DE69632543T2 - Verfahren zur reaktivitätserniedrigung der oberfläche von copolymeren, erhalten durch elektropolymerisation - Google Patents

Verfahren zur reaktivitätserniedrigung der oberfläche von copolymeren, erhalten durch elektropolymerisation Download PDF

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    • C08G61/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carbon-to-carbon link in the main chain of the macromolecule
    • C08G61/12Macromolecular compounds containing atoms other than carbon in the main chain of the macromolecule
    • C08G61/122Macromolecular compounds containing atoms other than carbon in the main chain of the macromolecule derived from five- or six-membered heterocyclic compounds, other than imides
    • C08G61/123Macromolecular compounds containing atoms other than carbon in the main chain of the macromolecule derived from five- or six-membered heterocyclic compounds, other than imides derived from five-membered heterocyclic compounds

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Behandlung von Polymeren, die auf elektrochemischem Weg synthetisiert wurden, im Hinblick auf ihre Verwendung zum Aufbau von adressierten Matrices.
  • Die Konstruktion bzw. der Aufbau von Matrices auf Verbindungen, die eine Affinität für biologische Produkte haben, zum Beispiel Matrices aus Peptiden, Oligonukleotiden usw., kann auf mehrere Arten verwirklicht werden. Im Prinzip wurden drei Verfahren beschrieben: die photochemisch gesteuerte Abscheidung [FODOR S. et al., Science, 251, 767–773 (1991)], die mechanische Abscheidung [KHRAPKO K. R. et al., DANN Sequencing and Mapping, 1, 375–338 (1991)] oder die elektrochemisch gesteuerte Abscheidung [internationale PCT-Anmeldung, veröffentlicht unter der Nummer WO 94/22889; LIVACHE et al., Nucl. Acids. Res. 22, 15, 2615–2921 (1994)].
  • Die Abscheidungen von Oligonukleotiden auf den verschiedenen Punkten des Trägers können entweder durch Nukleotidsynthese in situ [FODOR S. et al.; PCT-Anmeldung WO 94/22889] oder durch sukzessive Fixierungen von Oligonukleotiden, die vorher synthetisiert wurden [FODOR S. et al.,; KHRAPKO K. R. et al.; PCT-Anmeldung WO 94/22889], durchgeführt werden.
  • Im ersten Fall nimmt man ein Waschen der gesamten Trägeroberfläche nach jeder Nukleotidaddition vor. Dieses Waschen dient einfach dazu, den auf dem Träger vorhandenen Reagenzüberschuss zu eliminieren; das hat nichts mit der Natur des Trägers zu tun.
  • Im zweiten Fall (sukzessive Fixierungen von Oligonukleotiden) wurden zwei Behandlungstypen beschrieben; bestimmte Autoren [(SAIKI R. K. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89, 6230–6234 (1989), KRAPKO et al (bereits zitiert) oder LAMTURE et al., Nucl. Acids. Res., 22, 2121–2125 (1994)] führen einen einzigen Endwaschgang des Trägers nach der Fixierung aller Oligonukleotide durch. Dieses Waschen mit Wasser oder einem Hybridisierungspuffer erlaubt es, die Sonden, die auf dem Träger nicht reagiert haben, zu entfernen. Mit demselben Ziel spülen LIVACHE et al. den Träger zwischen jeder Oligonukleotidfixierung mit Wasser; demnach gibt es in diesem Fall ebenso viele Spülungen wie Oligonukleotidkopplungen.
  • Jedoch haben die Erfinder festgestellt, dass, wenn mehrere Abscheidungen von Polymeren, die in elektrochemischer Art erhalten werden, an unterschiedlichen Punkten einer selben Elektrodenmatrix durchgeführt werden, vereinzelte Kontaminationen zwischen Elektroden auftreten können. In der Tat kann zur Zeit der Synthese eines Polymers auf der Elektrode Nr. n in Gegenwart des Oligonukleotids n eine Kontamination durch das Oligonukleotid n auf der Elektrode n – 1, die bereits durch ein Oligonukleotid n – 1 bedeckt ist, beobachtet werden. Daraus ergibt sich ein schwach positives Signal des Flecks n – 1 während der Hybridisierung mit dem Oligonukleotid n. Dieses Phänomen kann durch die Resultate von vier Kreuzhybridisierungen, die in der Publikation von LIVACHE et al., Nucl. Acids. Res. 22, 15, 2615–2921 (1994) beschrieben werden, illustriert werden. Auf den vier Abscheidungen sind zwei leichte Kontaminationen (etwa 10% des Signalmaximums) sichtbar. Sie wurden zu diesem Zeitpunkt als nicht spezifische Hybridisierungen interpretiert; jedoch haben spätere Versuche der Erfinder, die verschiedene Oligonukleotidsequenzen implizierten, gezeigt, dass es sich tatsächlich um Kontaminationen handelt.
  • Für eine diagnostische Verwendung einer an einen Träger gebundenen Oligonukleotidmatrix ist es wichtig, dass dieser Typ an Kontaminationen vollständig eliminiert ist. Oder die Waschbehandlungen, die üblicherweise durchgeführt werden, sind unzureichend, um dieses Resultat zu erreichen.
  • Die vorliegende Erfindung hat sich die spezifische Behandlung von Polymeren, die in elektrochemischer Art erhalten wurden, zum Ziel gesetzt, um die vereinzelten Kontaminationsphänomene zu vermindern, sogar zu eliminieren.
  • Mit diesem Ziel habe die Erfinder den Mechanismus einer elektrochemischen Polymerisation untersucht. Man weiß, dass diese Polymerisation insbesondere radikalische Reaktionen ablaufen lässt [GENIES et al., J. Electroanal. Chem., 149, 101–113 (1993)]; und wenn ein Polymer n – 1 synthetisiert ist, kann es gegebenenfalls reaktive Spezies, die fähig sind, Produkte während der Polymerisation auf der Elektrode n für eine bestimmte Zeit an der Oberfläche zu halten.
  • Die Erfinder haben die Hypothese aufgestellt, dass man durch Reduzierung der Oberflächenreaktivität des Polymeren eine Eliminierung der Kontaminationen erreichen kann, die während der adressierten Synthese von biologischen Molekülen an der Oberfläche des Polymers beobachtet werden.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Syntheseverfahren für ein Copolymer durch elektrochemische Copolymerisation, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Behandlung umfasst, die es ermöglicht, die Oberflächenreaktivität des Copolymers zu reduzieren.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist insbesondere ein Verfahren zur Herstellung eines Copolymers der folgenden allgemeinen Formel (I):
  • Figure 00040001
  • Durch ektrochemische Copolymerisation einer Verbindung der folgenden allgemeinen Formel (II):
    Figure 00040002
    mit einer Verbindung [A],
    wobei [A] eine Monomereinheit eines Polymeren darstellt, das durch elektrochemische Copolymerisation erhalten werden kann, [B] eine Seitengruppe darstellt, die ein Monomer oder ein Polymer sein kann, das durch kovalente Bindung oder mittels eines Abstandhalters an die Einheit [A] gebunden ist, und x und y ganze Zahlen darstellen, die gleich 1 oder höher sind, wobei das Verfahren dadurch charakterisiert ist, dass es zu Beginn der elektrochemischen Copolymerisation mindestens eine Stufe umfasst, in der man das erhaltene Copolymer einer Behandlung unterwirft, die eine Reduzierung seiner Oberflächenreaktivität erlaubt.
  • Im Sinne der vorliegenden Erfindung versteht man unter „Oberflächenreaktivität" das Sichhalten von reaktiven Spezies, die fähig sind, eine Einheit der Formel (II) zu fixieren, an der Oberfläche des gebildeten Copolymers; und unter „Verringerung der Oberflächenreaktivität" versteht man die Inaktivierung mindestens eines Teils dieser reaktiven Spezies, was die Fixierung nur einer geringen Menge oder einer Menge, die fast Null ist, an Einheiten der Formel (II) ermöglicht. Die Kontaminationen, die aus dieser Fixierung resultieren, werden somit unterdrückt oder reduziert, bis sie nicht mehr nachweisbar sind oder nur ein vernachlässigbares Signal produzieren, das von einem positiven Signal leicht unterscheidbar ist.
  • Nach einer bevorzugten Durchführungsform der vorliegenden Erfindung stellt [A] ein Monomer eines Elektronenleiterpolymers dar; vorzugsweise ist das Elektronenleiterpolymer ausgewählt aus Polyacetylen, Polyazin, Poly(p-phenylen), Poly(p-phenylenvinylen), Polypyren, Polypyrrol, Polythiophen, Polyfuran, Polyselenophen, Polypyridazin, Polycarbazol, Polyanilin und ihren substituierten Derivaten (die Substituenten können zum Beispiel gesättigte oder nicht-gesättigte Kohlenwasserstoffketten (vorzugsweise C1-3-Ketten), aromatische oder nichtaromatische Ringe oder Heterocyclen usw. sein); das genannte Elektronenleiterpolymer kann auch ein Copolymer aus zwei oder mehreren unterschiedlichen Monomeren [A] sein, beispielsweise aus Pyrrolmonomeren und Thiophenmonomeren.
  • Vorteilhafterweise ist [A] eine Pyrroleinheit.
  • Nach einer bevorzugten Durchführungsform der vorliegenden Erfindung stellt [B] ein Nukleotid, ein Oligonukleotid oder eines ihrer Derivate oder Analoga dar.
  • Im Rahmen der Beschreibung der vorliegenden Erfindung versteht man zum Beispiel unter Nukleotidderivat oder -analogon modifizierte Nukleotide wie die, die von UHLMANN [Chemical Review, 90: 4, 543–584 (1990)] beschrieben werden; Nukleotidanaloga, die in die Zusammensetzung synthetischer Oligonukleotide eintreten; Nukleotidderivate, die geschützte Funk tionen tragen, die üblicherweise für die Synthese der Nukleinsäuren verwendet werden.
  • [B] kann auch eine nicht natürliche Verbindung sein, die mit den Nukleinsäuren hybridisieren kann, zum Beispiel solche, die von UHLMANN (vorher zitierte Publlikation) beschrieben werden.
  • Die Erfinder haben festgestellt, dass drei Behandlungstypen durchgeführt werden können, um die Reaktivität der Polymeren zu reduzieren:
    • – Eine chemische Behandlung auf der Basis von Produkten, die für ihre Antiradikalaktivität oder ihre inhibierende Aktivität bei der Radikalpolymerisation bekannt sind;
    • – Eine elektrochemische Behandlung, die es ermöglicht, das Polymer zu reduzieren oder einer Überoxidation zu unterwerfen;
    • – Eine Spülung in Gegenwart von Produkten, die fähig sind, die sich im Wachstum befindlichen Polymerketten, die auf dem Träger adsorbiert sind, zu eliminieren.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Behandlung, die zur Reduzierung der Oberflächenreaktivität des Copolymers durchgeführt wird, mindestens:
    • – eine chemische antiradikalische Behandlung; oder auch
    • – eine elektrochemische Behandlung, die es ermöglicht, den Oxidationsgrad des Polymers zu modifizieren, oder auch
    • – eine Behandlung, die mindestens eine Spülung in Gegenwart eines oberflächenaktiven Mittels umfasst,
    oder auch eine Kombination von mindestens zwei der drei oben genannten Behandlungen.
  • Eine chemische Behandlung gemäß der Erfindung kann in einfacher Weise durchgeführt werden, indem eine Spülung des Polymeren mit einer Lösung, die ein Antiradikalprodukt enthält, vorgenommen wird.
  • Vorteilhafterweise werden die Antioxidantien wie Tocopherolderivate (Familie des Vitamin E) verwendet. Es ist auch vorteilhaft, Inhibitoren oder Verzögerungsmittel für die Radikalpolymerisation zu verwenden, wie zum Beispiel Nitrobenzol oder Benzochinone, die klassische Verzögerungsmittel für die Polymerisation von Styrol sind [ODIAN G., Principles of Polymerization, JOHN WILEY & Sons, Interscience Publication (1981)]. Diese Produkte, die in einem adäquaten Lösungsmittel gelöst werden (zum Beispiel in Wasser, Acetonitril, Ethanol oder einem Gemisch dieser Lösungsmittel) haben sich in der Tat gleichermaßen gegenüber der Reaktivität von Polymeren, die in elektrochemischer Art hergestellt wurden (zum Beispiel Polypyrrol) als wirksam erwiesen.
  • Die elektrochemische Behandlung kann durchgeführt werden, indem das Leiterpolymer in kontrollierter Art reduziert oder oxidiert wird, zum Beispiel in einem elektrochemischen System mit drei Elektroden. Für die Durchführung dieser Behandlung wird man einen Spannungsbereich wählen, in dem [B] stabil ist (zum Beispiel –1 bis +1 V/ECS für die Nukleinsäuren).
  • Die Spülung in Gegenwart von oberflächenaktiven Mitteln ermöglicht die Eliminierung der kurzen Leiterpolymerketten, die noch reaktiv sind. Vorzugsweise muss einer Spülung mit einer Lösung, die ein oberflächenaktives Mittel enthält, eine Spülung oder mehrere Spülungen folgen, die die Eliminierung der Spuren an oberflächenaktivem Mittel anstreben. Wenn man mit geladenen Polymeren (wie zum Beispiel Polypyrrol in seiner oxidierten Form) arbeitet, wird man vorzugsweise nicht-ionische oberflächenaktive Mittel wählen, die leichter zu entfernen sein werden.
  • Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung ist insbesondere dazu bestimmt, während der Synthese eine Reihe von Copolymeren der allgemeinen Formel (I), von denen zwei mindestens eine unterschiedliche Seitengruppe [B] umfassen, auf einem selben Träger, dessen Oberfläche aus Elektroden besteht, die in einer Matrix angeordnet sind, verwendet zu werden, wobei die Copolymere, die eine unterschiedliche Seitengruppe [B] umfassen, von verschiedenen Elektroden getragen werden. In diesem Fall werden die Copolymere der allgemeinen Formel (I) nacheinander, jedes auf seinem jeweiligen Elektrodenträger, unter Verwendung eines Verfahrens gemäß der Erfindung, wie es oben definiert ist, synthetisiert. Anders ausgedrückt, nach der Synthese jedes Copolymers wird eine Behandlung durchgeführt, die das Ziel hat, seine Oberflächenreaktivität zu reduzieren und seine Kontamination durch Reagentien, die in der folgenden Polymersynthese verwendet werden, zu vermeiden.
  • Die Durchführung eines Behandlungsverfahrens gemäß der Erfindung erlaubt es somit im Gegensatz zu Spülungen mit Wasser oder mit einem Puffer die Kontaminationen zwischen Elektroden zu eliminieren und eine Matrix für Elektroden zu erhalten, die vollständig getrennt sind. Die erfindungsgemäßen Behand lungen sind leicht durchzuführen und können automatisiert werden.
  • In jedem Fall wird der Leiter Polymerträger, der das interessierende biologische Molekül trägt, zum Beispiel nach dem Verfahren hergestellt, das im Patent WO 94/22889 beschrieben wird. Lediglich die Behandlungen, die nach der Synthese jeder Abscheidung durchgeführt werden, unterscheiden sich.
  • Die vorliegende Erfindung wird mithilfe der vollständigen Beschreibung, die folgt, besser verständlich, wobei sich die Beschreibung auf Beispiele bezieht, die das erfindungsgemäße Verfahren verwenden.
  • Es ist jedenfalls selbstverständlich, dass diese Beispiele nur zur Erläuterung des Gegenstands der Erfindung angeführt werden und dass sie in keiner Weise eine Beschränkung darstellen.
  • BEISPIEL 1: DURCHFÜHRUNG VON VERFAHREN DER DEKONTAMINATION GEMÄSS DER ERFINDUNG WÄHREND DER HERSTELLUNG VON POLYPYRROLMATRICES DURCH COPOLYMERISATION
  • 1) Synthese der Oligonukleotide
  • Der Syntheseträger besteht aus einer Siliciumplatte, die 48 Elektroden trägt, die unabhängig voneinander und voneinander isoliert sind. Jede Elektrode ist ein Quadrat mit der Seitenabmessung 25, 50, 100 oder 200 μm.
  • Man nimmt auf jeder Elektrode eine lokalisierte Synthese eines Polypyrrolpolymers vor, auf welches in kovalenter Art ein Oligonukleotid durch Copolymerisation von oxidierten Pyrrolkernen, von denen bestimmte das Oligonukleotid tragen, gepfropft ist.
  • Die Polymerisation wird nach dem Verfahren, das in der PCT-Anmeldung WO 94/22889 beschrieben ist, in einer Lösung durchgeführt, die 2 × 10–2 M Pyrrol, 6 × 10–8 M substituiertes Pyrrol (Oligonukleotid, Träger einer Pyrrolgruppe, pyr bezeichnet) und 0,1 M LiClO4 enthält, durchgeführt.
  • Die Oligonukleotide, die das Pyrrol in 5' tragen (Oligonukleotide G-pyr, T1-pyr, T2-pyr) wurden nach dem Verfahren, das in der PCT-Anmeldung WO 94/22889 beschrieben ist, synthetisiert und durch Umkehrphasen-HPLC gereinigt.
  • Die Sequenz der verwendeten Oligonukleotide:
    Oligo G-pyr 5'Pyrrol-CTCCAAGARAGGACCC 3'
    Oligo T1-pyr 5'Pyrrol-CTCCAGGCATTGAGC 3'
    Oligo T2-pyr 5'Pyrrol-CAACCCAACGCTACT 3'
  • Das Matrixmodell, das zur Untersuchung der Kontaminationen verwendet wurde, besteht aus einer kleinen Platte mit 5 Elektroden, die jede eine unterschiedliche Abscheidung tragen, d. h. in der Reihenfolge der Synthesen:
    • – Elektrode 1: eine Abscheidung von reinem Polypyrrol (negativer Vergleich)
    • – Elektrode 2: eine Abscheidung eines Polypyrrol-Copolymers und des Oligonukleotids G-pyr,
    • – Elektrode 3: eine Abscheidung eines Polypyrrol-Copolymers und des Oligonukleotids T1-pyr,
    • – Elektrode 4: eine Abscheidung eines Polypyrrol-Copolymers und des Oligonukleotids T2-pyr;
    • - Elektrode 5: eine Abscheidung von reinem Polypyrrol.
  • Nach Anschluss der Elektrode, auf der die Abscheidung vorgenommen werden soll, wird die kleine Platte in die Reaktionszelle in Gegenwart einer Platingegenelektrode und einer Calumel-Referenzelektrode (ECS) und 600 μl Reaktionsmedium, das gegebenenfalls die gewünschten Oligonukleotide-Pyrrol umfasst, eingeführt. Die Oxidationsreaktionen des Monomers und der Reduktion des Polymers werden durch cyclische Veränderung der Spannung zwischen –0,35 und +0,85 V/ECS sichergestellt.
  • Die Integration des Stroms bezüglich der Zeit (Menge der verbrauchten Elektronen) erlaubt eine Beurteilung der Polymermasse, die auf der Oberfläche der Elektrode gebildet wurde, und damit der Dicke des Films. Dies sichert eine gute Reproduzierbarkeit der Synthesen.
  • Nach jeder Synthese werden die Zelle und die kleine Platte nach den verschiedenen unten beschriebenen Verfahren gespült, dann wird die vorher verwendete Elektrode abgetrennt und die folgende Elektrode wird angeschlossen. Die kleine Platte wird dann in ein Reaktionsmedium getaucht, das ein anderes Paar Oligonukleotid-Pyrrol enthält.
  • Nach dem letzten spezifischen Waschen wird die kleine Platte abgetrennt, dann mit destilliertem Wasser gespült.
  • 2) Hybridisierung und Detektion der Oligonukleotide
  • Die Kontrolle der Spezifität der Abscheidungen wird durch Hybridisierung von komplementären Sonden an die auf dem Träger fixierten Oligonukleotide durchgeführt.
  • Hybridisierung
  • Die Hybridisierungsreaktionen werden sukzessive bei 40°C während 15 min. in einem Endvolumen von 10 μl Phosphatpuffer, 20 mM, pH 7,4, NaCl 300 mM, EDTA 2 mM, 0,5% SDS in Gegenwart von 0,06 pMol Oligonukleotid, das in 5' biotinyliert ist, jeweils komplementär zur Sequenz G, T1 oder T2, durchgeführt.
  • Detektion
  • Nach der Hybridisierung wird die kleine Platte bei Umgebungstemperatur im Hybridisierungspuffer, der vierfach verdünnt ist, gewaschen. Nach einem Spülen in 0,4 M PBS-NaCl, 0,5% Tween 20, wird die kleine Platte 15 min. bei Umgebungstemperatur in diesem selben Puffer in Gegenwart von 2,5 μg/ml konjugiertes Streptavidin-Phycoerythrin inkubiert. Es wird eine letzte Spülung mit PBS-NaCl-Tween durchgerführt, dann wird die kleine Platte auf einem Mikroskop-Objektträger montiert und mit einem Deckgläschen bedeckt.
  • Die Matrix wird dann durch Fluoreszenzmikroskopie betrachtet und die Fluoreszenzintensität jedes Punkts wird beurteilt.
  • 3) Einfluss der Behandlung auf die Spezifität der Lokalisierung des Fluoreszenzsignals
  • Allgemeine Ausführungen
  • Alle Waschvorgänge werden an der kleinen Platte und der Zelle bei Umgebungstemperatur und nach jeder Polymersynthese (außer es ist etwas anderes angegeben) nach einem der folgenden Protokolle durchgeführt.:
    • 1) Spülen mit Wasser (identisch zu der in der PCT-Anmeldung WO 94/22889 beschriebenen),
    • 2) langes Spülen mit Wasser: fünf aufeinander folgende Spülungen mit Waaser,
    • 3) elektrochemische Behandlung 1: Überoxidation der Abscheidung bei 1,2 V/ECS während 1 min., dann Spülung mit Wasser,
    • 4) chemische Behandlung: „Gemisch S" ist ein Lösungsmittel, das 68% Acetonitril, 16% Ethanol und 16% Wasser umfasst); „Gemisch S + VitE" ist eine Verdünnung einer alkoholischen Lösung von 50 mM alpha-Tocopherol auf 1 mM im Lösungsmittel „S"; auf die Behandlung folgt ein Spülen mit Wasser; die Küvette wird einfach mit Wasser gespült,
    • 5) Spülen in Gegenwart eines anionischen Detergens: Spülen mit Wasser, dann in einer Lösung von 0,5% Natriumdodecylsulfat (SDS), gefolgt von einer weiteren Spülung mit Wasser.
    • 6) Spülung in Gegenwart eines nicht-ionischen Detergens: Spülung mit Wasser, dann in einer 0,3%-igen Tween-20-Lösung, gefolgt von einem weiteren Spülen mit Wasser.
  • b) Resultate
  • Jede erhaltene Matrix wird der Reihe nach mit den drei biotinylierten Sonden, die zu den Oligonukleotiden G, T1 und T2 komplementär sind, hybridisiert. Die Hybridisierung wird durch Bestimmung der Fluoreszenzintensität, wie es unten angegeben wird, detektiert.
  • Die Resulstate werden in den Tabellen 1A bis 1F unten angegeben, die die entsprechenden Resultate der Versuche 1 bis 6 wiedergeben.
  • In diesen Tabellen entspricht jede Spalte einer der Elektroden 1 bis 5; jede Reihe entspricht einer der Sonden, die zu G, T1 bzw. T2 komplementär sind. Die Fluoreszenzintensität jedes Punkts wird mit 0 bis +++ oder V(*, *), wenn das Resultat zwischen den zwei in Klammern präzisierten Grenzen variabel und nicht reproduzierbar ist, angegeben.
  • TABELLE 1A
    Figure 00140001
  • TABELLE 1B
    Figure 00140002
  • TABELLE 1C
    Figure 00150001
  • TABELLE 1D
    Figure 00150002
  • TABELLE 1E
    Figure 00150003
  • TABELLE 1F
    Figure 00150004
  • Diese Resultate zeigen, dass 3 Behandlungstypen wirksamer sind als die Anfangsbehandlung (Nr. 1), um so die nicht spezifischen Reaktionen infolge der Kontaminationen zu verringern:
    • – Die Behandlung, die eine Überoxidation impliziert (Behandlung Nr. 3);
    • – die Spülung in Gegenwart eines Produktes gegen Radikale: Vitamin E (Behandlung Nr. 4);
    • – die Spülungen in Gegenwart von oberflächenaktiven Mitteln (Behandlung Nr. 5 und 6).

Claims (7)

  1. Verfahren zur Verringerung der Oberflächenreaktivität eines durch elektrochemische Copolymerisation erhaltenen Copolymeren, dadurch gekennzeichnet, dass man das Copolymer mindestens einer Behandlung unterwirft, die ausgewählt wird unter: – einer chemischen Behandlung gegen Radikale; – einer elektrochemischen Behandlung, die es ermöglicht, den Oxidationsgrad des Polymeren zu modifizieren; – einer Behandlung, die mindestens ein Spülen in Gegenwart eines grenzflächenaktiven Stoffs beinhaltet.
  2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Verringerung der Oberflächenreaktivität eines Copolymeren der folgenden allgemeinen Formel (I)
    Figure 00170001
    dadurch gekennzeichnet, dass es umfasst: – elektrochemische Copolymerisation einer Verbindung der folgenden allgemeinen Formel (II):
    Figure 00170002
    mit einer Verbindung [A] wobei [A] eine Monomereinheit eines Polymeren darstellt, das durch elektrochemische Copolymerisation erhalten werden kann, [B] eine Seitengruppe darstellt, die ein Monomer oder Polymer sein kann, das durch kovalente Bindung oder mittels eines Ab standhalters an die Einheit [A] gebunden ist, und x und y ganze Zahlen darstellen, die gleich 1 oder höher sind; und – Durchführung einer Behandlung, wie sie in Anspruch 1 definiert ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass [A] ein Monomer eines Elektronenleiter-Polymers darstellt;
  4. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass [A] ein Monomer eines Elektronenleiter-Polymers, ausgewählt aus Polyacetylen, Polyazin, Poly(p-phenylen), Poly(p-phenylenvinylen), Polypyren, Polypyrrol, Polythiophen, Polyfuran, Polyselenophen, Polypyridazin, Polycarbazol, Polyanilin und den substituierten Derivaten dieser Polymeren, darstellt.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass [A] eine Pyrroleinheit ist.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass [B] ein Nucleotid, ein Oligonucleotid oder eins ihrer Derivate oder Analoga darstellt.
  7. Verfahren zur Synthese einer Anordnung von Copolymeren der allgemeinen Formel (I), von denen mindestens zwei eine unterschiedliche Seitengruppe [B] haben, auf einem gleichen Träger, dessen Oberfläche von in einer Matrix angeordneten Elektroden gebildet wird, wobei die Copolymeren, die eine unterschiedliche Seitengruppe [B] umfassen, von verschiedenen Elektroden getragen werden und nacheinander synthetisiert werden, jedes auf seinem entsprechenden Elektrodenträger, wobei ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 angewendet wird.
DE69632543T 1995-12-19 1996-12-13 Verfahren zur reaktivitätserniedrigung der oberfläche von copolymeren, erhalten durch elektropolymerisation Expired - Lifetime DE69632543T2 (de)

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