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Hintergrund der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Herstellung von einkristallinem Siliziumsubstraten allgemein,
und ganz besonders ein Verfahren zur Herstellung von einkristallinen
Siliziumwafern mit Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren,
welche stabilisiert werden können
und als Stelle für
das Wachstum von Sauerstoffpräzipitaten dienen,
wobei die Zahl der Sauerstoffpräzipitate
wenig von der Sauerstoffkonzentration des einkristallinen Siliziums
abhängt.
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Einkristallines Silizium, welches
das Ausgangsmaterial für
die meisten Verfahren zur Herstellung von elektronischen Halbleiterkomponenten
ist, wird üblicherweise
nach dem sogenannten Czochralski (Cz")-Verfahren hergestellt, bei dem ein
einzelner Kristallkeim in geschmolzenes Silizium eingetaucht und
durch langsames Herausziehen gezüchtet
wird. Bei der Temperatur der geschmolzenen Siliziummasse wandert
Sauerstoff aus dem Quarztiegel, in dem sich diese befindet, in das
Kristallgitter bis er eine Konzentration erreicht ist, die von der
Löslichkeit
von Sauerstoff in Silizium bei der Temperatur der Schmelze und dem
realen Segregationskoeffizienten von Sauerstoff in verfestigtem
Silizium bestimmt wird. Solche Konzentrationen sind größer als
die Löslichkeit
von Sauerstoff in festem Silizium bei Temperaturen, wie sie bei
Verfahren zur Herstellung integrierter Schaltkreise typisch sind.
So wie der Kristall aus der geschmolzenen Masse heraus wächst und sich
abkühlt,
nimmt daher die Sauerstofflöslichkeit
darin rasch ab, wobei in den resultierenden Scheiben oder Wafern
Sauerstoff in übersättigten
Konzentrationen vorliegt.
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Wärmebehandlungszyklen,
wie sie typischerweise bei der Herstellung von elektronischen Vorrichtungen
eingesetzt werden, können
die Präzipitation
von Sauerstoff in Silizium verursachen, welche mit Sauerstoff übersättigt sind.
Je nach ihrer Lage im Wafer können
die Präzipitate
schädlich
oder vorteilhaft sein. Sauerstoffpräzipitate, die sich im Aktivitätsbereich
der Vorrichtung des Wafers befinden, können den Betrieb der Vorrichtung
beeinträchtigen.
Sauerstoffpräzipitate
im Innern des Wafers können
jedoch unerwünschte
Metallverunreinigungen einfangen, die mit dem Wafer in Berührung kommen
können.
Die Verwendung von im Innern des Wafers befindlichen Sauerstoffpräzipitaten
zum Einfangen von Metall wird üblicherweise
als interne oder intrinsic Getterung („IG") bezeichnet.
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Wegen der Probleme, die mit Sauerstoffpräzipitaten
um Aktivitätsbereich
der Vorrichtung verbunden sind, müssen die Hersteller von elektronischen
Bauteilen Siliziumwafer verwenden, die unter ihren Verfahrensbedingungen
keine Sauerstoffpräzipitate
irgendwo im Wafer bilden können,
oder alternativ Wafer verwenden, die unter ihren Verfahrensbedingungen
nur im Innern des Wafers Sauerstoffpräzipitate bilden können. Viele Hersteller
von elektronischen Bauteilen bevorzugen im Hinblick auf die Vorteile
des IG die letztere Alternative.
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Im Allgemeinen schließt das Verfahren
zur Herstellung elektronischer Vorrichtungen schon an sich eine
Reihe von Schritten ein, die grundsätzlich dazu verwendet werden
können
nahe der Waferoberfläche
eine Zone zu bilden, die frei von Sauerstoffpräzipitaten ist (üblicher
weise als „Denudiationszone" oder „präzipitatfreie
Zone" bezeichnet),
wobei der Wafer im Gleichgewicht eine ausreichende Zahl von Sauerstoffpräzipitaten für IG-Zwecke
enthält.
Denudiationszonen können
zum Beispiel in einer Hoch-Tief-Hoch-Temperaturfolge gebildet werden,
wie (a) Wärmebehandlung
zur Sauerstoffausdiffusion bei hoher Temperatur (>1100°C) in einer inerten
Umgebung während
eines Zeitraums von mindestens 4 Stunden, (b) Sauerstoffpräzipitat-Keimbildung bei
niedriger Temperatur (600–750°C), und (c)
Wachstum von Sauerstoffpräzipitaten
(SiO2) bei hoher Temperatur (1000–1150°C). Vgl.
z. B. F. Shimura, Semiconductor Silicon Crystal Technology, Academic
Press, Inc., San Diego, Kalifornien (1989), S. 361–357, und
die hierin zitierten Literaturstellen.
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Ein kritische Anforderung ist für viele
Hersteller elektronischer Vorrichtungen, dass alle Wafer, die ihrer Wärmesequenz
unterworfen werden, eine einheitliche und reproduzierbare Denudiationszone
und eine einheitliche und reproduzierbare Dichte von Sauerstoffpräzipitaten
außerhalb
der Denudiationszone aufweisen. Einheitlichkeit und Reproduzierbarkeit
sind jedoch mit vernünftigen
Kosten schwierig zu erzielen. Es gibt verschiedene Einflussgrößen, welche
die Dichte der Oxidpräzipitate,
die sich in einem Siliziumwafer bei einem gegebenen IC-Verfahren
bilden, beeinflussen, einschließend:
(1) die Konzentration von eingelagertem Sauerstoff, (2) die Dichte
der bereits (vor dem IC-Herstellungsverfahren)
vorhandenen Sauerstoffcluster, die als Keimbildungsstellen für die Präzipitation
von übersättigtem
Sauerstoff wirken, (3) die Stabilität dieser bereits vorhandenen
Cluster bei höheren
Temperaturen, und (4) die Einzelheiten der zur Herstellung der elektronischen
Vorrichtung verwendeten Wärmezyklen.
Diese Parameter können
von einem Wafer zum nächsten
beträchtlich
schwanken.
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Ein Weg, der versucht wurde, den
Konzentrationsbereich für
die während
des IC-Produktionsverfahrens
gebildeten Sauerstoffpräzipitate
zu steuern besteht darin, den Sauerstoffkonzentrationsbereich für den Wafer
einzuengen. Viele IC-Herstellern fordern zum Beispiel, dass der
Sauerstofflconzentrationsbereich innerhalb von 1 ppm eines Sollwerts
oder weniger liegt. Dieser Weg stößt jedoch an die Grenzen der
technologischen Möglichkeit,
vermindert die Flexibilität
der Kristallzüchter
bei der Kontrolle anderer Parameter und erhöht die Kosten. Noch schlechter
ist, dass die Verengung der Sauerstoffkonzentrationsspezifikationen
keinen Erfolg gewährleistet;
Die thermische Vorgeschichte der Siliziumwafer kann eine tiefgreifende
Wirkung auf das Sauerstoffpräzipitationsverhalten
haben. Folglich können
Wafer mit den gleichen Sauerstofflconzentrationen aber unterschiedlichen
thermischen Vorgeschichten beträchtlich
unterschiedliche Präzipitatdichten
aufweisen.
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Im Hinblick darauf, dass die Verengung
der Sauerstoffkonzentrationsspezifikationen allein zu keinem engen
Bereich der Sauerstoffpräzipitatdichten
führt,
haben einige versucht, Wafer anhand der Sauerstoffkonzentration
oder anderer Kriterien, aus welchen Werten Sauerstoffpräzipitationswerte
vorhergesagt werden können,
auszusortieren. Vgl. zum Beispiel Miller, US-A 4,809,196. Die Einheitlichkeit
von Wafer zu Wafer im Hinblick auf die Sauerstoffpräzipitation
wird durch diesen Ansatz verbessert, die Flexibilität wird jedoch
beträchtlich
beeinträchtigt
und die Kosten werden erhöht.
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Bischoff et al. schlagen in US-A
4,437,922 ein Verfahren zur Bildung von Wafern mit einer breiten
Denudiationszone (≥15 μm) mit einer
hohen Präzipitatdichte
(>1012/cm3) vor. Bei ihrem Verfahren wird die Denudiationszone
zuerst durch vier Stunden Tempern der Wafer bei 1100°C g gebildet.
Bischoff et al. schlagen vor, dass die Wafer nach Bildung der Denudiationszone
bei einer Temperatur im Bereich von 400° bis 500°C getempert werden, um die Keimbildung
für eine
hohe Dichte sehr kleiner Präzipitate
herbeizuführen
und sie bis zu einer solchen Größe zu züchten, dass
sie eine nachfolgende Wärmebehandlung,
wie bei 925°C,
zulassen. Bischoff et al. schlagen das Erhitzen der Wafer mit einer
Geschwindigkeit von 2°C
pro Minute auf eine Temperatur zwischen 750°C und 1000°C während eines Zeitraum vor, der
ausreicht, das Überleben
der Präzipitate bei
der anschließenden
Verarbeitung sicherzustellen.
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Ein beträchtlicher Nachteil des Verfahrens
von Bischoff et al. ist seine Schwäche, die Hochtemperaturschritte,
die routinemäßig bei
der Herstellung elektronischer Vorrichtungen eingesetzt werden,
nicht zu nutzen. Diese Schritte könnten dazu benutzt werden,
die Denudiationszone zu bilden und die Sauerstoffpräzipitate
im Wafer im Gleichgewicht zu stabilisieren, vorausgesetzt, das Präzipitationsverhalten
wäre auf
das Herstellungsverfahren einer speziellen elektronischen Vorrichtung
ausgelegt. Die bei Bischoff et al. erforderlichen zusätzlichen
Schritte schlagen auf die Wafer beträchtliche Arbeit und Kosten
auf. Weiterhin legen Bischoff et al, nirgends irgendwelche Methoden
zur Steuerung der numerischen Dichte der Sauerstoffpräzipitate
offen; Bischoff et al. geben lediglich an, wie man durchweg eine
hohe Dichte (>1012/cm3) erhalten
kann, die für
viele Anwendungen nicht geeignet sein kann.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Unter den erfindungsgemäßen Gegenständen ist
daher die Bereitstellung eines Verfahrens zur Bereitstellung von
Sätzen
von einkristallinen Siliziumwafern, die ohne Rücksicht auf die Sortierung
nach der Sauerstoffkonzentration oder der thermischen Vorgeschichte
zusammengestellt worden sind, und die als Gruppe ein hohes einheitliches
Präzipitationsverhalten
zeigen; die Bereitstellung eines solchen Verfahrens, in dem die
resultierenden Wafer eine im Wesentlichen einheitliche Verteilung
von Sauerstoffclustern aufweisen, die anschließend an die Behandlung unter
Bildung von Denudiationszonen im Bereich nahe der Oberfläche des
Wafers gelöst
und stabilisiert werden können
und als Stelle für
das Wachstum von Sauerstoffpräzipitaten
in Bereichen außerhalb
der Denudiationszone dienen; und die Bereitstellung eines solchen
Verfahrens bei dem die Abhängigkeit
der wirksamen Sauerstoffkonzentration von der Sauerstoffpräzipitation
in einkristallinem Silizium vermindert ist.
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Kurz zusammengefasst, ist die vorliegende
Erfindung auf ein Verfahren zur Steuerung der Dichte von Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungzentren
in einkristallinem Silizium gerichtet, wie in Anspruch 1 angegeben. Das
Verfahren umfasst das Tempern des einkristallinen Siliziums bei
einer Temperatur von mindestens etwa 350°C. Das Tempern umfasst (i) die
Wärmebehandlung
des einkristallinen Siliziums bei einer Temperatur, T1, zwischen
etwa 350°C
und etwa 500°C
zum Formen von Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren
im einkristalline Silizium und (ü)
das Erhöhen
der Temperatur des einkristallinen Siliziums von T1 auf
eine zweite Temperatur, T2, zwischen etwa
500°C und
etwa 750°C.
Die Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung von T1 nach T2 wird so gesteuert, dass das einkristalline
Silizium nach Erreichen von T2 bei T1 gebildete Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungsclustern enthält. Das
Tempern wird zu einem Zeitpunkt beendet, zu dem sich die Sauerstoffpräzipitat-Keimbilungszentren
durch Wärmebehandlung
des Siliziums bei einer Temperatur von nicht höher als 1150°C lösen können.
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Die mittlere Geschwindigkeit der
Temperaturerhöhung
von T1 nach T2 wird
vorzugsweise so gesteuert, dass das einkristalline Silizium bei
einer intermediären
Temperatur, Tint, zwischen T1 und
T2, eine Population von Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungsclustern
enthält,
von denen mindestens einige bei einer Temperatur vorhanden waren,
die kleiner als Tint, jedoch gößer als
T1 ist, und die über die Aufnahme von Sauerstoffatomen ihre
Größe gesteigert
haben, als die Temperatur auf Tint erhöht wurde.
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Die vorliegende Erfindung ist weiterhin
auf ein Verfahren zur Steuerung der Konzentration von Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren
in einem Satz von mindestens 25 einkristallinen Siliziumwafern gerichtet. Jeder
Wafer im Satz weist eine Sauerstofflkonzentration von mindestens
5 × 1016 Atome/cm3 auf.
Die Wafer weisen auch eine Sauerstoffkonzentration auf, die in den
Bereich der Sauerstoffkonzentration für den Satz fällt, deren
Unterschied zwischen der maximalen und minimalen Konzentration dieser
Sauerstoffkonzentration für die
Wafer im Satz mindestens 5 × 1016 Atome/cm3 beträgt. Das
Verfahren umfasst die Schritte (a) Erwärmen (oder Kühlen) des
einkristallinen Siliziums um eine erste Temperatur, T1,
zu erhalten, die zwischen etwa 350°C und etwa 500°C liegt.
Die Temperatur wird dann mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit
von weniger als 25°C
pro Minute von T1 auf eine zweite Temperatur,
T2, die zwischen etwa 500°C und etwa
750°C liegt,
gesteigert. Die Temperaturzunahme von T1 auf
T2 wird zusätzlich so gesteuert, das die
Wafer im Satz nach dem Unterwerfen unter eine Wärmebehandlung zur Sauerstoffpräzipitation
das Verhältnis
der maximalen Dichte zur minimalen Dichte der Sauerstoffpräzipitate
für die
Wafer im Satz nicht mehr als etwa 30 beträgt.
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Die vorliegende Erfindung ist gemäß Anspruch
7 weiterhin auf einen Satz von einkristallinen Siliziumwafern gerichtet,
von denen jeder eine im Wesentlichen einheitliche Sauerstoffkonzentration
bei Abständen von über 5 um
von der Oberfläche
des Wafers aufweist. Zusätzlich
beträgt
der Unterschied zwischen der maximalen und minimalen Konzentration
dieser Sauerstofflkonzentration für die Wafer im Satz mindestens
5 × 1016 Atome/cm3. Die
Wafer enthalten zusätzlich
Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren
in einer Dichte, dass beim Unterwerfen unter eine Wärmebehandlung
zur Sauerstoffpräzipitation
jeder Wafer im Satz eine Dichte an Sauerstoffpräzipitaten aufweist, wobei das
Verhältnis
der maximalen Dichte zur minimalen Dichte der Sauerstoffpräzipitate
im Satz nicht mehr als 50 beträgt.
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Andere Gegenstände und Merkmale dieser Erfindung
werden zum Teil offensichtlich und zum Teilen besonders erläutert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Diagramm des Logarithmus der Sauerstoffpräzititatdichte („OPD")/cm3 gegen
die Sauerstoffanfangskonzentration für zwei Sätze von Wafern, die einer Reihe
von Wärmebehandlungen
ausgesetzt wurden, wie in Beispiel 1 angegeben.
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2 ist
ein Diagramm des Logarithmus der Sauerstoffpräzititatdichte („OPD")/cm3 gegen
die Sauerstoffanfangskonzentration für zwei Sätze von Wafern, von denen einer
der isothermen Temperung unterworfen wurde und der andere einer
schrittweisen Temperung unterworfen wurde, wie in Beispiel 1 angegeben.
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3 ist
ein Diagramm der Änderung
der Sauerstoffkonzentration („Delta
Sauerstoff")/cm3 gegen den Logarithmus der Sauerstoffanfangskonzentration
(Atome/cm3) für einen Satz von Wafern, der
einer schrittweisen Temperung unterworfen wurde sowie eine Kurve,
welche zeigt, wie die Abhängigkeit
gewesen wäre,
wenn die Wafer isotherm getempert worden wären, anstatt gemäß Beispiel
2.
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4 ist
ein Diagramm, das 3 und
die in Beispiel 2 gewonnen Wertein in unterschiedlicher Form wiedergibt,
wie in Beispiel 3 beschrieben.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Es wurde überraschenderweise ein Verfahren
zur Herstellung von einkristallinem Silizium mit einer beliebigen
Sauerstoffpräzipitat-Solldichte
innerhalb eines weiten Bereichs von Sauerstoffpräzititatdichten aus Silizium
mit einem beliebigen breiten Sauerstoffkonzentrationsbereichs gefunden.
Im Allgemeinen darf die Präzipitat-Solldichte
irgendwo innerhalb des Bereichs von etwa 107 bis
etwa 101
1 Präzipitate/cm3 und die Sauerstoffkonzentration des Siliziums,
bei der dieser Sollwert erreicht wird, irgendwo in den Bereich von
etwa 6 × 1017 bis etwa 8,5 × lO17Atome
/cm3 (ASTM Standard F-121-83) fallen, d.
h. in den Sauerstofikonzentrationsbereich, der für Cz-gezüchtetes Silizium typisch ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist darauf ausgelegt,
die Hochtemperaturschritte zu nutzen, die routinemäßig bei
der Herstellung elektronischer Vorrichtungen verwendet werden. Einkristallines
Silizium, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden
ist, enthält
Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren,
die nur wenig von der Sauerstoffkonzentration abhängen. Wird
das Silizium solchen Hochtemperaturschritten unterworfen, lösen sich
die Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren
in einem Bereich nahe der Oberfläche
des Silizium auf, um eine Denudiationszone zu bilden, wohingegen
die Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren
im Kern des Siliziums stabilisiert werden und zu Sauerstoffpräzipitaten
wachsen, wobei deren numerische Dichte innerhalb eines engen Bereichs
um eine Solldichte liegt.
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In Überreinstimmung mit den erfindungsgemäßen Verfahren
wird ein einkristallines Siliziumausgangsmaterial einer Glühbehandlung
unterzogen, die hierin als schrittweises Tempern bezeichnet wird.
Bei dieser schrittweisen Temperungsfolge wird der Siliziumeinkristall
auf eine erste Temperatur, T1, erwärmt und
die Temperatur des Siliziums dann auf eines zweite Temperatur, T2, erhöht,
wobei des Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung zwischen T1 und
T2 gesteuert wird, um Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren
zu erhalten und zu züchten,
die während
dieses Verfahrens im einkristallinen Silizium gebildet wurden. Die
erste Temperatur liegt zwischen etwa 350°C und etwa 500°C, vorzugsweise
zwischen etwa 375°C
und etwa 475°C,
und am stärksten
bevorzugt zwischen etwa 400°C
und etwa 450°C.
Die zweite Temperatur, T2, liegt zwischen etwa 500°C und etwa
750°C, vorzugsweise
zwischen etwa 575°C
und etwa 725°C,
stärker
bevorzugt zwischen etwa 600°C
und etwa 700°C,
und am stärksten
bevorzugt zwischen etwa 600°C
und etwa 650°C.
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Die mittlere Geschwindigkeit, mit
der die Temperatur des Siliziums zwischen T1 und
T2 erhöht
wird, wird in Abhängigkeit
von der Sauerstoffkonzentration des Siliziums schwanken, typischerweise
jedoch zwischen etwa 0,1°C
und etwa 25°C
pro Minute liegen. Im Allgemeinen nimmt die Geschwindigkeit der
Temperaturerhöhung
mit abnehmender Sauerstoffkonzentration ab und folglich kann die
mittlere Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung weniger als 10°C pro Minute,
5°C pro
Minute oder sogar weniger als 1°C
pro Minute für Silizium
mit weniger als etwas 7,2 × 1017 Sauerstoffatomen/cm3 (bestimmt
nach ASTM-Standard F-2121-83) betragen. Die An und Weise, in der
die Temperatur in Abhängigkeit
von der Zeit erhöht
wird, kann für
jeden Prozess optimiert werden; das heißt, sie kann linear oder schrittweise
in Abhängigkeit
von der Zeit und mit unterschiedlicher Geschwindig-keit zwischen
den Temperaturen, die zwischen T1 und T2 liegen, erhöht werden.
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Das Ausgangsmaterial für das Verfahren
ist einkristallines Silizium mit einer ausreichenden Sauerstoffkonzentration,
um dessen Präzipitation
zu ermöglichen,
wenn es einer Sauerstoffpräzipitations-Wärmebehandlung
unterworfen wird. Wie vorangehend bemerkt, weist Czochralski-gezüchtetes
Silizium typischerweise eine Sauerstoffkonzentration von etwa 6 × 1017 bis etwa 8,5 × 1017 Atome/cm3 (ASTM-Standard F-121-83) auf, welche für die Präzipitation
von Sauerstoff ausreicht.
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Sauerstoff kann aus Silizium zum
Beispiel abgeschieden werden, indem das Silizium einer Wärmebehandlung
unterworfen wird, welche das Tempern des Siliziums bei einer Temperatur
im Bereich von etwa 650°C
bis etwa 875°C,
vorzugsweise zwischen etwa 800°C
und 875°C
umfasst, um die im Silizium vorliegenden Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungs zentren
zu stabilisieren, und Tempern des Siliziums bei einer Temperatur
von mindestens etwa 1000°C,
um Sauerstoff an der Stelle des stabilisierten Keimbildungszentrums
zu präzipitieren.
Der zur Stabilisierung der Keimbildungszentren erforderliche Zeitbedarf
hängt von
der Temperatur bei der Wärmebehandlung
ab, wobei im Allgemeinen zur Stabilisierung der Keimbildungszentren
weniger Zeit gebraucht wird, wenn die Temperatur erhöht wird.
Bei einer Temperatur von etwa 650°C
sind zum Beispiel mindestens etwa sechs Stunden erforderlich, um
die Keimbildungszentren in Silizium mit einer Sauerstoffkonzentration
von etwa 7,8 × 1017 Atome/cm3 zu stabilisieren,
wohingegen nur etwa eine halbe Stunde benötigt wird, um die Keimbildungszentren
bei einer Temperatur von etwa 800°C
zu stabilisieren. Eine bevorzugte Wärmebehandlung, um Sauerstoff
zu präzipitieren,
umfasst das Erwärmen
der Wafer auf 800°C
während
vier Stunden und anschließend
auf 1000°C
für sechzehn
Stunden.
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Das einkristalline Siliziumausgangsmaterial
sollte auch eine niedrige Dichte an und Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren
aufweisen und vorzugsweise im Wesentlichen frei davon sein. Die
Anwesenheit (oder Dichte) dieser Keimbildungszentren kann jedoch
mithilfe der derzeit verfügbaren
Techniken nicht direkt gemessen werden. Wie vorangehend erörtert, können im
Silizium bereits vorher vorliegende Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren
stabilisiert und die Präzipitate
an diesen Stellen gezüchtet
werden, indem das Silizium einer Sauerstoffpräzipitations-Wärmebehandlung
unterworfen wird. Das Vorliegen dieser Keimbildungszentren kann
folglich nach einer Sauerstoffpräzipitations-Wärmebehandlung
indirekt gemessen werden. Die Nachweisgrenze für Sauerstoffpräzipitate
liegt gegenwärtig
bei etwa 107 Präzipitate/cm3.
Silizium zur Verwendung hierin mit einer niedrigen Dichte an Sauerstoffpräzipitats-Keimbildungzentren,
was Silizium bedeuteten soll, das bei einer Temperatur von 800°C während vier
Stunden und anschließend
bei 1000°C
während
sechzehn Stunden getempert wurde, weist daher weniger als etwa 108 Sauerstoffpräzipitate/cm3 auf. Ähnlich weist Silizium
mit so gut wie keinen Sauerstoffpräzipitations-Keimbildungszentren,
was Silizium bedeuten soll, das bei einer Temperatur von 800°C während vier
Stunden und anschließend
bei einer Temperatur von 1000°C während sechzehn
Stunden getempert wurde, weniger als 107 Sauerstoffpräzipitate/cm3 auf. Das Silizium weist vorzugsweise weniger
als 5 × 107 Sauerstoffpräzipitate/cm3 auf,
und stärker
bevorzugt enthält
das Silizium weniger als 107 Sauerstoffpräzipitate/cm3.
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Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren
bilden sich typischerweise in Silizium, das bei einer Temperatur
im Bereich von etwa 350°C
bis 750°C
getempert wird. Das einkristalline Siliziumsausgangsmaterials kann daher
aus Silizium mit „kurzen" Kristallen stammen,
was Silizium bedeutet, das nach dem Czochralski-Verfahren gezüchtet wurde,
bis sich das Keimbildungsende vom Schmelzpunkt des Siliziums (1410°C) bis auf
etwa 750°C
abgekühlt
hat, worauf der Block rasch abgekühlt wird. Auf diese Weise wird
die Aufenthaltsdauer im für die
Bildung von Keimbildungszentren kritischen Temperaturbereich minimiert
und die Keimbildungszentren haben keine ausreichende Zeit, sich
im Kristallgitter zu bilden.
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Alternativ und stärker bevorzugt wird das einkristalline
Ausgangsmaterial getempert, um die Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren,
die während
des Wachstums des Einkristalls gebildet wurden, zu lösen. Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren
können,
vorausgesetzt, dass sie keiner stabilisierenden Wärmebehandlung
unterworfen worden sind, aus dem Silizium durch rasches Erhitzen
des Siliziums auf eine Temperatur von mindestens etwa 875°C und vorzugsweise
einer anschließenden
Steigerung der Temperatur auf mindestens 1000°C thermisch ausgetrieben werden.
Während
der Zeit, bis das Silizium 1000°C
erreicht, sind im Wesentlichen alle (z. B >99%) solcher Fehlstellen thermisch ausgetrieben
worden. Es ist wichtig, dass die Wafer rasch auf diese Temperaturen
erwärmt
werden, d. h. das die Aufheizrate mindestens etwa 10°C pro Minute, und
stärker
bevorzugt mindestens etwa 50°C
pro Minute beträgt.
Andernfalls können
einige oder alle Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren
durch die Wärmebehandlung
stabilisiert werden. Der Gleichgewichtszustand scheint innerhalb
relativ kurzer Zeitspannen erreicht zu werden, d. h. in der Größenordnung
von 1 Minute. Demzufolge können
Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren
im einkristallinen Siliziumausgangsmaterial durch Tempern des Siliziums
bei einer Temperatur von mindestens etwa 875°C während einer Zeitspanne von mindestens
etwa 30 Sekunden, vorzugsweise mindestens etwa 10 Minuten, gelöst werden.
Die Lösung
kann in einem herkömmlichen
Ofen oder einem thermischen Austreibungssystem (RTA) erfolgen. Zusätzlich kann die
Lösung
an Kristallblöcken
oder an Wafern erfolgen.
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Substitutionskohlenstoff der im einkristallinen
Silizium als Verunreinigung vorliegt, hat die Fähigkeit die Bildung von Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren
zu katalysieren. Aus diesem und anderen Gründen ist es daher bevorzugt,
dass das einkristalline Siliziumausgangsmaterial eine niedrige Kohlenstoffkonzentration besitzt.
Das heißt,
das einkristalline Silizium sollte eine Kohlenstofflconzentration
aufweisen, die geringer als etwa 5 × 1016 Atome/cm3, vorzugsweise geringer als 1 × 1016 Atome/cm3, und
stärker
bevorzugt geringer als 5 × 1015 Atome/cm3 ist.
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Das einkristalline Silizium sollte
vorzugsweise auch eine im Wesentlichen einheitliche Sauerstoffkonzentration
als Funktion der Tiefe von der Oberfläche aus aufweisen. Anders als
bei früher
verwendeten Verfahren zur Steuerung der Präzipitation von Sauerstoff in
Silizium ist es unnötig,
das einkristalline Silizium einem Hochtemperaturschritt zu unterwerfen,
um das Diffundieren von Sauerstoff aus den oberflächennahen
Bereichen des Siliziums vor den erfindungsgemäßen schrittweisen Temperungen
zu bewirken. Erfolgen solche Hochtemperaturschritte zum alleinigen
Zweck der Bildung einer Denudiationszone, erhöhen sie die Kosten für den Siliziumwafer
beträchtlich.
Es ist deswegen bevorzugt, dass das einkristalline Siliziumausgangsmaterial für die schrittweise
Temperung eine einheitliche Sauerstoffkonzentration aufweist, vom
Mittelpunkt des Siliziums bis zu Bereichen des Wafers unterhalb
von 15 Mikron der Siliziumoberfläche,
stärker
bevorzugt vom Mittelpunkt des Siliziums bis zu Bereichen des Wafers
unterhalb von 10 Mikron von der Siliziumoberfläche, sogar noch stärker bevorzugt
vom Mittelpunkt des Siliziums bis zu Bereichen des Wafers unterhalb
von 5 Mikron von der Siliziumoberfläche und am meisten bevorzugt
vom Mittelpunkt des Siliziums bis zu Bereichen des Wafers unterhalb
von 3 Mikron von der Siliziumoberfläche. Im Wesentlichen einheitliche
Sauerstoffkonzentration soll in diesem Zusammenhang eine Schwankungsbreite
der Sauerstoffkonzentration von nicht mehr als etwa 50%, vorzugsweise
nicht mehr als etwa 20% und am stärksten bevorzugt nicht mehr
als etwa 10% bedeuten.
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Wird einkristallines Siliziumausgangsmaterial
mit einer im Wesentlichen einheitlichen Sauerstoffkonzentration
der erfindungsgemäßen schrittweisen
Temperung unterworfen, wird einkristallines Silizium mit einer entsprechend
einheitlichen Dichte an Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungzentren erzeugt. Das heißt, nach
dem schrittweisen Tempern wird das einkristalline Silizium eine
im Wesentlichen einheitliche Dichte an Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren
aufweisen, vom Mittelpunkt des Siliziums bis zu Bereichen des Wafers
unterhalb von 15 Mikron der Siliziumoberfläche, stärker bevorzugt vom Mittelpunkt
des Siliziums bis zu Bereichen des Wafers unterhalb von 10 Mikron
von der Siliziumoberfläche,
sogar noch stärker
bevorzugt vom Mittelpunkt des Siliziums bis zu Bereichen des Wafers
unterhalb von 5 Mikron von der Siliziumoberfläche und am meisten bevorzugt
vom Mittelpunkt des Siliziums bis zu Bereichen des Wafers unterhalb
von 3 Mikron von der Siliziumoberfläche. Im Wesentlichen einheitliche
Dichte an Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren
soll in diesem Zusammenhang eine Schwankungsbreite der numerischen
Dichte von nicht mehr als um den Faktor 10, vorzugsweise nicht mehr
als um den Faktor 5 und am stärksten
bevorzugt nicht mehr als um den Faktor 2 bedeuten.
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Das erfindungsgemäße schrittweise Temperungsverfahren
ist von herkömmlichen
isothermen Temperungsverfahren unterscheidbar. Bei einem herkömmlichen
Temperungsverfahren wird das einkristalline Silizium auf eine Solltemperatur
innerhalb des Bereichs von etwa 500°C bis etwa 650°C erwärmt, bei
dieser Solltemperatur während
einer Zeitspanne von etwa fünfzehn
Minuten bis zu einigen Stunden oder mehr getempert und dann abgekühlt. Während der
Periode der Temperung werden Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren gebildet.
Auf der Grundlage der derzeitigen Erfahrung wird ein Diagramm der
Präzipitatdichte
gegen die Sauerstoffanfangskonzentration für einen Satz von Wafern, die
isotherm getempert wurden, im Großen und Ganzen eine ungefähre Abhängigkeit
nach [Oi]n zeigen,
worin n zwischen etwa 25 und 30 ist, vorausgesetzt, die Wafer waren
vor dem isothermen Tempern im Wesentlichen frei von Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren.
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Erfolgt jedoch eine schrittweise
Temperung an Stelle einer isothermen Temperung, können die
Abhängigkeiten
der Sauerstoffpräzipitate
von der Sauerstoffkonzentration von einkristallinem Silizium beträchtlich vermindert
werden. Das heißt,
der Exponent „n" kann auf weniger
als 15, vorzugsweise auf weniger als 20, stärker bevorzugt auf weniger
als 15 und im günstigsten
Fall auf weniger als 10 reduziert werden.
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Ohne Bindung an irgendeine Theorie
wird angenommen, dass der Unterschied zwischen dem schrittweisen
Tempern und dem isothermen Tempern auf der Grundlage des Einflusses
der Konzentration und der Temperatur auf die Sauerstoffpräzipitation
erklärt
werden kann. Im Allgemeinen wird, je mehr gelöste Atome an einem Cluster
spezieller Größe beteiligt
sind, die Abhängigkeit
von der Konzentration des Gelösten
auf die Wahrscheinlichkeit seiner Bildung umso größer werden.
Die Keimbildungsgeschwindigkeit für einen solchen Cluster folgt
bei jeder beliebigen Temperatur nach erster Ordnung [Oi]x, worin x die Anzahl der Atome im Cluster
ist. Auch bedarf es zur Bildung größerer Cluster mehr Zeit als
für die
kleinerer und die Zeit für
die Bildung großer
Cluster nimmt mit sinkender Temperatur dramatisch zu. Kombiniert
man diese Beobachtungen über
die Sauerstoffabhängigkeit
kleiner Cluster und die Zeitabhängigkeit
der Bildung großer
Cluster bei niedrigen Temperaturen, liegt die Vermutung nahe, dass
bei niedrigen Temperaturen die Population von Sauerstoffclustern vollkommen
von Clustern der niedrigsten Ordnung beherrscht wird, von Clustern,
die bei relativ geringer Abhängigkeit
von der im Kristall vorliegenden Sauerstoffkonzentration gebildet
worden sind. Einige oder alle Cluster dieses Typs können als „thermische
Donatoren" betrachtet
werden.
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Das erfindungsgemäße schrittweise Tempern geht
von einer relativ niedrigen ersten Temperatur, T1, aus,
darauf ausgelegt, nur sehr kleine Cluster zu erzeugen, das heißt, Cluster,
die sich bei einer relativ geringen Abhängigkeit von der Sauerstoffkonzentration
bilden. Die größeren Cluster,
welche für
die Keimbildung der Oxidpräzipitation
notwendig sind, bilden sich während
die Temperatur langsam schrittweise erhöht wird. Größere Cluster wachsen, indem
sie sich vorzugsweise auf bereits vorhandenen kleineren Clustern
bilden, die bei relativ geringer Abhängigkeit von der Sauerstoffkonzentration
gebildet wurden. Wird der Bildung einer ausreichenden Menge von
Clustern sehr niedriger Ordnung eine ausreichende Zeit eingeräumt und
erfolgt die schrittweise Temperaturerhöhung genügend langsam, um eine zu große Lösung dieser
Fehlstellen mit steigender Temperatur zu vermeiden, kann die geringe
Abhängigkeit
von der Sauerstoffkonzentration bei der ersten Temperatur, T1, bis zu einem gewissen Grad auf die größeren Fehlstellen übertragen
werden. Anders ausgedrückt,
es wird die Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung von T1 nach
T2 so gesteuert, dass bei einer intermediären Temperatur,
Tint, zwischen T1 und
T2, das einkristalline Silizium eine Population
von Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungsclustern
enthält,
von denen mindestens einige, vorzugsweise deren Hauptanteil, bei
einer Temperatur vorlagen, die niedrige als Tint aber
größer als
T1 ist, und die durch die Anlagerung von
Sauerstoffatomen an Größe zunahmen,
als die Temperatur auf Tint erhöht wurde
(Das Gleichgewicht der Population von Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungzentren,
welche bei Tint vorliegen, werden bei jeder
Tint spontan gebildet).
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Das Ergebnis des schrittweisen Temperns
ist ein Population von großen
Clustern, welche bei jeder Zwischentemperatur, Tint,
existieren und letztendlich bei der zweiten Temperatur, T2, bei denen die Abhängigkeit der Dichte von der
Sauerstoffkonzentration im Vergleich zum isothermen Tempern stark
reduziert ist. Kennzeichnenderweise weisen sind diese Cluster nicht
so groß,
so dass ihr Überleben
bei der nachfolgenden Vorrichtungsherstellung gesichert ist; Sie
können
bei der anschließenden
thermischen Verarbeitung gelöst werden.
Im Ergebnis werden Wafer, die dem schrittweisen Tempern und danach
Hoch-Tief-Hoch-Temperaturverfahrensschritten
unterworfen werden, wie sie typischerweise bei der Herstellung elektronischer
Vorrichtungen auftreten, natürlicherweise
und erwünschtermaßen eine
Denudiationszone nahe der Oberfläche
des Wafers und eine Solldichte an Sauerstoffpräzipitaten außerhalb
der Denudiationszone bilden. Darüber
hinaus ist der Bereich der Präzipitationsdichten
für einen
gegebenen Sauerstoffgehalt anhand einer breiten Vielfalt von Parametern
leicht einstellbar, welche sowohl die Einstellung eines mittleren
Sollwerts als auch der Neigung der Sauerstoffkonzentrationsabhängigkeit
zulassen. Diese Parameter sind:
- 1) die erste
Temperatur, T1
- 2) die Zeitdauer, während
der T1 aufrechterhalten wird;
- 3) die Schrittfolge zu höheren
Temperaturen;
- 4) die zweite Temperatur, T2; und
- 5) die Zeitdauer, während
der T2 aufrechterhalten wird.
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Im Allgemeinen wird die erste Temperatur,
T1, für
einen Zeitraum von einer Stunde oder weniger aufrechterhalten, wohingegen
die zweite Temperatur, T2, für einen
Zeitraum aufrechterhalten wird, der von der Höhe der zweiten Temperatur bestimmt
wird. Liegt T2 zwischen etwa 600°C und 650°C, wird T2 typischerweise für nicht mehr als 4 Stunden,
vorzugsweise für
nicht mehr als zwei Stunden und stärker bevorzugt für nicht mehr
als eine Stunde aufrechterhalten. Liegt T2 zwischen
etwa 650°C
und 700°C,
wird T2 typischerweise für nicht mehr als 2 Stunden,
vorzugsweise für
nicht mehr als eine Stunde und stärker bevorzugt für nicht
mehr als eine halbe Stunde aufrechterhalten. Liegt T2 zwischen
etwa 700°C
und 750°C,
wird T2 typischerweise für nicht mehr als eine Stunde,
vorzugsweise für
nicht mehr als eine halbe Stunde und stärker bevorzugt für nicht mehr
als eine Viertelstunde aufrechterhalten.
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Wie vorangehend angegeben, wird die
mittlere Aufheizrate zwischen T1 und T2 zwischen etwa 0,2°C und 25°C pro Minute betragen. Es ist
wichtig, dass die Rate zwischen irgendwelchen zwei Temperaturen
im Temperaturbereich von T1 bis T2 gesteuert werden sollte, um Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren,
welche bei niedrigerer Temperatur vorlagen, zu erhalten und zu züchten.
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Nachdem das einkristalline Silizium
dem gesteuerten Tempern unterworfen wird, ist es wichtig, dass das
Silizium nicht einer Wärmebehandlung
unterworfen wird, welche vor der Wärmebehandlung vorliegende Sauerstoffpräzipitations-Keimbildungszentren
stabilisiert, welche die Bildung einer Denudiationszone verursachen.
Andernfalls würden
die Sauerstoffcluster (Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren),
deren Keime gebildet und während
des gesteuerten Temperschrittes gezüchtet werden, im Wesentlichen
durch die ganze Dicke des Siliziums hindurch stabilisiert werden
und die Bildung einer Denudiationszone während des nachfolgenden Fertigungsverfahrens
für elektronischer
Vorrichtungen wirksam verhindern.
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Es ist Wert betont zu werden, dass
Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungszentren,
die in einkristallinem Silizium gemäß dem erfindungsgemäßen gesteuerten
Tempern gebildet werden, gelöst
werden können.
Als Folge davon können
die Keimbildungszentren im Bereich nahe der Waferoberfläche gelöst werden,
um während eines
thermischen Verfahrensschrittes, wie er ein natürlicher und inhärenter Bestandteil
eines Herstellungsverfahrens für
elektronische Vorrichtungen ist, eine Denudiationszone zu bilden.
Außerhalb
dieser Denudiationszone können
die Sauerstoffpräzipitatzentren
stabilisiert werden und dienen als Stellen für des Wachstum von Sauerstoffpräzipitaten
bei späteren
Verfahrensschritten, wobei die numerische Dichte der Präzipitate
außerhalb
der Denudationszone innerhalb eines relativ engen Bereichs um einen
Sollwert herum liegt.
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Darüber hinaus kann die numerische
Dichte der Präzipitate
außerhalb
der Denudiationszone für
einen Satz von Wafern so gesteuert werden, dass die Abhängigkeit
von der Sauerstofflkonzentration einer niedrigen Ordnung folgt.
Vorteilhafterweise können
daher Sätze
von Wafern, die aus einem oder mehreren nach der Czochralski-Technik
gezüchteten
Kristallblöcken
geschnitten wurden, ohne eine Sortierung nach der Sauerstofflkonzentration
oder der thermischen Vorgeschichte anzuwenden oder zu fordern, dass
das Silizium eine unannehmbar hohe Kohlenstoffkonzentration enthalten
muss, mit einem relativ engen Streubereich um eine numerische Sauerstoffpräzipitat-Solldichte
herum hergestellt werden.
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Zum Beispiel kann ein Satz von Wafern
(z. B. mindestens 2 und vorzugsweise mindestens 25-200 Wafer), die aus
einkristallinem Silizium geschnitten wurden, das nach der Czochralski-Technik gezüchtete und dem
schrittweisen Tempern und dann einer Sauerstoffpräzipitatstabilisierung
und Wachstumswärmebehandlung
unterworfen wurde, eine Sauerstoffpräzipitatdichte innerhalb eines
engen Bereichs um eine Solldichte aufweisen, die irgendwo zwischen
etwa 10
7 bis etwa 10
11 Präzipitate/cm
3 liegt. Die Verteilung der Wafer im Satz um
diese Solldichte herum ist eine Funktion der Größe der Abhängigkeit von der Sauerstoffkonzentration
und dem Bereich der Sauerstoffkonzentrationen der Wafer im Satz
und kann mathematisch ausgedrückt
werden durch
worinO
i
T = Sauerstoffanfangssollkonzentration
für eine
Waferpopulation,
O
i
T + δO
i = Obergrenze der Sauerstoffkonzentration
in der Waferpopulation,
O
i
T – δO
i = Untergrenze der Sauerstoffkonzentration
in der Waferpopulation,
OPD
T = Sollpräzipitatdichte
für den
O
i
7-Wert,
OPD
T + δOPD
+ = Maximale Sauerstoffpräzipitatdichte in der Population,
OPD
T – δOPD
+ = Minimale Sauerstoffpräzipitatdichte in der Population,
Verhältnis
von maximalen zu minimalen Präzipitatwerten
in einer
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Im Allgemeinen beträgt das Verhältnis von
maximalen zu minimale Präzipitatwerten
in einer Population von Wafern für
ein gegebenes Oi
T ± δOi, worin Oi
T irgendein Wert ist, der mit Silizium erzielt
werden kann, das nach der Czochralski-Technik gezüchtet wurde,
und einem δOi zwischen etwa 0,5 ppma und 2 ppma, wünschenswerter
Weise nicht mehr als 100, vorzugsweise weniger als 50, stärker bevorzugt,
weniger als 30, und für
manche Anwendungen, am stärksten
bevorzugt, weniger als 10, 15, 10 oder sogar 5. In Tabelle I-III
sind berechnete Werte für
die kalkulierten Maximal/Minimal-Präzipitatwerte in einer Population
von Wafern (hierin nachstehend das „OPD max/min-Verhältnis") für ausgewählte Ordnungen
der Abhängigkeit
von der Sauerstoffkonzentration, Sauerstoff-Sollkonzentration und
die Sauerstoffkonzentrationsbereiche um den spezifizierten Sollwert
herum, für
die Wafer in der Population aufgeführt. Die Sauerstoff-Sollkonzentration
und der Bereich der Sauerstoff-Konzentrationen
ist in ppma ausgedrückt,
wobei 1 ppma 5 × 1016 Atomen/cm3 äquivalent ist.
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Gemäß den in den Tabellen I-III
angegebenen Werte, können
daher Wafersätze
mit einer Sauerstoffkonzentration von 12 ± 1 ppma, 13 ± 1 ppma,
14 ± 1
ppma, 15 ± 1
ppma, 16 ± 1
ppma oder 17 ± 1
ppma hergestellt werden, bei denen das Verhältnis von maximaler zur minimaler
Sauerstoffpräzipitatdichte
für die
Wafer im Satz weniger als 50, 40, 30, 20, 15, 10 oder sogar weniger
als 5 beträgt.
Aus ähnliche
Weise können
Wafersätze
mit einer Sauerstoffkonzentration von 12 ± 1,5 ppma, 13 ± 1,5 ppma,
14 ± 1,5
ppma, 15 ± 1,5
ppma, 16 ± 1,5
ppma oder 17 ± 1,5
ppma hergestellt werden, bei denen das Verhältnis von maximaler zur minimaler Sauerstoffpräzipitatdichte
für die
Wafer im Satz weniger als 50, 40, 30, 20, 15, 10 oder sogar weniger
als 5 beträgt.
Zusätzlich
können
Wafersätze
mit einer Sauerstoffkonzentration von 12 ± 2 ppma, 13 ± 2 ppma,
14 ± 2
ppma, 15 ± 2
ppma, 16 ± 2
ppma oder 17 ± 2
ppma hergestellt werden, bei denen das Verhältnis von maximaler zur minimaler
Sauerstoffpräzipitatdichte
für die
Wafer im Satz weniger als 200, 150, 100, 50, 40, 30, 25, 15, 10
oder sogar weniger als 5 beträgt.
Diese Wafersätze
können
zum Beispiel in Waferkassetten des Typs transportiert werden, in
denen Wafer typischerweise gelagert und verschifft werden, in Schiffchen
des Typs, wie sie typischerweise für die Wärmebehandlung von Siliziumwafern
verwendet werden, oder in einem gleichwertigen Waferträger.
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Die folgenden Beispiel werden die
Erfindung erläutern.
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Beispiel 1
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Um den Unterschied zwischen dem erfindungsgemäßen schrittweisen
Temperungsverfahren und dem isothermen Tempern zu veranschaulichen,
wurden zwei Gruppen von Siliziumwafern mit einem breiten Sauerstofikonzentrationsbereich,
die aus den gleichen Kristallen entnommen wurden, behandelt. Die
Wafer der beiden Gruppen wurden 15 Minuten auf 1000°C erhitzt,
um die während
des Kristallwachstums gebildeten Sauerstoffpräzipitat-Keimbildungscluster zu lösen. Eine
der Gruppen wurde dann 2 Stunden bei 500°C isotherm getempert und die
andere Gruppe schrittweise getempert, indem die Wafer 30 Minuten
auf 450°C
erwärmt,
die Temperatur der Wafer mit einer Geschwindigkeit von 1°C pro Minute
gesteigert wurde bis die Wafer 650°C erreichten und diese 15 Minuten
bei 650°C
gehalten. Danach wurden die Wafer der beidem Gruppen 4 Stunden auf
800°C und
dann 16 Stunden auf 1000°C
erwärmt,
um die Sauerstoffpräzipitate
zu stabilisieren und zu züchten
(die „N1"-Behandlung). Die Ergebnisse sind in 1 und 2 dargestellt.
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Die Verbesserung durch die schrittweise
Temperungsbehandlung gegenüber
der isothermen Behandlung ist bemerkenswert. Die Sauerstoffpräzipitatdichte
(„OPD") der isotherm getemperten
Gruppe weist eine ungefähr
25fache Abhängigkeit
von der Sauerstoff anfangskonzentration („Oi") auf, wohingegen
das schrittweise getemperte Material nur eine 13fache Abhängigkeit
aufweist. Eine Auswirkung dieser Verminderung besteht zum Beispiel
darin, dass der Streubereich der Präzipitation innerhalb einer
Sauerstofflkonzentration von ±1 ppma
um zwei Größenordnungen
auf einen Faktor von etwa 2 reduziert wird, d. h. eine Verbesserung
um den Faktor 50.
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Beispiel 2
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Die Vorgehensweise von Beispiel 1
wurde wiederholt, außer
dass drei Wafersätze
aus unterschiedlichen Kristallen (45DSE, XE8999) und XEH001) und
zwei Wafersätze
aus unterschiedlichen Teilen eines vierten Kristalls (22FWJ und
22FWA) geschnitten wurden und keiner der Wafer dem isothermen Tempern
unterworfen wurde. Die Änderung
der Sauerstoffkonzentration („Delta
Sauerstoff" ) als
Folge dieses Temperns ist in 3 als
Funktion der Sauerstoffanfangskonzentration dargestellt. In 3 ist auch eine insgesamt
flache, Sförmige
Kurve dargestellt, die angibt, wie die Änderung bei der Sauerstoffkonzentration
als Funktion der Sauerstoffanfangskonzentration wäre, wenn
die Wafer isotherm getempert worden wären, wobei die Kurve auf beträchtlichen
früheren
experimentellen Werten basiert. Die Verbesserung durch das schrittweise
schrittweise Tempern gegenüber
dem isothermen Tempern ist aus diesen Daten offensichtlich.
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Beispiel 3
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Ein anderer Weg die erfindungsgemäßen Vorteile
unter Verwendung der in Beispiel 2 gewonnenen Werte zu veranschaulichen,
ist aus in 4 ersichtlich.
Es wurde eine hypothetische Anforderung an die Sauerstoffpräzipitation
für Delta
[Oi] = 1,5 × 1017 bis
4,5 × 1017 cm –1, anschließend an
die N1-Behandlung (vgl. Beispiel 1), aufgestellt. Wie die Abbildung
zeigt, könnte
eine solche Spezifikation bei einem standardmäßig isotherm getemperten Material
nur durch Verwendung einer Anfangssauerstoffanforderungen von ± 0,3 ppma
erfüllt
werden, was mit der herkömmlichen
Kristallzüchtungstechnik
praktisch unmöglich
ist. Verwendest man jedoch das schrittweise Temperverfahren könnte die
gleiche enge Anforderung an die Sauerstoffpräzipitation mit einer Anfangssauerstoffspeziffkation
von ± 1
erfüllt
werden, wie sie bei Verwendung der üblichen Kristallzüchtungstechnik
routinemäßig erreicht
wird. Bei weniger engen Spezifikationen für die Sauerstoffpräzipitation könnte die
Spezifikation für
die erste Sauerstoffkonzentration sogar über ± 1 ppma hinaus verbreitert
werden und man würde
immer noch eine beträchtlich
bessere Leistung erzielen, als mit den derzeitig verwendeten Standardherstellungsverfahren.
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Weitere Verfeinerungen bei der Ausgangstemperatur,
Aufheizrate und der zweiten Temperatur im Verhältnis zu den in Beispiel 2
angewandten Bedingungen, könnten
zu weiteren Verbesserungen führen,
dermaßen,
dass zumindest theoretisch der Exponent der Sauerstoffkonzentrationsabhängigkeit
bis zu einem solchen Grad reduziert werden könnte, dass bei Vorliegen eines
relativ engen Sauerstoffkonzentrationsbereichs, wie ihn das Czochralski-Verfahren
zu bieten in der Lage ist, die Notwendigkeit die erste Sauerstoffkonzentration zu
messen oder gar zu spezifizieren gegenstandslos werden könnte. Alle
Materialien innerhalb dieses Bereichs (Cz-Material) wären bezüglich ihrer
Leistung effektiv identisch (und identisch einstellbar). Als solches könnten Kristallzüchtungsverfahren
unter vollständiger
Ignorierung der Sauerstofffrage ausgelegt und optimiert werden.
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Aus den vorstehenden Ausführungen
ist ersichtlich, dass die verschiedenen Gegenstände der Erfindung erreicht
werden.
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Nachdem bei den vorstehenden Zusammensetzungen
und Verfahrenschritten verschiedene Änderungen erfolgen können, ohne
vom Umfang der Erfindung abzuweichen, soll der gesamte Inhalt in
der vorstehenden Beschreibung als illustrativ und nicht in einem
einschränkenden
Sinn ausgelegt werden.