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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine polymere Verbindung, die ein Glykopolymer enthält, insbesondere
ein Glykopolymer, das leicht zersetzt wird und bei dem die entstehenden
Zersetzungsprodukte leicht wiederverwertet werden können. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine polymere Verbindung, die ein
Glykopolymer mit einer Saccharidkomponente, wie einem Oligosaccharid,
aufweist, das ausschließlich Glucopyranose-Ringe
enthält.
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Beschreibung
des einschlägigen
Standes der Technik
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Aufgrund der Umweltverschmutzung
sind heute nicht nur Industrieabfälle sondern auch der Hausmüll zu einem
wesentlichen Gesichtspunkt geworden. Verschiedene Harze, die für industrielle
Materialien verwendet werden, lassen sich nicht leicht abbauen oder
wiederverwerten, und die Erforschung und Entwicklung von Entsorgungsverfahren,
die nur minimale schädliche
Einflüsse
auf die Umwelt haben, oder von neuen Materialien, die bei diesen
Verfahren verwendet werden können,
ist gefragt.
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Beispiele von herkömmlichen
Verfahren zum Entsorgen von Kunststoffabfällen, die weniger schädliche Einflüsse haben,
umfassen ein Verfahren, das die Schritte des thermischen oder chemischen
Zersetzens von Kunststoffabfällen
zu niedermolekularen Verbindungen und das anschließende Verbrennen
oder Vergraben dieser niedermolekularen Verbindungen aufweist. Das
Verbrennen kann jedoch zur Erderwärmung beitragen, da es mit
der Abgabe von Kohlendioxid verbunden ist, oder führt zu einer
Luftverschmutzung, wenn die Harze Halogene, Schwefel oder Stickstoff
enthalten. Fast alle gegenwärtig
in der Praxis verwendeten Harze bleiben beim Vergraben lange Zeit
unverändert,
in dieser Zeit treten Zusätze
und dergleichen aus den Harzen aus, wodurch eine Verschmutzung des
Bodens hervorgerufen wird.
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Angesichts der vorstehend genannten
Probleme wird aktiv die Entwicklung von biologisch abbaubaren polymeren
Verbindungen betrieben, die zum Zeitpunkt der abschließenden Entsorgung
wenig schädliche
Wirkungen auf die Umwelt ausüben
(zum Beispiel ungeprüfte
japanische Patentveröffentlichung
Nr. 5-287043). Biologisch abbaubare Harze werden im allgemeinen
in drei Arten unterteilt, und zwar (1) Produkte von Mikroorganismen,
(2) natürliche
Produkte, die von Pflanzen stammen, und (3) chemisch synthetisierte
Produkte. Ein Beispiel eines Produktes von einem Mikroorganismus,
das kommerziell erhältlich
ist, ist „BIOPOLE" (Handelsbezeichnung),
das von MONSANTO Co. Ltd. hergestellt wird. „BIOPOLE" ist ein copolymerisierter Polyester von
D-3-Hydroxybutylat und D-3-Hydroxyvalerat,
das von Alcaligenes eutroplus, das heißt Wasserstoffbakterien, stammt
und von Mikroorganismen biologisch zersetzt werden kann. Beispiele
von natürlichen
Produkten sind Kollagen, Gelatine, Stärke, Cellulose und Chitosan.
Diese natürlichen
Produkte sind an sich biologisch abbaubar. Ein Gemisch aus Stärke und
modifiziertem Polyvinylalkohol, ein durch chemisches Modifizieren
von Cellulose erhaltener Celluloseester und ein Komplex von Cellulose
und Chitosan sind typische natürliche
Produkte. Beispiele von chemisch synthetisierten, biologisch abbaubaren
Produkten sind wasserlösliche
Polymere, wie Polyvinylalkohol und Polyethylenglycol, und aliphatische
Polyester, wie Polyethylenadipat und Polycaprolactam.
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Für
die effiziente Ausnutzung der Resourcen werden Kunststoffabfälle in der
Zwischenzeit zu Verbindungen mit einem geringen Molekulargewicht
zersetzt. Diese Zersetzungsprodukte mit geringem Molekulargewicht
können
als Ausgangsmaterial für
die Herstellung von polymeren Verbindungen wiederverwertet werden.
Polystyrol wird zum Beispiel unter Verwendung eines festen Basenkatalysators
katalytisch zersetzt und als Styrol-Monomer oder -Dimer gewonnen
und als wiederverwertbares Material der Polymerisation zu Polystyrol
zugeführt.
In einem anderen Beispiel wird Polyethylenterephthalat durch (1)
Methanolyse unter Verwendung von Methanol, (2) Glykolyse unter Verwendung
von Ethylenglycol oder (3) Hydrolyse unter Verwendung einer Säure oder
einer Base zu Dimethylterephthalat, Ethylenglycol oder Terephthalsäure zersetzt.
Diese Zersetzungsprodukte können
dann als Ausgangsmaterial für
die Synthese von Polyethylenterephthalat oder anderen Chemikalien
verwendet werden. Laut der vorstehend aufgeführten Beispiele sind jedoch
zahlreiche Reinigungsschritte notwendig, um aus den Zersetzungsprodukten
wiederverwertbare Komponenten zu erhalten. Diese zahlreichen Schritte
erhöhen
die Kosten für
die Wiederverwertung von Zersetzungsprodukten von Kunststoffabfällen.
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Obwohl die vorstehend genannten biologisch
abbaubaren, polymeren Verbindungen im Vergleich mit herkömmlichen,
nicht biologisch abbaubaren Harzen, wie Polyethylen, Polypropylen
und Polyvinylchlorid, bei der Entsorgung durch Vergraben bevorzugt
sind, sind bis jetzt noch keine biologisch abbaubaren, polymeren Verbindungen
bekannt, die in Hinblick auf die Wiederverwertung ihrer Zersetzungsprodukte
synthetisiert worden sind.
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Eine polymere Verbindung, die ein
Saccharid enthält,
das heißt
ein Glykopolymer, die durch Polymerisation synthetisiert worden
ist, ist zum Beispiel in „High
Polymers, Japan" (Bd.
45 (August), S. 553 bis 557, 1996) ausführlich beschrieben. Ein Glykopolymer,
das durch Copolymerisieren (Hauptketten-Typ) von Saccharose und
einem Diester von Adipinsäure
unter Verwendung eines Enzymkatalysators synthetisiert worden ist, ist
bei D. R. Patil et al. in Tabelle 1 auf Seite 554 und von Zeile 11 bis 13 in
der linken Spalte auf Seite 555 im vorstehend genannten Journal
beschrieben. Außerdem
wird berichtet, daß dieses
Glykopolymer etwa 30 Saccharosemoleküle enthält, durch Wärme bei etwa 150°C zersetzt
wird und biologisch zu Makromolekülen abgebaut werden kann (D.
R. Patil et al., Bd. 24, S. 3462, 1991) und Biotechnology and Bioengineering
(D. R. Patil et al., Bd. 37, S. 639 bis 646, 1991). Die vorstehend
genannte Literatur offenbart weder irgendein Glykopolymer, bei dem
ein Oligosaccharid, das ausschließlich Glucopyranose-Ringe aufweist,
mit einer zweiten Komponente die Hauptkette bildet, noch bietet
sie irgendeine Beschreibung, die nahelegt, daß aus der vorstehend genannten
Verbindung eine biologisch abbaubare, polymere Verbindung mit hervorragender
Wärmebeständigkeit
erhalten wird.
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WO-A-92/21765 offenbart ein Verfahren
zum Herstellen eines auf Zucker basierenden Polymers, das die folgenden
Schritte aufweist: Bereitstellen von an mindestens zwei Hydroxyl-Positionen
mit einem Derivat einer organischen Säure acyliertem Zucker, Bereitstellen
eines Koreaktanten mit mindestens zwei Funktionalitäten, die
mit den acylierten Zuckern reagieren können, Copolymerisieren des
acylierten Zuckers und des Koreaktanten, wobei eine Funktionalität des Koreaktanten
mit dem acylierten Zucker reagiert und mindestens eine andere Funktionalität des Koreaktanten
mit einem anderen acylierten Zucker reagiert.
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WO-A-93/23456 offenbart ein biologisch
abbaubares Mischpolymerisat, das folgendes aufweist: (a) eine wirksame
biologisch abbaubare Menge einer Kohlenhydratverbindung und (b)
ein synthetisches Polymer mit mindestens einer funktionellen Gruppe,
wobei die funktionelle Gruppe des synthetischen Polymers mit einer
Hydroxylgruppe des Kohlenhydratpolymers reagiert, wodurch das synthetische
Polymer kovalent an die Kohlenhydratverbindung gebunden wird.
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Das Dokument „Chemical Abstracts, Bd. 84,
Nr. 22, 31.05.1976, Columbus, Ohio, US, Abstract No. 151889" offenbart, daß aus Segmenten
bestehende Polymere, die ungebundene Hydroxylgruppen enthalten, aus
einem Disaccharid oder einem Zuckeralkohol mit 2 primären Hydroxylgruppen
und einem Polyester oder Polyether mit geringem Molekulargewicht,
der vorher in einem Molverhältnis
von 1 : 1,1 bis 1 : 2 mit einem organischen Diisocyanat umgesetzt
worden ist, hergestellt werden.
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Das Dokument CH 339 188 offenbart
ein Verfahren zum Herstellen von vernetzten Celluloseestern, wobei
Cellulosefettsäureester,
deren Fettsäure-Einheit
zumindest teilweise ungesättigt
ist, mit Diaminen umgesetzt werden.
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Das Dokument „K. Kurita et al., „Synthetic
polymers containing sugar residues, 3 direct addition polymerization
of D-cellobiose and diisocyanates to form novel polyurethanes", Makromolokular
Chemie, Bd. 180, 1903–1979,
S. 855–858" offenbart die direkte
Additionspolymerisation von D-Cellobiose und Diisocyanaten, wodurch
neue Polyurethane erhalten werden, die in der Hauptkette D-Cellobiose-Einheiten enthalten.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Es ist folglich eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, eine zersetzbare, polymere Verbindung bereitzustellen,
deren Versetzungsprodukte leicht wiederverwertet werden können, und
ein Verfahren zum Zersetzen einer solchen polymeren Verbindung anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch ein Glykopolymer
gemäß Anspruch
1, Anspruch 9, Anspruch 11 und Anspruch 14 und ein Verfahren zum
Zersetzen eines Glykopolymers gemäß Anspruch 19 und Anspruch
27 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Als Ergebnis weiterer Untersuchungen
von polymeren Verbindungen, die ein Saccharid enthalten, haben die
hier genannten Erfinder folgende Tatsachen festgestellt und gelangten
zur vorliegenden Erfindung: ein Glykopolymer, das ein Oligosaccharid
aufweist, das Glucopyranose-Ringe enthält, hat hervorragende Harzeigenschaften,
wird von einem Enzym zersetzt, und seine Zersetzungsprodukte lassen
sich beherrschen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1A und 1B sind schematische Darstellungen
einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Glykopolymers;
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2 ist
eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Glykopolymers;
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3 ist
eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Glykopolymers;
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4 ist
eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Glykopolymers;
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5 ist
eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Glykopolymers;
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6 ist
eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Glykopolymers;
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7 ist
eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Glykopolymers;
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8 zeigt
das Infrarot-Absorptionsspektrum des Glykopolymers von Beispiel
1;
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9 zeigt
das NMR-Spektrum einer wasserlöslichen
Substanz, die vom Glykopolymer von Beispiel 11 erhalten wurde;
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10 zeigt
das Infrarot-Absorptionsspektrum der wasserlöslichen Substanz, die vom Glykopolymer von
Beispiel 11 erhalten wurde;
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11 zeigt
das Infrarot-Absorptionsspektrum der wasserunlöslichen Substanz, die vom Glykopolymer
von Beispiel 11 erhalten wurde;
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12 zeigt
das Feststoff-NMR-Spektrum der vom Glykopolymer von Beispiel 11
erhaltenen wasserunlöslichen
Substanz;
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13 zeigt
das Ergebnis der Thermogravimetrieanalyse der vom Glykopolymer von
Beispiel 11 erhaltenen wasserunlöslichen
Substanz;
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14 zeigt
die Molekulargewichtsverteilung des in Beispiel 35 hergestellten
Glykopolymers;
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15 zeigt
das NMR-Spektrum des in Beispiel 35 hergestellten Glykopolymers;
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16 zeigt
das Ergebnis der Thermogravimetrieanalyse des in Beispiel 35 hergestellten
Glykopolymers;
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17 zeigt
das Infrarot-Absorptionsspektrum eines in Beispiel 43 erhaltenen
Zersetzungsproduktes; und
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18 das
Infrarot-Absorptionsspektrum eines weiteren in Beispiel 43 erhaltenen Zersetzungsproduktes.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSORMEN
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Die vorliegende Erfindung wird anhand
der beigefügten
Zeichnungen ausführlich
erläutert.
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Erste Ausführungsform
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1A erläutert das
Konzept eines linearen Glykopolymers gemäß der ersten Ausführungsform,
und 1B erläutert das
Konzept der Zersetzung des linearen Glykopolymers von 1A. In 1A sind die Oligosaccharidabschnitte 11 und
die Abschnitte 13 einer zweiten Komponente zur Hauptkette
des Glykopolymers verbunden. Jeder Saccharidabschnitt 11 und
jeder Abschnitt 13 aus der zweiten Komponente sind zum
Beispiel durch eine Esterbindung verbunden.
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Im allgemeinen hat ein Oligosaccharidmolekül 2 bis
10 Monosaccharidmoleküle.
Oligosaccharide werden in Homooligosaccharide, die aus einem Monosaccharidtyp
bestehen, und Heterooligosaccharide, die aus nicht weniger als 2
Monosaccharidtypen bestehen, unterteilt, und diese beiden können als
Oligosaccharidabschnitte 11 verwendet werden.
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Die Oligosaccharidabschnitte 11 enthalten
ein Saccharid, das ausschließlich
Glucopyranose-Ringe enthält,
da die Wärmebeständigkeit
der polymeren Verbindung verbessert wird, wenn in den Oligosaccharidabschnitt
ein Saccharid eingeführt
wird, das ausschließlich
Glucopyranose-Ringe aufweist. Beispiele eines typischen Oligosaccharids,
das als heterocyclischen Ring nur einen Glucopyranose-Ring aufweist, sind:
Disaccharide, wie Maltose, Cellobiose, Lactose, Isomaltose und Chitotriose;
Trisaccharide, wie Cellotriose, Maltotriose und Chitotriose; und
Tetrasaccharide und andere Oligosaccharide mit mehr als 4 Monosacchariden,
wie Chitotetraose, Cellotetraose, Cellopentaose, Chitopentaose,
Chitohexaose, Maltotriose, Maltopentaose und Cellohexaose. Außerdem können Derivate
der vorstehend genannten Saccharide verwendet werden, die erhalten
werden, wenn die in diesen Sacchariden enthaltenen Hydroxylgruppen
durch Gruppen, wie Acetyl- und Benzylgruppen, ersetzt werden.
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Der Abschnitt 13 aus der
zweiten Komponente wird aus einer Verbindung erzeugt, die mit der
Saccharidkomponente zum Beispiel eine zersetzbare Esterbindung,
Urethanbindung oder Peptidbindung bilden kann. Zu diesen Verbindungen
können
Dicarbonsäuren,
Diamine, Diole, Diisocyanate und dergleichen gehören. Zu den typischen Diaminen
gehören
Alkylendiamine, wie C2-C8-Niederalkylendiamine, insbesondere Ethylendiamin,
Tetramethylendiamin und Hexamethylendiamin. Zu den typischen Diolen
gehören
Alkylendiole, wie C2-C8-Niederalkylendiole, einschließlich 1,3-Butandiol,
1,5-Pentandiol, 1,4-Butandiol und 1,6-Hexamethylendiol. Zu den typischen Isocyanaten
gehören
Diisocyanate, wie Tetramethylendiisocyanat, Octamethylendiisocyanat
und Diphenylmethandiisocyanat.
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Die Abschnitte 13 aus der
zweiten Komponente bestehen vorzugsweise aus einem Material, das
mit der Hydroxylgruppe des vorstehend genannten Saccharids eine
Esterbindung bilden und ein lineares Polymer erzeugen kann. Beispiele
solcher Materialien sind: Dicarbonsäuren, einschließlich Oxalsäure, Malonsäure, Succinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Suberinsäure, Azelainsäure und
Sebacinsäure,
Salze davon und Derivate davon.
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Die Hauptkette des Glykopolymers,
das in 1A gezeigt ist,
kann durch Polymerisieren der OH-Gruppe des vorstehend genannten
Saccharids und der COOH- oder der COCl-Gruppe der Carbonsäure unter
Verwendung einer Esterbindung oder durch Umesterung zwischen einem
Dicarboxylat und einem Oligosaccharid synthetisiert werden.
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Die Zersetzung von Glykopolymeren
mit der in 1A gezeigten
Struktur wird nachstehend erläutert. Ein
Glykopolymer, wie es in 1A gezeigt
ist, kann in ein Oligosaccharid und eine zweite Komponente zersetzt
werden, wenn ein Enzym verwendet wird, das die Bindungen zwischen
den Oligosaccharidabschnitten 11 und den Abschnitten 13 aus
der zweiten Komponente zersetzt. Wenn in der Praxis Esterase oder
Lipase, die die Esterhydrolyse katalysieren, auf ein Glykopolymer
einwirkt, das aus einem Oligosaccharid und einer Dicarbonsäure besteht,
werden die Esterbindungen zwischen den Oligosaccaridabschnitten 11 und
den Abschnitten 13 aus der zweiten Komponente (das heißt der Dicarbonsäure) hydrolysiert,
so daß das
Oligosaccharid und die Dicarbonsäure
als Zersetzungsprodukte erhalten werden, wie es in 1B gezeigt ist. Da die Oligosaccharidabschnitte 11 und
die Abschnitte 13 aus der zweiten Komponente in dem Glykopolymer
in 1A regelmäßig angeordnet
sind, unterscheidet sich das Molekulargewicht der entstehenden Produkte, das
heißt
des Oligosaccharids oder der Dicarbonsäure, nicht sehr voneinander.
Deshalb können
die Zersetzungsprodukte ohne irgendeinen Reinigungsschritt oder
mit einer einfachen Reinigung des Oligosaccharids oder der Dicarbonsäure wiederverwertet
werden, was zu einer deutlichen Kostenverringerung bei der Wiederverwertung
dieser Zersetzungsprodukte führt.
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In der vorstehend genannten Ausführungsform
ist die Bindung zwischen dem Oligosaccharidabschnitt 11 und
dem Abschnitt 13 aus der zweiten Komponente nicht auf eine
Esterbindung begrenzt. Es kann irgendeine Bindung verwendet werden,
sofern sie von einem Enzym selektiv zersetzt werden kann. Typische
Beispiele solcher Bindungen sind Peptidbindungen und Urethanbindungen.
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Wenn zum Beispiel eine Zuckersäure (zum
Beispiel D-Glucuronyl-(3-1,2-D-glucuronsäure) als
Oligosaccharid und ein Amin (zum Beispiel Tetramethylendiamin) als
zweite Komponente verwendet werden, kann ein lineares Glykopolymer
erhalten werden, in dem der Oligosaccharidabschnitt und der Abschnitt
aus der zweiten Komponente über
eine Peptidbindung verbunden sind.
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Außerdem können der Oligosaccharidabschnitt
und der Abschnitt aus der zweiten Komponente durch eine von einer
Esterbindung verschiedene chemische Bindung verbunden werden, indem
eine polymerisierbare funktionelle Gruppe, wie eine Amido- oder
Urethangruppe, zumindest in den Oligosaccharidabschnitt oder den
Abschnitt aus der zweiten Komponente eingeführt wird.
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Für
die Zersetzung eines Glykopolymers, in dem ein Oligosaccharidabschnitt
und ein Abschnitt aus einer zweiten Komponente durch eine Peptidbindung
verbunden sind, kann als Endopeptidase zumindest ein Enzym verwendet
werden, das aus den nachstehenden ausgewählt ist: Chymotripsin, Staphylococcus-Protease,
Streptomyces griseus-Protease, Subtilisin, Trypsin, Serin-Protease,
Pronase, Thiolprotease, Thermolysin, Kollagenase, Armillarimellea-Protease
und Carboxyprotease. Als Exopeptidase kann auch mindestens ein Enzym
verwendet werden, das aus den nachstehenden ausgewählt ist:
Aminopeptidase, Aminopeptidase M, Pyrrolidonylpeptidase und Leucin-Aminopeptidase.
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Wenn ein Oligosaccharidabschnitt
und ein Abschnitt aus einer zweiten Komponente durch eine Urethanbindung
verbunden sind, kann das Glykopolymer durch Amidase, Ligase und
Lyase zersetzt werden.
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Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts
der Glykopolymere beträgt
vorzugsweise 1000 bis 1000000 und stärker bevorzugt 2000 bis 2000000.
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Die Oligosaccharidabschnitte 11 und
die Abschnitte 13 aus der zweiten Komponente können direkt verbunden
oder durch Vernetzungsmittel oder verschiedene funktionelle Substanzen
(zum Beispiel Verbindungen mit photochromatischen Eigenschaften,
Photozersetzungseigenschaften oder nichtlinearen optischen Effekten)
verbunden werden. Wenn die Glykopolymere durch die Zugabe von Zusätzen, wie
Pigmenten, Weichmachern und Füllstoffen,
eine bestimmte Festigkeit erreichen, können sie in verschiedenen Baumaterialien und
dergleichen verwendet werden.
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Zweite Ausführungsform
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In den 2 und 3 sind Oligosaccharid- oder
Polysaccharidabschnitte 15 gezeigt. Die Oligosaccharid- oder
Polysaccharidabschnitte 15 und die Abschnitte 13 aus
der zweiten Komponente werden durch enzymzersetzbare Bindungen,
wie Esterbindungen, verbunden, wodurch die Hauptkette des Glykopolymers
gebildet wird.
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In 3 ist
eine Vernetzungsstelle 23 vorgesehen, die die Hauptketten
verbindet, wobei die Hauptketten aus den Oligosaccharid- oder Polysaccharidabschnitten 15 und
den Abschnitten 13 aus der zweiten Komponente bestehen.
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Ein Glykopolymer gemäß der zweiten
Ausführungsform
kann wie folgt hergestellt werden: ein Oligosaccharid oder Polysaccharid
mit mindestens drei Stellen, die gegenüber der zweiten Komponente
reaktiv sind, die die Abschnitte 13 aus der zweiten Komponente
bildet, wird als Oligosaccharid- oder Polysaccaridabschnitte 15 verwendet
und der Umsetzung mit einer Dicarbonsäure oder dergleichen unterzogen,
die als zweite Komponente verwendet wird. Beispiele eines solchen
Oligosaccharids sind jene mit 3 bis 10 Monosaccharidmolekülen. Beispiele
eines solchen Polysaccharids sind Chitosan, Alginsäure, Cellulose,
Stärke,
Glykogen, Galactan, Mannan und Polyglucosamin.
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Die Oligosaccharid- oder Polysaccharidabschnitte 15 enthalten
ein Saccharid, das ausschließlich
Glucopyranose-Ringe aufweist, so daß die Wärmebeständigkeit der entstehenden polymeren
Verbindung verbessert wird, wie es in der ersten Ausführungsform
erwähnt
worden ist.
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Ein Glykopolymer, das in 2 oder 3 gezeigt ist, kann auch wie folgt synthetisiert
werden: die Hydroxylgruppen in den Saccharidabschnitten eines linearen
Glykopolymers, das aus einer Dicarbonsäure und einem Oligosaccharid
(zum Beispiel Cellobiose) mit zwei Monosaccharidmolekülen besteht,
wird durch die Umsetzung mit Adipinsäure in Pyridin oder Dimethylformamid
(hier nachstehend als DMF bezeichnet) verestert, so daß das Vernetzen
durch Adipinsäure
erreicht wird.
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Es ist bevorzugt, das in 3 gezeigte Glykopolymer
zu synthetisieren, indem eine Hauptkette bereitgestellt wird, die
aus den Oligosaccharid- oder Polysaccharidabschnitten 15 und
den Abschnitten 13 aus der zweiten Komponente besteht,
und diese Hauptkette dann mit einem Vernetzungsmittel zu vernetzen.
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Zu typischen Beispielen geeigneter
Vernetzungsmittel gehören
aliphatische Verbindungen mit zwei oder mehr funktionellen Gruppen,
die mit der OH-Gruppe oder der COOH-Gruppe in den Oligosaccharid-
oder Polysaccharidabschnitten 15 reagieren können. Zu
diesen Vernetzungsmitteln gehören
Dicarbonsäuren,
Diole, Diisocyanate, Diamine oder Polyvinylalkohole und dergleichen.
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Ein Glykopolymer mit der in den 2 und 3 gezeigten Struktur, in dem das Oligosaccharid
und die zweite Komponente durch Peptidbindungen verbunden sind,
kann erhalten werden, wenn für
die Herstellung der Oligosaccharidabschnitte 15 eine Zuckersäure, wie
Alginsäure,
und als zweite Komponente ein Diamin, wie Hexamethylendiamin, verwendet
werden.
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Ein solches Glykopolymer kann von
einem auf die Bindungen zwischen den Oligosaccharid- oder Polysaccharidabschnitten 15 und
den Abschnitten 13 aus der zweiten Komponente einwirkendes
Enzym zersetzt werden, was der ersten Ausführungsform ähnlich ist. Außerdem können die
entstandenen Zersetzungsprodukte ohne irgendeinen Reinigungsschritt
oder mit einem im Vergleich mit herkömmlichen Verfahren einfacheren Reinigungsschritt
wiederverwertet werden, wodurch die Kosten der Wiederverwertung
dieser Zersetzungsprodukte deutlich geringer werden.
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Dritte Ausführungsform
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In 4 sind
Oligosaccharid- oder Polysaccharidabschnitte 17 und als
Molekülketten
ausgebildete Abschnitte 19 aus der zweiten Komponente gezeigt.
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Die als Molekülketten ausgebildeten Abschnitte 19 aus
der zweiten Komponente sind durch die Oligosaccharid- oder Polysaccharidabschnitte 17 vernetzt.
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Ein Oligosaccharid oder ein Polysaccharid,
das für
die Oligosaccharidabschnitte 11 gemäß der ersten Ausführungsform
bzw. die Polysaccharidabschnitte 15 gemäß der zweiten Ausführungsform
verwendet werden kann, kann für
die Oligosaccharid- oder Polysaccharidabschnitte 17 gemäß dieser
Ausführungsform
verwendet werden.
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Die Oligosaccharid- oder Polysaccharidabschnitte 17 enthalten
ein Saccharid, das ausschließlich
Glucopyranose-Ringe aufweist, so daß die Wärmebeständigkeit der polymeren Verbindung ähnlich wie
bei der ersten und zweiten Ausführungsform
verbessert wird. Für
die zweite Komponente 19 wird eine Verbindung verwendet,
die funktionelle Gruppen aufweist, die mit der -OH-Gruppe in der
Saccharidkomponente reagieren kann. Die typischen zweiten Komponenten
können
mit dem Saccharidabschnitt 17 zersetzbare Ester-, Urethan-
und/oder Peptidbindungen bilden, und dazu gehören polymerisierbare Carbonsäuren, Amine, Alkohole und
dergleichen.
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Als bevorzugte Abschnitte 19 aus
der zweiten Komponente ist eine Molekülkette bevorzugt, die mindestens
eine sich wiederholende Einheit enthält, wie eine sich wiederholende
Einheit enthält,
die von einer Verbindung mit einer Vinylgruppe abgeleitet ist und
eine Vielzahl von funktionellen Gruppen aufweist, die mit der OH-Gruppe
im Saccharid reagieren können.
Zu Beispielen einer solchen Molekülkette gehört eine Molekülkette,
die aus Polyacrylsäure
und dergleichen besteht.
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Wenn Cellobiose und Polyacrylsäure als
Oligosaccharidabschnitt 17 bzw. als Material für den Abschnitt 19 aus
der zweiten Komponente verwendet werden, kann ein Glykopolymer erhalten
werden, das den Abschnitt 19 aus der zweiten Komponente
aufweist, der durch eine Esterbindung mit dem Oligosaccharidabschnitt 17 verbunden
ist.
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Die Bindung zwischen dem Oligosaccharidabschnitt 17 und
dem Abschnitt 19 aus der zweiten Komponente ist nicht auf
eine Esterbindung begrenzt, und es kann irgendeine Bindung, wie
eine Peptidbindung oder eine Urethanbindung, verwendet werden, sofern
sie von einem Enzym zersetzt werden kann.
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Das in 5 gezeigte
Glykopolymer unterscheidet sich von dem in 4 gezeigten dadurch, daß anstelle
der Molekülkette
des Abschnittes 19 aus der zweiten Komponente in 4 diese Molekülketten 21 von 5 aus Saccharidabschnitten 11 und
Abschnitten 13 aus der zweiten Komponente bestehen, die
miteinander verbunden sind. Das nach dem in der ersten Ausführungsform
beschriebenen Verfahren synthetisierte Glykopolymer kann zum Beispiel
als Molekülkette 21 verwendet
werden. Als Abschnitt 13 aus der zweiten Komponente wird
jedoch vorzugsweise ein Material verwendet, das eine funktionelle
Gruppe aufweist, die durch die Oligosaccharid- oder Polysaccharidabschnitte 17 vernetzt
werden kann. Zu Beispielen von Mlaterialien für den Abschnitt 13 aus
der zweiten Komponente gehören
Tricarbonsäuren,
wie Aconitsäure
und Salze davon. Wenn eine Tricarbonsäure für die Abschnitte 13 aus
der zweiten Komponente verwendet wird und ein Oligosaccharid, wie
Cellobiose, für
die Oligosaccharidabschnitte 17, die die Molekülketten 21 verbinden,
und für
die Saccharidabschnitte 21 verwendet wird, kann ein Glykopolymer
erhalten werden, in dem jede Bindung zwischen den Saccharidabschnitten 11 und
den Abschnitten 13 aus der zweiten Komponente in der Molekülkette 21 und
zwischen den Oligosaccharidabschnitten 17 und den Molekülketten 21 eine
Esterbindung ist. Die Vernetzungen zwischen den Oligosaccharid-
oder Polysaccharidabschnitten 17 und den Molekülketten 21 sind
jedoch nicht auf Esterbindungen begrenzt, und es kann irgendeine
Bindung, wie eine Peptidbindung oder eine Urethanbindung, verwendet
werden, sofern sie von einem Enzym zersetzt werden kann.
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Die in den 4 und 5 gezeigten
Glykopolymere können
von einem Enzym zersetzt werden, das auf die Bindungen zwischen
den Molekülketten
der Abschnitte 19 aus der zweiten Komponente oder die Molekülketten 21 der
Oligosaccharid- oder Polysaccharidabschnitte 17, die die
Molekülketten
verbinden, einwirkt, wie es der ersten und zweiten Ausführungsform ähnlich ist.
Deshalb können
die entstehenden Zersetzungsprodukte ohne einen Reinigungsschritt
oder, verglichen mit herkömmlichen
Verfahren, mit einem einfacheren Reinigungsschritt wiederverwertet
werden, wodurch die Kosten der Wiederverwertung dieser Zersetzungsprodukte deutlich
geringer werden.
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Das in 6 gezeigte
Glykopolymer unterscheidet sich von dem in 5 gezeigten dadurch, daß die Molekülketten 21 von 6 so vernetzt sind, daß die Oligosaccharidabschnitte 11 in
einer Molekülkette 21 und die
in der anderen Molekülkette 21 durch
Oligosaccharid- oder Polysaccharidabschnitte 17 vernetzt
sind. Das in 6 gezeigte
Glykopolymer kann wie folgt hergestellt werden: es ist zum Beispiel
bevorzugt, als Oligosaccharidabschnitt 11 ein Oligosaccharid
zu verwenden, das aus zwei Monosaccharidmolekülen (zum Beispiel Cellobiose
oder Maltose) besteht, das zwei reaktive Stellen, die mit den Abschnitten 13 aus
der zweiten Komponente polymerisiert werden können, und eine andere, gegenüber dem
Vernetzungsmittel reaktive Stelle aufweist. Das Oligosaccharid 11 wird
mit einem Material (zum Beispiel einer Dicarbonsäure), umgesetzt, die die Abschnitte 13 aus
der zweiten Komponente bildet, so daß ein geradkettiges Glykopolymer
(die Molekülkette 21)
synthetisiert wird, die aus dem Oligosaccharid und der zweiten Komponente
besteht.
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Die entstandenen Molekülketten 21 werden
dann an den Hydroxylgruppen oder Carboxylgruppen im Oligosaccharid 11 in
der Hauptkette vernetzt, wobei als Vernetzungsmittel 17 ein
Oligosaccharid, das aus zwei Monosaccharidmolekülen besteht, oder ein Polysaccharid
verwendet wird. Die Vernetzungen zwischen den Oligosaccharid- oder
Polysaccharidabschnitten 17 und den Molekülketten 21 sind
nicht auf Esterbindungen begrenzt, und es kann irgendeine Bindung,
wie eine Peptidbindung oder eine Urethanbindung, verwendet werden,
sofern sie von einem Enzym zersetzt werden kann.
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Das Glykopolymer von 7 unterscheidet sich von dem von 5 dadurch, daß die vernetzenden Abschnitte 23,
die die beiden Molekülketten 21 verbinden,
kein Saccharid enthalten. Das Glykopolymer von 7 kann unter Anwendung eines ähnlichen
Verfahrens wie für
die Synthese des Glykopolymers von 5 erhalten
werden. Insbesondere kann das Glykopolymer mit der vorstehend genannten
Struktur hergestellt werden, wenn ein Verfahren angewendet wird,
das die Schritte des Umsetzens des Oligosaccharids mit einer Überschußmenge Tricarbonsäure, gefolgt
vom Zugeben einer vernetzenden Komponente, wie Polyvinylalkohol,
aufweist.
-
Außerdem kann ein Glykopolymer,
bei dem die Molekülketten
und die Abschnitte aus der vernetzenden Komponente durch Urethanbindungen
verbunden sind, erhalten werden, wenn ein Oligosaccharid, Polysaccharid,
acetyliertes Oligosaccharid oder acetyliertes Polysaccharid mit
einer Überschußmenge von
Isocyansäure
oder einem Ester davon umgesetzt wird, dem die Umsetzung mit einem
Polyvinylalkohol folgt.
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Die Glykopolymere der vorstehend
genannten Ausführungsformen
können
allein oder falls erforderlich in Kombination mit Zusätzen, wie
herkömmlichen
Pigmenten, Weichmachern und Füllstoffen,
verwendet werden.
-
Wie vorstehend beschrieben, kann
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine enzymzersetzbare, polymere Verbindung erhalten werden.
-
Da die entstehenden Zersetzungsprodukte
des erfindungsgemäßen Glykopolymers
homogene Zusammensetzungen aufweisen, können sie ohne komplizierte
Reinigungsschritte wiederverwertet werden, was zu einer deutlichen
Kostenverringerung bei der Wiederverwertung dieser Zersetzungsprodukte
führt.
-
Nachstehend werden praktische Beispiele
der vorliegenden Erfindung beschrieben. Diese Beispiele erläutern bestimmte
bevorzugte Ausführungsformen
und sollen den Umfang nicht einschränken.
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Beispiel 1
-
Ein Glykopolymer mit der in 1A gezeigten Struktur wurde
nach folgenden Verfahren synthetisiert:
-
Cellobiose, das heißt ein von
Cellulose abgeleitetes Oligosaccharid, wurde als Oligosaccharid
mit Glucopyranose-Ringen verwendet.
-
Mit 0,05 bis 0,2 Mol Kaliumcarbonat
als Katalysator wurde 1 Mol Cellobiose in Dimethylformamid (DMF)
der Umsetzung mit 1 Mol Dimethyladipat unterzogen. Die Umsetzung
erfolgte 3 Stunden bei 80 bis 100°C
bei einem Druck von nicht mehr als 100 mm Hg. Methanol, das heißt ein Nebenprodukt
der Umsetzung, wurde entfernt. Vom entstandenen Reaktionsprodukt
wurde eine feste Substanz abgetrennt, die in Wasser unlöslich war.
Die Messung unter Verwendung der Gel-Permeationschromatographie (hier nachstehend
als „GPC" bezeichnet) zeigte,
daß die
feste Substanz eine polymere Verbindung mit einem Gewichtsmittel
des Molekulargewichts (hier nachstehend als „Mw" bezeichnet) von 50000 bis 150000 (auf
Polyethylenglycol umgerechnet) war. Das Gewicht der polymeren Verbindung
wurde mit zwei Säulen
PL MIXED-D (von Polymer Laboratories hergestellt) mit DMF als Elutionsmittel
gemessen.
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Die entstandene polymere Verbindung
wurde dann der Infrarot-Absorptionsspektroskopie
unterzogen. Bei etwa 1740 cm–1 wird ein Absorptionspeak
aufgrund der C = O-Bindung in den Esterbindungen beobachtet, wie
es in 8 gezeigt ist.
Außerdem
zeigte das NMR-Spektrum der entstandenen polymeren Verbindung offenbar,
daß die
Veresterung hauptsächlich
in der 6-Position der Glucopyranose-Ringe in der Cellobiose erfolgt war.
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Aufgrund der vorstehend genannten
Ergebnisse wurde angenommen, daß die
in diesem Beispiel synthetisierte polymere Verbindung ein lineares
Polymer war, in dem Cellobiose und Dimethyladipat im Wechsel zu
einer Hauptkette polymerisiert worden waren, die ein von Cellobiose
stammendes Oligosaccharid enthielt.
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Beispiele 2 bis 5
-
Nach dem gleichen Verfahren wie in
Beispiel 1 wurden polymere Verbindungen synthetisiert, außer daß die Art
des Oligosaccharids und die Reaktionsbedingungen wie in Tabelle
1 gezeigt geändert
wurden.
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Jede entstehende polymere Verbindung
zeigte ähnliche
Merkmale des Infrarot-Absorptionsspektrums wie
die in Beispiel 1. Außerdem
zeigte das NMR-Spektrum jeder entstandenen polymeren Verbindung,
daß die Veresterung
hauptsächlich
in der 6-Position der Glucopyranose-Ringe im Oligosaccharid erfolgt
war.
-
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Beispiele 6 bis 10
-
Die polymeren Verbindungen der Beispiele
6 bis 10 wurden jeweils nach dem gleichen Verfahren wie in den Beispielen
1 bis 5 synthetisiert, außer
daß Dimethylpimelat
anstelle von Dimethyladipat verwendet wurde und die Reaktionsbedingungen
wie in Tabelle 2 gezeigt geändert
wurden. Jede entstandene polymere Verbindung zeigte ähnliche
Merkmale des Infrarot-Absorptionsspektrums
wie die in Beispiel 1. Außerdem
zeigte das NMR-Spektrum jeder entstandenen polymeren Verbindung,
daß die
Veresterung hauptsächlich
in der 6-Position der Glucopyranose-Ringe im Oligosaccharid erfolgt
war.
-
-
Beispiel 11
-
Ein Glykopolymer mit der in 1A gezeigten schematischen
Struktur wurde nach folgendem Verfahren synthetisiert:
-
Eine DMF-Lösung, die 4,5 g Terephthalsäuredichlorid
und 2,7 g Dimethylaminopyridin enthielt, wurde tropfenweise zu einer
Dioxanlösung
gegeben, die 5 g Cellobiose enthielt, danach wurde 22 Stunden bei
60°C gerührt, wodurch
ein Feststoff der Umsetzung erzeugt wurde. Der entstandene Feststoff
wurde mit Ethanol gewaschen und danach in eine wasserlösliche und
eine wasserunlösliche
Substanz abgetrennt. Das Mw der polymeren Verbindung, die unter
Verwendung von DMF von der wasserunlöslichen Substanz getrennt worden war,
betrug etwa 103 bis 105,
und das der wasserlöslichen
Substanz lag bei 100 bis 1000.
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9 zeigt
das NMR-Spektrum (Lösungsmittel – schweres
Wasser) der wasserlöslichen
Substanz, und 10 zeigt
das Infrarot-Absorptionsspektrum.
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Anhand dieser Spektren wird deutlich,
daß hauptsächlich die
primäre
ON-Gruppe in der Cellobiose an der Umsetzung beteiligt ist.
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11zeigt
das Infrarot-Absorptionsspektrum der wasserunlöslichen Substanz, und 12 zeigt das Feststoff-NMR-Spektrum.
Obwohl das in 11 gezeigte
Infrarot-Absorptionsspektrum der wasserunlöslichen Substanz dem in 10 gezeigten der wasserlöslichen
Substanz ähnlich
ist, ist im Spektrum von 11 das Intensitätsmaximum
aufgrund der C = O-Bindung im Ester höher. Es ist somit selbstverständlich,
daß die
wasserunlösliche
Substanz im Vergleich mit der wasserlöslichen Substanz stärker polymerisiert
ist. Das Feststoff-NMR-Spektrum, das in 12 gezeigt ist, bestätigt die Veresterung ebenfalls.
-
13 zeigt
das Ergebnis der Thermogravimetrieanalyse der wasserunlöslichen
Substanz. Wie aus 13 deutlich
wird, beträgt
die Zersetzungstemperatur der polymeren Verbindung dieses Beispiels
308°C.
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Glykopolymere, die Glucofuranose-Ringe
und Glucopyranose-Ringe enthalten, zum Beispiel jene, die in den
vorstehend genannten Dokumenten Makromolecules (D. R. Patil et al.,
Bd. 24, S. 3462, 1991) und Biotechnology und Bioengineering (D.
R. Patil et al., Bd. 37, S. 639 bis 646, 1991) beschrieben sind,
zersetzen sich bei 150°C.
Deshalb hat die erfindungsgemäße polymere
Verbindung, die ausschließlich
Glucopyranose-Ringe enthält,
offensichtlich eine hervorragende Wärmebeständigkeit. Außerdem zeigte
die wasserlösliche Substanz
fast die gleichen Eigenschaften in bezug auf die Wärmezersetzung
wie die wasserunlösliche
Substanz.
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Beispiel 12
-
Ein Glykopolymer mit der in 4 gezeigten Struktur wurde
nach folgendem Verfahren synthetisiert:
-
20 g Polyacrylsäure mit einem Gewichtsmittel
des Molekulargewichts von 2000, 25,5 mMol Cellobiose und 1,8 mMol
Kaliumhydroxid wurden zu DMF gegeben, danach wurde 5 Stunden bei
90°C und
reduziertem Druck gerührt.
Der entstandene Feststoff der Umsetzung, der durch Entfernen des
Lösungsmittels
DMF erhalten worden war, hatte ein Mw von nicht weniger als 10000.
Das Infrarot-Absorptionsspektrum des entstandenen Feststoffs zeigte
keine Absorption aufgrund von COOH bei 1700 cm–1,
diese Absorption war bei der als Bezugsmaterial verwendeten Polyacrylsäure beobachtet
worden, und zeigte einen neuen Peak aufgrund der Esterbindung bei
1720 bis 1740 cm–1. Dadurch wurde bestätigt, daß die entstandene
polymere Verbindung eine Struktur aufwies, bei der die Polyacrylsäure durch
Cellobiose vernetzt worden war.
-
Beispiele 13 bis 16
-
Polymere Verbindungen wurden nach
dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 12 synthetisiert, außer daß anstelle
von Cellobiose Cellotriose, Cellotetraose, Cellopentaose bzw. Cellohexaose
verwendet wurde. Das Infrarot-Absorptionsspektrum
jeder entstandenen polymeren Verbindung zeigte keinen Peak für Carbonsäure und
einen neuen Peak für
die Esterbindung. Dadurch wurde bestätigt, daß die entstandenen polymeren Verbindungen
Strukturen aufwiesen, bei denen die Polyacrylsäure durch Cellotriose, Cellotetraose,
Cellopentaose oder Cellohexaose vernetzt worden war.
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Beispiel 17
-
Ein Kondensat von Cellobiose und
einem Triester von Aconitsäure,
wie es in 5 schematisch
gezeigt ist, wurde durch Umesterung unter Verwendung von Trimethylaconitat
(trans-Form) mit Cellobiose als Oligosaccharid hergestellt.
-
Mit anderen Worten, es wurden 1 Mol
Cellobiose, 1,5 Mol Trimethylaconitat und 0,05 Mol Kaliumcarbonat
in DMF geschüttet
und gerührt.
Die Umsetzung erfolgte 3 Stunden bei 70°C und einem auf nicht mehr als
100 mm Hg reduzierten Druck. Das Reaktionsprodukt wurde in Wasser
gegossen, und durch Filtration wurde aus dem entstandenen Niederschlag
ein weißes
Pulver aufgefangen. Die GPC, die ähnlich wie in Beispiel 1 durchgeführt worden
war, zeigte, daß das
weiße
Pulver ein Polymer mit einem Mw von 3000 bis 100000 ist.
-
Das Infrarot-Absorptionsspektrum
des weißen
Pulvers zeigte einen Absorptionspeak aufgrund der Esterbindung im
Glykoester bei etwa 1720 cm–1. Da kein Absorptionspeak
aufgrund von Trimethylaconitat beobachtet wurde, ist selbstverständlich,
daß die
gesamte im Glykopolymer enthaltene Aconitsäurekomponente mit dem Saccharid
reagiert hatte.
-
Beispiele 18 bis 21
-
Polymere Verbindungen wurden nach
dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 17 synthetisiert, außer daß anstelle
von Cellobiose Cellotriose, Cellotetraose, Cellopentaose bzw. Cellohexaose
verwendet wurde und die Reaktionsbedingungen wie in Tabelle 3 gezeigt
geändert
wurden. Das Infrarot-Absorptionsspektrum jeder entstandenen polymeren
Verbindung zeigte einen Peak aufgrund des Esters im Glykoester bei
etwa 1720 cm–1.
Da kein Absorptionspeak aufgrund von Trimethylaconitat beobachtet
wurde, ist selbstverständlich, daß die gesamte
in der polymeren Verbindung enthaltene Aconitsäurekomponente mit dem Saccharid
reagiert hatte.
-
-
Beispiel 22
-
Im ersten Reaktionsschritt wurde
ein Kondensat von Cellobiose und einem Diester von Aconitsäure, wobei
dieses Kondensat die in 5 gezeigte
schematische Struktur aufwies, durch Umesterung unter Verwendung
von Dimethylaconitat (in dem beliebige zwei der drei Carboxylgruppen
mit Methyl verestert worden waren) mit Cellobiose als Oligosaccharid
hergestellt.
-
Cellobiose, Dimethylaconitat und
ein Enzym (PROLEATHER) mit einem bei etwa 9,5 eingestellten pH-Wert
wurden in Pyridin gegossen und bei 40 bis 50°C gerührt. In diesem Beispiel wurde
1,1 Mol Dimethylaconitat auf 1 Mol Cellobiose verwendet, und 0,06
g Enzym wurde auf 1 g Cellobiose verwendet. Zehn Tage später wurde
das Reaktionsgemisch in Wasser gegossen, wodurch eine weiße wasserunlösliche Substanz
erhalten wurde (hier nachstehend als „Harz 1 " bezeichnet). Das durch GPC gemessene
Mw des Harzes 1 betrug 2000 bis 6000. Das Infrarot-Absorptionsspektrum
des Harzes 1 zeigte eine Absorption aufgrund der C = O-Bindungen
im Glykoester und von COOH oder COO- in der Aconitsäure bei
1750 bis 1550 cm–1.
-
Im zweiten Reaktionsschritt wurde
das Harz 1 für
15 Minuten in eine Lösung
von Cellobiose im Pyridin getaucht, getrocknet und danach 10 Minuten
bei 70 bis 100°C
erwärmt.
Die Infrarot-Absorptionsspektroskopie der entstandenen polymeren
Verbindung zeigte, daß die
Intensität
der Absorption aufgrund von COOH oder COO- auf nicht mehr als ein
Zehntel von der des Harzes 1 abgenommen hatte. Außerdem zeigte
die GPC, die ähnlich
wie in Beispiel 1 durchgeführt
worden war, daß das
Mw der entstandenen polymeren Verbindung um das Zwei- bis Zehnfache
von dem des Harzes 1 zugenommen hatte. Somit ist selbstverständlich,
daß das
Harz 1 durch Cellobiose vernetzt worden war.
-
Beispiele 23 bis 26
-
Polymere Verbindungen wurden nach
dem gleichen zweistufigen Verfahren wie in Beispiel 22 hergestellt,
außer
daß anstelle
von Cellobiose Cellotiose, Cellotetraose, Cellopentaose bzw. Cellohexaose
verwendet wurde und die Reaktionsbedingungen wie in Tabelle 4 gezeigt
geändert
wurden.
-
Als Ergebnis zeigte das Infrarot-Absorptionsspektrum
der entstandenen polymeren Verbindung ähnlich wie in Beispiel 22,
daß die
Intensität
der Absorption aufgrund von COOH oder COO- auf nicht mehr als ein Zehntel
von der des Harzes 1 abgenommen hatte, die im ersten Reaktionsschritt
erhalten worden war. Außerdem
zeigte die ähnlich
wie in Beispiel 1 durchgeführte
GPC, daß das
Mw der entstandenen polymeren Verbindung um das Zwei- bis Zehnfache
von dem des Harzes 1 zugenommen hatte, somit ist selbstverständlich,
daß das
Harz 1 durch Cellobiose vernetzt worden war.
-
-
Beispiel 27
-
Eine polymere Verbindung, die ein
Glykopolymer mit der in 7 gezeigten
allgemeinen Struktur enthält,
wurde nach folgendem Verfahren synthetisiert:
-
1 Mol Cellobiose und 1,5 Mol Ethyltriisocyanat
wurden 5 Stunden bei Raumtemperatur in trockenem Tetrahydrofuran
(hier nachstehend als „THF" bezeichnet) gerührt. Der
entstandenen Reaktionslösung
wurde Polyvinylalkohol mit einem Mw von 500 zugesetzt, danach wurde
10 Stunden weitergerührt.
Der Reaktionslösung
wurde eine deutliche Überschußmenge Wasser
zugesetzt, wodurch ein Niederschlag aufgefangen wurde. Die Messung
mit einer Kleinwinkel-Lichtstreuvorrichtung
zeigte, daß der
entstandene Niederschlag eine polymere Verbindung mit einem absoluten
Molekulargewicht von 10000 bis 100000 war.
-
Das NRM- und das Infrarot-Absorptionsspektrum
der polymeren Verbindung zeigte keinen Peak aufgrund der NCO-Gruppe
und einen für
die Urethanbindung spezifischen Peak. Damit wurde angenommen, daß die entstandene
polymere Verbindung eine Struktur aufweist, bei der die Isocyansäureabschnitte
in der Polymerkette, die durch die Umsetzung zwischen Cellobiose
und Ethyltriisocyanat erzeugt worden war, von Polyvinylalkohol vernetzt
worden waren.
-
Beispiele 28 bis 33
-
Polymere Verbindungen wurden nach
dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 27 synthetisiert, außer daß anstelle
von Cellobiose die in Tabelle 5 gezeigten Saccharide verwendet wurden
und die Reaktionsbedingungen wie in Tabelle 5 gezeigt geändert wurden.
Dadurch wurde angenommen, daß jede
der entstandenen polymeren Verbindungen, die in den Beispielen 28
bis 33 erhalten wurden, eine Struktur aufwiesen, bei der die Isocyansäureabschnitte
in der Polymerkette, die durch Umsetzung zwischen einem Oligosaccharid
oder einem acetylierten Oligosaccharid und Ethyltriisocyanat erzeugt
worden war, durch Polyvinylalkohol vernetzt worden waren.
-
-
Beispiel 34
-
Ein Glykopolymer mit der in 3 gezeigten allgemeinen
Struktur wurde nach folgendem Verfahren synthetisiert:
-
5 g eines Harzes (Mw 50000), das
aus Cellobiose und Dimethyladipat synthetisiert worden war, wurden
in Dioxan gegossen, und danach wurden in einer Stickstoffatmosphäre tropfenweise
3,7 g Dimethylaminopyridin und 3,0 g Adipinsäurechlorid zugesetzt, anschließend wurde
20 Stunden bei 50°C
gerührt.
Das weiße
Pulver, das aus dem entstandenen Reaktionsgemisch erhalten worden
war, wurde der GPC unterzogen. Als Ergebnis war das Molekulargewicht
des weißen
Pulvers zwei- bis achtmal höher
als das vor der Umsetzung gemessene des Harzes. Die Infrarot-Absorptionsspektroskopie
des weißen
Pulvers zeigte, daß die
Intensität
des Absorptionspeaks aufgrund der C = O-Bindung in der Esterbindung
höher als
die in 8 gezeigte war.
Somit ist selbstverständlich,
daß in
den Saccharidabschnitten im Harz von Beispiel 1 eine Veresterung stattgefunden
hatte und zu Vernetzungen durch Adipinsäure geführt hatte.
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Beispiel 35
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Ein Glykopolymer mit der in 2 gezeigten allgemeinen
Struktur wurde nach folgendem Verfahren hergestellt:
-
1 Mol Cellobiose und 0,05 Mol Adipinsäure in fester
Form wurden in einen Kolben gegeben und durch 45 minütiges Rühren bei
200 bis 230°C
gelöst.
Unreagierte Materialien wurden mit Ethanol aus dem Reaktionsgemisch
entfernt. Das entstandene weiße
Pulver wurde mit einer Kleinwinkel-Lichtstreuvorrichtung gemessen. 14 zeigt die Verteilung
des absoluten Molekulargewichts des weißen Pulvers. 15 zeigt das NMR-Spektrum des weißen Pulvers.
Obwohl das NMR-Spektrum einige Peaks aufgrund von Verunreinigungen
aufweist (mit gekennzeichnet), zeigt es, daß Cellobiose durch Esterbindungen
verbunden ist. Angesichts des Molekulargewichts hat das weiße Pulver,
das heißt
die polymere Verbindung, eine Struktur, die mit Cellobiose und Adipinsäure, die
durch Esterbindungen dreidimensional polymerisiert sind, übereinstimmt.
Die Zersetzungstemperatur der polymeren Verbindung, die durch Thermoanalyse
gemessen wurde, betrug 304°C, was
etwa 150°C über der
der Saccharose enthaltenden, polymeren Verbindung liegt, die von
D. R. Patil et al. beschrieben ist. 16 zeigt
das Ergebnis der Thermogravimetrieanalyse der in Beispiel 35 erhaltenen
polymeren Verbindung.
-
Beispiel 36
-
Ein Glykopolymer mit der in 1 gezeigten Struktur wurde
nach folgendem Verfahren synthetisiert:
-
(Synthese von Chitobiose·Adipamid)
-
Nach dem Auflösen von 8,77 g (0,06 Mol) Adipinsäure und
18,3 g (0,13 Mol) p-Nitrophenol
in 85 ml DMF wurden 26 g (0,16 Mol) Dicyclohexylcarbodiimid zugesetzt,
danach wurde 40 Minuten bei 0°C
gerührt und
anschließend
2 Stunden bei Raumtemperatur weitergerührt. Das entstandene Gemisch
wurde dann 2 Stunden in einem Kühlschrank
bei 8°C
stehengelassen, es wurde filtriert, um Dicyclohexylharnstoff zu
entfernen, und mit einer kleinen Menge DMF gewaschen. Das Filtrat
und die Waschungen wurden zusammengegeben, mit 3 l Wasser gemischt
und danach über
Nacht stehengelassen, so daß die
gefällten
Kristalle durch Filtration aufgefangen werden konnten. Die aufgefangenen
Kristalle wurden mit Wasser gewaschen, getrocknet und danach in
500 ml heißem
Ethanol gelöst.
Die Lösung
wurde filtriert, wodurch eine kleine Menge Dicyclohexylharnstoff
entfernt wurde, und das Filtrat wurde bis auf 300 ml Flüssigkeit
verdampft, wodurch ein Feststoff gefällt wurde. Die Feststoffkristalle
wurden durch Filtration aufgefangen. Die entstandenen Kristalle
wurden aus Ethanol umkristallisiert, wodurch 3,1 g eines kristallisierten
p-Nitrophenylesters von Adipinsäure
erhalten wurden.
-
Nach dem Auflösen von 2,8 g Chitobiose in
35 ml Essigsäure
wurden 30 ml einer Lösung
von 4 Mol Bromwasserstoff in Essigsäure zugesetzt. Das Gemisch
wurde 1 h bei Raumtemperatur stehengelassen und danach mit 450 ml
Ether gemischt, wodurch ein Niederschlag gebildet wurde. Der entstandene
Niederschlag wurde durch Filtration aufgefangen. Der aufgefangene
Niederschlag wurde dann mit Ether gewaschen, getrocknet und in 9
ml Dioxan gelöst.
Der entstandenen Lösung
wurden 2,6 ml Triethylamin und 1,6 g des vorstehend synthetisierten
p-Nitrophenolesters
von Adipinsäure
zugesetzt, und die Umsetzung erfolgte 18 Stunden lang. Dann wurde
die Reaktionslösung
mit 75 ml Ethylacetat gemischt, um den gefällten Feststoff durch Filtration
aufzufangen. Der entstandene Feststoff wurde in einen Trichter gegeben
und in dieser Reihenfolge mit 75 ml Ethylacetat, 100 ml Ethanol
und 100 ml Ethylacetat gewaschen und danach getrocknet, wodurch
2,8 g eines Feststoffs erhalten wurden.
-
Die folgenden Ergebnisse der Infrarot-Absorptionsspektroskopie
(IR-Spektroskopie) und der NMR-Spektroskopie des Feststoffs bestätigten das
Vorhandensein von Peptidbindungen im Feststoff:
IR-Spektrum
(KBr) (νc-Η; 2910 cm–1, νΑmid III;
1250 cm–1 und νΑmid I; 1664
cm–1)
NMR-Spektrum (CDCl3, TMS) (7,3 bis 8,2 ppm)
-
Der Feststoff war eine polymere Verbindung
mit einem Mw von etwa 20000, auf der Basis der Ergebnisse der GPC,
die TSK-GEL (von Tosoh Corporation hergestellt), zwei GMPWXL-Säulen und
eine Lösung
aus 0,1 Mol NaNO3 als Elutionsmittel verwendete.
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Anhand der vorstehend aufgeführten Ergebnisse
wird angenommen, daß nach
diesem Beispiel ein lineares Glykopolymer synthetisiert worden war,
das aus Chitobiose·Adipinamid
bestand.
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Beispiele 37 bis 40
-
Nach dem gleichen Verfahren wie in
Beispiel 36 wurden Feststoffe synthetisiert, außer daß anstelle von Chitobiose die
in Tabelle 6 gezeigten Oligosaccharide verwendet wurden und die
Reaktionsbedingungen wie in Tabelle 6 gezeigt geändert wurden.
-
-
Die Existenz von Peptidbindungen
in den in den Beispielen 37 bis 40 erhaltenen Feststoffen wurde durch
das IR-Spektrum und das NMR-Spektrum jedes Feststoffs bestätigt. Außerdem zeigte
die ähnlich
wie in Beispiel 36 durchgeführte
GPC, daß jeder
Feststoff eine polymere Verbindung mit einem Mw von 20000 bis 80000
war.
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Anhand dessen wird angenommen, daß in den
Beispielen 37 bis 40 Glykopolymere synthetisiert worden waren, die
jeweils aus dem entsprechenden Oligosaccharid·Adipinamid bestanden.
-
Beispiel 41
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Natriumalginat mit einer Viskosität von 100
bis 150 cP bei 25°C
(von Wako Pure Chemical Industries, Ltd. hergestellt) wurde zu einer
1 N Salzsäurelösung gegeben
und 5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, wodurch Alginsäure hergestellt
wurde.
-
3 g Alginsäure und 100 ml Thionylchlorid
wurden 22 Stunden unter Rückfluß gerührt. Das
entstandene Gemisch wurde dann folgendem Verfahren unterzogen, das
zweimal wiederholt wurde: das Gemisch wurde bei reduziertem Druck
verdampft, um das Thionylchlorid zu entfernen, der entstandene Rückstand
wurde mit Benzol gemischt, und das Gemisch wurde bei reduziertem
Druck verdampft, um das Thionylchlorid zu entfernen.
-
Der entstandene Rückstand wurde in 300 ml Benzol
gelöst
und in einen 3-Hals-Destillationskolben
gegossen, der mit einem Rückflußkondensator
und einem Tropftrichter ausgestattet war. Unter einer Stickstoffatmosphäre wurden
innerhalb von 3 h tropfenweise 1,9 g Hexamethylendiamin und 0,6
mg Triethylamin, in 100 ml Benzol gelöst, unter Rühren und unter Rückfluß in den
Kolben gegeben. Nach der Zugabe wurde das entstandene Gemisch 20
Minuten unter Rückfluß weitergerührt, danach
wurde 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Es wurde ein Feststoff
gefällt
und durch Filtration aus dem entstandenen Gemisch gewonnen und in dieser
Reihenfolge mit einer Natriumcarbonatlösung mit 5 Gew.-%, einer Bromwasserstofflösung mit
2 Gew.-% und einer gesättigten
Natriumchloridlösung
gewaschen.
-
Nachdem die gewaschenen Feststoffe über Natriumsulfat
getrocknet worden waren, wurde das Lösungsmittel durch Verdampfen
entfernt, wodurch eine feste Probe erhalten wurde. Diese Probe wurde
dann der IR-Spektroskopie und der NMR-Spektroskopie unterzogen, um die Entstehung
von Peptidbindungen zu bestätigen.
-
Beispiel 42
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Unter Rückfluß wurde 1 g D-Glucuronyl-β-1,2-D-glucuronsäure in 150
ml Thionylchlorid gelöst,
danach wurde 20 Stunden gerührt.
Dann wurde das entstandene Gemisch bei reduziertem Druck verdampft,
um das Thionylchlorid zu entfernen. Zusammen mit 300 ml wasserfreiem
Benzol wurde der entstandene Rückstand
in einen 3-Hals-Destillationskolben gegossen, der mit einem Rückflußkondensator
und einem Tropftrichter ausgestattet war. Unter einer Stickstoffatmosphäre wurden
unter Rühren
und unter Rückfluß innerhalb
von 2 Stunden tropfenweise 0,3 g Tetramethylendiamin und 0,1 mg
Triethylamin, in 30 ml Benzol gelöst, zugesetzt. Nach der Zugabe
wurde das entstandene Gemisch 20 Minuten unter Rückfluß weitergerührt, danach wurde 3 Stunden
ohne Rückfluß bei Raumtemperatur
gerührt.
Es wurde ein Feststoff ausgefällt
und durch Filtration vom entstandenen Gemisch abgetrennt und in
dieser Reihenfolge mit einer Natriumcarbonatlösung mit 5 Gew.-%, einer Bromwasserstofflösung mit
2 Gew.% und einer gesättigten
Natriumchloridlösung
gewaschen.
-
Nach dem Trocknen der gewaschenen
Feststoffe über
Natriumsulfat wurde das Lösungsmittel
durch Verdampfen entfernt, wodurch eine feste Probe erhalten wurde.
Die Probe wurde der IR-Spektroskopie und der NMR-Spektroskopie unterzogen,
um die Entstehung von Peptidbindungen zu bestätigen (Zersetzung und erneute
Synthese).
-
Beispiele 43 bis 47
-
(Zersetzung und erneute
Synthese der in den Beispielen 1 bis 5 synthetisierten polymeren
Verbindungen)
-
Unter den in Tabelle 7 gezeigten
Reaktionsbedingungen konnte Esterase (von Boehringer Mannheim hergestellt)
mit in den Beispielen 1 bis 5 synthetisierten polymeren Verbindungen
reagieren. 7 Tage später
wurde das Mw der Reaktionslösung
durch Hochdruckflüssigchromatographie
(hier nachstehend als „HPLC" bezeichnet) mit
einer Säule
SH-101 1 (von Shodex hergestellt) mit Wasser als Elutionsmittel
gemessen. Diese zeigte Peaks mit Retentionszeiten, die denen des
Oligosaccharids und der Adipinsäure
entsprechen. Diese Peaks wurden aufgeteilt und als auf dem Oligosaccharid
und der Adipinsäure
beruhend identifiziert. Die IR-Spektren (17 und 18)
von in Beispiel 43 durch GPC aufgefangenen Fraktionen stimmten zum
Beispiel mit denen von Cellobiose und Adipinsäure überein. Für die Messung wurde Cellobiose
in Kaliumbromidpulver dispergiert und zu einem Granulat geformt,
und Adipinsäure
wurde in Nujol-Gaze verteilt. 17 zeigt
das IR-Spektrum der in Beispiel 43 als Zersetzungsprodukt erhaltenen
Cellobiose. 18 zeigt
das IR-Spektrum der in Beispiel 43 als Zersetzungsprodukt erhaltenen
Adipinsäure.
-
Die gleiche polymere Verbindung wie
die in Beispiel 1 hergestellte konnte wie folgt erhalten werden: das
fraktionierte Oligosaccharid und ein frisch hergestelltes Dimethyladipat
wurden im gleichen Mischungsverhältnis
wie in Beispiel 1 miteinander vermischt und durch 45-minütiges Rühren bei
200 bis 230°C
gelöst.
Außerdem
konnte eine ähnliche
polymere Verbindung wie die in Beispiel 35 hergestellte erhalten
werden, als das fraktionierte Oligosaccharid und die fraktionierte
Adipinsäure
nach einem ähnlichen
Verfahren wie in Beispiel 35 gelöst
und polymerisiert wurden. Somit ist selbstverständlich, daß die Enzymzersetzungsprodukte
der in den Beispielen 1 bis 5 hergestellten polymeren Verbindungen
leicht wiederverwertet werden können.
-
-
1 g jeder in den Beispielen 6 bis
10 erhaltenen polymeren Verbindung wurde unter den Bedingungen, daß der pH-Wert
bei 7,5 und die Temperatur bei 45°C
gehalten wurde, mit 0,05 g Esterase (von Boehringer Mannheim hergestellt)
umgesetzt. Nach 10 Stunden wurden aus den flüssigen Überständen der entsprechenden Reaktionsflüssigkeiten
Proben gezogen, und das Mw wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel
43 gemessen. Die HPLC zeigte zwei neue Peaks; deren
Intensität
im Verlauf der Zeit allmählich
zunahm.
-
Fraktionen, die diesen beiden Peaks
entsprachen, wurden aufgefangen und der IR-Spektroskopie unterzogen, die bestätigte, daß jeder
dieser Peaks auf dem Vorhandensein von Oligosaccharid und Pimelinsäure beruhte.
Im Beispiel 48 war zum Beispiel die Position jedes Peaks gleich
der von Cellobiose und Pimelinsäure, die
beide die Ausgangsmaterialien darstellen.
-
Das fraktionierte Oligosaccharid
und frisch hergestelltes Dimethylpimelat wurden im gleichen Mischungsverhältnis wie
in den Beispielen 6 bis 10 miteinander vermischt und durch 45-minütiges Rühren bei 200
bis 230°C
gelöst.
Außerdem konnte
eine ähnliche
polymere Verbindung wie die in Beispiel 35 hergestellte erhalten
werden, als das fraktionierte Oligosaccharid und die fraktionierte
Pimelinsäure
nach einem ähnlichen Verfahren
wie in Beispiel 35 gelöst
und polymerisiert wurden. Somit ist selbstverständlich, daß die Enzymzersetzungsprodukte
der in den Beispielen 6 bis 10 hergestellten polymeren Verbindungen
leicht wiederverwertet werden können.
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Beispiele 53 bis 57
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(Zersetzung und erneute
Synthese der in den Beispielen 12 bis 16 synthetisierten polymeren
Verbindungen)
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Jede in den Beispielen 12 bis 16
synthetisierte polymere Verbindung wurde mit Esterase (von Boehringer
Mannheim hergestellt) gemischt und gerührt. Die Reaktionsbedingungen
waren wie folgt: 1 g jeder polymeren Verbindung wurde zu 0,05 g
des bei pH = 7,5 eingestellten Enzyms gegeben, danach wurde bei
45°C gerührt. 10
Stunden nach Beginn des Rührens
wurde ein Teil des Überstands
der Umsetzung aufgefangen und ähnlich
wie in den Beispielen 43 bis 47 der HPLC unterzogen. Die HPLC zeigte
zwei neue Peaks, deren Intensität
im Verlauf der Zeit allmählich
zunahm. Zwei Wochen später
wurden die Fraktionen, die diesen Peaks entsprachen, aufgefangen,
und der IR-Spektroskopie unterzogen. Als Folge wurden zwei durch
die Zugabe des Enzyms verursachte Peaks als auf dem Oligosaccharid
bzw. der Acrylsäure
beruhend identifiziert.
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Als die fraktionierte Acrylsäure verestert
wurde und mit einem Oligosaccharid reagieren konnte, wurde eine
polymere Verbindung erhalten. Laut einer Umesterung mit einem Enzym
hatte die entstandene polymere Verbindung ein Mw von 2000 bis 4000.
Das Mw der entstandenen polymeren Verbindung betrug unter den in den
Beispielen 12 bis 16 angewendeten Bedingungen 3000 bis 8000.
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Beispiele 58 bis 62
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(Zersetzung und erneute
Synthese der in den Beispielen 17 bis 21 synthetisierten polymeren
Verbindungen)
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Jede in den Beispielen 17 bis 21
synthetisierte polymere Verbindung wurde mit Esterase (von Boehringer
Mannheim K. K. hergestellt) zersetzt. Für die Zersetzung wurde 1,0
g jeder polymeren Verbindung mit 0,05 g des bei pH = 7,5 eingestellten
Enzyms gemischt, danach wurde bei 45°C gerührt. Der Überstand der Umsetzung, der
10 Stunden nach Beginn der Umsetzung aufgefangen worden war, wurde
der HPLC unterzogen. Als Ergebnis wurden zwei Peaks mit Retentionszeiten
beobachtet, die fast dem Oligosaccharid und der Aconitsäure entsprachen.
Die Intensität
dieser beiden Peaks nahm im Verlauf der Zeit allmählich zu
und erreichte nach 1 Woche konstante Werte. Fraktionen, die diesen
beiden Peaks entsprachen, wurden aufgefangen und der NMR-Spektroskopie
unterzogen, durch die die Peaks als auf dem Oligosaccharid und der
Aconitsäure
beruhend identifiziert wurden.
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Die fraktionierte Aconitsäure wurde
mit Trimethyl verestert und nach einem den Beispielen 17 bis 21 ähnlichen
Verfahren einer Umsetzung mit dem entsprechenden Oligosaccharid
unterzogen, das durch die Zersetzung erzeugt worden war. Dadurch
wurden polymere Verbindungen erhalten, die den in den Beispielen
17 bis 21 hergestellten ähnlich
waren. Somit ist selbstverständlich,
daß die
Enzymzersetzungsprodukte der in den Beispielen 17 bis 21 hergestellten
polymeren Verbindungen leicht wiederverwertet werden können.
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Beispiele 63 bis 69
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(Zersetzung und erneute
Synthese der in den Beispielen 27 bis 33 synthetisierten polymeren
Verbindungen)
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Jede in den Beispielen 27 bis 33
synthetisierte polymere Verbindung wurde durch Preßformen
zu einer Scheibenform mit einem Durchmesser von 2 cm und einer Dicke
von 1 mm geformt und dann in 3 cm Tiefe in Gartenerde vergraben.
Ein Jahr nach dem Vergraben wurde festgestellt, daß sich die
polymere Verbindung vollständig
ohne Reste der Form zersetzt hatte.
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Die in Beispiel 27 hergestellte polymere
Verbindung wurde in eine 0,1 n Salzsäurelösung gegeben und gerührt. Nach
24 Stunden wurde die entstandene Reaktionslösung der HPLC unterzogen, die ähnlich wie
in den Beispielen 43 bis 47 durchgeführt wurde. Die entstandene
Reaktionslösung
enthielt hauptsächlich
Glucose, Cellobiose und Isocyansäure.
Das Saccharidgemisch wurde aus der Reaktionslösung fraktioniert. Danach wurden
10 g des fraktionierten Saccharidgemischs mit 5 g Adipinsäure gemischt
und unter Rühren
und Erwärmen
gelöst.
Die entstandene Verbindung hatte ein ähnliches NMR-Spektrum wie das
in 15 gezeigte.
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Beispiel 70
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(Zersetzung und erneute
Synthese der in Beispiel 34 synthetisierten polymeren Verbindung)
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Zu 1 g der in Beispiel 34 hergestellten
polymeren Verbindung wurde 0,1 g Esterase (pH = 9,0) gegeben, danach
wurde bei 40°C
gerührt.
Nach 1 Woche wurde die Reaktionslösung filtriert, um das Enzym
zu entfernen, und der HPLC unterzogen. Als Ergebnis wurden zwei
Peaks mit Retentionszeiten beobachtet, die Cellobiose bzw. Adipinsäure entsprachen.
Diese Peaks wurden durch IR-Spektroskopie
und NMR-Spektroskopie als auf Cellobiose und Adipinsäure beruhend
identifiziert.
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Die Reaktionslösung, aus der das Enzym entfernt
worden war, wurde gefriergetrocknet, um das Lösungsmittel Wasser zu entfernen.
Das entstandene Pulver und Lipase (pH = 8,0) wurden in einem Gewichtsverhältnis von
1 : 0,04 in Pyridin gegossen. Die Umsetzung erfolgte 3 Wochen bei
45°C unter
einer Stickstoffatmosphäre.
Aus dem entstandenen Feststoff wurde eine wasserunlösliche Substanz
aufgefangen, es zeigte sich, daß diese
Substanz eine polymere Verbindung mit einem IR-Spektrum ist, das
dem in 8 gezeigten ähnlich ist.
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Beispiel 71
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(Zersetzung und erneute
Synthese der in Beispiel 35 synthetisierten polymeren Verbindung)
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Zu 1 g der in Beispiel 35 hergestellten
polymeren Verbindung wurde 0,1 g Esterase (pH = 9,0) gegeben, danach
wurde bei 40°C
gerührt.
Nach 1 Woche wurde die Reaktionslösung filtriert, um das Enzym
zu entfernen, und der HPLC unterzogen. Als Ergebnis wurden zwei
Peaks mit Retentionszeiten beobachtet, die Cellobiose bzw. Adipinsäure entsprachen.
Diese Peaks wurden durch IR-Spektroskopie
und NMR-Spektroskopie als auf Cellobiose und Adipinsäure beruhend
identifiziert.
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Die Reaktionslösung, aus der das Enzym entfernt
worden war, wurde gefriergetrocknet, um das Lösungsmittel Wasser zu entfernen.
Das entstandene Pulver und ein Enzym (PROLEATHER) (pH = 8,0) wurden in
einem Gewichtsverhältnis
von 1 : 0,03 in Pyridin gegossen. Die Umsetzung erfolgte 3 Wochen
bei 45°C
unter einer Stickstoffatmosphäre.
Aus dem entstandenen Feststoff wurde eine wasserunlösliche Substanz
aufgefangen, es zeigte sich, daß diese
Substanz eine polymere Verbindung mit einem IR-Spektrum ist, das
dem in 8 gezeigten ähnlich ist.
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Beispiel 73
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Mit 0,15 Mol Kaliumcarbonat als Katalysator
wurde 1 Mol Maltose 3 Stunden bei 70°C und einem auf nicht mehr als
100 mm Hg reduzierten Druck in DMSO der Umsetzung mit 1 Mol Diethyladipat
unterzogen, und Ethanol, das heißt das Nebenprodukt der Umsetzung,
wurde entfernt. Vom entstandenen Reaktionsprodukt wurde eine feste,
wasserunlösliche
Substanz abgetrennt. Die Messung, die ähnlich wie in Beispiel 1 durchgeführt wurde,
zeigte, daß die
feste Substanz eine polymere Verbindung mit einem Mw von 70000 bis
160000 war. Bei der Infrarot-Absorptionsspektroskopie der entstandenen
polymeren Verbindung wurde ein Absorptionspeak aufgrund der Esterbindungen
bei etwa 1735 cm–1 beobachtet. Das NMR-Spektrum
der entstandenen polymeren Verbindung zeigte, daß die Veresterung hauptsächlich an
der 6-Position der Glucopyranose-Ringe in der Maltose erfolgt war.
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2 g der entstandenen polymeren Verbindung
wurden in Dioxan gegossen, und danach wurden unter einer Stickstoffatmosphäre tropfenweise
1,2 g D-Glucuronyl-β-1,2-D-glucuronylchlorid
und 2 ml Pyridin zugesetzt, anschließend wurde 22 Stunden bei 50°C gerührt. Aus
dem entstandenen Reaktionsgemisch wurde ein weißes Pulver erhalten, und dieses
wurde der GPC unterzogen. Als Ergebnis war das Molekulargewicht
des weißen
Pulvers drei- bis achtmal größer als
das der polymeren Verbindung, das vor der Umsetzung gemessen worden
war. Die Infrarot-Absorptionsspektroskopie des entstandenen Harzes
zeigte, daß die
Intensität
des Absorptionspeaks aufgrund der C = O-Bindung in der Esterbindung
zugenommen hatte. Somit ist selbstverständlich, daß die Veresterung in den Saccharidabschnitten
in dem aus dem Maltoseester und der Adipinsäure bestehenden Harz stattgefunden
hatte und zu Vernetzungen durch D-Glucuronyl-β-1,2-D-glucuronsäure geführt hatte.
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Dem Fachmann ist klar, daß zusätzlich zur
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen und den angegebenen
erläuternden
Beispielen weitere Ergänzungen,
Streichungen, Modifizierungen und Ersetzungen innerhalb des Geltungsbereichs
dieser Erfindung vorgenommen werden können.
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Die Erfindung wird nur durch die
Darlegung in den nachfolgenden Ansprüchen eingeschränkt.