-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Gebiet der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
die Vernichtung von Innenraumluftverschmutzung unter Verwendung
einer Koronaentladung, welche durch ein rasch oszillierendes elektrisches
Feld erzeugt wird.
-
Beschreibung
des zutreffenden Standes der Technik
-
Das Durchleiten von Verschmutzung
tragendem Gas durch einen Ort mit Koronaentladung ist ein bekanntes
Verfahren zur Entfernung von Verschmutzungen aus dem Gas. Ein allgemeiner Überblick
dieser Technik findet sich in der Veröffentlichung von Puchkarev
u. a. "Toxic Gas
Decomposition by Surface Discharge", Proceedings of the 1994 International
Conf. on Plasma Science, 6. bis 8. Juni 1994, Santa Fe, New Mexico,
Schrift Nr. 1E6, Seite 88. Eine Korona-Schadstoffvernichtung ist
für Flüssigkeiten auch
bereits vorgeschlagen worden und in einer Patentanmeldung Seriennummer
08/295,959, eingereicht am 25. August 1994, geoffenbart, wobei die Patentanmeldung
den Titel "Corona
Source for Producing Corona Discharge and Fluid Waste Treatment with
Corona Discharge" hat
und auf Firma Hughes Aircraft Company übertragen worden ist, welche
nun als Firma Hughes Electronics im Geschäftsverkehr auftritt.
-
In einem System, das von Yamamoto
u. a. in der Veröffentlichung "Decomposition of
Volatile Organic Compounds by a Packed Bed Reactor and a Pulsed-Corona
Plasma Reactor",
NATO ASI Series Band G34, Teil B, Edition B. M. Penetrante und S.
E. Schultheis, Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 1993, Seiten 87
bis 89 beschrieben ist, werden kurze Hochspannungsimpulse von etwa
120 bis 130 Nanosekunden Dauer an den Mittelleiter eines koaxialen
Koronareaktors gelegt, durch welchen ein Gas strömt. Jeder Impuls erzeugt eine
Koronaentladung, welche von dem Mittelleiter ausgeht, und das Innenvolumen des
Reaktors mit energiegeladenen Elektronen von etwa 5 bis 10 ke V überschwemmt.
Ein ähnliches System
ist in dem US-Patent 4,695,358 beschrieben, wobei Impulse einer
positiven Gleichspannung einer Vorspannungs-Gleichspannung überlagert
werden, um eine Strömungskorona
zu erzeugen, um SOx und NOx aus
einem Gasstrom zu entfernen. Diese Verfahren haben eine verhältnismäßig schlechte
Energieausbeute. Bei den gewählten
Reaktorgeometrieen ist es notwendig, sehr kurze Impulse abzugeben, um
einen Lichtbogendurchbruch zwischen den Elektroden und eine dadurch
verursachte Beschädigung zu
vermeiden. Die Impulsformerschaltung verliert annähernd die
Hälfte
der von einer Hochspannungsquelle kommenden Energie in einem Ladewiderstand,
und zusätzliche
Energie wird in einer doppelten Funkenstrecke vernichtet. Weiter
muß die
kapazitive Belastung des koaxialen Koronareaktors geladen werden.
Diese Aufladungsenergie ist typischerweise bedeutend größer als
die Energie, welche für die
Koronareaktion selbst verwendet wird und fließt einfach nach jedem Impuls
als Wärme
ab, ohne daß sie
zu der Vernichtung der Verunreinigung beiträgt.
-
Ein ähnlicher Lösungsansatz, jedoch mit einer
unterschiedlichen Reaktorgeometrie, wird von Rosocha u. a., "Treatment of Hazardous
Organic Wastes Using Silent-Discharge
Plasmas", Non-Thermal
Plasma Techniques for Pollution Control, NATO ASI Series Band G34,
Teil B, Edition B. M. Penetrante und S. E. Schultheis, Springer
Verlag Berlin Heidelberg, 1993, Seite 79 bis 80 gewählt, wobei
die Koronaentladung zwischen parallelen Platten erzeugt wird. Dieses
System leidet auch unter einer schlechten spezifischen Energie aufgrund
der uneffektiven Impulsbildung und der Nicht-Wiedergewinnung der Reaktorladeenergie.
-
Die Behandlung von NOx durch
Plasmatechniken wird in der Veröffentlichung
von R. W. Breault u. a., "Reaction
Kinetics for Flue Gas Treatment of NOx", Non-Thermal Plasma
Techniques for Pollution Control, NATO ASI Series Band G34, Teil
B, 1993, Seite 239, beschrieben. Die Veröffentlichung beschreibt die
Reaktionsfolge einer NOx-Reduktion in einem
Koronaentladungsreaktor, der ein Plasma durch Hochspannungskoronaentladung
erzeugt.
-
Die Erzeugung einer Korona wird in
der Veröffentlichung
W. C. Hinds, Aerosol Technology, John Wiley & Sons, Inc., 1982, Seiten 299 bis
300, beschrieben. In dem Koronabereich werden die Elektronen auf
eine Geschwindigkeit beschleunigt, welche dazu ausreicht, ein Elektron
aus einem Gasmolekül im
Falle einer Kollision herauszuschlagen und hierdurch ein positives
Ion und ein Elektron zu erzeugen. Innerhalb des Koronabereiches
findet dieser Prozeß in
einer sich selbst unterhaltenden Lawine statt, welche eine dichte
Wolke freier Elektronen und positiver Ionen rund um die Elektrode
erzeugt, worunter man eine Koronaentladung versteht. Wenn die innere Elektrode
mit Bezug auf die äußere Elektrode
positiv ist, dann bewegen sich die Elektronen rasch zu der inneren
Elektrode und die positiven Ionen strömen von der inneren Elektrode
zur äußeren Elektrode
als ein unipolarer Ionenwind weg. Wenn die innere Elektrode gegenüber der äußeren Elektrode
negativ ist, dann wandern die positiven Ionen zu der inneren Elektrode
und die Elektronen werden zu der äußeren Elektrode hin zurückgestoßen. Da
ihre Geschwindigkeiten sich mit abnehmender Feldstärke verlangsamen,
lagern sich Elektronen an Gasmoleküle an und bilden negative Ionen,
welche durch die Röhre
strömen.
-
Die Korona erzeugt Radikale (H, OH,
O, u.s.w.), welche letztlich Ozon (O3) bilden.
Ozon ist ein in hohem Maße
reagierender Stoff und zerstört
flüchtige
organische Verbindungen (VOC's)
sowie biologische Formen, beispielsweise Bakterien, Pilze, Viren und
Sporen, indem es sie oxidiert. Die Radikale von OH und O sind auch
sehr effiziente Oxidierungsmittel für sämtliche VOC's und biologische Formen. Darüber hinaus
wird auch Partikelmaterial, beispielsweise Staub und Tabakrauch,
aufgeladen, wenn es mit geladenen Ionen zusammenstößt.
-
Ein Innenraum-Luftverschmutzungs-Behandlungssystem,
welches ein elektrisches Hochspannungs-Gleichfeld benutzt, um Ladungen
auf feine Partikel aufzubringen, und ein gesondertes elektrisches
Hochfrequenzfeld verwendet, um die Partikel zu koagulie ren, ist
in einer Veröffentlichung
von CRS Industries, Inc. "COSATRON" Produktliteratur, 1993,
beschrieben. Gesonderte elektrische Felder erfordern gesonderte
Leistungsquellen mit unterschiedlichen Leistungserzeugungscharakteristiken sowie
gesonderte Gruppen von Elektroden, nämlich eine zur Erzeugung von
Ionen zur Aufladung der Partikel, und eine weitere zur Koagulation
der geladenen Partikel.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Eine Luftreinigungsvorrichtung und
ein Luftreinigungsverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung sind in Anspruch 1 bzw. Anspruch 8 definiert.
-
Die vorliegende Erfindung schafft
eine Innenraumluftbehandlungseinrichtung, welche mit einer Koronaentladung
arbeitet, die durch ein rasch oszillierendes elektrisches Feld erzeugt
wird.
-
Bei einer Ausführungsform erzeugt eine Leistungsquelle
ein impulsmoduliertes sinusförmiges Hochspannungssignal
zur Erzeugung eines rasch oszillierenden elektrischen Feldes hoher
Intensität, welches
Koronaentladungen in einem Reaktor anregt. Die Leistungsquelle kann
durch eine computerisierte Steuereinrichtung gesteuert werden, welche die
Konzentrationspegel von Verunreinigungen in der Luft von einem Verunreinigungssensor
oder mehreren Verunreinigungssensoren überwacht und die Leistungsquelle
dazu veranlaßt,
Leistung mit Signalcharakteristiken zu erzeugen, welche für die Behandlung
der Verunreinigungen erwünscht
sind.
-
Das rasch oszillierende elektrische
Feld in dem Koronaentladungsreaktor bewirkt auch, daß geladenes
Partikelmaterial koaguliert. Die durch die Koronaentladung erzeugten
freien Ionen laden Partikelmaterialien, beispielsweise Rauch und
Staub, auf. Wenn die geladenen Partikelmaterialien durch ein rasch
oszillierendes elektrisches Feld wandern, so koagulieren sie und
bilden größere Partikel,
welche durch ein herkömmliches
Staubfilter ausgefiltert werden können, nachdem die Luft durch
den Koronaentladungsreaktor geleitet worden ist.
-
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung
besteht darin, daß dasselbe
oszillierende elektrische Feld, welches zur Erzeugung der freien
Ionen eingesetzt wird, um das Partikelmaterial aufzuladen, auch dazu
verwendet wird, das Partikelmaterial zu koagulieren, so daß nur eine
einzige Leistungsquelle und ein Satz von Elektroden benötigt werden.
-
Diese und weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung ergeben sich für
den Fachmann noch deutlicher aus der folgenden detaillierten Beschreibung
in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
ein Blockschaltbild eines Koronaentladungs-Raumluftbehandlungssystems;
-
2a ist
ein Diagramm der Spannung über der
Zeit für
eine typische geschaltete Sinuswellenform, welche durch die Leistungsquelle
erzeugt wird;
-
2b ist
ein Diagramm der Spannung über der
Zeit für
eine typische impulsmodulierte sinusfönnige Welle, welche von der
Leistungsquelle erzeugt wird;
-
3 ist
eine Schnittansicht eines Koronareaktors gemäß der Erfindung mit mehreren
Reaktorkammern;
-
4 ist
eine detaillierte Schnittansicht einer der Koronaentladungskammern,
welche in 3 gezeigt
sind;
-
5a ist
eine ähnliche
Ansicht wie 4, jedoch
mit Darstellung der elektrischen Feldlinien und positiver Ladungen
innerhalb der Reaktorkammer;
-
5b ist
eine ähnliche
Ansicht wie 5a, jedoch
mit Darstellung der elektrischen Feldlinien in entgegengesetzten
Richtungen und negativen Ladungen innerhalb der Kammer; und
-
6 ist
eine Schnittansicht einer Reaktorkammer und einer Gewebefilters,
wobei die fortschreitende Koagulation und die Ausfilterung von Partikelmaterial
gezeigt sind.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
ein System zur Vernichtung von gasförmigen Verunreinigungen, von
Partikelmaterial, von flüchtigen
organischen Verbindungen (VOC's)
und von biologischen Gebilden in der Raumluft unter Verwendung eines
Koronaentladungsreaktors.
-
Gemäß der Erfindung in einer Ausführungsform,
welche schematisch in 1 gezeigt
ist, ist ein Koronaentladungsreaktor 2 vorgesehen, der
eine Einlaßleitung 4 aufweist,
in welcher ein Lüfter 6 instaliert
ist, um Luft zu einer Strömung
in den Reaktor hinein zu veranlassen. In dem Koronaentladungsreaktor 2 kann
eine Struktur mit einer Kammer oder mit mehreren Kammern verwirklicht
sein. In einer bevorzugten Ausführungsfonrm,
welche die Behandlung aller Teile der durch den Reaktor 2 strömenden Luft verbessert,
hat der Reaktor mehrere Reaktorelemente 8, welche parallel
zueinander in dem Strom der Luft gelegen sind. Jedes Reaktorelement
besitzt eine Kammer, welche eine innere Elektrode 10 enthält und durch
eine äußere Elektrode 12 umschlossen
ist. Die innere Elektrode 10 und die äußere Elektrode 12 sind mit
einer Leistungsquelle 14 verbunden, welche elektrische
Energie hoher Leistung liefert, um in den Kammern der Reaktorelemente 8 ein
Plasma zu erzeugen. Hohe Spannungsdifferenzent zwischen den inneren
und äußeren Elektroden
erzeugen starke elektrische Felder innerhalb jeder der Kammern.
-
Das elektrische Hochfrequenzfeld
wird durch die Leistungsquelle 14 durch Hochspannungsimpulse
erzeugt. Die Impulse können
die Gestalt einer geschalteten Sinuswelle 50 haben, wie
in 2a dargestellt ist,
oder können
eine impulsmodulierte Wellenform haben, wie dies in 2b gezeigt ist. Die geschaltete Sinuswellenform
hat eine Impulswiederholungsfrequenz fpulse und
die Sinuswellenform hat eine Oszillationsfrequenz fosc.
Die Impulswiederholungsfrequenz fpulse liegt
vorzugsweise im Bereich von etwa 0,1 bis 100 kHz und fosc ist
vorzugsweise etwa das 5-fache bis 10-fache von fpulse.
Jeder Impuls hat eine Dauer entsprechend einer Impulsbreite τ. Die Durchschnittliche
Leistung, welche dem Koronaentladungsreaktor 2 zugeführt wird,
kann durch Variieren der Impulseinschaltdauer eingestellt werden,
welche als das Produkt der Impulsbreite τ und der Impulswiederholungsfrequenz
fpulse definiert ist. Abhängig von der
Anwendung kann die Leistung, welche zur Erzeugung der Koronaentladung
erforderlich ist, um Raumluft zu behandeln, kleiner sein als die
Leistung, welche zur Behandlung von Abgasen von Verbrennungsmaschinen
oder Maschinen mit innerer Verbrennung erforderlich ist, doch muß der Spannungsunterschied
zwischen jedem Paar von inneren und äußeren Elektroden groß genug
sein, d. h. im allgemeinen in der Größenordnung von 5 bis 15 kV,
um eine Koronaentladung zu erzeugen.
-
Die Leistungsquelle 14 kann
so konstruiert sein, daß sie
entweder eine feste oder eine variable Leistung erzeugt, um die
Behandlung der Verunreinigungen optimal zu gestalten. Bei einer
veränderbaren
Leistungsquelle kann irgendeine der Signaleigenschaften des impulsmodulierten
sinusförmigen oder
des geschalteten Sinuswellenspannungssignales, beispielsweise der
Spannungspegel, die Impulsbreite, die Impulswiederholungsfrequenz
und die Oszillationsfrequenz, variiert werden, um die mittlere Signalleistung
einzustellen. Beispielsweise bewirkt eine Änderung der Impulsbreite und/oder
der Impulswiederholungsfrequenz den Einschaltzyklus, welcher die
mittlere Leistung für
die Koronaerzeugung beeinflußt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Leistungsquelle 14 durch eine computerisierte
Steuereinrichtung 16 gesteuert, welche auf Eingänge von einem
Verunreinigungssensor oder mehreren Verunreinigungssensoren 18, 20, 22,
anspricht, welche die Menge von Verunreinigungen in der Luft vor
und nach der Behandlung detektieren. Mindestens ein Sensor 18 ist
vorzugsweise in der Einlaßleitung 4 angeordnet,
um den Verunreinigungsgehalt in der unbehandelten Luft zu detektieren.
Wenn die festgestellten Mengen von Verunreinigungen zunehmen, dann
veranlaßt
die Steuereinrichtung 16 die einstellbare Leistungsquelle 14 dazu,
die Leistung zu erhöhen,
um eine stärkere
Koronaentladung zu erzeugen. Wenn der Verunreinigungspegel heruntergeht,
dann wird die Leistung vermindert, um Energie einzusparen.
-
3 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
eines Koronaentladungsreaktors mit mehreren Reaktorelementen 8,
welche parallel in dem Weg der Luftströmung angeordnet sind, während 4 in größerer Einzelheit eines der
Reaktorelemente 8 von 3 zeigt.
Jedes Reaktorelement 8 ist durch den Innenraum eines hohlen
zylindrischen Dielektrikums 32 definiert, das aus einem
Material gebildet ist, das bei der Oszillationsfrequenz einen kleinen
Verlustwinkel zeigt. Das zylindrische Dielektrikum kann mehrerlei
Querschnittsgestalten haben, doch ist bei einem Koronaentladungsreaktor
mit mehreren Reaktorelementen zu bevorzugen, wenn das Reaktorelement
einen gleichseitig sechseckigen Querschnitt hat, so daß die Reaktorelemente 8 in
dichter räumlicher
Packung nebeneinander angeordnet werden können und sich ein starker mechanischer
Halt ausbildet. Das hohle zylindrische Dielektrikum 32 besitzt eine
Innenoberfläche 34 und
eine Außenoberfläche 36.
Die Innenoberfläche 34 definiert
eine einzelne Reaktorkammer 42, welche mindestens eine
innere Elektrode 10 enthält, die aus einem Leitermaterial
gebildet ist. Die innere Elektrode 10 ist vorzugsweise längs einer
Ecke der Innenoberfläche 34 angeordnet. Eine
Schicht aus leitfähigem
Material umschließt
die Außenfläche 36 des
Dielektrikums zur Bildung einer äußeren Elektrode 12.
Wenn relativ zu der inneren Elektrode 10 eine positive
Spannung an die äußere Elektrode 12 gelegt
wird, dann wird in der Reaktorkammer 42 ein elektrisches
Feld erzeugt, wobei die Feldlinien 44 den in 5a gezeigten Verlauf nehmen.
Das elektrische Feld lädt
das λ Dielektrikum 32 auf,
das positive Ladungen 46 an seiner inneren Oberfläche 34 ausbildet.
Wenn die Intensität
des elektrischen Feldes hoch genug ist, dann tritt eine Koro naentladung
auf, wodurch freie Ladungen innerhalb der Reaktorkammer 42 erzeugt
werden.
-
In dem Koronabereich des Reaktors
werden sowohl positive als auch negative Ladungen erzeugt. Wenn
sich die innere Elektrode 10 an einem Maximum der positiven
Spannung relativ zu der äußeren Elektrode 12 befindet,
wie in 5b gezeigt ist, sind die Richtungen
der elektronischen Feldlinien 44' entgegengesetzt zu denjenigen,
welche in 5a gezeigt
sind, und auf der inneren Oberfläche 34 des
Dielektrikums bilden sich negative Ladungen 46' aus. Das elektrische
Hochspannungsfeld, das aus der oszillierenden Hochspannung mit der
Frequenz fosc resultiert, welche in 2a und 2b dargestellt ist, beschleunigt Elektronen
auf eine Geschwindigkeit, welche dazu ausreicht, ein Elektron aus
einem Gasmolekül
bei Kollision herauszuschlagen und hierdurch ein positives Ion und
ein Elektron zu erzeugen. Die Elektronen lagern sich an Gasmolekülen an,
und bilden so negative Ionen, welche durch die Reaktorkammer strömen.
-
Eine Koronaentladung erzeugt Elektronen, welche
mit Molekülen
in dem Gas reagieren, um Radikale hervorzubringen, beispielsweise
H, OH und O, welche danach Ozon (O3) bilden.
Ozon ist ein in hohem Maße
reaktives Oxidationsmittel und wirkt im Sinne einer Zerstörung von
VOC's und biologischen Gebilden,
wie Bakterien, Pillen, Viren und Sporen.
-
Ladungen, welche durch die Koronaentladung
erzeugt werden, wie dies in 5a dargestellt ist,
erweisen sich als nützlich
für die
Behandlung von Partikelmaterial, beispielsweise Staub, Tabakrauch und
Pollen. Feine Partikel, die sich in einem Medium befinden, beispielsweise
Rauch, können
im allgemeinen nicht durch herkömmliche
Gewebefilter ausgefiltert werden. Die freien Ladungen, welche durch
die Koronaentladung in einer Reaktorkammer erzeugt werden, kollidieren
mit den feinen Partikeln, welche im Grunde dielektrisches Material
darstellen, und vermitteln ihnen eine Ladung. Wenn die geladenen Partikel
stromabwärts
wandern, so werden sie dem rasch oszillierenden elektrischen Feld
ausgesetzt, welches sie zu einer Koagulation veranlaßt, so daß größere Partikel
gebildet werden, die von einem herkömmlichen Gewebefilter erfaßt werden können. Das elektrische
Feld, das auf die Partikel einwirkt, um ihre Koagulation zu bewirken,
ist dasselbe, wie das elektrische Feld, das die Koronaentladung
erzeugt. Wenn die geladenen Partikel durch das rasch oszillierende elektrische
Feld hoher Intensität
wandern, das mit der Oszillationsfrequenz fosc schwingt,
dann oszillieren die Partikel mit dem elektrischen Feld, was das Koagulationspotential
erhöht.
In einer bevorzugten Ausführungsform,
welche in 1 gezeigt
ist, ist ein herkömmliches
Gewebefilter 24 in den Reaktorelementen 8 stromabwärts angeordnet,
um die großen koagulierten
Partikel auszufiltern.
-
6 zeigt
den Vorgang der fortschreitenden Koagulation geladener feiner Partikeln 52 zu
größeren Partikeln 54,
welche durch das Gewebefilter 24 ausgefiltert werden können. Die
inneren und äußeren Elektroden 10 beziehungsweise 12 erzeugen bei
Energiebeaufschlagung ein rasch oszillierendes elektrisches Feld,
das sowohl zur Erzeugung der Koronaentladung als auch zur Koagulation
der aufgeladenen Partikel verwendet wird. In dieser Konfiguration
sind nur ein Satz von Elektroden und eine Leistungsquelle erforderlich,
um die Koronaerzeugung und die Partikelkoagulation zu bewirken.
-
Es ist weiterhin bevorzugt, daß ein Sensor 20 zwischen
dem Ausgang der Reaktorelemente 8 und das Filter 24 gesetzt
wird, um die Mengen von Partikelmaterialien vor der Filterung zu
detektieren, und daß ein
weiterer Sensor 22 in den Auslaßkanal 26 stromab
von dem Filter 24 installiert wird, um die Mengen der Partikelmaterialien
und andere Verunreinigungen nach der Filterung zu detektieren. Entweder
der Detektor oder Sensor 20 oder der Sensor 22 ist
vorzugsweise so ausgebildet, daß er
die Menge von O3 bestimmt, welche in den
Reaktorelementen 8 erzeugt wurde, um die VOC's und die biologischen Gebilde
zu oxidieren, doch wird vorzugsweise O3 während der
Oxidationsreaktionen vollständig
abgebaut, so daß kein überschüssiges O3 an dem Auslaßkanal 26 austritt.
Die Steuereinrichtung 16 vergleicht die Mengen von Partikelmaterialien
vor und nach der Filterung und stellt die Charakteristiken des durch
die Leistungsquelle 14 erzeugten Signales so ein, daß das Koagulationspotential
des Partikelmaterials verbessert wird und auch die Behandlung anderer
Verunreinigungen, beispielsweise VOC's und biologischer Gebilde verbessert
wird. Die Leistungsquelle 14 wird auch so eingestellt,
daß der
Koronaentladungsreaktor 2 genug O3 erzeugt,
um die VOC's und die
biologischen Gebilde wirkungsvoll zu oxidieren, wobei aber gleichzeitig
die Erzeugung von überschüssigem O3 verhindert wird, welches selbst eine Verunreinigung
darstellt, die einen unerwünschten Geruch
in der Luft erzeugen würde
und die an einem Verlassen des Reaktors gehindert wird.
-
Während
eine erläuternde
Ausführungsform der
Erfindung hier gezeigt und beschrieben wurde, ergeben sich für den Fachmann
zahlreiche Variationen und andere Ausführungsformen. Solche Variationen
und alternative Ausführngsformen
sind hier in Betracht gezogen und können verwirklicht werden ohne
daß hier
der Umfang der Erfindung verlassen wird, wie er in den anliegenden
Ansprüchen
definiert ist.