DE69627817T2 - Pharmazeutische zubereitung, die fenofibrat und polyglykolisierte glyceride enthält - Google Patents
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Description
- HINTERGRUND DER ERFINDUNG
- Gebiet der Erfindung:
- Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine pharmazeutische Dosierungsform von Fenofibrat mit verstärkter Bioverfügbarkeit sowie auf ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung desselbigen.
- Beschreibung des Hintergrundes:
- Fenofibrat oder p-(4-chlorobenzoyl)-phenoxyisobutyratisopropylester ist nützlich zur Behandlung erwachsener Patienten mit sehr hohem Serum-Triglyzeridspiegel und/oder Cholesterinspiegel. Die gewöhnliche Tagesdosis beträgt 300 mg, die in zwei oder drei Dosen verabreicht wird. Fenofibrat wird als Fenofibrinsäure, die für die pharmakologische Aktivität verantwortlich ist, absorbiert. Fenofibrinsäure, die aus der Hydrolyse von Fenofibrat erhalten wird, bindet ausgezeichnet an das Plasmaalbumin. Die Plasma Halbwertszeit beträgt etwa 20 Stunden. Fenofibrinsäure wird überwiegend im Urin, hauptsächlich als Glucuronidkonjugat, aber auch als reduzierte Form der Fenofibrinsäure und deren Glucuronide ausgeschieden.
- Gegenwärtig ist Fenofibrat als pharmazeutische Dosierungsform, bestehend aus einer harten Gelantinekapsel, die Fenofibrat, Lacktosestärke und Magnesiumstearat enthält, verfügbar. Nach oraler Verabreichung während der Mahlzeit werden etwa 60% der Dosis dieser herkömmlichen Form wirksam absorbiert und finden sich im Blut als Fenofibrinsäure, das Hauptmetabolit, das für die pharmakologische Aktivität verantwortlich ist, wieder (Strolin & Al, Act Pharmacal. Toxicol. 1986; 59 (Suppl. 5.); 167) .
- Der erste Versuch, die Bioverfügbarkeit von Fenofibrat zu verbessern, wurde von Ben-Armor und Kollegen durchgeführt, die Fenofibrat in Dimethylisosorbid, einem nicht wäßrigen Lösungsmittel, mit einem mischbaren Benetzungsmittel (Labrafil M 1944CS) mit einem HLB zwischen 3–4, lösten. Um das Produkt in Kapseln zu verwenden, wurde koloidförmiges Siliziumoxid zugefügt, um die Viskosität zu erhöhen. Die derart erhaltene Flüssigkeit wurde in harte Gelantinekapseln, die um vor dem Auslaufen zu schützen abgedichtet waren, eingebracht. In vivo Untersuchungen mit dieser Formulierung weisen darauf hin, daß kein statistisch signifikanter Unterschied in der Bioverfügbarkeit zwischen dieser flüssigen Formulierung und der herkömmlichen Form bei Verabreichung mit der Nahrung auftrat.
- Die europäische Patentanmeldung 0 330 532 offenbart eine Fenofibratzusammensetzung, in der das Fenofibratpulver mit einem festen Feuchthaltemittel ko-mikronisiert wird. Als festes Feuchthaltemittel ist Natriumlaurylsulfat als Mittel der Wahl offenbart. Das somit erhaltene ko-mikronisierte Pulver wird mit dem Trägerstoff wie Laktose, Stärke, Polyvenylpyrollidon und Magnesiumstearat, gemischt. Eine Formulierung die ser Zusammensetzung steht derzeit auf dem französischem Markt unter dem Handelsnamen Lypantyl 200 M® zur Verfügung. Eine Studie, die diese Formulierung (Lypantyl 200 M®) mit der herkömmlichen Form vergleicht, wurde durchgeführt und zeige eine statistisch signifikant höhere Bioverfügbarkeit für die erstgenannte. Insbesondere wurde festgestellt, daß 67 mg der neuen Form genauso viel absorbierte Menge bewirken wie 100 mg der herkömmlichen Form (J. L. Suichard & Al Cun Therapeutic Research Vol. 54, NS, Nov. 1993).
- Bedauerlicherweise stellt die Ko-Mikronisierung des aktiven Arzneifenofibrats mit dem Benetzungsmittel Natriumlaurylsulfat, obgleich notwendig, einen zeitaufwendigen und teuren Vorgang dar. Ein weiterer der Mikronisierung inne wohnender Nachteil ist, daß das erhaltende Material vollständig strengen Teilchengrößenspezifikationen unterliegen muß.
- Außerdem stellt das Füllen der harten Gelantinekapseln mit mikronisiertem Pulver einen schwierigen Vorgang dar, insbesondere, wenn die Gewichtsabweichungshomogenität berücksichtigt wird.
- Daher besteht ein Bedürfnis nach einer Fenofibratformulierung, die auf die Ko-Mikronisierung verzichtet, jedoch über eine Bioverfügbarkeit verfügt, die mit der vergleichbar ist, wie sie von der herkömmlichen Fenofibratformulierung unter Verwendung von ko-Mikronisierung geleistet wird.
- WO-A-95 24893 (Stand der Technik nach Art. 54 (3) EPÜ) lehrt ein orales Verabreichungssystem für hydrophobe Arzneimittel. Fenofibrat ist in einer umfangreichen Reihe möglicher hydro phober Arzneimittel aufgeführt. Gemäß dieser Schrift weist das Verabreichungssystem ein Trägersystem auf, das ein verdauliches Öl und ein pharmazeutisch akzeptables Tensid, welches nicht die Lipolyse des verdaulichen Öls behindert, aufweist. Eine Liste möglicher Tenside wird in der Beschreibung gegeben. Wie auf S. 13 der WO-A-95 24893 erklärt, sind Umesterungsprodukte natürlicher oder hydrogenisierter pflanzlicher Öltriglyzeride mit einem HLB-Wert von etwa 8 für den Zweck des Gegenstandes der WO-A-95 24893 ungeeignet.
- ZUSAMMENFSSUNG DER ERFINDUNG
- Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Fenofibratformulierung bereitzustellen, die keine Ko-Mikronisierung erfordert und die trotzdem eine Bioverfügbarkeit aufweist vergleichbar zu den Fenofibratformulierungen, die diese erfordern.
- Gegenstand vorliegender Erfindung ist ebenfalls eine feste, orale Dosierungsform einer Fenofibratformulierung, die durch Schmelzen des Trägerstoffes, in dem das Fenofibrat löslich ist und deshalb nicht irgendeine Teilchengrößenspezifikation benötigt, hergestellt werden kann.
- Vorgenannte und weitere Ziele werden gelöst durch eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Behandlung von Hyperlipämie und/oder Hypercholesterinämie bei einem Säugetier, die eine wirksame Menge sowohl von Fenofibrat als auch von einem Trägerstoff enthält, der ein oder mehrere polyglykolisierte Glyzeride enthält.
- AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
- Die vorliegende Erfindung stellt eine pharmazeutische Formulierung zur Behandlung von Hyperlipämie und/oder Hypercholesterinämie bei einem Säugetier zur Verfügung, die eine wirksame Menge sowohl einer Fenofibratzusammensetzung als auch von einem Trägerstoff, der ein oder mehrere polyglykolisierte Glyzeride enthält und die polyglykolisierten Glyzeride bevorzugt einen HLB-Wert von mindestens etwa 10 aufweisen, enthält.
- Die vorliegende Erfindung ist ebenfalls von Vorteil für die Herstellung von oralen, festen Dosierungsformen, die durch Schmelzen des Trägermaterials, in dem das Fenofibrat löslich ist, wobei die Teilchengrößenspezifikationen nicht nötig sind, zubereitet werden.
- Vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls den Zusatz eines Suspensionsstabilisators zu der geschmolzenen Lösung von Fenobibrat-polyglykolisierten Glyzeriden. Der Suspensionsstabilisator verhindert die Bildung von Fenofibratkristallen während des Abkühlens der befüllten harten Gelantinekapseln. Geeignete Suspensionsstabilisatoren, die verwendet werden können, sind beispielsweise Zellulosederivate wie Hydroxypropylzellulose, Hydroxypropylmethylzellulose, Methylzellulose und Hydroxyethylzellulose, Povidon, Poloxamere, α,Ω-Hydroxy-poly-(oxyethylen)poly(oxypropylen)-poly(oxyethylen) -Blockpolymere. Andere Suspensionsstabilisatoren, die diesen Stabilisatoren entsprechen, können selbstverständlich ebenfalls verwendet werden.
- Die vorliegende Erfindung ist auch insbesondere von Vorteil für die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung, bei der die heiße, homogene Fenofibratlösung in harte Gelantinekapseln gefüllt wird. Dieser Füllprozeß erlaubt die Bereitstellung einer präzisen Fenofibratmenge in jeder Kapsel.
- Die vorliegende Erfindung ist insbesondere ebenfalls von Vorteil für die Herstellung der vorliegenden pharmazeutischen Zusammensetzung, da der Herstellungsprozeß der Zusammensetzung nur wenige Schritte wie Schmelzen, Mischen und Füllen erfordert. Dies macht den vorliegenden Herstellungsprozeß äußerst kostengünstig im Vergleich zu dem, bei welchem die ko-Mikronisierung des Pulvers angewandt wird.
- Polyglykolisierte Glyzeride, die in vorliegender Erfindung verwendet werden können, sind im allgemeinen Mischungen bekannter Monoester, Diester und Triester des Glyzerols und bekannte Monoester und Diester des Polyethylenglycols mit einer mittleren relativen Molekularmasse zwischen etwa 200 und 6000. Sie können durch teilweise Umesterung von Triglyzeriden mit Polyethylenglykol oder durch Veresterung von Glyzerol und Polyethylenglycol mit Fettsäuren unter Anwendung bekannter Reaktionen erhalten werden. Bevorzugt weist die Fettsäurekomponente 8–22 Kohlenstoffatome, insbesondere 10–18 Kohlenstoffatome, auf. Beispiele für natürliche pflanzliche Öle, die verwendet werden können, sind Palmenkernöl und Palmenöl. Diese stellen jedoch lediglich Beispiele dar. Geeignetes Polyol hat ein Molekulargewicht in dem Bereich von etwa 200-6000 und enthält bevorzugt Polyethylenglykol, obgleich andere Polyole verwendet werden können wie beispielsweise Polyglyzerol oder Sorbit. Sie sind auf dem Markt unter dem Handelsnamen Gelucire® verfügbar.
- Wie bereits oben festgestellt, ist der HLB-Wert der polyglykolisierten Glyzeride bevorzugt mindestens etwa 10 und besonders bevorzugt zwischen etwa 12 und 15. Der Schmelzpunkt der polyglykolisierten Glyzeride kann zwischen etwa 18°C und 60°C sein. Es ist jedoch besonders wünschenswert, polyglykolisierte Glyzeride zu verwenden, die einen Schmelzpunkt oberhalb 30°C und bevorzugt oberhalb 35°C aufweisen, da dann bei Verwendung solcher Trägerstoffe nicht die Notwendigkeit zur Versiegelung der Kapsel, die ein Auslaufen verhindert, besteht.
- Des weiteren können zwei oder mehr polyglykolisierte Glyzeride gemischt werden, um beide, den HLB-Wert und den Schmelzpunkt, auf einen gewünschten Wert einzustellen. Der HLB-Wert und Schmelzpunkt der Zusammensetzung kann des weiteren durch Zugabe von Komponenten wie Polyethylenglykolen, Polyoxyethylenglykolfettsäureestern und Fettsäurealkoholen eingestellt werden. Im Hinblick auf vorliegende Beschreibung ist es dem Fachmann leicht möglich, die polyglykolisierten Glyzeride zu mischen, um die gewünschten HLB-Werte und Schmelzpunkte zu erhalten.
- Es wurde ebenfalls entdeckt, daß die vorliegende Zusammensetzung eine erhöhte Bioverfügbarkeit des Fenofibrats im Vergleich zu den herkömmlichen Formulierungen bietet.
- Obwohl die Erfinder nicht wünschen, an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, ist ein plausibler Mechanismus der Wirkung in vorliegender Erfindung, daß nach dem Abkühlen der geschmolzenen Mischung von Fenofibrat-polyglykolisierten Glyzeriden das Fenofibrat in flüssiger Form bleibt. Bei Absorption im Magen-Darm-trakt der Patienten sind die Magen-Darm flüssigkeiten in der Lage, das Fenofibrat aufgrund des HLB-Wertes der Trägerstoffmischung aufzulösen, wodurch das Feno fibrat leicht absorbiert wird.
- Im allgemeinen enthält die Zusammensetzung vorliegender Erfindung etwa 5 Gew.-% bis 95 Gew.-% Fenofibrat und etwa 95 Gew.-% bis 5 Gew.-% Trägerstoff einschließlich ein oder mehrere polyglykolisierte Glyzeride. Es ist jedoch bevorzugt, daß die Zusammensetzung 20 Gew.-% bis 80 Gew.-% Fenofibrat und 80 Gew.-% bis 20 Gew.-% Trägerstoff enthält. Es ist jedoch besonders bevorzugt, daß die vorliegende Zusammensetzung 30 Gew.-% bis 70 Gew.-% Fenofibrat und 70 Gew.-% bis 30 Gew.% Trägerstoff enthält.
- In einer speziell bevorzugten Zusammensetzung wird im allgemeinen etwa 45 Gew.-% bis 55 Gew.-% Fenofibrat und etwa 55 Gew.-% bis 45 Gew.-% Trägerstoff, der ein oder mehrere polyglykolosierte Glyzeride enthält, verwendet.
- Im allgemeinen erfordert das Verfahren vorliegender Erfindung die Zugabe eines oder mehrerer Trägerstoffe einschließlich des einen oder mehrerer polyglykolosierter Glyzeride, die dann so lange erwärmt werden, bis alle Komponenten geschmolzen sind. Dann wird das Fenofibrat langsam zugegeben und kon tinuierlich gerührt, bis das gesamte zugegebene Fenofibrat gelöst ist. Das Umrühren wird dann für etwa 10 Minuten bis etwa eine Stunde und bevorzugt für etwa 15 Minuten bis etwa 30 Minuten fortgesetzt. Dann werden die Behältnisse für die pharmazeutische Zusammensetzung, wie beispielsweise harte Gelantinekapseln, mit der Zusammensetzung befüllt unter Verwendung einer Flüssigkeitenkapselbefüllungsmaschine, die Dosierungspumpen hat, die auf die selbe Temperatur wie die Tempe ratur der geschmolzenen pharmazeutischen Zusammensetzung erwärmt sind. Im allgemeinen beträgt diese Temperatur etwa 55°C bis etwa 95°C, noch typischer im Bereich von etwa 80°C bis 90°C. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur werden die Kapseln in Flaschen verpackt. Wenn Kapseln vom Typ 3 verwendet werden, enthält jede derart hergestellte Kapsel 67 mg Fenofibrat.
- Es ist jedoch vorteilhaft folgendes Protokoll zu verwenden. Etwa 3 Gewichtsanteilen polyglykolisierten Glyzeridträgermaterial mit einem Schmelzpunkt von 44°C und einem HLB-Wert von 14 und geschmolzen bei 80°C werden etwa 2 Gewichtsanteile Fenofibrat und etwa 1 Gewichtsanteil Hydroxypropylzellulose zugefügt. Nachdem die Lösung für etwa 20 weitere Minuten umgerührt wurde, wurden damit harte Gelantinekapseln befüllt. Die vorliegende Erfindung wird jetzt unter Verweis auf verschiedene Beispiele, welche lediglich dem Zwecke der Illustrierung dienen und nicht als Limitierung aufzufassen sind, beschrieben. Beispiel 1
Fenofibrat 6,7 kg Gelucire® 44/14 5,0 kg Polyoxamer 407 5,0 kg 16,7 kg - 5 kg Gelucire® 44/14 und 5 kg Polyoxamer 407 wurden in einen Edelstahlbehälter gegeben und bei 85°C erwärmt, bis alle Komponenten geschmolzen waren. 6,7 kg Fenofibrat wurden unter ständigem Rühren der Mischung langsam hinzugegeben. Nachdem das gesamte Fenofibrat gelöst war, wurde das Rühren für etwa 20 Minuten fortgesetzt. Unter Verwendung einer Flüssigkeitenkapselfüllmaschine mit auf 85°C beheizten Dosierungspumpen wurden Kapseln der Größe 3 mit 167 mg der Lösung gefüllt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurden die Kapseln in Flaschen verpackt. Jede derart hergestellte Kapsel enthielt 67 mg Fenofibrat.
- PHARMAKOKINETISCHE STUDIE
- Die Zusammensetzung des Beispiel 1 wurde mit der herkömmlichen Form in einer pharmakokinetischen Studie an 15 gesunden Versuchspersonen verglichen. Jede Versuchsperson erhielt 3 Kapseln der Zusammensetzung des Beispiel 1 (201 mg Fenofibrat) oder 3 Kapseln Lypantyl 100® (300 mg der herkömmlichen Form). Die einzelnen Behandlungen waren durch 7 tägige Auswaschperioden unterbrochen. Die medikamentöse Behandlung fand nach einem stark fettigem Frühstück statt. Blutproben wurden vor und zu verschiedenen Zeitpunkten bis zu 72 Stunden nach der Verabreichung genommen. Die Plasmakonzentration der Fenofibrinsäure wurde in allen verfügbaren Proben mittels üblicher HPLC-Methode bestimmt.
- Die Bioverfügbarkeit, gemessen mit dem Absorptionsgrad (AUC), zeigt, daß 3 Kapseln von Beispiel 1 vorliegender Erfindung (201 mg Fenofibrat AUC = 195) bioäquivalent zu 3 Kapseln der herkömmlichen Form (300 mg Fenofibrat AUC = 221) sind.
- D. h. die Bioverfügbarkeit des Fenofibrats in der Zusammensetzung des Beispiel 1 vorliegender Erfindung ist 1,5 mal höher als die Bioverfügbarkeit des Fenofibrats der herkömmlichen Form. Beispiel 2
Fenofibrat 5 kg Gelucire© 7,5 kg Carbowax 20.000 1,5 kg Hydroxypropylzellulose 2,5 kg 16,5 kg - Einem beheizten Kessel wurden 7,5 kg Gelucire® 44/14 und 1,5 kg Carbowax 20.000 zugegeben und bei 85°C erwärmt, bis alle Komponenten geschmolzen waren. Unter ständigem Umrühren wurden 5 kg Fenofibrat langsam hinzugegeben. Nachdem sich das gesamte Fenofibrat gelöst hatte, wurden 2,5 kg Hydroxypropylzellulose hinzugegeben und das Umrühren für etwa 20 Minuten fortgesetzt. Unter Verwendung einer Flüssigkeitenkapselfüllmaschine mit auf 85°C beheizten Dosierungspumpen wurden Kapseln der Größe 0 mit 660 mg der Lösung gefüllt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wurden die Kapseln in Flaschen verpackt.
- Jede so hergestellte Kapsel enthielt 200 mg Fenofibrat. Es wurden 12.701 Kapseln hergestellt und individuell gewogen.
- Die Ergebnisse des Wiegens der Kapseln sind in Tabelle 3 dargestellt.
- Es kann aus Tabelle 3 ohne Weiteres ersehen werden, daß der Befüllungsprozeß vorliegender Erfindung äußerst genau ist.
- PHARMAKOKINETISCHE STUDIE
- Die Zusammensetzung des Beispiels 2 vorliegender Erfindung wurde in einer pharmakokinetischen Studie mit der komikronisierten Formulierung wie sie auf dem französischem Markt erhältlich ist (Lypanthyl 200 M®) verglichen.
- Die Studie war eine Einzeldosis-, Zufalls-, Vierweg- Überkreuzstudie bei 8 gesunden Versuchspersonen. Den Versuchspersonen wurde nach dem Zufallsprinzip einer der vier Verabreichungsabläufe zugeteilt. In jeder der vier Behandlungen, die durch 7 tägige Auswaschperioden getrennt waren, erhielten die Versuchspersonen entweder 200 mg Fenofibrat in Form von Lypantyl 200 M® oder 200 mg Fenofibrat in Form von Beispiel 2 mit und ohne hoch fettigem Frühstück. Die Blutproben wurden vor und zu verschiedenen Zeiten bis zu 72 Stunden nach der Verabreichung genommen. Die Plasmakonzentration der Fenofibrinsäure wurde in der Proben mit der HPLC-Methode gemessen. Die erhaltenen pharmakokinetischen Parameter sind in Tabelle 4 dargestellt.
- Die vorliegende Zusammensetzung kann somit vorteilhafterweise zur Behandlung von Hyperlipämie und/oder Hypercholesterinämie beim Menschen angewandt werden. Im allgemeinen liegt der Bereich der wirksamen Tagesmenge an Fenofibrat beim Menschen im Bereich von etwa 100 mg bis 600 mg pro Tag und bevorzugt von etwa 100 bis 300 mg pro Tag, wobei die genaue Menge von dem behandelnden Arzt unter Berücksichtigung solcher Parameter wie beispielsweise Körperverfassung und Körpergewicht festgelegt wird.
Claims (15)
- Pharmazeutische Zusammensetzung zur Behandlung von Hyperlipämie oder Hypercholesterinämie oder beider bei einem Säugetier, die eine wirksame Menge sowohl von Fenofibrat als auch von einem Trägerstoff aufweist, der ein oder mehrere polyglykolisierte Glyzeride aufweist.
- Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei das Fenofibrat in einer Menge von 5 bis 95 Gew.-% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung vorhanden ist.
- Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei die polyglykolisierten Glyzeride einen HLB-Wert von mindestens 10 aufweisen.
- Zusammensetzung nach Anspruch 3, wobei die polyglykolisierten Glyzeride einen HLB-Wert von 12 bis 15 aufweisen.
- Zusammensetzung nach Anspruch 1, welche weiterhin Polyalkylenglykole zur Einstellung des HLB-Wertes oder des Schmelzpunktes oder beider enthält.
- Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei ein Suspensionsstabilisator zugefügt ist.
- Zusammensetzung nach Anspruch 6, wobei der Suspensionsstabilisator ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Zellulose, Povidon, Poloxameren, α,Ω-Hydroxy-poly(oxyethylen)poly(oxypropylen)poly(oxyethylen)-Blockpolymeren.
- Zusammensetzung nach Anspruch 1, in welcher das Fenofibrat und der Trägerstoff in einer Einheitsapplikations- form in einer harten Gelatinekapsel enthalten sind.
- Zusammensetzung nach Anspruch 8, wobei die harte Gelatinekapsel ungefähr 67 mg bis ungefähr 200 mg Fenofibrat enthält.
- Verfahren zur Herstellung einer festen, oral verabreichbaren Applikationsform einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die eine wirksame Menge sowohl von Fenofibrat als auch von einem Trägerstoff aufweist, der ein oder mehrere polyglykolisierte Glyzeride aufweist, wobei im Verfahren das geschmolzene Fenofibrat und der Trägerstoff den harten Gelatinekapseln beigefügt werden und es dem geschmolzenen Fenofibrat und dem Trägerstoff ermöglicht wird, darin zu erkalten.
- Verfahren nach Anspruch 10, unter der Bedingung, daß das verwendete Fenofibrat nicht ko-mikronisiert ist.
- Verwendung von Fenofibrat und einem Trägerstoff, der ein oder mehrere polyglykolisierte Glyzeride aufweist, zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die Fenofibrat und einen Trägerstoff aufweist, der ein oder mehrere polyglykolisierte Glyzeride aufweist, zur Behandlung von Hyperlipämie oder Hypercholesterinämie oder beider bei einem danach bedürftigen Säugetier, bei der eine wirksame Menge der pharmazeutischen Zusammensetzung verabreicht werden soll.
- Verwendung nach Anspruch 12, wobei die wirksame Menge an Fenofibrat in der Zusammensetzung etwa 100 mg bis 600 mg pro Tag ist.
- Verwendung nach Anspruch 13, wobei die wirksame Menge an Fenofibrat in der Zusammensetzung 100 mg bis 300 mg pro Tag ist.
- Verwendung nach Anspruch 12, wobei die Zusammensetzung eine oral verabreichte Zusammensetzung ist.
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