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Technisches Gebiet der
Erfindung
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Diese Erfindung bezieht sich auf
elastomere, flexible Gegenstände
(beispielsweise Filmgegenstände), insbesondere
puderfreie medizinische Handschuhe, die verbesserte Gleitfähigkeit
(„Schlupf") in bezug auf sowohl
die trockenen als auch die feuchten Oberflächen, insbesondere Haut oder
anderes Gewebe des Nutzers, im Vergleich zu ähnlichen Gegenständen oder
Filmen aufweisen, die nicht wie hierin beschrieben behandelt werden.
Diese Erfindung bezieht sich ebenso auf ein Verfahren zur Herstellung
derartiger Gegenstände.
Diese Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine Gleitmittelzusammensetzung
und ein Verfahren zur Behandlung elastomerer, flexibler Gegenstände mit
einer Gleitmittelzusammensetzung.
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Hintergrund der Erfindung
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Elastomere Oberflächen von Gegenständen weisen
im allgemeinen schlechte Gleitfähigkeit
in bezug auf eine trockene Oberfläche, wie trockene Haut oder
anderes Säugergewebe,
auf. Diese Eigenschaften treten aufgrund der Oberflächenreibung
auf. Außerdem
zeigen viele elastomere Gegenstände
oder Oberflächen schlechte
Gleitfähigkeit
in bezug auf feuchte Oberflächen.
Ein hoher Reibungskoeffizient ist ein deutlicher Nachteil bei den
Anwendungen, wo eine elastomere Oberfläche auf einer anderen Oberfläche gleiten
muß, wie beim
Anziehen von Handschuhen über
trockene oder feuchte Haut. Dies ist besonders wichtig bei der Verwendung
von medizinischen Handschuhen, wie beispielsweise Untersuchungshandschuhen
und Chirurgenhandschuhen. Diese Handschuhe werden relativ eng angepaßt, um Empfindlichkeit
bereitzustellen. Außerdem
ziehen die meisten Chirurgen ihre Handschuhe nach dem Desinfizieren
der Hände
und ohne vollständiges
Trocknen ihrer Hände
an, so daß ihre
Hände deutlich
feucht sein können.
Folglich müssen
elastomere Materiali en, die in derartigen Anwendungsbereichen von
Nutzen sind, verbesserte Gleitfähigkeit
in bezug auf trockene Oberflächen
(„Trockenschlupf"), verbesserte Gleitfähigkeit
in bezug auf feuchte Oberflächen
(„Feuchtschlupf") und die erforderlichen
mechanischen Eigenschaften aufweisen. Der Stand der Technik hat
verschiedene Wege versucht, um puderfreie Handschuhe herzustellen,
die diese Erfordernisse erfüllen.
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Ein früherer Versuch ist, die Oberfläche der
Gummihandschuhe mit Chlor oder Brom zu halogenieren, um sie schlüpfrig zu
machen, d. h. Verringern der Klebrigkeit und Vermindern des Reibungskoeffizienten
der Gummihandschuhe. Im Fall von Chlor als Halogen offenbart der
Stand der Technik die Herstellung und Verwendung von chloriertem
Wasser, um die Gummihandschuhe zu behandeln. Derartige Verfahren
umfassen (1) direkte Injektion von Chlorgas in das Wassergemisch,
(2) Mischen von Bleichpulver hoher Dichte und Aluminiumchlorid in
Wasser, (3) Salzelektrolyse, um chloriertes Wasser herzustellen,
und (4) angesäuertes
Bleichen. Siehe beispielsweise US-Patente Nr. 3,411,982 (Kavalir),
3,740,262 (Agostinelli), 3,992,221 (Homsy, et al.; Behandlung äußerer Oberfläche mit
Chlorgas), 4,597,108 (Momose) und 4,851,266 (Momose). Jedoch stellt
die Chlorierung Oberflächen
her, die sehr schlechte Feuchtgleitfähigkeit aufweisen.
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Es gibt andere frühere Gummihandschuhe mit einer
Gleitschicht, die an die innere Oberfläche derartiger Handschuhe gebunden
ist. Beispiele von Handschuhen, die eine innere Schicht aus Elastomermaterial mit
besonders darin eingebettetem Gleitmittel aufweisen, werden in den
US-Patenten Nr. 4,070,713 (Stockum), 4,143,109 (Stockum), 5,284,607
(Chen) und 5,395,666 (Brindle; zusammen mit einem grenzflächenaktiven
Mittel, aber ionische grenzflächenaktive
Mittel werden nicht empfohlen) offenbart, und die, die Chirurgenhandschuhe
mit verschiedenen polymeren Gleitbeschichtungen offenbaren, die
an die innere Oberfläche
davon gebunden sind, sind die US-Patente Nr. 3,813,695 (Podell,
et al.; eine innere Schicht aus hydrophilem Kunststoffmaterial,
beispielsweise Hydrogelpolymer), 3,856,561 (Esemplare, et al.; eine
innere Schicht eines Copolymers aus Vinyl oder Vinylidenchlorid
und eines Alkylacrylats), 4,302,852 (Joung), 4,482,577 (Goldstein, et
al.), 4,499,154 (James, et al.; verwendet spezielle Hydrogelpolymere
als innere Schicht, die dann mit einem kationischen grenzflächenaktiven
Mittel oder Fettamin behandelt wird) und 4,575,476 (Podell, et al.;
innere Schicht aus einem Hydrogelpolymer, die mit kationischem,
anionischem oder nicht ionischem grenzflächenaktiven Mittel behandelt
wird). Das Vorhergehende unterscheidet sich von der vorliegenden
Erfindung.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird ein flexibler Gegenstand bereitgestellt, der Gleitfähigkeitseigenschaften
in bezug auf feuchtes und trockenes Säugergewebe ohne Verwendung
von Puder-Gleitmitteln aufweist. Der Gegenstand besteht aus einer
Substratschicht mit einem Elastomermaterial, wobei die Schicht eine
Nutzerkontaktierende Oberfläche
und eine Feuchtgleitfähigkeits-verleihende
Menge einer Gleitmittelzusammensetzung, die auf die Nutzer-kontaktierende
Oberfläche
aufgetragen wird, aufweist. Die Gleitmittelzusammensetzung umfaßt ein acetylenisches
Diol und mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus einem Organo-modifizierten Silikon, einem Amino-modifizierten
Silikon und einem kationischen grenzflächenaktiven Mittel, vorzugsweise
1-Hexadecylpyridiniumchlorid-Monohydrat.
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In einer Ausführungsform ist der Gegenstand
ein Chirurgenhandschuh. Das Elastomer kann natürlich oder synthetisch sein,
und wird vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt, bestehend aus natürlichem
Gummi, einem Polyurethan, einem Homopolymer aus einem konjugierten
Dien, einem Copolymer aus mindestens zwei konjugierten Dienen, einem
Copolymer aus mindestens einem konjugiertem Dien und mindestens
einem Vinylmonomer und Kombinationen davon. Das konjugierte Dien
kann Heteroatome enthalten, wie konjugierte Diene, die halogeniert
worden sind, beispielsweise Chloropren. Bevorzugte konjugierte Diene
umfassen Butadien, Isopren und Chloropren. Bevorzugte Vinylmonomere
umfassen Alkenylarene, beispielsweise Styrol, Alkylene, beispielsweise
Ethylen und Propylen, und Acrylnitril. Der Ausdruck Kombinationen
davon" in bezug
auf das Elastomer umfaßt
physikalische Kombinationen davon in einer Einzelschicht und geschichtete
Kombinationen davon, beispielsweise ein mehrschichtiger elastomerer
Gegenstand mit einer Schicht aus Polyurethan, die darüber gebildet
wird und an einer Schicht aus natürlichem Gummi haftet.
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Es wird ebenso ein Verfahren zur
Behandlung eines elastomeren, flexiblen Gegenstandes bereitgestellt.
Das Verfahren umfaßt:
(a) Reinigen der Gegenstandsoberfläche durch Waschen; (b) Chlorieren
der Gegenstandsoberfläche;
(c) Neutralisieren der Gegenstandsoberfläche und des restlichen Chlors;
und (d) Behandeln der Gegenstandsoberfläche mit einer Gleitmittelzusammensetzung.
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Die Gleitmittelzusammensetzung umfaßt ein acetylenisches
Diol und mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus einem Organomodifizierten Silikon, einem Amino-modifizierten
Silikon und einem kationischen grenzflächenaktiven Mittel, vorzugsweise
1-Hexadecylpyridiniumchlorid-Monohydrat (ebenso bekannt als Cetylpyridiniumchlorid).
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Wenn der Gegenstand vorher chloriert
worden ist oder die Chlorierung nicht benötigt oder zugelassen wird,
können
die Schritte (b) und (c) weggelassen werden. Wenn ein Puder nicht
als Formtrennmittel verwendet wird, wenn die Gegenstände hergestellt
werden, kann der Waschschritt (a) weggelassen werden.
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Medizinische puderfreie Handschuhe,
die mit der Gleitmittelzusammensetzung behandelt werden, stellen
gute Gleitfähigkeit
in bezug auf das nasse/feuchte Anziehen im Vergleich zu derzeitig
chlorierten OP-Handschuhen auf dem Markt bereit.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung stellt flexible, elastomere
Gegenstände
vor, umfassend die, die zur Verwendung beim teilweisen oder gesamten
Kontakt mit Säugergewebe,
wie OP-, Untersuchungs- und Dentalhandschuhen, Kondomen, Verbänden, Kathetern,
Uretern, Hüllen
und Hüllen-ähnlichen
Inkontinenz-Vorrichtungen und andere Filmgegenstände, angepaßt werden. Außerdem können die
Feucht-/Trockengleitfähigkeitsverleihenden Materialien
auf ein oder mehreren Oberflächen
des Gegenstandes bereitgestellt werden, einschließlich einer inneren
und/oder äußeren Oberfläche in Bezug
auf den Nutzer, wenn dies unter den Umständen der Verwendung des jeweiligen
Gegenstandes geeignet ist, ist aber nicht darauf beschränkt.
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Für
die Zwecke dieser Beschreibung wird die äußere Oberfläche eines Gegenstandes und
insbesondere eines Handschuhs als die Oberfläche definiert, die eine äußere Oberfläche des
Handschuhs in Position tatsächlicher
Verwendung wird, wenn er getragen wird. Die innere Oberfläche wird
als die Oberfläche
definiert, die an der Haut des Nutzers angrenzt, wenn er getragen
wird. Umgekehrt verhält
es sich im Falle eines Katheters oder Ureters: die äußere Oberfläche ist
die Oberfläche,
die mit dem Gewebe des Nutzers in Kontakt ist. Um die Zweideutigkeit
zu vermeiden, wird der Ausdruck „Nutzer-kontaktierende Oberfläche" hierin verwendet. „Gewebe" umfaßt ohne
Einschränkung
Haut oder Epithelien.
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Das in der Substratschicht verwendete
Elastomer kann ein natürlicher
oder synthetischer Gummi sein. Ohne Einschränkung umfassen die synthetischen
Gummis Polyurethan, ein Homopolymer aus einem konjugierten Dien,
ein Copolymer aus mindestens zwei konjugierten Dienen, ein Copolymer
aus mindestens einem konjugierten Dien und mindestens einem Vinylmonomer,
und Kombinationen davon.
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Die konjugierten Diene sind vorzugsweise
die, die 4 bis 8 Kohlenstoffatome enthalten. Beispiele derartiger
geeigneter konjugierter Diene umfassen: 1,3-Butadien (Butadien),
2-Methyl-1,3-butadien (Isopren), 2,3-Dimethyl-1,3-butadien, 1,3-Pentadien
(Piperylen), 1,3-Hexadien und dergleichen. Die konjugierten Diene können Heteroatome
enthalten. Derartige konjugierte Diene umfassen die, die halogeniert
worden sind, beispielsweise Chloropren. Gemische aus derart konjugierten
Dienen können
ebenso verwendet werden. Die bevorzugten konjugierten Diene sind
Butadien, Isopren und Chloropren.
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Jedes Vinylmonomer kann zur Copolymerisation
mit mindestens einem konjugierten Dien verwendet werden, um synthetische
Gummis herzustellen, so lange das resultierende Copolymer elastomer
ist. Ohne Einschränkung
umfassen derartige Vinylmonomere Alkylene, Alkenylarene und Acrylnitril.
Die bevorzugten Alkylene sind Ethylen, Propylen und Butylene. Die
bevorzugten Alkenylarene sind Monoalkenylarene. Der Ausdruck „Monoalkenylaren" wird so verwendet,
um insbesondere die der Benzenreihe, wie Styrol, und deren analoge
und homologe Verbindungen, ein schließlich o-Methylstyrol, p-Methylstyrol,
p-tert-Butylstyrol, 1,3-Dimethylstyrol, alpha-Methylstyrol und andere
Ring-alkylierte Styrole, insbesondere Ring-methylierte Styrole,
und andere Monoalkenyl-polycyclische aromatische Verbindungen, wie
Vinylnaphthalen, Vinylanthracen und dergleichen, einzuschließen. Die
bevorzugten Monoalkenylarene sind Monovinyl-monocyclische Arene,
wie Styrol und alpha-Methylstyrol, und Styrol wird besonders bevorzugt.
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Die Copolymere können statistische, Gradienten-
oder Blockcopolymere sein. Wenn die Copolymere Blockcopolymere sind,
wird angenommen, daß jeder
der Blöcke
davon ein Homopolymer, ein statistisches Copolymer oder ein Gradienten-Copolymer
sein kann, so lange jeder Block in mindestens einer Klasse der Monomere,
die den Block charakterisieren, vorherrschend ist. Beispielsweise
können
Blöcke
aus Alkenylarenen Styrol/alpha-Methylstyrol-Copolymerblöcke oder
Styrol/Butadienstatistische oder Gradienten-Copolymerblöcke umfassen,
so lange die Blöcke
einzeln in den Alkenylarenen vorherrschen.
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Bevorzugte Gummis sind natürliche Gummis
und synthetische Gummis, einschließlich Polyurethan, Neopren,
Nitrilgummi, Blockcopolymere aus Styrol und Butadien, insbesondere
ein Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymer, und Blockcopolymere aus
Styrol und Isopren, insbesondere ein Styrol-Isopren-Styrol-Blockcopolymer.
Natürlicher
Gummi und Polyurethan werden stärker
bevorzugt, wobei natürlicher
Gummi am stärksten
bevorzugt wird. Neopren ist ein Homopolymer des konjugierten Dienchloroprens.
Nitrilkautschuk ist ein Copolymer des konjugierten Dienbutadiens
und des Vinylmonomeracrylnitrils.
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Die Blockcopolymere aus Alkenylarenen
(„A"-Blöcke) und
konjugiertem Dien („B"-Blöcke) sind
vorzugsweise netzwerkbildend, d. h. mindestens zwei A-Blöcke und
mindestens ein B-Block. Die einfachste Form eines derartigen Blockcopolymers
ist A-B-A, was ein Triblockcopolymer ist. In einem derartigen synthetischen Gummi
sind die A-Blöcke
thermodynamisch inkompatibel mit dem B-Block/den B-Blöcken, die
zu einem Gummi führen,
der aus zwei Phasen besteht; eine kontinuierliche elastomere Phase
(B-Blöcke)
und eine grundsätzlich
diskontinuierliche harte, glasähnliche
plastische Phase (A-Blöcke),
die Domänen
genannt werden. Diese Domänen
fungieren als physikalische Vernetzungen, die an den Enden vieler
Blockcopolymerketten verankert sind. Da die A-B-A-Blockcopolymere
zwei A-Blöcke
aufweisen, die durch einen B-Block getrennt werden, führt die
Domänenbildung
zur wirkungsvollen Arretierung der B-Blöcke und deren inhärenten Verhakungen
anstelle der A-Blöcke
und Bildung einer Netzwerkstruktur. Ein derartiges Phänomen ermöglicht es
dem A-B-A-Gummi, sich
wie ein herkömmlich
vulkanisierter Gummi zu verhalten, der dispergierte reaktive Füllstoffteilchen
enthält. Diese
thermoplastischen A-B-A-Gummis werden durch die Domänen in einer
Netzwerkstruktur physikalisch vernetzt, im Gegensatz zu einem herkömmlich vulkanisierten
Gummi, der chemisch vernetzt wird. An sich können diese Polymere in thermoplastischen
Formungsgeräten
eingesetzt werden und sind in einer Vielzahl von Lösungsmitteln
mit relativ niedrigen Kosten löslich.
Wenn außerdem
Polymere dieser Art verwendet werden, kann der Vulkanisierungsschritt
weggelassen werden und im Gegensatz zu vulkanisierten Abfallgummis
kann der Abfall aus der Verarbeitung dieser thermoplastischen Elastomere
zur weiteren Verwendung wieder verwertet werden.
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Die Blockcopolymere können durch
jedes allgemein bekannte Blockpolymerisations- oder Copolymerisationsverfahren einschließlich der
allgemein bekannten Techniken der aufeinanderfolgenden Zugabe von Monomer,
der Technik der schrittweisen Zugabe von Monomer oder der Verknüpfungstechnik
hergestellt werden, wie es beispielsweise in den US-Patenten Nr.
3,251,905, 3,390,207, 3,598,887 und 4,219,627 dargestellt wird.
Wie es in der Blockcopolymertechnik allgemein bekannt ist, können Gradienten-Copolymerblöcke durch Copolymerisieren
eines Gemisches aus konjugiertem Dien und Alkenylarenmonomeren unter
Ausnutzung des Unterschieds ihrer Copolymerisations-Reaktivitätsraten
in das Multiblockcopolymer aufgenommen werden. Verschiedene Patente
beschreiben die Herstellung von Multiblockcopolymeren, die Gradienten-Copolymerblöcke enthalten,
einschließlich
der US-Patente Nr. 3,251,905; 3,265,765; 3,639,521 und 4,208,356.
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Es sollte beobachtet werden, daß die oben
beschriebenen Polymere und Copolymere, wenn erwünscht, ohne weiteres durch
die oben dargestellten Verfahren hergestellt werden können. Da
jedoch viele dieser Polymere und Copolymere kommerziell erhältlich sind,
beispielsweise KRATONTM-Polymere, erhältlich von
Shell Oil Company, wird es normalerweise bevorzugt, das kommerziell
erhältliche
Polymer einzusetzen, da dieses dazu dient, die Anzahl an Verarbeitungsschritten,
die in dem gesamten Verfahren enthalten sind, zu verringern.
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Typische Dicken der elastomeren Substratschicht
für OP-Handschuhe
liegen zwischen etwa 30 und etwa 400 μm, vorzugsweise zwischen etwa
100 und etwa 350 μm.
OP-Handschuhe sind gewöhnlich
etwa 150 μm
dick und orthopädische
Handschuhe sind gewöhnlich
etwa 300 μm
dick.
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Um dem flexiblen, elastomeren Gegenstand,
der zumindest im wesentlichen puderfrei und vorzugsweise chloriert
ist, Feuchtgleitfähigkeitseigenschaften
zu verleihen, wird der Gegenstand mit einer Gleitmittelzusammensetzung
behandelt. Die Zusammensetzung umfaßt (d. h. weist mindestens
auf) (1) ein acetylenisches Diol und (2) mindestens eine Verbindung,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einem Organo-modifizierten Silikon,
einem Amino-modifizierten Silikon und 1-Hexadecylpyridiniumchlorid-Monohydrat. Die
Gleitmittelzusammensetzung ist vorzugsweise eine wässerige
Lösung
oder Dispersion.
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Die Verbindung 1-Hexadecylpyridiniumchlorid-Monohydrat
(CAS Nr. 6004-24-6) ist ein kommerziell erhältliches kationisches grenzflächenaktives
Mittel. Andere geeignete kationische grenzflächenaktive Mittel umfassen
die, die mindestens einen lipophilen Anteil, wie eine Alkyl-, Aralkyl-,
Aryl- oder Cycloalkylgruppe, die 6 bis 18 Kohlenstoffatome enthält, und
einen hydrophilen Anteil, wie eine substituierte Ammoniumgruppe
(beispielsweise eine tetra-Alkylammonium-, Pyridinium- oder ähnliche
Gruppe), umfaßt.
Das vorliegende Gegenion sollte mit dem Gewebe des Nutzers verträglich sein;
es könnte
beispielsweise Chlorid oder ein anderes Halogenid sein.
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Bevorzugte kationische grenzflächenaktive
Mittel sind quartäre
Ammoniumverbindungen mit mindestens einer C8-C18-Hydrocarbyl-(Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder
Cycloalkyl-)-Gruppe; eine bevorzugte Hydrocarbylgruppe ist eine
Hexadecylgruppe. Die Hydrocarbylgruppe kann an ein quartäres Stickstoffatom
gebunden sein, das Teil eines heterocyclischen Ringes (wie ein Pyridin-,
Morpholin- oder Imidazolinring) ist.
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Wie zuvor erwähnt, ist ein besonders bevorzugtes
grenzflächenaktives
Mittel Hexadecylpyridiniumchlorid. Andere geeignete kationische
grenzflächenaktive
Mittel umfassen Benzalkoniumchloride, Hexadecyltrimethylammoniumchlorid,
Dodecylpyridiniumchlorid, die entsprechenden Bromide, ein Hydroxyethylheptadecylimidazoliumhalogenid,
Kokosnuss-Alkyldimethylammoniumbetain und Kokospalmen-Aminopropylbetain.
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Gemische aus grenzflächenaktiven
Mitteln können
ebenso verwendet werden.
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Die Konzentration des kationischen
grenzflächenaktiven
Mittels, beispielsweise das bevorzugte Cetylpyridiniumchlorid, liegt
zwischen etwa 0,05 Gew.-% und etwa 2,5 Gew.-%. Ein Bereich von etwa
0,25 Gew.-% bis etwa 0,75 Gew.-%, beispielsweise 0,5%, der Cetylpyridiniumchloridlösung wird
bevorzugt.
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Die acetylenischen Diole, die in
der vorliegenden Erfindung von Nutzen sind, sind acetylenische tertiäre Glykole
und die Ethylenoxidaddukte von acetylenisch tertiären Glykolen.
Vorzugsweise werden die acetylenischen Diole, die in der Praxis
der Erfindung verwendet werden, durch die Formel:
strukturell dargestellt,
in der R
1 und R
4 Alkylreste
sind, die 3 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten, und R
2 und
R
3 aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Methyl und
Ethyl besteht, und x und y eine Summe im Bereich von 0 bis 60 aufweisen,
einschließlich,
wo y = x = 0 die acetylenischen tertiären Glykole darstellt. In dem
bevorzugten Fall sind R
1 und R
4 Alkylreste
mit jeweils 3 bis 4 Kohlenstoffatomen und R
2 und
R
3 sind Methylgruppen. Weitere Beispiele
und Synthesetechniken zur Herstellung dieser acetylenischen Diole
werden in den US-Patenten Nr. 3,268,593 (Carpenter et al.) und 3,293,191
(Carpenter et al.) offenbart.
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Acetylenische Diole, die in der vorliegenden
Erfindung von Nutzen sind, weisen vorzugsweise eine 10-Kohlenstoffkette
als Hauptkette mit einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Dreifachbindung in der Mitte mit einer
Hydroxylgruppe an den Kohlenstoffatomen auf beiden Seiten der Dreifachbindung
auf. Die Kombination dieser Gruppen bringt einen Bereich hoher Elektronendichte
hervor, was das Molekül
polar macht. Es gibt ebenso eine symmetrische, stark verzweigte
Gruppe auf jeder Seite dieses Bereiches, die das Molekül mit zwei
hydrophoben Bereichen versorgt. Ingesamt weist das Molekül eine hydrophobe-hydrophile-hydrophobe
Struktur auf, was es zu einem guten Benetzungsmittel oder Oberflächenspannungs-Reduktionsmittel
macht. Siehe J. Schwartz et al., „Acetylenic diol-based additives
help glove makers meet quality standards", Elastomerics, Seiten 16–18, Dezember
1989. Geeignete acetylenische Diole umfassen die folgenden, die
von Air Products and Chemicals, Inc., Allentown, PA erhältlich sind:
Surfynol® 104
(2,4,7,9-Tetramethyl-5-decyn-4,7-diol), Surfynol® 104E
(Surfynol® 104/Ethylenglykol,
50/50), Surfynol® 440 (Surfynol® 104
+ 3,5 mol Ethylenoxid), Surfynol® 465 (Surfynol® 104
+ 10 mol Ethylenoxid) und Dynol® 604
(ein Gemisch aus ethoxylierten acetylenischen Diolen).
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Die aceytylenischen Diole sind vorzugsweise
ethoxylierte aceytylenische Diole, wie die Dynol® 604- und
Surfynol® 400-Reihen,
erhältlich
von Air Products and Chemical Inc., Allentown, Pennsylvania. Dynol® 604 wird
bevorzugt, weil es bessere Gleitfähigkeit bereitstellt. Das acetylenische
Diol wird in Form einer Lösung, beispielsweise
einer wässerigen
Lösung,
verwendet, die mindestens 0,01 Gew.-% bis zu beispielsweise 2 Gew.-%
acetylenische Diole enthält.
Die acetylenischen Diole können
in einem Gemisch oder einer Kombination verwendet werden.
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Die modifizierten Silikone, die in
der vorliegenden Erfindung von Nutzen sind, sind hydrophile, nicht-ionische
Silikone. Beispiele derartiger Silikone, die von Osi Specialties,
Inc., Danbury, Connecticut kommerziell erhältlich sind, sind NuWet® 100,
NuWet® 300
und NuWet® 500.
NuWet® 100
ist ein Copolymer, das als ein Organomodifiziertes Polydimethylsiloxan,
spezieller ein Polyalkylenoxid-modifiziertes Polydimethylsiloxan,
beschrieben wird. NuWet® 300 ist ebenso ein Copolymer,
das als ein Amino-modifiziertes Silikon-Polyether-Copolymer beschrieben
wird. Infolge der Amino-Modifikation weist dieses Material nennenswerte
Mengen eines Alkanolamins auf. NuWet® 500
ist eine Mischung aus einem Organo-modifizierten Polydimethylsiloxan
(>65%) und einem ethoxylierten
Alkyl (<20%). Es
gibt nennenswerte Mengen an Ethylenoxid (<20%; obere Bindungskonzentration pro
MSD-Sheet beträgt
0,0002%). Die folgende Tabelle stellt einige physikalische Eigenschaften für diese
drei Materialien bereit.
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Gemäß dem Produktbulletin von OSi
sind die folgenden nicht-wässerigen
Verdünnungsmittel
als nützlich
festgestellt worden:
Ethylen-Propylenoxid-Polymere (Ucon 50HB
100, Union Carbide)
Methylsojat (Emery 2235, Henkel)
Methyloleat
(Emerest 2301, Henkel)
Methylcannolat (Emery 2231, Henkel)
Propylencarbonat
(Arco)
Oleylalkohol (Novol, Croda)
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Wenn wässerige Lösungen oder Dispersionen mit
diesen Materialien hergestellt werden, empfiehlt OSi das Gießen des
Silikons in den Wirbel des gesamten Wassers während des Mischens bei einer
gemäßigten Geschwindigkeit
(etwa 300 U/min bis etwa 400 U/min). Das Mischen wird fortgesetzt,
bis eine einheitliche Lösung
oder Dispersion erhalten wird. Nicht-wässerige Lösungen oder Dispersionen werden
in einer ähnlichen Weise
hergestellt, aber bei etwa 150 U/min bis etwa 200 U/min gemischt,
bis ein klares Gemisch erhalten wird.
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US-Patente Nr. 4,690,955 (Kilgour
et al.); 4,769,174 (Kilgour); 4,847,398 (Mehta et al.) und 4,857,853 (Austin
et al.) offenbaren verschiedene Organo-modifizierte Polysiloxancopolymere
(d. h. Organo-modifizierte Silikone) und Verfahren zu deren Herstellung.
Derartige Copolymere enthalten Hydroxylgruppen. Die Amino-Modifikation
kann erst durch Substituieren eines Halogenids für die Hydroxylgruppe durchgeführt werden. Das
Halogenid kann dann mit Ammoniak oder einem Amin umge-setzt werden,
um eine Aminogruppe für
das Halogenid zu substituieren. Dieses letzte Verfahren wird Ammonolyse
von Halogeniden genannt. Alternativ können Amino-modifizierte Polysiloxane (d. h. Amino-modifizierte
Silikone) gemäß dem US-Patent
Nr. 3,905,823 (Piskoti) hergestellt werden, das hiermit als Verweis
aufgenommen wird. Darin werden die Amino-modifizierten Polysiloxane
durch Mischen eines Organo-modifizierten Polysiloxans (d. h. Organo-modifiziertes
Silikon) mit Amino-funktionellen
Silanen oder Siloxanen und danach durch Äquilibrieren des Gemisches in
Gegenwart eines basischen Katalysators, beispielsweise Alkalimetallhydroxide,
-alkoxide, -hydride, -alkyle, -alkenyle und -aryle und -silanoaten
hergestellt.
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Das modifizierte Silikon wird im
allgemeinen in Form einer Lösung,
beispielsweise einer wässerigen Lösung, die
mindestens 0,05 Gew.-% bis zu beispielsweise 5 Gew.-% des modifizierten
Silikons enthält,
verwendet.
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Die Beschichtung der Gleitmittelzusammensetzung
braucht die Nutzerkontaktierende Oberfläche nicht vollständig bedecken.
Es ist nur notwendig, daß genügend Gleitmittelzusammensetzung
aufgetragen wird, um die Feuchtgleitfähigkeit zu verbessern. Bevorzugt
wird die Gleitmittelzusammensetzung im Fall von medizinischen oder
Dentalhandschuhen in einem praktikablen Ausmaß auf der Nutzerkontaktierenden
Oberfläche
gehalten, um zu gewährleisten,
daß der
maximale Halt auf der äußeren Oberfläche aufrechterhalten wird.
Die Gleitmittelzusammensetzung kann als wässerige Lösung, die insgesamt etwa 0,2
bis etwa 2 Gew.-% Gleitmittelzusammensetzung enthält, aufgetragen
werden. Der Gegenstand kann in diese Lösung eingetaucht werden oder
die Lösung
kann darauf gesprüht
oder gestrichen werden, vorzugsweise bevor er aus der Form entfernt
wird. Alternativ kann die Gleitmittelzusammensetzung aufgetragen
werden, nachdem der Gegenstand aus der Form entfernt wird.
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Das Verfahren zum Auftragen der Teilchen-enthaltenden
Beschichtung auf die Nutzerkontaktierende Oberfläche des Elastomersubstrats
hängt teilweise
von der Beschaffenheit des Substrats und davon ab, ob der Handschuh
oder ein anderer Gegenstand durch Eintauchen einer Form in einen
elastomeren Polymerlatex oder in eine Lösung des elastomeren Polymers
in einem geeigneten Lösungsmittel
gebildet wird. Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen elastomeren
Substratgegenstände
sind im Stand der Technik allgemein bekannt.
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Wo der Gegenstand aus zusammengesetztem
natürlichem
Kautschuklatex gebildet wird, wird das Abgeschiedene auf der Form
abgeperlt und in der normalen Weise ausgelaugt, und kann dann getrocknet
und vulkanisiert werden. Es ist denkbar, daß die Beschichtung normalerweise
durch nachfolgendes Eintauchen der Ablagerung auf der Form in eine
wässerige
Suspension des Beschichtungsmaterials, d. h. das Bindemittel und Mikroteilchen,
aufgetragen wird. Die Ablagerung und die Beschichtung können dann
erwärmt
werden, um sie zu trocknen und die Vulkanisierung des Gummis zu
beenden.
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Andere Substratpolymere in dispergierter
Form, beispielsweise Latex, einschließlich Polyurethanen, können ebenso
behandelt werden, obwohl ein Vulkanisierungsschritt nicht in jedem
Fall benötigt
wird, wie es ohne weiteres durch einen Fachmann verstanden werden
kann.
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Es wird angenommen, daß verschiedene
optionale Inhaltsstoffe in diese Gegenstände aufgenommen werden können, wie
es dem Fachmann offensichtlich wird. Wo beispielsweise der Gegenstand
ein Handschuh ist, kann ein Antiblockmittel verwendet werden, das
das Anziehen und die Verwendung erleichtert. Das Antiblockmittel
ist vorzugsweise ein leichtschmelzendes Wachs (Smp. etwa 100°C bis etwa
150°C) wie
Polyethylenwachs, das als wässerige
Emulsion (beispielsweise 1–2%)
zu dem Beschichtungsgemisch zugegeben wird. Die Teilchengröße des Wachses
sollte vorzugsweise weniger als 1 μm betragen, um die gegenseitige
Beeinflussung durch die Oberflächenmorphologie
zu vermeiden.
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Ein Beispiel einer geeigneten Antiblockier-Beschichtungsformulierung
umfaßt
288,71 Gewichtsteile NeoRez® XR-9624, 84,62 Gewichtsteile
deionisiertes Wasser und 18,00 Gewichtsteile Vedoc® VP
180. NeoRez® XR-9624
ist eine aliphatische wässerige
Polyurethandispersion, erhältlich
von Zeneca Resins (früher
von ICI Resins), Wilmington, Massachusetts. Vedoc® VP
180 ist ein Polyester-basierendes Polyurethanpulver.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
umfaßt
eine Ausführungsform
eines kontinuierlichen Verfahrens zur Herstellung eines puderfreien
Handschuhs in zusammenfassender Form:
- (i) Tauchbeschickten
eines Koagulationsmittels auf eine Handschuhform;
- (ii) Tauchbeschickten einer Schicht eines Elastomers über die
Koagulationsmittelschicht;
- (iii) Auslaugen des elastomeren Gegenstandes in heißem Wasser;
- (iv) Wärmehärten des
Elastomers;
- (v) Chlorieren des Handschuhs;
- (vi) Neutralisieren des Handschuhs und des restlichen Chlors;
- (vii) Abspülen
des Handschuhs;
- (viii) Behandeln des Handschuhs mit einer Gleitmittelzusammensetzung;
- (ix) Trocknen des Gleitmittel-behandelten Handschuhs; und
- (x) Entfernen des Handschuhs aus der Form, wodurch der Handschuh
umgestülpt
wird.
-
Wenn das Elastomer nicht chloriert
werden soll, können
die Schritte (v) bis (vii) weggelassen werden.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung
umfaßt
eine andere Ausführungsform
des Verfahrens zur Herstellung eines puderfreien Handschuhs in zusammenfassender
Form:
- (a) Allgemeines Verfahren zur Herstellung
gepuderter Handschuhe durch
- (i) Tauchbeschichten eines Koagulationsmittels auf einer Handschuhform;
- (ii) Tauchbeschichten einer Schicht eines Elastomers über die
Koagulationsmittelschicht;
- (iii) Auslaugen des elastomeren Gegenstandes in heißem Wasser;
- (iv) Wärmehärten des
Elastomers;
- (v) Tauchbeschichten einer Stärkeaufschlämmung auf das gehärtete Elastomer,
und
- (vi) Entfernen des Handschuhs aus der Form und Umstülpen des
Handschuhs.
- (b) Off-line-Chlorierung des gepuderten Handschuhs, gefolgt
von der Behandlung mit der Gleitmittelzusammensetzung.
- (i) Umstülpen
und Waschen des gepuderten Handschuhs;
- (ii) Chlorieren des Handschuhs;
- (iii) Neutralisieren des Handschuhs und des restlichen Chlors;
- (iv) Abspülen
des Handschuhs;
- (v) Behandeln des Handschuhs mit einer Gleitmittelzusammensetzung;
- (vi) Trocknen des Gleitmittel-behandelten Handschuhs; und
- (vii) Umstülpen
und erneutes Trocknen des Handschuhs.
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Das Auftragen der Gleitmittellösung stellt
den chlorierten puderfreien Handschuh mit besserer Gleitfähigkeit
in bezug auf das Anziehen auf die nasse/feuchte Haut bereit. Die
Schritte von Teil (a) können
weggelassen werden, wenn gepuderte Handschuhe erhältlich sind.
Wenn ebenso chlorierte Handschuhe erhältlich sind, können die
Schritte (b)(ii) bis (iv) weggelassen werden.
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In einer ausführlichen Weise werden die Schritte
für eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung nachstehend erörtert. Zunächst gibt es einen Reinigungsschritt
zur Reinigung von beispielsweise der Handform, die typischerweise
aus Porzellan ist, um den Rest aus vorherigen Herstellungswiederholungen
zu entfernen. Die gereinigte Form wird dann zur Entfernung der Wasserreste
durch das Befördern
der Form durch einen vorgewärmten
Ofen, um das Wasser zu verdampfen, getrocknet.
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Die vorgewärmte Form wird dann in einem
Bad, das ein Koagulationsmittel, eine Puderquelle und ein grenzflächenaktives
Mittel enthält,
tauchbeschichtet. Das Koagulationsmittel enthält vorzugsweise Calciumionen,
um das Schutzsystem der Emulsion zu brechen, wodurch die Ablagerung
von Latex auf der Form ermöglicht
wird. Das Puder ist vorzugsweise ein Calciumcarbonatpuder, das später als
ein Trennmittel fungiert. Alternativ kann die Puderquelle durch
die Verwendung der Kombination aus Lipoverbindung und grenzflächenaktivem
Mittel in dem Koagulationsmittel weggelassen werden, um das Abziehen
des Handschuhs gemäß US-Patent
Nr. 4,310,928 von Jourg zu fördern.
Das grenzflächenaktive
Mittel stellt gutes Benetzen bereit, um das Bilden eines Meniskus
und das Einfangen von Luft zwischen der Form und dem abgelagerten
Latex, insbesondere im Manschettenbereich, zu vermeiden. Ein Beispiel
eines derartigen grenzflächenaktiven
Mittels ist ein Acetylendiol. Wie oben angemerkt, ist die Form in
dem Trocknungsschritt vorgewärmt
worden, und die restliche Wärme
trocknet das Wasser ab, wobei Calciumnitrat, Calciumcarbonatpuder
und das grenzflächenaktive Mittel
auf der Oberfläche
der Form zurückbleibt.
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Die beschichtete Form wird dann in
einen Latex-enthaltenden Behälter
eingetaucht. Der Latex enthält beispielsweise
natürlichen
Kautschuklatex plus Stabilisatoren, Antioxidationsmittel, Aktivierungsmittel,
Beschleuniger und Vulkanisatoren, wobei die letzteren alle in Pulverform
vorliegen. Die Stabilisatoren sind vorzugsweise grenzflächenaktive
Mittel vom Phosphattyp. Die Antioxidationsmittel sind vorzugsweise
vom Phenoltyp, beispielsweise Antioxidationsmittel 2246 (2,2'-Methylenbis(4-methyl-6-t-butylphenol)),
erhältlich
von PMC Specialty Group, Fords, NJ. Das Aktivierungsmittel kann
beispielsweise Zinkoxid sein. Der Beschleuniger kann beispielsweise
Dithiocarbamat sein. Der Vulkanisator ist vorzugsweise Schwefel
oder eine Schwefel-enthaltende Verbindung. Wenn diese Materialien
verwendet werden, werden der Stabilisator, das Antioxidationsmittel,
das Aktivierungsmittel, der Beschleuniger und der Vulkanisator in
Wasser dispergiert, um die Krümelbildung
unter Verwendung einer Kugelmühle
oder eines Attritors zu vermeiden. Diese Dispersion wird dann in den
Latex gemischt. Ein emulgiertes Wachs, das als Ozonschutzmittel
verwendet wird, wird dann zu dem Latexgemisch zugegeben. Die beschichtete
Form wird dann in die Latexzusammensetzung mit der Dicke des darauf
abgelagerten Latex, der durch die Dauer des Eintauchens (in einer
einzelnen Tauchsituation) kontrolliert wird, eingetaucht. Dies dauert
etwa 5 bis etwa 20 Sekunden, beispielsweise etwa 12 Sekunden, für einen OP-Handschuh;
und etwa 20 bis etwa 70 Sekunden, beispielsweise etwa 50 Sekunden,
für einen
orthopädischen
Handschuh.
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Die nun mit Latex beschichtete Form
wird dann in einen Auslaugbehälter,
in dem heißes
Wasser zirkuliert, eingetaucht, um alle wasserlöslichen Komponenten beispielsweise
die restlichen Calciumnitrate und Proteine, die in dem natürlichen
Latex enthalten sind, auszulaugen. Dieses Auslaugverfahren kann
für etwa zwölf Minuten
fortgesetzt werden, wobei das Behälterwasser etwa 120°F hat.
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Die Form wird dann aus dem Laugenbad
zu einer Rand- und Druckstation extrahiert. An dieser Station wird
ein Rand um den Manschettenbereich am Ende des Handschuhs gebildet,
indem eine vorbestimmte Menge des oberen Teils oder des Endteils
des Handschuhs mechanisch abgerollt wird. Firmenlogos, Größe und ein
nachweisbares Herstellungsdatum werden dann auf die Außenseite
des Handschuhs, beispielsweise durch Einspritzung von Tinte in die
Latexbeschichtung auf der Form, gedruckt.
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Die Latex-beschichtete Form wird
dann zu einer Härtungsstation
geschickt, wo der natürliche
Gummi in der Formbeschichtung typischerweise in einem Ofen vulkanisiert
wird, wodurch der Gummi wärmegehärtet wird.
Die Härtungsstation
verdampft anfangs jedes übrigbleibende
Wasser in der Latexbeschichtung der Form und beginnt dann mit der
Hochtemperaturvulkanisation. Das Trocknen kann zwischen 190°F und 200°F mit einem
Vulkanisierungsschritt, der bei Temperaturen von beispielsweise
etwa 220°F
bis etwa 240°F
eintritt, stattfinden. Dieses gesamte Verfahren kann insgesamt etwa
vierzig bis fünfundvierzig
Minuten andauern. Beispielswei se kann der Ofen in vier unterschiedliche
Zonen unterteilt werden, wobei eine Form durch die Zonen von zunehmender
Temperatur befördert
wird. Ein Beispiel ist ein Ofen mit vier Zonen, wobei sich die ersten zwei
Zonen dem Trocknen widmen und die zweiten zwei Zonen in erster Linie
der Vulkanisierungsschritt sind. Jede der Zonen kann eine leicht
höhere
Temperatur aufweisen, beispielsweise die erste Zone bei etwa 180°F, die zweite
Zone bei etwa 200°F,
eine dritte Zone bei etwa 220°F
und eine letzte Zone bei etwa 240°F.
Die Verweilzeit der Form in einer Zone beträgt in diesem Fall etwa zehn
Minuten oder so. Der Beschleuniger und Vulkanisator, die in der
Latexbeschichtung der Form enthalten sind, werden verwendet, um
den natürlichen
Gummi darin zu vernetzen. Der Vulkanisator bildet Schwefelbrücken zwischen
unterschiedlichen Gummisegmenten und der Beschleuniger wird verwendet,
um die Schwefelbrückenbildung
zu beschleunigen.
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Die Form, die nun einen gehärteten Gummihandschuh
darauf aufweist, wird dann in eine Stärkeaufschlämmung eingetaucht. Herkömmliche
Puder-enthaltende Handschuhe können
zu diesem Zeitpunkt abgezogen und verpackt werden. Die Aufschlämmung weist
Stärke
und Silikon auf, um beispielsweise das Anziehen des herkömmlichen
Handschuhs an die Hand einer Person zu verbessern. Die Stärke ist
vorzugsweise Epichlorhydrin-vernetzte Stärke. Das Silikon wird ebenso
verwendet, um zu versuchen, das Blockieren während des Abstreifens des Handschuhs
von der Form zu verhindern und das Anziehen einer trockenen Hand zu
unterstützen.
Deshalb wird der Handschuh ein Stärkepuder auf der Oberfläche aufweisen,
der locker daran gebunden ist. Als nächstes wird der Handschuh von
der Form abgestreift, was den Handschuh umstülpt, wobei die Innenseite nun
außen
ist und umgekehrt. Die Handschuhe werden dann nach Größen sortiert
und hinsichtlich der Eignung überprüft.
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Die vorhergehenden Schritte sind
die, die bei der Herstellung eines Puder-enthaltenden Handschuhs vom
Stand der Technik verwendet werden, um das Anziehen einer Hand eines
Nutzers zu unterstützen.
Eher als die Herstellung dieser Handschuhe können derartige Handschuhe vom
Stand der Technik erhalten und dann in der folgenden Weise behandelt
werden.
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Die gepuderten Handschuhe werden
dann erneut nach innen gestülpt
und sind folglich in der Richtung, in der der Handschuh vorher war,
um von der Form abgestreift zu werden.
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Der umgestülpte Handschuh wird dann gewaschen,
um das Puder und die Stärke
aus dem Handschuh zu entfernen. Das Waschen wird mit Leitungswasser
bei Umgebungstemperatur durchgeführt
und kann, wenn notwendig, wiederholt werden.
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Die gewaschenen Handschuhe werden
dann chloriert. Wenn ein kontinuierliches Verfahren verwendet wird,
werden die gehärteten
Handschuhe, die die Härtungsstation
verlassen und gegebenenfalls noch auf der Form sind, dann chloriert
und die Interventionsschritte weggelassen. Die Chlorierung oder
allgemeiner die Halogenierung kann in jeder geeigneten Weise, die
dem Fachmann bekannt ist, durchgeführt werden. Derartige Verfahren
umfassen (1) direkte Injektion von Chlorgas in das Wassergemisch,
(2) Mischen von Bleichpulver hoher Dichte und Aluminiumchlorid in
Wasser, (3) Salzelektrolyse, um chloriertes Wasser herzustellen,
und (4) angesäuertes
Bleichen. Siehe beispielsweise US-Patente Nr. 3,411,982 (Kavalir),
3,740,262 (Agostinelli), 3,992,221 (Homsy, et al.; jedoch wird es
modifiziert, um die Nutzer-kontaktierende Oberfläche eher als oder zusätzlich zur
Behandlung der äußeren Oberfläche mit
Chlorgas zu behandeln), 4,597,108 (Momose) und 4,851,266 (Momose).
Ein bevorzugtes Verfahren ist, Chlorgas in einen Wasserstrom zu
injizieren und dann das chlorierte Wasser in einen Chlorierungsgefäß (ein geschlossenes
Gefäß), das
die gewaschenen Handschuhe enthält,
eingebracht. Die Konzentration von Chlor kann beobachtet und kontrolliert
werden, um den Chlorierungsgrad zu kontrollieren. Die Chlorkonzentration
beträgt
typischerweise mindestens etwa 500 ppm, vorzugsweise etwa 500 ppm
bis etwa 1.200 ppm, beispielsweise etwa 800 ppm. Die Zeitdauer des
Chlorierungsschrittes kann ebenso kontrolliert werden, um den Chlorierungsgrad
zu kontrollieren. Die Zeitdauer kann zwischen etwa 3 und etwa 20
Minuten, beispielsweise 7 Minuten, liegen. Die Handschuhe, die in
einem zusammengefallenen Zustand vorliegen, werden in höherem Maße auf der
Nutzerkontaktierenden Oberfläche, d.
h. die Anziehseite des Handschuhs, mit einer geringeren Menge auf
der Nicht-Anziehseite des Handschuhs chloriert.
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In einem anderen bevorzugten Verfahren
können
die Handschuhe durch deren Einbringen in ein Chlorierungsgefäß einschließlich einer
Frontlade-Industriewaschmaschine, die ein Wasserbad enthält, welches Bleiche
enthält,
die im wesentlichen auf einen pH von 2 bis etwa 3 angesäuert wird,
chloriert werden. Die Chlorkonzentration liegt zwischen etwa 0,05
und etwa 0,3 Gew.-%, beispielsweise etwa 0,1 Gew.-%. Die Zeitdauer liegt
zwischen etwa 3 bis etwa 25 Minuten. Wieder wird die Anziehseite
des Handschuhs eine größere Menge an
Chlorierung als die Nicht-Anziehseite
des Handschuhs aufweisen. Für
einen größeren Chlorierungsgrad
auf der Nicht-Anziehseite des Handschuhs werden die Handschuhe wieder
umgestülpt
und der Chlorierungsschritt wiederholt.
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Die angesäuerte Bleiche wird dann vorzugsweise
mit Ammoniumhydroxid oder mit Natriumthiosulfat neutralisiert. Dieser
Schritt neutralisiert das angesäuerte
Wasser, das in dem Chloriergefäß enthalten
ist, und quencht überschüssiges Chlor
auf Ammoniumchlorid, wenn Ammoniumhydroxid verwendet wird.
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Noch innerhalb der Industriewaschmaschine
werden die chlorierten Handschuhe mit Leitungswasser bei Umgebungstemperatur
abgespült.
Dieser Abspülkreislauf
kann, wenn notwendig, wiederholt werden. Wenn das gesamte Wasser
einmal aus der Frontladewaschmaschine entfernt ist, werden die Handschuhe
geschleudert, um überschüssiges Wasser
ablaufen zu lassen.
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Eine Gleitmittellösung wird dann in das Chlorierungsgefäß gegeben,
das Handschuhe enthält,
welche dann für
etwa fünf
Minuten geschleudert werden. Dies beschichtet die Anziehseite mit
der Gleitmittellösung. Die
Gleitmittellösung
wird von dem Chlorierungsgefäß abgelassen
und kann wiederverwendet werden. Wenn sie wiederverwendet wird,
wird die Gleitmittellösung
vorzugsweise noch einmal wiederverwendet.
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Die beschichteten Handschuhe werden
dann in einen Trockner gegeben und für etwa zehn bis fünfzehn Minuten
bei etwa 110°F
getrocknet, um die Anziehoberfläche
zu trocknen. Die Handschuhe werden dann wieder umgestülpt und
die Nicht-Anziehseite
für etwa
fünfundzwanzig
Minuten bei etwa 120°F
getrocknet.
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Das Vorhergehende zeigt eine Reihe
von Vorgängen
bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Handschuhe. Wenn gepuderte
Handschuhe erhältlich
sind oder chlorierte Handschuhe erhältlich sind, können einige
der vorangegangenen Schritte weggelassen werden und das Verfahren
beginnt bei dem geeigneten Schritt in dem Verfahren.
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Beispiele
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In den folgenden Beispielen und Vergleichsbeispielen
werden die folgenden zusätzlichen
Produktbezeichnungen verwendet:
NeoRez® XR-9624
ist eine aliphatische wässerige
Polyurethandispersion, erhältlich
von Zeneca Resins (früher von
ICI Resins), Wilmington, Massachusetts.
Vedoc® VP180
ist ein Polyester-basierendes Polyurethanpuder.
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Beispiel 1
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Der gepuderte Handschuh wird mit
dem allgemeinen Verfahren hergestellt, das in dem Abschnitt „Ausführliche
Beschreibung der Erfindung" beschrieben
wird.
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Off-line-Chlorierung des gepuderten
Handschuhs, um einen puderfreien Handschuh herzustellen, wird in
der folgenden Reihenfolge durchgeführt:
- (1)
Umstülpen
und Waschen des gepuderten Handschuhs;
- (2) Chlorieren des gewaschenen Handschuhs;
- (3) Neutralisieren des Handschuhs und des restlichen Chlors;
- (4) Abspülen
des chlorierten und neutralisierten Handschuhs;
- (5) Extrahieren, um überschüssiges Wasser
aus dem Handschuh zu entfernen;
- (6) der chlorierte Handschuh wird dann mit der folgenden Gleitmittelformulie
rung behandelt:
- (7) nach der Gleitmittelbehandlung wird der Gleitmittel-behandelte
Handschuh getrocknet;
- (8) Umstülpen
und wieder Trocknen des Gleitmittel-behandelten Handschuhs. Der
fertige Handschuh sollte kein loses Puder und bessere Gleitfähigkeit
in be zug auf das nasse/feuchte Anziehen der Hand aufweisen.
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Die vorliegende Erfindung ist in
erster Linie in bezug auf Chirurgenhandschuhe beschrieben worden. Wie
zuvor angemerkt ist die vorliegende Erfindung ebenso auf andere
Haut- oder Gewebe-kontaktierende, flexible, elastomere Gegenstände, wie
Kondome, Handschuhe, die durch Ärzte
oder Tierärzte
zu Untersuchungszwecken verwendet werden (derartige Handschuhe werden
oftmals mit trockenen Händen
angezogen), Katheter, Ureter, Folien, Hüllen und Hüllen-ähnlichen Inkontinenz-Vorrichtungen, anwendbar.
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Wenn die vorliegende Erfindung für Gegenstände, wie
Ureter und Katheter, verwendet wird, wird die äußere Oberfläche mit der Gleitmittelzusammensetzung
beschichtet (wobei diese die Nutzer-kontaktierende Oberfläche ist);
für Kondome
kann die innere und/oder äußere Oberfläche mit
der Gleitmittelzusammensetzung behandelt werden.