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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Angiogenese
ist der Vorgang der Entwicklung neuer Blutgefäße, der die Proliferation,
Migration und Gewebsinfiltration von kapillären Endothelzellen aus bereits
existierenden Blutgefäßen umfasst. Angiogenese
ist wichtig in normalen physiologischen Vorgängen, einschließlich der
embryonalen Entwicklung, des follikulären Wachstums und der Wundheilung,
ebenso wie in pathologischen Zuständen, die Tumorwachstum und
nichtneoplastische Erkrankungen umfassen, einschließlich der
anomalen Neovaskularisierung, einschließlich des neovaskulären Glaukoms
(Folkman, J. und Klagsbrun, M. Science 235:442–447 (1987)).
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Das
vaskuläre
Endothel befindet sich im Allgemeinen im Ruhezustand, und dessen
Aktivierung wird während
der Angiogenese streng reguliert. Mehrere Faktoren wurden als mögliche Regulatoren
der Angiogenese in vivo impliziert. Diese schließen den transformierenden Wachstumsfaktor
(transforming growth factor, TGFb), den sauren und basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor
(acidic and basic fibroblast growth factor, aFGF und bFGF), den
aus Blutplättchen
gewonnenen Wachstumsfaktor (platelet derived growth factor, PDGF)
und den vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktor (vascular endothelial growth factor,
VEGF) ein (Klagsbrun, M. und D'Amore,
P. (1991) Annual Rev. Physiol. 53:217–239). VEGF, ein für Endothelzellen
spezifisches Mitogen, unterscheidet sich von diesen Faktoren dadurch, dass
er als ein Induktor der Angiogenese wirkt, indem er die Proliferation
von Endothelzellen spezifisch fördert.
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VEGF
ist ein homodimeres Glycoprotein, das aus zwei 23 kD-Untereinheiten
mit einer strukturellen Ähnlichkeit
zu PDGF besteht. Vier verschiedene monomere Isoformen von VEGF existieren,
die aus einem alternativen Spleißen der mRNA resultieren. Diese
umfassen zwei Membran-gebundene Formen (VEGF20 6 und VEGF189) sowie
zwei lösliche
Formen (VEGF165 und VEGF121).
In sämtlichen
humanen Geweben, außer
der Plazenta, ist VEGF165 die am reichlichsten
vorhandene Isoform.
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VEGF
wird in embryonalen Geweben exprimiert (Breier et al., Development
(Camb.) 114:521 (1992)), in Makrophagen, in proliferierenden epidermalen
Keratinozyten wäh rend
der Wundheilung (Brown et al., J. Exp. Med., 176:1375 (1992)) und kann
für Gewebsödeme, die
mit Entzündung
assoziiert sind, verantwortlich sein (Ferrara et al., Endocr. Rev.
13:18 (1992)). In situ Hybridisierungsstudien haben eine hohe Expression
von VEGF in etlichen humanen Tumorlinien gezeigt, einschließlich des
Gliobastoma multiforme, des Hämangioblastoms,
Neoplasien des zentralen Nervensystems und des AIDS-assoziierten
Kaposi-Sarkoms (Plate, K. et al. (1992) Nature 359: 845–848; Plate,
K. et al. (1993) Cancer Res. 53: 5822–5827; Beckman, R. et al. (1993)
J. Clin. Invest. 91: 153–159;
Nakamura, S. et al. AIDS Weekly, 13 (1)). Hohe Konzentrationen an VEGF
wurden außerdem
in der Hypoxie-induzierten Angiogenese beobachtet (Shweiki, D. et
al. (1992) Nature 359: 843–845).
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Die
biologische Antwort von VEGF wird durch dessen hoch affinen VEGF-Rezeptoren
vermittelt, die während
der Embryogenese (Millauer, B., et al. (1993) Cell 72: 835–846) und
während
der Tumorbildung selektiv auf Endothelzellen exprimiert werden.
VEGF-Rezeptoren
sind üblicherweise
Thyrosinkinasen der Klasse III-Rezeptor-Art, die dadurch gekennzeichnet
sind, dass sie mehrere, üblicherweise 5
oder 7, Immunglobulin-ähnliche
Schlaufen in ihren aminoterminalen extrazellulären Rezeptor-Liganden-bindenden
Domänen
aufweisen (Kaipainen et al., J. Exp. Med. 178:2077–2088 (1993)).
Die anderen beiden Regionen umfassen eine Transmembranregion und
eine carboxyterminale intrazelluläre katalytische Domäne, unterbrochen
durch eine Insertion hydrophiler Interkinasesequenzen mit variablen
Längen,
die Kinase-Insert-Domäne
genannt wird (Terman et al., Oncogene 6: 1677–1683 (1991). VEGF-Rezeptoren
schließen
flt-1 ein, der von Shibuya M. et al., Oncogene 5, 519–524 (1990)
sequenziert wurde; KDR, der in PCT/US92/01300 beschrieben wird,
eingereicht am 20. Februar 1992 sowie in Terman et al., Oncogene
6:1677–1683
(1991) und flk-1, der von Matthews W. et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 88:9026–9030
(1991) sequenziert wurde.
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Hohe
Konzentrationen an flk-1 werden von Endothelzellen exprimiert, die
Gliome infiltrieren (Plate, K. et al., (1992) Nature 359:845–848). Flk-1-Konzentrationen
werden spezifisch von VEGF hochreguliert, der von humanen Glioblastomen
produziert wird (Plate, K. et al. (1993) Cancer Res. 53:5822–5827). Der
Befund hoher Expressionslevel von flk-1 in Glioblastomen, die mit
Endothelzellen assoziiert sind (glioblastoma associated endothelials
cells, GAEC) deutet darauf hin, dass die Rezeptoraktivität wahrscheinlich
während
der Tumorbildung induziert wird, da flk-1-Transkripte in normalen
Endothelzellen des Gehirns kaum nachweisbar sind. Diese Hochregulierung
ist auf die vaskulären
Endothelzellen beschränkt,
die sich in unmittelbarer Nähe
zu dem Tumor finden. Eine Blockie rung der VEGF-Aktivität mit Hilfe
von neutralisierenden anti-VEGF monoklonalen Antikörpern (mAbs)
führte
zu einer Inhibition des Wachstums humaner Tumor-Xenotransplantate
in Nacktmäusen
(Kim, K. et al. (1993) Nature 362: 841–844), was auf eine direkte
Rolle für
VEGF in der Tumor-bezogenen Angiogenese hindeutet.
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Obwohl
der VEGF-Ligand in Tumorzellen hochreguliert ist und seine Rezeptoren
in Tumor-infiltrierten vaskulären
Endothelzellen hochreguliert sind, ist die Expression des VEGF-Liganden
und seiner Rezeptoren in normalen Zellen, die nicht mit der Angiogenese
im Zusammenhang stehen, niedrig. Daher würden derartige normale Zellen
durch ein Blockieren der Interaktion zwischen VEGF und seinen Rezeptoren,
um die Angiogenese zu inhibieren und damit das Tumorwachstum, nicht
beeinträchtigt
werden. Ein Blockieren dieser VEGF-VEGF-Rezeptor-Interaktion unter
Verwendung eines monoklonalen Antikörpers gegen den VEGF-Rezeptor
wurde vor der vorliegenden Erfindung nicht beschrieben.
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WO
92/14748 offenbart die Identifikation eines Genes, das für einen
Rezeptor kodiert, der spezifisch an den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor
bindet, ebenso wie die mutmaßliche
Aminosäuresequenz
des genannten Rezeptors. Weiterhin beschreibt sie die Herstellung
Peptid-abgeleiteter polyklonaler Antikörper gegen den Rezeptor, indem
Kaninchen mit einem synthetischen Peptid mit 13 Resten, das auf
Grundlage der mutmaßlichen
Aminosäuresequenz
des KDR-Rezeptors synthetisiert wurde, immunisiert werden.
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Millauer
et al. (Cell 72, 835–846;
1993) beschreiben die Identifikation des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors
(VEGF) als hoch affinen Liganden des murinen flk-1-Rezeptors. Polyklonale Antikörper gegen
ein Fusionsprotein, das die 128 C-terminalen Aminosäuren des
flk-1-Rezeptors umfasst, werden erzeugt.
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Kim
et al. (Growth Factors 7, 53–64;
1992) beschreiben die Erzeugung monoklonaler Antikörper gegen
den humanen rekombinanten VEGF-Proteinliganden, der auf CHO-Zellen exprimiert
wird.
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WO
94/11499 ist Stand der Technik gemäß Artikel 54(3) EPÜ und offenbart
die DNA-Sequenz des
Gens, das für
den murinen Rezeptor für
VEGF (Flk-1-Rezeptor) kodiert. Die Autoren zeigen, dass die Expression
des Rezeptors mit Endothelzellen assoziiert ist und identifizieren
VEGF als den hoch affinen Liganden für den Flk-1-Rezeptor.
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WO
94/10202 ist Stand der Technik gemäß Artikel 54(3) EPÜ und offenbart
Antagonisten des humanen vaskulären
endothelialen Faktors hVEGF.
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Kim
et al. (Nature 362, 841–844;
1993) berichten, dass die Inhibition der Wirkung des VEGF-Rezeptorliganden,
der spontan von Tumorzellen produziert wird, das Tumorwachstum in
vivo unterdrücken
könnte.
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Plate
et al. (Nature 359, 845–848;
1992) beschreibt, dass die Expression von VEGF in zwei verschiedenen
Untergruppen von Tumorzellen hochreguliert ist, die aus einem Glioblastom
erhalten wurden, einem malignen Gehirntumor in Menschen, der durch
vaskuläre
Proliferationen gekennzeichnet ist. Diese Ergebnisse scheinen VEGF
als einen potenziellen Tumor-Angiogenesefaktor in vivo zu identifizieren.
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Ein
Vorteil der Blockierung des VEGF-Rezeptors im Gegensatz zu der Blockierung
des VEGF-Liganden, um die Angiogenese zu inhibieren und dadurch
pathologische Zustände
wie z.B. das Tumorwachstum zu inhibieren, ist, dass weniger Antikörper gebraucht
werden können,
um eine derartige Inhibition zu erreichen. Darüber hinaus können die Rezeptor-Expressionslevel
konstanter sein als die des durch die Umgebung induzierten Liganden.
Ein weiterer Vorteil der Blockierung des VEGF-Rezeptors ist, dass
eine effizientere Inhibition erreicht werden kann, wenn sie mit
einer Blockierung des VEGF-Liganden
kombiniert wird.
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Es
ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, die Aktivierung von flt-1
durch dessen Liganden VEGF zu neutralisieren. Ein weiteres Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, einen monoklonalen Antikörper zur
Verfügung
zu stellen, der die Interaktion zwischen VEGF und dessen Rezeptor
neutralisiert und dadurch die VEGF-Phosphorylierung des Rezeptors
verhindert. Ein weiteres Ziel dieser Erfindung ist es, pharmazeutische
Zusammensetzungen zur Inhibierung des Tumorwachstums in Säugern unter Verwendung
monoklonaler Antikörper
zur Verfügung zu
stellen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen monoklonalen Antikörper zur
Verfügung,
der spezifisch an eine extrazelluläre Domäne eines VEGF-Rezeptors bindet,
der durch das flt-1-Gen
kodiert wird und der die Aktivierung des Rezeptors neutralisiert,
indem er die Phosphorylierung des Rezeptors verhindert.
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Die
Erfindung stellt weiterhin eine Hybridom-Zellinie DC101 (IgG1k)
zur Verfügung,
die den monoklonalen Antikörper
produziert und die als ATCC-Zugangsnummer ATCC HB 11534 hinterlegt wurde,
ebenso wie den monoklonalen Antikörper, der daraus hergestellt
wird.
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Weiterhin
sind die Antikörper
nützlich
zur Neutralisierung der VEGF-Aktivierung eines VEGF-Rezeptors von
Endothelzellen in vitro, was ein Inkontaktbringen der Zellen mit
dem monoklonalen Antikörper
gemäß der Erfindung
umfasst.
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Die
Erfindung stellt ferner eine pharmazeutische Zusammensetzung zum
Inhibieren der Angiogenese in einem Säugetier zur Verfügung, zur
Verabreichung einer wirksamen Menge irgendeines der Antikörper gemäß der Erfindung
an den Säuger.
Darüber
hinaus stellt die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung
zum Inhibieren des Tumorwachstums in einem Säuger zur Verfügung, zur
Verabreichung einer wirksamen Menge irgendeines der Antikörper gemäß der Erfindung
an den Säuger.
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Die
Erfindung stellt außerdem
eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Verfügung, die irgendeinen der Antikörper gemäß der Erfindung
sowie einen pharmazeutisch annehmbaren Träger umfasst.
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BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1:
Western-Blot der flk-1/SEAPS-Immunpräzipitation mit dem monoklonalen
Antikörper DC101,
der zeigt, dass DC101 murines flk-1:SEAPS, nicht jedoch SEAPS allein
immunpräzipitiert.
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2a:
Kompetitives Inhibitionsassay, das den Effekt eines anti-flk-1 monoklonalen
Antikörpers DC101
auf die VEGF165-induzierte Phosphorylierung des
flk-1/fms-Rezeptors in transfizierten 3T3-Zellen zeigt.
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2b:
Sensitivität
der VEGF-induzierten Phosphorylierung des flk-1/fms-Rezeptors gegenüber einer
Inhibierung durch den monoklonalen Antikörper DC101. C441-Zellen wurden
mit maximalen stimulatorischen Konzentrationen an VEGF165 (40 ng/ml),
kombiniert mit verschiedenen Konzentrationen des Antikörpers, untersucht.
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3:
Titration der VEGF-induzierten Phosphorylierung des flk-1/fms-Rezeptors
in der Gegenwart des mAb DC101. C441-Zellen wurden mit den Konzentrationen
an VEGF stimuliert, die in der Gegenwart (Spuren 1 bis 4) oder der
Abwesenheit (Spuren 5 bis 8) von 5 μg/ml des MAb DC101 angegeben sind.
Nicht-stimulierte Zellen, die in Gegenwart des Antikörpers untersucht
wurden (Spur 9) dienten als Kontrolle. Densitometrische Aufnahmen
der Menge des phosphorylierten Rezeptors in jeder Spur relativ zur
jeweiligen VEGF-Konzentration sind dargestellt, um das Ausmaß der MAb-Inhibition
bei einem Überschuss
an Liganden-Konzentrationen zu zeigen. Zelllysate wurden für den Nachweis
mittels anti-Phosphotyrosin, wie in den Beispielen unten beschrieben, hergestellt.
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4:
Inhibition der VEGF-flk-1/fms-Aktivierung durch vorgebundenen mAb
DC101. C441-Zellen wurden mit den angegebenen Konzentrationen an
VEGF stimuliert, in der Abwesenheit (Spuren 3 und 4) und Gegenwart
(Spuren 5 und 6) von DC101. Nicht-stimulierte Zellen (Spuren 1 und
2) dienten als Kontrollen. MAb wurde unter Verwendung von zwei Sets
von Versuchsbedingungen untersucht. Für P wurden Zellen mit Mab vorgebunden,
gefolgt von einer Stimulation mit VEGF für 15 Minuten bei Raumtemperatur.
Für C wurden
MAb und Ligand gleichzeitig dazugegeben und wie oben beschrieben
untersucht.
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5:
VEGF-induzierte Phosphorylierung des flk-1/fms-Rezeptors durch Behandlung
mit verschiedenen Konzentrationen des monoklonalen Antikörpers DC101
und konditioniertem Medium von Glioblastomzellen (GB CM).
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6:
FACS-Analyse des anti-flk-1 mAb, der an flk-1/fms transfizierte
3T3-Zellen (C441) bindet. Transfizierte flk-1/fms 3T3-Zellen wurden
für 60 Minuten
mit 10 μg/ml
des anti-flk-1 MAb DC101 oder dem Isotypen-passenden (isotype matched),
irrelevanten anti-flk-1 MAb 23H7 auf Eis inkubiert. Die Zellen wurden
gewaschen und mit 5 μg
des Ziege-anti-Maus-IgG, der mit qFITC konjugiert ist, reinkubiert, gewaschen
und mittels Durchflusszytometrie analysiert, um die Antikörperbindung
zu bestimmen. Die Daten zeigen den Grad der Fluoreszenz für DC101 an
C441-Zellen relativ zu dem Grad, der mit dem irrelevanten MAb 23H7
detektiert wurde.
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7:
Sättigungsbindung
von mAb DC101 an den flk-1/fms-Rezeptor auf der transfizierten 3T3-Zelllinie
C441. Konfluente C441-Zellen wurden in 24 Well-Platten mit zunehmenden
Konzentrationen an MAb DC101 (50 ng/ml bis 2 μg/ml) für zwei Stunden bei 4°C inkubiert.
Die Zellen wurden gewaschen und mit 5 μg anti-Ratte IgG-Biotinkonjugat
inkubiert. Um die Bindung nachzuweisen, wurden die Zellen gewaschen,
mit einer 1 : 1000 Verdünnung
von Streptavidin-HRP
inkubiert, gewaschen und in einem kolorimetrischen Nachweissystem
(TMB) inkubiert. Die Daten stellen die Absorption bei 540 nm versus zunehmenden
Konzentrationen an MAb DC101 dar. Die Bindung des sekundären Antikörpers an
Zellen allein wurde von jeder Bestimmung subtrahiert, um die nicht-spezifische
Bindung auszugleichen. Die Daten repräsentieren den Mittelwert von
drei unabhängigen
Experimenten.
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8:
Immunpräzipitation
des phosphorylierten flk-1/fms aus mit VEGF stimulierten flk-1/fms transfizierten
3T3-Zellen. Die Zellen wurden mit VEGF wie in den experimentellen
Methoden beschrieben stimuliert, und Lysate wurden mit irrelevanten
oder relevanten Antikörpern
wie folgt immunpräzipitiert:
1. Ratte-anti-flk2
IgG2a (Mab 2A13); 2. Ratte-anti-flk-1 IgG1 (Mab DC101); 3. Ratte-anti-flk2 IgG1 (Mab 23H7);
4. Kaninchen-anti-fms polyklonaler Antikörper. Immunpräzipitiertes
Protein wurde einer SDS PAGE, gefolgt von Western-Blotting, unterzogen.
Die Immunpräzipitation
des VEGF-aktivierten Rezeptors wurde mittels Sondieren der Blots
mit einem anti-Phosphotyrosin Antikörper nachgewiesen.
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9:
Sensitivität
der VEGF-induzierten Phoshorylierung des flk-1/fms-Rezeptors gegenüber einer
Inhibition durch den mAb DC101. Vorgebundene und kompetitive Assays
wurden mit 40 ng/ml VEGF bei den angegebenen Antikörperkonzentrationen
durchgeführt.
Zelllysate wurden zur Rezeptordetektion mit anti-Phosphotyrosin
wie in den Beispielen unten beschrieben hergestellt.
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10:
Wirkung des mAb DC101 auf CSF-1-induzierte Phosphorylierung des
FMS-Rezeptors. In
(B) wurde die mit fms/flk-2 transfizierte 3T3-Zelllinie, 10A2, mit
optimalen stimulatorischen Konzentrationen an CSF-1 in der Abwesenheit
(Spuren 3 und 4) und Gegenwart (Spuren 5 und 6) von 5 μg/ml MAb
DC101 stimuliert. Nicht-stimulierte Zellen, die in Abwesenheit (Spur
1) oder Gegenwart (Spur 2) des Antikörpers untersucht wurden, dienten
als Kontrollen. Zelllysate wurden für den Nachweis durch anti-Phosphotyrosin
wie in den Beispielen unten beschrieben, hergestellt.
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11:
Spezifität
der Neutralisierung des aktivierten flk-1/fms-Rezeptors durch mAb
DC101. C441-Zellen wurden mit 20 oder 40 ng/ml VEGF in der Gegenwart
von DC101 (IgG1) oder den irrelevanten anti-flk-2 Ratten monoklonalen
Antikörpern
2A13 (IgG2a) oder 23H7 (IgG1) stimuliert. Assays wurden mit jedem
Antikörper
in der Abwesenheit von VEGF (Spuren 1 bis 3) und in der Gegenwart
von VEGF unter kompetitiven (Spuren 4 bis 8) oder vorgebundenen
(Spuren 9 bis 11) Bedingungen durchgeführt. Die Zelllysate wurden
für den
Nachweis mittels anti-Phosphotyrosin wie in den Beispielen unten
beschrieben, hergestellt. Die Blots wurden gestrippt und erneut
sondiert, um den flk-1/fms-Rezeptor unter Verwendung eines Kaninchen-polyklonalen
Antikörpers
gegen den C-terminalen Bereich des fms-Rezeptors nachzuweisen.
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12:
Bindung des MAb DC101 an intakte HUVEC-Zellen. Konfluente HUVEC-Zellen wurden auf
mit Gelatine beschichteten 24 Well-Mikrotiterplatten mit den angegebenen
Antikörperkonzentrationen auf
ihre Bindung untersucht. Die Bindung wurde unter Verwendung desselben
Protokolls wie den in der Legende zu 7 beschriebenen
bestimmt.
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13:
Immunpräzipitation
der phosphorylierten Rezeptorbanden aus VEGF-stimulierten HUVEC-Zellen.
HUVEC-Zellen wurden bis zur Subkonfluenz in endothelialem Wachstumsmedium
(EGM) für
drei Tage ohne einen Wechsel des Mediums wachsen gelassen. Rezeptorformen
wurden mit MAb DC101 aus Lysaten von stimulierten Zellen (Spur 1), VEGF-stimulierten
Zellen (Spur 2) und Zellen, die mit VEGF in der Gegenwart von 1 μg/ml Heparin
stimuliert wurden (Spur 3) immunpräzipitiert. Die Phosphorylierungsassays,
Immunpräzipitationen
und der Nachweis der phosphorylierten Rezeptorformen wurden wie
in den experimentellen Methoden beschrieben durchgeführt.
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14:
Wirkung des mAb DC101 auf die Proliferation von HUVEC-Zellen in
Antwort auf VEGF. Die Zellen wurden für 48 Stunden wie in der Legende zu 6 beschrieben
wachsen gelassen. Die Zellen wurden anschließend den folgenden Assay-Bedingungen
unterzogen: keine Zugabe von Medium (unbehandelt); ein Wechsel von
frischem endothelialem Wachstumsmedium (Vollmedium); die Zugabe
von 10 ng/ml VEGF in der Abwesenheit oder Gegenwart von 1 μg/ml Heparin;
und VEGF und VEGF-Heparin-behandelte Zellen, untersucht in der Gegenwart von
1 μg/ml
DC101. Die Zellen wurden mittels kolori metrischem Nachweis bei 550
nm unter Verwendung eines Zellproliferation-Assay-Kits (Promega) auf Proliferation
untersucht.
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15:
Wirkung des mAb DC101 auf VEGF-Rezeptorformen in den Tumorzelllinien
A431 und 8161.
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16:
Vergleich der Reduktion des Tumorwachstums in einzelnen Tieren zwischen
der 2A13-Kontrollgruppe (Ratte-anti-flk2 monoklonaler Antikörper) und
DC101 (Ratte-anti-flk-1 monoklonaler Antikörper).
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17:
Athymischen Nacktmäusen
wurde subkutan die humane Glioblastomzelllinie GBM-18 injiziert,
und sie wurden in 3 Gruppen eingeteilt: eine PBS-Kontrolle, eine
Kontrolle mit irrelevantem Ratte-IgG1 23H7 und DC101. Die Behandlungen
wurden gleichzeitig mit den Tumor-Xenotransplantaten verabreicht
und für
4 Wochen fortgeführt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt monoklonale Antikörper zur Verfügung, die
spezifisch an eine extrazelluläre
Domäne
eines VEGF-Rezeptors binden, der durch das flt-1-Gen kodiert wird.
Eine extrazelluläre
Domäne
eines VEGF-Rezeptors ist hierin definiert als eine Liganden-bindende
Domäne
auf der aminoterminalen, extrazellulären Region des Rezeptors, der
durch das flt-1-Gen kodiert wird.
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Die
Antikörper
gemäß der Erfindung
neutralisieren die Aktivierung des VEGF-Rezeptors, indem sie die
Bindung des VEGF-Liganden an die extrazelluläre Bindungsdomäne des VEGF-Rezeptors
verhindern und dadurch die Phosphorylierung des Rezeptors verhindern.
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ANWENDBARKEIT
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A. Neutralisieren der VEGF-Aktivierung
des VEGF-Rezeptors
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In vivo:
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Die
Neutralisierung der VEGF-Aktivierung eines VEGF-Rezeptors in einer
Probe von Endothelzellen oder Nicht-Endothelzellen, wie z.B. Tumorzellen,
kann in vivo durchge führt
werden, wobei ein Antikörper
gemäß der Erfindung
durch Verabreichung an ein Säugetier
mit einem VEGF-Rezeptor in Kontakt gebracht wird.
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Verfahren
zur Verabreichung an Säuger
umfassen z.B. die orale, intravenöse, intraperitoneale, subkutane
oder intramuskuläre
Verabreichung.
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Dieses
in vivo-Neutralisierungsverfahren ist nützlich zum Inhibieren der Angiogenese
in einem Säuger.
Das in vivo-Neutralisierungsverfahren ist ein nützliches therapeutisches Verfahren,
z.B. zur Verhinderung oder zum Inhibieren der Angiogenese, die mit
pathologischen Zuständen
im Zusammenhang steht, wie z.B. dem Tumorwachstum in einen Säuger. Entsprechend
sind die Antikörper
gemäß der Erfindung
anti-angiogene immuntherapeutische Mittel.
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Flk-1-Rezeptoren
wurden unerwarteterweise auf Nicht-Endothelzellen gefunden, wie
z.B. Tumorzellen, was auf das unerwartete Vorhandensein eines autokrinen
Zyklus in diesen Zellen hindeutet. Die Antikörper gemäß dieser Erfindung sind nützlich zur Neutralisierung
der VEGF-Phosphorylierung dieser Rezeptoren, wodurch der autokrine
Zyklus blockiert wird und das Tumorwachstum inhibiert wird.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen zum Inhibieren der Angiogenese
und pathologischer Zustände,
wie z.B. dem Tumorwachstum in einem Säuger, sind nützlich zur
Verabreichung einer wirksamen Menge einer der erfindungsgemäßen Antikörper an
einen Säuger
oder direkt an den Tumor in dem Säuger. Der Säuger ist vorzugsweise human. Die
Zusammensetzung ist wirksam zur Behandlung von Individuen mit Karzinomen
oder Sarkomen, vorzugsweise hochvaskulären Tumoren, wie z.B. dem Kaposi-Sarkom,
ZNS-Neoplasien (kapilläre
Hämangioblastome,
Meningiome und cerebrale Metastasen), Melanome, gastrointestinale
und renale Sarkome, Rhabdomyosarkome, Glioblastome, vorzugsweise
Glioblastoma multiforme und Leiomysarkom.
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Ein
Cocktail mit etwa 3–6
monoklonalen Antikörpern
gemäß der Erfindung
stellt eine besonders wirksame Zusammensetzung zum Inhibieren des Wachstums
von Tumorzellen dar.
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Die
kombinierte Zusammensetzung von einem oder mehreren Antikörpern gemäß der Erfindung
mit anti-VEGF Antikörpern
stellt eine wirksamere Zusammensetzung zum Inhibieren des Wachstums
von Tumorzellen dar, als die Verwendung des Antikörpers oder
der Antikörper
allein.
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Darüber hinaus
stellt die kombinierte Zusammensetzung von einem oder mehreren Antikörpern gemäß der Erfindung
mit einem anti-neoplastischen oder anti-chemotherapeutischen Arzneimittel,
wie z.B. Doxorubicin, Cisplatin oder Taxol eine wirksamere Zusammensetzung
zum Inhibieren des Wachstums von Tumorzellen zur Verfügung, als
die Verwendung des Antikörpers
allein. In einer Ausführungsform
umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung den Antikörper und
den Träger
mit einem anti-chemotherapeutischen Arzneimittel, das daran angefügt ist.
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Die
Verhinderung oder Inhibierung der Angiogenese ist ferner nützlich,
um nicht-neoplastische angiogene pathologische Zustände, wie
z.B. das neovaskuläre
Glaukom, die proliferative Retinopathie, einschließlich der
proliferativen diabetischen Retinopathie, der Makular-Degeneration,
Hämangiome,
Angiofibrome und Psoriasis, zu behandeln.
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In vitro:
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zum Neutralisieren der VEGF-Aktivierung
durch Phosphorylierung eines VEGF-Rezeptors in einer Probe von Endothelzellen
zur Verfügung,
das das Inkontaktbringen der Probe mit einem Antikörper gemäß der Erfindung,
gleichzeitig mit oder nach der Zugabe von VEGF zu der Zellprobe,
umfasst.
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Da
die flk-1-Rezeptorformen, wie in dieser Erfindung gezeigt wird,
in nicht-Endothelzellen, wie z.B. Tumorzellen, exprimiert werden,
ebenso wie in Endothelzellen, stellt die Erfindung ein Verfahren zum
Neutralisieren der VEGF-Rezeptoraktivierung in Nicht-Endothelzellen, vorzugsweise
Tumorzellen, zur Verfügung,
das das Inkontaktbringen der Zellen einem Antikörper gemäß der Erfindung vor, gleichzeitig
mit oder nach der Zugabe von VEGF zu den Zellen umfasst.
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HERSTELLUNG DER ANTIKÖRPER
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Die
monoklonalen Antikörper
gemäß der Erfindung,
die spezifisch an den VEGF-Rezeptor binden, können mittels auf dem Gebiet
bekannter Verfahren hergestellt werden. Diese Verfahren schließen das
von Kohler und Milstein in Nature 256, 495–497 (1975) und Campbell in "Monoclonal Antibody
Technology, the Production and Characterization of Rodent and Human
Hybridomas" in Burdon
et al., Hrsg., Laboratory Techniques in Biochemistry and Molecular
Biology, Band 13, Elsevier Science Publishers, Amsterdam (1985)
beschriebene immunologische Verfahren ein; ebenso wie das von Huse
et al. in Science 246, 1275–1281
(1989) beschriebene rekombinante DNA-Verfahren.
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Der
Antikörper
kann in einem Säuger
hergestellt werden, einschließlich
Mäusen,
Ratten, Kaninchen, Ziegen und Menschen. Der Antikörper kann
ein Mitglied einer der folgenden Immunglobulinklassen sein: IgG,
IgM, IgA, IgD oder IgE und Unterklassen davon und ist vorzugsweise
in IgG1-Antikörper.
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In
einer Ausführungsform
ist der Antikörper ein
monoklonaler Antikörper,
der gegen ein Epitop des VEGF-Rezeptors gerichtet ist, der auf der
Oberfläche
einer Zelle vorhanden ist. In einer weiteren Ausführungsform
ist der monoklonale Antikörper
ein Ratte-IgG1 monoklonaler Antikörper, der spezifisch für den murinen
VEGF-Rezeptor flk-1 ist und von dem Hybridom DC101 produziert wird.
Die Hybridom-Zelllinie DC101 wurde am 26. Januar 1994 bei der American
Type Culture Collection hinterlegt und wird als ATCC HB 11534 bezeichnet.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der monoklonale Antikörper
gegen ein Epitop des humanen flt-1-Rezeptors oder gegen einen humanen
KDR-Rezeptor gerichtet.
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Funktionelle Äquivalente
von Antikörpern
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Die
Erfindung umfasst weiterhin funktionelle Äquivalente der in dieser Beschreibung
beschriebenen Antikörper.
Funktionelle Äquivalente
haben Bindungseigenschaften, die mit denen der Antikörper vergleichbar
sind und umfassen z.B. chimärisierte, humanisierte
und Einzelketten-Antikörper,
ebenso wie Fragmente davon. Verfahren zur Herstellung derartiger
funktioneller Äquivalente
sind in der PCT-Anmeldung Nr. WO 93/21319, in der europäischen Patentanmeldung
Nr. EPO 239,400; der PCT-Anmeldung WO 89/09622; der europäischen Patentanmeldung
Nr. 338,745; und der europäischen
Patentanmeldung EPO 332,424 offenbart.
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Funktionelle Äquivalente
schließen
Polypeptide mit Aminosäuresequenzen
ein, die im Wesentlichen dieselben sind wie die Aminosäuresequenzen der
variablen oder hypervariablen Regionen der Antikörper gemäß der Erfindung. "Im Wesentlichen dieselbe" Aminosäuresequenz
wird hierin definiert als eine Sequenz mit wenigstens 70 % Homologie
zu einer Aminosäuresequenz
eines Antikörpers
gemäß der Erfindung,
wie mit Hilfe des FASTA-Suchverfahrens in Übereinstimmung mit Pearson
and Lipman, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85, 2444–2448 (1988) bestimmt wird.
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Chimärisierte
Antikörper
weisen vorzugsweise konstante Regionen auf, die im Wesentlichen
oder ausschließlich
von den konstanten Regionen eines humanen Antikörpers abgeleitet sind und variable Regionen,
die im Wesentlichen oder ausschließlich von den Sequenzen der
variablen Region eines anderen Säugers
als dem Menschen abgeleitet sind.
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Humanisierte
Antikörper
weisen vorzugsweise andere konstante Regionen und variable Regionen
als die die Komplementarität
determinierenden Regionen (CDRs) auf, die im Wesentlichen oder ausschließlich von
den korrespondierenden humanen Antikörperregionen abgeleitet sind
sowie CDRs, die im Wesentlichen oder ausschließlich von einem anderen Säuger als
einem Menschen abgeleitet sind.
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Geeignete
andere Säuger
als ein Mensch umfassen jeden Säuger,
von dem monoklonale Antikörper
hergestellt werden können,
z.B. Kaninchen, Ratte, Maus, Pferd, Ziege oder Primat.
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Einzelketten-Antikörper oder
Fv-Fragmente sind Polypeptide, die aus der V-Region der schweren Kette
des Antikörpers,
verbunden mit der V-Region der leichten Kette mit oder ohne einen
dazwischen liegenden Linker, bestehen. Dies umfasst die gesamte
Antikörper-Kombinierungsstelle
und ist die minimale Antikörper-Bindungsstelle.
Diese Ketten können
in Bakterien hergestellt werden.
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Funktionelle Äquivalente
umfassen weiterhin Fragmente von Antikörpern, die dieselben Bindungseigenschaften
wie vollständige
Antikörper
oder mit denen von vollständigen
Antikörpern
vergleichbare Bindungseigenschaften aufweisen. Derartige Fragmente
können
ein oder beide Fab-Fragmente oder das F(ab')2-Fragment
enthalten. Bevorzugt enthält das
Antikörperfragment
alle sechs Komplementaritäts-determinierenden
Regionen des vollständigen Antikörpers, obwohl
Fragmente mit weniger als allen diesen Regionen, wie z.B. mit drei,
vier oder fünf CDRs,
ebenfalls funktionell sein können.
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Weiterhin
können
die funktionellen Äquivalente
Mitglieder irgendeiner der folgenden Immunglobulinklassen sein oder
Mitglieder dieser Klassen kombinieren: IgG, IgM, IgA, IgD oder IgE
und Unterklassen davon.
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Herstellung von VEGF-Rezeptor-Immunogenen
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Der
VEGF-Rezeptor kann als ein Immunogen verwendet werden, um einen
Antikörper
gemäß der Erfindung
zu erzeugen. Alternativ können
synthetische VEGF-Rezeptorpeptide unter Verwendung kommerziell erhältlicher
Maschinen und der Aminosäuresequenz
des VEGF-Rezeptors, die z.B. von Shibuya M. et al., Oncogene 5,
519–524
(1990) für flt-1; PCT/US92/01300
und Terman et al., Oncogene 6:1677–1683 (1991) für KDR; und Matthews
W. et al., Proc. Natl. Sci. USA, 88:9026–9030 (1991) für flk-1 zur
Verfügung
gestellt wurden, hergestellt werden.
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Als
weitere Alternative kann die für
einen VEGF-Rezeptor kodierende DNA, wie z.B. eine cDNA oder ein
Fragment davon, kloniert und exprimiert und das resultierende Polypeptid
gewonnen werden und als ein Immunogen verwendet werden, um einen
Antikörper
gemäß der Erfindung
zu erzeugen. Um die VEGF-Rezeptoren herzustellen, gegen welche die
Antikörper
erzeugt werden, können
Nukleinsäuremoleküle, die
für die
VEGF-Rezeptoren
gemäß der Erfindung
oder für
Teile davon kodieren, insbesondere für die extrazellulären Teile
davon, in bekannte Vektoren für
die Expression in Wirtszellen unter Verwendung von rekombinanten
DNA-Standardverfahren insertiert werden. Standardmethoden für rekombinante
DNA sind in Sambrook et al, "Molecular
Cloning", zweite
Ausgabe, Cold Spring Harbor Laboratory Press (1987) und in Ausubel
et al., (Hrsg.), "Current
Protocols in Molecular Biology",
Greene Associates/Wiley Interscience, New York (1990) beschrieben.
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Eine
geeignete Quelle für
Zellen, die Nukleinsäuremoleküle enthalten,
die den VEGF-Rezeptor exprimieren,
schließen
vaskuläre
Endothelzellen ein.
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Gesamt-RNA
wird mit Hilfe von Standardmethoden aus Endothelrezeptor-enthaltendem
Gewebe hergestellt. Die Gesamt-RNA wird zur Durchführung der
cDNA-Synthese verwendet. Standardverfahren zum Isolieren von RNA
und zum Synthetisieren von cDNA werden in Standard-Handbüchern der
Molekularbiologie, wie z.B. in Sambrook et al., "Molecular Cloning", zweite Ausgabe, Cold Spring Harbor
Laboratory Press (1987) und in Ausubel et al., (Hersg.), "Current Protocols
in Molecular Biology",
Greene Associates/Wiley Interscience, New York (1990), zur Verfügung gestellt.
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Die
cDNA der Rezeptoren kann durch bekannte Verfahren amplifiziert werden.
Zum Beispiel kann die cDNA als Template für die Amplifikation mittels
Polymerasekettenreaktion (PCR) verwendet werden; siehe Saiki et
al., Science, 239, 487 (1988) oder Mullis et al., US-Patent 4,683,195.
Die Sequenzen der Oligonukleotidprimer für die PCR-Amplifikation sind von den Sequenzen
des VEGF-Rezeptors der Maus bzw. des humanen VEGF-Rezeptors abgeleitet.
Die Oligonukleotide werden mittels auf dem Gebiet bekannter Verfahren
synthetisiert. Geeignete Verfahren schließen die von Caruthers in Science 230,
281–285
(1985) beschriebenen ein.
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Um
die gesamten Protein-kodierenden Bereiche für die VEGF-Rezeptoren zu isolieren,
ist der stromaufwärts
gelegene PCR-Oligonukleotidprimer komplementär zu der Sequenz an dem 5'-Ende, vorzugsweise
umfassend das ATG-Startkodon und wenigstens 5–10 Nukleotide stromaufwärts des
Startkodons. Der Downstream-PCR-Oligonukleotidprimer ist komplementär zu der
Sequenz an dem 3'-Ende
der gewünschten
DNA-Sequenz. Die gewünschte DNA-Sequenz
kodiert vorzugsweise für
den gesamten extrazellulären
Teil des VEGF-Rezeptors und kodiert optional für die gesamte oder einen Teil
der Transmembranregion und/oder die gesamte oder einen Teil der
intrazellulären
Region, einschließlich
des Stopkodons. Eine Mischung von Upstream- und Downstream-Oligonukleotiden
wird in der PCR-Amplifikation verwendet. Die Bedingungen werden
für jedes
einzelne Primerpaar in Übereinstimmung
mit Standardverfahren optimiert. Das PCR-Produkt wird mittels Elektrophorese
für eine
cDNA mit der korrekten Größe, die
der Sequenz zwischen den Primern entspricht, analysiert.
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Alternativ
kann der kodierende Bereich in zwei oder mehreren überlappenden
Fragmenten amplifiziert werden. Die überlappenden Fragmente sind so
gestaltet, dass sie eine Restriktionsstelle enthalten, die die Zusammensetzung
der intakten cDNA aus den Fragmenten erlaubt.
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Die
für die
VEGF-Rezeptoren kodierende DNA kann außerdem in einer Vielzahl von
Klonierungsvektoren in einer Vielzahl von Wirtszellen repliziert
werden. Die Wirtszelle kann prokaryontisch oder eukaryontisch sein.
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Der
Vektor, in den die DNA gespleißt
wird, kann Segmente chromosomaler, nicht-chromosomaler und synthetischer DNA-Sequenzen
umfassen. Einige geeignete prokaryontische Klonierungsvektoren schließen die
Plasmide aus E. coli, wie z.B. colE1, pCR1, pBR322, pMB9, pUC, pKSM
und RP4, ein. Prokaryontische Vektoren umfassen außerdem Derivate
von Phagen-DNA, wie z.B. M13 und andere filamentöse einzelsträngige DNA-Phagen.
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Ein
bevorzugter Vektor für
die Klonierung der Nukleinsäure,
die für
den VEGF-Rezeptor kodiert, ist der Baculovirus-Vektor.
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Expression und Isolation von
Rezeptor-Immunogenen
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Die
DNAs, die für
die VEGF-Rezeptoren gemäß der Erfindung
kodieren, werden in einen geeigneten Expressionsvektor insertiert
und in einem geeigneten prokaryontischen oder eukaryontischen Wirt
exprimiert. Die in einen Wirt insertierte DNA kann für den gesamten
extrazellulären
Teil des VEGF-Rezeptors kodieren oder für ein lösliches Fragment des extrazellulären Teils
des VEGF-Rezeptors. Der extrazelluläre Teil des VEGF-Rezeptors, der durch
die DNA kodiert wird, ist optional an dem 5'-Ende oder dem 3'-Ende oder an beiden Enden an (eine)
zusätzliche
Aminosäuresequenz(en)
angefügt. Die
zusätzliche
Aminosäuresequenz
kann an die extrazelluläre
Region des VEGF-Rezeptors
natürlicherweise
angefügt
sein, wie z.B. die Leadersequenz, die Transmembranregion und/oder
die intrazelluläre
Region des VEGF-Rezeptors. Die zusätzlichen Aminosäuresequenzen
können
außerdem
Sequenzen sein, die natürlicherweise
nicht an den VEGF-Rezeptor angefügt
sind. Vorzugsweise dienen derartige zusätzliche Aminosäuresequenzen
einem bestimmten Zweck, wie z.B. der Verbesserung der Expressionslevel,
der Sekretion, der Löslichkeit
oder Immunogenität.
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Vektoren
zum Exprimieren von Proteinen in Bakterien, insbesondere E. coli,
sind bekannt. Derartige Vektoren schließen die PATH-Vektoren ein,
die von Dieckmann und Tzagoloff in J. Biol. Chem. 260, 1513–1520 (1985)
beschrieben wurden. Diese Vektoren erhalten DNA-Sequenzen, die für die Anthranilat-Synthetase
(TrpE) kodieren, gefolgt von einem Polylinker an dem Carboxyterminus.
Andere Expressionsvektorsysteme basieren auf beta-Galactosidase (pEX);
lambda PL; Maltosebindungsprotein (pMAL); und
Glutathion-S-Transferase (pGST) – siehe Gene 67, 21 (1988)
und Peptide Research 3, 167 (1990).
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In
Hefe nützliche
Vektoren stehen zur Verfügung.
Ein geeignetes Beispiel ist das 2 μ-Plasmid.
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Geeignete
Vektoren für
die Verwendung in Säugerzellen
sind ebenfalls bekannt. Derartige Vektoren schließen wohlbekannte
Derivate von SV-40, Adenovirus-, Retrovirusabgeleitete DNA-Sequenzen und
Shuttle-Vektoren, die aus einer Kombination funktioneller Säugervektoren
stammen, wie z.B. die oben beschriebenen, sowie funktionelle Plasmide und
Phagen-DNA ein.
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Weitere
eukaryontische Expressionsvektoren sind auf dem Gebiet bekannt (z.B.
P.J. Southern und P. Berg, J. Mol. Appl. Genet. 1, 327–341 (1982); S.
Subramani et al., Mol. Cell. Biol. 1, 854–864 (1981); R.J. Kaufmann
und P. A. Sharp, "Amplification
And Expression Of Sequences Cotransfected with A Modular Dihydrofolate
Reductase Complementary DNA Gene",
J. Mol. Biol. 159, 601–621
(1982); R.J. Kaufmann und P.A. Sharp, Mol. Cell. Biol. 159, 601–664 (1982);
S.I. Scahill et al., "Expression
And Charac terization Of The Product Of A Human Immune Interferon
DNA Gene In Chinese Hamster Ovary Cells, "Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80, 4654–4659 (1983);
G. Urlaub und L.A. Chasin, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216–4220 (1980).
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Die
Expressionsvektoren, die in der vorliegenden Erfindung geeignet
sind, enthalten wenigstens eine Expressionskontrollsequenz, die
funktionell mit der DNA-Sequenz oder dem Fragment, die/das exprimiert
werden soll, verbunden ist. Die Kontrollsequenz wird in den Vektor
insertiert, um die Expression der klonierten DNA-Sequenz zu kontrollieren
und zu regulieren. Beispiele für
nützliche
Expressionskontrollsequenzen sind das lac-System, das trp-System, das tac-System,
das trc-System, wichtige Operator- und Promotor-Regionen des lambda-Phagen, die
Kontrollregion des fd-Hüllproteins,
die glycolytischen Promotoren der Hefe, z.B. der Promotor für die 3-Phosphoglyceratkinase,
die Promotoren der sauren Phosphatase der Hefe, z.B. Pho5, die Promotoren
der alphamating Faktoren der Hefe sowie Promotoren, die von Polyoma,
Adenovirus, Retrovirus und Simian-Virus abgeleitet sind, z.B. die
frühen
und späten
Promotoren oder SV40 und weitere Sequenzen, die dafür bekannt
sind, dass sie die Expression von Genen von prokaryontischen oder
eukaryontischen Zellen und deren Viren kontrollieren, oder Kombinationen
davon.
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Vektoren,
welche die Rezeptor-kodierende DNA und Kontrollsignale enthalten,
werden für
die Expression des Rezeptors in eine Wirtszelle insertiert. Einige
nützliche
Expressions-Wirtszellen umfassen wohlbekannte prokaryontische und
eukaryontische Zellen. Einige geeignete prokaryontische Wirte schließen z.B.
E. coli, wie z.B. E. coli SG-936, E. coli HB 101, E. coli W3100,
E. coli X1776, E. coli X2282, E. coli DHI und E. coli MRCI, Pseudomonas,
Bacillus, wie z.B. Bacillus subtilis und Streptomyces ein. Geeignete
eukaryontische Zellen schließen
Hefe und andere Pilze, Insektenzellen, Tierzellen, wie z.B. COS-Zellen
und CHO-Zellen, humane Zellen und Pflanzenzellen in Gewebekultur
ein.
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Nach
der Expression in einer Wirtszelle, die in einem geeigneten Medium
gehalten wird, können die
VEGF-Rezeptoren aus dem Medium isoliert werden und mittels auf dem
Gebiet bekannter Verfahren gereinigt werden. Wenn die VEGF-Rezeptoren
nicht in das Kulturmedium sezerniert werden, werden die Wirtszellen
vor der Isolation und Reinigung lysiert.
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Die
Antikörper
gemäß der Erfindung
können außerdem von
VEGF-Rezeptoren hergestellt werden, die an die Oberfläche von
Zellen gebunden sind, die den VEGF-Rezeptor exprimieren. Die Zelle,
an die die VEGF-Rezeptoren gebunden sind, kann eine Zelle sein,
die den Rezeptor natürlicherweise
exprimiert, wie z.B. eine vaskuläre
Endothelzelle. Alternativ kann die Zelle, an die der Rezeptor gebunden
ist, eine Zelle sein, in welche die für den Rezeptor kodierende DNA
transfiziert worden ist, wie z.B. eine 3T3-Zelle.
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BEISPIELE:
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Die
folgenden Beispiele sind dargestellt, um das Verständnis der
Erfindung zu unterstützen,
sind jedoch nicht als den Umfang in irgendeiner Weise einschränkend gemeint
und sollten so nicht aufgefasst werden. Die Beispiele enthalten
keine detaillierten Beschreibungen konventioneller Verfahren, die bei
der Konstruktion von Vektoren und Plasmiden, der Insertion von Genen,
die für
Polypeptide kodieren, in derartige Vektoren und Plasmide oder die
Einführung
der Plasmide in Wirte verwendet werden. Derartige Verfahren sind
den durchschnittlichen Fachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt und
sind in zahlreichen Publikationen beschrieben, einschließlich Sambrook,
J., Fritsch, E.F. und Maniatis, T. (1989) Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, 2. Ausgabe, Cold Spring Harbor Laboratory Press.
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Die
experimentellen Ergebnisse dieser Erfindung zeigen, dass DC101 die
VEGF165-induzierte Phsophorylierung
eines Maus flk-1/fms chimären
Rezeptors, der in transfizierten 3T3-Zellen exprimiert wird, spezifisch
blockiert. Der Mab zeigte keine Wirkung auf einen vollständig stimulierten
chimären fms/flk2-Rezeptor
durch CSF-1. Die unten beschriebenen in vivo-Studien zeigen, dass
der mAb in der Lage war, das Tumorwachstum in Nackmäusen signifikant
zu inhibieren.
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IN VITRO-STUDIEN UNTER VERWENDUNG VON DC101
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Experimentelle Methoden
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Zelllinien und Medien
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NIH
3T3-Zellen wurden von der American Type Culture Collection (Rockville
MD) erhalten. Die C441-Zelllinie wurde konstruiert, indem 3T3-Zellen mit
dem chimären
Rezeptor Maus flk1/humanes fms transfiziert wurden. 10A2 ist ein
3T3-Transfektant, der den chimären
Rezeptor humanes fms/Maus flk2 enthält, dessen Isolation und Charakterisierung
beschrieben worden ist (Dosil, M. et al., Mol. Cell. Biol. 13:6572–6585 (1993)).
Die Zellen wurden routinemäßig in Dulbecco's modified Eagle's medium (DME), dem
10 % Kälber serum
(CS), 1 mM L-Glutamin, Antibiotika und 600 μg/ml G418 (Geneticin; Sigma,
St Louis MO) zugesetzt war, gehalten.
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Eine
Gliobastom-Zelllinie wurde in DME gehalten, das mit 5 % CS, 1 mM
L-Glutamin und Antibiotika angereichert war.
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Eine
stabile 3T3-Linie, die das lösliche
chimäre
Protein, Maus flk1:SEAPs (sekretorische alkalische Phosphatase)
sezerniert, wurde erzeugt und aufrechterhalten.
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Isolation monoklonaler Antikörper
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Lewis-Ratten
(Charles River Laboratorien) wurden mit einem Immunkomplex hyperimmunisiert, der
aus dem Maus flk-1:SEAPs-löslichen
Rezeptor, immunpräzipitiert
unter Verwendung eines Kaninchen anti-alkalische Phosphatase polyklonalen
Antikörpers
und Protein-G-Sepharosekügelchen,
besteht. Die Tiere erhielten 7 intraperitoneale Injektionen dieses
Komplexes, verteilt über
3 Monate (Tage 0, 14, 21, 28, 49, 63, 67). Zu verschiedenen Zeitpunkten
wurde den Tieren Blut aus der Schwanzvene entnommen, und die Immunseren
wurden mit Hilfe eines ELISA auf einen hohen Titer, der an mflk-1:SEAPs bindet,
untersucht. Fünf
Tage nach der letzten Injektion wurden die Ratten getötet, und
die Milzen wurden aseptisch entnommen. Die Splenozyten wurden gewaschen,
gezählt
und mit einem Verhältnis
von 2 : 1 mit der murinen Myelomzelllinie NS1 fusioniert. Hybridome
wurden in HAT-Medium selektiert, und Kolonien wurden mit Hilfe eines
ELISA auf eine spezifische Bindung an mflk-1:SEAPs, nicht jedoch
das SEAPs-Protein,
untersucht. Eine Reihe positiver Hybridome wurde expandiert und
dreimal mittels limitierender Verdünnung kloniert. Ein Subklon,
DC101 genannt, wurde weiter charakterisiert.
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ELISA-Verfahren
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Antikörper wurden
mittels Festphase-ELISA, in dem die Bindungseigenschaften verschiedener mAbs
an flk-1:SEAP-Protein und SEAP-Protein verglichen wurden, untersucht.
Mikrotiterplatten wurden mit 50 bis 100 ng/Vertiefung von entweder flk-1:SEAP
oder AP in Carbonatpuffer mit pH 9,6 über Nacht bei 4°C beschichtet.
Die Platten wurden mit phosphatgepufferter Salzlösung, die mit 10 % Neugeborenen-Kälberserum
(NB10) ergänzt
war, für eine
Stunde bei 37°C
blockiert. Überstände des
Hybridoms oder gereinigte Antikörper
wurden für
zwei Stunden bei 37°C
zu den Platten gegeben, gefolgt von Ziege-anti-Ratten-IgG, konjugiert
mit Meerrettich-Peroxidase (Tago), der für eine weitere Stunde bei 37°C dazugegeben
wurde. Nach ausgiebigem Waschen wurde TMB (Kirkegaard und Perry, Gaithersburg
MD) plus Wasserstoffperoxidase als Chromogen dazugegeben, und die
Platten wurden bei 450 nm in einem ELISA-Lesegerät ausgelesen.
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Isotypisierung
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Die
Isotypisierung der verschiedenen monoklonalen Antikörper wurde
wie zuvor beschrieben durchgeführt
(Songsakphisam, R. und Goldstein, N.I., Hybridoma 12:343–348, 1993),
unter Verwendung von Ratten Isotypen-spezifischen Reagenzien (Zymed
Labs, South San Francisco CA).
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Phosphorylierung, Immunpräzipitation
und Immunblot-Assays
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Die
Phosphorylierungs-Assays und Western-Blot-Analysen mit C441- und
10A2-Zellen wurden wie zuvor beschrieben (Tessler et al., 1994)
mit einigen Modifikationen durchgeführt.
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Kurz
beschrieben wurden die Zellen bis 90 % Konfluenz in DME-10 % CS
wachsen gelassen, und anschließend
unter Serum-Entzug in DME-0,5 % CS für 24 Stunden vor den Experimenten.
HUVEC-Zellen wurden in EGM-Basismedium bis zur Subkonfluenz wachsen
gelassen. Für
die Neutralisierungsassays wurden die Zellen mit verschiedenen Konzentrationen
des geeigneten Liganden unter serumfreien Bedingungen (DME-0,1 %
BSA) in der Gegenwart oder Abwesenheit von mAb DC101 für 15 Minuten bei
Raumtemperatur stimuliert. Die Liganden, VEGF und CSF-1, wurden
mit Konzentrationen von 10–80 ng/ml
bzw. 20–40
ng/ml untersucht. Monoklonale Antikörper wurden mit Konzentrationen
im Bereich von 0,5 μg/ml
bis 10 μg/ml
untersucht. Um die Wirkungen des mAb DC101 auf die VEGF-induzierte
Aktivierung des flk-1-fms-Rezeptors zu untersuchen, wurde der Antikörper entweder
gleichzeitig dazugegeben (kompetitive Inhibierung) oder vor der
Zugabe des Liganden für
15 Minuten bei Raumtemperatur an Zellen vorgebunden. Zellen, die
in der Abwesenheit und Gegenwart von DC101 im serumfreien Medium
inkubiert wurden, dienten als Kontrollen für die Rezeptor-Autophosphorylierung
in der Abwesenheit des Liganden bzw. der Gegenwart des Antikörpers. Eine
Kontrollzelllinie, die den fms/flk2-chimären Rezeptor (10A2) exprimiert,
wurde hungern gelassen und mit 20 und 40 ng/ml CSF-1 stimuliert
und in der Gegenwart und Abwesenheit von 5 μg/ml DC101 untersucht.
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Nach
der Stimulation wurden die Monolayer mit eiskaltem PBS gewaschen,
das 1 mM Natriumorthovanadat enthält. Die Zellen wurden anschließend in
Lydepuffer [(20 mM Tris-HCl, pH 7,4, 1 % Triton X-100, 137 mM NaCl,
10 % Glycerin, 10 mM EDTA, 2 mM Natriumorthovanadat, 100 mM NaF,
100 mM Natriumpyrophosphat, 5 mM Pefabloc (Boehringer Mannheim Biochemicals,
Indianapolis IN), 100 μg Aprotinin
und 100 μg/ml
Leupeptin] lysiert und bei 14000 x g für 10 Minuten zentrifugiert.
Das Protein wurde aus den geklärten
Lysaten der transfizierten Zellen unter Verwendung von polyklonalen
Antikörpern
immunpräzipitiert,
die gegen Peptide erzeugt wurden, die dem C-terminalen Bereich des
humanen fms-Rezeptors (Tessler et al., J. Biol. Chem. 269, 12456–12461,
1994) oder der murinen flk-2-Interkinasedomäne entsprechen (Small et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91, 459–463, 1994), gekoppelt an Protein
A Sepharosekügelchen.
Wo dies angebracht war, wurden Immunpräzipitationen mit DC101 oder irrelevantem
Ratten-IgG mit 10 μg Antikörper, gekoppelt
an Protein-G-Kügelchen,
durchgeführt.
Die Kügelchen
wurden anschließend
einmal mit 0,2 % Triton X-100, 10 mM Tris-HCl, pH 8,0, 150 mM NaCl,
2 mM EDTA (Puffer A) gewaschen, zweimal mit Puffer A, enthaltend
500 mM NaCl und zweimal mit Tris-HCl, pH 8,0. Die abgetropften Kügelchen
wurden mit 30 μl
in 2x SDS-Ladepuffer gemischt und einer SDS PAGE in 4–12 % Gradientengelen
(Novex, San Diego CA) unterzogen. Nach der Elektrophorese wurden
die Proteine für
die Analyse auf Nitrocellulosefilter geblottet. Die Filter wurden über Nacht
in Blockierungspuffer (50 mM Tris-HCl, pH 7,4, 150 mM NaCl (TBS),
enthaltend 5 % Rinderserumalbumin und 10 % fettfreie Trockenmilch
(Biorad, CA) blockiert. Um phosphorylierten Rezeptor nachzuweisen, wurden
die Blots mit einem monoklonalen Antikörper sondiert, der gegen Phosphotyrosin
gerichtet ist (UBI, Lake Placid, NY), in Blocking-Puffer für 1 Stunde
bei Raumtemperatur. Die Blots wurden anschließend ausgiebig mit 0,5 × TBS, enthaltend
0,1 % Tween-20 (TBS-T), gewaschen und mit Ziege-anti-Maus Ig, konjugiert
mit Meerrettichperoxidase (Amersham) inkubiert. Die Blots wurden
mit TBS gewaschen und für
1 Minute mit einem Chemilumineszenz-Reagenz (ECL, Amersham) inkubiert.
Anti-Phosphotyrosin, das mit phosphorylierten Proteinen reagiert,
wurde mittels Exposition auf einem leistungsstarken Lumineszenz-Detektionsfilm
(Hyperfilm-ECL, Amersham) für
0,5 bis 10 Minuten detektiert.
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Um
flk-1/fms Rezeptorkonzentrationen in C441-Zellen nachzuweisen, wurden
die Blots in Übereinstimmung
mit den Angaben des Herstellers (Amersham) gestrippt und erneut
mit dem anti-fms Kaninchen polyklonalen Antikörper sondiert.
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Durchflusszytometrische Bindungsassays
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C441-Zellen
wurden nahezu bis zur Konfluenz in 10 cm-Platten wachsen gelassen.
Die Zellen wurden mit einem nicht-enzymatischen Dissoziierungspuffer
(Sigma) entfernt, in kaltem, serumfreiem Medium gewaschen und in
Hanks balancierter Salzlösung,
ergänzt
mit 1 % BSA (HBSS-BSA), mit einer Konzentration von 1 Million Zellen
pro Gefäß resuspendiert.
Der mAb DC101 oder ein Isotypen-passender irrelevanter Antikörper anti-flk-2 23H7 wurde
mit 10 μg
pro Gefäß für 60 Minuten
auf Eis dazugegeben. Nach dem Waschen wurden 5 μl Ziege-anti-Maus-IgG, konjugiert
mit FITC (TAGO), für
weitere 30 Minuten auf Eis dazugegeben. Die Zellen wurden dreimal
gewaschen, in 1 ml HBSS-BSA resuspendiert und auf einem Coulter
Epics Elite Cytometer analysiert. Die nicht-spezifische Bindung
des fluoreszenten sekundären
Antikörpers
wurde in Proben bestimmt, denen der primäre Antikörper fehlt.
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Bindungsassays an intakte
Zellen
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Assays
mit C441-Zellen wurden mit Zellen durchgeführt, die in Schalen mit 24
Vertiefungen bis zur Konfluenz wachsen gelassen wurden. HUVEC-Zellen
wurden in Schalen mit 6 Vertiefungen bis zur Konfluenz wachsen gelassen.
Monolayer wurden bei 4°C
für 2 Stunden
mit verschiedenen Mengen des mAb DC101 in Bindungspuffer (DMEM,
50 mM HEPES, pH 7,0, 0,5 % Rinderserumalbumin) inkubiert. Die Zellen
wurden anschließend
mit kalter phosphatgepufferter Salzlösung (PBS) gewaschen und mit
einem sekundären
anti-Ratte IgG-Antikörper,
der mit Biotin konjugiert war, mit einer Endkonzentration von 2,5 μg/ml inkubiert.
Nach 1 Stunde bei 4°C
wurden die Zellen gewaschen und mit einem Streptavidin-Meerrettich-Peroxidase-Komplex
für 30
Minuten bei 4°C
inkubiert. Nach dem Waschen wurde zellgebundener Antikörper durch
Messen der Absorption bei 540 nm, die mit Hilfe eines kolorimetrischen Nachweissystems
(TMB, Kirkegaard und Perry) erhalten wurde, bestimmt. Die OD540
nm des sekundären
Antikörpers
allein diente als Kontrolle für
die nicht-spezifische Bindung.
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Zellproliferationsassays
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Mitogene
Assays wurden unter Verwendung des Cell Titer 96 Non Radioactive
Cell Proliferation Assay Kits (Promega Corp., Madison, WI) durchgeführt. In
diesem Assay wird die Proliferation kolorimetrisch als Wert gemessen,
der aus der Reduktion eines Tetrazoiumsalzes durch lebende Zellen
zu einem Formazanprodukt erhalten wird. Kurz be schrieben wurden
die HUVEC-Zellen in 24-Well-Platten mit, die mit Gelatine beschichtet
waren, in EGM-Basismedium mit 1000 Zellen/Vertiefung wachsen gelassen. Nach
einer 48-stundigen Inkubation wurden verschiedene Komponenten zu
den Vertiefungen gegeben. VEGF wurde mit 10 ng/ml in das Medium
in der Gegenwart und Abwesenheit von 1 μg/ml des mAb DC101 gegeben.
Wo dies angebracht war, wurde Heparin (Sigma) mit einer Endkonzentration
von 1 μg/ml dazugegeben.
Die Zellen wurden anschließend
für weitere
3 Tage inkubiert. Um das Zellwachstum zu messen, wurde ein 20 μl-Aliquot
des Tetrazolium-Farbstoffes zu jeder Vertiefung dazugegeben, und
die Zellen wurden für
3 Stunden bei 37°C
inkubiert. Die Zellen wurden gelöst,
und die Absorption (OD570) des Formazanproduktes wurde zur Quantifizierung
der Proliferation gemessen.
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Ergebnisse
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Ergebnisse des ELISA und der
Immunpräzipitation
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Es
wurde festgestellt, dass der Ratte-IgG1 monoklonale Antikörper DC101
spezifisch für
den murinen Tyrosinkinaserezeptor flk-1 ist. Die ELISA-Daten zeigten,
dass der Antikörper
an gereinigtes flk-1:SEAP band, nicht jedoch an alkalische Phosphatase
oder andere Rezeptor-Tyrosinkinasen, wie z.B. flk-2. Wie in 1 zu
sehen, immunpräzipierte DC101
murines flk-1:SEAPS, nicht jedoch SEAPS allein.
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DC101 Neutralisierung des Flk-1-Rezeptors
-
Anschließend wurden
Experimente durchgeführt,
um zu bestimmen, ob DC101 die Phosphorylierung von flk1 in C441-Zellen
durch dessen zugehörigen
Liganden, VEGF165, neutralisieren könnte. In
diesen Studien wurden monoklonale Antikörper und VEGF gleichzeitig
zu Monolayern gegeben, für
15 Minuten bei Raumtemperatur. Diese Bedingungen wurden vorgesehen,
um die kompetitiven Wirkungen (kompetitive Inhibition) des Antikörpers auf
die Rezeptor/Liganden-Bindung zu bestimmen. Die Ergebnisse dieser
Assays, die in 2a gezeigt sind, zeigen, dass
die VEGF165-induzierte Phosphorylierung des
flk1/fms-Rezeptors merklich reduziert war, wenn die Zellen in Gegenwart
von DC101 untersucht wurden. Darüber
hinaus legen diese Daten nahe, dass der Mab mit VEGF165 kompetitiert,
um eine vollständige
Aktivierung des Rezeptors durch Liganden zu verhindern. Um die Sensitivität der VEGF-flk1-Interaktion
gegenüber
einer Inhibition durch DC101 zu bestimmen, wurden C441-Zellen mit
maximalen stimulatorischen Konzentrationen an VEGF165 (40
ng/ml), kombiniert mit verschiedenen Konzentrationen des Antikörpers, untersucht.
Die Ergebnisse dieser Mab-Titrationen sind in 2b gezeigt.
Eine deutliche Abnahme der Phosphorylierung von flk1 durch VEGF165 wurde beobachtet, wenn DC101 mit Konzentrationen
von größer als
0,5 μg/ml
eingesetzt wurde. Diese Daten zeigen, dass relativ geringe Konzentrationen
des Antikörpers
(< 1 μg/ml) ausreichend sind,
um die Rezeptoraktivierung durch den Liganden zu inhibieren. Bei
5 μg/ml
ist der Antikörper
fähig, die
VEGF165-Stimulierung von flk1 in der Gegenwart eines Überschusses
des Liganden mit 80 ng/ml zu neutralisieren (3). Als
Kontrolle wurde die Wirkung von DC101 auf den vollständig stimulierten fms/flk2-Rezeptor (10A2-Zelllinie)
unter Verwendung von CSF-1 getestet. Unter diesen Bedingungen zeigte
DC101 keine Wirkung auf die Rezeptoraktivierung.
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Mab-Inhibition
-
Das
Ausmaß und
die Spezifität
der Mab-Inhibition wurden mit Hilfe von Studien weiter untersucht, in
denen DC101 vor der Zugabe des Liganden mit Zellen präinkubiert
wurde, um eine maximale Interaktion des Antikörpers mit dem Rezeptor zu ermöglichen.
In diesen Experimenten wurden Monolayer mit 5 μg/ml DC101, einem Ratten-anti-flk2
Mab (2A13), der mit Hilfe konventioneller Methoden hergestellt wurde
(ImClone, NY) und einem Kontroll-Ratte-IgG1 (Zymed Labs) für 15 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert, vor der Zugabe von 40 ng/ml VEGF165 für weitere
15 Minuten. Zum Vergleich wurden Assays durchgeführt, in denen DC101 und VEGF165 gleichzeitig dazugegeben wurden (kompetitive
Inhibition). Die Ergebnisse dieser Studien (4) zeigen,
dass die Präinkubation
des anti-flk-1 monoklonalen Antikörpers mit flk1/fms-transfizierten
Zellen die Rezeptoraktivierung durch VEGF165 vollständig außer Kraft setzt.
Vergleichbare Ergebnisse wurden unter Verwendung von VEGF121 für
die Stimulation beobachtet. Während
die Phosphorylierung von flk1 durch VEGF durch die Zugabe von irrelevanten
Isotyppassenden Ratten-Antikörpern
nicht beeinträchtigt
wird, zeigt die Reaktivität
desselben Blotes, der mit einem anti-fms polyklonalen Antikörper sondiert
wurde, eine gleichmäßige Konzentration
des Rezeptorproteins pro Spur. Diese Daten zeigen, dass die Inhibition
der Phosphorylierung, die mit DC101 beobachtet wurde, auf die Blockierung
der Rezeptoraktivierung eher als auf einen Mangel an Rezeptorprotein
in der Testprobe zurückzuführen war.
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FACS-Analyse:
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Der
mAb wurde mittels FACS-Analyse auf eine Bindung an 3T3-Zellen, die
mit dem flk-1/fms-Rezeptor transfiziert waren (C441-Zellen), untersucht.
Die Ergebnisse, die in 6 gezeigt sind, zeigen, dass
der auf der Oberfläche
der C441-Zellen exprimierte chimäre
flk-1/fms spezifisch durch den mAb DC101 erkannt wird und nicht
durch einen Antikörper
desselben Isotyps, der gegen einen verwandten Tyrosinkinaserezeptor,
flk-2, erzeugt wurde. Die Wirksamkeit der mAb-Rezeptor-Interaktion
auf der Zelloberfläche
wurde in Assays bestimmt, in denen unterschiedliche Level der mAb-Bindung
auf intakten C441-Zellen gemessen wurden. Diese Ergebnisse, die
in 7 gezeigt sind, zeigen, dass der mAb an den flk-1/fms-Rezeptor
mit einer relativen scheinbaren Affnität von etwa 500 ng/ml bindet.
Diese Ergebnisse zeigen, dass der mAb eine starke Affinität für Zelloberflächen-exprimiertes
flk-1 aufweist.
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Immunpräzipitation:
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Das
Ausmaß der
mAb-Reaktivität
mit dem flk-1/fms-Rezeptor wurde weiterhin untersucht, indem die
Kapazität
des Antikörpers,
den Rezeptor nach einer Aktivierung durch VEGF immunzupräzipitieren,
untersucht wurde. 8 zeigt eine Immunpräzipitation
des phosphorylierten flk-1/fms-Rezeptors aus VEGF-stimulierten C441-Zellen
durch den mAb DC101. Die Ergebnisse zeigen, dass der DC101 monoklonale
und der anti-fms-polyklonale
Antikörper ähnliche
Level der Rezeptorinteraktion aufweisen, während die Ratte anti-flk-2
Antikörper
2H37 (IgG1) und 2A13 (IgG2a) keine Reaktivität zeigten. Experimente wurden
anschließend
durchgeführt,
um zu bestimmen, ob der mAb DC101 die VEGF-induzierte Phosphorylierung
von flk-1/fms bei maximalen stimulatorischen Konzentrationen des
Liganden (40 ng/ml) neutralisieren könnte. In diesen Studien wurde
monoklonaler Antikörper
zu Monolayern gegeben, entweder gleichzeitig mit dem Liganden oder
vor der Ligandenstimulation, und für 15 Minuten bei Raumtemperatur
untersucht. Diese Bedingungen wurden untersucht, um sowohl die kompetitiven
Wirkungen (kompetitive Inhibition) des Antikörpers auf die Rezeptor/Liganden-Bindung,
als auch die Wirksamkeit des vorgebundenen Antikörpers, die Rezeptoraktivierung
zu verhindern, zu bestimmen. Die Ergebnisse dieser Assays, die in 4 gezeigt
sind, zeigen, dass die Phosphorylierung des flk-1/fms durch die gleichzeitige
Zugabe von mAb mit VEGF reduziert ist und durch an den Rezeptor
vorgebundenen Antikörper
deutlich inhibiert ist. Eine densitometrische Untersuchung dieser
Daten zeigte, dass der mAb DC101 mit flk-1/fms interagiert, um die
Phosphorylierung auf ein Niveau zu inhibieren, das 6 % (Spur 5, P)
und 40 % (Spur 6, C) der vollständig
stimulierten Rezeptorkontrolle (Spur 4) beträgt. Aus diesen Daten folgern
wir, dass der mAb DC101 stark mit der Liganden-Rezeptor-Interaktion kompetiert,
um die flk-1-Rezeptoraktivierung zu neutralisieren. Um die Sensitivität der VEGF-flk-1-Interaktion
gegenüber
einer Inhibition durch den mAb DC101 zu untersuchen, wurden C441-Zellen
mit maximalen VEGF-Konzentrationen in der Gegen wart zunehmender
Konzentrationen des Antikörpers
untersucht. Die Assays wurden mit dem mAb unter kompetitiven und
Vorbindungs-Bedingungen durchgeführt.
Die Ergebnisse dieser mAb-Titrationen sind in 9 gezeigt.
Eine deutliche Abnahme der Phosphorylierung von flk-1 wird beobachtet,
wenn der mAb DC101 mit VEGF-Antikörper mit Konzentrationen von
größer als 0,5 μg/ml kompetiert.
Diese Daten zeigen außerdem, dass
relativ geringe Konzentrationen des vorgebundenen Antikörpers (< 1 μg/ml) ausreichend
sind, um die Rezeptoraktivierung durch den Liganden vollständig zu
inhibieren.
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Phosphorylierung:
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Um
weiterhin das antagonistische Verhalten des mAb DC101 auf die Rezeptoraktivierung
zu beurteilen, wurden Phosphorylierungsassays durchgeführt, in
denen eine feststehende Menge des Antikörpers (5 μg/ml) zu C441-Zellen gegeben
wurde, die mit zunehmenden Mengen des Liganden stimuliert wurden
(3). Der durch die jeweilige Ligandenkonzentration
in der Gegenwart und Abwesenheit des mAb DC101 induzierte Grad der
Phosphorylierung wurde ebenfalls durch densitometrische Messungen
quantifiziert. Die grafische Darstellung dieser Daten in 3 zeigt,
dass der Antikörper
fähig war, die
Rezeptorphosphorylierung sogar in der Gegenwart von Überschussmengen
an VEGF teilweise zu neutralisieren. Um die Spezifität des mAb
DC101 auf die Rezeptoraktivierung zu untersuchen, wurde der Antikörper auf
dessen Fähigkeit,
die CSF-1-induzierte Aktivierung des fms/flk-2-Rezeptors in der 3T3-transfizierten
Zelllinie 10A2 vollständig
zu inhibieren, getestet. In diesen Experimenten wurden 5 μg/ml des
mAb DC101 zusammen mit CSF-1-Konzentrationen (20 bis 40 ng/ml),
von denen bekannt ist, dass sie zu einer vollständigen Aktivierung des Rezeptors
führen,
zusammen getestet. Diese Ergebnisse, die in 10 gezeigt
sind, zeigen, dass der mAb DC101 keine Wirkung auf die durch CSF-1-vermittelte
Phosphorylierung des fms/flk-2-Rezeptors hat.
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Präinkubation:
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Das
Ausmaß und
die Spezifität
der mAb-Inhibition wurde weiterhin durch Studien untersucht, in denen
der mAb DC101 oder irrelevante Antikörper vor der Zugabe des Liganden
mit den Zellen präinkubiert
wurden, um eine maximale Interaktion des Antikörpers mit dem Rezeptor sicherzustellen.
In diesen Experimenten wurden Monolayer entweder mit 5 μg/ml DC101,
einem Ratte-anti-flk2 mAb (2A13) oder einem Kontroll-Ratte-IgG1
(Zymed Labs) vor der Zugabe von 40 mg/ml VEGF präinkubiert. Zum Vergleich wurden
kompetitive Assays durchgeführt,
in denen die Antikörper
und VEGF gleichzeitig dazugegeben wurden. Die Ergebnisse dieser
Studien zeigen, dass nur die Präinkubation
des anti-flk-1 monoklonalen Antikörpers mit flk1/fms-transfizierten
Zellen die Rezeptoraktivierung durch VEGF vollständig außer Kraft setzt, während die
Phosphorylierung von flk1 durch VEGF durch die Zugabe irrelevanter
Isotypen-passender Ratten-Antikörper
nicht beeinträchtigt wird.
Die Reaktivität
desselben Blotes, der mit den anti-fms polyklonalen Antikörpern sondiert
wurde (11), zeigt eine gleiche Menge
des Rezeptorproteins pro Spur. Diese Daten zeigen, dass die fehlende
Phosphorylierung, die bei Zellen beobachtet wird, die mit mAb DC101
behandelt wurden, auf die Blockierung einer VEGF-induzierten Phosphorylierung gleicher
Mengen des exprimierten Rezeptors zurückzuführen ist.
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Anschließend wurden
Experimente durchgeführt,
um zu bestimmen, ob der anti-flk-1 mAb mit homologen Rezeptorformen
auf humanen Endothelzellen interagiert. Eine Titration mit zunehmenden
Konzentrationen an mAb DC101 auf HUVEC-Zellen ist in 12 gezeigt.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Antikörper ein komplexes Bindungsverhalten
zeigt, das zu einem Muster mit zwei Aktivitätsspitzen führt. Die Daten zeigen eine
differenzielle Antikörperinteraktion mit
den niedigaffinen und hochaffinen Rezeptoren, von denen berichtet
wurde, dass sie in Endothelzellen vorkommen (Vaisman et al., J.
Biol. Chem. 265, 19461–19466,
1990). Die Spezifität
der mAb DC101-Interaktion mit VEGF-stimulierten HUVEC-Zellen wurde anschließend unter
Verwendung von Phosphorylierungsassays unter ähnlichen Bedingungen wie den
für 8 beschriebenen
untersucht. In diesen Studien immunpräzipitiert mAb DC101 Proteinbanden
aus HUVEC-Zellen,
die Molekulargewichte aufweisen, die denen für kreuzvernetzte VEGF-Rezeptorbanden ähneln, wenn
die Ligandenkomponente subtrahiert wird (13). Diese Banden
zeigen eine zunehmende Phosphorylierung, wenn die Zellen durch VEGF
stimuliert werden (vgl. Spuren 1 und 2 in 13). Darüber hinaus
wird die VEGF-induzierte
Phosphorylierung der Rezeptorbanden durch den Einschluss von 1 μg/ml Heparin
in dem Assay potenziert (Spur 3 in 13). Diese
Beobachtungen stimmen mit früheren
Berichten einer erhöhten
VEGF-Bindung an Endothelzellen in der Gegenwart niedriger Konzentrationen
von Heparin überein
(Gitay-Goren et. al., J. Biol. Chem. 267, 6093–6098, 1992).
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Eine
inhibitorische Wirkung des mAb auf Endothelzellen wird beobachtet,
wenn der Antikörper
in mitogenen Assays von HUVEC-Zellen getestet wurde, die mit VEGF
in der Gegenwart und Abwesenheit von Antikörper stimuliert wurden (14).
Diese Ergebnisse zeigen, dass eine deutliche Zunahme der Zellproliferation
durch VEGF durch den mAb DC101 um etwa 35 % reduziert wird. Heparin
zeigte keine unterschiedliche Wir kung auf das Zellwachstum unter
den in diesen Assays verwendeten Wachstumsbedingungen.
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Nicht-Endothelzellen
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Mehrere
Tumorlinien wurden mittels Immunpräzipitation und Detektion mit
anti-Phosphotyrosin auf
Proteinreaktivität
mit DC101 untersucht. Immunblots von den Zelllinien 8161 (Melanom)
und A431 (epidermoides Karzinom) ergaben phosphorylierte Banden
mit Molekulargewichten von 180 und 125 kD. In Phosphorylierungsassays
mit aus- gehungerten Zellen induzierte VEGF eine Phosphorylierung
dieser Banden, die blockiert wurde, wenn die Zellen in der Gegenwart
von mAb DC101 aktiviert wurden (15).
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass humane flk-1-Rezeptorformen nicht nur in
Endothelzellen, sondern auch in Nicht-Endothelzellen exprimiert
werden, wie z.B. in Tumorzellen. Da A431-Zellen hohe Konzentrationen
an VEGF sezernieren, zeigen diese Ergebnisse außerdem das Vorhandensein einer
autokrinen Schleife für
die VEGF-Rezeptoraktivierung.
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IN-VIVO-STUDIEN UNTER VERWENDUNG VON DC101
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In-vivo
Studien dieser Erfindung wurden entwickelt, um zu bestimmen, ob
ein anti-flk1 monoklonaler Antikörper
das Wachstum von VEGF-exprimierenden Tumorzellen blockieren würde. In
diesen Experimenten wurde eine humane Glioblastoma multiforme – Zelllinie
verwendet, die hohe Konzentrationen an VEGF-Transkript aufweist
und etwa 5 ng/ml VEGF-Wachstumsfaktor nach einer 24-stündigen Konditionierung
in serumfreiem Medium sezerniert (5).
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Am
Tag null wurde athymischen Nacktmäusen (nu/nu; Charles River
Labs) 1–2
Millionen Glioblastomzellen in die Flanken injiziert. Beginnend
an demselben Tag erhielten die Tiere intraperitoneale Injektionen
von DC101 und Kontroll-Antikörpern
(100 μg/Tier).
Die Mäuse
erhielten anschließend
Antikörperbehandlungen
an den Tagen 3, 5, 7, 10, 12, 14, 17, 19 und 21. Die Tiere erhielten
Injektionen von 100 μg
entweder von DC101 oder von einem Kontroll-Ratten-Antikörper gegen
den murinen flk2-Rezeptor (2A13) an den Tagen 0, 3, 5, 7, 10, 12,
14, 17, 19 und 21 für
eine Gesamt-Inokulation von 1 mg/Tier. Tumore begannen am Tag 5
aufzutreten und folgten für
50 Tage. Die Tumorgröße wurde
täglich
mit einem Messschieber gemessen, und das Tumorvolumen wurde mit
Hilfe der folgenden Formen berechnet: p/6 × größerer Durchmesser × (kleinerer
Durchmesser)2 (Baselga J. Natl. Cancer Ins.
85: 1327–1333).
Messungen wurden wenigstens dreimal pro Woche durchgeführt, und
das Tumorvolumen wurde wie oben beschrieben berechnet. Ein Tier
mit einem Tumor in der DC101-Gruppe starb frühzeitig in der Studie und wurde
nicht für
die Bestimmung der statistischen Signifikanz zwischen den Gruppen
verwendet.
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16 zeigt
einen Vergleich zwischen der DC101-Gruppe und der 2A13-Kontrollgruppe
bezüglich
der Reduktion des Tumorwachstums über 38 Tage in den einzelnen
Tieren. Obwohl sämtliche
Tiere Tumore verschiedener Größen und
Anzahl während
der Dauer der Studie entwickelten, zeigten mit DC101 behandelte
Mäuse insgesamt
eine Verzögerung
bei der Tumorentwicklung. Eine Maus in der DC101-Gruppe blieb bis
zum Tag 49 tumorfrei, als ein kleines Wachstum beobachtet wurde.
Selbst dann war das Tumorwachstum deutlich supprimiert. Eine statistische
Analyse der Daten wurde durchgeführt,
um die Unterschiede in der Tumorgröße zwischen den beiden Gruppen
zu bewerten. Die Daten wurden einer Standardanalyse der Covarianz
unterzogen, in der sich die Tumorgröße über die Zeit der Behandlung
als Covariate zurückentwickelte.
Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Abnahme der Tumorgröße über die
Zeit für
die DC101-Gruppe
signifikant (p < 0,0001)
von der für
die mit 2A13 injizierten Mäuse
unterschied.
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17 zeigt
die therapeutische Wirksamkeit von DC101 in athymischen Nacktmäusen, die
mit der humanen Glioblastom-Tumorzelllinie GBM-18, die VEGF sezerniert,
transplantiert wurden. Den Nacktmäusen wurden subkutan GBM-18-Zellen
injiziert, und sie wurden in drei Behandlungsgruppen aufgeteilt:
eine PBS-Kontrolle, eine Kontrolle mit irrelevantem Ratten-IgG1
und DC101. Die Behandlungen wurden gleichzeitig mit den Tumor-Xenotransplantaten
verabreicht und für
vier Wochen fortgesetzt. Die Ergebnisse zeigten, dass das GBM-18-Tumorwachstum
in mit DC101 behandelten Nacktmäusen
im Vergleich zu den Kontrollen signifikant reduziert war. Dieses
Experiment zeigt, dass DC101 das Tumorwachstum supprimiert, indem
es die VEGF-Aktivierung von flk-1 auf Tumor-assoziierten vaskulären Endothelzellen
blockiert, und dass DC101 einen therapeutischen Wert als anti-angiogenes
Reagenz gegen vaskularisierte Tumoren hat, die VEGF sezernieren.
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ZUSÄTZLICHE NACHARBEITBARKEIT
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Die
beanspruchte Erfindung wird in Übereinstimmung
mit der obigen Beschreibung und den einfach erhältlichen Referenzen und Ausgangsmaterialien
ermöglicht.
Nichtsdestotrotz haben die Anmelder am 26. Januar 1994 bei der American
Type Culture Collection, 12301 Parklawn Drive, Rockville, Md., 20852
USA (ATCC), die Hybridom-Zelllinien hinterlegt, welche die unten
aufgelisteten monoklonalen Antikörper
produzieren:
Hybridom-Zelllinie DC101, die einen anti-Maus-flk-1 monoklonalen
Antikörper
produziert (ATCC Zugangsnummer ATCC HB 11534).
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Diese
Hinterlegung wurde unter den Bestimmungen des Budapester Vertrages über die
internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren und den dazugehörigen Regeln (Budapester Vertrag) durchgeführt. Diese
stellt eine Aufrechterhaltung einer lebensfähigen Kultur für 30 Jahre,
ausgehend von dem Tag der Hinterlegung, sicher. Der Organismus wird
gemäß den Bestimmungen
des Budapester Vertrages durch ATCC zur Verfügung gestellt, und ist Gegenstand
einer Vereinbarung zwischen den Anmeldern und ATCC, die eine unbeschränkte Verfügbarkeit
nach Herausgabe des entsprechenden US-Patents sicherstellt. Die
Verfügbarkeit
der hinterlegten Stämme
ist nicht als eine Lizenz zum Praktizieren der Erfindung in Zuwiderhandlung
der unter der Autorität
einer jeden Regierung in Übereinstimmung
mit dessen Patentrecht garantierten Rechten auszulegen.