-
1. Gebiet
der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
die Herstellung von stärkegebundenen
Gegenständen
mit leichter bzw. leichtgewichtiger zellulärer Matrix. Insbesondere betrifft
die vorliegende Erfindung stärkegebundene
Gegenstände,
die eine Scharnierstruktur einschließen, die integral innerhalb
des Gegenstands geformt ist. Die Erfindung betrifft auch Verfahren
und eine Vorrichtung zur Bildung von solchen Gegenständen mit
einem Scharnier.
-
2. Relevante
Technologie
-
Aufgrund des politischen Drucks und
anderer Drücke
hinsichtlich der Aufmerksamkeit des negativen Einflusses der Verwendung
von Papier, von thermoplastischen Kunststoffen, von Polystyrol oder von
Metallen für
eine Vielzahl von einmal zu verwendenden, hauptsächlich wegwerfbaren Gegenständen wie
Behältern
und anderen Verpackungsmaterialien bestand ein akutes Bedürfnis (das
seit langem von den Fachleuten erkannt worden ist), um Ersatzverpackungsmaterialien
aufzufinden, die umweltfreundlicher sind. Einige haben schon versucht,
Gegenstände
aus Stärke
enthaltenden Massen herzustellen, da Stärke eine natürliche,
in großen
Mengen vorhandene und erneuerbare Quelle ist. Ein augenscheinlich einfaches
Verfahren, das zur Herstellung von Gegenständen auf Stärkebasis angewendet worden
ist, beinhaltet die Gelierung von Stärke in Wasser, gefolgt von
einem Erhitzen, um die Stärke
auszutrocknen, um ein verfestigtes Material zu bilden, wobei dieses Verfahren
als „Degenerationsverfahren" bzw. „Retrogradierungsverfahren" charakterisiert
worden ist. Ein weiteres, weniger erfolgreiches Verfahren umfasst ein
Aufschmelzen und anschließendes
Abkühlen
der Stärke,
wie ein thermoplastisches Material, um ein verfestigtes Material
zu bilden.
-
Bei dem Gelierungs-/Degenerationsverfahren
wird typischerweise ein Stärke
enthaltendes Gemisch zu einem geeigneten Gegenstand zwischen erhitzten
Formen über
einen Zeitraum verformt, der ausreichend ist, dass zuerst das Bindemittel
auf Stärkebasis
geliert, und dann wird ein erheblicher Teil des Wassers durch Abdampfen
entfernt, um ein verfestigtes oder halb-gehärtetes Material zu bilden.
Das Stärke
enthaltende Gemisch schließt
typischerweise nicht gelierte Körner
von Stärke
zusammen mit fakultativen Zusatzstoffen, wie anorganischen mineralischen
Füllstoffen
und Fasern, und zusammen mit genügend
Wasser, um ein Gemisch mit den gewünschten rheologischen Eigenschaften
zu bilden, ein. Je nach der Konzentration der verschiedenen Komponenten,
und zwar sowohl in dem Stärke
enthaltenden Gemisch als auch der fertigen geformten, mit Stärke gebundenen
zellulären
Matrix, können
die aus solchen Massen geformten stärkegebundenen Gegenstände einen
weiten Bereich von Dichten und Festigkeitseigenschaften haben. Da
solche Gegenstände im
großen
Ausmaß stärkegebunden
sind und da sie keine nennenswerten Mengen von künstlichen Kunststoffen oder
anderen Komponenten einschließen,
sind sie leicht biologisch abbaubar.
-
Das Stärke enthaltende Gemisch ist
leicht zu einer Vielzahl von unterschiedlichen Gestalten verformbar,
um eine Anzahl von Gegenständen
und Behältern
zu bilden. Diese schließen
Platten, Schalen, Becher (bzw. Tassen) und Sandwichbehälter vom „faltbaren
bzw. klappbaren Typ bzw. Muschelschalentyp" ein. Der Sandwichbehälter vom
faltbaren bzw. klappbaren Typ ist ein Beispiel eines zweiteiligen
Gegenstands, der vorzugsweise mit einem Scharnier versehen ist,
um für
den Besitzer des Restaurants oder den Verbraucher während des
Verpackens und des Verzehrs des Sandwiches oder einer anderen Komponente
innerhalb des faltbaren bzw. klappbaren Behälters am einfachsten verwendbar
zu sein.
-
Die
US-PS
5 376 230 von Tiefenbacher et al. zeigt einen früheren Versuch,
ein Scharnier in einem Behälter
vom faltbaren bzw. klappbaren Typ zu bilden. Spezifischerweise zeigen
die
1–
4, dass die Scharnierstruktur,
die die zwei Behälterhälften oder -schalen
1 und
2 zusammenhält, „ein Streifenscharnier
7" bilden, „das in
den Vertiefungen
5,
6 aufgenommen wird und das
aus einem Folienmaterial wie einem Streifen besteht, der mit den
Behälterschalen, die
den Körper
bilden, gebrannt worden ist".
In Spalte
17, Zeilen
38–
42, geben Tiefenbacher
et al. weiterhin Beispiele der Typen der Folienmaterialien an, die
zur Bildung des Scharniers verwendet werden. Beispiel
7 verwendet
holzfreies Papier. Beispiel
8 verwendet einen nicht gewebten
textilen Stoff aus Baumwolle/Cellulose, der in Längsrichtung vorgefaltet ist.
Beispiel
9 verwendet einen nicht gewebten Stoff aus Glasfasern,
der in Längsrichtung
vorgefaltet ist.
-
Während
die vorstehend genannten Streifenscharniermaterialien mit Vorteil
dazu eingesetzt werden können,
die Hälften
des faltbaren bzw. klappbaren Behälters miteinander zu verbinden,
verkompliziert jedoch ihre Verwendung die Verfahrensweise der Verformung,
die dazu angewendet wird, den faltbaren bzw. klappbaren Behälter herzustellen.
Spezifischerweise zeigt der Hinweis auf die Diskussion, beginnend
in Spalte 17, Zeile 42, bis Spalte 18,
Zeile 6, dass die Materialien für das Streifenscharnier sorgfältig in
die Behälterschalen
während
des Formprozesses hineingeformt werden müssen, „um ein Verschieben der zwei
Behälterschalen
zu verhindern, wenn sie zusammengefaltet worden sind". „Folienmaterialien,
die nicht zentral bezüglich
der Beschickung der zu brennenden Masse eingesetzt worden sind,
werden bei der darauffolgenden Bildung von Wasserdampf verschoben,
und sie werden nicht an der vorher definierten Stelle gebunden". Spalte 17, Zeilen 62–66.
Daher muss große
Sorgfalt aufgewendet werden, die Folienmaterialien in die Masse
auf Stärkebasis
während
des Verformungsprozesses richtig einzusetzen, um Unregelmäßigkeiten
der Platzierung und der nachfolgenden Verwendung zu verhindern.
Die vorstehenden Vorsichtsmaßnahmen
erhöhen
erheblich die Schwierigkeiten und insbesondere die Kosten der Massenproduktion
von Sandwichbehältern
vom faltbaren bzw. klappbaren Typ aus Massen auf Stärkebasis.
-
Viele Personen sind mit faltbaren
bzw. klappbaren Behältern,
hergestellt aus Kunststoffmaterialien wie Polystyrolschaumstoff,
die ein Scharnier integral innerhalb der geschäumten Polystyrolstruktur geformt
einschließen,
vertraut. Da Polystyrolschaumstoff in angemessener Weise flexibel
und dauerhaft ist, ist eine einfache Formung einer Falte in dem Scharnierbereich,
der die Verbindung zwischen den zwei Hälften der faltbaren bzw. klappbaren
Hülle bildet,
angemessen, um ein Scharnier mit vernünftiger Dauerhaftigkeit zwischen
den zwei faltbaren bzw. klappbaren Polystyrolhälften zu bilden. Im Vergleich zu
Polystyrol sind stärkegebundene
zelluläre
Matrizen typischerweise starrer und brüchiger. Aus diesem Grund lehren
spezifischerweise Tiefenbacher et al. und beanspruchen eine zwingende „Konditionierungs"-Stufe, in der die
neu aus der Form herausgenommenen stärkegebundenen Gegenstände in eine Kammer
mit hoher Feuchtigkeit gebracht werden müssen, damit der Gegenstand
Wasser reabsorbiert, um das sonst steife, degenerierte Stärkebindemittel zu
erweichen und weich zu machen. Spalte 15, Zeilen 36–59,
Anspruch 1.
-
Entsprechend Tiefenbacher et al.
hergestellte Gegenstände
werden konditioniert, um einen Wassergehalt innerhalb eines bestimmten
Bereichs zu haben, wobei der Bereich eine untere Grenze von etwa
6 Gew.-% Wasser und eine obere Grenze von 22 Gew.-% Wasser hat.
Tiefenbacher et al. lehren, dass diese Konditionierungsstufe erforderlich
ist, um die notwendige Zähigkeit
und Deformierbarkeit unter Aufrechterhaltung der mechanischen Stabilität zu erhalten.
Ungeachtet der Konditionierungsstufe lehren Tiefenbacher et al.
spezifischerweise die Verwendung von Scharnierstreifen, wie aus
Papier oder nicht gewebten Stoffen, um ein Scharnier zwischen zwei Hälften eines
Behälters
vom faltbaren bzw. klappbaren Schalentyp zu bilden. Der Fachmann
würde daraus
die Schlussfolgerung ziehen, dass die Erfinder Tiefenbacher et al.
nicht dazu imstande waren, Gegenstände auf Stärkebasis herzustellen, die
ein integral geformtes Scharnier haben, wie es bei Gegenständen auf
Polystyrolbasis der Fall ist. Das Problem war vermutlich auf die
Unfähigkeit
zurückzuführen, eine
stärkegebundene
Matrix zu erhalten, die gleichzeitig steif genug war, um eine mechanische
Verformung oder ein Verwerfen der Behälterhälften (was stattfinden kann,
wenn die Stärkematrix überkonditioniert
ist, so dass sie zuviel Wasser enthält) zu vermeiden, und doch
flexibel genug war, ein Brechen oder Reißen des Scharniers nach dem Öffnen und Schließen des
faltbaren oder klappbaren Behälters zu
vermeiden.
-
Die US-A-3925526 und die US-A-3795265 betreffen
geschäumte
Produkte, die so geformt worden sind, dass sie eine Haut haben.
Darin gibt es eine Offenbarung bezüglich der Art und Weise, nach der
die Haut gebildet worden ist (Heizbereiche, Temperaturen).
-
Im Licht der vorstehenden Ausführungsformen
werden daher Verfahren und Systeme zur Herstellung von integral
gebildeten Scharnieren innerhalb von stärkegebundenen zellulären Matrices
benötigt.
-
Es würde eine weitere Verbesserung
auf diesem Gebiet der Technik darstellen, Verfahren und Systeme
zur Bildung eines Scharniers innerhalb von stärkegebundenen Matrizen während der
Herstellung des gesamten Gegenstands derart, dass der Gegenstand
und das Scharnier in einer einzigen Stufe hergestellt werden, zur
Verfügung
zu stellen.
-
Es würde eine zusätzliche
Verbesserung auf diesem Gebiet der Technik darstellen, wenn das
integral gebildete Scharnier die Notwendigkeit der Einführung von
fremden Materialien wie Papierstreifen eliminieren würde, die
in die Formvorrichtung während
des Verformens der Massen auf Stärkebasis
zu den gewünschten
Gegenständen
eingesetzt werden müssen.
-
Es wäre weiterhin ein technischer
Fortschritt, Verfahren und Systeme zur Herstellung von integral geformten
Scharnieren in stärkegebundenen
Gegenständen
zur Verfügung
zu stellen, die es gestatten, dass die Gegenstände wiederholt ohne wesentlichen Bruch
der stärkegebundenen
Matrix geöffnet
und geschlossen werden können.
-
Solche Verfahren und Systeme für die Bildung
eines integralen Scharniers innerhalb der stärkegebundenen zellulären Matrizen
werden hierin offenbart und beansprucht, genauso wie die dar aus
gebildeten, mit einem Scharnier versehenen stärkegebundenen Gegenstände.
-
Die vorliegende Erfindung beinhaltet
die Bildung von Scharnieren innerhalb von Gegenständen mit
einer stärkegebundenen
zellulären
Matrix. Solche Gegenstände
werden aus Gemischen auf Stärkebasis,
die verformt werden, hergestellt, wobei erhitzte Formen verwendet
werden, die eine spezielle Konfiguration haben, um eine Falte in
dem geformten Gegenstand zu bilden. Die Falte liefert einen Scharnierbereich
für ein
lokalisiertes Falten oder Biegen, was bewirkt, dass die innere Oberfläche des
Scharniers zusammengepresst wird, während bewirkt wird, dass sich
die äußere Oberfläche oder
die Haut des Scharniers ausdehnt. Die Form mit spezieller Konfiguration führt auch
zu einem Scharnier, das leichter gebogen werden kann und das stärker federnd
ist, was das Ergebnis der Optimierung der Dicke der inneren und der äußeren Häute oder
Oberflächen
im Bereich des Scharniers ist.
-
Somit stellt die vorliegende Erfindung
nach einem Aspekt ein Verfahren zur Herstellung eines Gegenstands
mit einer stärkegebundenen
zellulären Matrix
zur Verfügung,
wobei das Verfahren folgendes umfasst:
Verformen einer wässrigen
Mischung auf Stärkebasis
in eine gewünschte
Gestalt des Gegenstands bzw. Formkörpers bei erhöhter Temperatur,
um einen wesentlichen Teil des Wassers aus der Mischung durch Verdampfen
zu entfernen und hierdurch die stärkegebundene zelluläre Matrix
des Gegenstands zu bilden, wobei die Formgebungsstufe das Ausbilden
einer Scharnierstruktur innerhalb des Gegenstands umfasst, wobei
die Scharnierstruktur einen inneren Haut- bzw. Mantelteil, einen äußeren Haut- bzw.
Mantelteil, einen inneren zellulären
Kern, an geordnet zwischen dem inneren Hautteil und dem äußeren Hautteil,
und mindestens eine Vertiefung in dem inneren Hautteil umfasst,
wobei der innere zelluläre
Kern eine geringere Dichte als die Dichten der inneren und äußeren Hautteile
hat und wobei der innere Hautteil und der äußere Hautteil dadurch gebildet werden,
dass Wasser aus dem inneren Hautteil und dem äußeren Hautteil rascher als
aus dem inneren zellulären
Kern entfernt werden; und
Herausnehmen des Gegenstands aus
der Form, nachdem der Gegenstand Formstabilität erreicht hat.
-
Nach einem weiteren Aspekt stellt
die vorliegende Erfindung einen Handelsgegenstand bzw. eine Handelsware,
umfassend einen integral geformten Gegenstand bzw. einen integrierten
Formkörper mit
einer stärkegebundenen
zellulären
Matrix, zur Verfügung,
wobei der Gegenstand eine erste Hälfte aufweist, die mit einer
zweiten Hälfte
mittels einer Scharnierstruktur verbunden ist, die mit der ersten und
der zweiten Hälfte
integriert geformt worden ist und die auch die stärkegebundene
zelluläre
Matrix umfasst, wobei die Scharnierstruktur Mittel zum Drehen bzw.
zum Drehen über
einen Zapfen der ersten und der zweiten Hälfte relativ zueinander an
der Scharnierstruktur aufweist, wobei die genannte Scharnierstruktur
einen äußeren Haut-
bzw. Mantelteil, abgetrennt von dem äußeren Hautbzw. Mantelteil durch
einen zellulären
Zwischenkern, umfasst, und wobei der innere Haut- bzw. Mantelteil
eine Falte bzw. eine Rille derart aufweist, dass die Scharnierstruktur
an der Falte bzw. der Rille einen verringerten Querschnitt hat.
-
Nach einem weiteren Aspekt stellt
die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung eines
Gegenstands bzw. Form körpers
mit einer stärkegebundenen
zellulären
Matrix zur Verfügung,
wobei die Vorrichtung folgendes umfasst:
eine Formvorrichtung,
umfassend ein Material mit Wärmediffusionsvermögen, das
so konfiguriert ist, dass die Formvorrichtung eine wässrige Masse
auf Stärkebasis
zu einem geformten Gegenstand bzw. Formkörper mit gewünschter
Gestalt verformen kann, wobei die genannte Formvorrichtung eine
Einrichtung zum Ablassen von Wasserdampf, der während der Verformung der wässrigen
Masse auf Stärkebasis
erzeugt wird, einschließt;
Heizeinrichtungen
zum Erhitzen der Formvorrichtung auf eine genügende Temperatur, so dass eine
ausreichende Menge von Wasser aus der wässrigen Masse auf Stärkebasis
durch Verdampfung entfernt wird;
scharnierausbildende Mittel,
die innerhalb der Formvorrichtung angeordnet sind, um eine Scharnierstruktur
innerhalb des geformten Gegenstands bzw. des Formkörpers derart
zu bilden, dass die Scharnierstruktur mindestens eine Vertiefung
bzw. Rille auf einer Innenseite der Scharnierstruktur aufweist;
und
Mittel zur Verringerung der Wärme, die innerhalb der scharnierbildenden
Einrichtung angeordnet sind, um die Wärmeübertragung von der scharnierbildenden Einrichtung
zu der Innenseite der Scharnierstruktur zu verringern.
-
Im Allgemeinen schließt die stärkegebundene
zelluläre
Matrix eine relativ dichte äußere Oberfläche oder
Haut ein, die einen relativ porösen
inneren Teil umgibt. Die Haut bildet sich als Ergebnis eines Prozesses,
bei dem gepaarte positive und negative Formen verwendet werden,
die erhitzt werden, um die Masse auf Stärkebasis zu „brennen" und hierdurch durch
Abdampfen Wasser aus dem Gemisch auf Stärkebasis zu entfernen. Die
erhitzten Formen werden vorzugsweise aus einem Metall hergestellt, das
ein guter Leiter für
Wärme ist
und das eine relativ hohe spezifische Wärme hat. Ein Heraustrocknen des
Stärkebindemittels
bewirkt dessen Verfestigung und die Bildung der bindenden Matrix.
Da die Wärmeübertragung
von den Formen zu dem Gemisch auf Stärkebasis nur an der Grenzflächenoberfläche zwischen
den Formen und dem Gemisch auftritt, trocknet die Haut rascher aus
als der innere Teil. Dies gestattet, dass der innere Teil eine weitere
Ausdehnung und Zellbildung über
einen Zeitraum nach der anfänglichen
Bildung der Haut erfährt.
Daher ist der innere Teil poröser
und er hat eine verminderte Dichte.
-
Da Metall ein solch guter Leiter
für Wärme ist,
werden die Wärmezufuhren
durch die Formen hindurch rasch derart äquilibriert, dass die Formtemperatur
im Wesentlichen durch jede Hälfte
des Formpaars gleichförmig
ist. Dies führt
seinerseits zu einer fast gleichförmigen Wärmeübertragung von den Formen zu
dem Gemisch auf Stärkebasis.
Aus diesem Grund ist beobachtet worden, dass die Haut eine bemerkenswert
konstante Dicke insgesamt und auf beiden Seiten der geformten Gegenstände hat.
Gleichwohl kann eine Veränderung
der Geschwindigkeit der Wärmeübertragung
während
des Verformungsprozesses die Dicke der Haut verändern. In einigen Fällen kann
es zweckmäßig sein,
die Dicke der Haut zu optimieren, da eine erhöhte Dicke der Haut Gegenstände ergibt,
die eine größere Oberflächenfestigkeit
haben. Jedoch sind Häute
mit erhöhter
Dicke im Allgemeinen starrer und sie können leichter brechen, wenn
sie mechanisch deformiert werden.
-
Im Allgemeinen ist die Dicke der
Haut direkt proportional zu der Geschwindigkeit der Wärmeübertragung
von den Formen zu dem Gemisch auf Stärkebasis. Eine Erhöhung der
Geschwindigkeit der Wärmeübertragung
erhöht
im Allgemeinen die Dicke der Haut. Eine Verringerung der Geschwindigkeit
der Wärmeübertragung
verringert im Allgemeinen die Dicke der Haut. In ähnlicher
Weise ist die Geschwindigkeit der Wärmeübertragung von den Formen zu
dem Gemisch auf Stärkebasis
direkt proportional zu der Temperatur der Formen. Eine Erhöhung der
Formtemperatur erhöht
die Geschwindigkeit der Wärmeübertragung,
während
eine Verringerung der Formtemperatur die Geschwindigkeit der Wärmeübertragung
verringert. Daher führt
eine Erhöhung
der Formtemperatur im Allgemeinen zu einer erhöhten Dicke der Haut, während eine
Verringerung der Formtemperatur im Allgemeinen zu einer verringerten
Dicke der Haut führt.
Es ist jedoch praktisch unmöglich,
unterschiedliche Teile einer integral gebildeten Metallform auf
unterschiedliche Temperaturen zu erhitzen, um die Dicke der Haut
durch den geformten Gegenstand hindurch zu verändern.
-
Demgemäß werden zur Formung des Gegenstands
in der Weise, dass der innere Hautteil des Scharnierbereichs eine
verminderte Dicke hat, erfindungsgemäß vorzugsweise speziell ausgestaltete Formen
verwendet, wobei der Teil der Formoberfläche, der dem Teil der inneren
Haut des Scharniers entspricht, weniger Wärme pro Zeiteinheit im Vergleich
zu dem Rest der Form überträgt. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
umfasst der Formbereich, der dem inneren Hautteil des Scharniers
entspricht, ein Material mit einer niedrigeren Wärmediffundierbarkeit wie Polyetheretherketon
(„PEEK"). Gleichwohl liegt
jedes beliebige Material, das hitzebeständig und dauerhaft ist und
das einen Innenhautteil des Scharniers mit verringerter Dicke ergibt,
im Rahmen der vorliegenden Erfin dung. Weitere Materialien schließen Silikonkautschuk,
Al2O3, glasfaserverstärktes Teflon,
Porzellan und andere Keramiken ein. Weiterhin liegt jede beliebige
Konfiguration der Form, die dazu imstande ist, die Geschwindigkeit
des Wärmestroms
zu dem inneren Hautteil des Scharnierbereichs in dem Formkörper so
zu verringern, dass der innere Hautteil eine verminderte Dicke im Vergleich
zu der Hautdicke in anderen Teilen des Gegenstands hat, im Rahmen
der vorliegenden Erfindung. Ein breiter Bereich von verschiedenen
Formmaterialien und Konfigurationen, die zu den erfindungsgemäßen Scharnierstrukturen
führen,
wird nachstehend diskutiert.
-
Bezug nehmend auf die Scharnierstruktur wird
nunmehr genauer erläutert,
was unter den Bezeichnungen „innerer
Hautteil" und „äußerer Hautteil" des Scharnierbereichs
zu verstehen ist. Wenn man annimmt, dass die zwei Hälften des
Gegenstands am Anfang mit einem Anfangswinkel zwischen diesen orientiert
sind, dann ist die „innere
Haut" auf der Seite des
Gegenstands in einer Richtung angeordnet, wo die zwei Hälften während des
Schließens
der zwei Hälften
zusammengebracht werden. Demgemäß ist die „äußere Haut" auf der Seite des
Gegenstands angeordnet, die der „inneren Haut" gegenüberliegt.
Das heißt,
die „innere
Haut" liegt auf
der Seite des Gegenstands vor, auf der der Anfangswinkel zwischen
den zwei Hälften
während
des Schließens
verringert wird, während
die „äußere Haut" sich auf der Seite
befindet, auf der der Anfangswinkel während des Schließens erhöht wird.
Da sich der Winkel zwischen den zwei Hälften des Gegenstands während des
Schließens
verringert, ist die innere Haut einer Kompression, einem Kollaps
und einem Biegen unterworfen, während
die äußere Haut
Spannungen und einer Dehnung unterworfen ist. Die Deformation des
inneren Hautteils des Scharniers durch Kompression und des äußeren Hautteils
des äußeren Hautteils
durch Dehnung oder Strecken kann ein Brechen, sogar ein Zerbrechen,
der stärkegebundenen
Matrix in dem Scharnierbereich bewirken.
-
Demgemäß umfasst die vorliegende Erfindung
eine Vielzahl von Strategien zur Erhöhung der Tendenz des inneren
Hautteils des Scharniers zu kollabieren oder zu knicken, wenn während des
Schließens
ein Komprimieren erfolgt und auch eine Erhöhung seiner Fähigkeit,
sich während
des Öffnens ohne
wesentlichen Bruch wieder auszudehnen. Das wichtigste Merkmal des
Scharniers, um dieses Ergebnis zu erhalten, ist das obenstehend
genannte Verformungsverfahren, bei dem der innere Hautteil des Scharniers
eine verringerte Dicke im Vergleich zu der Dicke des äußeren Hautteils
hat. Die verringerte Dicke des inneren Hautteils führt dazu,
dass der innere Hautteil weniger starr und flexibler ist, wie es
oft der Fall ist, wenn halbstarre Materialien dünner gemacht werden. Weiterhin
liefert die Falte bzw. Rille, die nach innen gerichtet entlang der
Länge des
inneren Hautteils des Scharniers vorspringt, eine klare Linie, an
der das Scharnier gebogen wird, und die innere Haut während des
Schließens
des Gegenstands kollabiert oder knickt. Die Kollabierbarkeit, die
Rückprallelastizität und die
Dauerhaftigkeit des inneren Hautteils des Scharniers kann weiter
dadurch verbessert werden, dass der innere Hautteil mit Glycerin,
einem Gemisch von Glycerin und Wasser oder einem beliebigen anderen ähnlichen
Polyalkohol, der in der stärkegebundenen
Matrix absorbiert werden kann und diese erreicht, behandelt werden.
Wie nachstehend diskutiert werden wird, wirken Glycerin und andere
Polyole als Weichmacher und als Befeuchtungsmittel für die geformte
Stärke:
Gleichermaßen umfasst
die vorliegende Erfindung komplementäre Strategien für die Verringerung
des Ausmaßes
der Spannungen oder der Dehnung des äußeren Hautteils des Scharniers
und auch der Fähigkeit
des äußeren Hautteils,
nach dem Aussetzen an Spannungen und nach dem Dehnen intakt zu bleiben,
um die Flexibilität,
die Dauerhaftigkeit und die Rückprallelastizität des Scharniers
zu verbessern. Das Formen des äußeren Hautteils
des Scharniers in der Weise, dass es eine dickere Haut im Vergleich
zu der Dicke des inneren Hautteils hat, ergibt eine größere Festigkeit
und Beständigkeit
gegenüber
einem Zugbruch. In den meisten Fällen
hat der äußere Hautteil
des Scharniers eine solche Dicke, dass sie mit der Dicke der Haut
des Gegenstands im Allgemeinen ähnlich
oder identisch ist. Weiterhin verringert die Falte auf der inneren
Hautseite im Wesentlichen den Biegeradius des Scharniers, was erheblich die
Spannungen auf den äußeren Hautteil
des Scharniers während
des Schließens
des Gegenstands auf ein proportionales Ausmaß verringert. Die Einarbeitung
eines leichter kollabierbaren inneren Hautteils hat sich gleichfalls
als dahingehend wirksam erwiesen, dass der Biegeradius des Scharniers
im Vergleich zu einem gefalteten Scharnier mit gleicher Hautdicke
auf beiden Seiten weiter verringert wird. Ein Beschichten des äußeren Hautteils
des Scharniers mit einem elastomeren Überzug (z. B. Polyvinylalkohol)
erhöht
stark die Festigkeit und die Dauerhaftigkeit des äußeren Hautteils.
Der äußere Hautteil kann
auch eine winzige Falte oder Rille gegenüberliegend der Hauptfalte auf
der inneren Hautseite haben, die als Biegungsinitiator wirkt, um
zu gewährleisten,
dass sich der äußere Hautteil
während
des Biegevorgangs und in dem gleichen allgemeinen Bereich wie dem
Zusammenbruch oder dem Knicken des inneren Hautteils gleichförmig ausdehnt.
-
Ein weiterer Weg zur Verringerung
der mechanischen Spannungen auf das Scharnier ist einfach mehrere
Scharniere oder Scharniereinheiten zu verwenden, um den gesamten
Biegungswinkel jedes einzelnen Scharniers oder jeder Scharniereinheit
zu verringern. Die Verwendung von mehrfachen Scharnieren erhöht stark
die Biegedauerhaftigkeit des Scharniers, indem die mechanischen
Spannungen über
einen breiteren Bereich der inneren und äußeren Häute des Scharnierbereichs verteilt
werden. Jede Scharniereinheit erfährt daher nur einen Bruchteil
der Gesamtbiegung. Wenn man z. B. annimmt, dass die zwei Hälften des
Gegenstands um 180° während des
Schließens
oder der Scharnieraktion gebogen werden, dann wird ein einziges
Scharnier selbst um die gesamten 180° gebogen. Wenn jedoch ein doppeltes
Scharnier verwendet wird, dann wird jede Scharniereinheit nur um
etwa 90° gebogen, wenn
man eine gleichförmige
Verteilung der Scharnieraktion zwischen den zwei Scharniereinheiten
annimmt. Wenn ein dreifaches Scharnier verwendet wird, dann muss
jede Einheit um etwa 60° gebogen werden.
Wenn ein vierfaches Scharnier verwendet wird, dann um etwa jeweils
45° und
so weiter.
-
Die Formung eines mehrfachen Scharniers erfordert
lediglich, dass die Formvorrichtung so konfiguriert werden muss,
dass sie so viele Falten innerhalb des inneren Hautteils des Scharnierbereichs
wie die Anzahl der gewünschten
Scharniereinheiten bildet. Ein doppeltes Scharnier erfordert zwei
parallele Falten, ein dreifaches Scharnier, drei und so weiter. Für jede Falte
auf dem inneren Hautteil kann gegebenenfalls eine entsprechende
Falte zur Initiierung der Biegung auf dem äußeren Hautteil geformt werden.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Um zu zeigen, auf welche Art und
Weise die oben angegebenen und weitere Vorteile sowie die Aufgaben
der Erfindung erhalten werden, wird nachstehend eine genauere Beschreibung
der oben kurz beschriebenen Erfindung unter Bezugnahme auf spe zielle
Ausführungsformen
davon und illustriert in den beigefügten Zeichnungen gegeben. Es
wird darauf hingewiesen, dass diese Zeichnungen nur typische Ausführungsformen
der Erfindung darstellen und dass sie daher nicht so betrachtet
werden sollten, als dass sie den Rahmen der Erfindung beschränken sollten.
Die Erfindung wird mit weiterer Spezifizität und in weiteren Details unter
Verwendung der beigefügten,
wie folgt angegebenen Zeichnungen beschrieben und erläutert.
-
1 ist
eine perspektivische Ansicht einer Formvorrichtung für die Massenproduktion
von mit Scharnieren versehenen Gegenständen.
-
2 ist
eine perspektivische Ansicht einer Form in der Füllposition in der in 1 gezeigten Formvorrichtung.
-
3 ist
eine Querschnittsansicht der in 2 gezeigten
Form, die zeigt, dass das Gemisch so geformt wird, dass es ein Scharnier
mit einem Abschnitt der inneren Haut hat, der dünner ist als die gegenüberliegende äußere Haut.
-
4 ist
eine perspektivische Ansicht eines offenen faltbaren bzw. klappbaren
Behälters,
der ein doppeltes Scharnier hat.
-
5 ist
eine perspektivische Ansicht eines faltbaren bzw. klappbaren Behälters mit
doppeltem Scharnier nach dem Schließen in der Weise, dass das
Scharnier gefaltet worden ist.
-
6 ist
eine vergrößerte Ansicht
der schematischen Querschnitts- und perspektivischen Ansicht des
ungefalteten Scharniers, das in 4 angegeben
ist.
-
7 ist
eine vergrößerte Ansicht
einer Querschnitts- und perspektivischen Ansicht des gefalteten
Scharniers, das in 5 angegeben
ist.
-
8 ist
eine Abtast-Elektronenmikrofotografie eines Querschnitts eines ungefalteten
Scharniers, gebildet aus einem Gemisch auf Stärkebasis.
-
9 ist
eine Abtast-Elektronenmikrofotografie eines Querschnitts des in 8 gezeigten Scharniers nach
dem Falten.
-
10 ist
eine Abtast-Elektronenmikrofotografie eines Querschnitts eines Gegenstands,
der in einer Aluminiumform mit einem Silikonelement geformt worden
ist.
-
11 ist
eine Abtast-Elektronenmikrofotografie eines Querschnitts eines Scharniers
mit dicker innerer Haut.
-
12 ist
eine stärkere
Vergrößerung des
in 11 gezeigten Bilds
mit einer weißen
Linie, die eine grobe Spur der inneren Haut angibt, um das Faltungsmuster
herauszustellen.
-
13 ist
eine Abtast-Elektronenmikrofotografie eines Querschnitts eines Scharniers
mit dicker innerer Haut und zwei parallelen Einschnitten für eine lokalisierte
Faltung.
-
14 ist
eine schematische Darstellung des Bilds in 13.
-
15 ist
eine Abtast-Elektronenmikrofotografie eines Querschnitts des Scharniers,
das in den 13 und 14 gezeigt wird, nachdem
es gebogen worden ist.
-
16 zeigt
ein schematisches Diagramm einer Vorrichtung, die dazu verwendet
wird, die Biegefähigkeit
von Proben der stärkegebundenen
Matrix zu testen.
-
17 ist
ein Diagramm, das den Effekt der Verwendung von verschiedenen Mengen
von Glycerin und der Variierung der relativen Feuchtigkeit auf den
maximal zulässigen
Biegungswinkel vor dem Bruch der stärkegebundenen zellulären Matrix
zeigt.
-
18 ist
ein Diagramm, das den Effekt der Verwendung von variierenden Mengen
von Glycerin auf der Kompressionsseite eines Scharniers gegenüber der
ausgedehnten Seite, gemessen bei einer relativen Feuchtigkeit von
40%, vergleicht.
-
19 ist
ein Diagramm, das den mittleren Biegungswinkel beim Bruch für zwei Paare
gegenüber
der Gesamtmenge des aufgebrachten Polyvinylalkoholüberzugs
zeigt.
-
20 ist
ein Diagramm, das die gleichen Werte wie in 19, angegeben als Funktion des Glyceringehalts
in den Überzügen, zeigt.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
I. ALLGEMEINE DISKUSSION
-
A. Einleitung
-
Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf mit einem Scharnier versehene stärkegebundene Gegenstände und
Systeme und Verfahren für
die Herstellung von solchen Gegenständen. Insbesondere umfasst
die vorliegende Erfindung Verfahren und Systeme für die Herstellung
von Scharnieren, die eine erhöhte
Rückprallelastizität und Haltbarkeit
haben. Solche Scharniere sind besonders gut für die Herstellung von verschließbaren Behältern wie „faltbaren
bzw. klappbaren" Sandwichbehältern, die
einen Boden und einen Deckel haben, wobei diese Elemente miteinander
durch eine Scharnierstruktur verbunden sind. Dies eliminiert die
Notwendigkeit, Fremdmaterialien in die stärkegebundene zelluläre Matrix
einzuführen,
um ein Scharnier zu bilden. Solche fremden Scharniermaterialien
wie Papier- oder Kunststoffstreifen, die im Stand der Technik verwendet
werden, zersetzen sich im Allgemeinen nicht so schnell oder sie
bauen sich nicht so schnell ab wie die stärkegebundene zelluläre Matrix
nach dem Wegwerfen des Gegenstands. Auch sind diese nicht ohne weiteres
recyclebar.
-
Die aus den Massen auf Stärkebasis
gebildeten Gegenstände
haben einen porösen
inneren Abschnitt, umgeben von einer Haut, die dichter ist und weniger
porös ist
als das Innere. Im Allgemeinen ist es so, dass, je dicker die Haut
ist, desto starrer die Haut und der Gegenstand in dem Bereich der
erhöhten
Hautdicke ist. Weiterhin ist es so, dass, je dicker die Haut ist,
desto größer die
Festigkeit der Haut und des Gegenstands ist. Umgekehrt ist es so,
dass, je dünner
die Haut ist, desto flexibler und leichter zu biegen der Gegenstand
oder ein Teil davon ist. Die vorliegende Erfindung verwendet eine
Falte, kombiniert mit einer verminderten Hautdichte innerhalb des
inneren Hautteils des Scharniers, um die Biegefestigkeit des Scharniers
zu erhöhen.
Wie unten vollständiger
diskutiert werden wird, macht die vorliegende Erfindung mit Vorteil
von der Tatsache Gebrauch, dass die Erniedrigung der Geschwindigkeit
der Wärmeübertragung
zu einem bestimmten Bereich des Gegenstands während des Verformungsprozesses
zu einem lokalisierten Bereich mit verringerter Dicke der Haut führt.
-
Im Allgemeinen können Massen auf Stärkebasis
so verformt werden, dass eine weitere Vielzahl von Gegenständen mit
Einschluss von Behältern, Platten,
Bechern (bzw. Tassen), „faltbaren
bzw. klappbaren" Sandwichbehältern, Tabletts,
Kartons, Kästen
und anderen Typen von Behältern
und Gegenstände
erhalten werden, die mechanische Eigenschaften haben, die im Wesentlichen
denjenigen von Gegenständen
gleich oder sogar überlegen
sind, die unter Verwendung von herkömmlichen Materialien wie von
Papier, Polystyrolschaum, Kunststoff, Metall und Glas hergestellt
worden sind. Stärkegebundene Gegenstände können im
Allgemeinen mit einem Bruchteil der Kosten der Verwendung von herkömmlichen
Materialien hergestellt werden, da die Kosten für die Materialzuführungen
und auch die Gesamtenergieerfordernisse im Allgemeinen niedriger
sind.
-
Die Herstellungsverfahren und die
resultierenden Gegenstände
sind im Vergleich zu den herkömmlichen
Materialien und Verfahren für
die Umwelt weniger schädlich.
Theoretisch kann der gesamte Abfall des Herstellungsverfahrens direkt
in die Produktionslinie als ein Füllmaterial zurückgeführt werden.
Wenn die allgemein als Einweggegenstände vorliegenden Gegenstände ihren
Anwendungszweck erfüllt
haben, dann werden die stärkegebundenen Gegenstände leicht
zu anderen Gegenständen
oder ähnlichen
Materialien mit einem minimalen Verarbeitungsaufwand recycelt. Wenn
sie in die Umgebung entsorgt werden, dann sind das Bindemittel auf
Stärkebasis
und die anderen organischen Komponenten der Gegenstände in einem
Zustand, der sie in Gegenwart von Feuchtigkeit leicht auflösbar und/oder biologisch
abbaubar macht, während
anorganische Füllstoffe
bereits mit dem Boden, in den sie entsorgt werden, zum großen Teil
verträglich
sind. Die erfindungsgemäßen Gegenstände haben
im Allgemeinen eine niedrige Masse.
-
B. Definitionen
-
Die Bezeichnungen „Masse
auf Stärkebasis" oder „Formmasse", wie in der Beschreibung
und den angefügten
Ansprüchen
verwendet, sollen Stärke enthaltende
Massen mit geeigneten rheologischen Eigenschaften bezeichnen, die
innerhalb von erhitzten Formen geformt werden können, um Gegenstände zu bilden,
die eine stärkegebundene
zelluläre
Matrix haben. Solche Massen enthalten typischerweise ein Verdickungsmittel
wie gelierte Stärke,
eine nicht gelierte Stärkekomponente,
die beim Verformen der Masse unter Verwendung von erhitzten Formen
geliert wird, im Wesentlichen gleichförmig dispergierte Fasern, Wasser,
anorganische Füllstoffe
und gegebenenfalls Formentrennmittel, Gummi, organische Füllstoffe,
Dispergierungsmittel, Vernetzungsmittel, Weichmacher, Netzmittel
und integrale Beschichtungsmaterialien.
-
Die in der Beschreibung und den angefügten Ansprüchen verwendete
Bezeichnung „nicht
gelierte Stärke" soll native oder
auf sonstige Weise nicht gelierte Stärke oder Stärkederivate bezeichnen, die
zu der Formmasse gegeben werden können, die aber nicht geliert
werden, bis das Gemisch auf oberhalb die Gelierungstemperatur der
nicht gelierten Stärke während des
Verformungsprozesses erhitzt worden ist. Die Bezeichnung „gesamte
Stärke" in der Masse auf
Stärkebasis
umfasst die Kombination von vorgelierter Stärke mit nicht gelierter Stärke, die
miteinander das „Stärkebindemittel" nach Entfernung
eines Teils oder im Wesentlichen des freien (oder nicht gebundenen)
Wassers aus der Formmasse bilden.
-
Die hierin der Beschreibung und den
angefügten
Ansprüchen
verwendete Bezeichnung „gesamte
Feststoffe" schließt die tat sächlichen
Feststoffe zusammen mit irgendwelchen Mischbestandteilen, die zu
der Masse auf Stärkebasis
gegeben werden können
und die am Anfang in der „flüssigen Fraktion" aufgelöst werden,
die aber nach Entfernung des Wassers durch Verdampfen während oder
nach dem Verformungsprozess einen Feststoff bilden. Die „flüssige Fraktion" ist der Teil der
Masse, die Wasser und irgendwelche Flüssigkeiten oder Feststoffe
enthält, die
in dem Wasser aufgelöst
sind (z. B. vorgelierte Stärke,
Magnesiumstearat, etc.). Die „feste
Fraktion" ist der
Teil der Masse, der die Feststoffe einschließt, die in dem Wasser nicht
aufgelöst
sind (z. B. Fasern, anorganische Füllstoffe, etc.).
-
Die Bezeichnungen „faserverstärkte zelluläre Matrix", „stärkegebundene
zelluläre
Matrix" oder „stärkegebundene
Matrix", wie in
der Beschreibung und den angefügten
Ansprüchen
verwendet, sollen die im Wesentlichen gehärtete Struktur der daraus hergestellten
Gegenstände
bezeichnen.
-
Die Bezeichnungen „Härtung" oder „Trocknung", wie in der Beschreibung
und den angefügten Ansprüchen verwendet,
bezeichnen das Verfahren der Entfernung von Wasser aus dem Formgemisch, insbesondere
aus dem Gel auf Stärkebasis,
um einen formstabilen Gegenstand zu bilden. Die Bezeichnung „Härtung" ist jedoch nicht
durch das Ausmaß der
Gelierung der nicht gelierten Stärkekomponente oder
der tatsächlich
entfernten Menge des Wassers begrenzt,
-
Die Bezeichnung „formstabil", wie sie in der Beschreibung
und den angefügten
Ansprüchen
verwendet wird, bezeichnet den Zustand, in dem die stärkegebundene
Matrix des neu aus der Form entnommenen Gegenstands eine ausreichende
Festigkeit und strukturelle Integrität hat, dass sie aus der Form
herausge nommen werden kann, ihr eigenes Gewicht gegen die Schwerkraft
trägt,
gegenüber
einer zerstörenden
Wasserdampfexpandierung beständig
ist und gegenüber
einer signifikanten Deformation beim Aussetzen an die nachfolgende
Bearbeitung und Handhabung beständig
ist.
-
Die Bezeichnungen „geformter
Gegenstand", „stärkegebundener
Gegenstand" oder „Gegenstand" bzw. „Handelsware", wie in dieser Beschreibung
und den angefügten
Ansprüchen
verwendet, sollen alle beliebigen Gegenstände einschließen, die
unter Verwendung der offenbarten Massen und Verfahren gebildet werden
können.
Behälter
und andere Gegenstände,
die unter Verwendung der Massen und Verfahren gemäß der Erfindung
gebildet werden können,
schließen,
jedoch ohne Begrenzung darauf, die folgenden ein: Kartons, Kästen, Sandwichbehälter, mit
einem Scharnier versehene oder zweiteilige „faltbare bzw. klappbare" Behälter, Schachteln
für trockene
Cerealien, Schachteln für gefrorene
Nahrungsmittel, Milchkartons, Behälter für Fruchtsäfte, Träger für Getränkebehälter, Eiskremschachteln, Becher
bzw. Tassen (mit Einschluss, jedoch ohne Begrenzung darauf, Wegwerf-Trinktassen und
konische Wegwerf-Becher bzw. -Tassen), Behälter für Pommes frites, Fastfood-Carry-out-Kästen, Verpackungen, Trägertabletts
(zum Tragen von Produkten wie Keksen und süßen Riegeln), Dosen, Jogurtbehälter, Buchsen,
Zigarrenkästen,
Schachteln für
Süßwaren,
Schachteln für
Kosmetika, Platten, Verkaufsplatten, Kuchenplatten, Tabletts, Backbleche,
Schalen, Frühstückplatten,
Tabletts für
Mikrowellen-Dinnerprodukte, „TV"-Dinnertabletts,
Eierschachteln, Platten zum Abpacken von Fleisch, Wegwerf-Einweg-Auskleidungen, die
mit Behältern
verwendet werden können
wie Tassen oder Nahrungsmittelbehältern, Dämpfungsmaterialien (d. h. „Erdnüsse"), Flaschen, Krüge, Kisten,
Körbe,
Teller, Deckel, Strohhalme, Trennmaterialien, Auskleidungen, Ankerkis sen,
Winkelbänder,
Eckbänder,
Eckschutzelemente, Abstandskissen, mit Scharnieren versehene Blättchen,
Tabletts, Trichter, Dämpfungsmaterialien
und andere Objekte, die beim Verpacken, beim Lagern, beim Versenden,
bei Portionieren, beim Servieren oder beim Abgeben eines Gegenstands
innerhalb eines Behälters
verwendet werden, sowie eine endlose Vielzahl von anderen Gegenständen.
-
Die Bezeichnungen „Scharnier", „Scharnierbereich" oder „Scharnierstruktur" bezeichnen spezielle
Strukturen, hergestellt gemäß der vorliegenden Erfindung,
die im Minimum eine Falte und einen inneren Hautteil mit verringerter
Dicke im Vergleich zu der Dicke des Rests des Gegenstands einschließen. Ein „Scharnier" kann einen einheitlichen
Scharnierteil oder mehrfache Scharnierteile einschließen. Das Scharnier
kann so ausgelegt sein, dass es bis zu Winkeln von 360° gefaltet
wird. Der Scharnierbereich kann gegebenenfalls mit einem Erweichungsmittel (z.
B. Glycerin) und/oder einem elastomeren Überzug behandelt werden, um
die Flexibilität
und Haltbarkeit des Scharniers zu erhöhen.
-
II. MASSEN AUF STÄRKEBASIS
-
Das Nachfolgende ist eine allgemeine
Diskussion der Identitäten,
der Eigenschaften und der bevorzugten Verhältnismengen der einzelnen Komponenten,
die zu den Formmassen gegeben werden. Es wird auch angegeben, wie
jede Komponente mit den Prozessparametern, den Eigenschaften der formbaren
Masse und den Eigenschaften der am Schluss erhaltenen stärkegebundenen
Gegenstände in
Beziehung stehen.
-
A. Stärke
-
Die Formmassen, die zur Herstellung
der stärkegebundenen
Gegenstände
verwendet werden, schließen
Stärke
als primäres
Bindemittel ein, das als Bindemittel durch die Bildung eines Stärkegels
und bei der nachfolgenden Entfernung des Wassers durch Verdampfen
aus dem Stärkegel
wirkt. Stärke ist
eine natürliche
Kohlenhydratkette, umfassend in erster Linie kondensierte Glukosemoleküle, und
sie wird in Pflanzen in kornförmiger
Form gespeichert.
-
Im Allgemeinen sind Stärkekörner in
kaltem Wasser unlöslich,
und sie werden dadurch geliert, dass die Temperatur des Wassers
auf oberhalb der Gelierungstemperatur der Stärkekörner erhöht wird. Wenn die Stärkekörner heißem Wasser
ausgesetzt werden, dann erweichen sich die Kornwände und sie quellen und zerplatzen
dann, um die Stärkeketten freizusetzen,
was zu einer Gelierung der flüssigen Fraktion
des Gemisches führt.
Die exakte Temperatur, bei der ein bestimmtes Stärkegranulat quillt und geliert,
hängt von
dem Typ der Stärke,
wie sie ist, ab. So geliert z. B. Maisstärke bei höherer Temperatur als Kartoffelstärke. Körner aus
unmodifizierter Stärke können in
kaltem Wasser geliert werden, wenn die äußere Membran aufgebrochen worden
ist, beispielsweise durch Vermahlen der Stärkekörner. Alternativ kann die Stärke so chemisch
modifiziert werden, dass sie in kaltem Wasser geliert. Gelierte
und gehärtete
Stärke
bindet die einzelnen Füllstoffteilchen
und -fasern in der Masse, die zu der gewünschten Gestalt des Gegenstands
verformt worden ist.
-
Obgleich die Stärke in vielen Pflanzen produziert
wird, ist doch eine wichtige Quelle hierfür die Samen bzw. die Sämlinge von
Cerealienkörnern
(z. B. von Mais, Wachsmais, Weizen, Sorghum, Reis und Wachsreis).
Eine weitere wichtige Quelle schließt Knollenpflanzen wie Kartoffeln,
Wurzeln wie Maniok (d. h. Cassava und Maniok), Süßkartoffeln und Pfeilwurzeln
sowie das Mark der Sagopalme ein.
-
Die Bezeichnung „Stärke" schließt sowohl nicht modifizierte
als auch modifizierte Stärken
ein. Unter „modifiziert" ist zu verstehen,
dass die Stärke durch
typische Prozesse, die im Stand der Technik bekannt sind, wie z.
B. Substitution, Veresterung, Veretherung, Oxidation, saure Hydrolyse,
Vernetzung und Enzymumwandlung derivatisiert oder modifiziert werden
kann. Typische modifizierte Stärken
schließen
Ester wie die Acetate und die Halbester von Dicarbonsäuren/-anhydriden,
insbesondere die Alkenylbernsteinsäuren/-anhydride, Ether wie
die Hydroxyethyl- und Hydroxypropylstärken, oxidierte Stärken wie
solche, die mit Hypochlorit oxidiert worden sind, Stärken, die
mit Vernetzungsmitteln wie Phosphoroxychlorid, Epichlorhydrin, hydrophoben
kationischen Epoxiden umgesetzt worden sind, und Phosphatderivate,
hergestellt durch Umsetzung mit Natrium- oder Kaliumorthophosphat
oder -tripolyphosphat und Kombinationen davon ein. Die modifizierten
Stärken schließen auch
Meeresgele, langkettige Alkylstärken,
Dextrine, Aminstärken
und Dialdehydstärken ein.
-
Ein kleinerer Teil der Stärke in der
Formmasse wird vorzugsweise geliert, um die Dispersion der Komponenten,
insbesondere der Fasern, durch die Masse hindurch zu unterstützen. Im
Allgemeinen verhindert die gelierte Stärkefraktion, dass sich die
festen Komponenten innerhalb der Masse absetzen. Die Stärke kann
in der Weise geliert werden, indem nicht modifizierte Stärke in Gegenwart
von Wasser erhitzt wird oder indem eine modifizierte Stärke zu der
wässrigen
Masse gegeben wird.
-
Gleichwohl umfasst im Allgemeinen
die nicht modifizierte Stärkekomponente
den Hauptteil der gesamten Stärke
innerhalb der Formmasse. In ihrem nichtmodifizierten, kornförmigen Zustand
gelieren nichtmodifizierte Stärken
in kaltem Wasser nicht und sie beeinflussen nicht in nennenswerter
Weise die rheologischen Eigenschaften der flüssigen Fraktion der Formmasse.
Daher kann nicht modifizierte Stärke
in signifikant großen
Mengen zugesetzt werden, ohne dass die rheologischen Eigenschaften
der Formmassen stark beeinflusst werden, weil ihr primärer Effekt
auf die rheologischen Eigenschaften des Systems vernachlässigbar
ist, bis die Masse während
des Formprozesses erhitzt wird. Wenn einmal die Masse auf Stärkebasis
in der richtigen Weise im Inneren der erhitzten Formen positioniert
ist, dann ist die erhöhte
Viskosität
und Grünfestigkeit,
die durch die neu gelierte, nicht modifizierte Stärkekomponente verliehen
wird, von Vorteil.
-
Vom Standpunkt der Kosten ist es
von Vorteil, dass der Hauptteil der gesamten Stärke nicht modifizierte Stärkekörner umfasst,
die typischerweise erheblich billiger sind im Vergleich zu modifizierten Stärken. Tatsächlich sind
nicht modifizierte Stärkekörner, abgeleitet
von Kartoffelstärke,
sehr billig, und sie werden oft als nutzlose Abfallprodukte behandelt. In
einigen Ländern
werden sie verworfen oder als billiges Futter an das Vieh verfüttert. Daher
stellt die Verwendung von nicht modifizierten Stärken einen riesigen ökonomischen
Vorteil über
andere Materialien dar, und sie stellt auch ein verwendbares Outlet für solche
zuvor verworfenen Materialien dar.
-
Eine bevorzugte Stärke ist
Kartoffelstärke, die
rasch geliert und eine maximale Viskosität und Fließspannung bei etwa 65°C erreicht.
Die Viskosität und
die Fließspannung
eines Gemi sches enthaltend gelierte Kartoffelstärke und Wasser nimmt dann ab, wenn
die Temperatur erhöht
wird, bis das Wasser verdampft ist. Danach nehmen die Viskosität und die Fließspannung
steil ab. Wachsmaisstärke
wirkt in ähnlicher
Weise und sie wird gleichfalls bevorzugt. Kartoffelstärke und
Wachsmaisstärke
werden auch deswegen bevorzugt, weil sie in einer einzigen Stufe leichter
quellen und gelieren. Jedoch wird jede beliebige Stärke, die ähnliche
Quelleigenschaften hat, im Vergleich zu denjenigen, die in zwei
oder mehreren Stufen quellen, bevorzugt.
-
B. Wasser
-
Wasser ist eine wichtige Komponente
in den Massen auf Stärkebasis,
die dazu verwendet werden, stärkegebundene
Gegenstände
zu formen. Das Wasser trägt
zu der Dispergierung der faserartigen Komponente durch die Masse
auf Stärkebasis
hindurch bei. Wasser ist für
die rheologischen Eigenschaften der gesamten Formmasse von Wichtigkeit, um
eine Masse zu erhalten, die leicht vermischt, transportiert und
in die Formvorrichtung eingespritzt wird. Wasser ist für die Schmierung
der festen Teilchen, die Solvatisierung der löslichen oder gelierbaren Komponenten
und zum Erhalt der richtigen Viskosität und der richtigen Fließspannung
der Masse von Wichtigkeit. Das Wasser wirkt als Geliermittel, das
die ungelierten Stärkekörner während des
Heißformprozesses
geliert. Die nachfolgende Entfernung des Wassers durch Abdampfen
aus der Stärke
bewirkt, dass diese sich verfestigt und die festen Komponenten zusammen
innerhalb des Formkörpers
bindet. Schließlich
trägt das
Wasser dazu bei, die zelluläre
Struktur zu bilden.
-
Als Minimum sollte eine genügende Menge von
Wasser zugegeben werden, um die Stärke in der geformten Masse
auf Stärkebasis zu
dispergieren und gleichförmig
zu gelieren. Der Wassergehalt sollte auch ausreichend sein, um mit
der jeweils verwendeten Prozesseinrichtung zu funktionieren.
-
Ein steigender Wassergehalt erhöht die Anzahl
und die Größe der Zellen
oder Hohlräume
in der strukturellen Matrix und erniedrigt die Dichte des resultierenden
Gegenstands. In der Theorie ist es so, dass, je größer der
Anteil des Wassers in dem Gemisch ist, desto mehr Wasserdampf erzeugt
wird und dass daher desto mehr Zellen im Inneren und desto mehr
Nadellöcher
in der Oberfläche
gebildet werden. Demgegenüber
ergibt die Verwendung von weniger Wasser ein dichteres Produkt mit
kleineren Zellen.
-
Die Menge von Wasser, die zu den
Formmassen zugesetzt wird, welche zur Herstellung der stärkegebundenen
Gegenstände
verwendet werden, liegt vorzugsweise in einem Bereich von etwa 15
bis etwa 80 Gew.-% des Gemisches und mehr bevorzugt von 30 bis etwa
70 Gew.-%. Im Allgemeinen bestimmt sich die Menge des Wassers von
den gewünschten
rheologischen Eigenschaften der Masse sowie von der gewünschten
Porosität
und Dichte des Endprodukts.
-
C. Fasern
-
Die Bezeichnungen „Fasern" und „faserartige
Materialien" schließen sowohl
anorganische Fasern als auch organische Fasern ein. Es hat sich
gezeigt, dass die Verwendung von Fasern eine Anzahl von verwertbaren
Vorteilen liefert. Fasern dienen dazu, die strukturelle Matrix des
Formkörpers
zu verstärken.
Genauer gesagt, sie wirken dahingehend, dass sie die Kohäsion der
teilweise gehärteten
Gegenstände
erhöhen,
wodurch ihnen eine erhöhte
Stabilität
verliehen wird. Sie erhöhen
auch die Dehnung, die Deflektion, die Zähigkeit, die Bruchenergie,
die Biegefestigkeit und die Zugfestigkeit der Gegenstände. Die
Fasern tragen auch dazu bei, kleine Mengen von restlichem Wasser
innerhalb der neu geformten Gegenstände zurückzuhalten, indem ein Kollabieren oder
eine Überexpandierung
der zellulären
strukturellen Matrix aufgrund des erweichenden Effekts des Wassers
verhindert wird. Gemäß dem Stand
der Technik mussten die Gegenstände übertrocknet
werden, um erfolgreich aus der Form herausgenommen zu werden, und
sie wurden dann konditioniert, um ihnen Feuchtigkeit wieder zu verleihen
und ihre Brüchigkeit
zu verringern.
-
Es ist gefunden worden, dass der
größte Vorteil
dann auftritt, wenn die Fasern vorzugsweise eine Länge von
mehr als etwa 1,5 mm haben und/oder wenn Fasern mit einem Dimensionsverhältnis von mindestens
etwa 25 : 1 eingesetzt werden. Es wird mehr bevorzugt, dass die
Fasern eine Länge
von mehr als etwa 2 mm haben. Am meisten wird bevorzugt, dass die
Fasern eine Länge
von mehr als etwa 3,5 mm und ein Dimensionsverhältnis von mindestens etwa 100
: 1 haben. Von gleicher oder größerer Wichtigkeit
ist das Niveau der Dispergierung der Fasern. Eine homogenere Dispergierung
der Fasern führt
zu einer erheblich höheren
Festigkeit und Zähigkeit
des fertigen Produkts. Andererseits führen schlecht dispergierte
oder verklumpte Fasern oftmals zu einer Verringerung der Festigkeit
im Vergleich zu Massen, in denen keine Fasern verwendet worden sind.
Die Verwendung von signifikanten Mengen von vorgelierter Stärke in der
Formmasse trägt
zu dir homogenen Dispergierung der Fasern durch die Masse hindurch
bei, indem Scherkräfte
von der Mischvorrichtung bis zum Faserniveau herunter übertragen werden.
-
Die Fasern, die verwendet werden
können, schließen vorzugsweise
natürlich
vorkommende organische Fasern wie Cellulosefasern, extrahiert aus Hanf,
Baumwolle, Pflanzenblättern,
Sisal, Abaca, Bagasse, Holz (sowohl Hartholz als auch Weichholz, Beispiele
hierfür
sind südliches
Hartholz bzw. südliche
Kiefer) oder Stängeln,
Hülsen,
Schalen und Früchten,
oder anorganische Fasern, hergestellt aus Glas, Graphit, Siliciumdioxid,
keramischen oder metallischen Materialien ein. Alle beliebigen äquivalenten
Fasern, die eine Festigkeit und Flexibilität verleihen, fallen gleichfalls
unter den Rahmen der vorliegenden Erfindung. Recycelte Papierfasern
können verwendet
werden, doch werden sie etwas weniger bevorzugt, da ein Zerreißen der
Fasern während
des ursprünglichen
Herstellungsverfahrens des Papiers aufgetreten ist.
-
Die zu der Formmasse zugegebene Menge der
Fasern variiert entsprechend den gewünschten Eigenschaften des am
Schluss erhaltenen Formkörpers.
Die Biegefestigkeit, die Zähigkeit,
die Flexibilität und
die Kosten sind hauptsächliche
Kriterien für
die Festlegung der zuzugebenden Fasermenge zu der Masse. Die Konzentration
der Fasern liegt vorzugsweise in einem Bereich von etwa 1 bis etwa
40 Gew.-% der Formmasse, mehr bevorzugt von etwa 2 bis etwa 20 Gew.-%
und am meisten bevorzugt von etwa 3 bis etwa 10 Gew.-%.
-
D. Feste Füllstoffe
-
Die in der Beschreibung und den angefügten Ansprüchen verwendete
Bezeichnung „Füllstoffe" schließt sowohl
anorganische als auch inerte organische Füllstoffteilchen ein. Sie schließt jedoch
nicht typischerweise Fasern, ausgenommen faserartige Materialien
mit sehr niedrigem Dimensionsverhältnis, die nur einen geringen
oder keinen Verfestigungseffekt liefern, ein. Im Allgemeinen verfestigen
Füllstoffe die
strukturelle Matrix nicht, sondern fügen lediglich eine Masse hinzu
und verringern die Stärkeerfordernisse.
Jedoch erhöhen
anorganische mineralische Füllstoffe
im Allgemeinen die Steifheit der Gegenstände, was von Vorteil ist, wenn
steifere Gegenstände
gewünscht
werden. Mineralische Füllstoffe
tragen ebenfalls dazu bei dass die Gegenstände gegenüber mechanischen Deformationen
beständig
sind, wenn sie Veränderungen
der Umgebungsfeuchtigkeit ausgesetzt sind.
-
Anorganische Materialien, die üblicherweise in
der Papierindustrie verwendet werden, sowie feiner gemahlene Füllstoffmaterialien,
die in der Betonindustrie verwendet werden, können in den Formmassen eingesetzt
werden. Beispiele für
geeignete anorganische Füllstoffe
sind Perlit, Vermiculit, Sand, Kies, Steine, Kalkstein, Sandstein,
Glasperlen, Aerogele, Xerogele, Meeresgele, Glimmer, Ton, synthetischer
Ton, Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Flugasche, geschmolzenes Siliciumdioxid,
Zeolite, tafelförmiges Aluminiumoxid,
Kaolin, Mikrokügelchen,
Hohlglaskügelchen,
poröse
keramische Kügelchen,
Gips (Calciumsulfatdihydrat), Calciumcarbonat, Calciumaluminat,
geringgewichtige Polymere, Xonotlit (ein kristallines Calciumsilicatgel),
geringgewichtige expandierte Tone, hydratisierte oder nicht hydratisierte
hydraulische Zementteilchen, Bimsstein, Schiefergestein und andere
geologische Materialien.
-
Ein trocken gemahlenes Calciumcarbonat
ist ein bevorzugtes anorganisches Aggregat, da es zu einem Drittel
derjenigen Kosten von Calciumcarbonat, erhalten durch Nassvermahlen,
erhalten werden kann. Ein bevorzugtes Calciumcarbonat ist das Produkt
R040 mit einem Bereich der Teilchengröße von etwa 10 bis 150 um und
mit einer mittleren Teilchengröße von etwa
42 um sowie einer niedrigen spezifischen Oberfläche. Sowohl Ton als auch Gips
sind besonders wichtige Aggregatmaterialien wegen ihrer leichten
Verfügbarkeit,
ihrer extremen Billigkeit, ihrer Bearbeitbarkeit, ihrer leichten
Formationsfähigkeit und
auch deswegen, weil sie einen Grad der Bindung und Festigkeit liefern
können,
wenn sie in Mengen zugegeben werden, die hoch genug sind (im Fall
von Gips Hämihydrat).
-
Beispiele für Füllstoffe, die geringgewichtige Eigenschaften
und höhere
Isolierungseigenschaften in Formkörpern verleihen können, schließen Perlit, Vermiculit,
Glasperlen, Hohlglaskügelchen,
synthetische Materialien (z. B. poröse keramische Kügelchen,
tafelförmiges
Aluminiumoxid, etc.), Kork, Bimsstein und geringgewichtige expandierte
Tone, Sand, Kies, Steine, Kalkstein, Sandstein und andere geologische
Materialien ein.
-
Der anorganische Füllstoff
wird vorzugsweise in einer Menge in einem Bereich von etwa 20 bis etwa
80 Gew.-% der Feststoffe in der Masse auf Stärkebasis, vorzugsweise in einem
Bereich von etwa 30 bis etwa 70 Gew.-% und mehr bevorzugt in einem Bereich
von etwa 40 bis etwa 60 Gew.-% zugesetzt. Wenn zugesetzt, dann werden
inerte organische Füllstoffe,
vorzugsweise in einer Menge in einem Bereich von etwa 5 bis etwa
60 Gew.-% der gesamten Feststoffe zugesetzt. Wenn zugesetzt, werden
leichtgewichtige Füllstoffe,
die als solche mit einer Dichte von weniger als etwa 1 g/cm3 definiert sind, vorzugsweise in einer Menge
in einem Bereich von etwa 5 bis etwa 85 Gew.-% der anorganisch gefüllten Formmasse, mehr
bevorzugt von etwa 15 bis etwa 65 Gew.-% und am meisten bevorzugt
von etwa 25 bis etwa 55 Gew.-% zugesetzt.
-
E. Formentrennmittel
-
Um die Herausnahme der neu gebildeten Gegenstände aus
der Form zu unterstützen,
kann ein Formentrennmittel zu der formbaren Masse gegeben werden.
Mittel- und langkettige Fettsäuren,
ihre Salze und ihre Säurederivate
können
als Formentrennmittel verwendet werden. Bevorzugte Formentrennmittel
für Verwendung
gemäß der vorliegenden
Erfindung schließen
Stearate ein, die hydrophobe Eigenschaften haben und die in Wasser
nicht löslich
sind. Die Stearate sind Salze der Stearinsäure und haben die allgemeine
Formel CH3 (CH2)16COO–X+,
worin X+ ein Ion von Al, Mg, Na, K oder
Ca sein kann. Aluminiumstearat ist ein bevorzugtes Formentrennmittel, das
zugelassen worden ist.
-
Silikone können gleichfalls als Formentrennmittel
verwendet werden. Lecithin, das ein Gemisch aus Phosphatiden und
Glyceriden darstellt, kann dazu beitragen, die Klebrigkeit der Formmasse
zu verringern, wodurch Formtrenneigenschaften zur Verfügung gestellt
werden. Es kann auch die Flexibilität der Formkörper verbessern. Verschiedene Wachse
wie Paraffinwachs und Bienenwachs und Materialien auf Teflonbasis
können
gleichfalls als Formentrennmittel verwendet werden. Um die Herausnahme
der Gegenstände
aus der Form weiter zu unterstützen,
können
die Formen poliert, mit Chrom plattiert werden oder, z. B. mit Nickel,
Teflon oder einem anderen Material, das die Tendenz der Gegenstände, an
den Formen zu kleben, begrenzt, beschichtet werden.
-
F. Fakultative Mischungszusätze und
Behandlungen nach der Bildung
-
Die Masse auf Stärkebasis kann gegebenenfalls
weitere Mischungszusätze
enthalten, um die rheologischen Eigenschaften des Gemisches zu verändern und/oder
die mechanischen Eigenschaften des am Schluss erhaltenen geformten
Produkts zu verbessern. Beispiele für geeignete Mittel zur Modifizierung
der rheologischen Eigenschaften schließen Polysaccharidgummi wie
Alginsäure,
Phycokolloide, Agar, Gummi Arabicum, Guargummi, Johannesbrotgummi,
Gummi Karaya, Gummi Traganth und Gemische davon ein. Ein bevorzugter
Gummi ist Guargummi, der dazu beiträgt, eine Segregation der Fasern
aus dem Gemisch zu verhindern. Er wirkt auch als Pumphilfsmittel,
indem er eine Aggregation oder eine Blockierung der Fasern in der
Pumpenvorrichtung verhindert.
-
Weitere Mischungszusätze schließen Befeuchtungsmittel,
Weichmacher, Vernetzungsmittel, Mittel zur Erzielung einer Wasserfestigkeit,
weitere Bindemittel und dergleichen ein.
-
Die geformten Gegenstände können nach
einer Vielzahl von verschiedenen Arten und Weisen behandelt werden,
um die mechanischen und/oder chemischen Eigenschaften der Gegenstände zu verbessern.
So kann z. B. die Oberfläche
der stärkegebundenen
zellulären
Matrix mit einem Polyol wie Glycerin, vorzugsweise wässrigem
Glycerin, für
eine erhöhte
Durchdringungsfähigkeit
behandelt werden. Glycerin wirkt als Weichmacher, als Befeuchtungsmittel
und als Stabilisator für
die Verringerung einer Verwerfung bei Veränderungen der Feuchtigkeit
der Umgebung. Die Oberfläche
kann auch mit einem Beschichtungsmaterial behandelt werden, um die
Beständigkeit
des Gegenstands gegenüber
Feuchtigkeit zu erhöhen
und/oder den Gegenstand zu verfestigen und insbesondere dazu, die
Effekte eines Brechens während
des Biegens der stärkegebundenen zellulären Matrix
zu verhindern oder zu verringern.
-
III. HERSTELLUNG UND VERFORMUNG
DER MASSEN AUF STÄRKEBASIS
-
Stärkegebundene Gegenstände bzw.
Handelswaren werden in typischer Weise durch ein mehrstufiges Verfahren
hergestellt, das die Herstellung des Gemisches und die anschließende Verformung
der Masse bei erhöhter
Temperatur zu den gewünschten
Gegenständen
einschließt.
Weitere optionale Prozessstufen können z. B. ein Bedrucken, ein Beschichten,
ein Konditionieren und ein Verpacken der am Schluss erhaltenen Gegenstände, zusätzlich zu
der Behandlung nach der Bildung mit Glycerin und/oder lokalisierten
oder allgemeinen elastomeren Überzügen einschließen.
-
A. Herstellung des Gemisches
-
Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Mischvorrichtungen
und Mischsequenzen, die dazu verwendet werden können, um die erfindungsgemäßen Massen
zu erhalten. Das einzige Kriterium ist dasjenige, dass die Mischeinrichtung
dazu imstande sein muss, eine Masse auf Stärkebasis zu liefern, in der
alle Komponenten, insbesondere das faserartige Material, durch die
Masse hindurch im Wesentlichen homogen gemischt sind. Sowohl Hochscher-
als auch Niedrigscher-Mischvorrichtungen werden je nach der Stufe
des Mischprozesses bevorzugt. Typischerweise wird die Bildung eines
Prägelgemisches und
auch die Dispergierung der Fasern unter Verwendung einer Hochscher-Mischvorrichtung
durchgeführt.
Wenn jedoch eine zusätzliche
nicht gelierte Stärkekomponente
und auch brüchige
anorganische Füllstoffe,
die leichter brechen können,
zugemischt werden, dann wird es im Allgemeinen zweckmäßig sein,
einen Niedrigscher-Mischer
einzusetzen, um die Stärkekörner vor
einer vorzeitigen Gelierung zu schützen und auch einen Bruch der
brüchigen
Aggregatfüllstoffe
zu verhindern.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden
ein Teil des Wassers und der Stärke
miteinander mit den Fasern und gegebenenfalls mit dem anorganischen
Füllstoff
vermengt, um ein Vorgemisch zu bilden. Dies erfolgt bei hoher Scherkraft. Gummi
wie Guargummi werden im Allgemeinen zu dem Vorgemisch gegeben. Danach
werden der Rest des Wassers und die nicht gelierte Stärke dem
Vorgemisch zugesetzt und es wird bei niedriger Scherkraft durchgemischt,
um die Stärke
einzumischen, ohne dass eine vorzeitige Gelierung bewirkt wird. Das
Formentrennmittel wird typischerweise während dieser zweiten Mischphase
zugesetzt. Schwächere, leichtergewichtige
Aggregatfüllstoffe
sollten gleichfalls unter Verwendung eines Niedrigschermischens kombiniert
werden.
-
Beispiele für Hochscher-Mischer sind die Turboteigmischer
TMN, erhältlich
von der Firma Franz Haas Waffelmaschinen Industriegesellschaft m.b.H.
in Wien, Österreich.
Alternative Hochscher-Mischer werden in der
US-PS 4 225 247 mit dem Titel „Mixing
and Agitating Device",
der
US-PS 4 552 463 mit
dem Titel „Method
and Apparatus for Producing a Colloidal Mixture", der
US-PS
4 889 428 mit dem Titel „Rotary Mill", der US-PS 4 944 595 mit dem
Titel „Apparatus
for Producing Cement Building Materials" und der
US-PS
5 061 319 mit dem Titel „Process for Producing Cement
Building Material" beschrieben
und beansprucht. Alternativ kann ein Mischer mit variierbarer Geschwindigkeit
eingesetzt werden, um sowohl ein Hochscherals auch ein Niedrigscher-Mischen
zu erhalten. Mischer mit variierbarer Geschwindigkeit schließen die
Maschine Eirich Rv-11 ein. Ein Beispiel eines Niedrigscher-Mischers
ist ein Hobart-Mischer.
-
Wenn einmal die Komponenten in angemessener
Weise durch die Masse auf Stärkebasis
hindurch dispergiert sind, dann ist die Masse auf Stärkebasis
für die
Verformung bereit. Es kann in dieser Stufe zweckmäßig sein,
den Wassergehalt zu erhöhen,
um die Viskosität
der Formmasse auf den gewünschten
Wert einzustellen.
-
B. Verformung des Gemisches
zu dem gewünschten Gegenstand
-
Wenn die Formmasse einmal hergestellt worden
ist, dann wird sie vorzugsweise unter Verwendung von erhitzten Formen
zu der gewünschten Gestalt
des Gegenstands verformt. Eine detaillierte Beschreibung des Typs
von Formvorrichtung, die zur Formung der Gegenstände gemäß der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden kann, wird in der oben angegebenen Patentanmeldung
mit der Seriennummer 08/353 543 beschrieben. Diese Anmeldung mit der
Seriennummer 08/353 543 gibt auch eine detaillierte Beschreibung
von bevorzugten Methoden für die
allgemeine Verformung von Massen auf Stärkebasis unter Verwendung der
dort beschriebenen Vorrichtung an.
-
Die Formvorrichtung sollte auf eine
Temperatur erhitzt werden, die genügend hoch ist, um eine rasche
Expandierung der Masse auf Stärkebasis
im Inneren der Formvorrichtung zu bewirken und auch dazu, um einen
wesentlichen Teil des Wassers durch Verdampfen abzutreiben. Vorzugsweise
sollte die Formvorrichtung auf eine Temperatur von höher als etwa
145°C, mehr
bevorzugt höher
als etwa 175°C und
am meisten bevorzugt höher
als etwa 195°C
erhitzt werden. Die Temperatur sollte jedoch nicht so hoch sein,
dass sie ein Verbrennen, ein Ver kohlen oder ein Karamellisieren
des Stärkebindemittels
bewirkt. Dies erfolgt im Allgemeinen bei Temperaturen, die höher als
etwa 250°C
sind. In den meisten Fällen wird
es zu bevorzugen sein, eine Komponente der Form bei einer Temperatur
zu halten, die geringfügig höher ist
als diejenige der anderen Hälfte
und die z. B. 5° oder
10°C heißer ist.
Es ist gefunden worden, dass ein Formkörper aus einer Komponente der Form
leichter entnommen werden kann, die bei höherer Temperatur gehalten wird,
wodurch diejenige Komponente der Form bestimmt wird, aus der der Gegenstand
zuletzt entfernt wird.
-
Die Formen werden vorzugsweise aus
Metallen wie Stahl, Messing und Aluminium hergestellt. Polierte
Metalle mit Einschluss von Chrom und Nickel zusammen mit Überzügen aus
Teflon erleichtern es, die Gegenstände aus der Form zu entfernen
und ein glatteres Finish zu erzeugen. Das Material der Formen muss
dazu imstande sein, den Temperaturen und Drücken zu widerstehen, die bei
dem Herstellungsprozess auftreten.
-
Die Formen können durch eine Vielzahl von Heizeinrichtungen
erhitzt werden. Beispiele für
Heizeinrichtungen zum Erhitzen von mindestens der Oberflächen der
Formen umfassen: äußere Heizelemente
wie Gasbrenner, Infrarot- und elektrische Heizelemente, die an die
Formen angeschlossen sind oder darauf gerichtet sind. Weitere alternative
Beispiele für
Heizeinrichtungen sind erhitzte Flüssigkeiten wie Öle oder
erhitzte Gase wie Wasserdampf, die durch die Formen so mit Rohren
durchgepumpt werden können,
dass sie diese erhitzen. Es können
auch verschiedene Typen des Erhitzens angewendet werden, um die
Temperatur der Formen entlang der Länge der Formen zu variieren,
um die Eigenschaften der gehärteten
Matrix innerhalb des Formkörpers (bzw.
geformten Gegenstands) zu variieren. Es ist auch möglich, die
Gemische ohne Erhitzen der For men zu erhitzen. So können z.
B. die Formen aus Keramik hergestellt werden und mit Mikrowellen
bestrahlt werden, um das Gemisch zu erhitzen.
-
Durch Variierung der Temperatur und
der Prozesszeit ist es möglich,
die Dichte, die Porosität und
die Dicke der Oberflächenschicht
oder der Haut zu beeinflussen. Im Allgemeinen ist zum Erhalt eines Formkörpers mit
einer dünneren,
jedoch dichteren Oberflächenschicht
die Formtemperatur niedriger, die Formen haben weniger Entlüftungsöffnungen
und das formbare Gemisch hat eine höhere Viskosität. Die Viskosität des Gemisches
kann dadurch erhöht werden,
dass ein Mittel zur Modifizierung der rheologischen Eigenschaften
wie Tylose®,
das weniger Wasser enthält,
zugesetzt wird, oder indem ein Aggregatmaterial verwendet wird,
das eine höhere
spezifische Oberfläche
hat.
-
Die 1 stellt
eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Formvorrichtung
für die Massenproduktion
von geformten stärkegebundenen Gegenständen dar,
die als Stärkeschaumstoff-Expansionseinheit
mit dem Namen BIOMAT 32 von der Firma Walterwerk Kiel GmbH & Co. KG in Kiel, Deutschland,
im Handel erhältlich
ist. Wie in 1 gezeigt
wird, arbeitet die Formvorrichtung 10 in Form eines kontinuierlichen
Verfahrens zur Massenproduktion der gewünschten Gegenstände bzw.
Formkörper 20,
die bei dieser Ausführungsform
mit einem Scharnier versehene „faltbare
bzw. klappbare" Behälter sind.
-
Die Gegenstände 20 werden in mehreren Stufen
gebildet, die gleichzeitig durch verschiedene Komponenten der Formvorrichtung 10 durchgeführt werden.
Die Formvorrichtung 10 hat eine Formstation 30,
die an eine Heizstation oder eine Heizvorrichtung 40 angeschlossen
ist und mit dieser in Verbindung steht. Die Heizvorrichtung 40 schließt eine
Isolierungswand 42 ein, die eine Heizkammer 44 definiert.
Die Heizvorrichtung 40 umfasst weiterhin Heizelemente 46,
die in der Heizkammer 44 angeordnet sind, um diese zu erhitzen.
Die Heizvorrichtung 40 und insbesondere diejenige Komponente
der Heizvorrichtung, die die Isolierungswand 42, die Erhitzungskammer 44 und
die Heizelemente 46 einschließt, ist ein Beispiel einer
Heizeinrichtung zum Erhitzen der Formen oder mindestens einer Form, wobei
sich die Heizeinrichtung in thermischer Verbindung mit mindestens
einer Form befindet.
-
Ein Fördersystem 50 erstreckt
sich sowohl durch die Formstation 30 als auch durch die
Heizkammer 44 in kontinuierlicher, kreisförmiger Art
und Weise. Das Fördersystem 50 schließt eine
obere Spur 52 und eine untere Spur 54 ein. Auf
dem Fördersystem 50 laufen über Räder 56 eine
Vielzahl von miteinander verbundenen Heizformen 60.
-
Wie am besten in der 2 gezeigt wird, hat jede Form zwei Komponenten
mit Einschluss einer oberen Platte 62 und einer Bodenplatte 64.
Die obere Platte 62 und die Bodenplatte 64 schließen eine
positive Form 66 bzw. eine negative Form 68 ein.
Die obere Platte 62 und die Bodenplatte 64 sind
an einem Ende durch ein Scharnier 70 verbunden. Die positive Form 66 und
die negative Form 68 haben eine derartige Konfiguration,
dass es gestattet wird, dass die positive Form 66 und die
negative Form 68 miteinander bei einem Offset-Abstand gekuppelt
werden, der genügend
eng ist, dass eine Masse bzw. Zusammensetzung zu einem Gegenstand
bzw. Formkörper
verformt wird. Bei der in den 1–2 gezeigten Ausführungsform
sind die obere Platte 62 und die positive Form 66 integral
verbunden, wie es auch der Fall bei der Bodenplatte 64 und
der negativen Form 68 ist.
-
Das Scharnier 70 ist ein
Beispiel einer Bewegungseinrichtung zur Erhöhung und Verminderung des Offset-Abstands
zwischen der positiven Form 66 und der negativen Form 68,
indem die obere Platte 62 und die Bodenplatte 64 zusammen
und voneinander weg bewegt werden. Das Scharnier 70 gestattet es,
dass die positive Form 66 und die negative Form 68 in
genügende
Nähe zueinander
gebracht werden können,
dass eine Masse bzw. Zusammensetzung, die zwischen die positive
Form 66 und die negative Form 68 platziert wird,
zu einem Handelsgegenstand bzw. Formkörper verformt werden kann und
dass der Gegenstand in der Weise aus der Form entnommen werden kann,
dass der Abstand zwischen der positiven Form 66 und der
negativen Form 68 erhöht
wird.
-
Unter Bezugnahme auf 2 werden in der ersten Stufe die erhitzten
Formen 60 geöffnet
und so positioniert, dass sie ein formbares Gemisch 80 aus der
Füllöffnung 82 aufnehmen.
Das formbare Gemisch 80 wird von einem (nicht gezeigten)
Mischer auf dem Wege über
einen Extruder durch ein Abgaberohr 84 zu einem Füllauslauf 82 gepumpt.
Der Füllauslauf 82,
das Abgaberohr 84 und der Extruder oder das Äquivalent
davon sind ein Beispiel einer Einrichtung zur Zuführung des
formbaren Gemisches zu den erhitzten Formen 60. Die erhitzten
Formen 60 werden geöffnet,
indem die obere Spur 52 und die untere Spur 54,
auf der die obere Platte 62 bzw. die Bodenplatte 64 laufen,
getrennt werden. Der Füllauslauf 82 wird
dazu verwendet, um eine gewünschte
Menge des formbaren Gemisches 80 in die negative Form 68 einzuführen, obgleich
dieses System so modifiziert werden kann, dass es an Massen mit
stark variierenden rheologischen Eigenschaften angepasst werden
kann. So können
z. B. hochviskose oder Gemische mit hoher Fließspannung extrudiert werden, um
ein diskretes Volumen eines Materials zu bilden, das dann getrennt
wird und die Form durch eine Schneideinrichtung hineinfallen gelassen
wird. Wenn einmal die negative Form 68 gefüllt ist,
dann bewegen sich die erhitzten Formen 60 nach vorne und
sie werden geschlossen, was das Ergebnis davon ist, dass sich die
obere Spur 52 und die untere Spur 54 nähern. Ein
herkömmlicher
Verschließungsmechanismus
kann dazu verwendet werden, um die Formhälften miteinander zu verschließen, solange
wie sie dazu imstande sind, den Drücken zu widerstehen, die durch
die erhitzten Gemische erzeugt werden und die bis etwa 5 bar betragen.
-
Unter Bezugnahme auf 1 laufen die erhitzten Formen 60 entlang
der Länge
der Heizvorrichtung 40, sie rotieren zu einer umgekehrten
Position und sie laufen dann zu der Formstation 30 zurück. Die
Heizelemente 46 sind innerhalb der Heizkammer 44 angeordnet,
um die erhitzten Formen 60 zu erhitzen, wenn sie durch
diese hindurchlaufen. Die Geschwindigkeit, mit der sich die erhitzten
Formen 60 durch die Heizvorrichtung 40 bewegen,
ist zum Teil durch die erforderliche Zeit begrenzt, die notwendig ist,
um die erhitzten Formen 60 zu füllen. Die Füllzeit hängt naturgemäß von der
Größe des zu
formenden Gegenstands ab. Die Formzeit und -temperatur werden so
ausgewählt,
dass, wenn die erhitzten Formen 60 zu der Formstation 30 zurückkehren,
die geformten Gegenstände
aus der Form in einem formstabilen Zustand entnommen werden können. Wenn
einmal die Formen zu der Formstation 30 zurückgekehrt sind,
dann werden die erhitzten Formen 60 erneut geöffnet, indem
die obere Spur 52 und die untere Spur 54 voneinander
getrennt werden. Eine Abkratzklinge 68 wird dann über die
negative Form 68 geleitet, um überschüssiges Material zu entfernen,
das während
des Erhitzungsprozesses aus den Ventilierungslöchern ausgetreten sein kann.
-
Die geformten Gegenstände werden
dann aus der negativen Form 68 durch eine Einrichtung zur
Entfernung der geformten Gegenstände
aus der Form entfernt. Ein Beispiel für die Entfernungseinrichtung
ist in 1 gezeigt. Diese
umfasst eine rotierende Trommel 90 mit einer Vielzahl von
rotierenden Armen 92. Die Arme 92 sind an die
rotierende Trommel 90 oder die Achse der rotierenden Trommel 90 angefügt und sie
folgen der Umdrehungsgeschwindigkeit der Achse der Trommel 90.
Die rotierenden Arme 92 sind an Vakuumsaugbecher 94 angeschlossen,
die eine solche Konfiguration haben, dass sie die gebildeten Gegenstände 20 aus
der Form 68 entnehmen. Die Vakuumsaugbecher 94 sind aus
Silikonkautschuk hergestellt, und sie sind bis zu etwa 250°C hitzebeständig. Die
Bewegung der Trommel 90 wird durch das Fördersystem 50 kontrolliert, wobei
die Trommel 90 innerhalb der unteren Spur 54 angeordnet
ist. Wenn sich die Trommel 90 dreht, dann werden die Arme 92 in
Richtung auf die geöffnete,
erhitzte Form gebogen, um die gebildeten Produkte 20 mit
den Saugbechern 94 aufzunehmen. Die Arme 92 werden
dann nach außen
von der Trommel 90 gebogen und ein Förderband 98 wird dazu
verwendet, um die gebildeten Produkte 20 einzufangen und
der nachfolgenden Bearbeitung wie der Aufbringung eines Überzugs
darauf zuzuführen.
Wenn die gebildeten Produkte 20 aus den erhitzten Formen 60 entfernt
worden sind, dann kehren die Formen zu dem Füllauslauf 82 zurück und das
Verfahren wird wiederholt.
-
Bei einem alternativen Verfahren
zur Bildung der Gegenstände
gemäß der Erfindung
unter Verwendung der Formvorrichtung 10 wird ein formbares Gemisch 80 unter
Verwendung eines Hobart-Mischers,
eines Eirich-Mischers oder eines ähnlichen Mischers mit einer
Kapazität
von 80 Gallonen hergestellt. Ein derartiger Mischer liefert genügend Material
für die
Produktion von mindestens etwa 3.000 Gegenständen pro Stunde bis zu etwa 14.000 pro
Stunde. Das formbare Gemisch wird dann in einen Vakuumfülltrichter überführt und
unter Verwendung einer Monopumpe mit einer Augereinrichtung durch
ein Abgaberohr 84 in den Füllauslauf 82 gepumpt.
Die Monopumpe in Kombination mit dem Abgaberohr 84 und
dem Füllauslauf 82 liefert
ein weiteres Beispiel einer Einrichtung für die Zuführung eines formbaren Gemisches
zu den erhitzten Formen 60. Die Monopumpe befördert das
Material unter Druck mit einer Geschwindigkeit von etwa 6 kg/min.
Ein Guillotine-Mechanismus wird dazu eingesetzt, um den Füllauslauf 82 über eine
spezifische Zeitspanne, vorzugsweise etwa 0,3 Sekunden, zu öffnen und
zu schließen.
Dies gestattet, dass etwa 30 Gramm des formbaren Gemisches in die
negative Form 68 abgegeben werden. Die gefüllten Formen
laufen dann durch die Heizvorrichtung 40 mit einer Geschwindigkeit
von 35 cm pro Sekunde und sie werden etwa 30–35 Sekunden lang erhitzt.
Die geformten Gegenstände
werden dann aus den Formen durch Vakuumsaugbecher 94, wie
oben beschrieben, entfernt und auf die Fördereinrichtung 98 gegeben.
Es ist keine nachfolgende Konditionierung der so gebildeten Gegenstände gemäß der Erfindung
dazu erforderlich, dass diese für
die Verwendung geeignet sind.
-
Unter Verwendung der hierin beschriebenen Massen
bzw. Zusammensetzungen und Verfahren kann eine weite Vielzahl von
unterschiedlichen Gegenständen
geformt werden, die eine angemessene Festigkeit und strukturelle
Integrität
haben, dass sie aus den Formen herausgenommen werden und an das
gewünschte
Ziel transportiert werden können, ohne
dass die Notwendigkeit für
eine nachfolgende langandauernde Konditionierungsstufe besteht.
Die Fähigkeit,
die Gegenstände
ohne eine Konditionierungsstufe oder einfach unter Verwendung einer
sehr kurzen Konditionierungsstufe herzustellen, stellt eine signifikante
Verbesserung gegenüber
dem Stand der Technik dar. Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, die
geformten Gegenstände
weiter zu behandeln, um ihre Flexibilität und Haltbarkeit zu erhöhen.
-
C. Dicke der Haut
-
Im Allgemeinen schließt die stärkegebundene
zelluläre
Matrix eine relativ dichte äußere Oberfläche oder
Haut ein, die einen relativ porösen
inneren Teil umgibt. Die Haut bildet sich als Ergebnis eines Verfahrens
aus, bei dem gepaarte positive und negative Formen verwendet werden,
die erhitzt werden, um die Masse auf Stärkebasis zu „backen", um hierdurch Wasser
aus dem Gemisch auf Stärkebasis
zu verdampfen. Die erhitzten Formen werden vorzugsweise aus einem
Metall hergestellt, das ein guter Leiter für die Wärme ist und das eine relativ
hohe spezifische Wärme
hat. Das Heraustrocknen des Stärkebindemittels
bewirkt, dass dieses sich verfestigt und die bindende Matrix bildet.
Weil die Übertragung
der Wärme
von den Formen zu dem Gemisch auf Stärkebasis nur an der Grenzfläche der
Oberfläche
zwischen den Formen und dem Gemisch erfolgt, trocknet die Haut rascher
als der innere Teil. Dies gestattet, dass der innere Teil eine weitere
Expansion und Zellbildung über
einen Zeitraum nach der anfänglichen
Bildung der Haut erfährt.
Daher wird der innere Teil poröser
und er hat eine verringerte Dichte.
-
Da das Metall ein derart guter Leiter
für die Wärme ist,
werden die Hitzezuführungen
rasch durch die Formen hindurch in der Weise ins Gleichgewicht gesetzt,
dass die Formtemperatur durch jede Hälfte des Formpaares im Wesentlichen
gleichförmig
ist. Dies führt
seinerseits zu einer fast gleichförmigen Übertragung der Wärme von
den Formen zu dem Gemisch auf Stärkebasis.
Deswegen ist beobachtet worden, dass die Haut eine beträchtlich
konstante Dicke durch die geformten Gegenstände hindurch und auf beiden
Seiten derselben hat. Gleichwohl kann eine Veränderung der Geschwindigkeit
der Wärmeübertragung
während
des Formprozesses die Dicke der Haut verändern. In manchen Fällen kann
es zweckmäßig sein,
die Dicke der Haut zu optimieren, da eine erhöhte Dicke der Haut Gegenstände ergibt, die
eine größere Oberflächenfestigkeit
haben. Jedoch sind Häute
mit erhöhter
Dicke im Allgemeinen auch starrer und es ist wahrscheinlicher, dass
sie brechen, wenn sie mechanisch deformiert werden.
-
Im Allgemeinen ist die Dicke der
Haut direkt proportional zur Geschwindigkeit der Wärmeübertragung
von den Formen zu dem Gemisch auf Stärkebasis. Eine Erhöhung der
Geschwindigkeit der Wärmeübertragung
erhöht
im Allgemeinen die Dicke der Haut, wobei eine Verringerung der Geschwindigkeit der
Wärmeübertragung
im Allgemeinen die Dicke der Haut verringert. In ähnlicher
Weise ist die Geschwindigkeit der Wärmeübertragung von den Formen zu dem
Gemisch auf Stärkebasis
direkt proportional zu der Temperatur der Formen. Eine Erhöhung der Formtemperatur
erhöht
die Geschwindigkeit der Wärmeübertragung,
während
eine Verringerung der Formtemperatur die Geschwindigkeit der Wärmeübertragung
verringert. Daher führt
eine Erhöhung
der Formtemperatur im Allgemeinen zu einer erhöhten Dicke der Haut, während eine
Verringerung der Formtemperatur im Allgemeinen zu einer verringerten
Dicke der Haut führt.
Jedoch ist es praktisch unmöglich,
unterschiedliche Teile einer integral gebildeten Metallform auf
unterschiedliche Temperaturen zu erhitzen, um die Dicke der Haut
durch den geformten Gegenstand hindurch zu verändern.
-
D. Formvorrichtung zur
Bildung des dünneren
inneren Hautteils
-
Um den Gegenstand so zu formen, dass
der innere Hautteil des Scharnierbereichs eine verringerte Dicke
hat, verwendet die vorliegende Erfindung speziell gestaltete Formen,
bei denen der Teil der Formoberfläche, der dem inneren Hautteil
des Scharniers entspricht, weniger Wärme pro Zeiteinheit im Vergleich
zu dem Rest der Form überträgt. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Formbereich, der dem inneren Hautteil des Scharniers
entspricht, ein Material, das eine Wärmediffundierbarkeit besitzt,
die niedriger ist als die Wärmediffundierbarkeit
der umgebenden Form.
-
Erhitzte Formen 60 werden
vorzugsweise aus Materialien wie Metallen gebildet, die es gestatten,
dass die Wärme
relativ rasch übertragen
wird. Beispiele für
geeignete Materialien schließen,
jedoch ohne Einschränkung
darauf, Aluminium, Stahl und Gusseisen ein. Der Teil der Formoberfläche, der
dem inneren Hautteil des Scharniers entspricht, wird vorzugsweise
aus einem Hochtemperaturkunststoff oder einer Hochtemperaturkeramik
gebildet, der bzw. die die Wärme
weniger schnell als die umgebende Form überträgt. Der Formteil wird auch
vorzugsweise aus einem Material gebildet, das spanabhebend bearbeitbar
und lagerbeständig
ist. Beispiele für
geeignete Materialien, um weniger Wärme als die umgebende Form
zu übertragen,
schließen,
jedoch ohne Begrenzung darauf, Polyetheretherketon (PEEK), Al2O3, glasfaserverstärktes Teflon,
Porzellan, Silikonharze, Kautschuk oder Keramiken ein. Gleichwohl liegt
jede beliebige Kombination von Materialien innerhalb des Rahmens
der Erfindung bis zu dem Ausmaß,
dass die Materialien einen inneren Hautteil des Scharniers liefern,
der eine verringerte Dicke hat.
-
Ein Beispiel für eine Formkonfiguration, die so
ausgebildet ist, dass sie ein Scharnier mit einem inneren Hautteil
mit verringerte Dicke hat, ist in der 2 gezeigt
und wird am besten aus der 3 ersichtlich.
Diese stellt eine Querschnittsansicht einer der Formen 60,
die in der 2 gezeigt
sind, nach dem Kuppeln der positiven Form 66 und der negativen
Form 68, um das Gemisch 80 zu einem Gegenstand 20 zu
verformen dar. Ein Formungsstreifen 100 mit niedriger Wärmeleitfähigkeit
wird gezeigt, der sich in Kontakt mit der positiven Form 66 befindet
und an diese angrenzt. Insbesondere ist der Formungsstreifen 100 mit
der positiven Form 66 verbunden und dehnt sich von dieser
aus.
-
Der Formungsstreifen 100 hat
einen Bodenteil, der innerhalb der positiven Form 66 verankert
ist, und einen oberen Teil, der sich von und über die Oberfläche der
positiven Form 66 erstreckt. Der obere Teil umfasst zwei
im Wesentlichen parallele Vorsprünge
oder Grate 102a und 102b, die sich nach außen in Richtung
auf die negative Form 68 erstrecken. Die Ausdehnungen 102a und 102b werden
an Spitzen 104a bzw. 104b beendet. Die Spitzen 104a und 104b sind
mit zwei kleinen, im Wesentlichen parallelen Vorsprüngen oder
Spitzen 108a und 108b ausgerichtet, die sich von
der negativen Form 68 erstrecken. Die Spitzen 104a und 104b berühren die
Spitzen 108a und 108b nicht, wenn sich die Formen
in der geschlossenen Position befinden, wie es gezeigt wird, wenn
sie voneinander mit einem gegebenen Abstand getrennt sind.
-
Der Formungsstreifen 100 ist
so gestaltet oder konfiguriert, dass bewirkt wird, dass eine Eindrückung in
dem geformten Gegenstand zwischen der positiven Form 66 und
der negativen Form 68 gebildet wird. Der Formungsstreifen 100 hat
eine thermische Leitfähigkeit,
die kleiner ist als die thermische Leitfähigkeit der positiven Form 66,
wodurch es gestattet wird, dass der Gegenstand mit einer Falte bzw.
einer Rille und mindestens einem Abschnitt einer dünnen Haut
an der Falte bzw. Rille gebildet wird, wobei der dünne Hautabschnitt
ein Abschnitt der Haut ist, der dünner ist als die Haut auf der
gegenüberliegenden
Seite des Gegenstands oder an Abschnitten, die an den dünnen Abschnitt
angrenzen. Die langsamere Wärmeübertragung
entlang des Formungsstreifens 100 gestattet es, dass das
Gemisch auf Stärkebasis
langsamer eine dünnere
Haut in dem Gegenstand in dem Bereich des Gegenstands bildet, der
in dem gegenüberliegenden
Formungsstreifen 100 gebildet wird.
-
Die positive Form 66 und
die negative Form 68 werden vorzugsweise aus dem gleichen
Material gebildet, während
der Formungsstreifen 100 vorzugsweise aus einem Material
gebildet wird, das eine niedrigere Wärmeleitfähigkeit hat als die positive Form 66 oder
die negative Form 66, wie ein Polyetheretherketon (PEEK),
Al2O3, glasfaserverstärktes Teflon,
Porzellan, Silikon, Kautschuk oder einer Keramik. Je härter das
Material ist, desto leichter kann es spanabhebend bearbeitet werden,
um den gewünschten
rillenbildenden Grat innerhalb des Formungsstreifens 100 zu
bilden, und desto dauerhafter wird es sein, wenn es zur Formung
von Gegenständen
verwendet wird. Der Formungsstreifen 100 ist ein Beispiel
für eine
Einrichtung zur Bildung einer dünnen
Haut, indem weniger Wärme
zu dem Gemisch auf Stärkebasis übertragen
wird als zu der positiven Form 66 und/oder der negativen
Form 68. In vielen Fällen
wird es bevorzugt sein, den Formungsstreifen 100 mit einem
Mittel auf Silikonbasis oder einer anderen, die Adhäsion verringernden
Flüssigkeit
während des
Verformungsprozesses zu besprühen,
um ein Ankleben des geformten Gegenstands auf Stärkebasis an dem Formungsstreifen 100 zu
verringern.
-
Gleichwohl liegt jede beliebige Konfiguration der
Form, die dazu imstande ist, die Geschwindigkeit des Wärmeflusses
oder der Wärmeübertragung
zu dem inneren Hautteil des Scharniers innerhalb des geformten Gegenstands
derart zu verringern, dass der innere Hautteil eine verringerte
Dicke im Vergleich zu der Dicke der Haut in anderen Teilen des Gegenstands
hat, innerhalb des Rahmens der vorliegenden Erfindung. So ist es
beispielsweise ein weiterer Weg zur Verringerung des Flusses der
Wärme zu dem
inneren Hautteil des Scharnier, in die Formvorrichtung aus einem
gleichförmigen
Material einen Formungsstreifen 100 mit verringerter Dicke
einzuarbeiten. Weil die spezifische Wärme und die Wärmeleitfähigkeit
des Materials der Formvorrichtung durch die Form hindurch gleichförmig ist,
hat der Formungsstreifen 100 eine niedrigere Wärmekapazität, was auf
seine verringerte Dicke zurückzuführen ist. Deswegen
hat der Formungsstreifen 100 ein niedrigeres Reservoir
für die
Wärme dahingehend,
dass er weniger Wärme
während
er anfänglichen
Stufe der Hautbildung im Vergleich zu dem dickeren Teil der Form überträgt. Der
praktische Effekt davon ist, dass sich der Formungsstreifen 100 schneller
als Ergebnis des Verdampfens des Wassers im Vergleich zum Rest der
Form abkühlt.
-
Ein weiterer Weg zur Verringerung
des Flusses der Wärme
zu dem inneren Hautteil des Scharniers besteht darin, den Formungsstreifen 100 mit
einem Material zu beschichten oder zu laminieren, das eine niedrigere
Wärmeleitfähigkeit
hat, so dass der Fluss der Wärme
behindert wird. Solche Überzugsmittel
schließen,
jedoch ohne Einschränkung
darauf, Nedox (mit Nickel imprägniertes
Teflon) und Tufram (mit Teflon infiltriertes Aluminiumoxid) ein.
-
Ein weiterer Weg zur Verringerung
des Flusses der Hitze zu dem inneren Hautteil des Scharniers besteht
darin, den Formungsstreifen 100 von dem Rest der Form thermisch
zu isolieren und dann eine getrennte Heizeinrichtung zur selektiven
Erhitzung des Formstreifens 100 zu einem geringeren Grad
als dem Rest der Form bereit zu stellen.
-
IV. GESTALTUNGEN UND MERKMALE
DER SCHARNIERE GEMÄSS
DER ERFINDUNG
-
Die Gestaltung der mit Scharnieren
versehenen Gegenstände
innerhalb des Rahmens der vorliegenden Erfindung umfasst die Auswahl
eines bestimmten Gemisches der obigen Materialien in Kombination
mit der Auswahl eines Scharnierdesigns auf der Basis der gewünschten
Endeigenschaften. Die gewünschten
Endeigenschaften werden in erster Linie auf der Basis des vorgesehenen
Anwendungszwecks des Gegenstands festgelegt. Das Scharnier kann
ein einziges Scharnier oder ein mehrfaches Scharnier in Abhängigkeit
von den gewünschten
Bindungs- und Performancekriterien des jeweiligen Gegenstands umfassen.
Ein einziges Scharnier ist der Spannung über den gesamten Biegungswinkel
des Scharniers ausgesetzt. Bei einem Doppelscharnier wird jede Scharniereinheit
nur um etwa die Hälfte
des Abstands des Gesamtbiegungswinkels des Scharniers gebogen, während bei
einem dreifachen Scharnier jedes Scharnier nur um etwa ein Drittel
des Abstands des Gesamtbiegungswinkels des Scharniers gebogen wird.
Für einen
faltbaren bzw. klappbaren Behälter,
bei dem eine Biegung um etwa 180° erforderlich
ist, wird es derzeit bevorzugt, ein Doppelscharnier zu verwenden,
so dass es erforderlich ist, dass sich jedes Scharnier um etwa 90° biegt oder
um die Hälfte
des Gesamtbiegungswinkels oder Abstands des Scharniers.
-
Je weniger ein Scharnier oder eine
Komponente des Scharniers während
der Biegungsaktion gebogen werden muss, desto weniger Spannung wird
auf das Scharnier ausgeübt
und insbesondere bei der Kompression des inneren Hautteils des Scharniers
und beim Ausdehnen des äußeren Hautteils
während
der Biegungsaktion. Im Allgemeinen sind Mehrfachscharniere beständiger als
Einfachscharniere, da jede Einheit nur um einen Bruchteil des Gesamtbiegungswinkels
gebogen werden muss. Auf diese Weise werden mechanische Spannungen über einen
weiten Bereich des Scharniers verteilt. Die Veränderung der Formvorrichtung
zur Herstellung von Gegenständen
mit Mehrfachscharnieren ist einfacherweise eine Sache des Einschlusses
von einer oder mehreren zusätzlichen
Formstrukturen, die eine oder mehrere zusätzliche Falten bzw. Rillen
innerhalb der Struktur des Scharniers bilden.
-
Die Auswahl des gewünschten
Vielfachen der Scharniereinheiten ist eine Angelegenheit, genügend Scharniereinheiten
zu haben, um die mit der Biegeaktion verbundenen mechanischen Spannungen
zu verteilen und andererseits aber nicht so viele Scharniereinheiten
zu haben, dass das Scharnier plump wird oder der Biegungswinkel
so ungleichmäßig zwischen
den Scharniereinheiten verteilt ist, dass eine oder mehrere der
Scharniereinheiten nicht wirken oder für jeden beliebigen Zweck geeignet
sind. Das Design und die vorgesehene Verwendung des mit einem Scharnier
versehenen Gegenstands ist ein Faktor bei der Auswahl eines bestimmten
Designs. Die meisten mit einem Scharnier versehenen Behälter müssen mindestens
genügend
dauerhaft bzw. beständig,
dass sie nach dem Schließen
ohne Versagen geschlossen bleiben. Während ein Scharnier, das nur
einmal geschlossen werden kann, für bestimmte Anwendungszwecke
eine genügende
Dauerhaftigkeit hat, sind die Scharniere vorzugsweise genügend dauerhaft,
um wiederholt geöffnet
und geschlossen zu werden.
-
Die 4–7 zeigen eine Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung, nämlich
einen Behälter mit
einer Scharnierstruktur mit zwei Falten bzw. Rillen. Die 4 ist eine perspektivische
Ansicht eines offenen faltbaren bzw. klappbaren Behälters mit
einer doppelten mit einer Falte versehenen Scharnierstruktur. Die 5 ist eine perspektivische
Ansicht des in 4 gezeigten
faltbaren bzw. klappbaren Behälters in
geschlossener Position. Der Gegenstand 20 der 1–5 ist
ein faltbarer bzw. klappbarer Behälter, der ein Beispiel eines
mit einem Scharnier versehenen Behälters ist, der mindestens genügend dauerhaft sein
muss, dass er, nachdem er einmal geschlossen worden ist, ohne Versagen
verschlossen bleibt und der vorzugsweise mindestens einmal ohne
Versagen geöffnet
werden kann. Jedoch sind diese und andere Behälter, die hierin beschrieben
werden, vorzugsweise genügend
dauerhaft, dass sie mehrere Male geöffnet und geschlossen werden
können.
-
Der faltbare bzw. klappbare Behälter hat
eine Scharnierstruktur oder -einheit 200. Die Scharnierstruktur 200 umfasst
drei integrale Segmente mit Einschluss eines flexiblen Biegebereichs 202 zwischen einem
oberen Arm 204 und einem Bodenarm 206. Der obere
Arm 204 und der Bodenarm 20b sind starrer als
der flexible Biegungsbereich 202. Der obere Arm 204 ist
auch ein integrales Segment einer Oberseite 214 des Behälters 20 und
der Bodenarm ist auch ein integrales Segment des Bodens 216.
Demgemäß sind die
obere Seite 214 des Behälters 20 und
der Boden 216 des Behälters 20 integral
durch die Scharnierstruktur 200 miteinander verbunden. Diese
Scharnierstruktur ist ein Beispiel einer Scharniereinrichtung zum Öffnen und zum
Schließen
des Behälters
durch Drehung der Oberseite und des Bodens relativ zueinander an
der Scharniereinrichtung über
einen Biegungswinkel.
-
Die 6 ist
eine vergrößerte schematische Darstellung
eines Querschnitts der Scharnierstruktur 200, die in der 4 in offener Position gezeigt
worden ist. Die 7 ist
eine vergrößerte schematische Darstellung
des Querschnitts einer Scharnierstruktur 200, nachdem sie,
wie in 2, zu einer geschlossenen
Position gefaltet worden ist.
-
Die in den 6 und 7 gezeigten
Querschnittsansichten zeigen die stärkegebundene zelluläre Matrix
der Scharnierstruktur 200. Die stärkegebundene zelluläre Matrix
hat einen inneren zellulären Kern 220 zwischen
einem inneren Hautteil 224 und einem äußeren Hautteil 226.
Der innere zelluläre Kern 220 ist
von dem inneren Hautteil 224 und dem äußeren Hautteil 226 unterscheidbar,
da der innere zelluläre
Kern 220 eine Porosität
hat, die erheblich größer ist
als die Porosität
des inneren Hautteils 224 und des äußeren Hautteils 226.
Demgemäß sind der innere
Hautteil 224 und der äußere Hautteil 226 erheblich
dichter als der innere zelluläre
Kern 220.
-
Zwei im Wesentlichen parallele Vertiefung oder
Falten bzw. Rillen 230a und 230b sind innerhalb der
Scharnierstruktur 200 angeordnet. Die Falten bzw. Rillen 230a und 230b sind
in der stärkegebundenen
zellulären
Matrix auf der gleichen Seite der Scharnierstruktur 200 wie
der Innenhautteil 224 gebildet. Daher sind die Falten bzw.
Rillen 230a und 230b direkt in dem inneren Hautteil 224 angeordnet. Die
Falten bzw. Rillen 230a und 230b ergeben saubere
Biegungslinien, um die das Scharnier 200 gebogen wird und
die innere Haut 224 kollabiert oder knickt während des
Verschließens
des Behälters 20 ab.
-
Die Falten bzw. Rillen 230a und 230b sind durch
eine Wölbung 232,
die gleichfalls innerhalb des inneren Hautteils 224 vorliegt,
im Abstand getrennt. Die Falten bzw. Rillen 230a und 230b und
der Bereich der Scharnierstruktur 200, der die Falten bzw. Rillen 230a und 230b umgibt,
sowie die Wölbung 232 definieren
den Biegebereich 202.
-
Der innere Hautteil 224 hat
eine Dicke an den Falten bzw. Rillen 230a und 230b und
darum herum, die geringer ist als die Dicke des äußeren Hautteils 226,
insbesondere des Abschnitts der äußeren Haut 226,
die gegenüber
der Falte bzw. Rille 230a und 230b angeordnet
ist. Im Allgemeinen ist es so, dass die Dicke des inneren Hautteils 224 innerhalb des
gesamten Biegebereichs 202 kleiner ist als die Dicke des äußeren Hautteils 226 in
dem Biegebereich 202.
-
Jede Falte bzw. Rille schließt auch
einen Basispunkt ein. Die Basispunkte der Falten bzw. Rillen 230a und 230b werden
als 234a und 234b identifiziert. Die einander
gegenüberliegenden
Basispunkte 234a und 234b sind zwei im Wesentlichen
parallele flache Nuten bzw. Rillen 236a und 236b innerhalb des äußeren Hautteils 226,
die im Vergleich zu den Falten bzw. Rillen 230a und 230b erheblich
flacher sind. Die Nuten bzw. Rillen 236a und 236b wirken
als Biegeinitiatoren während
der Biegeaktion, indem eine Elongationsverteilung in einem gewünschten
lokalisierten Bereich des äußeren Hautteils 226 geschaffen
wird.
-
Die Biegefähigkeit der Scharnierstruktur 200 wird
am besten aus der 7 ersichtlich,
die schematisch einen Querschnitt einer Scharnierstruktur 200 nach
dem Falten zu einer geschlossenen Position darstellt. Ein erheblicher
Teil des Biegebereiches 202 erfährt entweder eine Kompression
oder eine Elongation, wenn die Scharnierstruktur 200 durch
die sich gegeneinander drehenden Arme 204 und 206 gefaltet
wird. Obgleich sich der größte Teil
des Biegungsbereichs 202 während des Faltens bewegt, findet
die stärkste
Bewegung doch bei oder um die jeweiligen Bereiche zwischen den Basispunkten 234a und 234b und
den Falten bzw. Rillen 236a und 236b, die Hälse 240a und 240b sind,
statt. Genauer gesagt, die stärkste
erhebliche Kompression des inneren Hautteils 224 und Elongation
des äußeren Hautteils 226 erfolgt
in dem Bereich der Hälse 240a und 240b. Die
Dicke der Hälse 240a und 240b wird
vorzugsweise auf der Basis des Gemisches und des Scharnierdesigns
optimiert, um zu gestatten, dass sich der innere zelluläre Kern 220 während des
Faltens des Scharniers und der äußeren Haut 226 komprimiert, um
sich ohne Brechen zu dehnen. Um die Kompression und die Spannungen,
die in dem Biegungsbereich 202 auftreten, zu minimieren,
sind die Hälse 240a und 240b vorzugsweise
signifikant dünner
als die angrenzenden Abschnitte, wie die Arme 204 oder 206 oder
die Wölbung 232.
-
Die relative Dicke der Hälse 240a und 240b wird
am besten unter Bezugnahme auf die Dicke des inneren zellulären Kerns 220 an
den Hälsen 240a und 240b im
Vergleich zu der Dicke des inneren zellulären Kerns 220 in anderen
Abschnitten der Scharnierstruktur 200, wie den Armen 204 und 206,
beschrieben. Die Dicke des inneren zellulären Kerns 220 an den
Hälsen 240a und 240b ist
signifikant kleiner als die Dicke des inneren zellulären Kerns 220 an den
Armen 204 und 206 und sie ist auch im Allgemeinen
kleiner als in anderen Bereichen des Biegebereiches 202.
Jedes beliebige Verhältnis
der Dicke des inneren zellulären
Kerns 220 in den Armen 204 und 206 zu
der Dicke des inneren zellulären
Kerns 220 in den Hälsen 240a und 240b liegt
im Rahmen der vorliegenden Erfindung. Es wird jedoch ein Bereich
von etwa 1 : 10 bis etwa 1 : 1,5 bevorzugt und ein solcher von 1
: 4 bis etwa 1 : 2 wird mehr bevorzugt und ein Verhältnis von
etwa 1 : 3 wird am meisten bevorzugt.
-
Wie in den 6 und 7 gezeigt
wird, wird der durch den äußeren Hautteil 226 erfahrene
Biegungsradius stark aufgrund der Falten bzw. Rillen 230a und 230b verringert.
Der Biegungsradius wird weiter als Ergebnis der verringerten Dicke
des inneren Hautteils 224 am Biegungsbereich 220 im Vergleich
zu den mit Falten versehenen Scharnieren verringert, in denen der
innere Hautteil keine verringerte Dicke im Vergleich zu dem äußeren Hautteil 226 hat.
Eine Verringerung des Biegungsradius des Scharniers vermindert die
Gesamtspannungen oder die Elongation, die der äußere Hautteil 226 erfährt. Die
verringerte Dicke des inneren Hautteils 224 an dem Biegebereich 202,
genauer gesagt, an den Falten bzw. Rillen 230a und 230b,
verstärkt
die Fähigkeit
des inneren Hautteils 224 zu einer Komprimierung, was seinerseits
die Spannungen auf den äußeren Hautteil 226 verringert,
wenn die Scharnierstruktur gebogen wird.
-
Im Allgemeinen liegt der Radius des
Biegens der Scharnierstruktur vorzugsweise in einem Bereich von
etwa 0,005" bis
etwa 0,050", mehr
bevorzugt in einem Bereich von etwa 0,010" bis etwa 0,035" und am meisten bevorzugt in einem Bereich
von etwa 0,015" bis
etwa 0,025".
-
Die allgemeine Gestalt der Scharnierstruktur 200 resultiert
aus der Gestalt der Form, die dazu eingesetzt wird, die Scharnierstruktur 200 zu
bilden, während
die Dicke der Haut von der Verwendung einer Form herrührt, die
das Wasser langsamer in dem Bereich entfernt, wo es gewünscht wird,
eine dünnere
Haut zu haben, wie in der Innenseite des Scharniers.
-
Zusätzlich zu der Verwendung von
mindestens zwei im Wesentlichen parallelen Falten bzw. Rillen, wie
es in den 4–7 gezeigt wird, kann auch eine
einzige Falte bzw. Rille oder es können zusätzliche Falten bzw. Rillen
ebenfalls verwendet werden. Ein Scharnier mit einer Falte bzw. Rille
oder mehreren Falten bzw. Rillen definiert eine Biegelinie oder einen
Scheitel eines Biegungswinkels, gesehen von der Bewegung der Oberseite 214 des
Behälters 20 relativ
zu der Bewegung des Bodens 216 des Behälters. Der Ort des Scheitels
hängt von
dem bestimmten Design und der Anzahl der verwendeten Falten bzw.
Rillen ab. Bei Verwendung von mehreren Falten bzw. Rillen steht
der Ort der Biegelinie oder des Scheitels mit dem Ort und mindestens
zwei Umdrehungspunktbereichen in Verbindung, da sich die Arme an
zwei Stellen drehen können.
So zeigen die 6 und 7 z. B. zwei Drehungspunktbereiche 242a und 242b,
die in jedem jeweiligen Hals und um die Basis jeder jeweiligen Falte
bzw. Rille, an der sich die Arme drehen, herum angeordnet sind.
-
Eine Scharnierstruktur, die mit drei
Falten bzw. Rillen gebildet worden ist, um ein ähnliches Design wie die Scharnierstruktur 200 zu
haben, würde weiterhin
eine zusätzliche
Wölbung 234 haben,
um ein Abstandselement zwischen jeder Falte bzw. Rille zu ergeben
und sie würde
drei Drehungspunktbereiche haben. Es liegt auch im Rahmen der vorliegenden
Erfindung, eine Scharnierstruktur mit mehrfachen Falten bzw. Rillen
und ohne eine Wölbung
zwischen den Paaren der Falten bzw. Rillen zu bilden, indem die
Falten bzw. Rillen in bündiger
Position angeordnet werden.
-
V. NACH DER BILDUNG ERFOLGENDE
BEHANDLUNGEN
-
A. Behandlung des inneren
Hautteils des Scharnierbereichs mit Glycerin oder anderen Polyolen
zur Verbesserung der Kollabierbarkeit
-
Die innere Haut enthält vorzugsweise
Erweichungsmittel, um die Fähigkeit
der inneren Haut zu komprimieren, zu kollabieren oder abzuknicken
zu erhöhen.
Ein Beispiel eines Erweichungsmittels ist ein Polyol in Kontakt
mit der inneren Haut. Demgemäß wird vorzugsweise
der innere Hautteil eines Scharniers mit einem Polyol mit Einschluss
von Polyollösungen
wie wässrigem
Glycerin behandelt. Ein derzeit bevorzugtes Polyol ist Glycerin,
was auf seine Wirksamkeit, seine niedrigen Kosten, seine Löslichkeit
in Wasser und seine leichte Anwendbarkeit zurückzuführen ist. Gleichwohl liegt
jedes beliebige andere Polyol, das dahingehend wirken kann, dass
es den inneren Hautteil des Scharniers erweicht, im Rahmen der vorliegenden
Erfindung. Andere geeignete Polyole schließen, jedoch ohne Begrenzung darauf,
Polyethylenglycole, Propylenglycol, Polypropylenglycole und Sorbit
ein. Während
auch zu erwarten wäre,
dass Ethylenglycol wirkt, sollte dieses jedoch nicht in Behältern verwendet
werden, die mit Nahrungsmittel oder Getränken in Kontakt kommen, und
zwar aufgrund seiner Toxizität.
-
Polyole wie Glycerin wirken dahingehend, dass
sie den inneren Hautteil oder einen beliebigen anderen behandelten
Teil erweichen und weich machen, was die Fähigkeit der inneren Haut zu
komprimieren, zu falten oder zu kollabieren erhöht. Der erweichende und weich
machende Effekt der Behandlung mit dem Polyol ist permanent, wenn
nichtflüchtige
Polyole verwendet werden, und zwar selbst dann, wenn der Behälter später weiten Schwankungen
in der relativen Feuchtigkeit der Umgebung ausgesetzt sind. Eine
verstärkte
Kompression und ein verstärktes
Kollabieren des inneren Hautteils des Scharniers macht dieses elastischer
und dauerhafter, derart, dass der innere Hautteil wiederholt kollabieren
oder abknicken kann und dann ohne Bruch des inneren Hautteils wieder
ausgedehnt werden kann.
-
Weiterhin begünstigt die Herstellung eines leichter
kollabierbaren inneren Hautteils den äußeren Hautteil, indem die Dehnung
der äußeren Haut
verringert wird, da ein leichter kollabierter innerer Hautteil zu
einem kürzeren
Biegungsradius für
den äußeren Hautteil
führt.
Dies verringert die Spannungen auf den äußeren Hautteil, was die Tendenz
des äußeren Hautteils
zu brechen verringert und die Lebensdauer des Scharniers erhöht.
-
Polyole sind im Allgemeinen hygroskopisch und
sie wirken als Befeuchtungsmittel, indem sie den Feuchtigkeitsgehalt
in der Stärke
nach der Behandlung des Gegenstands auf Stärkebasis regulieren. Genauer
gesagt, das Polyol gestattet es, dass der Gegenstand auf Stärkebasis
eine gewünschte
Menge an Feuchtigkeit unter Umgebungsbedingungen je nach der verwendeten
Menge des Polyols zur Behandlung des Gegenstands absorbiert und/
oder beibehält.
Im Allgemeinen ermöglichen
es alle beliebigen Polyole, dass der Gegenstand auf Stärkebasis, und
zwar insbesondere die Haut der stärkegebundenen zellulären Matrix,
mehr Feuchtigkeit unter Umgebungsbedingungen beibehält als Gegenstände, die nicht
mit einem Polyol behandelt worden sind.
-
Die Polyole wirken auch dahingehend,
dass sie die Struktur der stärkegebundenen
zellulären
Matrix stabilisieren. Nachdem ein stärkegebundener Gegenstand mit
einem Polyol behandelt worden ist, neigt er dazu, Verwerfungen oder
anderen Dimensi onsveränderungen
verlässlicher
zu widerstehen, wenn er weiterhin einer Oberflächenfeuchtigkeit wie Wasserdampf
oder flüssigem
Wasser ausgesetzt wird. Ein weiteres Aussetzen einer Oberflächenfeuchtigkeit
kann von einer hohen relativen Feuchtigkeit, von einem Kontakt mit
Nahrungsmitteln oder Getränken
oder durch Aufbringung von Überzügen auf
Wasserbasis herrühren.
-
Während
es im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegt, 100% Glycerin oder
anderes Polyol einzusetzen, wird das Glycerin doch vorzugsweise mit
Wasser verdünnt,
was die Fähigkeit
des Polyalkohols erhöht,
in den Artikel auf Stärkebasis
einzudringen. Im Allgemeinen erfolgt eine optimale Eindringung,
wenn die Viskosität
der Glycerinlösung
durch Verdünnung
des Glycerins mit Wasser auf einen Wert von unterhalb etwa 10 cps
verringert wird. Weiterhin ist das Wasser sofort verfügbar, um
den Feuchtigkeitsgehalt der stärkegebundenen
Matrix zu erhöhen.
Demgemäß umfasst
eine bevorzugte wässrige Glycerinzusammensetzung
mindestens etwa 15% Glycerin, bezogen auf das Gewicht der wässrigen
Lösung,
und mehr bevorzugt mindestens etwa 25% Glycerin, bezogen auf das
Gewicht der wässrigen
Lösung.
Solange wie das Glycerin in einer Menge von mindestens 15% zugesetzt
wird, wird der Gegenstand gegen die Tendenz des Wassers stabilisiert, eine
Verwerfung des Gegenstands zu bewirken.
-
Alle beliebigen Beschichtungstechniken,
die im Stand der Technik bekannt sind, liegen im Rahmen der vorliegenden
Erfindung und sie können
dazu angewendet werden, Glycerin oder andere Polyole auf die Artikel
auf Stärkebasis
aufzubringen und zwar insbesondere auf den inneren Hautteil des
Scharniers. Das Glycerin kann beispielsweise durch Aufsprühen oder
Aufstreichen von Glycerin auf die Oberfläche oder durch Ein tauchen des
Gegenstands in einen Glycerin enthaltenden Trog aufgebracht werden.
-
Im Allgemeinen liegt die Menge des
auf die Oberfläche
der geformten stärkegebundenen
Gegenstände,
insbesondere den inneren Hautteil des Scharniers, aufgebrachte Menge
an Glycerin in einem Bereich von etwa 1 × 10–4 g/cm2 bis etwa 4,5 × 10–4 g/cm2, mehr bevorzugt in einem Bereich von etwa
1,5 × 10–4 g/cm2 bis etwa 2,5 × 10–4 g/cm2. Demgemäß wird es
derzeit im Fall eines faltbaren bzw. klappbaren Behälters, der
für das
Servieren von Hamburgern verwendet wird, bevorzugt, etwa 0,05 g eines
50/50-Gemisches von Glycerin und Wasser auf den inneren Hautteil
des Scharniers so aufzubringen, so dass dieser netto mit etwa 0,025
g Glycerin behandelt wird.
-
Glycerin wird am wirtschaftlichsten
als Flüssigkeit
bei Umgebungsbedingungen aufgebracht. Es kann jedoch auch bei erhöhten Temperaturen
aufgebracht werden. Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Glycerin auf einen Gegenstand
auf Stärkebasis
bei ungefähr
der gleichen Temperatur aufgebracht, bei der der Gegenstand gebildet
wird. Es liegt auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung, die Gegenstände auf
Stärkebasis,
die geformt worden sind und die auf Umgebungsbedingungen abkühlen gelassen
worden sind, wieder zu erhitzen. Für Gegenstände auf Stärkebasis, die unter Anwendung
der bevorzugten Zusammensetzungen und Verfahren wie oben angegeben
geformt worden sind, wird die Eindringung des Glycerins optimiert,
wenn der Gegenstand eine Temperatur in einem Bereich von etwa 80°C bis etwa
90°C hat
und wenn das Glycerin auf eine Temperatur in einem Bereich von etwa
80°C bis
etwa 90°C
erhitzt wird.
-
Im Allgemeinen sind die behandelten
Gegenstände
nun zur Verwendung bereit, oder sie können sofort oder kurz nach
der Behandlung mit Glycerin weiter behandelt werden. Wenn jedoch
wässrige Lösungen,
die höhere
Konzentrationen an Wasser haben, verwendet werden, dann kann es
zweckmäßig sein,
den Gegenstand vor der weiteren Behandlung oder vor dem Gebrauch
einem weiteren Trocknen zu unterwerfen.
-
B. Aufbringung von elastomeren Überzügen, um
den äußeren Hautteil
der Scharnierstruktur zu verfestigen
-
Der äußere Hautteil des Scharniers
schließt vorzugsweise
ein Verfestigungsmittel zur Erhöhung der
Fähigkeit
der äußeren Haut,
sich beim Bruch auszudehnen, ein. Ein Beispiel eines Verfestigungsmittels
ist ein elastomerer Überzug
auf dem äußeren Hautteil
des Scharniers wie Polyvinylalkohol. Polymere Überzüge liefern eine Verstärkung, um
die Tendenz des Scharniers, aufgrund von Spannungen und einer Ausdehnung
der stärkegebundenen
zellulären Matrix
zu brechen, zu verringern. Dies erhöht die Lebensdauer des Scharniers.
Elastomere Überzüge dienen
auch dazu, den äußeren Hautteil
des Scharniers zusammenzuhalten, wenn tatsächlich kleinere Frakturen in
der stärkegebundenen
zellulären
Matrix auftreten sollten. Die elastomeren Überzüge können unter Verwendung von allen
beliebigen Beschichtungsvorrichtungen oder -mitteln, die im Stand
der Technik bekannt sind, aufgebracht werden.
-
Weiterhin blockieren polymere Überzüge den Eintritt
von Feuchtigkeit in den äußeren Hautteil, wodurch
eine Struktur- und
Oberflächenschutzwirkung
gegenüber
einer Deformation, einem Kollabieren oder einem Bruch als Ergebnis
von zerstörenden Gehalten
von Feuchtigkeit, denen der mit dem Scharnier versehene Gegenstand
ausgesetzt sein kann, verliehen wird.
-
Der elastomere Überzug trägt weiterhin dazu bei, die
Feuchtigkeit innerhalb der stärkegebundenen Matrix
beizubehalten, wodurch ein gewünschtes Ausmaß der Weichheit
und der Haltbarkeit aufrecht erhalten wird, so dass das Scharnier
im Lauf der Zeit nicht übermäßig getrocknet
und brüchig
wird.
-
Die elastomeren Überzüge sind vorzugsweise auf der
Basis von Wasser aufgebaut und sie enthalten entweder ein synthetisches
oder ein natürliches
Polymeres. Der elastomere Überzug
ist vorzugsweise nicht toxisch, wenn er in Behältern und Verpackungsmaterialien
verwendet wird, die in Kontakt mit Nahrungsmitteln oder Getränken kommen. Beispiele
für Materialien
für den
elastomeren Überzug,
die im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegen, schließen Polyvinylalkohol,
Polymilchsäure,
natürlichen
Latex und Gemische davon ein. Der elastomere Überzug ist vorzugsweise eine
wasserlösliche oder
wassergetragene Emulsion, so dass er mittels einer wässrigen
Lösung
oder Emulsion aufgetragen werden kann. Das elastomere Überzugsmaterial
auf Wasserbasis kann gegebenenfalls ein Polyol wie Glycerin für eine erhöhte Stabilisierung
der stärkegebundenen
Matrix, auf die der elastomere Überzug aufgebracht
wird, enthalten. Es liegt auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung,
anorganische Füllstoffe wie
Kaolin, hochdisperses Siliciumdioxid, Calciumcarbonat oder Talg
zuzusetzen, um den Glanz der Überzüge zu verringern.
Wenn es darin enthalten ist, dann hat das hoch disperse Siliciumdioxid
vorzugsweise eine Konzentration in einem Bereich von etwa 0,25 bis
etwa 3 Gew.-% der Beschichtungszusammensetzung, und mehr bevorzugt
in einem Bereich von etwa 0,5 bis etwa 1,5 Gew.-%.
-
Für
einen zum Servieren von Hamburgern verwendeten faltbaren bzw. klappbaren
Behälter
wird es derzeit bevorzugt, als Beschichtungsmaterial wässrigen
Polyvinylalkohol, enthaltend 60% Polyvinylalkohol, 20% Weichmacher
(wie Harnstoff) und 20% Wasser, zu verwenden, so dass etwa 0,2 g
bis etwa 1,8 g Beschichtungsmaterialien auf den Gegenstand aufgebracht
werden, und mehr bevorzugt eine Menge davon in einem Bereich von
etwa 0,3 g bis etwa 1,2 g und am meisten bevorzugt eine Menge davon
in einem Bereich von etwa 0,4 g bis etwa 0,8 g. Derzeit wird es
bevorzugt, ein handelsübliches
Beschichtungsmaterial aus Polyvinylalkohol zu verwenden, das einen
unbekannten Weichmacher enthält und
das von der Firma Planet Polymer erhalten worden ist. Das Beschichtungsmaterial
wird vorzugsweise mit etwa 20% Wasser verdünnt.
-
VI. BEISPIELE VON BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Untenstehend werden Beispiele gemäß der vorliegenden
Erfindung und Vergleichsbeispiele angegeben, die die Ergebnisse
von Versuchen enthalten, bei denen Gegenstände mit einer stärkegebundenen
zellulären
Matrix mit einem Scharnier oder einem flexiblen Bereich verwendet
wurden. Die Beispiele schließen
Tests auf verschiedene physikalische Konfigurationen sowie die Wirkung
von nach der Bildung erfolgenden Behandlungen, beispielsweise einer
Glycerinbehandlung des inneren Hautteils des Scharniers oder die
Aufbringung eines polymeren Überzugs
auf den äußeren Hautteil
des Scharniers, ein.
-
Beispiel 1
-
Ein Scharnier wurde in der Weise
gebildet, dass ein Gemisch auf Stärkebasis in einer zweiteiligen
Form aus Aluminium geformt wurde. Die zweiteilige Form enthielt
eine positive Form aus Aluminium mit einem Polyetheretherketon-Formungsstreifen entsprechend
der inneren Oberfläche
der Scharnierstruktur. Der Formungsstreifen hatte zwei 90°-„V"-förmige Ausdehnungen oder
eine „W"-förmige Ausdehnung.
Die „W"-förmige Ausdehnung
bestand im Wesentlichen aus zwei parallelen Graten. Die negative Form
aus Aluminium hatte zwei kleine Vorsprünge, die mit den Spitzen des „W" ausgerichtet waren,
die jedoch die Spitzen nicht berührten,
wenn die Form geschlossen wurde.
-
Eine Mikrophotographie eines Abtastelektronenmikroskops
eines Querschnitts des Scharniers, gebildet aus einem Gemisch auf
Stärkebasis
ist in 8 gezeigt. Das
Scharnier ist in gerader Position vor dem Falten gezeigt. Die obere
Oberfläche
des Scharniers in der 8,
die die innere Haut des Scharniers ist, wird von der „W"-förmigen Polyetheretherketonausdehnung
gebildet. Aufgrund der niedrigen Wärmeleitfähigkeit oder der hohen Isolierungseigenschaften
des Polyetheretherketons im Vergleich zu den Aluminiumoberflächen der
Form ist der innere Hautteil des Scharniers dünner als der äußere Hautteil
des Scharniers in der 8.
-
Nach der Bildung des Scharniers wurde
die äußere Haut
des Scharniers mit einer dünnen Schicht
von Polyvinylalkohol beschichtet. Eine kleine Menge Glycerin wurde
auf die innere Haut des Scharniers aufgebracht. Das Scharnier wurde
dann, wie in 9 gezeigt,
gebogen. Letztere ist eine Mikrophotographie eines Abtastelektronenmikroskops des
Querschnitts des gebogenen Scharniers. Die 9 weist gestrichelte Linien auf, die
grob das Segment 300 des Gegenstands angeben, das die größte Kompression
und Dehnung beim Falten des Scharniers erfährt. Der Teil 300 entspricht
grob dem Biegungsbereich 202.
-
Die Konfiguration des gebogenen Scharniers in
der 9 zeigt, dass die
innere Haut in dem Segment 300 dazu fähig ist, ohne einen wesentlichen Bruch
zusammengepresst zu werden und dass die äußere Haut nicht bricht, wenn
sie ausgedehnt wird. Offenbart wirkt das Glycerin als Weichmacher
und Erweichungsmittel, um die Fähigkeit
der dünnen
inneren Haut weiter zu erhöhen,
zusammengepresst zu werden, während
der Polyvinylalkohol die Fähigkeit
der äußeren Haut
verstärkt,
ohne Bruch gedehnt werden zu können.
Das Scharnier wurde mehrere Male geöffnet und geschlossen, ohne
dass ein Versagen erfolgte, was zeigt, dass das Scharnier für den wiederholten
Gebrauch genügend
haltbar war. Demgemäß bestätigte der
Test, dass Probleme, die mit der Bildung eines mit einem Scharnier
versehenen Gegenstands auf Stärkebasis
in einer Metallform assoziiert sind, dadurch überwunden wurden, dass die Geschwindigkeit
der Wärmeübertragung
in der Form variiert wurde, um einen Teil des Scharniers mit einer dünneren Haut
zu erzeugen, und dann die Biegefähigkeit
des Scharniers verstärkt
wurde, indem die innere Haut mit Glycerin behandelt wurde und die äußere Haut
mit einem Polyvinylalkoholüberzug überzogen
wurde.
-
Beispiel 2
-
Ein Gemisch auf Stärkebasis
wurde in einer Form, gebildet aus Aluminium und mit einem abgerundeten
Segment, das aus Silikonkautschuk hergestellt worden war, verformt,
um das Ergebnis der Verformung des Gemisches in einer Form mit zwei
unterschiedlichen Oberflächenmaterialien
auf die Dicke der Haut zu identifizieren. Eine Mikrofotographie
eines Abtastelektronenmikroskops des Querschnitts des in der Form
gebildeten Gegenstands ist in 10 gezeigt.
Die Dicke der Haut 310 des Gegenstands, die sich in Kontakt
mit dem Aluminium befand, wurde gemessen und als etwa 250 μm festgestellt.
Die Dicke der Haut 312 des Gegenstands in Kontakt mit dem
Silikonkautschuk wurde gemessen und als etwa 100 μm ermittelt.
Die Po sition des Silikonkautschukelements während des Verformens wird durch
das Bezugszeichen 314 angegeben. Der Versuch zeigte, dass
die Differenz der thermischen Leitfähigkeit zwischen dem Aluminium
und dem Silikonkautschuk ein Wand-Dicke-Verhältnis von etwa 2,5 : 1 ergab.
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Es wurde ein Experiment mit einem
Streifen oder einer Folie mit einer stärkegebundenen zellulären Matrix
und einer inneren Haut, die ungefähr genauso dick war wie die äußere Haut,
durchgeführt, um
die Biegungsfähigkeit
des Scharniers in dem Streifen nach dem Beschichten der inneren
Haut mit Glycerin zu beobachten. Die innere Haut und die äußere Haut
des Streifens hatten eine Dicke vergleichbar der des Streifens in
einer Form gebildet worden war, die nur eine Aluminiumoberfläche und
keinerlei Strukturen zur Bildung von Vertiefungen oder Rillen hatte.
Das Glycerin wurde auf die innere Haut des Streifens auf Stärkebasis
aufgebürstet
und etwa eine Stunde lang einsickern gelassen, um die Fähigkeit der
inneren Haut, abzuknicken, zu erhöhen.
-
Nach der Behandlung der inneren Haut
des Streifens mit Glycerin wurde diese, wie in der 11 gezeigt wird, gebogen. Die 11 ist eine Mikrofotographie
eines Abtastelektronenmikroskops des Querschnitts des gebogenen
Streifens. Die 11 hat
gestrichelte Linien, die grob den Teil 320 des Streifens
darstellen, der die meiste Kompression und Dehnung beim Falten des
Streifens erfährt.
Während das
Glycerin die Knickfähigkeit
verstärkte,
wurde gefunden, dass diejenige Menge von Glycerin, die erforderlich
war, um ein genügendes
Abknicken zu bewirken, aufgrund der Dicke der inneren Haut eventuell im
Konflikt mit der Funktionalität
des Scharniers stand, da das Scharnier äußerst glitschig wurde, und zwar
insbesondere dann, wenn es mit Mikrowellen bestrahlt wurde.
-
Die 12 stellt
eine stärkere
Vergrößerung des
in 11 gezeigten Bilds
dar, und insbesondere die innere Haut des Scharniers, wobei eine
weiße
Linie eine grobe Spur der inneren Haut darstellt, um das überschüssige Falten
zu betonen, das auftritt. Die 12 zeigt,
dass die Biegung nicht lokalisiert ist und dazu tendiert zu wandern,
wodurch regionale Unregelmäßigkeiten
bewirkt werden. Daraus kann die Schlussfolgerung gezogen werden,
dass die Notwendigkeit für
Glycerin vermieden oder zumindest minimiert werden kann, indem die
Dicke der inneren Haut verringert wird. Es kann auch die Schlussfolgerung
gezogen werden, dass das Biegen ohne einen Fokalpunkt oder Drehungspunkt,
gebildet durch eine Vertiefung in dem Scharnier, nicht genügend kontrolliert
wird.
-
Vergleichsbeispiel 2
-
Es wurde ein Versuch mit einem Scharnier
in einem Behälter
durchgeführt,
das so ausgestaltet war, dass es einen lokalisierten Biegungspunkt
und eine innere Haut hatte, die ungefähr genauso dick wie die äußere Haut
des Scharniers war, um die Biegungsfähigkeit des Scharniers nach
dem Beschichten der äußeren Haut
mit Polyvinylalkohol zu beobachten. Der lokalisierte Biegungspunkt
wurde dadurch erhalten, dass zwei parallele Vertiefungen in der
inneren Haut gebildet wurden. Die innere Haut und die äußere Haut
des Scharniers des Behälters hatten
vergleichbare Dicken, wenn der Gegenstand in einer Form gebildet
wurde, die eine Gesamtoberfläche
aus Aluminium hatte. Polyvinylalkohol wurde auf die äußere Haut
des Scharniers auf Stärkebasis aufgeschichtet.
-
Die 13 ist
eine Mikrofotographie eines Elektronenabtastmikroskops des Querschnitts
des Scharniers vor der Biegung. Die 14 ist
eine schematische Darstellung des Bilds in 3, wobei die innere Haut 224 oder
ein Teil derselben eindeutig zu dick oder nahezu so dick wie die äußere Haut 226 des
Scharniers 200 ist. Die 13 zeigt
auch, dass der innere zelluläre
Kern 220 an den Hälsen
unter den Basen 234a und 234b relativ dünn ist.
Die 15 ist eine Mikrofotographie
eines Elektronenabtastmikroskops des Querschnitts des Scharniers nach
der Biegung.
-
Die 15 zeigt,
dass das Falten lokalisiert war. Jedoch hatte das Scharnier eine
schlechte Performance. Ein Bruch 380 trat in der äußeren Haut
auf, wie in der 15 gezeigt
wird. Der Bruch trat höchstwahrscheinlich
aufgrund der relativen Dicke der inneren Haut auf, die einen großen Biegungswinkel
ergab, wodurch auf der äußeren Haut übermäßige Spannungen
erzeugt wurden. Die übermäßigen Spannungen
können
auch zum Bruch geführt
haben, und zwar aufgrund der Unfähigkeit
des zellulären Kerns 220 unterhalb
eines oder beiden der Basen der Falten komprimiert zu werden, da
der zelluläre
Kern unter den Basen relativ dünn
oder dicht war, wodurch seine Fähigkeit
zur Zusammenpressung begrenzt wurde.
-
Es kann die Schlussfolgerung gezogen
werden, dass eine dicke innere Haut die Biegungsfähigkeit
eines Scharniers verringert, da dieses dann schwierig kollabieren
kann. Weiterhin kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass die
Faltungsfähigkeit
eines Scharniers erhöht
wird, indem ein Punkt für
eine lokalisierte Faltung erzeugt wird, wenn der Faltungspunkt keinen
Hals bildet, der so dünn
und dicht ist, dass die Fähigkeit
des zellulären Kerns
zur Komprimierung verschlechtert wird.
-
Beispiel 3
-
Ein Test des Biegungswinkels wurde
entwickelt, um den Effekt des Glycerins auf die Flexibilität der Scharniere
auf Stärkebasis
zu quantifizieren. Die 16 ist
ein schematisches Diagramm einer Testvorrichtung, die zur Messung
der Flexibilität
der Scharniere auf Stärkebasis
verwendet wurde. Der Test beinhaltete die Verwendung einer Klammer 400 zum
Halten des Streifens 412 auf Stärkebasis auf einer Folie aus
verschäumter
Stärke
an einem Ende 414 und dann die Biegung des Streifens 412 um
einen Stift 416 herum durch Anwendung eines Moments am
anderen Ende 418 des Streifens 412 durch einen
gleitenden Stift 420 in einer kreisförmigen Laufrille 422.
Die kreisförmige
Laufrille 422 hatte Graduierungen für die Messung des Biegungswinkels.
Der Biegungswinkel, über
den die Streifen gebogen werden konnten, bevor visuell ein Riss
auf der Zugseite oder der äußeren Oberfläche des
mit dem Scharnier versehenen Teils jedes Streifens beobachtet wurde, wurde
dann manuell notiert.
-
Die Streifen wurden aus der Basis
eines zweiteiligen faltbaren bzw. klappbaren Behälters mit einer stärkegebundenen
Matrix herausgeschnitten. Die Abmessungen der Streifen waren 15
mm × 80 mm.
Die Streifen wurden mit einer Glycerin-Wasser-Lösung
mit vier verschiedenen Gehalten besprüht und bei drei verschiedenen
Bedingungen der relativen Feuchtigkeit ins Gleichgewicht äquilibrieren gelassen.
Die Streifen hatten 0, 0,3 g, 0,6 g und 0,8 g der Lösung und
sie wurden bei einer relativen Feuchtigkeit von 15%, 40% und 80%
konditioniert. Die Proben wurden mit der beschichteten Seite in Kompression,
die die Innenseitenoberfläche
war, beim Biegen der Streifen getestet.
-
Die Ergebnisse des Tests sind in
der in 17 gezeigten
Tabelle zusammengestellt. Es wurde gefunden, dass die Flexibilität der Streifen
durch Glycerin bei allen relativen Gehalten der Feuchtigkeit gesteigert
wurde. Es wurde auch gefunden, dass 0,45 g Glycerin pro Teil ausreichend
waren, um den Streifen eine extreme Flexibilität, sogar bei relativen Feuchtigkeitsbedingungen
von nur 15%, zu verleihen. Nach der Behandlung der Streifen mit
0,45 g Glycerin pro Teil wurden die Streifen ohne Versagen zu dem
maximal zulässigen
Winkel von 135° gebogen.
-
Der erhöhte Feuchtigkeitsgehalt aufgrund des
Glycerins war augenscheinlich nicht der einzige Faktor, der eine
Erhöhung
der Flexibilität
bewirkte. Obgleich die Absorption von Feuchtigkeit bei höheren Werten
der relativen Feuchtigkeit aufgrund des Glycerins die Flexibilität der Streifen
weiter erhöhte, lag
eine stark erhöhte
Flexibilität
selbst bei sehr niedrigen Werten der relativen Feuchtigkeit vor.
Es kann daher die Schlussfolgerung gezogen werden, dass das Glycerin
dazu beiträgt,
die Eigenschaften des schaumförmigen
Scharniers auf anderem Wege als lediglich durch eine Befeuchtung
zu verbessern. Offenbar wirkt das Glycerin als Weichmacher oder
Erweichungsmittel nach seinem eigenen Sinn.
-
Weiterhin zeigte der Test, dass Probleme, die
mit der Viskosität
von reinem Glycerin einhergehen, dadurch vermieden wurden, dass
eine wässrige Lösung, umfassend
60 Gew.-% Glycerin, verwendet wurde, wie es angemessen war, um die
Poren der Haut der Scharniere auf Stärkebasis zu durchdringen.
-
Beispiel 4
-
Die Testvorrichtung, die in 16 dargestellt ist, wurde
dazu eingesetzt, um das Ergebnis der Behandlung der inneren Oberfläche oder
der Kompressionsseite eines Scharniers in einem Streifen mit der äußeren Oberfläche oder
der Zugseite des Scharniers in einem Streifen mit einer Matrix auf
Stärkebasis
zu vergleichen. Die Streifen wurden mit verschiedenen Gehalten einer
Glycerin-Wasser-Lösung
besprüht
und dann bei einer relativen Feuchtigkeit von ungefähr 40% ins
Gleichgewicht äquilibrieren
gelassen.
-
Die Testergebnisse sind in der Tabelle
der 18 zusammengestellt.
Die Flexibilität
der auf der inneren Oberfläche
behandelten Streifen stieg nach der Behandlung mit mehr als etwa
0,2 g Glycerin pro Teil stark an und die Streifen wurden ohne Versagen zu
dem maximal zulässigen
Winkel von 135° gebogen.
Die Flexibilität
war für
die gleichen Streifen nicht nahezu so signifikant verbessert worden,
wenn die Zugseite behandelt und dann unter Spannung gesetzt wurde.
Der Biegungswinkel für
die Streifen, die auf ihrer Zugseite behandelt worden waren, betrug nur
etwa 80°.
Es wurde auch gefunden, dass die Abhängigkeit der Flexibilität davon,
welche Oberfläche behandelt
worden war, bei niedrigeren Beschichtungsgewichten von Glycerin
am meisten auffällig war.
Daher ist eine Behandlung der inneren Oberfläche erheblich wirksamer, selbst
bei niedrigeren Gehalten von Glycerin im Vergleich zu der Behandlung der äußeren Oberfläche des
gleichen Scharniers.
-
Beispiel 5
-
Die Erhöhung der Flexibilität, die von
der Beschichtung der Gegenstände
auf Stärkebasis
mit elastomeren Überzügen resul tierte,
wurde quantitativ dadurch bestimmt, dass der Biegungswinkel der
beschichteten Gegenstände
auf Stärkebasis
mit der in 16 gezeigten
Testvorrichtung bestimmt wurde. Zweiteilige, mit einem Scharnier
versehene faltbare bzw. klappbare Behälter mit einem Gewicht von
etwa 20 Gramm jeweils wurden in einer Aluminiumform mit einem Streifen
aus Polyetheretherketon gebildet und dann mit Massen, enthaltend,
auf das Gewicht bezogen, von etwa 1,5 Gramm bis etwa 3,5 Gramm,
beschichtet. Die Überzüge bestanden
aus einer Polyvinylalkohol (PVA)-Zubereitung der Firma Planet Polymer
aus 17% Polyvinylalkohol, 28% Glycerin und 55% Wasser. Die Überzüge wurden
unter Verwendung eines Heizschmelzsystems von Nordson und einer
Gleitauskleidung aufgebracht. Die Beschichtungszubereitungen wurden
bei Topf- und Kanonen-/Schlauchtemperaturen von 90°C bzw. 150°C aufgebracht.
Nach dem Beschichten wurden die faltbaren bzw. klappbaren Behälter mehrere
Tage lang bei Umgebungsbedingungen trocknen gelassen.
-
Streifen wurden von der Basis der
zweiteiligen faltbaren bzw. klappbaren Behälter mit einer stärkegebundenen
Matrix herausgeschnitten. Die Abmessungen der Streifen waren 7 cm × 2 cm und
die Dicke betrug etwa 2,5 mm. Die Streifen wurden bei einer relativen
Feuchtigkeit von etwa 30% etwa 2 Stunden lang in einer Feuchtigkeitskammer
ins Gleichgewicht äquilibrieren
gelassen. Die Streifen wurden aus der Kammer herausgenommen und
unmittelbar gebogen, wobei die in 16 gezeigte
Vorrichtung für
den Biegetest verwendet wurde. Zwei der Streifen waren mit dem PVA-Überzug auf
der unter Kompression gesetzten Seite beschichtet worden. Diese
war die innere Oberfläche;
zwei der Streifen waren mit dem PVA-Überzug auf der unter Zug gesetzten
Seite beschichtet worden, die die äußere Oberfläche war. Ein Versagen wurde
manuell als der Punkt notiert, bei dem klare Anzeichen einer Rissbildung
festgestellt wurden.
-
Die Ergebnisse des Tests sind in
der in 19 angegebenen
Tabelle gezeigt. Die 19 zeigt
den mittleren Biegungswinkel beim Versagen für zwei Paare gegenüber der
Gesamtmenge des aufgebrachten Überzugs.
Die 20 zeigt die gleichen
Werte als Funktion nur des Glyceringehalts in dem Überzug.
Der Biegungswinkel beim Versagen erhöhte sich mit ansteigenden Mengen
des Überzugs,
und der Biegungswinkel war immer dann höher, wenn die mit dem PVA beschichtete
Seite unter Kompression war. Dies ist höchstwahrscheinlich auf den
erweichenden und weich machenden Effekt des Glycerins (und des Wassers)
zurückzuführen, der
es gestattet, dass das Material unter Kompression gezogen wird,
wodurch das Material auf der Kompressionsseite des Biegungspunkts
kollabiert und die resultierende Spannung auf der Seite unter Zug
minimiert wird. Der Biegungswinkel beim Versagen für alle getesteten
Proben mit der PVA-Seite unter Kompression war höher als 55°, was der Winkel war, der bei
einer konditionierten, nicht beschichteten Probe beobachtet worden
war.
-
Aus dem Vorstehenden kann die Schlussfolgerung
gezogen werden, dass die Aufbringung eines elastomeren Überzugs
auf die äußere Oberfläche des
Scharniers höchst
effektiv ist, um das Scharnier zu verfestigen. Die Beschichtung
der inneren Oberfläche
des Scharniers ergab einen erheblich geringeren dramatischen Effekt
auf die Haltbarkeit des Scharniers und deren Rückprallelastizität.