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Diese
Erfindung bezieht sich auf Polyetherimid-Blends und insbesondere
auf die Herstellung von kompatiblen, verstärkten Blends mit niedriger
Viskosität
und hoher Verarbeitbarkeit.
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Thermoplastische
Polyetherimide sind bekannte Polymere mit vielen vorteilhaften Eigenschaften,
insbesondere einer hohen Wärmebeständigkeit.
Jedoch sind ihre Duktilität
und ihre Fließeigenschaften
oftmals schwach. Insbesondere haben sie regelmäßig, wenn sie (beispielsweise
durch Extrusion oder Verformung) verarbeitet werden, derartig hohe
Viskositäten,
dass ihr Formen sehr schwierig ist. Weiterhin können Füllstoffe, Fasern u.ä. den Polyetherimiden
zugegeben werden, aber eine derartige Zugabe beeinflusst die Viskosität nachteilig
und erschwert die Weiterverarbeitung der Zusammensetzung.
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Thermotropische
flüssigkristalline
Polymere, insbesondere Polyester, wurden als Viskositätsmodifizierer
für thermoplastische
Harze erwogen. Sie neigen dazu, hochorientierte Strukturen zu bilden,
wenn sie in der Schmelze verformt werden, und ihre stäbchenförmige, molekulare
Konformation und Kettensteifheit neigt dazu, ihre Eigenschaften
in mancher Hinsicht, bezüglich
der Verstärkungsfähigkeiten, ähnlich zu
festen Fasern zu machen. Weiterhin haben flüssigkristalline Polyester niedrige
Viskositäten,
niedrige thermische Ausdehnungskoeffizienten, gute Barriereeigenschaften
gegenüber
Lösungsmitteln
und eine hohe thermische Stabilität. Alle diese Eigenschaften
machen derartige Polyester zu exzellenten Kandidaten für die Verwendung
als Viskositätsmodifizierer
für Polyetherimide,
die in der Lage sind, eine relativ niedrige Viskosität beizubehalten, verglichen
mit dem reinen Polyetherimid.
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Ein
Problem bei Blends aus Polyetherimid und flüssigkristallinem Polyester
ist jedoch die Inkompatibilität
der beiden Polymere, welche zu einer schlechten Adhäsion zwischen
dem Polyetherimid und dem flüssigkristallinen
Polyester führt.
Diese Inkompatibilität
kann zu Problemen führen,
wie beispielsweise einer Phasenseparation, wie sie beispielsweise
durch eine Delaminierung oder der Bildung von Kern-Mantel-Schichtstrukturen
(skin-core layered structures) während
den Verformungsschritten, insbesondere beim Spritzguss, gezeigt
wird. Unter „Delaminierung" wird die visuell
beobachtete Bildung von schlecht anhaftenden Schichten auf der Oberfläche oder
inmitten einer Testprobe verstanden. Die Inkompatibilität kann auch
zu schlechten mechanischen Eigenschaften und einer minderwertigen
Oberflächenerscheinung
(Schlierenbildung, Perlmuttglanz, usw.) unter falschen (missbräuchlichen;
abusive) Verformungsbedingungen führen, dies sind Bedingungen, welche
hohe Verformungs- und/oder Extrusionstemperaturen oder lange Verweilzeiten
in dem Extruder und/oder der Verformungsmaschine beinhalten.
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Die
japanischen Kokai 1/315465 und 2/041355 offenbaren Blends, welche
Polyetherimide, nicht-flüssigkristalline
Polyester, wie beispielsweise Polyethylentherephthalat und Ethylen-Glycidylmethacrylat-Copolymere,
umfassen. Die Copolymere verbessern die physikalischen Eigenschaften
dieser Blends, insbesondere die Schlagfestigkeit, wie sie mittels
Izod- und Dynatupverfahren gemessen wird. Polyetherimidblends mit
nichtflüssigkristallinen
Polyestern zeichnen sich jedoch nicht wie die Blends mit flüssigkristallinen
Polyestern durch eine Inkompatibilität aus, und daher gibt es keine
Notwendigkeit, dass eine Polyepoxy-Verbindung als ein Verträglichmacher
vorliegt.
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Das
US-Patent 5,324,795 offenbart Blends flüssigkristalliner Polymere,
welche Polyester, nicht-flüssigkristalline
Polymere und Verdickungsmittel beinhalten, welches Verbindungen
sein können,
die Epoxygruppen enthalten. Es gibt keine genaue Offenbarung von
Polyetherimiden und keinen Hinweis darauf, dass das Verdickungsmittel
einem anderen Zweck dient als der Erhöhung der Schmelzviskosität, ein Effekt,
welcher im vorliegenden Zusammenhang unerwünscht wäre.
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Es
wäre daher
vorteilhaft, Strategien zum Verträglichmachen für Blends
zu entwickeln, die einen Hauptanteil eines thermoplastischen Polyetherimids
und einen geringeren, viskositätsmodifizierenden
Anteil eines flüssigkristallinen
Polyesters umfassen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Entdeckung, dass Polyetherimid-Blends
mit viskositätsmodifizierenden
Mengen flüssigkristalliner
Polyester durch die Zugabe einer geringen Menge einer Polyepoxyverbindung
verträglich
gemacht werden können.
Die resultierenden, verträglich-gemachten
Blends haben eine hohe Festigkeit, eine exzellente Morphologie und
eine relativ niedrige Viskosität.
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Dementsprechend
beinhaltet die Erfindung nicht-delaminierende Harzzusammensetzungen,
welche das Folgende und jegliche Reaktionsprodukte daraus umfassen:
- (A) einen größeren Anteil wenigstens eines,
wie in Anspruch 1 definierten, Polyetherimids,
- (B) einen geringeren Anteil wenigstens eines flüssigkristallinen
Polyethers, welcher in der Zusammensetzung bei 350°C und einer
Scherrate von 1000 Sekunden –1 eine apparente Viskosität bewirkt,
die geringer als die des Polyetherimids ist, und
- (C) einen geringen Anteil wenigstens einer Polyepoxyverbindung,
welche die Komponenten (A) und (B) verträglich macht und die Delamination
in der Zusammensetzung unterdrückt.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung betrifft Zusammensetzungen des gleichen
Typs, welche weiterhin (D) einen geringen Anteil wenigstens eines
nichtkristallinen Polyesters oder Copolyesters umfassen.
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Detaillierte
Beschreibung; bevorzugte Ausführungsformen
Die Erfindung schließt
einfache Blends der zuvor bestimmten Materialien und Zusammensetzungen
sowie solche Zusammensetzungen ein, bei welchen 2 oder mehrere der
Materialien chemisch umgesetzt wurden. Wenn Mengen angegeben werden,
beziehen sich diese auf die ursprünglich enthaltenen Materialien
anstatt auf die nach einer solchen Umsetzung verbleibenden.
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Die
als Komponente A gemäß der Erfindung
verwendeten Polyetherimide umfassen Struktureinheiten der Formel
wobei
Q ein divalenter, aromatischer Kohlenwasserstoff- oder substituierter
Kohlenwasserstoffrest und R
1 ein divalenter,
aromatischer Kohlenwasserstoffrest, der 6-20 Kohlenstoffatome enthält, oder
ein halogeniertes Derivat davon, ein Alkylen- oder Cycloalkylenrest,
welcher 2-20 Kohlenstoffatome enthält, oder ein Bisalkylen-(polydialkylsiloxan)-Rest
ist.
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Bei
der Formel I kann der Q-Rest über
Sauerstoff an die aromatischen Ringe in der Formel I in den Positionen
3 oder 4, vorzugsweise den Positionen 4, bezüglich der freien Valenzbindungen,
angebunden sein. Beispielhafte Q-Reste leiten sich von solchen Verbindungen,
wie beispielsweise Resorcinol, Hydrochinon, 4,4'-Dihydroxybiphenyl,
4,4'-Dihydroxy-3,3',5,5'-tetramethylbiphenyl,
4,4'-Dihydroxydiphenylmethan,
3,4'-Dihydroxydiphenylmethan,
2,2-Bis-(3-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan („Bisphenol A"), 2-(3-Hydroxyphenyl)-2-(4-hydroxyphenyl)-propan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)ethan, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-pentan,
4,4'-Dihydroxybenzophenon,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-ether,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfid, Bis-(4-hydroxyphenyl)sulfoxid, Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfon
und 3-Hydroxyphenyl-4-hydroxyphenylsulfon, ab.
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Die
am meisten bevorzugten Q-Reste sind solche der Formel
wobei jedes R
2 unabhängig voneinander
Wasserstoff oder Methyl ist, R
3 ein geradkettiger
oder verzweigter Alkylenrest ist, welcher 1-5 Kohlenstoffatome enthält und am
häufigsten
der Isopropylenrest ist, und jedes Y, unabhängig voneinander,Wasserstoff
oder ein Halogen (üblicherweise
Chlor oder Brom) ist. Besonders wünschenswerterweise leitet sich
der Rest von Bisphenol A durch die Entfernung der beiden Hydroxygruppen
ab und besitzt die Formel IV, wobei R
3 Isopropyliden
ist und jedes Y Wasserstoff ist.
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Der
R1-Rest ist wie zuvor definiert und kann
derart gesehen werden, dass er sich von einem Diamin der Formel
R1(NH2)2 ableitet.
Beispiele geeigneter R1-Reste sind bei derartigen
Diaminen solche, wie beispielsweise Ethylendiamin, Propylendiamin,
Trimethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin, Heptamethylendiamin,
Octamethylendiamin, 2,11-Dodecandiamin, 1,12-Octadecandiamin, 3-Methylheptamethylendiamin, 4,4-Dimethylheptamethylendiamin,
4-Methylnonamethylendiamin, 2,5-Dimethylhexamethylendiamin,
2,2-Dimethylpropylendiamin, N-Methyl-bis-(3-aminopropyl)-amin, 3-Methoxyhexamethylendiamin,
1,2-Bis-(3-aminopropoxy)ethan, Bis-(3-aminopropyl)-sulfid, 1,4-Cyclohexandiamin,
Bis-(4-aminocyclohexyl)=methan,
m-Phenylendiamin, p-Phenylendiamin, 2,4-Diaminotoluol, 2,6-Diaminotoluol, m-Xylylendiamin,
p-Xylylendiamin, Benzidin, 3,3'-Dimethylbenzidin,
3,3'-Dimethoxybenzidin,
1,5-Diaminonaphthalin, Bis-(4-aminophenyl)-methan,
Bis-(4-aminophenyl)-propan, 2,4-Bis-(β-amino-t-butyl)toluol, Bis-(p-β-methyl-o-aminopentyl)-Benzol, 1,3-Diamino-4-isopropylbenzol,
Bis-(4-aminophenyl)-sulfon, Bis-(4-aminophenyl)-ether und 1,3-Bis-(3-aminopropyl)-tetramethyldisiloxan.
Mischungen dieser R1-Reste können auch
vorliegen. Vorzugsweise ist R1 ein aromatischer
Kohlenwasserstoffrest.
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Für die meisten
Zwecke sind die bevorzugten Polyetherimide solche des Typs, welche
durch die Reaktion von 2,2-Bis-(4-(3,4-dicarboxyphenoxy)-phenyl]propandianhydrid
(im folgenden als „BPADA" bezeichnet) mit
mindestens einem von p- und m-Phenylendiamin hergestellt werden,
am häufigsten
mit Endgruppen, die von der Verwendung von Anilin oder vorzugsweise
Phthalsäureanhydrid
als Endverkappungsmittel resultieren. Derartige Polyetherimide sind
von der General Electric Company unter der Marke ULTEM kommerziell erhältlich.
Sie besitzen am häufigsten
Gewichtsmittel des Molekulargewichts im Bereich von 5.000 100.000, bestimmt
mittels Gelpermeationschromatographie relativ zu Polystyrol.
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Irgendein
flüssigkristalliner
Polyester kann als Komponente B verwendet werden, welches sowohl
kristalline als auch amorphe Harze beinhaltet. Zahlreiche flüssigkristalline
Polyestertypen werden in dem zuvor genannten US-Patent 5,324,795
offenbart, wobei die Offenbarung dieses Patentes durch Bezugnahme
hierin aufgenommen wird. Eingeschlossen sind Polyester, die sich
von einer Mischung aus 4-Hydroxybenzoesäure und 6-Hydroxy-2-naphtalinsäure ableiten
und in dem US-Patent
4,161,470 offenbart werden.
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Die
bevorzugten flüssigkristallinen
Polyester beinhalten solche, welche in dem US-Patent 4,664,972 beschrieben
werden, welche aus (I) einer aromatischen Diolkomponente, welche
einen Hauptanteil von t-Butylhydrochinon und einen geringeren Anteil
eines polyaromatischen Diols beinhaltet, (II) einer DicarbonsäureKomponente,
welche beispielsweise Isophthalsäure,
Terephthalsäure
oder 1,4-Cyclohexandicarbonsäure sein kann,
und (III) einer aromatischen Hydroxycarbonsäurekomponente hergestellt werden,
die mindestens eine von 4-Hydroxybenzoesäure, 6-Hydroxy-2-naphthtalinsäure und
4-(4'-Hydroxyphenyl)benzoesäure sein
kann. Es werden auch die Polyester des US-Patentes 5,110,896 umfasst,
welche im wesentlichen aus bestimmten Anteilen von Struktureinheiten bestehen,
die sich von Hydrochinon, 4,4'-Dihydroxybiphenyl,
Terephthalsäure, 2,6-Napthalindicarbonsäure und/oder
4-Hydroxybenzoesäure
ableiten. Polyester, welche diese Einheiten umfassen und weiterhin
von 6-Hydroxy-2-naphthalinsäure
abgeleitete Einheiten umfassen, sind auch geeignet.
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Nicht-flüssigkristalline
Polyester oder Copolyester (im folgenden werden beide gelegentlich
kurz einfach als „Polyester" bezeichnet) können auch
in den Zusammensetzungen dieser Erfindung als Komponente D vorliegen,
insbesondere, wenn es gewünscht
wird, irgendeine durch die Zugabe der Polyepoxyverbindung bedingte
Viskositätszunahme
auszugleichen. Für
die Verwendung als Komponente D geeignete Polyester beinhalten solche,
welche Struktureinheiten der Formel umfassen
wobei R
4 ein
Alkylenrest, welcher üblicherweise
2 oder 3 Kohlenstoffatome enthält,
oder ein Arylenrest ist und A ein aromatischer oder alicyclischer
Rest ist. Vorzugsweise ist A aromatisch und insbesondere p-Phenylen, m-Phenylen
oder 2,6-Naphthylen und R
4 ist Ethylen.
Der bevorzugte Arylenrest ist oftmals der 2,2-Bis-(p-phenylen)-isopropylidenrest,
welcher sich von Bisphenol A ableitet. Daher sind Polyarylate unter
den geeigneten Polyestern.
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Die
Copolyester beinhalten Copolyestercarbonate, welche Einheiten der
Formel (V) in Kombination mit aromatischen Carbonateinheiten beinhalten.
Im allgemeinen ist R4 bei den Copolyestercarbonaten
mindestens ein Arylenrest.
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Polyepoxyverbindungen,
welche gemäß dieser
Erfindung als Komponente C verwendet werden können, beinhalten einfache aliphatische
Diepoxide, wie beispielsweise Dodecatriendioxid, Dipentendioxid
und 1,2,7,8-Diepoxyoctan, Bisglycidyl-Ether/-Ester, wie beispielsweise
der Bis-glycidyl-Ether von Bisphenol A und seinen Kondensationsprodukten,
alicyclische Diepoxide, wie beispielsweise 3,4-Epoxycyclohexyl-3,4-epoxycyclohexancarboxylat
und Bis-(3,4-Epoxycyclohexylmethyl)=adipat,
gemischte aliphatische/alicyclische Diepoxyide, wie beispielsweise
Vinylcyclopentadiendioxid und Butenylcyclopentendioxid, epoxidierte
Novolak Harze; epoxidierte Heterocyclen, wie beispielsweise Trigly cidylisocyanurat,
Additionspolymere von ethylenisch-ungesättigten Epoxyverbindungen,
wie beispielsweise Glycidylmethacrylat, und epoxidierte Öle, wie
beispielsweise Tallöl,
Leinöl
und Sojaöl.
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Die
für die
meisten Zwecke bevorzugten Polyepoxyverbindungen sind Additionspolymere
und Glycidylether von Novolak-Harzen, wobei Additionspolymere häufig bevorzugt
werden, da sie auch als Schlagzähmodifizierer
fungieren, selbst bei Verarbeitung unter Hochtemperaturbedingungen,
welche im allgemeinen für
Polyetherimide erforderlich sind.
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Wenn
eine Polyepoxyverbindung, welche eher partikulärer als in pellitisierter Form
vorliegen, wie beispielsweise ein epoxidiertes Novolak, verwendet
wird, ist es im allgemeinen wünschenswert,
eine geringe Menge eines Gleitmittels in die Zusammensetzung einzubringen,
um eine einheitliche Dispersion der Polyepoxyverbindung in dem Blend
des pellitisierten Polymers zu erleichtern. Geeignete Gleitmittel
beinhalten hydrierte α-Olefinpolymere.
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Die
Anteile der Bestandteile in den Zusammensetzungen dieser Erfindung
basieren auf der Fähigkeit des
flüssigkristallinen
Polyester (Komponenten B), eine apparente Viskosität in den
Zusammensetzungen bei 350°C
und einer Scherrate von 1000 Sekunden–1,
bereit zu stellen, die niedriger als jene des reinen Polyetherimids
ist, und auf der Fähigkeit
der Polyepoxyverbindung (Komponenten C), die Komponeten A und B
derart verträglich
zu machen, dass, wie zuvor beschrieben, ein nicht-delaminierendes
Blend hergestellt wird. Die „apparente
Viskosität" wird als das Verhältnis der
apparenten Scherspannung bei der relevanten Temperatur zu der apparenten
Scherrate definiert.
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Für Blends
nur aus den Komponenten A und B umfasst die Komponente B üblicherweise
ungefähr
2-8 Gew.-% der Kombination der Komponenten A und B. Die Komponente
C kann ungefähr
0,3-12,0 phr. (d.h. Gewichtsteile pro 100 Teile der Kombination
aus Polyetherimid und Polyester) umfassen. Das Gleitmittel liegt, wenn
es verwendet wird, üblicherweise
in der Menge von ungefähr
0,5-2,0 phr vor.
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Wenn
die Komponente D auch in dem Blend vorliegt, sind ein bisschen größere Anteile
der Komponente B und der Komponente C üblich. Üblicherweise wird die Komponente
B und der nicht-flüssigkristalline Polyester
jeweils in einer Menge von 8-13 Gew.-% der Kombination aus Polyesterimid
und Polyester vorliegen, wohingegen der Anteil der Komponente C
8-12 phr sein wird.
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Die
Effizienz der Polyepoxyverbindungen als Verträglichmacher für die Zusammensetzungen
dieser Erfindung wird durch Rastertunnelmikroskopie nach Brechen
von Testplatten, welche aus den Zusammensetzungen dieser Erfindung
und aus den Vergleichszusammensetzungen geformt wurden, welche keine
Polyepoxyverbindung enthielten, unter Verwendung von flüssigem Stickstoff
gezeigt. In dem Kernbereich (core section) nahe der Symmetrieebene
der Platten, zeigen die Zusammensetzungen dieser Erfindung langgezogene Partikel
des flüssigkristallinen
Polyesters, die in einer Vorzugsrichtung ausgerichtet sind, während die
Vergleichsbeispiele viel kleinere flüssigkristalline Polyesterpartikel
nahezu ohne Ausrichtung oder Deformationen zeigen. Die Mantelbereiche
(skin sections) nahe der Formkörperoberfläche haben ähnliche
Morphologien für die
Probe der Erfindung und des Vergleichbeispiels, beide zeigen langgezogene
Partikel des flüssigkristallinen Polyesters,
welche innerhalb der kontinuierlichen Phase ausgerichtet sind. Daher
sind die Kern- und Mantelbereiche der Platten, welche aus den Blends
dieser Erfindung hergestellt wurden, viel ähnlicher hinsichtlich der Morphologie
als ähnliche
Bereiche in den Vergleichsplatten.
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Die
Morphologieunterschiede sind auch visuell beim Betrachten der durch
den Dynatup-Schlagzähigkeitstest
gebrochenen Platten erkennbar. Platten, die aus den Zusammensetzungen
dieser Erfindung hergestellt wurden, sind durchweg im wesentlichen
einheitlich in der Zusammensetzung. In manchen Fällen werden derartige Platten
während
dem Test gebrochen (d.h. sie werden senkrecht zur ebenen Oberfläche der
Platte brechen) und derartige Zusammensetzungen sind prinzipiell
nützlich,
wo die Schlagzähigkeit
kein wichtiger Faktor ist, wie beispielsweise für die Herstellung von elektrischen
Steckern. Andere Platten, welche aus den Zusammensetzungen dieser
Erfindung hergestellt wurden, sind biegsam. Jedoch zeigen Platten,
welche aus den Vergleichsblends hergestellt wurden, die die Polyepoxyverbindung
nicht enthielten, eine klar sichtbare, laminare Struktur, welche
während
dem Schlagzähigkeitstest
zerbricht.
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Die
Zusammensetzungen dieser Erfindung können durch jedes bekannte Blendverfahren
hergestellt werden, welches zur Verwendung mit relativ viskosen
Polymeren geeignet ist. Kontinuierliche Verfahren, wie beispielsweise
die Extrusion unter Verwendung eines Einschnecken- oder Doppelschneckenextruders
und vorzugsweise dem letzteren, werden üblicherweise bevorzugt, wobei
alle Bestandteile gewöhnlich
durch den Extruderfüllschacht
zugegeben werden. Wenn ein Gleitmittel verwendet wird, wird es am
häufigsten
dazu verwendet, die Harzpellets anzufeuchten, wonach die partikuläre Polyepoxyverbindung
auf die angefeuchteten Pellets gestaubt wird.
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Es
wurde zuvor bereits erwähnt,
dass die japanischen Kokai 1/315465 und 2/041355 Blends offenbaren,
welche Polyetherimide, nicht-flüssigkristalline
Polyester, wie beispielsweise Polyethylenterephthalat und Ethylen-Glycidylmethacrylat-Copolymere,
umfassen, wobei aber die Copolymere nicht als Verträglichmacher benötigt werden.
Dies wird durch die Tatsache gezeigt, dass Blends aus 90% Polyetherimid
und 10% Polyethylenterephthalat nicht mehr zum Delaminieren neigen
als ähnliche
Blends, welche auch 5 phr Ethylen-Gycidylmethacrylat-Copolymer enthalten.
Das gleiche trifft auch auf Blends aus 78% Polyetherimid und 22%
Polyethylenterephthalat zu, unabhängig davon, ob oder ob nicht
sie auch 10 phr Ethylen-Glycidylmethacrylat-Copolymer enthalten.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht. Alle
Teile sind Gewichtsteile, sofern nichts anderes angegeben ist. Die
Molekulargewichte wurden durch Gelpermeationschromatographie relativ zu
Polystyrol bestimmt. Die folgenden Bestandteile wurden verwendet:
Polyetherimid
1: | Reaktionsprodukt
von BPADA und m-Phenylendiamin, entverkappt mit Phthalsäureanhydrid,
Mw 54.000, Mn 21.000. |
Polyetherimid
2: | Reaktionsprodukt
von BPADA und m-Phenylendiamin, entverkappt mit Phthalsäureanhydrid,
Mw 35.000, Mn 12.000. |
LCP
1: | kristalliner
flüssigkristalliner
Polyester, welcher jeweils 1 mol Hydrochinon, 4,4'-Dihydroxybiphenyl
und 6-Hydroxy-2-naphthalinsäure-Einheiten,
1,4 mol Terephthalsäure-Einheiten,
0,6 mol 2,6-Naphthalincarbonsäure-Einheiten
und 5,4 mol 4-Hydroxybenzoesäure-Einheiten
umfasst. |
LCP
2: | amorpher,
flüssigkristalliner
Polyester, welcher 26 mol-% t-Butylhydrochinon-Einheiten, 6,7 mol-% 4,4'-Dihydroxybiphenyl-Einheiten und jeweils
33,3 mol-% Terephthalsäure-
und 4-Hydroxybenzoesäure-Einheiten
umfasst. |
Polyepoxid
1: | Ethylen-Glycidylmethacrylat-Copolymer,
welches 12% Glycidylmethacrylat umfasst und eine Schmelzflussrate
von 3 g/10 min besitzt, bereitgestellt durch Sumitoma Chemical unter
der Bezeichnung „Bondfast E" oder „Igetabond
E". |
Polyepoxid
2: | Reaktionsprodukt
von o-Cresol-Novolak mit Epichlorhydrin, bereitgestellt durch Ciba-Geigy
unter der Bezeichnung „ECN
9495". |
Polyepoxid
3: | Reaktionsprodukt
von o-Cresol-Novolak mit Epichlorhydrin, bereitgestellt durch Ciba-Geigy
unter der Bezeichnung „ECN
1299". |
Polyestercarbonat: | Bisphenol
A-Isophthalat-Terephthalat-Polyestercarbonat mit ungefähr 60 %
Ester und 40 % Carbonat-Einheiten, einem molaren Isophthalat-Terephthalat-Verhältnis von
1:1 und einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts von ungefähr 28.000. |
Polyacrylat: | Bisphenol
A-Isophthalat-Terephthalat-Polyacrylat mit einem molaren Isophthalat-Terephthalatverhältnis von
1:1 und einer intrinsischen Viskosität in einer 60:40 Phenol-Tetrachlorethan-Mischung
von 0,71 dl/g. |
Gleitmittel: | hydriertes α-Olefinpolymer,
bereitgestellt von Henkel unter der Bezeichnung „Emery 3008". |
Polyester
1: | Polyethylenterephthalat,
bereitgestellt durch Goodyear unter der Bezeichnung „9505A". |
Polyester
2: | Polyethylen-2,6-naphthalindicarboxylat
mit einer intrinsischen Viskosität
von 0,75 dl/g bei 30°C
in einer 1:1 (Gewicht) Mischung von Phenol und 1,1,2,2-Tetraschlorethan. |
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Beispiele 1–5
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Blends
von Polyetherimid, flüssigkristallinem
Polyester und Polyepoxyverbindung, die in machen Fällen (Beispiele
4 und 5) auch nicht flüssigkristallinen
Polyester enthielten, wurden durch Extrusion in einem Doppelschneckenextruder
bei Temperaturen in dem Bereich von 260–350°C unter Vakuumbelüftung hergestellt. Die
Extrudate wurden zu Testteilen geformt und hinsichtlich vieler verschiedener
Eigenschaften ausgewertet, welche die apparente Viskosität, die Oberflächenqualität, die Izod-Schlagzähigkeit
(ASTM-Verfahren D256), die Dynatup-Schlagzähigkeit (ASTM-Verfahren D3763)
und Biegeeigenschaften (ASTM-Verfahren
D790) einschlossen.
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Die
Ergebnisse werden in Tabelle I im Vergleich mit vier Kontrollen
gezeigt: Die Kontrollen 1 und 2, in welchen keine Polyepoxyverbindung
oder Gleitmittel verwendet wurden, und die Kontrollen 3 und 4, welche reine
Polyetherimide waren. Die weitere visuelle Charakterisierung der
Dynatup-Fehlermodus wurde mit „S" bezeichnet, um ein
Brechen senkrecht zu der ebenen Oberfläche der Einzelprobe anzuzeigen.
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Ein
Vergleich des Beispiels 1 der Tabelle I mit den Kontrollen 1 und
3 zeigt Verbesserungen bei der Izod- und der Dynatup-Schlagzähigkeit
sowie eine Abnahme bei der apparenten Viskosität, verglichen mit dem reinen
Polyetherimid, welche der vorliegenden Erfindung zugeschrieben werden
können. Ähnliche
Trends sowie wesentliche Verbesserungen bei der Biegsamkeit und
der fehlenden Delaminierung werden beim Vergleich der Beispiele
2 und 3 mit den Kontrollen 2 und 4 gezeigt. Anderen Eigenschaften,
wie beispielsweise die Formbeständigkeitstemperatur
und der Modul sind vergleichbar zu denen der Kontrollen.
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Ein
Vergleich der Beispiele 4 und 5 mit den Beispielen 2 und 3 zeigt
eine weitere Abnahme bei der apparenten Viskosität, welche aus der Gegenwart
eines nicht flüssigkristallinen
Polyesters in der Zusammensetzung herrührt, wobei der Modul und die
Formbeständigkeitstemperatur
nur schwach abnehmen.
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Beispiel 6
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Eine
Blend aus 94,8% Polyetherimid 1, 5,2% LCP 2 und 3 phr Polyepoxid
1, wurde, wie in den Beispielen 1–5 beschrieben, hergestellt,
und hatte eine apparente Viskosität von 676 Pa-sec, eine Izod-Schlagzähigkeit
von 106,8 j/m, ein Biegsamkeitsmodul von 3,04 Gpa und die folgenden
Dynatup Ergebnisse: maximale Beladung 494 kg, Gesamtenergie 39,3
J, Fehlermodus biegsam/gespalten.
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Die
Verbesserungen, welche hierin in den Beispielen gezeigt werden,
sind nicht für
alle Anteilsbereiche der Bestandteile der Zusammensetzung der Erfindung
einheitlich, selbst wenn Polyetherimid als Hauptbestandteil beibehalten
wird. Jedoch gibt es eine wesentliche Korrelation zwischen den verbesserten
Eigenschaften und der Beimischung des flüssigkristallinen Polyesters
und der Fachmann kann leicht Blends mit den von ihm gewünschten
Eigenschaften wählen.
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Beispiele 7–8
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Zu
den Beispielen 4–5 ähnliche
Blends wurden hergestellt, wobei die nicht flüssigkristallinen Polyester durch
Polyestercarbonat und Polyarylat ersetzt wurden. Die Blendparameter
und Testergebnisse werden in Tabelle II aufgeführt.
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Es
ist offensichtlich, dass die Vorteile der Viskosität, Schlagzähigkeit
und der fehlenden Delaminierung, verglichen mit den Kontrollen,
sich auch auf diese Blends erstrecken.
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Beispiele 9–13
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Blends
aus 95% Polyetherimid 1,5 % LCP 1 und vielen, verschiedenen Anteilen
Polyepoxid 3 wurden unter Verwendung eines Verfahrens hergestellt,
welches ähnlich
zu den Beispielen 1–5
war. Die Testproben wurden geformt und hinsichtlich der physikalischen
Eigenschaften und der Verträglichkeit,
visuell gezeigt durch einen Mangel an Delaminierung, ausgewertet.
Manche der Ergebnisse werden in Tabelle III im Vergleich mit den
Kontrollen 2 und 4 gezeigt.
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Es
ist aus Tabelle III offensichtlich, dass die Zusammensetzungen dieser
Erfindung eine verbesserte Verträglichkeit
besitzen, verglichen mit den Kontrollen, dass die Bruchdehnung mindestens
vergleichbar und oftmals besser als die von Polyetherimid 1 alleine
(Kontrolle 4) ist und das die Bruchdehnungen wesentlich besser sind
als solche eines nicht verträglich
gemachten Polyetherimid / LCP-Blends
(Kontrolle 2) sind und die Schmelzviskosität viel niedriger als die von
Polyetherimid 1 allein ist. Andere physikalische Eigenschaften,
welche die Bruchfestigkeit, den Biegsamkeitsmodul und die Izod-Kerbschlagzähigkeit
beinhalten, waren im wesentlichen für die Kontrollen und die Zusammensetzung
der Erfindung vergleichbar.