durch Biegen von 1 cm × 10 cm großen Streifen, die aus den einzelnen
Proben geschnitten wurden, über
eine 4 Punkte-Biegevorrichtung gemessen, wobei das Einsetzen der
Mikrorissbildung visuell bestimmt wurde. Die Werte der Dehnung bis
Mikroriss wurden dann aus den kritischen Kurvenradien berechnet.
Die Proben wurden mittels CS10-Rädern über 300
Zyklen unter Verwendung von 500 g-Gewichten einem Taber-Abrieb unterzogen.
Der Abriebschaden wurde mit Hilfe des Unterschieds bei der Trübung vor
und nach dem Abrieb mengenmäßig bestimmt.
Man erhielt die Trübungswerte
mit Hilfe eines Gardner-Trübungsmessgerätes gemäß ASTM D1003.
Die Werte für
den Gelbindex (Y1) wurden aus den Übertragungsspektren
im sichtbaren Bereich gemäß ASTM D1925
berechnet. Die Ergebnisse der Dehnung bis Mikroriss und des Taber-Abriebs sind
als Funktionen der Eindringhärte
in den 3 bzw. 4 dargestellt;
die Ergebnisse der anderen Eigenarten sind in der nachfolgenden
Tabelle 1 dargestellt.
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Die
drei Beschichtungen aus den Mischungen von HMDSO und O2 sind
biegsam und weicher als Glas, weisen jedoch eine hervorragende Abriebfestigkeit
auf. Sie besitzen gute optische Eigenschaften dahingehend, dass
sie im sichtbaren Spektrum stark übertragend sind und einen Gelbindex
und Trübungswerte
von weniger als 5 bzw. 2% aufweisen. Die Gelbindexwerte erhielt
man mehrere Tage nach Herstellung der Proben. Im Verlauf dieser
Untersuchung wurde beobachtet, dass diejenigen hochfrequenzabgeschiedenen
Organosiliziumproben, die mit sichtbarer Gelblichkeit (mit einem
Gelbindex von mehr als 2,5) hergestellt werden, insbesondere diejenigen,
die aus Organosiloxan-Speisegasen erzeugt werden, eine erhebliche
Farbreduktion durchlaufen, wenn sie Umweltbedingungen ausgesetzt
sind.
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Beispiel B
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Zwei
2'' × 2'' × 0,125'' große CR-39-Flachsubstrate, eine
CR-39-Linse, ein 2'' × 2'' × 0,125'' großes Polycarbonatsubstrat und
ein Si-Wafer eines Durchmessers von 3'' (001)
wurden mittels Ultraschall in Isopropanol gereinigt und anschließend mit
Stickstoffgas getrocknet. Die Proben wurden mit Kapron-Klebeband an einer
Aluminiumplatte eines Durchmessers von 18'' befestigt
und die Platte in einer Unterdruckkammer aus rostfreiem Stahl angebracht,
die nachfolgend mit Hilfe einer Diffusionspumpe eines Durchmessers
von 10'' auf einen Druck
von 4,4 × 10–5 Torr
evakuiert wurde. Die Proben wurden fünf Minuten lange mit einem
Argonstrahl, der in einer End Hall-Ionenquelle (hergestellt von
Commonwealth Scientific als Mark II) erzeugt worden war, unter Verwendung von
10 sccm Argongas, das direkt in die Plasmakammer der Ionenquelle
eingeleitet wurde, sputter-geätzt.
Das Anodenpotential betrug 30 Volt, der Strom 5,8 Ampere (Ionenstrahlstrom
etwa 1,15 Ampere). Die Elektronenquelle für die End Hall-Ionenquelle
war eine mit 3 sccm Argongas betriebene Hohlkathode. Nach dem Sputter-Ätzen der
Substrate wurden etwa 16 sccm Octamethylcyclotetrasiloxan durch
der Ionenquelle nachgeschaltete (etwa 1'')
Düsen in
den Argonstrahl eingeleitet. Das Anodenpotential betrug 58 Volt,
der Anodenstrom 5,8 Ampere (Ionenstrahlstrom etwa 1,5 Ampere). Nach
3,5-minütigem Betrieb
unter diesen Bedingungen wurden 10 sccm Sauerstoffgas eingeleitet.
Nach weiteren 30 Sekunden wurde der Sauerstofffluss auf 30 sccm
erhöht.
Nach weiteren 30 Sekunden wurde der Sauerstofffluss auf 50 sccm
erhöht.
Nach weiteren 30 Sekunden wurde der Sauerstofffluss auf 70 sccm
erhöht
und das Argon abgeschaltet. Das Anodenpotential betrug 56 Volt,
der Anodenstrom 5,72 Ampere (Ionenstrahlstrom etwa 1,5 Ampere).
Der Druck in der Kammer betrug 1,45 × 10–3 Torr.
Das Ionenquellenplasma und der Ionenstrahl wurden 40 Minuten nach
der ersten Einleitung des Octamethylcyclotetrasiloxans gelöscht. Die
Kammer wurde auf Normaldruck gebracht und die Proben entnommen.
Die beschichteten Proben waren bei Inspektion in sichtbarem Licht
wasserhell. Auf den Proben wurde eine etwa 5,5 Mikrometer dicke
Beschichtung abgeschieden.
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Die
Spannung der Beschichtung betrug 7,7 × 108 Dyn/cm2. Die auf den CR-39-Proben gemessene Trübung betrug weniger als 0,4%.
Das 2'' × 2'' × 0,125'' große Stück des beschichteten CR-39
wurde mit Hilfe einer Taber-Abriebvorrichtung unter Verwendung einer
500 Gramm-Last mit CS-10F-Rädern
(insgesamt 1 kg Last) getestet. Nach 500 Zyklen wurde eine Veränderung
bei der Trübung
von 0,65% gemessen. Genauso getestetes Glas wies nach 500 Zyklen
eine Veränderung
bei der Trübung
von 0,69% auf. Die Beschichtung enthielt Kohlenstoff, Silizium,
Sauerstoff und Wasserstoff.
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Beispiel C
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Zwei
CR-39-Linsen und zwei 2'' × 2'' × 0,125'' große CR-39-Stücke wurden mittels Ultraschall
in Isopropanol gereinigt und mit Stickstoffgas getrocknet. Die Proben wurden
mit Kapton-Klebeband an einer Aluminiumscheibe eines Durchmessers
von 18'' befestigt. Die Scheibe
wurde in einer Unterdruckkammer aus rostfreiem Stahl angebracht,
die mit einer 10''-Diffusionspumpe
ausgepumpt wurde. Die Kammer wurde auf einen Druck von 1,6 × 10–5 Torr
evakuiert. Die Proben wurden fünf
Minuten lang mittels eines Argonionenstrahls, der in der End Hall-Ionenquelle von Beispiel
B erzeugt worden war, unter Verwendung von 17,4 sccm Argongas, das
direkt in die Plasmakammer der Ionenquelle eingeleitet wurde, sputter-geätzt. Das
Anodenpotential betrug 80 Volt, der Anodenstrom 4,22 Ampere (Ionenstrahlstrom
etwa 0,85 Ampere). Die Elektronenquelle für die End Hall-Ionenquelle
war eine Hohlkathode. Dann wurde zwischen die Ionenquelle und die
Substrate eine Sperre platziert, um den Ionenstrahl zu blockieren.
100 sccm Sauerstoffgas wurden in die Plasmakammer der Ionenquelle
geleitet, das Argon abgeschaltet und das Octamethylcyclotetrasiloxan
durch der Ionenquelle nachgeschaltete (etwa 1'')
Düsen in
die Kammer gelassen. Das Anodenpotential betrug 72 Volt und der
Anodenstrom 5,57 Ampere (Ionenstrahlstrom etwa 1,2 Ampere). Der
Druck betrug während
dieses Prozesses 1,25 × 10–3 Torr.
Nach 72minütigem
Betrieb unter dieser Bedingung wurden das Ionenquellenplasma und
der Ionenstrahl gelöscht,
die Kammer auf Normaldruck gebracht und die Substrate entnommen.
Die Proben waren im sichtbaren Licht wasserhell. Die Beschichtungsdicke
betrug 7,6 Mikrometer, die Druckspannung 5,7 × 108 Dyn/cm2. Die Härte
der Beschichtung (gemessen mittels Nanoeindruck) betrug 3,4 GPa.
Die mit derselben Technik gemessene Härte von Quarz betrug 10 GPa.
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Beispiel D
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Ein
dünner
PET-Film (0,005 Inch) wurde über
eine fast flache, jedoch leicht gekrümmte sattelförmige Elektrode
in dem Plasmalab 80-Reaktor gespannt. Nach einminütiger O2-Plasmavorbehandlung (0,1 Torr, 50 W) wurde
eine 1 : 1-Mischung aus Hexamethyldisiloxan und O2 (jeweils
100 sccm) in die Kammer geleitet und es erfolgte eine 4-minütige Abscheidung
bei einem Druck von 0,15 Torr, einer Leistung von 250 W und einer Elektrodentemperatur
von 20°C.
Es entstand eine farblose, klare Beschichtung einer Dicke von etwa
4 μm. Die PET-Seite
dieser Probe wurde dann auf einen weichen 0,03 Inch dicken PVC-Film
laminiert. Während
der entstandene Artikel sehr biegsam war und ohne Beschädigung auf einen
Kurvenradius von weniger als 0,3 cm gebogen werden konnte, war die
beschichtete Seite des Laminats sehr kratzfest (bis Stahlwolle-Güteklasse #0). Ähnliche
Beschichtungen auf PET-Filmsubstraten wiesen eine glasartige Abriebfestigkeit
gegenüber
Taber-Abrieb auf.
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Beispiel E
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Zwei
2'' × 2'' × 0,125'' große CR-39-Flachsubstrate, eine
CR-39-Linse, ein 2'' × 2'' × 0,125'' großes Polycarbonatsubstrat, ein
0,125'' dickes Polycarbonatsubstrat
eines Durchmessers von 8'' und ein Si-Wafer
eines Durchmessers von 3'' (001) wurden mittels
Ultraschall in Isopropanol gereinigt und anschließend mit
Stickstoffgas getrocknet. Die Proben wurden mit Kapton-Klebeband an Scheiben
eines Durchmessers von 8,5'' befestigt und die
Scheiben auf einem Planetengetriebe in einer Unterdruckkammer aus
rostfreiem Stahl angebracht, die anschließend mittels einer Diffusionspumpe
eines Durchmessers von 10'' auf einen Druck
von 5 × 10–6 Torr evakuiert
wurde. Die Proben wurden zwei Minuten lang mittels eines Argonionenstrahls,
der in der End Hall-Ionenquelle
(der vorangegangenen Beispiele) erzeugt worden war, unter Verwendung
von 3 sccm Argongas, das direkt in die Plasmakammer der Ionenquelle
eingeleitet wurde, sputter-geätzt.
Das Anodenpotential betrug 50 Volt, der Anodenstrom 5,6 Ampere.
Die Elektronenquelle für
die End Hall-Ionenquelle
war eine mit 3 sccm Argongas betriebene Hohlkathode. Nach dem Sputter-Ätzen der
Substrate wurden etwa 16 sccm Octamethylcyclotetrasiloxan durch
der Ionenquelle nachgeschaltete (etwa 1'')
Düsen in
den Argonstrahl eingeleitet. Das Anodenpotential betrug 59 Volt,
der Anodenstrom 5,8 Ampere (Ionenstrahlstrom etwa 1,5 Ampere). Nach 3,0-minütigem Betrieb
unter diesen Bedingungen wurden 70 sccm Sauerstoffgas in die Plasmakammer
der Ionenquelle geleitet und der Argonfluss auf 0,0 sccm reduziert.
Das Anodenpotential betrug 57 Volt, der Anodenstrom 5,79 Ampere
(Ionenstrahlstrom etwa 1,5 Ampere). Der Druck in der Kammer betrug
1,4 × 10–3 Torr.
Das Ionenquellenplasma und der Ionenstrahl wurden 40 Minuten nach
der ersten Einleitung des Octamethylcyclotetrasiloxans gelöscht. Die
Kammer wurde auf Normaldruck gebracht und die Proben entnommen.
Die beschichteten Proben waren bei Betrachtung im sichtbaren Licht
wasserhell. Auf den Proben wurde eine etwa 4,8 Mikrometer dicke
Beschichtung abgeschieden.
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Die
Spannung der Beschichtung betrug 6,4 × 108 Dyn/cm2. Die Zugdehnung bis Mikroriss der Beschichtung
wurde mit Hilfe einer 4 Punkte-Biegetechnik bestimmt. Aus der Scheibe
eines Durchmessers von 8'' wurden 1 cm × 10 cm
große
beschichtete Polycarbonatstücke
geschnitten und in der 4 Punkte-Biegevorrichtung
montiert. Die Proben wurden gebogen, bis Mikrorisse in der Beschichtung
beobachtet wurden. Der Kurvenradius wurde gemessen und die Dehnung
berechnet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Dehnung bis
Mikroriss 2,1–2,2%
betrug.
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Sämtliche
Beispiele demonstrieren optisch sehr transparente, wasserhelle,
spannungsarme, haftende, harte, abriebfeste Beschichtungen, die
Silizium, Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff enthalten. Diese Beschichtungen
können
mit hoher Abscheidungsgeschwindigkeit auf Kunststoffsubstraten abgeschieden
werden. Diese Beschichtungen weisen eine Härte zwischen der von nass-chemisch
erzeugten Polysiloxanbeschichtungen und der von Glas auf. Beim Auftragen
auf Kunststoffsubstrate erzeugten diese Beschichtungen, die Silizium,
Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff enthalten, Taber-Abriebfestigkeits-Testergebnisse,
die denen von Glas entsprachen. Diese Beschichtungen sind für Anwendungszwecke,
bei denen optische Kunststoffsubstrate einen verbesserten Abriebschutz
erfordern (z. B. Sonnenbrillengläser
aus Kunststoff oder augenheilkundliche Gläser), besonders nützlich.
Es können ähnliche
Beschichtungen hergestellt werden, die Stickstoff enthalten.
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Ein
einzigartiger Vorteil der Anwendung des Ionenstrahlverfahrens zur
Herstellung dieser Materialien ist die Beziehung zwischen Spannung
und Härte.
Es ist im Stand der Technik bekannt, dass Spannung und Härte häufig eng
miteinander verbunden sind. Typischerweise gilt, je größer die
Druckspannung, um so härter das
Material. Im Fall der durch Injektion von Siloxanvorläufern in
einen Sauerstoffionenstrahl erzeugten Si-, C-, O- und H-Materialien
stellte sich unerwarteterweise heraus, dass die Härte der
Beschichtung durch Erhöhung des
Verhältnisses
von Sauerstoff zu Siloxanvorläufer
erhöht
wurde, während
die Druckspannung gleichzeitig abnahm. Durch dieses Verfahren ist
die Erzeugung harter, abriebfester Beschichtungen möglich, die
unter Zugspannung stehen oder fast spannungsfrei sind. Dies ist
ein sehr unerwartetes Ergebnis für
ein energetisches Abscheidungsverfahren und ein wichtiger technischer
Vorteil des Ionenstrahlverfahrens.
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Man
glaubt, dass die Reduzierung der Druckspannung mit zunehmender Härte die
Folge des Kohlenstoffätzens
aus der wachsenden Oberfläche
durch die Sauerstoffionen oder aktivierten Sauerstoff in dem Ionenstrahl
ist. Es wurde mittels energiedispersiver Spektroskopie beobachtet,
dass das Kohlenstoffsignal in den abgeschiedenen Beschichtungen
mit zunehmender Geschwindigkeit des Sauerstoffflusses bei einer
festen Siloxanvorläufer-Fließgeschwindigkeit
abnimmt. Man glaubt, dass die Reduzierung der Druckspannung mit
zunehmender Härte
bei dem erfindungsgemäßen Ionenstrahlverfahren
einzigartig ist.
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Bei
Anwendung von Hochfrequenzplasma- oder Ionenstrahlverfahren zur
Abscheidung der erfindungsgemäßen Beschichtungen
können
sehr hohe Abscheidungsgeschwindigkeiten bei gleichbleibender niedriger
Substrattemperatur erreicht werden. Die Beschichtungen sind stark
haftend und weisen einen hervorragenden Abriebschutz auf. Es können beispielsweise
beschichtete Kunststoffsubstrate wie z. B. Linsen, deren Abriebfestigkeit
der von Glas entspricht, hergestellt werden. Aufgrund der erreichbaren
hohen Abscheidungsgeschwindigkeit der Beschichtung stellt die Erfindung
ein wirtschaftliches Herstellungsverfahren bereit.
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Aus
der vorangegangenen Beschreibung kann ein Fachmann leicht entnehmen,
dass die vorliegende Erfindung ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
stark schützender
und abriebfester Beschichtungen auf einer Vielzahl von Substraten
wie z. B. optischen Kunststoffen bereitstellt. Äußerst wichtige technische Vorteile der
vorliegenden Erfindung schließen
die hervorragende Haftung der Beschichtungen, die hervorragende
Abriebfestigkeit, die hohe Transparenz, die hohe Dehnung bis Mikroriss
und die leichte und flexible Massenproduktion ein.