DE69533837T2

DE69533837T2 - Mittensohle für Schuhe

Info

Publication number: DE69533837T2
Application number: DE69533837T
Authority: DE
Inventors: Simon Luthi; Xavier Kalin; Wolfgang Scholz; Edgar Wagistrasse 4 Stussi
Original assignee: Adidas AG
Current assignee: Adidas AG
Priority date: 1994-07-25
Filing date: 1995-01-10
Publication date: 2005-04-28
Anticipated expiration: 2015-01-11
Also published as: EP0694264B1; US5822886A; EP0694264A2; US5461800A; DE69533837D1; EP0694264A3

Description

Bereich der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft Sohlen für Schuhe und insbesondere eine Zwischensohle für einen Sportschuh.
Der Stand der Technik
Sohlen für Sportschuhe sollen eine Stoßdämpfung und Stabilität bereitstellen. Die Stoßdämpfung minimiert den Stoß beim Aufsetzen des Fußes eines Läufers um die Belastung auf die Muskeln und die Gelenke des Beins zu verringern. Stabilität ist erforderlich, um das Maß an lateraler Bewegung eines Fußes zu steuern um eine Über-Pronation zu verhindern, wodurch die Belastung der unteren Bereiche des Beins verringert wird.
Während eines normalen Bewegungsablaufs berührt der Fuß eines typischen Läufers den Boden zuerst mit der Ferse. Der Fuß rollt daraufhin über den Ballen des Fußes nach vorne und nach innen. Während der Zeit, in der der Fuß sich vom Aufsetzen mit der Ferse zum Ballen des Fußes bewegt, rollt der Fuß typischerweise von der äußeren oder lateralen Seite auf die innere oder mediale Seite des Fußes. Dieser Vorgang wird Pronation genannt. Nachdem der Ballen den Boden berührt, setzt der Fuß die Abrollbewegung in die Zehen fort. Während der Bewegung über den Ballen hinweg und bei der Berührung mit den Zehen dreht sich der Fuß nach außen in Vorbereitung des Abstoßens mit den Zehen; dieser Vorgang wird Supination genannt. Der Fuß verbleibt supiniert, während er zwischen dem Aufsetzen des Fußes vom Boden abgehoben wird.
Eine zu starke Pronation, d.h. das nach innen gerichtete Rollen des Fußes, während er den Boden berührt, kann, obwohl es ein normaler Vorgang ist, eine poten tielle Ursache für Verletzungen des Fußes und des Beins sein. Viele Sohlen des Standes der Technik sind konstruiert worden, um eine Über-Pronation zu verhindern und um die Supination zu steuern. Die seitliche Bewegung des Fußes, d.h. eine Abduktion und eine Adduktion können gesteuert werden, indem eine stabile Sohle bereitgestellt wird. In dem Maß jedoch, wie die Stabilität der Sohle zunimmt, nehmen die stoßdämpfenden Eigenschaften der Sohle ab. Sohlen müssen daher für einen richtigen Mittelweg zwischen den Stabilitätseigenschaften und den Eigenschaften der Stoßdämpfung ausgelegt werden, um optimale Eigenschaften für beide Parameter bereitzustellen.
Dieses Konstruktionsziel wird zusätzlich kompliziert durch die Tatsache, dass die Größe eines Fußes weitgehend ohne Bezug ist zu der Masse des Körpers. Beispielsweise können zwei Menschen gleichen Gewichts Füße aufweisen mit um zwei oder drei Größen auseinanderliegenden Schuhgrößen. Umgekehrt können zwei Menschen mit im wesentlichen derselben Fußgröße deutlich unterschiedliche Körpergewichte aufweisen. Daher ist es möglich, dass ein Schuh, der für einen Läufer mit einem Gewicht von 130 Pfund und einer Schuhgröße 9 stabil ist, nicht stabil ist für einen Läufer mit einem Gewicht von 160 Pfund und einer Schuhgröße 9.
Die Dauerhaftigkeit der Zwischensohle, gemessen durch ihre Fähigkeit, einer zyklischen Belastung ohne Verschlechterung der Zwischensohleneigenschaften zu wiederstehen, ist darüber hinaus ein wichtiges Konstruktionsziel. Die meisten Sportschuhe verwenden heutzutage eine Zwischensohle aus einem elastomeren Schaum, beispielsweise Ethylenvinylazetat (EVA). Ein EVA-Schaum ermöglicht den Konstrukteuren, die Dichte anzupassen, und damit die Härte des Schaums, um verschiedene Zwischensohleneigenschaften bereitzustellen bei der Suche nach einem Mittelweg zwischen Stoßdämpfung und Stabilität. Dem Fachmann ist wohl bekannt, dass EVAS mit einer hohen Dichte eine stabile Plattform bereitstellen, aber geringere Stoßdämpfung, während EVA-Schäume niedriger Dichte eine bessere Stoßdämpfung bereitstellen, jedoch weniger stabil sind, da sie die seitliche Bewegung des Fußes nicht steuern können. EVA-Schäume haben typischerweise eine Lebensdauer von ungefähr 800.000 Zyklen, bevor eine wahrnehmbare Verschlechterung ihrer Leistungsfähigkeit eintritt. Aus diesen und anderen Gründen gibt es eine andauernde Suche nach alternativen Konstruktionen für Zwischensohlen.
Die US-Patente von Cohen mit den Nummern 4,753,021 und 4,754,559 offenbaren eine Zwischensohle für einen Schuh mit einer Lage eines gummiähnlichen Materials mit einer Vielzahl von Rippen, die eine obere und eine untere Oberfläche voneinander trennen. Wenn auf diese Zwischensohle eine Belastung ausgeübt wird, verformen sich die Rippen und absorbieren dadurch Energie. Wenn die Belastung entfernt wird, verursacht die elastische Natur der Rippen, dass sie in ihre Ausgangsform zurückfedern. Cohen offenbart eine Vielzahl von Ausführungsbeispielen, einschließlich einer Ausführungsform, in der die Rippen Kanäle bilden, die parallel und senkrecht zu einer longitudinalen Achse der länglichen Sohle angeordnet sind. Aufgrund der Konstruktion und der Materialauswahl stellt Cohen keine Sohle einer verbesserten Leistungsfähigkeit zur Verwendung in einem Sportschuh dar.
Zusammenfassung der Erfindung
Die vorliegende Erfindung versucht, eine Zwischensohle bereitzustellen mit überlegenen Stabilitäts- und Stoßdämpfungseigenschaften in einer Konstruktion einer Zwischensohle, die für unterschiedliche Anwendungen und Eigenschaften eines Körpers angepasst werden kann. Zusätzlich versucht die vorliegende Erfindung, eine Zwischensohle hoher Leistungsfähigkeit mit einer überlegenen Dauerhaftigkeit bereitzustellen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung stellt eine geformte Zwischensohle bereit, die aus einem Elastomer gebildet wird, dessen Verhältnis von plastischer Deformation zu elastischer Deformation größer als 1,5 zu 1 ist. Vorzugsweise ist das Elastomer ein Kopolyester-Polymer-Elastomer, wie es beispielsweise hergestellt und vertrieben wird von E.I. duPont de Nemours unter dem Handelsnamen HYTREL^®. Die vorliegende Erfindung ist mit 1,2 Millionen Zyklen belastet worden, bevor eine Verschlechterung der Leistungsfähigkeit aufgetreten ist. Dies stellt einen 50%-igen Zuwachs an Lebensdauer über eine typische Sohle aus einem EVA-Schaum nach dem Stand der Technik dar.
In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Zwischensohle eine integrale, einstückig geformte Zwischensohle mit einer gekrümmten länglichen Oberfläche und einer Mehrzahl von integral geformten, transversal angeordneten Röhren, die individuell als Druckfederelemente dienen. Eine untere Oberfläche wird integral zusammen mit dem unteren Bereich der Röhren geformt und stellt dadurch zusätzliche strukturelle Integrität für die Zwischensohle bereit, sowie eine Oberfläche, auf der eine Außensohle angeordnet werden kann.
Die Leistungseigenschaften der Zwischensohle können gesteuert werden, indem die Federkonstante der Röhren verändert wird, beispielsweise durch das Erhöhen der Wanddicke der Röhren, das Erhöhen der Länge der Röhren oder der Härte des Materials. Beispielsweise sind im Fersenbereich eines bevorzugten Ausführungsbeispiels kurze Röhrenstücke entlang der lateralen und medialen Seiten der Zwischensohle angeordnet, wodurch eine zentrale Öffnung bereitgestellt wird, die keine Röhren aufweist.
Die Zwischensohle kann ausgelegt werden, so dass die Röhren entlang der medialen Seite dickere Wandabschnitte aufweisen oder geringfügig länger sind, als die Röhren entlang der lateralen Seite, wodurch eine höhere Federkonstante erzeugt wird und eine Steuerung für eine Über-Pronation bereitgestellt wird. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel umfasst ferner Röhren im Vorderfußbereich mit schlitzähnlichen Öffnungen entlang ihrer Länge, um ein großes Maß an Zwischensohlenflexibilität in Längsrichtung zu ermöglichen. Zusätzlich kann die Wanddicke der Röhre im Vorderfußbereich größer auf der medialen Seite sein, als auf der lateralen Seite oder umgekehrt, um eine laterale Stabilität für unterschiedliche Arten von Läufern, beispielsweise Über-Pronierer, bereitzustellen.
In weiteren bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung wird die Zwischensohle aus zwei Stücken gefertigt, die einen Vorderfußabschnitt und einen Hinterfußabschnitt aufweisen. Jeder individuelle Abschnitt entspricht im Wesentlichen dem entsprechenden Bereich der einstückig integral geformten Zwischensohle. Indem jedoch die Zwischensohle in zwei Stücken gefertigt wird, kann es möglich sein, die Anzahl von Herstellungsformen zu verringern. Zusätzlich wäre es möglich, Eigenschaften zwischen verschiedenen Hinterfußabschnitten und Vorderfußabschnitten zu vermischen. Beispielsweise könnte ein Hinterfußabschnitt, der für einen schweren Läufer ausgelegt ist, der mit der Ferse aufsetzt, und gute Stoßdämpfungseigenschaften hat, mit einem Vorderfußabschnitt kombiniert werden, der im Wesentlichen Stabilität gegen eine Über-Pronation bereitstellt.
Zahlreiche Vorteile und Neuheitsmerkmale, die die Erfindung charakterisieren, werden in den Ansprüchen genauer angegeben. Für ein besseres Verständnis der Erfindung, ihrer Vorteile und Ziele, die durch ihre Verwendung erreicht werden, sollte jedoch auf die Zeichnungen Bezug genommen werden, die einen Teil davon bilden, und auf die begleitende Beschreibung, mit der bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert und beschrieben werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
1 ist eine Seitenansicht eines Laufschuhs, der von einem Läufer getragen wird.
2 ist eine Aufsicht einer Zwischensohle, die nicht der Erfindung entspricht.
3 ist eine Seitenansicht der Zwischensohle aus 2.
4 ist eine perspektivische Ansicht von unten eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer Zwischensohle der vorliegenden Erfindung.
5 ist ein Querschnitt gemäß der Linien V–V in 8.
6 ist eine Seitenansicht, wobei eine Zwischensohle entlang des Vorderfußbereichs gebogen ist.
7 ist ein Detail einer Seitenansicht eines vorgeformten Fersenbereichs einer Zwischensohle der vorliegenden Erfindung.
8 ist ein Detail einer Seitenansicht eines Fersenbereichs einer Zwischensohle der vorliegenden Erfindung.
9 ist eine perspektivische Ansicht von unten einer Zwischensohle eines alternativen Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.
10 ist eine Seitenansicht der Zwischensohle und zeigt ferner eine befestige Außensohle.
11 ist eine Aufsicht einer Zwischensohle, die nicht der Erfindung entspricht.
Detaillierte Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen
1 zeigt eine Zwischensohle 10 der vorliegenden Erfindung in ihrer bevorzugten Umgebung als Zwischensohle für einen Sportschuh 12, der von einem Läufer oder ähnlichem getragen wird.
Der Schuh 12 ist typischerweise am Fuß des Läufers über ein Schnürsenkelsystem 14 befestigt.
Unter Bezugnahme auf die 2 bis 8 wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Zwischensohle 10 als ein einstückiges spritzgussgeformtes Elastomer gezeigt, das eine obere Oberfläche 16, eine untere Oberfläche 18 und eine Mehrzahl von strukturellen Rippen 20 aufweist, die sich zwischen der oberen Oberfläche 16 und der unteren Oberfläche 18 erstrecken. Vorzugsweise bilden die strukturellen Rippen 20 eine röhrenartige Struktur, die integral mit den oberen und unteren Oberflächen geformt wird.
Grundsätzlich kann die Zwischensohle 10 in einen Vorderfußbereich 22 und einen Fersenbereich 24 aufgeteilt werden.
Vorzugsweise bilden die strukturellen Rippen 20 entlang des Fersenbereichs 24 Fersenröhren 26, die sich von einer medialen Seite 28 und von einer lateralen Seite 30 nach innen erstrecken. Die Fersenröhren 26 erstrecken sich diskontinuierlich von den medialen und lateralen Seiten 28 bzw. 30 zu einem Zentralbereich 32 der Zwischensohle ohne Röhren. Der Zentralbereich wird begrenzt durch die Fersenröhren 26, die untere Oberfläche 18 und die obere Oberfläche 16. Darüber hinaus bildet die untere Oberfläche 18 im Fersenbereich 24 eine "U"-geformte Oberfläche mit Abschnitten 34 und 36, die sich von einer hinteren Spitze 38 der Zwischensohle in Richtung des Vorderfußabschnitts 22 erstrecken. Jedem Abschnitt 34, 36 ist eine Breite 34', 36' zugeordnet, deren Bedeutung weiter unten erläutert wird.
Der Vorderfußbereich 22 enthält in ähnlicher Weise die integral geformte obere Oberfläche 16, die untere Oberfläche 18 und dazwischen angeordnete strukturelle Rippen 20. Wie im Fall des Fersenabschnitts, bilden die strukturellen Rippen 20 vorzugsweise längliche Röhrenglieder 40, auf die im Folgenden als Vorderfußröhren 40 Bezug genommen wird. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel haben die Vorderfußröhren 40 schlitzartige Öffnungen 42, die sich entlang der Länge der Vorderfußröhren erstrecken. Die Öffnungen 42 ermöglichen eine erhebliche lon gitudinale Flexibilität im Vorderfußbereich 22. In 6 wird die Zwischensohle 10 gezeigt, wobei der Vorderfußbereich 22 gebogen ist und wobei die schlitzartigen Öffnungen 42 aus ihrem entspannten Zustand geöffnet gezeigt sind. Eine erhebliche Flexibilität des Vorderfußbereichs entlang seiner Längsrichtung ist eine gewünschte Eigenschaft, so dass der Sportschuh 12 die natürliche Tendenz des Fußes nicht verhindert, von der Ferse zum Ballen des Fußes und zu der Zehe zum Abstoßen abzurollen, wenn der Läufer einen Schritt durchführt. Die untere Oberfläche ist bei den Öffnungen 42 unterbrochen.
In einer bevorzugten Ausführungsform, die in 4 gezeigt ist, erstrecken sich die Vorderfußröhren 40 kontinuierlich von der medialen Seite 28 zur lateralen Seite 30. In einem alternativen Ausführungsbeispiel, das in 9 gezeigt ist, sind die Vorderfußröhren 40 zwischen den medialen und lateralen Seiten unterbrochen und bilden dadurch einen zentralen Vorderfußbereich 44 ohne Röhren. Die untere Oberfläche 18 bildet eine "U"-förmige Oberfläche um den zentralen Vorderfußbereich und bildet dadurch Abschnitte 46 und 48 mit Breiten 46' bzw. 48'. Die Bedeutung der Abschnittsbreiten 46', 48' wird weiter unten erläutert.
Durch das Bilden des zentralen Vorderfußbereichs ohne Röhren wird der Vorderfußabschnitt in lateraler Richtung flexibler.
Vorzugsweise wird die gesamte Zwischensohle durch Spritzguss einstückig aus einem Elastomer geformt, das eine Zugcharakteristik aufweist, so dass das Verhältnis von plastischer Verformung zu elastischer Verformung größer als 1,5 zu 1 ist. Ein solches Elastomer ist ein Kopolyester-Polymer-Elastomer, das von der Firma E.I. duPont de Nemours hergestellt wird und unter dem Handelsnamen HYTREL^® verkauft wird. HYTREL ist hinreichend inert und – was wichtig ist – ziemlich dauerhaft. Darüber hinaus setzen sich Risse in HYTREL nicht fort, selbst wenn sie in vergleichsweise dünnen Querschnitten erzeugt werden. Die bevorzugten Ausführungsbeispiele der Zwischensohle verwenden duPonts HYTREL mit der Zusammensetzungsnummer 5556. Für eine ausführlichere Be schreibung dieses Elastomers wird auf das US-Patent mit der Nummer 4,198,037 und die dort genannten Referenzen verwiesen.
Wie bereits erwähnt wird die Zwischensohle 10 vorzugsweise durch Spritzguss aus HYTREL^® geformt. Es ist wohl bekannt, dass HYTREL eine Kompressionsformung benötigt. Aus diesem Grund wird die Zwischensohle der vorliegenden Erfindung in einer Vorform geformt und nachfolgend komprimiert, um diese Form anzunehmen. Wie in dem US-Patent mit der Nummer 5,280,890 erläutert wird, führt die Kompression des HYTREL^®-Materials ferner zu einer Orientierung der molekularen Struktur und verbessert die Fehlereigenschaften des Materials.
Der Effekt dieser Kompression wird in den 7 und 8 erläutert. 7 erläutert die Vorformkonfiguration, wobei die Fersenröhren 26 in einen ovalen Querschnitt vorgeformt worden sind, so dass die Röhren 26 "groß" sind, wodurch eine größere Trennung zwischen der oberen Oberfläche 16 und der unteren Oberfläche 18 bereitgestellt wird. Nachdem der Vorformling aus der Form entnommen worden und bei Raumtemperatur bis zu 24 Stunden annealt worden ist, wird er komprimiert, vorzugsweise bis zu einer festen Position, d.h. die obere Oberfläche 16 wird in Richtung der unteren Oberfläche 18 gedrückt und komprimiert dadurch radial die Fersenröhren 26 und die Vorderfußröhren 40. Die Zwischensohle wird komprimiert, bis sie "fest" ist, wobei weitere Kraft die Oberflächen nicht weiter aufeinander zu bewegen wird.
Wird die Kompressionskraft entfernt, werden die Röhren 26, 40 partiell in eine ungefähr kreisförmige Konfiguration zurückspringen, wie es in 8 dargestellt ist. Die Zwischensohle "verbleibt" in dieser Position. Danach können die Röhren 26, 40 bei der Verwendung durch den Läufer partiell komprimiert werden. Die Federn werden jedoch, wenn das Gewicht des Läufers entfernt wird, vollständig zu ihrer festen Konfiguration zurückkehren, so wie sie in 8 dargestellt ist. Eine vollständige Beschreibung des Vorgangs des Kompressionsformens (bzw. "Compression set") wird in dem US-Patent mit der Nummer 5,280,890 bereitgestellt.
Die Fersenröhren 26 und die Vorderfußröhren 40 haben die Eigenschaften von Federn und daher eine messbare Federkonstante. Es ist bisher nicht festgestellt worden, ob die Federkonstante für die Röhren der vorliegenden Erfindung eine konstante Größe ist oder eine Funktion des Maßes der Kompressionsbewegung der Röhren. Darüber hinaus ist bisher noch nicht festgestellt worden, welches die geeignete Federkonstante ist für die unterschiedlichen hier offenbarten Konfigurationen. Es ist jedoch bekannt, dass zahlreiche Veränderungen der Konfigurationen, die hier offenbart werden, die Federkonstante der Röhren beeinflussen, so dass die Zwischensohle 10 für unterschiedliche Arten und Gewichte von Läufern ausgelegt werden kann, nachdem empirische Daten gesammelt worden sind.
Die Federkonstante der Röhren kann erhöht werden, indem eine längere Röhre bereitgestellt wird. Wenn die Zwischensohle 10 belastet wird, werden die Oberflächen 16 und 18 sich aufeinander zu bewegen, wodurch die Röhren unter einer gegebenen Belastung radial komprimiert werden. Offensichtlich wird eine Röhre einer Länge von einem Zoll radial stärker komprimiert werden, als eine Röhre einer Länge von zwei Zoll bei der gleichen Belastung. Die längere Röhre wird daher eine höhere Federkonstante aufweisen. In Zusammenhang mit einem Sportschuh bedeutet eine höhere Federkonstante, dass die Röhre ein größeres Maß an Stabilität bereitstellt, jedoch eine geringere Dämpfung.
Die Röhren 26, 40 haben Wandstärken 50 bzw. 52, die ebenfalls die Federkonstanten beeinflussen. Eine dickere Wandstärke 50 oder 52 wird eine höhere Federkonstante erzeugen. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist die Wandstärke einer besonderen Fersenröhre 26 entlang der Länge der Röhre konstant. Die Wandstärke der Vorderfußröhre 40 variiert zwischen der medialen Seite 28 und der lateralen Seite 30, vorzugsweise stufenförmig, wobei die Wandstärke entlang eines Bereichs der Vorderfußröhre 40 konstant ist und wobei die Wandstärke sich sprunghaft zu einer anderen Wandstärke verändert an irgendeinem Punkt entlang der Länge der Röhre. Alternativ dazu ist es vorstellbar, dass einige der Röhren eine abnehmende Wandstärke aufweisen, wobei die Wandstärke sich allmählich von einem Ende zu dem anderen Ende der jeweiligen Röhre verändert.
Das bevorzugte Ausführungsbeispiel umfasst eine Federkonstante mit zwei Stufen im Fersenbereich 24. Die Fersenröhren 26 haben einen Abschnitt 27 zwischen den gegenüberliegenden Wänden von benachbarten Röhren. Der Abstand 27 wird so gewählt, dass diese einander gegenüberliegenden Wände sich berühren, wenn die Röhren 26 komprimiert werden. Weitere Kompression verursacht, dass die Röhren gegeneinander drücken, wodurch die Bewegung der Röhrenwände begrenzt wird und wodurch die Federkonstante bei weiterer Belastung verändert wird.
Die Fersenröhren 26 haben daher eine anfängliche Federkonstante bei Beginn der Kompression und eine unterschiedliche, höhere Federkonstante nachdem sich die gegenüberliegenden Wände von benachbarten Röhren berühren.
Es ist vorstellbar, dass die Fähigkeit, die Federkonstanten zu steuern, in unterschiedlichen Kombinationen verwendet werden kann, um die Leistungseigenschaften der Zwischensohle genau zu steuern. Beispielsweise sind in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung die Fersenröhren 26 mit einer konstanten Wandstärke versehen, wobei jedoch die Breite 36' des lateralen Abschnitts 36 geringer sein könnte als die entsprechende Breite 34', wodurch kürzere Röhren 26 auf der lateralen Seite 30 angeordnet werden, verglichen mit den Röhren auf der medialen Seite 28. Diese Konfiguration erzeugt einen Schuh mit einer höheren Federkonstante entlang seiner medialen Seite, um einer Über-Pronation zu widerstehen. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel beträgt die Breite 36' ungefähr 24 mm und die Breite 34' ist ungefähr 26 mm.
Darüber hinaus kann die Federkonstante der Vorderfußröhren 40 angepasst werden, indem dickere Wandabschnitte in den Röhren 40 in Bereichen nahe der medialen Seite 30 verglichen zu Wandstärken der Röhren 40 in Bereichen nahe der lateralen Seite 28 bereitgestellt werden. Die unterschiedlichen Wandstärken können in die Ausführungsbeispiele, die in den 4 und 9 gezeigt sind, mit aufgenommen werden.
Wie in 5 gezeigt ist, sind die Fersenröhren 26 mit abgeschrägten Enden 26' versehen, so dass die transversale Breite der unteren Oberfläche 18 größer ist, als die transversale Breite der oberen Oberfläche 16 an jedem beliebigen Punkt entlang der longitudinalen Länge der Zwischensohle 10. Durch das Bereitstellen einer breiteren unteren Oberfläche kann die Zwischensohle eine größere Stabilität für den Sportschuh 12 bereitstellen.
In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird die Zwischensohle 10 mit einer Außensohle 54 bereitgestellt, die an der unteren Oberfläche 18 befestigt ist. Die Außensohle 54 wird vorzugsweise aus einem Material mit einer hohen Abriebfestigkeit und einer erheblichen Dauerhaftigkeit gefertigt. Vorzugsweise wird die Außensohle 54 mit Expansionsgelenken 46 versehen, die eine oder mehrere der Schlitzöffnungen 42 abdecken, wodurch ermöglicht wird, dass der Vorderfußbereich sich biegen kann, und wodurch erlaubt wird, dass die Schlitzöffnungen sich ausdehnen können.
Ein alternatives Ausführungsbeispiel kann die Zwischensohle der vorliegenden Erfindung umfassen, wobei die Zwischensohle in zwei Abschnitten gefertigt wird. Wie in 11 gezeigt, umfassen die zwei Abschnitte einen Vorderfußabschnitt 58 und einen Hinterfußabschnitt 60.
Das Herstellen der Zwischensohle 10 in zwei Abschnitten bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Es kann möglich sein, die Anzahl der Formen, die für einen vollen Satz von Schuhgrößen erforderlich sind, zu verringern. Beispielsweise kann es möglich sein, drei unterschiedliche Größen von Fersenbereichen 60 bereitzustellen, während fünf unterschiedliche Größen von Vorderfußbereichen 58 bereitgestellt werden. Die unterschiedlichen Abschnitte können miteinander gemischt werden, um den vollen Bereich von Schuhgrößen bereitzustellen.
Ferner ist es durch das Bereitstellen einer Zwischensohle in zwei Abschnitten möglich, die Abschnitte so auszulegen, dass sie spezifische Leistungsanforderungen erfüllen. Beispielsweise kann ein Hinterfußbereich 60 für einen Läufer der Schuhgröße 9 mit einem Gewicht von 150 Pfund ausgelegt werden, der ein erhebliches Über-Pronationsproblem hat, und ein anderer Fersenbereich 60 kann für einen Läufer der Schuhgröße 9 mit einem Gewicht von 150 Pfund ausgelegt werden, der zu wenig proniert. In ähnlicher Weise können die Federkonstanten im Vorderfußbereich 58 spezifisch auf unterschiedliche Läufer und Leistungscharakteristika abgestimmt werden.
Die optimalen Werte für die hier angegebenen Entwurfsparameter werden festgelegt werden, nachdem ausführliche empirische Daten gesammelt worden sind. Gegenwärtig sind die spezifischen Entwurfsparameter wie beispielsweise die optimale Dicke und Länge der Fersenröhren für einen über-pronierenden Läufer mit einem Gewicht von 150 Pfund unbekannt und es ist denkbar, dass physikalische Tests erforderlich sein werden, um diese Parameter festzustellen.
Zahlreiche Eigenschaften und Vorteile der Erfindung sind in der vorangegangenen Beschreibung dargelegt worden zusammen mit Details der Struktur und Funktion der Erfindung. Ihre neuen Merkmale werden in den nachfolgenden Ansprüchen angegeben. Die Offenbarung ist lediglich erläuternd. Veränderungen können im Detail, insbesondere im Hinblick auf die Form, die Größe und die Anordnung von Bestandteilen innerhalb des Prinzips der Erfindung bis zum vollen Ausmaß durchgeführt werden, das durch die breite allgemeine Bedeutung der Begriffe in den Ansprüchen angegeben ist.

Claims

Eine Zwischensohle (10) für einen Sportschuh (12), aufweisend: a. eine längliche Zwischensohle (10) mit einem Fersenbereich (24) und einem Vorderfußbereich (22); b. wobei der Fersenbereich (24) eine Mehrzahl von transversal angeordneten federnden Röhren (26) umfasst, die sich von der medialen Seite (28) und von einer lateralen Seite (30) nach innen erstrecken; c. wobei der Vorderfußbereich (22) eine Mehrzahl von transversal angeordneten federnden Röhren (40) aufweist, die sich von einer medialen Seite (28) und einer lateralen Seite (30) nach innen erstrecken, dadurch gekennzeichnet, dass d. zumindest einige der Fersenröhren (26) unterbrochen sind, um eine zentrale Vertiefung (32) ohne Röhren zu definieren, wobei die lateralen Teile der unterbrochenen Röhren (26) kürzer sind, als die medialen Teile der unterbrochenen Röhren (26), so dass die mediale Seite (30) eine höhere Federkonstante als die laterale Seite (28) aufweist.
Zwischensohle nach Anspruch 1, wobei zumindest eine federnde Röhre (40) des Vorderfußabschnitts (22) eine Wand aufweist, die eine schlitzartige Öffnung (42) entlang ihrer Länge definiert.
Zwischensohle nach Anspruch 2, wobei die schlitzartige Öffnung (42) longitudinale Kanten bildet, die integral mit einer Bodenplatte (18) sind, so dass die Bodenplatte an den longitudinalen Kanten der zumindest einen Vorderfußröhre (40) unterbrochen ist.
Zwischensohle nach Anspruch 3, ferner aufweisend eine Außensohle (54), die an der Bodenplatte befestigt ist und ein Expansionsgelenk (56) aufweist, das mit der schlitzartigen Öffnung (42) zusammenfällt.
Zwischensohle nach Anspruch 1, wobei zumindest eine elastische Röhre (40) des Vorderfußabschnitts (22) eine Wanddicke hat, die sich entlang der Länge der Röhre (40) ändert.
Zwischensohle nach Anspruch 5, wobei die Wanddicke von zumindest einer Wand einer Vorderfußröhre in der Nähe der medialen Seite (28) größer ist, als die Wanddicke in der Nähe der lateralen Seite (30).
Zwischensohle nach Anspruch 5, wobei die Wanddicke von zumindest einer Wand einer Vorderfußröhre (40) in der Nähe der lateralen Seite (30) größer ist, als die Wanddicke in der Nähe der medialen Seite (28).
Zwischensohle nach Anspruch 1, wobei der Fersenabschnitt (24) und der Vorderfußabschnitt (22) zwei unabhängig hergestellte Stücke sind, die miteinander verbunden worden sind.
Zwischensohle nach Anspruch 1, wobei der Fersenabschnitt (24) und der Vorderfußabschnitt (22) einstückig ausgebildet sind.
Zwischensohle nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Fersenabschnitt (24) und der Vorderfußabschnitt (22) aus einem Kopolyester-Polymer-Elastomer gefertigt sind.
Zwischensohle nach Anspruch 1, wobei die Vorderfußröhren (40) zwischen der lateralen Seite (30) und der medialen Seite (28) unterbrochen sind und einen zentralen Vorderfußbereich (44) ohne Röhren definieren.