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Diese
Erfindung betrifft das elektrostatische Beschichten von pharmazeutischen
Substraten mit einem Pulverbeschichtungsmaterial, sowie Pulverbeschichtungsmaterialien
zum Beschichten von pharmazeutischen Substraten. Insbesondere, jedoch
nicht ausschließlich,
betrifft die Erfindung die elektrostatische Beschichtung der Kerne
von pharmazeutischen Tabletten mit einem Pulverbeschichtungsmaterial,
sowie Pulverbeschichtungsmaterialien zum Beschichten der Kerne von
pharmazeutischen Tabletten. Während
in der Beschreibung durchgehend auf pharmazeutische Tabletten Bezug
genommen wird und die Erfindung besonders für die Anwendung auf pharmazeutische
Tabletten von herkömmlicher
Gestalt vorgesehen ist, sollte es so verstanden werden, dass der
Ausdruck in einem breiten Sinne ausgelegt wird, als bedeckte er
ebenso andere Produkte, die oral einzunehmen sind, wie zum Beispiel
Pellets, Kapseln oder Kügelchen.
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Elektrostatisches
Beschichten von elektrisch leitenden Substraten, wie zum Beispiel
Metallgegenständen,
ist gut bekannt. So wird zum Beispiel in bestimmten Farbsprüh-Verfahren
die Farbe elektrisch geladen, und Tröpfchen der Farbe werden auf
einen geerdeten Metallgegenstand gesprüht. Solche Verfahren waren
erfolgreich bei der Erzielung eines gleichförmigen Überzuges auf dem Substrat.
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Elektrostatisches
Beschichten von elektrisch nicht-leitenden Substraten und von pharmazeutischen Tablettenkernen
im Besonderen, ist schwieriger. Daher gab es über viele Jahre Vorschläge zum elektrostatischen
Beschichten von Tabletten. Zum Beispiel schlägt
GB 1 075 404 eine Vorrichtung zur
Beschichtung von Tabletten vor, in welcher ein Atomisator verwendet wird,
um fein verteilte Teilchen einer Beschichtungslösung auf Tabletten in einem
hohen Potentialfeld zu sprühen.
Die Beschichtung wird getrocknet, zum Beispiel unter Verwendung
eines Infrarot-Heizgerätes.
Solche Vorschläge
wurden jedoch in keinem wesentlichen kommerziellen Maßstab in
die Tat umgesetzt, und die Beschichtung von pharmazeutischen Tablettenkernen
wird gewöhnlich
als ein Batch-Verfahren ausgeführt,
indem eine flüssige
Beschichtung in einer sich drehenden Trommel aufgetragen wird. Das
flüssige
Beschichtungsmaterial kann selbstverständlich in manchen Fällen in
Pulverform geliefert werden, falls dies jedoch zutrifft, wird es
anschließend
gelöst
oder vor der Anwendung in einer Flüssigkeit dispergiert. Daher
wird es auf den Tablettenkern nicht in Pulverform aufgetragen.
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Es
ist in vielerlei Weise einfacher, eine Flüssigkeit auf den Kern einer
pharmazeutischen Tablette aufzutragen als eine Pulverbeschichtung.
Es ist schwierig, eine Haftung des Pulvers auf der Tablette zu erhalten, und
um die Beschichtung auf dem Kern zu gewährleisten, muss das Pulver
in einen Film umgewandelt werden, ohne den Tablettenkern zu zerstören, welcher üblicherweise
organische Materialien umfassen wird. Darüber hinaus ist eine gleichmäßige Beschichtung
erforderlich, und es ist schwierig, eine gleichmäßige Beschichtung eines Pulvers
auf einem Tablettenkern zu erhalten.
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Wenn
eine flüssige
Beschichtung verwendet wird, muss die Beschichtung getrocknet werden.
Theoretischerweise könnte
eine solche Trocknung unter bestimmten Umständen bei Raumtemperatur ausgeführt werden,
in der kommerziellen Praxis ist es jedoch bedeutsam, zum Beispiel
aufgrund der erforderlichen Geschwindigkeit, mit der das Verfahren
ausgeführt
werden muss, die Tabletten zu erhitzen, und das ist teuer, weil ein
großer Energieaufwand
erforderlich ist, um das in der flüssigen Beschichtung verwendete
Lösungsmittel zu
verdampfen. Ein weiterer Nachteil der flüssigen Beschichtung besteht
darin, dass sie nicht für
Beschichtungsmaterialien verwendet werden kann, die in einer üblichen
Flüssigkeit,
vorzugsweise Wasser, nicht löslich oder
in geeigneter Weise dispergierbar sind.
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WO92/14451
betrifft eine elektrostatische Pulverbeschichtung von pharmazeutischen
Tabletten und beschreibt und erläutert
ein Verfahren, in welchem die Kerne von pharmazeutischen Tabletten
auf einem geerdeten Förderband
befördert
werden, und ein elektrostatisch geladenes Pulver in Richtung der
Kerne gesprüht
wird, um eine Pulverbeschichtung zu bilden, die den Oberflächen der
Kerne anhaftet. Die Pulverbeschichtung wird dann geschmolzen, um
einen geschmolzenen Beschichtungsfilm zu ergeben, der fest auf dem Kern
haftet.
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Ein
Nachteil eines solchen Verfahrens besteht darin, dass der größere Teil
des auf die Kerne gesprühten
Pulvers nicht geladen ist und nicht auf den Kernen abgeschieden
wird. Dies führt
zu einem Über-Sprühen (im
Sinne eines Zuviel-Sprühens;
overspray) und zur Verschwendung des Pulvermaterials, und macht
es schwierig, eine gleichförmige
Beschichtung zu erhalten.
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Unter
einem ersten Gesichtspunkt versucht die vorliegende Erfindung, ein
Pulvermaterial bereitzustellen, das für die Verwendung in einer elektrostatischen
Pulverbeschichtung eines pharmazeutischen Tablettenkerns geeignet
ist, bei der ein besonderes Pulverbeschichtungsmaterial verwendet
wird, um die elektrostatische Beschichtung zu erleichtern.
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Der
erste Gesichtspunkt der Erfindung stellt ein Pulverbeschichtungsmaterial
für die
Verwendung zur elektrostatischen Beschichtung eines Tablettenkerns
bereit, insbesondere für
die Verwendung in einem Beschichtungsverfahren, wie nachfolgend
definiert, und mit besonderen Eigenschaften, um es für die Verwendung
in einem solchen Verfahren geeignet zu machen. Die besonderen Eigenschaften,
welche das Pulverbeschichtungsmaterial in vorteilhafter Weise besitzt,
werden näher
im Folgenden definiert, und falls die Vorteile, die durch solche
Eigenschaften bereitgestellt werden, von dem eingesetzten Beschichtungsverfahren
abhängig
sind, wird ein solches Verfahren ebenfalls näher definiert.
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Entsprechend
dem ersten Gesichtspunkt der Erfindung wird ein Pulverbeschichtungsmaterial
bereitgestellt, das für
die Verwendung zur elektrostatischen Pulverbeschichtung eines pharmazeutischen
Tablettenkerns geeignet ist, in welchem das Material pharmazeutisch
verträglich
ist und behandelt werden kann, um einen Beschichtungsfilm zu bilden,
und Verbundteilchen umfasst, wobei die Verbundteilchen zwei oder
mehrere Bestandteile mit verschiedenen physikalischen und/oder chemischen
Eigenschaften umfassen.
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Es
ist wichtig, dass das Pulverbeschichtungsmaterial ein pharmazeutisch
verträgliches
Material ist. Dieser Umstand, für
sich genommen, bürdet
dem Pulverbeschichtungsmaterial ernsthafte Beschränkungen auf,
da mindestens die meisten Pulverbeschichtungsmaterialien, welche
im Handel für
die Verwendung in elektrostatischen Pulverbeschichtungsverfahren
erhältlich
sind, nicht physiologisch verträglich
oder pharmazeutisch verträglich
sind, und die Materialien, welche im Handel für die Verwendung als Beschichtungsmaterialien für pharmazeutische
Tablettenkerne erhältlich
sind, nicht in einer Form vorliegen, die für die elektrostatische Pulverauftragung
geeignet ist, da andere Eigenschaften des Materials nicht geeignet
sind.
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Das
Pulverbeschichtungsmaterial der Erfindung umfasst mindestens zwei
verschiedene Bestandteile, wobei jeder verschiedene Bestandteil
verschiedene physikalische und/oder chemische Eigenschaften besitzt. Es
ist viel einfacher, ein Pulvermaterial mit den gewünschten
Eigenschaften bereitzustellen, auf die vorstehend und anderswo in
der Beschreibung Bezug genommen wird, indem ein Material bereitgestellt
wird, das aus mehr als einem Bestandteil zusammengesetzt ist, als
ein Material aus einem einzelnen Bestandteil bereitzustellen. Für Pulvermaterialien,
einschließlich
solcher aus zwei und mehr verschiedenen Bestandteilen, haben wir
gefunden, dass verbesserte Beschichtungen erreicht werden können, falls
das Pulver Verbundteilchen als Bestandteile enthält.
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Es
ist besonders wichtig, dass die Teilchen des Beschichtungsmaterials
mehr als einen Bestandteil umfassen, wenn ein oder mehrere der Bestandteile
nicht die notwendigen elektrischen Eigenschaften besitzen, um auf
dem Kern als Schicht aufgetragen zu werden, zum Beispiel ist das
verwendete Beschichtungsverfahren von solcher Art, wie in dem nachfolgenden
Beispiel beschrieben. Falls die Teilchen keine Verbundteilchen sind,
können
jene Teilchen der Bestandteile, welche nicht die notwendigen elektrischen
Eigenschaften besitzen, einfach an der Pulverquelle verbleiben,
und sie werden nicht als Schicht auf den Tablettenkern aufgetragen
werden. Man glaubt, dass die Einbeziehung der Verbundteilchen die
Wirksamkeit der Beschichtung des Substrats verbessert, ebenso wie
die Gleichförmigkeit
der aufgetragenen Beschichtung. Die verbesserte Wirksamkeit der
Beschichtung kann helfen, die für
die Beschichtung eines jeden Substrats erforderliche Zeit zu vermindern.
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Der
Ausdruck "Verbundteilchen", wie er in dieser
Beschreibung verwendet wird, bezieht sich auf Teilchen, welche aus
zwei oder mehreren verschiedenen Bestandteilen gebildet wurden.
Die Verbundteilchen sind nicht homogen, das heißt, sie besitzen zwei oder
mehrere Bereiche, die jeweils verschiedene Bestandteile des Teilchens
umfassen. Das Verbundteilchen kann die Form eines diskreten Verbundteilchens
haben oder es kann in der Form von Agglomeraten oder Aggregaten
diskreter Teilchen der verschiedenen Bestandteile vorliegen, wobei
die Agglomerate oder Aggregate sich wie diskrete Verbundteilchen
verhalten.
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In
vorteilhafter Weise sind mindestens 50 Gew.-% der Teilchen des Pulvers
Verbundteilchen. In idealer Weise sind im Wesentlichen alle Teilchen
Verbundteilchen, jedoch kann dies nicht durchführbar sein, insbesondere, wenn
die Teilchengröße der Verbundteilchen
klein ist. Wenn das Pulver mehr als zwei Bestandteile mit verschiedenen
physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften umfasst, umfasst
das Verbundteilchen in vorteilhafter Weise ebenso solche anderer
Bestandteile. In idealer Weise würden
im Wesentlichen alle Verbundteilchen diskrete Teilchen umfassen,
einschließlich
eines jeden der verschiedenen Bestandteile. In der Praxis können jedoch
zufriedenstellende Beschichtungen erreicht werden, wenn die einzelnen
Verbundteilchen zu Verbundteilchen als Aggregate oder Agglomerate
ausgebildet werden.
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In
vorteilhafter Weise sind die beiden oder mehrere Bestandteile miteinander
verarbeitet worden. Das Miteinander-Verarbeiten kann die Granulation,
das Sprüh-Gefrieren,
Sprüh-Trocknen
oder Miteinander-Vermahlen umfassen. Falls das Verfahren des Miteinander-Verarbeitens
zu Teilchen einer verhältnismäßig großen Größe führt, zum
Beispiel im Falle der Granulation, würde es in manchen Fällen vorteilhaft
sein, einen nachfolgenden Mahlschritt durchzuführen, um die Teilchengröße zu vermindern.
In alternativer Weise kann ein Mikronisierungs-Schritt durchgeführt werden.
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Wie
es verstanden werden wird, wird das gegenseitige Vermengen von Pulverbestandteilen üblicherweise
eine geordnete Mischung der Bestandteile ergeben. In besonderen
Fällen
jedoch können
durch geeignete Auswahl der Mischungsbedingungen, zum Beispiel der
anfänglichen
Teilchengröße der Bestandteile
und des Mischungsverfahrens, die Verbundteilchen durch ein Mischungsverfahren
erhalten werden.
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In Übereinstimmung
mit dem ersten Gesichtspunkt der Erfindung ist das Pulverbeschichtungsmaterial ein
solches, das, nachdem es auf die Oberfläche eines Tablettenkerns aufgetragen
wurde, behandelt werden kann, um einen Beschichtungsfilm zu bilden,
der fest auf dem Kern haftet. Somit umfasst das Verfahren zur Beschichtung
in vorteilhafter Weise den Schritt, dass, nachdem die Oberfläche des
Tablettenkerns mit dem Pulver beschichtet wurde, das Pulver behandelt
wird, um einen Beschichtungsfilm zu bilden, der fest auf dem Tablettenkern
haftet. Der Beschichtungsfilm ist in vorteilhafter Weise kontinuierlich
in dem Sinn, dass er nicht in gesonderte Teile geteilt wird, sondern
es können
kleine Lücken
vorhanden sein, die für
das bloße
Auge nicht sichtbar sind, zum Beispiel zwischen den Beschichtungsteilchen,
die während
des Behandlungsschrittes aneinander befestigt wurden. Somit kann
die Beschichtung gesintert werden. Für bestimmte Anwendungen ist
es vorzuziehen, dass der Beschichtungsfilm frei von jeglichen Lücken ist
und/oder im Wesentlichen homogen ist.
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Wenn
das Pulvermaterial zunächst
auf dem Tablettenkern abgeschieden wird, ist es in den meisten Fällen nur
schwach an die Oberfläche
des Substrates gebunden, und kann leicht entfernt werden. Die Behandlung,
um einen Beschichtungsfilm zu bilden, ist besonders vorteilhaft,
wenn ein pharmazeutischer Tablettenkern beschichtet wird, da der
Kern selbst wahrscheinlich von geringer mechanischer Festigkeit
ist, und die Filmbeschichtung kann verwendet werden, um Festigkeit
zu verleihen, und die beschichteten Tabletten widerstandsfähig gegenüber den
nachfolgenden Verfahrensschritten zu machen, wie zum Beispiel dem
Verpacken und dem Öffnen
der Packungen. Die Filmbeschichtung, obwohl sie dem Tablettenkern
eine besondere Festigkeit verleihen kann, wird häufig sehr schwach sein, wenn
sie von der Oberfläche
des Kerns isoliert ist. Die Zugfestigkeit einer Filmbeschichtung
als ein freier Film kann zum Beispiel 8 MNm–2 oder
sogar weniger betragen, und man findet, dass die Zugfestigkeit mit
der Zunahme der Menge an Titandioxid in dem Beschichtungsmaterial
abnimmt.
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In
den Fällen,
in denen die Zugfestigkeit des freien Films niedrig ist, ist es
besonders wichtig, dass der Film eine kontinuierliche Beschichtung
auf der Oberfläche
des Tablettenkerns mit einer guten Haftung auf dem Kern ausbildet.
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Wenn
das Pulvermaterial während
der Bildung der Filmbeschichtung zu einer flüssigen Phase umgeformt wird,
ist es vorzuziehen, dass die Viskosität des Pulvermaterials, wenn
es sich in der flüssigen
Phase befindet, weniger als 500 Pas, stärker bevorzugt 75 Pas beträgt.
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In
vorteilhafter Weise kann das Pulverbeschichtungsmaterial bei einer
Temperatur von weniger als 250°C,
stärker
bevorzugt weniger als 200°C
behandelt werden, um eine Filmbeschichtung zu bilden. In vorteilhafter
Weise ist das Pulverbeschichtungsmaterial bei atmosphärischem
Druck und bei einer Temperatur von weniger als 250°C, stärker bevorzugt
bei weniger als 200°C,
schmelzbar. Es ist wichtig, dass das Pulver behandelt werden kann,
um um den Tablettenkern herum eine Beschichtung zu bilden, ohne
den Tablettenkern zu zerstören,
und dies bürdet
dem Material eine Forderung aufgrund der Empfindlichkeit der meisten
Tablettenkerne gegenüber
Hitze auf, welche organische Materialien enthalten. Vorzugsweise
besitzt das Pulverbeschichtungsmaterial einen Schmelzpunkt im Bereich
von 50°C
bis 180°C,
stärker
bevorzugt im Bereich von 60°C
bis 100°C.
Für ein
Material, das einen Glasübergang
zeigt, besitzt das Pulverbeschichtungsmaterial vorzugsweise einen
Erweichungspunkt im Bereich von 30 bis 180°C.
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Die
vorstehenden Erfordernisse legen dem Pulverbeschichtungsmaterial
weitere Beschränkungen auf.
Viele Materialien sind nicht schmelzbar und würden bei der Anwendung von
Hitze verkohlen. Obwohl andere Materialien schmelzbar sein können, müssen sie
lange Zeit der Heizquelle exponiert werden, damit das Schmelzen
auftritt, so dass das Risiko einer Zerstörung des Kerns signifikant
erhöht
wird und die für
die Bildung des Films auf dem Kern notwendige Zeit aus wirtschaftlichen
Gründen
unannehmbar ist.
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Die
gewünschte
Temperatur, bei welcher das Pulvermaterial behandelbar ist, hängt selbstverständlich von
dem Material ab, aus dem der Tablettenkern besteht, und für manche
Materialien kann es möglich
sein, im Behandlungsschritt Temperaturen von mehr als 250°C zu verwenden.
In solchen Fällen
wird die Dauer der Exposition gegenüber solch hohen Temperaturen
kurz sein.
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Die
Behandlung des Pulvers, um einen Beschichtungsfilm zu bilden, beinhaltet
vorzugsweise einen Heizschritt, vorzugsweise unter Verwendung von
Infrarot-Strahlung, jedoch können
andere Formen elektromagnetischer Strahlung oder Wärmeleitung
oder Induktion verwendet werden. Ebenso kann die Behandlung des Pulvermaterials
teilweise oder gänzlich
durch Verminderung des Umgebungsdrucks des Tablettenkerns erreicht
werden. Die Veränderung
des Pulvermaterials während
der Behandlung kann schlicht eine physikalische Veränderung
von einem Feststoff zu einer Flüssigkeit
und anschließend
während
des Kühlens
zu einem kontinuierlichen festen Film sein. In alternativer Weise
kann das Pulvermaterial ein Polymer umfassen, welches während der
Behandlung gehärtet
wird, zum Beispiel durch Bestrahlung mit Energie im Gamma-, Ultraviolett- oder
Radio-Frequenz-Bereich, um einen vernetzten Polymerfilm zu bilden.
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Wir
haben gefunden, dass die Teilchengröße des Pulverbeschichtungsmaterials
auch eine besonders wichtige Wirkung auf das Verhalten des Materials
in dem elektrostatischen Pulverbeschichtungsverfahren besitzt. In
vorteilhafter Weise besitzt das Material eine kleine Teilchengröße. Vorzugsweise
besitzen mindestens 95 % der Anzahl, und vorzugsweise mindestens
90 Vol.-% der Teilchen des Pulverbeschichtungsmaterials eine Teilchengröße von weniger
als 50 μm.
Der Ausdruck "Teilchengröße" betrifft den äquivalenten
Teilchendurchmesser der Teilchen und kann unter Verwendung von zum
Beispiel Laserlicht-Beugung
gemessen werden.
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Wenn
das relevante Teilchen ein Verbundteilchen ist, das ein Agglomerat
oder Aggregat von Teilchen umfasst, ist die Teilchengröße jene
des Verbundteilchens und nicht jene der einzelnen Teilchen in dem
Agglomerat oder Aggregat.
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Eine
solche Teilchengröße ist überraschend
klein für
ein Beschichtungsmaterial für
einen pharmazeutischen Tablettenkern, und tatsächlich wurde erkannt, dass
solche kleinen Teilchengrößen Nachteile
dahingehend besitzen, dass das Material kraft seiner Bindekraft
schwierig herzustellen und zu handhaben ist. Wir haben jedoch gefunden,
dass für
die Beschichtung pharmazeutischer Tablettenkerne in einem elektrostatischen Verfahren
besondere Vorteile bei der Verwendung einer kleinen Teilchengröße existieren,
und dass die Vorteile die Nachteile überwiegen. Zum Beispiel erhöht das hohe
Verhältnis
von Oberfläche/-Masse, das durch
die kleinen Teilchen bereitgestellt wird, die elektrostatischen
Kräfte
auf das Teilchen im Vergleich zu den Trägheitskräften.
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Eine
Zunahme der elektrostatischen Kräfte
hat den Vorteil, dass die Kraft auf ein Teilchen zunimmt, welche
es veranlasst, in Kontakt mit dem Tablettenkern zu treten, während eine
Verminderung der Trägheit
die Kraft vermindert, welche notwendig ist, um ein Teilchen zu beschleunigen,
und die Wahrscheinlichkeit vermindert, dass ein Teilchen, das am
Tablettenkern ankommt, von dem Kern zurückprallt. Wir haben gefunden,
dass es insbesondere von Vorteil ist, falls mindestens 90 % des
Volumens der Teilchen des Pulvermaterials eine Teilchengröße von weniger
als 20 μm
besitzen. Vorzugsweise besitzen mindestens 95 % der Anzahl der Teilchen
des Pulvermaterials eine Teilchengröße von weniger als 30 μm.
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Insbesondere
in dem Fall, wenn man findet, dass die Teilchen eines gewählten Pulvermaterials
eine Neigung besitzen, von der Oberfläche des Tablettenkerns zurückzuprallen,
kann eine Vorbehandlungs-Zusammensetzung auf die Oberfläche des
Tablettenkerns aufgetragen werden, ehe der Kern der Umgebung der
benachbarten Quelle des Pulvermaterials zugeführt wird. Die Zu sammensetzung
für die
Vorbehandlung kann das Einfangen der Teilchen durch die Oberfläche des
Kerns verbessern und kann es ermöglichen,
dass größere Teilchen,
auch solche mit einer Größe von 750 μm, als das
Beschichtungsmaterial verwendet werden können. Die Zusammensetzung für die Vorbehandlung
kann eine Flüssigkeit
sein und kann die Kräfte
erhöhen,
die auf die Teilchen wirken, um sie auf dem Kern zu halten. Wenn
eine Vorbehandlung verwendet wird, besitzen vorzugsweise 90 % der
Anzahl der Teilchen eine Größe von weniger
als 300 μm,
und vorzugsweise mindestens 50 % der Anzahl der Teilchen besitzen
eine Größe von weniger
als 200 μm.
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Falls
die Teilchengröße zu sehr
vermindert wird, werden die Schwierigkeiten ernsthaft, die mit der Handhabung
des Pulvers einhergehen. Dementsprechend ist es vorteilhaft, dass
mindestens 50 Vol.-%, bevorzugt mindestens 75 Vol.-%, am meisten
bevorzugt 90 Vol.-% des Pulvers eine Teilchengröße von mindestens 5 μm besitzen.
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In
einem bevorzugten Pulverbeschichtungsmaterial beträgt der mittlere
Teilchendurchmesser etwa 10 μm,
wobei im Wesentlichen keine Teilchen einen Durchmesser von mehr
als 100 μm
besitzen.
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Vorzugsweise
besitzen mindestens 30 Vol.-% der Pulverteilchen eine Teilchengröße im Bereich
von 5 μm
bis 25 μm.
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Wir
haben gefunden, dass es ebenso besonders wichtig ist, dass die Pulverteilchen
einen engen Bereich der Teilchengröße besitzen. Vorzugsweise besitzen
mindestens 30 Gew.-%, stärker
bevorzugt mindestens 75 Gew.-% der Teilchen eine Teilchengröße, die
im Bereich von x bis 2x liegt, stärker bevorzugt in einem Bereich
von x bis 1,5x, am meisten bevorzugt im Bereich von x bis 1,25x,
wobei x eine Größe der Teilchen
im Pulver darstellt.
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Für ein Pulver
mit Teilchen einer verhältnismäßig geringen
Größe haben
vorzugsweise mindestens 30 % des Gewichts der Teilchen eine Teilchengröße, die
zum Beispiel in einem Bereich von 10 μm bis 20 μm liegt, stärker bevorzugt in einem Bereich
von 10 μm
bis 15 μm
und am meisten bevorzugt in einem Bereich von 10 μm bis 12,5 μm.
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Wenn
die Teilchen von verhältnismäßig geringer
Größe sind,
das heißt,
wenn zum Beispiel eine Vorbehandlung, wie vorstehend beschrieben,
durchgeführt
werden soll, wird die bevorzugte relative Variation in der Teilchengröße im Allgemeinen
geringer sein als für
Teilchen von verhältnismäßig großer Größe.
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Wir
haben gefunden, dass in Bezug auf die Erzielung einer guten gleichförmigen Auftragung
des Pulvers auf die Tablettenkerne, und von Kern zu Kern, solche
Pulver nachteilig sind, in denen ein großer Bereich der Teilchengröße vorhanden
ist, im Verhältnis
zu solchen Pulvern, in denen der Bereich der Teilchengröße klein
ist. Man führt
dies darauf zurück,
dass Teilchen mit einer bestimmten Teilchengröße bevorzugt auf den Tablettenkern
aufgetragen werden, im Vergleich mit Teilchen kleinerer oder größerer Größe. Dies
kann zu einer Ungleichmäßigkeit
der Beschichtung des Kerns führen
sowie zu Schwankungen in der Qualität der Beschichtung von dem
einen beschichteten Kern, der mit einer gerade eingeführten Charge
an Beschichtungsmaterial beschichtet wurde, zu einem anderen beschichteten
Kern, der später
mit derselben Charge beschichtet wurde.
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In
vorteilhafter Weise besitzt das Pulverbeschichtungsmaterial einen
Feuchtigkeitsgehalt (gemessen als Feuchtigkeitsverlust bei der Trocknung)
von nicht mehr als 10 Gew.-%, bevorzugt weniger als 5 Gew.-%, stärker bevorzugt
nicht mehr als 3 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Pulverbeschichtungsmaterials.
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Es
gibt mehrere verschiedene elektrostatische Wirkungen, welche in
einem elektrostatischen Verfahren zur Beschichtung eines pharmazeutischen
Tablettenkerns mit einem Pulver in Übereinstimmung mit einem ersten
Gesichtspunkt der Erfindung eingesetzt werden können, und mehrere verschiedene
elektrische Eigenschaften des Pulvers, die besonders gut für die Verwendung
der verschiedenen Wirkungen geeignet sind. Drei verschiedene Wirkungen
und damit einhergehende Eigenschaften des Pulvers werden nachfolgend
beschrieben, und es soll so verstanden werden, dass jede unabhängig oder
in Verbindung mit einer oder mehreren anderen Wirkungen eingesetzt
werden kann.
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Eine
erste Möglichkeit
besteht darin, einen vorübergehenden
Dipol in einem Teilchen des Pulvers zu induzieren, wobei das Teilchen
dazu veranlasst wird, sich in Richtung des Tablettenkerns zu bewegen
durch die Wechselwirkung des Dipols und des elektrischen Feldes
in dem Bereich zwischen der Quelle des Pulvers und dem Tablettenkern.
Das Pulverbeschichtungsmaterial besitzt vorzugsweise einen spezifischen
Widerstand im Bereich von 108 bis 1016 Ωm.
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Eine
zweite Möglichkeit
besteht darin, eine Netto-Ladung auf das Pulverteilchen zu übertragen.
Die Netto-Ladung kann reibungs elektrisch oder durch Korona-Aufladung übertragen
werden. Das Pulverbeschichtungsmaterial ist daher vorzugsweise für eine solche
Netto-Ladung empfänglich
und imstande, die Ladung beizubehalten (ausreichend lang, damit
das Material auf den Tablettenkern gelenkt wird).
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Eine
dritte Möglichkeit
besteht darin, einen dauerhaften Dipol oder einen quasi-dauerhaften
Dipol in einem Pulverteilchen bereitzustellen. Solch ein "Elektret" ist dann imstande,
durch Wechselwirkung mit dem elektrischen Feld in dem Bereich zwischen
der Pulverquelle und dem Tablettenkern in Richtung des Tablettenkerns
gelenkt zu werden. Somit kann das Beschichtungsmaterial ein Elektret
umfassen.
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Eine
vierte Möglichkeit
besteht darin, einen magnetischen Dipol in einem Pulverteilchen
bereitzustellen, in dem Eisen oder ein anderes magnetisches oder
paramagnetisches Material verwendet wird.
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Es
ist vorzuziehen, dass das Pulvermaterial auf den Tablettenkern gelenkt
werden kann, ohne sich auf irgendeine gesamte Nettoladung zu verlassen,
die auf das Pulvermaterial übertragen
wurde, und ohne sich auf irgendeine dauerhafte übertragene Ladung im Pulvermaterial
zu verlassen. Somit ist es bevorzugt, dass das Pulvermaterial für eine Bewegung
unter der Wirkung elektrostatischer Kräfte empfänglich ist, wobei die Empfänglichkeit
durch den nachfolgend definierten Test bestimmt wird.
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Um
zu bestimmen, ob ein Pulvermaterial für eine Bewegung unter der Wirkung
elektrostatischer Kräfte empfänglich ist
oder nicht, sollte der folgende Test durchgeführt werden:
Die Probe
von 0,5 g des Pulvermaterials wird genommen und auf eine elektrisch
leitende waagrechte Metallplatte gegeben, die auf dem Erdpotential
in einer Umgebung gehalten wird, die eine relative Luftfeuchtigkeit von
nicht mehr als 65 % besitzt. Das Pulvermaterial wird mit einer Dicke
ausgebreitet, die näherungsweise
einer Einzelschicht entspricht. Nachdem man das Pulvermaterial in
der Umgebung 30 Minuten lang beließ, wird eine elektrisch leitende
kugelförmige
Metallsonde mit 5 mm Durchmesser 10 mm oberhalb des Mittelpunkts des
Pulvermaterials positioniert, und ein Hochspannungs-Potential von
zunächst
+10 kV und anschließend von –10 kV (wobei
der Strom auf etwa 5 μA
beschränkt
wird) wird anschließend
an die Sonde für
etwa 10 s angelegt. Falls Teilchen des Pulvermaterials, die stellvertretend
für das
Material als Ganzes stehen, aufwärts in
Kontakt mit der Sonde während
des Anliegens eines der beiden Hochspannungs-Potentiale gezogen
werden, dann besteht das Testergebnis darin, dass das Pulvermaterial
für eine
Bewegung unter der Wirkung elektrostatischer Kräfte empfänglich ist; falls Teilchen
des Pulvermaterials nicht aufwärts
in Kontakt mit der Sonde gezogen werden, oder falls lediglich bestimmte
Arten von Teilchen nach oben gezogen werden, so dass die nach oben
gezogenen Teilchen nicht stellvertretend für das Material als Ganzes stehen,
dann besteht das Testergebnis darin, dass das Pulvermaterial nicht
für eine
Bewegung unter der Wirkung elektrostatischer Kräfte empfänglich ist.
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Die
Empfänglichkeit
des Pulvermaterials wird selbstverständlich von einer Kombination
der elektrischen Eigenschaften des Pulvers und anderen physikalischen
Eigenschaften abhängen,
wie zum Beispiel der Größe der Teilchen
in dem Pulver.
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Bis
zu dem Ausmaß,
in dem die Teilchen des Beschichtungsmaterials geladen werden (zum
Beispiel reibungs-elektrisch), ehe sie an die Oberflächen der
Kerne geheftet werden, ist es besonders vorteilhaft, dass die Teilchen
im wesentlichen alle das gleiche Vorzeichen der Ladung besitzen.
Wir haben gefunden, dass, wenn eine Wolke von Teilchen eine Mischung
positiver und negativer Ladungen enthält, eine weniger zufriedenstellende
Beschichtung auf der Kernoberfläche
hergestellt wird. Somit ist es vorteilhaft, dass das Pulver eine
Zusammen setzung dahingehend besitzt, dass, falls das Pulver geladen
wird, im Wesentlichen alle Teilchen dasselbe Vorzeichen der Ladung
besitzen. Falls die Teilchen darüber
hinaus nicht dasselbe Vorzeichen der Ladung besitzen, kommt es zu
einem stärkeren Über-Sprühen mit
Pulvermaterial, so dass die Wirksamkeit des Beschichtungsverfahrens
abnimmt. Vorzugsweise werden die meisten der Teilchen im Wesentlichen
die gleiche Größenordnung
der Ladung besitzen.
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Da
das Material mehr als einen Bestandteil umfasst, können die
Eigenschaften des Pulvermaterials durch Einstellen der relativen
Verhältnisse
der Bestandteile verändert
werden. Wenn im allgemeinen auf eine Eigenschaft des Pulvermaterials
Bezug genommen wird, ist es die Eigenschaft, die durch das Material
als Ganzes gezeigt wird, auf die Bezug genommen wird, und es kann
sein, dass ein oder mehrere Bestandteile des Materials, für sich genommen,
diese Eigenschaft nicht zeigen. Es kann jedoch ebenfalls zufriedenstellend
sein, falls lediglich ein oder manche der Bestandteile des Pulverbeschichtungsmaterials,
und nicht das Material als Ganzes, die Eigenschaft zeigt, auf die
Bezug genommen wird: zum Beispiel kann der Vorteil des Materials,
das einen Beschichtungsfilm bei einer niedrigen Temperatur bildet,
dadurch erreicht werden, dass lediglich einer von zwei oder mehreren
Bestandteilen des Materials diese Eigenschaft zeigt; der andere
Bestandteil (die anderen Bestandteile) können als feste Teilchen verbleiben
und können
einen größeren Gewichtsanteil
darstellen als die Teilchen, die in den Beschichtungsfilm umgewandelt
werden; in solch einem Fall kann es eine wesentliche Abweichung
in der Teilchengröße der beiden
Bestandteile geben; zum Beispiel können die Teilchen, die in den
Beschichtungsfilm umgewandelt werden, eine Teilchengröße im Bereich
von 5 bis 20 μm
besitzen, während
die Teilchen, welche als feste Teilchen verbleiben, wesentlich größer sein
können.
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Einer
von verschiedenen Bestandteilen kann dazu dienen, dem Pulvermaterial
die notwendigen elektrostatischen Eigenschaften zu verleihen. Zum
Beispiel kann ein anderer Bestandteil reibungs elektrisch und/oder
durch Korona-Aufladung geladen werden, und/oder er kann ein Elektret
oder Magnet sein, und/oder er kann für die Bewegung unter der Wirkung
elektrostatischer Kräfte
empfänglich
sein, wie durch den hier beschriebenen Test definiert.
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Die
chemischen Eigenschaften des Pulvermaterials sind ebenso von Bedeutung
bei der Bestimmung der Wirksamkeit der Bildung und des Aussehens
der Beschichtung.
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Wenn
man die chemischen Eigenschaften des Materials diskutiert, ist es
günstig,
das Material so zu behandeln, als sei es aus einer Mehrzahl von
Bestandteilen zusammengesetzt, wie es aus der nachfolgenden Beschreibung
klar werden wird, kann dieselbe chemische Verbindung als mehr als
ein Bestandteil eingesetzt werden, und daher soll die Bezugnahme
auf das Pulvermaterial, das aus mehr als zwei Bestandteilen zusammengesetzt
ist, in der nachfolgenden Beschreibung nicht so angesehen werden,
als sei es erforderlich, dass mehr als zwei verschiedene Bestandteile
notwendigerweise vorhanden sind, es sei denn, dass die Bestandteile
in besonderer Weise als verschieden bezeichnet werden.
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Vorzugsweise
umfasst das Pulvermaterial einen ersten Bestandteil, der schmelzbar
ist, um einen kontinuierlichen Film auf der Oberfläche des
Kerns zu bilden, vorzugsweise bei einer Temperatur von weniger als 250°C, bevorzugt
weniger als 200°C.
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Wie
vorstehend diskutiert, kann das Schmelzen die Form des Schmelzens,
Erweichens oder Vernetzens des ersten Bestandteils innerhalb der
vorstehend angegebenen Temperaturbereiche annehmen.
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Vorzugsweise
ist der erste Bestandteil im Wesentlichen in wässrigen Medien löslich. Üblicherweise wird
der erste Bestandteil in neutralen wässrigen Medien löslich sein,
jedoch kann er nur in einem ausgewählten Bereich des pH löslich sein,
zum Beispiel pH 3 bis pH 6 oder pH 8 bis pH 14.
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Der
erste Bestandteil umfasst vorzugsweise ein oder mehrere Polyoxyethylene,
Zuckeralkohole und ungesättigte
oder gesättigte
Fettsäuren
oder Ester. Der erste Bestandteil kann ein Cellulose-Derivat umfassen, das
bei einer Temperatur unterhalb von 250°C schmelzbar ist, zum Beispiel
Hydroxypropyl-Cellulose. Nicht alle Cellulose-Derivate sind geeignet
für die
Verwendung als erster Bestandteil, zum Beispiel besitzt Hydroxypropyl-Methylcellulose
nicht die erforderlichen Schmelzeigenschaften und verkohlt beim
Erhitzen.
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Der
erste Bestandteil kann Polyethylenglykol umfassen, welches gute
Schmelzbarkeits-Eigenschaften besitzt und nach Behandlung einen
guten kontinuierlichen Überzug
auf der Oberfläche
des Substrates bilden kann.
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Der
bevorzugte Zuckeralkohol ist Xylitol, da dieses Material sowohl
geeignete elektrische Eigenschaften besitzt und bei einer Temperatur
schmelzbar ist, die für
die Verwendung als Überzugsmaterial
in der Beschichtung pharmazeutischer Tablettenkerne geeignet ist.
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Andere
mögliche
Materialien für
den ersten Bestandteil umfassen Wachse und Öle, oder Alkohole von Wachsen
von Ölen,
Polyoxamere, Alkylphthalate, beispiels Diethylphthalat, Citronensäure oder
Ester. Wenn ein Bestandteil des Pulvers eine Flüssigkeit ist, kann der Bestandteil
einfach zu den anderen Bestandteilen in flüssiger Form gegeben werden,
oder er kann zum Beispiel mit einem Trägermaterial in Pulverform vorliegen.
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Klarerweise
gibt es andere Verbindungen, die geeignete Schmelzeigenschaften
besitzen, und die Vorstehenden sind lediglich als Beispiele gegeben.
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Der
erste Bestandteil kann aus gerade einer Verbindung bestehen, oder
er kann zwei oder mehrere Verbindungen umfassen.
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In
vielen Fällen
wird der Bestandteil, der die am meisten gewünschten Schmelzeigenschaften
besitzt, nicht die am meisten bevorzugten elektrischen Eigenschaften
haben, und/oder er wird nicht für
die Bereitstellung der gewünschten äußeren Beschaffenheit,
des Überzugs
oder des Aussehens der Beschichtung geeignet sein. Dementsprechend
wird vorzugsweise ein zweiter Bestandteil bereitgestellt, der die
erforderlichen elektrischen Eigenschaften, wie vorstehend beschrieben,
besitzt.
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Es
wird so verstanden, dass der erste Bestandteil ebenso die gewünschten
elektrischen Eigenschaften des zweiten Bestandteils aufweisen kann,
und dass der zweite Bestandteil die gewünschten Schmelzeigenschaften
des ersten Bestandteils aufweisen kann.
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Der
zweite Bestandteil kann zum Beispiel eine oder mehrere Acrylsäuren, Polymere
oder Co-Polymere der Acrylsäure
und ihre Derivate umfassen, zum Beispiel Polymethylacrylat, Polyolefine und
ihre Derivate, einschließlich
der Ester und Arylester und ihrer Derivate, Polyvinylalkohole und
Ester, Cellulose und ihre Derivate, zum Beispiel Celluloseether
und Celluloseester (entweder vernetzt oder unvernetzt), zum Beispiel
Ethylcellulose, sowie ein oder mehrere Darm-Polymere zum Beispiel
Celluloseacetat, -phthalat und Hydroxypropylmethyl-Cellulosephthalat.
Der zweite Bestandteil kann ein oder mehrere bioabbaubare Polymere
umfassen, zum Beispiel ein oder mehrere Polylactide, Polyglykolide,
Polyhydroxybutyrate, Polyhydroxyvalerate, Ethylen-Vinylacetat-Copolymere,
und Polyanhydride (Homo- oder Heteropolymere). Der zweite Bestandteil
kann Polyethylenoxid sein.
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Wie
bereits beschrieben, ist es möglich,
dass der erste Bestandteil und der zweite Bestandteil dieselbe Verbindung
oder dieselben Verbindungen umfassen, jedoch sind in den meisten
Fällen
der erste und der zweite Bestandteil verschiedene Verbindungen.
Zum Beispiel können
der erste und der zweite Bestandteil jeweils Xylitol umfassen, jedoch
sollten in solchen Fällen
Stoffe zur Modifikation der Viskosität und Stoffe zur Verhinderung
der Kristallbildung ebenfalls zugegeben werden, um die gewünschten
Schmelzeigenschaften für
den zweiten Bestandteil zu liefern.
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Das
Beschichtungsmaterial, einschließlich zweier oder mehrerer
verschiedener Bestandteile, umfasst vorzugsweise ebenso einen Bestandteil
für die
Dispersion, welcher die Dispersion der verschiedenen Bestandteile
verbessert. Der Dispersions-Bestandteil ist vorzugsweise ein grenzflächenaktives
Mittel, welches anionisch, kationisch oder nicht-ionisch sein kann,
jedoch kann es eine andere Verbindung sein, welche üblicherweise
nicht als ein "grenzflächenaktives
Mittel" bezeichnet wird,
jedoch eine ähnliche
Wirkung besitzt. Der Dispersions-Bestandteil
kann ein Co-Lösungsmittel
sein.
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Der
Dispersions-Bestandteil kann zum Beispiel eine oder mehrere der
folgenden Verbindungen sein: Natriumdodecylsulfat, Natriumdocusat,
Tweens (Sorbitol-Fettsäureester),
Polyoxamere und Cetosterylalkohol. Der Dispersions-Bestandteil kann
dieselbe Verbindung umfassen oder Verbindungen wie jene des ersten und/oder
des zweiten Bestandteils. Wie vorstehend angegenen können sowohl
der dritte als auch der erste Bestandteil Polyoxamere umfassen.
Vorzugsweise umfasst das Material mindestens 1 Gew.-%, bevorzugt
von 2 bis 5 Gew.-% des Dispersions-Bestandteils, bezogen auf das
Gewicht des Materials.
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In
vorteilhafter Weise umfasst das Pulverbeschichtungsmaterial einen
Anti-Reibungs-Bestandteil, um die Reibungs- und/oder andere Kräfte zwischen
den Teilchen des Pulverbeschichtungsmaterials zu vermindern, um
die Fließeigenschaft
des Pulvers zu verbessern. Der Anti-Reibungs-Bestandteil kann Titandioxid,
kolloidales Siliciumdioxid, Talkum oder Stärke oder eine Kombination aus
diesen sein.
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Wenn
das Beschichtungsmaterial für
Tabletten eingesetzt wird, die ihren Wirkstoff „unmittelbar" freisetzen (immediate
release tablets), umfasst das Pulvermaterial in vorteilhafter Weise
ein Mittel, das den Zerfall fördert
(disintegrator), und die Beschichtung aufreißen kann. Im Falle einer Beschichtung
auf einem Tablettenkern erleichtert der Zusatz eines Stoffes, der
den Zerfall fördert,
in der Beschichtung den Zerfall der Beschichtung, sobald die Tablette
eingenommen wurde.
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Der
Stoff, welcher den Zerfall fördert,
kann einer sein, der rasch und in großem Maße bei Kontakt mit Feuchtigkeit
quillt und dabei die Beschichtung aufreißt. Manche Stoffe, die den
Zerfall fördern,
können
quellen, um einen Raum bis zum 40-fachen ihres ursprünglichen
Volumens innerhalb von Sekunden einzunehmen. Beispiele geeigneter
Stoffe, welche den Zerfall fördern,
umfassen Natriumstärkeglykolat
(vernetzt) und Natriumcarboxymethylcellulose (vernetzt).
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In
alternativer Weise oder zusätzlich
kann der Stoff, welcher den Zerfall fördert, von der Art eines Dochtes
sein, der den Durchtritt der Feuchtigkeit durch die Beschichtung
bis zum Tablettenkern ermöglicht,
der jedoch verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Tablettenkern zurück durch
die Beschichtung dringt, und dabei ein Aufreißen der Beschichtung verursacht.
Beispiele geeigneter Stoffe, welche den Zerfall fördern, nach
Art eines Dochtes umfassen natürliche
Stärke,
vernetztes PolyVinylpyrrolidon (Crosprovidone).
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Der
Stoff, welcher den Zerfall fördert,
kann von der Art sein, der ein Gas erzeugt, zum Beispiel Natriumcarbonat,
Natriumhydrogencarbonat oder Natriumglycinat.
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Vorzugsweise
enthält
das Pulverbeschichtungsmaterial weniger als 10 Vol.-% eines Stoffes,
der den Zerfall fördert.
Vorzugsweise enthält
das Pulver weniger als 5 Gew.-%, bevorzugt weniger als 2 Gew.-%,
stärker
bevorzugt weniger als 1 Gew.-%, am meisten bevorzugt etwa 0,5 Gew.-%
eines Stoffes, welcher den Zerfall fördert.
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Vorzugsweise
umfasst das Pulverbeschichtungsmaterial einen oder mehrere Stoffe,
welche opak machen (opacifiers), zum Beispiel Titandioxid oder Talkum.
Vorzugsweise umfasst das Material weniger als 50 Gew.-%, bevorzugt
weniger als 40 Gew.-%, stärker
bevorzugt weniger als 30 Gew.-% oder weniger als 10 Gew.-% Stoffe,
die opak machen, bezogen auf das Gewicht des Materials.
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Vorzugsweise
umfasst das Pulverbeschichtungsmaterial einen oder mehrere Farbstoffe,
zum Beispiel Metalloxide oder Lacke, zum Beispiel Aluminiumlacke,
Eisenoxid, Farbstoffe, und es kann einen oder mehrere Stoffe umfassen,
die den Geschmack verändern,
zum Beispiel Aspartam, Acesulfam k, Cyclamate, Saccharin, Zucker
und Zuckeralkohole oder Geschmacksstoffe. Vorzugsweise umfasst das
Material weniger als 10 Gew.-%, bevorzugt von 1 bis 5 Gew.-% Farbstoffe,
bezogen auf das Gewicht des Materials, und vorzugsweise weniger
als 5 %, stärker
bevorzugt weniger als 1 % der Geschmacksstoffe, bezogen auf das
Gewicht des Materials. Wenn der Geschmacksstoff ein Süßstoff ist,
umfasst das Material vorzugsweise weniger als 0,5 Gew.-% des Süßstoffes.
Vorzugsweise umfasst das Material weniger als 5 Gew.-% Farbstoffe
und Geschmacksstoffe, bezogen auf das Gewicht des Materials. Es
wird gewürdigt
werden, dass der Anti-Reibungs-Bestandteil,
der opak-machende Stoff, der Farbstoff sowie der geschmacksverändernde
Stoff, dieselbe Verbindung oder Verbindungen umfassen kann wie jene
(r) eines anderen Bestandteils des Pulverbeschichtungsmaterials.
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Das
Pulverbeschichtungsmaterial kann ein biologisch aktives Material
umfassen, das heißt,
ein Material, welches die Geschwindigkeit eines Prozesses in einer
biologischen Umgebung erhöht
oder verlangsamt. Das biologisch aktive Material kann eines sein,
das physiologisch aktiv ist. Das Beschichtungsmaterial, welches
das aktive Material umfasst, kann zum Beispiel auf einen Tablettenkern
aufgetragen werden, der dasselbe oder ein anderes aktives Material
enthält,
oder kann auf einen Kern aufgetragen werden, der kein aktives Material
enthält.
Das aktive Material kann ein oder mehrere Verbindungen umfassen.
Das aktive Material kann Mittel umfassen, welche die Säureverdauung
und die selbstständige
Beweglichkeit (des Darmes) (acidpeptic and motility influencing
agents) beeinflussen, Abführmittel,
Mittel gegen Durchfall, colo-rektale Mittel, Enzyme der Bauchspeicheldrüse und Gallensäuren, Mittel
gegen (Herz)-Rhythmusstörungen,
Mittel gegen Angina pectoris, harntreibende Mittel, Mittel gegen
hohen Blutdruck, Anti-Coagulantien, Anti-Thrombotika, Fibrinolytika, Haemostatika,
Mittel zur Senkung der Blutfette, Mittel gegen Anämie und
Neutropenie, Schlafmittel, Anxiolytika, Antipsychotika, Antidepressiva.
Antiemetika, krampflösende
Mittel, Mittel zur Anregung des zentralen Nervensystems, schmerzstillende
Mittel, fiebersenkende Mittel, Mittel gegen Migräne, nicht-stereoidale entzündungshemmende
Mittel, Mittel gegen Gicht, Muskel-Relaxantien, neuromuskuläre Mittel,
Steroide, hypoglykämische
Mittel, hyperglykämische
Mittel, diagnostische Mittel, Antibiotika, Mittel gegen Pilze, Mittel
gegen Malaria, Mittel gegen Viren, Immunsuppressiva, Nahrungsmittel,
Vitamine, Elektrolyte, anorektische Mittel, Mittel zur Unterdrückung des
Appetits, Bronchodilatatoren, Expektorantien, Antitussiva, Mucolytika,
Mittel gegen Völlegefühl, Mittel
gegen Glaukome, orale empfängnisverhütende Mittel,
diagnostische und/oder anti-neoplastische Mittel.
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Der
Tablettenkern, auf den das Pulverbeschichtungsmaterial aufgetragen
wird, wird üblicherweise
ein oder mehrere inaktive Mittel umfassen. Das inaktive Mittel kann
Verdünnungsstoffe
umfassen, zum Beispiel einschließlich Lactose, Saccharose,
Dextrose, Stärke,
Cellulose, mikrokristalline Cellulose, Bindemittel, zum Beispiel
Poly-Vinylpyrrolidon, Stärke-Klebstoff,
Gelatine, Akaziengummi; Mittel, welche den Zerfall fördern, zum
Beispiel vernetzte Natriumcarboxymethylcellulose, Natriumstärkeglykolat,
vernetztes Poly-Vinylpyrrolidon; Schmiermittel, zum Beispiel Magnesiumstearat,
Natriumstearylfumarat; Gleitmittel, zum Beispiel kolloidales Siliciumdioxid,
Talkum; grenzflächenaktive
Mittel, zum Beispiel Mittel zur Befeuchtung: Natriumdodecylsulfat,
Natriumdocusat; Farbstoffe; Geschmacksstoffe und/oder gaserzeugende
Stoffe, zum Beispiel Natriumbicarbonat und Citronensäure.
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Der
Tablettenkern kann ebenso ein oder mehrere vorstehend erwähnte aktive
Materialien umfassen.
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Vorzugsweise
umfasst das Pulverbeschichtungsmaterial mindestens 0,5 Gew.-%, stärker bevorzugt
1 Gew.-% des aktiven Materials, bezogen auf das Gewicht des Pulverbeschichtungsmaterials.
Zum Beispiel können
10 mg Beschichtung auf einer Tablette annähernd mindestens 0,05 mg des
aktiven Materials enthalten.
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Die
Anteile, in denen die Bestandteile des Pulverbeschichtungsmaterials
gemischt werden, sind in großem
Maße von
den Materialien abhängig,
welche das Pulverbeschichtungsmaterial umfassen, sowie von der Natur
des zu beschichtenden Substrates. Die Anteile werden so eingestellt,
dass die gewünschten
elektrischen und die Schmelz-Eigenschaften des Pulverbeschichtungsmaterials
erhalten werden. Üblicherweise
wird das Pulverbeschichtungsmaterial mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise
mindestens 15 Gew.-%, bevorzugt etwa 20 Gew.-% des ersten Bestandteils
enthalten. Üblicherweise
wird das Pulverbeschichtungsmaterial mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise
mindestens 20 Gew.-%, und stärker
bevorzugt mindestens 40 Gew.-% des zweiten Bestandteils enthalten,
in jedem Fall bezogen auf das Gewicht des Pulverbeschichtungsmaterials. Vorzugsweise
beträgt
das Gewichtsverhältnis
des zweiten Bestandteils zum ersten Bestandteil etwa 3:1. Das Verhältnis der
Bestandteile hängt
von dem Material ab, das die ersten und zweiten Bestandteile umfassen.
Das Verhältnis
kann 2:1 oder 1:1 sein.
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Die
Erfindung liefert ferner ein Beschichtungsmaterial für die elektrostatische
Beschichtung eines pharmazeutischen Substrats, wobei das Beschichtungsmaterial
aktives Material umfasst. Wie vorstehend angegeben, kann das Beschichtungsmaterial,
welches das aktive Material umfasst, zum Beispiel auf einen Tablettenkern
aufgetragen werden, der dasselbe oder ein anderes aktives Material
enthält,
oder es kann auf einen Kern aufgetragen werden, der kein aktives
Material enthält.
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Falls
sehr kleine Dosen eines aktiven Materials in Tablettenform verabreicht
werden sollen, wird das aktive Material mit einem großen Volumen
von nicht-aktivem "Füllstoff"-Material gemischt,
um damit eine Tablette von handhabbarer Größe herzustellen. Bisher wurden
das aktive Material und das Füllstoff-Material einfach
miteinander vermengt, und Dosen der erhaltenen Mischung wurden zu
Tabletten verarbeitet. Es wurde gefunden, dass es sehr schwierig
ist, die Menge des in jeder Tablette enthaltenen aktiven Materials
genau zu kontrollieren, so dass es zu einer schlechten Gleichförmigkeit
der einzelnen Dosen kommt. Dies ist insbesondere der Fall, wenn
die erforderliche Menge des aktiven Materials in jeder Tablette
sehr gering ist.
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Dadurch,
dass das aktive Material auf die Oberfläche der Tablette aufgetragen
wird, wurde gefunden, dass es möglich
ist, sehr geringe Mengen eines aktiven Materials genau auf die Tablette
aufzutragen, was zu einer verbesserten Reproduzierbarkeit der Dosis
führt.
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Die
Menge des aktiven Materials, das in dem Beschichtungsmaterial enthalten
ist, hängt
selbstverständlich
von der Größe der Dosis
des aktiven Materials ab, die auf das Substrat aufgebracht werden
soll, sowie von der Dicke der Beschichtung, die gebildet werden
soll. Üblicherweise
umfasst das Material mindestens 0,5 Gew.-% des aktiven Materials,
bezogen auf das Gewicht des Beschichtungsmaterials.
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In
vorteilhafter Weise ist das Beschichtungsmaterial ein Pulverbeschichtungsmaterial.
Das Beschichtungsmaterial kann daher in vorteilhafter Weise unter
Verwendung eines Verfahrens aufgetragen werden, das ähnlich zu
dem vorstehend Beschriebenen ist, so dass das Beschichtungsmaterial
genau und mit einem geringen Über-Sprühen auf
das Substrat aufgebracht werden kann.
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Vorzugsweise
besitzt das Pulverbeschichtungsmaterial, welches das aktive Material
umfasst, mindestens 90 % der Anzahl der Teilchen mit einer Teilchengröße von nicht
mehr als 50 μm.
Vorzugsweise besitzen mindestens 90 % der Anzahl der Teilchen des
Pulvers eine Teilchengröße von weniger
als 30 μm,
stärker
bevorzugt von weniger als 20 μm.
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Die
Erfindung stellt ebenfalls die Verwendung eines Beschichtungsmaterials,
das ein aktives Material umfasst, für die elektrostatische Beschichtung
eines Substrats bereit, insbesondere für die elektrostatische Beschichtung
eines Kerns einer pharmazeutischen Tablette.
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Der
erste Gesichtspunkt der Erfindung stellt ebenfalls ein Verfahren
zur elektrostatischen Beschichtung eines pharmazeutischen Tablettenkerns
mit einem Pulvermaterial bereit, wobei das Pulvermaterial wie vorstehend
definiert wurde.
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Der
erste Gesichtspunkt der Erfindung stellt ferner ein Pulverbeschichtungsmaterial
zur Verwendung bei der elektrostatischen Beschichtung eines Substrats
bereit, wobei das Pulver durch ein vorstehend beschriebenes Verfahren
erhältlich
ist.
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Der
erste Gesichtspunkt der Erfindung stellt darüber hinaus eine pharmazeutische
Tablette bereit, die einen Tablettenkern und ein Pulvermaterial,
wie vorstehend definiert, umfasst.
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Der
erste Gesichtspunkt der Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur
Beschichtung eines pharmazeutischen Tablettenkerns mit einem Pulver
bereit, wobei das Verfahren die Schritte umfasst, Halten des Tablettenkerns
benachbart zu einer Quelle des Pulverbeschichtungsmaterials in solch
einem elektrischen Feld, und mit mindestens einem Teil des Kerns,
der in einem solchen elektrischen Potential gehalten wird, das von
jenem des Beschichtungsmaterials verschieden ist, so dass die Anwendung
einer elektrischen Potential-Differenz dazu führt, dass das Pulver von der
Quelle des Pulvers zum Tablettenkern gelenkt wird, und dass eine
Oberfläche
des Kerns mit dem Pulverbeschichtungsmaterial beschichtet wird.
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Da
die Beschichtung des Tablettenkerns die Lenkung des Pulvermaterials
auf den Tablettenkern hin als ein Ergebnis der Anwendung eines elektrischen
Feldes und einer elektrischen Potential-Differenz zwischen mindestens
einem Teil des Tablettenkerns und dem Pulvermaterial beinhaltet,
kann der Bestimmungsort des Pulvermaterials eingeschränkt werden,
zumindest vorübergehend,
auf die Oberfläche
des Kerns der Tablette, falls diese so angeordnet ist, dass sie
die einzige exponierte Oberfläche
ist, die sich in der Nachbarschaft des Pulvermaterials befindet
und bei einer geeigneten Potential-Differenz gegenüber dem
Pulvermaterial gehalten wird.
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Ein
besonderer Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass es als ein kontinuierliches
Verfahren ausgeführt werden
kann.
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In
vorteilhafter Weise wird der Tablettenkern auf einem Fördermittel
durch einen Abschnitt gefördert, welcher
der Quelle des Pulvermaterials benachbart ist. Durch Fördern des
Tablettenkerns ist es möglich,
zu gewährleisten,
dass der Tablettenkern genau während
des Beschichtungsverfahrens gehandhabt werden kann, so dass auch
ein brüchiger
Tablettenkern nicht zerstört
wird.
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Das
Verfahren kann eingesetzt werden, um Tablettenkerne zu beschichten,
die zu brüchig
sein würden,
um herkömmlichen
Tablettenbeschichtungs-Verfahren zu widerstehen. Somit ermöglicht die
Erfindung, dass Tabletten von herkömmlicher Gestalt, jedoch von
einem breiteren Bereich der Zusammensetzungen, hergestellt werden;
Tabletten, die keine herkömmliche
Gestalt aufweisen, können
ebenso durch die Erfindung hergestellt werden, zum Beispiel solche
mit gegenüberliegenden
flachen Oberflächen
im Vergleich zu jenen herkömmlichen
gewölbten
Oberflächen.
Solche Tabletten mit flachen Oberflächen sind im Allgemeinen zu
brüchig,
um sie mittels herkömmlicher
Verfahren zu beschichten. Darüber
hinaus lagern die flachen Oberflächen der
Tabletten häufig
aneinander an, indem sie Tablettenzwillinge oder Gruppen von Tabletten
bilden, welche dann nicht ordnungsgemäß beschichtet werden, falls
herkömmliche
Beschichtungsverfahren eingesetzt werden.
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Der
Tablettenkern kann von der vorstehenden Umgebung der Quelle des
Pulverbeschichtungsmaterials gehalten werden, und das Pulver kann
von der Quelle aufwärts,
auf das Substrat zu, und auf die untere Oberfläche des Substrates gelangen.
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Der
Tablettenkern, der durch das vorstehend definierte Beschichtungsverfahren
hergestellt wurde, kann entweder nur teilweise beschichtet sein,
und in vorteilhafter Weise umfasst das Beschichtungsverfahren den
weiteren Schritt des Haltens des beschichteten Tablettenkerns in
der Nachbarschaft zu einer Quelle des Pulverbeschichtungsmaterials
in solch einem elektrischen Feld, und wobei mindestens ein Teil
des Kerns bei einem solchen elektrischen Potential gehalten wird,
das von jenem des Beschichtungsmaterials verschieden ist, so dass
die Anwendung der elektrischen Potential-Differenz dazu führt, dass
das Pulver von der Quelle des Pulvers zum Tablettenkern hin gelenkt
wird, und dass eine unbeschichtete Oberfläche des Kerns mit dem Pulverbeschichtungsmaterial
beschichtet wird. Auf diese Weise kann eine Beschichtung über die
gesamte Oberfläche
des Tablettenkerns bereitgestellt werden, und verschiedene Beschichtungsmaterialien
können
für die Beschichtung
verschiedener Teile des Kerns verwendet werden. Zum Beispiel kann
eine unterschiedlich gefärbte
Beschichtung auf jeder der gegenüberliegenden
Flächen
der Tablette gebildet werden.
-
Der
erste Gesichtspunkt der Erfindung liefert darüber hinaus eine pharmazeutische
Tablette, die mittels eines vorstehend definierten Verfahrens elektrostatisch
beschichtet wurde.
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Das
Pulverbeschichtungsmaterial und das Beschichtungsverfahren gemäß dem ersten
Gesichtspunkt der Erfindung wurden insbesondere für die Beschichtung
pharmazeutischer Tablettenkerne entwickelt, und um den strengen
Anforderungen zu entsprechen, welche diesem Material aufgrund dieser
Anwendung aufgebürdet
werden. Nachdem wir ein Material und ein Verfahren entwickelt haben,
welches für
die Verwendung zur Beschichtung pharmazeutischer Tablettenkerne
geeignet ist, haben wir ebenfalls an dere Anwendungen in Betracht
gezogen, bei denen das Material und das Verfahren nützlicherweise
herangezogen werden könnte.
Innerhalb der pharmazeutischen Industrie kann das Material und das
Verfahren zum Beispiel dazu herangezogen werden, um andere pharmazeutische
Produkte zu beschichten, die nicht oral eingenommen werden, zum Beispiel
ein Pessar, ein Bougie oder Zäpfchen
oder andere pharmazeutische Substrate.
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Somit
wird gemäß einem
zweiten Gesichtspunkt der Erfindung ein Pulverbeschichtungsmaterial
für die Verwendung
zur elektrostatischen Pulverbeschichtung eines pharmazeutischen
Substrates bereitgestellt, wobei das Material eine oder mehrere
der folgenden Eigenschaften besitzt:
- a) dass
es für
Menschen und/oder Tiere essbar ist,
- b) dass es aus mindestens zwei verschiedenen Bestandteilen besteht,
wobei die Teilchen vorzugsweise Verbundteilchen sind,
- c) dass es zu einem Beschichtungsfilm bei einer Temperatur von
weniger als 250°C
bei atmosphärischem Druck
schmelzbar ist,
- d) dass mindestens 30 Vol.-% der Teilchen eine Teilchengröße in dem
Bereich von 5 μm
bis 20 μm
aufweisen,
- e) dass es für
eine Bewegung unter der Wirkung elektrostatischer Kräfte empfänglich ist,
wobei die Empfänglichkeit
mittels eines hier definierten Tests bestimmt wird.
-
Es
ist besonders vorteilhaft, dass das Pulverbeschichtungsmaterial
ein physiologisch verträgliches Material
und vorzugsweise ein pharmazeutisch verträgliches Material ist. Wie vorher
angegeben, bürdet
dieser Umstand den verwendeten Pulverbeschichtungsmaterialien ernsthate
Beschränkungen
auf.
-
Das
Material kann ebenso eine der anderen Eigenschaften aufweisen, auf
die vorstehend Bezug genommen wurde, als die Materialien zur Beschichtung
pharmazeutischer Tablettenkerne beschrieben wurden.
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Die
Erfindung stellt ebenso ein Verfahren zur Herstellung von Pulverbeschichtungsmaterial
bereit, das mindestens zwei verschiedene Bestandteile für die Verwendung
zur elektrostatischen Beschichtung eines Substrates umfasst, wobei
das Verfahren den Schritt der gemeinsamen Verarbeitung der mindestens
zwei verschiedenen Bestandteile umfasst.
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Der
zweite Gesichtspunkt der Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur
elektrostatischen Beschichtung eines pharmazeutischen Substrats
mit einem Pulverbeschichtungsmaterial, wie vorstehend definiert,
bereit.
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Falls
auf eine Prozentangabe, bezogen auf die Anzahl der Teilchen, Bezug
genommen wird, zum Beispiel auf die Prozentangabe, bezogen auf die
Anzahl der Teilchen mit einer bestimmten Teilchengröße, dann werden
die Teilchen vorzugsweise ebenso jene Prozentzahl besitzen, die
sich auf das Volumen der Teilchen von jener Größe bezieht. Wenn darüber hinaus
auf die Prozentangabe, bezogen auf das Volumen der Teilchen, Bezug
genommen wird, werden die Teilchen vorzugsweise ebenfalls jene Prozentzahl
besitzen, die sich auf das Gewicht der Teilchen bezieht.
-
Ein
Verfahren zur Beschichtung eines Kerns einer pharmazeutischen Tablette
und bestimmte Pulverbeschichtungsmaterialien, die für die Verwendung
zur Beschichtung von Kernen pharmazeutischer Tabletten geeignet
sind, wird nachfolgend anhand eines Beispiels unter Bezugnahme auf
die begleitenden Zeichnungen beschrieben werden, in denen:
-
1 schematisch
eine Seitenansicht einer Vorrichtung zur Beschichtung eines Tablettenkerns
zeigt; und
-
2 schematisch
einen Querschnitt einer Trommel der Vorrichtung der 1 zeigt.
-
Die
Vorrichtung, die in 1 schematisch gezeigt ist, ist
für die
Beschichtung beider Flächen
eines pharmazeutischen Tablettenkerns bestimmt. Die Vorrichtung
umfasst eine geneigte Rinne 10 zur Zuführung der Tablettenkerne, welche
zu einer ersten drehbaren Trommel 12 führt. Die Trommel 12 ist
aus Stahl und besitzt ringförmige
Vertiefungen (2) an ihrer äußeren Oberfläche, in
denen jeweils ein Kern durch Ansaugen gehalten werden kann, wie
später
erklärt
werden wird.
-
Die
Trommel 12 ist in der gezeigten Pfeilrichtung drehbar.
Dem Umfang der Trommel 12 benachbart, abwärts von
der Rinne 10 zur Zuführung
der Tabletten befindet sich eine Vorbehandlungsstation, die eine
elektrostatische Sprühkanone 16 umfasst,
welche dazu führt,
dass exponierte Oberflächen
der Kerne mittels geladener Tröpfchen
aus der Kanone 16 überzogen
werden. Abwärts
von der Vorbehandlungsstation befindet sich eine Beschichtungsstation
B, die ein schwingendes Pulverbrett 18 zum Halten, Fluidisieren
und zur Zurückführung des
Pulvers in die Beschichtungszone D umfasst, mit dem die Kerne beschichtet
werden sollen. Abwärts von
der Beschichtungsstation ist eine Schmelzstation C, die einen Heizer 20 umfasst.
Nach der Schmelzstation C durchlaufen die beschichteten Kerne eine
Kühlstation,
die nicht gezeigt ist, in der kühle
Luft über
und um die Kerne geleitet wird, um die geschmolzene Beschichtung
zu kühlen.
-
Eine
zweite Trommel 12' ist
der ersten Trommel 12 benachbart, wobei die Klemme zwischen
den Trommeln abwärts
von der Schmelzstation C gelegen ist. Die zweite Trommel 12' dreht sich
in entgegengesetztem Sinn zur ersten Trommel 12, wie durch
den Pfeil angezeigt. Die zweite Trommel 12' ist mit einer Vorbehandlungsstation
A' ausgestattet,
die eine Kanone 16' umfasst,
eine Beschichtungsstation B',
die ein Pulverbrett 18' umfasst,
eine Schmelzstation C',
die einen Heizer 20' umfasst,
und eine Kühlstation
(nicht gezeigt).
-
Eine
Rinne 22 zum Sammeln der Kerne ist abwärts von der zweiten Trommel 12' und abwärts von
der Schmelzstation C' geneigt,
um die geschichteten Kerne aufzunehmen, damit sie weiter verarbeitet
und verpackt werden.
-
Die
erste Trommel 12 wird in näheren Einzelheiten unter Bezugnahme
auf die 2 beschrieben werden. Sie umfasst
eine drehbare Schale 24, deren Außenfläche die Vertiefungen 14 trägt. In 2 sind
lediglich fünf
beispielhafte Vertiefungen 14 gezeigt; es wird zu würdigen sein,
dass in der Praxis viel mehr Vertiefungen gleichmäßig beabstandet
entlang des Umfangs um die Schale 24 herum sein werden,
und dass einige Reihen entlang des Umfangs über die Breite der Trommel
vorhanden sein können,
entweder gebildet durch eine zusammenhängende Schale oder durch einige
Schalen, die Seite an Seite befestigt sind. Die Vertiefungen 14 auf
den Trommeln sind so gestaltet und dimensioniert, um sicherzustellen,
dass die vollständige
Stirnfläche des
Kerns und die halbe Tiefe der Seitenwand exponiert sind, während sich
der Kern auf der Trommel befindet. Im Fall eines kreisförmigen Tablettenkerns
wird ein Durchmesser der Vertiefung bevorzugt, der nahe jenem des
Kerndurchmessers ist. Bei manchen Anwendungen sollte die Tiefe der
Vertiefung so beschaffen sein, dass sie es ermöglicht, dass mindestens 50
% der Kerndicke den Teilchen des Beschichtungsmaterials exponiert wird,
so dass die Exposition der ersten Stirnfläche des Kerns und anschließend der
anderen zu einer vollständigen
Bedeckung des Kerns führt.
-
Jede
Vertiefung 14 ist von den anderen Vertiefungen auf der
Trommel elektrisch isoliert und ist mit einem jeweiligen Abnehmer-Arm 26 ausgestattet,
der sich strahlenförmig
einwärts
auf den Mittelpunkt der Trommel zu erstreckt, jedoch kurz vor dem
Mittelpunkt der Trommel endet. Der Abnehmer-Arm 26 ist
an der inneren Oberfläche
der Schale 24 befestigt und dreht sich mit dieser. Jeweils
ein einander zugeordneter Abnehmer-Arm 26 und eine Vertiefung 14 ergeben
zusammen eine sich bewegende Elektrode, um einen Kern in der Vertiefung
aufzuladen. Jede Vertiefung 14 besitzt Mittel zum Halten
des Kerns gegenüber
Kräften,
wie zum Beispiel der Schwerkraft, zum Beispiel einen Durchtritt 28 durch
ihre Wand, welche in Verbindung mit einer mehrfachen Saugvorrichtung 30 stehen
kann, welche sich nicht mit der Schale dreht und sich entlang eines Abschnittes
des Umfanges der Trommel innerhalb von unmittelbar aufwärts von
der Rinne 10 zur Zuführung der
Kerne bis zur Umgebung der Klemme zwischen der ersten Trommel 12 und
der zweiten Trommel 12' erstreckt.
-
Eine
erste, geerdete, stationäre,
gebogene Elektrode 32 ist innerhalb der Trommel an einer
Winkelposition gelegen, welche der Vorbehandlungsstation A entspricht.
Eine zweite, stationäre,
bogenförmige
Elektrode 34 bei einer Potential-Differenz gegenüber der
Erde ist innerhalb der Trommel an einer Winkelposition gelegen,
welche der Beschichtungsstation B entspricht. Die äußeren bogenförmigen Oberflächen der
stationären Elektroden
befinden sich in demselben radialen Abstand vom Mittelpunkt der
Trommel wie die freien Enden der Abnehmer-Arme 26 der sich
bewegenden Elektroden. Wenn sich die Schale 24 dreht, kommen
die sich bewegenden Elektroden der Reihe nach mit den ersten und
zweiten stationären
Elektroden in Kontakt. Die Trommel 12 wird bei derselben
Potential-Differenz gegenüber
der Erde gehalten wie das Beschichtungspulver, vorzugsweise bei
dem Erdpotential, vorzugsweise, indem es mit dem Pulverbrett 18 verbunden
wird.
-
Die
zweite Trommel 12' ist ähnlich der
ersten Trommel konstruiert und umfasst eine drehbare Schale mit
Vertiefungen, Abnehmer-Armen und ersten und zweiten stationären Elektroden,
sowie einer mehrfachen Saugvorrichtung. Die Winkelpositionen der
ersten und zweiten stationären
Elektroden entsprechen der zweiten Vorbehandlungsstation A' und der zweiten
Beschichtungsstation B',
und die mehrfache Saugvorrichtung erstreckt sich von unmittelbar
aufwärts
von der Klemme zwischen den zwei Trommeln bis zur Umgebung der Rinne 22 zum
Sammeln der Kerne.
-
Im
Betrieb werden die Kerne der Rinne 10 zum Zuführen der
Kerne kontinuierlich zugeführt.
Ein Kern gelangt in die Rinne 10 zum Zuführen der
Kerne abwärts
in eine Vertiefung 14 in der sich drehenden Schale 24 der
ersten Trommel 12. Bei jener Winkelposition liegt die Vertiefung über der
mehrfachen Saugvorrichtung 30, und so wird der Kern in
der Vertiefung durch Ansaugen über
den Durchtritt 28 in der Schale gehalten. Die Schale 24 dreht
sich weiter, um den Kern zur Vorbehandlungsstation A zu bringen,
bei der der Abnehmer-Arm 26, der der Vertiefung 14 benachbart
ist, die erste stationäre
Elektrode 32 kontaktiert, und die sich bewegende Elektrode
erdet, und somit wird der Kern in der Vertiefung gehalten. Wenn
der geerdete Tablettenkern die elektrostatische Sprühkanone 16 passiert,
wird seine exponierte Oberfläche
mit geladenen Tröpf chen
einer Flüssigkeit
besprüht,
die das Einfangen steigert, zum Beispiel Polyethylenglykol.
-
Die
Schale 24 dreht sich weiter und unterbricht den Kontakt
der sich bewegenden Elektrode 26 mit der ersten stationären Elektrode 32 und
bringt sie in Kontakt mit der zweiten stationären Elektrode 34,
wenn sich die Tablette der Beschichtungsstation B nähert. Die
exponierte, mit Polyethylenglykol behandelte Kernoberfläche befindet
sich jetzt bei einer Potential-Differenz
gegenüber
der Erde, und das Beschichtungspulvermaterial wird von dem Pulverbrett 18 kraft
der elektrostatischen Kräfte
auf sie gerichtet. Das Potential, welches gut erzeugt wird, indem
die Oberfläche
der Trommel und das Pulver bei derselben Potential-Differenz gegenüber der Erde
gehalten werden, wie jeweils gegeneinander, und indem der Kern bei
einer anderen Potential-Differenz gegenüber der Erde gehalten wird,
stellt sicher, dass das Pulver zum Kern hingezogen wird, aber die
Oberfläche
der Trommel im wesentlichen frei von Pulver bleibt.
-
Die
Schale 24 dreht sich weiter und unterbricht den Kontakt
der sich bewegenden Elektrode 26 mit der zweiten stationären Elektrode 34 und
bringt den Kern zur Schmelzstation C, wo das Heizgerät 20 das
Pulver auf der beschichteten Oberfläche des Kerns schmilzt, um
einen kontinuierlichen Film zu bilden.
-
Wenn
sich die Schale 24 weiterdreht, verlässt der Kern die Schmelzstation
C und gelangt durch die Kühlstation
(nicht gezeigt), und die Vertiefung, welche den Kern trägt, liegt
nicht länger über der
mehrfachen Saugvorrichtung 30. Der Kern fällt von
der ersten Trommel 12 in eine Vertiefung auf der Außenoberfläche der zweiten
Trommel 12' mit
einer unbeschichteten Oberfläche
am äußersten
Rand der Trommel 12';
die Vertiefung steht in Verbindung mit der mehrfachen Saugeinrichtung 30 der
zweiten Trommel. Die Beschichtung des Kerns wird vervollständigt, wenn
er durch die jeweils zweite Vorbehandlungs- (A'), Beschichtungs- (B'), Schmelz- (C') und Kühl-Station gelangt. Das Pulverbeschichtungsmaterial
an der zweiten Beschichtungsstation kann dasselbe sein wie an der
ersten, oder verschieden. Somit können Tabletten mit verschieden
beschichteten Oberflächen
hergestellt werden. Wenn die beschichtete Tablette in die Nähe der Sammelrinne 22 kommt, liegt
die Vertiefung, welche sie trägt,
nicht mehr länger über der
mehrfachen Saugvorrichtung, und die beschichtete Tablette fällt in die
Rinne und wird weiter verarbeitet und verpackt.
-
Die
Trommeln selbst besitzen vorzugsweise mindestens 60 mm im Durchmesser
und nicht weniger als der kleinste Tablettendurchmesser in der Breite,
und sie rotieren mit mindestens einer halben Umdrehung pro Minute.
Der Saugdruck in den mehrfachen Saugvorrichtungen ist ausreichend,
um die Tabletten gegen die Schwerkraft zu halten, vorzugsweise zwischen
0,2 und 0,6 bar unterhalb des atmosphärischen Drucks.
-
In
den elektrostatischen Sprühkanonen 16, 16', bei den Vorbehandlungsstationen
A, A' wird eine halb-leitende
(semi-conducting) nicht-flüchtige
Flüssigkeit,
wie zum Beispiel Polyethylenglykol oder eine wässrige Lösung desselben, mit einer Geschwindigkeit
von 0,1 bis 1 ml/min einer Stahlkapillare mit einem inneren Durchmesser
von 0,05 bis 2 mm zugeführt.
Die Kapillare ist an eine, durch den Strom begrenzte Hochspannungs-Potential-Differenz
(bis zu 50 kV bei 30 bis 100 μA)
gegenüber
der Erde angeschlossen, wenn jeweils ein Tablettenkern auf einer
Trommel die Kanone passiert, und ein Nebel aus geladenen Tröpfchen wird
aus der Kapillare auf den Kern auf der Trommel ausgestoßen; da
die Kerne auf der Trommel bei den Vorbehand lungsstationen geerdet
sind, werden die geladenen Tröpfchen
durch das elektrische Feld zwischen der Kapillare und dem Kern auf
die exponierte Oberfläche
des Kerns geleitet, wo sie eingefangen werden. Die Kerne können bei
den Vorbehandlungsstationen bei einer Potential-Differenz gegenüber der
Erde gehalten werden, vorausgesetzt, dass sie ebenfalls bei einer
Potentialdifferenz gegenüber
den Kapillaren gehalten werden. In diesem Fall besitzt die erste
stationäre
bogenförmige
Elektrode 32 eine Potential-Differenz gegenüber der
Erde. Die Zufuhr der Tröpfchen
aus jeder Kapillare wird kontrolliert, indem die Spannung abgeschaltet
wird und die Kapillare über
einen Widerstand (1 bis 10 MΩ)
geerdet wird, wenn jeder Kern die Vorbehandlungsstation verlässt; dies
gewährleistet
ein genaues Ausschalten der Tröpfchen
zwischen den Tablettenkernen.
-
Bei
den Beschichtungsstationen B, B' wird
pulverförmiges
Beschichtungsmaterial durch schwingende Zuführungsvorrichtungen den schwingenden
Brettern 18, 18' zugeführt. Das
Niveau des Pulvers in den flachen Schalen wird durch ein Nivellierungsblatt
oberhalb jeder flachen Schale bestimmt. Das Pulver kann durch Schwingungen
fluidisiert (vibrofluidized) und kontinuierlich im Kreis geführt werden.
Die flachen Schalen können
aus einem Plastikmaterial sein, mit einem geerdeten Metallstreifen
unter dem Bogen, über
den die Tablettenkerne auf den jeweiligen Trommeln hinweg streichen,
oder sie können
metallische flache Schalen sein. Ein alternativer weg, die Teilchen
zu laden, besteht in der reibungselektrischen Aufladung. Die flachen
Schalen sind vorzugsweise 50 bis 150 mm lang und 3 bis 40 mm breit.
Falls mehr als eine flache Schale eingesetzt wird, um eine zweifach
oder vielfach gefärbte
Fläche
oder eine Fläche
bereitzustellen, die mehr als eine Polymer-Zusammensetzung trägt, werden
die Abmessungen der flachen Schalen in geeigneter Weise verschieden sein.
Die Tablettenkerne werden mittels einer Spannung von 3 bis 15 kV
geladen, die durch einen Strom bis 5 μA begrenzt wird.
-
Bei
den Schmelz- oder Trocknungs-Stationen C, C' wird Energie auf die Kernoberflächen übertragen, um
das Pulver zu schmelzen und um eine gleichförmige Beschichtung auf der
exponierten Oberfläche
des Kerns zu liefern. Die Energie wird geliefert, indem die Strahlung,
vorzugsweise im Bereich der infraroten Strahlung, gebündelt wird;
die Anforderung an die Energieleistung wird weitgehend durch das
Beschichtungsmaterial bestimmt werden. Nach dem Schmelzen oder Trocknen
wird die Beschichtung durch Kühlen
unter Verwendung eines Luftblasgerätes verfestigt.
-
Eine
bevorzugte Beschichtungsvorrichtung entsprechend der Erfindung kann
bis zu 300.000 Tablettenkerne in jeder Stunde beschichten.
-
Beispiele
für Pulverbeschichtungsmaterialien,
die für
die Verwendung in dem vorstehend beschriebenen Verfahren zur Beschichtung
von Tablettenkernen unter Bezugnahme auf die 1 und 2 geeignet
ist, werden nachfolgend gegeben:
-
Beispiel 1
-
Ein
trockenes Pulverbeschichtungsmaterial wurde durch das folgende Verfahren
hergestellt.
- (a) Eine Probe, die folgende Gewichtsteile
enthält:
55,5% | Eudragit
RS (Handelsname) (feingepulvertes Ammonium-Methacrylat-Copolymer) |
18,5% | Polyethylenglykol
(hohes Molekulargewicht: annähernd
20.000) |
15,0% | Titandioxid |
5,0% | Aluminiumlack |
5,0% | Natriumdodecylsulfat |
0,5% | Explotab
(Handelsname) (Natriumstärkeglykolat) |
0,5% | Aerosil
200 (Handelsname) (kolloidales Siliciumdioxid) |
wurde in einem Mischer mit hohen Scherkräften vorgemischt.
Vor
dem Mischen betrugen die Teilchengrößen der Bestandteile der Probe: TiO2 | 50
Vol.-% weniger als 5 μm |
Aluminiumlack | 50
Vol.-% weniger als 1 μm |
Natriumdodecylsulfat | 50
Vol.-% weniger als 100 μm |
Eudragit | 50
Vol.-% weniger als 40 μm |
Polyethylenglykol | 50Vol.-%
weniger als 60 bis 70 μm |
- (b) Die vorher gemischte Mischung wurde durch das folgende Verfahren
im Feuchten granuliert. Wasser wurde in einem Mischer mit hohen
Scherkräften
zu der unter dem vorstehenden Punkt (a) erhaltenen Mischung langsam
für einige
Minuten zugegeben, bis eine gekörnte
Mischung erhalten wurde. Das Gewicht des zugegebenen Wassers lag
zwischen etwa 10 bis 15% des Gewichts der vorgemischten Mischung.
- (c) Die im vorstehenden Schritt (b) erhaltene granulierte Mischung
wurde in einem Fließbett-Trockner
bei einer Temperatur von annähernd
45°C für etwa 20
bis 30 Minuten getrocknet, um ein Material mit einem Feuchtigkeitsgehalt
(gemessen als Verlust bei der Trocknung) von unter 3 Gew.-% zu ergeben.
- (d) Die im Schritt (c) erhaltenen Körner wurden mit einer Feinprallmühle gemahlen
(impact milled) und anschließend
unter Verwendung einer Strahlmühle
mit Flüssigkeit
(fluid energy mill) zu einem Pulver mikronisiert, das Teilchen mit
einer Größenverteilung
enthält,
so dass 50 Vol.-% der Teilchen eine Größe von weniger als 20 μm besitzen,
und nahezu 100 Vol.-% eine Größe von weniger
als 60 μm
besitzen. Der höchste Punkt
in der Größenverteilung
der Teilchen wurde bei etwa 10 μm
gesehen. Es wurde gefunden, dass das Pulver für die Bewegung unter der Wirkung
elektrostatischer Kräfte
wie vorstehend definiert empfänglich
ist.
- (e) Das Pulver wurde auf einen Tablettenkern unter Verwendung
des vorstehend beschriebenen Verfahrens und der Vorrichtung als
Schicht aufgetragen. Es wurde keine Vorbehandlung mit einer Flüssigkeit,
welche das Einfangen erhöht,
durchgeführt.
Die Pulverbeschichtung auf der Oberfläche des Tablettenkerns wurde anschließend unter
Verwendung einer Infrarot-Heizquelle geschmolzen, um das Beschichtungsmaterial
auf dem Tablettenkern auf eine Temperatur von oberhalb 130°C für etwa 5
Sekunden zu erhitzen. Die erhaltene Beschichtung besitzt eine gute
Opazität,
war glatt, glänzend
und leuchtend gefärbt.
Es wurde gefunden, dass die Dicke der Beschichtung weniger als 100 μm beträgt.
-
Die
Verteilung der Teilchengrößen der
Teilchen des Pulvers, welches in dem vorstehenden Schritt (d) hergestellt
wurde, wurde gemessen. Die Verteilung der Teilchengröße, gemessen
in Vol.-%:
-
Annähernd 50%
der Teilchen besitzen eine Größe von 15,05 μm bis 32,29 μm.
-
Annähernd 35%
der Teilchen besitzen eine Größe von 18,21 μm bis 32,29 μm.
-
Die
durchschnittliche Teilchengröße betrug
19,17 μm
(berechnet als ein häufigster
Wert (Mode)).
-
Beispiel 2
-
Eine
Probe, die folgende Gewichtsteile enthält:
59,6% | Eudragit
RS (Ammonium-Methacrylat-Copolymer) |
19,9% | Klucel
(Handelsname) (Hydroxypropyl-Cellulose) |
15,0% | Titandioxid |
5,0% | Aluminiumlack |
0,5% | Croscarmellose-Natrium
(vernetzte Natrium-Carboxymethyl-Cellulose) |
wurde verwendet, um ein Pulverbeschichtungsmaterial
gemäß dem in
den Schritten (a) bis (d) des Beispiels 1 beschriebenen Verfahren
herzustellen. Das Pulvermaterial wurde auf die Oberfläche eines
Tablettenkerns als Schicht aufgetragen und geschmolzen, wie in Schritt
(e) von Beispiel 1 beschrieben. Die erhaltene Beschichtung war glatt
und in hohem Maße
glänzend
mit starker Farbe und guter Opazität. Die Beschichtung wurde dahingehend
beurteilt, dass sie einen höheren
Glanz zeigt, als man für
eine herkömmliche
film-beschichtete Tablette erwarten würde.
-
Beispiel 3
-
Eine
Probe, die folgende Gewichtsteile enthält:
39,75% | Eudragit
RS (Ammonium-Methacrylat-Copolymer) |
39,75% | Klucel
(Hydroxypropyl-Cellulose) |
15,0% | Titandioxid |
5,0% | Aluminiumlack |
0,5% | Aerosil
200 (kolloidales Siliciumdioxid) |
wurde verwendet, um ein Pulverbeschichtungsmaterial
gemäß dem in
den Schritten (a) bis (d) des Beispiels 1 beschriebenen Verfahren
herzustellen. Das Pulverbeschichtungsmaterial wurde auf die Oberfläche eines
Tablettenkerns als Schicht aufgetragen und geschmolzen, wie in Schritt
(e) von Beispiel 1 beschrieben. Die erhaltene Beschichtung war glatt
und glänzend
mit kräftiger
Farbe und guter Opazität.
-
Beispiel 4
-
Eine
Probe, die folgende Gewichtsteile enthält:
60,0% | Eudragit
RS (Ammonium-Methacrylat-Copolymer) |
20,0% | Glycerylmonostearat |
15,0% | Titandioxid |
5,0% | Aluminiumlack |
wurde verwendet, um ein Pulverbeschichtungsmaterial
gemäß dem in
den Schritten (a) bis (d) des Beispiels 1 beschriebenen Verfahren
herzustellen. Das Pulverbeschichtungsmaterial wurde auf die Oberfläche eines
Tablettenkerns als Schicht aufgetragen und geschmolzen, wie in Schritt
(e) von Beispiel 1 beschrieben. Die erhaltene Beschichtung war glatt
und matt mit kräftiger
Farbe und guter Opazität.
-
Beispiel 5
-
Eine
Probe, die folgende Gewichtsteile enthält:
60,0% | Eudragit
RS (Ammonium-Methacrylat-Copolymer) |
20,0% | Xylitol |
15,0% | Titandioxid |
5,0% | Aluminiumlack |
wurde verwendet, um ein Pulverbeschichtungsmaterial
gemäß dem in
den Schritten (a) bis (d) des Beispiels 1 beschriebenen Verfahren
herzustellen. Das Pulverbeschichtungsmaterial wurde auf die Oberfläche eines
Tablettenkerns als Schicht aufgetragen und geschmolzen, wie in Schritt
(e) von Beispiel 1 beschrieben. Die erhaltene Beschichtung war halbglänzend mit
kräftiger
Farbe und guter Opazität.
-
Beispiel 6
-
Eine
Probe, die folgende Gewichtsteile enthält:
46,5% | Eudragit
RS (Ammonium-Methacrylat-Copolymer) |
28,0% | Klucel
(Hydroxypropyl-Cellulose) |
15,0% | Titandioxid |
5,0% | Aluminiumlack |
5,0% | Polyethylenglykol
6000 |
0,5% | Aerosil
200 (kolloidales Siliciumdioxid) |
wurde verwendet, um ein Pulverbeschichtungsmaterial
gemäß dem in
den Schritten (a) bis (d) des Beispiels 1 beschriebenen Verfahren
herzustellen. Das Pulverbeschichtungsmaterial wurde auf die Oberfläche eines
Tablettenkerns als Schicht aufgetragen und geschmolzen, wie in Schritt
(e) von Beispiel 1 beschrieben. Die erhaltene Beschichtung war glatt
mit kräftiger
Farbe und guter Opazität.
-
Beispiel 7
-
- (a) Eine Probe, die folgende Gewichtsteile
enthält:
56,25% | Polyethylenglykol |
20,0% | Titandioxid |
18,75% | Eudragit
RS (Ammonium-Methacrylat-Copolymer) |
5,0% | Aluminiumlack |
wurde unter Verwendung eines Mischers mit hohen
Scherkräften
gemischt. Vor dem Mischen hatten das Polyethylenglykol und Eudragit
eine ähnliche
Teilchengröße, wobei
mindestens 50 Vol.-% der Teilchen eine Größe zwischen von 100 μm bis 200 μm aufwiesen,
und mindestens 50 Vol.-% der Teilchen des Titandioxids und des Aluminiumlacks
eine Größe von weniger
als 1 μm
aufwiesen.
- (b) Die im Trockenen gemischte Mischung wurde anschließend gemahlen,
um ein Pulvermaterial mit einer Teilchengröße von weniger als 300 μm zu ergeben,
wobei mindestens 50 Vol.-% der Teilchen eine Größe zwischen von 100 μm bis 200 μm aufweisen.
- (c) Das Material wurde auf Tablettenkerne unter Verwendung des
vorstehend beschriebenen Verfahrens und der Vorrichtung als Schicht
aufgetragen, einschließlich
eines Vorbehandlungs-Sprühens
mit Polyethylenglykol. Die Pulverbeschichtung auf der Oberfläche des
Tablettenkerns wurde anschließend
unter Verwendung einer Infrarot-Heizquelle geschmolzen, um das Beschichtungsmaterial
auf dem Tablettenkern auf eine Temperatur oberhalb von 130°C für etwa 5
Sekunden zu erhitzen. Die erhaltene Beschichtung war glatt und in
hohem Maße
glänzend
mit kräftiger
Farbe und guter Opazität.
Die Beschichtung wurde dahingehend beurteilt, dass sie einen höheren Glanz
zeigt, als man für
eine herkömmliche
film-beschichtete Tablette erwarten würde.
-
Beispiel 8
-
Eine
Probe, die folgende Gewichtsteile enthält:
56,25% | Polyoxyethlyenglykol |
20,0% | Titandioxid |
18,75% | Eudragit
RS (Ammonium-Methacrylat-Copolymer) |
5,0% | Aluminiumlack |
wobei die Bestandteile eine Teilchengröße aufweisen,
die ähnlich
denen im Beispiel 7 vor der Mischung ist (das Polyoxyethylen besitzt
eine ähnliche
Teilchengröße zu jener
des Eudragits), wurde im Trockenen unter Verwendung eines Mischers
mit hoher Scherkraft vermengt, und die vermengte Mischung wurde
gemahlen, wie in Schritt (b) von Beispiel 7 beschrieben. Das erhaltene
Material wurde auf Tablettenkerne als Schicht aufgetragen, wie in
Schritt (c) von Beispiel 7 beschrieben, und die erhaltene Beschichtung
war glatt und in hohem Maße
glänzend
mit kräftiger
Farbe und guter Opazität.
Die Beschichtung wurde dahingehend beurteilt, dass sie einen höheren Glanz
zeigt, als man für
eine herkömmliche
film-beschichtete Tablette erwarten würde.
-
Während in
den vorstehend beschriebenen Beispielen alle Bestandteile in Form
von festem Teilchenmaterial vorliegen, soll es so verstanden werden,
dass das Pulverbeschichtungsmaterial auch Bestandteile umfassen
kann, welche in flüssiger
Form vorliegen.